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Breitband Kompass 2013 Plus<br />
Erfolgreiche Geschäftsmodelle<br />
für den Breitbandausbau in Deutschland<br />
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INHALT<br />
Inhaltsübersicht des<br />
<strong>BREKO</strong> <strong>Jahresbericht</strong>es 2012<br />
Vorwort 5<br />
Vorstandsinterviews 6<br />
<strong>BREKO</strong> 5-Punkte Plan 15<br />
Verlässlichkeit der Regulierung 16<br />
Glasfaserausbau – ein rentables<br />
Geschäftsmodell?! 18<br />
Fortschrittsbericht 24<br />
Mit einer Steigerung von 60% ist der<br />
NGA-Ausbau der <strong>BREKO</strong>-Unternehmen auf der<br />
Überholspur 24<br />
Nachfrage nach hochbitratigen Anschlüssen<br />
steigt stetig 25<br />
Fortschritt der NGA-Projekte im <strong>BREKO</strong>: 27<br />
NGA-Projekte im <strong>BREKO</strong> 29<br />
Übersicht 29<br />
NGA-Projekte im <strong>BREKO</strong>: Details 39<br />
ACO 40<br />
azv Südholstein 40<br />
BORnet 41<br />
Breitbandnetz GmbH & Co. KG 42<br />
BürgerBreitbandNetz GmbH & Co. KG 42<br />
City Service Solutions (CSS) 43<br />
DATEL 44<br />
Deutsche Glasfaser 44<br />
DOKOM21 45<br />
eifel-net 46<br />
E.ON Hanse 47<br />
e.wa riss 48<br />
EWE TEL 48<br />
EWO (Elektrizitäts-Werk Otterberg) 50<br />
GlobalConnect 50<br />
GmündCOM 51<br />
HeLi NET 52<br />
HSE Medianet 53<br />
htp 54<br />
KEVAG Telekom 54<br />
KielNET 54<br />
KomMITT Ratingen 55<br />
komro 56<br />
LEW TelNet 56<br />
mr. net services 57<br />
NDIX 58<br />
NeckarCom 59<br />
Netcom Kassel 59<br />
ODR TSG (EnBW) 60<br />
Plusnet / QSC 60<br />
RFT kabel 61<br />
RheiNet 61<br />
R-KOM 62<br />
sdt.net 64<br />
SeWiKom 64<br />
Stadtwerke Emsdetten 65<br />
Stadtwerke Itzehoe 65<br />
Stadtwerke Konstanz 66<br />
2
Stadtwerke Neumünster 66<br />
Stadtwerke Nürtingen 67<br />
Stadtwerke Schwedt 68<br />
Stadtwerke Sindelfingen/Böblingen 68<br />
Stadtwerke Würzburg 69<br />
süc//dacor 70<br />
SWU TeleNet 70<br />
TeleData 71<br />
Telefónica Deutschland 72<br />
Telekommunikation Lindau 72<br />
Telemark 72<br />
telsakom 74<br />
Thüringer Netkom 75<br />
TNG 76<br />
TraveKom 76<br />
TüNet 77<br />
ÜWAG 78<br />
Vereinigte Stadtwerke Media 78<br />
Versatel 79<br />
vitronet Gruppe 80<br />
WEMACOM 80<br />
WiTCOM 81<br />
WOBCOM 82<br />
Wirtschaftlichkeit des Glasfaserausbaus 83<br />
Marktpotenziale für hochbitratige<br />
Breitbandanschlüsse in Deutschland 84<br />
Ein Ausblick auf das Jahr 2025 84<br />
Umsatzentwicklung und Nutzerzahlen:<br />
Die Entwicklung des ARPU für<br />
Telekommunikationsdienste 88<br />
Alternative Nutzung - Open Access<br />
als Vermarktungsprinzip 92<br />
Muss es wirklich Glasfaser bis<br />
zum Haushalt sein? 97<br />
Vectoring – Steilvorlage für den<br />
Breitbandausbau oder Pass ins<br />
wettbewerbspolitische Abseits? 102<br />
Technische Grundlagen des Vectoring 104<br />
Netzneutraltiät 105<br />
Über Breko 107<br />
3
Ralf Kleint, Präsident, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />
e.V. und Geschäftsführer, htp<br />
Johannes Pruchnow, Vizepräsident, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />
e.V. und Vorstandsvorsitzender, Versatel<br />
Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />
e.V.<br />
4
VORWORT<br />
Breitbandausbau in Deutschland<br />
gewinnt weiter an Dynamik!<br />
Das Zeitalter der Industrialisierung war und ist in erster<br />
Linie durch technologischen Fortschritt gekennzeichnet.<br />
Rasanter technologischer Fortschritt prägt auch unsere<br />
Telekommunikationsbranche und in starkem Maße<br />
den Weg vom Schmal- zum Breitband und darüber hinaus<br />
zum flächendeckenden Highspeed-Netz der Zukunft.<br />
Zur Veranschaulichung folgende Zahlen: 1997<br />
wurden lediglich 100.000 SMS innerhalb eines Jahres<br />
versandt – 2011 hatte Facebook 700 Millionen registrierte<br />
User, die Daten, Fotos und Videos hochladen.<br />
1994 wurde Amazon gegründet – 2009 stellte Karstadt<br />
mit seinen 250 Filialen, die zum traditionellen Bild<br />
deutscher Innenstädte gehörten, einen Insolvenzantrag.<br />
2007 wurde das erste iPhone verkauft – 2010 existierten<br />
bereits über 300.000 Apps. Das Breitband-Internet<br />
hat als Innovation schrittweise eine Industrie nach der<br />
anderen umgekrempelt, berührt inzwischen die meisten<br />
Bereiche unseres Lebens und ist mittlerweile ein gesellschaftspolitisches<br />
Phänomen.<br />
Für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland<br />
ist der Ausbau des schnellen Internets entscheidend.<br />
Denn die breitbandige Vernetzung von Wirtschaft,<br />
Gesellschaft und Staat ist wesentliche Grundlage für<br />
Innovation, nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung<br />
in der Informationsgesellschaft. High-Speed-<br />
Glasfaseranschlüsse werden bei Wahrung und Ausbau<br />
von Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit in Europa<br />
eine Schlüsselrolle spielen. Die Europäische Kommission<br />
schätzt, dass mit einer zehnprozentigen Erhöhung<br />
der Breitbanddurchdringung ein Wirtschaftswachstum<br />
zwischen 1 % und 1,5 % erzielt wird.<br />
Die Liberalisierung des Telekommunikationsmarkts<br />
vor knapp 15 Jahren hat den Weg zu diesen Innovationen<br />
geebnet. Und die Wettbewerbsunternehmen haben<br />
seit der Marktöffnung 1998 deutlich mehr als 50 Mrd.<br />
Euro in den Ausbau eigener Infrastrukturen investiert,<br />
und zwar in erster Linie in hochleistungsfähige Glasfasernetze.<br />
Dazu haben die vielen <strong>BREKO</strong>-Unternehmen<br />
einen wesentlichen Beitrag geleistet! Die Ergebnisse der<br />
<strong>BREKO</strong>-Marktdatenstudie und der Nachfrageprognose<br />
des WIK zeigen, dass die von Privathaushalten nachgefragte<br />
Anschlussbandbreite bis zum Jahr 2020 auf 120 Mbit/s und<br />
bis zum Jahr 2025 auf 200 - 300 Mbit/s steigen wird. Aufgrund<br />
der prognostizierten Nachfrageentwicklung werden<br />
Glasfasernetze zunehmend zum „state oft the art“ bei der<br />
Breitbandversorgung. Auch in diesem Jahr werden die im<br />
<strong>BREKO</strong> zusammengeschlossenen Netzbetreiber mehr als<br />
1,6 Mrd. Euro in den Aufbau hochleistungsfähiger Glasfaserinfrastruktur<br />
investieren und sind damit einmal mehr<br />
der Investitionsmotor im deutschen Telekommunikationsmarkt.<br />
Die mit diesem Jahrbuch veröffentlichte Referenzliste<br />
zeigt eindrucksvoll, dass der Breitbandausbau<br />
bei den im <strong>BREKO</strong> organisierten Unternehmen in den<br />
vergangenen 12 Monaten weiter deutlich an Dynamik<br />
gewonnen hat: Von unseren Netzbetreibern wurden allein<br />
in diesem Jahr rund 500 Gebiete mit NGA-Anschlüssen<br />
versorgt, die zuvor zum größten Teil keine Breitbandversorgung<br />
hatten. Mit anderen Worten: Highspeed-Breitbandanschlussmöglichkeiten<br />
für über 650.000 Haushalte<br />
und 22.500 Unternehmen!<br />
Das zeigt: Die <strong>BREKO</strong>-Unternehmen leisten einen<br />
wichtigen Beitrag zur Breitbanderschließung im ländlichen<br />
Raum und damit zur Erreichung der Breitbandziele<br />
der Politik. Und darum: Einer seitens der Telekom<br />
Deutschland aufgebrachten Diskussion zur Remonopolisierung<br />
des Marktes durch den Anspruch auf die alleinige<br />
Nutzung der Vectoring-Technologie, sollte seitens<br />
der Politik und der Regulierung umgehend eine klare<br />
Absage erteilt werden. Ein Bekenntnis zum Wettbewerb<br />
ist ein Bekenntnis zum Standort Deutschland. <br />
5
VORSTANDSINTERVIEWS<br />
6
Die <strong>BREKO</strong>-Referenzliste hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />
deutlich weiterentwickelt und zeigt eindrucksvoll,<br />
welche Innovationen seitens der Wettbewerbsunternehmen<br />
erfolgen. Mit welchen Rahmenbedingungen kann<br />
der weitere Wettbewerb sichergestellt werden?<br />
Dr. Stephan Albers: Zunächst einmal freut es mich<br />
persönlich sehr, dass der Glasfaserausbau in Deutschland<br />
weiter stark an Dynamik zunimmt. Und damit meine<br />
ich nicht nur den Breitbandausbau in den Ballungsgebieten,<br />
sondern vor allem auch in den unterversorgten<br />
ländlichen Gebieten, den sogenannten weißen Flecken.<br />
Die aktuelle Projektliste in unserem Breitbandkompass<br />
stellt das eindrücklich unter Beweis! Wir müssen aber<br />
die Rahmenbedingungen weiter verbessern, damit der<br />
Ausbau in Deutschland noch rascher vorangeht: und<br />
dafür setzt sich der <strong>BREKO</strong> ein!<br />
Was ist zu tun? Zum einen: Das im Mai 2012 in<br />
Kraft getretene neue Telekommunikationsgesetz<br />
(TKG) stellt die richtigen Weichen, indem es Investitionsanreize<br />
für Netzbetreiber setzt. Beispielhaft dafür<br />
ist die neu geschaffene Möglichkeit, öffentliche Infrastrukturen<br />
wie Straßen und Schienenwege von Bund<br />
und Bahn für den Breitbandausbau zu nutzen. Diese<br />
Vorgaben des TKG müssen jetzt aber schnellstmöglich<br />
umgesetzt werden. Ein weiteres Beispiel ist das im<br />
neuen TKG vorgesehene Microtrenching. Mit Einsatz<br />
dieser innovativen Technologie können die Tiefbaukosten<br />
für Breitbandnetze signifikant gesenkt werden.<br />
Das ist wichtig, weil gerade in unterversorgten Regionen<br />
der Tiefbau der mit Abstand größte Kostenfaktor<br />
ist. Auch hier fehlt es noch an der Umsetzung!<br />
Zum anderen ist uns im neuen TKG die aus Teilen<br />
der Politik geforderte Universaldienstverpflichtung<br />
zum Ausbau des Highspeed-Internet erspart geblieben.<br />
Die gesamte Branche hat sich mit Erfolgt gegen<br />
den planwirtschaftlichen Ansatz des staatlich verordneten<br />
Breitbandausbaus zur Wehr gesetzt. Auch der<br />
<strong>BREKO</strong> hat sich eindeutig gegen den Universaldienst<br />
positioniert und als wettbewerbsfreundliche Alternative<br />
den <strong>BREKO</strong> 5-Punkte-Plan (S.15) für die Politik<br />
erarbeitet. Der Plan enthält eine Reihe von wichtigen<br />
Maßnahmen, mit denen die Politik nach unserer festen<br />
Überzeugung den wettbewerblichen Glasfaserausbau<br />
in Deutschland unterstützen kann - viel besser<br />
als mit der Einführung eines Universaldienstes! Derzeit<br />
sind wir im intensiven Austausch mit der Politik<br />
auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene, um den<br />
5-Punkte-Plan rasch umzusetzen.<br />
Ein weiterer ganz wichtiger Anreiz für den Breitbandausbau<br />
auch und gerade in der Fläche ist und<br />
bleibt die Absenkung des TAL-Preises. Hier bleibt<br />
der <strong>BREKO</strong> ganz klar auf Kurs und wird auch in der<br />
Preisrunde 2013 bei der Bundesnetzagentur eine signifikante<br />
Absenkung fordern. <br />
Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer,<br />
Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (<strong>BREKO</strong>)<br />
7
Open-Access-Geschäftsmodelle ermöglichen die Rentabilität<br />
von Glasfaserinvestitionen. Ist es aus Ihrer Sicht daher<br />
folgerichtig, dass die Sicherstellung der Interoperabilität<br />
mittels einheitlicher Standards erforderlich ist?<br />
Ralf Kleint: Ja, die Nachfrager werden im Wesentlichen<br />
die großen nationalen und internationalen Carrier<br />
sein, die in allen Regionen des Landes einheitliche, über<br />
gleiche Prozess-Schnittstellen abwickelbare Zugänge zu<br />
Access-Netzen erwarten.<br />
Im NGA-Forum wurden mit allen Marktteilnehmern<br />
im Branchenkonsens einheitlich Standards definiert.<br />
Diese Standards haben Empfehlungscharakter. Damit<br />
Investitionssicherheit und damit auch mehr Dynamik<br />
in den Ausbau von Access-Glasfasernetzen kommt, sind<br />
vertragliche, in Teilbereichen eventuell sogar regulatorische<br />
Festlegungen notwendig.<br />
Da parallel zu den gebauten Glasfasernetzen auch<br />
noch Kupfernetze bestehen und der Bandbreitenbedarf<br />
in den nächsten Jahren zu großen Teilen auch noch über<br />
VDSL+ befriedigt werden kann, sind im Markt etablierte<br />
Standards zeitnah erforderlich, damit eine zügige<br />
Migration der Kunden auf die schon bestehenden Glasfasernetze<br />
erfolgen kann. <br />
Ralf Kleint, Präsident, Bundesverband Breitbandkommunikation e.V.<br />
(<strong>BREKO</strong>) und Geschäftsführer, htp GmbH<br />
8
Mit rund 10 Mio. entbündelten Teilnehmeranschlussleitungen<br />
am Hauptverteiler und bereits nahezu 10.000 vom<br />
Wettbewerb mit Glasfaser erschlossenen Kabelverzweigern<br />
ist der Infrastrukturwettbewerb in Deutschland im Vergleich<br />
zu vielen EU-Ländern sehr weit entwickelt. Was ist<br />
der richtige Anreiz, Deutschland auch im NGA-Ausbau an<br />
die EU-Spitze zu bringen?<br />
Johannes Pruchnow: Gute Rahmenbedingungen für<br />
den Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung sind der<br />
Schlüssel für Infrastrukturinvestitionen. Der Regulierer<br />
kann hier im kommenden Jahr eine Menge tun. So müssen<br />
durch eine deutliche Absenkung der Zugangsentgelte<br />
die Investitionsmittel bei den Unternehmen bleiben,<br />
die auch wirklich investieren. Das derzeitige Entgeltniveau<br />
prämiert das längst abgeschriebene Kupfernetz der<br />
Telekom und nimmt damit der Telekom die Investitionsanreize<br />
und den Wettbewerbern die Investitionsmittel.<br />
Zudem muss die Bundesnetzagentur im Rahmen der<br />
anstehenden Neuordnung des TAL-Standardvertrages<br />
endlich wirkungsvolle Mechanismen etablieren, um die<br />
chronisch unbefriedigende Bereitstellungs- und Entstörqualität<br />
dieser zentralen Vorleistung nachhaltig zu<br />
verbessern. <br />
Johannes Pruchnow, Vizepräsident, Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (<strong>BREKO</strong>)<br />
und Vorstandsvorsitzender, Versatel AG<br />
9
Eine flächendeckende Breitbandversorgung ist eine der zentralen<br />
Themen in Deutschland. Warum investieren gerade die<br />
alternativen Teilnehmernetzbetreiber in die Infrastruktur<br />
des 21. Jahrhunderts und was sind die Erfolgsfaktoren?<br />
Alfred Rauscher: Grundsätzlich werden Telekommunikationsnetze<br />
für einen Anwendungsfall realisiert. Das<br />
gute alte Kupferdoppeladernetz entstand in den letzten<br />
100 Jahren zum Telefonieren. Das Coaxialnetz entstand<br />
in den letzten 40 Jahren zum Fernsehen. Der heute dominierende<br />
Anwendungsfall – die Datenkommunikation<br />
– kam erst in den letzten Jahren hinzu und überlagert inzwischen<br />
den früheren Errichtungsgrund der Netze.<br />
Um den neuen Anforderungen nach einer stabilen, performanten<br />
und kostengünstigen Datenübertragung gerecht<br />
zu werden, scheuen die Inhaber der Altinfrastrukturen<br />
die immensen Investitionen in die Glasfasertechnik<br />
und optimieren stattdessen ihre Altnetze. Hierbei müssen<br />
sie immer tiefer in die technische Trickkiste greifen<br />
und faule Kompromisse suchen. Doch verglichen, z. B.<br />
mit den ehemaligen Ostblockstaaten, ist die Kupferinfrastruktur<br />
in der Bundesrepublik nicht am Ende des Lebenszyklus‘<br />
und erfordert daher nicht einen kompletten<br />
Überbau. Zudem bringt das gute alte Kupfernetz durch<br />
die überhöhten TAL-Entgelte sehr hohe Erträge, diese<br />
gilt es weiter abzuschöpfen.<br />
Doch über eines sind sich alle Marktteilnehmer sicher:<br />
„Auf lange Sicht wird nur die Glasfaser allen Anforderungen<br />
der Datenkommunikation gerecht werden“.<br />
Dieses Wissen gibt den alternativen Netzbetreibern die<br />
Sicherheit, ihre Investitionen in die passive Infrastruktur<br />
auch morgen amortisiert zu bekommen. Während<br />
die ehemaligen Monopolunternehmen (dem Börsenkurs<br />
verpflichtet) auf ihre Bestandsnetze setzen, können neuen<br />
Marktteilnehmer die Stunde der späten Geburt nutzen<br />
und neue, zukunftsgerichtete Infrastrukturen bauen.<br />
Hierbei gibt es zwei Stoßrichtungen:<br />
Orientiert an den niedrigsten Gestehungskosten pro<br />
Wohneinheit werden Glasfasernetze in den verdichtet bebauten<br />
Regionen der Metropolen geschaffen. Wohl wissend,<br />
dass dort aktuell kein Versorgungsengpass besteht. Doch die<br />
alternativen Netzbetreiber (meist mit kommunalem Hintergrund)<br />
besetzen als First-Mover diese lukrativen Bereiche,<br />
um die dort zu erzielenden Überschüsse in den Ausbau unwirtschaftlicher<br />
Regionen zu investieren.<br />
Orientiert an Versorgungsengpässen errichten die alternativen<br />
Netzbetreiber ihre Glasfasernetze in heutigen<br />
Schmalbandgebieten und leisten so einen wichtigen Beitrag<br />
zur Erfüllung der Breitbandziele der Bundesrepublik.<br />
In Gebieten mit Versorgungsengpässen sind von<br />
Beginn an hohe Anschlusszahlen zu erreichen und so<br />
ein gesicherter Einnahmestrom zu erschließen.<br />
Im Rahmen von Open-Access erhöhen die alternativen<br />
Netzbetreiber die Auslastung ihrer Glasfasernetze.<br />
Hierbei öffnen Sie die geschaffene Infrastruktur für<br />
Dritte und ermöglichen diesen, schnell und kostengünstig<br />
ihre Endkunden anzubinden. Durch seine Mitarbeit<br />
im NGN-Arbeitskreis der Bundesnetzagentur und den<br />
vielen Aktivitäten zur Bildung eines Open-Access-Branchenstandards<br />
liefert der <strong>BREKO</strong> die Grundlage zur<br />
Umsetzung des Open-Access-Modells. <br />
10
Alfred Rauscher, Vorstandsmitglied, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />
e.V. (<strong>BREKO</strong>) und Geschäftsführer,<br />
R-KOM GmbH & Co. KG<br />
Der Einsatz von Vectoring ermöglicht höhere Bandbreiten<br />
auf dem Kupferkabel. Die Telekom möchte diesen technologischen<br />
Fortschritt zur Remonopolisierung des Infrastrukturwettbewerbs<br />
nutzen. Ist diese Verknüpfung sachgerecht?<br />
Norbert Westfal: Die Telekom versucht zum wiederholten<br />
Mal, die Politik glauben zu machen, dass sie flächendeckend<br />
Breitbandanaschlüsse ausbaut, wenn man<br />
ihr nur ausreichende Regulierungserleichterungen verschafft.<br />
Dabei verknüpft sie diesmal eine an sich positive<br />
neue Technologie wie Vectoring mit der Forderung,<br />
Wettbewerbern zukünftig keinen KVz-Zugang mehr<br />
zur Verfügung stellen zu müssen. Als Begründung wird<br />
angeführt, dass mit Vectoring der VDSL-Einsatz durch<br />
einen weiteren Carrier ausgeschlossen ist. Dies ist aber<br />
in der Praxis völlig unerheblich. Bereits die Erschließung<br />
der KVz mit Glasfaser zum Einsatz von VDSL ist in der<br />
Regel nur für einen Carrier wirtschaftlich. Ein Überbau<br />
findet daher nicht statt. Das heißt im Klartext: Dort, wo<br />
Wettbewerber VDSL ausbauen, geht die Telekom nicht<br />
hin und umgekehrt. Hieran ändert auch Vectoring nichts.<br />
Daher ist der Wettbewerb auch weiterhin für einen flächendeckenden<br />
Ausbau unerlässlich und der Zugang<br />
zum KVz notwendige Voraussetzung hierfür. Auch die<br />
<strong>BREKO</strong>-Unternehmen können durch den Einsatz von<br />
Vectoring am KVz für eine verbesserte Breitbandversorgung,<br />
insbesondere in der Fläche, sorgen. Mein Fazit: Die<br />
Forderung der Telekom ist inhaltlich unsinnig und von<br />
einem partnerschaftlichen Umgang mit den Wettbewerbern<br />
so weit entfernt wie 1998. <br />
Norbert Westfal, Vorstandsmitglied, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />
e.V. (<strong>BREKO</strong>) und Mitglied der Geschäftsführung, EWE TEL GmbH<br />
11
Ist eine Diskussion zum Thema Universaldienst überhaupt<br />
noch relevant, wenn die Mobilfunknetzbetreiber ihre Auflagen<br />
aus dem Frequenzversteigerungsverfahren erfüllt<br />
haben?<br />
Markus Haas: Den drei Mobilfunkbetreibern, die<br />
im Jahr 2010 Frequenzen zur LTE-Nutzung ersteigert<br />
haben, ist seinerzeit zur Auflage gemacht worden, zunächst<br />
die weißen Flecken, also die ländlichen Räume,<br />
zu versorgen. Hierzu hatten die Bundesländer ihre unterversorgten<br />
Gebiete gemeldet. Erst wenn diese hinreichend<br />
versorgt sind, dürfen die Mobilfunknetzbetreiber<br />
in städtischen Gebieten die LTE-Netze ausbauen.<br />
Bis auf Mecklenburg-Vorpommern ist die hinreichende<br />
Versorgung für alle Bundesländer festgestellt worden.<br />
Die Flächendeckungsziele der Politik sind demnach<br />
so gut wie erreicht. Und dies, obwohl der Ausbau seit<br />
geraumer Zeit durch den Genehmigungsstau für die<br />
Richtfunkanbindung der Antennenmasten behindert<br />
wird. Richtfunk ist aber gerade für die Versorgung der<br />
ländlichen Räume notwendig.<br />
Auch befördert der Mobilfunkausbau den Glasfaserausbau:<br />
Sobald die Verkehre eine bestimmte Bandbreite<br />
übersteigen, ist es unverzichtbar, die Verteilnetze von<br />
Richtfunk auf Glasfaser umzustellen. Auch beim Mobilfunk<br />
rückt die Glasfaser näher zum Kunden. All diese<br />
Investitionen sind im Wettbewerb getätigt worden, eine<br />
Universaldienstverpflichtung würde den Ausbau lähmen<br />
und ist aus unserer Sicht nicht notwendig. Dies zeigt auch<br />
die Nachfrage nach den <strong>BREKO</strong>-Mobilfunkprodukten,<br />
die Telefónica in Deutschland zusammen mit der BRE-<br />
KO Einkaufsgenossenschaft entwickelt hat: Die regionalen<br />
Betreiber in Deutschland nutzen die Mobilfunkprodukte<br />
für konvergente Angebote und zur Schließung von<br />
Lücken im eigenen Portfolio. <br />
Markus Haas, Vorstandsmitglied, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />
e.V. (<strong>BREKO</strong>) und Managing Director Corporate Affairs & Strategy,<br />
Chefsyndikus, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG<br />
Glauben Sie, dass eine Universaldienstverpflichtung<br />
die Breitbandinvestitionen im ländlichen<br />
Raum beschleunigen könnte?<br />
Hans Jürgen Dargel: Nein, denn eine Universaldienstverpflichtung<br />
ist kein marktwirtschaftlicher,<br />
sondern ein planwirtschaftlicher<br />
Ansatz. Und damit würde der Breitbandausbau in<br />
Deutschland nicht beschleunigt, sondern ausgebremst.<br />
Profitieren würde in erster Linie die Telekom.<br />
Und wenn alle Baumaßnahmen nur noch<br />
von einem Unternehmen, nicht angepasst an die<br />
regionalen Bedürfnisse, mit wenigen Systemherstellern<br />
erfolgen, dauert es logischerweise länger.<br />
Außerdem würden bestehende Investitionen der<br />
Wettbewerber entwertet und zu vorzeitigen Abschreibungen<br />
mit erheblichen Verlusten in deren<br />
Ergebnissen führen. Außerdem ist der Anreiz für<br />
einen schnellen Ausbau für den Universaldienstverpflichteten<br />
sehr gering, da die Einnahmen<br />
für den Breitbandbandanschluss gegenüber dem<br />
alten ISDN-Anschluss ja deutlich geringer ausfallen<br />
werden. Auch wird sich das Risiko der Abhängigkeit<br />
von nur noch wenigen Herstellern bei<br />
Lieferengpässen deutlich im Zeitverlust zeigen.<br />
In Summe bedeutet das: mehr Zeit für den Aufbau<br />
des Netzes, Verluste bei den Steuereinnahmen<br />
und dazu noch höhere Aufbaukosten als im<br />
Wettbewerb. Also: Universaldienst – nein danke!<br />
Glasfaserausbau im Wettbewerb – ja bitte! <br />
12
Hans Jürgen Dargel, Schatzmeister,<br />
Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (<strong>BREKO</strong>)<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung, WOBCOM GmbH<br />
Wie können Investitionen, auch im ländlichen<br />
Raum, gefördert werden?<br />
Eberhard Schmidt: Der Return on Invest<br />
ist insbesondere in Glasfaserausbauszenarien<br />
abseits der Ballungszentren häufig auf deutlich<br />
über 10 Jahre angelegt. Die Finanzbranche<br />
sieht sich in der Rolle des Finanzierers aber<br />
nicht in der des Risikoträgers. Daher spielen<br />
weder der Business Case noch die volkswirtschaftlichen<br />
Vorteile von Breitbandnetzen<br />
bei der Beurteilung der Finanzierung eine<br />
Rolle. Glasfasernetze stellen demnach häufig<br />
keinen besicherbaren Wert dar. Es gelten<br />
nur bankübliche Sicherheiten wie Immobilien,<br />
Sicherungsübereignung von Maschinen,<br />
Bürgschaften oder Eigenkapitalnachschussverpflichtungen<br />
von einem finanzstarken<br />
Sponsor. Wir halten die Breitbandziele der<br />
Politik für wichtig und richtig, sind aber davon<br />
überzeugt, dass es ohne eine Verbesserung<br />
der Finanzierungsbedingungen nicht gelingen<br />
wird, diese Ziele zu erfüllen. Die Finanzierbarkeit<br />
vieler Regionen kann aktuell nur über<br />
Bürgschaften oder Haftungsfreistellungen<br />
durch die KfW erfolgen. Die derzeit von der<br />
KfW als „Breitbandprogramme“ deklarierten<br />
Finanzierungsprogramme lösen die bestehenden<br />
Finanzierungsprobleme der in den<br />
Breitbandausbau investierenden Unternehmen<br />
nicht. <br />
Eberhard Schmidt, Vorstandsmitglied, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />
e.V. (<strong>BREKO</strong>) und Geschäftsführer, KielNET GmbH Gesellschaft<br />
für Kommunikation<br />
13
Es zeigt sich immer mehr, dass eine Vermarktung von<br />
NGA-Anschlüssen einen TV-Dienst erfordert. Wie sehen<br />
Sie die TV-Marktentwicklung und wie kann der<br />
<strong>BREKO</strong> unterstützen?<br />
Bernd Gowitzke: Der Glasfaserausbau und damit<br />
der Ausbau von NGA-Netzen schreitet insbesondere<br />
bei den <strong>BREKO</strong>-Mitgliedsunternehmen deutlich<br />
voran. Der Bedarf an innovativen TV-Angeboten<br />
nimmt in diesem Zusammenhang ebenfalls zu, wobei<br />
ein TV-Grundangebot zum „must have Produkt“<br />
für Festnetzcarrier wird. Zusätzliche Features wie<br />
z. B. Multiscreen-Fähigkeit oder Over-The-Top-<br />
Angebote sind nicht nur kritische Erfolgsfaktoren,<br />
sondern ermöglichen auch zusätzliche Deckungsbeiträge.<br />
Die <strong>BREKO</strong> Einkaufsgemeinschaft eG<br />
verhandelt derzeit IPTV-Rahmenverträge, die ein<br />
„pay per User“-Modell und eine fertige Lösung für<br />
die Rechtethematik vorsehen. Netzbetreiber können<br />
also bald ihren Endkunden IPTV mit interessanten<br />
Zusatzoptionen ohne hohe Anfangsinvestitionen<br />
und personelle Ressourcen anbieten. <br />
Bernd Gowitzke, Vorstandsmitglied, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />
e.V. (<strong>BREKO</strong>) und Geschäftsführer, KEVAG Telekom GmbH<br />
In der ITK-Industrie ist „Cloud Computing“ das<br />
Topthema. Sind die Bedingungen in Deutschland<br />
geeignet, um die Chancen dieses Zukunftsthemas<br />
nicht zu verpassen?<br />
Jörg Figura: Cloud Computing wird oftmals<br />
rein auf das Thema Breitbandausbau fokussiert.<br />
Natürlich ist Cloud Computing in den unterschiedlichen<br />
Ausprägungen nur möglich, wenn<br />
die Netze entsprechende Transportkapazitäten für<br />
die anfallenden Datenmengen auch bereitstellen.<br />
Der zweite wesentliche Faktor, die Rechenzentren,<br />
die Cloudanwendungen hosten (bereitstellen),<br />
also der Ursprung, der diese Transportkapazitäten<br />
erst abfordert, bleibt oftmals vollkommen<br />
unbeachtet.<br />
Diese Rechenzentren gehören mittlerweile<br />
weltweit zu den größten Energieabnehmern. Daher<br />
spielen die Energiekosten eine wesentliche<br />
Rolle für die Standortauswahl. Deutschland bietet<br />
sich als Standort für Rechenzentren zwar an,<br />
da wir in der Vergangenheit über stabile Stromversorgung<br />
und hohe Netzqualität verfügt haben.<br />
Die derzeitige Energie, Preis und Abgabenpolitik<br />
macht den Rechenzentrumsbetrieb in Deutschland<br />
im Verhältnis zum europäischen Wettbewerb<br />
unattraktiv. Die Bezugskosten im benachbarten<br />
Ausland betragen oft nur die Hälfte der<br />
Werte in Deutschland.<br />
14
<strong>BREKO</strong> 5-PUNKTE PLAN<br />
Jörg Figura, Vorstandsmitglied,<br />
Bundesverband Breitbandkommunikation<br />
e.V. (<strong>BREKO</strong>)<br />
1<br />
Investitionsimpulse des neuen<br />
Telekommunikationsgesetzes<br />
(TKG) nun umsetzen!<br />
und Geschäftsführer, DOKOM<br />
Gesellschaft für Telekommunikation<br />
mbH<br />
2<br />
Finanzierung von Glasfasernetzen<br />
verbessern!<br />
Im <strong>BREKO</strong> sind im wesentlichen Unternehmen mit<br />
regionalen Wurzeln organisiert. Gerade die regionale<br />
Cloud bietet, in Verbindung mit der hochwertigen Glasfaserinfrastruktur<br />
der regionalen Carrier, ein ideales<br />
Umfeld für die Wirtschaft. Die Standortbedingungen<br />
für regionale Rechenzentren<br />
werden durch die Energiepolitik und<br />
die daraus resultierenden Energiekosten<br />
jedoch zunehmend beeinträchtigt. Die<br />
Wirtschaftlichkeit der Investitionen in<br />
Rechenzentren sinkt erheblich. Wir fordern<br />
als Verband daher eine europäische<br />
Energiepolitik, die es uns ermöglicht, den<br />
Standort Deutschland für die ITK-Industrie,<br />
für erfolgreiche Cloud-Computing-<br />
Infrastruktur, zu entwickeln. <br />
3<br />
4<br />
5<br />
Steuerliche Anreize für die<br />
Bürgerinnen und Bürger<br />
verbessern!<br />
Rechtliche Basis für Investitionen<br />
der Kommunen und Landkreise<br />
in Glasfasernetze schaffen!<br />
Politik vor Ort für den Glasfaserausbau<br />
gewinnen!<br />
15
VERLÄSSLICHKEIT<br />
DER REGULIERUNG<br />
Die Entwicklungen und Veränderungen auf den Telekommunikationsmärkten<br />
stellen die Marktakteure und<br />
die Regulierer gleichermaßen vor neue Herausforderungen.<br />
Die Entwicklung wird einerseits angetrieben von<br />
der Migration der TK-Netze in Richtung IP. Andererseits<br />
erfordert der zu erwartende weitere Anstieg des<br />
Datenvolumens in den Netzen einen erheblichen Ausbau<br />
der Anschlussnetze, der sich auch in politischen Zielvorgaben,<br />
insbesondere der Breitbandstrategie der Bundesregierung,<br />
manifestiert hat. Dieser Ausbau erfordert<br />
jedoch enorme Investitionen, die derzeit nur sehr zögerlich<br />
getätigt werden. Natürlich gibt es eine große Zahl<br />
von investierenden Unternehmen, auch von Mitgliedern<br />
des <strong>BREKO</strong>. Ihr Engagement ist unverzichtbar. Allerdings<br />
scheinen die bisherigen Aktivitäten der gesamten<br />
Branche für den Aufbau einer modernen Glasfaserinfrastruktur<br />
im Festnetzbereich im Hinblick auf die Ziele<br />
der Breitbandstrategie noch nicht ausreichend zu sein.<br />
Dass der Ausbau hochleistungsfähiger Breitbandnetze<br />
gelingt, ist nicht nur für die TK-Industrie, sondern auch<br />
für andere Wirtschaftsbereiche und die Menschen in<br />
Deutschland und Europa insgesamt von hoher Bedeutung.<br />
Bei der Diskussion, wie die Investitionsbereitschaft<br />
erhöht werden kann und welche Rahmenbedingungen<br />
dafür erforderlich sind, steht auch der Regulierer immer<br />
wieder im Fokus. Die Bundesnetzagentur beschäftigt<br />
sich derzeit – im Vorfeld zentraler Entscheidungen<br />
für den Markt – sehr sorgfältig mit der Frage nach der<br />
richtigen Ausrichtung der Regulierung und den bestmöglichen<br />
investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen.<br />
Dabei sieht sich die Behörde einer Vielzahl, je nach<br />
Interessenlage und praktiziertem Geschäftsmodell,<br />
durchaus sehr gegensätzlicher Forderungen der verschiedenen<br />
Marktakteure ausgesetzt. Bei den anstehenden<br />
Entscheidungen wird die Bundesnetzagentur auf<br />
der Grundlage des neuen investitionsfreundlichen Telekommunikationsgesetzes<br />
ihren Beitrag leisten, weitere<br />
Impulse für den Breitbandausbau in Gang zu setzen,<br />
und zwar nicht nur für den Incumbent in Deutschland,<br />
sondern auch sehr bewusst für die vielen investierenden<br />
Wettbewerbsunternehmen.<br />
Auch auf europäischer Ebene diskutieren die Regulierer<br />
über die richtige Ausrichtung der Regulierung in<br />
einem NGA-Umfeld. Darüber hinaus hat die zuständige<br />
Kommissarin Neelie Kroes im Juli mit ihrem „Policy<br />
Statement“ ebenfalls in diese Diskussion eingegriffen.<br />
Für die Bundesnetzagentur ist und bleibt funktionierender<br />
Wettbewerb der beste Treiber für Innovationen<br />
und Investitionen. Die Förderung nachhaltiger Wettbewerbsstrukturen<br />
auf den Telekommunikationsmärkten<br />
ist daher vorrangig. Unsere Erfahrungen belegen,<br />
dass für Investoren die Konstanz der Regulierung ein<br />
hohes Gut ist. Daher ist es essentiell, dass Regulierung<br />
verlässlich ist und den Unternehmen die notwendige<br />
Planungssicherheit gewährt. Erfreulich ist, dass auch<br />
Neelie Kroes in ihrem „Policy Statement“ regulatorische<br />
Stabilität und Konsistenz als einen Wert an sich ausdrücklich<br />
anerkennt.<br />
16
Angesichts der sehr erfreulichen technologischen Dynamik<br />
des Telekommunikationssektors sind Verlässlichkeit<br />
und Planungssicherheit der Regulierung allerdings<br />
in Einklang zu bringen mit einer ständigen Offenheit<br />
für Innovationen. Das erfordert ein Mindestmaß an Flexibilität.<br />
In diesem Zusammenhang wird sich die EU-<br />
Kommission vor dem Hintergrund der Menge bereits<br />
veröffentlichter oder geplanter Empfehlungen mit der<br />
Frage auseinandersetzen müssen, wie viel Mikromanagement<br />
aus Brüssel tatsächlich erforderlich ist. Damit soll<br />
das Erfordernis einer europäischen Harmonisierung des<br />
grundlegenden Rahmens keineswegs in Abrede gestellt<br />
werden. Allerdings ist aus meiner Sicht gerade bei der<br />
Entwicklung hin zu hochleistungsfähigen Netzen die<br />
ausreichende Berücksichtigung nationaler Besonderheiten<br />
unerlässlich.<br />
