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Breitband Kompass 2013 Plus<br />

Erfolgreiche Geschäftsmodelle<br />

für den Breitbandausbau in Deutschland<br />

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INHALT<br />

Inhaltsübersicht des<br />

<strong>BREKO</strong> <strong>Jahresbericht</strong>es 2012<br />

Vorwort 5<br />

Vorstandsinterviews 6<br />

<strong>BREKO</strong> 5-Punkte Plan 15<br />

Verlässlichkeit der Regulierung 16<br />

Glasfaserausbau – ein rentables<br />

Geschäftsmodell?! 18<br />

Fortschrittsbericht 24<br />

Mit einer Steigerung von 60% ist der<br />

NGA-Ausbau der <strong>BREKO</strong>-Unternehmen auf der<br />

Überholspur 24<br />

Nachfrage nach hochbitratigen Anschlüssen<br />

steigt stetig 25<br />

Fortschritt der NGA-Projekte im <strong>BREKO</strong>: 27<br />

NGA-Projekte im <strong>BREKO</strong> 29<br />

Übersicht 29<br />

NGA-Projekte im <strong>BREKO</strong>: Details 39<br />

ACO 40<br />

azv Südholstein 40<br />

BORnet 41<br />

Breitbandnetz GmbH & Co. KG 42<br />

BürgerBreitbandNetz GmbH & Co. KG 42<br />

City Service Solutions (CSS) 43<br />

DATEL 44<br />

Deutsche Glasfaser 44<br />

DOKOM21 45<br />

eifel-net 46<br />

E.ON Hanse 47<br />

e.wa riss 48<br />

EWE TEL 48<br />

EWO (Elektrizitäts-Werk Otterberg) 50<br />

GlobalConnect 50<br />

GmündCOM 51<br />

HeLi NET 52<br />

HSE Medianet 53<br />

htp 54<br />

KEVAG Telekom 54<br />

KielNET 54<br />

KomMITT Ratingen 55<br />

komro 56<br />

LEW TelNet 56<br />

mr. net services 57<br />

NDIX 58<br />

NeckarCom 59<br />

Netcom Kassel 59<br />

ODR TSG (EnBW) 60<br />

Plusnet / QSC 60<br />

RFT kabel 61<br />

RheiNet 61<br />

R-KOM 62<br />

sdt.net 64<br />

SeWiKom 64<br />

Stadtwerke Emsdetten 65<br />

Stadtwerke Itzehoe 65<br />

Stadtwerke Konstanz 66<br />

2


Stadtwerke Neumünster 66<br />

Stadtwerke Nürtingen 67<br />

Stadtwerke Schwedt 68<br />

Stadtwerke Sindelfingen/Böblingen 68<br />

Stadtwerke Würzburg 69<br />

süc//dacor 70<br />

SWU TeleNet 70<br />

TeleData 71<br />

Telefónica Deutschland 72<br />

Telekommunikation Lindau 72<br />

Telemark 72<br />

telsakom 74<br />

Thüringer Netkom 75<br />

TNG 76<br />

TraveKom 76<br />

TüNet 77<br />

ÜWAG 78<br />

Vereinigte Stadtwerke Media 78<br />

Versatel 79<br />

vitronet Gruppe 80<br />

WEMACOM 80<br />

WiTCOM 81<br />

WOBCOM 82<br />

Wirtschaftlichkeit des Glasfaserausbaus 83<br />

Marktpotenziale für hochbitratige<br />

Breitbandanschlüsse in Deutschland 84<br />

Ein Ausblick auf das Jahr 2025 84<br />

Umsatzentwicklung und Nutzerzahlen:<br />

Die Entwicklung des ARPU für<br />

Telekommunikationsdienste 88<br />

Alternative Nutzung - Open Access<br />

als Vermarktungsprinzip 92<br />

Muss es wirklich Glasfaser bis<br />

zum Haushalt sein? 97<br />

Vectoring – Steilvorlage für den<br />

Breitbandausbau oder Pass ins<br />

wettbewerbspolitische Abseits? 102<br />

Technische Grundlagen des Vectoring 104<br />

Netzneutraltiät 105<br />

Über Breko 107<br />

3


Ralf Kleint, Präsident, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

e.V. und Geschäftsführer, htp<br />

Johannes Pruchnow, Vizepräsident, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

e.V. und Vorstandsvorsitzender, Versatel<br />

Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

e.V.<br />

4


VORWORT<br />

Breitbandausbau in Deutschland<br />

gewinnt weiter an Dynamik!<br />

Das Zeitalter der Industrialisierung war und ist in erster<br />

Linie durch technologischen Fortschritt gekennzeichnet.<br />

Rasanter technologischer Fortschritt prägt auch unsere<br />

Telekommunikationsbranche und in starkem Maße<br />

den Weg vom Schmal- zum Breitband und darüber hinaus<br />

zum flächendeckenden Highspeed-Netz der Zukunft.<br />

Zur Veranschaulichung folgende Zahlen: 1997<br />

wurden lediglich 100.000 SMS innerhalb eines Jahres<br />

versandt – 2011 hatte Facebook 700 Millionen registrierte<br />

User, die Daten, Fotos und Videos hochladen.<br />

1994 wurde Amazon gegründet – 2009 stellte Karstadt<br />

mit seinen 250 Filialen, die zum traditionellen Bild<br />

deutscher Innenstädte gehörten, einen Insolvenzantrag.<br />

2007 wurde das erste iPhone verkauft – 2010 existierten<br />

bereits über 300.000 Apps. Das Breitband-Internet<br />

hat als Innovation schrittweise eine Industrie nach der<br />

anderen umgekrempelt, berührt inzwischen die meisten<br />

Bereiche unseres Lebens und ist mittlerweile ein gesellschaftspolitisches<br />

Phänomen.<br />

Für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland<br />

ist der Ausbau des schnellen Internets entscheidend.<br />

Denn die breitbandige Vernetzung von Wirtschaft,<br />

Gesellschaft und Staat ist wesentliche Grundlage für<br />

Innovation, nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung<br />

in der Informationsgesellschaft. High-Speed-<br />

Glasfaseranschlüsse werden bei Wahrung und Ausbau<br />

von Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit in Europa<br />

eine Schlüsselrolle spielen. Die Europäische Kommission<br />

schätzt, dass mit einer zehnprozentigen Erhöhung<br />

der Breitbanddurchdringung ein Wirtschaftswachstum<br />

zwischen 1 % und 1,5 % erzielt wird.<br />

Die Liberalisierung des Telekommunikationsmarkts<br />

vor knapp 15 Jahren hat den Weg zu diesen Innovationen<br />

geebnet. Und die Wettbewerbsunternehmen haben<br />

seit der Marktöffnung 1998 deutlich mehr als 50 Mrd.<br />

Euro in den Ausbau eigener Infrastrukturen investiert,<br />

und zwar in erster Linie in hochleistungsfähige Glasfasernetze.<br />

Dazu haben die vielen <strong>BREKO</strong>-Unternehmen<br />

einen wesentlichen Beitrag geleistet! Die Ergebnisse der<br />

<strong>BREKO</strong>-Marktdatenstudie und der Nachfrageprognose<br />

des WIK zeigen, dass die von Privathaushalten nachgefragte<br />

Anschlussbandbreite bis zum Jahr 2020 auf 120 Mbit/s und<br />

bis zum Jahr 2025 auf 200 - 300 Mbit/s steigen wird. Aufgrund<br />

der prognostizierten Nachfrageentwicklung werden<br />

Glasfasernetze zunehmend zum „state oft the art“ bei der<br />

Breitbandversorgung. Auch in diesem Jahr werden die im<br />

<strong>BREKO</strong> zusammengeschlossenen Netzbetreiber mehr als<br />

1,6 Mrd. Euro in den Aufbau hochleistungsfähiger Glasfaserinfrastruktur<br />

investieren und sind damit einmal mehr<br />

der Investitionsmotor im deutschen Telekommunikationsmarkt.<br />

Die mit diesem Jahrbuch veröffentlichte Referenzliste<br />

zeigt eindrucksvoll, dass der Breitbandausbau<br />

bei den im <strong>BREKO</strong> organisierten Unternehmen in den<br />

vergangenen 12 Monaten weiter deutlich an Dynamik<br />

gewonnen hat: Von unseren Netzbetreibern wurden allein<br />

in diesem Jahr rund 500 Gebiete mit NGA-Anschlüssen<br />

versorgt, die zuvor zum größten Teil keine Breitbandversorgung<br />

hatten. Mit anderen Worten: Highspeed-Breitbandanschlussmöglichkeiten<br />

für über 650.000 Haushalte<br />

und 22.500 Unternehmen!<br />

Das zeigt: Die <strong>BREKO</strong>-Unternehmen leisten einen<br />

wichtigen Beitrag zur Breitbanderschließung im ländlichen<br />

Raum und damit zur Erreichung der Breitbandziele<br />

der Politik. Und darum: Einer seitens der Telekom<br />

Deutschland aufgebrachten Diskussion zur Remonopolisierung<br />

des Marktes durch den Anspruch auf die alleinige<br />

Nutzung der Vectoring-Technologie, sollte seitens<br />

der Politik und der Regulierung umgehend eine klare<br />

Absage erteilt werden. Ein Bekenntnis zum Wettbewerb<br />

ist ein Bekenntnis zum Standort Deutschland. <br />

5


VORSTANDSINTERVIEWS<br />

6


Die <strong>BREKO</strong>-Referenzliste hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />

deutlich weiterentwickelt und zeigt eindrucksvoll,<br />

welche Innovationen seitens der Wettbewerbsunternehmen<br />

erfolgen. Mit welchen Rahmenbedingungen kann<br />

der weitere Wettbewerb sichergestellt werden?<br />

Dr. Stephan Albers: Zunächst einmal freut es mich<br />

persönlich sehr, dass der Glasfaserausbau in Deutschland<br />

weiter stark an Dynamik zunimmt. Und damit meine<br />

ich nicht nur den Breitbandausbau in den Ballungsgebieten,<br />

sondern vor allem auch in den unterversorgten<br />

ländlichen Gebieten, den sogenannten weißen Flecken.<br />

Die aktuelle Projektliste in unserem Breitbandkompass<br />

stellt das eindrücklich unter Beweis! Wir müssen aber<br />

die Rahmenbedingungen weiter verbessern, damit der<br />

Ausbau in Deutschland noch rascher vorangeht: und<br />

dafür setzt sich der <strong>BREKO</strong> ein!<br />

Was ist zu tun? Zum einen: Das im Mai 2012 in<br />

Kraft getretene neue Telekommunikationsgesetz<br />

(TKG) stellt die richtigen Weichen, indem es Investitionsanreize<br />

für Netzbetreiber setzt. Beispielhaft dafür<br />

ist die neu geschaffene Möglichkeit, öffentliche Infrastrukturen<br />

wie Straßen und Schienenwege von Bund<br />

und Bahn für den Breitbandausbau zu nutzen. Diese<br />

Vorgaben des TKG müssen jetzt aber schnellstmöglich<br />

umgesetzt werden. Ein weiteres Beispiel ist das im<br />

neuen TKG vorgesehene Microtrenching. Mit Einsatz<br />

dieser innovativen Technologie können die Tiefbaukosten<br />

für Breitbandnetze signifikant gesenkt werden.<br />

Das ist wichtig, weil gerade in unterversorgten Regionen<br />

der Tiefbau der mit Abstand größte Kostenfaktor<br />

ist. Auch hier fehlt es noch an der Umsetzung!<br />

Zum anderen ist uns im neuen TKG die aus Teilen<br />

der Politik geforderte Universaldienstverpflichtung<br />

zum Ausbau des Highspeed-Internet erspart geblieben.<br />

Die gesamte Branche hat sich mit Erfolgt gegen<br />

den planwirtschaftlichen Ansatz des staatlich verordneten<br />

Breitbandausbaus zur Wehr gesetzt. Auch der<br />

<strong>BREKO</strong> hat sich eindeutig gegen den Universaldienst<br />

positioniert und als wettbewerbsfreundliche Alternative<br />

den <strong>BREKO</strong> 5-Punkte-Plan (S.15) für die Politik<br />

erarbeitet. Der Plan enthält eine Reihe von wichtigen<br />

Maßnahmen, mit denen die Politik nach unserer festen<br />

Überzeugung den wettbewerblichen Glasfaserausbau<br />

in Deutschland unterstützen kann - viel besser<br />

als mit der Einführung eines Universaldienstes! Derzeit<br />

sind wir im intensiven Austausch mit der Politik<br />

auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene, um den<br />

5-Punkte-Plan rasch umzusetzen.<br />

Ein weiterer ganz wichtiger Anreiz für den Breitbandausbau<br />

auch und gerade in der Fläche ist und<br />

bleibt die Absenkung des TAL-Preises. Hier bleibt<br />

der <strong>BREKO</strong> ganz klar auf Kurs und wird auch in der<br />

Preisrunde 2013 bei der Bundesnetzagentur eine signifikante<br />

Absenkung fordern. <br />

Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer,<br />

Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (<strong>BREKO</strong>)<br />

7


Open-Access-Geschäftsmodelle ermöglichen die Rentabilität<br />

von Glasfaserinvestitionen. Ist es aus Ihrer Sicht daher<br />

folgerichtig, dass die Sicherstellung der Interoperabilität<br />

mittels einheitlicher Standards erforderlich ist?<br />

Ralf Kleint: Ja, die Nachfrager werden im Wesentlichen<br />

die großen nationalen und internationalen Carrier<br />

sein, die in allen Regionen des Landes einheitliche, über<br />

gleiche Prozess-Schnittstellen abwickelbare Zugänge zu<br />

Access-Netzen erwarten.<br />

Im NGA-Forum wurden mit allen Marktteilnehmern<br />

im Branchenkonsens einheitlich Standards definiert.<br />

Diese Standards haben Empfehlungscharakter. Damit<br />

Investitionssicherheit und damit auch mehr Dynamik<br />

in den Ausbau von Access-Glasfasernetzen kommt, sind<br />

vertragliche, in Teilbereichen eventuell sogar regulatorische<br />

Festlegungen notwendig.<br />

Da parallel zu den gebauten Glasfasernetzen auch<br />

noch Kupfernetze bestehen und der Bandbreitenbedarf<br />

in den nächsten Jahren zu großen Teilen auch noch über<br />

VDSL+ befriedigt werden kann, sind im Markt etablierte<br />

Standards zeitnah erforderlich, damit eine zügige<br />

Migration der Kunden auf die schon bestehenden Glasfasernetze<br />

erfolgen kann. <br />

Ralf Kleint, Präsident, Bundesverband Breitbandkommunikation e.V.<br />

(<strong>BREKO</strong>) und Geschäftsführer, htp GmbH<br />

8


Mit rund 10 Mio. entbündelten Teilnehmeranschlussleitungen<br />

am Hauptverteiler und bereits nahezu 10.000 vom<br />

Wettbewerb mit Glasfaser erschlossenen Kabelverzweigern<br />

ist der Infrastrukturwettbewerb in Deutschland im Vergleich<br />

zu vielen EU-Ländern sehr weit entwickelt. Was ist<br />

der richtige Anreiz, Deutschland auch im NGA-Ausbau an<br />

die EU-Spitze zu bringen?<br />

Johannes Pruchnow: Gute Rahmenbedingungen für<br />

den Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung sind der<br />

Schlüssel für Infrastrukturinvestitionen. Der Regulierer<br />

kann hier im kommenden Jahr eine Menge tun. So müssen<br />

durch eine deutliche Absenkung der Zugangsentgelte<br />

die Investitionsmittel bei den Unternehmen bleiben,<br />

die auch wirklich investieren. Das derzeitige Entgeltniveau<br />

prämiert das längst abgeschriebene Kupfernetz der<br />

Telekom und nimmt damit der Telekom die Investitionsanreize<br />

und den Wettbewerbern die Investitionsmittel.<br />

Zudem muss die Bundesnetzagentur im Rahmen der<br />

anstehenden Neuordnung des TAL-Standardvertrages<br />

endlich wirkungsvolle Mechanismen etablieren, um die<br />

chronisch unbefriedigende Bereitstellungs- und Entstörqualität<br />

dieser zentralen Vorleistung nachhaltig zu<br />

verbessern. <br />

Johannes Pruchnow, Vizepräsident, Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (<strong>BREKO</strong>)<br />

und Vorstandsvorsitzender, Versatel AG<br />

9


Eine flächendeckende Breitbandversorgung ist eine der zentralen<br />

Themen in Deutschland. Warum investieren gerade die<br />

alternativen Teilnehmernetzbetreiber in die Infrastruktur<br />

des 21. Jahrhunderts und was sind die Erfolgsfaktoren?<br />

Alfred Rauscher: Grundsätzlich werden Telekommunikationsnetze<br />

für einen Anwendungsfall realisiert. Das<br />

gute alte Kupferdoppeladernetz entstand in den letzten<br />

100 Jahren zum Telefonieren. Das Coaxialnetz entstand<br />

in den letzten 40 Jahren zum Fernsehen. Der heute dominierende<br />

Anwendungsfall – die Datenkommunikation<br />

– kam erst in den letzten Jahren hinzu und überlagert inzwischen<br />

den früheren Errichtungsgrund der Netze.<br />

Um den neuen Anforderungen nach einer stabilen, performanten<br />

und kostengünstigen Datenübertragung gerecht<br />

zu werden, scheuen die Inhaber der Altinfrastrukturen<br />

die immensen Investitionen in die Glasfasertechnik<br />

und optimieren stattdessen ihre Altnetze. Hierbei müssen<br />

sie immer tiefer in die technische Trickkiste greifen<br />

und faule Kompromisse suchen. Doch verglichen, z. B.<br />

mit den ehemaligen Ostblockstaaten, ist die Kupferinfrastruktur<br />

in der Bundesrepublik nicht am Ende des Lebenszyklus‘<br />

und erfordert daher nicht einen kompletten<br />

Überbau. Zudem bringt das gute alte Kupfernetz durch<br />

die überhöhten TAL-Entgelte sehr hohe Erträge, diese<br />

gilt es weiter abzuschöpfen.<br />

Doch über eines sind sich alle Marktteilnehmer sicher:<br />

„Auf lange Sicht wird nur die Glasfaser allen Anforderungen<br />

der Datenkommunikation gerecht werden“.<br />

Dieses Wissen gibt den alternativen Netzbetreibern die<br />

Sicherheit, ihre Investitionen in die passive Infrastruktur<br />

auch morgen amortisiert zu bekommen. Während<br />

die ehemaligen Monopolunternehmen (dem Börsenkurs<br />

verpflichtet) auf ihre Bestandsnetze setzen, können neuen<br />

Marktteilnehmer die Stunde der späten Geburt nutzen<br />

und neue, zukunftsgerichtete Infrastrukturen bauen.<br />

Hierbei gibt es zwei Stoßrichtungen:<br />

Orientiert an den niedrigsten Gestehungskosten pro<br />

Wohneinheit werden Glasfasernetze in den verdichtet bebauten<br />

Regionen der Metropolen geschaffen. Wohl wissend,<br />

dass dort aktuell kein Versorgungsengpass besteht. Doch die<br />

alternativen Netzbetreiber (meist mit kommunalem Hintergrund)<br />

besetzen als First-Mover diese lukrativen Bereiche,<br />

um die dort zu erzielenden Überschüsse in den Ausbau unwirtschaftlicher<br />

Regionen zu investieren.<br />

Orientiert an Versorgungsengpässen errichten die alternativen<br />

Netzbetreiber ihre Glasfasernetze in heutigen<br />

Schmalbandgebieten und leisten so einen wichtigen Beitrag<br />

zur Erfüllung der Breitbandziele der Bundesrepublik.<br />

In Gebieten mit Versorgungsengpässen sind von<br />

Beginn an hohe Anschlusszahlen zu erreichen und so<br />

ein gesicherter Einnahmestrom zu erschließen.<br />

Im Rahmen von Open-Access erhöhen die alternativen<br />

Netzbetreiber die Auslastung ihrer Glasfasernetze.<br />

Hierbei öffnen Sie die geschaffene Infrastruktur für<br />

Dritte und ermöglichen diesen, schnell und kostengünstig<br />

ihre Endkunden anzubinden. Durch seine Mitarbeit<br />

im NGN-Arbeitskreis der Bundesnetzagentur und den<br />

vielen Aktivitäten zur Bildung eines Open-Access-Branchenstandards<br />

liefert der <strong>BREKO</strong> die Grundlage zur<br />

Umsetzung des Open-Access-Modells. <br />

10


Alfred Rauscher, Vorstandsmitglied, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

e.V. (<strong>BREKO</strong>) und Geschäftsführer,<br />

R-KOM GmbH & Co. KG<br />

Der Einsatz von Vectoring ermöglicht höhere Bandbreiten<br />

auf dem Kupferkabel. Die Telekom möchte diesen technologischen<br />

Fortschritt zur Remonopolisierung des Infrastrukturwettbewerbs<br />

nutzen. Ist diese Verknüpfung sachgerecht?<br />

Norbert Westfal: Die Telekom versucht zum wiederholten<br />

Mal, die Politik glauben zu machen, dass sie flächendeckend<br />

Breitbandanaschlüsse ausbaut, wenn man<br />

ihr nur ausreichende Regulierungserleichterungen verschafft.<br />

Dabei verknüpft sie diesmal eine an sich positive<br />

neue Technologie wie Vectoring mit der Forderung,<br />

Wettbewerbern zukünftig keinen KVz-Zugang mehr<br />

zur Verfügung stellen zu müssen. Als Begründung wird<br />

angeführt, dass mit Vectoring der VDSL-Einsatz durch<br />

einen weiteren Carrier ausgeschlossen ist. Dies ist aber<br />

in der Praxis völlig unerheblich. Bereits die Erschließung<br />

der KVz mit Glasfaser zum Einsatz von VDSL ist in der<br />

Regel nur für einen Carrier wirtschaftlich. Ein Überbau<br />

findet daher nicht statt. Das heißt im Klartext: Dort, wo<br />

Wettbewerber VDSL ausbauen, geht die Telekom nicht<br />

hin und umgekehrt. Hieran ändert auch Vectoring nichts.<br />

Daher ist der Wettbewerb auch weiterhin für einen flächendeckenden<br />

Ausbau unerlässlich und der Zugang<br />

zum KVz notwendige Voraussetzung hierfür. Auch die<br />

<strong>BREKO</strong>-Unternehmen können durch den Einsatz von<br />

Vectoring am KVz für eine verbesserte Breitbandversorgung,<br />

insbesondere in der Fläche, sorgen. Mein Fazit: Die<br />

Forderung der Telekom ist inhaltlich unsinnig und von<br />

einem partnerschaftlichen Umgang mit den Wettbewerbern<br />

so weit entfernt wie 1998. <br />

Norbert Westfal, Vorstandsmitglied, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

e.V. (<strong>BREKO</strong>) und Mitglied der Geschäftsführung, EWE TEL GmbH<br />

11


Ist eine Diskussion zum Thema Universaldienst überhaupt<br />

noch relevant, wenn die Mobilfunknetzbetreiber ihre Auflagen<br />

aus dem Frequenzversteigerungsverfahren erfüllt<br />

haben?<br />

Markus Haas: Den drei Mobilfunkbetreibern, die<br />

im Jahr 2010 Frequenzen zur LTE-Nutzung ersteigert<br />

haben, ist seinerzeit zur Auflage gemacht worden, zunächst<br />

die weißen Flecken, also die ländlichen Räume,<br />

zu versorgen. Hierzu hatten die Bundesländer ihre unterversorgten<br />

Gebiete gemeldet. Erst wenn diese hinreichend<br />

versorgt sind, dürfen die Mobilfunknetzbetreiber<br />

in städtischen Gebieten die LTE-Netze ausbauen.<br />

Bis auf Mecklenburg-Vorpommern ist die hinreichende<br />

Versorgung für alle Bundesländer festgestellt worden.<br />

Die Flächendeckungsziele der Politik sind demnach<br />

so gut wie erreicht. Und dies, obwohl der Ausbau seit<br />

geraumer Zeit durch den Genehmigungsstau für die<br />

Richtfunkanbindung der Antennenmasten behindert<br />

wird. Richtfunk ist aber gerade für die Versorgung der<br />

ländlichen Räume notwendig.<br />

Auch befördert der Mobilfunkausbau den Glasfaserausbau:<br />

Sobald die Verkehre eine bestimmte Bandbreite<br />

übersteigen, ist es unverzichtbar, die Verteilnetze von<br />

Richtfunk auf Glasfaser umzustellen. Auch beim Mobilfunk<br />

rückt die Glasfaser näher zum Kunden. All diese<br />

Investitionen sind im Wettbewerb getätigt worden, eine<br />

Universaldienstverpflichtung würde den Ausbau lähmen<br />

und ist aus unserer Sicht nicht notwendig. Dies zeigt auch<br />

die Nachfrage nach den <strong>BREKO</strong>-Mobilfunkprodukten,<br />

die Telefónica in Deutschland zusammen mit der BRE-<br />

KO Einkaufsgenossenschaft entwickelt hat: Die regionalen<br />

Betreiber in Deutschland nutzen die Mobilfunkprodukte<br />

für konvergente Angebote und zur Schließung von<br />

Lücken im eigenen Portfolio. <br />

Markus Haas, Vorstandsmitglied, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

e.V. (<strong>BREKO</strong>) und Managing Director Corporate Affairs & Strategy,<br />

Chefsyndikus, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG<br />

Glauben Sie, dass eine Universaldienstverpflichtung<br />

die Breitbandinvestitionen im ländlichen<br />

Raum beschleunigen könnte?<br />

Hans Jürgen Dargel: Nein, denn eine Universaldienstverpflichtung<br />

ist kein marktwirtschaftlicher,<br />

sondern ein planwirtschaftlicher<br />

Ansatz. Und damit würde der Breitbandausbau in<br />

Deutschland nicht beschleunigt, sondern ausgebremst.<br />

Profitieren würde in erster Linie die Telekom.<br />

Und wenn alle Baumaßnahmen nur noch<br />

von einem Unternehmen, nicht angepasst an die<br />

regionalen Bedürfnisse, mit wenigen Systemherstellern<br />

erfolgen, dauert es logischerweise länger.<br />

Außerdem würden bestehende Investitionen der<br />

Wettbewerber entwertet und zu vorzeitigen Abschreibungen<br />

mit erheblichen Verlusten in deren<br />

Ergebnissen führen. Außerdem ist der Anreiz für<br />

einen schnellen Ausbau für den Universaldienstverpflichteten<br />

sehr gering, da die Einnahmen<br />

für den Breitbandbandanschluss gegenüber dem<br />

alten ISDN-Anschluss ja deutlich geringer ausfallen<br />

werden. Auch wird sich das Risiko der Abhängigkeit<br />

von nur noch wenigen Herstellern bei<br />

Lieferengpässen deutlich im Zeitverlust zeigen.<br />

In Summe bedeutet das: mehr Zeit für den Aufbau<br />

des Netzes, Verluste bei den Steuereinnahmen<br />

und dazu noch höhere Aufbaukosten als im<br />

Wettbewerb. Also: Universaldienst – nein danke!<br />

Glasfaserausbau im Wettbewerb – ja bitte! <br />

12


Hans Jürgen Dargel, Schatzmeister,<br />

Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (<strong>BREKO</strong>)<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung, WOBCOM GmbH<br />

Wie können Investitionen, auch im ländlichen<br />

Raum, gefördert werden?<br />

Eberhard Schmidt: Der Return on Invest<br />

ist insbesondere in Glasfaserausbauszenarien<br />

abseits der Ballungszentren häufig auf deutlich<br />

über 10 Jahre angelegt. Die Finanzbranche<br />

sieht sich in der Rolle des Finanzierers aber<br />

nicht in der des Risikoträgers. Daher spielen<br />

weder der Business Case noch die volkswirtschaftlichen<br />

Vorteile von Breitbandnetzen<br />

bei der Beurteilung der Finanzierung eine<br />

Rolle. Glasfasernetze stellen demnach häufig<br />

keinen besicherbaren Wert dar. Es gelten<br />

nur bankübliche Sicherheiten wie Immobilien,<br />

Sicherungsübereignung von Maschinen,<br />

Bürgschaften oder Eigenkapitalnachschussverpflichtungen<br />

von einem finanzstarken<br />

Sponsor. Wir halten die Breitbandziele der<br />

Politik für wichtig und richtig, sind aber davon<br />

überzeugt, dass es ohne eine Verbesserung<br />

der Finanzierungsbedingungen nicht gelingen<br />

wird, diese Ziele zu erfüllen. Die Finanzierbarkeit<br />

vieler Regionen kann aktuell nur über<br />

Bürgschaften oder Haftungsfreistellungen<br />

durch die KfW erfolgen. Die derzeit von der<br />

KfW als „Breitbandprogramme“ deklarierten<br />

Finanzierungsprogramme lösen die bestehenden<br />

Finanzierungsprobleme der in den<br />

Breitbandausbau investierenden Unternehmen<br />

nicht. <br />

Eberhard Schmidt, Vorstandsmitglied, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

e.V. (<strong>BREKO</strong>) und Geschäftsführer, KielNET GmbH Gesellschaft<br />

für Kommunikation<br />

13


Es zeigt sich immer mehr, dass eine Vermarktung von<br />

NGA-Anschlüssen einen TV-Dienst erfordert. Wie sehen<br />

Sie die TV-Marktentwicklung und wie kann der<br />

<strong>BREKO</strong> unterstützen?<br />

Bernd Gowitzke: Der Glasfaserausbau und damit<br />

der Ausbau von NGA-Netzen schreitet insbesondere<br />

bei den <strong>BREKO</strong>-Mitgliedsunternehmen deutlich<br />

voran. Der Bedarf an innovativen TV-Angeboten<br />

nimmt in diesem Zusammenhang ebenfalls zu, wobei<br />

ein TV-Grundangebot zum „must have Produkt“<br />

für Festnetzcarrier wird. Zusätzliche Features wie<br />

z. B. Multiscreen-Fähigkeit oder Over-The-Top-<br />

Angebote sind nicht nur kritische Erfolgsfaktoren,<br />

sondern ermöglichen auch zusätzliche Deckungsbeiträge.<br />

Die <strong>BREKO</strong> Einkaufsgemeinschaft eG<br />

verhandelt derzeit IPTV-Rahmenverträge, die ein<br />

„pay per User“-Modell und eine fertige Lösung für<br />

die Rechtethematik vorsehen. Netzbetreiber können<br />

also bald ihren Endkunden IPTV mit interessanten<br />

Zusatzoptionen ohne hohe Anfangsinvestitionen<br />

und personelle Ressourcen anbieten. <br />

Bernd Gowitzke, Vorstandsmitglied, Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

e.V. (<strong>BREKO</strong>) und Geschäftsführer, KEVAG Telekom GmbH<br />

In der ITK-Industrie ist „Cloud Computing“ das<br />

Topthema. Sind die Bedingungen in Deutschland<br />

geeignet, um die Chancen dieses Zukunftsthemas<br />

nicht zu verpassen?<br />

Jörg Figura: Cloud Computing wird oftmals<br />

rein auf das Thema Breitbandausbau fokussiert.<br />

Natürlich ist Cloud Computing in den unterschiedlichen<br />

Ausprägungen nur möglich, wenn<br />

die Netze entsprechende Transportkapazitäten für<br />

die anfallenden Datenmengen auch bereitstellen.<br />

Der zweite wesentliche Faktor, die Rechenzentren,<br />

die Cloudanwendungen hosten (bereitstellen),<br />

also der Ursprung, der diese Transportkapazitäten<br />

erst abfordert, bleibt oftmals vollkommen<br />

unbeachtet.<br />

Diese Rechenzentren gehören mittlerweile<br />

weltweit zu den größten Energieabnehmern. Daher<br />

spielen die Energiekosten eine wesentliche<br />

Rolle für die Standortauswahl. Deutschland bietet<br />

sich als Standort für Rechenzentren zwar an,<br />

da wir in der Vergangenheit über stabile Stromversorgung<br />

und hohe Netzqualität verfügt haben.<br />

Die derzeitige Energie, Preis und Abgabenpolitik<br />

macht den Rechenzentrumsbetrieb in Deutschland<br />

im Verhältnis zum europäischen Wettbewerb<br />

unattraktiv. Die Bezugskosten im benachbarten<br />

Ausland betragen oft nur die Hälfte der<br />

Werte in Deutschland.<br />

14


<strong>BREKO</strong> 5-PUNKTE PLAN<br />

Jörg Figura, Vorstandsmitglied,<br />

Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

e.V. (<strong>BREKO</strong>)<br />

1<br />

Investitionsimpulse des neuen<br />

Telekommunikationsgesetzes<br />

(TKG) nun umsetzen!<br />

und Geschäftsführer, DOKOM<br />

Gesellschaft für Telekommunikation<br />

mbH<br />

2<br />

Finanzierung von Glasfasernetzen<br />

verbessern!<br />

Im <strong>BREKO</strong> sind im wesentlichen Unternehmen mit<br />

regionalen Wurzeln organisiert. Gerade die regionale<br />

Cloud bietet, in Verbindung mit der hochwertigen Glasfaserinfrastruktur<br />

der regionalen Carrier, ein ideales<br />

Umfeld für die Wirtschaft. Die Standortbedingungen<br />

für regionale Rechenzentren<br />

werden durch die Energiepolitik und<br />

die daraus resultierenden Energiekosten<br />

jedoch zunehmend beeinträchtigt. Die<br />

Wirtschaftlichkeit der Investitionen in<br />

Rechenzentren sinkt erheblich. Wir fordern<br />

als Verband daher eine europäische<br />

Energiepolitik, die es uns ermöglicht, den<br />

Standort Deutschland für die ITK-Industrie,<br />

für erfolgreiche Cloud-Computing-<br />

Infrastruktur, zu entwickeln. <br />

3<br />

4<br />

5<br />

Steuerliche Anreize für die<br />

Bürgerinnen und Bürger<br />

verbessern!<br />

Rechtliche Basis für Investitionen<br />

der Kommunen und Landkreise<br />

in Glasfasernetze schaffen!<br />

Politik vor Ort für den Glasfaserausbau<br />

gewinnen!<br />

15


VERLÄSSLICHKEIT<br />

DER REGULIERUNG<br />

Die Entwicklungen und Veränderungen auf den Telekommunikationsmärkten<br />

stellen die Marktakteure und<br />

die Regulierer gleichermaßen vor neue Herausforderungen.<br />

Die Entwicklung wird einerseits angetrieben von<br />

der Migration der TK-Netze in Richtung IP. Andererseits<br />

erfordert der zu erwartende weitere Anstieg des<br />

Datenvolumens in den Netzen einen erheblichen Ausbau<br />

der Anschlussnetze, der sich auch in politischen Zielvorgaben,<br />

insbesondere der Breitbandstrategie der Bundesregierung,<br />

manifestiert hat. Dieser Ausbau erfordert<br />

jedoch enorme Investitionen, die derzeit nur sehr zögerlich<br />

getätigt werden. Natürlich gibt es eine große Zahl<br />

von investierenden Unternehmen, auch von Mitgliedern<br />

des <strong>BREKO</strong>. Ihr Engagement ist unverzichtbar. Allerdings<br />

scheinen die bisherigen Aktivitäten der gesamten<br />

Branche für den Aufbau einer modernen Glasfaserinfrastruktur<br />

im Festnetzbereich im Hinblick auf die Ziele<br />

der Breitbandstrategie noch nicht ausreichend zu sein.<br />

Dass der Ausbau hochleistungsfähiger Breitbandnetze<br />

gelingt, ist nicht nur für die TK-Industrie, sondern auch<br />

für andere Wirtschaftsbereiche und die Menschen in<br />

Deutschland und Europa insgesamt von hoher Bedeutung.<br />

Bei der Diskussion, wie die Investitionsbereitschaft<br />

erhöht werden kann und welche Rahmenbedingungen<br />

dafür erforderlich sind, steht auch der Regulierer immer<br />

wieder im Fokus. Die Bundesnetzagentur beschäftigt<br />

sich derzeit – im Vorfeld zentraler Entscheidungen<br />

für den Markt – sehr sorgfältig mit der Frage nach der<br />

richtigen Ausrichtung der Regulierung und den bestmöglichen<br />

investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen.<br />

Dabei sieht sich die Behörde einer Vielzahl, je nach<br />

Interessenlage und praktiziertem Geschäftsmodell,<br />

durchaus sehr gegensätzlicher Forderungen der verschiedenen<br />

Marktakteure ausgesetzt. Bei den anstehenden<br />

Entscheidungen wird die Bundesnetzagentur auf<br />

der Grundlage des neuen investitionsfreundlichen Telekommunikationsgesetzes<br />

ihren Beitrag leisten, weitere<br />

Impulse für den Breitbandausbau in Gang zu setzen,<br />

und zwar nicht nur für den Incumbent in Deutschland,<br />

sondern auch sehr bewusst für die vielen investierenden<br />

Wettbewerbsunternehmen.<br />

Auch auf europäischer Ebene diskutieren die Regulierer<br />

über die richtige Ausrichtung der Regulierung in<br />

einem NGA-Umfeld. Darüber hinaus hat die zuständige<br />

Kommissarin Neelie Kroes im Juli mit ihrem „Policy<br />

Statement“ ebenfalls in diese Diskussion eingegriffen.<br />

Für die Bundesnetzagentur ist und bleibt funktionierender<br />

Wettbewerb der beste Treiber für Innovationen<br />

und Investitionen. Die Förderung nachhaltiger Wettbewerbsstrukturen<br />

auf den Telekommunikationsmärkten<br />

ist daher vorrangig. Unsere Erfahrungen belegen,<br />

dass für Investoren die Konstanz der Regulierung ein<br />

hohes Gut ist. Daher ist es essentiell, dass Regulierung<br />

verlässlich ist und den Unternehmen die notwendige<br />

Planungssicherheit gewährt. Erfreulich ist, dass auch<br />

Neelie Kroes in ihrem „Policy Statement“ regulatorische<br />

Stabilität und Konsistenz als einen Wert an sich ausdrücklich<br />

anerkennt.<br />

16


Angesichts der sehr erfreulichen technologischen Dynamik<br />

des Telekommunikationssektors sind Verlässlichkeit<br />

und Planungssicherheit der Regulierung allerdings<br />

in Einklang zu bringen mit einer ständigen Offenheit<br />

für Innovationen. Das erfordert ein Mindestmaß an Flexibilität.<br />

In diesem Zusammenhang wird sich die EU-<br />

Kommission vor dem Hintergrund der Menge bereits<br />

veröffentlichter oder geplanter Empfehlungen mit der<br />

Frage auseinandersetzen müssen, wie viel Mikromanagement<br />

aus Brüssel tatsächlich erforderlich ist. Damit soll<br />

das Erfordernis einer europäischen Harmonisierung des<br />

grundlegenden Rahmens keineswegs in Abrede gestellt<br />

werden. Allerdings ist aus meiner Sicht gerade bei der<br />

Entwicklung hin zu hochleistungsfähigen Netzen die<br />

ausreichende Berücksichtigung nationaler Besonderheiten<br />

unerlässlich.<br />

Viele der Fragen, die sich in einem Multicarrier-<br />

Umfeld mit vielen verschiedenen Geschäftsmodellen<br />

stellen, müssen allerdings in den gesetzlich vorgesehenen<br />

Verfahren gelöst werden. Dabei setzt die Bundesnetzagentur<br />

immer auch darauf, dass die Marktakteure<br />

sich konstruktiv um marktliche Lösungen bemühen<br />

und regulatorische Eingriffe somit auf das unabdingbar<br />

erforderliche Maß reduziert werden können. Die<br />

Marktakteure haben es daher ein großes Stück weit<br />

selbst in der Hand, ob und inwieweit der Regulierer<br />

als neutraler Schiedsrichter eingreifen muss. Das von<br />

uns initiierte NGA-Forum ist der Beleg dafür, dass aus<br />

dem Dialog der Stakeholder wichtige Impulse für den<br />

Wettbewerb resultieren können. Die erarbeiteten Ergebnisse<br />

sind nun schnell in konkrete Angebote und<br />

Verträge umzusetzen.<br />

Vom Markt wird aktuell heftig darüber diskutiert, wie<br />

mit dem geplanten weiteren VDSL-Ausbau der Deutschen<br />

Telekom und dem angekündigten Einsatz der Vectoring-Technologie<br />

umzugehen ist. Zwar besteht unter<br />

den Marktakteuren weitgehend Einigkeit darüber, dass<br />

der Einsatz von Vectoring grundsätzlich zu befürworten<br />

ist und einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Breitbandziele<br />

leisten kann. Unterschiedliche Vorstellungen<br />

bestehen aber darüber, welcher Anbieter Vectoring in einem<br />

Kabelverzweiger (KVz) einsetzen darf, weil nach den<br />

bisherigen technischen Erkenntnissen die Entbündelung<br />

am KVz dann nicht mehr möglich wäre. Der Einsatz von<br />

Vectoring hätte daher erhebliche Auswirkungen auf das<br />

bestehende TAL-Regulierungsregime. Über Änderungen<br />

daran müsste in entsprechenden Beschlusskammerverfahren<br />

entschieden werden. Mit Blick auf diese Verfahren<br />

fordere ich die Branche auf, von sich aus schnell und konstruktiv<br />

gemeinsam nach einvernehmlichen Lösungsmöglichkeiten<br />

zu suchen, die den Wettbewerb sichern und die<br />

unterschiedlichen Interessen zu einem vernünftigen Ausgleich<br />

bringen – und zwar im Sinne der Breitbandstrategie<br />

und ihren Zielen für den Ausbau hochleistungsfähiger<br />

TK-Netze. Das wird die Beschlusskammerverfahren zwar<br />

nicht entbehrlich, aber die Entscheidungsfindung mit Sicherheit<br />

einfacher machen. Ich bin optimistisch, dass bei<br />

gutem Willen aller Marktakteure in den Verfahren dann<br />

zügig sachgerechte Lösungen gefunden werden können,<br />

die den Breitbandausbau in Deutschland voranbringen.<br />

Obwohl zum Teil der Verzicht auf Investitionen auf<br />

ein behauptetes zu hohes „Regulierungsrisiko“ geschoben<br />

wird, darf die Bedeutung der Regulierung nicht<br />

überschätzt werden. Letztendlich ist es eine Vielzahl<br />

von Faktoren, die Investitionen beeinflusst. So hat der<br />

Regulierer z. B. keinen Einfluss darauf, dass die Endkunden<br />

offenbar heute nur eingeschränkt bereit sind, für<br />

höhere Bandbreite zu bezahlen. Auch die Entwicklung<br />

bandbreitenintensiver, massenmarkttauglicher Anwendungen<br />

liegt nicht im Verantwortungsbereich des Regulierers.<br />

Hier sind zuallererst die Unternehmen – auch<br />

die des <strong>BREKO</strong> – gefordert, mit Innovationen und interessanten<br />

