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EasyLinux Multimedia (Vorschau)

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easy LINUX !<br />

11 GByte auf<br />

2 Heft-DVDs<br />

02/2012<br />

April – Juni<br />

easy ! LINUX<br />

Knoppix 7.0<br />

Aktuelle 32- & 64-Bit-Version<br />

– KDE 4.6.5, Gnome 3.2.1<br />

– Installation auf Platte<br />

oder USB-Stick<br />

– LibreOffice 3.4.5<br />

– Firefox 10.0, Chromium 16<br />

– Linux-Kernel 3.2.4<br />

Installationsanleitung im Heft<br />

<strong>Multimedia</strong><br />

Musik und Videos auf<br />

allen Geräten im Haus<br />

Netzwerk-Grundlagen – mit Kabel und WLAN S. 31<br />

MediaTomb verbindet <strong>Multimedia</strong>-Geräte S. 40<br />

Sockso-Musik-Server mit Browser-Bedienung S. 44<br />

WDLXTV: Tuning für Media-Player unter 100 € S. 48<br />

Linux auf DVD: KNOPPIX 7.0<br />

Titelthema: Musik und Video im<br />

heimischen Netzwerk<br />

www.easylinux.de<br />

einfach – klar – benutzerfreundlich<br />

Redo Backup &<br />

Recovery<br />

– bootet von der Heft-DVD<br />

– erlaubt vollständiges Backup<br />

eines Linux-Systems<br />

– sichert auf externe Festplatte<br />

Service Kit 02/2012<br />

Updates für (K)Ubuntu 11.10<br />

und OpenSuse 11.4/12.1<br />

Linux-Handbuch<br />

Komplette HTML-Version des<br />

brandaktuellen 1280-seitigen<br />

Linux-Buchs auf DVD!<br />

Workshops<br />

E-Mail für Einsteiger: Mozilla Thunderbird S. 54<br />

Zwei Monitore am PC nutzen: Dual Head S. 82<br />

Download-Tools: Helfer fürs Runterladen S. 58<br />

Software-Tests<br />

<strong>Vorschau</strong> auf die neue Ubuntu-Version 12.04 S. 112<br />

Spielspaß mit Echtzeitstrategiespiel Oil Rush S. 114<br />

Eigene Webseiten<br />

Einstieg: Webseiten aus dem Baukasten S. 67<br />

Profilösung mit CMS-Programm Drupal S. 72<br />

Mehr Freiheit mit Root- und V-Servern S. 78<br />

26 Seiten Tipps & Tricks<br />

KDE S. 86<br />

Gnome S. 90<br />

Gimp S. 102<br />

Shell S. 108<br />

LibreOffice S. 98<br />

Ubuntu S. 95<br />

Programme auf DVD<br />

Krename (S. 12), GPodder (S. 13), OrDrumbox (S. 14),<br />

RedNotebook (S. 15), Scribus (S. 18), Scan Tailor (S. 17),<br />

TruPax (S. 19), Banshee (S. 20), GThumb (S. 21)<br />

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EditoriaL<br />

easy LINUX!<br />

HigHlights<br />

02.2012<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Chefredakteur<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Mein Arbeitszimmer im heimischen<br />

Keller hat keinen guten Radioempfang.<br />

Drei sehr unterschiedliche Radios habe<br />

ich ausprobiert, zwei davon empfangen meinen<br />

Lieblingssender gar nicht, das dritte<br />

nur, wenn es an einer bestimmten Stelle<br />

steht, wo es aber nicht stehen soll. Mit dem<br />

WLAN-Empfang hatte ich ähnliche Probleme,<br />

die ich letztlich nur mit einer Power-<br />

Line-Vernetzung (Netzwerk über die Stromleitung)<br />

und einem zweiten WLAN-Access-<br />

Point in den Griff bekommen habe. Netzwerk<br />

ist also kein Problem mehr, und irgendwann<br />

fragte ich mich: Warum mit Radiofrequenzen<br />

rumquälen? Den Sender gibt<br />

es doch auch übers Internet. Jetzt sitze ich<br />

also im bayerischen Radioempfangsloch und<br />

höre Bayern 3 übers Netz – ohne Rauschen<br />

und ohne Sender, die sich verstellen.<br />

Musik und Videos sind nicht länger auf Radio,<br />

CD, DVD/ Blu-Ray und Fernsehempfang<br />

beschränkt: Es gibt fast alles im Netz<br />

zu kaufen, manche Interpreten bieten einzelne<br />

Tracks auch gratis an, oder YouTube<br />

hat das offizielle Video. Auch im heimischen<br />

Netzwerk liegt viel Musik auf den<br />

Computern, nur vielleicht nicht unbedingt<br />

auf dem, den Sie gerade verwenden. Hier<br />

bietet es sich an, alle <strong>Multimedia</strong>dateien<br />

auf einer Maschine zu bündeln und über<br />

das lokale Netzwerk darauf zuzugreifen.<br />

Darum geht es in der Titelstrecke dieser<br />

Ausgabe (ab Seite 30).<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

Distributionen<br />

Auf der Heft-DVD finden Sie diesmal die<br />

zur CeBIT erschienene Knoppix-Version<br />

7.0, die Sie wahlweise als Live-DVD verwenden<br />

oder auf der Festplatte installieren<br />

(siehe Seite 26). Im April erscheint auch<br />

die neue Version 12.04 von Ubuntu und<br />

Kubuntu, die wir in der nächsten Ausgabe<br />

auf DVD pressen – bei der Kubuntu-Variante<br />

ist die Zukunft ungewiss, weil das<br />

Projekt seine Finanzierung verloren hat<br />

(siehe Nachrichten, Seite 8). OpenSuse-<br />

Fans, die laut unserer aktuellen Leserumfrage<br />

die Mehrheit unter Ihnen stellen<br />

(Seite 10), müssen sich noch ein wenig gedulden:<br />

Version 12.2 wird voraussichtlich<br />

im Juli fertig.<br />

Eigene Webseiten<br />

Neben dem <strong>Multimedia</strong>-Netzwerk-Titelthema<br />

haben wir in dieser Ausgabe einen<br />

zweiten Schwerpunkt: den Weg zur eigenen<br />

Webseite. In der Einführung ab Seite<br />

66 lesen Sie, welche Möglichkeiten Ihnen<br />

zur Verfügung stehen, um Ihre Inhalte im<br />

Web zu präsentieren.<br />

Wie immer hoffen wir, dass wir eine interessante<br />

Themenmischung für Sie zusammengestellt<br />

haben. Wenn Sie einen besonderen<br />

Themenwunsch haben, dann schreiben<br />

Sie uns doch einfach unter redaktion@<br />

easylinux.de – viel Spaß beim Lesen dieser<br />

Ausgabe.<br />

n<br />

www.easylinux.de 3<br />

Schwerpunkt: <strong>Multimedia</strong> & Netz<br />

Netzwerk-Grundlagen: Wie Sie<br />

Ihre Geräte vernetzen ..... ab S. 31<br />

MediaTomb als UPnP-Server:<br />

Mit UPnP können <strong>Multimedia</strong>geräte<br />

miteinander reden. Wir<br />

zeigen, was funktioniert ..... ab S. 40<br />

Sockso: Die Musiksammlung im<br />

ganzen Haus nutzen – bequem<br />

über den Webbrowser ..... ab S. 44<br />

WDLXTV: So tunen Sie den<br />

Linux­basierten WD TV ..... ab S. 48<br />

AUF DVD<br />

Knoppix 7.0 (32 und 64 Bit)<br />

Live-System mit Kernel 3.2.4<br />

Redo Backup & Recovery CD<br />

Service Kit: Updates für Open­<br />

Suse 11.4/12.1 und Ubuntu 11.10<br />

Weitere Software:<br />

Krename, GPodder, OrDrumbox,<br />

RedNotebook, Scribus, Scan Tailor,<br />

TruPax, Banshee, GThumb u. v. m.


Überblick<br />

InhaLt<br />

Im keller steht<br />

noch ein reser-<br />

vemonitor?<br />

Zusätzlich anschließen,<br />

denn<br />

der dual-head-<br />

Betrieb sorgt für<br />

mehr Übersicht.<br />

ab seite 82.<br />

Im schwerpunktthema geht es um<br />

Musik und Videos – die sie in Ihrem<br />

heimnetzwerk bequem auf jedem<br />

Gerät nutzen können. ab seite 30.<br />

aktuELL<br />

Editorial ......................................................................................................3<br />

DVD-Inhalt..................................................................................................6<br />

Nachrichten ...............................................................................................7<br />

Ergebnisse der Leserumfrage ..............................................................10<br />

Neue Software ........................................................................................12<br />

Dateien umbenennen mit Krename – Audio- und Video-Podcasts mit<br />

GPodder – Drum-Sequenzer OrDrumbox – RedNotebook verwaltet<br />

Notizen – Daten sichern mit Redo Backup & Recovery – Scan Tailor<br />

korrigiert eingescannte Seiten – Profi-DTP mit Scribus – TruPax verschlüsselt<br />

Verzeichnisse – Medienplayer Banshee – Bildbetrachter<br />

GThumb<br />

Webseiten ................................................................................................24<br />

Heft-DVD: Knoppix 7.0 ............................................................................26<br />

Knoppix ist eine Live-Linux-Distribution, die Sie zum Testen verwenden<br />

und bei Bedarf auch fest auf der Platte installieren können. Anfang<br />

März ist die Version 7.0 erschienen, die Sie auch auf unserer Heft-<br />

DVD finden.<br />

MuLtIMEdIa<br />

<strong>Multimedia</strong> im Heimnetzwerk ..............................................................30<br />

Vernetzen Sie Ihre PCs, Netbooks, Tablets und Smartphones: Dann<br />

haben Sie von überall Zugriff auf Ihre Musik- und Videosammlung.<br />

Netzwerk-Grundlagen ...........................................................................31<br />

Der Aufbau eines eigenen Heimnetzwerks ist kein Hexenwerk. Wir erläutern<br />

die wichtigsten Komponenten und zeigen, wie Sie Ihr Zuhause<br />

effektiv und sinnvoll vernetzen. Wenn das erledigt ist, bringen die folgenden<br />

Artikel Musik und Videos ins Netz.<br />

UPnP mit MediaTomb.............................................................................40<br />

Im vernetzten Wohnzimmer spielt UPnP eine immer größere Rolle,<br />

wenn es darum geht, über den Fernseher oder mit anderen Geräten<br />

auf Filme, Videos und Musik zuzugreifen. MediaTomb vernetzt Ihre<br />

Mediensammlung.<br />

MuLtIMEdIa<br />

Sockso Musik-Server ............................................................................44<br />

Wenn Sie daheim mehrere Desktoprechner, Notebooks, Tablet-PCs<br />

und andere Computer betreiben, kopieren Sie die beste Musik auf<br />

jede dieser Maschinen – mit Sockso können Sie darauf verzichten<br />

und alle Platten an einem Ort sammeln.<br />

Videos vom Linux-PC: WDLXTV ...........................................................48<br />

Western Digitals WD TV HD Live kommt ab Werk mit Linux, doch lässt<br />

sich das Gerät mit einer Community-Firmware weiter aufbohren. In<br />

Kombination mit einem PC und Linux wird aus dem Kästchen so ein<br />

echter Alleskönner.<br />

Workshop<br />

Einstieg in Thunderbird .........................................................................54<br />

Für Linux gibt es zahlreiche Mailprogramme. Thunderbird sticht aus<br />

der Masse durch viele Features, ein Add-on-System und die Verfügbarkeit<br />

unter Linux, Windows und Mac OS X hervor. Wir helfen bei der<br />

Einrichtung und den ersten Schritten.<br />

Download-Tools ................................................58<br />

Von KGet und KTorrent über ScrapBook bis zu<br />

DownThemAll: Verschiedene Tools helfen Ihnen<br />

beim Herunterladen von Dateien aus dem Internet.<br />

Wir zeigen, wann Sie welches Tool am besten<br />

einsetzen.<br />

Wege ins Web .........................................................................................66<br />

Das Internet lebt vom Mitmachen – spätestens seit Web 2.0 gilt: nicht<br />

nur lesen, sondern selbst schreiben. Wir zeigen, wie Sie eigene Webseiten<br />

anbieten können.<br />

Homepage-Baukästen ...........................................................................67<br />

Ohne HTML-Kenntnisse und mit ein paar Mausklicks lassen sich recht<br />

schnell private Webseiten und Minishops bauen. Zahlreiche Provider<br />

bieten dafür eigene Homepage-Baukästen an.<br />

4 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


InhaLt<br />

Echtzeitstrategie unter<br />

Linux bietet das<br />

aktuelle spiel oil<br />

rush. ab seite 114.<br />

der Mediaplayer Wd tV hd<br />

Live von Western digital<br />

läuft mit Linux. Mit neuer<br />

software wird er noch<br />

besser – ab seite 48.<br />

der sockso-Musik-server<br />

verteilt Ihre Musik<br />

im ganzen haus –<br />

ab seite 44.<br />

Workshop<br />

Profi-Webauftritt mit Drupal .................................................................72<br />

Dank vorgefertigter Open-Source-Software legen Sie im Internet einen<br />

überzeugenden Auftritt hin. Ihre Webseite holt ihre Inhalte dynamisch<br />

aus einer Datenbank, die Nutzer melden sich selbst an, laden Dateien<br />

hoch und veröffentlichen Artikel.<br />

Root- und V-Server .................................................................................78<br />

Root-Server und V-Server sind die beiden leistungsfähigsten Ausbaustufen<br />

für die eigene Webpräsenz; der Umgang damit setzt aber fortgeschrittenere<br />

Linux-Kenntnisse voraus. Wir geben einen Überblick.<br />

Zwei Monitore am Linux-PC .................................................................82<br />

Große Monitore stellen 2560 x 1440 Pixel dar – genug Platz für zahlreiche<br />

Fenster. Doch oft ist es sinnvoller, mehrere kleine Bildschirme<br />

an einen PC anzuschließen.<br />

tIpps & trIcks<br />

Tipps & Tricks zu KDE ............................................................................86<br />

Drei Dateimanager für KDE: Dolphin, Konqueror und Krusader<br />

Gnome-Tipps............................................................................................90<br />

Zwischenablage Parcellite, <strong>Vorschau</strong> mit Sushi, Screencasts<br />

tEst<br />

<strong>Vorschau</strong> auf Ubuntu 12.04 ....112<br />

Mit Version 12.04 rollt wieder einmal<br />

eine bedeutende Release des<br />

Ubuntu-Projekts heran, die sich<br />

insbesondere auch für Einsteiger<br />

eignet. Wir zeigen, was Sie in<br />

Ubuntu 12.04 erwartet.<br />

Echtzeitstrategie: Oil Rush ..................................................................114<br />

Die Schlachten auf dem Meer, die das Spiel Oil Rush zeigt, gehören<br />

grafisch zum Besten, was Sie als Linux-Nutzer für Geld bekommen.<br />

Doch auch spielerisch punktet die Echtzeitstrategie.<br />

Guru-traInInG<br />

Terminal-Manager „screen“ ..............................................................116<br />

Mit „screen“ starten Sie ein „Terminal im Terminal“ und verwalten<br />

mehrere Shell-Sitzungen in einem einzigen Fenster. Wie Sie damit<br />

effektiver auf der Kommandozeile arbeiten und auf einem entfernten<br />

Rechner Prozesse nach dem Abmelden weiterlaufen lassen, zeigt dieser<br />

Artikel.<br />

Knoppix & Ubuntu ...................................................................................95<br />

Ubuntu One und Android, Netzwerkdrucker unter Knoppix<br />

LibreOffice-Tipps ....................................................................................98<br />

Effizienter arbeiten mit Gimp ..............................................................102<br />

Bilder einfärben, Bokeh-Effekt, Briefmarkenrand, Ebenen verketten<br />

Linux-Tipps ............................................................................................104<br />

Automatische Sicherheitsupdates, Tippsammlung zu Thunderbird<br />

Know-how für die Kommandozeile ...................................................109<br />

Manpages ausdrucken, MP3-Playlist erstellen, Tipps zum Editor „vim“<br />

sErVIcE<br />

Impressum........................................................................................ 120<br />

Hardware- und Bücherservice .................................................... 121<br />

<strong>Vorschau</strong> .......................................................................................... 122<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

5


Aktuell<br />

Heft-DVD und Service Kit<br />

Heft-DVD<br />

+++ Linux Live +++<br />

Knoppix 7.0<br />

Knoppix 7.0<br />

Das beliebte auf Debian basierende<br />

Live-Linux-System hat<br />

Entwickler Klaus Knopper im<br />

März auf Version 7.0 aktualisiert.<br />

Mit Kernel 3.2.4, KDE<br />

4.6.5 und Gnome 3.2.1 ist es<br />

brandaktuell.<br />

Krename<br />

Wenn Sie mehrere Hundert Dateien nach<br />

komplexen Regeln umbenennen müssen,<br />

hilft dieses nützliche Tool.<br />

i INFOTAINMENT<br />

Lehr- und Infoprogramme<br />

gemäß §14 Abs. 7 JuSchG<br />

GPodder<br />

Podcasts können Sie mit einem normalen<br />

RSS-Reader abonnieren – oder mit dem<br />

multimediatauglichen GPodder.<br />

OrDrumbox<br />

Mit dem Drum-Sequenzer erzeugen Sie natürlich<br />

klingende Rhythmen. Dabei helfen<br />

integrierte Automatisierungsfunktionen.<br />

Ausserdem Auf dVd:<br />

• Banshee (Mediaplayer)<br />

• Thunderbird (Mailprogramm)<br />

• Drupal (Content-Management)<br />

RedNotebook<br />

Notizen, Protokolle, Brainstormings: Das<br />

können Sie alles mit RedNotebook erfassen.<br />

Das Programm funktioniert wie ein Wiki.<br />

Scan Tailor<br />

Wer Buch- oder Zeitungsseiten einscannt,<br />

schafft das selten perfekt gerade. Kein Problem:<br />

Scan Tailor repariert und begradigt.<br />

Scribus<br />

Desktop Publishing auf dem Linux-Desktop:<br />

Das geht mit dem Layoutprogramm<br />

Scribus.<br />

TruPax<br />

Das Tool erzeugt TrueCrypt-kompatible verschlüsselte<br />

Container, ist aber komfortabler<br />

als das Originalprogramm.<br />

GThumb<br />

Dateimanager integrieren oft <strong>Vorschau</strong>funktionen<br />

für Bilder, doch der Bildbetrachter<br />

GThumb kann viel mehr.<br />

• Sockso (<strong>Multimedia</strong>server)<br />

• FileZilla (FTP-Programm)<br />

• VLC (Videoplayer)<br />

serVice kit<br />

Das Service Kit auf der Heft-DVD enthält<br />

alle relevanten Sicherheits- und Programmaktualisierungen<br />

für OpenSuse<br />

11.4/12.1 und Kubuntu 11.10 seit dem<br />

Erscheinungstag der Distributionen. Ein Upgrade<br />

älterer Versionen (beispielsweise von<br />

OpenSuse 11.4 auf OpenSuse 12.1) ermöglicht<br />

das Service Kit jedoch nicht.<br />

Die auf dem Service Kit enthaltenen Pakete<br />

stammen aus den Original-Downloadquellen<br />

von Novell und Canonical. Damit ist<br />

die Aktualisierung über die Service-Kit-DVD<br />

technisch identisch mit einem Onlineupdate.<br />

Durch die zeitliche Differenz zwischen<br />

dem Fertigstellen des Datenträgers<br />

und dem Erscheinen des Heftes können inzwischen<br />

jedoch neue Updates auf den Servern<br />

der Distributoren bereitstehen.<br />

redO BAckup<br />

Das Programm Redo Backup & Recovery<br />

ist die Komfortlösung für vollständige Datensicherungen<br />

eines ganzen Linux-Systems.<br />

Sie booten die Software von der<br />

Heft-DVD und können anschließend über<br />

die grafische Oberfläche entweder die Daten<br />

sichern oder (nach einem Datenverlust)<br />

diese wieder einspielen. Ihre Daten sichern<br />

Sie z. B. auf einer externe Festplatte.<br />

Open BOOk linux<br />

Auf der Heft-DVD finden Sie die vollständige<br />

aktuelle Ausgabe des Buchs „Linux – Das<br />

umfassende Handbuch“ von Johannes Plötner<br />

und Steffen Wendzel, das von Galileo<br />

Computing verlegt wird und auch als 1 282<br />

Seiten starkes gedrucktes Buch im Handel<br />

erhältlich ist. Es richtet sich sowohl an Linux-<br />

Einsteiger als auch an fortgeschrittene Be-<br />

nutzer: Für sie<br />

gibt es zum<br />

Beispiel das<br />

Thema Shell-<br />

rung.<br />

Programmie-<br />

(Hans-<br />

Georg<br />

Eßer/<br />

hge) n<br />

21.03.2012 10:27:46 Uhr<br />

6 www.easylinux.de<br />

easylinux 02/2012


News<br />

AktuELL<br />

NachrichteN<br />

LPI-Prüfung für Anfänger<br />

Das Linux Professional Institute (LPI) hat mit<br />

„Linux Essentials“ [1] ein neues Zertifizierungsprogramm<br />

angekündigt, das sich vor allem<br />

an Neueinsteiger und Schüler richtet.<br />

Im Unterschied zu den für Sysadministratoren<br />

gedachten übrigen Programmen des LPI konzentrieren<br />

sich die Essentials auf Endanwender<br />

und vermitteln daneben allgemeines Grundwissen<br />

über Open Source. Die Lerninhalte heißen<br />

z. B. „Grundlagen der Linux-Kommandozeile,<br />

Dateien und Skripte“ und „Open Source<br />

Software und Lizenzen verstehen“.<br />

Das LPI bemüht sich bei dem neuen Zertifikat<br />

insbesondere um die Zusammenarbeit mit<br />

Schulen. Die Städtische Berufsschule für Informationstechnik<br />

in München und die Elektronikschule<br />

in Tettnang gehören zu den ersten<br />

Kooperationspartnern, bei denen die Schüler<br />

die Linux Essentials absolvieren können.<br />

Die neue Prüfung soll ab Juni 2012 in Europa<br />

ablegbar sein, die Gebühr wird 50 Euro in akademischen<br />

und 65 Euro bei kommerziellen<br />

Testcentern betragen. (Mathias Huber/hge)<br />

[1] http:// www. lpi. org/ linuxessentials (http:// ezlx. de/ c2r1)<br />

Linux-Buch als Gratis-E-Book<br />

Galileo Computing hat die fünfte Auflage seines<br />

Buchs „Linux – Das umfassende Handbuch“<br />

als kostenloses OpenBook veröffentlicht.<br />

Der Band verspricht, alles Wissenswerte<br />

rund um und über Linux zu liefern. Inhaltlich<br />

möchte das „umfassende Handbuch“ Einsteiger<br />

und Profis ansprechen. Dabei richtet es<br />

sich an Nutzer aller Distributionen.<br />

Die Autoren Johannes Plötner und Steffen<br />

Wendzel dringen nach der Installation und einem<br />

kleinen Rundgang durch<br />

KDE und Gnome rasch in die Tiefen<br />

eines Linux-Systems vor.<br />

Schon früh werfen sie einen genaueren<br />

Blick auf den Kernel, die<br />

Shell und die typischen Arbeitskonzepte<br />

eines Linux-<br />

Systems.<br />

Einen Großteil des Buchs<br />

nehmen die Shell-Programmierung<br />

und die Beschreibung<br />

zahlreicher nützlicher Kommandozeilenprogramme<br />

ein. Letztgenannte ziehen<br />

die Autoren auch bei der Benutzerverwaltung,<br />

der Einrichtung des Netzwerks und<br />

weiteren Verwaltungsaufgaben heran.<br />

Nach der Besprechung einiger typischer Netzwerkdienste<br />

behandeln die folgenden Kapitel<br />

die Einrichtung eines Mail- und DNS-Servers,<br />

das Aufsetzen eines LAMP-Stacks sowie die<br />

Virtualisierung. Ebenfalls nicht zu kurz kommen<br />

das X11-System<br />

mit den verschiedenen<br />

Desktopumgebungen<br />

sowie die Vorstellung<br />

einiger <strong>Multimedia</strong>programme<br />

– diese gerade<br />

für Einsteiger interessanten<br />

Themen tauchen<br />

erstaunlicherweise<br />

aber erst im hinteren<br />

Teil auf.<br />

Anschließend werfen die Autoren noch einen<br />

genaueren Blick auf Prozesse, den Bootvorgang<br />

und das Dateisystem. Softwareentwickler<br />

erhalten einen Überblick über häufig unter<br />

Linux genutzte Programmiersprachen nebst<br />

passenden Werkzeugen und dürfen an einem<br />

„Crashkurs in C und Perl“ teilnehmen. Den<br />

Abschluss bilden schließlich Kapitel zur Computer-<br />

und Netzwerksicherheit.<br />

Das insgesamt 1 282 Seiten starke Werk kann<br />

man kostenlos auf der Homepage von Galileo<br />

Computing [1] lesen oder von da herunterladen.<br />

Sie finden das Buch auch auf der Heft-<br />

DVD. Für 49,90 Euro bekommt man im Buchhandel<br />

auch eine gedruckte Fassung. Ihr liegen<br />

zusätzlich noch zwei DVDs mit etwas älteren<br />

Distributionen sowie weiteren Open-<br />

Books bei. Die ISBN ist 978-3-8362-1822-1.<br />

(Tim Schürmann/hge)<br />

[1] http:// openbook. galileocomputing. de/ linux/<br />

(http:// ezlx. de/ c2r4)<br />

KDE 4.9 im August 2012<br />

Das KDE-Projekt hat den Zeitplan für Version<br />

4.9 seiner freien Desktopumgebung vorgestellt.<br />

Der Plan sieht die Veröffentlichung<br />

der fertigen Version 4.9 für den 01. August<br />

2012 vor. Stationen auf dem Weg dorthin<br />

sind ein harter Feature-<br />

Freeze am 17. Mai und<br />

eine erste Betaversion,<br />

die am 30. Mai erscheinen<br />

soll. Ab September<br />

folgen die Wartungs-Releases<br />

mit den Nummern 4.9.x. Der Zeitplan<br />

ist auch auf den Seiten der KDE-Techbase<br />

nachzulesen [1].<br />

Die geplanten Features der kommenden<br />

KDE-Version sind ebenfalls öffentlich einzusehen<br />

[2], aber offenbar<br />

noch nicht komplett.<br />

Die Geografie-Anwendung<br />

Marble möchten<br />

die Entwickler als<br />

Touch-Version für<br />

Plasma Active und Android fit machen. Daneben<br />

sollen die Anwender Fotos mit ihren<br />

Orten einfügen können. Schattenwürfe für<br />

Hügel sind bereits in Arbeit. Ebenfalls geplant<br />

sind Verbesserungen am Spiel Kajongg<br />

sowie Last.fm-Unterstützung für die Jukebox<br />

Juk. (Mathias Huber/hge)<br />

[1] http:// techbase. kde. org/ Schedules/ KDE4/ 4. 9_<br />

Release_Schedule (http:// ezlx. de/ c2r2)<br />

[2] http:// techbase. kde. org/ Schedules/ KDE4/ 4. 9_<br />

Feature_Plan (http:// ezlx. de/ c2r3)<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