Viele der Fragen, die sich in einem Multicarrier-<br />
Umfeld mit vielen verschiedenen Geschäftsmodellen<br />
stellen, müssen allerdings in den gesetzlich vorgesehenen<br />
Verfahren gelöst werden. Dabei setzt die Bundesnetzagentur<br />
immer auch darauf, dass die Marktakteure<br />
sich konstruktiv um marktliche Lösungen bemühen<br />
und regulatorische Eingriffe somit auf das unabdingbar<br />
erforderliche Maß reduziert werden können. Die<br />
Marktakteure haben es daher ein großes Stück weit<br />
selbst in der Hand, ob und inwieweit der Regulierer<br />
als neutraler Schiedsrichter eingreifen muss. Das von<br />
uns initiierte NGA-Forum ist der Beleg dafür, dass aus<br />
dem Dialog der Stakeholder wichtige Impulse für den<br />
Wettbewerb resultieren können. Die erarbeiteten Ergebnisse<br />
sind nun schnell in konkrete Angebote und<br />
Verträge umzusetzen.<br />
Vom Markt wird aktuell heftig darüber diskutiert, wie<br />
mit dem geplanten weiteren VDSL-Ausbau der Deutschen<br />
Telekom und dem angekündigten Einsatz der Vectoring-Technologie<br />
umzugehen ist. Zwar besteht unter<br />
den Marktakteuren weitgehend Einigkeit darüber, dass<br />
der Einsatz von Vectoring grundsätzlich zu befürworten<br />
ist und einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Breitbandziele<br />
leisten kann. Unterschiedliche Vorstellungen<br />
bestehen aber darüber, welcher Anbieter Vectoring in einem<br />
Kabelverzweiger (KVz) einsetzen darf, weil nach den<br />
bisherigen technischen Erkenntnissen die Entbündelung<br />
am KVz dann nicht mehr möglich wäre. Der Einsatz von<br />
Vectoring hätte daher erhebliche Auswirkungen auf das<br />
bestehende TAL-Regulierungsregime. Über Änderungen<br />
daran müsste in entsprechenden Beschlusskammerverfahren<br />
entschieden werden. Mit Blick auf diese Verfahren<br />
fordere ich die Branche auf, von sich aus schnell und konstruktiv<br />
gemeinsam nach einvernehmlichen Lösungsmöglichkeiten<br />
zu suchen, die den Wettbewerb sichern und die<br />
unterschiedlichen Interessen zu einem vernünftigen Ausgleich<br />
bringen – und zwar im Sinne der Breitbandstrategie<br />
und ihren Zielen für den Ausbau hochleistungsfähiger<br />
TK-Netze. Das wird die Beschlusskammerverfahren zwar<br />
nicht entbehrlich, aber die Entscheidungsfindung mit Sicherheit<br />
einfacher machen. Ich bin optimistisch, dass bei<br />
gutem Willen aller Marktakteure in den Verfahren dann<br />
zügig sachgerechte Lösungen gefunden werden können,<br />
die den Breitbandausbau in Deutschland voranbringen.<br />
Obwohl zum Teil der Verzicht auf Investitionen auf<br />
ein behauptetes zu hohes „Regulierungsrisiko“ geschoben<br />
wird, darf die Bedeutung der Regulierung nicht<br />
überschätzt werden. Letztendlich ist es eine Vielzahl<br />
von Faktoren, die Investitionen beeinflusst. So hat der<br />
Regulierer z. B. keinen Einfluss darauf, dass die Endkunden<br />
offenbar heute nur eingeschränkt bereit sind, für<br />
höhere Bandbreite zu bezahlen. Auch die Entwicklung<br />
bandbreitenintensiver, massenmarkttauglicher Anwendungen<br />
liegt nicht im Verantwortungsbereich des Regulierers.<br />
Hier sind zuallererst die Unternehmen – auch<br />
die des <strong>BREKO</strong> – gefordert, mit Innovationen und interessanten<br />
Produkten die Nachfrage nach hochbitratigen<br />
Anschlüssen anzukurbeln. Die Bundesnetzagentur stellt<br />
hierfür das verlässliche regulatorische Umfeld sicher. <br />
Dr. Iris Henseler-Unger,<br />
Vizepräsidentin der<br />
Bundesnetzagentur<br />
17
GLASFASERAUSBAU –<br />
EIN RENTABLES<br />
GESCHÄFTSMODELL?!<br />
Regionale Carrier und Stadtwerke, aber auch Zweckverbände<br />
und Bürgergesellschaften investieren zunehmend<br />
in den Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur, um ihre Region<br />
zu entwickeln und die Voraussetzungen für die zukünftigen<br />
Datennetze zu schaffen, auch wenn eine angemessene<br />
Rendite erst nach mehr als 10 Jahren erzielbar<br />
ist. Diese für Infrastrukturanbieter gewohnten Kalkulationszeiträume<br />
sind nicht zuletzt auf die Werthaltigkeit<br />
und Zukunftsfähigkeit der Glasfaserinfrastruktur zurückzuführen.<br />
Kein anderes Medium verfügt über Leistungseigenschaften,<br />
wie sie für die Übertragung von<br />
Multimedia und interaktiven Diensten erforderlich sind.<br />
Auch weiterentwickelte Funk- und HFC-Technologien<br />
(LTE, LTE-Advanced und DOCSIS 3) werden den Bedarf<br />
nach Glasfaser-Infrastrukturen nicht einschränken,<br />
sondern diesen Bedarf eher beschleunigen. Zahlreiche<br />
Studien und Erfahrungen des FTTH Council Europe<br />
belegen dies (siehe Artikel Seite 95). Ab einem Bandbreitenbedarf<br />
je Haushalt von 100 bis 200 Mbit/s – vor<br />
allem bei steigendem Bedarf an Upload-Bandbreiten -<br />
kommen die bisherigen Technologien an ihre Grenzen,<br />
unter Betrachtung der wichtigen Aspekten Zuverlässigkeit,<br />
Störanfälligkeit und Qualität schon deutlich früher.<br />
Ihre Berechtigung werden sie jedoch weiterhin noch<br />
innerhalb lokal begrenzter Objekte oder in der Gebäudeverkabelung,<br />
z. B. für FTTB-Lösungen, haben.<br />
Grundlage jeglicher Investitionsplanung ist und bleibt<br />
aber die Wirtschaftlichkeit. Die wesentlichen Stellgrößen<br />
dabei sind die Folgenden:<br />
Erzielung ausreichender Marktanteile:<br />
Hohe Marktanteile sind immer einfacher dort zu gewinnen,<br />
wo ein entsprechender Bedarf besteht. Zunächst<br />
sind dies die sogenannten unterversorgten Gebiete, in<br />
denen durchaus von Beginn an Marktanteile von 60 bis<br />
80 % erzielbar sind – Beispiele von <strong>BREKO</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />
belegen dies. Allerdings ist hier das Investitionsvolumen<br />
ungleich höher als in städtischen Strukturen.<br />
Eine hohe Haushaltszahldichte verspricht in den<br />
Städten geringere Investitionskosten je Wohneinheit,<br />
jedoch ist in aller Regel der Markt umkämpfter.<br />
Der Technologievorsprung des Glasfaserhausanschlusses<br />
kommt in Regionen, deren Bedarf heute durch<br />
VDSL und Breitbandkabel gedeckt werden kann, noch<br />
nicht deutlich zum Tragen. Verschiedene Berechnungen<br />
haben ergeben, dass in städtischen Strukturen bei einer<br />
Gesamtwirtschaftlichkeitsbetrachtung über einen Zeitraum<br />
von 25 Jahren nach 12 Jahren ein Marktanteil von<br />
50 % erzielt werden muss, um eine Rendite nach Steuern<br />
im mittleren einstelligen Bereich zu erzielen.<br />
18
Diese Marktanteile werden ohne Weiteres erzielt werden<br />
können, wenn die Nachfrage nach hohen Übertragungsraten<br />
nicht mehr von herkömmlichen Technologien gedeckt<br />
werden kann. Schaut man zurück auf die Entwicklung<br />
der letzten 20 Jahre und schreibt diese Entwicklung in die<br />
Zukunft fort, so kommt man zu „unglaublichen“ Ergebnissen.<br />
Aber die Entwicklung in der Vergangenheit war<br />
in diesem Sinne unglaublich mit Steigerungen in einer<br />
Größenordnung von 50 % pro Jahr und ist anscheinend<br />
heute noch ungebrochen. Will man sich dieser Frage nicht<br />
Kosten je Wohneinheit in Euro<br />
Ausbaukosten bis zur Hauseinführung (homes passed)<br />
nur empirisch nähern, so sind Fragen zu beantworten wie:<br />
Welche Dienste werden in 2025 genutzt werden? Welche<br />
Bandbreiten werden diese Dienste dann jeweils benötigen?<br />
Wer wird diese Dienste nutzen? Welche weiteren Anforderungen<br />
z. B. bzgl. Qualität der Datenübertragung (QoS)<br />
werden gestellt werden? Sicherlich werden höhere Bandbreiten<br />
nicht durch E-Mails und einfache Dokumente<br />
entstehen. Bewegte Bilder und Anwendungen wie Cloud<br />
Computing werden die Bandbreitentreiber der Zukunft<br />
sein, Echtzeitanwendungen höhere Anforderungen an die <br />
Grafik 1: Hinweise:<br />
XX<br />
ohne den jeweiligen „Hausstich“<br />
XX<br />
jedoch alle Trassen in den Gehwegen und Straßen<br />
sind für den Anschluss aller Häuser dimensioniert<br />
XX<br />
POP Standorte aufgebaut<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
1500<br />
1150<br />
850<br />
700<br />
600 550<br />
500<br />
450 400<br />
1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5<br />
Wohneinheiten / Haus<br />
Grafik 1<br />
19
Grafik 2: Hinweise:<br />
- die Kosten gelten, wenn alle WEs im<br />
Haus erschlossen werden<br />
- die Kosten beinhalten die Netzebene 4<br />
- die Netzebene 4 beinhaltet Glasfaser<br />
durch das Gebäude in jede Wohnung<br />
- die Netzebene 4 beinhaltet alternativ<br />
den VDSL Umsetzer und notwendige<br />
Montagearbeiten im Keller<br />
Zuverlässigkeit stellen. Ein HDTV-Programm benötigt<br />
heute bei einer Übertragung z. B. als IPTV eine Bandbreite<br />
in der Größenordnung von ca. 10 Mbit/s. Erste<br />
Realisierungen eines UHDTV, mit einer im Vergleich<br />
dazu 16-fach höheren Auflösung, und einer deutlich gesteigerten<br />
Bildrate von bis zu 120 Hz, wurden bei den<br />
Olympischen Spielen in London bereits angewendet.<br />
Der Bandbreitenbedarf einer solchen Übertragung wird<br />
mindestens eine Größenordung höher sein als heutige<br />
Anwendungen. Bei einer angenommenen parallelen<br />
Nutzung eines Anschlusses durch mehrere Haushaltsmitglieder<br />
summiert sich dies schnell auf mehrere 100<br />
Mbit/s. Schon heute nutzen die meisten Jugendlichen<br />
das Internet, die „Eltern von morgen“. Vielen jungen<br />
Leuten ist heute schon eine gute und vor allem zuverlässig<br />
schnelle Internetverbindung wichtiger als das eigene<br />
Auto. Darüber hinaus könnten neue Dienste, die wir uns<br />
vielleicht heute noch nicht vorstellen können, den Bedarf<br />
weiter erhöhen.<br />
Ausbaukosten ab Hauseinführung inkl. Inhausverkabelung (NE 4)<br />
Kosten/ WE beim Anschluss in Abhängigkeit der Größe des Hauses in Euro<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1.300<br />
1.200<br />
1.080<br />
1.029 1.000 982 969 960 953 947<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
1 3 5 7 9 11 13 15 17 19<br />
Wohneinheiten / Haus Grafik 2<br />
20
Dieses berechtigt zu der Annahme, dass im Jahr 2025<br />
eine Bandbreite von mindestens 200 Mbit/s als Standard<br />
zu betrachten ist. Ergebnisse der neuen WIK-Studie<br />
gehen trotz konservativer Annahmen teilweise noch<br />
erheblich darüber hinaus und beziffern diese Werte als<br />
Untergrenze (siehe Seite 84). Eine Unterscheidung zwischen<br />
Up- und <strong>Download</strong> wird durch zukünftige Standardanwendungen<br />
wie z. B. Cloud Computing nicht<br />
mehr relevant sein. In vielen Anwendungen wird eine<br />
zuverlässige Qualität bedeutsamer sein als heute.<br />
Diese Bandbreiten und der erforderliche Quality of<br />
Service werden dann nur noch zuverlässig durch die<br />
Glasfasertechnologie abbildbar sein. Kombiniert mit<br />
attraktiven, der Leistungsfähigkeit des Produktes angemessenen,<br />
Preisen, Kundenservice und zukünftigen<br />
Dienste jenseits des Internets, werden die Glasfasernetze<br />
die notwendigen Auslastungen erreichen.<br />
Auslastung der Netze:<br />
Aufgrund der Netznutzung auch durch Dritte werden<br />
höhere Penetrationsraten erreicht und dem investierenden<br />
Unternehmen mit den Netzzugangsentgelten ein<br />
Return on Investment schneller ermöglicht. Auf Open<br />
Access gegründete Leistungsbeziehungen zwischen<br />
Netzbetreibern und Dienstanbietern sind für alle Beteiligten<br />
attraktiv, weil sie die optimale Auslastung der<br />
Netze fördern und Absatzmöglichkeiten für neue und<br />
innovative Dienste eröffnen. Eine aktuelle Studie der<br />
Yankee Group bestätigt, dass die Zugangsgewährung<br />
an Dritte den Return on Investment um zwei Jahre reduziert<br />
und einen wesentlich höheren Einfluss auf die<br />
Reduzierung der Payback-Periode hat als Entgelterhöhungen.<br />
Siehe hierzu auch den Artikel von Dr. Steffen<br />
Müller (siehe Seite 92).<br />
Entgelt (Preis x Marktanteil = Umsatz):<br />
Im Umland ist bereits heute ein im Vergleich zum Ballungsgebiet<br />
höheres Entgelt erzielbar. In Ballungsgebieten<br />
kann das Entgelt aufgrund von wirtschaftlich besseren<br />
Parametern niedriger ausfallen.Ein langfristig stabiler<br />
Endkundenpreis ist ein weiterer wichtiger Parameter des<br />
Businessplans. Betrachtet man die Preisentwicklung der<br />
letzten 15 Jahren – seit der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes<br />
– wird offensichtlich, dass der Preis<br />
stabil geblieben, sogar leicht gestiegen ist, dafür aber immer<br />
mehr Leistung angeboten wurde. Aktuell liegt das<br />
durchschnittliche Monatsentgelt für einen Breitbandanschluss<br />
(50 Mbit/s) inklusive Telefon- und Internetflat bei<br />
den Netzbetreibern des <strong>BREKO</strong> bei 42,00 Euro brutto.<br />
Die Nachfrage von immer größeren Bevölkerungsteilen<br />
nach neuen Diensten mit hohen Anforderungen an<br />
das Netz bei gleichzeitiger technologischer Überlegenheit<br />
der Glasfaser gegenüber den traditionellen Übertragungsmedien,<br />
wird die Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen<br />
auf einem hohen Niveau sicherstellen und lässt<br />
eine hohe Preiselastizität erwarten – dies belegt auch die<br />
Untersuchung von TNS Infratest (siehe Seite 88).<br />
Zusätzlich ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine<br />
Glasfaserinfrastruktur betriebs- oder volkswirtschaftlich<br />
sinnvoll gedoppelt werden kann, so dass auf absehbare<br />
Zeit keine alternative Infrastruktur entstehen wird.<br />
Abschreibungsdauer:<br />
Neben diesen mehr übergeordneten Einflussfaktoren<br />
sind weitere Faktoren zu beachten, um den Business<br />
Case zu steuern. Aufgrund der hohen Investitionen<br />
haben insbesondere die angewendeten Abschreibungsdauern<br />
der Betriebsmittel einen nicht unerheblichen<br />
Einfluss auf die Erfolgsrechnung. Durch den Bezug auf<br />
die tatsächlichen Lebenszyklen der eingesetzten Betriebsmittel<br />
kann durchaus eine mittlere AfA-Dauer von<br />
40 Jahren begründet werden. Die im Markt verfügbaren<br />
und überwiegend eingesetzten Leer- und Produktrohre <br />
21
Bildüberschrift: Können Sie die These bestätigen, dass sich die Entwicklung der Entgelte im Festnetzbereich stabil verhält, allerdings für dieses Entgelt immer mehr Leistungen angeboten werden müssen?<br />
(1998: ca. 25,- DM für Telefonanschluss inklusive Sprache, 2012: ca. 30,- € für Telefonanschluss inklusive Internet- und Telefonflat)<br />
46%<br />
46% 8%<br />
Ja Ja, mit einer Toleranzabweichung von 10% Nein, Tarife<br />
liegen deutlich<br />
höher<br />
Wie schätzen Sie die Preisentwicklung für die nächsten 5 Jahre ein?<br />
4%<br />
27% 42% 23%<br />
4%<br />
Preise steigen<br />
leicht aufgrund<br />
der Nachfrage<br />
nach Bandbreite<br />
Preise steigen aufgrund<br />
zusätzlicher Einnahmen von Diensten<br />
Preise bleiben stabil, aber Leistungsumfang steigt<br />
Preise sinken aufgrund von Preiswettbewerb<br />
Preise bleiben<br />
stabil, aber<br />
Leistungsumfang<br />
sinkt<br />
Quelle: <strong>BREKO</strong> Research, Oktober 2012<br />
werden die nächsten 50 Jahre verwendbar sein, Glasfaserkabel<br />
mindestens die nächsten 30 Jahre, während aktive<br />
Komponenten wegen der technologischen Entwicklung<br />
acht bis zehn Jahre verwendet werden können. Da<br />
die hohen Kosten des Tiefbaus im direkten Zusammenhang<br />
mit der Verlegung der Leerrohre anfallen, ergeben<br />
sich gewichtete AfA-Zeiten von ca. 40 Jahren.Diese<br />
Betrachtung belegt auch, dass eine Investition in ein<br />
Glasfasernetz eine Investition in überwiegend langlebige<br />
Wirtschaftsgüter ist, die damit auch einen Betrachtungszeitraum<br />
von 25 Jahren (oder mehr) hinsichtlich<br />
der Wirtschaftlichkeit rechtfertigten.<br />
Finanzierungskonditionen:<br />
Trotz aller Langlebigkeit und Zukunftsträchtigkeit<br />
darf jedoch nicht vergessen werden, dass eine ausreichende<br />
Rendite nach 25 Jahren nicht das einzige wirtschaftliche<br />
Kriterium ist. Das Ergebnis mag nach 25<br />
Jahren durchaus stimmig sein, das „Bezahlen der Bau-<br />
22
kosten“ und/oder der Kapitalkosten in den ersten Jahren<br />
muss jedoch auch erst einmal gestemmt werden. Günstige<br />
Finanzierungsmöglichkeiten sind unabdingbar, um<br />
insbesondere in ländlichen Räumen Glasfasernetze entstehen<br />
zu lassen. Langfristige Zinsen im Bereich von 2 %<br />
bis 3 % sind nicht selten erforderlich.<br />
Projektmanagement:<br />
Aber auch was schon fast zu banal klingt, ist elementar.<br />
Die Einnahmen bei den Kunden müssen möglichst<br />
zeitnah zu den Ausgaben anfallen, um die Liquidität<br />
sicherzustellen. Aufgrund des zeitlichen Ablaufs eines<br />
Bauprojekts kein leichtes Unterfangen. Zuerst fallen<br />
die Baukosten an, erst nach der Fertigstellung können<br />
die ersten Kunden umgeschaltet werden. Haben die<br />
umzuschaltenden Kunden noch Kündigungsfristen ihrer<br />
Altverträge einzuhalten, verzögern sich weiter die<br />
so wichtigen Einnahmen. Daher ist es ein Gebot der<br />
Liquiditätssicherung, ein entsprechend vorausschauendes<br />
Projektmanagement zu implementieren, um rechtzeitig<br />
die Kundenumschaltungen beim Altanbieter<br />
zu beantragen. Heute zu wissen, welche Straßen und<br />
welche Anschlüsse in 6 Monaten betriebsbereit sind,<br />
verkürzt den bautechnisch bedingten Zeitverzug zwischen<br />
Kosten und Einnahmen erheblich.<br />
Für größere Bauvorhaben, die sich über durchaus<br />
mehrere Jahren hinziehen können, gilt dieses selbstverständlich<br />
auch. Teil-Inbetriebnahmen und ein professionelles<br />
Projektmanagement sind unabdingbar.<br />
Sind kleinere Gebiete mit weniger als 3.000 bis 4.000<br />
Häusern durchaus binnen eines Jahres zu erschließen,<br />
benötigen Städte größere Zeiträume. Auch noch so<br />
viele Baukolonnen können nicht dem Umstand aushebeln,<br />
dass je nach Stadtgröße nicht überall gleichzeitig<br />
gearbeitet werden kann, um nicht den Verkehr komplett<br />
zum Erliegen zu bringen (und wenn es nur der<br />
parkende Verkehr ist).<br />
Auch wenn in vielen Städten Glasfasernetze erst in<br />
wenigen Jahren ihre Leistungsfähigkeit ausspielen<br />
können, müssen diese Netze JETZT entstehen. Daher<br />
haben Städte und Unternehmen mit Weitsicht<br />
bereits angefangen, dieses umzusetzen. Weitsicht<br />
in Sachen Rendite und Technologie. In ländlichen<br />
Räumen können sie jetzt schon ihre Zuverlässigkeit,<br />
Betriebssicherheit und Leistungsfähigkeit unter<br />
Beweis stellen. <br />
Dipl.-Eur.-Ing. Dirk Sasson<br />
Vorsitzender, VDE Nord e.V.<br />
und VDE Landesvertretung<br />
Schleswig Holstein, Hamburg<br />
und Mecklenburg Vorpommern<br />
Leiter Arbeitskreis Glasfaser,<br />
<strong>BREKO</strong><br />
23
FORTSCHRITTSBERICHT<br />
Mit einer Steigerung von 60% ist der<br />
NGA-Ausbau der <strong>BREKO</strong>-Unternehmen auf der Überholspur<br />
Datenvolumen Durchschnitt:<br />
Wachstum pro Monat und Anschluss<br />
Es ist eine Eins mit 21 Nullen (1,3 Zettabyte): Unser<br />
Mitgliedsunternehmen, der Netzwerkausrüster Cisco,<br />
schätzt dass das jährliche Wachstum des weltweiten<br />
Datenverkehrs von aktuell 528 Exabyte um 40 % jährlich<br />
steigen wird. 1,3 Zettabyte entspricht 37 Millionen<br />
gestreamten DVDs pro Stunde. Dabei werden Cloud-<br />
Dienste, leistungsstärkere Geschäftsanforderungen und<br />
die neuen breitbandigen Mobilfunkgeräte zwei Drittel<br />
des gesamten Datenverkehrs ausmachen. Level 3, Betreiber<br />
einer eigenen weltweiten Glasfaser-Infrastruktur,<br />
investiert in diesem Jahr erstmals seit 2000 wieder<br />
in neue Kabelverbindungen. „Der Bedarf ist vorhanden,<br />
es gibt Wohngebiete, die mehr Bandbreite verschlingen<br />
als ganz New York vor 15 Jahren“.<br />
GB<br />
13,5<br />
11,6<br />
10,2<br />
9,4<br />
2012<br />
2011<br />
2010<br />
2009<br />
+16%<br />
+14%<br />
+9%<br />
+7%<br />
Auch im deutschen Markt zeigt sich eine neue<br />
Wachstumsdynamik im Festnetzbereich. Der jährliche<br />
Zuwachs an einem durchschnittlich pro Monat und<br />
Anschluss übertragenen Datenvolumen liegt im zweistelligen<br />
Prozentbereich (16 %). <br />
8,8<br />
8,5<br />
2008<br />
+4%<br />
2007<br />
+18%<br />
Quelle: Bundesnetzagentur, <strong>BREKO</strong>-Research<br />
24
Nachfrage nach hochbitratigen Anschlüssen steigt stetig<br />
Die Steigerung des Up- und <strong>Download</strong>s verbunden mit<br />
der Vielzahl an Diensten (TV, VoD, Social Media etc.)<br />
und dem sich ändernden Nutzungsverhalten lässt nach<br />
einer Studie des <strong>BREKO</strong> den von deutschen Haushalten<br />
nachgefragten Standardanschluss von heute aktuell 4 bis<br />
10 Mbit/s bis zum Jahr 2020 auf 120 Mbit/s ansteigen. Bei<br />
ca. 30 % der Haushalte wird der Bedarf noch darüber liegen.<br />
Dieses Ergebnis deckt sich mit anderen aktuellen Untersuchungen<br />
zur Nachfrageentwicklung und zur Relation<br />
zwischen der Leistungsfähigkeit der genutzten Anschlusstechnologie<br />
und dem Wachstum des übertragenen Datenvolumens.<br />
Nutzer, die über einen hochleistungsfähigen<br />
Breitbandanschluss verfügen, übertragen auch deutlich größere<br />
Datenmengen, und zwar downstream wie upstream. <br />
XX<br />
Standartbandbreite liegt aktuell bei 2-10 Mbit/s<br />
XX<br />
rund 55 % fragen diese Anschlüsse nach<br />
XX<br />
bis 2020 wird sich die nachgefragte<br />
Standartbandbreite auf 120 Mbit/s erhöhen<br />
XX<br />
rund 20 % werden höhere Bandbreitennachfragen<br />
Bandbreitenverdoppelung alle 2 Jahre (Nielsen‘s Gesetz)<br />
Breitbandentwicklung bis 2020<br />
Standardbandbreite<br />
200<br />
760 Mbit/s<br />
150<br />
120 Mbit/s<br />
100<br />
100 Mbit/s<br />
50<br />
0<br />
2010<br />
2012 2015 2020<br />
25
Durchschnittlicher globaler Datenverkehr (MB/Monat) nach<br />
benutztem Betriebssystem und Gerät, Mai 2012<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Smartphones<br />
Android 2,9 GB<br />
66%<br />
34%<br />
IOS 4,0 GB<br />
82%<br />
18%<br />
3G/4Gconnected<br />
tablets<br />
IOS 8,6 GB<br />
Android 5,2GB<br />
87%<br />
57%<br />
43%<br />
13%<br />
zellular<br />
Es ist kein Geheimnis mehr: Bewegbilder sind die<br />
Killerapplikation für Breitbandanschlüsse schlechthin.<br />
Und so bieten auch immer mehr <strong>BREKO</strong>-<br />
Mitgliedsunternehmen auf Basis Ihrer Glasfasernetze<br />
TV-Dienstleistungen an. Aber auch mobile<br />
Anwendungen und die steigende Nutzung mobiler<br />
Endgeräte werden nicht zum Substitut sondern zum<br />
Treiber für den glasfaserbasierten Highspeed-Festnetzanschluss.<br />
Denn die überwiegende Nutzung mobiler<br />
Endgeräte erfolgt zunehmend über WiFi, der<br />
auf einem kabelgebundenen Anschluss basiert. Trotz<br />
der immer wieder genannten Steigerungsraten der im<br />
mobilen Netz übertragenen Daten, beträgt der Anteil<br />
des übertragenen Datenvolumens in Mobilfunknetzen<br />
gegenüber dem übertragenen Datenvolumen<br />
im Festnetz gerade mal 2,5 %.<br />
Damit wird der umfassende Zugang zum Highspeed-Internet<br />
für die Menschen und die Unternehmen<br />
in Deutschland immer wichtiger. Die<br />
Mitgliedsunternehmen des <strong>BREKO</strong> treiben diesen<br />
Ausbau in starkem Maße voran und – wie die<br />
Referenzliste eindrücklich zeigt – besonders dort,<br />
wo es am Nötigsten ist. Mit ihren Investitionen in<br />
hochleistungsfähige Glasfasernetze sind die BRE-<br />
KO-Mitgliedsunternehmen auf den mittelfristig zu<br />
erwartenden deutlich höheren Bandbreitenbedarf gut<br />
eingestellt. Dies ist ein Ergebnis der Marktdatenbefragung<br />
des <strong>BREKO</strong>, die der Verband bei den über 70 dort<br />
organisierten Carriern und Stadtwerken durchgeführt<br />
hat. 1,6 Milliarden Euro und damit 90 % ihres EBITDA<br />
investieren die <strong>BREKO</strong>-Mitgliedsunternehmen in den<br />
Ausbau von Highspeed-Netzen. Damit leisten sie einen<br />
wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Breitbandziele<br />
der Bundesregierung. Dabei erfolgt der Breitbandausbau<br />
in einer sogenannten Multi-Access-Strategie, das heißt:<br />
Je nach Bedarf, lokalen Gegebenheiten und nicht zuletzt<br />
ökonomischer Tragfähigkeit erfolgt der Glasfaserausbau<br />
bis zum Schaltverteiler, bis zum Kabelverzweiger oder<br />
– dort wo es sich rechnet – gleich bis zum Glasfaserhausanschluss<br />
(FTTB/H). Diese unterschiedlichen-<br />
Geschäftsmodelle zum Glasfaserausbau sichern den<br />
bedarfsgerechten, flächendeckenden und wirtschaftlich<br />
tragfähigen NGA-Ausbau in Deutschland.<br />
Schon heute ist ersichtlich, dass der Anteil der komplett<br />
eigenrealisierten Anschlüsse der <strong>BREKO</strong>-Unternehmen<br />
deutlich zunehmen wird. Bereits im Jahr 2015<br />
werden über 2,5 Millionen Haushalte über komplett<br />
eigenrealisierte Glasfaseranschlüsse der <strong>BREKO</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />
an das Highspeednetz angeschlossen<br />
werden können. <br />
Quelle: Mobidia<br />
Wi-Fi<br />
26
FORTSCHRITT DER<br />
NGA-PROJEKTE IM <strong>BREKO</strong>:<br />
In diesen Landkreisen Deutschlands ist der NGA-Ausbau durch<br />
<strong>BREKO</strong>-Unternehmen angelaufen (Next Generation Access: d. h.<br />
Anschlussbandbreiten > 30 Mbit/s).<br />
27
<strong>BREKO</strong> ... “DIE TUN WAS“:<br />
Anzahl der Gebiete, in denen <strong>BREKO</strong>-Unternehmen NGA-Netze ausgebaut haben:<br />
930 520<br />
1450<br />
2011 2012<br />
Anzahl der Haushalte, die durch diese Investitionen Breitband erhalten können:<br />
930.000 730.000<br />
1.660.000<br />
2011 2012<br />
Anzahl der Unternehmen, die durch diesen Netzausbau über einen Hochleistungsbreitbandanschluss verfügen können:<br />
12.500 17.000<br />
29.500<br />
2011 2012<br />
90 % dieser Gebiete waren vor dieser „NGA-Offensive“<br />
„weiße Flecken“, d. h. mit einer Bandbreite von unter 1 Mbit/s<br />
versorgt<br />
Auch in den nächsten Jahren werden die <strong>BREKO</strong>-Unternehmen erheblicheAnstrengungen unternehmen, um den Breitbandausbau<br />
weiter voranzutreiben. Die bereits geplanten NGA-Ausbauaktivitäten für 2013/2014 sehen vor: rund 1.000<br />
weitere Gebiete mit FTTC, FTTB und FTTH zu versorgen:<br />
Somit erhalten mindestens ca. 1,5 Mio. Haushalte und Unternehmen Breitbandanschlüsse größer 30 Mbit/s<br />
28
NGA-PROJEKTE<br />
IM <strong>BREKO</strong><br />
Übersicht<br />
ACO<br />
ffFTTC in 74 Orten des Landkreises Kassel (24 Kommunen)<br />
azv Südholstein<br />
ffFTTB/H in Hasloh<br />
ffFTTB/H in Heist<br />
ffFTTB/H in Holm<br />
ffFTTB/H in Lentföhrden<br />
BORnet<br />
ffFTTH in zahlreichen Gewerbegebieten im Kreis Borken<br />
ffFTTH im Gewerbegebiet Hamminkeln-Dingden<br />
ffFTTH in Ahaus Graes<br />
ffFTTH in Ahaus Ottenstein<br />
ffFTTH in Barlo<br />
ffFTTH in Bocholt Stenern<br />
ffFTTH in Dingden<br />
ffFTTH in Dingden Loikum<br />
ffFTTH in Gescher Hochmoor<br />
ffFTTH in Marbeck<br />
Breitbandnetz GmbH & Co.KG<br />
ffFTTB/H in Ahrenshöft<br />
ffFTTB/H in Almdorf<br />
ffFTTB/H in Bohmstedt<br />
ffFTTB/H in Breklum<br />
ffFTTB/H im Gewerbegebiet Breklum<br />
ffFTTB/H in Dörpum<br />
ffFTTB/H in Drelsdorf<br />
ffFTTB/H im Gewerbegebiet Niebüll<br />
ffFTTB/H in Reußenköge<br />
ffFTTB/H in Struckum<br />
ffFTTB/H in Struckum Risum-Lindholm<br />
ffFTTB/H in Vollstedt<br />
City Service Solutions (CSS)<br />
ffFTTB Gewerbegebiet in Bruck (Oberpfalz)<br />
ffFTTB in Greven (Stadt) inkl. Flughafen Münster-Osnabrück<br />
ffFTTB in Münster - Hansa BusinessPark<br />
ffFTTB in Nordhorn (Stadt)<br />
DATEL<br />
ffBreitbandkabel/FTTB in Dessau<br />
Deutsche Glasfaser<br />
ffFTTH im Kreis Heinsberg<br />
DOKOM21<br />
ffFTTB im Wohngebiet Generationenweg, Dortmund<br />
ffFTTB in Hohenbuschei, Dortmund<br />
ffFTTB im Gewerbegebiet Köbbinghauser Hammer,<br />
Plettenberg<br />
ffFTTH in Meinerzhagen<br />
ffFTTB in Phoenix-See, Dortmund<br />
ffFTTB im Gewerbegebiet Ramsloh, Schalksmühle<br />
ffFTTB in Westfalenhütte, Dortmund<br />
29
eifel-net<br />
ffFTTC/B in Bieberehren (Bayern)<br />
ffFTTC/B in Burgkunstadt (Bayern)<br />
ffFTTC in Duppach (Rheinland-Pfalz)<br />
ffFTTC in Eppingen (Baden-Württemberg)<br />
ffFTTC/B in Erftstadt (Nordrhein-Westfalen)<br />
ffFTTC/B in Espelkamp (Nordrhein-Westfalen)<br />
ffFTTC/B in Euskirchen (Nordrhein-Westfalen)<br />
ffFTTC/B in Gebsattel (Bayern)<br />
ffFTTC/B in Großbottwar (Baden-Württemberg)<br />
ffFTTC in Hille (Nordrhein-Westfalen)<br />
ffFTTC/B in Hüllhorst (Nordrhein-Westfalen)<br />
ffFTTC in Kalenborn-Scheuern (Rheinland-Pfalz)<br />
ffFTTC/B in Langfurth (Bayern)<br />
ffFTTC/B in Much (Nordrhein-Westfalen)<br />
ffFTTC in Neidenbach (Rheinland-Pfalz)<br />
ffFTTC in Neuheilenbach (Rheinland-Pfalz)<br />
ffFTTC/B in Oberaurach (Bayern)<br />
ffFTTC/B in Oberweiler (Rheinland-Pfalz)<br />
ffFTTC/B in Preußisch-Oldendorf (Nordrhein-Westfalen)<br />
ffFTTC/B in Riedenheim (Bayern)<br />
ffFTTC in Rheinbach (Nordrhein-Westfalen)<br />
ffFTTC in Röttingen (Bayern)<br />
ffFTTC in Rohr (Bayern)<br />
ffFTTC/B in Tauberrettersheim (Bayern)<br />
ffFTTC/B in Weißenburg (Bayern)<br />
ffFTTC/B in Wiersdorf (Rheinland-Pfalz)<br />
ffFTTC in Wissmanndorf (Rheinland-Pfalz)<br />
ffFTTC/B in Wittelshofen (Bayern)<br />
E.ON Hanse<br />
ffFTTH im Amt Büchen<br />
ffFTTH in Lebrade (Kreis Plön)<br />
ffFTTH in Wacken<br />
e.wa riss<br />
ffFTTH in Biberach<br />
ffFTTH in Grodt<br />
ffFTTH in Hochdorf<br />
ffFTTH in Ingoldingen<br />
ffFTTH in Mittelbiberach<br />
ffFTTH in Muttensweiler<br />
ffFTTH in Schemmerhöfen<br />
ffFTTH in Stafflangen<br />
ffFTTH in Ummendorf<br />
EWE TEL<br />
ffFTTB/H in Breddenberg<br />
ffFTTB/H in Bremervörde<br />
ffFTTB/H in Cuxhaven (Stadtteile: Duhnen, Döse, Musikerviertel,<br />
Sahlenburg, Süderwisch, Wersterwisch, Groden)<br />
ffFTTB/H in Emsland (Lathen)<br />
ffFTTB/H in Erkner<br />
ffFTTB/H in Esterwegen<br />
ffFTTB/H in Hamberg<br />
ffFTTB/H in Haselünne<br />
ffFTTB/H in Lohne<br />
ffFTTB/H Nordhorn (Stadtteil Klausheide)<br />
ffFTTB/H in Oldenburg (Stadtteile: Kreyenbrück, Alexandersfeld,<br />
Ziegelhof Bürgerfelde)<br />
ffFTTB/H in Sustrum<br />
ffFTTB/H in Vossberg<br />
ffFTTB/H in Westerstede<br />
ffFTTC in Ammerland<br />
ffFTTC in Aurich<br />
ffFTTC in Bruchhausen-Vilsen<br />
ffFTTC in Cloppenburg<br />
ffFTTC in Cuxhaven<br />
ffFTTC in Diepholz Harburg<br />
ffFTTC in Emsland<br />
ffFTTC in Friesland<br />
ffFTTC in Grafschaft Bentheim<br />
ffFTTC in Harburg<br />
ffFTTC in Harsefeld<br />
ffFTTC in Leer<br />
ffFTTC in Oldenburg<br />
ffFTTC in Osnabrück<br />
ffFTTC in Osterholz<br />
ffFTTC in Rotenburg (Wümme)<br />
ffFTTC in Stade<br />
30
ffFTTC in Stuhr<br />
ffFTTC in Vechta<br />
ffFTTC in Weihe<br />
ffFTTC in Wesermarsch<br />
ffFTTC in Wittmund<br />
EWO (Elektrizitätswerke Ottersberg)<br />
ffFTTC in Bassen<br />
ffFTTH in Benkel<br />
ffFTTC in Fischerhude<br />
ffFTTH in Narthauen<br />
ffFTTC/FTTH in Ottersberg<br />
ffFTTH im Gewerbegebiet Bahnhof (Ottersberg)<br />
ffFTTC in Otterstedt<br />
ffFTTC in Oyten<br />
GlobalConnect<br />
ffGlasfaserversorgungsnetz in den Regionen<br />
--Eckernförde<br />
--Elmshorn<br />
--Heide<br />
--Husum<br />
--Niebüll<br />
--Schleswig<br />
ffGlasfaserversorgungsnetz in den Stadtnetzen<br />
--Flensburg<br />
--Itzehoe<br />
--Lübeck<br />
--Rostock<br />
--Schwerin<br />
GmündCOM<br />
ffFTTH in Herlikofen<br />
HeLi NET<br />
ffGlasfaser (FTTB/H) in Bergkamen-Rünthe<br />
ffGlasfaser (FTTB/H) in Hamm<br />
ffGlasfaser (FTTB/H) in Kamen<br />
ffGlasfaser (FTTB/H) in Lünen<br />
HSE Medianet<br />
ffFTTC/B in Aschaffenburg (Gewerbegebiet Obernau)<br />
ffFTTH in Darmstadt; Sanierungsareal Edisonstraße<br />
ffFTTC/FTTH in Eppertshausen; Neubaugebiet<br />
„Im Eichstumpf“<br />
ffFTTC/B in Fränkisch-Crumbach<br />
(Industrie-/Gewerbegebiet Siedlerweg)<br />
ffFTTC/FTTH in Groß-Bieberau: Neubaugebiet<br />
„Am Mühlberg“<br />
ffFTTC/B in Heppenheim<br />
(Gewerbegebiet Tiergartenstraße Süd)<br />
ffFTTC/B in Langen (Gewerbegebiet Neurott)<br />
ffFTTC/B in Nieder-Roden (Gewerbegebiet<br />
Borsigstr./Sennefelder Str.)<br />
ffFTTC in 15 Kommunen im Odenwaldkreis<br />
htp<br />
ffFTTC in Abbensen<br />
ffFTTC in Adensen<br />
ffFTTC in Adlum<br />
ffFTTC in Alvesse<br />
ffFTTC in Bantorf<br />
ffFTTC in Barnten<br />
ffFTTC in Bennemühlen<br />
ffFTTC in Berkhof<br />
ffFTTC in Bettmar<br />
ffFTTC in Bettrum<br />
ffFTTC in Bodenstedt<br />
ffFTTC in Bortfeld<br />
ffFTTC in Brelingen<br />
ffFTTC in Denstorf<br />
ffFTTC in Didderse<br />
ffFTTC in Dinklar<br />
ffFTTC in Dudenbostel<br />
ffFTTC in Eckerde<br />
ffFTTC in Eddesse<br />
ffFTTC in Elze<br />
ffFTTC in Equord<br />
ffFTTC in Ersehof<br />
ffFTTC in Groß Escherde<br />
ffFTTC in Großgoltern<br />
ffFTTC in Groß- / Klein Kolshorn<br />
31
ffFTTC in Hallerburg<br />
ffFTTC in Kirchwehren<br />
ffFTTC in Klein Escherde<br />
ffFTTC in Klein Gleidingen<br />
ffFTTC in Lathwehren<br />
ffFTTC in Lenthe<br />
ffFTTC in Rautenberg<br />
ffFTTC in Rössing<br />
ffFTTC in Rüper<br />
ffFTTC in Meerdorf<br />