Produkten die Nachfrage nach hochbitratigen<br />

Anschlüssen anzukurbeln. Die Bundesnetzagentur stellt<br />

hierfür das verlässliche regulatorische Umfeld sicher. <br />

Dr. Iris Henseler-Unger,<br />

Vizepräsidentin der<br />

Bundesnetzagentur<br />

17


GLASFASERAUSBAU –<br />

EIN RENTABLES<br />

GESCHÄFTSMODELL?!<br />

Regionale Carrier und Stadtwerke, aber auch Zweckverbände<br />

und Bürgergesellschaften investieren zunehmend<br />

in den Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur, um ihre Region<br />

zu entwickeln und die Voraussetzungen für die zukünftigen<br />

Datennetze zu schaffen, auch wenn eine angemessene<br />

Rendite erst nach mehr als 10 Jahren erzielbar<br />

ist. Diese für Infrastrukturanbieter gewohnten Kalkulationszeiträume<br />

sind nicht zuletzt auf die Werthaltigkeit<br />

und Zukunftsfähigkeit der Glasfaserinfrastruktur zurückzuführen.<br />

Kein anderes Medium verfügt über Leistungseigenschaften,<br />

wie sie für die Übertragung von<br />

Multimedia und interaktiven Diensten erforderlich sind.<br />

Auch weiterentwickelte Funk- und HFC-Technologien<br />

(LTE, LTE-Advanced und DOCSIS 3) werden den Bedarf<br />

nach Glasfaser-Infrastrukturen nicht einschränken,<br />

sondern diesen Bedarf eher beschleunigen. Zahlreiche<br />

Studien und Erfahrungen des FTTH Council Europe<br />

belegen dies (siehe Artikel Seite 95). Ab einem Bandbreitenbedarf<br />

je Haushalt von 100 bis 200 Mbit/s – vor<br />

allem bei steigendem Bedarf an Upload-Bandbreiten -<br />

kommen die bisherigen Technologien an ihre Grenzen,<br />

unter Betrachtung der wichtigen Aspekten Zuverlässigkeit,<br />

Störanfälligkeit und Qualität schon deutlich früher.<br />

Ihre Berechtigung werden sie jedoch weiterhin noch<br />

innerhalb lokal begrenzter Objekte oder in der Gebäudeverkabelung,<br />

z. B. für FTTB-Lösungen, haben.<br />

Grundlage jeglicher Investitionsplanung ist und bleibt<br />

aber die Wirtschaftlichkeit. Die wesentlichen Stellgrößen<br />

dabei sind die Folgenden:<br />

Erzielung ausreichender Marktanteile:<br />

Hohe Marktanteile sind immer einfacher dort zu gewinnen,<br />

wo ein entsprechender Bedarf besteht. Zunächst<br />

sind dies die sogenannten unterversorgten Gebiete, in<br />

denen durchaus von Beginn an Marktanteile von 60 bis<br />

80 % erzielbar sind – Beispiele von <strong>BREKO</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />

belegen dies. Allerdings ist hier das Investitionsvolumen<br />

ungleich höher als in städtischen Strukturen.<br />

Eine hohe Haushaltszahldichte verspricht in den<br />

Städten geringere Investitionskosten je Wohneinheit,<br />

jedoch ist in aller Regel der Markt umkämpfter.<br />

Der Technologievorsprung des Glasfaserhausanschlusses<br />

kommt in Regionen, deren Bedarf heute durch<br />

VDSL und Breitbandkabel gedeckt werden kann, noch<br />

nicht deutlich zum Tragen. Verschiedene Berechnungen<br />

haben ergeben, dass in städtischen Strukturen bei einer<br />

Gesamtwirtschaftlichkeitsbetrachtung über einen Zeitraum<br />

von 25 Jahren nach 12 Jahren ein Marktanteil von<br />

50 % erzielt werden muss, um eine Rendite nach Steuern<br />

im mittleren einstelligen Bereich zu erzielen.<br />

18


Diese Marktanteile werden ohne Weiteres erzielt werden<br />

können, wenn die Nachfrage nach hohen Übertragungsraten<br />

nicht mehr von herkömmlichen Technologien gedeckt<br />

werden kann. Schaut man zurück auf die Entwicklung<br />

der letzten 20 Jahre und schreibt diese Entwicklung in die<br />

Zukunft fort, so kommt man zu „unglaublichen“ Ergebnissen.<br />

Aber die Entwicklung in der Vergangenheit war<br />

in diesem Sinne unglaublich mit Steigerungen in einer<br />

Größenordnung von 50 % pro Jahr und ist anscheinend<br />

heute noch ungebrochen. Will man sich dieser Frage nicht<br />

Kosten je Wohneinheit in Euro<br />

Ausbaukosten bis zur Hauseinführung (homes passed)<br />

nur empirisch nähern, so sind Fragen zu beantworten wie:<br />

Welche Dienste werden in 2025 genutzt werden? Welche<br />

Bandbreiten werden diese Dienste dann jeweils benötigen?<br />

Wer wird diese Dienste nutzen? Welche weiteren Anforderungen<br />

z. B. bzgl. Qualität der Datenübertragung (QoS)<br />

werden gestellt werden? Sicherlich werden höhere Bandbreiten<br />

nicht durch E-Mails und einfache Dokumente<br />

entstehen. Bewegte Bilder und Anwendungen wie Cloud<br />

Computing werden die Bandbreitentreiber der Zukunft<br />

sein, Echtzeitanwendungen höhere Anforderungen an die <br />

Grafik 1: Hinweise:<br />

XX<br />

ohne den jeweiligen „Hausstich“<br />

XX<br />

jedoch alle Trassen in den Gehwegen und Straßen<br />

sind für den Anschluss aller Häuser dimensioniert<br />

XX<br />

POP Standorte aufgebaut<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

1500<br />

1150<br />

850<br />

700<br />

600 550<br />

500<br />

450 400<br />

1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5<br />

Wohneinheiten / Haus<br />

Grafik 1<br />

19


Grafik 2: Hinweise:<br />

- die Kosten gelten, wenn alle WEs im<br />

Haus erschlossen werden<br />

- die Kosten beinhalten die Netzebene 4<br />

- die Netzebene 4 beinhaltet Glasfaser<br />

durch das Gebäude in jede Wohnung<br />

- die Netzebene 4 beinhaltet alternativ<br />

den VDSL Umsetzer und notwendige<br />

Montagearbeiten im Keller<br />

Zuverlässigkeit stellen. Ein HDTV-Programm benötigt<br />

heute bei einer Übertragung z. B. als IPTV eine Bandbreite<br />

in der Größenordnung von ca. 10 Mbit/s. Erste<br />

Realisierungen eines UHDTV, mit einer im Vergleich<br />

dazu 16-fach höheren Auflösung, und einer deutlich gesteigerten<br />

Bildrate von bis zu 120 Hz, wurden bei den<br />

Olympischen Spielen in London bereits angewendet.<br />

Der Bandbreitenbedarf einer solchen Übertragung wird<br />

mindestens eine Größenordung höher sein als heutige<br />

Anwendungen. Bei einer angenommenen parallelen<br />

Nutzung eines Anschlusses durch mehrere Haushaltsmitglieder<br />

summiert sich dies schnell auf mehrere 100<br />

Mbit/s. Schon heute nutzen die meisten Jugendlichen<br />

das Internet, die „Eltern von morgen“. Vielen jungen<br />

Leuten ist heute schon eine gute und vor allem zuverlässig<br />

schnelle Internetverbindung wichtiger als das eigene<br />

Auto. Darüber hinaus könnten neue Dienste, die wir uns<br />

vielleicht heute noch nicht vorstellen können, den Bedarf<br />

weiter erhöhen.<br />

Ausbaukosten ab Hauseinführung inkl. Inhausverkabelung (NE 4)<br />

Kosten/ WE beim Anschluss in Abhängigkeit der Größe des Hauses in Euro<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1.300<br />

1.200<br />

1.080<br />

1.029 1.000 982 969 960 953 947<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

1 3 5 7 9 11 13 15 17 19<br />

Wohneinheiten / Haus Grafik 2<br />

20


Dieses berechtigt zu der Annahme, dass im Jahr 2025<br />

eine Bandbreite von mindestens 200 Mbit/s als Standard<br />

zu betrachten ist. Ergebnisse der neuen WIK-Studie<br />

gehen trotz konservativer Annahmen teilweise noch<br />

erheblich darüber hinaus und beziffern diese Werte als<br />

Untergrenze (siehe Seite 84). Eine Unterscheidung zwischen<br />

Up- und <strong>Download</strong> wird durch zukünftige Standardanwendungen<br />

wie z. B. Cloud Computing nicht<br />

mehr relevant sein. In vielen Anwendungen wird eine<br />

zuverlässige Qualität bedeutsamer sein als heute.<br />

Diese Bandbreiten und der erforderliche Quality of<br />

Service werden dann nur noch zuverlässig durch die<br />

Glasfasertechnologie abbildbar sein. Kombiniert mit<br />

attraktiven, der Leistungsfähigkeit des Produktes angemessenen,<br />

Preisen, Kundenservice und zukünftigen<br />

Dienste jenseits des Internets, werden die Glasfasernetze<br />

die notwendigen Auslastungen erreichen.<br />

Auslastung der Netze:<br />

Aufgrund der Netznutzung auch durch Dritte werden<br />

höhere Penetrationsraten erreicht und dem investierenden<br />

Unternehmen mit den Netzzugangsentgelten ein<br />

Return on Investment schneller ermöglicht. Auf Open<br />

Access gegründete Leistungsbeziehungen zwischen<br />

Netzbetreibern und Dienstanbietern sind für alle Beteiligten<br />

attraktiv, weil sie die optimale Auslastung der<br />

Netze fördern und Absatzmöglichkeiten für neue und<br />

innovative Dienste eröffnen. Eine aktuelle Studie der<br />

Yankee Group bestätigt, dass die Zugangsgewährung<br />

an Dritte den Return on Investment um zwei Jahre reduziert<br />

und einen wesentlich höheren Einfluss auf die<br />

Reduzierung der Payback-Periode hat als Entgelterhöhungen.<br />

Siehe hierzu auch den Artikel von Dr. Steffen<br />

Müller (siehe Seite 92).<br />

Entgelt (Preis x Marktanteil = Umsatz):<br />

Im Umland ist bereits heute ein im Vergleich zum Ballungsgebiet<br />

höheres Entgelt erzielbar. In Ballungsgebieten<br />

kann das Entgelt aufgrund von wirtschaftlich besseren<br />

Parametern niedriger ausfallen.Ein langfristig stabiler<br />

Endkundenpreis ist ein weiterer wichtiger Parameter des<br />

Businessplans. Betrachtet man die Preisentwicklung der<br />

letzten 15 Jahren – seit der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes<br />

– wird offensichtlich, dass der Preis<br />

stabil geblieben, sogar leicht gestiegen ist, dafür aber immer<br />

mehr Leistung angeboten wurde. Aktuell liegt das<br />

durchschnittliche Monatsentgelt für einen Breitbandanschluss<br />

(50 Mbit/s) inklusive Telefon- und Internetflat bei<br />

den Netzbetreibern des <strong>BREKO</strong> bei 42,00 Euro brutto.<br />

Die Nachfrage von immer größeren Bevölkerungsteilen<br />

nach neuen Diensten mit hohen Anforderungen an<br />

das Netz bei gleichzeitiger technologischer Überlegenheit<br />

der Glasfaser gegenüber den traditionellen Übertragungsmedien,<br />

wird die Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen<br />

auf einem hohen Niveau sicherstellen und lässt<br />

eine hohe Preiselastizität erwarten – dies belegt auch die<br />

Untersuchung von TNS Infratest (siehe Seite 88).<br />

Zusätzlich ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine<br />

Glasfaserinfrastruktur betriebs- oder volkswirtschaftlich<br />

sinnvoll gedoppelt werden kann, so dass auf absehbare<br />

Zeit keine alternative Infrastruktur entstehen wird.<br />

Abschreibungsdauer:<br />

Neben diesen mehr übergeordneten Einflussfaktoren<br />

sind weitere Faktoren zu beachten, um den Business<br />

Case zu steuern. Aufgrund der hohen Investitionen<br />

haben insbesondere die angewendeten Abschreibungsdauern<br />

der Betriebsmittel einen nicht unerheblichen<br />

Einfluss auf die Erfolgsrechnung. Durch den Bezug auf<br />

die tatsächlichen Lebenszyklen der eingesetzten Betriebsmittel<br />

kann durchaus eine mittlere AfA-Dauer von<br />

40 Jahren begründet werden. Die im Markt verfügbaren<br />

und überwiegend eingesetzten Leer- und Produktrohre <br />

21


Bildüberschrift: Können Sie die These bestätigen, dass sich die Entwicklung der Entgelte im Festnetzbereich stabil verhält, allerdings für dieses Entgelt immer mehr Leistungen angeboten werden müssen?<br />

(1998: ca. 25,- DM für Telefonanschluss inklusive Sprache, 2012: ca. 30,- € für Telefonanschluss inklusive Internet- und Telefonflat)<br />

46%<br />

46% 8%<br />

Ja Ja, mit einer Toleranzabweichung von 10% Nein, Tarife<br />

liegen deutlich<br />

höher<br />

Wie schätzen Sie die Preisentwicklung für die nächsten 5 Jahre ein?<br />

4%<br />

27% 42% 23%<br />

4%<br />

Preise steigen<br />

leicht aufgrund<br />

der Nachfrage<br />

nach Bandbreite<br />

Preise steigen aufgrund<br />

zusätzlicher Einnahmen von Diensten<br />

Preise bleiben stabil, aber Leistungsumfang steigt<br />

Preise sinken aufgrund von Preiswettbewerb<br />

Preise bleiben<br />

stabil, aber<br />

Leistungsumfang<br />

sinkt<br />

Quelle: <strong>BREKO</strong> Research, Oktober 2012<br />

werden die nächsten 50 Jahre verwendbar sein, Glasfaserkabel<br />

mindestens die nächsten 30 Jahre, während aktive<br />

Komponenten wegen der technologischen Entwicklung<br />

acht bis zehn Jahre verwendet werden können. Da<br />

die hohen Kosten des Tiefbaus im direkten Zusammenhang<br />

mit der Verlegung der Leerrohre anfallen, ergeben<br />

sich gewichtete AfA-Zeiten von ca. 40 Jahren.Diese<br />

Betrachtung belegt auch, dass eine Investition in ein<br />

Glasfasernetz eine Investition in überwiegend langlebige<br />

Wirtschaftsgüter ist, die damit auch einen Betrachtungszeitraum<br />

von 25 Jahren (oder mehr) hinsichtlich<br />

der Wirtschaftlichkeit rechtfertigten.<br />

Finanzierungskonditionen:<br />

Trotz aller Langlebigkeit und Zukunftsträchtigkeit<br />

darf jedoch nicht vergessen werden, dass eine ausreichende<br />

Rendite nach 25 Jahren nicht das einzige wirtschaftliche<br />

Kriterium ist. Das Ergebnis mag nach 25<br />

Jahren durchaus stimmig sein, das „Bezahlen der Bau-<br />

22


kosten“ und/oder der Kapitalkosten in den ersten Jahren<br />

muss jedoch auch erst einmal gestemmt werden. Günstige<br />

Finanzierungsmöglichkeiten sind unabdingbar, um<br />

insbesondere in ländlichen Räumen Glasfasernetze entstehen<br />

zu lassen. Langfristige Zinsen im Bereich von 2 %<br />

bis 3 % sind nicht selten erforderlich.<br />

Projektmanagement:<br />

Aber auch was schon fast zu banal klingt, ist elementar.<br />

Die Einnahmen bei den Kunden müssen möglichst<br />

zeitnah zu den Ausgaben anfallen, um die Liquidität<br />

sicherzustellen. Aufgrund des zeitlichen Ablaufs eines<br />

Bauprojekts kein leichtes Unterfangen. Zuerst fallen<br />

die Baukosten an, erst nach der Fertigstellung können<br />

die ersten Kunden umgeschaltet werden. Haben die<br />

umzuschaltenden Kunden noch Kündigungsfristen ihrer<br />

Altverträge einzuhalten, verzögern sich weiter die<br />

so wichtigen Einnahmen. Daher ist es ein Gebot der<br />

Liquiditätssicherung, ein entsprechend vorausschauendes<br />

Projektmanagement zu implementieren, um rechtzeitig<br />

die Kundenumschaltungen beim Altanbieter<br />

zu beantragen. Heute zu wissen, welche Straßen und<br />

welche Anschlüsse in 6 Monaten betriebsbereit sind,<br />

verkürzt den bautechnisch bedingten Zeitverzug zwischen<br />

Kosten und Einnahmen erheblich.<br />

Für größere Bauvorhaben, die sich über durchaus<br />

mehrere Jahren hinziehen können, gilt dieses selbstverständlich<br />

auch. Teil-Inbetriebnahmen und ein professionelles<br />

Projektmanagement sind unabdingbar.<br />

Sind kleinere Gebiete mit weniger als 3.000 bis 4.000<br />

Häusern durchaus binnen eines Jahres zu erschließen,<br />

benötigen Städte größere Zeiträume. Auch noch so<br />

viele Baukolonnen können nicht dem Umstand aushebeln,<br />

dass je nach Stadtgröße nicht überall gleichzeitig<br />

gearbeitet werden kann, um nicht den Verkehr komplett<br />

zum Erliegen zu bringen (und wenn es nur der<br />

parkende Verkehr ist).<br />

Auch wenn in vielen Städten Glasfasernetze erst in<br />

wenigen Jahren ihre Leistungsfähigkeit ausspielen<br />

können, müssen diese Netze JETZT entstehen. Daher<br />

haben Städte und Unternehmen mit Weitsicht<br />

bereits angefangen, dieses umzusetzen. Weitsicht<br />

in Sachen Rendite und Technologie. In ländlichen<br />

Räumen können sie jetzt schon ihre Zuverlässigkeit,<br />

Betriebssicherheit und Leistungsfähigkeit unter<br />

Beweis stellen. <br />

Dipl.-Eur.-Ing. Dirk Sasson<br />

Vorsitzender, VDE Nord e.V.<br />

und VDE Landesvertretung<br />

Schleswig Holstein, Hamburg<br />

und Mecklenburg Vorpommern<br />

Leiter Arbeitskreis Glasfaser,<br />

<strong>BREKO</strong><br />

23


FORTSCHRITTSBERICHT<br />

Mit einer Steigerung von 60% ist der<br />

NGA-Ausbau der <strong>BREKO</strong>-Unternehmen auf der Überholspur<br />

Datenvolumen Durchschnitt:<br />

Wachstum pro Monat und Anschluss<br />

Es ist eine Eins mit 21 Nullen (1,3 Zettabyte): Unser<br />

Mitgliedsunternehmen, der Netzwerkausrüster Cisco,<br />

schätzt dass das jährliche Wachstum des weltweiten<br />

Datenverkehrs von aktuell 528 Exabyte um 40 % jährlich<br />

steigen wird. 1,3 Zettabyte entspricht 37 Millionen<br />

gestreamten DVDs pro Stunde. Dabei werden Cloud-<br />

Dienste, leistungsstärkere Geschäftsanforderungen und<br />

die neuen breitbandigen Mobilfunkgeräte zwei Drittel<br />

des gesamten Datenverkehrs ausmachen. Level 3, Betreiber<br />

einer eigenen weltweiten Glasfaser-Infrastruktur,<br />

investiert in diesem Jahr erstmals seit 2000 wieder<br />

in neue Kabelverbindungen. „Der Bedarf ist vorhanden,<br />

es gibt Wohngebiete, die mehr Bandbreite verschlingen<br />

als ganz New York vor 15 Jahren“.<br />

GB<br />

13,5<br />

11,6<br />

10,2<br />

9,4<br />

2012<br />

2011<br />

2010<br />

2009<br />

+16%<br />

+14%<br />

+9%<br />

+7%<br />

Auch im deutschen Markt zeigt sich eine neue<br />

Wachstumsdynamik im Festnetzbereich. Der jährliche<br />

Zuwachs an einem durchschnittlich pro Monat und<br />

Anschluss übertragenen Datenvolumen liegt im zweistelligen<br />

Prozentbereich (16 %). <br />

8,8<br />

8,5<br />

2008<br />

+4%<br />

2007<br />

+18%<br />

Quelle: Bundesnetzagentur, <strong>BREKO</strong>-Research<br />

24


Nachfrage nach hochbitratigen Anschlüssen steigt stetig<br />

Die Steigerung des Up- und <strong>Download</strong>s verbunden mit<br />

der Vielzahl an Diensten (TV, VoD, Social Media etc.)<br />

und dem sich ändernden Nutzungsverhalten lässt nach<br />

einer Studie des <strong>BREKO</strong> den von deutschen Haushalten<br />

nachgefragten Standardanschluss von heute aktuell 4 bis<br />

10 Mbit/s bis zum Jahr 2020 auf 120 Mbit/s ansteigen. Bei<br />

ca. 30 % der Haushalte wird der Bedarf noch darüber liegen.<br />

Dieses Ergebnis deckt sich mit anderen aktuellen Untersuchungen<br />

zur Nachfrageentwicklung und zur Relation<br />

zwischen der Leistungsfähigkeit der genutzten Anschlusstechnologie<br />

und dem Wachstum des übertragenen Datenvolumens.<br />

Nutzer, die über einen hochleistungsfähigen<br />

Breitbandanschluss verfügen, übertragen auch deutlich größere<br />

Datenmengen, und zwar downstream wie upstream. <br />

XX<br />

Standartbandbreite liegt aktuell bei 2-10 Mbit/s<br />

XX<br />

rund 55 % fragen diese Anschlüsse nach<br />

XX<br />

bis 2020 wird sich die nachgefragte<br />

Standartbandbreite auf 120 Mbit/s erhöhen<br />

XX<br />

rund 20 % werden höhere Bandbreitennachfragen<br />

Bandbreitenverdoppelung alle 2 Jahre (Nielsen‘s Gesetz)<br />

Breitbandentwicklung bis 2020<br />

Standardbandbreite<br />

200<br />

760 Mbit/s<br />

150<br />

120 Mbit/s<br />

100<br />

100 Mbit/s<br />

50<br />

0<br />

2010<br />

2012 2015 2020<br />

25


Durchschnittlicher globaler Datenverkehr (MB/Monat) nach<br />

benutztem Betriebssystem und Gerät, Mai 2012<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Smartphones<br />

Android 2,9 GB<br />

66%<br />

34%<br />

IOS 4,0 GB<br />

82%<br />

18%<br />

3G/4Gconnected<br />

tablets<br />

IOS 8,6 GB<br />

Android 5,2GB<br />

87%<br />

57%<br />

43%<br />

13%<br />

zellular<br />

Es ist kein Geheimnis mehr: Bewegbilder sind die<br />

Killerapplikation für Breitbandanschlüsse schlechthin.<br />

Und so bieten auch immer mehr <strong>BREKO</strong>-<br />

Mitgliedsunternehmen auf Basis Ihrer Glasfasernetze<br />

TV-Dienstleistungen an. Aber auch mobile<br />

Anwendungen und die steigende Nutzung mobiler<br />

Endgeräte werden nicht zum Substitut sondern zum<br />

Treiber für den glasfaserbasierten Highspeed-Festnetzanschluss.<br />

Denn die überwiegende Nutzung mobiler<br />

Endgeräte erfolgt zunehmend über WiFi, der<br />

auf einem kabelgebundenen Anschluss basiert. Trotz<br />

der immer wieder genannten Steigerungsraten der im<br />

mobilen Netz übertragenen Daten, beträgt der Anteil<br />

des übertragenen Datenvolumens in Mobilfunknetzen<br />

gegenüber dem übertragenen Datenvolumen<br />

im Festnetz gerade mal 2,5 %.<br />

Damit wird der umfassende Zugang zum Highspeed-Internet<br />

für die Menschen und die Unternehmen<br />

in Deutschland immer wichtiger. Die<br />

Mitgliedsunternehmen des <strong>BREKO</strong> treiben diesen<br />

Ausbau in starkem Maße voran und – wie die<br />

Referenzliste eindrücklich zeigt – besonders dort,<br />

wo es am Nötigsten ist. Mit ihren Investitionen in<br />

hochleistungsfähige Glasfasernetze sind die BRE-<br />

KO-Mitgliedsunternehmen auf den mittelfristig zu<br />

erwartenden deutlich höheren Bandbreitenbedarf gut<br />

eingestellt. Dies ist ein Ergebnis der Marktdatenbefragung<br />

des <strong>BREKO</strong>, die der Verband bei den über 70 dort<br />

organisierten Carriern und Stadtwerken durchgeführt<br />

hat. 1,6 Milliarden Euro und damit 90 % ihres EBITDA<br />

investieren die <strong>BREKO</strong>-Mitgliedsunternehmen in den<br />

Ausbau von Highspeed-Netzen. Damit leisten sie einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Breitbandziele<br />

der Bundesregierung. Dabei erfolgt der Breitbandausbau<br />

in einer sogenannten Multi-Access-Strategie, das heißt:<br />

Je nach Bedarf, lokalen Gegebenheiten und nicht zuletzt<br />

ökonomischer Tragfähigkeit erfolgt der Glasfaserausbau<br />

bis zum Schaltverteiler, bis zum Kabelverzweiger oder<br />

– dort wo es sich rechnet – gleich bis zum Glasfaserhausanschluss<br />

(FTTB/H). Diese unterschiedlichen-<br />

Geschäftsmodelle zum Glasfaserausbau sichern den<br />

bedarfsgerechten, flächendeckenden und wirtschaftlich<br />

tragfähigen NGA-Ausbau in Deutschland.<br />

Schon heute ist ersichtlich, dass der Anteil der komplett<br />

eigenrealisierten Anschlüsse der <strong>BREKO</strong>-Unternehmen<br />

deutlich zunehmen wird. Bereits im Jahr 2015<br />

werden über 2,5 Millionen Haushalte über komplett<br />

eigenrealisierte Glasfaseranschlüsse der <strong>BREKO</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />

an das Highspeednetz angeschlossen<br />

werden können. <br />

Quelle: Mobidia<br />

Wi-Fi<br />

26


FORTSCHRITT DER<br />

NGA-PROJEKTE IM <strong>BREKO</strong>:<br />

In diesen Landkreisen Deutschlands ist der NGA-Ausbau durch<br />

<strong>BREKO</strong>-Unternehmen angelaufen (Next Generation Access: d. h.<br />

Anschlussbandbreiten > 30 Mbit/s).<br />

27


<strong>BREKO</strong> ... “DIE TUN WAS“:<br />

Anzahl der Gebiete, in denen <strong>BREKO</strong>-Unternehmen NGA-Netze ausgebaut haben:<br />

930 520<br />

1450<br />

2011 2012<br />

Anzahl der Haushalte, die durch diese Investitionen Breitband erhalten können:<br />

930.000 730.000<br />

1.660.000<br />

2011 2012<br />

Anzahl der Unternehmen, die durch diesen Netzausbau über einen Hochleistungsbreitbandanschluss verfügen können:<br />

12.500 17.000<br />

29.500<br />

2011 2012<br />

90 % dieser Gebiete waren vor dieser „NGA-Offensive“<br />

„weiße Flecken“, d. h. mit einer Bandbreite von unter 1 Mbit/s<br />

versorgt<br />

Auch in den nächsten Jahren werden die <strong>BREKO</strong>-Unternehmen erheblicheAnstrengungen unternehmen, um den Breitbandausbau<br />

weiter voranzutreiben. Die bereits geplanten NGA-Ausbauaktivitäten für 2013/2014 sehen vor: rund 1.000<br />

weitere Gebiete mit FTTC, FTTB und FTTH zu versorgen:<br />

Somit erhalten mindestens ca. 1,5 Mio. Haushalte und Unternehmen Breitbandanschlüsse größer 30 Mbit/s<br />

