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Madaus AG (689k) - Portal Schule Wirtschaft

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Vollmer: KIS Köln <strong>Madaus</strong> <strong>AG</strong> Seite 13<br />

Kopiervorlage 12<br />

Schätzungen gehen davon aus, daß 5 bis 10% der Menschen in Deutschland unter<br />

Verstopfungen leiden. Davon betroffen sind vor allem ältere Menschen, bei denen der<br />

Prozentsatz doppelt so hoch sein dürfte.<br />

Die Apothekenabsätze für Abführmittel lagen 1991 bei ca. 34 Millionen Packungen.<br />

Diese enormen Verkaufszahlen täuschen eine höhere Verbreitung dieser Befindlichkeitsstörung<br />

mit dem medizinischen Fachwort „Obstipation“ vor, als sie in Wirklichkeit<br />

vorliegt. Denn viele Menschen halten sich für verstopft und greifen zu Abführmitteln,<br />

obwohl bei ihnen keine echte Obstipation vorliegt. Das beruht auf der Vorstellung, daß<br />

eine tägliche Darmentleerung stattfinden müßte.<br />

Von einer echten Obstipation im medizinischen Sinne kann man aber erst sprechen, wenn<br />

mindestens 2 der folgenden Kriterien über einen längeren Zeitraum aufgetreten sind:<br />

• weniger als 3 mal pro Woche Stuhlgang<br />

• harter oder schafskotähnlicher Stuhl,<br />

• die Stuhlabgabe ist nur durch hartes Pressen möglich<br />

• nach dem Stuhlgang tritt ein Gefühl der unvollständigen<br />

Entleerung auf.<br />

Wenn nichts mehr geht - Verstopfung<br />

Ursachen für eine Verstopfung<br />

Eine Verstopfung kann viele Ursachen haben. Viele Menschen<br />

erleben eine Obstipation während einer Reise, hervorgerufen<br />

durch die Umstellung des Essens und der Lebensgewohnheiten,<br />

bei längerer Bettlägerigkeit oder auch bei Ereignissen mit starker<br />

seelischer Belastung. Aber auch eine Reihe von Krankheiten<br />

sowie bestimmte Medikamente können Verstopfungen auslösen.<br />

Die Verstopfung ist in der Regel keine eigenständige Krankheit,<br />

sondern nur Symptom für eine mögliche Krankheit.<br />

Häufige Ursache ist eine Ernährung, die zu wenige Ballaststoffe<br />

berücksichtigt. Es ist bekannt, daß eine ballaststoffarme Diät bei<br />

ansonsten gesunden Menschen nicht selten zu einer Verstopfung<br />

führt. Als Ballaststoffe werden solche Nahrungs-<br />

bestandteile bezeichnet, die nicht durch menschliche Enzyme<br />

abgebaut werden können.<br />

Aufgaben<br />

1. Erläutere, was unter einer Verstopfung zu verstehen ist.<br />

2. Erkläre, warum eine Verstopfung erstens nicht als Krankheit<br />

und zweitens erst recht nicht als Zivilisationskrankheit<br />

zu bezeichnen ist.<br />

3. Welche Maßnahmen kann jeder ergreifen, um das Risiko<br />

einer Verstopfung zu verringern?<br />

Wie entsteht eine Verstopfung?<br />

Um zu verstehen, wie es zu einer Verstopfung kommen kann,<br />

mußt du wissen, daß dem Dickdarm hierbei eine wesentliche<br />

Rolle zukommt. Zwar wird der größte Teil der Nahrungsbestandteile<br />

im oberen Magendarmkanal verdaut und resorbiert,<br />

doch gelangen immerhin täglich ca. 1 - 1,5 l Flüssigkeit zusammen<br />

mit den Ballaststoffen in den Dickdarm. Erst hier, in dem<br />

letzten Verdauungsabschnitt, wird aus dem zuvor flüssigen<br />

Dünndarminhalt der sogenannte Stuhl, der schließlich ausgeschieden<br />

wird.<br />

Im Dickdarm werden den Nahrungsresten Wasser und Salze entzogen<br />

und ein Teil der Ballaststoffe wird durch die Tätigkeit von<br />

Darmbakterien abgebaut. Wieviel Wasser entzogen wird, hängt<br />

u.a. ganz wesentlich von den Bewegungen der Darmmuskulatur,<br />

der sogenannten Peristaltik ab. Diese ist dafür verantwortlich,<br />

wie lange der Darminhalt im Dickdarmbereich verbleibt. Ballaststoffe<br />

führen zu einer guten Füllung des Dickdarms, dehnen<br />

somit die Darmwand und lösen dadurch die Peristaltik aus. Zusätzlich<br />

halten die Ballaststoffe einen Teil der Flüssigkeit durch<br />

Quellung, wodurch der Stuhl eine weiche Konsistenz behält.<br />

Durchschnittlich dauert die Dickdarmpassage 24-48 Stunden.<br />

Wenn sie sich verzögert, kann dies eine Verstopfung zur Folge<br />

haben.<br />

Aufgaben<br />

4. Beschreibe die Unterschiede zwischen<br />

Verstopfung, Durchfall und<br />

normalem Stuhlgang.<br />

5. Wieso kann eine ballaststoffreiche<br />

Ernährung gegen eine Verstopfung<br />

vorbeugen? Erläutere die Zusammenhänge.<br />

6. Welche Probleme treten auf, wenn<br />

die Dickdarmpassage wesentlich<br />

kürzer als 24 Stunden ist?

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