Andreas Münzner: Meine Sekretärin Andreas Münzner: Meine Sekretärin (Vorschau)
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Und eines Tages wäre es tatsächlich soweit: Klar, dass ich<br />
mich im sechsten Stock des verglasten Komplexes nicht<br />
wohlfühlen würde, auch würde ich die Mitarbeiter nicht<br />
kennen und hätte überhaupt den ganzen Wettbewerb mit<br />
den EU-Aufträgen und der Zertifizierung verpasst. Dann<br />
käme der Tag, an dem ich vor der Tür des Gebäudes stünde,<br />
etwas stimmte nicht mit dem Schlüssel, oder vielleicht<br />
wäre es der falsche Glasklotz, auf jeden Fall wäre am<br />
Empfang ständig besetzt, und ich müsste schon am Morgen,<br />
ohne etwas geleistet zu haben, wieder nach Hause<br />
zurück. Aber irgendwann wäre genug genug und ich würde<br />
sie zur Rede stellen. Es würde eine Weile dauern, bis<br />
ich in ihr Büro im siebten Stock vorgelassen würde, aber<br />
dann würde ich mich nonchalant auf den Stuhl sinken<br />
lassen und, wenn sie endlich von ihren Papieren aufblickte,<br />
sagen: <strong>Meine</strong> liebe <strong>Sekretärin</strong>, ich glaube, Sie vergessen<br />
manchmal, wo wir uns hier befinden. Ich hätte sie<br />
unvermerkt gesiezt, würde aber standhaft fortfahren: Als<br />
Ihr Vorgesetzter bestimme ich, dass Sie mit Ihrer vollen<br />
Verantwortung die Europa-Geschäfte übernehmen, ich<br />
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