7


AktuELL<br />

News<br />

Google Chrome 17 errät Webseiten<br />

Mit der neuen Version 17 seines Webbrowsers<br />

Chrome [1] verspricht Hersteller Google<br />

mehr Leistungsfähigkeit. Im Chrome-<br />

Blog schreibt Google-Entwickler<br />

Noé Lutz, dass Chrome nun<br />

bereits beim Eintippen von<br />

URLs versucht, die gewünschte<br />

Seite mit Hilfe<br />

der Browserchronik vorauszuahnen<br />

und bereits<br />

im Hintergrund zu<br />

laden. Klappt dies, bekommt<br />

der Nutzer das<br />

passende Ergebnis deutlich<br />

schneller geliefert.<br />

Kubuntu verliert Finanzierung<br />

Jonathan Riddell hat auf der Kubuntu-Mailingliste<br />

mitgeteilt, dass Canonical seine Arbeit<br />

an Kubuntu nicht länger finanziert.<br />

Mit dem Erscheinen der Kubuntu-Ausgabe<br />

12.04, einer LTS-Release, werde Canonical die<br />

Finanzierung einstellen und auf eine Unterstützung<br />

umstellen, wie sie auch Edubuntu<br />

und Xubuntu erfahren: die Bereitstellung von<br />

Infrastruktur.<br />

Riddell schreibt, dass er damit nicht länger an<br />

der KDE-Variante von Ubuntu arbeiten könne,<br />

zudem werde es keinen bezahlten Support<br />

mehr für die Distribution geben [1]. Es sei<br />

eine nachvollziehbare wirtschaftliche Entscheidung<br />

von Canonical, so Riddell, die Kubuntu-Ausgabe<br />

sei in den sieben Jahren ihres<br />

Bestehens aus unternehmerischer Sicht nicht<br />

in die Gänge gekommen.<br />

Abseits von den Versuchen, eine mit der hervorragenden<br />

KDE-Technologie ausgestatteten<br />

Linux-Ausgabe zu bauen, und der wundervollen<br />

Community sei der kommerzielle Erfolg<br />

ausgeblieben, und es gäbe keine Anzeichen<br />

dafür, dass sich das ändern werde. Nun stelle<br />

Was die Sicherheit betrifft, soll Chrome 17<br />

nun besser auf Schadcode via Download vorbereitet<br />

sein, indem der Webbrowser<br />

sowohl bekannte Schadsoftware<br />

anhand von Blacklists filtert<br />

und – nur unter Windows<br />

– nun auch EXE- und<br />

MSI-Dateien mit einer<br />

Whitelist abgleicht.<br />

Google Chrome ist für<br />

Linux, Windows und<br />

Mac OS X zu haben.<br />

(Ulrich Bantle/hge)<br />

[1] https:// www. google. com/<br />

chrome (http:// ezlx. de/ c2r6)<br />

sich die Frage: „Braucht die Welt Kubuntu?“<br />

Wenn ja, dann müsse ein Ruck durch die<br />

Community gehen, und es müssten sich mehr<br />

Leute beteiligen, so Riddell. Als Beispiel nennt<br />

er das ISO-Testen, eine langwierige, langsame<br />

und undankbare Aufgabe, für die er schwerlich<br />

Leute gefunden habe. Er selbst werde nur<br />

noch sehr wenig für die Entwicklung tun können,<br />

weshalb er Entwickler aufrufe, sich bei<br />

der Ubuntu-Entwicklerkonferenz anzumelden,<br />

damit dort eine Diskussion über die Zukunft<br />

von Kubuntu stattfinden könne.<br />

Kubuntu ist eine der von <strong>EasyLinux</strong> unterstützten<br />

Distributionen. Wenn es dabei bleibt,<br />

dass keine Kubuntu-Versionen nach 12.04<br />

mehr erscheinen, werden wir unseren Support<br />

auf Ubuntu (mit nachinstallierten KDE-Paketen)<br />

umstellen. (Ulrich Bantle/hge)<br />

[1] http:// thread. gmane. org/ gmane. linux. ubuntu. devel.<br />

kubuntu/ 5798 (http:// ezlx. de/ c2r7)<br />

Newsticker<br />

Linux Mint 12 mit KDE<br />

Das Linux-Mint-Team hat die KDE-Version seiner<br />

Linux-Distribution fertiggestellt. Mit KDE<br />

4.7.4 folgt Linux Mint 12 nun mit einer Desktopalternative<br />

zu Gnome und dem daraus abgeleiteten<br />

Eigengewächs Cinnamon.<br />

Neu ist unter anderem die Option, Linux Mint<br />

über Hybrid-ISO-Images auf USB-Sticks zu installieren,<br />

heißt es in den Release Notes. Außerdem<br />

wurde mit Duck Duck Go eine neue<br />

Standardsuchmaschine eingebunden. Linux<br />

Mint will über Verträge mit Suchmaschinenbetreibern<br />

Einnahmen generieren. Einige Partner<br />

habe man bereits gefunden. Die Entwickler<br />

bitten die Nutzer darum, diese mögliche<br />

Geldquelle für das Projekt bei der Wahl der<br />

bevorzugten Suchmaschinen wohlwollend zu<br />

bedenken. Projektleiter Clement Lefebvre erläutert<br />

am Beispiel von Duck Duck Go in seinem<br />

Blog die Funktionsweise dieser Partnerschaften<br />

[1]. Alle nötigen Informationen und<br />

die Downloadmöglichkeiten sind in der Linux-<br />

Mint-Ankündigung verlinkt [2]. (Ulrich<br />

Bantle/hge)<br />

[1] http:// blog. linuxmint. com/ ? p=1884 (http:// ezlx. de/ c2r8)<br />

[2] http:// www. linuxmint. com/ rel_lisa_kde. php<br />

(http:// ezlx. de/ c2r9)<br />

Kernel 3.3 erschienen: Linus Torvalds hat<br />

den Linux-Kernel 3.3 veröffentlicht, der wie<br />

gewohnt eine Zahl neuer Treiber, Neuerungen<br />

und Problemlösungen bringt. Eine der<br />

wichtigsten Neuerungen ist die Aufnahme<br />

von Code aus dem Android-Projekt in den<br />

Kernel.<br />

Linux-Server im Aufwind: Nach den aktuellsten<br />

Zahlen des IDC Worldwide Quarterly<br />

Server Tracker steigen die Zahlen für Linux,<br />

während sie für Windows und Unix sinken.<br />

Linux konnte den Marktforschern zufolge in<br />

Q4/2011 seinen Anteil auf 18,4 % aller Erlöse<br />

aus Serververkäufen steigern, das<br />

sind 1,7 Punkte mehr als vierten Quartal<br />

des Vorjahres.<br />

Apple nutzt OpenStreetMap: Nicht ohne einen<br />

ironischen Unterton hat Jonathan Bennett<br />

von der OpenStreetMap-Foundation<br />

Apple als Nutzer der freien Kartendaten begrüßt.<br />

Wie Bennett in einem Blogbeitrag<br />

schreibt, freue sich das freie Kartenprojekt<br />

über die Umstellung zu OpenStreetMap,<br />

weg von den bislang bei Apple genutzten<br />

Google-Map-Daten.<br />

http://www.linux-magazin.de/<br />

8 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


News<br />

AktuELL<br />

Kubuntu Active macht Fortschritte<br />

Die erste Kubuntu-Ausgabe mit KDEs<br />

Plasma-Active-Oberfläche für Tablet-Computer<br />

macht Fortschritte. Das berichtete der<br />

Kubuntu-Entwickler Jonathan Riddell.<br />

Das Tablet-Kubuntu soll mit der kommenden<br />

Ubuntu-Release 12.04 „Precise Pangolin“<br />

fertiggestellt<br />

werden. Derzeit befindet<br />

es sich in<br />

Entwicklung, tägliche<br />

Builds kann<br />

man nun zum Testen<br />

herunterladen<br />

[1]; die Entwickler<br />

bitten um Feedback<br />

in ihrem Bugtracker<br />

[2].<br />

Derzeit sind nur<br />

Images für die x86-<br />

Architektur erhältlich,<br />

ARMv7-Downloads<br />

soll es geben,<br />

sobald die Ausgabe<br />

für diese Architektur etwas stabiler ist.<br />

(Mathias Huber/hge)<br />

[1] http:// cdimage. ubuntu. com/ kubuntu-active/<br />

daily-live/ (http:// ezlx. de/ c2r10)<br />

[2] https:// bugs. launchpad. net/ ubuntu/ +source/<br />

kubuntu-active-meta (http:// ezlx. de/ c2r11)<br />

Newsticker<br />

KDE Plasma Active 2: OpenSuse 12.2,<br />

Milestone 2: Mit dem Milestone 2 nimmt<br />

die für Juli angekündigte nächste Version<br />

von OpenSuse eine weitere Hürde auf dem<br />

Weg zur Fertigstellung.<br />

Die Linux-Distribution hält sich bislang an<br />

den vorgegebenen Zeitplan, wie Community-Manager<br />

Jos Poortvliet in einem Beitrag<br />

auf der OpenSuse-Webseite bekannt<br />

gab.<br />

LibreOffice 3.5.1: Die Document Foundation<br />

hat eines der regelmäßigen Updates<br />

für die freie Bürosuite LibreOffice veröffentlicht.<br />

Die zweite Ausgabe der 3.5er-Reihe sei für<br />

Privatanwender und Unternehmen gleichermaßen<br />

empfehlenswert, schreiben die Macher,<br />

weil LibreOffice 3.5.1 den größten<br />

Teil der von Benutzern gemeldeten Fehler<br />

beseitige.<br />

http://www.linux-magazin.de/<br />

http://www.ubuntu-user.de/<br />

Kann eine<br />

Schulungseinrichtung<br />

fŸ r mehr als EINEN<br />

Themenbereich<br />

berŸ hmt werden?<br />

Das Linuxhotel ist bekannt fŸ r erstklassige Open-Source-Schulungen. In den letzten Jahren kamen Java<br />

und andere Programmiersprachen hinzu - wie immer in Kooperation mit fŸhr enden Spezialisten, und in<br />

abgeschiedener, konzentrierter, aber auch ziemlich verspielter Umgebung. Es ist so naheliegend, auch<br />

Entwicklerthemen bei den OpenSourceÔ lern zu lernen, weil man dort schon immer sehr ã unter die<br />

HaubeÒ guckte und mit viel Freude intensivst arbeitet. Das weiss ein Gro§t eil der deutschen Admins, nur<br />

unter Entwicklern hat's sich noch nicht so ganz herumgesprochen.<br />

Mehr siehe www.linuxhotel.de<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

9


AktuELL<br />

Leserumfrage<br />

© Maksim Shebeko; 123RF<br />

Ergebnisse der Leserumfrage<br />

Nachgefragt<br />

Hans-Georg Eßer Gute Schulnoten hat <strong>EasyLinux</strong> in der seit Januar<br />

laufenden Umfrage erhalten. Die Bestnoten gab es<br />

dabei für unsere Tipps & Tricks, für die sich auch Anwender<br />

begeistern können, die schon Profis sind.<br />

Knapp über die Hälfte der Teilnehmer bezeichnet<br />

sich als leicht fortgeschrittene Linux-<br />

Anwender (50,6 %), ein knappes Drittel sogar<br />

als fortgeschritten. Absolute Linux-Einsteiger<br />

gibt es bei unseren Lesern nur 9,2 %, und immerhin<br />

4,6 % haben noch gar keine Computererfahrungen.<br />

Linux-Profis waren 3,4 % dabei,<br />

„Gurus“ gar nicht.<br />

Mehr als die Hälfte (55,3 %) arbeitet oft mit<br />

der Shell und möchte (durch <strong>EasyLinux</strong>) noch<br />

etwas dazulernen. Ein weiteres knappes Drittel<br />

(28,2 %) ist in der Shell noch nicht so fit,<br />

interessiert sich aber für die Möglichkeiten<br />

der Kommandozeile. Lediglich 14,1 % haben<br />

da keinen Bedarf und möchten ausschließlich<br />

grafisch arbeiten.<br />

In der letzten Ausgabe hatten wir Sie gebeten,<br />

an unserer Leserumfrage teilzunehmen.<br />

Knapp 100 Leser/ innen sind der<br />

Bitte gefolgt, und hier präsentieren wir Ihnen<br />

die Ergebnisse.<br />

Bei den Schulnoten für <strong>EasyLinux</strong> gab es die<br />

beste Note (1,7) für die Verständlichkeit der<br />

Artikel, die Themenauswahl erhielt die noch<br />

gute Note 2,1. Nichts zu bemängeln gab es am<br />

Layout (1,8), und für die Heft-DVDs haben Sie<br />

uns die Noten 2,3 (Software-Auswahl) und<br />

2,1 (Einfachheit der Installation) gegeben.<br />

Die abgefragten Rubriken „Aktuell“,<br />

„Schwerpunktthema“, „Workshop“ und<br />

„Test“ fanden Sie mehrheitlich interessant.<br />

Herausragen konnten hier die „Tipps und<br />

Tricks“ (sehr interessant). Mit dem Quartalsrhythmus<br />

(vier Hefte pro Jahr) sind 38,4 %<br />

der Teilnehmer zufrieden, der Rest würde<br />

sich mehr Hefte oder zusätzliche Sonderhefte<br />

wünschen.<br />

Distributionen und Desktops<br />

Klare „Sieger“ bei den Beliebtheitsfragen<br />

sind:<br />

l OpenSuse als Distribution (57 %) vor<br />

Ubuntu, Kubuntu etc. (33,7 %), Knoppix,<br />

Linux Mint, Debian (alle drei je 6 %) und<br />

Mandriva/ Mageia (3,5 %).<br />

l KDE als Desktop – auf einer Bewertungsskala<br />

von 1 bis 5 (sehr interessant bis total<br />

uninteressant) erhielten die KDE-Tipps die<br />

Note 1,9; im Vergleich kamen die Gnome-<br />

Tipps nur auf die Note 2,6.<br />

Wenig überraschend bei einer Linux-Zeitschrift<br />

ist, dass 96,6 % der Umfrageteilnehmer<br />

Linux privat einsetzen. Bei der Frage nach daheim<br />

genutzten Betriebssystemen folgten<br />

Windows XP (30,7 %) und Windows 7<br />

(27,3 %) auf den Plätzen 2 und 3. Mac OS X<br />

verwendet nur ein einziger Teilnehmer. Vista<br />

und Windows 95/ 98/ Me sind im Vergleich zu<br />

XP und Windows 7 kaum noch im Einsatz.<br />

Beruflich bzw. in Ausbildung/ Studium sieht<br />

der Vergleich allerdings anders aus: Hier führt<br />

Windows XP mit 60,3 % vor Linux (41,1 %)<br />

und Windows 7 (24,7 %).<br />

Heft-DVDs<br />

Überraschend waren die Antworten auf die<br />

Fragen zum Einsatz unserer Heft-DVDs: 57 %<br />

der Leser installieren nie die Updates aus dem<br />

Service Kit, weitere 25 % tun das nur selten.<br />

Lediglich 18 % nutzen dieses Angebot häufig<br />

oder fast immer.<br />

Die zu den Artikeln gehörende Software installieren<br />

auch nur 30 % der Leser wenigstens<br />

häufig. Etwas bessere „Noten“ gibt es nur für<br />

die kompletten Distributionen, die wir regelmäßig<br />

auf DVD verteilen: Hier sind es immerhin<br />

53 % der Leser, die regelmäßig Linux von<br />

unseren Datenträgern installieren.<br />

Woran das liegt, haben direkt die Antworten<br />

auf die folgende Frage geklärt: 92,5 % der<br />

Umfrageteilnehmer haben eine schnelle Internetverbindung<br />

und installieren darüber<br />

Software oder auch ganze Distributionen. Da<br />

die Umfrage jedoch nur online erreichbar<br />

war, sind die Antworten verzerrt; Leser ohne<br />

Internetzugang hätten hier vermutlich anders<br />

geantwortet.<br />

Zu leicht, zu schwer?<br />

Erfreulich: Über die Hälfte der Teilnehmer<br />

(58 %) findet die <strong>EasyLinux</strong>-Artikel genau richtig,<br />

was die nötigen Linux-Kenntnisse angeht,<br />

um die Texte zu verstehen. Ein knappes Drittel<br />

sagt, dass die Texte eher leicht sind; nur 6 %<br />

finden sie eher schwer. Völlig daneben liegen<br />

wir jedenfalls nicht, denn die Antworten „viel<br />

zu leicht“ und „viel zu schwer“ erhielten nur<br />

jeweils 3,4 % bzw. 1,1 % der Stimmen.<br />

Warum Linux?<br />

In der Umfrage stimmte eine überwältigende<br />

Mehrheit von 93,1 % der Aussage zu: „Es<br />

ist mir wichtig, dass Linux freie Software /<br />

Open Source Software ist.“ Damit ist den<br />

Teilnehmern der Umfrage mehrheitlich dieser<br />

freiheitliche Aspekt wichtig; die Zustimmung<br />

zur Aussage „Linux ist besser als<br />

Windows“ fiel deutlich geringer aus<br />

(63,2 %). Unter einem Mangel an guter Linux-Software<br />

leiden nur wenige Teilnehmer<br />

(24,4 %), und ebenfalls geringe 24,1 % bemängeln,<br />

dass zu viele Geräte nicht unter<br />

Linux funktionieren.<br />

Erwartungen an <strong>EasyLinux</strong><br />

Wir haben auch gefragt, was Sie sich von<br />

<strong>EasyLinux</strong> in erster Linie erwarten. Hier die<br />

Top 5 (von denen die ersten beiden sich Platz<br />

1 teilen):<br />

Informationen über interessante neue Software<br />

(78,2<br />

1<br />

%)<br />

Tests/ Vorstellungen von Linux-kompatiblen<br />

Geräten (78,2<br />

1<br />

%)<br />

allgemeine Nachrichten aus der Linux-Welt<br />

3<br />

(70,1 %)<br />

Hilfe beim Einrichten von Geräten unter<br />

4<br />

Linux (65,5 %)<br />

Hilfe bei der Installation von Linux-Distributionen<br />

(41,4<br />

5<br />

%)<br />

Danke, die Gewinner sind …<br />

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern –<br />

wie versprochen, haben wir unter allen<br />

Teilnehmern zehn Jahres-Abos und zehn<br />

Archiv-DVDs verlost. Die Gewinner (von<br />

denen wir bisher nur die Mailadressen kennen)<br />

haben wir bereits benachrichtigt: Herzlichen<br />

Glückwunsch! Gewonnen haben aber<br />

auch alle anderen Teilnehmer, denn Ihr<br />

Feedback hilft uns dabei, <strong>EasyLinux</strong> zu verbessern.<br />

(hge)<br />

n<br />

10 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Open Source<br />

mobilisiert.<br />

Wir sehen uns in Berlin!<br />

Neu: RootCamp (25. + 26.05.2012)<br />

Hacking Contest (25.05.2012)<br />

Academy-Day (26.05.2012)<br />

Der LinuxTag wird volljährig!<br />

Feier mit uns und komm nach Berlin.<br />

Hier sind sie alle:<br />

Vom Keynote-Speaker bis zum<br />

Kernel-Entwickler.<br />

Vom Arbeitgeber bis zum Trendsetter.<br />

Vom alten Hasen bis zum Neueinsteiger.<br />

Jetzt Tickets sichern unter<br />

www.linuxtag.org/besucher!<br />

23. –26. Mai 2012 in Berlin<br />

EUROPE‘S LEADING<br />

OPEN SOURCE EVENT<br />

www.linuxtag.org<br />

Medienpartner:<br />

Partner:<br />

Bronze Partner:<br />

Content Partner:<br />

MAGAZIN


AktuELL<br />

Neue Software<br />

Neue Software<br />

Im Quartalsrhythmus erscheinen viele Programme in neuer Version.<br />

Eine Auswahl stellen wir regelmäßig vor, und auf der Heft-DVD<br />

finden Sie die passenden Pakete und Installationshinweise.<br />

Krename: Mehr Komfort beim Umbenennen<br />

Wer würde stupide Arbeiten wie das Umbenennen<br />

vieler Dateien nach einem einheitlichen<br />

Schema nicht am liebsten dem Computer<br />

überlassen? Krename stellt eine grafische<br />

Oberfläche dafür zur Verfügung.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

DIE REDAktIon mEInt<br />

Krename ist ein leistungsfähiges Tool. Anwendern,<br />

die sich mit dem Programm auskennen,<br />

gelingt praktisch jede automatisiert<br />

umsetzbare Umbennungsaktion. Leider<br />

ist die Dokumentation lückenhaft und<br />

veraltet.<br />

Krename [1] automatisiert das mühselige Umbenennen<br />

vieler Dateien. Es verarbeitet dabei<br />

Datei- und Verzeichnisnamen, Dateiendungen,<br />

das Erstellungs- und letzte Zugriffsdatum sowie<br />

bei Musik- und Grafikdateien auch die<br />

enthaltenen beschreibenden Tags. Die Software<br />

erzeugt daraus nach wählbaren Regeln<br />

einheitliche Namen oder verschiebt die Dateien<br />

in Unterordner. Ein Beispiel veranschaulicht<br />

die Arbeitsweise der Programms: Sie haben<br />

zehn Versionen des Artikels, an dem Sie<br />

gerade arbeiten, als Artikel_01.txt bis Artikel_10.txt<br />

gespeichert. Nun möchten Sie die<br />

Dateien in Artikel_über_Krename_01.txt bis<br />

Artikel_über_Krename_10.txt umbenennen.<br />

Wählen Sie dazu zunächst die Dateien im Reiter<br />

1. Dateien aus (Abbildung 1). Im Reiter 2.<br />

Ziel entscheiden Sie sich zwischen Umbenennen,<br />

Kopieren oder Verschieben der neu benannten<br />

Dateien.<br />

Zehn auf einen Streich<br />

Im Reiter 4. Dateiname geht es um das eigentliche<br />

Umbenennen. Für unser Beispiel reicht<br />

die Option Einfacher Dateiname aus. Klicken<br />

Sie rechts oben auf die Schaltfläche Suchen<br />

und Ersetzen. Geben Sie nach einem Klick auf<br />

Hinzufügen den Suchtext Artikel ein. In das<br />

Feld Ersetzen durch gehört Artikel_über_Krename.<br />

Wer sich mit den aus vielen Programmiersprachen<br />

bekannten regulären Ausdrücken<br />

auskennt, darf sie hier benutzen. Ein<br />

Klick auf den Button Abschließen führt die Aktion<br />

aus. Gut zu wissen: Sie lässt sich auch<br />

wieder rückgängig machen.<br />

Neu verteilt<br />

In einem zweiten Beispiel, bei dem Krename<br />

der Ordnung mit wenig Aufwand auf die<br />

Sprünge hilft, haben sich in einem Ordner<br />

Hunderte Dateien angesammelt. Nun möchten<br />

Sie alle Dateien nach Tagen oder Monaten<br />

gruppiert in Unterordner verschieben.<br />

Wählen Sie dazu zunächst wieder die Dateien<br />

im Reiter 1. Dateien aus. Aktivieren Sie im Reiter<br />

2 die Option Umbenennen. Das Verschieben<br />

kommt in diesem Beispiel dadurch zustande,<br />

dass der neue Dateiname ein /-Zeichen<br />

enthält. Dazu nutzen Sie das Präfixfeld im Reiter<br />

4. Dateiname, dessen Inhalt das Programm<br />

vor dem alten Dateinamen einfügt.<br />

Für das Änderungsdatum klicken Sie auf die<br />

Glühbirne neben dem Präfixfeld. Wählen Sie<br />

dann in der linken Kategorieliste Datums- und<br />

Systemfunktionen sowie [creationdate;yyyy-<br />

MM-dd] und bestätigen Sie mit Einfügen. Hängen<br />

Sie hinter dem Datumsbefehl in eckigen<br />

Klammern, der nun im Feld Präfix steht, noch<br />

einen Schrägstrich an, der ein Verzeichnis aus<br />

dem Datumstext macht.<br />

yyyy steht für eine vierstellige Jahreszahl, MM<br />

für den Monat, dd den Tag. Diese Darstellung<br />

folgt der ISO-Norm 8601 [2]. Entfernen Sie die<br />

Zeichenfolge -dd, wenn Sie die Dateien nach<br />

Monaten gruppieren möchten.<br />

n<br />

Infos<br />

[1] Krename: http:// www. krename. net/<br />

(http:// ezlx. de/ c2e2)<br />

[2] ISO-Datumsdarstellung: http:// de.<br />

wikipedia. org/ wiki/ ISO_8601#<br />

Darstellung (http:// ezlx. de/ c2e3)<br />

Abb. 1: krename ersetzt Zeichenketten in Dateinamen und greift dabei auch auf eingebettete<br />

