Andreas Münzner: Meine Sekretärin Andreas Münzner: Meine Sekretärin (Vorschau)

stielige Rose hervor, die ihr die ganze Zeit über die Schulter
geguckt hat. Ich lächle verlegen, als ich die Pflanze
knapp unter der Blüte greife und an meine Nase halte.
Sie geht durch den leeren Flur ins ebenso leere Erkerzimmer,
lehnt sich ans Fenster, legt mangels Unterlage
ein Bein angewinkelt auf den Sims. Schließlich zieht man
nicht alle Tage von zuhause aus, sagt sie. Und dann in so
eine Prachtwohnung. Ihr habt Glück gehabt.
Die Wohnung ist tatsächlich riesig, fünf Zimmer, einschließlich
das große Erkerzimmer, ein großes Bad, eine
separate Toilette in einem langen schlauchförmigen Raum
und eine geräumige WG-Küche. Noch ist alles leer, nur
mattgescheuertes Parkett und weiße Wände, auf einem
Haufen mitten in einem der Zimmer ein paar papierene
Einkaufstüten, in der Küche meine Schuhe.
Und das Erkerzimmer ist nur für dich?, fragt sie. Wir
schauen durch die Fenster auf das fünf Stockwerke tiefer
liegende Kopfsteinpflaster, die kleinen Läden der Innenstadt.
Damit musst du aber unbedingt etwas machen, es
richtig einrichten ... Ich nicke. Räumlich gestalten, weißt
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