Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen - Money Trend
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money trend ANTIKE<br />
Avers entspricht der Abb. 26. Revers FEL TEMP – REPARA-<br />
TIO. Krieger ersticht Reiter (mit Mütze), der noch auf dem<br />
Pferd hängt <strong>und</strong> einen Arm erhebt. Im Feld links Gamma, im<br />
Abschnitt SM TS. Die Kleinbronze aus Constantinopel (Abb.<br />
29), ist ähnlich, nur mit anderer Averslegende: D N FL CL<br />
CONSTAN[TIVS NOB] CAES. Der fallende Gegner hat statt<br />
der Mütze einen dichten Haarbusch. Mitten im Feld Punkt, im<br />
Abschnitt CONS IA. In Nicomedia finden wir Gallus mit<br />
einem recht fre<strong>und</strong>lichen Gesicht (Abb. 30). Die Münze ist<br />
ähnlich der von Constantinopel, das Münzzeichen SM N Epsilon.<br />
Ein zweites, vielleicht <strong>irreguläre</strong>s Stück (Abb. 31) sollte<br />
dem Münz zeichen nach: Punkt S Punkt im Feld, im Abschnitt<br />
S M N Gamma (?), eine Maiorina sein, der Flan misst jedoch<br />
nur 16-17 mm, also schon wie die Münzen der third group im<br />
RIC. Eine Maiorina von Cyzicus (mit Resten von Silbersud)<br />
(Abb. 32) hat eine kleine, bescheidene Herrscherbüste. Das<br />
Bild unterscheidet sich kaum vom vorigen, nur hat der Caesar<br />
eine einfachere Frisur, der fallende Perser trägt deutlich die<br />
„phrygische“ Kappe. Münzzeichen: im Feld links Gamma, in<br />
Abschnitt Punkt SM K A.<br />
Residenz des Constantius Gallus war Antiochia. Von dort ist<br />
am ehesten ein persönliches Portrait zu erwarten. Tatsächlich<br />
passt der kleine, verschlossene M<strong>und</strong> <strong>und</strong> der etwas starke Unterkiefer<br />
(Abb. 33) zu der Charakterisierung, die Eutrop im<br />
Breviarium X, 13 gibt: Gallus sei „ein Mensch gewesen, von Natur<br />
trotzig (natura ferus), der, wenn man ihn nach eigenem<br />
Recht hätte herrschen lassen, hätte ein Tyrann werden können.“<br />
Man fragt sich allerdings, ob solcher „Trotz“ eine Sache seiner<br />
Anlage oder Folge von schrecklichen Erfahrungen seiner Kindheit<br />
war. Der Avers: D N CONSTANTI-VS NOB CAES, die<br />
Büste drapiert <strong>und</strong> gepanzert ohne Kranz. Revers: FEL TEMP<br />
RE-PARATIO. Der Römer ersticht den auf dem fallenden<br />
Pferd sitzenden Gegner, der eine Hand zu ihm ausstreckt. Der<br />
Perser hat keine Kappe, aber zwei sichtbare Enden eines Bandes<br />
im Haar. Im Feld Gamma, im Abschnitt AN Z. Das Vergleichsstück<br />
(Abb. 34) zeigt Constantius II. ähnlich, aber mit<br />
eher hochmütigem Gesichtsausdruck. Die Büste ist drapiert<br />
<strong>und</strong> gepanzert, das Perldiadem hat drei Enden mit je einer Perle.<br />
Der Revers ist ähnlich, auch das Münzzeichen gleich, nur<br />
schaut der Perser jetzt nach unten <strong>und</strong> klammert sich mit beiden<br />
Armen um den Hals des Pferdes. Er hat einen langen Bart<br />
<strong>und</strong> ein Kopfband mit 3 Enden. Abb. 35 zeigt Gallus wie vorher,<br />
nur mit ein wenig längeren Haaren, der Revers ist gleich dem<br />
des Kaisers. An Stelle der Bänder an der Schulter des Persers<br />
sieht man allerdings deutlich einen (geb<strong>und</strong>enen?) Haarschopf<br />
im Abschnitt AN Gamma. Eine etwas spätere Prägung des Gallus<br />
(Abb. 36) ist ähnlich, die Miene des Gallus allerdings etwas<br />
fre<strong>und</strong>licher gezeichnet. Ob das damit zu tun hat, dass der Caesar<br />
sich inzwischen für die hungernde Bevölkerung der Stadt<br />
eingesetzt hat? Der Revers ist aus einem etwas abgenutzten<br />
Abb. 27: Constantius II., Ae<br />
22,8-23,2 mm, Thessalonica, 6,92 g, 11h, RIC 178 var.<br />
Abb. 30: Gallus, Ae,<br />
16,8-17,7 mm, Nicomedia, 2,19 g, 6h, RIC 97<br />
Abb. 28: Gallus, Ae<br />
17,7-18,3 mm, Thessalonica, 2,69 g, 5h, RIC 191 var.<br />
Abb. 31: Gallus, Ae,<br />
16,8-17,2 mm, Cyzicus, 3,59 g, 6h, RIC 93<br />
Abb. 29: Gallus, Ae<br />
16,9-17,5 mm, Constantinopel, 2,09 g, 9h, RIC 122<br />
Abb. 32: Gallus, Ae<br />
22,1-23,1 mm, Cyzicus, 6,11 g, 12h, RIC 97<br />
mt 10/2013 161