Information wie ID3-tags zurück.<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

Krename<br />

12 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Neue Software<br />

AktuELL<br />

GPodder: Audio- und Video-Podcasts im Griff<br />

Mit GPodder behalten Sie auch bei vielen abonnierten<br />

Podcasts den Überblick: Das Programm<br />

fasst sie in einer mit Icons versehenen Liste zusammen,<br />

sucht automatisch nach neuen Episoden<br />

und verwaltet die Downloads.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Manchmal erleichtert ein simples Programm<br />

spürbar das Leben. Ein Beispiel dafür ist das<br />

Podcast-Programm GPodder (Abbildung 2)<br />

[1]. Es zeigt alle abonnierten Podcasts in einer<br />

Liste am linken Fensterrand. Die den Podcasts<br />

zugeordneten Icons sorgen für Übersicht.<br />

In einstellbaren Abständen oder per Knopfdruck<br />

überprüft es die Feeds auf neue Episoden,<br />

die – sortiert nach Veröffentlichungsdatum,<br />

Titel oder Größe – in der Episodenliste in<br />

der Mitte des Fensters landen. Ein Doppelklick<br />

auf eine Episode zeigt einen zusammenfassenden<br />

Text, sofern der Podcast einen solchen<br />

mitliefert.<br />

Podcasts lassen sich in diesem Dialog entweder<br />

direkt abspielen oder für späteres Anhören<br />

herunterladen. Wie viele Episoden eines Podcasts<br />

bereits auf der lokalen Festplatte liegen<br />

und wie viele davon Sie noch nicht angehört<br />

haben, zeigen kleine Icons am rechten Rand<br />

der Podcast-Liste an.<br />

Kerngeschäft<br />

Damit sind die wichtigsten Funktionen von<br />

GPodder schon umrissen. All das ist im Prinzip<br />

auch im Webbrowser Firefox zu haben,<br />

denn bei Podcasts handelt es sich bloß um<br />

RSS-Newsfeeds, nur eben nicht mit Textinhalt,<br />

sondern mit Links auf Audio- oder Video<br />

dateien.<br />

Aber den dynamischen Lesezeichen, als die<br />

der Browser Podcasts genau wie gewöhnliche<br />

RSS-Nachrichten-Feeds behandelt, fehlt es an<br />

Komfort: Wegen des immer gleichen orangeweißen<br />

Symbols lassen sich die Feeds optisch<br />

schlecht auseinanderhalten. Außerdem zeigt<br />

Firefox nur den jeweils aktuellen Inhalt auf<br />

dem Webserver des Feed-Anbieters. GPodder<br />

dagegen speichert ältere Episoden auf<br />

Wunsch lokal, so dass Sie damit ein Podcast-<br />

Archiv anlegen können.<br />

Standortunabhängig<br />

Zum Service des GPodder-Teams gehört ein<br />

Server, der die Abonnements mehrerer Computer<br />

synchronisiert und vor Datenverlust<br />

schützt. Über die Funktion Abonnements Zu<br />

OPML-Datei exportieren lassen sich die gesammelten<br />

Schätze auch als Datei weitergeben,<br />

ohne die Daten der Obhut eines externen<br />

Servers anzuvertrauen.<br />

GPodder integriert einen Downloadmanager,<br />

mit dem sich die Geschwindigkeit beim Herunterladen<br />

begrenzen lässt, so dass Sie parallel<br />

auch noch zügig im Internet surfen. Da bei<br />

Video-Podcasts große Datenmengen anfallen,<br />

löscht das Programm die Downloads auf<br />

Wunsch nach dem Abspielen oder nach einer<br />

festgelegten Zeitspanne. Das automatische<br />

Löschen lässt sich gezielt für bestimmte<br />

Downloads deaktivieren.<br />

Suchen und Finden<br />

Um zu sehen, welche Podcasts bereits heruntergeladen<br />

sind, sich also sofort abspielen lassen,<br />

schränken Sie die Episodenliste mit Ansicht<br />

/ Heruntergeladene Episoden ein oder<br />

drücken [Strg-2]. [Strg-0] zeigt alle Episoden,<br />

[Strg-1] schließt die explizit gelöschten aus,<br />

[Strg-3] zeigt nur die noch nicht abgespielten<br />

an. Wenn Sie nach einem bestimmten abonnierten<br />

Podcast suchen möchten, klicken Sie<br />

in die Podcast-Liste und tippen den Suchbegriff<br />

ein. Auch für die Episodenliste gibt es<br />

eine solche Suchfunktion.<br />

Gadgets<br />

Wer einen iPod besitzt, der kann diesen in<br />

GPodder mit den heruntergeladen Episoden<br />

synchronisieren – allerdings nur mit Version<br />

2 von GPodder. In Version 3 haben die Entwickler<br />

dieses Feature vorläufig entfernt. Da<br />

das kürzlich erschienene Update der 2er-Versionsschiene<br />

von GPodder (Version 2.20.1)<br />

ohnehin die wesentliche Neuerung, eine integrierte<br />

Videosuche auf YouTube, zurückportiert,<br />

ist auf der <strong>EasyLinux</strong>-DVD diese<br />

Version enthalten.<br />

Auf Android-Geräte lassen sich die Dateien<br />

per Bluetooth kopieren, doch wegen der mäßigen<br />

Übertragungsgeschwindigkeit ist es<br />

besser, die Dateien per USB zu übertragen.<br />

Mit Senden an / Lokaler Ordner kopieren Sie<br />

die Podcast-Datei in einen beliebigen Ordner,<br />

also auf Wunsch auch auf die am Desktoprechner<br />

eingehängte Speicherkarte des<br />

Smartphones.<br />

n<br />

DIE REDAktIon mEInt<br />

GPodder automatisiert den Podcast-Download<br />

und synchronisiert mehrere Computer<br />

und mobile Geräte. Mehr braucht es für die<br />

simple Technik der Podcasts nicht.<br />

Infos<br />

[1] GPodder: http://gpodder. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c2e1)<br />

Abb. 2: Weltbewegende neuerungen bietet GPodder nicht. Doch alles, was für komfort<br />

und Übersicht nötig ist, ist vorhanden.<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

GPodder<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

13


AktuELL<br />

Neue Software<br />

OrDrumbox: Ein Drum-Sequenzer mit Automatisierungen<br />

Zwei Gitarristen, einen Keyboarder und einen<br />

Schlagzeuger braucht eine richtige Band. Schon<br />

lange lässt sich aber der eine oder andere Mitspieler<br />

durch den Computer ersetzen – vor<br />

allem mit einer Software wie OrDrumbox, die<br />

künstliche Intelligenz für sich beansprucht.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Der Drum-Sequenzer OrDrumbox (Abbildung<br />

3) [1] ist eines der vielen freien Musikprogramme<br />

mit Spaß- und Klangpotenzial. Es erreicht<br />

nicht den Funktionsumfang der mehrere<br />

Hundert Euro teuren Profianwendungen, doch<br />

wer es zum ersten Mal startet und den Demosong<br />

anhört, der merkt sofort, dass in dem<br />

Programm eine Menge Musik steckt.<br />

Bewährtes Strickmuster<br />

Legen Sie die Java-Archivdatei ordrumbox-<br />

V0.9.08.jar in einem beliebigen Ordner ab und<br />

starten Sie das Programm mit java -jar ordrumbox-V0.9.08.jar.<br />

Java (das Paket java-1_6_0-<br />

DIE REDAktIon mEInt<br />

OrDrumbox ist ein flüssig bedienbarer<br />

Drum-Sequenzer, der als Bonus noch leistungsfähige<br />

Automatisierungen mitbringt.<br />

Die Dokumentation auf der Webseite ist<br />

mangelhaft. Nur wer sich mit Sequenzern<br />

auskennt, findet sich rasch zurecht. Hilfestellung<br />

bieten Tutorialvideos im Netz [6].<br />

openjdk unter OpenSuse bzw. openjdk-6-jre<br />

unter Ubuntu) muss dafür installiert sein.<br />

Die Software funktioniert nach dem klassischen<br />

Drum-Computer-Prinzip, bei dem sich<br />

kürzere Einheiten („Patterns“) zu einem Song<br />

kombinieren lassen. Der Pattern-Editor (Markierung<br />

1 in Abbildung 3) zeigt für jedes Instrument<br />

(kick, shaker usw.) eine horizontale<br />

Spur. Die Spur ist in vier Takte zu je vier<br />

Schlägen eingeteilt. Höhere Auflösungen oder<br />

längere Patterns lassen sich umsetzen.<br />

Ein Trommelschlag eines Instruments entsteht<br />

durch einen Mausklick in das dem Schlag zugeordnete<br />

Kästchen, weitere ein oder zwei<br />

Klicks erhöhen die Lautstärke. Weiße Striche<br />

im Track stehen für eine Schleife, die Sie<br />

durch viermaliges Klicken einfügen.<br />

Den Ton treffen<br />

Grün markierte Trommelschläge erklingen in<br />

einer bestimmten Tonhöhe, standardmäßig als<br />

C in Oktavlage 3 („C3“). Möchten Sie dies verändern,<br />

öffnen Sie die Spur mit einem Doppelklick<br />

auf den Instrumentnamen in der so genannten<br />

Piano Roll (Markierung 3 in Abbildung<br />

3). Bei diesem von vielen Musikprogrammen<br />

genutzten Darstellungsprinzip lässt<br />

sich zusätzlich zum Zeitpunkt des Erklingens<br />

die Tonhöhe durch die vertikale Lage des<br />

Kästchens festlegen.<br />

Bei rot markierten Trommelschlägen variiert<br />

die Software die Tonhöhe zufällig, so dass<br />

keine Wiederholung eines Takts ganz wie die<br />

andere klingt. Auch der Zeitpunkt eines Trommelschlags<br />

lässt sich für jeden Durchlauf per<br />

Zufallsprinzip geringfügig verschieben (Regler<br />

human in der oberen Hälfte des Trackeditors),<br />

um einen natürlicheren Klang zu erzeugen. Außerdem<br />

lassen sich dort noch die relative Tonhöhe<br />

des ganzen Tracks und seine Lautstärke<br />

einstellen. freq regelt die Wahrscheinlichkeit,<br />

mit der die Schläge erklingen.<br />

Intelligenz gefragt<br />

Überhaupt sind Automatisierungen eine der<br />

Stärken von OrDrumbox: fill, rand und alter<br />

im Patterneditor erzeugen zufallsbasiert neue<br />

Rhythmusabschnitte oder variieren bestehende,<br />

mit wie viel musikalischem Talent<br />

auch immer. Im Test klangen die Patterns zumindest<br />

stets irgendwie rhythmisch, gelegentlich<br />

tatsächlich (fast) wie handgemacht. Die<br />

Software komponiert mit automatischer Variation<br />

nicht bloß Rhythmusabschnitte, sondern<br />

auch gleich ganze Songs. Auf der Homepage<br />

des Programms gibt's ein Hörbeispiel [2].<br />

Wermutstropfen<br />

Einige Defizite gibt es leider auch: So arbeitet<br />

das Programm nicht mit dem von Musikern<br />

unter Linux bevorzugten Soundserver Jack [3]<br />

zusammen. Auch mit Effekt-Plug-ins weiß die<br />

Software nichts anzufangen. Die Einstellungsmöglichkeiten<br />

im integrierten Mixer (3 in Abbildung<br />

3) sind bescheiden. Schon eine ordentlich<br />

simulierte Raumakustik ist nur durch<br />

Nachbearbeitung in einem Wave-Editor wie<br />

Audacity [4] oder Ardour [5] zu haben. n<br />

Infos<br />

[1] OrDrumbox: http:// www. ordrumbox.<br />

com/ (http:// ezlx. de/ c2e4)<br />

[2] Vollautomatisch komponierte Demo:<br />

http:// www. ordrumbox. com/ sounds/<br />

RandomDemo_120BPM. ogg<br />

(http:// ezlx. de/ c2e5)<br />

[3] Audioserver Jack: http:// jackaudio.<br />

org/ (http:// ezlx. de/ c2e6)<br />

[4] Audacity: http:// audacity. sourceforge.<br />

net/ (http:// ezlx. de/ c2e7)<br />

[5] Ardour: http:// ardour. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c2e8)<br />

[6] Videotutorials: http:// www.<br />

ordrumbox. com/ video‐tutorial. php<br />

(http:// ezlx. de/ c2e9)<br />

Abb. 3: orDrumbox ist ein leistungsfähiger Drum-Sequenzer mit angenehmer Bedienung.<br />

Er beinhaltet allerdings keine Effekt-Plug-ins und arbeitet nicht mit dem von musikern<br />

geschätzten Soundserver Jack zusammen.<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

OrDrumbox<br />

14 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


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AktuELL<br />

Neue Software<br />

RedNotebook: Notizen, Protokolle und Mitschriften<br />

Wer Notizen, Protokolle oder Brainstormings<br />

zügig am Computer festhalten möchte, findet<br />

dafür in RedNotebook ein Programm mit ausgesprochen<br />

handlicher Bedienung. Es nutzt das<br />

Wiki-Prinzip zur Textformatierung; Web-2.0-<br />

Techniken sorgen für einen schnellen Zugriff<br />

auf die Aufzeichnungen.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Gut, wenn man sich alles aufgeschrieben hat!<br />

Dass es aber nicht reicht, wenn alles Wichtige<br />

auf irgendeinem Zettel oder in einer Datei<br />

steht, merkt man schnell, sobald man nach einer<br />

bestimmten Information sucht.<br />

Ordnung ins Chaos bringt die Journal-Software<br />

RedNotebook (Abbildung 4) [1]. Ihre<br />

Entwickler legten besonderen Wert darauf,<br />

dass das Strukturieren der Informationen<br />

leicht von der Hand geht, die Ordnung also<br />

fast von selbst entsteht. Sonst, so muss sich<br />

jeder ehrliche Zeitgenosse eingestehen, gelingt<br />

es meist nicht, sie konsequent zu halten.<br />

Mühelos geordnet<br />

Das grundlegendste Suchhilfsmittel funktioniert<br />

tatsächlich ohne Zutun des Benutzers:<br />

DIE REDAktIon mEInt<br />

RedNotebook ist ein sehr handliches Programm,<br />

das Notizen oder Mitschriften aller<br />

Art ansprechend formatiert. Tags, Volltextsuche<br />

und die Tag Cloud helfen beim Wiederfinden<br />

der protokollierten Informationen.<br />

Jeder Eintrag ist einem Datum zugeordnet, so<br />

dass er sich über den Kalender links oben im<br />

Fenster leicht öffnen lässt.<br />

Unter dem Kalender zeigt das Programm eine<br />

Tag Cloud an. Diese Schlagwortwolken, bei<br />

denen Einträge umso größer erscheinen, je<br />

häufiger sie vorkommen, haben sich in sozialen<br />

Netzen bewährt. RedNotebook erzeugt die<br />

Tag Cloud aus den häufigsten Wörtern der<br />

Journalinhalte. Im Gegensatz zu einer Schlagwortsuche<br />

finden Sie damit den gewünschten<br />

Eintrag auch dann, wenn Sie nicht mehr wissen,<br />

ob Sie darin das Schlagwort „Unternehmen“<br />

oder „Betrieb“ benutzt haben.<br />

Richtig ausgezeichnet<br />

Zu guter Letzt bietet RedNotebook noch eine<br />

besonders leistungsfähige Auszeichnungstechnik,<br />

welche die Entwickler schlicht Metadaten<br />

genannt haben. Es handelt sich dabei aber<br />

nicht um einfache Themenmarkierungen, wie<br />

die Bezeichnung Add Tag („Themenauszeichnung<br />

hinzufügen“) des zugehörigen Buttons<br />

eigentlich vermuten lässt. Vielmehr unterstützt<br />

das Programm Tag-Werte-Paare, z. B.<br />

„Thema =Finanzen“.<br />

Diese Funktion ist auch in die Suche integriert:<br />

Wer ein in den Einträgen benutztes Tag eingibt,<br />

erhält eine Liste aller ihm im ganzen<br />

Journal zugewiesen Werte, zum Beispiel:<br />

„Meeting-Protokoll“, „Telefon-Protokoll“ und<br />

„Brainstorming“ für die Suche nach dem „Eintragstyp“.<br />

Auch die Texteinträge selbst lassen sich ordentlich<br />

strukturieren. Dazu stellt RedNotebook<br />

Überschriften in fünf Ebenen, Gliederungen<br />

sowie die üblichen Hervorhebungen<br />

(Fett, Kursiv, Unterstreichen und Durchstreichen)<br />

bereit.<br />

Anders als in Textverarbeitungsprogrammen<br />

formatieren Sie aber nicht durch Markieren<br />

eines Textausschnitts und einen Klick auf die<br />

Button-Leiste. Vielmehr legen Sie Formate mit<br />

Steuerzeichen fest, zum Beispiel:<br />

l **Fett**<br />

l /Kursiv/<br />

l =Überschrift Ebene 1=<br />

RedNotebook hebt diese Steuerzeichen nach<br />

dem Eingeben farblich hervor und zeigt auch<br />

den eingeschlossenen Text der gewählten Formatierung<br />

entsprechend an. Über den Button,<br />

der je nach gewählter Ansicht mit <strong>Vorschau</strong><br />

oder Bearbeiten beschriftet ist, wechseln Sie<br />

aus dem Editiermodus in eine Anzeige, welche<br />

die Steuerzeichen ausblendet.<br />

Tempo zählt<br />

Wer schon mit einem Wiki gearbeitet hat,<br />

kennt das Prinzip der Formatierungscodes und<br />

weiß, dass es nach etwas Eingewöhnung sehr<br />

effizient ist. Für den Einstieg gibt es in der<br />

Button-Leiste des Programms die Drop-down-<br />

Listen Einfügen und Formatierung, die Überschriften<br />

oder Listen an der Cursorposition erstellen<br />

oder ausgewählten Text mit Formatierungscode<br />

umgeben.<br />

Unter Einfügen finden sich auch die Einträge<br />

Bild und Datei. Alternativ können Sie den Dateipfad<br />

in Wiki-Manier auch direkt eintippen.<br />

Nach dem Wechsel in die <strong>Vorschau</strong> zeigt das<br />

Programm Bilder direkt im Dokument an. Für<br />

andere Dateien oder Webadressen ist ein Link<br />

zu sehen, der sie mit dem in der Desktopumgebung<br />

eingestellten Programm öffnet.<br />

Druckreif<br />

Für den Austausch der in RedNotebook protokollierten<br />

Daten beherrscht das Programm<br />

den Export in PDF- und HTML- sowie unformatierte<br />

Textdateien. Beim Export können Sie<br />

den Eintrag eines Tages oder alle Einträge<br />

eines Datumsbereichs auswählen. n<br />

Infos<br />

[1] RedNotebook: http:// rednotebook.<br />

sourceforge. net/ (http:// ezlx. de/ c2e10)<br />

Abb. 4: Rednotebook speichert notizen aller Art ansprechend formatiert und sorgt dafür,<br />

dass sie bei Bedarf leicht wiederzufinden sind.<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

RedNotebook<br />

16 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Neue Software<br />

AktuELL<br />

Redo Backup & Recovery: Komfortable Datensicherung<br />

Um wichtige Systeme nach einem Hardwaredefekt<br />

schnell wieder zum Laufen zu bringen, erstellen<br />

Profis Snapshots ihrer Systeme. Mit<br />

Redo Backup & Recovery gelingt das Wiederherstellen<br />

eines früheren Systemzustands.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Oft genug verabschieden sich Festplatten ohne<br />

Vorwarnung in die ewigen Jagdgründe, darum<br />

sollte man regelmäßig die privaten Daten sichern.<br />

Den Zustand eines ganzen Linux-Systems<br />

zu sichern, ist nicht ganz so einfach.<br />

Dazu ist ein Gesamtabbild der Systempartition<br />

erforderlich, das sich nicht zuverlässig erstellen<br />

lässt, während das System läuft. Das auf<br />

Ubuntu aufsetzende Live-System Redo Backup<br />

& Recovery [1] beherrscht diese Aufgabe.<br />

Live-Show<br />

Die Software steht als ISO-Datei zur Verfügung,<br />

die sich mit Brennprogrammen wie K3b<br />

DIE REDAktIon mEInt<br />

Einfacher und intuitiver als Redo Backup &<br />

Recovery lässt sich ein Backup-System<br />

kaum gestalten. Im Startmenü finden sich<br />

neben dem beschriebenen Backup-Programm<br />

noch Werkzeuge zum Partitionieren<br />

von Festplatten, zum Wiederherstellen von<br />

Dateien in defekten Partitionen und weitere<br />

Systemadministrations-Tools.<br />

auf eine CD/ DVD schreiben oder mit UNetbootin<br />

[2] auf einen USB-Stick installieren<br />

lässt. Zum Starten wählen Sie im BIOS das<br />

DVD-Laufwerk oder den USB-Stick als Bootlaufwerk<br />

aus. Nach wenigen Sekunden erscheint<br />

der Hauptbildschirm (Abbildung 5),<br />

auf dem Sie zwischen Backup und Wiedereinspielen<br />

einer Sicherung wählen.<br />

Allem Komfort in Redo Backup & Recovery<br />

zum Trotz kommen Sie an ein wenig technischem<br />

Detailwissen nicht vorbei. Da Ihr normales<br />

Linux-System nicht läuft, müssen Sie<br />

dem Backup-Programm mitteilen, auf welcher<br />

Festplatte und auf welcher Partition der Platte<br />

es liegt.<br />

Ortsbestimmung<br />

Wenn Sie dies nicht auswendig wissen, lässt es<br />

sich im laufenden System mit einem Shell-Befehl<br />

herausfinden: Öffnen Sie dazu ein Terminalfenster,<br />

geben Sie darin den Befehl mount<br />

ein und suchen Sie in der Ausgabe des Befehls<br />

die Zeilen, die on / und (eventuell) on /home<br />

enthalten. Erstere ist die Partition, auf der Sie<br />

das Linux-System installiert haben. Letztere<br />

gibt es nur, wenn Sie bei der Linux-Installation<br />

eine eigenständige Partition für die Home-Verzeichnisse<br />

angelegt haben.<br />

Die gesuchten Informationen verbergen sich<br />

in den mit /dev/ sd… beginnenden Dateinamen<br />

am Zeilenbeginn: Steht hier bei on / z. B. /dev/<br />

sda1, liegt das Linux-System auf der ersten<br />

Partition der ersten Festplatte, bei /dev/ sdb3<br />

dagegen auf der dritten Partition der zweiten<br />

Platte. Der Buchstabe nach sd steht also für<br />

die Platte, die Zahl danach für die Partition.<br />

Am besten notieren Sie diese Information auf<br />

einem Zettel, da Sie diese benötigen, wenn Ihr<br />

System einmal nicht mehr funktioniert.<br />

Los geht’s<br />

Booten Sie nun von der Redo Backup & Recovery<br />

CD oder vom USB-Stick und wählen Sie<br />

Backup. Das System fragt nach der Laufwerksnummer,<br />

auf der sich die zu sichernde Partition<br />

befindet, die Ihnen nun ja bekannt ist.<br />

Nach einem Klick auf next erscheint eine Liste<br />

mit Partitionen. Wählen Sie hier die für on /<br />

ermittelte Partition. Als Nächstes ist die Partition<br />

für das Sichern der Daten anzugeben.<br />

Hier kommt jede Partition außer der zu sichernden<br />

in Frage, zum Beispiel die Home-<br />

Partition. Im Test hat es auch mit einer angeschlossenen<br />

USB-Festplatte funktioniert.<br />

Kurz vor dem Ziel<br />

Nach der Auswahl der Zielpartition für das<br />

Backup öffnet sich ein Dateimanager, in dem<br />

Sie noch das Verzeichnis für das Speichern des<br />

Backups wählen. Bedenken Sie dabei, dass hier<br />

in der Regel 10 bis 20 GByte anfallen – genauso<br />

viel wie Ihre Systempartition belegt. Dann fehlt<br />

nur noch ein Name für die eigentliche Backup-<br />

Datei, für den Redo Backup & Recovery das aktuelle<br />

Datum voreinträgt. Das Sichern kann wegen<br />

der anfallenden Datenmenge mehrere<br />

Stunden dauern.<br />

Zum Wiedereinspielen des Backups wählen<br />

Sie nach dem Start von Redo Backup & Recovery<br />

aus dem Hauptbildschirm zunächst<br />

Platte und Partition, auf der Sie ihr System gesichert<br />

haben, und die Platte, auf der die Systempartition<br />

liegt. Die Partitionsnummer hat<br />

sich das Programm beim Erstellen des Backups<br />

gemerkt. Ist das Backup oder die Wiederherstellung<br />

fertig, starten Sie den Rechner mit<br />

einem Klick auf das Netzschalter-Symbol<br />

rechts unten am Bildschirm neu. n<br />

Infos<br />

[1] Redo Backup & Recovery: http://<br />

redobackup. org/ (http:// ezlx. de/ c2e12)<br />

[2] UNetbootin: http:// unetbootin.<br />

sourceforge. net/ (http:// ezlx. de/ c2e13)<br />

Abb. 5: Blau für Sichern der Systempartition, Rot für das Wiederherstellen: Die Live-CD<br />

Redo Backup & Recovery vereinfacht das Sichern eines Linux-Gesamtsystems.<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