28


NGA-PROJEKTE<br />

IM <strong>BREKO</strong><br />

Übersicht<br />

ACO<br />

ffFTTC in 74 Orten des Landkreises Kassel (24 Kommunen)<br />

azv Südholstein<br />

ffFTTB/H in Hasloh<br />

ffFTTB/H in Heist<br />

ffFTTB/H in Holm<br />

ffFTTB/H in Lentföhrden<br />

BORnet<br />

ffFTTH in zahlreichen Gewerbegebieten im Kreis Borken<br />

ffFTTH im Gewerbegebiet Hamminkeln-Dingden<br />

ffFTTH in Ahaus Graes<br />

ffFTTH in Ahaus Ottenstein<br />

ffFTTH in Barlo<br />

ffFTTH in Bocholt Stenern<br />

ffFTTH in Dingden<br />

ffFTTH in Dingden Loikum<br />

ffFTTH in Gescher Hochmoor<br />

ffFTTH in Marbeck<br />

Breitbandnetz GmbH & Co.KG<br />

ffFTTB/H in Ahrenshöft<br />

ffFTTB/H in Almdorf<br />

ffFTTB/H in Bohmstedt<br />

ffFTTB/H in Breklum<br />

ffFTTB/H im Gewerbegebiet Breklum<br />

ffFTTB/H in Dörpum<br />

ffFTTB/H in Drelsdorf<br />

ffFTTB/H im Gewerbegebiet Niebüll<br />

ffFTTB/H in Reußenköge<br />

ffFTTB/H in Struckum<br />

ffFTTB/H in Struckum Risum-Lindholm<br />

ffFTTB/H in Vollstedt<br />

City Service Solutions (CSS)<br />

ffFTTB Gewerbegebiet in Bruck (Oberpfalz)<br />

ffFTTB in Greven (Stadt) inkl. Flughafen Münster-Osnabrück<br />

ffFTTB in Münster - Hansa BusinessPark<br />

ffFTTB in Nordhorn (Stadt)<br />

DATEL<br />

ffBreitbandkabel/FTTB in Dessau<br />

Deutsche Glasfaser<br />

ffFTTH im Kreis Heinsberg<br />

DOKOM21<br />

ffFTTB im Wohngebiet Generationenweg, Dortmund<br />

ffFTTB in Hohenbuschei, Dortmund<br />

ffFTTB im Gewerbegebiet Köbbinghauser Hammer,<br />

Plettenberg<br />

ffFTTH in Meinerzhagen<br />

ffFTTB in Phoenix-See, Dortmund<br />

ffFTTB im Gewerbegebiet Ramsloh, Schalksmühle<br />

ffFTTB in Westfalenhütte, Dortmund<br />

29


eifel-net<br />

ffFTTC/B in Bieberehren (Bayern)<br />

ffFTTC/B in Burgkunstadt (Bayern)<br />

ffFTTC in Duppach (Rheinland-Pfalz)<br />

ffFTTC in Eppingen (Baden-Württemberg)<br />

ffFTTC/B in Erftstadt (Nordrhein-Westfalen)<br />

ffFTTC/B in Espelkamp (Nordrhein-Westfalen)<br />

ffFTTC/B in Euskirchen (Nordrhein-Westfalen)<br />

ffFTTC/B in Gebsattel (Bayern)<br />

ffFTTC/B in Großbottwar (Baden-Württemberg)<br />

ffFTTC in Hille (Nordrhein-Westfalen)<br />

ffFTTC/B in Hüllhorst (Nordrhein-Westfalen)<br />

ffFTTC in Kalenborn-Scheuern (Rheinland-Pfalz)<br />

ffFTTC/B in Langfurth (Bayern)<br />

ffFTTC/B in Much (Nordrhein-Westfalen)<br />

ffFTTC in Neidenbach (Rheinland-Pfalz)<br />

ffFTTC in Neuheilenbach (Rheinland-Pfalz)<br />

ffFTTC/B in Oberaurach (Bayern)<br />

ffFTTC/B in Oberweiler (Rheinland-Pfalz)<br />

ffFTTC/B in Preußisch-Oldendorf (Nordrhein-Westfalen)<br />

ffFTTC/B in Riedenheim (Bayern)<br />

ffFTTC in Rheinbach (Nordrhein-Westfalen)<br />

ffFTTC in Röttingen (Bayern)<br />

ffFTTC in Rohr (Bayern)<br />

ffFTTC/B in Tauberrettersheim (Bayern)<br />

ffFTTC/B in Weißenburg (Bayern)<br />

ffFTTC/B in Wiersdorf (Rheinland-Pfalz)<br />

ffFTTC in Wissmanndorf (Rheinland-Pfalz)<br />

ffFTTC/B in Wittelshofen (Bayern)<br />

E.ON Hanse<br />

ffFTTH im Amt Büchen<br />

ffFTTH in Lebrade (Kreis Plön)<br />

ffFTTH in Wacken<br />

e.wa riss<br />

ffFTTH in Biberach<br />

ffFTTH in Grodt<br />

ffFTTH in Hochdorf<br />

ffFTTH in Ingoldingen<br />

ffFTTH in Mittelbiberach<br />

ffFTTH in Muttensweiler<br />

ffFTTH in Schemmerhöfen<br />

ffFTTH in Stafflangen<br />

ffFTTH in Ummendorf<br />

EWE TEL<br />

ffFTTB/H in Breddenberg<br />

ffFTTB/H in Bremervörde<br />

ffFTTB/H in Cuxhaven (Stadtteile: Duhnen, Döse, Musikerviertel,<br />

Sahlenburg, Süderwisch, Wersterwisch, Groden)<br />

ffFTTB/H in Emsland (Lathen)<br />

ffFTTB/H in Erkner<br />

ffFTTB/H in Esterwegen<br />

ffFTTB/H in Hamberg<br />

ffFTTB/H in Haselünne<br />

ffFTTB/H in Lohne<br />

ffFTTB/H Nordhorn (Stadtteil Klausheide)<br />

ffFTTB/H in Oldenburg (Stadtteile: Kreyenbrück, Alexandersfeld,<br />

Ziegelhof Bürgerfelde)<br />

ffFTTB/H in Sustrum<br />

ffFTTB/H in Vossberg<br />

ffFTTB/H in Westerstede<br />

ffFTTC in Ammerland<br />

ffFTTC in Aurich<br />

ffFTTC in Bruchhausen-Vilsen<br />

ffFTTC in Cloppenburg<br />

ffFTTC in Cuxhaven<br />

ffFTTC in Diepholz Harburg<br />

ffFTTC in Emsland<br />

ffFTTC in Friesland<br />

ffFTTC in Grafschaft Bentheim<br />

ffFTTC in Harburg<br />

ffFTTC in Harsefeld<br />

ffFTTC in Leer<br />

ffFTTC in Oldenburg<br />

ffFTTC in Osnabrück<br />

ffFTTC in Osterholz<br />

ffFTTC in Rotenburg (Wümme)<br />

ffFTTC in Stade<br />

30


ffFTTC in Stuhr<br />

ffFTTC in Vechta<br />

ffFTTC in Weihe<br />

ffFTTC in Wesermarsch<br />

ffFTTC in Wittmund<br />

EWO (Elektrizitätswerke Ottersberg)<br />

ffFTTC in Bassen<br />

ffFTTH in Benkel<br />

ffFTTC in Fischerhude<br />

ffFTTH in Narthauen<br />

ffFTTC/FTTH in Ottersberg<br />

ffFTTH im Gewerbegebiet Bahnhof (Ottersberg)<br />

ffFTTC in Otterstedt<br />

ffFTTC in Oyten<br />

GlobalConnect<br />

ffGlasfaserversorgungsnetz in den Regionen<br />

--Eckernförde<br />

--Elmshorn<br />

--Heide<br />

--Husum<br />

--Niebüll<br />

--Schleswig<br />

ffGlasfaserversorgungsnetz in den Stadtnetzen<br />

--Flensburg<br />

--Itzehoe<br />

--Lübeck<br />

--Rostock<br />

--Schwerin<br />

GmündCOM<br />

ffFTTH in Herlikofen<br />

HeLi NET<br />

ffGlasfaser (FTTB/H) in Bergkamen-Rünthe<br />

ffGlasfaser (FTTB/H) in Hamm<br />

ffGlasfaser (FTTB/H) in Kamen<br />

ffGlasfaser (FTTB/H) in Lünen<br />

HSE Medianet<br />

ffFTTC/B in Aschaffenburg (Gewerbegebiet Obernau)<br />

ffFTTH in Darmstadt; Sanierungsareal Edisonstraße<br />

ffFTTC/FTTH in Eppertshausen; Neubaugebiet<br />

„Im Eichstumpf“<br />

ffFTTC/B in Fränkisch-Crumbach<br />

(Industrie-/Gewerbegebiet Siedlerweg)<br />

ffFTTC/FTTH in Groß-Bieberau: Neubaugebiet<br />

„Am Mühlberg“<br />

ffFTTC/B in Heppenheim<br />

(Gewerbegebiet Tiergartenstraße Süd)<br />

ffFTTC/B in Langen (Gewerbegebiet Neurott)<br />

ffFTTC/B in Nieder-Roden (Gewerbegebiet<br />

Borsigstr./Sennefelder Str.)<br />

ffFTTC in 15 Kommunen im Odenwaldkreis<br />

htp<br />

ffFTTC in Abbensen<br />

ffFTTC in Adensen<br />

ffFTTC in Adlum<br />

ffFTTC in Alvesse<br />

ffFTTC in Bantorf<br />

ffFTTC in Barnten<br />

ffFTTC in Bennemühlen<br />

ffFTTC in Berkhof<br />

ffFTTC in Bettmar<br />

ffFTTC in Bettrum<br />

ffFTTC in Bodenstedt<br />

ffFTTC in Bortfeld<br />

ffFTTC in Brelingen<br />

ffFTTC in Denstorf<br />

ffFTTC in Didderse<br />

ffFTTC in Dinklar<br />

ffFTTC in Dudenbostel<br />

ffFTTC in Eckerde<br />

ffFTTC in Eddesse<br />

ffFTTC in Elze<br />

ffFTTC in Equord<br />

ffFTTC in Ersehof<br />

ffFTTC in Groß Escherde<br />

ffFTTC in Großgoltern<br />

ffFTTC in Groß- / Klein Kolshorn<br />

31


ffFTTC in Hallerburg<br />

ffFTTC in Kirchwehren<br />

ffFTTC in Klein Escherde<br />

ffFTTC in Klein Gleidingen<br />

ffFTTC in Lathwehren<br />

ffFTTC in Lenthe<br />

ffFTTC in Rautenberg<br />

ffFTTC in Rössing<br />

ffFTTC in Rüper<br />

ffFTTC in Meerdorf<br />

ffFTTC in Mehrum<br />

ffFTTC in Negenborn<br />

ffFTTC in Nettlingen<br />

ffFTTC in Neubrück<br />

ffFTTC in Oegenbostel<br />

ffFTTC in Ottbergen<br />

ffFTTC in Otze<br />

ffFTTC in Rietze<br />

ffFTTC in Röddensen<br />

ffFTTC in Schulenburg<br />

ffFTTC in Söhlde<br />

ffFTTC in Sophiental<br />

ffFTTC in Steinwedel<br />

ffFTTC in Voigtholz<br />

ffFTTC in Wedtlenstedt<br />

ffFTTC in Wense<br />

ffFTTC in Wendhausen<br />

ffFTTC in Wichtringhausen<br />

ffFTTC in Wietze<br />

ffFTTC in Wipshausen<br />

ffErschließung für 2012 noch geplant:<br />

--FTTC in Bilm<br />

--FTTC in Bolzum<br />

--FTTC in Dolgen<br />

--FTTC in Göxe<br />

--FTTC in Groß Gleidingen<br />

--FTTC in Haimar<br />

--FTTC in Hellendorf<br />

--FTTC in Liedingen<br />

--FTTC in Meitze<br />

--FTTC in Müllingen<br />

--FTTC in Oldhorst<br />

--FTTC in Sonnenberg<br />

--FTTC in Stemmen<br />

--FTTC in Thönse<br />

--FTTC in Vallstedt<br />

--FTTC in Wehmingen<br />

--FTTC in Wettmar<br />

--FTTC in Wierthe<br />

--FTTC in Wirringen<br />

KEVAG Telekom<br />

ffBreitbandkabel und FTTx in folgenden Verbandsgemeinden<br />

und Städten:<br />

KielNET<br />

--Koblenz<br />

--Neuwied<br />

--VG Bad Marienberg<br />

--VG Bad Ems<br />

--VG Braubach-Loreley<br />

--VG Daaden<br />

--VG Dierdorf<br />

--VG Hachenburg<br />

--VG Höhr-Grenzhausen<br />

--VG Montabaur<br />

--VG Pellenz<br />

--VG Puderbach<br />

--VG Ransbach-Baumbach<br />

--VG Rengsdorf<br />

--VG Rennerod<br />

--VG Rhens<br />

--VG Selters<br />

--VG Untermosel<br />

--VG Waldbreitbach<br />

--VG Wallmerod<br />

--VG Wirges<br />

ff2 Projektstandorte, Kiel<br />

ffGlasfaser im Amt Büchen<br />

ffGlasfaser im Amt Mittleres Nordfriesland und Südtondern<br />

32


KomMITT Ratingen<br />

ffFTTB/H in Ratingen-Breitscheid<br />

komro<br />

ffFTTB/H und Breitbandkabel in Bad Endorf<br />

ffBreitbandkabel in Engelsberg<br />

ffFTTB/H in Prutting-Wolkering<br />

ffFTTB/H in Raubling-Redenfelden<br />

ffFTTB/H und Breitbandkabel in Rosenheim<br />

ffFTTC in Schechen-Mühlstätt und Schechen -Hochstätt<br />

ffFTTH in Schechen-Gewerbegebiet<br />

ffFTTC/B/H und Breitbandkabel in Söchtenau<br />

ffFTTC/B/H und Breitbandkabel in Stephanskirchen<br />

LEW TelNet<br />

ffBreitbandprojekte FTTC/FTTB in Betrieb<br />

ffAltenstadt, Schwabniederhofen<br />

ffBad Grönenbach (Ittelsburg)<br />

ffBad Grönebach, Gewerbegebiet Thal<br />

ffBalzhausen<br />

ffBiessenhofen, Hörmanshofen, Ebenhofen, Altdorf<br />

ffBobingen (Bobingen Siedlung)<br />

ffBubesheim<br />

ffBuchdorf, Baiersfeld<br />

ffBuchloe: Honsolgen<br />

ffDenklingen (Denklingen, Epfach, Dienhausen)“<br />

ffDiedorf, Lettenbach<br />

ffDietmannsried: Schrattenbach, Probstried<br />

ffDillingen: Fristingen, Kicklingen, Steinheim<br />

ffDinkelscherben<br />

(Dinkelscherben Bereich Nord-Ost, Oberschöneberg,<br />

ffEllgau<br />

ffEresing<br />

ffGünzach (Günzach und Ortsteile)<br />

ffGünzburg: Nornheim, Leinheim<br />

ffGundremmingen<br />

ffHeimertingen<br />

ffHiltenfingen<br />

ffHolzheim, Stadel, Riedheim, Pressenburgheim<br />

ffHurlach, Kolonie Hurlach<br />

ffIgling, Holzhausen<br />

ffKönigsbrunn, Gewerbegebiet Süd<br />

ffKühlenthal<br />

ffLamerdingen<br />

ffLangerringen, Gennach, Schwabmühlhausen<br />

ffLangweid: Foret, Stettenhofen<br />

ffMeltingen: Ostendorf, Waltershofen<br />

ffMünster, Gut Hemerten<br />

ffMünsterhausen, Reichertsried, Häuserhof<br />

ffNeusäß: Schmutterpark, Gewerbegebiet Täfertingen<br />

ffObergünzburg: Ebersbach<br />

ffOberottmarshausen<br />

ffOffingen (Schnuttenbach, Gewerbegebiet Offingen)<br />

ffPolling (Polling, Oderding, Etting)<br />

ffPrittriching, Winkl<br />

ffPürgen, Ummendorf, Stoffen<br />

ffReichling, Reichlingsried, Ludenhausen, Gimmenhausen<br />

ffRettenbach, Remshart, Harthausen<br />

ffRieden, Zellerberg<br />

ffScheuring<br />

ffSchwifting<br />

ffStadel, Siefenwang, Reischenau)<br />

ffThaining<br />

ffThierhaupten (Ötz, Altenbach, Königsbrunn)“<br />

ffTodtenweis (Todtenweis, Sand)<br />

ffTürkheim: Irsingen, Unterfeld, Türkheim-Bahnhof<br />

ffUntrasried (Untrasried, Hopferbach, Eschers)<br />

ffWaal (Bronnen, Emmenhausen, Waalhaupten)<br />

ffWeil, Petzenhausen, Geretshausen, Schwabhausen<br />

ffWestendorf<br />

ffWolfertschwenden, Niederdorf, Dietratried, Bossarts<br />

mr. net services<br />

ffFTTC in Dänish Hagen<br />

ffFTTC in Dänischer Wohld<br />

ffFTTB/H in Flensburg<br />

ffFTTC in Hüttener Berge<br />

ffFTTB/H in Wees<br />

NDIX<br />

ffGlasfaser im Hansa-Business Park in Münster<br />

ffGlasfasernetz in Steinfurt<br />

33


ffGlasfasernetz im Landkreis Grafschaft Bentheim<br />

ffGlasfasernetz in Nordhorn und Emsdetten in Zusammenarbeit<br />

mit CSS und den lokalen Stadtwerken<br />

ffGlasfasernetz Kreis Borken: Open Access-Netze mit Marktplätzen<br />

in Ahaus, Gronau, Stadtlohn und Vreden<br />

ffMarktplätze in Greven und Nordhorn<br />

ffAufbau eines Glasfasernetzes in Ahaus, Vreden, Heek,<br />

Legden, Schöppingen, Stadtlohn und Südlohn<br />

ffNDIX-Anschluss in weiten Teilen von Deutschland durch<br />

Netzkopplungen u.a. mit euNetworks, Riedel, BORnet und<br />

EWE<br />

NeckarCom<br />

ffFTTC in Aidlingen<br />

ffFTTC in Altensteig<br />

ffFTTC in Attenweiler<br />

ffFTTC in Bad Mergentheim<br />

ffFTTC in Bad Saulgau<br />

ffFTTC in Bad Waldsee<br />

ffFTTC in Baienfurt<br />

ffFTTC in Baindt<br />

ffFTTC in Balingen<br />

ffFTTC in Berg<br />

ffFTTC in Bermatingen<br />

ffFTTC in Bodnegg<br />

ffFTTC in Börtlingen<br />

ffFTTC in Bretten<br />

ffFTTC in Calw<br />

ffFTTC in Dautmergen<br />

ffFTTC in Deggenhausertal<br />

ffFTTC in Ditzingen<br />

ffFTTC in Dornhan<br />

ffFTTC in Dornstadt<br />

ffFTTC in Egenhausen<br />

ffFTTC in Ehingen (Donau)<br />

ffFTTC in Erbach<br />

ffFTTC in Filderstadt<br />

ffFTTC in Fronreute<br />

ffFTTC in Geislingen<br />

ffFTTC in Grömbach<br />

ffFTTC in Grosselfingen<br />

ffFTTC in Grünkraut<br />

ffFTTC in Grundsheim<br />

ffFTTC in Hechingen<br />

ffFTTC in Hemmingen<br />

ffFTTC in Herbertingen<br />

ffFTTC in Hettingen<br />

ffFTTC in Hohenfels<br />

ffFTTC in Hohentengen<br />

ffFTTC in Holzmaden<br />

ffFTTC in Hüttisheim<br />

ffFTTC in Illerrieden<br />

ffFTTC in Illmensee<br />

ffFTTC in Ingelfingen<br />

ffFTTC in Inzigkofen<br />

ffFTTC in Kehl a.R.<br />

ffFTTC in Kirchheim / Teck<br />

ffFTTC in Königseggwald<br />

ffFTTC in Künzelsau<br />

ffFTTC in Kürnbach<br />

ffFTTC in Langenenslingen<br />

ffFTTC in Leibertingen<br />

ffFTTC in Lichtenwald<br />

ffFTTC in Leonberg<br />

ffFTTC in Markdorf<br />

ffFTTC in Mengen<br />

ffFTTC in Meßkirch<br />

ffFTTC in Mühlacker<br />

ffFTTC in Mulfingen<br />

ffFTTC in Munderkingen<br />

ffFTTC in Nagold<br />

ffFTTC in Neuenbürg<br />

ffFTTC in Oberstadion<br />

ffFTTC in Ohmden<br />

ffFTTC in Ostfildern<br />

ffFTTC in Ostrach<br />

ffFTTC in Owingen<br />

ffFTTC in Reutlingen<br />

ffFTTC in Riedhausen<br />

34


ffFTTC in Rosenfeld<br />

ffFTTC in Rottenburg<br />

ffFTTC in Salem<br />

ffFTTC in Sauldorf<br />

ffFTTC in Scheer<br />

ffFTTC in Schlier<br />

ffFTTC in Schnürpflingen<br />

ffFTTC in Schöntal<br />

ffFTTC in Sigmaringen<br />

ffFTTC in Sinsheim<br />

ffFTTC in Sipplingen<br />

ffFTTC in Staig<br />

ffFTTC in Starzach<br />

ffFTTC in Überlingen<br />

ffFTTC in Unterstadion<br />

ffFTTC in Unterwaldhausen<br />

ffFTTC in Vörstetten<br />

ffFTTC in Vogt<br />

ffFTTC in Wald<br />

ffFTTC in Waldburg<br />

ffFTTC in Waldkirch<br />

ffFTTC in Wiernsheim<br />

ffFTTC in Wilhelmsdorf<br />

ffFTTC in Wolpertswende<br />

Netcom Kassel<br />

ffFTTC in Edermünde<br />

ffFTTC in Espenau<br />

ffFTTC in Hadamar<br />

ffFTTC in Körle<br />

ODR TSG (EnBW)<br />

ffFTTH in Aalen, Gewerbegebiet<br />

ffFTTC in Altheim<br />

ffFTTC in Asselfingen<br />

ffFTTC in Ballendorf<br />

ffFTTC in Bernstadt<br />

ffFTTC in Börslingen<br />

ffFTTC in Breitingen<br />

ffFTTC in Dinkelsbühl<br />

ffFTTC in Dischingen<br />

ffFTTC in Ellwangen<br />

ffFTTC in Essingen<br />

ffFTTC in Giengen an der Brenz<br />

ffFTTC in Günzburg<br />

ffFTTC in Hüttlingen<br />

ffFTTH in Langenau<br />

ffFTTC in Leipheim<br />

ffFTTH in Mehrstetten<br />

ffFTTC in Neenstetten<br />

ffFTTH in Neenstetten, Gewerbegebiet<br />

ffFTTC in Neresheim<br />

ffFTTC in Nerenstetten<br />

ffFTTH in Neuler<br />

ffFTTC in Öllingen<br />

ffFTTC in Rammingen<br />

ffFTTH in Riesbürg<br />

ffFTTC in Rosenberg<br />

ffFTTC in Setzingen<br />

ffFTTC in Stimpfach<br />

ffFTTC in Tannhausen<br />

ffFTTH in Tannhausen, Gewerbegebiet<br />

ffFTTC in Unterschneidheim<br />

ffFTTC in Weidenstetten<br />

ffFTTC in Weiltingen<br />

ffFTTH in Westhausen, Gewerbegebiet (Ostwürttemberg)<br />

ffFTTH in Westhausen, Wohngebiet Hardtbuck<br />

ffFTTC in Wettingen<br />

ffFTTH in Wört<br />

Plusnet/QSC<br />

ffFTTH in Gropiusstadt, Berlin<br />

RFT kabel<br />

ffBreitbandkabel in Brandenburg<br />

ffBreitbandkabel Luckenwalder „Volltuchsiedlung“.<br />

ffBreitbandkabel in Potsdam<br />

ffBreitbandkabel in Rathenow<br />

RheiNet<br />

ffGlasfasernetz in Rheine<br />

35


R-KOM<br />

ffFTTH im Gewerbegebiet Burgweinting-Süd, Regensburger<br />

Biopark, Industrie- und Gewerbepark Haslbach<br />

ffFTTC in Dietersweg<br />

ffFTTC in Schiltorn<br />

ffFTTH in Wiesent<br />

sdt.net<br />

ffFTTC in Amstetten (Bräunisheim, Schalkstetten, Stubersheim,<br />

Hofstett-Emerbuch, Reutti)<br />

ffFTTC in Böbingen<br />

ffFTTC in Gerstetten (Gussenstadt, Dettingen, Heuchlingen)<br />

ffFTTC in Giengen-Burgberg<br />

ffFTTC in Heidenheim-Großkuchen und –Kleinkuchen<br />

ffFTTC in Hüttlingen-Seitsberg<br />

ffFTTC in Laichingen (Machtolsheim, Feldstetten, Suppingen)<br />

ffFTTC in Mainhardt<br />

ffFTTC in Obersontheim<br />

ffFTTC in Schorndorf<br />

ffFTTC in Steinheim-Söhnstetten<br />

SeWiKom<br />

ffFTTC im Kreis Höxter (80 Ortsteile)<br />

ffFTTC in den Projekten in Mecklenburg-Vorpommern<br />

ffFTTC in den Projekten in Niedersachsen<br />

Stadtwerke Emsdetten<br />

ffFTTB/H in Emsdetten<br />

Stadtwerke Itzehoe<br />

ffFTTB/H in Bekmünde<br />

ffFTTB/H in Heiligenstedten<br />

ffFTTB/H in Heiligenstedtenerkamp<br />

ffFTTB/H in Hodorf- Ortsteil Herfart<br />

ffFTTB/H in Huje<br />

ffFTTB/H in Kleve<br />

ffFTTB/H in Kremperheide<br />

ffFTTB/H Krempermoor<br />

ffFTTB/H in Oldendorf<br />

ffStadtwerke Konstanz<br />

ffFTTH im Industriegebiet<br />

Stadtwerke Neumünster<br />

ffFTTH in den Gemeinden Armstedt, Borstel, Hagen, Hardebek,<br />

Hasenkrug<br />

ffFTTH in den Gemeinden Arpsdorf, Ehndorf, Padenstedt<br />

ffFTTH in den Gemeinden Bimöhlen, Fuhlendorf,<br />

Großenaspe, Wiemersdorf<br />

ffFTTH in den Gemeinden Bissee, Mühbrook, Negenharrie,<br />

Schönbek<br />

ffFTTH in den Gemeinden Bönebüttel, Großharrie,<br />

Tasdorf, Brügge<br />

ffFTTH in den Gemeinden Borgdorf Seedorf, Dätgen,<br />

Eisendorf, Ellerdorf, Langwedel, Schülp, Warder<br />

ffFTTH in den Gemeinden Gnutz, Krogaspe, Loop, Timmaspe<br />

ffFTTH in den Gemeinden Gönnebek, Latendorf, Wattenbek<br />

ffFTTH in der Gemeinde Großkummerfeld<br />

Stadtwerke Nürtingen<br />

ffFTTC in Nürtingen<br />

Stadtwerke Schwedt<br />

ffFTTC in Amt Gartz - Hohenselchow, Groß Pinnow, Schönfeld,<br />

Neurochlitz, Radekow, Rosow; Mescherin , Friedrichsthal,<br />

Hohenreinkendorf, Woltersdorf, Biesendahlshof<br />

ffFTTC in Amt Oder-Welse Gemeinde Berkholz-Meyenburg<br />

ffBreitbandkabelnetz im Schwedter Stadtgebiet und den<br />

Stadtteilen Am Waldrand, Kastanienallee, Neue Zeit und<br />

Talsand<br />

ffFTTC in Stadt Schwedt Ortsteile Zützen, Cirewen, Heinersdorf,<br />

Vierraden, Blumenhagen, Gatow, Hohenfelde,<br />

Kunow, Kummerow, Stendell, Herrenhof<br />

ffFTTH in Stadt Schwedt OT Kunow - Vogelsangsruh,<br />

Niederfelde<br />

in Kooperation mit e.discom<br />

ffFTTC im LK MOL Gemeinde Letschin<br />

ffFTTC in Rauen / Mittenwalde / Speenhagen<br />

ffFTTC im Amt Seelow Land Gemeinde Fichtenhöhe, Vierlinden,<br />

Lindenhof<br />

ffFTTC im Amt Warnow-West Gemeinde Kritzmow<br />

Stadtwerke Sindelfingen/Böblingen<br />

ffFTTH im Neubaugebiet „Flugfeld Sindelfingen/Böblingen“<br />

ffFTTH in Allmendäcker<br />

36


ffFTTH in „Wohnen am Stadtberg“<br />

ffFTTH in „Innere Bühl Mitte“<br />

ffFTTH in „Landhaussiedlung“<br />

ffFTTH in Hölderle<br />

Stadtwerke Würzburg<br />

ffFTTB/H im Stadtgebiet Würzburg<br />

ffFTTC in Rottenbaur<br />

süc//dacor<br />

ffFTTH und FTTC in Ahorn<br />

ffFTTC in Altenkunstadt<br />

ffFTTH und FTTC in Bad Rodach<br />

ffFTTH und FTTC für Bad Staffelstein<br />

ffFTTC in Beikheim<br />

ffFTTH und COAX in Coburg<br />

ffFTTC in Dörfles-Esbach<br />

ffFTTH und FTTC in Gompertshausen<br />

ffFTTH und FTTC in Großheirath<br />

ffFTTH in Grub am Forst<br />

ffFTTH für Kloster Banz<br />

ffFTTC in Meeder<br />

ffFTTH in Niederfüllbach<br />

ffFTTH und FTTC in Rhön-Grabfeld<br />

ffFTTH, FTTC und COAX in Rödental<br />

ffFTTH in Seßlach<br />

ffFTTH und FTTC in Sonnefeld<br />

ffFTTH und FTTC in Ummerstadt<br />

ffFTTH in Weidhausen<br />

ffFTTH und FTTC in Weitramsdorf<br />

SWU TeleNet<br />

ffFTTC in Gemeinde Elchingen-Thalfingen<br />

ffFTTH in Neu-Ulm<br />

ffFTTC in Niederstotzingen<br />

ffFTTH in Ulm<br />

TeleData<br />

ffGlasfaserhausanschlüsse in diversen Neubauprojekten in<br />

Friedrichshafen<br />

ffFTTB/H in Kressbronn<br />

ffFTTB/H in Langenargen<br />

ffFTTC/H in Tettnang<br />

Telefónica Deutschland<br />

ffGlasfaserhausanschlüsse in Hamburg<br />

ffLTE in Dresden<br />

ffLTE in Köln<br />

ffLTE in Leipzig/ Halle<br />

ffLTE in Nürnberg<br />

Telekommunikation Lindau<br />

ffFTTB/H in Insel<br />

ffFTTB/H in Reutin<br />

ffFTTB/H in Zech<br />

Telemark<br />

ffFTTH in Hemer, Gewerbepark Edelburg<br />

ffFTTH in Iserlohn, Gewerbegebiet „Dahlbreite“<br />

ffFTTH in Iserlohn, Gewerbegebiet „Kalthofer Feld“<br />

ffFTTH in Iserlohn, Gewerbegebiet Sümmern-Rombrock<br />

ffFTTH in Iserlohn, Gewerbegebiet Zollhaus<br />

ffFTTH in Lüdenscheid, Gewerbegebiet Rosmart<br />

ffFTTH in Menden, Gewerbegebiet Hämmer<br />

ffFTTH in Menden, Neubaugebiet Eisenwerk im Ortsteil<br />

Lendringen<br />

ffFTTH in Menden, Gewerbegebeit „Lendringsen“<br />

telsakom<br />

ffFTTC/FTTB in unterversorgten Ortsteilen von Baden-Baden<br />

ffFTTB/H in Sasbachwalden<br />

Thüringer Netkom<br />

ff200 Orte in Thüringen<br />

TNG<br />

ffFTTC in Kiel<br />

ffFTTC/FTTB/H im Kieler Umland<br />

Travekom<br />

ffGlasfaseranschlüsse Wohngebiet Robert-Koch-Straße<br />

TüNet<br />

ffFTTH/FTTD in Tübingen, Herrenberger Straße<br />

ffFTTB in Tübingen, Mühlstraße<br />

ffFTTB in Tübingen, Österberg<br />

ffFTTH in Tübingen, Wankheimer Täle<br />

37


ÜWAG<br />

ffFTTC und FTTH an der Trasse in Dietershausen (OT Künzell)<br />

ffFTTC und FTTH an der Trasse Dipperz<br />

ffFTTC und FTTH an der Trasse in Flieden<br />

ffFTTC und FTTH im Kernort und an der Trasse in Hofbieber<br />

Vereinigte Stadtwerke Media<br />

ffFTTH in Bälau<br />

ffFTTH in Bargfeld Stegen<br />

ffFTTH in Behlendorf<br />

ffFTTH in Berkenthin<br />

ffFTTH in Bliestorf<br />

ffFTTH in Borstorf<br />

ffFTTH in Breitenfelde<br />

ffFTTH in Düchelsdorf<br />

ffFTTH in Duvensee<br />

ffFTTH in Göldenitz<br />

ffFTTH in Grinau<br />

ffFTTH in Groß Boden<br />

ffFTTH in Großschenkenberg<br />

ffFTTH in Hornbek<br />

ffFTTH in Kastorf<br />

ffFTTH in Gemeinde Klein Wesenberg<br />

ffFTTH in Klempau<br />

ffFTTH in Klinkrade<br />

ffFTTH in Koberg<br />

ffFTTH in Kühsen<br />

ffFTTH in Kummesse<br />

ffFTTH in Labenz<br />

ffFTTH in Lankau<br />

ffFTTH in Linau<br />

ffFTTH in Lüchow<br />

ffFTTH in Niendorf bei Berkenthin<br />

ffFTTH in Niendorf an der Stecknitz<br />

ffFTTH in Nusse<br />

ffFTTH in Panten<br />

ffFTTH in Poggensee<br />

ffFTTH in Ritzerau<br />

ffFTTH in Rondeshagen<br />

ffFTTH in Sandesneben<br />

ffFTTH in Schiphorst<br />

ffFTTH in Schönberg<br />

ffFTTH in Schürensöhlen<br />

ffFTTH in Siebenbäumen<br />

ffFTTH in Sierksrade<br />

ffFTTH in Sirksfelde<br />

ffFTTH in Steinhorst<br />

ffFTTH in Stuben<br />

ffFTTH in Tramm<br />

ffFTTH in Walksfelde<br />

ffFTTH in Wentorf A.S.<br />

ffFTTH in Wolterdorf<br />

Versatel<br />

ffbundesweites Glasfasernetz von über 50.000 Kilometern<br />

vitronet Gruppe<br />

ffFTTB/H in Bochum<br />

ffFTTB/H in in Essen<br />

WEMACOM<br />

ffFTTB/H in Schwerin Bühlenscharrn<br />

ffFTTB/H in Schwerin Krebsbachaue<br />

ffFTTB/H in Wittenförden<br />

WiTCOM<br />

ffGlasfasernetzanbindung im Kreis Groß-Gerau<br />

ffGlasfasernetzanbindung im Main-Taunus-Kreis<br />

ffGlasfasernetzanbindung im Rhein-Main-Gebiet<br />

WOBCOM<br />

ffFTTC für den Landkreis Gifhorn<br />

ffFTTC in Wolfsburg und Wolfsburger Stadtteilen<br />

ffFTTH im Baugebiet „Wohnen am Stadtwald<br />

38


NGA-PROJEKTE<br />

IM <strong>BREKO</strong>: DETAILS<br />

39


ACO<br />

azv Südholstein<br />

ACO sieht sich als Partner für Gemeinden, Kommunen<br />

und ganze Landkreise, wenn es darum geht, die „weißen<br />

Lücken“ zu schließen. ACO hat fast alle weißen Flecken<br />

durch die kooperative und vorbildliche gemeinsame Aktion<br />

von 24 Städten und Gemeinden des Landkreises<br />

Kassel innerhalb kürzester Zeit versorgt. Nach einer insgesamt<br />

dreijährigen Projektzeit ist im Mai 2012 eines der<br />

größten zusammenhängenden Breitband-Erschließungsprojekte<br />

in Hessen erfolgreich beendet worden. Durch<br />

diese Maßnahme können ca. 35.000 Haushalte und ca.<br />

1.500 Gewerbebetriebe einen breitbandigen DSL-Anschluss<br />

erhalten, die bisher nur schlecht (bis zu 1 Mbit/s)<br />

oder gar nicht mit Breitband versorgt waren. Auf Basis<br />

modernster VDSL-Strukturen ist so ein leistungsstarkes<br />

und zukunftssicheres Netz in einem kompletten Landkreis<br />

neu entstanden. Mehr als 4 Mio. Euro hat das ehrgeizige<br />

Infrastrukturprojekt gekostet. Dabei wurden 200<br />

Technikstandorte und ein neuer Hochgeschwindigkeitsbackbone<br />

aus lizensiertem Richtfunk und Glasfaserkabel<br />

von ca. 400 km Länge in nur 14 Monaten Bauzeit errichtet.<br />

224 Kabelverzweiger der Telekom (die grauen Kästen<br />

am Straßenrand) wurden dabei mit modernster VDSL2-<br />

Technik ausgerüstet. <br />

Anfang 2010 wurde die azv Südholstein Breitband<br />

GmbH mit dem Ziel gegründet, der massiven Unterversorgung<br />

mit Breitbandanschlüssen im ländlichen Raum<br />

entgegen zu wirken. In enger Zusammenarbeit mit den<br />

Gemeinden sorgt das Unternehmen für eine schnelle,<br />

zeitgemäße Internetanbindung.<br />

Der azv Südholstein sieht sein Engagement für den<br />

Ausbau eines leistungsfähigen Glasfasernetzes im Zusammenhang<br />

mit seiner Verantwortung für die Region.<br />

„Leben auf dem Land muss nicht ab vom Schuss sein“.<br />

Der Aufbau einer leistungsfähigen Kommunikationsstruktur<br />

im ländlichen Raum sichert die Zukunftsfähigkeit<br />

der Gemeinden und ist ein direkter Beitrag zur regionalen<br />

Entwicklung.<br />

In Kooperation mit den Gemeinden engagiert sich die<br />

azv Südholstein für den Ausbau eines leistungsfähigen<br />

Glasfasernetzes in der Region und bietet Internetverbindungen<br />

(50 Mbit/s up- und download), Telefonie und<br />

TV. In Holm sind die ersten Kunden bereits an das Netz<br />

angeschlossen, in Lentföhrden und Hasloh wird das gemeindeweite<br />

Glasfasernetz bereits aufgebaut und in Heist<br />

werden Gemeindeteile angeschlossen. In weiteren Gemeinden<br />

laufen die Planungen. <br />

40


BORnet<br />

Die BORnet GmbH aus Borken (Eigentum der Deutsche<br />

Glasfaser Holding GmbH) versteht sich als Telekommunikationsdienstleister<br />

aus der Region für die<br />

Region. Unter anderem bietet die BORnet zusammen<br />

mit erfahrenen Kooperationspartnern in ausgewählten<br />

unterversorgten Gebieten des Kreises Borken den<br />

Breitbandanschluss der Zukunft an. Mit einem Glasfaseranschluss<br />

bis ins Haus kann nicht nur mit Lichtgeschwindigkeit<br />

im Internet gesurft werden, sondern auch<br />

Arbeiten von zu Hause, Fotos hochladen, fernsehen, online<br />

studieren, Videos ansehen.<br />

Das erste Projekt der BORnet GmbH wurde Anfang<br />

des Jahres 2011 gestartet. Im Bocholter Ortsteil Barlo<br />

wurde mit der sogenannten Nachfragebündelung begonnen,<br />

um herauszufinden, ob genügend großes Interesse<br />

am Anschluss der Zukunft besteht, damit sich die Investitionen<br />

rentieren. Nach dem Erfolg von mittlerweile<br />

über 58 % aller anschließbaren Haushalte in Barlo, die<br />

die Dienste der BORnet GmbH beauftragt haben, ist es<br />

weitergegangen und die Ortsteile Ahaus Ottenstein (56<br />

%), Dingden (54 %), Dingden Loikum (87 %), Ahaus<br />

Graes (68 %), Gescher Hochmoor (46 %) und Marbeck<br />

(53 %) wurden an das superschnelle Glasfasernetz angeschlossen.<br />

Des Weiteren versorgt die BORnet auch zahlreiche<br />

Gewerbegebiete in der Region mit Datendiensten via<br />

Lichtwellenleiter. Im Juli 2012 wurde beispielsweise<br />

beschlossen, das Ottensteiner Gewerbegebiet wird<br />

„n bit-ken flotter“. Voraussetzung war allerdings, dass<br />

sich - wie beim Vorbild der Privathaushalte - genügend<br />

Firmen finden, die zu einer verbindlichen Nachfragebündelung<br />

bereit sind. Die Unternehmen werden, wie<br />

auch die Privathaushalte, direkt per Glasfaser angebunden;<br />

anders als im Ortskern werden im Gewerbegebiet<br />

allerdings nur solche Strecken verlegt, an denen es auch<br />

tatsächlich Kunden gibt, die einen Vertrag abgeschlossen<br />

haben. Selbstverständlich werden auf diesen Strecken<br />

ausreichend Reserve-Kapazitäten an Leerrohren<br />

berücksichtigt, sodass zukünftige Kunden ebenfalls angeschlossen<br />

werden können.<br />

Die Kooperation der Deutschen Glasfaser und der<br />

BORnet hat sich auf die Fahne geschrieben, weitere Regionen<br />

zukunftsfähig zu machen und die Glasfasertechnik<br />

auszubauen! Aktuell werden bereits weitere zahlreiche<br />

Nachfragebündelungen durchgeführt. <br />

Kerstin Andreae, MdB (Bündnis 90/<br />

Die Grünen) wirtschaftspolitische<br />

Sprecherin der Bundestagsfraktion<br />

Die vollständige Liberalisierung des<br />

Telekommunikationsmarktes hat zu mehr<br />

Wettbewerb und damit zu mehr Innovation,<br />

Produktqualität und fairen Kosten zugunsten<br />

der Verbraucher geführt. Somit können wir<br />

von einer Erfolgsgeschichte sprechen, die<br />

Vorbild auch für die anderen ehemaligen<br />

Monopolmärkte sein sollte. Gleichzeitig<br />

steht die Branche vor großen Herausforderungen,<br />

sei es beim Ausbau eines leistungsstarken<br />

Glasfasernetzes oder bei Themen<br />

wie Netzneutralität, Datenschutz und Cloud<br />

Computing. <br />

41


Breitbandnetz<br />

GmbH & Co. KG<br />

BürgerBreitbandNetz<br />

GmbH & Co. KG<br />

In dem einzigartigen Finanzierungsmodell „Breitbandnetz<br />

GmbH & Co. KG“ kooperieren Windparkbetreiber<br />

und andere privatwirtschaftliche Gesellschaften mit<br />

den Gemeinden. Insgesamt profitieren 50 Gemeinden<br />

von der Zusammenarbeit. Bei einem Gesamtinvest von<br />

ca. 65 Mio. Euro sollen etwa 24.000 Haushalte mittels<br />

FTTH in den nächsten 5 Jahren erschlossen werden.<br />

Neben einer finanziellen Kooperation ist hier vor allem<br />

„Innere Solidarität“ gefordert. Das ist insbesondere<br />

mit Blick auf die geforderte Anschlussquote von 70 %<br />

interessant, da der Ausbau nicht zuletzt auch aus ökonomischer<br />

Sicht planungssicher sein soll. Deshalb wird<br />

der Ausbau zunächst dort vorangetrieben, wo eine gesicherte<br />

Quote von 70 % vorhanden ist. Der Ausbau ist<br />

bereits in Bohmstedt, Reußenköge und im Gewerbegebiet<br />

in Breklum abgeschlossen. In Drelsdorf, Vollstedt,<br />

Ahrenshöft, Struckum, Risum-Lindholm, Almdorf,<br />

Struckum, Breklum, Dörpum und im Niebüller Gewerbegebiet<br />

soll der Ausbau zum Teil noch in 2012 abgeschlossen<br />

werden. Von 2013 an soll es dann in anderen<br />

Regionen weitergehen. <br />

Das südliche Nordfriesland könnte sich in absehbarer<br />

Zeit glücklich schätzen und in die privilegierte Highspeed-Internet-Familie<br />

aufgenommen werden. Die BürgerBreitbandNetz-Gesellschaft<br />

wurde gegründet, um<br />

nach dem Motto „Selbst ist die Region“ die in Machbarkeitsstudien<br />

festgestellte erhebliche Unterversorgung zu<br />

beseitigen. Der Erfolg der Initiative steht und fällt mit<br />

dem Solidaritätsprinzip. Möglichst viele Privatpersonen<br />

und Firmen müssen sich an der Gesellschaft beteiligen,<br />

um das notwendige Eigenkapital in Höhe von 22 Mio.<br />

Euro zu sichern – 30 % der Investitionssumme (70 Mio.<br />

Euro) für den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes.<br />

Laut Planung sind insgesamt mehr als 26.000<br />

Anschlüsse in den 23.000 Häusern der Region möglich.<br />

Die lassen sich überall dort realisieren, wo die von der<br />

Gesellschaft festgelegte Mindestanschluss-Quote von<br />

68 % erreicht wird. Die Ämter Nordsee-Treene, Viöl,<br />

Eiderstedt sowie die Städte Tönning und Husum hoffen<br />

auf den Quantensprung durch Glasfaserkabel. <br />

42


City Service Solutions (CSS)<br />

Die City Service Solutions GmbH (CSS) investiert in<br />

Glasfasernetze, die typischerweise als Open Access Netze<br />

betrieben werden. Dabei wird in die passive und aktive<br />

Glasfaser-Infrastruktur investiert, die Dritten zur<br />

Durchleitung von Diensten zur Verfügung gestellt wird.<br />

Die CSS kooperiert gern mit örtlichen Partnern, wie z.<br />

B. Stadtwerken, Gemeinden und/oder Wirtschaftsförderungsgesellschaften.<br />

CSS übernimmt die Projektierung<br />

der Glasfasernetze, von der Trassenplanung über die<br />

Nachfragebündelung bis zur Wirtschaftlichkeitsanalyse<br />

ebenso wie den Bau und Betrieb der Infrastrukturen.<br />

In Münster wird die CSS Gewerbe- und Industriegebiete<br />

mit einem FTTB-Glasfasernetz versorgen, die<br />

auch als Open-Access-Netz betrieben werden. Aktuell<br />

ist ein großes Gewerbegebiet in Bruck (Oberpfalz) mit<br />

einer zukunftsfähigen, leistungsstarken und schnellen<br />

Infrastruktur mit bis zu 50 Mbit/s (symmetrisch) versorgt<br />

worden.<br />

Weitere Netzausbauten sind zurzeit in der Realisierung.<br />

<br />

Insgesamt sind so bisher über 65 km überwiegend<br />

Glasfasertrassen entstanden in unterschiedlichsten Gebieten.<br />

Einen Schwerpunkt bilden dabei die Netze in<br />

Greven, Nordhorn und in Bereichen von Münster. In<br />

Greven und Nordhorn werden durch eine strategische<br />

Kooperation mit den Stadtwerken vorhandene Leerrohre<br />

genutzt bzw. bei neuen Baumaßnahmen am Strom-,<br />

Erdgas- oder Wassernetz neue Leerrohre für die Erweiterung<br />

des Glasfasernetzes der CSS zur Verfügung<br />

gestellt. Neben den Gewerbegebieten, Krankenhäusern,<br />

dem Flughafen Münster-Osnabrück, profitieren auch<br />

Städte, Gemeinden und Schulen von schnellen Datenübertragungen<br />

von bis zu 1 Gbit/s.<br />

Städte/ Gemeinden<br />

Gewerbe/<br />

Industrie<br />

IWL<br />

Dienste/ Inhalte<br />

Open<br />

Access<br />

Point<br />

IWL<br />

Private<br />

43


DATEL<br />

Deutsche Glasfaser<br />

Andreas Mundt, Präsident des<br />

Bundeskartellamtes<br />

Die Liberalisierung des Telekommunikationssektors<br />

ist eine Erfolgsgeschichte.<br />

Die Marktöffnung hat bewirkt, dass<br />

wir heute einen lebhaften Wettbewerb<br />

mit einer großen Anzahl von Anbietern<br />

haben. Hierdurch sind die Preise<br />

deutlich gesunken, während gleichzeitig<br />

die Leistungen erheblich verbessert<br />

wurden. Dies ist auch ein Beleg dafür,<br />

dass sich das Zusammenspiel von allgemeiner<br />

Wettbewerbsaufsicht durch das<br />

Bundeskartellamt und Regulierung durch<br />

die Bundesnetzagentur in der Praxis<br />

bewährt hat. <br />

Die Daten- und Telekommunikations-GmbH, ein<br />

Tochterunternehmen der Stadtwerke Dessau, bietet seit<br />

1998 ein attraktives Angebot an Telefonanschlüssen,<br />

Internetzugang und Breitbandkabel im Raum Dessau<br />

an. Um die angeschlossenen Wohneinheiten mit Kabelfernsehprodukten<br />

zu versorgen, wurde eigens ein<br />

neues hochmodernes Glasfasernetz errichtet, um auch<br />

zukünftig Bild und Ton in einer brillianten Qualität anbieten<br />

zu können. <br />

Die Deutsche Glasfaser wird im Kreis Heinsberg jeden<br />

Ort, in dem sich genügend Haushalte anschließen<br />

möchten – rund 40 % sind nötig -, mit einem offenen<br />

Hochleistungs-Glasfasernetz ausstatten. Dazu werden<br />

sie rund 150 Mio. Euro in den Netzausbau investieren,<br />

um 32.000 Kilometer Glasfasern zu verlegen. Im ersten<br />

Schritt sollen die unterversorgten Gebiete wie Hetzerath,<br />

Schwanenberg, Baal und Rath-Anhoven ausgebaut<br />

werden. Bis 2015 sollen alle 114.000 Anschlüsse im<br />

Kreisgebiet erschlossen sein.<br />

Die Ausbauprojekte der Deutsche Glasfaser und der<br />

BORnet im Kreis Borken und Kreis Wesen sind unter<br />

„BORnet“ aufgeführt. <br />

44


DOKOM21<br />

ffGlasfaser (FTTB-Technik) Hohenbuschei, Dortmund<br />

ffGlasfaser (FTTB-Technik) Phoenix-See, Dortmund<br />

ffGlasfaser (FTTB-Technik)<br />

Gewerbegebiet Ramsloh, Schalksmühle<br />

ffGlasfaser (FTTB-Technik)<br />

Westfalenhütte, Dortmund<br />

ffGlasfaser (FTTB-Technik)<br />

Wohngebiet Generationenweg, Dortmund<br />

ffGlasfaser (FTTB-Technik) Gewerbegebiet<br />

Köbbinghauser Hammer, Plettenberg<br />

DOKOM21 schließt die o. g. Gebiete an das eigene<br />

Glasfaserkabelnetz an. Unternehmen und Haushalte erhalten<br />

optimale Telekommunikationsanbindung. Dazu<br />

wird das Kabel bis in die Gebäude hinein verlegt. Im Gegensatz<br />

zu der herkömmlichen Anbindung mittels Kupferleitungen<br />

garantiert die „Fibre to the Buildung“-Technik<br />

(FTTB-Technik) eine zuverlässige und sichere Versorgung<br />

mit einer hohen und stabilen Internetbandbreite.<br />

Für diese optimale Telekommunikations-Anbindung<br />

investierte DOKOM21 rund 2 Mio. Euro für über<br />

2.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten. Die Eigenheimbesitzer<br />

