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Zuchtwertschätzung in der Tierzucht

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05.04.2013<br />

Zuchtwertschätzung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Tierzucht</strong><br />

Züchten, heißt <strong>in</strong> Generationen denken........<br />

Welches s<strong>in</strong>d<br />

die besten<br />

Zuchttiere ?<br />

Wie<br />

verpaare ich<br />

sie optimal ?<br />

Nächste Generation<br />

1


05.04.2013<br />

E<strong>in</strong>ordnung <strong>in</strong> Zuchtprogramme.......<br />

Zuchtziel<br />

•Märkte<br />

•Verbraucheranfor<strong>der</strong>ungen<br />

•Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

•Genetisch-züchterische<br />

Möglichkeiten<br />

•Modetrends<br />

Selektion<br />

Beurteilung<br />

• Leistungsprüfung<br />

• Zuchtwertschätzung<br />

Verpaarung<br />

Zuchtprogramm<br />

Tierzüchtung<br />

Rechentechnik<br />

Mathematische<br />

Statistik<br />

Biotechnologie<br />

d. Fortpflanzung<br />

Populationsgenetik<br />

Züchtungstechniken<br />

KB, ET<br />

ET-assoziierte<br />

Biotechniken<br />

Molekulargenetik<br />

Genomanalyse<br />

Markergenetik<br />

2


05.04.2013<br />

Def<strong>in</strong>ition von Zuchtzielen......<br />

Auf welche Merkmale will ich selektieren ?<br />

Inwieweit s<strong>in</strong>d diese Merkmale genetisch bed<strong>in</strong>gt ?<br />

Wie s<strong>in</strong>d die genetischen Beziehungen zwischen den Merkmalen ?<br />

Welche Bedeutung kommt den e<strong>in</strong>zelnen Merkmalen zu ?<br />

M 1 M 2 M 3 M 4 M 5 M n<br />

h 2 h 2 h 2 h 2 h 2<br />

w w w w w<br />

Zuchtziel = Funktion (G1, G2, G3, G4, G5, ...)<br />

Gesamtzuchtwert<br />

Merkmalszuchtwerte<br />

Grundlagen <strong>der</strong> ZWS (Wie<strong>der</strong>holung)<br />

Allgeme<strong>in</strong>er Zuchtwert:<br />

Def<strong>in</strong>ition Zuchtwert<br />

Genetischer Wert e<strong>in</strong>es Zuchttieres bei zufälliger Anpaarung <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>er Population, <strong>der</strong> auf additiv genetischen Effekten beruht.<br />

Spezieller Zuchtwert:<br />

Genetischer Wert e<strong>in</strong>es Zuchttieres bei spezieller Anpaarung, <strong>der</strong> auf<br />

additiv und nicht-additiv genetischen Effekten beruht.<br />

3


05.04.2013<br />

Zuchtwert<br />

Mittlere Abweichung <strong>der</strong> Nachkommen von Tieren von dem Mittel <strong>der</strong><br />

Population (Vergleichsmaßstab)<br />

Zuchtwertschätzung<br />

Ziel und Inhalt:<br />

Die genauest mögliche Erfassung <strong>der</strong> genetischen<br />

Merkmalsveranlagungen, d.h. <strong>der</strong> genotypischen Merkmalswerte <strong>der</strong> für die<br />

Zuchtwahl verfügbaren Tiere zwecks Selektion<br />

Vorhersage des erwarteten Zuchtwertes zum Zweck des Vergleiches<br />

verschiedener Selektionsverfahren<br />

Phänotyp<br />

Genotyp<br />

Schluss von den phänotypischen Leistungsabweichungen <strong>der</strong> Informanden<br />

(P – P) auf den geschätzten ZW (A) des Probanden<br />

Vorfahren<br />

Eigenleistung<br />

Verwandte gleicher Generation<br />

Erbwert<br />

Nachkommen<br />

Zuchtwert<br />

Ausdruck für den ZW e<strong>in</strong>es Tieres ist die durchschnittliche Leistung<br />

all se<strong>in</strong>er Nachkommen<br />

Negativer ZW<br />

-<br />

+<br />

Positiver ZW<br />

4


05.04.2013<br />

Zuchtwertschätzung (ZWS) - 1<br />

Ziel <strong>der</strong> ZWS ist den Phänotyp <strong>in</strong> die vererbbaren und umweltbee<strong>in</strong>flussten<br />

Komponenten zu unterteilen.<br />

ZW als additiv genetischer Teil des Phänotyps ist die Abweichung des<br />

E<strong>in</strong>zeltieres von <strong>der</strong> gesamten Population.<br />

ZW ist nicht statisch, son<strong>der</strong>n vom Vergleichsmaßstab abhängig.<br />

Selektion verän<strong>der</strong>t das Niveau e<strong>in</strong>er Population fortschreitend. Damit<br />

verän<strong>der</strong>t sich auch <strong>der</strong> ZW über die Generationen h<strong>in</strong>weg.<br />

Unterschiede zwischen den verschiedenen Methoden <strong>der</strong> ZWS bestehen<br />

primär <strong>in</strong> <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Trennung <strong>der</strong> beiden Komponenten Genotyp und<br />

Umwelt<br />

Zuchtwertschätzung (ZWS) - 2<br />

Schätzung <strong>der</strong> erblichen Teils e<strong>in</strong>er Leistung kann über die Multiplikation <strong>der</strong><br />

speziellen Leistung mit <strong>der</strong> Heritabilität erfolgen. E<strong>in</strong> so ermittelter ZW<br />

berücksichtigt nur die Komponente <strong>der</strong> richtigen Gewichtung <strong>der</strong> Leistung,<br />

nicht die <strong>der</strong> Korrektur <strong>der</strong> Leistung auf die speziellen Umwelteffekte, die bei<br />

verschiedenen Tieren unterschiedlich se<strong>in</strong> können.<br />

ZWS heißt demnach, die richtige Gewichtung und die richtige<br />

Korrektur <strong>der</strong> beobachteten Leistungen zu f<strong>in</strong>den, um e<strong>in</strong>e<br />