Redo Backup & Recovery<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

17


AktuELL<br />

Neue Software<br />

Scan Tailor: Schiefe Scans begradigen<br />

Ein schneller Scanner nützt wenig, wenn das<br />

Einlegen der Vorlagen länger dauert als der<br />

Scanvorgang. Scan Tailor schafft Abhilfe, indem<br />

es die Dateien nachträglich gerade richtet<br />

und beschneidet.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Beim Scannen von Buch- oder Magazinseiten<br />

auf die gerade Ausrichtung der Vorlagen und<br />

den richtigen Scanausschnitt zu achten, strapaziert<br />

die Geduld. Legt man die Seiten dagegen<br />

zügig in den Scanner und wählt den Ausschnitt<br />

mit einer Sicherheitsmarge, entstehen<br />

schräge Abbildungen mit einem störenden<br />

schwarzen Rand.<br />

Mit dem Tool Scan Tailor [1] gelingen gerade<br />

Scans ohne schwarze Ränder auch ohne präzises<br />

Arbeiten. Die Software richtet die eingescannten<br />

Seiten nämlich nachträglich aus und<br />

entfernt überflüssige Bildbereiche.<br />

Schritt für Schritt<br />

Scannen Sie zur Probe einige Seiten in ein Verzeichnis,<br />

ohne dabei genau auf Ausrichtung<br />

und Auswahl des Bildausschnittes zu achten.<br />

Erstellen Sie dann in Scan Tailor ein neues<br />

Projekt (Datei / Neues Projekt) und wählen Sie<br />

DIE REDAktIon mEInt<br />

Im Test hat Scan Tailor mit perfekten Ergebnissen<br />

aufgewartet. Als einziger Kritikpunkt<br />

bleibt anzumerken, dass die Software<br />

maximal einen Prozessorkern nutzt.<br />

das Verzeichnis mit den Scans aus. Standardmäßig<br />

legt Scan Tailor die bearbeiteten Dateien<br />

in ein out genanntes Unterverzeichnis<br />

des Ausgangsordners.<br />

Das Programm bearbeitet die Scans in sechs<br />

Schritten (Abbildung 6, links oben). Das klingt<br />

nach viel Aufwand, doch meist findet das Programm<br />

automatisch die richtigen Einstellungen,<br />

so dass kaum Handarbeit erforderlich ist.<br />

Wenn manche oder alle Seiten um 90 oder 180<br />

Grad zu drehen sind, erledigen Sie das in Schritt<br />

1. Dann geht es bei Scans mit ausreichender<br />

Qualität gleich zu Schritt 5. Die Stufen 2 bis 4<br />

laufen ohne Eingreifen des Benutzers durch.<br />

Wählen Sie zunächst die erste eingescannte<br />

Seite in der Seitenvorschau am rechten Fensterrand<br />

und klicken Sie dann auf 5 Stege (Ränder)<br />

in der Liste der Schritte rechts oben.<br />

Wenn alles gut geht, sehen Sie einen Auswahlrahmen<br />

wie in Abbildung 6, der passgenau<br />

den Text auf der Seite umschließt.<br />

Alles auf einmal<br />

Klicken Sie nun auf das Dreiecks-Icon am<br />

rechten Rand des Eintrags Stege (Ränder). Damit<br />

starten Sie die Stapelverarbeitung. Die<br />

Software wendet daraufhin die Schritte 1 bis 5<br />

auf alle Seiten im Projekt an, was an den Seitenvorschau-Icons<br />

am rechten Fensterrand zu<br />

sehen ist. Im Beispielscan eines Buchs hat<br />

Scan Tailor dabei richtig erkannt, dass es sich<br />

um Doppelseiten handelt und die erste Seitenhälfte<br />

leer ist.<br />

Wählen Sie nun in der Liste der Schritte 6 Ausgabe<br />

und warten Sie, bis das Programm die<br />

aktive Seite verarbeitet hat. Dies kann eine<br />

Weile dauern. Die große <strong>Vorschau</strong> in der Mitte<br />

sollte dann einen reinweißen Hintergrund mit<br />

tiefschwarzem Text aufweisen. Ist dies der<br />

Fall, klicken Sie erneut auf das Dreieck am<br />

rechten Rand der Schrittliste, um die übrigen<br />

Seiten zu verarbeiten.<br />

Die Einzelseitenvorschau in der Mitte zeigt<br />

während der Stapelverarbeitung einen Stop-<br />

Button, mit dem Sie den rechenintensiven Prozess<br />

pausieren können. Außerdem lässt sich<br />

die CPU-Priorität einstellen. Sinnvoll ist dies<br />

allerdings nur auf Einprozessorsystemen, da<br />

Scan Tailor leider nur einen CPU-Kern nutzt.<br />

Lohn der Mühe<br />

Bei vielen Scans dauert die Bearbeitung selbst<br />

auf einem schnellen Rechner recht lange.<br />

Doch im Test hat sich das Warten gelohnt:<br />

Nach einigen Minuten hatte Scan Tailor gestochen<br />

scharfe und perfekt gerade gerichtete<br />

Tiff-Dateien ins Ausgabeverzeichnis geschrieben.<br />

Die Ergebnisse lagen außerdem im<br />

Schwarzweiß- (und nicht mehr wie ursprünglich<br />

im Graustufen-Modus) vor, wodurch ihre<br />

Größe auf ein Achtel gesunken war.<br />

Das Programm hat bei der Verarbeitung die<br />

Doppelseiten auseinander geschnitten, alle<br />

leeren Bereiche der Seite und auch den<br />

schwarzen Bereich außerhalb der Seite entfernt.<br />

Danach hat es den Textspiegel für bessere<br />

Lesbarkeit wieder mit einem reinweißen<br />

Rand umgeben, welcher der ursprünglichen<br />

Seitengröße entspricht. Außerdem hat Scan<br />

Tailor alle Seiten gerade gerichtet.<br />

Mit einem Wort: Trotz des nachlässigen Einlegens<br />

in den Scanner sind die Scans nach der<br />

Verarbeitung perfekt für das Lesen am Bildschirm<br />

oder die automatische Texterkennung<br />

mit einer OCR-Software wie Cuneiform [2]<br />

geeignet. Alle Seiten sind exakt gleich groß,<br />

was das Zusammenfügen zu einer PDF-Datei<br />

erleichtert. Diese Profiqualität nutzen nach<br />

Angabe des Programmautors viele Bibliotheken<br />

und teilweise sogar Google Books. n<br />

Infos<br />

[1] Scan Tailor: http:// scantailor.<br />

sourceforge. net/ (http:// ezlx. de/ c2e14)<br />

[2] Cuneiform: http:// wiki. ubuntuusers.<br />

de/ Cuneiform‐Linux<br />

(http:// ezlx. de/ c2e15)<br />

Abb. 6: Scan tailor erkennt und entfernt beim Scan einer Buchseite abgedunkelte Bereiche.<br />

Außerdem richtet das tool jede Seite gesondert gerade.<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

Scan Tailor<br />

18 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


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AktuELL<br />

Neue Software<br />

Scribus: Professionelles Desktop-Publishing unter Linux<br />

Scribus ist als freie Alternative zu teuren Publishing-Programmen<br />

wie InDesign oder Quark-<br />

XPress entstanden. Doch das Programm ist<br />

auch für weniger ambitionierte Seitenlayouts<br />

gut geeignet, besonders wegen seines exzellenten<br />

PDF-Exports.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Desktop-Publishing-Programme platzieren –<br />

anders als Textverarbeitungen wie LibreOffice<br />

Writer – Text und Grafikelemente auf Druckseiten.<br />

Eine ausgereifte Linux-Anwendung<br />

speziell für diesen Einsatzbereich ist Scribus<br />

(Abbildung 7) [1].<br />

Das Programm ist damit auch eine der wenigen<br />

freien Alternativen zu Profiprogrammen<br />

wie Adobe InDesign [2] oder QuarkXPress [3].<br />

DIE REDAktIon mEInt<br />

Scribus bietet eine freie Alternative zu<br />

teuren Profiprogrammen wie Adobe InDesign<br />

oder QuarkXPress. Vier Sterne sind<br />

damit allemal verdient, auch wenn die Bedienung<br />

ein paar unnötige Ecken und Kanten<br />

aufweist.<br />

Bereits bei der Textdarstellung gibt es Qualitätsunterschiede:<br />

Beim Blocksatz, also Text,<br />

der sowohl am linken wie auch rechten Seitenrand<br />

bündig abschließt, verhindern Layoutprogramme<br />

hässliche Löcher im Textfluss<br />

mit einer leichten, für das Auge kaum erkennbaren<br />

Anpassung von Wort- und Buchstabenabstand.<br />

Bei LibreOffice & Co. fließt der Text<br />

dagegen in drei- oder vierspaltigen Layouts<br />

unruhig. Das wirkt unprofessionell und erschwert<br />

die Lesbarkeit.<br />

Auch eine weitere Kleinigkeit hat große Auswirkungen<br />

auf die ästhetische Qualität einer<br />

Druckseite: Während Textverarbeitungen den<br />

Bindestrich wie einen normalen Buchstaben<br />

behandeln, können Desktop-Publishing-Anwendungen<br />

ihn ein kleines Stück nach rechts<br />

in den Rand hineinrücken. Für das Auge wirkt<br />

der Textrand so wesentlich ruhiger, weil der<br />

Bindestrich eine geringe vertikale Ausdehnung<br />

aufweist.<br />

Beide Funktionen einer professionellen<br />

Drucksatzsoftware kennt Scribus erst seit der<br />

im Januar erschienenen Version 1.4. Vier<br />

Jahre haben die Entwickler seit Version 1.3<br />

gearbeitet, um viele neue Features und Verbesserungen<br />

bei der Benutzbarkeit einzubauen.<br />

Zwar erreicht die freie Software auch jetzt bei<br />

Weitem noch nicht den Umfang von InDesign<br />

und QuarkXPress, mit denen fast alle kommerziellen<br />

Druckprodukte (auch <strong>EasyLinux</strong>) entstehen.<br />

Doch es sind nun alle Funktionen enthalten,<br />

um in vielen Fällen qualitativ vergleichbare<br />

Ergebnisse zu erzielen.<br />

Geduld gefragt<br />

Anders als bei LibreOffice können Sie nach<br />

dem Start des Programms nicht gleich mit dem<br />

Tippen loslegen. Scribus fragt erst, ob Sie ein<br />

einseitiges, doppelseitiges oder mehrfach gefaltetes<br />

Druckprodukt erstellen möchten. Dann<br />

fehlt noch ein Textrahmen, den Sie nach<br />

einem Klick auf das linke der beiden rot markierten<br />

Symbole am oberen Fensterrand mit<br />

der Maus auf der Seite aufziehen. Nach einem<br />

Doppelklick auf den entstandenen Rahmen<br />

verhält sich Scribus endlich wie die gewohnte<br />

Textverarbeitung.<br />

Klicken Sie rechts auf den Textrahmen und<br />

aktivieren Sie das Kontrollkästchen Eigenschaften,<br />

falls es nicht bereits aktiv ist. Scribus<br />

öffnet dann eine Eigenschaften-Palette, in der<br />

sich unter dem Reiter Text alle aus einer Textverarbeitung<br />

bekannten Einstellungen finden.<br />

Dazu kommen noch weitere, ohne die es in einer<br />

Anwendung mit professionellem Anspruch<br />

nicht geht.<br />

PDF-Export<br />

Eine der besonderen Stärken von Scribus ist<br />

der Export als PDF-Datei (Datei / exportieren /<br />

als PDF speichern). Scribus erzeugt sowohl<br />

Hochqualitäts-PDF-Dateien, die Druckereien<br />

verarbeiten können, als auch größenoptimierte<br />

Varianten für das Internet. Sogar PDF-Formulare<br />

mit Eingabefeldern und PDF-basierte Präsentationen<br />

gelingen mit dem vielseitigen Programm.<br />

Dazu kommen noch so viele weitere Funktionen,<br />

dass sie sich auf einer Seite nicht einmal<br />

anreißen lassen. Doch man muss sie nicht alle<br />

kennen, um mit Scribus hochwertige Seitenlayouts<br />

oder Präsentationen zu erstellen. n<br />

Infos<br />

[1] Scribus: http:// www. scribus. net/<br />

(http:// ezlx. de/ c2e16)<br />

[2] InDesign: http:// www. adobe. com/ de/<br />

products/ indesign. html<br />

(http:// ezlx. de/ c2e17)<br />

[3] QuarkXPress: http:// www. quark. com/<br />

Products/ QuarkXPress/<br />

(http:// ezlx. de/ c2e18)<br />

Abb. 7: Scribus eignet sich außer für professionelle Drucklayouts auch gut für schnell<br />

erstellte Arbeitsblätter.<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

Scribus<br />

20 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Neue Software<br />

AktuELL<br />

TruPax: Dateien komfortabel verschlüsseln<br />

Wer Daten neugierigen Blicken entziehen möchte, sollte sie verschlüsseln.<br />

Mit der grafischen Oberfläche von TruPax ist das ganz leicht.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Jeder hat etwas zu verbergen – zum Beispiel die Zugangsdaten zu den<br />

zahlreichen Diensten und Shops im Internet. Mit TruPax [1] braucht es<br />

nur wenige Mausklicks, um solche Dateien mit einem sicheren Passwort<br />

vor neugierigen Blicken zu verbergen (Abbildung 8). Das Programm basiert<br />

auf dem bewährten Verschlüsselungsverfahren von TrueCrypt [2],<br />

doch sein Arbeitsprinzip unterscheidet sich vom Vorbild.<br />

TrueCrypt erzeugt verschlüsselte Laufwerke, die sich nach Einhängen<br />

und Eingabe eines Passworts so lange wie normale Platten nutzen lassen,<br />

bis der Anwender sie wieder aushängt. Das ist nützlich, wenn Sie<br />

ständig mit den verschlüsselten Daten arbeiten. Für den gelegentlichen<br />

Zugriff ist dagegen die GUI-Anwendung TruPax praktischer: Nach Beenden<br />

des Programms bleibt nur eine Datei mit der Endung .tc zurück,<br />

deren Inhalt wie eine zufällige Ansammlung von Bytes aussieht.<br />

Restlos entsorgen<br />

Starten Sie nach dem Auspacken des Zip-Archivs trupaxgui auf der<br />

Konsole. Java (Paket java-1_6_0-openjdk unter OpenSuse, java-common<br />

unter Ubuntu) ist Voraussetzung. Wählen Sie zuerst die Dateien, die<br />

Sie verschlüsseln möchten, mit Dateien hinzufügen oder Ordner hinzufügen<br />

aus. Sind alle zu verschlüsselnden Dateien in der Liste im Tru-<br />

Pax-Fenster enthalten, klicken Sie auf Container-Datei erzeugen rechts<br />

unten und wählen einen Speicherort für den Container. Wenn Sie die<br />

Option Danach vernichten auswählen, löscht das Programm die Originale<br />

der verschlüsselten Dateien, indem es den Dateiinhalt mit Nullen<br />

überschreibt und sie vor dem Löschen mehrfach umbenennt.<br />

Beim normalen Löschen mit dem Dateimanager verschwinden die Dateien<br />

zwar aus den Verzeichnissen. Ihre Inhalte oder Teile davon bleiben<br />

aber in einem als frei markierten Plattenbereich so lange erhalten,<br />

bis Linux ihn zufällig mit einer neuen Datei überschreibt. Für Spezialisten<br />

bleibt er damit für eine nicht vorhersagbare Zeit sichtbar. Nach<br />

der Auswahl des Dateinamens für die verschlüsselte Datei fragt TruPax<br />

nach einer Passphrase.<br />

Dateimanager<br />

Möchten Sie auf Dateien in einem verschlüsselten Container zugreifen,<br />

öffnen Sie diesen mit Datei / Extrahieren. Die Software fragt nach der<br />

Passphrase zur Entschlüsselung und nach einem Ordner für die ausgepackten<br />

Dateien.<br />

Wenn Sie die Dateien nicht mehr im Klartext benötigen, sollten Sie<br />

diese nicht einfach mit dem Dateimanager löschen. Wählen Sie die Dateien<br />

stattdessen erneut über Dateien hinzufügen oder Ordner hinzufügen<br />

aus und rufen Sie dann Datei / vernichten auf, damit TruPax sie mit<br />

dem schon erwähnten sichereren Verfahren zerstört.<br />

n<br />

Infos<br />

[1] TruPax: http:// www. coderslagoon. com/ home. php# trupax<br />

(http:// ezlx. de/ c2e19)<br />

[2] TrueCrypt: http:// www. truecrypt. org/ (http:// ezlx. de/ c2e20)<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

TruPax, TrueCrypt<br />

Linux<br />

Das umfassende Handbuch<br />

openbook<br />

online!<br />

Linux-Server einrichten<br />

und administrieren<br />

aktuell zu<br />

Debian 6<br />

DIE REDAktIon mEInt<br />

Eine einfach zu bedienende, auf einem bewährten Verfahren aufsetzende<br />

grafische Anwendung zur Dateiverschlüsselung ist ein Gewinn<br />

für jeden Computerbenutzer. Wünschenswert wäre noch, dass True-<br />

Pax gezielt einzelne Dateien aus den Containern extrahiert, statt immer<br />

den ganzen Inhalt zu entpacken.<br />

1.282 S., 5. Auflage, mit 2 DVDs, 49,90 €<br />

925 S., 2011, mit DVD, 39,90 €<br />

» www.GalileoComputing.de/2963<br />

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Linux & Android<br />

www.GalileoComputing.de<br />

Android-Apps entwickeln<br />

Apps entwickeln für<br />

Android 4<br />

Abb. 8: truPax bietet trueCrypt-Verschlüsselung unter einer einfach<br />

zu bedienenden grafischen oberfläche.<br />

382 S., 2012, mit DVD, 24,90 €<br />

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DVD, 16 Stunden Spielzeit, 39,90 €<br />

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<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

21<br />

Wissen, wie’s geht.


AktuELL<br />

Neue Software<br />

Banshee: Allround-Medienplayer mit Synchronisation<br />

Banshee ist das Gnome-Pendant zum KDE-Vorzeigeprojekt<br />

Amarok: ein Medienspieler, der<br />

mit dem Anspruch antritt, dem Anwender<br />

möglichst alles zu bieten, was er sich nur wünschen<br />

kann. Ubuntu setzt ihn in Version 11.04<br />

als Standard-Musikprogramm ein.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Banshee [1] (Abbildung 9) ist ein Tausendsassa:<br />

Er spielt Audiodateien ebenso wie Videos,<br />

Internet-Streams und Audiobooks ab. Da<br />

das Programm für die Wiedergabe auf das<br />

GStreamer-Framework setzt, bewältigt es alle<br />

gängigen Datei- und Komprimierungsformate.<br />

Dank der Plug-in-Architektur von GStreamer<br />

DIE REDAktIon mEInt<br />

Banshee ist ein Medienspieler mit einem<br />

beeindruckenden Feature-Umfang. Das<br />

Gnome-Programm funktioniert auch unter<br />

KDE ausgezeichnet, inklusive der passiven<br />

Benachrichtungsfenster bei neuen Songs.<br />

Besonders zeichnet es sich durch die vollwertige<br />

Podcast-Verwaltung und die automatische<br />

Erkennung der beats per minute<br />

aus, die sich gut in automatischen Abspiellisten<br />

einsetzen lässt.<br />

Es gibt aber auch Bereiche, in denen die<br />

Konkurrenz weiter ist: So sticht Amarok<br />

Banshee mit einer automatischen Suche<br />

nach Künstler oder Band auf Wikipedia sowie<br />

dem Liedtext aus, VLC brilliert trotz weniger<br />

Features mit einem Raumakustikeffekt,<br />

der besonders bei einfachen <strong>Multimedia</strong>-Lautsprechern<br />

das Klangbild aufpeppt.<br />

Banshee hat dafür nur einen Equalizer.<br />

lassen sich Codecs aus alternativen Repositories<br />

nachinstallieren, welche die Distributoren<br />

aus rechtlichen Gründen nicht mit einbinden.<br />

Damit die Musiksammlung auf dem Computer<br />

Zuwachs bekommt, rippt Banshee Audio-CDs<br />

und komprimiert sie auch gleich in einem Arbeitsschritt.<br />

Umgekehrt erzeugt das Programm<br />

aus Musikdateien Audio-CDs.<br />

Kommunikativ<br />

Banshee kommuniziert auch mit mobilen Geräten.<br />

Es synchronisiert die lokale Musiksammlung<br />

mit Apple- oder Android-Smartphones.<br />

Dabei gleicht das Programm entweder<br />

alle Musikdateien ab oder beschränkt sich auf<br />

noch nicht gehörte, kürzlich hinzugefügte<br />

oder die zuletzt gespielten.<br />

Die Software bringt schon nach der Standardinstallation<br />

Plug-ins für den Amazon-MP3-<br />

Store, den von der Participatory Culture Foundation<br />

[2] gepflegten Miro Guide für kostenlos<br />

verfügbare Medieninhalte im Internet, die Mediensammlung<br />

des Internetarchivs [3] sowie<br />

Last.fm mit.<br />

Außerdem gibt Banshee Podcasts und Internetradio-Streams<br />

wieder. Abonnierte Podcasts<br />

überprüft das Programm regelmäßig auf neue<br />

Episoden, die es auf Wunsch zunächst herunterlädt<br />

oder gleich abspielt.<br />

Übersicht zählt<br />

Gemäß der Gnome-Philosophie überfrachtet<br />

Banshee die Benutzeroberfläche nicht mit<br />

überflüssigen Bedienelementen. Die Abspiel-<br />

Buttons und der Lautstärkeregler finden in einer<br />

schmalen Leiste am oberen Fensterrand<br />

Platz. Nach einem Klick auf den Vereinfachen-<br />

Button verschwinden alle anderen Elemente,<br />

wie etwa das Menü und die Mediensammlung,<br />

was besonders beim Abspielen von Videos<br />

praktisch ist.<br />

Wer Banshee benutzt, braucht keine zusätzliche<br />

Software für das Pflegen der MP3-Tags<br />

mehr. Der integrierte Editor ist sehr komfortabel<br />

und ragt sogar durch zwei Features heraus:<br />

Banshee enthält einen Rhythmuserkennungs-<br />

Algorithmus, der das Tempo der Songs (BPM,<br />

beats per minute) automatisch ermittelt.<br />

Außerdem gibt es eine automatische Korrekturfunktion,<br />

die ähnliche Künstler- oder Albennamen<br />

erkennt und ein Zusammführen<br />

vorschlägt. Auch Cover-Art für die Alben in<br />

der Musiksammlung versucht Banshee im Internet<br />

aufzutreiben.<br />

Discjockey<br />

Wie bei Amarok gibt es auch in Banshee automatische<br />

Playlists, die Musikstücke aufgrund<br />

von Kriterien wie Genre, Bewertung durch den<br />

Benutzer oder dem von Banshee ermittelten<br />

Tempo auswählen und in zufälliger Reihenfolge<br />

abspielen. Mit dieser Funktion gerät die<br />

Party auch dann zum musikalischen Erfolg,<br />

wenn niemand Zeit und Lust hat, den Discjockey<br />

zu spielen.<br />

Die <strong>EasyLinux</strong>-DVD enthält die Mitte Februar<br />

erschienene Entwicklerversion 2.3.5, während<br />

die von <strong>EasyLinux</strong> unterstützten Distributionen<br />

Versionen der 2.2er-Serie (bei OpenSuse<br />

11.4 die noch ältere Version 2.0.0) enthalten,<br />

die das Banshee-Team als stabil bezeichnet.<br />

Im Test funktionierte die neuere Ausgabe ausgezeichnet,<br />

und anders als Banshee 2.2 spielt<br />

sie auch Video-DVDs ab.<br />

Außerdem verbessern optional zuschaltbare<br />

Genre- und/ oder Künstlerfilter die Übersicht<br />

im Dateibrowser. Es lohnt sich also, die noch<br />

nicht so gründlich getestete Version wenigstens<br />

auszuprobieren.<br />

n<br />

Infos<br />

[1] Banshee: http:// banshee. fm/<br />

(http:// ezlx. de/ c2e21)<br />

[2] Participatory Culture Foundation:<br />

http:// participatoryculture. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c2e22)<br />

[3] Internetarchiv: http:// www. archive.<br />

org/ (http:// ezlx. de/ c2e23)<br />

Abb. 9: Banshee ist ein Allround-medienspieler mit großem Funktionsumfang: Er gibt<br />

Audio- und Videodateien, Internet-Streams und Podcasts wieder.<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

