bfu-Modell Tempo 50/30
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Kurzinfo 38-VT 2012<br />
Empfehlungen zu verkehrstechnischen<br />
Massnahmen<br />
<strong>bfu</strong>-<strong>Modell</strong> <strong>Tempo</strong> <strong>50</strong>/<strong>30</strong><br />
Sicherheitsaspekte und Hinweise<br />
Voraussetzungen für die Einrichtung des <strong>Modell</strong>s <strong>50</strong>/<strong>30</strong>:<br />
Das <strong>bfu</strong>-<strong>Modell</strong> <strong>Tempo</strong> <strong>50</strong>/<strong>30</strong> basiert auf der Unterscheidung des innerörtlichen Strassennetzes in siedlungsorientierte<br />
und verkehrsorientierte Strassen.<br />
Um verkehrsorientierte Strassen für den fliessenden Verkehr attraktiv und leistungsfähig zu erhalten, soll hier das<br />
generelle <strong>Tempo</strong>regime von <strong>50</strong> km/h gelten, mit zusätzlichen Massnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />
von Fussgänger und Velofahrern.<br />
Auf siedlungsorientierten Strassen in den Wohnquartieren soll hingegen gemeindeweit die Höchstgeschwindigkeit<br />
<strong>30</strong> km/h gelten.<br />
Die wichtigsten Erkennungselemente auf verkehrsorientierten Strassen:<br />
Lichtsignalanlagen, Mittelmarkierung, Fussgängerstreifen, Fussgängerschutzinseln, Kreisel und Vortrittsrecht gegenüber<br />
Querstrassen<br />
Zur Gewährleistung eines hohen Verkehrssicherheitsniveaus, der Verbesserung der Querbeziehungen und der<br />
Minimierung der Trennwirkung der Fahrbahn sollen auf verkehrsorientierten Strassen zusätzlich die Gestaltungsprinzipien<br />
und -elemente für Innerortsstrassen SN 640 212 Entwurf des Strassenraumes – Gestaltungselemente<br />
(z. B. Mehrzweckstreifen) und als Grundlage die Analyse des Unfallgeschehens zur Anwendung kommen.
Die wichtigsten Regelungen/Merkmale für <strong>Tempo</strong>-<strong>30</strong>-Zonen auf siedlungsorientierten Strassen:<br />
Auffälliges Eingangstor beim Übertritt in die <strong>Tempo</strong>-<strong>30</strong>-Zone (s. Kurzinfo VT Nr.32)<br />
Durch versetzte Parkfelder, Rechtsvortrittsregelung und <strong>Tempo</strong>-<strong>30</strong>-Signete auf der Fahrbahn wird primär das<br />
herabgesetzte Geschwindigkeitsniveau der <strong>Tempo</strong>-<strong>30</strong>-Zone angezeigt.<br />
Bauliche Massnahmen zur Verkehrsberuhigung (Vertikal-, Horizontalversatz) sollen nur dann zur Anwendung<br />
kommen, wenn das Erscheinungsbild einen niedrigen Einhaltegrad der Geschwindigkeitsbeschränkung vermuten<br />
lässt oder Sicherheitsdefizite (Unfälle) vorhanden sind.<br />
Bei der repräsentativen Bevölkerungsbefragung (2008 und 2012) in der Schweiz waren 70 % der Befragten der<br />
Ansicht, dass durch die Einführung von <strong>Tempo</strong>-<strong>30</strong>-Zonen das Unfallrisiko gesenkt werden kann. Bei Personen, die in<br />
einer <strong>Tempo</strong>-<strong>30</strong>-Zone wohnen, war dieser Anteil mit 75 % etwas höher. Bei einer Abstimmung würden 53 %<br />
(Befragung 2012) die Einführung von <strong>Tempo</strong> <strong>30</strong> innerorts – Ausnahme <strong>50</strong> km/h auf Hauptverkehrsachsen – «eher<br />
befürworten»; 2008 lag dieser Wert bei 48 %. Als Grund für die Ablehnung einer generellen <strong>Tempo</strong>-<strong>30</strong>-Regelung<br />
wurde am häufigsten Zeitverlust/Schikane (32 %) genannt.<br />
Dieses Dokument enthält Empfehlungen und Grundsätze zur Gestaltung und/oder Betrieb aus der Sicht der Verkehrssicherheit, ersetzt aber<br />
nicht gültige Gesetze oder Normen. Ausserdem bedarf es Erklärungen der Abteilung Verkehrstechnik der <strong>bfu</strong>.