Vergleichbarkeit zwischen Tieren zu ermöglichen.<br />

5


05.04.2013<br />

Zuchtwert:<br />

Anteil <strong>der</strong> Leistungsabweichung vom Vergleichsmaßstab<br />

Erwartungswert:<br />

Errechnet sich aus<br />

dem Mittelwert des<br />

Elternzuchtwertes<br />

Zufällige Abweichung:<br />

Umwelte<strong>in</strong>flüsse<br />

korrigierte EL, NL<br />

Gewichtung:<br />

Teilzuchtwerte für jeden Leistungsabschnitt<br />

Beim R<strong>in</strong>d gibt es <strong>der</strong>zeit 5 Abschnitte (Mengenmerkmale)<br />

ZW m =<br />

1<br />

2<br />

5<br />

I = 1<br />

ZW mi<br />

Methodik <strong>der</strong> Zuchtwertschätzung<br />

Geschätzter Zuchtwert = gewichtete Leistungsabweichung<br />

ZW = b i (x i –VG)<br />

ZW..........geschätzter Zuchtwert<br />

b i ............Gewichtung, Regressionskoeffizient<br />

des Zuchtwertes auf die Nachkommen<br />

x i ............Eigenleistung o<strong>der</strong> Leistung <strong>der</strong><br />

Nachkommen etc.<br />

VG.........Vergleichswert<br />

6


05.04.2013<br />

Gewichtung b 1 ist abhängig von:<br />

• Heritabilität des Merkmals<br />

• Verwandtschaftsgrad<br />

• Anzahl <strong>der</strong> Informanten<br />

• Anzahl wie<strong>der</strong>holbarer Leistungen<br />

• Wie<strong>der</strong>holbarkeit des Merkmals<br />

• Genauigkeit <strong>der</strong> Prüfmethode<br />

• Wirtschaftliche Bedeutung des Merkmals<br />

Fazit: Für jedes Tier muss aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Informationsquellen e<strong>in</strong> eigener b-Wert<br />

ermittelt werden.<br />

Grundlagen <strong>der</strong> ZWS (Wie<strong>der</strong>holung)<br />

Ziel <strong>der</strong> Zuchtwertschätzung:<br />

Aus beobachteten Leistungs- und Abstammungs<strong>in</strong>formationen<br />

möglichst frühzeitig im Leben<br />

e<strong>in</strong>es Tieres möglichst sicher se<strong>in</strong>en genetischen<br />

Wert (Zuchtwert) zu schätzen, um den<br />

Zuchtfortschritt je Zeite<strong>in</strong>heit zu maximieren.<br />

7


05.04.2013<br />

LKV<br />

Feldtest<br />

Produktionsfeld<br />

Feld<br />

Auktionen<br />

KB-<br />

Station<br />

Zuchtverband<br />

Zuchtunternehmen<br />

Zuchtleitung<br />

Qualitätsfleischprogramm<br />

Landesanstalt<br />

f. Landw.<br />

MPA<br />

Informationssystem<br />

für die ZWS<br />

Genetisches Modell<br />

Klima<br />

Futter<br />

Genotyp + Umwelt = Phänotyp<br />

8


05.04.2013<br />

Genotyp + Umwelt = Phänotyp<br />

G<br />

Niedrige Heritabilität<br />

U<br />

G<br />

Mittlere Heritabilität<br />

U<br />

Hohe Heritabilität<br />

G<br />

U<br />

Grundlagen <strong>der</strong> ZWS (Wie<strong>der</strong>holung)<br />

Phänotypische Leistungen<br />

Genetische Marker<br />

Verwandte<strong>in</strong>formationen<br />

Leistungs<strong>in</strong>formationen<br />

Systematische<br />

Umweltwirkungen<br />

Verfahren zur Zuchtwertschätzung<br />

•Modellannahmen<br />

•Schätzverfahren<br />

•Lösung großer Gleichungssysteme<br />

Merkmalswerte<br />

Gesamtzuchtwerte<br />

9


05.04.2013<br />

Nutzung von Verwandten<strong>in</strong>formationen<br />

. . . a nn<br />

Verwandtschaftsmatrix A:<br />

V V V M M V MM<br />

g n a n1<br />

½<br />

½ ½ ½ ½<br />

g 1<br />

a 11 . . . A 1n<br />

Vater Mutter<br />

. . . . . .<br />

½ ½ ½ ½<br />

Var(g)= Var . = A x 2 g = . . . . .<br />

. . . . . .<br />

vHG Tier mHG<br />

Nachkommen<br />

Beispiel:<br />

1 2<br />

3 4<br />

5 6<br />

Hauptdiagonale = Verwandtschaftskoeffizient<br />

Nebendiagonale = 1 + Inzuchtkoeffizient<br />

1,000 0,000 0,500 0,500 0,500 0,750<br />

0,000 1,000 0,000 0,500 0,250 0,250<br />

0,500 0,000 1,000 0,250 0,625 0,375<br />

A = 0,500 0,500 0,250 1,000 0,625 0,750<br />

0,500 0,250 0,625 0,625 1,125 0,563<br />

0,750 0,250 0,375 0,563 0,563 1,250<br />

Berücksichtigung systematischer<br />

Umweltwirkungen<br />

Systematische Umweltwirkungen<br />

Alle nichtgenetischen E<strong>in</strong>flussfaktoren auf die Leistungen, die systematisierbar<br />