Banshee<br />

22 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Neue Software<br />

AktuELL<br />

GThumb – der Profi-Bildbetrachter<br />

Im Vergleich zu den Dateimanagern von KDE<br />

und Gnome, die ebenfalls <strong>Vorschau</strong>en für Bildund<br />

Videodateien anzeigen, legt die Bildbetrachter-Software<br />

GThumb noch ein paar Extras<br />

drauf: Bilderkataloge, eine Exif-Tag-Suche<br />

und eine Duplikaterkennung.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

DIE REDAktIon mEInt<br />

Hobbyfotografen freut an GThumb, dass<br />

die Software die eingebetteten Exif-Tags direkt<br />

beim Durchblättern der Dateien anzeigt.<br />

Auch die Suchfunktion wertet diese<br />

Tags aus, insbesondere das Aufnahmedatum,<br />

das nicht immer mit dem Erstellungsdatum<br />

der Datei übereinstimmt. Unverständlich<br />

ist allerdings, dass sich die<br />

Größe der Thumbnail-<strong>Vorschau</strong>en nur unter<br />

Bearbeiten / Einstellungen / Browser verändern<br />

lässt und nicht über direkt zugängliche<br />

Schieberegler oder Tastaturshortcuts.<br />

Dateimanager wie KDEs Dolphin oder<br />

Gnomes Nautilus zeigen Bilddateien als<br />

Thumbnail-<strong>Vorschau</strong> an. Wer braucht da<br />

noch eine eigene Software zum Betrachten<br />

von Bildern wie GThumb [1] (Abbildung<br />

10)? Gleich zu Beginn des Tests ist der Redaktion<br />

ein Feature aufgefallen, das GThumb<br />

von gewöhnlichen Dateimanagern abhebt:<br />

Das Programm enthält eine Duplikatsuche.<br />

Damit finden Sie identische Bilder – selbst<br />

dann, wenn der Dateiname keinen Anhaltspunkt<br />

dafür liefert. Wer allerdings dahinter<br />

eine Ähnlichkeitssuche wie bei der Google-<br />

Bildsuche erwartet, die Abbildungen des gleichen<br />

Gegenstands selbst dann noch erkennt,<br />

wenn Bildausschnitt, Helligkeit oder Perspektive<br />

der Bilder geringfügig abweichen, wird<br />

enttäuscht: GThumb findet nur Bit für Bit<br />

identische Dateien. Schon das Verändern<br />

eines Bildpunktes oder das Speichern mit einer<br />

anderen Komprimierung überlistet diese<br />

Funktion.<br />

Einsortiert<br />

Ein weiteres nützliches Feature, das GThumb<br />

von einem gewöhnlichen Dateimanager unterscheidet,<br />

sind die Kataloge, denen sich Bilder<br />

mit einem Rechtsklick zuweisen lassen.<br />

Dabei dupliziert das Programm die oft recht<br />

großen Bilddateien nicht. Neben den Lesezeichen<br />

der Gnome-Desktopumgebung verwaltet<br />

das Programm seine eigenen, die nicht<br />

nur auf Ordner, sondern auch auf Kataloge<br />

zeigen dürfen.<br />

Sobald eine Thumbnail-<strong>Vorschau</strong> eines Fotos<br />

ausgewählt ist, zeigt GThumb links unten im<br />

Fenster die Bildeigenschaften an. Neben den<br />

Dateiattributen wie Größe und Änderungsdatum<br />

sehen Sie hier auch die in das Bild eingebetteten<br />

so genannten Exif-Daten. Unter<br />

Ubuntu müssen Sie dafür allerdings das Programmpaket<br />

libexif-gtk5 per Hand nachinstallieren,<br />

da es im GThumb-Paket nicht als Abhängigkeit<br />

gelistet ist.<br />

Interessant sind diese Informationen vor<br />

allem bei Fotos aus der Digitalkamera. Praktisch<br />

alle Kameras legen Informationen wie<br />

Blende, Belichtungszeit oder, ob der Blitz<br />

ausgelöst hat, in der Bilddatei ab. Handys<br />

halten auf Wunsch oft die GPS-Koordinaten<br />

der Aufnahme fest.<br />

Im KDE-Dateimanager sind diese Informationen<br />

im Moment gar nicht zu sehen, unter<br />

Gnome/ Nautilus erscheinen sie erst, wenn<br />

Sie nach einem Rechtsklick den Eigenschaften-Dialog<br />

öffnen.<br />

Wer suchet, der findet<br />

Auch die speziell auf Bild- und Videodateien<br />

zugeschnittene Suche ist leistungsfähiger als<br />

die in Dolphin und Nautilus: Sie bezieht die<br />

schon angesprochenen Exif-Tags mit ein. So<br />

sucht sie nach dem von der Digitalkamera<br />

festgehaltenen Datum der Aufnahme. Das Erstellungsdatum<br />

der Datei hängt dagegen eventuell<br />

davon ab, wann Sie die Dateien auf den<br />

Computer kopiert haben.<br />

Die Suchfunktion akzeptiert nicht nur einzelne<br />

Tage, sondern auch Datumsbereiche.<br />

Wenn Sie gar kein Ausschlusskriterium angeben,<br />

finden Sie alle Bild-, Video und Audiodateien<br />

im aktuellen Ordner und seinen Unterverzeichnissen,<br />

die Sie dann wie alle Suchergebnisse<br />

auch gleich in einem Katalog zusammenfassen<br />

können. Alternativ zur Suche<br />

können Sie Filter einsetzen, deren Kriterien<br />

GThumb auch beim Wechsel in einen anderen<br />

Ordner beibehält.<br />

Auf dem Präsentierteller<br />

Für die Präsentation der Bilder schaltet<br />

GThumb in die Vollbildansicht um oder<br />

spielt sogar eine Diashow mit Effekten beim<br />

Bildwechsel ab. Praktisch ist dabei, dass sich<br />

die Diashow-Einstellungen mit Katalogen<br />

verknüpfen lassen.<br />

Drücken Sie [Strg-M], können Sie Exif-Tags,<br />

wie Beschreibung, eingebettete Schlagwörter<br />

oder das Aufnahmedatum, verändern. Anders<br />

als in Dolphin, der dafür seine eigene<br />

Datenbank benutzt, sind sie daher auch in<br />

Bildbearbeitungsprogrammen sichtbar.<br />

(Peter Kreußel/hge)<br />

n<br />

Infos<br />

[1] GThumb: http:// live. gnome. org/<br />

gthumb (http:// ezlx. de/ c2e24)<br />

Abb. 10: Der Bildbetrachter Gthumb kombiniert Bilder zu katalogen, sucht nach Duplikaten<br />

und zeigt die Exif-tags direkt im Hauptfenster an.<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

GThumb<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

23


AktuELL<br />

Webseiten<br />

Angeklickt<br />

Im Internet gibt es mehrere Milliarden Webseiten – auch<br />

Suchmaschinen helfen nur bedingt, die berühmte Nadel<br />

im Heuhaufen zu finden. <strong>EasyLinux</strong> stellt in jeder Ausgabe<br />

eine Sammlung besonders interessanter Websites vor.<br />

Sollten Sie auch eine dieser Perlen kennen, schicken Sie<br />

uns eine Mail an redaktion@easylinux. de mit dem Betreff<br />

„Angeklickt“ und einer kurzen Beschreibung. Bei Veröffentlichung<br />

Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos das jeweils<br />

aktuellste Starter Kit. (thomas Leichtenstern/tle)<br />

©pressmaster, fotolia.de<br />

Alternativen finden<br />

Vermutlich stand so gut wie jeder Linux-Nutzer<br />

schon einmal vor dem Problem, dass er<br />

für ein Programm aus der Windows-Welt<br />

keine Entsprechung für sein neues Betriebssystem<br />

fand. Abhilfe schafft hier das Portal<br />

AlternativeTo, das Informationen über alternative<br />

Programme bündelt.<br />

Die Bedienung ist denkbar einfach: Sie geben<br />

im Suchfeld den Namen des Programms ein,<br />

für das Sie ein Pendant suchen, und schicken<br />

die Anfrage ab. Danach erscheint eine Liste<br />

an Alternativen, die Sie mit Filtern auf Ihre<br />

Wünsche eingrenzen. Darüber hinaus legen<br />

Sie in der Menüleiste fest, für welche Systeme<br />

die Treffer angezeigt werden sollen.<br />

Bilder bearbeiten<br />

Der Trend weg von lokal installierten Programmen<br />

zu Onlinediensten vollzieht sich seit<br />

Jahren – und fördert immer ausgereiftere Services<br />

zutage. Einer davon ist Picozu, eine umfangreiche<br />

Bildbearbeitungsplattform. Damit<br />

können Sie vorhandene Bilder bearbeiten und<br />

sogar neue erstellen.<br />

Möchten Sie z. B. eine Skizze anfertigen, finden<br />

Sie hier das passende Programm dafür.<br />

Die Oberfläche ist ähnlich wie etwa Gimp aufgebaut<br />

und zeigt links die Bearbeitungswerkzeuge<br />

wie Pinsel, Stift und Radiergummi. In<br />

der oberen Menüleiste wählen Sie zwischen<br />

einer Vielzahl von Effekten und Filtern. Sogar<br />

den Einsatz von Layern erlaubt der Service.<br />

Nostalgie für Geeks<br />

Manch einer trauert wehmütig der guten alten<br />

Computerzeit hinterher, in der alles auf seine<br />

Art noch einen anderen Reiz hatte als die heutigen<br />

Systeme.<br />

Wer sich für ein paar Augenblicke in die Vergangenheit<br />

entführen lassen möchte, dem bietet<br />

das Projekt The Restart Page Gelegenheit<br />

dazu. Es simuliert nämlich den Neustart etlicher<br />

längst ausgestorbener Betriebssysteme.<br />

Möchten Sie nochmal erleben, wie OS/ 2 rebootet<br />

– kein Problem. Auch vertreten sind diverse<br />

Uraltsysteme von Microsoft, etwa Windows<br />

3.11. Apples Rhapsody 2 zeigt Ihnen<br />

noch einmal, was Sie vielleicht vor vielen Jahren<br />

zuletzt gesehen haben.<br />

<strong>EasyLinux</strong> meint: Dieses Portal bietet derzeit<br />

wohl die beste Möglichkeit, gleichartige Programme<br />

zu finden. Zahlreiche Filtermöglichkeiten<br />

erleichtern die Suche.<br />

<strong>EasyLinux</strong> meint: Diese Bildbearbeitung bietet<br />

einen erstaunlichen Funktionsumfang, der<br />

stellenweise genauso groß wie der lokaler<br />

Programme ist.<br />

<strong>EasyLinux</strong> meint: Wer in der Mittagspause<br />

ein paar Momente in der Vergangenheit<br />

schwelgen möchte, findet in The Restart Page<br />

eine wunderbare Gelegenheit dazu.<br />

Infos<br />

Website: http:// alternativeto. net/<br />

(http:// ezlx. de/ c2b1)<br />

Sprache: Englisch<br />

Thema: Programmalternativen finden<br />

Infos<br />

Website: http:// www. picozu. com/<br />

(http:// ezlx. de/ c2b2)<br />

Sprache: Englisch<br />

Thema: Bilder bearbeiten<br />

Infos<br />

Website: http:// www. therestartpage. com/<br />

(http:// ezlx. de/ c2b3)<br />

Sprache: Deutsch<br />

Thema: Neustart alter Betriebssysteme<br />

24 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


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AktuELL<br />

Heft-DVD: Knoppix 7.0<br />

Auf DVD: Live-System Knoppix 7.0<br />

Siebter Sinn<br />

Knoppix ist eine Live-Linux-Distribution,<br />

die Sie zum Testen verwenden und bei<br />

Klaus Knopper bei einem Vortrag auf der CeBIT 2010<br />

Bedarf auch fest auf der Platte installieren<br />

können. Anfang März ist die Version<br />

7.0 erschienen, die Sie auch auf unserer<br />

Heft-DVD finden.<br />

Thomas Leichtenstern, Hans-Georg Eßer<br />

Als Urgestein aller Live-Distributionen<br />

gilt das von Klaus Knopper entwickelte<br />

und Debian-basierte Knoppix<br />

[1]. Die aktuelle Version 7.0 finden Sie auf der<br />

Heft-DVD. Wie schon in früheren Ausgaben<br />

bietet die Distribution eine umfassende Auswahl<br />

freier Software und eine hervorragende<br />

Hardware-Unterstützung.<br />

fest, mit welcher grafischen Oberfläche die<br />

Distribution startet. Zur Auswahl stehen sechs<br />

verschiedene Desktops, darunter KDE 4.6.5,<br />

Gnome 3.2.1 und das voreingestellte LXDE.<br />

Sie treffen am Bootbildschirm die Wahl durch<br />

Eingabe von<br />

knoppix desktop=Desktop<br />

wobei Sie als Desktop wahlweise kde oder<br />

gnome einsetzen. Eine Liste weiterer Bootparameter<br />

erhalten Sie mit [F2] und [F3]. Drücken<br />

Sie nur die Eingabetaste, oder warten Sie<br />

Live-DVD booten<br />

Um das Live-System booten zu können, müssen<br />

Sie eventuell die Bootreihenfolge Ihres<br />

Rechner neu konfigurieren: Der Computer<br />

muss vor der Festplatte im DVD-Laufwerk suchen.<br />

Wenn das nicht der Fall ist, ändern Sie<br />

im BIOS die Reihenfolge. Sie erreichen<br />

die Einstellungen in der<br />

Regel, indem Sie kurz nach dem<br />

Einschalten (oder Neustarten)<br />

des Rechners [Entf] oder [F1]<br />

drücken. Ist keine der beiden<br />

Tasten die richtige, steht meist in<br />

den Einschaltmeldungen des PCs<br />

ein Hinweis auf die richtige Taste<br />

oder Tastenkombination. Suchen<br />

Sie in den BIOS-Einstellungen<br />

nach einem Punkt, der Boot oder<br />

Advanced BIOS Options heißt;<br />

darunter sollten Sie die Einstellungen<br />

der Bootreihenfolge<br />

(etwa: First Boot Device) finden.<br />

Hat alles geklappt, erscheint der<br />

kurz, startet der schlanke Desktop LXDE.<br />

Die Hardware-Anforderungen von Knoppix<br />

hängen in erster Linie von der verwendeten<br />

grafischen Oberfläche ab. Während LXDE<br />

schon mit 128 MByte Hauptspeicher und einer<br />

mit 230 MHz getakteten Pentium-CPU aus-<br />

Große Software-Auswahl<br />

Bootmanager der Knoppix-DVD<br />

(Abbildung 1). Hier legen Sie<br />

Abb. 1: Der Bootmanager der knoppix-DVD lässt Sie wählen, mit<br />

welcher grafischen Oberfläche das System startet.<br />

kommt, müssen es bei KDE und Gnome schon<br />

256 MByte RAM und ein Pentium-II-Prozessor<br />

sein. Sinnvoll nutzen können Sie KDE 4 aber<br />

nur auf halbwegs aktuellen Maschinen, und<br />

auch LXDE lief auf einem älteren Rechner<br />

(Pentium-IV mit 1 GHz, 512 MByte RAM) eher<br />

schleppend.<br />

Für Sehbehinderte stellt Knoppix die barrierefreie<br />

Oberfläche Adriane („Audio Desktop Reference<br />

Implementation and Network Environment“)<br />

bereit. Sie ermöglicht die Sprachsteuerung<br />

sowie die Audioausgabe aller auf<br />

dem Bildschirm angezeigten Inhalte.<br />

Knoppix bietet ein voll ausgestattetes<br />

Desktop system, das kaum Wünsche offen<br />

lässt (Abbildung 2). Es enthält Programme<br />

aus beinahe allen Anwendungsbereichen,<br />

von Entwicklung<br />

über <strong>Multimedia</strong> und Office bis<br />

hin zur IT-Sicherheit. Als Basis<br />

verwendet die Distribution den<br />

Kernel 3.2.4. Zum Abspielen beinahe<br />

aller Arten von Filmen stehen<br />

VLC 1.1.13 sowie SMPlayer<br />

0.6.9 bereit; die Wiedergabe von<br />

Musik übernimmt unter anderem<br />

Amarok 2.5.0. Wer Musik<br />

lieber selbst macht oder bearbeitet,<br />

für den gibt es Audacity<br />

1.3.14 und den MIDI-Sequenzer<br />

Rosegarden 10.04.2.<br />

Zum Bearbeiten von Texten, Tabellen<br />

und Datenbanken kommt<br />

LibreOffice in Version 3.4.5 zum<br />

Einsatz. Möchten Sie eigene<br />

26 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Heft-DVD: Knoppix 7.0<br />

AktuELL<br />

Flyer oder Ähnliches entwerfen, nutzen Sie<br />

dazu Scribus 1.4.0. Für das Erstellen, Anzeigen<br />

und Bearbeiten von Grafiken aller Art<br />

bringt Knoppix 7.0 unter anderem Gimp<br />

2.6.11 und Inkscape 0.47 mit.<br />

Eine ebenso breite Palette an Anwendungen<br />

stellt die Distribution für den Kontakt ins Internet<br />

bereit: Zu den Hauptakteuren zählen<br />

die Webbrowser Iceweasel (Firefox) 10.0 und<br />

Chromium 16, der E-Mail-Client Icedove<br />

(Thunderbird) 8.0 sowie der IRC-Client XChat<br />

in Version 2.8.8 und das Instant-Messaging-<br />

Programm Pidgin 2.10.1.<br />

Installation auf Platte oder Stick<br />

Wollen Sie Knoppix nicht nur als Live-Distribution<br />

verwenden, finden Sie im Startmenü<br />

unter Einstellungen die Einträge Knoppix HD-<br />

Installation und Knoppix auf Flash-Disk installieren.<br />

Letztere Variante ist dann interessant, wenn<br />

Sie einen Rechner besitzen, der von USB-<br />

Sticks booten kann: Dann können Sie Knoppix<br />

auf einem solchen Stick installieren und<br />

von dort verwenden, ohne die Partitionierung<br />

Ihrer Platte zu verändern. Der USB-Stick muss<br />

mindestens 8 GByte freien Speicher haben,<br />

andernfalls verweigert der Installer bereits bei<br />

der Auswahl der Zielpartition den Dienst.<br />

Beim Aufruf des Stick-Installers erscheint ein<br />

Fenster, in dem Sie zunächst den Stick identifizieren.<br />

Wenn Sie ihn erst kurz vor dem Programmaufruf<br />

eingestöpselt haben, sollte der<br />

letzte Eintrag in der Liste der Datenträger der<br />

richtige sein. Das Tool installiert dann einen<br />

Bootloader auf dem USB-Stick und kopiert anschließend<br />

die Dateien. Je nach Schreibgeschwindigkeit<br />

kann sich das eine Weile hinziehen;<br />

mit einem schnellen Stick dauerte es<br />

im Test knapp zehn Minuten. Am Ende finden<br />

Abb. 3: knoppix hat Sie als Live-System überzeugt? Dann installieren Sie die Distribution<br />

doch fest auf Ihrem Rechner.<br />

Sie auf dem Stick das vollständige Knoppix-<br />

System, wie es auch von der DVD startet.<br />

Die Installationsroutine für die Festplatte ist<br />

im Vergleich zu „klassischen“ Installern von<br />

OpenSuse und Ubuntu sehr rudimentär; damit<br />

die Installation auf Platte klappt, muss eine<br />

der folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:<br />

l Sie haben bereits eine 10 GByte große Partition<br />

für Knoppix eingerichtet; die schlägt<br />

der Installer dann vor.<br />

l Auf der Festplatte gibt es mindestens<br />

10 GByte freien (unpartitionierten) Platz<br />

– dann können Sie den Installer in diesem<br />

Bereich automatisch eine Linux-Partition<br />

anlegen lassen, wählen Sie dazu die Option<br />

auto (Abbildung 3).<br />

l Sie wollen die ganze Festplatte für Knoppix<br />

verwenden – dann wählen Sie im Installer<br />

die Option disk.<br />

Eine Auswahl einzelner Pakete oder Paketgruppen<br />

ist bei dieser Einrichtung nicht möglich;<br />

Sie können aber später über die Paketverwaltung<br />

unerwünschte Programme entfernen.<br />

Wenn sich wichtige Daten auf Ihrer Platte befinden,<br />

sollten Sie diese vor der Knoppix-Platteninstallation<br />

sichern, etwa auf DVD oder einem<br />

anderen Rechner, denn jede Veränderung<br />

an der Partitionierung der Platte kann zu<br />

Datenverlust führen, wenn etwas schiefgeht.<br />

Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren<br />

der aktuellsten Knoppix-Version. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] Knoppix: http:// www. knopper. net/<br />

knoppix/ (http:// ezlx. de/ c2p1)<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

Knoppix 7.0<br />

Abb. 2: knoppix ist traditionell gut mit Software ausgestattet. Vom Desktop LXDE aus greifen Sie über das Startmenü darauf zu.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

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27


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TiTEL<br />

<strong>Multimedia</strong> im Heimnetz<br />

© Paolo De Santis, 123RF<br />

Musik und Videos überall<br />

<strong>Multimedia</strong> im Heimnetz<br />

Vernetzen Sie Ihre Computer, Netbooks, Tablets und Smartphones: Dann haben Sie zu Hause von jedem<br />

Gerät aus Zugriff auf Ihre Lieblingsmusik und die Videosammlung.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Auf welchem Rechner habe ich diesen<br />

neuen Song gekauft? War es das<br />

Notebook oder doch die Workstation<br />

im Keller? Irgendwo muss die Datei doch<br />

liegen.<br />

Wenn Ihnen diese Fragen bekannt vorkommen,<br />

können Sie mit den Artikeln in diesem<br />

Schwerpunkt für Ordnung sorgen und alle Audio-<br />

und Videodateien auf einer einzigen Maschine<br />

bündeln. Damit Sie trotzdem auf jedem<br />

Rechner darauf zugreifen können, richten Sie<br />

zunächst ein lokales Netzwerk ein und sorgen<br />

dann dafür, dass Ihr neuer <strong>Multimedia</strong>server<br />

ein echter Teamplayer wird und auch den übrigen<br />

PCs, Note- und Netbooks oder Tablet-<br />

Computern Musik und Videos anbietet.<br />

l Wer noch nie ein lokales Netzwerk eingerichtet<br />

hat, sollte mit dem Grundlagenartikel<br />

starten, der gleich auf der nächsten<br />

Seite beginnt: Darin erfahren Sie, wie Sie<br />

Ihre heimischen Geräte entweder verkabeln<br />

oder über WLAN miteinander verbinden.<br />

l Universal Plug & Play (UPnP) soll in Zukunft<br />

alle Geräte, die etwas mit <strong>Multimedia</strong><br />

anfangen können, bequem vernetzen.<br />

Dann findet Ihr Fernseher automatisch<br />

den Ordner mit Videodateien auf einem<br />

PC im lokalen Netz. Leider ist das noch<br />

Zukunftsmusik: Zwar unterstützen schon<br />

viele Geräte UPnP, und es gibt auch passende<br />

Software für Linux, aber machmal<br />

reden die Gesprächspartner auch aneinander<br />

vorbei, und die Boxen bleiben<br />

stumm. MediaTomb bietet eine Lösung,<br />

die funktioniert: Wir stellen sie ab Seite<br />

40 vor.<br />

l Ohne UPnP, dafür aber mit einem sehr<br />

komfortablen Webfrontend präsentiert<br />

sich der Musikserver Sockso. Das Java-<br />

Programm läuft auf allen Betriebssystemen<br />

und bietet von jeder Maschine<br />

aus, die einen Webbrowser hat, Zugriff<br />

auf die Musik. Dank der eingebauten Benutzerverwaltung<br />

sind sogar persönliche<br />

Playlists für die Familienmitglieder möglich,<br />

und wer mag, kann den Zugriff vom<br />

Internet aus freischalten und so auch im<br />

Büro seine Musik hören. Ab Seite 44 beschreiben<br />

wir die Einrichtung.<br />

l Im letzten Artikel des Schwerpunkts stellen<br />

wir Ihnen den günstigen WD TV HD<br />

Live von Western Digital vor: Das ist ein<br />

lüfterloser 70-Euro-<strong>Multimedia</strong>-PC, der<br />

schon ab Werk mit Linux läuft und sich<br />

über eine angepasste Firmware noch aufbohren<br />

lässt. Wie das geht, verraten wir<br />

ab Seite 48.<br />

Mit einer dieser Lösungen steht dem Musikgenuss<br />

nichts mehr im Weg. (hge) n<br />

30 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Netzwerk-Grundlagen<br />

TiTEL<br />

Heimnetzwerke einrichten und konfigurieren<br />

Ins Netz gegangen<br />

Der Aufbau eines eigenen Heimnetzwerks ist kein Hexenwerk.<br />

Wir erläutern die wichtigsten Komponenten und zeigen, wie Sie<br />

Ihr Zuhause effektiv und sinnvoll vernetzen.<br />

© complize, photocase.com<br />

Florian Effenberger<br />

gilt auch schon ein einziger Rechner an der<br />

vom Provider gelieferten Box als Netzwerk.<br />

Haushalte mit mehreren Netzwerkgeräten<br />

sind heutzutage eher die Regel Wirklich Spaß macht es aber erst, wenn Sie<br />

Eins, zwei oder drei<br />

als die Ausnahme. Angefangen von mehrere Geräte vor Ort haben, und auch erst<br />

