Andreas Münzner: Meine Sekretärin Andreas Münzner: Meine Sekretärin (Vorschau)
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doch zu lange drauf starrte, entnervt das Blatt wegreißen<br />
würde, worauf sie mich zu Boden drückte und mir den<br />
Wisch wegzerrte, der jetzt schon einen Riss hätte, und das<br />
strittige Wort so setzte, wie sie es wollte.<br />
Überhaupt hätte meine <strong>Sekretärin</strong> ganz schön ihren eigenen<br />
Kopf, das würde ich ihr auch durch sorgfältig über<br />
die Tage verteilte kleine Hinweise nicht austreiben können.<br />
Im Gegenteil. Sie würde immer eigensinniger, bis sie<br />
sogar einen umfangreicheren Auftrag (sechseinhalb Seiten,<br />
Fachgebiet Hochseesegeln, Frist drei Wochen) ganz<br />
unter ihren Nagel reißen würde, vom Telefon Abnehmen<br />
bis zum die Rechnung auf die Post Tragen, dazu noch<br />
viel zu früh abgeliefert. So käme das Geschäft langsam<br />
zum Laufen. Beim ersten Kundenbesuch würde sie mich<br />
einfach in die Toilette sperren und wenn der Communications<br />
Manager Andeutungen machte, austreten zu<br />
wollen, würde sie sagen, ach, gehen wir gleich rüber zum<br />
Italiener, in einem Monat beziehen wir übrigens komfortablere<br />
Räumlichkeiten.<br />
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