(fassbar) s<strong>in</strong>d und bei <strong>der</strong> Zuchtwertschätzung berücksichtigt werden können.<br />

Alle übrigen nichtgenetischen E<strong>in</strong>flussfaktoren werden als nichtsystematische<br />

(zufällige) Umweltwirkungen bezeichnet.<br />

Ausprägungsstufen von<br />

Umwelteffekten wirken auf<br />

Gruppen von Tieren vergleichbar<br />

z.B.:Betrieb, Herde, Prüfgruppe, Geschlecht..<br />

E<strong>in</strong>flüsse von Umweltwirkungen<br />

lassen sich funktional beschreiben<br />

z.B.:Alter, Laktationsstadium, Zwischenwurfzeit..<br />

30<br />

80<br />

70<br />

60<br />

25<br />

20<br />

50<br />

40<br />

30<br />

15<br />

10<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Umweltwirkung<br />

5<br />

0<br />

Umweltwirkung<br />

10


05.04.2013<br />

BLUP - Zuchtwertschätzung<br />

Best L<strong>in</strong>ear Unbaised Prediction<br />

Beste l<strong>in</strong>eare unverzerrte Vorhersage<br />

Ermittelt unverzerrte Zuchtwerte durch<br />

• gleichzeitige Schätzung von Umwelteffekten<br />

• korrekte Gewichtung <strong>der</strong> Leistungsabweichung<br />

BLUP (Best L<strong>in</strong>ear Unbiased Prediction) zur<br />

Zuchtwertschätzung<br />

Y = X + Zu + e<br />

Y – Beobachtungsvektor<br />

ß – Vektor <strong>der</strong> fixen Effekte<br />

U – Vektor <strong>der</strong> zufälligen Effekte<br />

E – Vektor <strong>der</strong> zufälligen Resteffekte<br />

X – Designmatrix <strong>der</strong> fixen Effekte<br />

Z – Designmatrix <strong>der</strong> zufälligen Effekte<br />

Allgeme<strong>in</strong>es l<strong>in</strong>eares<br />

gemischtes Modell<br />

Mixed-Model-Gleichung:<br />

X‘ R -1 X X‘ R -1 Z X R -1 y<br />

=<br />

Z‘ R -1 X Z‘ R -1 Z + G -1 u Z‘ R -1 y<br />

11


05.04.2013<br />

Beispiel für Zuchtwertschätzung (I)<br />

y ij = + b i + g j + e ij<br />

y = Xb + Zg + e<br />

Genetischer Effekt des Tieres<br />

Geschlechtseffekt<br />

Tier Sex V M y<br />

4 1 1 0 4,5<br />

5 2 3 2 2,9<br />

6 2 1 2 3,9<br />

8 1 3 6 5,0<br />

1 2 3<br />

4,5 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0<br />

2,9 0 1 + b 1<br />

0 0 0 0 1 0 0 0<br />

3,9 = 0 1 x + b 2<br />

0 0 0 0 0 1 0 0<br />

3,5 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0<br />

5,0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1<br />

x<br />

g 1<br />

g 2<br />

g 3<br />

g 4<br />

g 5<br />

g 6<br />

g 7<br />

+<br />

e 4<br />

e 5<br />

e 6<br />

e 7<br />

e 8<br />

4 5 6<br />

7 8<br />

g 8<br />

Beispiel für Zuchtwertschätzung (II)<br />

y = Xb + Zg + e<br />

Mixed-Model-Gleichung:<br />

X‘X X‘ Z b X‘ y<br />

= ; =<br />

Z‘ X Z‘Z + A -1 a g Z‘ y<br />

1- h2<br />

h 2<br />

Tier Sex V M y<br />

4 1 1 0 4,5<br />

5 2 3 2 2,9<br />

6 2 1 2 3,9<br />

8 1 3 6 5,0<br />

3 0 0 0 0 1 0 0 1 1 + b 1 13,0 + b 1 4,3585<br />

0 2 0 0 0 0 1 1 0 0 + b 2 6,8 + b 2 3,4044<br />

0 0 11/3 1 0 -4/3 0 -2 0 0 g 1 0 g 1 0,0984<br />

0 0 1 4 1 0 -2 -2 0 0 g 2 0 g 2 -0,0188<br />

0 0 0 1 4 0 -2 1 0 -2 g 3 0 g 3 -0,0411<br />

1 0 -4/3 0 0 14/3 1 0 -2 0 g 1 = 4,5 g 1 = -0,0087<br />

0 1 0 -2 -2 1 6 0 -2 0 g 1 2,9 g 1 -0,1857<br />