und Gewerbetreibenden profitieren von einer<br />

Telekommunikations-Anbindung, die Bandbreiten von<br />

2,5 Mbit/s bis 1 Gbit/s bietet.<br />

ffGlasfaser (FTTB-Technik) Meinerzhagen<br />

Die Tiefbauarbeiten in Meinerzhagen laufen momentan<br />

auf Hochtouren, um auch die letzten Maßnahmen in<br />

Meinerzhagen abzuschließen. Im gesamten Stadtgebiet<br />

wurden bereits 1.500 Meter Glasfaserkabel verlegt und<br />

Übergabepunkte eingerichtet. DOKOM21 ermöglicht<br />

damit den Mietern der Meinerzhagener Baugesellschaft<br />

(mbg), künftig über ihren Kabelanschluss zu telefonieren,<br />

fernzusehen und mit Hochgeschwindigkeit im Internet zu<br />

surfen. Mit der Kopfstation, die in Meinerzhagen errichtet<br />

wurde, erhalten zukünftig rund 1.200 Wohnungen der mbg<br />

das Kabel-TV-Signal direkt von DOKOM21. Somit ist es<br />

dem regionalen Telekommunikationsdienstleister möglich,<br />

selbst TV-Signale von Satelliten zu empfangen und in das<br />

Breitbandkabelnetz einzuspeisen. Über ihre Multimediadose<br />

können Kunden diese Signale für digitales und analoges<br />

Fernsehen sowie für Rundfunkprogramme empfangen.<br />

Fast 200 unverschlüsselt gesendete digitale Programme<br />

und über 150 verschlüsselte digitale Programme von z. B.<br />

„SKY“ oder auch „KabelKiosk“ werden übertragen, unter<br />

ihnen eine steigende Anzahl von HD-Sendern. <br />

Claudia Bögel, MdB (FDP), Sprecherin<br />

für den Mittelstand, Beauftragte<br />

für IT-Kommunikation und Postpolitik,<br />

stellvertretende Vorsitzende der<br />

Koalitions-Arbeitsgruppe Ländliche<br />

Räume - Regionale Vielfalt<br />

Zentrale Aufgabe ist die Verbesserung<br />

der Standortbedingungen des ländlichen<br />

Raums durch eine gleichwertige Teilhabe<br />

von städtischen und ländlichen Regionen am<br />

schnellen Internet. Die großen Fortschritte<br />

beim LTE-Ausbau für den schnellen<br />

Anschluss via Mobilfunk zeigen, dass eine<br />

flächendeckende Versorgung mit Breitband<br />

durch Wettbewerb und Technologieoffenheit<br />

möglich ist. Anreize für den Ausbau von<br />

Infrastruktur über Förderprogramme halte<br />

ich da für sinnvoll, wo keine Erschließung<br />

durch den Markt erfolgt. <br />

45


eifel-net<br />

Die Firma eifel-net ist ein bundesweit tätiger Anbieter<br />

von Telekommunikationslösungen mit über 15 Jahren<br />

Erfahrung auf dem Gebiet. eifel-net versteht sich<br />

als Lückenversorger und setzt sich engagiert für einen<br />

verstärkten Breitbandausbau des ländlichen Raums ein.<br />

Eine Vielzahl von bislang unterversorgten Orten wurde<br />

in Kooperation mit Bürgern und Kommunen auch ohne<br />

öffentliche Fördermittel ausgebaut. Allein in den letzten<br />

24 Monaten hat eifel-net weit über 10.000 Haushalten<br />

einen Breitbandanschluss mit einer bedarfsgerechten<br />

Auswahl ermöglicht. Es können auf Wunsch auch symmetrische<br />

Zugänge, d. h. die Upload-Geschwindigkeiten<br />

sind genauso schnell wie die <strong>Download</strong>-Geschwindigkeiten,<br />

bereitgestellt werden. eifel-net hat im Rahmen<br />

der Zukunftssicherheit bereits VDSL2-Technik verbaut,<br />

so dass bei zunehmendem Breitbandbedarf von Gewerbetreibenden<br />

und Bürgern auch Bandbreiten bis zu 100<br />

Mbit/s bereitgestellt werden können. eifel-net ist der Initiator<br />

des sogenannten Schaltverteilers - damit ersparen<br />

sich alternative Festnetzcarrier die kostenintensive Erschließung<br />

zahlreicher einzelner Kabelverzweiger und<br />

können auf die Teilnehmeranschlussleitungen der Kunden<br />

direkt am Schaltverteiler zugreifen und von diesem<br />

Punkt aus gleich mehrere Kabelverzweiger und damit<br />

weit mehr Haushalte über das Hauptkabel erreichen,<br />

wenn die durchschnittliche Bandbreite in einem Anschlussbereich<br />

1 Mbit/s oder weniger beträgt. Dies ist<br />

zum Vorteil der Kunden, denn mit einem Schaltverteiler<br />

können Wettbewerber wesentlich höhere Bandbreiten<br />

oder auch überhaupt DSL anbieten, was bei der Telekom<br />

nicht der Fall sein muss. Denn der Schaltverteiler wird<br />

direkt per Richtfunk oder Glasfaser durch den Anbieter<br />

angebunden und es bleibt nur die verhältnismäßig kleine<br />

Reststrecke per Kupferkabel bis zum Endkunden. <br />

46


E.ON Hanse<br />

Die E.ON Hanse Gruppe ist mit ihrer Tochter, der<br />

Schleswig-Holstein Netz AG (SHNG) einer der großen<br />

Besitzer von Telekommunikationsnetzen in Schleswig-<br />

Holstein. Das Unternehmen verfügt zur Steuerung und<br />

Überwachung seiner Strom- und Gasnetze über ein Telekommunikationsnetz<br />

von ca. 7.500 Kilometern Länge<br />

(davon 3.000 km Glasfaser) sowie über eine eigene<br />

Abteilung zur Planung, Errichtung und Wartung derartiger<br />

Anlagen. Diese Infrastruktur stellt die E.ON<br />

Hanse Gruppe in den Dienst einer besseren Versorgung<br />

insbesondere der ländlichen Räume mit Breitband-Anschlüssen.<br />

Bereits seit längerem setzen lokale und überregionale<br />

Carrier auf das gut ausgebaute Glasfasernetz,<br />

um diese als Basis für die Versorgung von Kommunen<br />

mit schnellem Internet zu nutzen. Ergänzend bringt die<br />

E.ON Hanse Gruppe auch eigene FTTH-Projekte voran:<br />

Gemeinsam mit dem Kooperationspartner KielNET<br />

bietet E.ON Hanse bereits im Amt Büchen Glasfaserhausanschlüsse<br />

an. In Lebrade (Kreis Plön) haben die<br />

Arbeiten für einen Anschluss an die Zukunft im Zuge<br />

der Mitverlegung zu einem Wärmenetzausbaus begonnen,<br />

sodass die Betriebe und Anwohner bereits im<br />

nächsten Jahr über ein FTTH-Netz Zugang zur Datenautobahn<br />

bekommen. Blitzschnell Dateien versenden,<br />

Videos ruckelfrei übertragen und reibungslos große Geschäftsdokumente<br />

versenden können, bleibt somit auch<br />

für kleine Kommunen keine Utopie, solange Synergien,<br />

wie hier zusammen mit der Bio-Energieversorgung<br />

Lebrade eG, konsequent genutzt werden. Der Fokus<br />

für eigene FTTH-Projekte liegt für die E.ON Hanse<br />

Gruppe auf Synergieprojekten (Strom-/ Gasnetzausbau,<br />

Wärmenetze Dritter…) zur Erschließung der weißen<br />

Flecken im Land. <br />

47


e.wa riss<br />

EWE TEL<br />

e.wa riss, Versorger der baden-württembergischen Stadt<br />

Biberach, bietet seit 2011 unter der Marke ewacom Internet,<br />

Telefon und Fernsehen via Glasfaser an. Die Entscheidung<br />

als klassischer Strom-, Wasser- und Gasversorger<br />

in das Geschäft mit schnellem Internet, Telefon<br />

und IPTV einzusteigen ist gefallen, weil zum einen zum<br />

optimalen Management der Versorgungsnetze ohnehin<br />

ein Smart Grid benötigt wird und zum anderen selbst<br />

für die Erschließung von Neubaugebieten mit Glasfaser<br />

kein überregionaler Telekommunikationsanbieter gewonnen<br />

werden konnte. Also übernahm der Energieversorger<br />

als Infrastrukturanbieter der Region die Verantwortung<br />

und baut bewusst auch im dünner besiedelten<br />

Biberacher Umland Fibre to the Home. e.wa riss bietet<br />

neben eigenen Diensten auch anderen Diensteanbietern<br />

die Möglichkeit, über ein Open-Access-Modell den Zugang<br />

zu den Endkunden.<br />

Insgesamt wurden in den vergangenen zwei Jahren<br />

10 Mio. Euro investiert und über 10.000 Haushalte<br />

erschlossen. Damit ist die Versorgung der Region aber<br />

noch nicht abgeschlossen. Weitere Ausbaugebiete stehen<br />

auf dem Plan. <br />

Die EWE TEL GmbH hat die Verbreitung schneller<br />

Internetmöglichkeiten im Nordwesten Deutschlands<br />

vorangebracht und bietet auf Basis konzerneigener<br />

Glasfaserinfrastruktur in vielen Regionen in ihrem Vertriebsgebiet<br />

VDSL (FTTC)- sowie teilweise Glasfaser-<br />

Hausanschlüsse (FTTH) an. Erhältlich sind derzeit bis<br />

zu 50 Mbit/s im <strong>Download</strong> und 10 Mbit/s im Upload.<br />

Bis Ende des Jahres werden etwa 2.500 Kabelverzweiger<br />

(KVz) mit einem Potenzial von rund 250.000 Haushalten<br />

erschlossen. Hinzu kommt ein weiteres Potenzial<br />

von ca. 400.000 VDSL-Anschlüssen, das über die<br />

Hauptverteilerstandorte erreicht wird. Für den Ausbau<br />

hat die EWE NETZ im Auftrag von EWE TEL das<br />

konzerneigene Breitbandnetz um ca. 3.000 Kilometer<br />

erweitert. Das Errichten von modernen Verteilerschränken,<br />

in denen die Hausanschlussleitungen eines Gebietes<br />

zusammenlaufen und mit Glasfaser verbunden werden,<br />

ist Bestandteil eines kabelgebundenen Ausbaukonzeptes.<br />

EWE TEL setzt dies vorrangig in „weißen Flecken“<br />

ein – also Gebieten, in denen lediglich Bandbreiten unterhalb<br />

von 2 Mbit/s verfügbar sind. Aufgrund der vergleichsweise<br />

hohen Kosten für die Erschließung dieser<br />

Gebiete hat EWE TEL früh damit begonnen, in enger<br />

Kooperation mit den Kommunen und Landkreisen im<br />

Nordwesten Niedersachsens die verschiedenen öffentlichen<br />

Fördermöglichkeiten für den Breitbandausbau im<br />

ländlichen Raum zu nutzen. Damit wurden bisher rund<br />

80 Mio. Euro inkl. Förderung in den Breitbandausbau<br />

investiert.<br />

Neben weiteren Förderprogrammen und regionalen<br />

Partnerschaften oder Baukostenzuschüssen setzt EWE<br />

TEL auf den bedarfsgerechten Ausbau. Dies bedeutet,<br />

dass ein verbindliches Kundeninteresse vorhanden ist.<br />

EWE TEL ist in einigen Landkreisen startklar, um<br />

weitere 500 Knotenpunkte zu erschließen. Voraussetzung<br />

ist ein verbindliches Kundeninteresse.<br />

Die EWE TEL GmbH bietet außerdem in bisher<br />

zehn Gebieten und damit rund 60.000 Haushalten<br />

Glasfaserhausanschlüsse (FTTH) und darüber Triple-<br />

Play-Dienste (Internet, Telefon, Fernsehen und Radio)<br />

an. Der Vorteil der Anschlüsse, bei denen die Glasfaserkabel<br />

direkt bis ins Haus des Kunden gelegt werden, ist,<br />

dass alle Kunden unabhängig von der Länge der jeweiligen<br />

Anschlussleitung die gleiche Geschwindigkeit für<br />

ihren Internetzugang erhalten. <br />

48


Landkreise, in denen die EWE TEL GmbH Breitbandausbau betreibt:<br />

Bisheriger Standart (ADSL)<br />

Kupferleitung<br />

Kupferleitung<br />

Grafschaft<br />

Bentheim<br />

Emden<br />

Aurich<br />

Leer<br />

Emsland<br />

Wittmund<br />

Steinfurt<br />

Osnabrück<br />

WHV<br />

Ammerland<br />

Cloppenburg<br />

Ol<br />

Vechta<br />

Oldenburg<br />

Diepholz<br />

Cuxhaven<br />

Osterholz<br />

Bremen<br />

Minden-Lübbecke<br />

Herfort<br />

Paderborn<br />

Lippe<br />

Verden<br />

Aurich<br />

Schaumburg<br />

Höxter<br />

Hameln<br />

Hamburg<br />

Harburg<br />

Soltau-<br />

Fallingbostel<br />

Holzminden<br />

Stade<br />

Friesland<br />

Bremerhaven<br />

Wesermarsch<br />

Cluster „Nordwest Niedersachsen<br />

und Küste“<br />

In einzelnen Wettbewerbsverfahren<br />

vergebene Projekte<br />

Sonstiger geforderter Ausbau<br />

Standort<br />

Hauptverteiler<br />

Neuer Standart (VDSL)<br />

Standort<br />

Hauptverteiler<br />

Hintergrund:<br />

Glasfaserleitung<br />

Kabelverzweiger<br />

Kabelverzweiger<br />

Kupferleitung<br />

Kabelverzweiger sind die dem Kunden am nächsten gelegenen Knotenpunkte<br />

im Telekommunikationsnetz. In ihnen werden die Hausanschlussleitungen<br />

der einzelnen Kunden zusammengeführt und mit dem übergeordneten<br />

Netz verbunden. Es handelt sich dabei um Technikschränke an<br />

Straßen und Gehwegen. Bisher sind die Kabelverzweiger über Kupferleitungen<br />

mit dem restlichen Netz verbunden und auch die Hausanschlussleitungen<br />

sind aus Kupfer. Da bei diesem Material jedoch die Leistungsfähigkeit<br />

mit jedem Meter Länge abnimmt, ist ab einer Länge von rund fünf<br />

Kilometern zwischen Hauptverteiler und Kunde meist kein Breitband-Internet<br />

mehr realisierbar. Glasfaser hat diese Problematik nicht. Führt EWE<br />

TEL also das Glasfasernetz bis in die Kabelverzweiger und damit näher<br />

an die Kunden heran, können mehr Menschen Breitbandinternet erhalten<br />

und es erhöht sich für alle die verfügbare Geschwindigkeit. Möglich<br />

wird so VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line), die verbesserte<br />

Ausbaustufe des gängigen DSL-Standards. Die Hausanschlussleitungen<br />

sind jedoch weiterhin aus Kupfer, so dass auch künftig die Länge und die<br />

Qualität dieser Kupferleitung entscheidend für die beim einzelnen Kunden<br />

verfügbare Bandbreite sind.<br />

Kunde<br />

Kunde<br />

49


EWO<br />

(Elektrizitäts-Werk Otterberg)<br />

GlobalConnect<br />

Das Elektrizitäts-Werk Ottersberg hat sich entschieden,<br />

den Flecken Ottersberg mit schnellerem Internet<br />

zu versorgen. Die Gemeindeteile Narthauen, Benkel<br />

und im Gewerbegebiet Bahnhof sind mit FTTH-Glasfaserinfrastruktur<br />

erschlossen. In Neubaugebieten von<br />

der Gemeinde Oyten und vom Flecken Ottersberg wird<br />

ebenfalls eine FTTH-Glasfaserinfrastruktur erstellt. In<br />

Fischerhude, Bassen, Otterstedt und in Ottersberg wurden<br />

die bisherigen Kupferkabel bis zum Kabelverzweiger<br />

durch Glasfaser ersetzt und somit eine Übertragungsrate<br />

von 50 Mbit/s, also etwa 100-fach schneller als bisher,<br />

realisiert. Das teure und technologisch anspruchsvolle am<br />

neuen Netz besteht aber nicht im Kabel, sondern darin,<br />

dafür eine Infrastruktur zu schaffen. Daher wurde hier<br />

zu dem einfachen, aber doch pfiffigen Trick gegriffen, mit<br />

dem Abwassersystem bereits vorhandene Leitungen mit<br />

zu nutzen. Mithilfe von Robotern der Firma FAST Opticom<br />

wurden die neuen Glasfaserkabel verlegt.<br />

Das Elektrizitäts-Werk Ottersberg stellt sich dieser<br />

Aufgabe, den ländlichen Raum mit Hochgeschwindigkeitsbreitband<br />

zu versorgen, weil es sich den Ottersberger<br />

Bürgern verpflichtet fühlt. Für den Netzbetrieb und<br />

dem Anbieten von Diensten ist die Firma Breitband Innovationen<br />

Nord GmbH verantwortlich. <br />

GlobalConnect zählt zu den größten Glasfaser-Anbietern<br />

Dänemarks / Norddeutschlands. Das Unternehmen hat in<br />

Skandinavien und der Bundesrepublik bisher über 11.000<br />

Kilometer Glasfaser- und Seekabel verlegt. Nach dem<br />

Ausbau von Versorgungsnetzen in den Regionen Schleswig,<br />

Niebüll, Husum, Heide, Eckernförde, Elmshorn<br />

sowie den Stadtnetzen in Flensburg, Lübeck, Itzehoe,<br />

Schwerin und Rostock arbeitet das Unternehmen derzeit<br />

daran, in der Region Kiel das vorhandene Stadtnetz um<br />

25 Kilometer zu erweitern, um die Breitbandtechnik in<br />

die Fläche zu bringen. Die aufgebauten Glasfasernetze<br />

beschleunigen erheblich den Zugang zum Internet für<br />

den Endverbraucher und angeschlossene Unternehmen.<br />

Noch in diesem Jahr sollen Leitungen nach Laboe, Heikendorf<br />

sowie in anderen Bereichen nach Kropp, Leck,<br />

Harrislee, u. v. a. m. fertiggestellt werden. Die Firma<br />

greift dabei vorrangig auf eine Bautechnik zurück, die<br />

Kosten reduziert und gleichzeitig erhebliche Verkehrsbehinderungen<br />

vermeidet. Die nötigen Kabelschächte<br />

werden, wenn möglich und genehmigt, unterirdisch mit<br />

einem Bohr-Spül-Verfahren eingepresst. Die Schächte<br />

verlaufen in einer Tiefe zwischen zwei und drei Metern.<br />

Im Vergleich zur herkömmlichen Verlegetechnik, bei der<br />

Straßen aufgerissen und anschließend neu asphaltiert<br />

werden müssen, können bis zu 70 % der Kosten gespart<br />

werden. <br />

50


GmündCOM<br />

Die GmündCOM als 100 %ige Tochter der Stadtwerke<br />

Schwäbisch Gmünd ist ein auf die Region Ostalb spezialisierter<br />

Telekommunikationsdienstleister. Gmünd-<br />

COM bietet neben Unternehmenslösungen wie z. B.<br />

hochverfügbaren Standort- und Internetverbindungen<br />

auf LWL, Kupfer oder Richtfunkbasis auch Telefonie,<br />

Internetzugang und TV-Produkte für Privatkunden an.<br />

Seit drei Jahren werden in allen Neubaugebieten und<br />

einigen Bestandsgebieten auch Glasfaseranschlüsse für<br />

Privatkunden bereitgestellt. Hierfür wird auf die Variante<br />

FTTH zurückgegriffen und so der Anschluss bis<br />

in die Wohnung/das Haus verlegt. Der Stadtteil Herlikofen<br />

hat als erstes Bestandsgebiet von den FTTH-<br />

Ausbauplänen der GmündCOM bereits profitiert. <br />

51


HeLi NET<br />

Jimmy Schulz, MdB (FDP), Obmann<br />

in der Enquete-Kommission Internet<br />

und digitale Gesellschaft<br />

Die Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes<br />

hat das Leben der Verbraucher<br />

so stark beeinflusst, wie kaum eine<br />

andere Reform der letzten Jahre. Sie hat<br />

echten Wettbewerb in das vorher staatlich<br />

monopolisierte System gebracht.<br />

Es ist jedoch wichtig, dass man sich<br />

jetzt darauf nicht ausruht und weiterhin<br />

dafür gesorgt wird, dass tatsächlich<br />

Wettbewerbsfreiheit besteht und § 33<br />

TKG effektiv durchgesetzt wird. <br />

Glasfaser (FTTB/H) in Hamm, Kamen, Lünen und<br />

Bergkamen<br />

Seit Ende Juni/Juli 2009 sind die Cluster in Hamm,<br />

Kamen, Lünen und Bergkamen am Netz. Alle Cluster<br />

sind Mischbebauungen (Ein- und Mehrfamilienhäuser)<br />

und größtenteils auf Privatkunden ausgerichtet. Diese<br />

Gebiete werden nun sukzessive erweitert und bieten<br />

bereits rund 6.500 Haushalten Zugang zu einem der<br />

modernsten Leitungsnetze, die derzeit verfügbar sind:<br />

Im Rahmen ihres Projekts City2020 hat die HeLi NET<br />

gemeinsam mit ihren Partnern ein Glasfasernetz errichtet.<br />

HeLi NET bietet ihren Glasfaserkunden Internetanschlüsse<br />

mit Verbindungsgeschwindigkeiten zwischen<br />

10 und 100 Mbit pro Sekunde, was den bisherigen<br />

Standard weit übertrifft. Aber die Glasfaser leistet noch<br />

mehr: Sie ermöglicht den Empfang hochauflösender<br />

Fernsehbilder und ist gleichzeitig auch noch Telefonanschluss.<br />

Die Passive Infrastruktur wurde von den Stadtwerken<br />

finanziert und gebaut. HeLi NET als Netzbetreiber<br />

pachtet die Infrastruktur für mindestens 20 Jahre und<br />

bietet Zugang für Dritte über eine Open-Access-Modellvariante<br />

MSPA (Multiple Service Provider Access),<br />

Zugang auf Layer-3-Ebene, an. <br />

Glasfaser (FTTB/H) in Hamm<br />

Kooperationspartner: HeLi NET, Stadtwerke Hamm,<br />

Stadt Hamm<br />

Bevölkerungsdichte: 792/km², 82.000 Haushalte,<br />

179.000 Einwohner, 7 Gewerbegebiete<br />

Glasfaser (FTTB/H) in Kamen<br />

Kooperationspartner: HeLi NET, GSW Gemeinschaftsstadtwerke<br />

Kamen, Bergkamen und Bönen,<br />

Stadt Kamen<br />

Bevölkerungsdichte: 1.166/km², 20.500 Haushalte,<br />

47.600 Einwohner<br />

Glasfaser (FTTB/H) in Bergkamen<br />

Kooperationspartner: HeLi NET, GSW Gemeinschaftsstadtwerke<br />

Kamen, Bergkamen und Bönen,<br />

Stadt Kamen<br />

Bevölkerungsdichte: 1.128/km², 24.000 Haushalte,<br />

50.500 Einwohner<br />

Glasfaser (FTTB/H) in Lünen<br />

Kooperationspartner: HeLi NET, Stadtwerke Lünen,<br />

Stadt Lünen<br />

Bevölkerungsdichte: 1.509/km², 40.500 Haushalte, 88.000<br />

Einwohner, über 200 mittelständische Unternehmen<br />

52


HSE Medianet<br />

Die HSE Medianet investiert aktuell in verschiedenen<br />

Wohngebieten in Darmstadt, im Landkreis Darmstadt-<br />

Dieburg und im Odenwaldkreis in ein hochmodernes Glasfasernetz.<br />

Im gesamten Rhein-Main-Neckar-Raum besteht<br />

die HSE Medianet-Netzinfrastruktur aus ca. 2.000 km<br />

Glasfaserleitungen. Nachfolgend die realisierten Projekte:<br />

Glasfaserprojekt Eppertshausen; Neubaugebiet<br />

„Im Eichstumpf“<br />

Ab August 2009 verlegte die HSE Medianet im Neubaugebiet<br />

„Im Eichstumpf“ in Eppertshausen ein flächendeckendes<br />

Glasfasernetz. Seit April 2010 stehen für 200<br />

Wohneinheiten modernste Glasfaseranschlüsse zur Verfügung.<br />

Angeboten werden eigene Leistungen in Form von<br />

breitbandigen Internetanschlüssen (50/10 Mbit/s) inklusive<br />

Sprachdienstleistungen sowie Vorleistungsprodukte auf<br />

Basis des Open-Access-Modells.<br />

Groß-Bieberau: Neubaugebiet „Am Mühlberg“<br />

Das Neubaugebiet „Am Mühlberg“ in Groß-Bieberau<br />

bietet eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaser-<br />

Hausanschlüssen.<br />

Darmstadt, Sanierungsareal Edisonstraße<br />

Im ehemaligen amerikanischen Militärgelände in<br />

Darmstadt Eberstadt realisierte die HSE Medianet im<br />

Jahr 2010 für 45 Wohneinheiten flächendeckend Glasfaser-Hausanschlüsse.<br />

Diese Investitionen dienen der modernen<br />

Daseinsvorsorge im Stadtgebiet Darmstadt.<br />

Odenwaldkreis<br />

Im Breitbandausbauprojekt des Odenwaldkreises ist die HSE<br />

Medianet mit Sitz in Darmstadt für den kompletten Betrieb<br />

des Netzes verantwortlich und bietet Diensteanbietern auf Bitstrom-Layer-2-Ebene<br />

einen Netzzugang an. In 15 Kommunen<br />

des Odenwaldgebietes, in denen bisher keine schnelle Internet-<br />

Anbindung zur Verfügung stand, steigt die Bandbreite damit<br />

von ca. 0,1 Mbit/s auf bis zu 50 Mbit/s. Die hohe Bandbreite<br />

ist die Grundlage für viele neue Dienste wie Fernsehen über das<br />

Internet und Video-on-Demand, schnelle <strong>Download</strong>s und vieles<br />

mehr. Ermöglicht wird die Bandbreite durch den Einsatz von<br />

VDSL2-Technologie, die die vorhandenen Kupferkabel bestmöglich<br />

ausnutzt. Durch eine modulare Bauweise lassen sich<br />

verschiedenste Schnittstellen für Privat- und Geschäftskunden<br />

mit nur einer Zugangsplattform bereitstellen. Neben den für Privatkunden<br />

vorgesehenen Telefonie- und VDSL2-Schnittstellen<br />

können beispielsweise auch Festverbindungen über SHDSL oder<br />

SDH angeboten werden. Langfristig ist im Konzept des Breitband-Odenwald-Projektes<br />