ffFTTC in Mehrum<br />
ffFTTC in Negenborn<br />
ffFTTC in Nettlingen<br />
ffFTTC in Neubrück<br />
ffFTTC in Oegenbostel<br />
ffFTTC in Ottbergen<br />
ffFTTC in Otze<br />
ffFTTC in Rietze<br />
ffFTTC in Röddensen<br />
ffFTTC in Schulenburg<br />
ffFTTC in Söhlde<br />
ffFTTC in Sophiental<br />
ffFTTC in Steinwedel<br />
ffFTTC in Voigtholz<br />
ffFTTC in Wedtlenstedt<br />
ffFTTC in Wense<br />
ffFTTC in Wendhausen<br />
ffFTTC in Wichtringhausen<br />
ffFTTC in Wietze<br />
ffFTTC in Wipshausen<br />
ffErschließung für 2012 noch geplant:<br />
--FTTC in Bilm<br />
--FTTC in Bolzum<br />
--FTTC in Dolgen<br />
--FTTC in Göxe<br />
--FTTC in Groß Gleidingen<br />
--FTTC in Haimar<br />
--FTTC in Hellendorf<br />
--FTTC in Liedingen<br />
--FTTC in Meitze<br />
--FTTC in Müllingen<br />
--FTTC in Oldhorst<br />
--FTTC in Sonnenberg<br />
--FTTC in Stemmen<br />
--FTTC in Thönse<br />
--FTTC in Vallstedt<br />
--FTTC in Wehmingen<br />
--FTTC in Wettmar<br />
--FTTC in Wierthe<br />
--FTTC in Wirringen<br />
KEVAG Telekom<br />
ffBreitbandkabel und FTTx in folgenden Verbandsgemeinden<br />
und Städten:<br />
KielNET<br />
--Koblenz<br />
--Neuwied<br />
--VG Bad Marienberg<br />
--VG Bad Ems<br />
--VG Braubach-Loreley<br />
--VG Daaden<br />
--VG Dierdorf<br />
--VG Hachenburg<br />
--VG Höhr-Grenzhausen<br />
--VG Montabaur<br />
--VG Pellenz<br />
--VG Puderbach<br />
--VG Ransbach-Baumbach<br />
--VG Rengsdorf<br />
--VG Rennerod<br />
--VG Rhens<br />
--VG Selters<br />
--VG Untermosel<br />
--VG Waldbreitbach<br />
--VG Wallmerod<br />
--VG Wirges<br />
ff2 Projektstandorte, Kiel<br />
ffGlasfaser im Amt Büchen<br />
ffGlasfaser im Amt Mittleres Nordfriesland und Südtondern<br />
32
KomMITT Ratingen<br />
ffFTTB/H in Ratingen-Breitscheid<br />
komro<br />
ffFTTB/H und Breitbandkabel in Bad Endorf<br />
ffBreitbandkabel in Engelsberg<br />
ffFTTB/H in Prutting-Wolkering<br />
ffFTTB/H in Raubling-Redenfelden<br />
ffFTTB/H und Breitbandkabel in Rosenheim<br />
ffFTTC in Schechen-Mühlstätt und Schechen -Hochstätt<br />
ffFTTH in Schechen-Gewerbegebiet<br />
ffFTTC/B/H und Breitbandkabel in Söchtenau<br />
ffFTTC/B/H und Breitbandkabel in Stephanskirchen<br />
LEW TelNet<br />
ffBreitbandprojekte FTTC/FTTB in Betrieb<br />
ffAltenstadt, Schwabniederhofen<br />
ffBad Grönenbach (Ittelsburg)<br />
ffBad Grönebach, Gewerbegebiet Thal<br />
ffBalzhausen<br />
ffBiessenhofen, Hörmanshofen, Ebenhofen, Altdorf<br />
ffBobingen (Bobingen Siedlung)<br />
ffBubesheim<br />
ffBuchdorf, Baiersfeld<br />
ffBuchloe: Honsolgen<br />
ffDenklingen (Denklingen, Epfach, Dienhausen)“<br />
ffDiedorf, Lettenbach<br />
ffDietmannsried: Schrattenbach, Probstried<br />
ffDillingen: Fristingen, Kicklingen, Steinheim<br />
ffDinkelscherben<br />
(Dinkelscherben Bereich Nord-Ost, Oberschöneberg,<br />
ffEllgau<br />
ffEresing<br />
ffGünzach (Günzach und Ortsteile)<br />
ffGünzburg: Nornheim, Leinheim<br />
ffGundremmingen<br />
ffHeimertingen<br />
ffHiltenfingen<br />
ffHolzheim, Stadel, Riedheim, Pressenburgheim<br />
ffHurlach, Kolonie Hurlach<br />
ffIgling, Holzhausen<br />
ffKönigsbrunn, Gewerbegebiet Süd<br />
ffKühlenthal<br />
ffLamerdingen<br />
ffLangerringen, Gennach, Schwabmühlhausen<br />
ffLangweid: Foret, Stettenhofen<br />
ffMeltingen: Ostendorf, Waltershofen<br />
ffMünster, Gut Hemerten<br />
ffMünsterhausen, Reichertsried, Häuserhof<br />
ffNeusäß: Schmutterpark, Gewerbegebiet Täfertingen<br />
ffObergünzburg: Ebersbach<br />
ffOberottmarshausen<br />
ffOffingen (Schnuttenbach, Gewerbegebiet Offingen)<br />
ffPolling (Polling, Oderding, Etting)<br />
ffPrittriching, Winkl<br />
ffPürgen, Ummendorf, Stoffen<br />
ffReichling, Reichlingsried, Ludenhausen, Gimmenhausen<br />
ffRettenbach, Remshart, Harthausen<br />
ffRieden, Zellerberg<br />
ffScheuring<br />
ffSchwifting<br />
ffStadel, Siefenwang, Reischenau)<br />
ffThaining<br />
ffThierhaupten (Ötz, Altenbach, Königsbrunn)“<br />
ffTodtenweis (Todtenweis, Sand)<br />
ffTürkheim: Irsingen, Unterfeld, Türkheim-Bahnhof<br />
ffUntrasried (Untrasried, Hopferbach, Eschers)<br />
ffWaal (Bronnen, Emmenhausen, Waalhaupten)<br />
ffWeil, Petzenhausen, Geretshausen, Schwabhausen<br />
ffWestendorf<br />
ffWolfertschwenden, Niederdorf, Dietratried, Bossarts<br />
mr. net services<br />
ffFTTC in Dänish Hagen<br />
ffFTTC in Dänischer Wohld<br />
ffFTTB/H in Flensburg<br />
ffFTTC in Hüttener Berge<br />
ffFTTB/H in Wees<br />
NDIX<br />
ffGlasfaser im Hansa-Business Park in Münster<br />
ffGlasfasernetz in Steinfurt<br />
33
ffGlasfasernetz im Landkreis Grafschaft Bentheim<br />
ffGlasfasernetz in Nordhorn und Emsdetten in Zusammenarbeit<br />
mit CSS und den lokalen Stadtwerken<br />
ffGlasfasernetz Kreis Borken: Open Access-Netze mit Marktplätzen<br />
in Ahaus, Gronau, Stadtlohn und Vreden<br />
ffMarktplätze in Greven und Nordhorn<br />
ffAufbau eines Glasfasernetzes in Ahaus, Vreden, Heek,<br />
Legden, Schöppingen, Stadtlohn und Südlohn<br />
ffNDIX-Anschluss in weiten Teilen von Deutschland durch<br />
Netzkopplungen u.a. mit euNetworks, Riedel, BORnet und<br />
EWE<br />
NeckarCom<br />
ffFTTC in Aidlingen<br />
ffFTTC in Altensteig<br />
ffFTTC in Attenweiler<br />
ffFTTC in Bad Mergentheim<br />
ffFTTC in Bad Saulgau<br />
ffFTTC in Bad Waldsee<br />
ffFTTC in Baienfurt<br />
ffFTTC in Baindt<br />
ffFTTC in Balingen<br />
ffFTTC in Berg<br />
ffFTTC in Bermatingen<br />
ffFTTC in Bodnegg<br />
ffFTTC in Börtlingen<br />
ffFTTC in Bretten<br />
ffFTTC in Calw<br />
ffFTTC in Dautmergen<br />
ffFTTC in Deggenhausertal<br />
ffFTTC in Ditzingen<br />
ffFTTC in Dornhan<br />
ffFTTC in Dornstadt<br />
ffFTTC in Egenhausen<br />
ffFTTC in Ehingen (Donau)<br />
ffFTTC in Erbach<br />
ffFTTC in Filderstadt<br />
ffFTTC in Fronreute<br />
ffFTTC in Geislingen<br />
ffFTTC in Grömbach<br />
ffFTTC in Grosselfingen<br />
ffFTTC in Grünkraut<br />
ffFTTC in Grundsheim<br />
ffFTTC in Hechingen<br />
ffFTTC in Hemmingen<br />
ffFTTC in Herbertingen<br />
ffFTTC in Hettingen<br />
ffFTTC in Hohenfels<br />
ffFTTC in Hohentengen<br />
ffFTTC in Holzmaden<br />
ffFTTC in Hüttisheim<br />
ffFTTC in Illerrieden<br />
ffFTTC in Illmensee<br />
ffFTTC in Ingelfingen<br />
ffFTTC in Inzigkofen<br />
ffFTTC in Kehl a.R.<br />
ffFTTC in Kirchheim / Teck<br />
ffFTTC in Königseggwald<br />
ffFTTC in Künzelsau<br />
ffFTTC in Kürnbach<br />
ffFTTC in Langenenslingen<br />
ffFTTC in Leibertingen<br />
ffFTTC in Lichtenwald<br />
ffFTTC in Leonberg<br />
ffFTTC in Markdorf<br />
ffFTTC in Mengen<br />
ffFTTC in Meßkirch<br />
ffFTTC in Mühlacker<br />
ffFTTC in Mulfingen<br />
ffFTTC in Munderkingen<br />
ffFTTC in Nagold<br />
ffFTTC in Neuenbürg<br />
ffFTTC in Oberstadion<br />
ffFTTC in Ohmden<br />
ffFTTC in Ostfildern<br />
ffFTTC in Ostrach<br />
ffFTTC in Owingen<br />
ffFTTC in Reutlingen<br />
ffFTTC in Riedhausen<br />
34
ffFTTC in Rosenfeld<br />
ffFTTC in Rottenburg<br />
ffFTTC in Salem<br />
ffFTTC in Sauldorf<br />
ffFTTC in Scheer<br />
ffFTTC in Schlier<br />
ffFTTC in Schnürpflingen<br />
ffFTTC in Schöntal<br />
ffFTTC in Sigmaringen<br />
ffFTTC in Sinsheim<br />
ffFTTC in Sipplingen<br />
ffFTTC in Staig<br />
ffFTTC in Starzach<br />
ffFTTC in Überlingen<br />
ffFTTC in Unterstadion<br />
ffFTTC in Unterwaldhausen<br />
ffFTTC in Vörstetten<br />
ffFTTC in Vogt<br />
ffFTTC in Wald<br />
ffFTTC in Waldburg<br />
ffFTTC in Waldkirch<br />
ffFTTC in Wiernsheim<br />
ffFTTC in Wilhelmsdorf<br />
ffFTTC in Wolpertswende<br />
Netcom Kassel<br />
ffFTTC in Edermünde<br />
ffFTTC in Espenau<br />
ffFTTC in Hadamar<br />
ffFTTC in Körle<br />
ODR TSG (EnBW)<br />
ffFTTH in Aalen, Gewerbegebiet<br />
ffFTTC in Altheim<br />
ffFTTC in Asselfingen<br />
ffFTTC in Ballendorf<br />
ffFTTC in Bernstadt<br />
ffFTTC in Börslingen<br />
ffFTTC in Breitingen<br />
ffFTTC in Dinkelsbühl<br />
ffFTTC in Dischingen<br />
ffFTTC in Ellwangen<br />
ffFTTC in Essingen<br />
ffFTTC in Giengen an der Brenz<br />
ffFTTC in Günzburg<br />
ffFTTC in Hüttlingen<br />
ffFTTH in Langenau<br />
ffFTTC in Leipheim<br />
ffFTTH in Mehrstetten<br />
ffFTTC in Neenstetten<br />
ffFTTH in Neenstetten, Gewerbegebiet<br />
ffFTTC in Neresheim<br />
ffFTTC in Nerenstetten<br />
ffFTTH in Neuler<br />
ffFTTC in Öllingen<br />
ffFTTC in Rammingen<br />
ffFTTH in Riesbürg<br />
ffFTTC in Rosenberg<br />
ffFTTC in Setzingen<br />
ffFTTC in Stimpfach<br />
ffFTTC in Tannhausen<br />
ffFTTH in Tannhausen, Gewerbegebiet<br />
ffFTTC in Unterschneidheim<br />
ffFTTC in Weidenstetten<br />
ffFTTC in Weiltingen<br />
ffFTTH in Westhausen, Gewerbegebiet (Ostwürttemberg)<br />
ffFTTH in Westhausen, Wohngebiet Hardtbuck<br />
ffFTTC in Wettingen<br />
ffFTTH in Wört<br />
Plusnet/QSC<br />
ffFTTH in Gropiusstadt, Berlin<br />
RFT kabel<br />
ffBreitbandkabel in Brandenburg<br />
ffBreitbandkabel Luckenwalder „Volltuchsiedlung“.<br />
ffBreitbandkabel in Potsdam<br />
ffBreitbandkabel in Rathenow<br />
RheiNet<br />
ffGlasfasernetz in Rheine<br />
35
R-KOM<br />
ffFTTH im Gewerbegebiet Burgweinting-Süd, Regensburger<br />
Biopark, Industrie- und Gewerbepark Haslbach<br />
ffFTTC in Dietersweg<br />
ffFTTC in Schiltorn<br />
ffFTTH in Wiesent<br />
sdt.net<br />
ffFTTC in Amstetten (Bräunisheim, Schalkstetten, Stubersheim,<br />
Hofstett-Emerbuch, Reutti)<br />
ffFTTC in Böbingen<br />
ffFTTC in Gerstetten (Gussenstadt, Dettingen, Heuchlingen)<br />
ffFTTC in Giengen-Burgberg<br />
ffFTTC in Heidenheim-Großkuchen und –Kleinkuchen<br />
ffFTTC in Hüttlingen-Seitsberg<br />
ffFTTC in Laichingen (Machtolsheim, Feldstetten, Suppingen)<br />
ffFTTC in Mainhardt<br />
ffFTTC in Obersontheim<br />
ffFTTC in Schorndorf<br />
ffFTTC in Steinheim-Söhnstetten<br />
SeWiKom<br />
ffFTTC im Kreis Höxter (80 Ortsteile)<br />
ffFTTC in den Projekten in Mecklenburg-Vorpommern<br />
ffFTTC in den Projekten in Niedersachsen<br />
Stadtwerke Emsdetten<br />
ffFTTB/H in Emsdetten<br />
Stadtwerke Itzehoe<br />
ffFTTB/H in Bekmünde<br />
ffFTTB/H in Heiligenstedten<br />
ffFTTB/H in Heiligenstedtenerkamp<br />
ffFTTB/H in Hodorf- Ortsteil Herfart<br />
ffFTTB/H in Huje<br />
ffFTTB/H in Kleve<br />
ffFTTB/H in Kremperheide<br />
ffFTTB/H Krempermoor<br />
ffFTTB/H in Oldendorf<br />
ffStadtwerke Konstanz<br />
ffFTTH im Industriegebiet<br />
Stadtwerke Neumünster<br />
ffFTTH in den Gemeinden Armstedt, Borstel, Hagen, Hardebek,<br />
Hasenkrug<br />
ffFTTH in den Gemeinden Arpsdorf, Ehndorf, Padenstedt<br />
ffFTTH in den Gemeinden Bimöhlen, Fuhlendorf,<br />
Großenaspe, Wiemersdorf<br />
ffFTTH in den Gemeinden Bissee, Mühbrook, Negenharrie,<br />
Schönbek<br />
ffFTTH in den Gemeinden Bönebüttel, Großharrie,<br />
Tasdorf, Brügge<br />
ffFTTH in den Gemeinden Borgdorf Seedorf, Dätgen,<br />
Eisendorf, Ellerdorf, Langwedel, Schülp, Warder<br />
ffFTTH in den Gemeinden Gnutz, Krogaspe, Loop, Timmaspe<br />
ffFTTH in den Gemeinden Gönnebek, Latendorf, Wattenbek<br />
ffFTTH in der Gemeinde Großkummerfeld<br />
Stadtwerke Nürtingen<br />
ffFTTC in Nürtingen<br />
Stadtwerke Schwedt<br />
ffFTTC in Amt Gartz - Hohenselchow, Groß Pinnow, Schönfeld,<br />
Neurochlitz, Radekow, Rosow; Mescherin , Friedrichsthal,<br />
Hohenreinkendorf, Woltersdorf, Biesendahlshof<br />
ffFTTC in Amt Oder-Welse Gemeinde Berkholz-Meyenburg<br />
ffBreitbandkabelnetz im Schwedter Stadtgebiet und den<br />
Stadtteilen Am Waldrand, Kastanienallee, Neue Zeit und<br />
Talsand<br />
ffFTTC in Stadt Schwedt Ortsteile Zützen, Cirewen, Heinersdorf,<br />
Vierraden, Blumenhagen, Gatow, Hohenfelde,<br />
Kunow, Kummerow, Stendell, Herrenhof<br />
ffFTTH in Stadt Schwedt OT Kunow - Vogelsangsruh,<br />
Niederfelde<br />
in Kooperation mit e.discom<br />
ffFTTC im LK MOL Gemeinde Letschin<br />
ffFTTC in Rauen / Mittenwalde / Speenhagen<br />
ffFTTC im Amt Seelow Land Gemeinde Fichtenhöhe, Vierlinden,<br />
Lindenhof<br />
ffFTTC im Amt Warnow-West Gemeinde Kritzmow<br />
Stadtwerke Sindelfingen/Böblingen<br />
ffFTTH im Neubaugebiet „Flugfeld Sindelfingen/Böblingen“<br />
ffFTTH in Allmendäcker<br />
36
ffFTTH in „Wohnen am Stadtberg“<br />
ffFTTH in „Innere Bühl Mitte“<br />
ffFTTH in „Landhaussiedlung“<br />
ffFTTH in Hölderle<br />
Stadtwerke Würzburg<br />
ffFTTB/H im Stadtgebiet Würzburg<br />
ffFTTC in Rottenbaur<br />
süc//dacor<br />
ffFTTH und FTTC in Ahorn<br />
ffFTTC in Altenkunstadt<br />
ffFTTH und FTTC in Bad Rodach<br />
ffFTTH und FTTC für Bad Staffelstein<br />
ffFTTC in Beikheim<br />
ffFTTH und COAX in Coburg<br />
ffFTTC in Dörfles-Esbach<br />
ffFTTH und FTTC in Gompertshausen<br />
ffFTTH und FTTC in Großheirath<br />
ffFTTH in Grub am Forst<br />
ffFTTH für Kloster Banz<br />
ffFTTC in Meeder<br />
ffFTTH in Niederfüllbach<br />
ffFTTH und FTTC in Rhön-Grabfeld<br />
ffFTTH, FTTC und COAX in Rödental<br />
ffFTTH in Seßlach<br />
ffFTTH und FTTC in Sonnefeld<br />
ffFTTH und FTTC in Ummerstadt<br />
ffFTTH in Weidhausen<br />
ffFTTH und FTTC in Weitramsdorf<br />
SWU TeleNet<br />
ffFTTC in Gemeinde Elchingen-Thalfingen<br />
ffFTTH in Neu-Ulm<br />
ffFTTC in Niederstotzingen<br />
ffFTTH in Ulm<br />
TeleData<br />
ffGlasfaserhausanschlüsse in diversen Neubauprojekten in<br />
Friedrichshafen<br />
ffFTTB/H in Kressbronn<br />
ffFTTB/H in Langenargen<br />
ffFTTC/H in Tettnang<br />
Telefónica Deutschland<br />
ffGlasfaserhausanschlüsse in Hamburg<br />
ffLTE in Dresden<br />
ffLTE in Köln<br />
ffLTE in Leipzig/ Halle<br />
ffLTE in Nürnberg<br />
Telekommunikation Lindau<br />
ffFTTB/H in Insel<br />
ffFTTB/H in Reutin<br />
ffFTTB/H in Zech<br />
Telemark<br />
ffFTTH in Hemer, Gewerbepark Edelburg<br />
ffFTTH in Iserlohn, Gewerbegebiet „Dahlbreite“<br />
ffFTTH in Iserlohn, Gewerbegebiet „Kalthofer Feld“<br />
ffFTTH in Iserlohn, Gewerbegebiet Sümmern-Rombrock<br />
ffFTTH in Iserlohn, Gewerbegebiet Zollhaus<br />
ffFTTH in Lüdenscheid, Gewerbegebiet Rosmart<br />
ffFTTH in Menden, Gewerbegebiet Hämmer<br />
ffFTTH in Menden, Neubaugebiet Eisenwerk im Ortsteil<br />
Lendringen<br />
ffFTTH in Menden, Gewerbegebeit „Lendringsen“<br />
telsakom<br />
ffFTTC/FTTB in unterversorgten Ortsteilen von Baden-Baden<br />
ffFTTB/H in Sasbachwalden<br />
Thüringer Netkom<br />
ff200 Orte in Thüringen<br />
TNG<br />
ffFTTC in Kiel<br />
ffFTTC/FTTB/H im Kieler Umland<br />
Travekom<br />
ffGlasfaseranschlüsse Wohngebiet Robert-Koch-Straße<br />
TüNet<br />
ffFTTH/FTTD in Tübingen, Herrenberger Straße<br />
ffFTTB in Tübingen, Mühlstraße<br />
ffFTTB in Tübingen, Österberg<br />
ffFTTH in Tübingen, Wankheimer Täle<br />
37
ÜWAG<br />
ffFTTC und FTTH an der Trasse in Dietershausen (OT Künzell)<br />
ffFTTC und FTTH an der Trasse Dipperz<br />
ffFTTC und FTTH an der Trasse in Flieden<br />
ffFTTC und FTTH im Kernort und an der Trasse in Hofbieber<br />
Vereinigte Stadtwerke Media<br />
ffFTTH in Bälau<br />
ffFTTH in Bargfeld Stegen<br />
ffFTTH in Behlendorf<br />
ffFTTH in Berkenthin<br />
ffFTTH in Bliestorf<br />
ffFTTH in Borstorf<br />
ffFTTH in Breitenfelde<br />
ffFTTH in Düchelsdorf<br />
ffFTTH in Duvensee<br />
ffFTTH in Göldenitz<br />
ffFTTH in Grinau<br />
ffFTTH in Groß Boden<br />
ffFTTH in Großschenkenberg<br />
ffFTTH in Hornbek<br />
ffFTTH in Kastorf<br />
ffFTTH in Gemeinde Klein Wesenberg<br />
ffFTTH in Klempau<br />
ffFTTH in Klinkrade<br />
ffFTTH in Koberg<br />
ffFTTH in Kühsen<br />
ffFTTH in Kummesse<br />
ffFTTH in Labenz<br />
ffFTTH in Lankau<br />
ffFTTH in Linau<br />
ffFTTH in Lüchow<br />
ffFTTH in Niendorf bei Berkenthin<br />
ffFTTH in Niendorf an der Stecknitz<br />
ffFTTH in Nusse<br />
ffFTTH in Panten<br />
ffFTTH in Poggensee<br />
ffFTTH in Ritzerau<br />
ffFTTH in Rondeshagen<br />
ffFTTH in Sandesneben<br />
ffFTTH in Schiphorst<br />
ffFTTH in Schönberg<br />
ffFTTH in Schürensöhlen<br />
ffFTTH in Siebenbäumen<br />
ffFTTH in Sierksrade<br />
ffFTTH in Sirksfelde<br />
ffFTTH in Steinhorst<br />
ffFTTH in Stuben<br />
ffFTTH in Tramm<br />
ffFTTH in Walksfelde<br />
ffFTTH in Wentorf A.S.<br />
ffFTTH in Wolterdorf<br />
Versatel<br />
ffbundesweites Glasfasernetz von über 50.000 Kilometern<br />
vitronet Gruppe<br />
ffFTTB/H in Bochum<br />
ffFTTB/H in in Essen<br />
WEMACOM<br />
ffFTTB/H in Schwerin Bühlenscharrn<br />
ffFTTB/H in Schwerin Krebsbachaue<br />
ffFTTB/H in Wittenförden<br />
WiTCOM<br />
ffGlasfasernetzanbindung im Kreis Groß-Gerau<br />
ffGlasfasernetzanbindung im Main-Taunus-Kreis<br />
ffGlasfasernetzanbindung im Rhein-Main-Gebiet<br />
WOBCOM<br />
ffFTTC für den Landkreis Gifhorn<br />
ffFTTC in Wolfsburg und Wolfsburger Stadtteilen<br />
ffFTTH im Baugebiet „Wohnen am Stadtwald<br />
38
NGA-PROJEKTE<br />
IM <strong>BREKO</strong>: DETAILS<br />
39
ACO<br />
azv Südholstein<br />
ACO sieht sich als Partner für Gemeinden, Kommunen<br />
und ganze Landkreise, wenn es darum geht, die „weißen<br />
Lücken“ zu schließen. ACO hat fast alle weißen Flecken<br />
durch die kooperative und vorbildliche gemeinsame Aktion<br />
von 24 Städten und Gemeinden des Landkreises<br />
Kassel innerhalb kürzester Zeit versorgt. Nach einer insgesamt<br />
dreijährigen Projektzeit ist im Mai 2012 eines der<br />
größten zusammenhängenden Breitband-Erschließungsprojekte<br />
in Hessen erfolgreich beendet worden. Durch<br />
diese Maßnahme können ca. 35.000 Haushalte und ca.<br />
1.500 Gewerbebetriebe einen breitbandigen DSL-Anschluss<br />
erhalten, die bisher nur schlecht (bis zu 1 Mbit/s)<br />
oder gar nicht mit Breitband versorgt waren. Auf Basis<br />
modernster VDSL-Strukturen ist so ein leistungsstarkes<br />
und zukunftssicheres Netz in einem kompletten Landkreis<br />
neu entstanden. Mehr als 4 Mio. Euro hat das ehrgeizige<br />
Infrastrukturprojekt gekostet. Dabei wurden 200<br />
Technikstandorte und ein neuer Hochgeschwindigkeitsbackbone<br />
aus lizensiertem Richtfunk und Glasfaserkabel<br />
von ca. 400 km Länge in nur 14 Monaten Bauzeit errichtet.<br />
224 Kabelverzweiger der Telekom (die grauen Kästen<br />
am Straßenrand) wurden dabei mit modernster VDSL2-<br />
Technik ausgerüstet. <br />
Anfang 2010 wurde die azv Südholstein Breitband<br />
GmbH mit dem Ziel gegründet, der massiven Unterversorgung<br />
mit Breitbandanschlüssen im ländlichen Raum<br />
entgegen zu wirken. In enger Zusammenarbeit mit den<br />
Gemeinden sorgt das Unternehmen für eine schnelle,<br />
zeitgemäße Internetanbindung.<br />
Der azv Südholstein sieht sein Engagement für den<br />
Ausbau eines leistungsfähigen Glasfasernetzes im Zusammenhang<br />
mit seiner Verantwortung für die Region.<br />
„Leben auf dem Land muss nicht ab vom Schuss sein“.<br />
Der Aufbau einer leistungsfähigen Kommunikationsstruktur<br />
im ländlichen Raum sichert die Zukunftsfähigkeit<br />
der Gemeinden und ist ein direkter Beitrag zur regionalen<br />
Entwicklung.<br />
In Kooperation mit den Gemeinden engagiert sich die<br />
azv Südholstein für den Ausbau eines leistungsfähigen<br />
Glasfasernetzes in der Region und bietet Internetverbindungen<br />
(50 Mbit/s up- und download), Telefonie und<br />
TV. In Holm sind die ersten Kunden bereits an das Netz<br />
angeschlossen, in Lentföhrden und Hasloh wird das gemeindeweite<br />
Glasfasernetz bereits aufgebaut und in Heist<br />
werden Gemeindeteile angeschlossen. In weiteren Gemeinden<br />
laufen die Planungen. <br />
40
BORnet<br />
Die BORnet GmbH aus Borken (Eigentum der Deutsche<br />
Glasfaser Holding GmbH) versteht sich als Telekommunikationsdienstleister<br />
aus der Region für die<br />
Region. Unter anderem bietet die BORnet zusammen<br />
mit erfahrenen Kooperationspartnern in ausgewählten<br />
unterversorgten Gebieten des Kreises Borken den<br />
Breitbandanschluss der Zukunft an. Mit einem Glasfaseranschluss<br />
bis ins Haus kann nicht nur mit Lichtgeschwindigkeit<br />
im Internet gesurft werden, sondern auch<br />
Arbeiten von zu Hause, Fotos hochladen, fernsehen, online<br />
studieren, Videos ansehen.<br />
Das erste Projekt der BORnet GmbH wurde Anfang<br />
des Jahres 2011 gestartet. Im Bocholter Ortsteil Barlo<br />
wurde mit der sogenannten Nachfragebündelung begonnen,<br />
um herauszufinden, ob genügend großes Interesse<br />
am Anschluss der Zukunft besteht, damit sich die Investitionen<br />
rentieren. Nach dem Erfolg von mittlerweile<br />
über 58 % aller anschließbaren Haushalte in Barlo, die<br />
die Dienste der BORnet GmbH beauftragt haben, ist es<br />
weitergegangen und die Ortsteile Ahaus Ottenstein (56<br />
%), Dingden (54 %), Dingden Loikum (87 %), Ahaus<br />
Graes (68 %), Gescher Hochmoor (46 %) und Marbeck<br />
(53 %) wurden an das superschnelle Glasfasernetz angeschlossen.<br />
Des Weiteren versorgt die BORnet auch zahlreiche<br />
Gewerbegebiete in der Region mit Datendiensten via<br />
Lichtwellenleiter. Im Juli 2012 wurde beispielsweise<br />
beschlossen, das Ottensteiner Gewerbegebiet wird<br />
„n bit-ken flotter“. Voraussetzung war allerdings, dass<br />
sich - wie beim Vorbild der Privathaushalte - genügend<br />
Firmen finden, die zu einer verbindlichen Nachfragebündelung<br />
bereit sind. Die Unternehmen werden, wie<br />
auch die Privathaushalte, direkt per Glasfaser angebunden;<br />
anders als im Ortskern werden im Gewerbegebiet<br />
allerdings nur solche Strecken verlegt, an denen es auch<br />
tatsächlich Kunden gibt, die einen Vertrag abgeschlossen<br />
haben. Selbstverständlich werden auf diesen Strecken<br />
ausreichend Reserve-Kapazitäten an Leerrohren<br />
berücksichtigt, sodass zukünftige Kunden ebenfalls angeschlossen<br />
werden können.<br />
Die Kooperation der Deutschen Glasfaser und der<br />
BORnet hat sich auf die Fahne geschrieben, weitere Regionen<br />
zukunftsfähig zu machen und die Glasfasertechnik<br />
auszubauen! Aktuell werden bereits weitere zahlreiche<br />
Nachfragebündelungen durchgeführt. <br />
Kerstin Andreae, MdB (Bündnis 90/<br />
Die Grünen) wirtschaftspolitische<br />
Sprecherin der Bundestagsfraktion<br />
Die vollständige Liberalisierung des<br />
Telekommunikationsmarktes hat zu mehr<br />
Wettbewerb und damit zu mehr Innovation,<br />
Produktqualität und fairen Kosten zugunsten<br />
der Verbraucher geführt. Somit können wir<br />
von einer Erfolgsgeschichte sprechen, die<br />
Vorbild auch für die anderen ehemaligen<br />
Monopolmärkte sein sollte. Gleichzeitig<br />
steht die Branche vor großen Herausforderungen,<br />
sei es beim Ausbau eines leistungsstarken<br />
Glasfasernetzes oder bei Themen<br />
wie Netzneutralität, Datenschutz und Cloud<br />
Computing. <br />
41
Breitbandnetz<br />
GmbH & Co. KG<br />
BürgerBreitbandNetz<br />
GmbH & Co. KG<br />
In dem einzigartigen Finanzierungsmodell „Breitbandnetz<br />
GmbH & Co. KG“ kooperieren Windparkbetreiber<br />
und andere privatwirtschaftliche Gesellschaften mit<br />
den Gemeinden. Insgesamt profitieren 50 Gemeinden<br />
von der Zusammenarbeit. Bei einem Gesamtinvest von<br />
ca. 65 Mio. Euro sollen etwa 24.000 Haushalte mittels<br />
FTTH in den nächsten 5 Jahren erschlossen werden.<br />
Neben einer finanziellen Kooperation ist hier vor allem<br />
„Innere Solidarität“ gefordert. Das ist insbesondere<br />
mit Blick auf die geforderte Anschlussquote von 70 %<br />
interessant, da der Ausbau nicht zuletzt auch aus ökonomischer<br />
Sicht planungssicher sein soll. Deshalb wird<br />
der Ausbau zunächst dort vorangetrieben, wo eine gesicherte<br />
Quote von 70 % vorhanden ist. Der Ausbau ist<br />
bereits in Bohmstedt, Reußenköge und im Gewerbegebiet<br />
in Breklum abgeschlossen. In Drelsdorf, Vollstedt,<br />
Ahrenshöft, Struckum, Risum-Lindholm, Almdorf,<br />
Struckum, Breklum, Dörpum und im Niebüller Gewerbegebiet<br />
soll der Ausbau zum Teil noch in 2012 abgeschlossen<br />
werden. Von 2013 an soll es dann in anderen<br />
Regionen weitergehen. <br />
Das südliche Nordfriesland könnte sich in absehbarer<br />
Zeit glücklich schätzen und in die privilegierte Highspeed-Internet-Familie<br />
aufgenommen werden. Die BürgerBreitbandNetz-Gesellschaft<br />
wurde gegründet, um<br />
nach dem Motto „Selbst ist die Region“ die in Machbarkeitsstudien<br />
festgestellte erhebliche Unterversorgung zu<br />
beseitigen. Der Erfolg der Initiative steht und fällt mit<br />
dem Solidaritätsprinzip. Möglichst viele Privatpersonen<br />
und Firmen müssen sich an der Gesellschaft beteiligen,<br />
um das notwendige Eigenkapital in Höhe von 22 Mio.<br />
Euro zu sichern – 30 % der Investitionssumme (70 Mio.<br />
Euro) für den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes.<br />
Laut Planung sind insgesamt mehr als 26.000<br />
Anschlüsse in den 23.000 Häusern der Region möglich.<br />
Die lassen sich überall dort realisieren, wo die von der<br />
Gesellschaft festgelegte Mindestanschluss-Quote von<br />
68 % erreicht wird. Die Ämter Nordsee-Treene, Viöl,<br />
Eiderstedt sowie die Städte Tönning und Husum hoffen<br />
auf den Quantensprung durch Glasfaserkabel. <br />
42
City Service Solutions (CSS)<br />
Die City Service Solutions GmbH (CSS) investiert in<br />
Glasfasernetze, die typischerweise als Open Access Netze<br />
betrieben werden. Dabei wird in die passive und aktive<br />
Glasfaser-Infrastruktur investiert, die Dritten zur<br />
Durchleitung von Diensten zur Verfügung gestellt wird.<br />
Die CSS kooperiert gern mit örtlichen Partnern, wie z.<br />
B. Stadtwerken, Gemeinden und/oder Wirtschaftsförderungsgesellschaften.<br />
CSS übernimmt die Projektierung<br />
der Glasfasernetze, von der Trassenplanung über die<br />
Nachfragebündelung bis zur Wirtschaftlichkeitsanalyse<br />
ebenso wie den Bau und Betrieb der Infrastrukturen.<br />
In Münster wird die CSS Gewerbe- und Industriegebiete<br />
mit einem FTTB-Glasfasernetz versorgen, die<br />
auch als Open-Access-Netz betrieben werden. Aktuell<br />
ist ein großes Gewerbegebiet in Bruck (Oberpfalz) mit<br />
einer zukunftsfähigen, leistungsstarken und schnellen<br />
Infrastruktur mit bis zu 50 Mbit/s (symmetrisch) versorgt<br />
worden.<br />
Weitere Netzausbauten sind zurzeit in der Realisierung.<br />
<br />
Insgesamt sind so bisher über 65 km überwiegend<br />
Glasfasertrassen entstanden in unterschiedlichsten Gebieten.<br />
Einen Schwerpunkt bilden dabei die Netze in<br />
Greven, Nordhorn und in Bereichen von Münster. In<br />
Greven und Nordhorn werden durch eine strategische<br />
Kooperation mit den Stadtwerken vorhandene Leerrohre<br />
genutzt bzw. bei neuen Baumaßnahmen am Strom-,<br />
Erdgas- oder Wassernetz neue Leerrohre für die Erweiterung<br />
des Glasfasernetzes der CSS zur Verfügung<br />
gestellt. Neben den Gewerbegebieten, Krankenhäusern,<br />
dem Flughafen Münster-Osnabrück, profitieren auch<br />
Städte, Gemeinden und Schulen von schnellen Datenübertragungen<br />
von bis zu 1 Gbit/s.<br />
Städte/ Gemeinden<br />
Gewerbe/<br />
Industrie<br />
IWL<br />
Dienste/ Inhalte<br />
Open<br />
Access<br />
Point<br />
IWL<br />
Private<br />
43
DATEL<br />
Deutsche Glasfaser<br />
Andreas Mundt, Präsident des<br />
Bundeskartellamtes<br />
Die Liberalisierung des Telekommunikationssektors<br />
ist eine Erfolgsgeschichte.<br />
Die Marktöffnung hat bewirkt, dass<br />
wir heute einen lebhaften Wettbewerb<br />
mit einer großen Anzahl von Anbietern<br />
haben. Hierdurch sind die Preise<br />
deutlich gesunken, während gleichzeitig<br />
die Leistungen erheblich verbessert<br />
wurden. Dies ist auch ein Beleg dafür,<br />
dass sich das Zusammenspiel von allgemeiner<br />
Wettbewerbsaufsicht durch das<br />
Bundeskartellamt und Regulierung durch<br />
die Bundesnetzagentur in der Praxis<br />
bewährt hat. <br />
Die Daten- und Telekommunikations-GmbH, ein<br />
Tochterunternehmen der Stadtwerke Dessau, bietet seit<br />
1998 ein attraktives Angebot an Telefonanschlüssen,<br />
Internetzugang und Breitbandkabel im Raum Dessau<br />
an. Um die angeschlossenen Wohneinheiten mit Kabelfernsehprodukten<br />
zu versorgen, wurde eigens ein<br />
neues hochmodernes Glasfasernetz errichtet, um auch<br />
zukünftig Bild und Ton in einer brillianten Qualität anbieten<br />
zu können. <br />
Die Deutsche Glasfaser wird im Kreis Heinsberg jeden<br />
Ort, in dem sich genügend Haushalte anschließen<br />
möchten – rund 40 % sind nötig -, mit einem offenen<br />
Hochleistungs-Glasfasernetz ausstatten. Dazu werden<br />
sie rund 150 Mio. Euro in den Netzausbau investieren,<br />
um 32.000 Kilometer Glasfasern zu verlegen. Im ersten<br />
Schritt sollen die unterversorgten Gebiete wie Hetzerath,<br />
Schwanenberg, Baal und Rath-Anhoven ausgebaut<br />
werden. Bis 2015 sollen alle 114.000 Anschlüsse im<br />
Kreisgebiet erschlossen sein.<br />
Die Ausbauprojekte der Deutsche Glasfaser und der<br />
BORnet im Kreis Borken und Kreis Wesen sind unter<br />
„BORnet“ aufgeführt. <br />
44
DOKOM21<br />
ffGlasfaser (FTTB-Technik) Hohenbuschei, Dortmund<br />
ffGlasfaser (FTTB-Technik) Phoenix-See, Dortmund<br />
ffGlasfaser (FTTB-Technik)<br />
Gewerbegebiet Ramsloh, Schalksmühle<br />
ffGlasfaser (FTTB-Technik)<br />
Westfalenhütte, Dortmund<br />
ffGlasfaser (FTTB-Technik)<br />
Wohngebiet Generationenweg, Dortmund<br />
ffGlasfaser (FTTB-Technik) Gewerbegebiet<br />
Köbbinghauser Hammer, Plettenberg<br />
DOKOM21 schließt die o. g. Gebiete an das eigene<br />
Glasfaserkabelnetz an. Unternehmen und Haushalte erhalten<br />
optimale Telekommunikationsanbindung. Dazu<br />
wird das Kabel bis in die Gebäude hinein verlegt. Im Gegensatz<br />
zu der herkömmlichen Anbindung mittels Kupferleitungen<br />
garantiert die „Fibre to the Buildung“-Technik<br />
(FTTB-Technik) eine zuverlässige und sichere Versorgung<br />
mit einer hohen und stabilen Internetbandbreite.<br />
Für diese optimale Telekommunikations-Anbindung<br />
investierte DOKOM21 rund 2 Mio. Euro für über<br />
2.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten. Die Eigenheimbesitzer<br />
und Gewerbetreibenden profitieren von einer<br />
Telekommunikations-Anbindung, die Bandbreiten von<br />
2,5 Mbit/s bis 1 Gbit/s bietet.<br />
ffGlasfaser (FTTB-Technik) Meinerzhagen<br />
Die Tiefbauarbeiten in Meinerzhagen laufen momentan<br />
auf Hochtouren, um auch die letzten Maßnahmen in<br />
Meinerzhagen abzuschließen. Im gesamten Stadtgebiet<br />
wurden bereits 1.500 Meter Glasfaserkabel verlegt und<br />
Übergabepunkte eingerichtet. DOKOM21 ermöglicht<br />
damit den Mietern der Meinerzhagener Baugesellschaft<br />
(mbg), künftig über ihren Kabelanschluss zu telefonieren,<br />
fernzusehen und mit Hochgeschwindigkeit im Internet zu<br />
surfen. Mit der Kopfstation, die in Meinerzhagen errichtet<br />
wurde, erhalten zukünftig rund 1.200 Wohnungen der mbg<br />
das Kabel-TV-Signal direkt von DOKOM21. Somit ist es<br />
dem regionalen Telekommunikationsdienstleister möglich,<br />
selbst TV-Signale von Satelliten zu empfangen und in das<br />
Breitbandkabelnetz einzuspeisen. Über ihre Multimediadose<br />
können Kunden diese Signale für digitales und analoges<br />
Fernsehen sowie für Rundfunkprogramme empfangen.<br />
Fast 200 unverschlüsselt gesendete digitale Programme<br />
und über 150 verschlüsselte digitale Programme von z. B.<br />
„SKY“ oder auch „KabelKiosk“ werden übertragen, unter<br />
ihnen eine steigende Anzahl von HD-Sendern. <br />
Claudia Bögel, MdB (FDP), Sprecherin<br />
für den Mittelstand, Beauftragte<br />
für IT-Kommunikation und Postpolitik,<br />
stellvertretende Vorsitzende der<br />
Koalitions-Arbeitsgruppe Ländliche<br />
Räume - Regionale Vielfalt<br />
Zentrale Aufgabe ist die Verbesserung<br />
der Standortbedingungen des ländlichen<br />
Raums durch eine gleichwertige Teilhabe<br />
von städtischen und ländlichen Regionen am<br />
schnellen Internet. Die großen Fortschritte<br />
beim LTE-Ausbau für den schnellen<br />
Anschluss via Mobilfunk zeigen, dass eine<br />
flächendeckende Versorgung mit Breitband<br />
durch Wettbewerb und Technologieoffenheit<br />
möglich ist. Anreize für den Ausbau von<br />
Infrastruktur über Förderprogramme halte<br />
ich da für sinnvoll, wo keine Erschließung<br />
durch den Markt erfolgt. <br />
45
eifel-net<br />
Die Firma eifel-net ist ein bundesweit tätiger Anbieter<br />
von Telekommunikationslösungen mit über 15 Jahren<br />
Erfahrung auf dem Gebiet. eifel-net versteht sich<br />
als Lückenversorger und setzt sich engagiert für einen<br />
verstärkten Breitbandausbau des ländlichen Raums ein.<br />
Eine Vielzahl von bislang unterversorgten Orten wurde<br />
in Kooperation mit Bürgern und Kommunen auch ohne<br />
öffentliche Fördermittel ausgebaut. Allein in den letzten<br />
24 Monaten hat eifel-net weit über 10.000 Haushalten<br />
einen Breitbandanschluss mit einer bedarfsgerechten<br />
Auswahl ermöglicht. Es können auf Wunsch auch symmetrische<br />
Zugänge, d. h. die Upload-Geschwindigkeiten<br />
sind genauso schnell wie die <strong>Download</strong>-Geschwindigkeiten,<br />
bereitgestellt werden. eifel-net hat im Rahmen<br />
der Zukunftssicherheit bereits VDSL2-Technik verbaut,<br />
so dass bei zunehmendem Breitbandbedarf von Gewerbetreibenden<br />
und Bürgern auch Bandbreiten bis zu 100<br />
Mbit/s bereitgestellt werden können. eifel-net ist der Initiator<br />
des sogenannten Schaltverteilers - damit ersparen<br />