0 1 -2 -2 1 0 0 6 0 -2 g 1 3,9 g 1 0,1769<br />

1 0 0 0 0 -2 -2 0 5 0 g 1 3,5 g 1 -0,2495<br />

1 0 0 0 -2 0 0 -2 0 5 g 1 5,0 g 1 0,1826<br />

12


05.04.2013<br />

Allgeme<strong>in</strong>es l<strong>in</strong>eares gemischtes Modell<br />

y = X + Zu + e<br />

Merkmale<br />

Genetische<br />

Effekte<br />

E<strong>in</strong>merkmalsmodelle<br />

Mehrmerkmalsmodelle<br />

Vatermodelle<br />

Tiermodelle<br />

Regressionsmodelle<br />

Gruppierung genetischer<br />

Effekte<br />

Additive u. nichtadditive<br />

Effekte<br />

Maternale u.<br />

paternale Effekte<br />

Nichtgenetische<br />

Effekte<br />

Umweltfaktor<br />

Kovariable<br />

Genotyp-Umwelt-<br />

Interaktion<br />

Genotyp-Umwelt-<br />

Korrrelation<br />

Spezielle<br />

Modelle<br />

Genetische<br />

Marker (QTL)<br />

Extrachromosomale<br />

Effekte<br />

Geschlechtschro<br />

mosomal gekoppelte<br />

Effekte<br />

Gametisches<br />

Impr<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g<br />

Nichl<strong>in</strong>eare<br />

Modelle<br />

Gewichtungen im aktuellen<br />

Gesamtzuchtwert (DHV)<br />

RZM RZE RZS RZN RZZ/RZR Kalbemerk<br />

male<br />

maternal<br />

RZG 56 20 14 6 4<br />

RZG-I, neu 55 10 5 25 5<br />

RZD<br />

Melk<br />

barkeit<br />

RZG-II, neu 45 15 7 20 10 3<br />

• Gewicht des Leistungsteils ger<strong>in</strong>ger, evtl. nur 50 %<br />

• Deutlich stärkeres Gewicht für Nutzungsdauer als im RZG<br />

• Fruchtbarkeits- und Kalbemerkmale haben direkte ökon. Bedeutung und<br />

sollten daher Bestandteil bleiben<br />

• RZS und Exterieurmerkmale werden auch im RZN berücksichtigt<br />

13


05.04.2013<br />

Regionale Beson<strong>der</strong>heiten bei den<br />

Gewichtungsfaktoren e<strong>in</strong>zelner Teilzuchtwerte<br />

<strong>in</strong>nerhalb des RZG<br />

Merkmalskomplexe - Exterieur<br />

- l<strong>in</strong>eare Beschreibung:<br />

e<strong>in</strong>zelne biologische Merkmale mit wirtschaftlicher<br />

o<strong>der</strong> funktioneller Bedeutung sollen unabhängig<br />

vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> bewertet werden.<br />

- jedes Merkmal wird auf e<strong>in</strong>er Skala von e<strong>in</strong>em<br />

Extrem (kle<strong>in</strong>) bis zum an<strong>der</strong>en (groß) erfasst (Noten<br />

1 bis 9)<br />

Vorteilhaft: Tiere möglichst jung, gleichaltrig und ohne<br />

Kenntnis des Vaters beurteilen.<br />

14


05.04.2013<br />

Erklärungen:<br />

DT....Donor-Teststation<br />

TL....BLAD frei (Bov<strong>in</strong>er<br />

Leukozyten Adhäsionsdefekt)<br />

BL.....BLAD – Träger<br />

ET.....aus Embryotransfer<br />

15


05.04.2013<br />

Zuchtwertschätzung beim Schwe<strong>in</strong><br />

Mutterrasse I<br />

(LW)<br />

Fruchtbarkeit<br />

Stabilität<br />

Wachstum<br />

x<br />

Mutterrasse II<br />

(DL)<br />

Fruchtbarkeit<br />

Stabilität<br />

Wachstum<br />

Vaterrasse<br />

(PI)<br />

Fleischanteil<br />

Wachstum<br />

Stabilität<br />

x<br />

Kreuzungssau<br />

(F1)<br />

Endprodukt<br />

(F2)<br />

Leistungsmerkmale <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schwe<strong>in</strong>ezucht<br />

