Andreas Münzner: Meine Sekretärin Andreas Münzner: Meine Sekretärin (Vorschau)
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<strong>Meine</strong> <strong>Sekretärin</strong><br />
Ich bin Übersetzer und habe ein kleines Büro in einem<br />
Mietshaus, es ist wirklich winzig. Wenn wie jetzt gerade<br />
und eigentlich immer schon keine Aufträge hereinkommen,<br />
träume ich manchmal davon, nicht ganz allein zu<br />
sein. Als Übersetzer wird man ja über die Jahre ganz<br />
schön schrullig. Ich stelle mir dann vor, ich hätte eine <strong>Sekretärin</strong>.<br />
Sie, meine <strong>Sekretärin</strong> wäre faktisch arbeitslos,<br />
wie ich auch. Darum wäre sie sicher nicht abgeneigt, ihre<br />
Stunden mit mir zu teilen. Natürlich dürfte ich sie nicht<br />
mit Aufgaben überbelasten, die auch einem Chef fremd<br />
sind. Und natürlich bräuchte sie auch ihre Auszeiten. Am<br />
ersten Morgen, wenn ich in mein kleines Büro träte, natürlich<br />
als erster, würde ich ihr schon einmal einen Kaffee<br />
machen, bevor ich überlegte, wo ich sie überhaupt unterbringen<br />
könnte. Mein Schreibtisch ist außer einer kleinen<br />
Schneise voll beladen mit Papierkram, und so würde<br />
ich meine <strong>Sekretärin</strong>, die groß und stark wäre, bitten, die<br />
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