vorgesehen, die Haushalte direkt über<br />

Glasfaser anzuschließen (FTTH/FTTB). In vielen Bereichen<br />

des Odenwaldkreises wurden hierfür die notwendigen Leerrohre<br />

für die zukünftigen Glasfaserkabel bereits verlegt.<br />

Der Ausbau der schnellen Datenleitung (passive Ebene)<br />

wird durch die Brenergo in Erbach, ein Tochterunternehmen<br />

der Odenwald-Regional-Entwicklungs-Gesellschaft<br />

(OREG), durchgeführt. Die Netzplanung, die Bauausführung<br />

sowie die gesamte Dokumentation erfolgt durch die<br />

Firma Klenk & Sohn GmbH, einem Komplettanbieter von<br />

Infrastruktur in den Bereichen Telekommunikation sowie<br />

Energiekabel in Modautal. Den Betrieb und damit die<br />

aktive Ebene des Netzes übernimmt die HSE Medianet,<br />

ein Unternehmen der HEAG Südhessischen Energie AG<br />

(HSE AG) in Darmstadt.<br />

Weitere Glasfaserprojekte<br />

Darüber hinaus sind Glasfaserprojekte in Langen „Gewerbegebiet<br />

Neurott“, in Nieder-Roden „Industriegebiet<br />

Borsigstr./Sennefelder Str.“, in Aschaffenburg „Gewerbegebiet<br />

Obernau“ und Fränkisch-Crumbach „Industrie-/<br />

Gewerbegebiet Siedlerweg“ und in Heppenheim „Gewerbegebiet<br />

Tiergartenstraße Süd“ bereits realisiert. <br />

53


htp<br />

KEVAG Telekom<br />

KielNET<br />

Als regionaler Anbieter ist die htp GmbH besonders<br />

daran interessiert, ihren Kunden den bestmöglichen<br />

Anschluss zu bieten und beteiligt sich daher mit hohem<br />

Engagement an der Breitbandversorgung. Und das<br />

auch in Ortschaften, in denen keine Fördermittel zur<br />

Verfügung stehen. Im Rahmen der htp DSL-Offensive<br />

hat htp bereits in 65 Orten - bisher „weiße Flecken“ -<br />

VDSL-Technik aufgebaut und bietet Anschlüsse mit<br />

Bandbreiten von bis zu 32 und 50 Mbit/s an. Ein Teil<br />

der Ausbaumaßnahmen wurde ohne öffentliche Fördermittel<br />

durchgeführt. Für 2013 ist der Ausbau in weiteren<br />

Gebieten insbesondere im Landkreis Wolfenbüttel<br />

geplant. <br />

Breitbandkabel und FTTx in Koblenz, dem Westerwaldkreis<br />

und angrenzenden Landkreisen<br />

Die KEVAG Telekom GmbH hat in den letzten Jahren<br />

mit hohen Investitionen im nördlichen Rheinland-<br />

Pfalz die Breitbandkabel-Infrastruktur ausgebaut. Darüber<br />

hinaus werden auch FTTx-Projekte umgesetzt.<br />

Schwerpunkte sind das Oberzentrum Koblenz, der<br />

Westerwaldkreis und die angrenzenden Landkreise.<br />

Bereits heute können in einigen Netzbereichen bis zu<br />

100 Mbit/s angeboten werden. Damit sind im ländlichen<br />

Raum Highspeed-Angebote zu Großstadttarifen<br />

Realität. <br />

FTTB an 2 Projektstandorten in Kiel und FTTH im Amt<br />

Büchen, Mittleres Nordfriesland und Südtondern<br />

KielNET hat im Rahmen zweier Pilotprojekte Gebäude<br />

im Stadtgebiet Kiel per FTTB angeschlossen. Mit den<br />

hochmodernen Glasfasernetzen können derzeit etwa 65<br />

Wohn- und Geschäftseinheiten versorgt werden.<br />

Mit der E.ON Hanse AG als Technologiepartner<br />

bietet KielNET im Anschlussbereich Büchen bereits<br />

Glasfaseranschlüsse an. Witzeeze profitiert als erste Gemeinde<br />

von den leistungsstarken Glasfaseranschlüssen,<br />

Schulendorf, Klein Pampau und Müssen werden derzeit<br />

ausgebaut. Weitere Gemeinden haben die notwendige<br />

Anschlussquote bereits erreicht und sich den Glasfaserausbau<br />

gesichert. Als nächstes steht Büchen in den<br />

Startlöchern.<br />

54


KomMITT RATINGEN<br />

Gemeinsam mit der Breitbandnetzgesellschaft Nordfriesland<br />

entstehen an der Westküste Schleswig-Holsteins<br />

rund 16.500 Glasfaseranschlüsse mit Telefon, Internet<br />

und Fernsehen zu attraktiven Festpreisen. Nicht<br />

nur der erste Spatenstich für den Ausbau des Glasfasernetzes<br />

wurde bereits gesetzt, sondern in Bohmstedt:<br />

und Reußenköge sind die Bauarbeiten größtenteils abgeschlossen<br />

und die ersten Anschlüsse werden geschaltet.<br />

In Ahrenshöft, Drelsdorf und Vollstedt sind die<br />

Bauarbeiten in vollem Gange. In Zusammenarbeit mit<br />

der Breitbandnetzgesellschaft Breklum sollen zukünftig<br />

alle Häuser in den Ämtern Mittleres Nordfriesland und<br />

Südtondern an dieses Glasfasernetz angeschlossen werden.<br />

Als Grundvoraussetzung für den Ausbau einer Gemeinde<br />

gilt es, jeweils eine Vertragsquote mit KielNET<br />

von 70 % aller Anschlüsse der Gemeinde zu erreichen. <br />

Die KomMITT Ratingen GmbH wurde 2011 durch<br />

die Stadtwerke Ratingen gegründet, um das technische<br />

Fundament für die Zukunft der Smart World zu legen.<br />

Mit dem Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes (FTTH)<br />

werden im Stadtgebiet künftig neue Breitbandangebote<br />

geschaffen. Hiervon profitieren sowohl Bürger als auch<br />

Unternehmen. Im Pilotgebiet Ratingen-Breitscheid<br />

wurde mit Glasfaser bereits die „Steinzeit“ der Telekommunikation<br />

beendet. Außerdem wurden hier erste<br />

Erfahrungen mit Smart Metern für neue Konzepte<br />

einer intelligenten Energieversorgung gemacht. Mit<br />

diesem Infrastrukturprojekt erarbeitet sich die Stadt einen<br />

wichtigen Standortvorteil für die Zukunft. Aktuell<br />

plant die KomMITT die Versorgung weiterer Ortsteile<br />

Ratingens mit Glasfaser. Partner der KomMITT ist die<br />

vitroconnect GmbH. <br />

55


komro<br />

LEW TelNet<br />

Die komro, Citycarrier aus Rosenheim, bietet in ihrem<br />

Ausbaugebiet - Stadt Rosenheim und Umlandgemeinden<br />

- neben TV/Radio und Telefon auch superschnelle<br />

Internetverbindungen bis zu 100 Mbit/s an. Mit der<br />

DOCSIS-3.0-Technologie, die mittels eines speziellen<br />

Modems Internetdaten via Glasfaser / Koaxialkabel<br />

(HFC) überträgt, ist dieser Geschwindigkeitsvorsprung<br />

nun für alle Privat- und SoHo-Kunden an nahezu jedem<br />

Hausübergabepunkt im Stadtgebiet verfügbar. Klassische<br />

Standardfestverbindungen bis 10 Gbit/s und zukunftsfähige<br />

Centrex-Lösungen ergänzen das Portfolio<br />

auch für mittlere und große Geschäftskunden.<br />

Eine Kooperation mit der Sternkom ermöglicht nun<br />

auch in Bad Endorf und Söchtenau das hochbitratige<br />

Produktangebot der komro. Mit Stephanskirchen ist<br />

im Oktober 2012 ein weiteres Ausbaugebiet zum Breitbandnetz<br />

der komro hinzugekommen. <br />

Breitbandversorgung für Bayerisch-Schwaben und<br />

das Allgäu<br />

LEW TelNet betreibt in der Region ein eigenes Glasfasernetz<br />

mit mehr als 1.600 Kilometern Länge. Über dieses<br />

Netz verwirklicht LEW TelNet bereits mehr als 50<br />

Breitbandprojekte mit Kommunen im ländlichen Raum<br />

nach dem FTTC-Konzept. Durch diese Projekte können<br />

rund 40.000 Privathaushalte und mehr als 5.000 Unternehmen<br />

und Gewerbetreibende mit Bandbreiten von bis<br />

zu 50 Mbit/s ins Internet gehen. LEW TelNet leistet damit<br />

einen nachhaltigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />

dieser ländlich strukturierten Region.<br />

Aktuell hat LEW TelNet die Erschließung einer Reihe<br />

von Bau- und Gewerbegebieten mit FTTB-Lösungen<br />

begonnen. Durch die Glasfaserdirektanschlüsse werden<br />

Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s und mehr möglich.<br />

Im Rahmen eines Pilotprojekts baut LEW TelNet<br />

derzeit die Kommunikationsbasis für ein intelligentes<br />

Stromnetz auf.<br />

Die LEW TelNet GmbH ist eine Tochtergesellschaft<br />

des Energieversorgungsunternehmens Lechwerke AG<br />

und beschäftigt rund 85 Mitarbeiter. LEW TelNet<br />

bietet Unternehmenskunden neben Breitband-Internet-<br />

Zugängen außerdem Dienstleistungen in den Bereichen<br />

IT-Sicherheit, Rechenzentrum, Standortvernetzung,<br />

Netzwerk, Telefonie und mobiles Arbeiten. <br />

56


mr. net services<br />

Die mr. net services bietet Leistungen rund um die Themen<br />

Telefonie, Internet und Fernsehen (Triple-Play).<br />

Damit ist die mr. net services ein Partner für zahlreiche<br />

Teilnehmer- und Kabelnetzbetreiber und versorgt<br />

diese als Vorlieferant mit den benötigten Diensten. Ein<br />

weiterer Schwerpunkt des Telekommunikationsunternehmens<br />

liegt in der Lieferung von maßgeschneiderten<br />

Triple-Play Angeboten für das Breitbandnetz in<br />

verschiedenen Regionen der Republik. Die flexiblen<br />

Service-Betreibermodelle vereinen Kundenaktivierung<br />

und -betreuung, Billing und Rating sowie den Betrieb<br />

der Netzinfrastruktur in einem Konzept. Gleichzeitig<br />

bietet das Unternehmen den regionalen Direktvertrieb<br />

an den Endkunden über die hauseigenen Marken.<br />

Unter Beweis hat die mr. net services ihre Dienste sowohl<br />

für FTTC in Projekten wie „Fiete.Net“ und für<br />

die Flensburger Wohnungswirtschaft FAB als auch für<br />

FTTH in der Gemeinde Wees gestellt.<br />

Mit Fiete Netwark zum schnellen Internet<br />

Gerade bei Neuansiedlungen von Gewerbe aber auch<br />

im privaten Bereich spielt die Breitband-Verfügbarkeit<br />

mittlerweile eine erhebliche Rolle. Deshalb haben sich<br />

die drei Ämter Hüttener Berge, Dänischer Wohld und<br />

Dänischenhagen zum Breitbandzweckverband (BZV)<br />

zusammengeschlossen. Neben den 3 Ämtern übernehmen<br />

die insgesamt 28 beteiligten Gemeinden einen Teil<br />

der Investitionskosten. Zusätzlich wird das Projekt aus<br />

Fördermitteln des Landes und der EU finanziert. Das<br />

180 km lange Leerrohrnetz wird vom BZV errichtet<br />

und an die mr. net services verpachtet. Diese errichtet<br />

für rund 15.000 Haushalte entlang des Glasfasernetzes<br />

sogenannte Multifunktionsgehäuse (MFG) und verbindet<br />

die Lichtwellenleiter über die MFG mit den jeweiligen<br />

Kabelverzweigern der Telekom Deutschland. Der<br />

weitere Transport zum Gebäude wird über konventionelle<br />

Kupferverbindungen realisiert.<br />

Die mr.net services bietet den Bewohnern der Ämter<br />

unter der Marke Fiete.Net Telefon- und Internetdienste<br />

an. Die originelle und individuell auf die Region zugeschnittene<br />

Vermarktung der Produkte durch die Figur<br />

Fiete Netwark verleiht den Produkten eine ganz besondere<br />

Note (www.fiete.net).<br />

FTTC für die Mieter des FAB<br />

Für den Flensburger Arbeiter Bauverein (FAB) betreibt<br />

die mr.net services ein Full-Service-Modell unter<br />

der White-Label-Marke „FABnet“. Insgesamt wurden<br />

alle 2.000 Wohnungen des FAB an das Netz der mr.net<br />

services angeschlossen. Jede Wohnung wurde mit einer<br />

modernen Multimediadose ausgestattet. Die Grundgebühr<br />

für die Triple-Play Lösung ist bereits in den Nebenkosten<br />

aller Wohnungen enthalten. Somit kann der<br />

FAB seinen Mieter eine wirklich günstige Alternative<br />

zu anderen Telekommunikationsunternehmen anbieten.<br />

FTTH in Wees<br />

Das schnellste Internet für alle – das stellten sich die<br />

Stadtwerke Flensburg für den unterversorgten Flensburger<br />

Vorort Wees vor. Im Zuge des Fernwärmeausbaus<br />

verlegten die Stadtwerke ein Glasfaserkabel kostenlos<br />

direkt bis an jedes Haus und fanden in der mr.net services<br />

einen kompetenten Partner für Telefon, Internet und<br />

Fernsehen. Der direkte Glasfaseranschluss ermöglicht einen<br />

Datentransfer von mehr als 100 Mbit/s. Somit wurde<br />

Wees zur Datenautobahn Nr. 1 in der Region. <br />

57


NDIX<br />

NDIX wurde 2001 als Non-Profit-Organisation gegründet,<br />

um die Entwicklung von Breitband im Grenzgebiet<br />

der Niederlande und Deutschland zu stimulieren. Anteilseigner<br />

der Breitbandplattform NDIX sind die Universität<br />

Twente, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Oost<br />

Nederland (Oost NV) und die Stadtwerke Münster GmbH.<br />

NDIX ist eine offene und unabhängige Breitbandplattform<br />

für Unternehmen und Einrichtungen aller Marktsektoren.<br />

Zu den Kernaktivitäten gehört der digitale Marktplatz, auf<br />

dem Angebot und Nachfrage im IT-Bereich über offene<br />

Infrastrukturen zusammengebracht werden. Hier sind bereits<br />

weit über 100 Anbieter verfügbar.<br />

Ein NDIX-Anschluss am Kundenstandort oder direkt<br />

an einem NDIX-Switch in einem Rechenzentrum ermöglicht<br />

unter anderem:<br />

ffAnschluss am NDIX-Marktplatz, auf dem mehr als<br />

100 IT-Dienstleister tätig sind und mehr als 1200<br />

Kunden Dienste in Anspruch nehmen.<br />

ffFreie Entscheidung, welcher Dienst bei welchem<br />

Anbieter(n) in Anspruch genommen wird und die Möglichkeit,<br />

dies mit mehreren anderen gemeinsam zu tun.<br />

ffDen Anbieter zu wechseln während derselbe Anschluss<br />

weiter genutzt werden kann.<br />

ffVerkaufsberatung durch einen unabhängigen Berater.<br />

ffSuperschnelle Verbindungen von 10 Mbit/s<br />

bis 10 Gbit/s.<br />

ffPeering mit einer zunehmenden Anzahl anderer<br />

Organisationen und Firmen sowie eine direkte<br />

Kopplung zu den großen Internetknotenpunkten in<br />

Europa.<br />

In folgenden Gebieten in Deutschland ist der digitale<br />

NDIX-Marktplatz mit Glasfaseranschlüssen verfügbar:<br />

ffStadt Münster: 3 PoP-Standorte, Glasfasernetz u. a.<br />

im Hansa-Business Park in Münster<br />

ffStadt Steinfurt: Offenes Glasfasernetz in Kooperation<br />

mit den Stadtwerken Steinfurt<br />

ffKreis Steinfurt / LK Grafschaft Bentheim: Glasfasernetze<br />

und NDIX-Marktplätze in Greven<br />

ffNordhorn und Emsdetten in Zusammenarbeit mit<br />

CSS und den lokalen Stadtwerken<br />

ffKreis Borken: Open-Access-Netze mit Marktplätzen<br />

in Ahaus, Gronau, Stadtlohn und Vreden<br />

ffNDIX-Anschluss weiter Teile von Deutschland<br />

durch Netzkopplungen u. a. mit euNetworks, Riedel,<br />

BORnet und EWE. <br />

58


NeckarCom<br />

Netcom Kassel<br />

VDSL-Breitbandausbau in nahezu 100 Ortsteilen<br />

in Baden-Württemberg<br />

Für den DSL-Breitbandausbau von Gemeinden und<br />

Ortsteilen mit ungenügender Internetversorgung werden<br />

von der NeckarCom Telekommunikation GmbH<br />

unterschiedliche Wege zum Ausbau der erforderlichen<br />

Infrastruktur beschritten. In Bestandsgebieten wird für<br />

den Netzzugang der Teilnehmer derzeit fast ausschließlich<br />

die Kupfer-Teilnehmeranschlussleitung („letzte<br />

Meile“) der Deutschen Telekom bei den Netzausbaumaßnahmen<br />

genutzt. In Abhängigkeit der bestehenden<br />

Telekom-Infrastruktur werden von NeckarCom an<br />

technisch geeigneten Stellen entweder die Errichtung<br />

von Schaltverteilern oder der Zugang zu vorhandenen<br />

KVz bei der Telekom beauftragt.<br />

An den Verbindungspunkten zur Telekom (Schaltverteiler,<br />

KVz) errichtet NeckarCom Outdoor-DSLAM’s<br />

für die Teilnehmerversorgung in VDSL-Technik. Die<br />

Anbindung an das NeckarCom Backbone wird entweder<br />

über eigene Glasfasertrassen oder Richtfunkstrecken<br />

umgesetzt. <br />

VDSL in Körle, Espenau und Edermünde<br />

In Körle werden zurzeit täglich neue Haushalte mit<br />

dem begehrten Glasfaserkabel versorgt. In den nächsten<br />

Monaten werden nun mehrere hundert Anschlüsse<br />

hinzukommen. Die neue Leitung ermöglicht nun auch<br />

das komfortable Surfen mehrerer Personen. Für die<br />

Körler Anwohner ist dieses Projekt ein Volltreffer, denn<br />

im Vergleich zu früher steht nun teilweise ein 100-mal<br />

schnellerer Internetzugang zur Verfügung.<br />

VDSL in Hadamar<br />

Die rund 15 Kilometer Glasfaserkabel sollen auch in<br />

den kleineren Stadtteilen schnelle Internet-Verbindungen<br />

ermöglichen. Das Besondere am „Digitalen Hadamar“<br />

sind die speziellen Verfahren. Nur knapp ein<br />

Zehntel der Strecke wird in der herkömmlichen Bauweise<br />

mit offenen Gräben überbrückt, für die anderen<br />

Strecken wird das Glasfaserkabel beispielsweise in alte,<br />

nicht mehr genutzte Wasserleitungen oder in einem<br />

Edelstahlrohr in Kanälen eingezogen, komplett unterirdisch<br />

mit einem Bohrspülverfahren verlegt oder es<br />

werden nach Absprache mit der Straßenverwaltung deren<br />

bestehende Leerrohre mit genutzt. Wo dennoch die<br />

Straßenoberfläche geöffnet werden muss, wird mit einer<br />

Spezialtechnik, ein nur wenige Zentimeter breiter, zehn<br />

Zentimeter tiefer Schlitz in die Asphaltdecke gefräst.<br />

FTTH in Calenberg<br />

Die Testphase für die innovative Technik FTTH ist<br />

in Calenberg erfolgreich abgeschlossen. Alle Haushalte<br />

in Calenberg, die sich zu einer Teilnahme entschlossen<br />

haben, wurden mit der hochwertigen Glasfaser versorgt<br />

und können nun ihre Wunschgeschwindigkeit nicht nur<br />

wählen sondern sich auch zusichern lassen. <br />

59


ODR TSG (ENBW)<br />

Plusnet / QSC<br />

Telekommunikation und Internet – die beiden unverzichtbaren<br />

Pfeiler einer zukunftsorientierten Kommunikationstechnik<br />

werden seit dem Jahr 2000 von der ODR<br />

Technologie Services GmbH (ODR TSG) für die Regionen<br />

Ostwürttemberg, Donau-Ries und Hohenlohe<br />

angeboten. Aufgrund des eigenen Daten-Sprachnetz per<br />

Lichtwellenleiter von über 1.600 km und zusätzlich mehreren<br />

tausend Kilometern Kupfer-Fernmeldekabel stehen<br />

den Privatkunden und Unternehmen in dieser Region alle<br />

Möglichkeiten offen. Neben dem umfangreichen Ausbau<br />

von VDSL-Gebieten werden inzwischen erste Baugebiete<br />

mit FTTH erschlossen, wodurch den Gebäudeeigentümern<br />

alle Internetdienste in beinahe unbegrenzter<br />

Geschwindigkeit zur Verfügung stehen. <br />

Pilotprojekt: Glasfaser für die Gropiusstadt<br />

In der Gropiusstadt im Südosten Berlins entsteht<br />

derzeit das modernste Telekommunikationsnetz der<br />

Hauptstadt. Im Rahmen eines deutschlandweit einmaligen<br />

Pilotprojekts wurden dazu über 4.000 Wohnungen<br />

mit Glasfaseranschlüssen ausgestattet. Für Mieter<br />

hat das gleich mehrere Vorteile: Sie erhalten Zugang zur<br />

schnellen Glasfasertechnik und können zwischen mehreren<br />

Diensteanbietern wählen.<br />

Das Energieunternehmen Vattenfall, das Wohnungsunternehmen<br />

degewo, das Telekommunikationsunternehmen<br />

Ericsson und der Plattformanbieter QSC betreiben<br />

das zunächst auf vier Jahre angelegte Projekt<br />

gemeinsam. Sie versprechen sich dadurch in den kommenden<br />

Jahren wichtige Erkenntnisse für die weitere<br />

Verbreitung der Breitbandnetze nach dem so genannten<br />

Open Access-Modell. Damit sollen Internetanwender<br />

in Zukunft zwischen den Angeboten mehrerer Telekommunikationsanbieter<br />

im Glasfasernetz frei wählen<br />

können.<br />

Im Hinblick auf den weiteren Glasfaserausbau in<br />

Deutschland soll das Projekt wichtige Aufschlüsse darüber<br />

liefern, inwieweit der Open Access-Ansatz die<br />

Nutzung von Glasfaserstruktur beschleunigt.<br />

Der offene Zugang zu Berlins modernstem Kommunikationsnetz<br />

gab für QSC den Ausschlag, sich mit ihrer<br />

Kompetenz in der Bereitstellung von Diensteplattformen<br />

an dem Projekt zu beteiligen.<br />

„Wir sind hier neutraler Netz- und Diensteintegrator,<br />

unabhängig von den jeweiligen Anschlusstechnologien,<br />

unabhängig von unserem eigenen Netz und unabhängig<br />

von den Diensteanbietern. Unsere Aufgabe ist es, die<br />

kommerzielle Nutzung von Glasfaser-Anschlüssen für<br />

alle Beteiligten einfacher und effizienter zu machen“,<br />

sagt Arnold Stender, Vorstand der QSC.<br />

Seit Mitte Juni 2012 sind die ersten Mieter in der Berliner<br />

Gropiusstadt im Rahmen eines Friendly-User Tests<br />

über das modernste Glasfaser-Telekommunikationsnetz<br />

der Hauptstadt verbunden. Kommunikationsdienste wie<br />

Internet, Telefonie oder Fernsehen sowie neue Multimediadienste<br />

können zukünftig in bester Qualität über das<br />

leistungsstarke Glasfasernetz bezogen werden. <br />

60


RFT kabel<br />

RheiNet<br />

Die RFT kabel Brandenburg GmbH versorgt seine Kunden<br />

im Land Brandenburg und Berlin mit Fernsehen, Internet<br />

und Telefonie über das TV-Breitband-Kabel. Zu<br />

den mit Breitband versorgten Regionen zählen unter anderem<br />

Potsdam, Rathenow und ganz aktuell die Luckenwalder<br />

„Volltuchsiedlung“.<br />

Die Verwurzelung in der Region sowie ein hohes Maß<br />

an Flexibilität und Transparenz zählen dabei zu den Stärken<br />

des inhabergeführten Traditionsunternehmens. RFT<br />

kabel war im Jahr 2001 einer der ersten deutschen Kabelnetzbetreiber,<br />

der das Internet und kurz darauf das Telefonieren<br />

über das Fernsehkabel anbot. Mittels des u. a.<br />

angewendeten DOCSIS 3.0 Standards sind alle von RFT<br />

kabel versorgten Internetkunden in der Lage, mit Highspeed-Geschwindigkeiten<br />

von bis zurzeit 120 Mbit/s je<br />

Anschluss zu surf en. <br />

Die RheiNet als 100 %ige Tochter der Energie- und<br />

Wasserversorgung Rheine ist seit der Liberalisierung des<br />

Telekommunikationsmarktes 1998 als Telekommunikationsdiensteanbieter<br />

vornehmlich für gewerbliche Kunden<br />

und Carrier im Bereich Rheine tätig. Durch das flächendeckend<br />

ausgebaute Glasfasernetz können den Kunden in<br />

Rheine und Umgebung breitbandige Datendirektverbindungen<br />

und synchrone Internetzugänge mit hoher Verfügbarkeit<br />

zur Verfügung gestellt werden. <br />

Prof. Dr. Nico Grove, Assistant Professor<br />

for Infrastructure Economics<br />

& Management Bauhaus-Universität<br />

Weimar<br />

Der Wettbewerb auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt<br />

hat zu nachhaltigen Innovationen und<br />

Investitionen sowie günstigen Preisen geführt, bei<br />

einer gleichzeitigen Etablierung einer Vielfalt an<br />

Angeboten und Wahlmöglichkeiten für End- und auch<br />

Geschäftskunden gleichermaßen. Dieses Phänomen<br />

ist allerdings aufgrund des resultierenden Preiswettbewerbs<br />

innerhalb der Branche auf dicht besiedelte<br />

Gebiete beschränkt. Die Herausforderungen, die<br />

es für die nächsten 15 Jahre zu meistern gilt, ist die<br />

Rahmenbedingungen des Marktes derart zu setzen,<br />

dass auch die Bevölkerung in Gebieten geringer<br />

Siedlungsdichte und zugleich marktlich unwirtschaftlichen<br />

Regionen mit gleichwertiger, zukunftsfähiger<br />

Breitbandinfrastruktur an intelligente Netze und damit<br />

die Informationsgesellschaft angebunden wird, bevor<br />

diese den Anschluss verlieren. <br />

61


R-KOM<br />

Breitband in der Fläche zu realisieren, heißt bei R-KOM<br />

für ein Gebiet nach der technisch, organisatorisch und<br />

wirtschaftlich optimalen Lösung zu suchen. Einige unserer<br />

aktuellen Projekte zeigen, dass es hierbei keine<br />

Universallösung gibt:<br />

FTTH im Regensburger Biopark<br />

Der Regensburger Biopark zeigt eindrucksvoll die dynamische<br />

Entwicklung der Region an der Donau. Nach Bio-<br />

Park I (Eröffnung 2001) und BioPark II (Eröffnung 2006)<br />

wurde 2012 der dritte Bauabschnitt eingeweiht. Mit über<br />

18.000 m2 ist der Regensburg Biopark damit der zweitgrößte<br />

Standort für diese Zukunftstechnologie in Bayern.<br />

Im Laufe der Jahre stiegen dabei nicht nur die Anforderungen<br />

der Mieter an Büro- und Laborausstattung. Auch<br />

die Kommunikation spielt heute eine zentrale Rolle. So<br />

sind viele der Regensburger Biopark Firmen weltweit tätig<br />

und tauschen ihre Forschungsergebnisse in Echtzeit rund<br />

um den Globus aus. Nicht zuletzt dank der Glasfaser am<br />

Arbeitsplatz ist die Biotechnologie mittlerweile zu einem<br />

erfolgreichen Wirtschaftszweig in Regensburg geworden.<br />

FTTH / FTTC im Gewerbegebiet Haslbach<br />

Bereits 1998 errichtete die R-KOM im Kernbereich des<br />

Gewerbegebietes Haslbach einen Glasfaserring und trug<br />

so den gestiegenen Anforderungen der Betriebe nach einer<br />

leistungsfähigen und zukunftsorientierten Datenkommunikation<br />

Rechnung. Während die ansässigen Großfirmen<br />

rege vom R-KOM Glasfasernetz Gebrauch machten, stellten<br />

die Tiefbaukosten zur Verlegung der Glasfaserleitung<br />

auf dem Betriebsgelände für die Kleinbetriebe unter den<br />

Haslbacher Firmen eine scheinbar nicht überwindbare<br />

Hürde dar. Daher errichtete die R-KOM neben der<br />

FTTH- eine FTTC-Infrastruktur. Der FTTC-Ausbau<br />

im Gewerbegebiet Haslbach konnte nur umgesetzt werden,<br />

da in der Vergangenheit bereits für die Großbetriebe<br />

ein Glasfaserring errichtet wurde. „Mit Fertigstellung<br />

der FTTC-Erschließung ist das Gewerbegebiet Haslbach<br />

nicht nur über Schiene und Straße optimal an überregionale<br />

Verkehrsadern angebunden; auch die immer bedeutender<br />

werdende Datenanbindung ist jetzt für Groß- und<br />

Kleinbetriebe auf internationalem TOP-Niveau. Ein wichtiger<br />

Beitrag zum Erhalt der über 100 Firmen mit ihren<br />

etwa 3.000 Arbeitsplätzen am Standort Haslbach“, freut<br />

sich der Leiter der Wirtschaftsförderung Manfred Koller.<br />

VDSL in Dietersweg<br />

Auf den ersten Anhöhen des Bayerischen Waldes<br />

grenzt an die Gemeinde Wiesent der Ort Dietersweg<br />

an. Eine FTTH-Erschließung für die knapp 80 Haushalte<br />

war wirtschaftlich nicht zu realisieren. Daher wurde<br />

dieser Ort zunächst mit FTTC versorgt.<br />

FTTH in Wiesent<br />

Direkt an der A3, vor den Toren des Bayerischen Waldes<br />

gelegen, wies die Gemeinde Wiesent (2.500 Einwohner)<br />

ein neues Gewerbegebiet aus. Hiermit sollen zum<br />

einen die Neuansiedlungen von Betrieben, als auch die<br />

Schaffung von wohnortnahen Arbeitsplätzen erreicht<br />

werden. Durch Mitverlegung bei der Ersterschließung<br />

der Parzellen konnte kostengünstig eine Microrohrinfrastruktur<br />

erstellt werden. Über die Glasfaserinfrastruktur<br />

der MERO (Mitteleuropäische Rohölpipeline)<br />

wurde der Wiesenter Netzknoten an den R-KOM Backbone<br />

angebunden. Als Besonderheit errichten in Wiesent<br />

die kommunalen Bauhofmitarbeiter, das später im<br />

Eigentum der Gemeinde stehende, Microrohrnetz.<br />

VDSL in Schiltorn<br />

Seit Jahren bemüht sich die 10 Kilometer südöstlich<br />

von Straubing gelegene Gemeinde Schiltron (4.000 Einwohner)<br />

um eine zukunftsfähige Breitbandversorgung.<br />

Die unter den Rahmenbedingungen der Bayerischen<br />

62


Breitbandförderung durchgeführten Marktanfragen<br />

und Ausschreibungen blieben unbeantwortet. Doch in<br />

2013 ergibt sich für Schiltron eine historische Chance.<br />

Die Energie-Netze-Südbayern verlegt im Gemeindegebiet<br />

eine neue Gasleitung. R-KOM nutzt die Synergien<br />

und errichtet parallel ein FTTC-Netz. Im Rahmen einer<br />

Vorvermarktung haben sich bereits über 35 % der<br />

Schiltorner Haushalte Glasfaser Ostbayern bestellt.<br />

R-KOM hat sich vom Handwerksbetrieb der Telekommunikation<br />

für einzelne, wenige Großkunden zu einer<br />

modernen Fabrik mit automatisierten Prozessen für den<br />

Massenmarkt entwickelt. Unter der Produktbezeichnung<br />

„Glasfaser Ostbayern“ errichtet R-KOM in Regensburg<br />

und im Raum Ostbayern das Netz der Zukunft, das offen<br />

ist und so dem Endkunden die Wahlfreiheit des Diensteanbieters<br />

überlässt. R-KOM gehört bundesweit zu den<br />

Pionieren im Bereich der Kommunikation „in Lichtgeschwindigkeit“.<br />

Als eines der ersten Unternehmen in der<br />

Bundesrepublik hat R-KOM begonnen ein eigenes, flächendeckendes<br />

Glasfasernetz zu bauen. Von diesen Investitionen<br />

profitieren nicht nur die Gewerbegebiete sondern<br />

zunehmend auch die Privathaushalte in Regensburg<br />

und Umgebung. In den nächsten Jahren wird das Netz<br />

weiter mit Höchstleistung ausgebaut. <br />

63


sdt.net<br />

SeWiKom<br />

Die sdt.net AG ist Betreiber eines NGN (Next Generation<br />

Networks) und bietet vielfältige Telekommunikationsanschlüsse<br />

an. Da es auch in der Region Ostwürttemberg<br />

noch unterversorgte NGA-Gebiete gibt und viele Bürger<br />

auf einen schnelleren Internetanschluss warten, setzt die<br />

sdt.net bereits seit 2009 - ohne Zuschüsse - auf die KVz-<br />

Erschließung, um bis zu 50 Mbit/s anbieten zu können.<br />

Allein in den letzten Monaten wurden dazu 45 km Glasfasertrassen<br />

neu gebaut. Einige Gebewerbekunden werden<br />

direkt mit FTTH angeschlossen. Sowohl der weitere<br />

VDSL-Ausbau als auch der Ausbau eines Neubaugebiets<br />

mit FTTH stehen in 2013 auf dem Plan.<br />

Eine Kooperation mit den Stadtwerken Schorndorf<br />

verläuft sehr erfolgreich. Hierbei sind die Stadtwerke für<br />

die Planung, die Verlegung und den Betrieb des passiven<br />

Leitungsnetzes verantwortlich und die sdt.net für den<br />

Betrieb der aktiven Komponenten, die Bereitstellung<br />

der Dienste und die Abrechnung. Auch hier liegt die<br />

Konzentration auf dem VDSL-Ausbau in unterversorgten<br />

Gebieten. Die Vermarktung der Produkte und der<br />

First-Level-Support erfolgt über die Stadtwerke. <br />

Der Kreis Höxter mit seinen rund 80 Ortsteilen zählt<br />

nicht mehr zu den „weißen Flecken“ auf der Breitbandkarte.<br />

Mit einer Breitband-Hybrid-Technik realisiert<br />

„SeWiKom“ einen schnellen Anschluss an die Datenautobahn<br />

des World Wide Webs auch in ländlichen Regionen.<br />

Die Breitband-Hybrid-Technik ist eine Kombination<br />

aus Richtfunktechnik und kabelgebundenen<br />

Lösungen (sowohl Kupfer als auch Glasfaser). Mit Hilfe<br />

dieser Technik kann man dicht besiedelte Städte und<br />

Gemeinden versorgen, man erreicht aber auch abgelegene<br />

und dünn besiedelte Bereiche, um ihnen eine zeitgemäße<br />

Internetverbindung bereitzustellen.<br />

Die „SeWiKom GmbH“ aus Beverungen in Nordrhein-Westfalen<br />

hat sich in den letzten Jahren zum<br />

Spezialisten in der Breitbandversorgung entwickelt. Begonnen<br />

hat alles mit der Realisierung des „Weser-Netzes“.<br />

Inzwischen betreut das zukunftsorientierte Unternehmen<br />

Projekte im Münsterland, Niedersachsen und<br />

Mecklenburg-Vorpommern.<br />

SeWiKom nutzt die vorhandene individuelle Glasfaser-<br />

Infrastruktur (z. B. von Energieversorgern und Telekommunikations-Unternehmen)<br />

und ergänzt sie um die sogenannte<br />

„DSLAM“- oder Richtfunktechnik bzw. einer<br />

Kombination aus beiden Techniken, um den Aufwand<br />

für die Kommunen und die Endkunden so gering wie<br />

möglich zu gestalten.<br />

Mit Einsatz der neuesten Technik kann dem Endkunden<br />

so eine Leistung von bis zu 50 Mbit/s zur Verfügung<br />

gestellt werden. <br />

64


Stadtwerke Emsdetten<br />

Stadtwerke Itzehoe<br />

In 2012 wurde das Glasfasernetz in Emsdetten um ca.<br />

40 km erweitert und umfasst damit nun ca. 70 km. Daneben<br />

sind ca. 165 km Leerrohren verlegt. Die Zahl der<br />

an das Glasfasernetz angeschlossenen Gewerbe- und<br />

Industriekunden steigt stetig. Im Zuge eines Rahmenvertrages<br />

mit der Wohnungsgenossenschaft Emsdetten<br />

konnten 2012 ca. 650 Wohnungseinheiten als FTTX-<br />

Kunden gewonnen werden. Ein zwischenzeitlich zentral<br />

errichteter POP mit Satelliten-Empfangsanlage stellt<br />

sicher, dass den Kunden neben Internet und Telefonie<br />

auch TV angeboten werden kann. Die Vermarktung der<br />

Glasfaserdienste erfolgt durch das 100pozentige Tochterunternehmen<br />

tkrz Stadtwerke GmbH.<br />

Zum Ende des Jahres 2012 beginnt der Ausbau des<br />

Baugebietes „Lerchenfeld“. Danach ist geplant, die unmittelbar<br />

angrenzenden Wohngebiete in Emsdetten zu<br />

erschließen. <br />

Die ersten 1.000 Kunden der Stadtwerke Itzehoe GmbH in<br />

den Gemeinden Bekmünde, Heiligenstedten, Oldendorf,<br />

Heiligenstedtenerkamp und Hodorf - Ortsteil Herfart sind<br />

im weltweiten Netz schon per Glasfaser unterwegs. Bisher<br />

konnte man in diesen Gemeinden nur mit geringen Bandbreiten<br />

online gehen. Der Einsatz der Glasfasertechnologie<br />

macht stabile Leistungen von bis zu 100 Mbit/s möglich -<br />

ein Vielfaches dessen, was Standard-DSL-Anschlüsse oder<br />

auch Funklösungen wie UMTS und LTE bieten. Dass die<br />

erforderlichen Mindestanschlussquoten in den Aktionsgebieten<br />

bereits in kurzer Zeit erreicht wurden, ist ein Beleg<br />

für den enormen Bedarf. Bekmündes Bürgermeister Klaus<br />

Krüger spricht von einem „Meilenstein in unserer wirtschaftlichen<br />

Entwicklung“. Sein Heiligenstedtener Kollege<br />

Gerfried Klitz betont: „Für Privathaushalte, Selbstständige<br />

und Unternehmen ist Glasfaser heute entscheidend<br />

bei der Standortauswahl.“ Die Tiefbauarbeiten hatten<br />

vergangenen Sommer begonnen und waren Ende Oktober<br />

2011 abgeschlossen worden. Der Oldendorfer Henning<br />

Schultz-Collet lobt hier vor allem den reibungslosen Ablauf.<br />

Otto Tönsing aus Heiligenstedtenerkamp schwärmt<br />

sogar: „Viele unserer Bürgersteige sind durch die Bauarbeiten<br />

besser geworden.“ Bislang wurden von den Stadtwerken<br />

bereits über 80 Kilometer Glaserfaserleitungen verlegt.<br />

Volker Tüxen vom Amt Itzehoe-Land ist ohnehin von<br />

Glasfaser als Zukunftstechnologie überzeugt: „Es geht um<br />

Auf dem Foto von links: Holger Rosenwanger, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Stadtwerke Itzehoe GmbH; Gerfried Klitz, Bürgermeister der Gemeinde<br />