Mast- u. Schlachtleistungsmerkmale<br />

Funktionale<br />

Merkmale<br />

Mastleistung Schlachtleistung Zuchtleistung Gesundheit<br />

Fitness<br />

Stabilität<br />

Zunahme<br />

FuA, FuV<br />

Wachstumsverlauf<br />

Futteraufnahmeverlauf<br />

Fleischanteil<br />

Bauchqualität<br />

Fleischqualität<br />

Fettqualität<br />

Weibliche<br />

Fruchtbarkeit<br />

IgF, LgF, AfF<br />

Ferkelgewichte<br />

Aufgez. Ferkel<br />

Gesäuge<br />

Mütterlichkeit<br />

Männliche<br />

Fruchtbarkeit<br />

Nutzungsdauer<br />

Exterieur<br />

Anomalien<br />

Spermaqualität<br />

Befruchtungsvermögen<br />

16


05.04.2013<br />

Zuchtwertschätzung beim Schwe<strong>in</strong><br />

ZWS Mast- und Schlachtleistung<br />

Re<strong>in</strong>zucht<br />

Mutter/Vaterrassen<br />

ZWS Mast- u. Schlachtleistung<br />

(Feldtest)<br />

Kreuzung<br />

Vaterrassen<br />

ZWS Fruchtbarkeit<br />

Re<strong>in</strong>zucht<br />

Mutterrassen<br />

ZWS auf Mast- u. Schlachtleistung<br />

Basiszucht<br />

Mutter- u. Vaterrassen<br />

Stationsdaten<br />

Re<strong>in</strong>zuchtnachkommen<br />

Mastleistung, Futterverwertung<br />

Schlachtleistung<br />

ZWS<br />

Felddaten<br />

aus Zucht- u. Vermehrungsbetrieben<br />

Wachstumsleistung u. Ultraschall von<br />

Jungebern u. Jungsauen<br />

Mast- u. Schlachtleistung (Re<strong>in</strong>zucht)<br />

Futterverzehr (FuV)<br />

Lebenstagszunahme (LTZ)<br />

Rückenmuskelfläche (RmFl)<br />

Ultraschallmesswert (US)<br />

Fettfläche (FeFl)<br />

Intramuskuläres Fett (IMF)<br />

pH-Wert<br />

17


05.04.2013<br />

ZWS auf Mast- u. Schlachtleistung (Feldtest)<br />

Jungeber<br />

Vaterrassen<br />

Ferkelerzeugerbetriebe<br />

Gezielte Anpaarung an F1-Sauen<br />

Kennzeichnung <strong>der</strong> Ferkel<br />

Mastbetrieb<br />

Schlachthof<br />

Erfassung Schlachtleistung vom E<strong>in</strong>zeltier<br />

ZWS<br />

Mast- u. Schlachtleistung (Kreuzung)<br />

Nettotageszunahme u. Magerfleischanteil, Sondenmaß<br />

Zuchtwertschätzung auf Fruchtbarkeit<br />

Sauen<br />

Mutterrassen<br />

Zucht- und Vermehrungsbetriebe<br />

Erfassung <strong>der</strong> Anzahl lebendgeborener Ferkel<br />

ZWS<br />

Fruchtbarkeit (Re<strong>in</strong>zucht)<br />

Lebend geborener Ferkel<br />

18


05.04.2013<br />

LW<br />

- 3 - Alpha - 400465 - NN<br />

RZ: 132<br />

FB: 94<br />

Züchter: Tillig GbR, 01561 Ebersbach<br />

Aufzüchter: Sächs.Landesanstalt f.LW- LPA, 04886 Köllitsch<br />

geb.:<br />

21.05.2002<br />

400327 Alp<strong>in</strong>ist<br />

400251 Alp<strong>in</strong><br />

Spitze: 14<br />

400728 HB-Sau<br />

T R K F B G: 7 7 8 7 8 8<br />

400316 K<strong>in</strong>gsley<br />

Zitzen: 7/7<br />

402006 HB-Sau<br />

Wi<strong>der</strong>rist: 81 cm<br />

400712 HB-Sau<br />

geprüfte Töchter: n: 1004 LTZ: 616 g US: 9.7 mm<br />

BV: n: 638 lgF: 11.7<br />

Würfe Mutter: n: 2 lgF: 10.5 agF: 10.5<br />

Re<strong>in</strong>zucht<br />

S/F PTZ FuA MFB IL FuV RFl FFl LTZ SSD RZ<br />

Tier EL 1101 2.03 177 742 12.5<br />

NK 0/945 615 9.8<br />

ZW 11 3.6 -1.0 23 0.1 132<br />

Vater EL 1172 2.03 171 757 11.5<br />

NK 111/2605 918 2.41 57.6 103 193 46.7 18.8 611 10.5<br />

ZW 7 1.0 -2.4 46 -0.5 137<br />

Mutter EL 661 11.4<br />

NK 4/0 989 2.32 57.0 101 189 48.9 21.7 682 12.0<br />

ZW 0 3.7 -2.4 0 -0.7 100<br />

Fruchtb.<br />

lgF1 lgF2-11 FB<br />

Tier ZW -0.08 -0.12 94<br />

Vater ZW -0.54 -0.57 65<br />

Mutter ZW 0.09 0.16 108<br />

E<strong>in</strong> außergewöhnlich langer<br />

und großer PI-Eber, sehr<br />

kompakt und wuchtig. In<br />

Schulter und Rücken ist er<br />

vollfleischig bemuskelt. Der<br />

Sch<strong>in</strong>ken ist tief angesetzt,<br />

das Becken leicht abfallend.<br />

Er ist sehr gut im Fundament,<br />

hat e<strong>in</strong>en sehr schönen Kopf<br />

und e<strong>in</strong>en trockenen Hals. In<br />

<strong>der</strong> Ferkelproduktion ist er<br />

ohne E<strong>in</strong>schränkung für jede<br />

Sauengruppe zu empfehlen.<br />

19


05.04.2013<br />

Nutzung nicht-additiver Genwirkungen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Tierzucht</strong>.....<br />

Was s<strong>in</strong>d nicht-additive Genwirkungen ?<br />

Alle Abweichungen vom additiven Zusammenwirken von<br />

Allelen <strong>in</strong>nerhalb und zwischen Genorten<br />

Intragenische<br />

Wechselwirkungen<br />

Intermediärer Erbgang<br />

Dom<strong>in</strong>anz<br />

Überdom<strong>in</strong>anz<br />

Kodom<strong>in</strong>anz<br />

Intergenische<br />

Wechselwirkungen<br />

Komplementärwirkung<br />

Epistasie<br />

Gleichs<strong>in</strong>nige Wirkung<br />

Nicht-additive Genwirkungen und<br />

Heterosis<br />

Nicht-additive Genwirkungen führen zur<br />

Heterosis.<br />

Heterosis:<br />

Leistungssteigerung <strong>der</strong> Kreuzungspopulation<br />

gegenüber dem Mittel <strong>der</strong><br />

beiden Elternpopulationen<br />

20


05.04.2013<br />

Effekte von Kreuzung..............<br />

Kreuzung<br />

Nutzung von Heterosiseffekten<br />

(direkt, maternal)<br />

Komb<strong>in</strong>ation positiver Eigenschaften<br />

verschiedener Rassen<br />

(Komplementäreffekte)<br />

„Umgehung“ von<br />

Merkmalsantagonismus<br />

Lässt sich Kreuzungsleistung züchterisch<br />

verbessern ?<br />

Selektion auf <strong>der</strong> Grundlage von<br />

Kreuzungsleistungen<br />

Reziproke Rekurrente Selektion (RRS)<br />

A<br />

B<br />

Prüfnachkommen<br />

A 1<br />

B 1<br />

21


05.04.2013<br />

Nutzung von Kreuzungseffekten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Dreirassenkreuzung........<br />

