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Krise, Selbstorganisation und soziale Netze

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Nein zum Goldabbau aus Kindersicht<br />

alle, die mit uns im Café sitzen,<br />

waren vorher politisch aktiv. Doch<br />

der gemeinsame Kampf, die Erfahrungen<br />

mit einer unkritischen<br />

Presse, korrupten Politiker*innen<br />

<strong>und</strong> brutalen Polizeieinheiten haben<br />

die Menschen politisiert <strong>und</strong><br />

zusammengeschweißt.<br />

„Der Berg <strong>und</strong> die Dörfer sind<br />

unser Leben. Das Wasser wird<br />

verschmutzt <strong>und</strong> das fällt auf<br />

alle Bereiche des Lebens zurück.<br />

Es ist ein Kreislauf. Wir<br />

haben nichts anderes. Wir wollen<br />

hier leben!“<br />

Nach all diesen Ausführungen<br />

wird man den Vergleich zur<br />

Goldgräberstimmung in Nordamerika<br />

nicht los. Die von der Troika<br />

herbeigeführte politische <strong>und</strong> <strong>soziale</strong><br />

Lage in Griechenland ist ein „El<br />

Dorado“ für Konzerne außerhalb<br />

Griechenlands: mit wenig Aufwand<br />

<strong>und</strong> geringem Einsatz von Kapital<br />

maximalen Profit. Der Mensch, welcher<br />

bei allem zuerst kommen sollte,<br />

spielt hier die letzte Geige.<br />

Abschließend sprechen wir<br />

lange darüber, was wir Zuhause<br />

tun können, um die Menschen <strong>und</strong><br />

Kämpfe in Chalkidiki zu unterstützen:<br />

Aufklärung <strong>und</strong> Informationsverbreitung,<br />

Vernetzung mit bereits<br />

bestehenden Soligruppen oder die<br />

Beteiligung an Solidaritätsaktionen<br />

wie den weltweiten Aktionstag<br />

am 9. November. Und unsere<br />

Gesprächspartner*innen schlagen<br />

vor, ob sich nicht auch Geistes<strong>und</strong><br />

Kulturwissenschaftler*innen<br />

motivieren lassen, aktiv zu werden,<br />

schließlich liege der Geburtsort<br />

von Aristoteles, dem die Gemeinde<br />

ihren Namen verdankt, nur 15 km<br />

entfernt. Der dringlichste Wunsch<br />

der Aktiven an uns war, die Menschen<br />

in Deutschland über die<br />

tatsächlichen Zustände in Griechenland<br />

zu informieren <strong>und</strong> somit<br />

das medial verzerrte Bild über “die<br />

Griech*innen” ein Stück gerade zu<br />

rücken.<br />

„Wo ihr geht <strong>und</strong> steht: Informiert<br />

die Menschen in Deutschland<br />

über unsere Situation!”<br />

Nach dem bewegenden Gespräch<br />

bleibt ein Teil der Gruppe<br />

noch zum Adressenaustausch im<br />

Café, ein anderer Teil folgt den älteren<br />

Damen ins Vereinshaus <strong>und</strong><br />

kommt freudestrahlend wieder<br />

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