Heiligenstedten; Manfred Tenfelde, Geschäftsführer der Stadtwerke<br />

Itzehoe GmbH; Henning Schultz-Collet, Bürgermeister der Gemeinde<br />

Oldendorf; Klaus Krüger, Bürgermeister der Gemeinde Bekmünde und<br />

Otto Tönsing, Bürgermeister der Gemeinde Heiligenstedtenerkamp.<br />

immer größere Datenmengen. Das wird unser ganzes Verhalten<br />

noch verändern.“ Es ist absehbar, dass die gesamte<br />

Region Itzehoe als Wirtschaftsstandort nur mit moderner<br />

Glasfasertechnik wettbewerbsfähig bleibt. Die Stadtwerke<br />

Itzehoe GmbH errichtet deshalb in ihrem Netzgebiet<br />

nach und nach ein leistungsstarkes Glasfasernetz. In diesem<br />

Jahr hat der Ausbau in den Gemeinden Kremperheide,<br />

Krempermoor, Huje und Kleve begonnen. Die Erschließung<br />

weiterer Gemeinden wird zurzeit geprüft. <br />

65


Stadtwerke Konstanz<br />

Stadtwerke Neumünster<br />

Seit dem Jahr 2010 haben die Stadtwerke Konstanz damit<br />

begonnen, im Industriegebiet flächendeckend ein<br />

FTTH-Netz zu realisieren. Der Ausbau dieses Pilotgebietes<br />

ging zügig voran und wurde Ende 2012 abgeschlossen.<br />

Die Stadtwerke Konstanz haben sich das Ziel<br />

gesetzt, bis 2023 ein flächendeckendes Glasfasernetz in<br />

Konstanz aufzubauen. Derzeit bestehen vier leistungsfähige<br />

Anbindungen an internationale Datenautobahnen,<br />

was unter anderem auch dem im Jahre 2007 verlegten<br />

Glasfaser-Seekabel zwischen Konstanz und Friedrichshafen<br />

zu verdanken ist.<br />

Als eigenständiger Internet-Dienstleister und Rechenzentrumsbetreiber<br />

bietet das Unternehmen neben<br />

der notwendigen Glasfaser-Infrastruktur auch die komplette<br />

Produktfamilie bestehend aus Telefonie, Fernsehen,<br />

Internet und Rechenzentrumsdienstleistungen an.<br />

Auch im DSL-Bereich werden Lösungen für sogenannte<br />

„weiße Flecken“ im Landkreis erarbeitet.<br />

Damit ist der Konstanzer Energieversorger eines der<br />

wenigen Stadtwerke im süddeutschen Raum, das ein<br />

flächendeckendes Glasfaserzugangsnetz einrichtet und<br />

betreibt. Die Stadtwerke können bei diesem Projekt<br />

zahlreiche Synergien aus dem eigenen Haus schöpfen.<br />

Durch ein eigens initiiertes Schulungs- und Zertifizierungsmodell<br />

werden derzeit zahlreiche Konstanzer<br />

Handwerksbetriebe in die Lage versetzt, eigenverantwortlich<br />

Glasfaser-Hausverkabelungen durchführen zu<br />

können. Diese Integration und Beteiligung am Gesamtprojekt<br />

stellt einen aktiven Beitrag zur Wirtschaftsförderung<br />

und somit zur Attraktivität der Region dar. <br />

Die Zukunft gehört der Glasfaser - davon sind die Stadtwerke<br />

Neumünster (SWN) überzeugt. Sie haben nahezu<br />

das gesamte Umland mit der modernen Technologie<br />

ausgestattet und ans schnelle Datennetz angeschlossen.<br />

Mit der Erschließung eines eigenen FTTH-Netzes<br />

ist die Stadtwerke Neumünster in 2009 in Großkummerfeld<br />

(2.000 Einwohner, 800 Haushalte) gestartet.<br />

Inzwischen sind mehr als 15.000 Haushalte in FTTH-<br />

Technik versorgt (homes passed), 6.500 Haushalte nutzen<br />

aktiv die Dienste. Nicht nur sogenannte „weiße<br />

Flecken“ wurden erschlossen, sondern auch Gebiete, die<br />

heute über eine ausreichende Versorgung verfügen.<br />

Nach dem Ausbau der Umlandgemeinden mit ca.<br />

35.000 Einwohnern erfolgt ab 2014 der Ausbau der<br />

Stadt Neumünster mit 78.000 Einwohnern vorzugsweise<br />

in FTTH-Technik, in Sonderfällen in FTTB. Im<br />

Jahr 2013 werden die Umlandgemeinden weiter verdich-<br />

66


Stadtwerke Nürtingen<br />

tet und die Detailplanungen für die Stadt durchgeführt.<br />

Der Ausbau der Stadt soll dann bis 2020 abgeschlossen<br />

sein.<br />

Das bisher schon sehr attraktive Angebot mit Telefonie-<br />

und Internet-Flatrate mit 100 Mbit/s und TV-<br />

Diensten wird für die Vermarktung in der Stadt ausgebaut.<br />

Darüber hinaus betreiben die SWN mit ihrem<br />

Telekommunikationsbereich für andere kommunale<br />

Unternehmen in Schleswig-Holstein TK-Netze. <br />

Die Stadtwerke Nürtingen haben sich für einen flächendeckenden<br />

Aufbau des Glasfaser-Netzes in ihrem<br />

Einzugsgebiet entschieden. Im Endausbau sollen alle<br />

Haushalte direkte Glasfaseranbindungen bekommen<br />

(FTTH-Szenario). Im ersten Schritt werden derzeit<br />

unterversorgte Gebiete wie Reudern, Raidwangen und<br />

Neckarhausen per KVz-Überbau (FTTC) erschlossen.<br />

Parallel dazu erfolgt nach und nach der Glasfaserausbau<br />

gemeinsam mit anderen Baumaßnahmen. Die ersten<br />

Kundenanschaltungen werden im vierten Quartal dieses<br />

Jahres erfolgen. Der Bau, Vertrieb und der Betrieb<br />

des Netzes Vorort wird von den Stadtwerken Nürtingen<br />

selbst übernommen, mr. net services liefert die TV-,<br />

Internet- und Telefondienste sowie die Abrechnungsdienstleistung<br />

der Teilnehmeranschlüsse. <br />

Martin Dörmann, MdB (SPD), Medienpolitischer<br />

Sprecher, Berichterstatter<br />

für Medien, Telekommunikation<br />

und Raumfahrt, Mitglied in der<br />

Enquete-Kommission Internet und<br />

digitale Gesellschaft, Mitglied im<br />

Fraktionsvorstand<br />

Beim Glasfaserausbau setzt die SPD in<br />

erster Linie auf den Wettbewerb. Die<br />

jedoch insbesondere in ländlichen Räumen<br />

vorhandenen Wirtschaftlichkeitslücken<br />

sollten durch einen Maßnahmenmix<br />

zur Hebung von Synergieeffekten<br />

und für zusätzliche Investitionsanreize<br />

schrittweise geschlossen werden.<br />

Bestandteil des aktuellen Breitbandkonzepts<br />

der SPD-Bundestagsfraktion<br />

sind dabei auch verbesserte Förderprogramme,<br />

namentlich ein neu aufzulegendes<br />

KfW-Sonderprogramm zum<br />

Glasfaserausbau. <br />

67


Stadtwerke Schwedt<br />

Stadtwerke<br />

Sindelfingen/Böblingen<br />

Telefon, Breitband-Internet und Kabel-TV bieten<br />

die Stadtwerke Schwedt GmbH unter der Marke<br />

SDT|TELECOM über das Breitbandkabelnetz der<br />

Stadtwerke Schwedt sowie über das Festnetz an. Die<br />

Stadtwerke Schwedt betreiben im Schwedter Stadtgebiet<br />

ein Breitbandkabelnetz, das neben dem Empfang<br />

von TV- und Rundfunk-Programmen moderne Telefonund<br />

Breitband-Internetdienste bis zurzeit 64 Mbit/s ermöglicht.<br />

Zur Breitbanderschließung der Ortsteile der Stadt<br />

Schwedt/Oder sowie der Ortsteile der Gemeinden<br />

des Amtes Gartz/Oder, Angermünde und Berkholz-<br />

Meyenburg wurde eine Erweiterung des Schwedter Telekommunikationsnetzes<br />

mit FTTC vorgenommen.<br />

Die Stadtwerke Schwedt bietet ihre Leistungen auch<br />

im fernen Umland in Kooperation mit der e.discom im<br />

Amt Seelow-Land, LK MOL Gemeinde Letschin, Gemeinde<br />

Kritzmow im Landkreis Bad Doberan, Rauen,<br />

Mittenwalde und Speenhagen an. <br />

Die Stadtwerke Sindelfingen und Böblingen haben<br />

nicht nur im Neubaugebiet „Flugfeld Sindelfingen/Böblingen“<br />

eines der modernsten Glasfasernetze Deutschlands<br />

in Betrieb genommen, sondern auch in weiteren<br />

Regionen in Sindelfingen und Böblingen.<br />

Mit dem neuen Glasfasernetz erhalten private und gewerbliche<br />

Mieter superschnelles Internet, Telefon und<br />

Fernsehen über eine einzige Glasfaser, die bis in die jeweiligen<br />

Wohnungen beziehungsweise Gewerberäume<br />

reicht. Das praktizierte „Open Access“-Modell zeigt eine<br />

Möglichkeit zur wirtschaftlichen Realisierung auf: Mit<br />

dieser Lösung ermöglichen die Stadtwerke verschiedenen<br />

Anbietern die parallele Nutzung der Glasfaser zum<br />

Kunden. Der Endkunde hat zukünftig die Wahl, online<br />

die Dienste zu buchen, die er haben möchte. Er benötigt<br />

dazu keinen weiteren Anschluss und hat dadurch<br />

die größtmögliche Auswahl an Diensten. Auch Dienste<br />

68


Stadtwerke Würzburg<br />

anderer Anbieter können über den bereits vorhandenen<br />

Kundenanschluss angeboten werden.<br />

Eine Erweiterung ihrer Netzinfrastruktur oder gar<br />

das Aufgraben für einen neuen Hausanschluss entfällt.<br />

Auf Basis solcher Glasfaser-Infrastrukturen sind die<br />

Versorger auch in der Lage, zusätzliche Dienste anbieten<br />

zu können. Seien es Gebäudemanagement, Dienste zur<br />

Energieeinsparung wie zum Beispiel Smart Metering<br />

(automatische und regelmäßige Erfassung von Zählerständen)<br />

oder Sicherheitssysteme.<br />

Das Modellprojekt „Flugfeld Sindelfingen/Böblingen“<br />

ist zum Ausgangspunkt für weiteren FTTH Ausbau<br />

nicht nur in den Regionen Sindelfingen und Böblingen<br />

geworden. <br />

FTTB/H im Stadtgebiet Würzburg<br />

Die Stadtwerke Würzburg hat den Startschuss für den<br />

Bau einer neuen und hochmodernen Kommunikationsinfrastruktur<br />

für Würzburg gegeben. Diese Glasfaser-<br />

Offensive Würzburg sieht die sukzessive direkte Anbindung<br />

von Würzburger Immobilien im ersten Schritt mit<br />

einem Glasfaseranschluss bis ins Gebäude vor. Es wird<br />

auf vorhandene Leitungen in den Gebäuden zurückgegriffen,<br />

und bei Bedarf wird Glasfaser bis in die Wohnungen<br />

ausgebaut. Die Stadtwerke Würzburg ist ein<br />

Infrastrukturanbieter, der mit lokalen Partnern Triple<br />

Play Angebote für diese Haushalte, z. B. Internetanbindungen<br />

mit Bandbreiten bis 100 Mbit/s, anbietet.<br />

Weitere Glasfaserausbauprojekte sind in den unterversorgten<br />

Stadtgebieten wie Rottenbauer geplant. Hier<br />

wird in einem ersten Schritt der FTTC Ausbau voran<br />

getrieben. <br />

69


süc//dacor<br />

SWU TeleNet<br />

Die süc//dacor bietet in Kooperation mit den Partnern<br />

Städtische Werke Überlandwerke Coburg GmbH<br />

(SÜC), der Stadtnetz Rödental GmbH und der NGN<br />

Fiber Network KG neben der Rundfunk- und Fernsehversorgung<br />

die Dienste Internet und Telefonie an.<br />

Dazu ist ein modernes Glasfasernetz notwendig, um<br />

den erhöhten Bedarf an verfügbarer Bandbreite absichern<br />

zu können. Die zahlreichen FTTB-/H-, COAXund<br />

VDSL-Ausbauten beenden in vielen Gebieten der<br />

Landkreise Coburg, Lichtenfels, Kronach, Hildburghausen<br />

und Rhön-Grabfeld die breitbandlose Zeit und<br />

lassen die dortigen Gemeinden „quasi über Nacht zu einem<br />

Top-Standort“ werden.<br />

Die Partner schaffen in der Rolle der Netzprovider<br />

die notwendige Infrastruktur, bestehend aus passivem<br />

Glasfasernetz und teilweise aktiven Koppelelementen.<br />

Die süc//dacor GmbH als Service-Provider ist der Vertragspartner<br />

des Endkunden und versorgt diesen mit<br />

den Diensten, vor allem Internet und Telefon. Der Anschluss<br />

bietet dabei alle Leistungsmerkmale und Features<br />

einer modernen Kommunikationsanbindung und<br />

immer noch etwas mehr. Neben dem Aspekt der Übertragungsraten<br />

bietet das Glasfasernetz Abhörsicherheit,<br />

Datenschutz und Netzstabilität. <br />

Darüber hinaus investierte und betreibt die süc//dacor<br />

seit 2008 ein eigenes Coburger Lokalfernsehen mit<br />

dem Namen „iTV Coburg“ und bietet den Kunden lokale<br />

Inhalte, wie Berichte aus Politik, Sport und<br />

Wirtschaft. Dazu eigene TV-Formate, wie Coburger<br />

Schul- und Hochschulfernsehen, OBO-TV ein Fernsehen<br />

von Behinderten und eine regelmäßige LIVE-Sendung<br />

mit „Auf dem Punkt - der Regionentalk“. Zudem<br />

gibt es Kooperationen mit TVO (TV Oberfranken) und<br />

SRF (Süd Thüringer Fernsehen). Die BLM erteilte eine<br />

eigene TV-Lizenz für IPTV und linearem Fernsehen,<br />

für den Sender „Infokanal Coburg“. <br />

ffFTTH in Ulm<br />

ffFTTH in Neu-Ulm<br />

ffVDSL in Niederstotzingen<br />

ffVDSL in Gemeinde Elchingen-Thalfingen<br />

Die Strategie der SWU ist, statt wie bisher Kupferkabel<br />

eine Glasfaserleitung direkt bis ins Haus (FTTH) zu<br />

legen. Neubaugebiete werden ausschließlich mit FTTH<br />

erschlossen. Telefon, Fernsehen und Daten werden über<br />

einen einzigen Glasfaseranschluss der SWU angeboten<br />

und bieten Datenübertragungsraten von 100 Mbit/s.<br />

Dieser endet in einem Verteiler im Haus, an den dann<br />

die vorhandenen Leitungssysteme angeschlossen werden:<br />

sowohl das Koax-Kabel für Fernsehen und Radio<br />

als auch das Kupferkabel für Telefon und Internet. Optional<br />

können Bauherren stattdessen auch im Haus ein<br />

Glasfasernetz aufbauen. Dieses Netz der SWU ist ein<br />

sogenanntes Open-Access-Netz. Das bedeutet, es arbeitet<br />

mit Standards, die für alle Anbieter offen sind.<br />

Als Zwischenschritt forciert die SWU die Glasfaserleitung<br />

bis in die Nähe (FTTC = Fibre To The Curb), um<br />

mit vorhandener Telefonleitung (Kupferdoppelader) die<br />

Dienste mit Bandbreiten von bis zu 50 Mbit/s bis ins<br />

Haus zu bringen. <br />

70


TeleData<br />

TeleData, eine Tochtergesellschaft des Stadtwerks am<br />

See und der Technischen Werke Schussental (TWS) ist<br />

im Bereich Bodensee-Oberschwaben-Hegau auf Expansionskurs.<br />

Als Komplettanbieter mit eigenen Rechenzentren,<br />

stetig wachsender Glasfaserinfrastruktur<br />

und eigenem Leitungsnetz, u.a. auch auf Kupfer- und<br />

Funkbasis, liefert TeleData in die schlecht versorgten<br />

Gebiete im Bodenseekreis schnelles Internet. Schnelles<br />

Internet, über das Bandbreiten bis zu 100 Megabit<br />

pro Sekunde im <strong>Download</strong> möglich sind, ist noch nicht<br />

überall selbstverständlich. Zweifellos ist eine hochbitratige<br />

Anbindung ein „wichtiger Standortfaktor“, der sowohl<br />

in privaten Haushalten, vor allem aber in Gewerbe<br />

und Industrie eine wichtige Rolle spielt. „Die Förderung<br />

von unterversorgten Gebieten stand schon immer im<br />

Fokus der TeleData. Daher freut es uns ganz besonders,<br />

dass wir u.a. in Zusammenarbeit mit der Stadt Tettnang<br />

die Internetprobleme der Bevölkerung im ländlichen<br />

Bereich beenden und schnelles Internet anbieten können“,<br />

sagt Armin Walter, kaufmännischer Geschäftsführer<br />

der TeleData GmbH. Langenargen, Kressbronn<br />

sowie das Tettnanger Umland profitieren bereits von<br />

den Ausbauaktivitäten der TeleData. Weitere Städte<br />

und Gemeinden, wie Stockach, Engen, Schmalegg und<br />

Bavendorf werden folgen. In diversen Neubauprojekten,<br />

wie die Residenz Friedrichstraße in Friedrichshafen, bei<br />

denen das Glasfaserkabel bis direkt in die Wohnung verlegt<br />

wird, kommen die Triple Play Produkte zum Einsatz.<br />

Mit der diesjährigen Beteiligung der TWS an der<br />

TeleData ist diese nun einer der größten kommunalen<br />

Anbieter in Baden-Württemberg. Mit der Beteiligung<br />

verbunden ist ein Investitionsprogramm in ein neues,<br />

schnelles Glasfasernetz. Rund 3 Mio. Euro wollen<br />

TWS und TeleData allein in Ravensburg und Weingarten<br />

in den nächsten Jahren in den Ausbau investieren<br />

und Kunden in rund 20 Gewerbe- und Wohngebieten<br />

mit hohen Bandbreiten versorgen. Mit dem Glasfasernetz<br />

der TeleData findet der Anschluss an die digitale<br />

Zukunft schon jetzt statt. <br />

71


Telefónica Deutschland Telekommunikation Lindau Telemark<br />

Glasfaserhausanschlüsse in Hamburg<br />

In Kooperation mit wilhelm.tel können in der Hansestadt<br />

Hamburg über 230.000 Haushalte mit Glasfaseranschlüssen<br />

mit Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s versorgt<br />

werden. Beide Netzbetreiber profitieren von einem<br />

gegenseitigen offenen Netzzugang (Open Access).<br />

LTE-Versorgung in den weißen Flecken<br />

Ab Dezember bietet Telefónica LTE neben Dresden<br />

und Nürnberg auch in den Highspeed-Areas Leipzig /<br />

Halle sowie Köln an. Der Ausbau in den Highspeed-<br />

Areas Berlin, München, Hamburg, Hannover, Frankfurt<br />

und Düsseldorf läuft weiter auf Hochtouren. Bis<br />

Jahresende versorgt Telefónica 15 % der Bevölkerung<br />

mit LTE. <br />

Um die Zukunftsfähigkeit der Stadt Lindau zu erhalten,<br />

baut die Telekommunikation Lindau als Tochter der<br />

Stadtwerke Lindau ein Glasfaserkabelnetz. Als Dienstleister<br />

sehen sie sich in der Pflicht, diese Infrastruktur<br />

für die Stadt Lindau und die umliegenden Gemeinden<br />

zu schaffen. Der Start für den Ausbau eines flächendeckenden<br />

Glasfasernetzes bis in die Gebäude oder die<br />

Wohnung ist gemacht.<br />

Bis 2015 soll der Großteil der Stadt angeschlossen<br />

sein. Baustellen in verschiedenen Straßen, derzeit vor<br />

allem in Reutin, zeugen davon, dass die Stadtwerke die<br />

Glasfaserkabel in ganz Lindau verlegen werden. Zech<br />

ist bereits komplett versorgt, auch auf dem Großteil der<br />

Insel sind die Kabel bereits im Boden verlegt. Bis zum<br />

Jahresende wollen die Stadtwerke Reutin ans schnelle<br />

Datennetz anschließen, dann folgen Aeschach, Schachen<br />

und schließlich Ober- und Unterreitnau. Bis 2015<br />

sollen knapp drei Viertel der Lindauer Haushalte die<br />

Chance auf einen Glasfaseranschluss haben. <br />

Über die Ansiedlung eines Unternehmens in einem Gewerbegebiet<br />

hat heute die Internetanbindung deutlich<br />

mehr Einfluss als die Autobahnanbindung. Um Gewerbegebiete<br />

nicht nur an die heutigen sondern auch an<br />

die zukünftigen Anforderungen anzupassen, baut die<br />

Telekommunikationsgesellschaft Mark (Telemark), ein<br />

Beteiligungsunternehmen der Stadtwerke mit Sitz in<br />

Lüdenscheid, in breitbandunterversorgten Gewerbegebieten<br />

eine hochmoderne Kommunikationsinfrastruktur<br />

mit Glasfasern. Denn das Versenden oder Empfangen<br />

riesiger Datenmengen in Sekunden, Videokonferenzen<br />

mit Geschäftspartnern und Kollegen, innovative Dienste<br />

des „Cloud Computing“ nutzen oder auch selbst neue<br />

Online-Dienste anbieten, funktioniert nicht mit den<br />

bisherigen Kupferkabelnetzen.<br />

Das Netz der Telemark umfasst insgesamt 100 km<br />

Glasfaserinfrastruktur und wird stetig ausgebaut. Allein<br />

im Jahr 2012 konnte das Gewerbegebiet Iserlohn-Rombrock<br />

nach einer Bauzeit von nur 4 Monaten abgeschlossen<br />

werden. Viele der Unternehmen nutzen hier bereits<br />

den Glasfaseranschluss und die Dienstleistungen der<br />

Partner HeLi NET, DOKOM21 und MB&T. Ebenso<br />

ist der Ausbau im Gebiet Iserlohn-Zollhaus, Kalthofer<br />

Feld und Hämmer Riekenbrauk beendet. Auch im Gewerbegebiet<br />

Rosmart in Lüdenscheid wird der weitere<br />

72


Ausbau in Kürze fertig und die ansässigen Unternehmen<br />

können dann von einer sehr hohen Bandbreite profitieren.<br />

Telemark bietet bis auf die Standortvernetzung keine<br />

eigenen Dienste an, sondern tritt als verbindendes Element<br />

zwischen Diensteanbieter und Kunden auf. Indem<br />

es ausschließlich das Glasfasernetz zur Verfügung stellt,<br />

gelingt es, das neue Netz zu nahezu 100 % zu nutzen.<br />

Ein Einzelanbieter würde nur eine deutlich niedrigere<br />

Auslastung erzielen können. Als Netzbetreiber verfolgt<br />

Telemark den Open-Access-Gedanken und stellt<br />

den Dienste- und Inhalteanbietern ihre Infrastruktur<br />

zur Verfügung. Diese Anbieter speisen ihre Dienste ins<br />

Netz und füllen die Glasfaserkabel so mit Leben. Davon<br />

profitieren in erster Linie die Kunden, die sich das für sie<br />

passende Angebot aussuchen können. <br />

73


telsakom<br />

Die telsakom GmbH betreibt als konzernunabhängiges<br />

Telekommunikationsunternehmen breitbandige Netze<br />

im ländlichen Raum und bietet auf der Grundlage von<br />

„Open Access“ breitbandige Dienste für Privat- und Geschäftskunden<br />

an. Als erstes Netz wurde 2011 - nach<br />

Gewinn einer europaweiten Ausschreibung - das gemeindeeigene<br />

FTTB-Netz der Gemeinde Sasbachwalden<br />

in Betrieb genommen. Es werden von der telsakom<br />

glasfaserbasierte Dienste für Internet, Telefonie und TV<br />

angeboten.<br />

Insgesamt versorgt das gemeindeeigene Glasfasernetz<br />

in Sasbachwalden 1.290 Haushalte und ca. 1.200 Ferien-<br />

bzw. Zweitwohnungen in 44 Straßen. Aufgrund der<br />

schwierigen Topographie (geschwungene, teilweise sehr<br />

steile Hang- und Tal-Lagen sowie eng bebaute Straßen<br />

und Wege) und der daraus resultierenden hohen Erschließungskosten<br />

wurden alternative Erschließungstechniken<br />

eingesetzt: Neben konventionellem Tiefbau wurden Synergien<br />

gehoben durch die Nutzung von Abwasserkanälen<br />

und Freiluftleitungen. Das Glasfasernetz Sasbachwalden<br />

ist als sogenanntes „offenes Netz“ konzipiert, auf dem jeder<br />

Diensteanbieter eigene Produkte anbieten kann.<br />

Ausgehend von Baden Württemberg als Unternehmensstandort<br />

setzt die telsakom weitere Partnerschaften<br />

mit Gemeinden und Stadtwerken um. So wurde<br />

beispielsweise eine Partnerschaft mit den Stadtwerken<br />

Baden-Baden vereinbart, um die noch unversorgten<br />

Ortsteile in Baden-Baden mit einem FTTC-/FTTB-<br />

Netz zu versorgen. Die Stadtwerke sind verantwortlich<br />

für den Bau und die Instandhaltung der Infrastruktur,<br />

die telsakom mietet die Infrastruktur an, stellt die<br />

Dienste bereit und vermarktet diese in den Zielgebieten.<br />

Auch hier wird über Open Access sichergestellt, dass ein<br />

Dienstewettbewerb stattfinden kann.<br />

Weitere Gemeinden sind in fortgeschrittenen Gesprächen<br />

mit telsakom, um das erfolgreiche Geschäftsmodell<br />

(Trennung zwischen Infrastrukturaufbau / Netzbetrieb<br />

/ Diensteangebot) zu implementieren. <br />

74


Thüringer Netkom<br />

Die Thüringer Netkom hat Mitte 2009 mit der Glasfasererschließung<br />

von Ortschaften im ländlichen Raum<br />

begonnen. Bis Ende 2012 werden über 200 Ortschaften<br />

mit Glasfaser und der erforderlichen VDSL-Technik<br />

an das Breitbandnetz angeschlossen sein. Neben der<br />

VDSL-Technologie wird auch in einigen Orten die<br />

FTTH-Technologie eingesetzt.<br />

Mit diesen Technologien bietet sie der encoLine<br />

GmbH und auch anderen Diensteanbietern Internetanschlüsse<br />

mit 50 MBit/s bzw. bei Einsatz der FTTH-<br />

Technologie mit 100 MBit/s zur Vermarktung an. Dieses<br />

Open-Access-Modell ist in Thüringen einzigartig.<br />

Die hohen Investitionen erfordern eine entsprechende<br />

Nachfrage vor Ausbaubeginn. Sobald eine Mindestnachfrage<br />

für Breitbandinternet in einer Ortschaft<br />

vorhanden ist, ist die Thüringer Netkom GmbH in der<br />

Lage, diesen Ort innerhalb von drei bis vier Monaten zu<br />

erschließen.<br />

Auf Initiative des Thüringer Wirtschaftsministeriums<br />

wurde 2012 ein neues Förderprogramm gestartet. Bis<br />

2015 stehen für das Programm 12 Mio. Euro aus dem<br />

europäischen Fonds für regionale Entwicklung mit einer<br />

Förderquote von 75 % zur Verfügung. Unter Nutzung<br />

dieses Förderprogrammes plant die Thüringer Netkom<br />

GmbH auch im Jahr 2013 den Breitbandausbau im<br />

ländlichen Raum weiter voranzutreiben.<br />

Über die angeschlossenen Serviceprovider sind<br />

Triple-Play-Produkte für die Endkunden verfügbar<br />

und die Weiterentwicklung von innovativen Diensten<br />

sichergestellt. <br />

Freischaltung des 100-ten Ortes in Thüringen<br />

v.l.n.r.: Karsten Kluge, Geschäftsführer der Netkom<br />

GmbH, Stefan Reindl, Vorstandsmitglied E.ON Thüringer<br />

Energie, Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht<br />

und Hans-Jürgen Elstermann, Bürgermeister der<br />

Gemeinde Kapellendorf<br />

75


TNG<br />

TraveKom<br />

Johannes Singhammer MdB, Stellvertretender<br />

Vorsitzender der CDU/<br />

CSU-Bundestagsfraktion für die<br />

Bereiche Gesundheit, Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

Der Staat hat nicht die Mittel, den<br />

Netzausbau aus Steuermitteln zu<br />

finanzieren. Die weißen Flecken können<br />

nur geschlossen werden, wenn ein Netzausbau<br />

aus Sicht der Investoren rentabel<br />

und kalkulierbar ist. Eine moderne<br />

Verbraucherschutzpolitik darf daher<br />

nicht immer nur niedrigere Entgelte in<br />

den Vordergrund stellen, sondern muss<br />

dafür sorgen, dass schnell ländliche<br />

Regionen versorgt werden, damit eine<br />

Abwanderung aus strukturell benachteiligten<br />

Räumen unterbleibt. <br />

Die TNG Stadtnetz GmbH ist Teilnehmernetzbetreiber<br />

für den Großraum Kiel. Neben Telefon, ADSL2+<br />

und SDSL bietet TNG für die innerstädtischen Bereiche<br />

auch VDSL-Anschlüsse mit bis zu 80 Mbit/s<br />

Downstream und bis zu 10 MBit/s im Upstream an.<br />

Eine absolute Besonderheit ist sicherlich das Netz von<br />

100 frei und kostenlos zugänglichen Internet-Hotspots<br />

(öffentliches Wireless-LAN), die an stark frequentierten<br />

Plätzen eingerichtet wurden. Und seit Neuestem ergänzt<br />

ein eigenes Mobilfunkprodukt das Angebotsportfolio –<br />

realisiert wird dies auf Grundlage des Rahmentarifs der<br />

<strong>BREKO</strong> Einkaufsgemeinschaft eG.<br />

TNG hat sich schon vor Jahren durch die Erschließung<br />

des Kieler Umlandes der Herausforderung der<br />

Breitbandversorgung im ländlichen Raum gestellt.<br />

Vor allem die Zusammenarbeit mit kommunalen Entscheidern<br />

und eine intensive Bürgerbeteiligung sorgten<br />

schnell für eine hohe Akzeptanz in den neuen Versorgungsgebieten.<br />

Von diesen Erfahrungen profitiert TNG<br />

aktuell bei Whitelabel-Projekten mit mehreren Stadtwerken,<br />

bei Beteiligungen an Ausschreibeverfahren und<br />

auch bei ersten FTTH-Projekten, die sich in der Realisierungsphase<br />

befinden. <br />

Im Herbst 2012 bekommt das LBV-Wohngebiet rund<br />

um die Robert-Koch-Straße Glasfaseranschlüsse bis in<br />

die Gebäude.<br />

Die Stadtwerke Lübeck erschließen zusammen mit<br />

ihrer Tochtergesellschaft, der TraveKom Telekommunikationsgesellschaft,<br />

in Kooperation mit dem Lübecker<br />

Bauverein das Wohngebiet um die Robert-Koch-Straße.<br />

Der Lübecker Bauverein hat sich dafür eingesetzt,<br />

dass in einem ersten Schritt rund 1.080 Wohnungen des<br />

Lübecker Bauvereins an das Glasfasernetz der Stadtwerke<br />

Lübeck angeschlossen werden. <br />

76


TüNet<br />

Tübingen, Mühlstraße<br />

(FTTB - Fiber To The Building)<br />

Das Bauprojekt „Mühlstraße/Pfleghofstraße“ wurde<br />

von der TüNet als erstes FTTx-Pilotprojekt für Tübingen<br />

umgesetzt. Für alle Gebäude wurden die Hausanschlüsse<br />

im Rahmen des Straßenumbaus erstellt.<br />

Tübingen, Wohn- und Gewerbeeinheit Herrenberger<br />

Straße (FTTH/FTTD - Fiber To The Home/Fiber<br />

To The Desk)<br />

Im Tübinger Westen in der Herrenberger Straße wurde<br />

von der TüNet im Rahmen der Tübinger Breitbandversorgung<br />

das erste Pilotprojekt für FTTH/FTTD<br />

fertig gestellt. Hierbei wird Glasfaser nicht nur bis in die<br />

einzelnen Gebäudeteile sondern auch bis zum einzelnen<br />

Schreibtisch ermöglicht.<br />

Tübingen, Wohnen am Österberg (FTTB)<br />

Das Siedlungswerk hat bei seinem Projekt „Wohnen<br />

am Österberg“ auf Fiber To The Building - kurz FTTB<br />

- gesetzt. Alle Gebäude werden über sogenannte Micropipes<br />

mit Glasfaser erschlossen: kleine Röhrchen,<br />

in denen die Glasfaser direkt ins Haus kommt. Auf der<br />

Infrastruktur der TüNet bietet Kabel BW Triple-Play-<br />

Produkte an.<br />

Tübingen, Wankheimer Täle (FTTH)<br />

Fiber To The Home - kurz FTTH - bedeutet, dass<br />

Glasfaser bis direkt in die einzelne Wohn- oder Gewerbeeinheit<br />

verfügbar ist. Die Voraussetzungen dafür hat<br />

die TüNet beim Sanierungsprojekt Wankheimer Täle<br />

20 geschaffen. <br />

77


ÜWAG<br />

Vereinigte Stadtwerke Media<br />

Die ÜWAG sieht sich als kommunaler Daseinsversorger<br />

für die gesamte Region Fulda. Aus diesem Grund<br />

will die ÜWAG nicht nur die Stromversorgung sicherstellen,<br />

sondern auch moderne Telekommunikation im<br />

Landkreis Fulda und Versorgungsgebiet ermöglichen.<br />

Gerade sehr entlegene ländliche Gebiete im Landkreis<br />

werden oft von den herkömmlichen Telekommunikationsanbietern<br />

aufgrund mangelnder Rentabilität nicht<br />

flächendeckend angeschlossen.<br />

Der Breitbandausbau in der Gemeinde Dipperz sowie<br />

im Künzeller Ortsteil Dietershausen ist bereits realisiert.<br />

Hier sind Anschlussbandbreiten von 50 Mbit/s verfügbar.<br />

Die Tiefbauarbeiten zur Verlegung der Glasfaserleitungen<br />

für die Gemeinde Hofbieber und Flieden sind<br />

in vollem Gange und werden im Dezember in verschiedenen<br />

Ortsteilen und im jeweiligen Ortskern zur Verfügung<br />

stehen. <br />

Während vielerorts noch über die Vorzüge und Möglichkeiten<br />

einer Breitbandversorgung diskutiert wird,<br />

sind viele Einwohner in den Kreisen Herzogtum Lauenburg<br />

und Stormarn rund um die Städte Bad Oldesloe,<br />

Mölln und Ratzeburg bereits mit der zukunftsträchtigen<br />

Glasfasertechnologie ausgestattet und nutzen Bandbreiten<br />

von 50 Mbit/s (Down- und Upload!), um im Internet<br />

zu surfen.<br />

Die Vereinigte Stadtwerke Media GmbH ist ein<br />

Tochterunternehmen der Vereinigte Stadtwerke GmbH,<br />

die seit 2009 ein Glasfasernetz (ausschließlich FTTH)<br />

baut und betreibt. Ende 2012 werden bereits 45 Gemeinden<br />

mit den Multimediadiensten Telefon, Internet<br />

und Fernsehen versorgt sein. Dafür wurden bislang über<br />

8.500 FTTH-Anschlüsse gebaut und mehr als 30 Mio.<br />

Euro in der Region investiert. Seit dem Baubeginn der<br />

ersten Projekte im September 2009 hat die Vereinigte<br />

Stadtwerke Media über 1.000 km Glasfaserleitungen<br />

verlegt. Mit der Breitbandversorgung ergeben sich für<br />

die gesamte Region erhebliche Standortvorteile und<br />

Nutzungsmöglichkeiten. Daher geht der Ausbau auch in<br />

den nächsten Jahren weiter. Die Glasfaseranschlüsse der<br />

Vereinigte Stadtwerke Media sind bereits gigabitfähig,<br />

das heißt sie sind bestens für den Bedarf der Zukunft<br />

gerüstet. Der Bedarf an Bandbreiten steigt pro Jahr und<br />

daher werden aus heutiger Sicht ausreichende Anschlüsse<br />

von rund 10 - 20 Mbit/s in wenigen Jahren wieder<br />

zu gering sein. Schon im Jahre 2016 wird ein optimaler<br />

Internetanschluss 200 Mbit/s benötigen, danach folgt<br />

sicherlich der Gigabitanschluss, möglicherweise schon<br />

im Jahre 2020. <br />

78


Versatel<br />

2011 hat Versatel im Geschäftskunden- und Wholsalesegment<br />

zahlreiche Großprojekte realisiert und in diesem<br />

Zuge das eigene bundesweite Glasfasernetz weiter<br />

ausgebaut und zusätzlich auch redundant abgesichert.<br />

So stellt das Unternehmen für den Norddeutschen<br />

Rundfunk einen Teil seines Netzes für die Echtzeit-<br />

Übertragung von TV- und Radiocontent zwischen den<br />

Standorten der Sendeanstalt in Schleswig-Holstein,<br />

Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern<br />

zur Verfügung. Grundlage für die breitbandige<br />

Übertragung ist das WDM-Verfahren.<br />

Ein weiteres Referenzprojekt betreibt Versatel im<br />

Auftrag des kommunalen IT-Dienstleisters dataport.<br />

Neben dem Daten-Backbone zwischen den Standorten<br />

Altenholz, Hamburg und Kiel steuert der Festnetzbetreiber<br />

ein 35 Standorte umfassendes Kernnetz für den<br />

digitalen Polizeifunk des Landes Schleswig-Holstein<br />

sowie zahlreiche Dark-Fibre-Strecken bei.<br />

Das bundesweite Glasfasernetz von Versatel ist durch<br />

die erfolgreiche Umsetzung von Kundenaufträgen, aber<br />

auch durch die kontinuierlichen Aktivitäten im Bereich<br />

Mobile Backhaul, auf eine Gesamtlänge von über 50.000<br />

Kilometer gewachsen. Das Unternehmen plant darüber<br />

hinaus, seinen Glasfaser-Footprint durch strategische<br />

Partnerschaften sowie Akquisition weiter zu erhöhen. <br />

Andreas Lämmel , MdB (CDU/<br />

CSU), Obmann im Ausschuss für<br />

Wirtschaft und Technologie<br />

15 Jahre Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes<br />

sind ein voller<br />

Erfolg. Im Wettbewerb ist es gelungen,<br />

eine flächendeckende und qualitativ<br />

hochwertige Versorgung der Bürger mit<br />

TK-Dienstleistungen zu gewährleisten.<br />

Zusätzlich können sich die Verbraucher<br />

über niedrigere Preise und vielfältige<br />

Angebote freuen. Wichtig ist die Technologieneutralität.<br />

Der Markt muss über<br />

den Erfolg einer Technologie im Wettbewerb<br />

entscheiden. Welche Technologie<br />

sich durchsetzt, kann die Politik nicht<br />

vorhersagen. <br />

79


vitronet Gruppe<br />

WEMACOM<br />

Die vitronet ist ein erfahrener Anbieter von schlüsselfertigen<br />

Glasfaser-Infrastrukturlösungen mit Sitz in Essen.<br />

Als Partner von Telekommunikationsunternehmen,<br />

Stadtwerken, Energieversorgern und Netzbetreibern bietet<br />

die vitronet Gruppe als Generalunternehmer umfassende<br />

Dienstleistungen an: von der Beratung und Planung<br />

über die komplette Realisierung bis zur Vermarktung von<br />

Breitbandnetzen. vitronet kombiniert dabei eigene Glasfaser-Netzabschnitte<br />

mit Teilstrecken Dritter und schließt<br />

Versorgungslücken durch die Verlegung neuer Breitbandkabel.<br />

In Bochum und Essen werden unter anderem in Kooperation<br />

mit den Stadtwerken FTTX-Projekte für<br />

mehrere tausend Teilnehmer realisiert.<br />

vitroconnect ist die Vermarktungs- und Handelsplattform<br />

für Kommunikationsprodukte. Als Unternehmen<br />

innerhalb der vitronet-Gruppe wurde vitroconnect gegründet,<br />

um eine der wichtigsten Herausforderungen im<br />

Telekommunikationsmarkt zu bewältigen: Wie kann die<br />

Wertschöpfungskette für FTTX-Produkte vom Infrastrukturanbieter<br />

bis zum Endkunden geschlossen werden?<br />

vitroconnect bietet z. B. White-Label-Bitstrom-<br />

Produkte, welche von Endkunden-Diensteanbietern<br />

vermarktet werden. Basierend auf Open-Access-Kooperationen<br />

und Kooperationen mit Infrastrukturbesitzern<br />

werden unterschiedliche Vermarktungsoptionen<br />

abgebildet. <br />

WEMACOM versorgt bereits etwa 100 Ortschaften in<br />

Mecklenburg-Vorpommern mit Internet über die Funklösung<br />

Loft-DSL. Im Rahmen ihrer Breitbandoffensive<br />

hat WEMACOM mit der Verlegung von hochgradig<br />

performanten Glasfaseranschlüssen (FTTB/H) im Privatkundensegment<br />

begonnen. Ausbaustart war in den<br />

Baugebieten Schwerin Mühlenscharrn und Krebsbachaue<br />

und in Bereichen von Wittenförden. <br />

Bild: Stephan Rudolph-Kramer<br />

80


WiTCOM<br />

WiTCOM Wiesbadener Informations- und Telekommunikations<br />

GmbH, ist die Telekommunikationstochter<br />

der ESWE Versorgungs AG. Das Unternehmen bietet<br />

seit 1997 professionelle Telekommunikations- und<br />

IT-Dienste in Wiesbaden, dem Rheingau-Taunus Kreis<br />

und dem Rhein-Main Gebiet an.<br />

Das Leistungsangebot der WiTCOM umfasst Lösungen<br />

und Produkte für die Bereiche „Sprache“, „Daten“,<br />

„Internet“ sowie „DataCenter“ (Rechenzentrum) für private<br />

und öffentliche Unternehmen sowie nationale und internationale<br />

Netzbetreiber und Internet Service Provider. Die<br />

aktuelle Produktpalette wird regelmäßig um Dienste der<br />

neusten technischen Generation erweitert.<br />

Ein Großteil der angebotenen Dienste der WiTCOM<br />

basiert auf einer modernen und gut ausgebauten Telekommunikationsnetzinfrastruktur<br />

mit über 400 km Glasfaserkabel,<br />

über 1.100 km Kupferkabel sowie umfangreichen<br />

Leerrohrsystemen. Der projektorientierte Ausbau der leistungsfähigen<br />

Glasfaserkabelinfrastruktur wird konsequent<br />

durchgeführt. Neue Gebiete in der Region Wiesbaden,<br />

Mainz, im Rheingau und im Taunus wurden erschlossen<br />

und somit zusätzliche Vermarktungspotentiale geschaffen.<br />

Durch die immer stärker werdenden Anforderungen an<br />

Kommunikations- und Unterhaltungsmedien, auch im privaten<br />

Bereich, werden deutlich schnellere Netzanbindungen<br />

benötigt. Im August 2011 startete für die rund 2.800<br />

Wohnungen der GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft<br />

mbH in verschiedenen Wiesbadener Stadtbereichen<br />

die Verlegung von hochmodernem Glasfaserkabel, um im<br />

2. Quartal 2012 von analoger Satelliten- auf Kabelversorgung<br />

umzustellen. Mit einem Partner hat WiTCOM<br />

Wohnanlagen der GWW auf hochmodernes Glasfaserkabel<br />

umgerüstet. So erhalten die Mieter eines der schnellsten<br />

Internetangebote Deutschlands sowie Telefonie und TV.<br />

Aufgrund der gut ausgebauten Infrastruktur und<br />

den dadurch möglichen IT- und Telekommunikationsdienstleistungen<br />

trägt WiTCOM zu einer Stärkung der<br />

Region und der Landeshauptstadt Wiesbaden als attraktivem<br />

Wirtschaftsstandort bei. Zu den Erfolgsfaktoren<br />

der WiTCOM zählen eine hohe Service- und Kundenorientierung.<br />

WiTCOM Kunden profitieren von einer<br />

hohen Flexibilität, kurzen Reaktionszeiten sowie kompetenten<br />

Mitarbeitern, die ganzheitliche Lösungen und<br />

Konzepte anbieten und umsetzen. <br />

81


WOBCOM<br />

Breitband für Wolfsburg<br />

Die WOBCOM GmbH hat kontinuierlich in den<br />

Breitbandausbau in bisher DSL-unterversorgten Ortsteilen<br />

in der Region Wolfsburg und Gifhorn investiert.<br />

Die Mehrzahl wurde ohne staatliche Fördermittel realisiert.<br />

Um den Standort Wolfsburg für Bürger und Unternehmen<br />

nachhaltig interessant zu machen, wurde im Dezember<br />

2011 im Stadtrat der weitere Breitbandausbau beschlossen<br />

und Mittel bereit gestellt. Die WOBCOM wird in den<br />

nächsten zwei Jahren ihr Glasfasernetz weiter ausbauen und<br />

neue Standorte mit modernster VDSL-Technik aufbauen.<br />

Dieser Ausbau erfolgt in den Ortsteilen, in denen heute die<br />

DSL-Bandbreiten noch unter 6 Mbit/s liegen.<br />

Kommunikation in Lichtgeschwindigkeit<br />

Im neuen Wolfsburger Baugebiet „Wohnen am Stadtwald“,<br />

konnten die Investoren zu einem FTTH-Pilotprojekt<br />

gewonnen werden. Auf einem Baugebiet von 8 ha<br />

erhalten in den nächsten 2 Jahren alle 140 Wohneinheiten<br />

einen eigenen Gigabit NGN-Netzabschluss für Internet<br />

und Telefonie. Das Netz wird so aufgebaut, dass Kabelfernsehen<br />

optional hinzu gebucht werden kann. <br />

Dr. Georg Nüßlein, MdB, Beauftragter<br />

der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

für Telekommunikationspolitik<br />

und wirtschaftspolitischer<br />

Sprecher der CSU-Landesgruppe im<br />

Deutschen Bundestag<br />

Nicht nur in Städten und Ballungsgebieten<br />

sind hochleistungsfähige Breitbandanschlüsse<br />

heute ein wichtiger<br />

Standortfaktor. Auch und gerade für<br />

die Menschen und die mittelständisch<br />

geprägten Unternehmen im ländlichen<br />

Raum sind die Datenautobahnen nicht<br />

mehr wegzudenken, um den Anschluss<br />

an die beschleunigte Informationsgesellschaft<br />

von heute nicht zu verlieren.<br />

Neue Anwendungen z. B. im Bereich<br />

von E-Health, von Cloud-Anwendungen,<br />

im Bereich der e-Mobilität, der<br />

Bildung oder auch des digitalen Fernsehens<br />

(Stichwort: IPTV) machen mittelbis<br />

langfristig Bandbreiten von bis zu<br />

100 MBit/s im Downlink wie im Uplink<br />

notwendig. Mit unserer Breitbandstrategie,<br />

der jüngsten TKG-Novelle und<br />

mit vielen weiteren Maßnahmen sind<br />

wir auf dem richtigen Weg dahin.<br />

Es gibt aber noch viel zu tun, um flächendeckend<br />

die Voraussetzungen für<br />

eine hochmoderne Informations- und<br />

Kommunikationsgesellschaft der Zukunft<br />

zu schaffen. Das geht aber nicht<br />

von heute auf morgen, sondern Schritt<br />

für Schritt. Zentraler Baustein dabei ist<br />

eine Glasfaserverlegung in Zwischenschritten<br />

bis zum Kabelverzweiger<br />

(KVz), zum Schaltverteiler (SVt) und<br />

letztlich bis zum Grundstück, ins Haus<br />

oder die Wohnung (FTTC/FTTB/FTTH).<br />

Der <strong>BREKO</strong> ist ein wichtiger Akteur<br />

beim Erreichen dieses Zieles. <br />

82


WIRTSCHAFTLICHKEIT DES GLASFASERAUSBAUS<br />

83


MARKTPOTENZIALE FÜR HOCHBITRATIGE BREITBANDANSCHLÜSSE IN DEUTSCHLAND<br />

Ein Ausblick auf das Jahr 2025<br />

Die Herausforderungen beim Auf- und Ausbau besonders<br />

leistungsfähiger Breitbandanschlüsse in Deutschland<br />

beschäftigen aktuell eine Vielzahl von Stakeholdern<br />

aus Politik, Wirtschaft und Gesell-schaft. In den<br />

fachlichen Diskussionen kommt dabei regelmäßig immer<br />

wieder die Frage auf, inwie-weit den politisch formulierten<br />

Breitbandzielen und den Ausbauaktivitäten<br />

der Unternehmen auch eine entsprechende Nachfrage<br />

nach Hochgeschwindigkeits-Breitbandanschlüssen gegenübersteht.<br />

In einer aktuellen Studie ist WIK-Consult<br />

daher auf Basis eines systematischen Modellansatzes<br />

der Frage nachgegangen, wie sich in einer langfristigen<br />

Perspektive bezogen auf das Jahr 2025 das Marktpotenzial<br />

für stationäre Breitbandanschlüsse in Deutschland<br />

strukturell und quantitativ darstellt. Als Marktpotenzial<br />

wird dabei, dem allgemeinen Marketingverständnis<br />

folgend, die Aufnahmefähigkeit des Marktes und damit<br />

die Gesamtheit möglicher Absatzmengen im Markt für<br />

Breitbandanschlüsse unterschiedlicher Leistungsfähigkeit<br />

bzw. Übertragungsbandbreiten aus einer bedürfnisorientierten<br />

Nachfragerperspektive verstanden.<br />

Eine zentrale Rolle bei der Abschätzung des Marktpotenzials<br />

spielt die Tatsache, dass als Nachfrager nach<br />

stationären Breitbandanschlüssen anders als bei Mobilfunkanschlüssen<br />

nicht Einzelpersonen auftreten.<br />

Bedürfnisträger sind vielmehr Haushalte und Unternehmen<br />

als Konglomerat von i. d. R. mehreren individuellen<br />

Internetnutzern. Insofern ist es wesentlich, die<br />

unterschiedlichen Bedürfnisse und Nutzungsmuster<br />

der einzelnen Haushaltsmitglieder bzw. Mitarbeiter<br />

bei der Untersuchung des Marktpotenzials angemessen<br />

zu berücksichtigen. Hervorzuheben ist außerdem, dass<br />

das WIK-Consult-Modell einem technologieneutralen<br />

Verständnis von stationären Breitbandanschlüssen folgt<br />

und insbesondere keine Einschränkung auf leitungsgebundene<br />

Technologien vornimmt.<br />

Die Nachfrage nach hochbitratigen Breitbandanschlüssen<br />

stellt keine originäre Nachfrage nach einer<br />

singulären Technologie dar. Sie leitet sich vielmehr aus<br />

der Nachfrage und Nutzung von bandbreitenintensiven<br />

Diensten und Applikationen im Internet ab. Das<br />

Marktpotenzial für hochbitratige Breitbandanschlüsse<br />

wird sowohl durch die spezifischen Eigenschaften der<br />

zukünftigen Anwendungen als auch durch Charakteristika<br />

der Internetnutzer determiniert.<br />

Ein wesentlicher Einfluss auf das Marktpotenzial für<br />

Breitbandanschlüsse geht somit von den im Jahr 2025<br />

verfügbaren und genutzten Internetanwendungen sowie<br />

deren Anforderungen an die Datenübertragung<br />

aus. Im Unternehmensbereich werden ganze Prozesse,<br />

Wertschöpfungsstufen und Geschäftsmodelle auf dem<br />

Vorhandensein einer schnellen und qualitativ zufriedenstellenden<br />

Breitbandinfrastruktur basieren. Bei Privatkunden<br />

werden neue Nutzungsszenarien im Umgang<br />

mit dem Internet Einzug halten und Themen, wie verstärkte<br />

Interaktion zwischen Nutzern und Endgeräten,<br />

wesentliche Elemente eines einsetzenden Paradigmenwechsels<br />

sein.<br />

Insgesamt wird nach den Ergebnissen der WIK-<br />

Consult-Studie die zukünftige Internetnutzung in<br />

Deutschland auf längerfristige Sicht durch sieben zentrale<br />

Anwendungskategorien in Ergänzung zu einfachen<br />

Internetanwendungen gekennzeichnet: Cloud Computing,<br />

Medien und Entertainment, Kommunikation,<br />

Gaming, E-Health, E-Home/E-Facility und Mobile<br />

Services. Hinter jeder dieser An-wendungskategorien<br />

stehen eine Vielzahl von Diensten und Applikationen<br />

(vgl. Tabelle).<br />

Das zukünftige Spektrum von Internetanwendungen<br />

macht deutlich, dass eine Reihe von Anwendungen, die<br />

derzeit noch im Anfangsstadium der Nutzung und der<br />

Entwicklung stehen, in 2025 wesentliche Eckpfeiler<br />

der Breitbandnutzung darstellen werden. Dies ist z. B.<br />

84


Anwendungskategorie<br />

Cloud Computing<br />

Medien und Entertainment<br />

Exemplarische Anwendungen<br />

Software-as-a-Service, Platform-as-a-Service , Infrastructure-as-a-Service,…<br />

Video/Filme/Web-TV in HD-/3D-Qualität, …<br />

Video/Filme/Web-TV in Ultra-HD-Qualität, …<br />

Kommunikation<br />

Gaming<br />

E-Health<br />

E-Home/E-Facility<br />

Telefonie, Chats, Instant Messaging, …<br />

Videotelefonie, Videokonferenz, E-Learning, Homeoffice, ...<br />

der Fall mit Blick auf Cloud Computing, welches jetzt<br />

schon als wichtiger Trend Einzug hält und im Jahr 2025<br />

die Massennutzung im Breitbandbereich charakterisieren<br />

wird. Auch wird davon ausgegangen, dass im Jahre<br />

2025 das SD-Bild im Videobereich nahezu vollständig<br />

ersetzt sein wird durch das HD-Bild und auch aktuell<br />

noch in der Testphase sich befindende Ultra-HD-<br />

Standards zu einem überwiegenden Teil Einzug in den<br />

Massenmarkt finden werden. Die Kommunikation wird<br />

deutlich stärker geprägt sein durch Videotelefonie und<br />

-konferenzen, insbesondere im Unternehmensbereich<br />

aber auch im Privatkundensegment. Die geschäftliche<br />

Internetnutzung von zu Hause aus wird weiter in ihrer<br />

Bedeutung steigen, da eine stärkere Weiterentwicklung<br />

Online-Gaming, Massen-Mehrspieler-Online-Spiele (MMOG), virtuelle Welten, …<br />

Vitalmonitoring, Ferndiagnose, Ambient Assisted Living, …<br />

Smart Meter, Heimvernetzung, Smart Grid, Security,...<br />

Mobile Services Location-based Services, Mobile Business Services, Apps, WiFi-Offloading, ...<br />