sich alternative Festnetzcarrier die kostenintensive Erschließung<br />
zahlreicher einzelner Kabelverzweiger und<br />
können auf die Teilnehmeranschlussleitungen der Kunden<br />
direkt am Schaltverteiler zugreifen und von diesem<br />
Punkt aus gleich mehrere Kabelverzweiger und damit<br />
weit mehr Haushalte über das Hauptkabel erreichen,<br />
wenn die durchschnittliche Bandbreite in einem Anschlussbereich<br />
1 Mbit/s oder weniger beträgt. Dies ist<br />
zum Vorteil der Kunden, denn mit einem Schaltverteiler<br />
können Wettbewerber wesentlich höhere Bandbreiten<br />
oder auch überhaupt DSL anbieten, was bei der Telekom<br />
nicht der Fall sein muss. Denn der Schaltverteiler wird<br />
direkt per Richtfunk oder Glasfaser durch den Anbieter<br />
angebunden und es bleibt nur die verhältnismäßig kleine<br />
Reststrecke per Kupferkabel bis zum Endkunden. <br />
46
E.ON Hanse<br />
Die E.ON Hanse Gruppe ist mit ihrer Tochter, der<br />
Schleswig-Holstein Netz AG (SHNG) einer der großen<br />
Besitzer von Telekommunikationsnetzen in Schleswig-<br />
Holstein. Das Unternehmen verfügt zur Steuerung und<br />
Überwachung seiner Strom- und Gasnetze über ein Telekommunikationsnetz<br />
von ca. 7.500 Kilometern Länge<br />
(davon 3.000 km Glasfaser) sowie über eine eigene<br />
Abteilung zur Planung, Errichtung und Wartung derartiger<br />
Anlagen. Diese Infrastruktur stellt die E.ON<br />
Hanse Gruppe in den Dienst einer besseren Versorgung<br />
insbesondere der ländlichen Räume mit Breitband-Anschlüssen.<br />
Bereits seit längerem setzen lokale und überregionale<br />
Carrier auf das gut ausgebaute Glasfasernetz,<br />
um diese als Basis für die Versorgung von Kommunen<br />
mit schnellem Internet zu nutzen. Ergänzend bringt die<br />
E.ON Hanse Gruppe auch eigene FTTH-Projekte voran:<br />
Gemeinsam mit dem Kooperationspartner KielNET<br />
bietet E.ON Hanse bereits im Amt Büchen Glasfaserhausanschlüsse<br />
an. In Lebrade (Kreis Plön) haben die<br />
Arbeiten für einen Anschluss an die Zukunft im Zuge<br />
der Mitverlegung zu einem Wärmenetzausbaus begonnen,<br />
sodass die Betriebe und Anwohner bereits im<br />
nächsten Jahr über ein FTTH-Netz Zugang zur Datenautobahn<br />
bekommen. Blitzschnell Dateien versenden,<br />
Videos ruckelfrei übertragen und reibungslos große Geschäftsdokumente<br />
versenden können, bleibt somit auch<br />
für kleine Kommunen keine Utopie, solange Synergien,<br />
wie hier zusammen mit der Bio-Energieversorgung<br />
Lebrade eG, konsequent genutzt werden. Der Fokus<br />
für eigene FTTH-Projekte liegt für die E.ON Hanse<br />
Gruppe auf Synergieprojekten (Strom-/ Gasnetzausbau,<br />
Wärmenetze Dritter…) zur Erschließung der weißen<br />
Flecken im Land. <br />
47
e.wa riss<br />
EWE TEL<br />
e.wa riss, Versorger der baden-württembergischen Stadt<br />
Biberach, bietet seit 2011 unter der Marke ewacom Internet,<br />
Telefon und Fernsehen via Glasfaser an. Die Entscheidung<br />
als klassischer Strom-, Wasser- und Gasversorger<br />
in das Geschäft mit schnellem Internet, Telefon<br />
und IPTV einzusteigen ist gefallen, weil zum einen zum<br />
optimalen Management der Versorgungsnetze ohnehin<br />
ein Smart Grid benötigt wird und zum anderen selbst<br />
für die Erschließung von Neubaugebieten mit Glasfaser<br />
kein überregionaler Telekommunikationsanbieter gewonnen<br />
werden konnte. Also übernahm der Energieversorger<br />
als Infrastrukturanbieter der Region die Verantwortung<br />
und baut bewusst auch im dünner besiedelten<br />
Biberacher Umland Fibre to the Home. e.wa riss bietet<br />
neben eigenen Diensten auch anderen Diensteanbietern<br />
die Möglichkeit, über ein Open-Access-Modell den Zugang<br />
zu den Endkunden.<br />
Insgesamt wurden in den vergangenen zwei Jahren<br />
10 Mio. Euro investiert und über 10.000 Haushalte<br />
erschlossen. Damit ist die Versorgung der Region aber<br />
noch nicht abgeschlossen. Weitere Ausbaugebiete stehen<br />
auf dem Plan. <br />
Die EWE TEL GmbH hat die Verbreitung schneller<br />
Internetmöglichkeiten im Nordwesten Deutschlands<br />
vorangebracht und bietet auf Basis konzerneigener<br />
Glasfaserinfrastruktur in vielen Regionen in ihrem Vertriebsgebiet<br />
VDSL (FTTC)- sowie teilweise Glasfaser-<br />
Hausanschlüsse (FTTH) an. Erhältlich sind derzeit bis<br />
zu 50 Mbit/s im <strong>Download</strong> und 10 Mbit/s im Upload.<br />
Bis Ende des Jahres werden etwa 2.500 Kabelverzweiger<br />
(KVz) mit einem Potenzial von rund 250.000 Haushalten<br />
erschlossen. Hinzu kommt ein weiteres Potenzial<br />
von ca. 400.000 VDSL-Anschlüssen, das über die<br />
Hauptverteilerstandorte erreicht wird. Für den Ausbau<br />
hat die EWE NETZ im Auftrag von EWE TEL das<br />
konzerneigene Breitbandnetz um ca. 3.000 Kilometer<br />
erweitert. Das Errichten von modernen Verteilerschränken,<br />
in denen die Hausanschlussleitungen eines Gebietes<br />
zusammenlaufen und mit Glasfaser verbunden werden,<br />
ist Bestandteil eines kabelgebundenen Ausbaukonzeptes.<br />
EWE TEL setzt dies vorrangig in „weißen Flecken“<br />
ein – also Gebieten, in denen lediglich Bandbreiten unterhalb<br />
von 2 Mbit/s verfügbar sind. Aufgrund der vergleichsweise<br />
hohen Kosten für die Erschließung dieser<br />
Gebiete hat EWE TEL früh damit begonnen, in enger<br />
Kooperation mit den Kommunen und Landkreisen im<br />
Nordwesten Niedersachsens die verschiedenen öffentlichen<br />
Fördermöglichkeiten für den Breitbandausbau im<br />
ländlichen Raum zu nutzen. Damit wurden bisher rund<br />
80 Mio. Euro inkl. Förderung in den Breitbandausbau<br />
investiert.<br />
Neben weiteren Förderprogrammen und regionalen<br />
Partnerschaften oder Baukostenzuschüssen setzt EWE<br />
TEL auf den bedarfsgerechten Ausbau. Dies bedeutet,<br />
dass ein verbindliches Kundeninteresse vorhanden ist.<br />
EWE TEL ist in einigen Landkreisen startklar, um<br />
weitere 500 Knotenpunkte zu erschließen. Voraussetzung<br />
ist ein verbindliches Kundeninteresse.<br />
Die EWE TEL GmbH bietet außerdem in bisher<br />
zehn Gebieten und damit rund 60.000 Haushalten<br />
Glasfaserhausanschlüsse (FTTH) und darüber Triple-<br />
Play-Dienste (Internet, Telefon, Fernsehen und Radio)<br />
an. Der Vorteil der Anschlüsse, bei denen die Glasfaserkabel<br />
direkt bis ins Haus des Kunden gelegt werden, ist,<br />
dass alle Kunden unabhängig von der Länge der jeweiligen<br />
Anschlussleitung die gleiche Geschwindigkeit für<br />
ihren Internetzugang erhalten. <br />
48
Landkreise, in denen die EWE TEL GmbH Breitbandausbau betreibt:<br />
Bisheriger Standart (ADSL)<br />
Kupferleitung<br />
Kupferleitung<br />
Grafschaft<br />
Bentheim<br />
Emden<br />
Aurich<br />
Leer<br />
Emsland<br />
Wittmund<br />
Steinfurt<br />
Osnabrück<br />
WHV<br />
Ammerland<br />
Cloppenburg<br />
Ol<br />
Vechta<br />
Oldenburg<br />
Diepholz<br />
Cuxhaven<br />
Osterholz<br />
Bremen<br />
Minden-Lübbecke<br />
Herfort<br />
Paderborn<br />
Lippe<br />
Verden<br />
Aurich<br />
Schaumburg<br />
Höxter<br />
Hameln<br />
Hamburg<br />
Harburg<br />
Soltau-<br />
Fallingbostel<br />
Holzminden<br />
Stade<br />
Friesland<br />
Bremerhaven<br />
Wesermarsch<br />
Cluster „Nordwest Niedersachsen<br />
und Küste“<br />
In einzelnen Wettbewerbsverfahren<br />
vergebene Projekte<br />
Sonstiger geforderter Ausbau<br />
Standort<br />
Hauptverteiler<br />
Neuer Standart (VDSL)<br />
Standort<br />
Hauptverteiler<br />
Hintergrund:<br />
Glasfaserleitung<br />
Kabelverzweiger<br />
Kabelverzweiger<br />
Kupferleitung<br />
Kabelverzweiger sind die dem Kunden am nächsten gelegenen Knotenpunkte<br />
im Telekommunikationsnetz. In ihnen werden die Hausanschlussleitungen<br />
der einzelnen Kunden zusammengeführt und mit dem übergeordneten<br />
Netz verbunden. Es handelt sich dabei um Technikschränke an<br />
Straßen und Gehwegen. Bisher sind die Kabelverzweiger über Kupferleitungen<br />
mit dem restlichen Netz verbunden und auch die Hausanschlussleitungen<br />
sind aus Kupfer. Da bei diesem Material jedoch die Leistungsfähigkeit<br />
mit jedem Meter Länge abnimmt, ist ab einer Länge von rund fünf<br />
Kilometern zwischen Hauptverteiler und Kunde meist kein Breitband-Internet<br />
mehr realisierbar. Glasfaser hat diese Problematik nicht. Führt EWE<br />
TEL also das Glasfasernetz bis in die Kabelverzweiger und damit näher<br />
an die Kunden heran, können mehr Menschen Breitbandinternet erhalten<br />
und es erhöht sich für alle die verfügbare Geschwindigkeit. Möglich<br />
wird so VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line), die verbesserte<br />
Ausbaustufe des gängigen DSL-Standards. Die Hausanschlussleitungen<br />
sind jedoch weiterhin aus Kupfer, so dass auch künftig die Länge und die<br />
Qualität dieser Kupferleitung entscheidend für die beim einzelnen Kunden<br />
verfügbare Bandbreite sind.<br />
Kunde<br />
Kunde<br />
49
EWO<br />
(Elektrizitäts-Werk Otterberg)<br />
GlobalConnect<br />
Das Elektrizitäts-Werk Ottersberg hat sich entschieden,<br />
den Flecken Ottersberg mit schnellerem Internet<br />
zu versorgen. Die Gemeindeteile Narthauen, Benkel<br />
und im Gewerbegebiet Bahnhof sind mit FTTH-Glasfaserinfrastruktur<br />
erschlossen. In Neubaugebieten von<br />
der Gemeinde Oyten und vom Flecken Ottersberg wird<br />
ebenfalls eine FTTH-Glasfaserinfrastruktur erstellt. In<br />
Fischerhude, Bassen, Otterstedt und in Ottersberg wurden<br />
die bisherigen Kupferkabel bis zum Kabelverzweiger<br />
durch Glasfaser ersetzt und somit eine Übertragungsrate<br />
von 50 Mbit/s, also etwa 100-fach schneller als bisher,<br />
realisiert. Das teure und technologisch anspruchsvolle am<br />
neuen Netz besteht aber nicht im Kabel, sondern darin,<br />
dafür eine Infrastruktur zu schaffen. Daher wurde hier<br />
zu dem einfachen, aber doch pfiffigen Trick gegriffen, mit<br />
dem Abwassersystem bereits vorhandene Leitungen mit<br />
zu nutzen. Mithilfe von Robotern der Firma FAST Opticom<br />
wurden die neuen Glasfaserkabel verlegt.<br />
Das Elektrizitäts-Werk Ottersberg stellt sich dieser<br />
Aufgabe, den ländlichen Raum mit Hochgeschwindigkeitsbreitband<br />
zu versorgen, weil es sich den Ottersberger<br />
Bürgern verpflichtet fühlt. Für den Netzbetrieb und<br />
dem Anbieten von Diensten ist die Firma Breitband Innovationen<br />
Nord GmbH verantwortlich. <br />
GlobalConnect zählt zu den größten Glasfaser-Anbietern<br />
Dänemarks / Norddeutschlands. Das Unternehmen hat in<br />
Skandinavien und der Bundesrepublik bisher über 11.000<br />
Kilometer Glasfaser- und Seekabel verlegt. Nach dem<br />
Ausbau von Versorgungsnetzen in den Regionen Schleswig,<br />
Niebüll, Husum, Heide, Eckernförde, Elmshorn<br />
sowie den Stadtnetzen in Flensburg, Lübeck, Itzehoe,<br />
Schwerin und Rostock arbeitet das Unternehmen derzeit<br />
daran, in der Region Kiel das vorhandene Stadtnetz um<br />
25 Kilometer zu erweitern, um die Breitbandtechnik in<br />
die Fläche zu bringen. Die aufgebauten Glasfasernetze<br />
beschleunigen erheblich den Zugang zum Internet für<br />
den Endverbraucher und angeschlossene Unternehmen.<br />
Noch in diesem Jahr sollen Leitungen nach Laboe, Heikendorf<br />
sowie in anderen Bereichen nach Kropp, Leck,<br />
Harrislee, u. v. a. m. fertiggestellt werden. Die Firma<br />
greift dabei vorrangig auf eine Bautechnik zurück, die<br />
Kosten reduziert und gleichzeitig erhebliche Verkehrsbehinderungen<br />
vermeidet. Die nötigen Kabelschächte<br />
werden, wenn möglich und genehmigt, unterirdisch mit<br />
einem Bohr-Spül-Verfahren eingepresst. Die Schächte<br />
verlaufen in einer Tiefe zwischen zwei und drei Metern.<br />
Im Vergleich zur herkömmlichen Verlegetechnik, bei der<br />
Straßen aufgerissen und anschließend neu asphaltiert<br />
werden müssen, können bis zu 70 % der Kosten gespart<br />
werden. <br />
50
GmündCOM<br />
Die GmündCOM als 100 %ige Tochter der Stadtwerke<br />
Schwäbisch Gmünd ist ein auf die Region Ostalb spezialisierter<br />
Telekommunikationsdienstleister. Gmünd-<br />
COM bietet neben Unternehmenslösungen wie z. B.<br />
hochverfügbaren Standort- und Internetverbindungen<br />
auf LWL, Kupfer oder Richtfunkbasis auch Telefonie,<br />
Internetzugang und TV-Produkte für Privatkunden an.<br />
Seit drei Jahren werden in allen Neubaugebieten und<br />
einigen Bestandsgebieten auch Glasfaseranschlüsse für<br />
Privatkunden bereitgestellt. Hierfür wird auf die Variante<br />
FTTH zurückgegriffen und so der Anschluss bis<br />
in die Wohnung/das Haus verlegt. Der Stadtteil Herlikofen<br />
hat als erstes Bestandsgebiet von den FTTH-<br />
Ausbauplänen der GmündCOM bereits profitiert. <br />
51
HeLi NET<br />
Jimmy Schulz, MdB (FDP), Obmann<br />
in der Enquete-Kommission Internet<br />
und digitale Gesellschaft<br />
Die Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes<br />
hat das Leben der Verbraucher<br />
so stark beeinflusst, wie kaum eine<br />
andere Reform der letzten Jahre. Sie hat<br />
echten Wettbewerb in das vorher staatlich<br />
monopolisierte System gebracht.<br />
Es ist jedoch wichtig, dass man sich<br />
jetzt darauf nicht ausruht und weiterhin<br />
dafür gesorgt wird, dass tatsächlich<br />
Wettbewerbsfreiheit besteht und § 33<br />
TKG effektiv durchgesetzt wird. <br />
Glasfaser (FTTB/H) in Hamm, Kamen, Lünen und<br />
Bergkamen<br />
Seit Ende Juni/Juli 2009 sind die Cluster in Hamm,<br />
Kamen, Lünen und Bergkamen am Netz. Alle Cluster<br />
sind Mischbebauungen (Ein- und Mehrfamilienhäuser)<br />
und größtenteils auf Privatkunden ausgerichtet. Diese<br />
Gebiete werden nun sukzessive erweitert und bieten<br />
bereits rund 6.500 Haushalten Zugang zu einem der<br />
modernsten Leitungsnetze, die derzeit verfügbar sind:<br />
Im Rahmen ihres Projekts City2020 hat die HeLi NET<br />
gemeinsam mit ihren Partnern ein Glasfasernetz errichtet.<br />
HeLi NET bietet ihren Glasfaserkunden Internetanschlüsse<br />
mit Verbindungsgeschwindigkeiten zwischen<br />
10 und 100 Mbit pro Sekunde, was den bisherigen<br />
Standard weit übertrifft. Aber die Glasfaser leistet noch<br />
mehr: Sie ermöglicht den Empfang hochauflösender<br />
Fernsehbilder und ist gleichzeitig auch noch Telefonanschluss.<br />
Die Passive Infrastruktur wurde von den Stadtwerken<br />
finanziert und gebaut. HeLi NET als Netzbetreiber<br />
pachtet die Infrastruktur für mindestens 20 Jahre und<br />
bietet Zugang für Dritte über eine Open-Access-Modellvariante<br />
MSPA (Multiple Service Provider Access),<br />
Zugang auf Layer-3-Ebene, an. <br />
Glasfaser (FTTB/H) in Hamm<br />
Kooperationspartner: HeLi NET, Stadtwerke Hamm,<br />
Stadt Hamm<br />
Bevölkerungsdichte: 792/km², 82.000 Haushalte,<br />
179.000 Einwohner, 7 Gewerbegebiete<br />
Glasfaser (FTTB/H) in Kamen<br />
Kooperationspartner: HeLi NET, GSW Gemeinschaftsstadtwerke<br />
Kamen, Bergkamen und Bönen,<br />
Stadt Kamen<br />
Bevölkerungsdichte: 1.166/km², 20.500 Haushalte,<br />
47.600 Einwohner<br />
Glasfaser (FTTB/H) in Bergkamen<br />
Kooperationspartner: HeLi NET, GSW Gemeinschaftsstadtwerke<br />
Kamen, Bergkamen und Bönen,<br />
Stadt Kamen<br />
Bevölkerungsdichte: 1.128/km², 24.000 Haushalte,<br />
50.500 Einwohner<br />
Glasfaser (FTTB/H) in Lünen<br />
Kooperationspartner: HeLi NET, Stadtwerke Lünen,<br />
Stadt Lünen<br />
Bevölkerungsdichte: 1.509/km², 40.500 Haushalte, 88.000<br />
Einwohner, über 200 mittelständische Unternehmen<br />
52
HSE Medianet<br />
Die HSE Medianet investiert aktuell in verschiedenen<br />
Wohngebieten in Darmstadt, im Landkreis Darmstadt-<br />
Dieburg und im Odenwaldkreis in ein hochmodernes Glasfasernetz.<br />
Im gesamten Rhein-Main-Neckar-Raum besteht<br />
die HSE Medianet-Netzinfrastruktur aus ca. 2.000 km<br />
Glasfaserleitungen. Nachfolgend die realisierten Projekte:<br />
Glasfaserprojekt Eppertshausen; Neubaugebiet<br />
„Im Eichstumpf“<br />
Ab August 2009 verlegte die HSE Medianet im Neubaugebiet<br />
„Im Eichstumpf“ in Eppertshausen ein flächendeckendes<br />
Glasfasernetz. Seit April 2010 stehen für 200<br />
Wohneinheiten modernste Glasfaseranschlüsse zur Verfügung.<br />
Angeboten werden eigene Leistungen in Form von<br />
breitbandigen Internetanschlüssen (50/10 Mbit/s) inklusive<br />
Sprachdienstleistungen sowie Vorleistungsprodukte auf<br />
Basis des Open-Access-Modells.<br />
Groß-Bieberau: Neubaugebiet „Am Mühlberg“<br />
Das Neubaugebiet „Am Mühlberg“ in Groß-Bieberau<br />
bietet eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaser-<br />
Hausanschlüssen.<br />
Darmstadt, Sanierungsareal Edisonstraße<br />
Im ehemaligen amerikanischen Militärgelände in<br />
Darmstadt Eberstadt realisierte die HSE Medianet im<br />
Jahr 2010 für 45 Wohneinheiten flächendeckend Glasfaser-Hausanschlüsse.<br />
Diese Investitionen dienen der modernen<br />
Daseinsvorsorge im Stadtgebiet Darmstadt.<br />
Odenwaldkreis<br />
Im Breitbandausbauprojekt des Odenwaldkreises ist die HSE<br />
Medianet mit Sitz in Darmstadt für den kompletten Betrieb<br />
des Netzes verantwortlich und bietet Diensteanbietern auf Bitstrom-Layer-2-Ebene<br />
einen Netzzugang an. In 15 Kommunen<br />
des Odenwaldgebietes, in denen bisher keine schnelle Internet-<br />
Anbindung zur Verfügung stand, steigt die Bandbreite damit<br />
von ca. 0,1 Mbit/s auf bis zu 50 Mbit/s. Die hohe Bandbreite<br />
ist die Grundlage für viele neue Dienste wie Fernsehen über das<br />
Internet und Video-on-Demand, schnelle <strong>Download</strong>s und vieles<br />
mehr. Ermöglicht wird die Bandbreite durch den Einsatz von<br />
VDSL2-Technologie, die die vorhandenen Kupferkabel bestmöglich<br />
ausnutzt. Durch eine modulare Bauweise lassen sich<br />
verschiedenste Schnittstellen für Privat- und Geschäftskunden<br />
mit nur einer Zugangsplattform bereitstellen. Neben den für Privatkunden<br />
vorgesehenen Telefonie- und VDSL2-Schnittstellen<br />
können beispielsweise auch Festverbindungen über SHDSL oder<br />
SDH angeboten werden. Langfristig ist im Konzept des Breitband-Odenwald-Projektes<br />
vorgesehen, die Haushalte direkt über<br />
Glasfaser anzuschließen (FTTH/FTTB). In vielen Bereichen<br />
des Odenwaldkreises wurden hierfür die notwendigen Leerrohre<br />
für die zukünftigen Glasfaserkabel bereits verlegt.<br />
Der Ausbau der schnellen Datenleitung (passive Ebene)<br />
wird durch die Brenergo in Erbach, ein Tochterunternehmen<br />
der Odenwald-Regional-Entwicklungs-Gesellschaft<br />
(OREG), durchgeführt. Die Netzplanung, die Bauausführung<br />
sowie die gesamte Dokumentation erfolgt durch die<br />
Firma Klenk & Sohn GmbH, einem Komplettanbieter von<br />
Infrastruktur in den Bereichen Telekommunikation sowie<br />
Energiekabel in Modautal. Den Betrieb und damit die<br />
aktive Ebene des Netzes übernimmt die HSE Medianet,<br />
ein Unternehmen der HEAG Südhessischen Energie AG<br />
(HSE AG) in Darmstadt.<br />
Weitere Glasfaserprojekte<br />
Darüber hinaus sind Glasfaserprojekte in Langen „Gewerbegebiet<br />
Neurott“, in Nieder-Roden „Industriegebiet<br />
Borsigstr./Sennefelder Str.“, in Aschaffenburg „Gewerbegebiet<br />
Obernau“ und Fränkisch-Crumbach „Industrie-/<br />
Gewerbegebiet Siedlerweg“ und in Heppenheim „Gewerbegebiet<br />
Tiergartenstraße Süd“ bereits realisiert. <br />
53
htp<br />
KEVAG Telekom<br />
KielNET<br />
Als regionaler Anbieter ist die htp GmbH besonders<br />
daran interessiert, ihren Kunden den bestmöglichen<br />
Anschluss zu bieten und beteiligt sich daher mit hohem<br />
Engagement an der Breitbandversorgung. Und das<br />
auch in Ortschaften, in denen keine Fördermittel zur<br />
Verfügung stehen. Im Rahmen der htp DSL-Offensive<br />
hat htp bereits in 65 Orten - bisher „weiße Flecken“ -<br />
VDSL-Technik aufgebaut und bietet Anschlüsse mit<br />
Bandbreiten von bis zu 32 und 50 Mbit/s an. Ein Teil<br />
der Ausbaumaßnahmen wurde ohne öffentliche Fördermittel<br />
durchgeführt. Für 2013 ist der Ausbau in weiteren<br />
Gebieten insbesondere im Landkreis Wolfenbüttel<br />
geplant. <br />
Breitbandkabel und FTTx in Koblenz, dem Westerwaldkreis<br />
und angrenzenden Landkreisen<br />
Die KEVAG Telekom GmbH hat in den letzten Jahren<br />
mit hohen Investitionen im nördlichen Rheinland-<br />
Pfalz die Breitbandkabel-Infrastruktur ausgebaut. Darüber<br />
hinaus werden auch FTTx-Projekte umgesetzt.<br />
Schwerpunkte sind das Oberzentrum Koblenz, der<br />
Westerwaldkreis und die angrenzenden Landkreise.<br />
Bereits heute können in einigen Netzbereichen bis zu<br />
100 Mbit/s angeboten werden. Damit sind im ländlichen<br />
Raum Highspeed-Angebote zu Großstadttarifen<br />
Realität. <br />
FTTB an 2 Projektstandorten in Kiel und FTTH im Amt<br />
Büchen, Mittleres Nordfriesland und Südtondern<br />
KielNET hat im Rahmen zweier Pilotprojekte Gebäude<br />
im Stadtgebiet Kiel per FTTB angeschlossen. Mit den<br />
hochmodernen Glasfasernetzen können derzeit etwa 65<br />
Wohn- und Geschäftseinheiten versorgt werden.<br />
Mit der E.ON Hanse AG als Technologiepartner<br />
bietet KielNET im Anschlussbereich Büchen bereits<br />
Glasfaseranschlüsse an. Witzeeze profitiert als erste Gemeinde<br />
von den leistungsstarken Glasfaseranschlüssen,<br />
Schulendorf, Klein Pampau und Müssen werden derzeit<br />
ausgebaut. Weitere Gemeinden haben die notwendige<br />
Anschlussquote bereits erreicht und sich den Glasfaserausbau<br />
gesichert. Als nächstes steht Büchen in den<br />
Startlöchern.<br />
54
KomMITT RATINGEN<br />
Gemeinsam mit der Breitbandnetzgesellschaft Nordfriesland<br />
entstehen an der Westküste Schleswig-Holsteins<br />
rund 16.500 Glasfaseranschlüsse mit Telefon, Internet<br />
und Fernsehen zu attraktiven Festpreisen. Nicht<br />
nur der erste Spatenstich für den Ausbau des Glasfasernetzes<br />
wurde bereits gesetzt, sondern in Bohmstedt:<br />
und Reußenköge sind die Bauarbeiten größtenteils abgeschlossen<br />
und die ersten Anschlüsse werden geschaltet.<br />
In Ahrenshöft, Drelsdorf und Vollstedt sind die<br />
Bauarbeiten in vollem Gange. In Zusammenarbeit mit<br />
der Breitbandnetzgesellschaft Breklum sollen zukünftig<br />
alle Häuser in den Ämtern Mittleres Nordfriesland und<br />
Südtondern an dieses Glasfasernetz angeschlossen werden.<br />
Als Grundvoraussetzung für den Ausbau einer Gemeinde<br />
gilt es, jeweils eine Vertragsquote mit KielNET<br />
von 70 % aller Anschlüsse der Gemeinde zu erreichen. <br />
Die KomMITT Ratingen GmbH wurde 2011 durch<br />
die Stadtwerke Ratingen gegründet, um das technische<br />
Fundament für die Zukunft der Smart World zu legen.<br />
Mit dem Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes (FTTH)<br />
werden im Stadtgebiet künftig neue Breitbandangebote<br />
geschaffen. Hiervon profitieren sowohl Bürger als auch<br />
Unternehmen. Im Pilotgebiet Ratingen-Breitscheid<br />
wurde mit Glasfaser bereits die „Steinzeit“ der Telekommunikation<br />
beendet. Außerdem wurden hier erste<br />
Erfahrungen mit Smart Metern für neue Konzepte<br />
einer intelligenten Energieversorgung gemacht. Mit<br />
diesem Infrastrukturprojekt erarbeitet sich die Stadt einen<br />
wichtigen Standortvorteil für die Zukunft. Aktuell<br />
plant die KomMITT die Versorgung weiterer Ortsteile<br />
Ratingens mit Glasfaser. Partner der KomMITT ist die<br />
vitroconnect GmbH. <br />
55
komro<br />
LEW TelNet<br />
Die komro, Citycarrier aus Rosenheim, bietet in ihrem<br />
Ausbaugebiet - Stadt Rosenheim und Umlandgemeinden<br />
- neben TV/Radio und Telefon auch superschnelle<br />
Internetverbindungen bis zu 100 Mbit/s an. Mit der<br />
DOCSIS-3.0-Technologie, die mittels eines speziellen<br />
Modems Internetdaten via Glasfaser / Koaxialkabel<br />
(HFC) überträgt, ist dieser Geschwindigkeitsvorsprung<br />
nun für alle Privat- und SoHo-Kunden an nahezu jedem<br />
Hausübergabepunkt im Stadtgebiet verfügbar. Klassische<br />
Standardfestverbindungen bis 10 Gbit/s und zukunftsfähige<br />
Centrex-Lösungen ergänzen das Portfolio<br />
auch für mittlere und große Geschäftskunden.<br />
Eine Kooperation mit der Sternkom ermöglicht nun<br />
auch in Bad Endorf und Söchtenau das hochbitratige<br />
Produktangebot der komro. Mit Stephanskirchen ist<br />
im Oktober 2012 ein weiteres Ausbaugebiet zum Breitbandnetz<br />
der komro hinzugekommen. <br />
Breitbandversorgung für Bayerisch-Schwaben und<br />
das Allgäu<br />
LEW TelNet betreibt in der Region ein eigenes Glasfasernetz<br />
mit mehr als 1.600 Kilometern Länge. Über dieses<br />
Netz verwirklicht LEW TelNet bereits mehr als 50<br />
Breitbandprojekte mit Kommunen im ländlichen Raum<br />
nach dem FTTC-Konzept. Durch diese Projekte können<br />
rund 40.000 Privathaushalte und mehr als 5.000 Unternehmen<br />
und Gewerbetreibende mit Bandbreiten von bis<br />
zu 50 Mbit/s ins Internet gehen. LEW TelNet leistet damit<br />
einen nachhaltigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />
dieser ländlich strukturierten Region.<br />
Aktuell hat LEW TelNet die Erschließung einer Reihe<br />
von Bau- und Gewerbegebieten mit FTTB-Lösungen<br />
begonnen. Durch die Glasfaserdirektanschlüsse werden<br />
Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s und mehr möglich.<br />
Im Rahmen eines Pilotprojekts baut LEW TelNet<br />
derzeit die Kommunikationsbasis für ein intelligentes<br />
Stromnetz auf.<br />
Die LEW TelNet GmbH ist eine Tochtergesellschaft<br />
des Energieversorgungsunternehmens Lechwerke AG<br />
und beschäftigt rund 85 Mitarbeiter. LEW TelNet<br />
bietet Unternehmenskunden neben Breitband-Internet-<br />
Zugängen außerdem Dienstleistungen in den Bereichen<br />
IT-Sicherheit, Rechenzentrum, Standortvernetzung,<br />
Netzwerk, Telefonie und mobiles Arbeiten. <br />
56
mr. net services<br />
Die mr. net services bietet Leistungen rund um die Themen<br />
Telefonie, Internet und Fernsehen (Triple-Play).<br />
Damit ist die mr. net services ein Partner für zahlreiche<br />
Teilnehmer- und Kabelnetzbetreiber und versorgt<br />
diese als Vorlieferant mit den benötigten Diensten. Ein<br />
weiterer Schwerpunkt des Telekommunikationsunternehmens<br />
liegt in der Lieferung von maßgeschneiderten<br />
Triple-Play Angeboten für das Breitbandnetz in<br />
verschiedenen Regionen der Republik. Die flexiblen<br />
Service-Betreibermodelle vereinen Kundenaktivierung<br />
und -betreuung, Billing und Rating sowie den Betrieb<br />
der Netzinfrastruktur in einem Konzept. Gleichzeitig<br />
bietet das Unternehmen den regionalen Direktvertrieb<br />
an den Endkunden über die hauseigenen Marken.<br />
Unter Beweis hat die mr. net services ihre Dienste sowohl<br />
für FTTC in Projekten wie „Fiete.Net“ und für<br />
die Flensburger Wohnungswirtschaft FAB als auch für<br />
FTTH in der Gemeinde Wees gestellt.<br />
Mit Fiete Netwark zum schnellen Internet<br />
Gerade bei Neuansiedlungen von Gewerbe aber auch<br />
im privaten Bereich spielt die Breitband-Verfügbarkeit<br />
mittlerweile eine erhebliche Rolle. Deshalb haben sich<br />
die drei Ämter Hüttener Berge, Dänischer Wohld und<br />
Dänischenhagen zum Breitbandzweckverband (BZV)<br />
zusammengeschlossen. Neben den 3 Ämtern übernehmen<br />
die insgesamt 28 beteiligten Gemeinden einen Teil<br />
der Investitionskosten. Zusätzlich wird das Projekt aus<br />
Fördermitteln des Landes und der EU finanziert. Das<br />
180 km lange Leerrohrnetz wird vom BZV errichtet<br />
und an die mr. net services verpachtet. Diese errichtet<br />
für rund 15.000 Haushalte entlang des Glasfasernetzes<br />
sogenannte Multifunktionsgehäuse (MFG) und verbindet<br />
die Lichtwellenleiter über die MFG mit den jeweiligen<br />
Kabelverzweigern der Telekom Deutschland. Der<br />
weitere Transport zum Gebäude wird über konventionelle<br />
Kupferverbindungen realisiert.<br />
Die mr.net services bietet den Bewohnern der Ämter<br />
unter der Marke Fiete.Net Telefon- und Internetdienste<br />
an. Die originelle und individuell auf die Region zugeschnittene<br />
Vermarktung der Produkte durch die Figur<br />
Fiete Netwark verleiht den Produkten eine ganz besondere<br />
Note (www.fiete.net).<br />
FTTC für die Mieter des FAB<br />
Für den Flensburger Arbeiter Bauverein (FAB) betreibt<br />
die mr.net services ein Full-Service-Modell unter<br />
der White-Label-Marke „FABnet“. Insgesamt wurden<br />
alle 2.000 Wohnungen des FAB an das Netz der mr.net<br />
services angeschlossen. Jede Wohnung wurde mit einer<br />
modernen Multimediadose ausgestattet. Die Grundgebühr<br />
für die Triple-Play Lösung ist bereits in den Nebenkosten<br />
aller Wohnungen enthalten. Somit kann der<br />
FAB seinen Mieter eine wirklich günstige Alternative<br />
zu anderen Telekommunikationsunternehmen anbieten.<br />
FTTH in Wees<br />
Das schnellste Internet für alle – das stellten sich die<br />
Stadtwerke Flensburg für den unterversorgten Flensburger<br />
Vorort Wees vor. Im Zuge des Fernwärmeausbaus<br />
verlegten die Stadtwerke ein Glasfaserkabel kostenlos<br />
direkt bis an jedes Haus und fanden in der mr.net services<br />
einen kompetenten Partner für Telefon, Internet und<br />
Fernsehen. Der direkte Glasfaseranschluss ermöglicht einen<br />
Datentransfer von mehr als 100 Mbit/s. Somit wurde<br />
Wees zur Datenautobahn Nr. 1 in der Region. <br />
57
NDIX<br />
NDIX wurde 2001 als Non-Profit-Organisation gegründet,<br />
um die Entwicklung von Breitband im Grenzgebiet<br />
der Niederlande und Deutschland zu stimulieren. Anteilseigner<br />
der Breitbandplattform NDIX sind die Universität<br />
Twente, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Oost<br />
Nederland (Oost NV) und die Stadtwerke Münster GmbH.<br />
NDIX ist eine offene und unabhängige Breitbandplattform<br />
für Unternehmen und Einrichtungen aller Marktsektoren.<br />
Zu den Kernaktivitäten gehört der digitale Marktplatz, auf<br />
dem Angebot und Nachfrage im IT-Bereich über offene<br />
Infrastrukturen zusammengebracht werden. Hier sind bereits<br />
weit über 100 Anbieter verfügbar.<br />
Ein NDIX-Anschluss am Kundenstandort oder direkt<br />
an einem NDIX-Switch in einem Rechenzentrum ermöglicht<br />
unter anderem:<br />
ffAnschluss am NDIX-Marktplatz, auf dem mehr als<br />
100 IT-Dienstleister tätig sind und mehr als 1200<br />
Kunden Dienste in Anspruch nehmen.<br />
ffFreie Entscheidung, welcher Dienst bei welchem<br />
Anbieter(n) in Anspruch genommen wird und die Möglichkeit,<br />
dies mit mehreren anderen gemeinsam zu tun.<br />
ffDen Anbieter zu wechseln während derselbe Anschluss<br />
weiter genutzt werden kann.<br />
ffVerkaufsberatung durch einen unabhängigen Berater.<br />
ffSuperschnelle Verbindungen von 10 Mbit/s<br />
bis 10 Gbit/s.<br />
ffPeering mit einer zunehmenden Anzahl anderer<br />
Organisationen und Firmen sowie eine direkte<br />
Kopplung zu den großen Internetknotenpunkten in<br />
Europa.<br />
In folgenden Gebieten in Deutschland ist der digitale<br />
NDIX-Marktplatz mit Glasfaseranschlüssen verfügbar:<br />
ffStadt Münster: 3 PoP-Standorte, Glasfasernetz u. a.<br />
im Hansa-Business Park in Münster<br />
ffStadt Steinfurt: Offenes Glasfasernetz in Kooperation<br />
mit den Stadtwerken Steinfurt<br />
ffKreis Steinfurt / LK Grafschaft Bentheim: Glasfasernetze<br />
und NDIX-Marktplätze in Greven<br />
ffNordhorn und Emsdetten in Zusammenarbeit mit<br />
CSS und den lokalen Stadtwerken<br />
ffKreis Borken: Open-Access-Netze mit Marktplätzen<br />
in Ahaus, Gronau, Stadtlohn und Vreden<br />
ffNDIX-Anschluss weiter Teile von Deutschland<br />
durch Netzkopplungen u. a. mit euNetworks, Riedel,<br />
BORnet und EWE. <br />
58
NeckarCom<br />
Netcom Kassel<br />
VDSL-Breitbandausbau in nahezu 100 Ortsteilen<br />
in Baden-Württemberg<br />
Für den DSL-Breitbandausbau von Gemeinden und<br />
Ortsteilen mit ungenügender Internetversorgung werden<br />
von der NeckarCom Telekommunikation GmbH<br />
unterschiedliche Wege zum Ausbau der erforderlichen<br />
Infrastruktur beschritten. In Bestandsgebieten wird für<br />
den Netzzugang der Teilnehmer derzeit fast ausschließlich<br />
die Kupfer-Teilnehmeranschlussleitung („letzte<br />
Meile“) der Deutschen Telekom bei den Netzausbaumaßnahmen<br />
genutzt. In Abhängigkeit der bestehenden<br />
Telekom-Infrastruktur werden von NeckarCom an<br />
technisch geeigneten Stellen entweder die Errichtung<br />
von Schaltverteilern oder der Zugang zu vorhandenen<br />
KVz bei der Telekom beauftragt.<br />
An den Verbindungspunkten zur Telekom (Schaltverteiler,<br />
KVz) errichtet NeckarCom Outdoor-DSLAM’s<br />
für die Teilnehmerversorgung in VDSL-Technik. Die<br />
Anbindung an das NeckarCom Backbone wird entweder<br />
über eigene Glasfasertrassen oder Richtfunkstrecken<br />
umgesetzt. <br />
VDSL in Körle, Espenau und Edermünde<br />
In Körle werden zurzeit täglich neue Haushalte mit<br />
dem begehrten Glasfaserkabel versorgt. In den nächsten<br />
Monaten werden nun mehrere hundert Anschlüsse<br />
hinzukommen. Die neue Leitung ermöglicht nun auch<br />
das komfortable Surfen mehrerer Personen. Für die<br />
Körler Anwohner ist dieses Projekt ein Volltreffer, denn<br />