Desktopsystemen und Notebooks über Tablets<br />

und Smartphones bis hin zu Druckern, sinnvoll, um das Zusammenspiel der Systeme<br />

dann ist eine ausgeklügelte Konfiguration<br />

Blu-Ray-Playern und sogar Fernsehern, alles zu optimieren. Im Folgenden gehen wir daher<br />

lässt sich heutzutage ins heimische Netz integrieren.<br />

Wer richtig plant, der kann sich eischiedenen<br />

Netzwerkgeräten aus, die sowohl<br />

von einem Haushalt mit mindestens zwei vernige<br />

Fallstricke ersparen und den Komfort der einen gemeinsamen Zugang ins Internet nutzen<br />

als auch untereinander vernetzt werden<br />

Hausvernetzung erhöhen.<br />

Am Anfang steht die Frage, was ein Heimnetzwerk<br />

eigentlich ist – streng genommen lokalen Komponenten von LAN (Local Area<br />

sollen. Terminologisch spricht man bei den<br />

Network) und bei<br />

der Verbindung ins<br />

Internet von WAN<br />

(Wide Area Network).<br />

Im LAN<br />

übertragen Sie beispielsweise<br />

Daten<br />

von einem Rechner<br />

zum anderen per<br />

Dateifreigabe. Für<br />

die Übertragung<br />

von Daten ins Internet,<br />

z. B. beim Ansehen<br />

eines Onlinevideos<br />

oder dem<br />

Versand einer E-<br />

Mail, greifen Sie<br />

Abb. 1: Der Router verbindet alle Geräte im heimischen LAN miteinander<br />

– und über das WAN auch mit dem internet.<br />

WAN zurück,<br />

hingegen auf das<br />

denn<br />

Abb. 2: Ein handelsüblicher Switch für<br />

Heimnetzwerke.<br />

die Verbindung führt aus dem eigenen Netzwerk<br />

heraus (Abbildung 1).<br />

Leinen los?<br />

Für die Vernetzung der Geräte im Haus stehen<br />

Ihnen zweierlei Transportmedien zur<br />

Verfügung, die Sie nach Belieben kombinieren:<br />

Zum einen die kabelgebundenen Netzwerke,<br />

zum anderen die drahtlosen Verbindungen<br />

(Wireless LAN, WLAN, Funknetzwerk<br />

oder WiFi). Sinnvoll ist es, so weit wie<br />

möglich auf kabelgebundene Übertragung zu<br />

setzen. Diese erfordert zwar deutlich mehr<br />

Aufwand für das Verlegen von Kabeln und<br />

ist daher z. B. in Mietwohnungen nicht immer<br />

möglich – dafür sind solche Verbindungen<br />

aber meist deutlich schneller und wesentlich<br />

weniger störanfällig als die Funkvariante,<br />

welche zudem das Risiko erhöht, Eindringlinge<br />

von außen anzuziehen. Sie sollten<br />

das WLAN daher nur dann aktivieren, wenn<br />

es gerade für Notebooks oder Tablets benö-<br />

© Franz Pfluegl, Fotolia<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

31


TiTEL<br />

Netzwerk-Grundlagen<br />

© Rafa Irusta Machin, 123RF<br />

Abb. 3: Ein handelsübliches Netzwerkkabel für die Ethernet-Verkabelung.<br />

tigt wird, und es in der übrigen Zeit ausgeschaltet<br />

lassen.<br />

Für kabelgebundene Verbindungen benötigen<br />

Sie in Ihrem Computer eine Netzwerkkarte<br />

(NIC, Network Interface Card oder Ethernet-<br />

Karte). Der Ausdruck Ethernet bezeichnet dabei<br />

eine ganze Reihe von Standards für kabelgebundene<br />

Netzwerke. Nahezu jedes Notebook<br />

und jeder Desktop-PC verfügen von<br />

Haus aus über eine solche Karte; auch an vielen<br />

Druckern finden Sie einen solchen Anschluss.<br />

Handys und Tablets hingegen unterstützen<br />

als mobile Endgeräte nur Funkverbindungen.<br />

Um mehrere kabelgebundene Geräte<br />

miteinander zu verbinden, benötigen Sie einen<br />

Switch (Abbildung 2) bzw. einen Hub.<br />

Dabei handelt es sich um eine Art Verteiler,<br />

der alle Leitungen zusammenführt und die<br />

Datenströme entsprechend aufteilt. Ein Hub<br />

leitet grundsätzlich alle Daten an alle Anschlüsse<br />

weiter, während der Switch nur jeweils<br />

den betroffenen Anschluss anspricht –<br />

das ist nicht nur weniger fehleranfällig, sondern<br />

auch sicherer und schneller. Nicht zuletzt<br />

aufgrund des mittlerweile geringen Preisunterschiedes<br />

sollten sie daher immer zum<br />

Switch greifen.<br />

Ein Anschluss am Switch bzw. Hub wird auch<br />

als Port bezeichnet, ein 4-Port-Switch bietet<br />

z. B. Anschlüsse für vier Endgeräte. Switches<br />

GäNGiGE WLAN-STANDARDS<br />

Standard nominelle Datenrate Bemerkung<br />

IEEE 802.11a 54 Mbit/ s nur im 5-GHz-Frequenzband<br />

IEEE 802.11b 11 Mbit/ s nur im 2,4-GHz-Frequenzband<br />

IEEE 802.11g 54 Mbit/ s nur im 2,4-GHz-Frequenzband<br />

IEEE 802.11n<br />

600 Mbit/ s<br />

aktueller Standard, 2,4- und 5-GHz-Frequenzband<br />

gibt es in einer Vielzahl von Konfigurationen<br />

und Preisklassen, von denen viele für den<br />

Heimbedarf jedoch überdimensioniert sind.<br />

Relevant sind neben der Anzahl der Ports eigentlich<br />

nur zwei Eigenschaften: welche Geschwindigkeit<br />

die Geräte unterstützen und ob<br />

sie passiv gekühlt sind, das heißt keinen lauten<br />

Lüfter besitzen.<br />

Letzteres trifft für nahezu jedes kleine bis<br />

mittelgroße Modell zu, während es bei der<br />

Geschwindigkeit durchaus Unterschiede gibt.<br />

Gängige Netzwerkkarten arbeiten mit<br />

1 000 Mbit/ s (Megabit pro Sekunde), was<br />

theoretisch erlaubt, 125 MByte pro Sekunde<br />

zu übertragen. Diese Art der Anbindung wird<br />

auch als Gigabit-Port, GBit-Port oder mit dem<br />

Präfix 1000Base bezeichnet. Der Vorgänger<br />

dieses Standards arbeitet mit einer Geschwindigkeit<br />

von 100 Mbit/ s (Fast Ethernet-Port,<br />

100Base). Bei einer Neuanschaffung sollten<br />

Sie unbedingt die schnellere Variante wählen,<br />

um zukunftssicher zu bleiben.<br />

Die Geschwindigkeit der Datenübertragung<br />

hängt jedoch nicht nur von Netzwerkkarte<br />

und Switch bzw. Hub ab, sondern auch vom<br />

Netzwerkkabel. Es sorgt für die Verbindung<br />

der Geräte untereinander, wird auch als Ethernet-Kabel,<br />

Twisted-Pair-Kabel oder Patch-Kabel<br />

bezeichnet und ist gegen äußere Einflusse<br />

geschirmt. Diese Kabel gibt es in zwei Varianten:<br />

einmal als normale Verbindungskabel,<br />

und einmal als Crossover-Kabel. Letzteres<br />

dient der direkten Verbindung zweier Geräte<br />

und hat in der regulären Heimverkabelung eigentlich<br />

nichts zu suchen. Gerade für Anfänger<br />

wichtig ist hingegen, die Kabel „vorkonfektioniert“<br />

zu erwerben, das heißt bereits mit<br />

den entsprechenden Netzwerksteckern versehen,<br />

die auch Ethernet-Stecker oder RJ45-Stecker<br />

heißen (Abbildung 3). Zwar können Sie<br />

die Kabel auch selbst konfektionieren, was jedoch<br />

entsprechendes Werkzeug und handwerkliches<br />

Geschick erfordert.<br />

Egal, ob fertig oder zum Selberbauen, alle Kabel<br />

gibt es in mehreren Kategorien, die vor allem<br />

die maximal mögliche Geschwindigkeit<br />

definieren. Die gängigsten Varianten sind<br />

Cat-5/ Cat-5e sowie Cat-6/ Cat-6e. Im Prinzip<br />

sollten alle in den letzten Jahren hergestellten<br />

Kabel bereits die schnelle Gigabit-Verkabelung<br />

unterstützen, aber dennoch schadet es<br />

nicht, wenn Sie beim Kauf nochmals explizit<br />

danach fragen bzw. auf die entsprechenden<br />

Beschriftungen achten. Ab Cat-5e müssen die<br />

Kabel mit 1 000 Mbit/ s zurecht kommen, aus<br />

der Liste sind lediglich die alten Cat-5-Kabel<br />

nur für 100 Mbit/ s ausgelegt.<br />

Da liegt was in der Luft<br />

Wenn Sie sich für die Anbindung per WLAN<br />

entscheiden, melden sich die Geräte am so<br />

genannten Access Point (AP), dem Zugangspunkt,<br />

an (Abbildung 4). Die einzelnen Geräte<br />

benötigen in diesem Fall WLAN-Karten,<br />

die mit einer Antenne statt einer Kabelbuchse<br />

versehen sind. Den AP identifizieren sie anhand<br />

seines Namens, der so genannten SSID<br />

(Service Set Identifier, Zugangspunktname).<br />

Ihr Computer zeigt Ihnen eine Liste aller erreichbaren<br />

WLAN-APs an, und Sie wählen<br />

den gewünschten Access Point einfach aus –<br />

denn üblicherweise funken auch noch die<br />

Geräte von Nachbarn in die eigenen vier<br />

Wände hinein.<br />

WLANs können in zwei verschiedenen Frequenzbereichen<br />

funken: Während der Bereich<br />

von 2,4 GHz von nahezu jedem Gerät unterstützt<br />

wird, ist der Bereich von 5 GHz wesentlich<br />

seltener anzutreffen, was den Vorteil hat,<br />

dass dort oftmals noch größere Kapazitäten<br />

frei sind. Jeder Frequenzbereich stellt wiederum<br />

eine Vielzahl von Kanälen zur Verfügung,<br />

und alle Geräte in Ihrem Funknetzwerk<br />

müssen auf demselben Kanal arbeiten, den<br />

Sie jedoch nur im Access Point selbst einzustellen<br />

brauchen. Im 2,4-GHz-Bereich sind<br />

dies für Deutschland die Kanäle 1 bis 13, und<br />

im 5-GHz-Bereich 36 bis 64 und 100 bis 140<br />

(jeweils in Viererschritten). Je weniger andere<br />

32 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Netzwerk-Grundlagen<br />

TiTEL<br />

Abb. 4: Ein WLAN-Access-Point verbindet das WLAN mit dem drahtgebundenen Netz.<br />

Access Points auf demselben Kanal funken,<br />

desto besser ist die Verbindung. Die meisten<br />

Geräte bieten eine automatische Kanalerkennung<br />

an, mit der in regelmäßigen Abständen<br />

die Frequenz überprüft und bei Bedarf auf einen<br />

anderen Kanal gewechselt wird.<br />

Welche WLAN-Kanäle man verwenden darf,<br />

ist übrigens in fast jedem Land gesetzlich geregelt.<br />

Achten Sie daher darauf, in Ihrem Access<br />

Point das jeweilige Land korrekt einzustellen,<br />

und nutzen Sie nur die Original-Firmware<br />

des Herstellers.<br />

Die Geschwindigkeit der Funkverbindung ergibt<br />

sich aus dem genutzten Standard, genauer<br />

aus dem kleinsten gemeinsamen Nenner,<br />

den alle im Netzwerk angemeldeten<br />

WLAN-Geräte unterstützen. In Werbeanzeigen<br />

sind häufig Begriffe wie 11 Mbit/ s-WLAN,<br />

54 Mbit/ s-WLAN oder 300 Mbit/ s-WLAN zu<br />

finden. Die technische Bezeichnung lautet<br />

IEEE 802.11, wobei das Präfix IEEE oftmals<br />

auch weggelassen wird, so dass nur von<br />

802.11 gesprochen wird. Häufig werden auch<br />

mehrere Standards in einer Karte kombiniert<br />

oder durch proprietäre Erweiterungen ergänzt.<br />

Die Angabe 802.11abg signalisiert z. B.,<br />

dass drei Geschwindigkeiten unterstützt werden;<br />

Näheres entnehmen Sie der Tabelle Gängige<br />

WLAN-Standards. Dabei sollten Sie beachten,<br />

dass die genannten Werte nur selten<br />

erreicht werden – mehrere Geräte pro Funkzelle,<br />

Störungen, zu große Distanzen und weitere<br />

äußere Einflüsse reduzieren die tatsächliche<br />

Datenrate mitunter enorm.<br />

Wer bin ich?<br />

Nun geht es an die Konfiguration der einzelnen<br />

Geräte. Jedem Client wird eine IP-Adresse<br />

(Internet Protocol) zugewiesen. Sie besteht<br />

aus vier Ziffernblöcken, getrennt durch einen<br />

Punkt, wobei die Ziffern im zweiten und dritten<br />

Block jeweils von 0 bis 254, im ersten und<br />

vierten Block von 1 bis 254 reichen können,<br />

z. B. 195.122.146.187. Unterschieden wird dabei<br />

in<br />

l öffentliche IP-Adressen, die Server im Internet<br />

adressieren, und<br />

l reservierte, private IP-Adressen, die Sie in<br />

Ihrem internen Netzwerk benutzen können,<br />

beispielsweise 192.168.1.2.<br />

Häufig anzutreffen ist auch der Begriff der<br />

Subnetzmaske, auch Bitmaske oder Netzmaske<br />

genannt. Diese definiert quasi das Segment<br />

bzw. die Größe des Adressbereichs, in<br />

dem sich das eigene Gerät befindet – Zieladressen,<br />

die sich innerhalb dieses Subnetzes<br />

befinden, sind stets lokal und ohne Zwischenschritte<br />

wie etwa Router (dazu später mehr)<br />

© Hans-Georg Eßer<br />

BiNäRzAHLEN<br />

Jede Zahl zwischen 0 und 255 lässt sich auch als achtstellige Binärzahl<br />

schreiben, die nur aus Nullen und Einsen besteht – das ist<br />

das Zahlensystem, das Computer intern verwenden. 0, 1, 2 entsprechen<br />

in dieser Darstellung 00000000, 00000001 und<br />

00000010, und die letzten Zahlen 253, 254, 255 entsprechen<br />

11111101, 11111110 und 11111111. Wo in der normalen Zahldarstellung<br />

von rechts nach links die Einser, Zehner, Hunderter<br />

usw. stehen (also: 456 = 6 x 1 + 5 x 10 + 4 x 100), finden Sie in<br />

der Binärdarstellung von rechts nach links so genannte Zweierpotenzen<br />

(1, 2, 4, 8, 16, 32, 64 und 128). Damit können Sie etwa die<br />

Binärzahl 00001110 leicht umrechnen: 0 x 128 + 0 x 64 + 0 x 32<br />

+ 0 x 16 + 1 x 8 + 1 x 4 + 1 x 2 + 0 x 1 = 14.<br />

Eine IP-Adresse besteht aus vier Zahlen zwischen 0 und 255 und<br />

lässt sich damit auch als Gruppe von vier achtstelligen Binärzahlen<br />

oder direkt als 32-stellige Binärzahl schreiben (einfach alle vier Binärzahlen<br />

hintereinander). Die Maske von /24 bedeutet nun, dass<br />

die ersten 24 Stellen in dieser Darstellung unveränderlich sind. Zurück<br />

gerechnet entspricht das den ersten drei der vier Zahlen aus<br />

der normalen IP-Adressen-Darstellung.<br />

Woher kommt nun die alternative Darstellung 255.255.255.0 der<br />

Netzmaske? Wenn Sie in der Binärdarstellung eine Zahl so erzeugen,<br />

dass jedes feste Bit mit einer 1 und jedes frei veränderliche Bit mit<br />

einer 0 dargestellt wird, dann entspricht /24 der Binärzahl 1111111<br />

1.11111111.11111111.00000000 (die ersten 24 Stellen sind Einsen,<br />

der Rest Nullen). Und zurück gerechnet in normale Zahlen ergibt<br />

das 255.255.255.0.<br />

Wollen Sie nun herausfinden, ob zwei IP-Adressen für eine vorgegebene<br />

Netzmaske im selben Netz liegen, müssen Sie nur prüfen, ob<br />

diese an allen unveränderlichen Stellen gleich sind. Betrachten Sie<br />

dazu als Beispiel die beiden Adressen 192.168.1.17 (Adresse 1)<br />

und 192.168.5.19 (Adresse 2). Sie sehen auch in dieser Darstellung<br />

direkt, dass sich diese u. a. in der vorletzten Position unterscheiden<br />

und damit nicht ins selbe Subnetz gehören. Mit Binärzahlen sieht<br />

das Ganze so aus:<br />

IP-Adresse 1: 11000000.10101000.00000001.00010001<br />

IP-Adresse 2: 11000000.10101000.00000101.00010011<br />

Netzmaske: 11111111.11111111.11111111.00000000<br />

Sie müssen nur die Positionen überprüfen, an denen die Maske eine<br />

1 enthält. An der fett markierten Stelle gibt es einen Unterschied,<br />

und darum gehören die beiden Adressen nicht ins gleiche Subnetz.<br />

Bei einer Netzmaske von /24 ist der Vergleich auch in der normalen<br />

Darstellung der IP-Adressen sehr leicht (nur die vierte Komponente<br />

der Adressen darf unterschiedlich sein), es gibt aber auch<br />

„krumme“ Subnetze wie /25 oder /26, und in diesen benötigen Sie<br />

die Binärdarstellungen, um auf einen Blick entscheiden zu können,<br />

ob zwei Adressen im selben Subnetz liegen, die zugehörigen Rechner<br />

also ohne Router direkt miteinander kommunizieren können.<br />

(Hans-Georg Eßer)<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

33


TiTEL<br />

Netzwerk-Grundlagen<br />

zu erreichen. Gängig ist dabei eine Maske von<br />

/24, auch geschrieben als 255.255.255.0.<br />

Die Maske gibt an, welche Teile der im Subnetz<br />

verwendbaren IP-Adressen fest und welche<br />

frei wählbar sind. Um diese Notation zu<br />

verstehen, ist ein kleiner Abstecher in die Mathematik<br />

der Binärzahlen notwendig (siehe<br />

Kasten Binärzahlen); wenn Sie diese Grundlagen<br />

nicht weiter interessieren, bedeuten beide<br />

Varianten der Maskendarstellung (/ 24 und<br />

255.255.255.0) einfach, dass in der IP-Adresse<br />

die ersten vier Zahlen unveränderlich sind<br />

(also z. B. die Adressen im Netz alle mit<br />

192.168.1. beginnen) und nur die letzte Zahl<br />

frei wählbar (zwischen 1 und 254) ist. Würden<br />

Sie in diesem Szenario einem Gerät die<br />

IP-Adresse 192.168.99.17 geben, könnte es<br />

nicht mit den restlichen Geräten kommunizieren,<br />

weil die Netzmaske festlegt, dass Adressen,<br />

die mit 192.168.99 beginnen, nicht zum<br />

lokalen Netz gehören.<br />

Die hier beschriebenen Adressen sind so genannte<br />

IPv4-Adressen (Internet Protocol, Version<br />

4); daneben gibt es neuerdings auch<br />

IPv6-Adressen (siehe Kasten IPv6 – der Nachfolger<br />

auf Seite 36).<br />

Statt IP-Adressen verwendet man meist<br />

Rechnernamen, um Computer anzusprechen.<br />

Diese Rechnernamen werden dann wieder in<br />

IP-Adressen umgesetzt; das ist die Aufgabe<br />

eines DNS-Servers, auch Nameserver genannt.<br />

DNS steht für Domain Name System<br />

und ist ein Verzeichnisdienst, der hierarchisch<br />

aufgebaut ist (Länder, Provider), damit<br />

jedes Land und jeder Provider die ihm<br />

zugeteilten IP-Adressen selbst verwalten<br />

kann, aber trotzdem jeder Benutzer jeden<br />

Rechnernamen auflösen kann.<br />

Wenn Sie im Browser eine URL wie http://<br />

www.easylinux.de eingeben, kontaktiert der<br />

Browser einen DNS-Server und fragt nach der<br />

IP-Adresse, die zum Rechner www.easylinux.<br />

de gehört. Er erhält dann vom DNS-Server die<br />

Antwort 195.122.146.187. Man spricht auch<br />

davon, dass die Adresse „aufgelöst“ wird. Im<br />

internen Netzwerk kann ein DNS-Server Ihnen<br />

dabei helfen, die Geräte schnell anzusprechen<br />

– so kann der neue Laserdrucker direkt<br />

über einen Namen im Browser angesteuert<br />

werden, und auch der Medienserver erhält einen<br />

einfachen, einprägsamen Namen, seine<br />

IP-Adresse müssen Sie dann nicht kennen.<br />

Verbindung zwischen zwei Welten<br />

Um Ihren Geräten den Zugang zum Internet<br />

zu ermöglichen, kommt nun noch eine weitere<br />

Komponente ins Spiel: der Router, auch<br />

Gateway genannt. Dieser hat die Aufgabe, Pakete<br />

vom Internet (WAN) ins interne Netzwerk<br />

(LAN) durchzulassen und umgekehrt.<br />

Diese Vermittlung zwischen internem und externem<br />

Netz heißt Routing. Der Router baut<br />

die Verbindung ins Internet auf, beispielsweise<br />

per Kabel oder DSL, und stellt den Anschluss<br />

allen Geräten im Heimnetz zur Verfügung.<br />

Häufig taucht in diesem Zusammenhang<br />

auch der Begriff NAT (Network Address<br />

Translation, Masquerading) auf. Dabei handelt<br />

es sich um eine zusätzliche Technologie,<br />

die vom Router automatisch aktiviert wird,<br />

denn sie sorgt dafür, dass mehrere Rechner<br />

im internen Netzwerk mit privaten IP-Adressen<br />

über eine einzige öffentliche IP-Adresse<br />

Verbindungen mit Servern im Internet aufnehmen<br />

können.<br />

BEiSPiEL füR iP-ADRESSEN-PLANuNG<br />

Netzwerkkomponente<br />

Wert<br />

Wie von Zauberhand<br />

Damit ein lokales Gerät nun eine Verbindung<br />

mit Ihrem Heimnetzwerk oder gar dem Internet<br />

herstellen kann, benötigt es eine Vielzahl<br />

von Daten:<br />

l die IP-Adresse,<br />

l die Subnetzmaske,<br />

l die Adresse des Gateways sowie<br />

l die Adresse des Nameservers.<br />

Eine Möglichkeit ist, diese Daten überall manuell<br />

einzugeben, was auch statische Konfiguration<br />

genannt wird. Wesentlich bequemer,<br />

und insbesondere für Notebooks interessant,<br />

die an mehreren Standorten zum Einsatz kommen,<br />

ist die automatische Einrichtung, auch<br />

als dynamische Konfiguration bezeichnet. Darum<br />

kümmert sich ein DHCP-Server (Dynamic<br />

Host Configuration Protocol). Sobald eine Verbindung<br />

zum Access Point besteht oder das<br />

Netzwerkkabel eingesteckt ist, sendet Ihr<br />

Computer eine spezielle Anfrage ins lokale<br />

Netzwerk. Vom DHCP-Server erhält er daraufhin<br />

eine IP-Adresse samt Subnetzmaske, die<br />

Adresse des Gateways und die Adresse des<br />

Nameservers – und voilà, die Verbindung<br />

steht. Die meisten Router verfügen über einen<br />

eingebauten DHCP-Server, so dass Sie keinen<br />

separaten Dienst installieren müssen.<br />

Der DHCP-Server hat jedoch ein Henne-Ei-<br />

Problem, denn ohne IP-Adresse lässt sich ein<br />

Client nicht zweifelsfrei identifizieren, doch<br />

genau diese IP-Adresse soll der DHCP-Server<br />

ja vergeben. Daher hat jede Netzwerkkarte,<br />

egal, ob funk- oder kabelgebunden, und somit<br />

jeder Computer, jedes Tablet und jeder netzwerkfähige<br />

Drucker, zusätzlich eine MAC-<br />

Adresse (Media Access Control, auch Hardware-Adresse<br />

oder kurz MAC). Sie besteht<br />

aus sechs Blöcken mit jeweils zwei hexadezimalen<br />

Zeichen (0–9, A–F), getrennt durch<br />

Doppelpunkte oder Striche, beispielsweise 00:<br />

50:56:00:0D:11. Im Gegensatz zur IP-Adresse<br />

ist sie nicht frei wählbar, sondern fest in der<br />

Hardware kodiert, ähnlich wie eine Seriennummer.<br />

Anhand dieser MAC nimmt der<br />

DHCP-Server die Zuteilung vor, denn sie wird<br />

bei jedem Verbindungsversuch mit übertragen<br />

und identifiziert die Gegenstelle. Der<br />

DHCP-Server weiß dadurch, um welches Gerät<br />

es sich handelt, und kann immer dieselbe<br />

IP-Adresse zuteilen.<br />

Masterplan<br />

Auch bei kleinen Netzwerken ist es sinnvoll,<br />

einen Plan für die Adressverteilung zu erstellen,<br />

denn je mehr Geräte eingebunden werden<br />

sollen, desto wichtiger ist eine akurate Einteilung.<br />

Ein denkbares Modell finden Sie in der<br />

Tabelle Beispiel für IP-Adressen-Planung.<br />

Alle internen IP-Adressen haben im Beispiel<br />

die Form 192.168.0.x, wobei x eine Zahl von<br />

1 bis 254 sein kann und die Netzmaske auf<br />

/24 bzw. 255.255.255.0 eingestellt ist. Der<br />

Router, der gleichzeitig als Nameserver fungiert,<br />

enthält die höchstmögliche Adresse<br />

192.168.0.254, da er den Abschluss des Netzwerks<br />

markiert. Die Aufteilung der IP-Adressen<br />

erfolgt anhand von drei Bereichen:<br />

Gateway/ Router 192.168.0.254<br />

Nameserver/ DNS 192.168.0.254<br />

IP-Adressen für Clients dynamisch/ DHCP 192.168.0.1 bis 192.168.0.99<br />

IP-Adressen für Clients statisch/ manuell 192.168.0.100 bis 192.168.0.199<br />

IP-Adressen für Netzkomponenten 192.168.0.200 bis 192.168.0.253<br />

Subnetzmaske 255.255.255.0 bzw. /24<br />

Abb. 5: Von links nach rechts stehen<br />

diese icons für keine, für eine kabelgebundene<br />

und für eine WLAN-Netzwerkverbindung.<br />

34 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


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TiTEL<br />

Netzwerk-Grundlagen<br />

Abb. 6: zunächst zeigt die KDE-Netzwerkverwaltung nur an, welche Netzwerkschnittstellen<br />

