25.02.2014 Aufrufe

atp edition Gamification in Kollaborationsnetzwerken (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

HAUPTBEITRAG<br />

den, die die gewünschten Anforderungen abdeckt. Das<br />

Ergebnis wäre e<strong>in</strong> universelles Diagnosegerät, was jedoch<br />

e<strong>in</strong>en teuren Entwicklungsprozess und damit e<strong>in</strong>en<br />

hohen Stückpreis zur Folge hätte. E<strong>in</strong>e günstigere<br />

Alternative bietet der Ansatz, bestehende mobile Computersysteme<br />

zu analysieren und auf deren Eignung als<br />

mobiles Diagnosegerät zu untersuchen. E<strong>in</strong>ige Hersteller<br />

setzen heute auf Diagnose-Software, die auf e<strong>in</strong>em Laptop<br />

<strong>in</strong>stalliert ist und beim Kunden vor Ort e<strong>in</strong>gesetzt<br />

wird. Der E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es Laptops als mobiles Diagnosegerät<br />

wäre bei dem oben beschrieben Diagnoseverfahren<br />

auch möglich, das Konzept würde sich jedoch nicht <strong>in</strong><br />

allen Punkten – Mobilität, Bedienkonzepte und Schnittstellenvielfalt<br />

– umsetzen lassen. Als beste Hardwareplattform<br />

für das vorgestellte Diagnosekonzept hat<br />

sich das Smartphone herausgestellt.<br />

Dabei handelt es sich um e<strong>in</strong> Mobiltelefon, das aus<br />

funktioneller Sicht e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Computer darstellt. Die<br />

Möglichkeit des Telefonierens spielt nur noch e<strong>in</strong>e untergeordnete<br />

Rolle; das Smartphone kann durch zahlreiche<br />

Anwendungen (Apps) erweitert und an die eigenen<br />

Bedürfnisse angepasst werden. Smartphones enthalten<br />

von Grund auf e<strong>in</strong>e große Anzahl an Sensoren und Aktoren,<br />

die sich für vielfältige Anwendungszwecke nutzen<br />

lassen. Zentraler Bestandteil ist e<strong>in</strong> großes berührungsempf<strong>in</strong>dliches<br />

Farbdisplay, auf welchem durch<br />

F<strong>in</strong>gerbewegungen E<strong>in</strong>gaben getätigt werden können.<br />

Diverse Lautsprecher und e<strong>in</strong>gebaute Mikrofone lassen<br />

auch andere Modalitäten <strong>in</strong> der Bedienung zu, beispielsweise<br />

e<strong>in</strong>e Steuerung über Sprache<strong>in</strong>gabe, die besonders<br />

im Rahmen von Wartungstätigkeiten, wenn beide Hände<br />

für die Arbeiten benötigt werden, hilfreich ist. Smartphones<br />

bieten e<strong>in</strong>e Reihe an Schnittstellen, die sich dazu<br />

eignen, e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung mit dem automatisierten System<br />

aufzubauen. Davon s<strong>in</strong>d besonders die Funktechnologien<br />

wie WLAN, Bluetooth oder NFC (Near Field Communication)<br />

[6] <strong>in</strong>teressant, die e<strong>in</strong>en flexiblen mobilen<br />

E<strong>in</strong>satz des Smartphones ermöglichen.<br />

Der E<strong>in</strong>satz von NFC-Technologie br<strong>in</strong>gt zudem weitere<br />

Möglichkeiten mit sich: So können <strong>in</strong>telligente Typenschilder<br />

am automatisierten System angebracht werden,<br />

die e<strong>in</strong> NFC-Tag enthalten. Bewegt sich e<strong>in</strong> angeschaltetes<br />

Smartphone <strong>in</strong> die Nähe e<strong>in</strong>es solchen Tags, wird<br />

automatisch e<strong>in</strong>e Diagnoseanwendung geöffnet und e<strong>in</strong>e<br />

Verb<strong>in</strong>dung zum gewünschten System hergestellt. Der<br />

Anwender muss sich dadurch ke<strong>in</strong>e Gedanken um die<br />

Auswahl der richtigen Anwendung und Details zur Verb<strong>in</strong>dungsherstellung<br />

machen. Geräte ohne NFC-Technologie<br />

müssen dennoch nicht auf diesen Komfort verzichten:<br />

Über e<strong>in</strong>en optischen QR- oder DataMatrix-Code, der<br />

auf dem Typenschild ebenfalls angebracht ist, kann mit<br />

der <strong>in</strong> Smartphones fast immer enthaltenen Kamera e<strong>in</strong><br />

ähnlicher Vorgang <strong>in</strong>itiiert werden.<br />

Das Smartphone bietet also die ideale Grundlage für<br />

e<strong>in</strong> modernes, flexibles Diagnosegerät zur Umsetzung<br />

des vorgestellten Konzepts. Die Diagnosefunktionalität<br />

kommt <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Smartphone-Anwendung (App)<br />

auf das Gerät. Der Hersteller kann diese Anwendung<br />

kostenfrei zur Verfügung stellen oder diese als zusätzliche<br />

Service-Leistung über die bereits existieren App-<br />

Stores verkaufen. Sie kann speziell auf e<strong>in</strong> bestimmtes<br />

zu diagnostizierendes System ausgelegt se<strong>in</strong> oder auch<br />

als universelle Diagnoseanwendung auf mehrere Systeme<br />

e<strong>in</strong>es Herstellers. Durch die Verb<strong>in</strong>dung zum Internet,<br />

die bei nahezu allen Smartphones ständig vorhanden<br />

ist, können gerätespezifische Daten bei Bedarf nachgeladen<br />

werden. Auch die automatische Bestellung von<br />

Ersatzteilen oder das Versenden e<strong>in</strong>es Service-Auftrags<br />

an e<strong>in</strong>en Wartungstechniker kann über das Internet bequem<br />

durchgeführt werden (siehe Bild 3).<br />

Die Verbreitung von Smartphones ist e<strong>in</strong> weiteres Argument,<br />

welches für den E<strong>in</strong>satz als Diagnosegerät<br />

Datenkommunikation:<br />

Geräte-Identifikation<br />

Steuer-& Sensordaten<br />

Diagnose-Daten<br />

Bedienung:<br />

Anzeige von Ergebnissen<br />

Bedienung per F<strong>in</strong>ger<br />

Sprache<strong>in</strong>-/ausgabe<br />

Anwenderrückmeldungen<br />

Automatisiertes<br />

System<br />

mit Diagnoseschnittstelle<br />

Smartphone<br />

Anwender<br />

(Person ohne<br />

Fachwissen)<br />

Wartungstechniker<br />

Gerätedaten<br />

Diagnosedaten<br />

Fehlerbehebungsdaten<br />

Bedienungsanleitungen<br />

Technikerdaten<br />

Firmwaredaten<br />

Funktionsdaten<br />

Zentrale Datenbank<br />

(Wissensbasis)<br />

Hersteller<br />

BILD 3:<br />

Datenkommunikation<br />

bei der Smartphonebasierten<br />

Diagnose<br />

46<br />

<strong>atp</strong> <strong>edition</strong><br />

3 / 2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!