im Vergleich zu früher steht nun teilweise ein 100-mal<br />
schnellerer Internetzugang zur Verfügung.<br />
VDSL in Hadamar<br />
Die rund 15 Kilometer Glasfaserkabel sollen auch in<br />
den kleineren Stadtteilen schnelle Internet-Verbindungen<br />
ermöglichen. Das Besondere am „Digitalen Hadamar“<br />
sind die speziellen Verfahren. Nur knapp ein<br />
Zehntel der Strecke wird in der herkömmlichen Bauweise<br />
mit offenen Gräben überbrückt, für die anderen<br />
Strecken wird das Glasfaserkabel beispielsweise in alte,<br />
nicht mehr genutzte Wasserleitungen oder in einem<br />
Edelstahlrohr in Kanälen eingezogen, komplett unterirdisch<br />
mit einem Bohrspülverfahren verlegt oder es<br />
werden nach Absprache mit der Straßenverwaltung deren<br />
bestehende Leerrohre mit genutzt. Wo dennoch die<br />
Straßenoberfläche geöffnet werden muss, wird mit einer<br />
Spezialtechnik, ein nur wenige Zentimeter breiter, zehn<br />
Zentimeter tiefer Schlitz in die Asphaltdecke gefräst.<br />
FTTH in Calenberg<br />
Die Testphase für die innovative Technik FTTH ist<br />
in Calenberg erfolgreich abgeschlossen. Alle Haushalte<br />
in Calenberg, die sich zu einer Teilnahme entschlossen<br />
haben, wurden mit der hochwertigen Glasfaser versorgt<br />
und können nun ihre Wunschgeschwindigkeit nicht nur<br />
wählen sondern sich auch zusichern lassen. <br />
59
ODR TSG (ENBW)<br />
Plusnet / QSC<br />
Telekommunikation und Internet – die beiden unverzichtbaren<br />
Pfeiler einer zukunftsorientierten Kommunikationstechnik<br />
werden seit dem Jahr 2000 von der ODR<br />
Technologie Services GmbH (ODR TSG) für die Regionen<br />
Ostwürttemberg, Donau-Ries und Hohenlohe<br />
angeboten. Aufgrund des eigenen Daten-Sprachnetz per<br />
Lichtwellenleiter von über 1.600 km und zusätzlich mehreren<br />
tausend Kilometern Kupfer-Fernmeldekabel stehen<br />
den Privatkunden und Unternehmen in dieser Region alle<br />
Möglichkeiten offen. Neben dem umfangreichen Ausbau<br />
von VDSL-Gebieten werden inzwischen erste Baugebiete<br />
mit FTTH erschlossen, wodurch den Gebäudeeigentümern<br />
alle Internetdienste in beinahe unbegrenzter<br />
Geschwindigkeit zur Verfügung stehen. <br />
Pilotprojekt: Glasfaser für die Gropiusstadt<br />
In der Gropiusstadt im Südosten Berlins entsteht<br />
derzeit das modernste Telekommunikationsnetz der<br />
Hauptstadt. Im Rahmen eines deutschlandweit einmaligen<br />
Pilotprojekts wurden dazu über 4.000 Wohnungen<br />
mit Glasfaseranschlüssen ausgestattet. Für Mieter<br />
hat das gleich mehrere Vorteile: Sie erhalten Zugang zur<br />
schnellen Glasfasertechnik und können zwischen mehreren<br />
Diensteanbietern wählen.<br />
Das Energieunternehmen Vattenfall, das Wohnungsunternehmen<br />
degewo, das Telekommunikationsunternehmen<br />
Ericsson und der Plattformanbieter QSC betreiben<br />
das zunächst auf vier Jahre angelegte Projekt<br />
gemeinsam. Sie versprechen sich dadurch in den kommenden<br />
Jahren wichtige Erkenntnisse für die weitere<br />
Verbreitung der Breitbandnetze nach dem so genannten<br />
Open Access-Modell. Damit sollen Internetanwender<br />
in Zukunft zwischen den Angeboten mehrerer Telekommunikationsanbieter<br />
im Glasfasernetz frei wählen<br />
können.<br />
Im Hinblick auf den weiteren Glasfaserausbau in<br />
Deutschland soll das Projekt wichtige Aufschlüsse darüber<br />
liefern, inwieweit der Open Access-Ansatz die<br />
Nutzung von Glasfaserstruktur beschleunigt.<br />
Der offene Zugang zu Berlins modernstem Kommunikationsnetz<br />
gab für QSC den Ausschlag, sich mit ihrer<br />
Kompetenz in der Bereitstellung von Diensteplattformen<br />
an dem Projekt zu beteiligen.<br />
„Wir sind hier neutraler Netz- und Diensteintegrator,<br />
unabhängig von den jeweiligen Anschlusstechnologien,<br />
unabhängig von unserem eigenen Netz und unabhängig<br />
von den Diensteanbietern. Unsere Aufgabe ist es, die<br />
kommerzielle Nutzung von Glasfaser-Anschlüssen für<br />
alle Beteiligten einfacher und effizienter zu machen“,<br />
sagt Arnold Stender, Vorstand der QSC.<br />
Seit Mitte Juni 2012 sind die ersten Mieter in der Berliner<br />
Gropiusstadt im Rahmen eines Friendly-User Tests<br />
über das modernste Glasfaser-Telekommunikationsnetz<br />
der Hauptstadt verbunden. Kommunikationsdienste wie<br />
Internet, Telefonie oder Fernsehen sowie neue Multimediadienste<br />
können zukünftig in bester Qualität über das<br />
leistungsstarke Glasfasernetz bezogen werden. <br />
60
RFT kabel<br />
RheiNet<br />
Die RFT kabel Brandenburg GmbH versorgt seine Kunden<br />
im Land Brandenburg und Berlin mit Fernsehen, Internet<br />
und Telefonie über das TV-Breitband-Kabel. Zu<br />
den mit Breitband versorgten Regionen zählen unter anderem<br />
Potsdam, Rathenow und ganz aktuell die Luckenwalder<br />
„Volltuchsiedlung“.<br />
Die Verwurzelung in der Region sowie ein hohes Maß<br />
an Flexibilität und Transparenz zählen dabei zu den Stärken<br />
des inhabergeführten Traditionsunternehmens. RFT<br />
kabel war im Jahr 2001 einer der ersten deutschen Kabelnetzbetreiber,<br />
der das Internet und kurz darauf das Telefonieren<br />
über das Fernsehkabel anbot. Mittels des u. a.<br />
angewendeten DOCSIS 3.0 Standards sind alle von RFT<br />
kabel versorgten Internetkunden in der Lage, mit Highspeed-Geschwindigkeiten<br />
von bis zurzeit 120 Mbit/s je<br />
Anschluss zu surf en. <br />
Die RheiNet als 100 %ige Tochter der Energie- und<br />
Wasserversorgung Rheine ist seit der Liberalisierung des<br />
Telekommunikationsmarktes 1998 als Telekommunikationsdiensteanbieter<br />
vornehmlich für gewerbliche Kunden<br />
und Carrier im Bereich Rheine tätig. Durch das flächendeckend<br />
ausgebaute Glasfasernetz können den Kunden in<br />
Rheine und Umgebung breitbandige Datendirektverbindungen<br />
und synchrone Internetzugänge mit hoher Verfügbarkeit<br />
zur Verfügung gestellt werden. <br />
Prof. Dr. Nico Grove, Assistant Professor<br />
for Infrastructure Economics<br />
& Management Bauhaus-Universität<br />
Weimar<br />
Der Wettbewerb auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt<br />
hat zu nachhaltigen Innovationen und<br />
Investitionen sowie günstigen Preisen geführt, bei<br />
einer gleichzeitigen Etablierung einer Vielfalt an<br />
Angeboten und Wahlmöglichkeiten für End- und auch<br />
Geschäftskunden gleichermaßen. Dieses Phänomen<br />
ist allerdings aufgrund des resultierenden Preiswettbewerbs<br />
innerhalb der Branche auf dicht besiedelte<br />
Gebiete beschränkt. Die Herausforderungen, die<br />
es für die nächsten 15 Jahre zu meistern gilt, ist die<br />
Rahmenbedingungen des Marktes derart zu setzen,<br />
dass auch die Bevölkerung in Gebieten geringer<br />
Siedlungsdichte und zugleich marktlich unwirtschaftlichen<br />
Regionen mit gleichwertiger, zukunftsfähiger<br />
Breitbandinfrastruktur an intelligente Netze und damit<br />
die Informationsgesellschaft angebunden wird, bevor<br />
diese den Anschluss verlieren. <br />
61
R-KOM<br />
Breitband in der Fläche zu realisieren, heißt bei R-KOM<br />
für ein Gebiet nach der technisch, organisatorisch und<br />
wirtschaftlich optimalen Lösung zu suchen. Einige unserer<br />
aktuellen Projekte zeigen, dass es hierbei keine<br />
Universallösung gibt:<br />
FTTH im Regensburger Biopark<br />
Der Regensburger Biopark zeigt eindrucksvoll die dynamische<br />
Entwicklung der Region an der Donau. Nach Bio-<br />
Park I (Eröffnung 2001) und BioPark II (Eröffnung 2006)<br />
wurde 2012 der dritte Bauabschnitt eingeweiht. Mit über<br />
18.000 m2 ist der Regensburg Biopark damit der zweitgrößte<br />
Standort für diese Zukunftstechnologie in Bayern.<br />
Im Laufe der Jahre stiegen dabei nicht nur die Anforderungen<br />
der Mieter an Büro- und Laborausstattung. Auch<br />
die Kommunikation spielt heute eine zentrale Rolle. So<br />
sind viele der Regensburger Biopark Firmen weltweit tätig<br />
und tauschen ihre Forschungsergebnisse in Echtzeit rund<br />
um den Globus aus. Nicht zuletzt dank der Glasfaser am<br />
Arbeitsplatz ist die Biotechnologie mittlerweile zu einem<br />
erfolgreichen Wirtschaftszweig in Regensburg geworden.<br />
FTTH / FTTC im Gewerbegebiet Haslbach<br />
Bereits 1998 errichtete die R-KOM im Kernbereich des<br />
Gewerbegebietes Haslbach einen Glasfaserring und trug<br />
so den gestiegenen Anforderungen der Betriebe nach einer<br />
leistungsfähigen und zukunftsorientierten Datenkommunikation<br />
Rechnung. Während die ansässigen Großfirmen<br />
rege vom R-KOM Glasfasernetz Gebrauch machten, stellten<br />
die Tiefbaukosten zur Verlegung der Glasfaserleitung<br />
auf dem Betriebsgelände für die Kleinbetriebe unter den<br />
Haslbacher Firmen eine scheinbar nicht überwindbare<br />
Hürde dar. Daher errichtete die R-KOM neben der<br />
FTTH- eine FTTC-Infrastruktur. Der FTTC-Ausbau<br />
im Gewerbegebiet Haslbach konnte nur umgesetzt werden,<br />
da in der Vergangenheit bereits für die Großbetriebe<br />
ein Glasfaserring errichtet wurde. „Mit Fertigstellung<br />
der FTTC-Erschließung ist das Gewerbegebiet Haslbach<br />
nicht nur über Schiene und Straße optimal an überregionale<br />
Verkehrsadern angebunden; auch die immer bedeutender<br />
werdende Datenanbindung ist jetzt für Groß- und<br />
Kleinbetriebe auf internationalem TOP-Niveau. Ein wichtiger<br />
Beitrag zum Erhalt der über 100 Firmen mit ihren<br />
etwa 3.000 Arbeitsplätzen am Standort Haslbach“, freut<br />
sich der Leiter der Wirtschaftsförderung Manfred Koller.<br />
VDSL in Dietersweg<br />
Auf den ersten Anhöhen des Bayerischen Waldes<br />
grenzt an die Gemeinde Wiesent der Ort Dietersweg<br />
an. Eine FTTH-Erschließung für die knapp 80 Haushalte<br />
war wirtschaftlich nicht zu realisieren. Daher wurde<br />
dieser Ort zunächst mit FTTC versorgt.<br />
FTTH in Wiesent<br />
Direkt an der A3, vor den Toren des Bayerischen Waldes<br />
gelegen, wies die Gemeinde Wiesent (2.500 Einwohner)<br />
ein neues Gewerbegebiet aus. Hiermit sollen zum<br />
einen die Neuansiedlungen von Betrieben, als auch die<br />
Schaffung von wohnortnahen Arbeitsplätzen erreicht<br />
werden. Durch Mitverlegung bei der Ersterschließung<br />
der Parzellen konnte kostengünstig eine Microrohrinfrastruktur<br />
erstellt werden. Über die Glasfaserinfrastruktur<br />
der MERO (Mitteleuropäische Rohölpipeline)<br />
wurde der Wiesenter Netzknoten an den R-KOM Backbone<br />
angebunden. Als Besonderheit errichten in Wiesent<br />
die kommunalen Bauhofmitarbeiter, das später im<br />
Eigentum der Gemeinde stehende, Microrohrnetz.<br />
VDSL in Schiltorn<br />
Seit Jahren bemüht sich die 10 Kilometer südöstlich<br />
von Straubing gelegene Gemeinde Schiltron (4.000 Einwohner)<br />
um eine zukunftsfähige Breitbandversorgung.<br />
Die unter den Rahmenbedingungen der Bayerischen<br />
62
Breitbandförderung durchgeführten Marktanfragen<br />
und Ausschreibungen blieben unbeantwortet. Doch in<br />
2013 ergibt sich für Schiltron eine historische Chance.<br />
Die Energie-Netze-Südbayern verlegt im Gemeindegebiet<br />
eine neue Gasleitung. R-KOM nutzt die Synergien<br />
und errichtet parallel ein FTTC-Netz. Im Rahmen einer<br />
Vorvermarktung haben sich bereits über 35 % der<br />
Schiltorner Haushalte Glasfaser Ostbayern bestellt.<br />
R-KOM hat sich vom Handwerksbetrieb der Telekommunikation<br />
für einzelne, wenige Großkunden zu einer<br />
modernen Fabrik mit automatisierten Prozessen für den<br />
Massenmarkt entwickelt. Unter der Produktbezeichnung<br />
„Glasfaser Ostbayern“ errichtet R-KOM in Regensburg<br />
und im Raum Ostbayern das Netz der Zukunft, das offen<br />
ist und so dem Endkunden die Wahlfreiheit des Diensteanbieters<br />
überlässt. R-KOM gehört bundesweit zu den<br />
Pionieren im Bereich der Kommunikation „in Lichtgeschwindigkeit“.<br />
Als eines der ersten Unternehmen in der<br />
Bundesrepublik hat R-KOM begonnen ein eigenes, flächendeckendes<br />
Glasfasernetz zu bauen. Von diesen Investitionen<br />
profitieren nicht nur die Gewerbegebiete sondern<br />
zunehmend auch die Privathaushalte in Regensburg<br />
und Umgebung. In den nächsten Jahren wird das Netz<br />
weiter mit Höchstleistung ausgebaut. <br />
63
sdt.net<br />
SeWiKom<br />
Die sdt.net AG ist Betreiber eines NGN (Next Generation<br />
Networks) und bietet vielfältige Telekommunikationsanschlüsse<br />
an. Da es auch in der Region Ostwürttemberg<br />
noch unterversorgte NGA-Gebiete gibt und viele Bürger<br />
auf einen schnelleren Internetanschluss warten, setzt die<br />
sdt.net bereits seit 2009 - ohne Zuschüsse - auf die KVz-<br />
Erschließung, um bis zu 50 Mbit/s anbieten zu können.<br />
Allein in den letzten Monaten wurden dazu 45 km Glasfasertrassen<br />
neu gebaut. Einige Gebewerbekunden werden<br />
direkt mit FTTH angeschlossen. Sowohl der weitere<br />
VDSL-Ausbau als auch der Ausbau eines Neubaugebiets<br />
mit FTTH stehen in 2013 auf dem Plan.<br />
Eine Kooperation mit den Stadtwerken Schorndorf<br />
verläuft sehr erfolgreich. Hierbei sind die Stadtwerke für<br />
die Planung, die Verlegung und den Betrieb des passiven<br />
Leitungsnetzes verantwortlich und die sdt.net für den<br />
Betrieb der aktiven Komponenten, die Bereitstellung<br />
der Dienste und die Abrechnung. Auch hier liegt die<br />
Konzentration auf dem VDSL-Ausbau in unterversorgten<br />
Gebieten. Die Vermarktung der Produkte und der<br />
First-Level-Support erfolgt über die Stadtwerke. <br />
Der Kreis Höxter mit seinen rund 80 Ortsteilen zählt<br />
nicht mehr zu den „weißen Flecken“ auf der Breitbandkarte.<br />
Mit einer Breitband-Hybrid-Technik realisiert<br />
„SeWiKom“ einen schnellen Anschluss an die Datenautobahn<br />
des World Wide Webs auch in ländlichen Regionen.<br />
Die Breitband-Hybrid-Technik ist eine Kombination<br />
aus Richtfunktechnik und kabelgebundenen<br />
Lösungen (sowohl Kupfer als auch Glasfaser). Mit Hilfe<br />
dieser Technik kann man dicht besiedelte Städte und<br />
Gemeinden versorgen, man erreicht aber auch abgelegene<br />
und dünn besiedelte Bereiche, um ihnen eine zeitgemäße<br />
Internetverbindung bereitzustellen.<br />
Die „SeWiKom GmbH“ aus Beverungen in Nordrhein-Westfalen<br />
hat sich in den letzten Jahren zum<br />
Spezialisten in der Breitbandversorgung entwickelt. Begonnen<br />
hat alles mit der Realisierung des „Weser-Netzes“.<br />
Inzwischen betreut das zukunftsorientierte Unternehmen<br />
Projekte im Münsterland, Niedersachsen und<br />
Mecklenburg-Vorpommern.<br />
SeWiKom nutzt die vorhandene individuelle Glasfaser-<br />
Infrastruktur (z. B. von Energieversorgern und Telekommunikations-Unternehmen)<br />
und ergänzt sie um die sogenannte<br />
„DSLAM“- oder Richtfunktechnik bzw. einer<br />
Kombination aus beiden Techniken, um den Aufwand<br />
für die Kommunen und die Endkunden so gering wie<br />
möglich zu gestalten.<br />
Mit Einsatz der neuesten Technik kann dem Endkunden<br />
so eine Leistung von bis zu 50 Mbit/s zur Verfügung<br />
gestellt werden. <br />
64
Stadtwerke Emsdetten<br />
Stadtwerke Itzehoe<br />
In 2012 wurde das Glasfasernetz in Emsdetten um ca.<br />
40 km erweitert und umfasst damit nun ca. 70 km. Daneben<br />
sind ca. 165 km Leerrohren verlegt. Die Zahl der<br />
an das Glasfasernetz angeschlossenen Gewerbe- und<br />
Industriekunden steigt stetig. Im Zuge eines Rahmenvertrages<br />
mit der Wohnungsgenossenschaft Emsdetten<br />
konnten 2012 ca. 650 Wohnungseinheiten als FTTX-<br />
Kunden gewonnen werden. Ein zwischenzeitlich zentral<br />
errichteter POP mit Satelliten-Empfangsanlage stellt<br />
sicher, dass den Kunden neben Internet und Telefonie<br />
auch TV angeboten werden kann. Die Vermarktung der<br />
Glasfaserdienste erfolgt durch das 100pozentige Tochterunternehmen<br />
tkrz Stadtwerke GmbH.<br />
Zum Ende des Jahres 2012 beginnt der Ausbau des<br />
Baugebietes „Lerchenfeld“. Danach ist geplant, die unmittelbar<br />
angrenzenden Wohngebiete in Emsdetten zu<br />
erschließen. <br />
Die ersten 1.000 Kunden der Stadtwerke Itzehoe GmbH in<br />
den Gemeinden Bekmünde, Heiligenstedten, Oldendorf,<br />
Heiligenstedtenerkamp und Hodorf - Ortsteil Herfart sind<br />
im weltweiten Netz schon per Glasfaser unterwegs. Bisher<br />
konnte man in diesen Gemeinden nur mit geringen Bandbreiten<br />
online gehen. Der Einsatz der Glasfasertechnologie<br />
macht stabile Leistungen von bis zu 100 Mbit/s möglich -<br />
ein Vielfaches dessen, was Standard-DSL-Anschlüsse oder<br />
auch Funklösungen wie UMTS und LTE bieten. Dass die<br />
erforderlichen Mindestanschlussquoten in den Aktionsgebieten<br />
bereits in kurzer Zeit erreicht wurden, ist ein Beleg<br />
für den enormen Bedarf. Bekmündes Bürgermeister Klaus<br />
Krüger spricht von einem „Meilenstein in unserer wirtschaftlichen<br />
Entwicklung“. Sein Heiligenstedtener Kollege<br />
Gerfried Klitz betont: „Für Privathaushalte, Selbstständige<br />
und Unternehmen ist Glasfaser heute entscheidend<br />
bei der Standortauswahl.“ Die Tiefbauarbeiten hatten<br />
vergangenen Sommer begonnen und waren Ende Oktober<br />
2011 abgeschlossen worden. Der Oldendorfer Henning<br />
Schultz-Collet lobt hier vor allem den reibungslosen Ablauf.<br />
Otto Tönsing aus Heiligenstedtenerkamp schwärmt<br />
sogar: „Viele unserer Bürgersteige sind durch die Bauarbeiten<br />
besser geworden.“ Bislang wurden von den Stadtwerken<br />
bereits über 80 Kilometer Glaserfaserleitungen verlegt.<br />
Volker Tüxen vom Amt Itzehoe-Land ist ohnehin von<br />
Glasfaser als Zukunftstechnologie überzeugt: „Es geht um<br />
Auf dem Foto von links: Holger Rosenwanger, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Stadtwerke Itzehoe GmbH; Gerfried Klitz, Bürgermeister der Gemeinde<br />
Heiligenstedten; Manfred Tenfelde, Geschäftsführer der Stadtwerke<br />
Itzehoe GmbH; Henning Schultz-Collet, Bürgermeister der Gemeinde<br />
Oldendorf; Klaus Krüger, Bürgermeister der Gemeinde Bekmünde und<br />
Otto Tönsing, Bürgermeister der Gemeinde Heiligenstedtenerkamp.<br />
immer größere Datenmengen. Das wird unser ganzes Verhalten<br />
noch verändern.“ Es ist absehbar, dass die gesamte<br />
Region Itzehoe als Wirtschaftsstandort nur mit moderner<br />
Glasfasertechnik wettbewerbsfähig bleibt. Die Stadtwerke<br />
Itzehoe GmbH errichtet deshalb in ihrem Netzgebiet<br />
nach und nach ein leistungsstarkes Glasfasernetz. In diesem<br />
Jahr hat der Ausbau in den Gemeinden Kremperheide,<br />
Krempermoor, Huje und Kleve begonnen. Die Erschließung<br />
weiterer Gemeinden wird zurzeit geprüft. <br />
65
Stadtwerke Konstanz<br />
Stadtwerke Neumünster<br />
Seit dem Jahr 2010 haben die Stadtwerke Konstanz damit<br />
begonnen, im Industriegebiet flächendeckend ein<br />
FTTH-Netz zu realisieren. Der Ausbau dieses Pilotgebietes<br />
ging zügig voran und wurde Ende 2012 abgeschlossen.<br />
Die Stadtwerke Konstanz haben sich das Ziel<br />
gesetzt, bis 2023 ein flächendeckendes Glasfasernetz in<br />
Konstanz aufzubauen. Derzeit bestehen vier leistungsfähige<br />
Anbindungen an internationale Datenautobahnen,<br />
was unter anderem auch dem im Jahre 2007 verlegten<br />
Glasfaser-Seekabel zwischen Konstanz und Friedrichshafen<br />
zu verdanken ist.<br />
Als eigenständiger Internet-Dienstleister und Rechenzentrumsbetreiber<br />
bietet das Unternehmen neben<br />
der notwendigen Glasfaser-Infrastruktur auch die komplette<br />
Produktfamilie bestehend aus Telefonie, Fernsehen,<br />
Internet und Rechenzentrumsdienstleistungen an.<br />
Auch im DSL-Bereich werden Lösungen für sogenannte<br />
„weiße Flecken“ im Landkreis erarbeitet.<br />
Damit ist der Konstanzer Energieversorger eines der<br />
wenigen Stadtwerke im süddeutschen Raum, das ein<br />
flächendeckendes Glasfaserzugangsnetz einrichtet und<br />
betreibt. Die Stadtwerke können bei diesem Projekt<br />
zahlreiche Synergien aus dem eigenen Haus schöpfen.<br />
Durch ein eigens initiiertes Schulungs- und Zertifizierungsmodell<br />
werden derzeit zahlreiche Konstanzer<br />
Handwerksbetriebe in die Lage versetzt, eigenverantwortlich<br />
Glasfaser-Hausverkabelungen durchführen zu<br />
können. Diese Integration und Beteiligung am Gesamtprojekt<br />
stellt einen aktiven Beitrag zur Wirtschaftsförderung<br />
und somit zur Attraktivität der Region dar. <br />
Die Zukunft gehört der Glasfaser - davon sind die Stadtwerke<br />
Neumünster (SWN) überzeugt. Sie haben nahezu<br />
das gesamte Umland mit der modernen Technologie<br />
ausgestattet und ans schnelle Datennetz angeschlossen.<br />
Mit der Erschließung eines eigenen FTTH-Netzes<br />
ist die Stadtwerke Neumünster in 2009 in Großkummerfeld<br />
(2.000 Einwohner, 800 Haushalte) gestartet.<br />
Inzwischen sind mehr als 15.000 Haushalte in FTTH-<br />
Technik versorgt (homes passed), 6.500 Haushalte nutzen<br />
aktiv die Dienste. Nicht nur sogenannte „weiße<br />
Flecken“ wurden erschlossen, sondern auch Gebiete, die<br />
heute über eine ausreichende Versorgung verfügen.<br />
Nach dem Ausbau der Umlandgemeinden mit ca.<br />
35.000 Einwohnern erfolgt ab 2014 der Ausbau der<br />
Stadt Neumünster mit 78.000 Einwohnern vorzugsweise<br />
in FTTH-Technik, in Sonderfällen in FTTB. Im<br />
Jahr 2013 werden die Umlandgemeinden weiter verdich-<br />
66
Stadtwerke Nürtingen<br />
tet und die Detailplanungen für die Stadt durchgeführt.<br />
Der Ausbau der Stadt soll dann bis 2020 abgeschlossen<br />
sein.<br />
Das bisher schon sehr attraktive Angebot mit Telefonie-<br />
und Internet-Flatrate mit 100 Mbit/s und TV-<br />
Diensten wird für die Vermarktung in der Stadt ausgebaut.<br />
Darüber hinaus betreiben die SWN mit ihrem<br />
Telekommunikationsbereich für andere kommunale<br />
Unternehmen in Schleswig-Holstein TK-Netze. <br />
Die Stadtwerke Nürtingen haben sich für einen flächendeckenden<br />
Aufbau des Glasfaser-Netzes in ihrem<br />
Einzugsgebiet entschieden. Im Endausbau sollen alle<br />
Haushalte direkte Glasfaseranbindungen bekommen<br />
(FTTH-Szenario). Im ersten Schritt werden derzeit<br />
unterversorgte Gebiete wie Reudern, Raidwangen und<br />
Neckarhausen per KVz-Überbau (FTTC) erschlossen.<br />
Parallel dazu erfolgt nach und nach der Glasfaserausbau<br />
gemeinsam mit anderen Baumaßnahmen. Die ersten<br />
Kundenanschaltungen werden im vierten Quartal dieses<br />
Jahres erfolgen. Der Bau, Vertrieb und der Betrieb<br />
des Netzes Vorort wird von den Stadtwerken Nürtingen<br />
selbst übernommen, mr. net services liefert die TV-,<br />
Internet- und Telefondienste sowie die Abrechnungsdienstleistung<br />
der Teilnehmeranschlüsse. <br />
Martin Dörmann, MdB (SPD), Medienpolitischer<br />
Sprecher, Berichterstatter<br />
für Medien, Telekommunikation<br />
und Raumfahrt, Mitglied in der<br />
Enquete-Kommission Internet und<br />
digitale Gesellschaft, Mitglied im<br />
Fraktionsvorstand<br />
Beim Glasfaserausbau setzt die SPD in<br />
erster Linie auf den Wettbewerb. Die<br />
jedoch insbesondere in ländlichen Räumen<br />
vorhandenen Wirtschaftlichkeitslücken<br />
sollten durch einen Maßnahmenmix<br />
zur Hebung von Synergieeffekten<br />
und für zusätzliche Investitionsanreize<br />
schrittweise geschlossen werden.<br />
Bestandteil des aktuellen Breitbandkonzepts<br />
der SPD-Bundestagsfraktion<br />
sind dabei auch verbesserte Förderprogramme,<br />
namentlich ein neu aufzulegendes<br />
KfW-Sonderprogramm zum<br />
Glasfaserausbau. <br />
67
Stadtwerke Schwedt<br />
Stadtwerke<br />
Sindelfingen/Böblingen<br />
Telefon, Breitband-Internet und Kabel-TV bieten<br />
die Stadtwerke Schwedt GmbH unter der Marke<br />
SDT|TELECOM über das Breitbandkabelnetz der<br />
Stadtwerke Schwedt sowie über das Festnetz an. Die<br />
Stadtwerke Schwedt betreiben im Schwedter Stadtgebiet<br />
ein Breitbandkabelnetz, das neben dem Empfang<br />
von TV- und Rundfunk-Programmen moderne Telefonund<br />
Breitband-Internetdienste bis zurzeit 64 Mbit/s ermöglicht.<br />
Zur Breitbanderschließung der Ortsteile der Stadt<br />
Schwedt/Oder sowie der Ortsteile der Gemeinden<br />
des Amtes Gartz/Oder, Angermünde und Berkholz-<br />
Meyenburg wurde eine Erweiterung des Schwedter Telekommunikationsnetzes<br />
mit FTTC vorgenommen.<br />
Die Stadtwerke Schwedt bietet ihre Leistungen auch<br />
im fernen Umland in Kooperation mit der e.discom im<br />
Amt Seelow-Land, LK MOL Gemeinde Letschin, Gemeinde<br />
Kritzmow im Landkreis Bad Doberan, Rauen,<br />
Mittenwalde und Speenhagen an. <br />
Die Stadtwerke Sindelfingen und Böblingen haben<br />
nicht nur im Neubaugebiet „Flugfeld Sindelfingen/Böblingen“<br />
eines der modernsten Glasfasernetze Deutschlands<br />
in Betrieb genommen, sondern auch in weiteren<br />
Regionen in Sindelfingen und Böblingen.<br />
Mit dem neuen Glasfasernetz erhalten private und gewerbliche<br />
Mieter superschnelles Internet, Telefon und<br />
Fernsehen über eine einzige Glasfaser, die bis in die jeweiligen<br />
Wohnungen beziehungsweise Gewerberäume<br />
reicht. Das praktizierte „Open Access“-Modell zeigt eine<br />
Möglichkeit zur wirtschaftlichen Realisierung auf: Mit<br />
dieser Lösung ermöglichen die Stadtwerke verschiedenen<br />
Anbietern die parallele Nutzung der Glasfaser zum<br />
Kunden. Der Endkunde hat zukünftig die Wahl, online<br />
die Dienste zu buchen, die er haben möchte. Er benötigt<br />
dazu keinen weiteren Anschluss und hat dadurch<br />
die größtmögliche Auswahl an Diensten. Auch Dienste<br />
68
Stadtwerke Würzburg<br />
anderer Anbieter können über den bereits vorhandenen<br />
Kundenanschluss angeboten werden.<br />
Eine Erweiterung ihrer Netzinfrastruktur oder gar<br />
das Aufgraben für einen neuen Hausanschluss entfällt.<br />
Auf Basis solcher Glasfaser-Infrastrukturen sind die<br />
Versorger auch in der Lage, zusätzliche Dienste anbieten<br />
zu können. Seien es Gebäudemanagement, Dienste zur<br />
Energieeinsparung wie zum Beispiel Smart Metering<br />
(automatische und regelmäßige Erfassung von Zählerständen)<br />
oder Sicherheitssysteme.<br />
Das Modellprojekt „Flugfeld Sindelfingen/Böblingen“<br />
ist zum Ausgangspunkt für weiteren FTTH Ausbau<br />
nicht nur in den Regionen Sindelfingen und Böblingen<br />
geworden. <br />
FTTB/H im Stadtgebiet Würzburg<br />
Die Stadtwerke Würzburg hat den Startschuss für den<br />
Bau einer neuen und hochmodernen Kommunikationsinfrastruktur<br />
für Würzburg gegeben. Diese Glasfaser-<br />
Offensive Würzburg sieht die sukzessive direkte Anbindung<br />
von Würzburger Immobilien im ersten Schritt mit<br />
einem Glasfaseranschluss bis ins Gebäude vor. Es wird<br />
auf vorhandene Leitungen in den Gebäuden zurückgegriffen,<br />
und bei Bedarf wird Glasfaser bis in die Wohnungen<br />
ausgebaut. Die Stadtwerke Würzburg ist ein<br />
Infrastrukturanbieter, der mit lokalen Partnern Triple<br />
Play Angebote für diese Haushalte, z. B. Internetanbindungen<br />
mit Bandbreiten bis 100 Mbit/s, anbietet.<br />
Weitere Glasfaserausbauprojekte sind in den unterversorgten<br />
Stadtgebieten wie Rottenbauer geplant. Hier<br />
wird in einem ersten Schritt der FTTC Ausbau voran<br />
getrieben. <br />
69
süc//dacor<br />
SWU TeleNet<br />
Die süc//dacor bietet in Kooperation mit den Partnern<br />
Städtische Werke Überlandwerke Coburg GmbH<br />
(SÜC), der Stadtnetz Rödental GmbH und der NGN<br />
Fiber Network KG neben der Rundfunk- und Fernsehversorgung<br />
die Dienste Internet und Telefonie an.<br />
Dazu ist ein modernes Glasfasernetz notwendig, um<br />
den erhöhten Bedarf an verfügbarer Bandbreite absichern<br />
zu können. Die zahlreichen FTTB-/H-, COAXund<br />
VDSL-Ausbauten beenden in vielen Gebieten der<br />
Landkreise Coburg, Lichtenfels, Kronach, Hildburghausen<br />
und Rhön-Grabfeld die breitbandlose Zeit und<br />
lassen die dortigen Gemeinden „quasi über Nacht zu einem<br />
Top-Standort“ werden.<br />
Die Partner schaffen in der Rolle der Netzprovider<br />
die notwendige Infrastruktur, bestehend aus passivem<br />
Glasfasernetz und teilweise aktiven Koppelelementen.<br />
Die süc//dacor GmbH als Service-Provider ist der Vertragspartner<br />
des Endkunden und versorgt diesen mit<br />
den Diensten, vor allem Internet und Telefon. Der Anschluss<br />
bietet dabei alle Leistungsmerkmale und Features<br />
einer modernen Kommunikationsanbindung und<br />
immer noch etwas mehr. Neben dem Aspekt der Übertragungsraten<br />
bietet das Glasfasernetz Abhörsicherheit,<br />
Datenschutz und Netzstabilität. <br />
Darüber hinaus investierte und betreibt die süc//dacor<br />
seit 2008 ein eigenes Coburger Lokalfernsehen mit<br />
dem Namen „iTV Coburg“ und bietet den Kunden lokale<br />
Inhalte, wie Berichte aus Politik, Sport und<br />
Wirtschaft. Dazu eigene TV-Formate, wie Coburger<br />
Schul- und Hochschulfernsehen, OBO-TV ein Fernsehen<br />
von Behinderten und eine regelmäßige LIVE-Sendung<br />
mit „Auf dem Punkt - der Regionentalk“. Zudem<br />
gibt es Kooperationen mit TVO (TV Oberfranken) und<br />
SRF (Süd Thüringer Fernsehen). Die BLM erteilte eine<br />
eigene TV-Lizenz für IPTV und linearem Fernsehen,<br />
für den Sender „Infokanal Coburg“. <br />
ffFTTH in Ulm<br />
ffFTTH in Neu-Ulm<br />
ffVDSL in Niederstotzingen<br />
ffVDSL in Gemeinde Elchingen-Thalfingen<br />
Die Strategie der SWU ist, statt wie bisher Kupferkabel<br />
eine Glasfaserleitung direkt bis ins Haus (FTTH) zu<br />
legen. Neubaugebiete werden ausschließlich mit FTTH<br />
erschlossen. Telefon, Fernsehen und Daten werden über<br />
einen einzigen Glasfaseranschluss der SWU angeboten<br />
und bieten Datenübertragungsraten von 100 Mbit/s.<br />
Dieser endet in einem Verteiler im Haus, an den dann<br />
die vorhandenen Leitungssysteme angeschlossen werden:<br />
sowohl das Koax-Kabel für Fernsehen und Radio<br />
als auch das Kupferkabel für Telefon und Internet. Optional<br />
können Bauherren stattdessen auch im Haus ein<br />
Glasfasernetz aufbauen. Dieses Netz der SWU ist ein<br />
sogenanntes Open-Access-Netz. Das bedeutet, es arbeitet<br />
mit Standards, die für alle Anbieter offen sind.<br />
Als Zwischenschritt forciert die SWU die Glasfaserleitung<br />
bis in die Nähe (FTTC = Fibre To The Curb), um<br />
mit vorhandener Telefonleitung (Kupferdoppelader) die<br />
Dienste mit Bandbreiten von bis zu 50 Mbit/s bis ins<br />
Haus zu bringen. <br />
70
TeleData<br />
TeleData, eine Tochtergesellschaft des Stadtwerks am<br />
See und der Technischen Werke Schussental (TWS) ist<br />
im Bereich Bodensee-Oberschwaben-Hegau auf Expansionskurs.<br />
Als Komplettanbieter mit eigenen Rechenzentren,<br />
stetig wachsender Glasfaserinfrastruktur<br />
und eigenem Leitungsnetz, u.a. auch auf Kupfer- und<br />
Funkbasis, liefert TeleData in die schlecht versorgten<br />
Gebiete im Bodenseekreis schnelles Internet. Schnelles<br />
Internet, über das Bandbreiten bis zu 100 Megabit<br />
pro Sekunde im <strong>Download</strong> möglich sind, ist noch nicht<br />
überall selbstverständlich. Zweifellos ist eine hochbitratige<br />
Anbindung ein „wichtiger Standortfaktor“, der sowohl<br />
in privaten Haushalten, vor allem aber in Gewerbe<br />
und Industrie eine wichtige Rolle spielt. „Die Förderung<br />
von unterversorgten Gebieten stand schon immer im<br />
Fokus der TeleData. Daher freut es uns ganz besonders,<br />
dass wir u.a. in Zusammenarbeit mit der Stadt Tettnang<br />
die Internetprobleme der Bevölkerung im ländlichen<br />
Bereich beenden und schnelles Internet anbieten können“,<br />
sagt Armin Walter, kaufmännischer Geschäftsführer<br />
der TeleData GmbH. Langenargen, Kressbronn<br />
sowie das Tettnanger Umland profitieren bereits von<br />
den Ausbauaktivitäten der TeleData. Weitere Städte<br />
und Gemeinden, wie Stockach, Engen, Schmalegg und<br />
Bavendorf werden folgen. In diversen Neubauprojekten,<br />
wie die Residenz Friedrichstraße in Friedrichshafen, bei<br />
denen das Glasfaserkabel bis direkt in die Wohnung verlegt<br />
wird, kommen die Triple Play Produkte zum Einsatz.<br />
Mit der diesjährigen Beteiligung der TWS an der<br />
TeleData ist diese nun einer der größten kommunalen<br />
Anbieter in Baden-Württemberg. Mit der Beteiligung<br />
verbunden ist ein Investitionsprogramm in ein neues,<br />
schnelles Glasfasernetz. Rund 3 Mio. Euro wollen<br />
TWS und TeleData allein in Ravensburg und Weingarten<br />
in den nächsten Jahren in den Ausbau investieren<br />
und Kunden in rund 20 Gewerbe- und Wohngebieten<br />
mit hohen Bandbreiten versorgen. Mit dem Glasfasernetz<br />
der TeleData findet der Anschluss an die digitale<br />
Zukunft schon jetzt statt. <br />
71
Telefónica Deutschland Telekommunikation Lindau Telemark<br />
Glasfaserhausanschlüsse in Hamburg<br />
In Kooperation mit wilhelm.tel können in der Hansestadt<br />
Hamburg über 230.000 Haushalte mit Glasfaseranschlüssen<br />
mit Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s versorgt<br />
werden. Beide Netzbetreiber profitieren von einem<br />
gegenseitigen offenen Netzzugang (Open Access).<br />
LTE-Versorgung in den weißen Flecken<br />
Ab Dezember bietet Telefónica LTE neben Dresden<br />
und Nürnberg auch in den Highspeed-Areas Leipzig /<br />