A<br />

B<br />

C<br />

F1<br />

AB = 0,5g A + 0,5g B + h AB<br />

EP<br />

C x AB = 0,5g C + 0,25(g A + g B )<br />

+ 0,5(h AC + h BC )<br />

+ h<br />

M<br />

AB<br />

+ 0,25r AB<br />

Berücksichtigung von nicht-additiven<br />

Genwirkungen bei <strong>der</strong> aktuellen ZWS.....<br />

C<br />

A<br />

EB<br />

F1<br />

B<br />

AB = 0,5g A + 0,5g B + h AB C x AB = 0,5g C + 0,25(g A + g B )<br />

+ 0,5(h AC + h BC )<br />

+ h<br />

M<br />

AB<br />

+ 0,25r AB<br />

ZWS Mast- u. Schlachtleistung<br />

ZWS Mast- u. Schlachtleistung<br />

Feldtest<br />

Re<strong>in</strong>zucht<br />

g A , g B , g C<br />

Kreuzung<br />

g C , h AC + h BC<br />

Mutterrassen<br />

Vaterrassen<br />

Vaterrassen<br />

ZWS Fruchtbarkeit<br />

Re<strong>in</strong>zucht<br />

Mutterrassen<br />

g A , g B<br />

22


05.04.2013<br />

Weitere Möglichkeiten zur Berücksichtigung<br />

nicht-additiver Genwirkungen bei <strong>der</strong> ZWS.......<br />

C<br />

A<br />

EB<br />

F1<br />

B<br />

AB = 0,5g A + 0,5g B + h AB C x AB = 0,5g C + 0,25(g A + g B )<br />

+ 0,5(h AC + h BC )<br />

+ h<br />

M<br />

AB<br />

+ 0,25r AB<br />

E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Fruchtbarkeits- u. Aufzuchtleistung<br />

von F1-Sauen <strong>in</strong> die ZWS<br />

Re<strong>in</strong>zucht<br />

Kreuzung<br />

g A , g B , h AB h<br />

M<br />

AB<br />

Mutterrassen<br />

Mast- u. Schlachtleistung von allen Kreuzungsstufen<br />

u. vollst. Pedigreesicherung<br />

Re<strong>in</strong>zucht<br />

Kreuzung<br />

Mutterrassen<br />

g A , g B, g C , h AB , h ABM , h AC + h BC<br />

Wann lohnt e<strong>in</strong>e Selektion auf Re<strong>in</strong>zuchtund<br />

Kreuzungsleistungen ?<br />

Entscheidend ist die genetische Korrelation zwischen Re<strong>in</strong>zucht<br />

und Kreuzung !!!<br />

rg = 1 Re<strong>in</strong>zucht- und Kreuzungsleistung gleiches Merkmal<br />

r g < 0,6 separate Merkmale <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>zucht u.Kreuzung erfor<strong>der</strong>lich<br />

Zunahmeleistung<br />

BRANDT (1994) 0,87 – 0,97<br />

SCHMUTZ (1995) 0,73<br />

TRAPPMANN u. KIRSTGEN (1995) 0,66<br />

BRANDT u. TÄUBERT (1998) 0,90<br />

FISCHER (1998) 0,93 u. 0,97<br />

Muskelfleischanteil<br />

SCHMUTZ (1995) 0,98<br />

TRAPPMANN u. KIRSTGEN (1995) 0,75<br />

FISCHER (1998) 0,98 – 1,00<br />

Speckdicke<br />

BRANDT (1994) 0,96 – 1,00<br />

BRANDT u. TÄUBERT (1998) 0,92<br />

FISCHER (1998) 0,81 – 0,97<br />

MERKS u. HANNENBERG (1998) 0,61 – 0,95<br />

Fleischqualität<br />

SCHMUTZ (1996) 0,99<br />

Fruchtbarkeit<br />

TÄUBERT (1997) 0,53<br />

FISCHER (1998) 0,52 – 0,71<br />

BÖSCH (1999) 0,59 u. 0,40<br />

23


05.04.2013<br />

Genomische Zuchtwertschätzung<br />

Marker für alle Chromosomen<br />

genomische Information<br />

Chip-Technik<br />

40 000 Marker<br />

Zuchtwertschätzung<br />

24


05.04.2013<br />

Ableitung <strong>der</strong> SNP-Effekte<br />

• Voruntersuchungen: Schätzung <strong>der</strong> Effekte <strong>der</strong><br />

50.000 SNPs auf e<strong>in</strong> Merkmal (Milchleistung)<br />

entspricht dem Vergleich <strong>der</strong> Tiere untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

(Gruppe A zu Gruppe B).<br />

• Vergleichgruppe (Bsp.: Referenzgruppe = Gruppe A)<br />

mit sicheren Zuchtwerten (> 90% Sicherh.) ca. 3000<br />

Bullen<br />

• Typisierung <strong>der</strong> Referenzbullen zwecks Ableitung<br />

von Beziehungen zwischen genet. Buchstaben<br />

(SNPs) und Merkmalen……= Effekt <strong>der</strong> SNPs auf<br />

das Merkmal!<br />

Genomische Selektion: Zuchtwertschätzung<br />

Schätzung: Effekte für alle Marker (SNPs)<br />

Beispiel:<br />

Drei Tiere mit Leistung – fünf SNPs<br />

Tier Milch-kg SNP1 SNP2 SNP3 SNP4 SNP5<br />

1 8000 AB AB AA BB AB<br />

2 10000 AA BB AB AB AA<br />

3 5000 BB AB AA AA AB<br />

26


05.04.2013<br />

Genomische Selektion: Zuchtwertschätzung<br />

Beispiel:<br />

Additive Effekte: Genotypen werden konvertiert <strong>in</strong> Anzahl B-Allele;<br />