es gibt und wie deren Status ist.<br />

l Der Adressraum zwischen 192.168.0.1<br />

bis 192.168.0.99 wird für die dynamische<br />

Vergabe von Adressen per DHCP genutzt.<br />

l Wenn Sie einen Client statisch bzw. manuell<br />

konfigurieren, ist der erste Bereich für<br />

ihn tabu. Stattdessen steht dafür der Bereich<br />

von 192.168.0.100 bis 192.168.0.199<br />

zur Verfügung.<br />

l Die übrigen Adressen, d. h. der Bereich<br />

von 192.168.0.200 bis 192.168.0.253 wird<br />

für Netzwerkkomponenten genutzt. Darunter<br />

fallen z. B. Router, Switches, Drucker,<br />

Printserver, Fileserver, Medienserver und<br />

andere zentrale Komponenten, also alle<br />

Geräte, die keine normalen Clients sind.<br />

Sie können von dieser Aufteilung natürlich<br />

abweichen. So nutzen viele Anwender kleinere<br />

IP-Bereiche oder setzen den Router auf<br />

die IP 192.168.0.1. Denkbar ist auch, dass Sie<br />

statt 192.168.0 einen Bereich wie 192.168.178<br />

nutzen – lediglich 192.168 dürfen Sie für eine<br />

gültige private IP-Adresse nicht verändern.<br />

iPV6 – DER NAcHfoLGER<br />

Parallel zu den allmählich knapp werdenden<br />

IPv4-Adressen führen Provider derzeit<br />

die neuen IPv6-Adressen ein, um dadurch<br />

mehr Kapazitäten zu haben. Sie bestehen<br />

aus Zahlen und Buchstaben, sind wesentlich<br />

länger und durch Doppelpunkte getrennt.<br />

Ein Beispiel ist 2a00:1450:<br />

4001:c01::93. Da die meisten Anbieter<br />

sich noch in der Testphase befinden und<br />

beide Adresssysteme wohl noch lange parallel<br />

existieren werden, wird IPv6 in diesem<br />

Artikel nicht näher behandelt; Wikipedia<br />

bietet einen ausführlichen Artikel zu diesem<br />

Thema [1].<br />

Abb. 7: Die Netzwerkverwaltung kann<br />

alle erreichbaren WLANs anzeigen – welches<br />

davon ihres ist, müssen Sie anhand<br />

der SSiD selbst erkennen.<br />

Tux verbindet<br />

Nun geht es an die Praxis, nämlich die Einrichtung<br />

der Netzwerkparameter unter Linux.<br />

Wir beschreiben die Konfiguration unter Kubuntu<br />

11.10 und OpenSuse 12.1, beide jeweils<br />

mit KDE-Oberfläche. Greifen Sie aufs Netzwerkkabel<br />

zurück, und erfolgt die Konfiguration<br />

automatisch per DHCP, dann geht die<br />

Einrichtung leicht von der Hand. Beim Einsatz<br />

von WLAN oder der manuellen Konfiguration<br />

fällt etwas mehr Arbeit an. Dreh- und Angelpunkt<br />

ist dabei die Netzwerkverwaltung im<br />

rechten unteren Bereich des Bildschirms, direkt<br />

neben der Uhr. Mit ihr konfigurieren Sie<br />

sowohl kabelgebundene als auch drahtlose<br />

Verbindungen, wobei ein Icon stets Auskunft<br />

über den aktuellen Zustand gibt (Abbildung<br />

5). Im Test war die Netzwerkverwaltung<br />

unter Kubuntu übrigens nicht vollständig<br />

Abb. 8: Wählen Sie eine Verbindung aus, zeigt KDE Details an,<br />

darunter iP-Adresse, Geschwindigkeit und MAc.<br />

ins Deutsche übersetzt, weswegen wir im Folgenden<br />

neben den deutschen auch die englischen<br />

Bezeichnungen nennen.<br />

Ein Linksklick auf die Netzwerkverwaltung<br />

öffnet eine zweigeteilte Übersicht (Abbildung<br />

6): In der linken Fensterhälfte unter<br />

Schnittstellen (Interfaces) sind alle verfügbaren<br />

Netzwerkkarten aufgelistet, in unserem<br />

Beispiel eine für kabelgebundene Verbindungen<br />

und eine für Funknetzwerke. Die rechte<br />

Fensterhälfte zeigt unter Verbindungen (Connections)<br />

die derzeit verfügbaren Verbindungen<br />

an, im Beispiel eine kabelgebundene.<br />

Zudem können Sie über die entsprechenden<br />

Schaltflächen mit einem Klick wahlweise alle<br />

Netzwerkverbindungen deaktivieren (Netzwerkmodus<br />

aktivieren bzw. Enable networking),<br />

oder nur drahtlose Adapter ausschalten<br />

(Drahtlose Verbindungen aktivieren bzw.<br />

Enable wireless). Weiterhin steht über Mehr<br />

anzeigen (Show More) eine Auflistung aller<br />

verfügbaren WLANs zur Verfügung (Abbildung<br />

7), die über Symbole auch die jeweilige<br />

Empfangsstärke und Verschlüsselung anzeigt.<br />

Informationen zur aktuellen Verbindung<br />

erhalten Sie durch Klick auf deren Namen<br />

(Abbildung 8).<br />

Um sich an einem WLAN anzumelden, klicken<br />

Sie dessen Namen an und geben nach<br />

Aufforderung das dazugehörige Kennwort<br />

ein. Bei der Verbindung per Kabel ist es noch<br />

einfacher – einstecken und fertig. Die manuelle<br />

Konfiguration der einzelnen Verbindungen,<br />

z. B. für den Fall, dass kein DHCP-Server<br />

zur Verfügung steht, nehmen Sie im Dialog<br />

unter Verbindungen verwalten (Manage<br />

Connections) vor (Abbildung 9). Er bietet<br />

eine Übersicht aller Datenwege – neben LAN<br />

und WLAN werden auch UMTS-Karten,<br />

VPN-Zugänge und die DSL-Einwahl (über ein<br />

heute unübliches, an den PC angeschlossenes<br />

DSL-Modem) unterstützt.<br />

Nach einem Klick<br />

auf den entsprechenden<br />

Eintrag öffnet<br />

sich eine Dialogbox,<br />

in der Sie zahlreiche<br />

Parameter<br />

anpassen können<br />

(Abbildung 10).<br />

Oben im Fenster legen<br />

Sie einen frei<br />

definierbaren Namen<br />

fest, beispielsweise<br />

WLAN zuhause.<br />

Mit den beiden<br />

Schaltflächen<br />

Automatisch verbinden<br />

(Connect auto-<br />

36 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Netzwerk-Grundlagen<br />

TiTEL<br />

Abb. 9: Weitergehende Einstellungen nehmen Sie in diesem Dialog vor.<br />

Abb. 10: für Experten stellt die Netzwerkverwaltung<br />

zahlreiche optionen zur<br />

Verfügung.<br />

SicHERHEiT GEHT VoR<br />

matically) und Systemverbindung (System<br />

connection) konfigurieren Sie, ob der Netzwerkzugriff<br />

beim Systemstart automatisch<br />

hergestellt werden soll und ob er für alle Benutzer<br />

oder nur für den aktuell angemeldeten<br />

freigegeben wird. Über Erweiterte Berechtigungen<br />

lassen sich die Zugriffsrechte<br />

zudem noch detaillierter<br />

anpassen.<br />

Auf der Registerkarte Drahtlos<br />

(Wireless), die es nur bei<br />

Funkverbindungen gibt, legen Sie den Access<br />

Point anhand seiner SSID fest. Der Modus<br />

sollte auf Infrastruktur (Infrastructure) gestellt<br />

bleiben, wenn Sie sich mit einem AP verbinden<br />

– Ad-Hoc ist für direkte Verbindungen<br />

zwischen (ausschließlich) zwei Endgeräten<br />

gedacht. Hinter der Schaltfläche Suchen<br />

(Scan) verbirgt sich die praktische Funktion,<br />

anhand einer kleinen Übersicht alle aktuell<br />

verfügbaren WLANs samt ihrer Empfangsqualität<br />

aufzulisten (Abbildung 11).<br />

Die Art der Verschlüsselung und das Kennwort<br />

legen Sie auf der nächsten Registerkarte namens<br />

Drahtlos-Sicherheit (Wireless Security)<br />

fest, die ebenfalls nur bei Funkverbindungen<br />

auftaucht. Die häufigsten Varianten sind dabei<br />

WPA/ WPA2 Personal für den Heimbetrieb und<br />

WPA/ WPA2 Enterprise in großen Firmennetzen<br />

– schwächere Sicherheitsstufen sollten Sie<br />

grundsätzlich nicht nutzen (siehe auch Kasten<br />

WLANs sind zwar komfortabel, aber dieser<br />

Komfort hat auch seinen Preis, denn durch<br />

die Funkübertragung ist Ihr Netzwerk auch<br />

ohne physikalischen Zugang zur Wohnung<br />

für Dritte zugänglich. Zum Schutz Ihrer Daten<br />

vor neugierigen Blicken und um zu verhindern,<br />

dass andere Ihren Internetzugang<br />

missbrauchen, müssen Sie Ihren Access<br />

Point daher unbedingt absichern. Mehr Informationen<br />

dazu finden Sie im Handbuch<br />

Ihres Geräts – grundsätzlich gilt jedoch,<br />

dass nur eine Verschlüsselung mit dem<br />

Standard WPA2 (anstatt WPA oder gar nur<br />

WEP) und einem ausreichend komplizierten<br />

und langen Kennwort als sicher gilt.<br />

Empfehlenswert ist zusätzlich, nur bekannten<br />

Geräten überhaupt Zugang zu gewähren,<br />

was Sie mit einem so genannten MAC-<br />

Filter erreichen. Den können Sie auf den<br />

meisten Access Points (über deren Webfrontend)<br />

einrichten, und der AP prüft dann<br />

bei Verbindungsversuchen, ob Sie die MAC-<br />

Adresse der Netzwerkkarte explizit freigegeben<br />

haben. Wenn nicht, verweigert er selbst<br />

bei korrektem Kennwort den Zugang.<br />

Am leichtesten richten Sie den MAC-Filter<br />

ein, indem Sie zunächst beliebige Geräte<br />

zulassen. Dann melden Sie sich mit jedem<br />

Ihrer PCs, Tablet-Rechner etc. einmal am<br />

Access Point an. Jetzt sind alle erlaubten<br />

Geräte bekannt, und wenn Sie dann den<br />

MAC-Filter einschalten, dürfen diese auch<br />

weiterhin den AP verwenden – andere Geräte<br />

(etwa vom Nachbarn) aber nicht.<br />

Abb. 11: Die integrierte Scanfunktion zeigt zu jedem entdeckten<br />

WLAN die Empfangsqualität an.<br />

Sicherheit geht vor). Die eigentliche IP-Konfiguration<br />

nehmen Sie auf der Registerkarte<br />

IPv4-Adresse vor. Standardmäßig steht die Methode<br />

dabei auf Automatisch (DHCP), was bedeutet,<br />

dass Ihr Rechner den DHCP-Server<br />

nach allen Parametern fragt. Wechseln Sie hier<br />

zu Manuell (Manual), definieren Sie hingegen<br />

alle Netzwerkparameter händisch; ein DHCP-<br />

Server wird dann nicht mehr befragt.<br />

Der Einstellungsdialog hält noch eine Vielzahl<br />

weiterer Optionen bereit, z. B. zu IPv6, zu<br />

Sonderkonfigurationen für komplexe Routings<br />

oder auch zur Verbindungsfreigabe. Für den<br />

Aufbau eines eigenen Heimnetzwerks sind<br />

diese Optionen nicht von Belang – nur Profis,<br />

die spezielle Anforderungen haben, müssen<br />

darauf zurückgreifen.<br />

Fazit<br />

Anwender, die sich zum ersten Mal mit der<br />

Netzwerkthematik befassen, sind zunächst<br />

mit einer Vielzahl von Bezeichnungen und<br />

Technologien konfrontiert. Letzten Endes<br />

lässt sich jedoch mit wenig Aufwand, einer<br />

überschaubaren Investition und einigen wenigen<br />

Geräten der Komfort der eigenen Hausvernetzung<br />

deutlich erhöhen. Das lohnt sich<br />

nicht nur für große Büros – denn was gibt es<br />

besseres, als die E-Mails nach Feierabend gemütlich<br />

von der Couch übers interne WLAN<br />

abzurufen, statt erst mühsam ins Arbeitszimmer<br />

zum verkabelten PC zu gehen? (hge) n<br />

Infos<br />

[1] IPv6 bei Wikipedia:<br />

http:// de. wikipedia. org/ wiki/ IPv6<br />

(http:// ezlx. de/ c2n1)<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

37


TiTEL<br />

UPnP mit MediaTomb<br />

<strong>Multimedia</strong>dateien streamen<br />

Stream-<br />

Team<br />

© Ioannis Kounadeas, Fotolia<br />

Kristian Kißling<br />

Im vernetzten Wohnzimmer spielt UPnP eine immer größere Rolle, wenn es darum geht,<br />

über den Fernseher oder mit anderen Geräten auf Filme, Videos und Musik zuzugreifen.<br />

MediaTomb vernetzt Ihre Mediensammlung.<br />

Wollen Sie Filme, Bilder und Musik<br />

in Ihrem Netzwerk zentral verwalten,<br />

greifen Sie oft zu einem<br />

Rechner mit einer festen IP-Adresse, der seine<br />

große Festplatte über eine Samba-Freigabe<br />

teilt. Sie schaufeln Ihre Mediendateien<br />

in dieses freigegebene<br />

Verzeichnis und spielen sie auf<br />

dem dazugehörigen Rechner ab.<br />

Das Kopieren braucht allerdings<br />

Zeit, daher gibt es noch einen<br />

weiteren Weg – das Streamen.<br />

Mittlerweile beherrschen immer<br />

mehr Geräte UPnP. Die Spezifikation<br />

wurde im UPnP-Forum erstellt,<br />

einer Initiative der Industrie,<br />

die es seit 1999 gibt. Hier haben<br />

sich rund tausend Anbieter<br />

aus dem IT- und Hardwarebereich<br />

zusammengeschlossen, um<br />

einen technischen Standard zu<br />

entwickeln, der es auf einfache<br />

Weise ermöglicht, von einem<br />

Zielgerät aus auf die Bild-, Tonund<br />

Videodateien von ganz verschiedenen<br />

Rechnern im Netzwerk<br />

zuzugreifen. Auf diesen<br />

läuft ein UPnP-Server, der die jeweiligen<br />

<strong>Multimedia</strong>dateien im<br />

Internet<br />

Netzwerk bekanntmacht. Die UPnP-Clients<br />

(etwa ein TV-Gerät oder Media Center) entdecken<br />

diese und spielen sie ab (Abbildung 1).<br />

Der Vorteil: Sie müssen die Medien nicht auf<br />

einen zentralen Rechner kopieren, sondern<br />

Lokales<br />

Netzwerk<br />

(LAN)<br />

PC<br />

Smartphone<br />

(WLAN)-Router<br />

(UPnP-Client)<br />

TV/Media-Center<br />

Netbook<br />

(UPnP-Server)<br />

Abb. 1: Mit UPnP streamen Sie Filme, Bilder und Musik im lokalen<br />

Netzwerk und sparen sich so aufwändige Kopieraktionen.<br />

starten auf den einzelnen Rechnern vorübergehend<br />

einen UPnP-Server wie MediaTomb<br />

und streamen die Dateien in das lokale Netzwerk.<br />

In der Praxis lauern allerdings einige<br />

Fallstricke – dazu später mehr.<br />

Laptop<br />

UPnP und DLNA<br />

Grob vereinfacht besteht UPnP<br />

aus Clients, Kontrollpunkten und<br />

Diensten, die sich über ein eigenes<br />

Protokoll miteinander unterhalten<br />

– aber nur im lokalen<br />

Netzwerk. Während die Dienste<br />

(UPnP AV MediaServer) Inhalte<br />

anbieten, spielen die Clients<br />

(UPnP MediaRenderer) diese ab.<br />

Sie prüfen dafür, welche Features<br />

der Server bereitstellt und bieten<br />

eine Oberfläche, um ihn zu steuern.<br />

Die Kontrollpunkte (UPnP<br />

AV MediaServer ControlPoints)<br />

vermitteln zwischen den Clients<br />

und Diensten: Sie sind in der privilegierten<br />

Lage, die Freigaben zu<br />

entdecken und zu lesen.<br />

In der Praxis laufen UPnP-Clients<br />

auf der Xbox oder Playstation 3<br />

oder auf einem intelligenten<br />

Fernseher. Auch die meisten<br />

40 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


UPnP mit MediaTomb<br />

TiTEL<br />

Allerdings scheint sich die Situation langsam<br />

zu verbessern. In unserem Test erzielten wir<br />

durchaus akzeptable Ergebnisse, die allerdings<br />

nur für die probierten Distributionen<br />

mitsamt der vorgestellten Testsoftware gelten.<br />

Wir haben MediaTomb 0.12.1 als Server eingesetzt,<br />

und zwar unter OpenSuse 11.4/ 12.1<br />

und Kubuntu 11.10. Dieser kommt also auf<br />

den Rechnern zum Einsatz, auf denen sich<br />

Ihre <strong>Multimedia</strong>sammlung befindet.<br />

Als Client verwendeten wir VLC 1.1.13 in einer<br />

Vorabversion von (K)Ubuntu 12.04 sowie<br />

VLC 1.1.12 unter (K)Ubuntu 11.10. Die freie<br />

Software spielte die gewünschten Filme überall<br />

problemlos ab. Als wir jedoch aus Interesse<br />

einen UPnP-Client auf einem Android-<br />

Handy testeten, verweigerte dieser bei einem<br />

Teil der Filme die Kooperation – nicht untypisch<br />

für die Technologie.<br />

Abb. 2: Geben Sie die <strong>Multimedia</strong>dateien über einen UPnP-Server wie MediaTomb frei,<br />

spielen Sie diese auf einem anderen Rechner über VLC ab.<br />

käuflichen Media Center – also die kleinen<br />

Boxen, die Sie an den Fernseher anschließen<br />

– bringen einen eingebauten UPnP-Client mit.<br />

Selbst auf Ihrem Smartphone können Sie Mediendateien<br />

abrufen. Ihr Linux-Rechner bringt<br />

gleich mehrere Programme mit, die UPnP-<br />

Freigaben abspielen: In diesem Artikel zeigen<br />

wir, wie es mit dem Videoabspieler VLC<br />

klappt (Abbildung 2). Mitunter bringen die<br />

Geräte auch gleich einen UPnP-Server mit, um<br />

auch selbst Dateien im Netzwerk anzubieten<br />

– das kommt aber seltener vor.<br />

Neben UPnP taucht häufig auch der Begriff<br />

DLNA auf. Die Digital Living Network Alliance<br />

vergibt – in Form eines Logos – eine Art<br />

Gütesiegel für Geräte, die bestimmte Richtlinien<br />

erfüllen: die „Home Networked Device<br />

Interoperability Guidelines“. Diese liegen seit<br />

2006 in Version 1.5 vor und werden nur an<br />

Mitglieder der DLNA oder zahlende Interessenten<br />

vergeben. So führt die Organisation<br />

verschiedene Tests mit Geräten durch, die im<br />

Erfolgsfall das Siegel erhalten [1]. Das ist aber<br />

nicht sonderlich schwer: Ein großer Mangel<br />

von DLNA besteht darin, dass ein Gerät lediglich<br />

drei vorgeschriebene Audio-, Video- und<br />

Bildformate (LPCM, MPEG-2, JPEG) unterstützen<br />

muss, um das Logo zu erhalten [2].<br />

UPnP-Chaos<br />

In der Theorie klingt die Idee hinter UPnP<br />

großartig, in der Praxis macht sich oft Ernüchterung<br />

breit. Wenn Sie Pech haben, werfen<br />

Sie Ihren UPnP-fähigen Client an, geben auf<br />

einem anderen Rechner Ihre <strong>Multimedia</strong>dateien<br />

frei und sehen am Ende doch nichts. Die<br />

verfügbaren freien und proprietären UPnP-<br />

Clients und -Dienste verfügen über ganz unterschiedliche<br />

Fähigkeiten. Es grenzt an ein<br />

Kunststück, eine gut funktionierende Kombination<br />

aus Client und Server zu finden. Oft<br />

unterstützt der Dienst oder der Client ein bestimmtes<br />

Format nicht. In diesem Fall tauchen<br />

die freigegebenen Dateien einfach nicht auf,<br />

oder sie erscheinen, lassen sich aber nicht abspielen.<br />

Da ist es auch nur ein schwacher<br />

Trost, dass die kommerziellen UPnP-Implementierungen<br />

meist keinen Deut besser sind<br />

als die freien Varianten.<br />

MediaTomb auf die Platte<br />

Zunächst zur Installation von MediaTomb:<br />

Unter OpenSuse 11.4/ 12.1 (und vermutlich<br />

auch unter OpenSuse 11.3) finden Sie den<br />

UPnP-Server MediaTomb in der externen Pa-<br />

GLossAr<br />

UPnP: Universal Plug and Play ist ein<br />

von der Industrie entworfener Standard<br />

zum einfachen Streaming-Zugriff<br />

auf <strong>Multimedia</strong>dateien.<br />

DLNA: Die Digital Living Network Alliance<br />

ist eine Industrieorganisation.<br />

Sie wurde 2003 von Sony und Intel gegründet<br />

und vergibt ein Gütesiegel für<br />

UPnP-fähige Geräte.<br />

Abb. 3: Über unsere Heft-DVD installieren Sie MediaTomb auch unter OpenSuse 11.4/<br />

12.1, ohne dass Sie dafür zusätzliche Paketquellen benötigen.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

41


TiTEL<br />

UPnP mit MediaTomb<br />

ketquelle von PackMan – oder auf unserer<br />

Heft-DVD. Binden Sie die DVD als Paketquelle<br />

ein und installieren Sie die Pakete. Dazu geben<br />

Sie in der Paketsuche mediatomb in die<br />

Suchzeile ein. Kreuzen Sie dann mediatomb<br />

und mediatomb-mysql an und wählen Sie Akzeptieren<br />

(Abbildung 3). Nun erscheint ein<br />

Fenster mit Software, die OpenSuse zusätzlich<br />

installieren will: Klicken Sie auf Fortfahren,<br />

landen eine ganze Reihe von Softwarepaketen<br />

auf Ihrem Rechner.<br />

Unter OpenSuse verhindert nun noch die<br />

Firewall, dass Sie von einem externen Rechner<br />

auf die Freigaben zugreifen dürfen. Um<br />

die Regeln für diese anzupassen, sind noch<br />

weitere Handgriffe nötig.<br />

Rufen Sie im K-Menü den Eintrag Rechner /<br />

1<br />

YaST auf. Im Fenster der Systemverwaltung<br />

wählen Sie dann links den Punkt Sicherheit<br />

und Benutzer und klicken rechts<br />

auf Firewall.<br />

Bevor Sie Parameter der Brandmauer ändern,<br />

klicken Sie auf Firewall jetzt stoppen.<br />

2<br />

Im linken Bereich wählen Sie nun den Eintrag<br />

Erlaubte Dienste aus und auf der rechten<br />

Seite den Button Erweitert<br />

In das kleine Fenster, das sich nun öffnet<br />

3<br />

(Abbildung), tragen Sie in die Zeile TCP-<br />

Ports die Ports 49152 49153 49154 ein und<br />

trennen diese durch ein Leerzeichen. Über<br />

diese Ports kündigt MediaTomb die eigenen<br />

<strong>Multimedia</strong>dateien im Netzwerk an.<br />

Nach einem Klick auf OK landen Sie wieder<br />

im Übersichtsfenster und wählen nun<br />

4<br />

links Start, rechts Firewall jetzt starten und<br />

dann rechts unten Weiter.<br />

Das bringt Sie zu einem Übersichtsfenster.<br />

5<br />

In diesem sollte unter anderem stehen,<br />

dass die Firewall nun die drei eingetragenen<br />

Ports freigibt. Über Beenden schließen<br />

Sie die Konfiguration ab.<br />

Nutzer von Kubuntu 11.10 haben es wesentlich<br />

leichter: Sie müssen keine Firewall verändern<br />

und installieren den Server bequem über<br />

den Paketmanager. Den rufen Sie auch hier<br />

über das K-Menü auf – der gesuchte Eintrag<br />

lautet Rechner / Muon-Programmverwaltung.<br />

In die Suchzeile geben Sie mediatomb ein und<br />

installieren die Software dann über einen<br />

Klick auf Installieren. Das war es schon.<br />

Abb. 4: Die in MediaTomb angezeigte iP-Adresse geben Sie in den Browser ein, um an<br />

das interface zu gelangen. Der Port spielt beim Konfigurieren der Firewall eine Rolle.<br />

MediaTomb einrichten<br />

Das Schöne an MediaTomb ist: Die Software<br />

kann – anders als das ebenfalls freie Ushare –<br />

auch Flash-Dateien streamen. Das kann man<br />

nicht genug betonen, bietet es Ihnen doch die<br />

Möglichkeit, Ihre gesammelten YouTube-Videos<br />

zu streamen. Zudem verfügt MediaTomb<br />

über eine grafische Oberfläche, die in einem<br />

Browserfenster läuft. Dadurch funktioniert sie<br />

plattformübergreifend und sieht überall gleich<br />

aus. Starten müssen Sie MediaTomb über die<br />

Kommandozeile: Dazu klicken Sie unter Kubuntu<br />

11.10 oder OpenSuse 11.4/ 12.1 auf das<br />

K-Menü-Icon und geben in die Suchzeile im<br />

Menü konsole ein. Nun sollte recht schnell ein<br />

Icon erscheinen, über das Sie das Terminalprogramm<br />

aufrufen.<br />

Geben Sie dann im Terminalfenster mediatomb<br />

ein, um den UPnP-Dienst zu starten. Gewöhnlich<br />

rollt eine ganze Latte von Meldungen<br />

an Ihnen vorbei, bevor am Ende die Aufforderung<br />

steht, eine bestimmte IP-Adresse<br />

mitsamt Portnummer im Browser aufzurufen<br />

(Abbildung 4). Im Beispiel lautete die angezeigte<br />

Adresse http:// 192.168.111.143:49152,<br />

bei Ihnen kann die Adresse vor und nach dem<br />

Doppelpunkt anders aussehen. Kopieren Sie<br />

sie und fügen Sie diese in die Adressleiste des<br />

Browsers ein, gelangen Sie zum Interface von<br />

MediaTomb (Abbildung 5).<br />

Die grafische Oberfläche von MediaTomb ist<br />

sehr einfach gestrickt und besteht aus den<br />

Einträgen Database und Filesystem sowie –<br />

ganz rechts – aus einigen Icons, über die Sie<br />

bestimmte Aktionen starten. Zunächst gilt es,<br />

MediaTomb mit Ihrer Mediensammlung bekannt<br />

zu machen. Dafür wechseln Sie zum<br />

Eintrag Filesystem und rufen zum Beispiel den<br />

Abb. 5: Über die MediaTomb-Oberfläche verwalten Sie ihre freigegebenen Verzeichnisse.<br />