Halle sowie Köln an. Der Ausbau in den Highspeed-<br />
Areas Berlin, München, Hamburg, Hannover, Frankfurt<br />
und Düsseldorf läuft weiter auf Hochtouren. Bis<br />
Jahresende versorgt Telefónica 15 % der Bevölkerung<br />
mit LTE. <br />
Um die Zukunftsfähigkeit der Stadt Lindau zu erhalten,<br />
baut die Telekommunikation Lindau als Tochter der<br />
Stadtwerke Lindau ein Glasfaserkabelnetz. Als Dienstleister<br />
sehen sie sich in der Pflicht, diese Infrastruktur<br />
für die Stadt Lindau und die umliegenden Gemeinden<br />
zu schaffen. Der Start für den Ausbau eines flächendeckenden<br />
Glasfasernetzes bis in die Gebäude oder die<br />
Wohnung ist gemacht.<br />
Bis 2015 soll der Großteil der Stadt angeschlossen<br />
sein. Baustellen in verschiedenen Straßen, derzeit vor<br />
allem in Reutin, zeugen davon, dass die Stadtwerke die<br />
Glasfaserkabel in ganz Lindau verlegen werden. Zech<br />
ist bereits komplett versorgt, auch auf dem Großteil der<br />
Insel sind die Kabel bereits im Boden verlegt. Bis zum<br />
Jahresende wollen die Stadtwerke Reutin ans schnelle<br />
Datennetz anschließen, dann folgen Aeschach, Schachen<br />
und schließlich Ober- und Unterreitnau. Bis 2015<br />
sollen knapp drei Viertel der Lindauer Haushalte die<br />
Chance auf einen Glasfaseranschluss haben. <br />
Über die Ansiedlung eines Unternehmens in einem Gewerbegebiet<br />
hat heute die Internetanbindung deutlich<br />
mehr Einfluss als die Autobahnanbindung. Um Gewerbegebiete<br />
nicht nur an die heutigen sondern auch an<br />
die zukünftigen Anforderungen anzupassen, baut die<br />
Telekommunikationsgesellschaft Mark (Telemark), ein<br />
Beteiligungsunternehmen der Stadtwerke mit Sitz in<br />
Lüdenscheid, in breitbandunterversorgten Gewerbegebieten<br />
eine hochmoderne Kommunikationsinfrastruktur<br />
mit Glasfasern. Denn das Versenden oder Empfangen<br />
riesiger Datenmengen in Sekunden, Videokonferenzen<br />
mit Geschäftspartnern und Kollegen, innovative Dienste<br />
des „Cloud Computing“ nutzen oder auch selbst neue<br />
Online-Dienste anbieten, funktioniert nicht mit den<br />
bisherigen Kupferkabelnetzen.<br />
Das Netz der Telemark umfasst insgesamt 100 km<br />
Glasfaserinfrastruktur und wird stetig ausgebaut. Allein<br />
im Jahr 2012 konnte das Gewerbegebiet Iserlohn-Rombrock<br />
nach einer Bauzeit von nur 4 Monaten abgeschlossen<br />
werden. Viele der Unternehmen nutzen hier bereits<br />
den Glasfaseranschluss und die Dienstleistungen der<br />
Partner HeLi NET, DOKOM21 und MB&T. Ebenso<br />
ist der Ausbau im Gebiet Iserlohn-Zollhaus, Kalthofer<br />
Feld und Hämmer Riekenbrauk beendet. Auch im Gewerbegebiet<br />
Rosmart in Lüdenscheid wird der weitere<br />
72
Ausbau in Kürze fertig und die ansässigen Unternehmen<br />
können dann von einer sehr hohen Bandbreite profitieren.<br />
Telemark bietet bis auf die Standortvernetzung keine<br />
eigenen Dienste an, sondern tritt als verbindendes Element<br />
zwischen Diensteanbieter und Kunden auf. Indem<br />
es ausschließlich das Glasfasernetz zur Verfügung stellt,<br />
gelingt es, das neue Netz zu nahezu 100 % zu nutzen.<br />
Ein Einzelanbieter würde nur eine deutlich niedrigere<br />
Auslastung erzielen können. Als Netzbetreiber verfolgt<br />
Telemark den Open-Access-Gedanken und stellt<br />
den Dienste- und Inhalteanbietern ihre Infrastruktur<br />
zur Verfügung. Diese Anbieter speisen ihre Dienste ins<br />
Netz und füllen die Glasfaserkabel so mit Leben. Davon<br />
profitieren in erster Linie die Kunden, die sich das für sie<br />
passende Angebot aussuchen können. <br />
73
telsakom<br />
Die telsakom GmbH betreibt als konzernunabhängiges<br />
Telekommunikationsunternehmen breitbandige Netze<br />
im ländlichen Raum und bietet auf der Grundlage von<br />
„Open Access“ breitbandige Dienste für Privat- und Geschäftskunden<br />
an. Als erstes Netz wurde 2011 - nach<br />
Gewinn einer europaweiten Ausschreibung - das gemeindeeigene<br />
FTTB-Netz der Gemeinde Sasbachwalden<br />
in Betrieb genommen. Es werden von der telsakom<br />
glasfaserbasierte Dienste für Internet, Telefonie und TV<br />
angeboten.<br />
Insgesamt versorgt das gemeindeeigene Glasfasernetz<br />
in Sasbachwalden 1.290 Haushalte und ca. 1.200 Ferien-<br />
bzw. Zweitwohnungen in 44 Straßen. Aufgrund der<br />
schwierigen Topographie (geschwungene, teilweise sehr<br />
steile Hang- und Tal-Lagen sowie eng bebaute Straßen<br />
und Wege) und der daraus resultierenden hohen Erschließungskosten<br />
wurden alternative Erschließungstechniken<br />
eingesetzt: Neben konventionellem Tiefbau wurden Synergien<br />
gehoben durch die Nutzung von Abwasserkanälen<br />
und Freiluftleitungen. Das Glasfasernetz Sasbachwalden<br />
ist als sogenanntes „offenes Netz“ konzipiert, auf dem jeder<br />
Diensteanbieter eigene Produkte anbieten kann.<br />
Ausgehend von Baden Württemberg als Unternehmensstandort<br />
setzt die telsakom weitere Partnerschaften<br />
mit Gemeinden und Stadtwerken um. So wurde<br />
beispielsweise eine Partnerschaft mit den Stadtwerken<br />
Baden-Baden vereinbart, um die noch unversorgten<br />
Ortsteile in Baden-Baden mit einem FTTC-/FTTB-<br />
Netz zu versorgen. Die Stadtwerke sind verantwortlich<br />
für den Bau und die Instandhaltung der Infrastruktur,<br />
die telsakom mietet die Infrastruktur an, stellt die<br />
Dienste bereit und vermarktet diese in den Zielgebieten.<br />
Auch hier wird über Open Access sichergestellt, dass ein<br />
Dienstewettbewerb stattfinden kann.<br />
Weitere Gemeinden sind in fortgeschrittenen Gesprächen<br />
mit telsakom, um das erfolgreiche Geschäftsmodell<br />
(Trennung zwischen Infrastrukturaufbau / Netzbetrieb<br />
/ Diensteangebot) zu implementieren. <br />
74
Thüringer Netkom<br />
Die Thüringer Netkom hat Mitte 2009 mit der Glasfasererschließung<br />
von Ortschaften im ländlichen Raum<br />
begonnen. Bis Ende 2012 werden über 200 Ortschaften<br />
mit Glasfaser und der erforderlichen VDSL-Technik<br />
an das Breitbandnetz angeschlossen sein. Neben der<br />
VDSL-Technologie wird auch in einigen Orten die<br />
FTTH-Technologie eingesetzt.<br />
Mit diesen Technologien bietet sie der encoLine<br />
GmbH und auch anderen Diensteanbietern Internetanschlüsse<br />
mit 50 MBit/s bzw. bei Einsatz der FTTH-<br />
Technologie mit 100 MBit/s zur Vermarktung an. Dieses<br />
Open-Access-Modell ist in Thüringen einzigartig.<br />
Die hohen Investitionen erfordern eine entsprechende<br />
Nachfrage vor Ausbaubeginn. Sobald eine Mindestnachfrage<br />
für Breitbandinternet in einer Ortschaft<br />
vorhanden ist, ist die Thüringer Netkom GmbH in der<br />
Lage, diesen Ort innerhalb von drei bis vier Monaten zu<br />
erschließen.<br />
Auf Initiative des Thüringer Wirtschaftsministeriums<br />
wurde 2012 ein neues Förderprogramm gestartet. Bis<br />
2015 stehen für das Programm 12 Mio. Euro aus dem<br />
europäischen Fonds für regionale Entwicklung mit einer<br />
Förderquote von 75 % zur Verfügung. Unter Nutzung<br />
dieses Förderprogrammes plant die Thüringer Netkom<br />
GmbH auch im Jahr 2013 den Breitbandausbau im<br />
ländlichen Raum weiter voranzutreiben.<br />
Über die angeschlossenen Serviceprovider sind<br />
Triple-Play-Produkte für die Endkunden verfügbar<br />
und die Weiterentwicklung von innovativen Diensten<br />
sichergestellt. <br />
Freischaltung des 100-ten Ortes in Thüringen<br />
v.l.n.r.: Karsten Kluge, Geschäftsführer der Netkom<br />
GmbH, Stefan Reindl, Vorstandsmitglied E.ON Thüringer<br />
Energie, Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht<br />
und Hans-Jürgen Elstermann, Bürgermeister der<br />
Gemeinde Kapellendorf<br />
75
TNG<br />
TraveKom<br />
Johannes Singhammer MdB, Stellvertretender<br />
Vorsitzender der CDU/<br />
CSU-Bundestagsfraktion für die<br />
Bereiche Gesundheit, Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
Der Staat hat nicht die Mittel, den<br />
Netzausbau aus Steuermitteln zu<br />
finanzieren. Die weißen Flecken können<br />
nur geschlossen werden, wenn ein Netzausbau<br />
aus Sicht der Investoren rentabel<br />
und kalkulierbar ist. Eine moderne<br />
Verbraucherschutzpolitik darf daher<br />
nicht immer nur niedrigere Entgelte in<br />
den Vordergrund stellen, sondern muss<br />
dafür sorgen, dass schnell ländliche<br />
Regionen versorgt werden, damit eine<br />
Abwanderung aus strukturell benachteiligten<br />
Räumen unterbleibt. <br />
Die TNG Stadtnetz GmbH ist Teilnehmernetzbetreiber<br />
für den Großraum Kiel. Neben Telefon, ADSL2+<br />
und SDSL bietet TNG für die innerstädtischen Bereiche<br />
auch VDSL-Anschlüsse mit bis zu 80 Mbit/s<br />
Downstream und bis zu 10 MBit/s im Upstream an.<br />
Eine absolute Besonderheit ist sicherlich das Netz von<br />
100 frei und kostenlos zugänglichen Internet-Hotspots<br />
(öffentliches Wireless-LAN), die an stark frequentierten<br />
Plätzen eingerichtet wurden. Und seit Neuestem ergänzt<br />
ein eigenes Mobilfunkprodukt das Angebotsportfolio –<br />
realisiert wird dies auf Grundlage des Rahmentarifs der<br />
<strong>BREKO</strong> Einkaufsgemeinschaft eG.<br />
TNG hat sich schon vor Jahren durch die Erschließung<br />
des Kieler Umlandes der Herausforderung der<br />
Breitbandversorgung im ländlichen Raum gestellt.<br />
Vor allem die Zusammenarbeit mit kommunalen Entscheidern<br />
und eine intensive Bürgerbeteiligung sorgten<br />
schnell für eine hohe Akzeptanz in den neuen Versorgungsgebieten.<br />
Von diesen Erfahrungen profitiert TNG<br />
aktuell bei Whitelabel-Projekten mit mehreren Stadtwerken,<br />
bei Beteiligungen an Ausschreibeverfahren und<br />
auch bei ersten FTTH-Projekten, die sich in der Realisierungsphase<br />
befinden. <br />
Im Herbst 2012 bekommt das LBV-Wohngebiet rund<br />
um die Robert-Koch-Straße Glasfaseranschlüsse bis in<br />
die Gebäude.<br />
Die Stadtwerke Lübeck erschließen zusammen mit<br />
ihrer Tochtergesellschaft, der TraveKom Telekommunikationsgesellschaft,<br />
in Kooperation mit dem Lübecker<br />
Bauverein das Wohngebiet um die Robert-Koch-Straße.<br />
Der Lübecker Bauverein hat sich dafür eingesetzt,<br />
dass in einem ersten Schritt rund 1.080 Wohnungen des<br />
Lübecker Bauvereins an das Glasfasernetz der Stadtwerke<br />
Lübeck angeschlossen werden. <br />
76
TüNet<br />
Tübingen, Mühlstraße<br />
(FTTB - Fiber To The Building)<br />
Das Bauprojekt „Mühlstraße/Pfleghofstraße“ wurde<br />
von der TüNet als erstes FTTx-Pilotprojekt für Tübingen<br />
umgesetzt. Für alle Gebäude wurden die Hausanschlüsse<br />
im Rahmen des Straßenumbaus erstellt.<br />
Tübingen, Wohn- und Gewerbeeinheit Herrenberger<br />
Straße (FTTH/FTTD - Fiber To The Home/Fiber<br />
To The Desk)<br />
Im Tübinger Westen in der Herrenberger Straße wurde<br />
von der TüNet im Rahmen der Tübinger Breitbandversorgung<br />
das erste Pilotprojekt für FTTH/FTTD<br />
fertig gestellt. Hierbei wird Glasfaser nicht nur bis in die<br />
einzelnen Gebäudeteile sondern auch bis zum einzelnen<br />
Schreibtisch ermöglicht.<br />
Tübingen, Wohnen am Österberg (FTTB)<br />
Das Siedlungswerk hat bei seinem Projekt „Wohnen<br />
am Österberg“ auf Fiber To The Building - kurz FTTB<br />
- gesetzt. Alle Gebäude werden über sogenannte Micropipes<br />
mit Glasfaser erschlossen: kleine Röhrchen,<br />
in denen die Glasfaser direkt ins Haus kommt. Auf der<br />
Infrastruktur der TüNet bietet Kabel BW Triple-Play-<br />
Produkte an.<br />
Tübingen, Wankheimer Täle (FTTH)<br />
Fiber To The Home - kurz FTTH - bedeutet, dass<br />
Glasfaser bis direkt in die einzelne Wohn- oder Gewerbeeinheit<br />
verfügbar ist. Die Voraussetzungen dafür hat<br />
die TüNet beim Sanierungsprojekt Wankheimer Täle<br />
20 geschaffen. <br />
77
ÜWAG<br />
Vereinigte Stadtwerke Media<br />
Die ÜWAG sieht sich als kommunaler Daseinsversorger<br />
für die gesamte Region Fulda. Aus diesem Grund<br />
will die ÜWAG nicht nur die Stromversorgung sicherstellen,<br />
sondern auch moderne Telekommunikation im<br />
Landkreis Fulda und Versorgungsgebiet ermöglichen.<br />
Gerade sehr entlegene ländliche Gebiete im Landkreis<br />
werden oft von den herkömmlichen Telekommunikationsanbietern<br />
aufgrund mangelnder Rentabilität nicht<br />
flächendeckend angeschlossen.<br />
Der Breitbandausbau in der Gemeinde Dipperz sowie<br />
im Künzeller Ortsteil Dietershausen ist bereits realisiert.<br />
Hier sind Anschlussbandbreiten von 50 Mbit/s verfügbar.<br />
Die Tiefbauarbeiten zur Verlegung der Glasfaserleitungen<br />
für die Gemeinde Hofbieber und Flieden sind<br />
in vollem Gange und werden im Dezember in verschiedenen<br />
Ortsteilen und im jeweiligen Ortskern zur Verfügung<br />
stehen. <br />
Während vielerorts noch über die Vorzüge und Möglichkeiten<br />
einer Breitbandversorgung diskutiert wird,<br />
sind viele Einwohner in den Kreisen Herzogtum Lauenburg<br />
und Stormarn rund um die Städte Bad Oldesloe,<br />
Mölln und Ratzeburg bereits mit der zukunftsträchtigen<br />
Glasfasertechnologie ausgestattet und nutzen Bandbreiten<br />
von 50 Mbit/s (Down- und Upload!), um im Internet<br />
zu surfen.<br />
Die Vereinigte Stadtwerke Media GmbH ist ein<br />
Tochterunternehmen der Vereinigte Stadtwerke GmbH,<br />
die seit 2009 ein Glasfasernetz (ausschließlich FTTH)<br />
baut und betreibt. Ende 2012 werden bereits 45 Gemeinden<br />
mit den Multimediadiensten Telefon, Internet<br />
und Fernsehen versorgt sein. Dafür wurden bislang über<br />
8.500 FTTH-Anschlüsse gebaut und mehr als 30 Mio.<br />
Euro in der Region investiert. Seit dem Baubeginn der<br />
ersten Projekte im September 2009 hat die Vereinigte<br />
Stadtwerke Media über 1.000 km Glasfaserleitungen<br />
verlegt. Mit der Breitbandversorgung ergeben sich für<br />
die gesamte Region erhebliche Standortvorteile und<br />
Nutzungsmöglichkeiten. Daher geht der Ausbau auch in<br />
den nächsten Jahren weiter. Die Glasfaseranschlüsse der<br />
Vereinigte Stadtwerke Media sind bereits gigabitfähig,<br />
das heißt sie sind bestens für den Bedarf der Zukunft<br />
gerüstet. Der Bedarf an Bandbreiten steigt pro Jahr und<br />
daher werden aus heutiger Sicht ausreichende Anschlüsse<br />
von rund 10 - 20 Mbit/s in wenigen Jahren wieder<br />
zu gering sein. Schon im Jahre 2016 wird ein optimaler<br />
Internetanschluss 200 Mbit/s benötigen, danach folgt<br />
sicherlich der Gigabitanschluss, möglicherweise schon<br />
im Jahre 2020. <br />
78
Versatel<br />
2011 hat Versatel im Geschäftskunden- und Wholsalesegment<br />
zahlreiche Großprojekte realisiert und in diesem<br />
Zuge das eigene bundesweite Glasfasernetz weiter<br />
ausgebaut und zusätzlich auch redundant abgesichert.<br />
So stellt das Unternehmen für den Norddeutschen<br />
Rundfunk einen Teil seines Netzes für die Echtzeit-<br />
Übertragung von TV- und Radiocontent zwischen den<br />
Standorten der Sendeanstalt in Schleswig-Holstein,<br />
Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern<br />
zur Verfügung. Grundlage für die breitbandige<br />
Übertragung ist das WDM-Verfahren.<br />
Ein weiteres Referenzprojekt betreibt Versatel im<br />
Auftrag des kommunalen IT-Dienstleisters dataport.<br />
Neben dem Daten-Backbone zwischen den Standorten<br />
Altenholz, Hamburg und Kiel steuert der Festnetzbetreiber<br />
ein 35 Standorte umfassendes Kernnetz für den<br />
digitalen Polizeifunk des Landes Schleswig-Holstein<br />
sowie zahlreiche Dark-Fibre-Strecken bei.<br />
Das bundesweite Glasfasernetz von Versatel ist durch<br />
die erfolgreiche Umsetzung von Kundenaufträgen, aber<br />
auch durch die kontinuierlichen Aktivitäten im Bereich<br />
Mobile Backhaul, auf eine Gesamtlänge von über 50.000<br />
Kilometer gewachsen. Das Unternehmen plant darüber<br />
hinaus, seinen Glasfaser-Footprint durch strategische<br />
Partnerschaften sowie Akquisition weiter zu erhöhen. <br />
Andreas Lämmel , MdB (CDU/<br />
CSU), Obmann im Ausschuss für<br />
Wirtschaft und Technologie<br />
15 Jahre Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes<br />
sind ein voller<br />
Erfolg. Im Wettbewerb ist es gelungen,<br />
eine flächendeckende und qualitativ<br />
hochwertige Versorgung der Bürger mit<br />
TK-Dienstleistungen zu gewährleisten.<br />
Zusätzlich können sich die Verbraucher<br />
über niedrigere Preise und vielfältige<br />
Angebote freuen. Wichtig ist die Technologieneutralität.<br />
Der Markt muss über<br />
den Erfolg einer Technologie im Wettbewerb<br />
entscheiden. Welche Technologie<br />
sich durchsetzt, kann die Politik nicht<br />
vorhersagen. <br />
79
vitronet Gruppe<br />
WEMACOM<br />
Die vitronet ist ein erfahrener Anbieter von schlüsselfertigen<br />
Glasfaser-Infrastrukturlösungen mit Sitz in Essen.<br />
Als Partner von Telekommunikationsunternehmen,<br />
Stadtwerken, Energieversorgern und Netzbetreibern bietet<br />
die vitronet Gruppe als Generalunternehmer umfassende<br />
Dienstleistungen an: von der Beratung und Planung<br />
über die komplette Realisierung bis zur Vermarktung von<br />
Breitbandnetzen. vitronet kombiniert dabei eigene Glasfaser-Netzabschnitte<br />
mit Teilstrecken Dritter und schließt<br />
Versorgungslücken durch die Verlegung neuer Breitbandkabel.<br />
In Bochum und Essen werden unter anderem in Kooperation<br />
mit den Stadtwerken FTTX-Projekte für<br />
mehrere tausend Teilnehmer realisiert.<br />
vitroconnect ist die Vermarktungs- und Handelsplattform<br />
für Kommunikationsprodukte. Als Unternehmen<br />
innerhalb der vitronet-Gruppe wurde vitroconnect gegründet,<br />
um eine der wichtigsten Herausforderungen im<br />
Telekommunikationsmarkt zu bewältigen: Wie kann die<br />
Wertschöpfungskette für FTTX-Produkte vom Infrastrukturanbieter<br />
bis zum Endkunden geschlossen werden?<br />
vitroconnect bietet z. B. White-Label-Bitstrom-<br />
Produkte, welche von Endkunden-Diensteanbietern<br />
vermarktet werden. Basierend auf Open-Access-Kooperationen<br />
und Kooperationen mit Infrastrukturbesitzern<br />
werden unterschiedliche Vermarktungsoptionen<br />
abgebildet. <br />
WEMACOM versorgt bereits etwa 100 Ortschaften in<br />
Mecklenburg-Vorpommern mit Internet über die Funklösung<br />
Loft-DSL. Im Rahmen ihrer Breitbandoffensive<br />
hat WEMACOM mit der Verlegung von hochgradig<br />
performanten Glasfaseranschlüssen (FTTB/H) im Privatkundensegment<br />
begonnen. Ausbaustart war in den<br />
Baugebieten Schwerin Mühlenscharrn und Krebsbachaue<br />
und in Bereichen von Wittenförden. <br />
Bild: Stephan Rudolph-Kramer<br />
80
WiTCOM<br />
WiTCOM Wiesbadener Informations- und Telekommunikations<br />
GmbH, ist die Telekommunikationstochter<br />
der ESWE Versorgungs AG. Das Unternehmen bietet<br />
seit 1997 professionelle Telekommunikations- und<br />
IT-Dienste in Wiesbaden, dem Rheingau-Taunus Kreis<br />
und dem Rhein-Main Gebiet an.<br />
Das Leistungsangebot der WiTCOM umfasst Lösungen<br />
und Produkte für die Bereiche „Sprache“, „Daten“,<br />
„Internet“ sowie „DataCenter“ (Rechenzentrum) für private<br />
und öffentliche Unternehmen sowie nationale und internationale<br />
Netzbetreiber und Internet Service Provider. Die<br />
aktuelle Produktpalette wird regelmäßig um Dienste der<br />
neusten technischen Generation erweitert.<br />
Ein Großteil der angebotenen Dienste der WiTCOM<br />
basiert auf einer modernen und gut ausgebauten Telekommunikationsnetzinfrastruktur<br />
mit über 400 km Glasfaserkabel,<br />
über 1.100 km Kupferkabel sowie umfangreichen<br />
Leerrohrsystemen. Der projektorientierte Ausbau der leistungsfähigen<br />
Glasfaserkabelinfrastruktur wird konsequent<br />
durchgeführt. Neue Gebiete in der Region Wiesbaden,<br />
Mainz, im Rheingau und im Taunus wurden erschlossen<br />
und somit zusätzliche Vermarktungspotentiale geschaffen.<br />
Durch die immer stärker werdenden Anforderungen an<br />
Kommunikations- und Unterhaltungsmedien, auch im privaten<br />
Bereich, werden deutlich schnellere Netzanbindungen<br />
benötigt. Im August 2011 startete für die rund 2.800<br />
Wohnungen der GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft<br />
mbH in verschiedenen Wiesbadener Stadtbereichen<br />
die Verlegung von hochmodernem Glasfaserkabel, um im<br />
2. Quartal 2012 von analoger Satelliten- auf Kabelversorgung<br />
umzustellen. Mit einem Partner hat WiTCOM<br />
Wohnanlagen der GWW auf hochmodernes Glasfaserkabel<br />
umgerüstet. So erhalten die Mieter eines der schnellsten<br />
Internetangebote Deutschlands sowie Telefonie und TV.<br />
Aufgrund der gut ausgebauten Infrastruktur und<br />
den dadurch möglichen IT- und Telekommunikationsdienstleistungen<br />
trägt WiTCOM zu einer Stärkung der<br />
Region und der Landeshauptstadt Wiesbaden als attraktivem<br />
Wirtschaftsstandort bei. Zu den Erfolgsfaktoren<br />
der WiTCOM zählen eine hohe Service- und Kundenorientierung.<br />
WiTCOM Kunden profitieren von einer<br />
hohen Flexibilität, kurzen Reaktionszeiten sowie kompetenten<br />
Mitarbeitern, die ganzheitliche Lösungen und<br />
Konzepte anbieten und umsetzen. <br />
81
WOBCOM<br />
Breitband für Wolfsburg<br />
Die WOBCOM GmbH hat kontinuierlich in den<br />
Breitbandausbau in bisher DSL-unterversorgten Ortsteilen<br />
in der Region Wolfsburg und Gifhorn investiert.<br />
Die Mehrzahl wurde ohne staatliche Fördermittel realisiert.<br />
Um den Standort Wolfsburg für Bürger und Unternehmen<br />
nachhaltig interessant zu machen, wurde im Dezember<br />
2011 im Stadtrat der weitere Breitbandausbau beschlossen<br />
und Mittel bereit gestellt. Die WOBCOM wird in den<br />
nächsten zwei Jahren ihr Glasfasernetz weiter ausbauen und<br />
neue Standorte mit modernster VDSL-Technik aufbauen.<br />
Dieser Ausbau erfolgt in den Ortsteilen, in denen heute die<br />
DSL-Bandbreiten noch unter 6 Mbit/s liegen.<br />
Kommunikation in Lichtgeschwindigkeit<br />
Im neuen Wolfsburger Baugebiet „Wohnen am Stadtwald“,<br />
konnten die Investoren zu einem FTTH-Pilotprojekt<br />
gewonnen werden. Auf einem Baugebiet von 8 ha<br />
erhalten in den nächsten 2 Jahren alle 140 Wohneinheiten<br />
einen eigenen Gigabit NGN-Netzabschluss für Internet<br />
und Telefonie. Das Netz wird so aufgebaut, dass Kabelfernsehen<br />
optional hinzu gebucht werden kann. <br />
Dr. Georg Nüßlein, MdB, Beauftragter<br />
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />
für Telekommunikationspolitik<br />
und wirtschaftspolitischer<br />
Sprecher der CSU-Landesgruppe im<br />
Deutschen Bundestag<br />
Nicht nur in Städten und Ballungsgebieten<br />
sind hochleistungsfähige Breitbandanschlüsse<br />
heute ein wichtiger<br />
Standortfaktor. Auch und gerade für<br />
die Menschen und die mittelständisch<br />
geprägten Unternehmen im ländlichen<br />
Raum sind die Datenautobahnen nicht<br />
mehr wegzudenken, um den Anschluss<br />
an die beschleunigte Informationsgesellschaft<br />
von heute nicht zu verlieren.<br />
Neue Anwendungen z. B. im Bereich<br />
von E-Health, von Cloud-Anwendungen,<br />
im Bereich der e-Mobilität, der<br />
Bildung oder auch des digitalen Fernsehens<br />
(Stichwort: IPTV) machen mittelbis<br />
langfristig Bandbreiten von bis zu<br />
100 MBit/s im Downlink wie im Uplink<br />
notwendig. Mit unserer Breitbandstrategie,<br />
der jüngsten TKG-Novelle und<br />
mit vielen weiteren Maßnahmen sind<br />
wir auf dem richtigen Weg dahin.<br />
Es gibt aber noch viel zu tun, um flächendeckend<br />
die Voraussetzungen für<br />
eine hochmoderne Informations- und<br />
Kommunikationsgesellschaft der Zukunft<br />
zu schaffen. Das geht aber nicht<br />
von heute auf morgen, sondern Schritt<br />
für Schritt. Zentraler Baustein dabei ist<br />
eine Glasfaserverlegung in Zwischenschritten<br />
bis zum Kabelverzweiger<br />
(KVz), zum Schaltverteiler (SVt) und<br />
letztlich bis zum Grundstück, ins Haus<br />
oder die Wohnung (FTTC/FTTB/FTTH).<br />
Der <strong>BREKO</strong> ist ein wichtiger Akteur<br />
beim Erreichen dieses Zieles. <br />
82
WIRTSCHAFTLICHKEIT DES GLASFASERAUSBAUS<br />
83
MARKTPOTENZIALE FÜR HOCHBITRATIGE BREITBANDANSCHLÜSSE IN DEUTSCHLAND<br />
Ein Ausblick auf das Jahr 2025<br />
Die Herausforderungen beim Auf- und Ausbau besonders<br />
leistungsfähiger Breitbandanschlüsse in Deutschland<br />
beschäftigen aktuell eine Vielzahl von Stakeholdern<br />
aus Politik, Wirtschaft und Gesell-schaft. In den<br />
fachlichen Diskussionen kommt dabei regelmäßig immer<br />
wieder die Frage auf, inwie-weit den politisch formulierten<br />
Breitbandzielen und den Ausbauaktivitäten<br />
der Unternehmen auch eine entsprechende Nachfrage<br />
nach Hochgeschwindigkeits-Breitbandanschlüssen gegenübersteht.<br />
In einer aktuellen Studie ist WIK-Consult<br />
daher auf Basis eines systematischen Modellansatzes<br />
der Frage nachgegangen, wie sich in einer langfristigen<br />
Perspektive bezogen auf das Jahr 2025 das Marktpotenzial<br />
für stationäre Breitbandanschlüsse in Deutschland<br />
strukturell und quantitativ darstellt. Als Marktpotenzial<br />
wird dabei, dem allgemeinen Marketingverständnis<br />
folgend, die Aufnahmefähigkeit des Marktes und damit<br />
die Gesamtheit möglicher Absatzmengen im Markt für<br />
Breitbandanschlüsse unterschiedlicher Leistungsfähigkeit<br />
bzw. Übertragungsbandbreiten aus einer bedürfnisorientierten<br />
Nachfragerperspektive verstanden.<br />
Eine zentrale Rolle bei der Abschätzung des Marktpotenzials<br />
spielt die Tatsache, dass als Nachfrager nach<br />
stationären Breitbandanschlüssen anders als bei Mobilfunkanschlüssen<br />
nicht Einzelpersonen auftreten.<br />
Bedürfnisträger sind vielmehr Haushalte und Unternehmen<br />
als Konglomerat von i. d. R. mehreren individuellen<br />
Internetnutzern. Insofern ist es wesentlich, die<br />
unterschiedlichen Bedürfnisse und Nutzungsmuster<br />
der einzelnen Haushaltsmitglieder bzw. Mitarbeiter<br />
bei der Untersuchung des Marktpotenzials angemessen<br />
zu berücksichtigen. Hervorzuheben ist außerdem, dass<br />
das WIK-Consult-Modell einem technologieneutralen<br />
Verständnis von stationären Breitbandanschlüssen folgt<br />
und insbesondere keine Einschränkung auf leitungsgebundene<br />
Technologien vornimmt.<br />
Die Nachfrage nach hochbitratigen Breitbandanschlüssen<br />
stellt keine originäre Nachfrage nach einer<br />
singulären Technologie dar. Sie leitet sich vielmehr aus<br />
der Nachfrage und Nutzung von bandbreitenintensiven<br />
Diensten und Applikationen im Internet ab. Das<br />
Marktpotenzial für hochbitratige Breitbandanschlüsse<br />
wird sowohl durch die spezifischen Eigenschaften der<br />
zukünftigen Anwendungen als auch durch Charakteristika<br />
der Internetnutzer determiniert.<br />
Ein wesentlicher Einfluss auf das Marktpotenzial für<br />
Breitbandanschlüsse geht somit von den im Jahr 2025<br />
verfügbaren und genutzten Internetanwendungen sowie<br />
deren Anforderungen an die Datenübertragung<br />
aus. Im Unternehmensbereich werden ganze Prozesse,<br />
Wertschöpfungsstufen und Geschäftsmodelle auf dem<br />
Vorhandensein einer schnellen und qualitativ zufriedenstellenden<br />
Breitbandinfrastruktur basieren. Bei Privatkunden<br />
werden neue Nutzungsszenarien im Umgang<br />
mit dem Internet Einzug halten und Themen, wie verstärkte<br />
Interaktion zwischen Nutzern und Endgeräten,<br />
wesentliche Elemente eines einsetzenden Paradigmenwechsels<br />
sein.<br />
Insgesamt wird nach den Ergebnissen der WIK-<br />
Consult-Studie die zukünftige Internetnutzung in<br />
Deutschland auf längerfristige Sicht durch sieben zentrale<br />
Anwendungskategorien in Ergänzung zu einfachen<br />
Internetanwendungen gekennzeichnet: Cloud Computing,<br />
Medien und Entertainment, Kommunikation,<br />
Gaming, E-Health, E-Home/E-Facility und Mobile<br />
Services. Hinter jeder dieser An-wendungskategorien<br />
stehen eine Vielzahl von Diensten und Applikationen<br />
(vgl. Tabelle).<br />
Das zukünftige Spektrum von Internetanwendungen<br />
macht deutlich, dass eine Reihe von Anwendungen, die<br />
derzeit noch im Anfangsstadium der Nutzung und der<br />
Entwicklung stehen, in 2025 wesentliche Eckpfeiler<br />
der Breitbandnutzung darstellen werden. Dies ist z. B.<br />
84
Anwendungskategorie<br />
Cloud Computing<br />
Medien und Entertainment<br />
Exemplarische Anwendungen<br />
Software-as-a-Service, Platform-as-a-Service , Infrastructure-as-a-Service,…<br />
Video/Filme/Web-TV in HD-/3D-Qualität, …<br />
Video/Filme/Web-TV in Ultra-HD-Qualität, …<br />
Kommunikation<br />
Gaming<br />
E-Health<br />
E-Home/E-Facility<br />
Telefonie, Chats, Instant Messaging, …<br />
Videotelefonie, Videokonferenz, E-Learning, Homeoffice, ...<br />
der Fall mit Blick auf Cloud Computing, welches jetzt<br />
schon als wichtiger Trend Einzug hält und im Jahr 2025<br />
die Massennutzung im Breitbandbereich charakterisieren<br />
wird. Auch wird davon ausgegangen, dass im Jahre<br />
2025 das SD-Bild im Videobereich nahezu vollständig<br />
ersetzt sein wird durch das HD-Bild und auch aktuell<br />
noch in der Testphase sich befindende Ultra-HD-<br />
Standards zu einem überwiegenden Teil Einzug in den<br />
Massenmarkt finden werden. Die Kommunikation wird<br />
deutlich stärker geprägt sein durch Videotelefonie und<br />
-konferenzen, insbesondere im Unternehmensbereich<br />
aber auch im Privatkundensegment. Die geschäftliche<br />
Internetnutzung von zu Hause aus wird weiter in ihrer<br />
Bedeutung steigen, da eine stärkere Weiterentwicklung<br />
Online-Gaming, Massen-Mehrspieler-Online-Spiele (MMOG), virtuelle Welten, …<br />
Vitalmonitoring, Ferndiagnose, Ambient Assisted Living, …<br />
Smart Meter, Heimvernetzung, Smart Grid, Security,...<br />
Mobile Services Location-based Services, Mobile Business Services, Apps, WiFi-Offloading, ...<br />
Basic Internet Surfen, Nachrichten/E-Mail, Bilder, <strong>Download</strong>s, Videosequenzen, soziale Netzwerke, Onlinespeicher, ...<br />
von neuen und flexiblen Arbeitsmodellen erwartet wird<br />
und auch Sicherheitsaspekte für Unternehmensnetzwerke<br />
eine wichtige Rolle spielen werden. E-Home wird<br />
sich als umfassendes Anwendungsspektrum für Heimvernetzung,<br />
Smart Grid, Smart Metering und Sicherheitsüberwachung<br />
etablieren, genauso wie E-Health als<br />
wesentlicher Bestandteil besonders für ältere Menschen<br />
die Internetnutzung bestimmen wird. Auch wird die Attraktivität<br />
der Internetnutzung generell durch völlig neue<br />
Anwendungsmöglichkeiten steigen. So kann z. B. eine<br />
nahezu vollständige Vernetzung einer Stadt zur „Smart<br />
City“ dazu führen, dass die digitale Vernetzung sämtliche<br />
Lebensbereiche in Wirtschaft und Verwaltung nachhaltig<br />
verändert.<br />
Die identifizierten Anwendungskategorien der zukünftigen<br />
Internetnutzung sind mit spezifischen Anforderungen<br />
an die Datenübertragung verknüpft. Zum<br />
einen handelt es sich dabei um <strong>Download</strong>- und Upload-<br />
Übertragungsraten, die erforderlich sind, um Anwendungen<br />
ohne Einschränkung von Usability oder Funktionalität<br />
jederzeit nutzen zu können. Zum anderen<br />
leiten sich aber auch Anforderungen an weitere Qualityof-Service-Parameter<br />
wie z. B. Paketverlust und Latenz<br />
ab. Auf der Basis von Marktrecherchen und Experteneinschätzungen<br />
bildet das Marktpotenzial modell von<br />
WIK-Consult eine Zunahme der Bandbreiten- und<br />
QoS-Anforderungen in den einzelnen Anwendungskategorien<br />
gegenüber der kurz- bis mittelfristigen Zukunft<br />
ab.<br />
Zweiter zentraler Einflussfaktor auf das Marktpotenzial<br />
sind, neben Internetanwendungen und den daraus<br />
resultierenden technologischen Anforderungen, die<br />
Struktur und das Nutzungsverhalten der Nachfrager<br />
im privaten wie im geschäftlichen Bereich. Sowohl auf<br />
Ebene der Haushalte als auch der Unternehmen werden<br />
im Modell mehrere Segmente unterschieden, die insbesondere<br />
verschiedene Größenklassen und Haushalts-/ <br />
85
Unternehmenszusammensetzungen sowie individuelle<br />
Internet-/IT-Affinitäten abbilden. Den einzelnen Personen<br />
innerhalb dieser Segmente werden für jede der oben<br />
identifizierten Anwendungskategorien spezifische Nutzungsintensitäten<br />
zugeordnet.<br />
Dem Grundgedanken der „optimalen User-<br />
Experience“,d. h. einer für jeden Anwender bestmögli-chen<br />
Nutzung ohne Einschränkung von Usability<br />
oder Funktionalität, folgend, leiten sich für jeden Einzelnutzer<br />
die für sein Nutzungsprofil idealen <strong>Download</strong>-<br />
und Upload-Bandbreiten ab. Um eine möglichst<br />
realistische Abbildung der gleichzeitigen Nutzung von<br />
Anwendungen durch<br />
eine einzelne Person<br />
zu erhalten, wird dabei<br />
zwischen Haupt- und<br />
Nebenaktivitäten unterschieden.<br />
Es gibt<br />
Anwendungen wie<br />
z.B. im Bereich E-<br />
Home/E-Facility, die<br />
Autor: Ralf G. Schäfer,<br />
WIK-Consult, Leiter Märkte<br />
& Perspektiven<br />
als Nebenaktivitäten eher im Hintergrund laufen oder<br />
keine aktive Aufmerksamkeit des Anwenders erfordern,<br />