Der additive Effekt ist die Regression auf die Anzahl <strong>der</strong> B-Allele<br />

Tier Milch-kg SNP1 SNP2 SNP3 SNP4 SNP5<br />

1 5000 1 1 0 2 1<br />

2 10000 0 2 1 1 0<br />

3 8000 2 1 0 0 1<br />

Genomische Selektion – BLUP<br />

Beispiel: Lösung<br />

1<br />

ˆ XX XZ XY <br />

b <br />

<br />

ŝ ZX ZZ I<br />

<br />

ZY<br />

<br />

<br />

7647.06<br />

<br />

263.16<br />

<br />

<br />

bˆ 121.78 <br />

<br />

ŝ <br />

121.78<br />

<br />

160.99 <br />

<br />

121.78 <br />

Mittelwert<br />

für jedes B-Allel am 1. SNP<br />

werden 263.16 kg abgezogen<br />

usw.<br />

für jedes B-Allel am 4. SNP<br />

werden 160.99 kg addiert<br />

usw.<br />

27


05.04.2013<br />

dGW<br />

ZW<br />

• Vollgeschwister haben identisches Pedigree<br />

• ZW von Vollgeschwister basiert auf den Ergebnissen <strong>der</strong><br />

Eigen- und Nachkommenleistung<br />

• Beim dGW fließen die Buchstaben des Tieres e<strong>in</strong>!<br />

• Identische dGWs s<strong>in</strong>d nur bei e<strong>in</strong>eiigen Zwill<strong>in</strong>gen (Klone)<br />

möglich!<br />

•<br />

• Vollgeschwister haben unterschiedliche SNP-Situationen<br />

deshalb auch unterschiedliche dGWs.<br />

• dGWs erreichen Sicherheit von 40 – 60% (abh. von h 2 )<br />

• Vergleich <strong>der</strong> Sicherheiten des dGW und des ZW<br />

Kuh-ZW hat niedrige Sicherheit, Bullen ZW hat hohe Sicherheit!<br />

dGW<br />

ZW<br />

• Basis für dGW ist Blutprobe<br />

• Sicherheit für Kalb ist höher als ZW (Pedigree)<br />

Züchter kann mit dGE beste Jungtiere genauer<br />

auswählen.<br />

• Eigen- und Nachkommenleistung gehen nicht <strong>in</strong><br />

dGW e<strong>in</strong>!<br />

• Bei Vorliegen von Nachkommenleistung ist ZW<br />

genauer als dGW! Komb<strong>in</strong>ation von dGW + ZW<br />

28


05.04.2013<br />

Genomische Selektion<br />

Konventionelle<br />

Zuchtwertschätzung<br />

ZW<br />

Genomische<br />

Zuchtwertschätzung<br />

dGW<br />

gZW<br />

genomisch unterstützter Zuchtwert<br />

Komb<strong>in</strong>ation des re<strong>in</strong> genomischen Zuchtwertes (dGW) mit dem Zuchtwert <strong>der</strong><br />

bisherigen Zuchtwertschätzung (ZW) zu e<strong>in</strong>em genomisch unterstützten<br />

Zuchtwert (gZW)<br />

Komb<strong>in</strong>ation dGW & ZW<br />

gZW<br />

• Unterschiedliche Sicherheiten <strong>der</strong> Ausgangszuchtwerte (ZW<br />

bzw. dGW) bee<strong>in</strong>flussen Sicherheit des gZW!<br />

E<strong>in</strong>fluss des dGW<br />

Steigende Anzahl Töchter<br />

E<strong>in</strong>fluss des ZW<br />

Ab Sicherheit von 90% des ZW wird gZW fast<br />

ausschließlich von ZW bestimmt!<br />

29


05.04.2013<br />

Verlauf <strong>der</strong> Sicherheit des genomisch unterstützten Zuchtwertes (gZW) <strong>der</strong><br />

Merkmale Milchmenge bzw. Nutzungsdauer e<strong>in</strong>es Besamungsbullen bzw. e<strong>in</strong>er Kuh.<br />

Die Sicherheit des re<strong>in</strong> genomischen Zuchtwertes (gZW) wurde aus Gründen <strong>der</strong><br />

Vere<strong>in</strong>fachung im zeitlichen Verlauf konstant gehalten.<br />

weibliche Selektionspfade: Genauigkeit <strong>der</strong> ZWSchätzung<br />

Korrelation zw. wahrem und geschätztem Zuchtwert (Milchleistung)<br />

Herkömmlich<br />

Eigenleistung<br />

Eigenleistung plus 10 Halbgeschwister<br />

Eigenleistung plus 50 Halbgeschwister<br />

Eigenleistung plus 1000 Halbgeschwister<br />

0,449<br />

0,502<br />

0,552<br />

0,582<br />

=> bei 0,60 ist Schluß<br />

genomische Selektion<br />

0,70-0,80<br />

=> Genauigkeit ca. wie mit Nachkommenschaftsprüfung, nach Geburt<br />

30


05.04.2013<br />

Sicherheit <strong>der</strong> genomischen Zuchtwerte<br />

• gZW im Vergleich zu konventionellen ZW<br />

Bulle<br />

P.I.<br />

gZW<br />

Milchleistung 33% 75%<br />

Exterieur 29% 69%<br />

ND direkt 23% 61%<br />

Fruchtbarkeit 24% 57%<br />

Kuh P.I. gZW<br />

Milchleistung 33% 75%<br />

Exterieur 29% 69%<br />

ND direkt 23% 61%<br />

Fruchtbarkeit 24% 57%<br />

1. ZW<br />

(5 Jahre alt)<br />

Test kompl.<br />

(7 Jahre alt)<br />

80% 93%<br />

70% 80%<br />

(27%) 65%<br />

50% 60%<br />

1. ZW<br />

(3 Jahre 1.La)<br />

Eigl. kompl.<br />

(5 Jahre 3.La)<br />

50% 58%<br />

(32%) (32%)<br />

30% 35%<br />

27% 32%<br />

Maximale ZW-Sicherheit<br />

• größtes Potential <strong>in</strong> <strong>der</strong> Selektion von Jungtieren (TB) u. Bullenmüttern<br />