Basic Internet Surfen, Nachrichten/E-Mail, Bilder, <strong>Download</strong>s, Videosequenzen, soziale Netzwerke, Onlinespeicher, ...<br />

von neuen und flexiblen Arbeitsmodellen erwartet wird<br />

und auch Sicherheitsaspekte für Unternehmensnetzwerke<br />

eine wichtige Rolle spielen werden. E-Home wird<br />

sich als umfassendes Anwendungsspektrum für Heimvernetzung,<br />

Smart Grid, Smart Metering und Sicherheitsüberwachung<br />

etablieren, genauso wie E-Health als<br />

wesentlicher Bestandteil besonders für ältere Menschen<br />

die Internetnutzung bestimmen wird. Auch wird die Attraktivität<br />

der Internetnutzung generell durch völlig neue<br />

Anwendungsmöglichkeiten steigen. So kann z. B. eine<br />

nahezu vollständige Vernetzung einer Stadt zur „Smart<br />

City“ dazu führen, dass die digitale Vernetzung sämtliche<br />

Lebensbereiche in Wirtschaft und Verwaltung nachhaltig<br />

verändert.<br />

Die identifizierten Anwendungskategorien der zukünftigen<br />

Internetnutzung sind mit spezifischen Anforderungen<br />

an die Datenübertragung verknüpft. Zum<br />

einen handelt es sich dabei um <strong>Download</strong>- und Upload-<br />

Übertragungsraten, die erforderlich sind, um Anwendungen<br />

ohne Einschränkung von Usability oder Funktionalität<br />

jederzeit nutzen zu können. Zum anderen<br />

leiten sich aber auch Anforderungen an weitere Qualityof-Service-Parameter<br />

wie z. B. Paketverlust und Latenz<br />

ab. Auf der Basis von Marktrecherchen und Experteneinschätzungen<br />

bildet das Marktpotenzial modell von<br />

WIK-Consult eine Zunahme der Bandbreiten- und<br />

QoS-Anforderungen in den einzelnen Anwendungskategorien<br />

gegenüber der kurz- bis mittelfristigen Zukunft<br />

ab.<br />

Zweiter zentraler Einflussfaktor auf das Marktpotenzial<br />

sind, neben Internetanwendungen und den daraus<br />

resultierenden technologischen Anforderungen, die<br />

Struktur und das Nutzungsverhalten der Nachfrager<br />

im privaten wie im geschäftlichen Bereich. Sowohl auf<br />

Ebene der Haushalte als auch der Unternehmen werden<br />

im Modell mehrere Segmente unterschieden, die insbesondere<br />

verschiedene Größenklassen und Haushalts-/ <br />

85


Unternehmenszusammensetzungen sowie individuelle<br />

Internet-/IT-Affinitäten abbilden. Den einzelnen Personen<br />

innerhalb dieser Segmente werden für jede der oben<br />

identifizierten Anwendungskategorien spezifische Nutzungsintensitäten<br />

zugeordnet.<br />

Dem Grundgedanken der „optimalen User-<br />

Experience“,d. h. einer für jeden Anwender bestmögli-chen<br />

Nutzung ohne Einschränkung von Usability<br />

oder Funktionalität, folgend, leiten sich für jeden Einzelnutzer<br />

die für sein Nutzungsprofil idealen <strong>Download</strong>-<br />

und Upload-Bandbreiten ab. Um eine möglichst<br />

realistische Abbildung der gleichzeitigen Nutzung von<br />

Anwendungen durch<br />

eine einzelne Person<br />

zu erhalten, wird dabei<br />

zwischen Haupt- und<br />

Nebenaktivitäten unterschieden.<br />

Es gibt<br />

Anwendungen wie<br />

z.B. im Bereich E-<br />

Home/E-Facility, die<br />

Autor: Ralf G. Schäfer,<br />

WIK-Consult, Leiter Märkte<br />

& Perspektiven<br />

als Nebenaktivitäten eher im Hintergrund laufen oder<br />

keine aktive Aufmerksamkeit des Anwenders erfordern,<br />

während im Vordergrund als Hauptaktivität eine Anwendung<br />

mit hohen Bandbreitenerfordernissen, wie z.B.<br />

Cloud Computing, intensiv genutzt wird. Der von einem<br />

Haushalt oder Unternehmen idealtypisch nachgefragte<br />

Breitbandanschluss ergibt sich daraus durch eine<br />

Aggregation der Bedarfe von der Einzelnutzerebene.<br />

Diese Transformation berücksichtigt insbesondere die<br />

Zusammensetzung der Haushalte bzw. Unternehmen<br />

und die mögliche Gleichzeitigkeit der Internetnutzung<br />

durch verschiedene Personen.<br />

Basierend auf dem skizzierten Modellansatz und<br />

den zugehörigen Modellannahmen kommt die WIK-<br />

Consult-Studie insgesamt zu folgendem Ergebnis (vgl.<br />

Abbildung). Das Marktpotenzial für stationäre Breitbandanschlüsse<br />

in Deutschland umfasst im Jahr 2025<br />

über 90 % der Haushalte sowie alle Unternehmen und<br />

verteilt sich auf vier Leistungskategorien. Ca. 11 % der<br />

Grundgesamtheit von rund 44,8 Mio. Haushalten und<br />

Unternehmen ist der „Low Level“-Kategorie am unteren<br />

Rand des Bandbreitenbedarfs zuzuordnen. Die Anforderungen<br />

betragen bis zu 60 Mbit/s im <strong>Download</strong> und<br />

50 Mbit/s im Upload. Die nachfolgende Kategorie „Medium<br />

Level“ mit <strong>Download</strong>raten von 70 bis 150 Mbit/s und<br />

einer Uploadgeschwindigkeit von 60 bis 140 Mbit/s vereint<br />

ca. 36 % der Grundgesamtheit. Weitere 28 % entfallen<br />

auf die nächsthöheren Kategorie „Top Level“ mit einem<br />

Bedarf zwischen 200 und 300 Mbit/s im <strong>Download</strong> und<br />

170 bis 280 Mbit/s im Upload. In der obersten Kategorie<br />

„Top Level Plus“ befinden sich die Haushalte und<br />

Unternehmen mit den höchsten Ansprüchen an ihren<br />

Breitbandanschluss. Für die entsprechenden ca. 16 %<br />

der Grundgesamtheit sind <strong>Download</strong>raten von mindestens<br />

350 Mbit/s und Uploadraten von 320 Mbit/s und<br />

mehr erforderlich. Nach unseren Schätzungen werden<br />

in 2025 nur knapp 10 % der Haushalte keinen Bedarf<br />

für einen stationären Breitbandanschluss haben.<br />

Die Ergebnisse des Marktpotenzialmodells stellen<br />

nach unserer Einschätzung tendenziell Untergrenzen<br />

für das zu erwartende Potenzial im Jahr 2025 dar. Das<br />

Modell berücksichtigt im Wesentlichen eine evolutionäre<br />

Entwicklung auf Ebene der Internetanwendungen.<br />

Neben den im Modell abgebildeten Anwendungskategorien<br />

können im Betrachtungszeitraum jedoch auch<br />

Innovationen entstehen, die eher disruptiv und revolutionär<br />

wirken, so dass ganz neue und heute noch unvorhersehbare<br />

Bandbreiten- und QoS-Anforderungen<br />

86


Leistungsfähigkeit von Breitbandanschlüssen<br />

ca. 6,8 Mio. Haushalte<br />

„Top Level + “ 320 Mbit/s +<br />

350 Mbit/s +<br />

16 %<br />

ca. 300.000 Unternehmen<br />

„Top Level“<br />

170 - 280 Mbit/s 200 - 300 Mbit/s<br />

ca.12,3 Mio. Haushalte 28 %<br />

„Medium Level“<br />

60 - 140 Mbit/s 70 - 150 Mbit/s<br />

ca. 13,3 Mio. Haushalte<br />

36 %<br />

ca. 2,7 Mio. Unternehmen<br />

„Low-Level“<br />

ca. 4,3 Mio. Haushalte<br />

bis 50 Mbit/s+ bis 60 Mbit/s<br />

ca. 590.000 Mio. Unternehmen<br />

11 %<br />

„Kein Bedarf“ ca. 4,3 Mio. Haushalte 10 %<br />

Grundgesamtheit: ca. 44,8 Mio. Bedarfsträger 100 %<br />

entstehen können.<br />

In jedem Fall kann die Frage, ob den politisch formulierten<br />

Breitbandzielen und den Ausbauaktivitä-ten<br />

der Unternehmen mit Blick auf das Jahr 2025 ein entsprechendes<br />

Nachfragepotenzial nach Hochgeschwindigkeits-Breitbandanschlüssen<br />

gegenübersteht, auf Basis<br />

der WIK-Consult-Studie eindeutig mit ja beantwortet<br />

werden. Die Ausschöpfung dieses Marktpotenzials in der<br />

Zukunft ist allerdings abhängig von mehreren Faktoren,<br />

insbesondere der tatsächlichen Verfügbarkeit geeigneter<br />

Breitbandanschlüsse, der Adoption innovativer bandbreitenintensiver<br />

Anwendungen und den Marktpreisen in<br />

Wechselwirkung mit der Zahlungsbereitschaft der Endkunden<br />

für eine „optimale User Experience“. <br />

Autor: Dr. Alessandro Monti,<br />

WIK-Consult, Senior Consultant<br />

Märkte & Perspektiven<br />

87


UMSATZENTWICKLUNG UND NUTZERZAHLEN:<br />

DIE ENTWICKLUNG DES ARPU FÜR TELEKOMMUNIKATIONSDIENSTE<br />

Einleitung<br />

Die Telekommunikationsbranche steht vor einem großen<br />

Umbruch. Der Strukturwandel durch die Konvergenz<br />

von Festnetz auf Mobilfunk durch die erhöhte<br />

Verbreitung des mobilen Internets und die exponentielle<br />

Zunahme des Datenverkehrs setzt die konventionellen<br />

Geschäftsmodelle der Telekommunikationsfirmen immer<br />

weiter unter Druck. Außerdem verlangt der notwendige<br />

Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen, sei<br />

es Glasfaser, sei es LTE, umfangreiche Investitionen.<br />

Vor diesem Hintergrund werden im Folgenden Umsatzentwicklung<br />

und Entwicklung der Nutzerzahlen<br />

und damit die durchschnittlichen Umsätze pro Kunde<br />

(ARPU) seit 2009 genauer analysiert, um zu zeigen,<br />

aus welcher wirtschaftlichen Situation heraus sich die<br />

Telekommunikationsbranche diesen Zukunftsaufgaben<br />

stellen muss.<br />

Die Untersuchung von durchschnittlichen Umsätzen<br />

pro Kunden im Telekommunikationsmarkt ist methodisch<br />

anspruchsvoll, da sowohl Produkte als auch Umsätze<br />

nicht immer klar voneinander zu trennen sind.<br />

Grund dafür sind unter anderem zu einem Produkt verschmolzene<br />

Angebote wie Sprachtelefonie über Datenverbindungen<br />

(VoIP), aber auch Tarifbündel für Sprachund<br />

Datendienste. Deshalb werden im Folgenden die<br />

einzelnen Segmente Festnetztelefonie, stationäres Internet,<br />

mobile Sprachdienste und mobile Datendienste<br />

auf Basis der Zahlen von EITO und der Bundesnetzagentur<br />

separat aufbereitet. Mit dieser nicht-aggregierten<br />

Betrachtungsweise lassen sich die grundsätzlichen<br />

Entwicklungslinien der letzten drei Jahre sehr gut aufzeigen.<br />

Umsätze in den klassischen Bereichen stagnieren<br />

Im Jahr 2009 betrugen die Umsätze mit Telekommunikationsdienstleistungen<br />

in Deutschland laut EITO<br />

49,7 Milliarden Euro. In den letzten Jahren gingen diese<br />

Umsätze kontinuierlich zurück auf 48,2 Milliarden<br />

Euro im Jahr 2012. Für 2013 prognostiziert EITO einen<br />

weiteren Rückgang der Umsätze um 1,5 Prozent auf<br />

dann 47,4 Milliarden Euro.<br />

Analysiert man diese Zahlen genauer, so ergibt sich,<br />

dass ein starker Rückgang der Umsätze mit Sprachdiensten<br />

den Telekommunikationsmarkt ins Minus zieht. In<br />

Deutschland wurden im Jahr 2009 noch 14,3 Milliarden<br />

Euro mit Festnetztelefonie umgesetzt, 2012 sind es nur<br />

noch 11,4 Milliarden Euro. Dieser Rückgang wird auch<br />

2013 anhalten. Im nächsten Jahr soll der Umsatz mit<br />

Sprachverbindungen über das Festnetz um weitere sieben<br />

Prozent auf dann 10,7 Milliarden Euro schrumpfen.<br />

Bei den Umsätzen mit mobiler Sprachtelefonie ergibt<br />

sich ein ähnliches Bild. Im Jahr 2009 wurden noch 16,7<br />

Milliarden Euro umgesetzt, 2012 sind es nur noch 14,6<br />

Milliarden Euro. Auch für 2013 sieht EITO einen weiteren<br />

deutlichen Rückgang der Umsätze um sieben Prozent<br />

auf dann 13,5 Milliarden Euro.<br />

Dass die Gesamtumsätze der Telekommunikations-<br />

88


dienste trotz dieser Einbrüche insgesamt dennoch nur<br />

moderat zurückgingen, liegt vor allem an der steigenden<br />

Nutzung von Datendiensten. Die Umsätze mit Internetzugang<br />

und -services verzeichnen seit 2009 kontinuierliche<br />

Wachstumsraten von etwa 2 Prozent jährlich.<br />

Damit konnten die Umsätze von 8,4 Milliarden Euro<br />

im Jahr 2009 auf 8,9 Milliarden Euro 2012 gesteigert<br />

werden. Auch für das kommende Jahr ist mit einem weiteren<br />

Wachstum von 2 Prozent zu rechnen.<br />

Diese Zahlen machen deutlich, dass es in den letzten<br />

Jahren erhebliche Verschiebungen im Telefoniemarkt<br />

gegeben hat, die sich auch in Zukunft fortsetzen werden.<br />

Die Verschmelzung von Sprach- und Datendiensten<br />

über VoIP, die Verbreitung neuer Endgeräte aber<br />

auch der scharfe Wettbewerb auf dem deutschen Markt,<br />

der zum Beispiel zur Einführung von Flatrates geführt<br />

hat, haben hieran genauso Anteil, wie eine Regulierung,<br />

die beispielsweise Roaming-Gebühren stärker regelt.<br />

Nutzerzahlen nehmen zu<br />

Laut Bundesnetzagentur hat die Zahl der Festnetzanschlüsse<br />

seit 2009 kontinuierlich abgenommen. Insgesamt<br />

ging der Zugang zu stationären Sprachdiensten<br />

seit 2009 nur geringfügig von 38,5 Millionen auf 38<br />

Millionen im Jahr 2012 zurück. Hierbei ist aber eine<br />

zunehmende Substitution der analogen oder ISDN-Anschlüsse<br />

durch VoIP zu konstatieren. Gab es demnach<br />

im Jahr 2009 noch 32,3 Millionen klassische Festnetzanschlüsse<br />

in Deutschland, waren es 2011 nur noch 28,7<br />

Millionen. Im Gegensatz dazu haben die Zugänge zu<br />

stationärer Sprachtelefonie über DSL und Kabel seit<br />

2009 von 6,2 Millionen Anschlüssen auf 9,3 Millionen<br />

im Jahr 2011 zugenommen.<br />

Bei den stationären Datendiensten haben die Nutzerzahlen<br />

zugenommen. Im Jahr 2009 gab es im deutschen<br />

Festnetz 25 Millionen Breitbandanschlüsse, 2011 waren<br />

es 27,3 Millionen. Dabei wird immer noch der Hauptteil<br />

der Verbindungen über DSL realisiert (23,4 Millionen),<br />

allerdings steigt der Anteil von alternativen Technologien<br />

wie Kabel oder Glasfaser von 2,6 Millionen<br />

Anschlüssen 2009 auf 3,8 Millionen im Jahr 2012 an.<br />

EITO stellt – im Gegensatz zur Bundesnetzagentur –<br />

Nutzungszahlen zu mobilem Breitband zur Verfügung.<br />

Demnach ist die Zahl der Verträge für mobiles Breitband<br />

seit 2009 jährlich zweistellig gewachsen und hat<br />

sich von 21,7 Millionen auf 32,4 Millionen Verträge im<br />

Jahr 2011 erhöht.<br />

89


ARPU kann nur durch Erhöhung des<br />

Leistungsumfangs gesteigert werden<br />

Verbindet man nun die Umsätze und die Vertragszahlen,<br />

lässt sich die Entwicklung der durchschnittlichen<br />

Umsätze pro Nutzer darstellen. Daraus ergibt sich, dass<br />

die durchschnittlichen Umsätze pro Kunde seit 2009 in<br />

allen Bereichen leicht rückläufig sind. In der Festnetztelefonie<br />

wird immer noch der höchste Umsatz pro Kunde<br />

gemacht, er lag im Jahr 2009 bei 37 Euro und ging nur<br />

leicht bis 2011 auf 35,44 Euro zurück. Bei den Umsätzen<br />

mit Internetzugängen ergibt sich ein ähnliches Bild. Konnten<br />

2009 deutschlandweit im Schnitt noch 27,94 Euro pro<br />

Kunde mit Netzzugängen erzielt werden, waren es 2011<br />

26,65 Euro. Der relativ niedrige ARPU von 11,07 Euro<br />

im Jahr 2011 im Mobilfunk liegt primär an der hohen<br />

Zahl ungenutzter Pre-Paid-Verträge. Allerdings ist<br />

auch hier der Zeitvergleich aufschlussreich: 2009 lag der<br />

durchschnittliche Umsatz noch 12,85 Euro pro Kunde.<br />

Mit mobilen Datendiensten wurden im Jahr 2011 im<br />

Schnitt 19,40 Euro pro Kunde umgesetzt. Auch hier ist<br />

der ARPU leicht zurückgegangen, betrug er doch 2009<br />

noch 21,12 Euro.<br />

Diese Ergebnisse zeigen, dass sich der durchschnittliche<br />

Erlös pro Nutzer in den betrachteten drei Jahren<br />

dort verringert hat, wo keine neuen Leistungen hinzugekommen<br />

sind. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass<br />

die Nutzer in Deutschland bei gleichen Preisen ein größeres<br />

Leistungsspektrum in Anspruch nehmen können.<br />

Fazit<br />

Diese kurze Skizzierung der ARPU-Entwicklung zeigt<br />

eine Branche unter Leistungsdruck, denn Nutzungszahlen<br />

und Umsätze haben sich in den vergangenen<br />

Jahren gegenläufig entwickelt. Während immer mehr<br />

Deutsche Telekommunikationsangebote nachfragen, ist<br />

die Umsatzentwicklung leicht rückläufig. Der ARPU<br />

kann nur dort steigen, wo neue Leistungen bzw. eine<br />

Steigerung des Leistungsumfangs hinzukommen. Diese<br />

Zahlen bestätigen deutlich die eingangs aufgestellte<br />

These, dass sich die Telekommunikationsbranche weiter<br />

im Umbruch befindet und legt nahe, dass der zukünftige<br />

Erfolg des Sektors weniger von Umsatzsteigerungen,<br />

sondern von Kosteneinsparungen, Effizienzsteigerungen<br />

und der Weiterentwicklung neuer Angebote abhängen<br />

wird. Vor allem der Ausbau dringend benötigter Hochgeschwindigkeitsnetze<br />

wird vor diesem Hintergrund zur<br />

Herausforderung, bietet aber auch Chancen für neue Erlösquellen.<br />

<br />

90


Quelle: TNS Infratest auf Basis EITO, Bundesnetzagentur, 2012<br />

ARPU Festnetztelefonie ARPU stationäres Internet ARPU mobile Sprachdienste ARPU mobile Datendienste<br />

$40<br />

$37,00<br />

$36,17<br />

$35,44<br />

$35<br />

$30<br />

$27,94<br />

$27,20<br />

$26,65<br />

Autor: Dr. Sabine Grau-<br />

$25<br />

mann, Senior Director, TNS<br />

$20<br />

$21,13<br />

$20,03<br />

$19,40<br />

Infratest Business Intelligence<br />

$15<br />

$12,85<br />

$12,48<br />

$11,07<br />

$10<br />

$5<br />

0<br />

2009 2010 2011<br />

Autor: Tobias Weber, Projektleiter<br />

“Monitoring-Report<br />

Digitale Wirtschaft”, TNS<br />

Infratest Business Intelligence<br />

91


ALTERNATIVE NUTZUNG - OPEN ACCESS ALS VERMARKTUNGSPRINZIP<br />

Netze entstehen<br />

Glasfaserinfrastrukturen sind technisch allen anderen<br />

Technologien überlegen. Die Nachfrage nach hochbitratigen<br />

Anschlüssen steigt sowohl für geschäftliche<br />

Anwendungen als auch im privaten Bereich. Dennoch<br />

entstehen neue Glasfasernetze für den hochbitratigen<br />

Zugang zum Netz der Netze nur zögerlich.<br />

Immer mehr traditionell eher TK-fremde Marktteilnehmer<br />

spielen mit dem Gedanken in NGA-Infrastrukturen<br />

zu investieren. Oft sind dies Unternehmen,<br />

die weniger TK-Know-how, aber dafür umso mehr Erfahrungen<br />

mit Tiefbau bzw. dem Betrieb von verschiedenen,<br />

anderen Netzstrukturen haben. Wie kann ein<br />

solches Netz vermarktet werden? Es gibt viele Möglichkeiten,<br />

aber welche sind sinnvoll und was ist dazu zu<br />

tun? Und wer kann dabei helfen?<br />

Eigene Endkundenprodukte – der „TK-olympische<br />

Zehnkampf“<br />

Es ist ein naheliegender Gedanke, auf Basis des eigenen<br />

Netzes ein eigenes Endkundenangebot unter eigenen,<br />

evtl. schon vorhandenen starken Marken zu vertreiben.<br />

Dies bietet die Chance auf den im Vergleich zu anderen<br />

Lösungen größten Umsatz, die größte Marge und kann<br />

potentiell eine vorhandene Marke stärken. Mindestens<br />

in urbanen Gebieten hieße dies, mit einem oder mehreren<br />

der großen TK-Unternehmen zu konkurrieren. Dies<br />

kann vermutlich nur mit attraktiven Triple-Play-Angeboten<br />

gelingen: Internet, Telefonie in hoher Qualität<br />

inkl. Fernsehen mit einem großen Programmangebot.<br />

All dies „vom Leerrohr bis zum Klingelton“ auf die Beine<br />

zustellen, stellt zumindest für den Festnetzbereich<br />

die Königsdisziplin für TK-Unternehmen dar.<br />

Das kann gelingen, sofern die richtigen Partner dazu<br />

gewählt werden. Sowohl der eigentliche, technische<br />

Netzbetrieb, aber auch die zahlreichen TK-spezifischen<br />

Prozesse, wie z. B. Portierungen von Rufnummern,<br />

sind im einzelnen nicht komplex, in der notwendigen<br />

Vielzahl aber nur dann effizient umzusetzen und auf der<br />

Höhe der Zeit zu halten, wenn diese Aufgaben für eine<br />

ausreichend große Zahl von Anschlüssen realisiert werden.<br />

Die meisten neuen NGA-Infrastrukturen alternativer<br />

Anbieter sind zu klein und die möglichen Absatzmengen<br />

zu gering, als dass die notwendigen Aufwende<br />

erlöst werden könnten. Dies sind einige der Aufgaben,<br />

die Integratoren übernehmen können.<br />

Letztlich sind es die Dienste, die der Endkunde nutzen<br />

möchte. Selbst für größere Stadtwerke wird es vermutlich<br />

nicht sinnvoll sein, die Dienste wie Sprache und<br />

TV selbst zu produzieren. Denn auch hier gilt, dass nur<br />

eine ausreichend große Anzahl an Anschlüssen ausreichend<br />

geringe Stückkosten ermöglicht. Alternativ bietet<br />

es sich heute an, White-Label-Dienste zu nutzen. Integratoren<br />

helfen dabei, diese Dienste mit dem Netz zusammen<br />

zu bringen. So gelingt es heute, wettbewerbsfähige<br />

Endkundenprodukte mit einem erstaunlich geringen<br />

Aufwand auf einer NGA-Infrastruktur zu realisieren.<br />

Der TK-Endkundenmarkt ist hart umkämpft, und die<br />

Vermarktung eines eigenen Endkundenprodukts ist kein<br />

Selbstläufer. Die Bedürfnisse der Endkunden sind verschieden<br />

und es ist sinnvoll, nach weiteren Möglichkeiten<br />

der Vermarktung zu suchen, die idealerweise nicht<br />

nur alternativ sondern parallel realisiert werden können.<br />

Diese Möglichkeiten gibt es.<br />

Bitstrom – Warum?<br />

Es sind viele Anschlussvorprodukte denkbar, die auf<br />

Basis einer NGA-Infrastruktur bereitgestellt werden<br />

können. Für fast alles mag es Anwendungen geben, aber<br />

nur wenige sind wirtschaftlich so sinnvoll, dass damit<br />

ein Netz substantiell ausgelastet werden könnte. Die<br />

92


einfachste Variante ist die Verpachtung des passiven<br />

Netzes als Ganzes und damit für den Investor risikofrei.<br />

Dies funktioniert i. d. R. nicht: Am Ende der Pacht hat<br />

der Pächter das Netz ganz oder teilweise bezahlt; es gehört<br />

ihm jedoch nicht. In dem Fall, dass er das Risiko<br />

für ein solches Netz komplett übernehmen kann, wird er<br />

zumeist selbst ein Netz bauen.<br />

Die Vermietung von genutzten Glasfasern ist eine weitere<br />

Möglichkeit. Der Nachfrager mietet nur die Glasfasern,<br />

die er zum Anschluss seiner Kunden benötigt.<br />

Der Vermieter hat mehr Aufwand als im Pachtmodell,<br />

denn er muss den Zugang verwalten. Bei diesem Modell<br />

können mehrere Nachfrager das Netz unabhängig<br />

voneinander nutzen. Dieses Geschäftsmodell ist ebenfalls<br />

nicht dazu geeignet, ein Netz ausreichend auszulasten.<br />

Die notwendigen Mindestaufwendungen, die<br />

ein nachfragendes Unternehmen betreiben müsste, um<br />

diese Glasfasern abzunehmen und mit seinem eigenen<br />

Netz zu verbinden, sind so groß, dass dies nur sinnvoll<br />

erscheint, wenn ein gewisser Markterfolg gesichert ist.<br />

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass am Ende nur ein<br />

Nachfrager da ist, der aber nicht die notwendige Auslastung<br />

realisiert.<br />

Auf der nächsten Stufe stellt der Netzbesitzer dem<br />

Nachfrager einen vollständigen Netzanschluss von der<br />

Wohnung des Endkunden bis zu einem zu vereinbarenden<br />

Übergabepunkt zur Verfügung. Dies wird als „Bitstrom“<br />

bezeichnet. Der Vorteil gegenüber der Vermarktung<br />

der einzelnen Fasern liegt hauptsächlich darin, dass<br />

die in diesem Fall mehrfach je Nachfrager notwendigen<br />

Konzentrationsnetze durch ein einziges ersetzt werden,<br />

welches besser ausgelastet wird und dadurch kostengünstig<br />

sein kann. Die Nutzung nur eines Konzentrationsnetzes<br />

ist möglich, weil die Konzentrationsnetze in<br />

der Praxis alle sehr ähnlich sind und daher kaum zur<br />

Differenzierung der Endkundenprodukte beitragen.<br />

Ganz im Gegensatz zu den Diensten, die der Endkunde<br />

letztlich nutzen will. Neben dem Preis und dem Service,<br />

sind es vor allem die Dienste, wie Sprache, Internet<br />

oder TV, bei denen sich die Produkte am Endkundenmarkt<br />

voneinander unterscheiden. Der Nachfrager von<br />

TK-Vorleistungen wird daher diese Dienste selber produzieren<br />

oder White-Label-Dienste seiner Wahl nutzen.<br />

Aus diesem Grund ist es wenig erfolgversprechend,<br />

Anschlüsse eines NGA-Netzes gebündelt mit Diensten<br />

als Wholesale-Produkt insbesondere den etablierten<br />

TK-Anbietern anzubieten. Es gibt heute nur einen kleinen<br />

Markt für White-Label-Double-Play-Anschlüsse<br />

und nahezu keinen für Triple Play.<br />

NGA-Forum schafft Struktur<br />

Die Bundesnetzagentur initiierte 2010 das NGA-<br />

Forum, in dem u. a. die möglichen NGA-Vorleistungen<br />

beschrieben werden sollten, die geeignet sind, die<br />

Zusammenarbeit zwischen Infrastrukturbesitzern und<br />

Vorleistungsnachfragern wirtschaftlich sinnvoll zu ermöglichen.<br />

Als am meisten Erfolgversprechend wurde<br />

der sogenannte „Layer-2-Bitstrom“ identifiziert, welcher<br />

dann idealerweise als eine Variante des „Open Access“<br />

diskriminierungsfrei jedem Nachfrager angeboten werden<br />

soll.<br />

Layer-3-Bitstrom ist seit vielen Jahren im Markt erfolgreich<br />

etabliert und wird bis heute für die Vermarktung<br />

von NGA-Infrastrukturen genutzt. Layer-2-Bistrom<br />

kann näherungsweise als eine Weiterentwicklung<br />

betrachtet werden, die die Nutzung der technologischen<br />

Vorteile moderner, insbesondere glasfaserbasierter<br />

NGA-Infrastrukturen im Rahmen eines Bitstroms<br />

nutzbar macht.<br />

Im Rahmen des NGA-Forums wurde eine technische<br />

Spezifikation erarbeitet, die es ermöglicht, dass Nachfrager<br />

und Anbieter mit jeweils mehreren Partnern zusammenarbeiten<br />

können, ohne für jede neue Beziehung <br />

93


immer neue Lösungen erarbeiten zu müssen. Dies gilt<br />

in gleichem Maße für die Prozessschnittstelle, über die<br />

z.B. Bestellungen, Bereitstellungen usw. abgewickelt<br />

werden sollen. Insbesondere die überwiegende Anzahl<br />

der großen TK-Anbieter arbeiten in einer Arbeitsgruppe<br />

an der Ausarbeitung dieses Standards. Die ersten für<br />

eine größere Anwendung geeigneten Realisierungen<br />

entstehen zurzeit und werden vermutlich Anfang 2013<br />

der Testphase entwachsen sein.<br />

Diese Schnittstellen und Standards sind immer noch<br />

so aufwendig in der Realisierung, dass auch hier gilt,<br />

dass eine eigene Umsetzung sich nur für sehr große Infrastrukturen<br />

lohnen wird. Es ist eine der Kernaufgaben<br />

von Integratoren, hier kostengünstige Lösungen anzubieten,<br />

da sie diese Aufgaben für mehrere Infrastrukturen<br />

wahrnehmen. Als wichtigen Nebeneffekt bringen sie<br />

dabei bestehende Beziehungen zu Bitstromnachfragern<br />

mit und der Infrastrukturbesitzer muss nur wenig Aufwand<br />

betreiben, um sich im für ihn i. d. R. neuen Markt<br />

des TK-Wholesales zurechtzufinden.<br />

Ausblick<br />

Open Access in Verbindung mit Layer-2-Bitstrom erscheint<br />

heute als eine langfristig sinnvolle und Erfolg<br />

versprechende Möglichkeit, NGA-Infrastrukturen<br />

zu vermarkten. Dies kann sogar einen die Investition<br />

schützenden Effekt haben: Sofern ein geeigneter Bitstrom<br />

verfügbar ist, wird kaum eine parallele Infrastruktur<br />

entstehen. Dies gilt zumindest für glasfaserbasierte<br />

FTTH/B-Netze. Die Glasfasern stellen eine<br />

Infrastruktur dar, die wirtschaftlich sinnvoll nicht gedoppelt<br />

werden kann.<br />

Wir stehen am Anfang einer Entwicklung, die mit<br />

fortschreitender Umsetzung der neuen Standards und<br />

mit wachsendem Angebot regionaler Netze zunehmend<br />

an Fahrt gewinnt. Einzelne Infrastrukturbesitzer setzen<br />

heute schon vollständig auf eine Vermarktung als Bitstrom<br />

im Open Access-Modell, ohne eine eigene Marke<br />

am Endkundenmarkt zu platzieren.<br />

Einer der großen Vorteile des Layer-2-Bistroms ist<br />

es, dass über einen solchen Anschluss eine Vielzahl von<br />

Diensten genutzt werden kann. Darüber hinaus ist es<br />

im Fall von FTTH sogar möglich, mehrere Bitstrom-<br />

Anschlüsse für mehrere Nachfrager in einer Wohnung<br />

auf einem Glasfaseranschluss zu realisieren. Somit ist es<br />

denkbar, dass ein Kunde das Triple-Play-Produkt eines<br />

Anbieters nutzt, gleichzeitig jedoch eine andere Dienstleistung,<br />

z. B. aus dem Bereich eHealth, über den selben<br />

physikalischen Anschluss bereitgestellt wird. Eine<br />

Mehrfachnutzung mit entsprechenden zusätzlichen<br />

Einnahmen ist denkbar, sofern zukünftig entsprechende<br />

Dienstleistungen jenseits von Triple Play verfügbar sind<br />

und vom Endkunden nachgefragt werden.<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, eine NGA-Infrastruktur<br />

zu vermarkten. Das eigene Endkundenprodukt kann<br />

eine sehr gute Wahl sein. Es ist aber nicht die einzige.<br />

Das NGA-Forum weist mit der Standardisierung des<br />

Layer-2-Bistroms und der Idee des Open Access den<br />

Weg. Mit einem geeigneten Integrator als Partner kann<br />

und wird es gelingen, alle sinnvollen Vermarktungswege<br />

kostengünstig parallel zu nutzen. <br />

Autor: Dr. Steffen Müller,<br />

Kooperationsmanagement,<br />

vitroconnect GmbH<br />

94


Dr. Joachim Pfeiffer, MdB (CDU/<br />

CSU), Wirtschaftspolitischer Sprecher<br />

der Bundestagsfraktion<br />

Die Liberalisierung des TK-Marktes<br />

ist zweifellos eine Erfolgsgeschichte.<br />

Der Markt hat sich grundlegend<br />

gewandelt: Die Entwicklung ging von<br />

Monopolpreisen zu deutlich geringeren<br />

Wettbewerbspreisen; von altmodischen<br />

analogen Fernmeldenetzen zu<br />

digitalen breitbandigen Infrastrukturen;<br />

von wenigen staatlich vorgegebenen<br />

Standardprodukten zu einer Vielzahl<br />

neuer, innovativer Dienstleistungen. Der<br />

Gesetzgeber hat diese Entwicklung mit<br />

mehreren Novellen des TKG begleitet<br />

und gestaltet. Immer ging es dabei um<br />

die Stimulierung des Wettbewerbs und<br />

das Setzen von Anreizen für Infrastrukturinvestitionen.<br />

Mit der letzten Novelle<br />

haben wir beides noch einmal gestärkt.<br />

Die Erfolgsgeschichte kann somit<br />

weitergehen. <br />

Dieter Schmidt, Ministerialrat,<br />

Niedersächsisches Ministerium für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und<br />

Stellvertretender Vorsitzender und<br />

Geschäftsführer des Länderarbeitskreises<br />

Telekommunikation,<br />

Informationswirtschaft, Post<br />

Im derzeitigen Wettbewerbsumfeld<br />

sind einem ausschließlich marktgetriebenen<br />

Netzausbau, insbesondere in<br />

ländlichen Regionen, wenig Chancen<br />

einzuräumen. Finanzierungsinstrumente<br />

wie Darlehen oder Bürgschaften können<br />

den Glasfaserausbau unterstützen,<br />

geben aber keine Antwort darauf, wie<br />

Projekte realisiert werden können, deren<br />

Wirtschaftlichkeit in Frage steht. Eine<br />

wirksame Förderstrategie muss vielmehr<br />

alle Instrumente - einschließlich der<br />

Förderung der Wirtschaftlichkeitslücke<br />

des kompletten Ausbauprojektes bis<br />

hin zum aktiven Endkundenanschluss –<br />

umfassen. <br />

Prof. Hartwig Tauber, Director<br />

General, FTTH Council Europe<br />

Der Zeithorizont 2020 bis 2025 bedeutet<br />

mehr als 10 Jahre in die Zukunft zu<br />

blicken. Bedenkt man, dass noch vor<br />

10 Jahren heute alltägliche Produkte<br />

und Anwendungen wie Tablet-PCs, HD-<br />

Flachbildfernseher, 3D im Wohnzimmer,<br />

Facebook oder digitale Fotografie<br />

völlig unbekannt waren, kann man nur<br />

erahnen, welche Neuerungen uns in<br />

den nächsten 10 Jahren bevorstehen.<br />

Mit 4K-Video (4 x HD-Auflösung), der<br />

allgegenwärtigen „Cloud“, Smart-TVs<br />

und der zunehmenden Etablierung der<br />

Videokommunikation kündigen sich<br />

schon die nächsten Revolutionen an.<br />

Was spricht deshalb dagegen, dass ich<br />

2025 statt einer Videokonferenz eine<br />

Holografie-Konferenz abhalte? Und<br />

dann geht es nicht mehr um 50, 100<br />

oder 200 MBit/s sondern um stabile<br />

Datenraten im Gigabit-Bereich. <br />

95


MUSS ES WIRKLICH GLASFASER BIS ZUM HAUSHALT SEIN?<br />

Alle Marktteilnehmer sind sich einig: Glasfaser bis zum<br />

Haushalt ist die beste und einzig zukunftssichere Breitbandlösung.<br />

Darin stimmen in seltener Einigkeit alternative<br />

Netzbetreiber, ehemalige Monopolisten, Experten<br />

und Industrievertreter überein. Doch wenn es um den<br />

Zeitpunkt geht, WANN dieser Idealzustand erreicht<br />

werden soll, gehen die Meinungen deutlich auseinander.<br />

Das FTTH Council Europe als europaweit tätige<br />

Industrieorganisation tritt bereits seit 2004 für eine raschest<br />

mögliche Umsetzung des Glasfaserausbaus bis<br />

zum Haushalt ein. Seitdem wurden immer neue Zwischenlösungen<br />

für Netzbetreiber (VDSL, Vectoring,<br />

Bonding,…), Kabel-TV-Anbieter (Docsis 3.0 aufwärts)<br />

und Mobilfunkanbieter (LTE in immer neuen Versionen)<br />

als mögliche Alternativen zum Umstieg auf Glasfaser<br />

propagiert. Dennoch hält das FTTH Council Europe<br />

daran fest, dass ausschließlich Glasfaser bis zum<br />

Haushalt die richtige Lösung für Europa darstellt.<br />

Die Gründe dafür sind stichhaltig und lassen sich in<br />

einem einfachen Statement zusammenfassen: nur Glasfaser<br />

kann die notwendigen Bandbreiten sowohl im<br />

Down- als auch im Upstream zur Verfügung stellen,<br />

die sowohl heute als auch in Zukunft notwendig sind.<br />

FTTH ist damit auch die einzige wirklich zukunftssichere<br />

Option, die Europa auch im weltweiten Vergleich<br />

konkurrenzfähig macht.<br />

Ein einfacher Vergleich der möglichen Geschwindigkeiten<br />

macht dies bereits deutlich. Als die Vectoring-<br />

Technologie vorgestellt wurde, schaffte es die theoretische<br />

Möglichkeit, mehr als 100 MBit/s zu erreichen,<br />

in die Schlagzeilen. Ähnliches gilt für die DOCSIS-<br />

Standards, die sogar 300 MBit/s und mehr bieten sollen.<br />

Und als kürzlich die zukünftigen Versionen von LTE<br />

mit mehr als 700 MBit/s diskutiert wurden, gab es euphorische<br />

Stimmen, die von „Durchbruch“ und „Festnetzkiller“<br />

sprachen.<br />

Aus der Sicht der Glasfasertechnologie erscheinen<br />

die hier erwähnten Geschwindigkeiten bestenfalls wie<br />

Nachrichten aus der Steinzeit. Zumal der Bedarf nach<br />

symmetrischen Bandbreiten (also hohe Upload-Bandbreiten)<br />

dabei völlig vernachlässigt wird. Das deshalb,<br />

da so gut wie alle anderen Zugangsnetz-Technologien<br />

von Haus aus asymmetrisch ausgelegt sind und damit<br />

die Geschwindigkeit, mit der Daten vom End-Anwender<br />

in das Internet übertragen werden können, nur einen<br />

Bruchteil der gerne beworbenen <strong>Download</strong>raten ausmacht.<br />

Um dies zu verdeutlichen, stellen Sie sich einfach<br />

einen FTTH-Kunden in Hong Kong vor, dem Sie <br />

Tabea Rößner, MdB (Bündnis 90 /<br />

Grüne), Sprecherin für Medienpolitik<br />

und Demografie, Mitglied<br />

in der Enquete-Kommission Internet<br />

und digitale Gesellschaft.<br />

Der Glasfaserausbau ist für Innovation und Beschäftigung<br />

in Deutschland außerordentlich wichtig und<br />

ist das zentrale Infrastrukturprojekt in den nächsten<br />

Jahren. Für viele Unternehmen ist der Anschluss ans<br />

Glasfasernetz ein Standortfaktor, insbesondere außerhalb<br />

der Städte. Der Ausbau befindet sich aber erst<br />

am Anfang und ist von den Zielen der Digitalen Agenda<br />

weit entfernt. Open-Access-Modelle, die der Staat<br />

ko-finanziert, halte ich für eine gute Möglichkeit, um<br />

den Ausbau zu beschleunigen. Kooperationsvereinbarungen<br />

und regulatorisch begleitende Maßnahmen<br />

sollen, damit einhergehen, wie wir Grüne es vorschlagen.<br />

Zusätzlich eignen sich auch KfW-Programme,<br />

deren Wirksamkeit allerdings regelmäßig überprüft<br />

werden müssen. <br />

97


erzählen, dass sie schon bald „bis zu“ 120 MBit/s <strong>Download</strong>-Bandbreite<br />

auf einem DOCSIS-Kabelnetz haben<br />

werden. Dieser wird bestenfalls seinen Kopf schütteln<br />

und sich fragen, woher dieser Enthusiasmus kommt<br />

– schließlich hat er bereits seit 1,5 Jahren einen 1.000<br />

MBit/s Zugang. Und damit ist noch lange nicht das<br />

Maximum erreicht, Firmenkunden werden schon heute<br />

bei Bedarf mit 10.000 MBit/s über Glasfaser angebunden<br />

(Yankee Group; „Next Generation Access Services:<br />

Analysis of Portfolios“)<br />

Ähnlich sieht es mit den großen Unterschieden zwischen<br />

beworbener und tatsächlich verfügbarer Bandbreite<br />

aus. Eine Studie, die mobile Breitbandnetze in England<br />

untersuchte, kam zu dem Ergebnis, dass die Kunden im<br />

Durchschnitt nur ¼ der versprochenen <strong>Download</strong>-Geschwindigkeit<br />