während im Vordergrund als Hauptaktivität eine Anwendung<br />
mit hohen Bandbreitenerfordernissen, wie z.B.<br />
Cloud Computing, intensiv genutzt wird. Der von einem<br />
Haushalt oder Unternehmen idealtypisch nachgefragte<br />
Breitbandanschluss ergibt sich daraus durch eine<br />
Aggregation der Bedarfe von der Einzelnutzerebene.<br />
Diese Transformation berücksichtigt insbesondere die<br />
Zusammensetzung der Haushalte bzw. Unternehmen<br />
und die mögliche Gleichzeitigkeit der Internetnutzung<br />
durch verschiedene Personen.<br />
Basierend auf dem skizzierten Modellansatz und<br />
den zugehörigen Modellannahmen kommt die WIK-<br />
Consult-Studie insgesamt zu folgendem Ergebnis (vgl.<br />
Abbildung). Das Marktpotenzial für stationäre Breitbandanschlüsse<br />
in Deutschland umfasst im Jahr 2025<br />
über 90 % der Haushalte sowie alle Unternehmen und<br />
verteilt sich auf vier Leistungskategorien. Ca. 11 % der<br />
Grundgesamtheit von rund 44,8 Mio. Haushalten und<br />
Unternehmen ist der „Low Level“-Kategorie am unteren<br />
Rand des Bandbreitenbedarfs zuzuordnen. Die Anforderungen<br />
betragen bis zu 60 Mbit/s im <strong>Download</strong> und<br />
50 Mbit/s im Upload. Die nachfolgende Kategorie „Medium<br />
Level“ mit <strong>Download</strong>raten von 70 bis 150 Mbit/s und<br />
einer Uploadgeschwindigkeit von 60 bis 140 Mbit/s vereint<br />
ca. 36 % der Grundgesamtheit. Weitere 28 % entfallen<br />
auf die nächsthöheren Kategorie „Top Level“ mit einem<br />
Bedarf zwischen 200 und 300 Mbit/s im <strong>Download</strong> und<br />
170 bis 280 Mbit/s im Upload. In der obersten Kategorie<br />
„Top Level Plus“ befinden sich die Haushalte und<br />
Unternehmen mit den höchsten Ansprüchen an ihren<br />
Breitbandanschluss. Für die entsprechenden ca. 16 %<br />
der Grundgesamtheit sind <strong>Download</strong>raten von mindestens<br />
350 Mbit/s und Uploadraten von 320 Mbit/s und<br />
mehr erforderlich. Nach unseren Schätzungen werden<br />
in 2025 nur knapp 10 % der Haushalte keinen Bedarf<br />
für einen stationären Breitbandanschluss haben.<br />
Die Ergebnisse des Marktpotenzialmodells stellen<br />
nach unserer Einschätzung tendenziell Untergrenzen<br />
für das zu erwartende Potenzial im Jahr 2025 dar. Das<br />
Modell berücksichtigt im Wesentlichen eine evolutionäre<br />
Entwicklung auf Ebene der Internetanwendungen.<br />
Neben den im Modell abgebildeten Anwendungskategorien<br />
können im Betrachtungszeitraum jedoch auch<br />
Innovationen entstehen, die eher disruptiv und revolutionär<br />
wirken, so dass ganz neue und heute noch unvorhersehbare<br />
Bandbreiten- und QoS-Anforderungen<br />
86
Leistungsfähigkeit von Breitbandanschlüssen<br />
ca. 6,8 Mio. Haushalte<br />
„Top Level + “ 320 Mbit/s +<br />
350 Mbit/s +<br />
16 %<br />
ca. 300.000 Unternehmen<br />
„Top Level“<br />
170 - 280 Mbit/s 200 - 300 Mbit/s<br />
ca.12,3 Mio. Haushalte 28 %<br />
„Medium Level“<br />
60 - 140 Mbit/s 70 - 150 Mbit/s<br />
ca. 13,3 Mio. Haushalte<br />
36 %<br />
ca. 2,7 Mio. Unternehmen<br />
„Low-Level“<br />
ca. 4,3 Mio. Haushalte<br />
bis 50 Mbit/s+ bis 60 Mbit/s<br />
ca. 590.000 Mio. Unternehmen<br />
11 %<br />
„Kein Bedarf“ ca. 4,3 Mio. Haushalte 10 %<br />
Grundgesamtheit: ca. 44,8 Mio. Bedarfsträger 100 %<br />
entstehen können.<br />
In jedem Fall kann die Frage, ob den politisch formulierten<br />
Breitbandzielen und den Ausbauaktivitä-ten<br />
der Unternehmen mit Blick auf das Jahr 2025 ein entsprechendes<br />
Nachfragepotenzial nach Hochgeschwindigkeits-Breitbandanschlüssen<br />
gegenübersteht, auf Basis<br />
der WIK-Consult-Studie eindeutig mit ja beantwortet<br />
werden. Die Ausschöpfung dieses Marktpotenzials in der<br />
Zukunft ist allerdings abhängig von mehreren Faktoren,<br />
insbesondere der tatsächlichen Verfügbarkeit geeigneter<br />
Breitbandanschlüsse, der Adoption innovativer bandbreitenintensiver<br />
Anwendungen und den Marktpreisen in<br />
Wechselwirkung mit der Zahlungsbereitschaft der Endkunden<br />
für eine „optimale User Experience“. <br />
Autor: Dr. Alessandro Monti,<br />
WIK-Consult, Senior Consultant<br />
Märkte & Perspektiven<br />
87
UMSATZENTWICKLUNG UND NUTZERZAHLEN:<br />
DIE ENTWICKLUNG DES ARPU FÜR TELEKOMMUNIKATIONSDIENSTE<br />
Einleitung<br />
Die Telekommunikationsbranche steht vor einem großen<br />
Umbruch. Der Strukturwandel durch die Konvergenz<br />
von Festnetz auf Mobilfunk durch die erhöhte<br />
Verbreitung des mobilen Internets und die exponentielle<br />
Zunahme des Datenverkehrs setzt die konventionellen<br />
Geschäftsmodelle der Telekommunikationsfirmen immer<br />
weiter unter Druck. Außerdem verlangt der notwendige<br />
Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen, sei<br />
es Glasfaser, sei es LTE, umfangreiche Investitionen.<br />
Vor diesem Hintergrund werden im Folgenden Umsatzentwicklung<br />
und Entwicklung der Nutzerzahlen<br />
und damit die durchschnittlichen Umsätze pro Kunde<br />
(ARPU) seit 2009 genauer analysiert, um zu zeigen,<br />
aus welcher wirtschaftlichen Situation heraus sich die<br />
Telekommunikationsbranche diesen Zukunftsaufgaben<br />
stellen muss.<br />
Die Untersuchung von durchschnittlichen Umsätzen<br />
pro Kunden im Telekommunikationsmarkt ist methodisch<br />
anspruchsvoll, da sowohl Produkte als auch Umsätze<br />
nicht immer klar voneinander zu trennen sind.<br />
Grund dafür sind unter anderem zu einem Produkt verschmolzene<br />
Angebote wie Sprachtelefonie über Datenverbindungen<br />
(VoIP), aber auch Tarifbündel für Sprachund<br />
Datendienste. Deshalb werden im Folgenden die<br />
einzelnen Segmente Festnetztelefonie, stationäres Internet,<br />
mobile Sprachdienste und mobile Datendienste<br />
auf Basis der Zahlen von EITO und der Bundesnetzagentur<br />
separat aufbereitet. Mit dieser nicht-aggregierten<br />
Betrachtungsweise lassen sich die grundsätzlichen<br />
Entwicklungslinien der letzten drei Jahre sehr gut aufzeigen.<br />
Umsätze in den klassischen Bereichen stagnieren<br />
Im Jahr 2009 betrugen die Umsätze mit Telekommunikationsdienstleistungen<br />
in Deutschland laut EITO<br />
49,7 Milliarden Euro. In den letzten Jahren gingen diese<br />
Umsätze kontinuierlich zurück auf 48,2 Milliarden<br />
Euro im Jahr 2012. Für 2013 prognostiziert EITO einen<br />
weiteren Rückgang der Umsätze um 1,5 Prozent auf<br />
dann 47,4 Milliarden Euro.<br />
Analysiert man diese Zahlen genauer, so ergibt sich,<br />
dass ein starker Rückgang der Umsätze mit Sprachdiensten<br />
den Telekommunikationsmarkt ins Minus zieht. In<br />
Deutschland wurden im Jahr 2009 noch 14,3 Milliarden<br />
Euro mit Festnetztelefonie umgesetzt, 2012 sind es nur<br />
noch 11,4 Milliarden Euro. Dieser Rückgang wird auch<br />
2013 anhalten. Im nächsten Jahr soll der Umsatz mit<br />
Sprachverbindungen über das Festnetz um weitere sieben<br />
Prozent auf dann 10,7 Milliarden Euro schrumpfen.<br />
Bei den Umsätzen mit mobiler Sprachtelefonie ergibt<br />
sich ein ähnliches Bild. Im Jahr 2009 wurden noch 16,7<br />
Milliarden Euro umgesetzt, 2012 sind es nur noch 14,6<br />
Milliarden Euro. Auch für 2013 sieht EITO einen weiteren<br />
deutlichen Rückgang der Umsätze um sieben Prozent<br />
auf dann 13,5 Milliarden Euro.<br />
Dass die Gesamtumsätze der Telekommunikations-<br />
88
dienste trotz dieser Einbrüche insgesamt dennoch nur<br />
moderat zurückgingen, liegt vor allem an der steigenden<br />
Nutzung von Datendiensten. Die Umsätze mit Internetzugang<br />
und -services verzeichnen seit 2009 kontinuierliche<br />
Wachstumsraten von etwa 2 Prozent jährlich.<br />
Damit konnten die Umsätze von 8,4 Milliarden Euro<br />
im Jahr 2009 auf 8,9 Milliarden Euro 2012 gesteigert<br />
werden. Auch für das kommende Jahr ist mit einem weiteren<br />
Wachstum von 2 Prozent zu rechnen.<br />
Diese Zahlen machen deutlich, dass es in den letzten<br />
Jahren erhebliche Verschiebungen im Telefoniemarkt<br />
gegeben hat, die sich auch in Zukunft fortsetzen werden.<br />
Die Verschmelzung von Sprach- und Datendiensten<br />
über VoIP, die Verbreitung neuer Endgeräte aber<br />
auch der scharfe Wettbewerb auf dem deutschen Markt,<br />
der zum Beispiel zur Einführung von Flatrates geführt<br />
hat, haben hieran genauso Anteil, wie eine Regulierung,<br />
die beispielsweise Roaming-Gebühren stärker regelt.<br />
Nutzerzahlen nehmen zu<br />
Laut Bundesnetzagentur hat die Zahl der Festnetzanschlüsse<br />
seit 2009 kontinuierlich abgenommen. Insgesamt<br />
ging der Zugang zu stationären Sprachdiensten<br />
seit 2009 nur geringfügig von 38,5 Millionen auf 38<br />
Millionen im Jahr 2012 zurück. Hierbei ist aber eine<br />
zunehmende Substitution der analogen oder ISDN-Anschlüsse<br />
durch VoIP zu konstatieren. Gab es demnach<br />
im Jahr 2009 noch 32,3 Millionen klassische Festnetzanschlüsse<br />
in Deutschland, waren es 2011 nur noch 28,7<br />
Millionen. Im Gegensatz dazu haben die Zugänge zu<br />
stationärer Sprachtelefonie über DSL und Kabel seit<br />
2009 von 6,2 Millionen Anschlüssen auf 9,3 Millionen<br />
im Jahr 2011 zugenommen.<br />
Bei den stationären Datendiensten haben die Nutzerzahlen<br />
zugenommen. Im Jahr 2009 gab es im deutschen<br />
Festnetz 25 Millionen Breitbandanschlüsse, 2011 waren<br />
es 27,3 Millionen. Dabei wird immer noch der Hauptteil<br />
der Verbindungen über DSL realisiert (23,4 Millionen),<br />
allerdings steigt der Anteil von alternativen Technologien<br />
wie Kabel oder Glasfaser von 2,6 Millionen<br />
Anschlüssen 2009 auf 3,8 Millionen im Jahr 2012 an.<br />
EITO stellt – im Gegensatz zur Bundesnetzagentur –<br />
Nutzungszahlen zu mobilem Breitband zur Verfügung.<br />
Demnach ist die Zahl der Verträge für mobiles Breitband<br />
seit 2009 jährlich zweistellig gewachsen und hat<br />
sich von 21,7 Millionen auf 32,4 Millionen Verträge im<br />
Jahr 2011 erhöht.<br />
89
ARPU kann nur durch Erhöhung des<br />
Leistungsumfangs gesteigert werden<br />
Verbindet man nun die Umsätze und die Vertragszahlen,<br />
lässt sich die Entwicklung der durchschnittlichen<br />
Umsätze pro Nutzer darstellen. Daraus ergibt sich, dass<br />
die durchschnittlichen Umsätze pro Kunde seit 2009 in<br />
allen Bereichen leicht rückläufig sind. In der Festnetztelefonie<br />
wird immer noch der höchste Umsatz pro Kunde<br />
gemacht, er lag im Jahr 2009 bei 37 Euro und ging nur<br />
leicht bis 2011 auf 35,44 Euro zurück. Bei den Umsätzen<br />
mit Internetzugängen ergibt sich ein ähnliches Bild. Konnten<br />
2009 deutschlandweit im Schnitt noch 27,94 Euro pro<br />
Kunde mit Netzzugängen erzielt werden, waren es 2011<br />
26,65 Euro. Der relativ niedrige ARPU von 11,07 Euro<br />
im Jahr 2011 im Mobilfunk liegt primär an der hohen<br />
Zahl ungenutzter Pre-Paid-Verträge. Allerdings ist<br />
auch hier der Zeitvergleich aufschlussreich: 2009 lag der<br />
durchschnittliche Umsatz noch 12,85 Euro pro Kunde.<br />
Mit mobilen Datendiensten wurden im Jahr 2011 im<br />
Schnitt 19,40 Euro pro Kunde umgesetzt. Auch hier ist<br />
der ARPU leicht zurückgegangen, betrug er doch 2009<br />
noch 21,12 Euro.<br />
Diese Ergebnisse zeigen, dass sich der durchschnittliche<br />
Erlös pro Nutzer in den betrachteten drei Jahren<br />
dort verringert hat, wo keine neuen Leistungen hinzugekommen<br />
sind. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass<br />
die Nutzer in Deutschland bei gleichen Preisen ein größeres<br />
Leistungsspektrum in Anspruch nehmen können.<br />
Fazit<br />
Diese kurze Skizzierung der ARPU-Entwicklung zeigt<br />
eine Branche unter Leistungsdruck, denn Nutzungszahlen<br />
und Umsätze haben sich in den vergangenen<br />
Jahren gegenläufig entwickelt. Während immer mehr<br />
Deutsche Telekommunikationsangebote nachfragen, ist<br />
die Umsatzentwicklung leicht rückläufig. Der ARPU<br />
kann nur dort steigen, wo neue Leistungen bzw. eine<br />
Steigerung des Leistungsumfangs hinzukommen. Diese<br />
Zahlen bestätigen deutlich die eingangs aufgestellte<br />
These, dass sich die Telekommunikationsbranche weiter<br />
im Umbruch befindet und legt nahe, dass der zukünftige<br />
Erfolg des Sektors weniger von Umsatzsteigerungen,<br />
sondern von Kosteneinsparungen, Effizienzsteigerungen<br />
und der Weiterentwicklung neuer Angebote abhängen<br />
wird. Vor allem der Ausbau dringend benötigter Hochgeschwindigkeitsnetze<br />
wird vor diesem Hintergrund zur<br />
Herausforderung, bietet aber auch Chancen für neue Erlösquellen.<br />
<br />
90
Quelle: TNS Infratest auf Basis EITO, Bundesnetzagentur, 2012<br />
ARPU Festnetztelefonie ARPU stationäres Internet ARPU mobile Sprachdienste ARPU mobile Datendienste<br />
$40<br />
$37,00<br />
$36,17<br />
$35,44<br />
$35<br />
$30<br />
$27,94<br />
$27,20<br />
$26,65<br />
Autor: Dr. Sabine Grau-<br />
$25<br />
mann, Senior Director, TNS<br />
$20<br />
$21,13<br />
$20,03<br />
$19,40<br />
Infratest Business Intelligence<br />
$15<br />
$12,85<br />
$12,48<br />
$11,07<br />
$10<br />
$5<br />
0<br />
2009 2010 2011<br />
Autor: Tobias Weber, Projektleiter<br />
“Monitoring-Report<br />
Digitale Wirtschaft”, TNS<br />
Infratest Business Intelligence<br />
91
ALTERNATIVE NUTZUNG - OPEN ACCESS ALS VERMARKTUNGSPRINZIP<br />
Netze entstehen<br />
Glasfaserinfrastrukturen sind technisch allen anderen<br />
Technologien überlegen. Die Nachfrage nach hochbitratigen<br />
Anschlüssen steigt sowohl für geschäftliche<br />
Anwendungen als auch im privaten Bereich. Dennoch<br />
entstehen neue Glasfasernetze für den hochbitratigen<br />
Zugang zum Netz der Netze nur zögerlich.<br />
Immer mehr traditionell eher TK-fremde Marktteilnehmer<br />
spielen mit dem Gedanken in NGA-Infrastrukturen<br />
zu investieren. Oft sind dies Unternehmen,<br />
die weniger TK-Know-how, aber dafür umso mehr Erfahrungen<br />
mit Tiefbau bzw. dem Betrieb von verschiedenen,<br />
anderen Netzstrukturen haben. Wie kann ein<br />
solches Netz vermarktet werden? Es gibt viele Möglichkeiten,<br />
aber welche sind sinnvoll und was ist dazu zu<br />
tun? Und wer kann dabei helfen?<br />
Eigene Endkundenprodukte – der „TK-olympische<br />
Zehnkampf“<br />
Es ist ein naheliegender Gedanke, auf Basis des eigenen<br />
Netzes ein eigenes Endkundenangebot unter eigenen,<br />
evtl. schon vorhandenen starken Marken zu vertreiben.<br />
Dies bietet die Chance auf den im Vergleich zu anderen<br />
Lösungen größten Umsatz, die größte Marge und kann<br />
potentiell eine vorhandene Marke stärken. Mindestens<br />
in urbanen Gebieten hieße dies, mit einem oder mehreren<br />
der großen TK-Unternehmen zu konkurrieren. Dies<br />
kann vermutlich nur mit attraktiven Triple-Play-Angeboten<br />
gelingen: Internet, Telefonie in hoher Qualität<br />
inkl. Fernsehen mit einem großen Programmangebot.<br />
All dies „vom Leerrohr bis zum Klingelton“ auf die Beine<br />
zustellen, stellt zumindest für den Festnetzbereich<br />
die Königsdisziplin für TK-Unternehmen dar.<br />
Das kann gelingen, sofern die richtigen Partner dazu<br />
gewählt werden. Sowohl der eigentliche, technische<br />
Netzbetrieb, aber auch die zahlreichen TK-spezifischen<br />
Prozesse, wie z. B. Portierungen von Rufnummern,<br />
sind im einzelnen nicht komplex, in der notwendigen<br />
Vielzahl aber nur dann effizient umzusetzen und auf der<br />
Höhe der Zeit zu halten, wenn diese Aufgaben für eine<br />
ausreichend große Zahl von Anschlüssen realisiert werden.<br />
Die meisten neuen NGA-Infrastrukturen alternativer<br />
Anbieter sind zu klein und die möglichen Absatzmengen<br />
zu gering, als dass die notwendigen Aufwende<br />
erlöst werden könnten. Dies sind einige der Aufgaben,<br />
die Integratoren übernehmen können.<br />
Letztlich sind es die Dienste, die der Endkunde nutzen<br />
möchte. Selbst für größere Stadtwerke wird es vermutlich<br />
nicht sinnvoll sein, die Dienste wie Sprache und<br />
TV selbst zu produzieren. Denn auch hier gilt, dass nur<br />
eine ausreichend große Anzahl an Anschlüssen ausreichend<br />
geringe Stückkosten ermöglicht. Alternativ bietet<br />
es sich heute an, White-Label-Dienste zu nutzen. Integratoren<br />
helfen dabei, diese Dienste mit dem Netz zusammen<br />
zu bringen. So gelingt es heute, wettbewerbsfähige<br />
Endkundenprodukte mit einem erstaunlich geringen<br />
Aufwand auf einer NGA-Infrastruktur zu realisieren.<br />
Der TK-Endkundenmarkt ist hart umkämpft, und die<br />
Vermarktung eines eigenen Endkundenprodukts ist kein<br />
Selbstläufer. Die Bedürfnisse der Endkunden sind verschieden<br />
und es ist sinnvoll, nach weiteren Möglichkeiten<br />
der Vermarktung zu suchen, die idealerweise nicht<br />
nur alternativ sondern parallel realisiert werden können.<br />
Diese Möglichkeiten gibt es.<br />
Bitstrom – Warum?<br />
Es sind viele Anschlussvorprodukte denkbar, die auf<br />
Basis einer NGA-Infrastruktur bereitgestellt werden<br />
können. Für fast alles mag es Anwendungen geben, aber<br />
nur wenige sind wirtschaftlich so sinnvoll, dass damit<br />
ein Netz substantiell ausgelastet werden könnte. Die<br />
92
einfachste Variante ist die Verpachtung des passiven<br />
Netzes als Ganzes und damit für den Investor risikofrei.<br />
Dies funktioniert i. d. R. nicht: Am Ende der Pacht hat<br />
der Pächter das Netz ganz oder teilweise bezahlt; es gehört<br />
ihm jedoch nicht. In dem Fall, dass er das Risiko<br />
für ein solches Netz komplett übernehmen kann, wird er<br />
zumeist selbst ein Netz bauen.<br />
Die Vermietung von genutzten Glasfasern ist eine weitere<br />
Möglichkeit. Der Nachfrager mietet nur die Glasfasern,<br />
die er zum Anschluss seiner Kunden benötigt.<br />
Der Vermieter hat mehr Aufwand als im Pachtmodell,<br />
denn er muss den Zugang verwalten. Bei diesem Modell<br />
können mehrere Nachfrager das Netz unabhängig<br />
voneinander nutzen. Dieses Geschäftsmodell ist ebenfalls<br />
nicht dazu geeignet, ein Netz ausreichend auszulasten.<br />
Die notwendigen Mindestaufwendungen, die<br />
ein nachfragendes Unternehmen betreiben müsste, um<br />
diese Glasfasern abzunehmen und mit seinem eigenen<br />
Netz zu verbinden, sind so groß, dass dies nur sinnvoll<br />
erscheint, wenn ein gewisser Markterfolg gesichert ist.<br />
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass am Ende nur ein<br />
Nachfrager da ist, der aber nicht die notwendige Auslastung<br />
realisiert.<br />
Auf der nächsten Stufe stellt der Netzbesitzer dem<br />
Nachfrager einen vollständigen Netzanschluss von der<br />
Wohnung des Endkunden bis zu einem zu vereinbarenden<br />
Übergabepunkt zur Verfügung. Dies wird als „Bitstrom“<br />
bezeichnet. Der Vorteil gegenüber der Vermarktung<br />
der einzelnen Fasern liegt hauptsächlich darin, dass<br />
die in diesem Fall mehrfach je Nachfrager notwendigen<br />
Konzentrationsnetze durch ein einziges ersetzt werden,<br />
welches besser ausgelastet wird und dadurch kostengünstig<br />
sein kann. Die Nutzung nur eines Konzentrationsnetzes<br />
ist möglich, weil die Konzentrationsnetze in<br />
der Praxis alle sehr ähnlich sind und daher kaum zur<br />
Differenzierung der Endkundenprodukte beitragen.<br />
Ganz im Gegensatz zu den Diensten, die der Endkunde<br />
letztlich nutzen will. Neben dem Preis und dem Service,<br />
sind es vor allem die Dienste, wie Sprache, Internet<br />
oder TV, bei denen sich die Produkte am Endkundenmarkt<br />
voneinander unterscheiden. Der Nachfrager von<br />
TK-Vorleistungen wird daher diese Dienste selber produzieren<br />
oder White-Label-Dienste seiner Wahl nutzen.<br />
Aus diesem Grund ist es wenig erfolgversprechend,<br />
Anschlüsse eines NGA-Netzes gebündelt mit Diensten<br />
als Wholesale-Produkt insbesondere den etablierten<br />
TK-Anbietern anzubieten. Es gibt heute nur einen kleinen<br />
Markt für White-Label-Double-Play-Anschlüsse<br />
und nahezu keinen für Triple Play.<br />
NGA-Forum schafft Struktur<br />
Die Bundesnetzagentur initiierte 2010 das NGA-<br />
Forum, in dem u. a. die möglichen NGA-Vorleistungen<br />
beschrieben werden sollten, die geeignet sind, die<br />
Zusammenarbeit zwischen Infrastrukturbesitzern und<br />
Vorleistungsnachfragern wirtschaftlich sinnvoll zu ermöglichen.<br />
Als am meisten Erfolgversprechend wurde<br />
der sogenannte „Layer-2-Bitstrom“ identifiziert, welcher<br />
dann idealerweise als eine Variante des „Open Access“<br />
diskriminierungsfrei jedem Nachfrager angeboten werden<br />
soll.<br />
Layer-3-Bitstrom ist seit vielen Jahren im Markt erfolgreich<br />
etabliert und wird bis heute für die Vermarktung<br />
von NGA-Infrastrukturen genutzt. Layer-2-Bistrom<br />
kann näherungsweise als eine Weiterentwicklung<br />
betrachtet werden, die die Nutzung der technologischen<br />
Vorteile moderner, insbesondere glasfaserbasierter<br />
NGA-Infrastrukturen im Rahmen eines Bitstroms<br />
nutzbar macht.<br />
Im Rahmen des NGA-Forums wurde eine technische<br />
Spezifikation erarbeitet, die es ermöglicht, dass Nachfrager<br />
und Anbieter mit jeweils mehreren Partnern zusammenarbeiten<br />
können, ohne für jede neue Beziehung <br />
93
immer neue Lösungen erarbeiten zu müssen. Dies gilt<br />
in gleichem Maße für die Prozessschnittstelle, über die<br />
z.B. Bestellungen, Bereitstellungen usw. abgewickelt<br />
werden sollen. Insbesondere die überwiegende Anzahl<br />
der großen TK-Anbieter arbeiten in einer Arbeitsgruppe<br />
an der Ausarbeitung dieses Standards. Die ersten für<br />
eine größere Anwendung geeigneten Realisierungen<br />
entstehen zurzeit und werden vermutlich Anfang 2013<br />
der Testphase entwachsen sein.<br />
Diese Schnittstellen und Standards sind immer noch<br />
so aufwendig in der Realisierung, dass auch hier gilt,<br />
dass eine eigene Umsetzung sich nur für sehr große Infrastrukturen<br />
lohnen wird. Es ist eine der Kernaufgaben<br />
von Integratoren, hier kostengünstige Lösungen anzubieten,<br />
da sie diese Aufgaben für mehrere Infrastrukturen<br />
wahrnehmen. Als wichtigen Nebeneffekt bringen sie<br />
dabei bestehende Beziehungen zu Bitstromnachfragern<br />
mit und der Infrastrukturbesitzer muss nur wenig Aufwand<br />
betreiben, um sich im für ihn i. d. R. neuen Markt<br />
des TK-Wholesales zurechtzufinden.<br />
Ausblick<br />
Open Access in Verbindung mit Layer-2-Bitstrom erscheint<br />
heute als eine langfristig sinnvolle und Erfolg<br />
versprechende Möglichkeit, NGA-Infrastrukturen<br />
zu vermarkten. Dies kann sogar einen die Investition<br />
schützenden Effekt haben: Sofern ein geeigneter Bitstrom<br />
verfügbar ist, wird kaum eine parallele Infrastruktur<br />
entstehen. Dies gilt zumindest für glasfaserbasierte<br />
FTTH/B-Netze. Die Glasfasern stellen eine<br />
Infrastruktur dar, die wirtschaftlich sinnvoll nicht gedoppelt<br />
werden kann.<br />
Wir stehen am Anfang einer Entwicklung, die mit<br />
fortschreitender Umsetzung der neuen Standards und<br />
mit wachsendem Angebot regionaler Netze zunehmend<br />
an Fahrt gewinnt. Einzelne Infrastrukturbesitzer setzen<br />
heute schon vollständig auf eine Vermarktung als Bitstrom<br />
im Open Access-Modell, ohne eine eigene Marke<br />
am Endkundenmarkt zu platzieren.<br />
Einer der großen Vorteile des Layer-2-Bistroms ist<br />
es, dass über einen solchen Anschluss eine Vielzahl von<br />
Diensten genutzt werden kann. Darüber hinaus ist es<br />
im Fall von FTTH sogar möglich, mehrere Bitstrom-<br />
Anschlüsse für mehrere Nachfrager in einer Wohnung<br />
auf einem Glasfaseranschluss zu realisieren. Somit ist es<br />
denkbar, dass ein Kunde das Triple-Play-Produkt eines<br />
Anbieters nutzt, gleichzeitig jedoch eine andere Dienstleistung,<br />
z. B. aus dem Bereich eHealth, über den selben<br />
physikalischen Anschluss bereitgestellt wird. Eine<br />
Mehrfachnutzung mit entsprechenden zusätzlichen<br />
Einnahmen ist denkbar, sofern zukünftig entsprechende<br />
Dienstleistungen jenseits von Triple Play verfügbar sind<br />
und vom Endkunden nachgefragt werden.<br />
Es gibt viele Möglichkeiten, eine NGA-Infrastruktur<br />
zu vermarkten. Das eigene Endkundenprodukt kann<br />
eine sehr gute Wahl sein. Es ist aber nicht die einzige.<br />
Das NGA-Forum weist mit der Standardisierung des<br />
Layer-2-Bistroms und der Idee des Open Access den<br />
Weg. Mit einem geeigneten Integrator als Partner kann<br />
und wird es gelingen, alle sinnvollen Vermarktungswege<br />
kostengünstig parallel zu nutzen. <br />
Autor: Dr. Steffen Müller,<br />
Kooperationsmanagement,<br />
vitroconnect GmbH<br />
94
Dr. Joachim Pfeiffer, MdB (CDU/<br />
CSU), Wirtschaftspolitischer Sprecher<br />
der Bundestagsfraktion<br />
Die Liberalisierung des TK-Marktes<br />
ist zweifellos eine Erfolgsgeschichte.<br />
Der Markt hat sich grundlegend<br />
gewandelt: Die Entwicklung ging von<br />
Monopolpreisen zu deutlich geringeren<br />
Wettbewerbspreisen; von altmodischen<br />
analogen Fernmeldenetzen zu<br />
digitalen breitbandigen Infrastrukturen;<br />
von wenigen staatlich vorgegebenen<br />
Standardprodukten zu einer Vielzahl<br />
neuer, innovativer Dienstleistungen. Der<br />
Gesetzgeber hat diese Entwicklung mit<br />
mehreren Novellen des TKG begleitet<br />
und gestaltet. Immer ging es dabei um<br />
die Stimulierung des Wettbewerbs und<br />
das Setzen von Anreizen für Infrastrukturinvestitionen.<br />
Mit der letzten Novelle<br />
haben wir beides noch einmal gestärkt.<br />
Die Erfolgsgeschichte kann somit<br />
weitergehen. <br />
Dieter Schmidt, Ministerialrat,<br />
Niedersächsisches Ministerium für<br />
Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und<br />
Stellvertretender Vorsitzender und<br />
Geschäftsführer des Länderarbeitskreises<br />
Telekommunikation,<br />
Informationswirtschaft, Post<br />
Im derzeitigen Wettbewerbsumfeld<br />
sind einem ausschließlich marktgetriebenen<br />
Netzausbau, insbesondere in<br />
ländlichen Regionen, wenig Chancen<br />
einzuräumen. Finanzierungsinstrumente<br />
wie Darlehen oder Bürgschaften können<br />
den Glasfaserausbau unterstützen,<br />
geben aber keine Antwort darauf, wie<br />
Projekte realisiert werden können, deren<br />
Wirtschaftlichkeit in Frage steht. Eine<br />
wirksame Förderstrategie muss vielmehr<br />
alle Instrumente - einschließlich der<br />
Förderung der Wirtschaftlichkeitslücke<br />
des kompletten Ausbauprojektes bis<br />
hin zum aktiven Endkundenanschluss –<br />
umfassen. <br />
Prof. Hartwig Tauber, Director<br />
General, FTTH Council Europe<br />
Der Zeithorizont 2020 bis 2025 bedeutet<br />
mehr als 10 Jahre in die Zukunft zu<br />
blicken. Bedenkt man, dass noch vor<br />
10 Jahren heute alltägliche Produkte<br />
und Anwendungen wie Tablet-PCs, HD-<br />
Flachbildfernseher, 3D im Wohnzimmer,<br />
Facebook oder digitale Fotografie<br />
völlig unbekannt waren, kann man nur<br />
erahnen, welche Neuerungen uns in<br />
den nächsten 10 Jahren bevorstehen.<br />
Mit 4K-Video (4 x HD-Auflösung), der<br />
allgegenwärtigen „Cloud“, Smart-TVs<br />
und der zunehmenden Etablierung der<br />
Videokommunikation kündigen sich<br />
schon die nächsten Revolutionen an.<br />
Was spricht deshalb dagegen, dass ich<br />
2025 statt einer Videokonferenz eine<br />
Holografie-Konferenz abhalte? Und<br />
dann geht es nicht mehr um 50, 100<br />
oder 200 MBit/s sondern um stabile<br />
Datenraten im Gigabit-Bereich. <br />
95
MUSS ES WIRKLICH GLASFASER BIS ZUM HAUSHALT SEIN?<br />
Alle Marktteilnehmer sind sich einig: Glasfaser bis zum<br />
Haushalt ist die beste und einzig zukunftssichere Breitbandlösung.<br />
Darin stimmen in seltener Einigkeit alternative<br />
Netzbetreiber, ehemalige Monopolisten, Experten<br />
und Industrievertreter überein. Doch wenn es um den<br />
Zeitpunkt geht, WANN dieser Idealzustand erreicht<br />
werden soll, gehen die Meinungen deutlich auseinander.<br />
Das FTTH Council Europe als europaweit tätige<br />
Industrieorganisation tritt bereits seit 2004 für eine raschest<br />
mögliche Umsetzung des Glasfaserausbaus bis<br />
zum Haushalt ein. Seitdem wurden immer neue Zwischenlösungen<br />
für Netzbetreiber (VDSL, Vectoring,<br />
Bonding,…), Kabel-TV-Anbieter (Docsis 3.0 aufwärts)<br />
und Mobilfunkanbieter (LTE in immer neuen Versionen)<br />
als mögliche Alternativen zum Umstieg auf Glasfaser<br />
propagiert. Dennoch hält das FTTH Council Europe<br />
daran fest, dass ausschließlich Glasfaser bis zum<br />
Haushalt die richtige Lösung für Europa darstellt.<br />
Die Gründe dafür sind stichhaltig und lassen sich in<br />
einem einfachen Statement zusammenfassen: nur Glasfaser<br />
kann die notwendigen Bandbreiten sowohl im<br />
Down- als auch im Upstream zur Verfügung stellen,<br />
die sowohl heute als auch in Zukunft notwendig sind.<br />
FTTH ist damit auch die einzige wirklich zukunftssichere<br />
Option, die Europa auch im weltweiten Vergleich<br />
konkurrenzfähig macht.<br />
Ein einfacher Vergleich der möglichen Geschwindigkeiten<br />
macht dies bereits deutlich. Als die Vectoring-<br />
Technologie vorgestellt wurde, schaffte es die theoretische<br />
Möglichkeit, mehr als 100 MBit/s zu erreichen,<br />
in die Schlagzeilen. Ähnliches gilt für die DOCSIS-<br />
Standards, die sogar 300 MBit/s und mehr bieten sollen.<br />
Und als kürzlich die zukünftigen Versionen von LTE<br />
mit mehr als 700 MBit/s diskutiert wurden, gab es euphorische<br />
Stimmen, die von „Durchbruch“ und „Festnetzkiller“<br />
sprachen.<br />
Aus der Sicht der Glasfasertechnologie erscheinen<br />
die hier erwähnten Geschwindigkeiten bestenfalls wie<br />
Nachrichten aus der Steinzeit. Zumal der Bedarf nach<br />
symmetrischen Bandbreiten (also hohe Upload-Bandbreiten)<br />
dabei völlig vernachlässigt wird. Das deshalb,<br />
da so gut wie alle anderen Zugangsnetz-Technologien<br />
von Haus aus asymmetrisch ausgelegt sind und damit<br />
die Geschwindigkeit, mit der Daten vom End-Anwender<br />
in das Internet übertragen werden können, nur einen<br />
Bruchteil der gerne beworbenen <strong>Download</strong>raten ausmacht.<br />
Um dies zu verdeutlichen, stellen Sie sich einfach<br />
einen FTTH-Kunden in Hong Kong vor, dem Sie <br />
Tabea Rößner, MdB (Bündnis 90 /<br />
Grüne), Sprecherin für Medienpolitik<br />
und Demografie, Mitglied<br />
in der Enquete-Kommission Internet<br />
und digitale Gesellschaft.<br />
Der Glasfaserausbau ist für Innovation und Beschäftigung<br />
in Deutschland außerordentlich wichtig und<br />
ist das zentrale Infrastrukturprojekt in den nächsten<br />
Jahren. Für viele Unternehmen ist der Anschluss ans<br />
Glasfasernetz ein Standortfaktor, insbesondere außerhalb<br />
der Städte. Der Ausbau befindet sich aber erst<br />
am Anfang und ist von den Zielen der Digitalen Agenda<br />
weit entfernt. Open-Access-Modelle, die der Staat<br />
ko-finanziert, halte ich für eine gute Möglichkeit, um<br />
den Ausbau zu beschleunigen. Kooperationsvereinbarungen<br />
und regulatorisch begleitende Maßnahmen<br />
sollen, damit einhergehen, wie wir Grüne es vorschlagen.<br />
Zusätzlich eignen sich auch KfW-Programme,<br />
deren Wirksamkeit allerdings regelmäßig überprüft<br />
werden müssen. <br />
97
erzählen, dass sie schon bald „bis zu“ 120 MBit/s <strong>Download</strong>-Bandbreite<br />
auf einem DOCSIS-Kabelnetz haben<br />
werden. Dieser wird bestenfalls seinen Kopf schütteln<br />
und sich fragen, woher dieser Enthusiasmus kommt<br />
– schließlich hat er bereits seit 1,5 Jahren einen 1.000<br />
MBit/s Zugang. Und damit ist noch lange nicht das<br />
Maximum erreicht, Firmenkunden werden schon heute<br />
bei Bedarf mit 10.000 MBit/s über Glasfaser angebunden<br />
(Yankee Group; „Next Generation Access Services:<br />
Analysis of Portfolios“)<br />
Ähnlich sieht es mit den großen Unterschieden zwischen<br />
beworbener und tatsächlich verfügbarer Bandbreite<br />
aus. Eine Studie, die mobile Breitbandnetze in England<br />
untersuchte, kam zu dem Ergebnis, dass die Kunden im<br />
Durchschnitt nur ¼ der versprochenen <strong>Download</strong>-Geschwindigkeit<br />
erhalten (epritro UK, „UK Mobile Broadband<br />
Analysis“). Und im Festnetzbereich zeigt eine kürzlich<br />
in den USA veröffentlichte Studie ein ähnliches Bild<br />
– mit Ausnahme von Glasfaser. Denn laut dieser Studie<br />
erzielt ein guter Teil der Glasfaserkunden sogar schnellere<br />
Bandbreiten als in der Produktbeschreibung ursprünglich<br />
beworben wurden. (FCC, „A Report on Consumer Wireline<br />
Broadband Performance in the US“)<br />
Die Liste der Schwächen der diversen Kupfer- und<br />
Wireless-Lösungen lässt sich bekanntermaßen beliebig<br />
weiter fortsetzen. Geschwindigkeitseinbußen zu „Stoßzeiten“,<br />
aufgeteilte Bandbreiten bei Mobil-Lösungen,<br />
zeitliche Verzögerungen bei der Datenübertragung<br />
(Latenz), und so weiter…. (FTTH Council Europe,<br />
„FTTH Handbook 5th Edition“)<br />
Obwohl alle diese Nachteile zumindest bei den Experten<br />
hinlänglich bekannt sind, werden sie in der täglichen<br />
Kommunikation gerne verschwiegen. Wie zutreffend<br />
ist hier der Vergleich mit den Vertretern der Kutschen-<br />