Quelle: Vit Verden<br />

Ausblick:<br />

Auswirkungen auf die ZWS und<br />

auf den genetischen Fortschritt<br />

Fruchtbarkeit<br />

31


05.04.2013<br />

Zuchtfortschritt bei genomischer Selektion<br />

Zuchtfortschritt je Zeite<strong>in</strong>heit:<br />

G<br />

T<br />

<br />

i<br />

k<br />

<br />

k<br />

<br />

k k a<br />

L<br />

k<br />

Selektionspfade k:<br />

k=1: Bullenväter<br />

k=2: Kuhväter<br />

k=3: Bullenmütter<br />

k=4: Kuhmütter<br />

Verdoppelung !<br />

männliche Selektionspfade: Generations<strong>in</strong>tervall<br />

Herkömmlich (NKP)<br />

genomische Selektion<br />

Zeit (Monate)<br />

0<br />

Geburt <strong>der</strong> Bullen<br />

Geburt <strong>der</strong> Bullen, Typisierung und MAS<br />

18<br />

27<br />

Beg<strong>in</strong>n Teste<strong>in</strong>satz<br />

Geburt Töchter<br />

Beg<strong>in</strong>n Zuchte<strong>in</strong>satz<br />

Geburt <strong>der</strong> Söhne<br />

51<br />

61<br />

Beg<strong>in</strong>n 1. Laktation <strong>der</strong> Töchter<br />

Ende 1. Laktation <strong>der</strong> Töchter<br />

ZUCHTWERTSCHÄTZUNG<br />

SELEKTION BULLENVÄTER<br />

ANPAARUNG<br />

70 Geburt <strong>der</strong> Söhne<br />

=> Genauigkeit ca. wie mit Nachkommenschaftsprüfung, nach Geburt<br />

32


05.04.2013<br />

Genomische Selektion: Vorgehensweise<br />

an e<strong>in</strong>er Stichprobe von Tieren (e<strong>in</strong>ige Hun<strong>der</strong>t bis Tausend) werden<br />

Phänotypen ermittelt (Nachkommendurchschnitte: sehr genau)<br />

die selben Tiere werden für alle SNPs typisiert<br />

Aus den phänotypischen Daten und den Markerdaten werden für<br />

jeden SNP Effekte (Unterschiede zwischen den Genotypen)<br />

geschätzt (o<strong>der</strong> für SNP-Haplotypen)<br />

Validierungsstichprobe: Ermittlung <strong>der</strong> Genauigkeit <strong>der</strong> ZW-Schätzung<br />

Für beliebige Tiere mit Typisierungen (Kandidaten für die Zucht) können<br />

Zuchtwerte aus den vorher geschätzten SNP-Effekten berechnet werden<br />

und die Kandidaten anhand dieser geschätzten Zuchtwerte selektiert<br />

werden. Genauigkeiten: ähnlich Nachkommenschaftsprüfung (70%-80%)<br />

Schätzung <strong>der</strong> SNP-Effekte muss gelegentlich wie<strong>der</strong>holt werden<br />

Genomische Selektion – e<strong>in</strong>stufige<br />

Schätzverfahren<br />

Neuere Entwicklung = die Zukunft?<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Verwandtschaftsmatrix H, basierend auf<br />

Pedigree (wie bisher) und (bei typisierten Tieren) auf <strong>der</strong><br />

Übere<strong>in</strong>stimmung von Markerallelen<br />

die Berechnung <strong>der</strong> Inversen von H ist für e<strong>in</strong>e begrenzte<br />

Anzahl von typisierten Tieren möglich =><br />

Zuchtwertschätzung kann mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heitlichen<br />

BLUP-Verfahren für alle Tiere (typisiert und nicht<br />

typisiert) durchgeführt werden.<br />

H ist möglicherweise nicht positiv def<strong>in</strong>it (Inverse existiertnicht) =><br />

spezielle Form <strong>der</strong> Mischmodellgleichungen erlauben e<strong>in</strong>e<br />

Lösung ohne die Inverse zu berechnen, H reicht aus.<br />

33


05.04.2013<br />

Genomische Selektion – Zuchtprogramme<br />

zukünftig großes Angebot an jungen Bullen mit rel. genauen und<br />

hohen Zuchtwerten, auch für Fruchtbarkeit<br />

bessere Möglichkeiten für Kunden <strong>der</strong> Besamungsstationen<br />

Bullen mit guten Fruchtbarkeitszuchtwerten auszuwählen<br />

Verzicht auf Nachkommenschaftsprüfung beim R<strong>in</strong>d<br />

genetischer Verschlechterung vorbeugen:<br />

- erfor<strong>der</strong>t stärkere Gewichtung <strong>der</strong> Fruchtbarkeit, dadurch<br />

- etwas verr<strong>in</strong>gerter Zuchtfortschritt für Milch, Exterieuer<br />

34

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