erhalten (epritro UK, „UK Mobile Broadband<br />

Analysis“). Und im Festnetzbereich zeigt eine kürzlich<br />

in den USA veröffentlichte Studie ein ähnliches Bild<br />

– mit Ausnahme von Glasfaser. Denn laut dieser Studie<br />

erzielt ein guter Teil der Glasfaserkunden sogar schnellere<br />

Bandbreiten als in der Produktbeschreibung ursprünglich<br />

beworben wurden. (FCC, „A Report on Consumer Wireline<br />

Broadband Performance in the US“)<br />

Die Liste der Schwächen der diversen Kupfer- und<br />

Wireless-Lösungen lässt sich bekanntermaßen beliebig<br />

weiter fortsetzen. Geschwindigkeitseinbußen zu „Stoßzeiten“,<br />

aufgeteilte Bandbreiten bei Mobil-Lösungen,<br />

zeitliche Verzögerungen bei der Datenübertragung<br />

(Latenz), und so weiter…. (FTTH Council Europe,<br />

„FTTH Handbook 5th Edition“)<br />

Obwohl alle diese Nachteile zumindest bei den Experten<br />

hinlänglich bekannt sind, werden sie in der täglichen<br />

Kommunikation gerne verschwiegen. Wie zutreffend<br />

ist hier der Vergleich mit den Vertretern der Kutschen-<br />

Lobby vor ungefähr hundert Jahren. Obwohl sich klar<br />

abzeichnete, dass das Auto die bessere Wahl darstellt,<br />

wurde weiterhin versucht, mit zwei zusätzlichen Pferden<br />

vor der Kutsche eine Lösung zu finden, die den Umstieg<br />

auf das Auto nicht notwendig macht.<br />

Wahrscheinlich ist das Wissen um die Beschränktheit<br />

der angeblichen „Alternativtechnologien“ auch der<br />

Grund, warum üblicherweise in der Diskussion sofort<br />

auf betriebswirtschaftliche Aspekte ausgewichen wird.<br />

Auch wenn solche Aspekte nicht Thema dieses Textes<br />

sind, soll darauf hingewiesen werden, dass das FTTH<br />

Council Europe über eine Reihe von Studien verfügt,<br />

die auch in diesen Bereichen anschaulich darlegen, dass<br />

Glasfaser die überlegene Lösung darstellt. Als exemplarisches<br />

Beispiel sei hier die beliebte Argumentation angeführt,<br />

dass es heute am Markt keine Anzeichen dafür<br />

gibt, dass Endkunden solch schnelle Breitbandanschlüsse<br />

benötigen bzw. kaufen würden. Eine aktuelle Studie des<br />

FTTH Council Europe, die Glasfasernetze untersucht,<br />

welche schon längere Zeit am Markt sind, widerlegt dies<br />

deutlich. Tatsächlich ist die Akzeptanz des Angebotes<br />

nur eine Frage der Zeit, und Kunden, die sich einmal für<br />

einen FTTH-Anschluss entschieden haben, sind nicht<br />

mehr bereit, auf eine andere Technologie umzusteigen.<br />

(Diffraction Analysis, „Successful Service Strategies for<br />

FTTH Operators)<br />

Im Zusammenhang mit den Mobillösungen sei angemerkt,<br />

dass das FTTH Council Europe nicht grundsätzlich<br />

gegen mobile Breitbandkommunikation ist.<br />

Im Gegenteil, diese ist heute Teil unseres Alltages<br />

und kein Anwender möchte die mobile Freiheit missen.<br />

Doch ist dies ein anderes Nutzungsszenario als<br />

jenes, das man für den Breitbandanschluss zu Hause<br />

vorsehen würde. Aus diesem Grund sehen wir mobile<br />

Lösungen als komplementär an – und LTE entwickelt<br />

sich sogar zunehmend zu einer Unterstützung<br />

für den Glasfaserausbau, da eine große Anzahl an<br />

Basisstationen notwendig ist, die mit Glasfaser angebunden<br />

werden. Allerdings sieht das FTTH Council<br />

Europe mit Besorgnis, dass gerade in ländlichen<br />

Bereichen Lösungen wie LTE als Alternative zum<br />

Glasfaserausbau betrachtet werden. Damit ist eine <br />

98


Anne Ruth Herkes, Staatssekretärin<br />

im Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Technologie<br />

Derzeit verfügen 51 Prozent der Haushalte<br />

über Zugang zu einem Breitbandanschluss<br />

mit einer Leistung von mit mindestens 50<br />

Mbit/s. Nur ein Bruchteil dieser Anschlüsse<br />

wird nachgefragt. Vor diesem Hintergrund,<br />

und auch um Mitnahmeeffekte zu vermeiden,<br />

sollten Fördermaßnahmen zunächst auf die<br />

Gemeinschaftsaufgaben sowie EU-Programme<br />

beschränkt bleiben. Wichtiger als ein<br />

zusätzliches Breitband-Förderprogramm, das<br />

im Übrigen einer Kofinanzierung durch die<br />

Länder bedürfte, ist es, dass Unternehmen<br />

bestmögliche Rahmenbedingungen für Investitionen<br />

in den Ausbau von Hochleistungsnetzen<br />

vorfinden.<br />

Zur Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten<br />

von klein- und mittelständischen<br />

Unternehmen, Stadtwerken und Kommunen<br />

wurden daher die Voraussetzungen und<br />

Konditionen von bestehenden KfW-Programmen<br />

für den Breitbandausbau transparent<br />

gemacht: Die KfW hat einen Breitbandfördertipp<br />

auf ihrer Internetseite veröffentlicht,<br />

umfassende Informationen sind auch auf<br />

dem Breitbandportal des BMWi www.<br />

zukunft-breitband.de nachzulesen. In Workshops<br />

mit dem Bankensektor werden zudem<br />

Möglichkeiten für ein stärkeres Engagement<br />

bei der privaten Finanzierung von Breitbandprojekten<br />

diskutiert.<br />

Das Bürgschaftsinstrumentarium des Bundes<br />

und der Länder bietet bereits jetzt auch für<br />

Breitbandprojekte bis zu 80 %ige Verbürgungen<br />

von Bankkrediten an. Die Bürgschaftsbanken,<br />

die von Bund und Land rückverbürgt<br />

werden, geben Bürgschaften bis zu 1 Mio.<br />

Euro (ab 01.01.2013 bis 1,25 Mio. Euro).<br />

Darüber hinausgehender Bedarf kann durch<br />

die Länder direkt verbürgt werden. Der Bund<br />

kann sich beteiligen, sofern das Vorhaben<br />

überregionale Bedeutungen hat, das einzelne<br />

Land in seiner Wirtschaftskraft überfordert<br />

wäre und es sich um ein Unternehmen<br />

handelt, das sich mehrheitlich in privater -<br />

und somit nicht kommunaler – Hand befindet.<br />

In den neuen Ländern kann sich der Bund ab<br />

Beträgen über 10 Mio. Euro beteiligen, aber<br />

auch hier muss es sich um ein überwiegend<br />

privates Unternehmen handeln. Voraussetzung<br />

ist in jedem Fall die Prüfung der Tragfähigkeit<br />

des Vorhabens durch die Hausbank.<br />

Es gilt, die bestehenden Möglichkeiten zu<br />

nutzen, um den Ausbau von Breitbandprojekten<br />

weiter voranzubringen. <br />

Jochen Homann, Präsident der<br />

Bundesnetzagentur<br />

Die 15 Jahre seit der vollständigen Liberalisierung<br />

des TK-Marktes haben eindrucksvoll<br />

gezeigt, dass Wettbewerb nicht bloß Preise<br />

auf ein effizientes Niveau, sondern vor allem<br />

die dynamischen Entwicklungspotenziale des<br />

Sektors zur Entfaltung bringt. Dank verlässlicher<br />

regulatorischer Rahmenbedingungen<br />

sind von den TK-Anbietern seither über<br />

100 Mrd. Euro in moderne Netze investiert<br />

worden – davon mehr als die Hälfte von den<br />

Wettbewerbern der Telekom. Ich bin der festen<br />

Überzeugung, dass erst die Marktöffnung<br />

die enormen Leistungssteigerungen sowie die<br />

bemerkenswerten Fortschritte bei Produktvielfalt<br />

und Servicequalität ermöglicht hat. <br />

99


Verschärfung der digitalen Kluft zwischen Städten und<br />

Regionen bereits vorprogrammiert.<br />

Bei all den Diskussionen rund um FTTH und die theoretischen<br />

Alternativen wird auch sehr häufig das größere,<br />

globale Bild vergessen. Denn schnelles Breitband<br />

ist bereits heute und wird in Zukunft noch viel stärker<br />

eine der wichtigen Säulen für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

darstellen. Europa gerät hier in Gefahr, den<br />

Anschluss zu verlieren, da FTTH global seinen Siegeszug<br />

fortsetzt. Neben Asien konzentrieren sich nun auch<br />

der mittlere Osten, Russland, Südamerika und verstärkt<br />

auch wieder Nordamerika auf schnelles Breitband auf<br />

Glasfaserbasis. Die aktuellen globalen Marktdaten der<br />

fünf weltweiten FTTH Councils sprechen hier eine<br />

deutliche Sprache. Europa gerät immer mehr in Gefahr,<br />

den Anschluss an den Glasfaserausbau zu verlieren. Und<br />

dann hilft es wenig, wenn wir stolz darauf verweisen<br />

können, dass es erneut gelungen ist, einige zusätzliche<br />

MBit/s aus den bestehenden Kupfer-Anschlussnetzen<br />

zu „quetschen“, während Kunden in China, Russland,<br />

den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Kanada es<br />

dem Breitband-Anwender in Hong Kong gleich tun und<br />

das Internet mit einigen 1.000 MBit/s nutzen. (IDATE,<br />

„FTTH Market Panorama Europe“, „FTTH Market<br />

Panorama APAC“, „FTTH Market Panorama MENA“,<br />

„FTTH Market Panorama LATAM“ sowie RVA LCC,<br />

“US FTTH Market”).<br />

Aus diesem Grund bleibt das FTTH Council Europe<br />

auch weiterhin bei seiner klaren Forderung, dass der Ausbau<br />

von Glasfasernetzen bis zum Endkunden in Europa<br />

so schnell wie möglich vorangetrieben werden muss. Nur<br />

so kann sichergestellt werden, dass wir auch im Jahr 2020<br />

und danach zu den führenden und zukunftsorientierten<br />

Wirtschaftsräumen gehören und im globalen Wettbewerb<br />

bestehen können. Um dieses Ziel zu erreichen – und<br />

um die Frage aus der Überschrift zu beantworten – ja, es<br />

MUSS Glasfaser bis zum Haushalt sein! <br />

Autor: Karin Ahl<br />

Präsidentin des FTTH Council Europe<br />

100


Ingbert Liebing, MdB (CDU/<br />

CSU), Vorsitzender der Koalitions-<br />

Arbeitsgruppe Ländliche Räume<br />

– Regionale Vielfalt<br />

Aus meiner Sicht spricht absolut nichts<br />

dagegen. Es ist im Gegenteil die<br />

Aufgabe von Politik für gleichwertige<br />

Lebensverhältnisse in der Stadt und auf<br />

dem Land zu sorgen. Eine Koalitionsarbeitsgruppe<br />

„Ländliche Räume“, in<br />

der ich den Vorsitz innehatte, hat sich<br />

für eine Stärkung des Förderprogramm<br />

„Breitbandausbau“ mit Zuschüssen zur<br />

Schließung der Wirtschaftlichkeitslücke<br />

sowie ein Kredit- und Bürgschaftsprogramm<br />

der Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

ausgesprochen. Mehr als ein<br />

Dutzend konkrete Vorschläge unserer<br />

Koalitionsarbeitsgruppe zum Breitbandausbau<br />

machen deutlich: Dies<br />

ist das entscheidende Thema für die<br />

Zukunft der ländlichen Räume. <br />

101


VECTORING – STEILVORLAGE FÜR DEN BREITBANDAUSBAU ODER PASS INS<br />

WETTBEWERBSPOLITISCHE ABSEITS?<br />

Kaum ein Thema beschäftigt die Phantasie der Telekommunikationsbranche<br />

aktuell so stark wie „Vectoring“.<br />

Während die Telekom Vectoring als Schlüsseltechnologie<br />

für den Breitbandausbau und Surrogat für<br />

einen zügigen FTTB/FTTH-Ausbau anpreist, bewerten<br />

andere Experten das Potenzial der neuen Technik<br />

zurückhaltender.<br />

Was kann Vectoring tatsächlich? Durch die Ausschaltung<br />

des „Cross-Talk-Effekts“ (zu den technischen Aspekten<br />

siehe den Hintergrundbericht Seite 100) können<br />

via VDSL auf der Kupferleitung Bandbreiten von 80<br />

bis 100 MBit/s im download und bis zu 40 MBit/s im<br />

upload erreicht werden. Allerdings hängt der mögliche<br />

Leistungsgewinn von einer Reihe von Faktoren ab. Der<br />

wichtigste limitierende Faktor ist dabei die Länge der<br />

Kupferleitung. Bereits ab einer Leitungslänge von 500m<br />

reduziert sich der Vectoring-Effekt ganz erheblich, ab<br />

einer Leitungslänge von 800 m ist er nicht mehr feststellbar.<br />

Das bedeutet, dass zumindest fraglich ist, inwieweit<br />

ländliche Regionen, in denen die Kupferleitung<br />

vom Kabelverzweiger (KVz) zum Endkunden oft länger<br />

als 800 m ist, vom Vectoring profitieren können.<br />

Allerdings geht es der Telekom bei der Vectoring-<br />

Thematik auch nicht um eine Verbesserung der Breitbandversorgung,<br />

schon gar nicht im ländlichen Raum.<br />

Vielmehr instrumentalisiert der Ex-Monopolist die<br />

neue Technologie für seine wettbewerbspolitischen<br />

Ziele. So stellt die Telekom in Aussicht, bis 2016 möglicherweise<br />

bis zu 24 Mio. Haushalte in Deutschland<br />

mit VDSL-Vectoring zu versorgen, fordert dafür aber<br />

im Gegenzug von Politik und Regulierung nicht weniger<br />

als ein „Roll-back“ des Infrastrukturwettbewerbs<br />

in Deutschland. Zum einen möchte die Telekom die<br />

Vectoring-Technologie exklusiv nutzen können, also<br />

ein neues (Vectoring-)Monopol aufbauen dürfen. Zum<br />

anderen fordert sie ihr bereits überwundenes Infrastrukturmonopol<br />

an den Kabelverzweigern (KVz) zurück,<br />

indem sie von der Verpflichtung befreit werden<br />

will, ihren Wettbewerbern dort einen entbündelten<br />

Zugang anbieten zu müssen. Dies soll sogar die Kabelverzweiger<br />

betreffen, die die Wettbewerber bereits<br />

heute mit Glasfaser erschlossen haben.<br />

Stellt man die seitens der Telekom erhobenen regulierungspolitischen<br />

Forderungen nach einem Vectoring-<br />

und KVz-Monopol auf den Prüfstand, so stellt<br />

sich schnell heraus, dass diese mit dem Vectoring selbst<br />

faktisch nichts zu tun haben, sondern rein strategischer<br />

Natur sind. Warum nicht auch die Wettbewerber an<br />

den von ihnen mit Glas erschlossenen Kabelverzweigern<br />

Vectoring einsetzen sollen, lässt sich weder technisch<br />

noch ökonomisch begründen.<br />

Aber auch die Forderung nach der Aufhebung ihrer<br />

KVz-Entbündelungsverpflichtung ist nicht plausibel.<br />

Zwar ist es richtig, dass Vectoring (jedenfalls heute) nur<br />

dann funktioniert, wenn alle VDSL-Leitungen eines<br />

Bündels darin einbezogen sind und eine Entbündelung<br />

den Vectoring-Effekt aufheben könnte. Das von der Telekom<br />

aus diesem Umstand abgeleitete vermeintliche<br />

„Investitionsrisiko“, mit dem sie ihre Forderung nach<br />

einer Rücknahme der ihr obliegenden Entbündelungsverpflichtung<br />

begründet, besteht allerdings faktisch<br />

schon wegen der Ökonomie des VDSL-Ausbaus nicht.<br />

Vectoring setzt auf VDSL auf und damit einen Glasfaserausbau<br />

bis zum Kabelverzweiger (KVz) voraus. Wegen<br />

der hiermit verbundenen Kosten und den zu ihrer<br />

Amortisierung erforderlichen hohen Marktanteilen, ist<br />

die Wahrscheinlichkeit äußerst gering, dass ein Wettbewerber<br />

einen von der Telekom bereits mit Glasfaser<br />

versorgten KVz seinerseits noch einmal mit Glas überbaut<br />

und dort die Entbündelung nachfragt. Der von der<br />

Telekom konstruierte Kollisionsfall kommt daher in der<br />

Praxis nicht vor.<br />

Zudem erschließt die Telekom Kabelverzweiger – im<br />

Gegensatz zum Wettbewerb wie die im Breitbandkompass<br />

aufgeführte Projektübersicht deutlich belegt - fast<br />

ausschließlich in Ballungsräumen. Der von der Telekom<br />

in Form eines Wegfalls der Entbündelungsverpflichtung<br />

102


eanspruchte „Investitionsschutz“ betrifft daher entweder<br />

Investitionen, die faktisch gar nicht gefährdet sind<br />

(an den von ihr bereits erschlossenen KVz in Ballungsräumen)<br />

oder solche, die sie vorsichtshalber gar nicht<br />

erst tätigt (in den ländlichen Regionen).<br />

Spätestens auf den zweiten Blick wird also klar, dass es<br />

sich bei der – allen bisherigen Erfahrungen nach ohnehin<br />

mit Vorsicht zu genießenden – „Investitionszusage“<br />

der Telekom um ein Danaergeschenk handelt. Die Telekom<br />

verfolgt über Vectoring erstens das (an sich legitime)<br />

Ziel, ihr Netz in Ballungsgebieten gegenüber den<br />

Kabelnetzbetreibern wettbewerbsfähiger zu machen,<br />

wozu ein verstärktes FTTB/FTTH-Engagement aber<br />

deutlich mehr beitragen würde. Die von ihr in Aussicht<br />

gestellten 24 Millionen „Vectoring-Haushalte“ decken<br />

sich nicht nur zufällig mit der Zahl der Haushalte, die<br />

von den Kabelnetzbetreibern mit Breitband versorgt<br />

werden können und sich auf die Ballungsgebiete konzentrieren.<br />

Sie will zweitens (illegitim) über ihre flankierenden<br />

Forderungen den Infrastrukturwettbewerb dauerhaft<br />

ausschalten. Um dadurch drittens das Tempo aus dem<br />

FTTB/FTTH-Ausbau zu nehmen, indem sie versucht,<br />

den Wettbewerbern den oft notwendigen Zwischenschritt<br />

des entbündelten Zugangs am Kabelverzweiger<br />

künftig zu verwehren. Die Behinderung und Verzögerung<br />

von Glasfaserinvestitionen alternativer Anbieter<br />

ermöglicht es dem Ex-Monopolisten viertens, das abgeschriebene<br />

Kupfernetz – eine nicht zuletzt wegen der<br />

überhöhten Vorleistungsentgelte für den Zugang zur<br />

Teilnehmeranschlussleitung (TAL) bislang zuverlässige<br />

„Cash Cow“ – möglichst lange zu nutzen. Das von der<br />

Telekom beanspruchte Vectoring- und KVz-Monopol<br />

würde diese investitionsfremde Strategie noch unterstützen<br />

und führt damit weder zu FTTB/FTTH-Investitionen<br />

noch zu einem Nutzen für ländliche Regionen.<br />

Fazit: Die Telekom versteht Vectoring vor allem als<br />

eine „Zeitmaschine“ zurück in die monopolistische Prä-<br />

Historie. Die Mitgliedsunternehmen des <strong>BREKO</strong> sind<br />

zuversichtlich, dass Politik und Regulierung der Telekom<br />

dieses Geschenk nicht machen werden, sondern<br />

längst erkannt haben, dass sich die Potenziale der neuen<br />

Technologie nur im Wettbewerb wirklich heben lassen.<br />

Auf einem wettbewerblich gestalteten Spielfeld kann<br />

Vectoring als Komplementärtechnologie (bis zu einem<br />

gewissen Grad) zur Steilvorlage für eine verbesserte<br />

Breitbandversorgung werden. Das seitens der Telekom<br />

intendierte KVz- und Vectoring-Monopol führt dagegen<br />

geradewegs ins ordnungspolitische Abseits. <br />

XX<br />

Siehe auch Hintergrundinformation:<br />

„Technische Grundlagen des Vectoring“ , S. 100<br />

Autor: Benedikt Kind, Regulierungsverfahren<br />

& Recht,<br />

<strong>BREKO</strong><br />

103


TECHNISCHE GRUNDLAGEN DES VECTORING<br />

Hintergrundinformation<br />

Vectoring ist eine Variante des Dynamic Spectrum<br />

Management (DSM). Mit dem Vectoring-Verfahren<br />

wird der Effekt des Übersprechens zwischen den verschiedenen<br />

Leitungen in einem Bündel (crosstalk) weitgehend<br />

eliminiert. Dieser Prozess verlangt jedoch einer<br />

hohen Rechenleistung in den derart aufgerüsteten DS-<br />

LAMs. Das System errechnet für alle Kupfer-Doppeladern<br />

eines Bündels einzeln die jeweiligen Störeinflüsse<br />

und „schickt“ neben dem eigentlichen Nachrichtensignal<br />

ein abhängig von den errechneten Störeinflüssen<br />

erzeugtes Gegensignal in die einzelnen Doppeladern.<br />

Hierdurch wird nahezu eine Eliminierung der durch<br />

crosstalk entstehenden Störsignale erreicht.<br />

Vectoring unterliegt jedoch bestimmten technischen<br />

Restriktionen. Die Dämpfung der Leitung ist ein limitierender<br />

Faktor, d.h. der Vectoring-Effekt auf der<br />

Kupferleitung nimmt ab einer Leitungslänge von ca.<br />

500 m deutlich ab und ist ab einer Leitungslänge von<br />

700 m bis 800 m praktisch nicht mehr feststellbar. Vectoring<br />

ist daher heute nur vom Kabelverzweiger (KVz)<br />

aus sinnvoll einsetzbar und setzt voraus, dass der KVz<br />

mit Glas bzw. Richtfunk an das Backbonenetz angebunden<br />

ist (FTTC) und auch die Leitung vom KVz<br />

zur (vectoringfähigen) Einrichtung beim Endkunden<br />

(CPE) die oben angeführten Leitungslängen nicht<br />

überschreitet. Durch die Leitungslängenrestriktion ist<br />

zumindest fraglich, inwieweit eine Verbesserung der<br />

Breitbandversorgung in ländlichen Räumen über Vectoring<br />

erreicht werden könnte.<br />

Der Vectoring-Effekt wird nur erreicht, wenn alle<br />

Doppeladern eines Bündels (zwischen denen crosstalk<br />

auftreten kann) über einen gemeinsamen Vectoring-fähigen<br />

DSLAM geführt werden. Sobald sich auch nur<br />

eine Doppelader nicht im „Vectoring-Verbund“ befindet,<br />

bricht die Performance auch in den übrigen Doppeladern<br />

erheblich ein, so dass eine Entbündelung beim<br />

Vectoring technisch problematisch ist, faktisch aber<br />

wegen der Ökonomie des FTTC-Ausbaus ein Problem<br />

darstellen wird. Mittelfristig könnte die Weiterentwicklung<br />

eines sog. „Multi-DSLAM“ einen Lösungsansatz<br />

bieten, die eine Entbündelung immerhin dann erlauben<br />

würde, wenn sich die beteiligten Betreiber auf einen<br />

Systemhersteller einigen („Node Level Vectoring“). Das<br />

technische bzw. ökonomische Problem dieses Ansatzes<br />

liegt wohl noch in der Umsetzung der erforderlichen<br />

sehr hohen Rechenleistung.<br />

Der tatsächliche Nutzen und die geeigneten Einsatzmöglichkeiten<br />

von Vectoring sind aufgrund der zahlreichen<br />

Faktoren und Rahmenbedingungen, von denen der<br />

konkrete Leistungsgewinn am Ende abhängt, schwer<br />

abzuschätzen. So gibt es von Seiten der Hersteller unterschiedliche<br />

Angaben dazu, ab welchen Leitungslängen<br />

bzw. unter welchen Bedingungen signifikante<br />

Leistungsverluste einsetzen. Auch liegen noch keine<br />

abschließenden Erkenntnisse darüber vor, ob bzw. in<br />

welchem Ausmaß mit ADSL 2+ beschaltete Leitungen<br />

vom HVt aus den Vectoring-Effekt beeinflussen könnten.<br />

Schließlich ist auch der Einfluss von FTTB auf<br />

Vectoring in den Fällen zu untersuchen, in denen die<br />

gleiche Inhouse-Infrastruktur genutzt wird. Schließlich<br />

sind auch die Kosten für den Einsatz von Vectoring noch<br />

nicht wirklich abzuschätzen.<br />

<strong>BREKO</strong> regt an, dass die interessierten Wettbewerber,<br />

die Telekom und die Hersteller in einer Reihe<br />

gemeinsamer Feldversuche diese technischen Punkte<br />

klären. Erst die Beantwortung der technischen Vorfragen<br />

ermöglicht eine objektive Bewertung der Einsatzoptionen<br />

von Vectoring. <br />

104


NETZNEUTRALTIÄT<br />

„All bits are created equal“ – diesen Satz verbindet man<br />

in den Vereinigten Staaten mit der Diskussion um die<br />

„Netzneutralität“. Dort wollten die Internet Service<br />

Provider (ISP) in den letzten Jahren eine Kontrollmöglichkeit<br />

über die transportierten Datenströme einführen.<br />

In Einzelfällen wurden bestimmte Inhalte oder<br />

Dienste blockiert, in anderen Fällen waren bestimmte<br />

Dienste nur aus bestimmten Netzen erreichbar. Dieses<br />

Vorgehen führte in den USA aus mindestens drei<br />

Gründen zu heftigen Diskussionen mit großem Widerhall<br />

in Politik und Presse.<br />

1. Viele Haushalte in den USA werden nur durch<br />

einen ISP versorgt, so dass die Kunden nicht die<br />

Möglichkeit haben, einen Anbieter mit unliebsamen<br />

Praktiken zu verlassen. Ein Wettbewerb im physikalischen<br />

und logischen Internetzugang findet großflächig<br />

nicht statt, so dass die Praktiken der ISP von<br />

vielen Beobachtern als Inhaltekontrolle oder Zensur<br />

bezeichnet wurden.<br />

2. Die großen Dienste- und Inhaltanbieter der Welt<br />

sind in den USA beheimatet. Sie sahen ihr Geschäftsmodell<br />

durch die Praktiken der ISP bedroht. So gründeten<br />

Google, Amazon, eBay und Skype die „Open<br />

Internet Coalition“ als Interessensvertretung, um die<br />

ISP in die Schranken zu weisen. Diese Unternehmen<br />

verfügen über beste Kontakte zur US-amerikanischen<br />

Regierung, bspw. gehört der langjährige Google-CEO<br />

und jetzige Verwaltungsrat Eric Schmidt zum Beraterstab<br />

von Barack Obama und war auch als Regierungsmitglied<br />

im Gespräch.<br />

3. Es bildete sich in der Netzgemeinde eine ‚grass<br />

roots“-Bewegung, die jegliches Eingreifen von ISP in<br />

die Datenströme ablehnt. Hier wurden primär zwei<br />

Argumente ins Feld geführt. Zum einen dürfe die<br />

Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt werden. Diese<br />

umfasse den ungehinderten Zugang zu Informationen<br />

und Diensten. Zum anderen führten die Eingriffe der<br />

ISP dazu, dass die Möglichkeit für kleine Inhalte- und<br />

Diensteanbieter erfolgreich ein neuen Geschäftsmodell<br />

zu etablieren, beschnitten würden („the next google<br />

won’t be successful“).<br />

Diese Diskussion schwappte vor ca. sechs Jahren<br />

erst langsam, spätestens seit zwei Jahren kräftig nach<br />

Europa über. Sie war von Anfang an von der Tatsache<br />

gekennzeichnet, dass man zwar an der Oberfläche<br />

und in der Semantik die gleiche Diskussion wie in den<br />

USA führte, aber die deutlich unterschiedlichen Hintergründe<br />

und Ausgangspunkte nicht (hinreichend)<br />

reflektierte. In Deutschland haben fast alle Kunden<br />

die Wahl zwischen verschiedenen Netzbetreibern und<br />

ISP. Die Überwachung, Kontrolle und in weiten Teilen<br />

auch das „Mitlesen“ der Inhalte von Telekommunikation<br />

ist verboten. Das Grundgesetz schützt Meinungsund<br />

Pressefreiheit sowie das Telekommunikations- und<br />

Fernmeldegeheimnis. Das Bundesverfassungsgericht<br />

hat das Recht auf informationelle Selbstbestimmung<br />

mit Verfassungsrang ausgestattet.<br />

Aus diesen Gründen sind alle Diskussionen, die sich<br />

um die Kontrolle, die Beeinflussung, das Ausbremsen<br />

und Blockieren von bestimmten Inhalten drehen, in<br />

Deutschland per se irrelevant, da rein rechtlich nicht<br />

möglich. Hinzu kommt, dass kein ISP oder Netzbetreiber<br />

in Deutschland jemals den Willen oder den Wunsch<br />

geäußert hat, die Inhalte seiner Kunden kontrollieren zu<br />

wollen. Diese Position wird vom <strong>BREKO</strong> und den anderen<br />

TK-Verbänden seit Jahren wiederholt und ebenso<br />

lange von verschiedenen interessierten Gruppen in der<br />

Diskussion ignoriert oder bezweifelt. Auch an dieser<br />

Stelle sei daher betont: das Grundgesetz gilt, kein BRE-<br />

KO-Mitgliedsunternehmen wird die Datenströme nach<br />

Inhalte selektieren.<br />

Abgesehen von der Unantastbarkeit der Grundrechte<br />

- wie steht nun der <strong>BREKO</strong> zur Netzneutralitätsdebatte?<br />

Hierzu ist es sinnvoll, neben den US-amerikanischen<br />

Wurzeln der Diskussion, die technischen Hintergründe <br />

105


kurz zu beleuchten. Gab es vor 20 Jahren für jede Anwendungsgruppe<br />

noch jeweils ein Netz (Telefonnetz,<br />

Datennetz, Mobilfunknetz, etc.) pro Betreiber, geht<br />

der Trend seit Jahren zu „all IP“-Netzen. In einem<br />

Netz werden möglichst alle Dienste bereitgestellt. Dies<br />

ermöglicht sehr große Effizienzvorteile. Rein technisch<br />

bedeutet es, dass Dienste mit den unterschiedlichsten<br />

Anforderungen an das Netz parallel betrieben<br />

werden. Daher werden seit Beginn der Verwendung<br />

von IP-Netzen, die Netze aktiv gemanagt. Will sagen:<br />

es gibt in den Backbonenetzen unterschiedliche<br />

Qualitätsklassen, die sich primär in unterschiedlichen<br />

Prioritäten bei Kapazitätsproblemen manifestieren.<br />

Das bedeutet in der Praxis - und das schon seit Jahren<br />

-, dass Telefonanrufe bei Engpässen mit Priorität<br />

vor bspw. Internetsurfen transportiert werden. In die<br />

Inhalte von Telefonaten oder Internetsessions einzelner<br />

Kunden braucht, darf und will dabei kein Netzbetreiber<br />

schauen. Es reicht vollkommen aus, zu wissen,<br />

welche Diensteklasse transportiert wird. Dies ist heute<br />

gängige Praxis. Neu soll sein, dass die Qualitätsparameter<br />

über Netzgrenzen hinweg übergeben werden und<br />

so ein qualitätsgesicherter Transport auch durch mehrere<br />

Netze möglich ist. Dies funktioniert heute nur für<br />

Telefongespräche, nicht aber für andere Dienste. Heute<br />

wird Qualität nur in den einzelnen Netzen sichergestellt,<br />

nicht aber über Netzgrenzen hinweg.<br />

Die Sicherstellung von Übertragungsqualität über<br />

Netzgrenzen hinweg ermöglicht die Umsetzung einer<br />

Vielzahl neuer Ideen und Geschäftsmodelle, die heute<br />

nicht – oder nur im Ausnahmefall – funktionieren. So<br />

können bspw. Dienste- und Inhalteanbieter ihren Kunden<br />

die Leistungsfähigkeit ihrer Angebote garantieren,<br />

ohne sich und ihre Kunden an ein Netz binden zu müssen.<br />

Auch sind dann diverse Angebote mit qualitativ<br />

hochwertigen bidirektionalen Elementen möglich. Der<br />

<strong>BREKO</strong> stellt sich also die Struktur der Datennetze so<br />

vor, dass es eine einheitliche Struktur von Qualitätsklassen<br />

gibt, die nach verschiedenen Parametern klassifiziert<br />

sind. Die Qualitätsklassen werden von den Netzbetreibern<br />

über die Netzgrenzen hinweg übergeben, sichergestellt<br />

und bezahlt. Hierzu wird die heutige best effort<br />

Leistung nicht beeinträchtigt. Niemandem soll ein<br />

qualitativ hochwertigerer Dienst inkl. der entstehenden<br />

Kosten aufgezwungen werden. Die verschiedenen<br />

Diensteklassen stehen allen Nachfragern und Kunden<br />

offen. Wir lehnen exklusive Vergaben von Diensteklassen<br />

strikt ab. Es muss aus der Sicht des <strong>BREKO</strong> sichergestellt<br />

sein, dass keine Marktverzerrungen entstehen.<br />

In den USA ist zu beobachten, dass sich Anbieter von<br />

Premium-Inhalten oder Topdiensten exklusiv an den<br />

größten Netzbetreiber binden. Dann sind die begehrtesten<br />

Dienste und Inhalte nur noch im größten Netz<br />

erreichbar. Oder nur in diesem Netz werden bestimmte<br />

Tarife angeboten. In diesen Fällen verbünden sich die<br />

Marktführer aus verschiedenen Bereichen zulasten des<br />

Wettbewerbs und letztlich zulasten der Kunden. Hier<br />

sieht der <strong>BREKO</strong> Handlungsbedarf, um den Wettbewerb<br />

funktionsfähig zu halten. Unsere Vorstellungen<br />

sehen vor, dass die Qualitätsklassen allen Nachfragern<br />

offen stehen und innerhalb einer Klasse nicht differenziert<br />

wird. Auch soll der technische und finanzielle Zugang<br />

zu einer Klasse differenzierungsfrei erfolgen. Eine<br />

so verstandene Netzneutralität ermöglicht die sinnvolle<br />

Nutzung von IP-Netzen ohne dass Dienste, Kunden<br />

oder gar Inhalte diskriminiert werden bzw. der Wettbewerb<br />

verzerrt wird. <br />

Autor: Dr. Remco van der Velden<br />

(Telefónica Deutschland)<br />

Leiter des Arbeitskreises<br />

Regulierung & Strategie des<br />

<strong>BREKO</strong><br />

106


107


ÜBER <strong>BREKO</strong><br />

WIR ÜBER UNS<br />

Der Bundesverband Breitbandkommunikation e. V.<br />

(<strong>BREKO</strong>) ist mit rund 130 Mitgliedern, unter ihnen<br />

über 70 Regionalcarrier, Stadtwerke und Kabelnetzbetreiber,<br />

der größte Wettbewerberverband in Deutschland.<br />

Unsere Mitglieder vermarkten ihre Produkte vor<br />

allem auf Basis eigener Infrastruktur und versorgen in<br />

ganz Deutschland nicht nur Ballungszentren, sondern<br />

auch ländliche Gebiete mit leistungsfähigen Glasfaseranschlüssen.<br />

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den<br />

kostenintensiven Breitbandausbau ist die von vielen<br />

<strong>BREKO</strong>-Netzbetreibern umgesetzte Multi-Access-<br />

Strategie. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Situation<br />

vor Ort, des ermittelten Bedarfs und nicht zuletzt<br />

unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgt<br />

die Glasfaserverlegung entweder in Zwischenschritten<br />

bis zum Kabelverzweiger oder Schaltverteiler oder<br />

aber gleich bis zum Grundstück, ins Haus oder die<br />

Wohnung(FTTC/B/H). So werden die Glasfasernetze<br />

schrittweise mit immer höheren Bandbreiten und auf<br />

Basis wirtschaftlich tragfähiger Geschäftsmodelle immer<br />

näher zu Privat- und Geschäftskunden gebaut.<br />

Seit seiner Gründung im Jahre 1999 tritt der BRE-<br />

KO erfolgreich für den Infrastrukturwettbewerb im<br />

deutschen Telekommunikationsmarkt ein. Allein im<br />

Jahr 2011 haben die <strong>BREKO</strong>-Unternehmen 1,5 Mrd.<br />

Euro in den NGA-Ausbau investiert und damit aktiv<br />

auf die Erreichung der Breitbandziele der Bundesregierung<br />

eingezahlt. Um dieses Engagement weiter zu<br />

forcieren, sind verlässliche gesetzliche und regulatorische<br />

Rahmenbedingungen notwendig. Daher fordert<br />

<strong>BREKO</strong> beispielsweise eine angemessene und konsistente<br />

Regulierung von Vorleistungen, weiteren Abbau<br />

von Diskriminierung und vor allem ein Bekenntnis der<br />

Politik und Regulierung zum Infrastrukturwettbewerb.<br />

Der <strong>BREKO</strong> ist zudem ein maßgeblicher Treiber bei<br />

der Forcierung von Open-Access-Modellen, durch die<br />

die Effizienz beim Breitbandausbau erheblich gesteigert<br />

werden kann.<br />

Mit der Gründung der <strong>BREKO</strong> Einkaufsgemeinschaft<br />

eG geht die vielseitige Arbeit des Verbands über die reine<br />

Interessensvertretung hinaus. Durch die Bündelung<br />

der Kräfte und die Synchronisierung der Kompetenzen<br />

der Mitgliedsunternehmen können neue Geschäftsmodelle<br />

realisiert werden. Unsere Einkaufsgemeinschaft<br />

ermöglicht den beteiligten Regional- und City-Carriern<br />

Mobilfunkdienstleistungen in eigenem Namen und auf<br />

eigene Rechnung - so genannte White Label Produkte<br />

- anzubieten. Weitere Dienstleistungen, wie IPTV-<br />

Vorleistungen und NOC-Dienstleistungen sind kurz vor<br />

dem Vermarktungsstart. <br />

108


Flensburg<br />

<strong>BREKO</strong>: STARKE PARTNER – GEMEINSAME ZIELE<br />

Breklum<br />

Husum<br />

Itzehoe<br />

Neumünster<br />

Kiel<br />

Quickborn<br />

Neustadt i. H.<br />

Lübeck<br />

Schwerin<br />

Oldenburg<br />

Hetlingen<br />

Ottersberg<br />

Hamburg<br />

Ratzeburg<br />

Schwedt<br />

Hannover<br />

Wolfsburg<br />

Braunschweig<br />

Salzgitter<br />

Brandenburg<br />

Dessau<br />

Berlin<br />

Potsdam<br />

Gummersbach<br />

Es gibt noch viel zu tun:<br />

Koblenz<br />

B<br />

R<br />

Interessensvertretung gegenüber<br />

Bundesnetzagentur, Behörden, Öffentlichkeit und Politik in Deutschland und<br />

Europeische Komission.<br />

Fundierte Informationen über alle Aspekte des Breitbandmarkts:<br />

Regulierung, Recht, Markt, Technik, Politik, Trendbarometer<br />

E<br />

K<br />

Erfahrungsaustausch Plattform, Netzwerk, Best Practice<br />

Kooperationen, Synergien<br />

Aalen<br />

O<br />

Operative Unterstützung durch die <strong>BREKO</strong> Einkaufsgemeinschaft eG: White<br />

Label Mobilfunk, IPTV, NOC-Dienstleistungen, Hardware ...<br />

Lindau<br />

109


<strong>BREKO</strong>|BREITBANDMESSE<br />

STEIGENBERGER|AIRPO<br />

RT|HOTEL|FRANKFURT<br />

SAVE THE DATE 17. + 18. April 2013<br />

110


Redaktion: Anna Nass<br />

nass@brekoverband.de<br />

<strong>BREKO</strong><br />

Reuterstraße 159<br />

53113 Bonn<br />

Tel.: +49 228 24999-70<br />

Fax: +49 228 24999-72<br />

Hauptstadtbüro<br />

Invalidenstraße 91<br />

10115 Berlin<br />

Tel.: +49 30 58580-410<br />

Fax: +49 30 58580-412<br />

www.brekoverband.de<br />

Konzeption & Design: Silberfalke GbR<br />

Sandra Bärhausen, Sebastian Laude<br />

111


Wir bauen die Gehäuse, die Ihre Technik schützen.<br />

Berthold Sichert GmbH<br />

Kitzingstraße 1 - 5<br />

D - 12277 Berlin<br />

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