Lobby vor ungefähr hundert Jahren. Obwohl sich klar<br />
abzeichnete, dass das Auto die bessere Wahl darstellt,<br />
wurde weiterhin versucht, mit zwei zusätzlichen Pferden<br />
vor der Kutsche eine Lösung zu finden, die den Umstieg<br />
auf das Auto nicht notwendig macht.<br />
Wahrscheinlich ist das Wissen um die Beschränktheit<br />
der angeblichen „Alternativtechnologien“ auch der<br />
Grund, warum üblicherweise in der Diskussion sofort<br />
auf betriebswirtschaftliche Aspekte ausgewichen wird.<br />
Auch wenn solche Aspekte nicht Thema dieses Textes<br />
sind, soll darauf hingewiesen werden, dass das FTTH<br />
Council Europe über eine Reihe von Studien verfügt,<br />
die auch in diesen Bereichen anschaulich darlegen, dass<br />
Glasfaser die überlegene Lösung darstellt. Als exemplarisches<br />
Beispiel sei hier die beliebte Argumentation angeführt,<br />
dass es heute am Markt keine Anzeichen dafür<br />
gibt, dass Endkunden solch schnelle Breitbandanschlüsse<br />
benötigen bzw. kaufen würden. Eine aktuelle Studie des<br />
FTTH Council Europe, die Glasfasernetze untersucht,<br />
welche schon längere Zeit am Markt sind, widerlegt dies<br />
deutlich. Tatsächlich ist die Akzeptanz des Angebotes<br />
nur eine Frage der Zeit, und Kunden, die sich einmal für<br />
einen FTTH-Anschluss entschieden haben, sind nicht<br />
mehr bereit, auf eine andere Technologie umzusteigen.<br />
(Diffraction Analysis, „Successful Service Strategies for<br />
FTTH Operators)<br />
Im Zusammenhang mit den Mobillösungen sei angemerkt,<br />
dass das FTTH Council Europe nicht grundsätzlich<br />
gegen mobile Breitbandkommunikation ist.<br />
Im Gegenteil, diese ist heute Teil unseres Alltages<br />
und kein Anwender möchte die mobile Freiheit missen.<br />
Doch ist dies ein anderes Nutzungsszenario als<br />
jenes, das man für den Breitbandanschluss zu Hause<br />
vorsehen würde. Aus diesem Grund sehen wir mobile<br />
Lösungen als komplementär an – und LTE entwickelt<br />
sich sogar zunehmend zu einer Unterstützung<br />
für den Glasfaserausbau, da eine große Anzahl an<br />
Basisstationen notwendig ist, die mit Glasfaser angebunden<br />
werden. Allerdings sieht das FTTH Council<br />
Europe mit Besorgnis, dass gerade in ländlichen<br />
Bereichen Lösungen wie LTE als Alternative zum<br />
Glasfaserausbau betrachtet werden. Damit ist eine <br />
98
Anne Ruth Herkes, Staatssekretärin<br />
im Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie<br />
Derzeit verfügen 51 Prozent der Haushalte<br />
über Zugang zu einem Breitbandanschluss<br />
mit einer Leistung von mit mindestens 50<br />
Mbit/s. Nur ein Bruchteil dieser Anschlüsse<br />
wird nachgefragt. Vor diesem Hintergrund,<br />
und auch um Mitnahmeeffekte zu vermeiden,<br />
sollten Fördermaßnahmen zunächst auf die<br />
Gemeinschaftsaufgaben sowie EU-Programme<br />
beschränkt bleiben. Wichtiger als ein<br />
zusätzliches Breitband-Förderprogramm, das<br />
im Übrigen einer Kofinanzierung durch die<br />
Länder bedürfte, ist es, dass Unternehmen<br />
bestmögliche Rahmenbedingungen für Investitionen<br />
in den Ausbau von Hochleistungsnetzen<br />
vorfinden.<br />
Zur Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten<br />
von klein- und mittelständischen<br />
Unternehmen, Stadtwerken und Kommunen<br />
wurden daher die Voraussetzungen und<br />
Konditionen von bestehenden KfW-Programmen<br />
für den Breitbandausbau transparent<br />
gemacht: Die KfW hat einen Breitbandfördertipp<br />
auf ihrer Internetseite veröffentlicht,<br />
umfassende Informationen sind auch auf<br />
dem Breitbandportal des BMWi www.<br />
zukunft-breitband.de nachzulesen. In Workshops<br />
mit dem Bankensektor werden zudem<br />
Möglichkeiten für ein stärkeres Engagement<br />
bei der privaten Finanzierung von Breitbandprojekten<br />
diskutiert.<br />
Das Bürgschaftsinstrumentarium des Bundes<br />
und der Länder bietet bereits jetzt auch für<br />
Breitbandprojekte bis zu 80 %ige Verbürgungen<br />
von Bankkrediten an. Die Bürgschaftsbanken,<br />
die von Bund und Land rückverbürgt<br />
werden, geben Bürgschaften bis zu 1 Mio.<br />
Euro (ab 01.01.2013 bis 1,25 Mio. Euro).<br />
Darüber hinausgehender Bedarf kann durch<br />
die Länder direkt verbürgt werden. Der Bund<br />
kann sich beteiligen, sofern das Vorhaben<br />
überregionale Bedeutungen hat, das einzelne<br />
Land in seiner Wirtschaftskraft überfordert<br />
wäre und es sich um ein Unternehmen<br />
handelt, das sich mehrheitlich in privater -<br />
und somit nicht kommunaler – Hand befindet.<br />
In den neuen Ländern kann sich der Bund ab<br />
Beträgen über 10 Mio. Euro beteiligen, aber<br />
auch hier muss es sich um ein überwiegend<br />
privates Unternehmen handeln. Voraussetzung<br />
ist in jedem Fall die Prüfung der Tragfähigkeit<br />
des Vorhabens durch die Hausbank.<br />
Es gilt, die bestehenden Möglichkeiten zu<br />
nutzen, um den Ausbau von Breitbandprojekten<br />
weiter voranzubringen. <br />
Jochen Homann, Präsident der<br />
Bundesnetzagentur<br />
Die 15 Jahre seit der vollständigen Liberalisierung<br />
des TK-Marktes haben eindrucksvoll<br />
gezeigt, dass Wettbewerb nicht bloß Preise<br />
auf ein effizientes Niveau, sondern vor allem<br />
die dynamischen Entwicklungspotenziale des<br />
Sektors zur Entfaltung bringt. Dank verlässlicher<br />
regulatorischer Rahmenbedingungen<br />
sind von den TK-Anbietern seither über<br />
100 Mrd. Euro in moderne Netze investiert<br />
worden – davon mehr als die Hälfte von den<br />
Wettbewerbern der Telekom. Ich bin der festen<br />
Überzeugung, dass erst die Marktöffnung<br />
die enormen Leistungssteigerungen sowie die<br />
bemerkenswerten Fortschritte bei Produktvielfalt<br />
und Servicequalität ermöglicht hat. <br />
99
Verschärfung der digitalen Kluft zwischen Städten und<br />
Regionen bereits vorprogrammiert.<br />
Bei all den Diskussionen rund um FTTH und die theoretischen<br />
Alternativen wird auch sehr häufig das größere,<br />
globale Bild vergessen. Denn schnelles Breitband<br />
ist bereits heute und wird in Zukunft noch viel stärker<br />
eine der wichtigen Säulen für die wirtschaftliche Entwicklung<br />
darstellen. Europa gerät hier in Gefahr, den<br />
Anschluss zu verlieren, da FTTH global seinen Siegeszug<br />
fortsetzt. Neben Asien konzentrieren sich nun auch<br />
der mittlere Osten, Russland, Südamerika und verstärkt<br />
auch wieder Nordamerika auf schnelles Breitband auf<br />
Glasfaserbasis. Die aktuellen globalen Marktdaten der<br />
fünf weltweiten FTTH Councils sprechen hier eine<br />
deutliche Sprache. Europa gerät immer mehr in Gefahr,<br />
den Anschluss an den Glasfaserausbau zu verlieren. Und<br />
dann hilft es wenig, wenn wir stolz darauf verweisen<br />
können, dass es erneut gelungen ist, einige zusätzliche<br />
MBit/s aus den bestehenden Kupfer-Anschlussnetzen<br />
zu „quetschen“, während Kunden in China, Russland,<br />
den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Kanada es<br />
dem Breitband-Anwender in Hong Kong gleich tun und<br />
das Internet mit einigen 1.000 MBit/s nutzen. (IDATE,<br />
„FTTH Market Panorama Europe“, „FTTH Market<br />
Panorama APAC“, „FTTH Market Panorama MENA“,<br />
„FTTH Market Panorama LATAM“ sowie RVA LCC,<br />
“US FTTH Market”).<br />
Aus diesem Grund bleibt das FTTH Council Europe<br />
auch weiterhin bei seiner klaren Forderung, dass der Ausbau<br />
von Glasfasernetzen bis zum Endkunden in Europa<br />
so schnell wie möglich vorangetrieben werden muss. Nur<br />
so kann sichergestellt werden, dass wir auch im Jahr 2020<br />
und danach zu den führenden und zukunftsorientierten<br />
Wirtschaftsräumen gehören und im globalen Wettbewerb<br />
bestehen können. Um dieses Ziel zu erreichen – und<br />
um die Frage aus der Überschrift zu beantworten – ja, es<br />
MUSS Glasfaser bis zum Haushalt sein! <br />
Autor: Karin Ahl<br />
Präsidentin des FTTH Council Europe<br />
100
Ingbert Liebing, MdB (CDU/<br />
CSU), Vorsitzender der Koalitions-<br />
Arbeitsgruppe Ländliche Räume<br />
– Regionale Vielfalt<br />
Aus meiner Sicht spricht absolut nichts<br />
dagegen. Es ist im Gegenteil die<br />
Aufgabe von Politik für gleichwertige<br />
Lebensverhältnisse in der Stadt und auf<br />
dem Land zu sorgen. Eine Koalitionsarbeitsgruppe<br />
„Ländliche Räume“, in<br />
der ich den Vorsitz innehatte, hat sich<br />
für eine Stärkung des Förderprogramm<br />
„Breitbandausbau“ mit Zuschüssen zur<br />
Schließung der Wirtschaftlichkeitslücke<br />
sowie ein Kredit- und Bürgschaftsprogramm<br />
der Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
ausgesprochen. Mehr als ein<br />
Dutzend konkrete Vorschläge unserer<br />
Koalitionsarbeitsgruppe zum Breitbandausbau<br />
machen deutlich: Dies<br />
ist das entscheidende Thema für die<br />
Zukunft der ländlichen Räume. <br />
101
VECTORING – STEILVORLAGE FÜR DEN BREITBANDAUSBAU ODER PASS INS<br />
WETTBEWERBSPOLITISCHE ABSEITS?<br />
Kaum ein Thema beschäftigt die Phantasie der Telekommunikationsbranche<br />
aktuell so stark wie „Vectoring“.<br />
Während die Telekom Vectoring als Schlüsseltechnologie<br />
für den Breitbandausbau und Surrogat für<br />
einen zügigen FTTB/FTTH-Ausbau anpreist, bewerten<br />
andere Experten das Potenzial der neuen Technik<br />
zurückhaltender.<br />
Was kann Vectoring tatsächlich? Durch die Ausschaltung<br />
des „Cross-Talk-Effekts“ (zu den technischen Aspekten<br />
siehe den Hintergrundbericht Seite 100) können<br />
via VDSL auf der Kupferleitung Bandbreiten von 80<br />
bis 100 MBit/s im download und bis zu 40 MBit/s im<br />
upload erreicht werden. Allerdings hängt der mögliche<br />
Leistungsgewinn von einer Reihe von Faktoren ab. Der<br />
wichtigste limitierende Faktor ist dabei die Länge der<br />
Kupferleitung. Bereits ab einer Leitungslänge von 500m<br />
reduziert sich der Vectoring-Effekt ganz erheblich, ab<br />
einer Leitungslänge von 800 m ist er nicht mehr feststellbar.<br />
Das bedeutet, dass zumindest fraglich ist, inwieweit<br />
ländliche Regionen, in denen die Kupferleitung<br />
vom Kabelverzweiger (KVz) zum Endkunden oft länger<br />
als 800 m ist, vom Vectoring profitieren können.<br />
Allerdings geht es der Telekom bei der Vectoring-<br />
Thematik auch nicht um eine Verbesserung der Breitbandversorgung,<br />
schon gar nicht im ländlichen Raum.<br />
Vielmehr instrumentalisiert der Ex-Monopolist die<br />
neue Technologie für seine wettbewerbspolitischen<br />
Ziele. So stellt die Telekom in Aussicht, bis 2016 möglicherweise<br />
bis zu 24 Mio. Haushalte in Deutschland<br />
mit VDSL-Vectoring zu versorgen, fordert dafür aber<br />
im Gegenzug von Politik und Regulierung nicht weniger<br />
als ein „Roll-back“ des Infrastrukturwettbewerbs<br />
in Deutschland. Zum einen möchte die Telekom die<br />
Vectoring-Technologie exklusiv nutzen können, also<br />
ein neues (Vectoring-)Monopol aufbauen dürfen. Zum<br />
anderen fordert sie ihr bereits überwundenes Infrastrukturmonopol<br />
an den Kabelverzweigern (KVz) zurück,<br />
indem sie von der Verpflichtung befreit werden<br />
will, ihren Wettbewerbern dort einen entbündelten<br />
Zugang anbieten zu müssen. Dies soll sogar die Kabelverzweiger<br />
betreffen, die die Wettbewerber bereits<br />
heute mit Glasfaser erschlossen haben.<br />
Stellt man die seitens der Telekom erhobenen regulierungspolitischen<br />
Forderungen nach einem Vectoring-<br />
und KVz-Monopol auf den Prüfstand, so stellt<br />
sich schnell heraus, dass diese mit dem Vectoring selbst<br />
faktisch nichts zu tun haben, sondern rein strategischer<br />
Natur sind. Warum nicht auch die Wettbewerber an<br />
den von ihnen mit Glas erschlossenen Kabelverzweigern<br />
Vectoring einsetzen sollen, lässt sich weder technisch<br />
noch ökonomisch begründen.<br />
Aber auch die Forderung nach der Aufhebung ihrer<br />
KVz-Entbündelungsverpflichtung ist nicht plausibel.<br />
Zwar ist es richtig, dass Vectoring (jedenfalls heute) nur<br />
dann funktioniert, wenn alle VDSL-Leitungen eines<br />
Bündels darin einbezogen sind und eine Entbündelung<br />
den Vectoring-Effekt aufheben könnte. Das von der Telekom<br />
aus diesem Umstand abgeleitete vermeintliche<br />
„Investitionsrisiko“, mit dem sie ihre Forderung nach<br />
einer Rücknahme der ihr obliegenden Entbündelungsverpflichtung<br />
begründet, besteht allerdings faktisch<br />
schon wegen der Ökonomie des VDSL-Ausbaus nicht.<br />
Vectoring setzt auf VDSL auf und damit einen Glasfaserausbau<br />
bis zum Kabelverzweiger (KVz) voraus. Wegen<br />
der hiermit verbundenen Kosten und den zu ihrer<br />
Amortisierung erforderlichen hohen Marktanteilen, ist<br />
die Wahrscheinlichkeit äußerst gering, dass ein Wettbewerber<br />
einen von der Telekom bereits mit Glasfaser<br />
versorgten KVz seinerseits noch einmal mit Glas überbaut<br />
und dort die Entbündelung nachfragt. Der von der<br />
Telekom konstruierte Kollisionsfall kommt daher in der<br />
Praxis nicht vor.<br />
Zudem erschließt die Telekom Kabelverzweiger – im<br />
Gegensatz zum Wettbewerb wie die im Breitbandkompass<br />
aufgeführte Projektübersicht deutlich belegt - fast<br />
ausschließlich in Ballungsräumen. Der von der Telekom<br />
in Form eines Wegfalls der Entbündelungsverpflichtung<br />
102
eanspruchte „Investitionsschutz“ betrifft daher entweder<br />
Investitionen, die faktisch gar nicht gefährdet sind<br />
(an den von ihr bereits erschlossenen KVz in Ballungsräumen)<br />
oder solche, die sie vorsichtshalber gar nicht<br />
erst tätigt (in den ländlichen Regionen).<br />
Spätestens auf den zweiten Blick wird also klar, dass es<br />
sich bei der – allen bisherigen Erfahrungen nach ohnehin<br />
mit Vorsicht zu genießenden – „Investitionszusage“<br />
der Telekom um ein Danaergeschenk handelt. Die Telekom<br />
verfolgt über Vectoring erstens das (an sich legitime)<br />
Ziel, ihr Netz in Ballungsgebieten gegenüber den<br />
Kabelnetzbetreibern wettbewerbsfähiger zu machen,<br />
wozu ein verstärktes FTTB/FTTH-Engagement aber<br />
deutlich mehr beitragen würde. Die von ihr in Aussicht<br />
gestellten 24 Millionen „Vectoring-Haushalte“ decken<br />
sich nicht nur zufällig mit der Zahl der Haushalte, die<br />
von den Kabelnetzbetreibern mit Breitband versorgt<br />
werden können und sich auf die Ballungsgebiete konzentrieren.<br />
Sie will zweitens (illegitim) über ihre flankierenden<br />
Forderungen den Infrastrukturwettbewerb dauerhaft<br />
ausschalten. Um dadurch drittens das Tempo aus dem<br />
FTTB/FTTH-Ausbau zu nehmen, indem sie versucht,<br />
den Wettbewerbern den oft notwendigen Zwischenschritt<br />
des entbündelten Zugangs am Kabelverzweiger<br />
künftig zu verwehren. Die Behinderung und Verzögerung<br />
von Glasfaserinvestitionen alternativer Anbieter<br />
ermöglicht es dem Ex-Monopolisten viertens, das abgeschriebene<br />
Kupfernetz – eine nicht zuletzt wegen der<br />
überhöhten Vorleistungsentgelte für den Zugang zur<br />
Teilnehmeranschlussleitung (TAL) bislang zuverlässige<br />
„Cash Cow“ – möglichst lange zu nutzen. Das von der<br />
Telekom beanspruchte Vectoring- und KVz-Monopol<br />
würde diese investitionsfremde Strategie noch unterstützen<br />
und führt damit weder zu FTTB/FTTH-Investitionen<br />
noch zu einem Nutzen für ländliche Regionen.<br />
Fazit: Die Telekom versteht Vectoring vor allem als<br />
eine „Zeitmaschine“ zurück in die monopolistische Prä-<br />
Historie. Die Mitgliedsunternehmen des <strong>BREKO</strong> sind<br />
zuversichtlich, dass Politik und Regulierung der Telekom<br />
dieses Geschenk nicht machen werden, sondern<br />
längst erkannt haben, dass sich die Potenziale der neuen<br />
Technologie nur im Wettbewerb wirklich heben lassen.<br />
Auf einem wettbewerblich gestalteten Spielfeld kann<br />
Vectoring als Komplementärtechnologie (bis zu einem<br />
gewissen Grad) zur Steilvorlage für eine verbesserte<br />
Breitbandversorgung werden. Das seitens der Telekom<br />
intendierte KVz- und Vectoring-Monopol führt dagegen<br />
geradewegs ins ordnungspolitische Abseits. <br />
XX<br />
Siehe auch Hintergrundinformation:<br />
„Technische Grundlagen des Vectoring“ , S. 100<br />
Autor: Benedikt Kind, Regulierungsverfahren<br />
& Recht,<br />
<strong>BREKO</strong><br />
103
TECHNISCHE GRUNDLAGEN DES VECTORING<br />
Hintergrundinformation<br />
Vectoring ist eine Variante des Dynamic Spectrum<br />
Management (DSM). Mit dem Vectoring-Verfahren<br />
wird der Effekt des Übersprechens zwischen den verschiedenen<br />
Leitungen in einem Bündel (crosstalk) weitgehend<br />
eliminiert. Dieser Prozess verlangt jedoch einer<br />
hohen Rechenleistung in den derart aufgerüsteten DS-<br />
LAMs. Das System errechnet für alle Kupfer-Doppeladern<br />
eines Bündels einzeln die jeweiligen Störeinflüsse<br />
und „schickt“ neben dem eigentlichen Nachrichtensignal<br />
ein abhängig von den errechneten Störeinflüssen<br />
erzeugtes Gegensignal in die einzelnen Doppeladern.<br />
Hierdurch wird nahezu eine Eliminierung der durch<br />
crosstalk entstehenden Störsignale erreicht.<br />
Vectoring unterliegt jedoch bestimmten technischen<br />
Restriktionen. Die Dämpfung der Leitung ist ein limitierender<br />
Faktor, d.h. der Vectoring-Effekt auf der<br />
Kupferleitung nimmt ab einer Leitungslänge von ca.<br />
500 m deutlich ab und ist ab einer Leitungslänge von<br />
700 m bis 800 m praktisch nicht mehr feststellbar. Vectoring<br />
ist daher heute nur vom Kabelverzweiger (KVz)<br />
aus sinnvoll einsetzbar und setzt voraus, dass der KVz<br />
mit Glas bzw. Richtfunk an das Backbonenetz angebunden<br />
ist (FTTC) und auch die Leitung vom KVz<br />
zur (vectoringfähigen) Einrichtung beim Endkunden<br />
(CPE) die oben angeführten Leitungslängen nicht<br />
überschreitet. Durch die Leitungslängenrestriktion ist<br />
zumindest fraglich, inwieweit eine Verbesserung der<br />
Breitbandversorgung in ländlichen Räumen über Vectoring<br />
erreicht werden könnte.<br />
Der Vectoring-Effekt wird nur erreicht, wenn alle<br />
Doppeladern eines Bündels (zwischen denen crosstalk<br />
auftreten kann) über einen gemeinsamen Vectoring-fähigen<br />
DSLAM geführt werden. Sobald sich auch nur<br />
eine Doppelader nicht im „Vectoring-Verbund“ befindet,<br />
bricht die Performance auch in den übrigen Doppeladern<br />
erheblich ein, so dass eine Entbündelung beim<br />
Vectoring technisch problematisch ist, faktisch aber<br />
wegen der Ökonomie des FTTC-Ausbaus ein Problem<br />
darstellen wird. Mittelfristig könnte die Weiterentwicklung<br />
eines sog. „Multi-DSLAM“ einen Lösungsansatz<br />
bieten, die eine Entbündelung immerhin dann erlauben<br />
würde, wenn sich die beteiligten Betreiber auf einen<br />
Systemhersteller einigen („Node Level Vectoring“). Das<br />
technische bzw. ökonomische Problem dieses Ansatzes<br />
liegt wohl noch in der Umsetzung der erforderlichen<br />
sehr hohen Rechenleistung.<br />
Der tatsächliche Nutzen und die geeigneten Einsatzmöglichkeiten<br />
von Vectoring sind aufgrund der zahlreichen<br />
Faktoren und Rahmenbedingungen, von denen der<br />
konkrete Leistungsgewinn am Ende abhängt, schwer<br />
abzuschätzen. So gibt es von Seiten der Hersteller unterschiedliche<br />
Angaben dazu, ab welchen Leitungslängen<br />
bzw. unter welchen Bedingungen signifikante<br />
Leistungsverluste einsetzen. Auch liegen noch keine<br />
abschließenden Erkenntnisse darüber vor, ob bzw. in<br />
welchem Ausmaß mit ADSL 2+ beschaltete Leitungen<br />
vom HVt aus den Vectoring-Effekt beeinflussen könnten.<br />
Schließlich ist auch der Einfluss von FTTB auf<br />
Vectoring in den Fällen zu untersuchen, in denen die<br />
gleiche Inhouse-Infrastruktur genutzt wird. Schließlich<br />
sind auch die Kosten für den Einsatz von Vectoring noch<br />
nicht wirklich abzuschätzen.<br />
<strong>BREKO</strong> regt an, dass die interessierten Wettbewerber,<br />
die Telekom und die Hersteller in einer Reihe<br />
gemeinsamer Feldversuche diese technischen Punkte<br />
klären. Erst die Beantwortung der technischen Vorfragen<br />
ermöglicht eine objektive Bewertung der Einsatzoptionen<br />
von Vectoring. <br />
104
NETZNEUTRALTIÄT<br />
„All bits are created equal“ – diesen Satz verbindet man<br />
in den Vereinigten Staaten mit der Diskussion um die<br />
„Netzneutralität“. Dort wollten die Internet Service<br />
Provider (ISP) in den letzten Jahren eine Kontrollmöglichkeit<br />
über die transportierten Datenströme einführen.<br />
In Einzelfällen wurden bestimmte Inhalte oder<br />
Dienste blockiert, in anderen Fällen waren bestimmte<br />
Dienste nur aus bestimmten Netzen erreichbar. Dieses<br />
Vorgehen führte in den USA aus mindestens drei<br />
Gründen zu heftigen Diskussionen mit großem Widerhall<br />
in Politik und Presse.<br />
1. Viele Haushalte in den USA werden nur durch<br />
einen ISP versorgt, so dass die Kunden nicht die<br />
Möglichkeit haben, einen Anbieter mit unliebsamen<br />
Praktiken zu verlassen. Ein Wettbewerb im physikalischen<br />
und logischen Internetzugang findet großflächig<br />
nicht statt, so dass die Praktiken der ISP von<br />
vielen Beobachtern als Inhaltekontrolle oder Zensur<br />
bezeichnet wurden.<br />
2. Die großen Dienste- und Inhaltanbieter der Welt<br />
sind in den USA beheimatet. Sie sahen ihr Geschäftsmodell<br />
durch die Praktiken der ISP bedroht. So gründeten<br />
Google, Amazon, eBay und Skype die „Open<br />
Internet Coalition“ als Interessensvertretung, um die<br />
ISP in die Schranken zu weisen. Diese Unternehmen<br />
verfügen über beste Kontakte zur US-amerikanischen<br />
Regierung, bspw. gehört der langjährige Google-CEO<br />
und jetzige Verwaltungsrat Eric Schmidt zum Beraterstab<br />
von Barack Obama und war auch als Regierungsmitglied<br />
im Gespräch.<br />
3. Es bildete sich in der Netzgemeinde eine ‚grass<br />
roots“-Bewegung, die jegliches Eingreifen von ISP in<br />
die Datenströme ablehnt. Hier wurden primär zwei<br />
Argumente ins Feld geführt. Zum einen dürfe die<br />
Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt werden. Diese<br />
umfasse den ungehinderten Zugang zu Informationen<br />
und Diensten. Zum anderen führten die Eingriffe der<br />
ISP dazu, dass die Möglichkeit für kleine Inhalte- und<br />
Diensteanbieter erfolgreich ein neuen Geschäftsmodell<br />
zu etablieren, beschnitten würden („the next google<br />
won’t be successful“).<br />
Diese Diskussion schwappte vor ca. sechs Jahren<br />
erst langsam, spätestens seit zwei Jahren kräftig nach<br />
Europa über. Sie war von Anfang an von der Tatsache<br />
gekennzeichnet, dass man zwar an der Oberfläche<br />
und in der Semantik die gleiche Diskussion wie in den<br />
USA führte, aber die deutlich unterschiedlichen Hintergründe<br />
und Ausgangspunkte nicht (hinreichend)<br />
reflektierte. In Deutschland haben fast alle Kunden<br />
die Wahl zwischen verschiedenen Netzbetreibern und<br />
ISP. Die Überwachung, Kontrolle und in weiten Teilen<br />
auch das „Mitlesen“ der Inhalte von Telekommunikation<br />
ist verboten. Das Grundgesetz schützt Meinungsund<br />
Pressefreiheit sowie das Telekommunikations- und<br />
Fernmeldegeheimnis. Das Bundesverfassungsgericht<br />
hat das Recht auf informationelle Selbstbestimmung<br />
mit Verfassungsrang ausgestattet.<br />
Aus diesen Gründen sind alle Diskussionen, die sich<br />
um die Kontrolle, die Beeinflussung, das Ausbremsen<br />
und Blockieren von bestimmten Inhalten drehen, in<br />
Deutschland per se irrelevant, da rein rechtlich nicht<br />
möglich. Hinzu kommt, dass kein ISP oder Netzbetreiber<br />
in Deutschland jemals den Willen oder den Wunsch<br />
geäußert hat, die Inhalte seiner Kunden kontrollieren zu<br />
wollen. Diese Position wird vom <strong>BREKO</strong> und den anderen<br />
TK-Verbänden seit Jahren wiederholt und ebenso<br />
lange von verschiedenen interessierten Gruppen in der<br />
Diskussion ignoriert oder bezweifelt. Auch an dieser<br />
Stelle sei daher betont: das Grundgesetz gilt, kein BRE-<br />
KO-Mitgliedsunternehmen wird die Datenströme nach<br />
Inhalte selektieren.<br />
Abgesehen von der Unantastbarkeit der Grundrechte<br />
- wie steht nun der <strong>BREKO</strong> zur Netzneutralitätsdebatte?<br />
Hierzu ist es sinnvoll, neben den US-amerikanischen<br />
Wurzeln der Diskussion, die technischen Hintergründe <br />
105
kurz zu beleuchten. Gab es vor 20 Jahren für jede Anwendungsgruppe<br />
noch jeweils ein Netz (Telefonnetz,<br />
Datennetz, Mobilfunknetz, etc.) pro Betreiber, geht<br />
der Trend seit Jahren zu „all IP“-Netzen. In einem<br />
Netz werden möglichst alle Dienste bereitgestellt. Dies<br />
ermöglicht sehr große Effizienzvorteile. Rein technisch<br />
bedeutet es, dass Dienste mit den unterschiedlichsten<br />
Anforderungen an das Netz parallel betrieben<br />
werden. Daher werden seit Beginn der Verwendung<br />
von IP-Netzen, die Netze aktiv gemanagt. Will sagen:<br />
es gibt in den Backbonenetzen unterschiedliche<br />
Qualitätsklassen, die sich primär in unterschiedlichen<br />
Prioritäten bei Kapazitätsproblemen manifestieren.<br />
Das bedeutet in der Praxis - und das schon seit Jahren<br />
-, dass Telefonanrufe bei Engpässen mit Priorität<br />
vor bspw. Internetsurfen transportiert werden. In die<br />
Inhalte von Telefonaten oder Internetsessions einzelner<br />
Kunden braucht, darf und will dabei kein Netzbetreiber<br />
schauen. Es reicht vollkommen aus, zu wissen,<br />
welche Diensteklasse transportiert wird. Dies ist heute<br />
gängige Praxis. Neu soll sein, dass die Qualitätsparameter<br />
über Netzgrenzen hinweg übergeben werden und<br />
so ein qualitätsgesicherter Transport auch durch mehrere<br />
Netze möglich ist. Dies funktioniert heute nur für<br />
Telefongespräche, nicht aber für andere Dienste. Heute<br />
wird Qualität nur in den einzelnen Netzen sichergestellt,<br />
nicht aber über Netzgrenzen hinweg.<br />
Die Sicherstellung von Übertragungsqualität über<br />
Netzgrenzen hinweg ermöglicht die Umsetzung einer<br />
Vielzahl neuer Ideen und Geschäftsmodelle, die heute<br />
nicht – oder nur im Ausnahmefall – funktionieren. So<br />
können bspw. Dienste- und Inhalteanbieter ihren Kunden<br />
die Leistungsfähigkeit ihrer Angebote garantieren,<br />
ohne sich und ihre Kunden an ein Netz binden zu müssen.<br />
Auch sind dann diverse Angebote mit qualitativ<br />
hochwertigen bidirektionalen Elementen möglich. Der<br />
<strong>BREKO</strong> stellt sich also die Struktur der Datennetze so<br />
vor, dass es eine einheitliche Struktur von Qualitätsklassen<br />
gibt, die nach verschiedenen Parametern klassifiziert<br />
sind. Die Qualitätsklassen werden von den Netzbetreibern<br />
über die Netzgrenzen hinweg übergeben, sichergestellt<br />
und bezahlt. Hierzu wird die heutige best effort<br />
Leistung nicht beeinträchtigt. Niemandem soll ein<br />
qualitativ hochwertigerer Dienst inkl. der entstehenden<br />
Kosten aufgezwungen werden. Die verschiedenen<br />
Diensteklassen stehen allen Nachfragern und Kunden<br />
offen. Wir lehnen exklusive Vergaben von Diensteklassen<br />
strikt ab. Es muss aus der Sicht des <strong>BREKO</strong> sichergestellt<br />
sein, dass keine Marktverzerrungen entstehen.<br />
In den USA ist zu beobachten, dass sich Anbieter von<br />
Premium-Inhalten oder Topdiensten exklusiv an den<br />
größten Netzbetreiber binden. Dann sind die begehrtesten<br />
Dienste und Inhalte nur noch im größten Netz<br />
erreichbar. Oder nur in diesem Netz werden bestimmte<br />
Tarife angeboten. In diesen Fällen verbünden sich die<br />
Marktführer aus verschiedenen Bereichen zulasten des<br />
Wettbewerbs und letztlich zulasten der Kunden. Hier<br />
sieht der <strong>BREKO</strong> Handlungsbedarf, um den Wettbewerb<br />
funktionsfähig zu halten. Unsere Vorstellungen<br />
sehen vor, dass die Qualitätsklassen allen Nachfragern<br />
offen stehen und innerhalb einer Klasse nicht differenziert<br />
wird. Auch soll der technische und finanzielle Zugang<br />
zu einer Klasse differenzierungsfrei erfolgen. Eine<br />
so verstandene Netzneutralität ermöglicht die sinnvolle<br />
Nutzung von IP-Netzen ohne dass Dienste, Kunden<br />
oder gar Inhalte diskriminiert werden bzw. der Wettbewerb<br />
verzerrt wird. <br />
Autor: Dr. Remco van der Velden<br />
(Telefónica Deutschland)<br />
Leiter des Arbeitskreises<br />
Regulierung & Strategie des<br />
<strong>BREKO</strong><br />
106
107
ÜBER <strong>BREKO</strong><br />
WIR ÜBER UNS<br />
Der Bundesverband Breitbandkommunikation e. V.<br />
(<strong>BREKO</strong>) ist mit rund 130 Mitgliedern, unter ihnen<br />
über 70 Regionalcarrier, Stadtwerke und Kabelnetzbetreiber,<br />
der größte Wettbewerberverband in Deutschland.<br />
Unsere Mitglieder vermarkten ihre Produkte vor<br />
allem auf Basis eigener Infrastruktur und versorgen in<br />
ganz Deutschland nicht nur Ballungszentren, sondern<br />
auch ländliche Gebiete mit leistungsfähigen Glasfaseranschlüssen.<br />
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den<br />
kostenintensiven Breitbandausbau ist die von vielen<br />
<strong>BREKO</strong>-Netzbetreibern umgesetzte Multi-Access-<br />
Strategie. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Situation<br />
vor Ort, des ermittelten Bedarfs und nicht zuletzt<br />
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgt<br />
die Glasfaserverlegung entweder in Zwischenschritten<br />
bis zum Kabelverzweiger oder Schaltverteiler oder<br />
aber gleich bis zum Grundstück, ins Haus oder die<br />
Wohnung(FTTC/B/H). So werden die Glasfasernetze<br />
schrittweise mit immer höheren Bandbreiten und auf<br />
Basis wirtschaftlich tragfähiger Geschäftsmodelle immer<br />
näher zu Privat- und Geschäftskunden gebaut.<br />
Seit seiner Gründung im Jahre 1999 tritt der BRE-<br />
KO erfolgreich für den Infrastrukturwettbewerb im<br />
deutschen Telekommunikationsmarkt ein. Allein im<br />
Jahr 2011 haben die <strong>BREKO</strong>-Unternehmen 1,5 Mrd.<br />
Euro in den NGA-Ausbau investiert und damit aktiv<br />
auf die Erreichung der Breitbandziele der Bundesregierung<br />
eingezahlt. Um dieses Engagement weiter zu<br />
forcieren, sind verlässliche gesetzliche und regulatorische<br />
Rahmenbedingungen notwendig. Daher fordert<br />
<strong>BREKO</strong> beispielsweise eine angemessene und konsistente<br />
Regulierung von Vorleistungen, weiteren Abbau<br />
von Diskriminierung und vor allem ein Bekenntnis der<br />
Politik und Regulierung zum Infrastrukturwettbewerb.<br />
Der <strong>BREKO</strong> ist zudem ein maßgeblicher Treiber bei<br />
der Forcierung von Open-Access-Modellen, durch die<br />
die Effizienz beim Breitbandausbau erheblich gesteigert<br />
werden kann.<br />
Mit der Gründung der <strong>BREKO</strong> Einkaufsgemeinschaft<br />
eG geht die vielseitige Arbeit des Verbands über die reine<br />
Interessensvertretung hinaus. Durch die Bündelung<br />
der Kräfte und die Synchronisierung der Kompetenzen<br />
der Mitgliedsunternehmen können neue Geschäftsmodelle<br />
realisiert werden. Unsere Einkaufsgemeinschaft<br />
ermöglicht den beteiligten Regional- und City-Carriern<br />
Mobilfunkdienstleistungen in eigenem Namen und auf<br />
eigene Rechnung - so genannte White Label Produkte<br />
- anzubieten. Weitere Dienstleistungen, wie IPTV-<br />
Vorleistungen und NOC-Dienstleistungen sind kurz vor<br />
dem Vermarktungsstart. <br />
108
Flensburg<br />
<strong>BREKO</strong>: STARKE PARTNER – GEMEINSAME ZIELE<br />
Breklum<br />
Husum<br />
Itzehoe<br />
Neumünster<br />
Kiel<br />
Quickborn<br />
Neustadt i. H.<br />
Lübeck<br />
Schwerin<br />
Oldenburg<br />
Hetlingen<br />
Ottersberg<br />
Hamburg<br />
Ratzeburg<br />
Schwedt<br />
Hannover<br />
Wolfsburg<br />
Braunschweig<br />
Salzgitter<br />
Brandenburg<br />
Dessau<br />
Berlin<br />
Potsdam<br />
Gummersbach<br />
Es gibt noch viel zu tun:<br />
Koblenz<br />
B<br />
R<br />
Interessensvertretung gegenüber<br />
Bundesnetzagentur, Behörden, Öffentlichkeit und Politik in Deutschland und<br />
Europeische Komission.<br />
Fundierte Informationen über alle Aspekte des Breitbandmarkts:<br />
Regulierung, Recht, Markt, Technik, Politik, Trendbarometer<br />
E<br />
K<br />
Erfahrungsaustausch Plattform, Netzwerk, Best Practice<br />
Kooperationen, Synergien<br />
Aalen<br />
O<br />
Operative Unterstützung durch die <strong>BREKO</strong> Einkaufsgemeinschaft eG: White<br />
Label Mobilfunk, IPTV, NOC-Dienstleistungen, Hardware ...<br />
Lindau<br />
109
<strong>BREKO</strong>|BREITBANDMESSE<br />
STEIGENBERGER|AIRPO<br />
RT|HOTEL|FRANKFURT<br />
SAVE THE DATE 17. + 18. April 2013<br />
110
Redaktion: Anna Nass<br />
nass@brekoverband.de<br />
<strong>BREKO</strong><br />
Reuterstraße 159<br />
53113 Bonn<br />
Tel.: +49 228 24999-70<br />
Fax: +49 228 24999-72<br />
Hauptstadtbüro<br />
Invalidenstraße 91<br />
10115 Berlin<br />
Tel.: +49 30 58580-410<br />
Fax: +49 30 58580-412<br />
www.brekoverband.de<br />
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111
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