Das interface läuft in einem gewöhnlichen Browserfenster.<br />

42 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


UPnP mit MediaTomb<br />

TiTEL<br />

Ordner mit Ihren Videos auf, den Sie meist<br />

unter /home/ benutzer/ Videos finden, wobei<br />

Sie benutzer durch Ihren Benutzernamen ersetzen.<br />

Da MediaTomb eine rekursive Suchfunktion<br />

anbietet, genügt es auch, ein übergeordnetes<br />

Verzeichnis zu wählen.<br />

Haben Sie Ihr Wunschverzeichnis markiert,<br />

klicken Sie ganz rechts auf das Icon mit dem<br />

Pluszeichen und dem Kreis drum herum. Es<br />

bringt Sie in ein Konfigurationsfenster, in dem<br />

Sie verschiedene Parameter für die Freigabe<br />

einstellen (Abbildung 6). Wählen Sie in der<br />

Zeile Scan Mode den Eintrag Timed. Auf diese<br />

Weise schaut MediaTomb regelmäßig in das<br />

freigegebene Verzeichnis und sucht darin<br />

nach neuen Dateien. In der Zeile Scan Level<br />

gibt es zwei Optionen: Basic und Full. Wählen<br />

Sie die erste Option, durchforstet MediaTomb<br />

ein Verzeichnis zwar nach neuen und entfernten<br />

Dateien, bemerkt aber – im Gegensatz zur<br />

Suche mit dem Parameter Full – keine Veränderungen,<br />

die Sie an den Metadaten der Dateien<br />

vornehmen.<br />

Die Option Recursive wählen Sie nur dann,<br />

wenn das Verzeichnis mit den <strong>Multimedia</strong>dateien<br />

tatsächlich mehrere Unterordner enthält.<br />

Über die letzten beiden Optionen stellen Sie<br />

ein, ob MediaTomb auch versteckte Verzeichnisse<br />

und Dateien aufspürt, die einen Punkt<br />

vor dem Namen tragen (Include hidden). Außerdem<br />

konfigurieren Sie, wie häufig die Software<br />

den Quellordner mit Ihren Dateien neu<br />

durchsucht (Scan Interval). Wenn Sie den<br />

Ordner nicht ständig mit neuen Dateien füttern,<br />

sollte die voreingestellte halbe Stunde<br />

(1800 Sekunden) als Updaterhythmus genügen.<br />

Ein Klick auf Set speichert die von Ihnen<br />

vorgenommenen Änderungen.<br />

sehen ohne Ende<br />

Nun wechseln Sie auf den Zielrechner, auf<br />

dem Sie die Filme sehen wollen, und starten<br />

VLC, das Sie zuvor über den Paketmanager<br />

installieren. Unter Kubuntu 11.10 – aber auch<br />

unter OpenSuse 11.4/ 12.1 – können Sie die<br />

Software in den Versionen 1.1.12 bzw. 1.1.13<br />

aus den Standardquellen einspielen.<br />

Nach dem Start von VLC klicken Sie auf das<br />

zentrale Icon mit dem Listensymbol, das für<br />

die Wiedergabeliste steht. Bewegen Sie die<br />

Maus über dieses Icon, erscheint der Text<br />

Wiedergabeleiste anzeigen, alternativ drücken<br />

Sie [L]. Auf der linken Seite der Wiedergabeliste<br />

sehen Sie nun eine Anzahl von Links,<br />

wählen Sie Lokales Internet / Universal<br />

Plug’n’Play. Rechts sollten nun die Ordner Ihrer<br />

Freigabe auftauchen (Abbildung 2).<br />

Ist das nicht der Fall – und im Test verhielt es<br />

sich so – müssen Sie etwas nachhelfen, indem<br />

Abb. 6: Für jede Freigabe legen Sie den Umfang und das Aktualisierungsintervall gezielt<br />

fest, und Sie bestimmen, ob MediaTomb auch Unterverzeichnisse durchsucht.<br />

Sie MediaTomb neu starten. Wechseln Sie<br />

zum Terminal und drücken Sie einmal oder<br />

mehrmals [Strg-C], um MediaTomb zu beenden.<br />

Anschließend geben Sie erneut mediatomb<br />

ein, um den Dienst wieder zu starten.<br />

Jetzt sollten auch die Inhalte in VLC auftauchen.<br />

Bevor Sie die darin enthaltenen Songs,<br />

Videos und Bilder allerdings abspielen (was<br />

Sie nun können), sollten Sie noch zwei Kleinigkeiten<br />

beachten, die mit dem Videoabspieler<br />

VLC zusammenhängen.<br />

Workarounds<br />

Die VLC-Version 1.1.13 zeigt aktuell ein etwas<br />

merkwürdiges Verhalten: Sie spielt zwar alle<br />

Freigaben ab, doch wenn Sie den Player<br />

schließen und erneut aufrufen, findet er die<br />

Freigaben nicht mehr. In diesem Fall müssen<br />

Sie MediaTomb neu starten. Stoppen Sie hingegen<br />

den Film oder Song einfach, ergeben<br />

sich keine Probleme. Ein Bug Report wurde<br />

bereits abgesetzt, und die Entwickler beseitigen<br />

den Fehler hoffentlich bald, der nicht auftritt,<br />

wenn Sie VLC 1.1.12 verwenden.<br />

Ein zweites Problem betrifft das Löschen von<br />

Freigaben: Geben Sie die URL von Media-<br />

Tomb in den Browser ein, um eine Freigabe<br />

zu löschen, klappt das nicht über das dafür<br />

vorgesehene Icon ganz rechts im Reiter Database.<br />

Sie arbeiten um diesen Fehler herum,<br />

indem Sie den versteckten Ordner .mediatomb<br />

in Ihrem Home-Verzeichnis löschen und dann<br />

MediaTomb neu starten. Nun können Sie Freigaben<br />

neu anlegen. Sie finden den versteckten<br />

Ordner übrigens, indem Sie den Dateimanager<br />

Dolphin aufrufen, in Ihr Home-Verzeichnis<br />

wechseln und dort auf Ansicht / Versteckte<br />

Dateien anzeigen klicken.<br />

resümee<br />

Zum Glück haben wir eine Kombination von<br />

UPnP-Server und -Client gefunden, die funktioniert.<br />

Dass MediaTomb Flash-Videos abspielt,<br />

ist ein Gewinn für alle Freunde von<br />

Youtube und Co., bedeutet aber nicht, dass<br />

die Freigaben auch mit anderen UPnP-Clients<br />

kooperieren – an MediaTomb liegt das jedoch<br />

nicht. Die freie Software überragt andere<br />

UPnP-Angebote aktuell. Schön wäre, wenn die<br />

Entwickler dafür sorgten, dass die Freigaben<br />

im UPnP-Client nicht erst nach einem Neustart<br />

erscheinen. Zudem wäre es praktisch, wenn<br />

das Entfernen der Freigaben funktionieren<br />

würde. Aber das sind Details. (kki) n<br />

Infos<br />

[1] DLNA-Zertifizierung: http:// www.<br />

xxcal. co. jp/ english/ stAuthor_dlna_2.<br />

html (http:// ezlx. de/ c2a1)<br />

[2] DLNA-kritischer Cnet-Artikel:<br />

http:// www. cnet. de/ praxis/ tv‐gaming/<br />

41515883/ page/ 2/ dlna_so_loesen_<br />

filmfans_die_probleme_beim_<br />

multimedia_netzwerkstreaming. htm<br />

(http:// ezlx. de/ c2a2)<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

MediaTomb 0.12.1<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

43


TiTEL<br />

Sockso Musikserver<br />

Sockso als heimischer Musikserver<br />

Jukebox fürs Heimnetz<br />

Wenn Sie daheim mehrere Desktoprechner,<br />

Notebooks, Tablet-PCs<br />

und andere Computer betreiben,<br />

© Karen Winton, sxc.hu<br />

kopieren Sie die beste Musik auf<br />

jede dieser Maschinen – mit<br />

Sockso können Sie darauf verzichten<br />

und alle Platten an einem Ort<br />

sammeln.<br />

Vincze-Áron Szabó, Hans-Georg Eßer<br />

Mit Sockso mixen und verteilen Sie<br />

digitale Musik im Netz. Das Programm<br />

ist eine Serveranwendung,<br />

die mit einer schicken Weboberfläche einen<br />

bequemen Zugriff auf die Audiodaten erlaubt.<br />

Sockso installieren Sie einfach auf dem Computer,<br />

der Ihre MP3-Sammlung enthält, und<br />

zum Musikhören nutzen Sie einen Browser.<br />

Dabei unterstützt die Software neben MP3<br />

auch die Audioformate Ogg Vorbis und WMA.<br />

Zum Konfigurieren und Verwalten<br />

der Musikstücke bringt<br />

Sockso eine übersichtliche grafische<br />

Benutzeroberfläche namens<br />

Collection Manager mit.<br />

Sie ist in Java programmiert<br />

und lauft daher unter Linux,<br />

Mac OS X und Windows gleichermaßen.<br />

Konfiguration<br />

Sockso setzt eine Sun-Java-<br />

Runtime-Engine sowie einen<br />

Netzwerkanschluss voraus.<br />

Auf einem frischen OpenSuse-<br />

12.1-System und unter Ubuntu<br />

11.10 funktionierte das Programm<br />

ohne weitere Vorarbeiten.<br />

Möchten Sie die Musikstücke<br />

für Freunde via Internet zur Verfügung<br />

stellen, braucht der PC darüber hinaus eine<br />

Internetanbindung.<br />

Sockso selbst brauchen Sie nicht zu installieren:<br />

Im Web [1] finden Sie komprimierte Archive,<br />

die Sie herunterladen und lediglich entpacken;<br />

die Heft-DVD enthält im Verzeichnis<br />

programme/​andere/​sockso/​die Datei sockso-<br />

1.5.zip. Beim Entpacken entsteht ein neues<br />

Unterverzeichnis namens sockso-1.5. Öffnen<br />

Sie dieses Verzeichnis im Dateimanager und<br />

klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die<br />

Datei linux.sh. Aus dem Kontextmenü wählen<br />

Abb. 1: Der Collection Manager hilft beim Verwalten und Konfigurieren<br />

des Musikservers.<br />

Sie dann den Eintrag Eigenschaften und machen<br />

anschließend die Datei ausführbar:<br />

l In Dolphin setzen Sie im Reiter Berechtigungen<br />

das Häkchen vor Ausführbar.<br />

l Falls Sie Gnomes Dateimanager Nautilus<br />

benutzen, setzen Sie im Reiter Zugriffsrechte<br />

das Häkchen vor Datei​ als​ Programm​ausführen.<br />

Danach schließen Sie den Dateieigenschaftendialog.<br />

Mit einem Klick (Dolphin) bzw. Doppelklick<br />

(Nautilus) auf die Datei linux.sh starten<br />

Sie Sockso. Daraufhin präsentiert sich der<br />

bereits erwähnte Collection Manager mit einer<br />

übersichtlichen Oberfläche<br />

(Abbildung 1). Zurzeit gibt es<br />

keine deutsche Übersetzung –<br />

das stellt aber selbst Benutzer<br />

mit weniger guten Englischkenntnissen<br />

vor keine unlösbaren<br />

Probleme; auf der Anwendungsoberfläche<br />

findet sich ohnehin<br />

kein unnötiger Text.<br />

Die wichtigsten Elemente des<br />

Collection Managers finden<br />

sich in den fünf Reitern Music,<br />

Collection (Sammlung), Users<br />

(Benutzer), General (allgemein)<br />

und Encoders, über die<br />

Sie alle Parameter konfigurieren.<br />

Der erste Schritt unter<br />

Sockso besteht darin, Verzeichnisse<br />

mit Musikdateien auszu-<br />

44 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Sockso Musikserver<br />

TiTEL<br />

wählen, die Sie freigeben möchten.<br />

Dazu wechseln Sie auf den<br />

Reiter Collection und klicken<br />

dort auf Add​Folder, um den Dateiauswahldialog<br />

zu öffnen.<br />

Über Öffnen wechseln Sie in den<br />

entsprechenden Ordner, und die<br />

Software liest sämtliche Musikdateien<br />

im Verzeichnis und aus<br />

dessen Unterverzeichnissen ein.<br />

Bei großen Musiksammlungen<br />

dauert dieser Prozess einige Minuten,<br />

auch bei schneller Hardware.<br />

Daher empfiehlt es sich<br />

für den Anfang, lediglich Verzeichnisse<br />

kleineren Umfangs<br />

einzulesen.<br />

Die Musikdateien tauchen anschließend<br />

im Reiter Music unter<br />

Tracks auf. Alle Stücke in der Liste können<br />

Sie auch zum Erstellen von Abspiellisten<br />

(Playlists) verwenden. Ziehen Sie dazu die<br />

gewünschten Titel, Alben oder Künstler mit<br />

gedrückter linker Maustaste in den rechten<br />

Bereich des Reiters Music. Haben Sie die Auswahl<br />

komplettiert, speichern Sie die Abspielliste<br />

über die Schaltfläche Save​Playlist und<br />

Abb. 2: Die Startseite des Musikservers zeigt neben zuletzt abgespielten<br />

Titeln auch häufig gehörte Künstler an.<br />

vergeben dabei gleich einen passenden Namen<br />

für den neuen Eintrag. Gespeicherte Listen<br />

finden Sie unter Playlists, wo Sie diese bei<br />

Bedarf auch wieder löschen.<br />

Webinterface<br />

Haben Sie eine Playlist eingerichtet, bietet es<br />

sich an, die Funktionen der Weboberfläche im<br />

Browser zu testen. Dazu klicken<br />

Sie einmal auf Your​address am<br />

unteren Fensterrand des Collection<br />

Managers. Es erscheint ein<br />

Kontextmenü, aus dem Sie My​<br />

Computer auswählen. Sockso<br />

startet daraufhin das Webfrontend<br />

im Browser (Abbildung 2).<br />

Über eine Menüleiste stöbern Sie<br />

nun in der Musiksammlung nach<br />

interessanten Titeln.<br />

Optisch besonders gelungen fällt<br />

das Blättern durch die Musiksammlung<br />

über Plattencover<br />

aus. Sockso lädt die Bilddateien<br />

zu den einzelnen Alben automatisch<br />

aus dem Internet nach und<br />

integriert sie in die Suchfunktion.<br />

Etwas unschön ist, dass das<br />

Programm versucht, die Coverbilder trotz<br />

niedriger Auflösung groß darzustellen, was zu<br />

einem pixeligen Ergebnis führt.<br />

Bei wenig verbreiteten, aber dennoch im Handel<br />

erhältlichen Alben findet das Programm<br />

die Plattencover mitunter nicht. Selbst bei<br />

verbreiteten Interpreten funktioniert die Erkennung<br />

noch nicht immer zuverlässig, so<br />

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45


TiTEL<br />

Sockso Musikserver<br />

dass sich bei verschiedenen Alben<br />

desselben Interpreten die gleichen<br />

Cover wiederfinden.<br />

Auch ohne ein Cover haben Sie die<br />

Möglichkeit, einen Titel abzuspielen<br />

oder herunterzuladen. Darüber hinaus<br />

erlaubt es Sockso, über das Webinterface<br />

eigene Abspiellisten zusammenzustellen<br />

und zu verwalten, sofern<br />

Sie sich als Benutzer registriert<br />

haben. Nach der Anmeldung finden<br />

Sie Ihre Abspiellisten unter dem<br />

Menüpunkt Playlists.<br />

Für das Abspielen am lokalen Rechner<br />

stehen ein in die Webseite eingebundener<br />

Player sowie ein Pop-up-Flash-Player (Abbildung<br />

3) bereit. Alternativ verwenden Sie über<br />

den zugeordneten Dateityp ein Programm auf<br />

dem lokalen System zur Wiedergabe.<br />

Benutzerverwaltung<br />

Zum Verwalten der Zugriffe auf die Weboberfläche<br />

steht im Collection Manager ein eigener<br />

Reiter Users bereit. Über das Kontrollkästchen<br />

Require​login (Anmeldung verlangen) legen<br />

Sie fest, ob das System von einem Benutzer<br />

die Eingabe von Benutzername und Passwort<br />

erwartet. In der Vorgabe gewährt der Server<br />

den freien Zugriff auf die Daten; jeder Benutzer<br />

darf sich aber auf freiwilliger Basis registrieren.<br />

Möchten Sie auch das verhindern, aktivieren<br />

Sie einfach das Kontrollkästchen Disable​registering<br />

und schalten so das Registrieren<br />

komplett ab. Wenn Sie den Dienst nur im<br />

(privaten) lokalen Netz anbieten, können Sie<br />

auf Anmeldungen verzichten.<br />

Im Reiter General des Collection Managers<br />

finden Sie erweiterte Konfigurationsoptionen.<br />

Hier passen Sie zum Beispiel Titel (Title) und<br />

Untertitel (Tagline) der Weboberfläche an.<br />

Die Änderungen in diesen und den weiteren<br />

Feldern dieses Reiters übernimmt der Server<br />

automatisch. Mithilfe des Loggings exportieren<br />

Sie mitgeschnittene Registrierungs- und<br />

Anmeldeaktivitäten von Benutzern in eine<br />

Abb. 3: Der Pop-up-Flash-Player bietet Standardfunktionen<br />

zum Abspielen von Musik.<br />

Datei, um die Informationen später auszuwerten.<br />

Über eine weitere Option ermöglichen Sie<br />

Nutzern der Weboberfläche, eigene Musik<br />

hochzuladen. Aktivieren Sie dazu das Kontrollkästchen<br />

Enable​ uploads. Anschließend<br />

legen Sie ein Zielverzeichnis für die hochgeladenen<br />

Dateien fest.<br />

Zugriff von außen<br />

Möchten Sie Ihren Freunden über das Internet<br />

den Zugriff auf die von Sockso verwaltete Musik<br />

ermöglichen, teilen Sie ihnen die Adresse<br />

mit, die Sie unten im Collection Manager finden.<br />

Sie umfasst die IP-Adresse, die der Provider<br />

dem Rechner bei der Einwahl ins Internet<br />

zugewiesen hat. Der zweite Teil der Adresse<br />

hinter dem Doppelpunkt ist eine Portnummer.<br />

Sie dient dem Zuordnen von Datenpaketen zu<br />

den richtigen Diensten. Unter der angegebenen<br />

Portnummer 4444 sprechen Sie also immer<br />

den Sockso-Server an. Wenn Sie einen<br />

DynDNS-Service verwenden, können Sie statt<br />

der IP-Adresse auch Ihre DynDNS-Adresse<br />

angeben.<br />

Der Zugriff von außen funktioniert aber nur,<br />

wenn Ihr DSL- oder Kabel-Router Anfragen<br />

von außen an den Sockso-Rechner weiterleitet<br />

– das ist standardmäßig nicht der Fall. Um<br />

dieses Feature einzurichten, benötigen Sie die<br />

IP-Adresse Ihres DSL- oder Kabel-Routers und<br />

dessen Zugangsdaten (oft nur ein Passwort).<br />

Rufen Sie die Router-IP-Adresse über einen<br />

Webbrowser auf und melden Sie sich<br />

am DSL- oder Kabel-Router an.<br />

Sie müssen nun eine Regel festlegen,<br />

die es ermöglicht, Daten über den Port<br />

4444 zu versenden und zu empfangen.<br />

Die einzelnen Arbeitsschritte zum Erstellen<br />

der Regel unterscheiden sich je<br />

nach eingesetztem DSL-Router, aber<br />

die Einstellungsparameter sind in der<br />

Regel stets die gleichen. Beachten Sie,<br />

dass Veränderungen der Firewall Ihres<br />

DSL-Routers im schlimmsten Fall Tür<br />

und Tor für Angreifer öffnen, und achten<br />

Sie deshalb darauf, keine anderen<br />

Sicherheitseinstellungen zu deaktivieren.<br />

Als Ziel-IP-Adresse im LAN geben Sie die lokale<br />

IP-Adresse des Sockso-Computers ein.<br />

Kennen Sie die nicht, erfahren Sie diese entweder<br />

über das entsprechende Menü im Router<br />

oder über den Befehl /sbin/ifconfig in einer<br />

Konsole auf dem Sockso-Rechner.<br />

Als Port geben Sie die 4444 an, falls Sie die<br />

Standardeinstellung von Sockso übernommen<br />

haben. Zusätzlich nehmen Sie – falls möglich<br />

– noch Zeiteinstellungen vor, um zu bestimmen,<br />

wann die Regel aktiv ist. Auf vielen<br />

Routern müssen Sie zudem die Firewall-Regel<br />

durch das Setzen eines Kontrollkästchens<br />

oder einer anderen entsprechenden Option<br />

explizit aktivieren.<br />

Verwenden Sie eine FritzBox, gelangen Sie<br />

über Internet​/​Freigaben im Webfrontend zur<br />

passenden Seite. Dort klicken Sie auf Neue​<br />

Freigabe und füllen die Felder passend aus:<br />

Im ersten Feld stellen Sie die Vorgabe HTTP-<br />

1<br />

Server auf Andere​Anwendungen um.<br />

Ins Feld Bezeichnung können Sie Sockso<br />

2<br />

(oder eine Beschreibung Ihrer Wahl) eintragen.<br />

Als Protokoll übernehmen Sie die Vorgabe<br />

3<br />

TCP und tragen darunter in beide Port-<br />

Felder die Zahl 4444 ein.<br />

Wählen Sie neben an​ Computer den PC<br />

4<br />

aus, auf dem Sockso läuft.<br />

Tragen Sie schließlich auch ganz unten unter<br />

an​Port den Port 4444 ein und überneh-<br />

5<br />

men Sie die neue Weiterleitung mit einem<br />

Klick auf OK (Abbildung 4).<br />

Abb. 4: in der FritzBox (und vielen anderen DSL-/ Kabel-Routern) können Sie eine Weiterleitung<br />

aktivieren, damit Sie von außen Zugriff auf ihren Sockso-Server erhalten.<br />

Zugriff beschränken<br />

Wenn Sie den Zugriff von außen aktivieren,<br />

müssen Sie ihn fast immer wirklich auf Ihre<br />

Freunde beschränken. Eine der wenigen Ausnahmen<br />

wäre, wenn Sie über Sockso ausschließlich<br />

selbst komponierte Musik anbieten<br />

möchten, an der Sie noch sämtliche Verwertungsrechte<br />

besitzen. Sobald Sie ein einziges<br />

kommerzielles Lied über den Server anbieten,<br />

müssen Sie verhindern, dass beliebige Nutzer<br />

46 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Sockso Musikserver<br />

TiTEL<br />

Wichtig: Vergessen Sie nicht, auf demselben<br />

Reiter die Optionen Require​login (Login verlangen)<br />

und Disable​registering (Registrierung<br />

verhindern) zu aktivieren, damit auch wirklich<br />

nur die von Ihnen vorgesehenen Nutzer<br />

Zugriff erhalten.<br />

Erstellen Sie außerdem ein Konto für sich<br />

selbst – denn auch Sie müssen sich am Webfrontend<br />

anmelden. Bei Ihrem eigenen Konto<br />

setzen Sie das Häkchen bei Admin?, um sich<br />

Administrationsrechte einzuräumen.<br />

Fazit<br />

Das schlanke Programm Sockso sorgt für ein<br />

Aha-Erlebnis. Trotz umfangreicher Funktionen,<br />

die Besuchern der Weboberfläche zur<br />

Verfügung stehen, erfordert die Software nur<br />

wenig Konfigurationsaufwand. Zudem eignet<br />

sich Sockso für Netze mit Linux-, Windowsund<br />

Mac-OS-X-Rechnern. Welchen davon Sie<br />

zum Server machen, ist egal. (hge) n<br />

Abb. 5: Über die Benutzerverwaltung legen Sie fest, wer Zugriff hat – das ist wichtig,<br />

wenn ihr Sockso-Server aus dem internet erreichbar ist.<br />

Zugriff erhalten. Dazu erstellen Sie für jede<br />

Person, die Ihren Sockso-Server nutzen soll,<br />

im Reiter Users des Collection Managers einen<br />

eigenen Benutzerzugang (Abbildung 5).<br />

Infos<br />

[1] Sockso: http:// sockso. pu‐gh. com/<br />

downloads/ sockso‐latest. zip<br />

(http:// ezlx. de/ c2o1)<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

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47


TiTEL<br />

WDLXTV<br />

Wohnzimmertauglicher Mini-Mediaplayer<br />

Videos vom Linux-PC<br />

Western Digitals WD TV HD Live<br />

kommt ab Werk mit Linux, doch<br />

lässt sich das Gerät mit einer<br />

Community-Firmware weiter aufbohren.<br />

In Kombination mit einem<br />

PC und Linux wird aus dem Kästchen<br />

so ein echter Alleskönner.<br />

Martin Loschwitz<br />

Die Zeiten, in denen klobige und laute<br />

Computer unter dem Fernseher nötig<br />

waren, um Filme vom eigenen<br />

Rechner oder aus dem Netz wiederzugeben,<br />

sind endgültig vorbei. Kaum ein anderes Gerät<br />

verkörpert diese Tatsache so sehr wie<br />

Western Digitals WD TV HD Live [1]. Das<br />

Kästchen ist kaum größer als eine Brotdose<br />

und kommt ohne lärmende Lüfter aus. Dafür<br />

verfügt es über alle Anschlüsse, um <strong>Multimedia</strong>-Enthusiasten<br />

ins Schwärmen geraten zu<br />

lassen. Im Grunde handelt es sich um einen<br />

kleinen Computer, auf dem ab Werk obendrein<br />

Linux läuft.<br />

Wer auf dem Gerät WDLXTV [2] installiert,<br />

zieht noch mehr Nutzen aus ihm. WDLXTV<br />

ist eine Firmware, die auf dem Original von<br />

Western Digital aufbaut, aber diverse nützliche<br />

Zusatzfunktionen integriert. So erweitert<br />

WDLXTV das Spektrum der unterstützten Formate<br />

beträchtlich, und auch die Optik der Menüs<br />

des WD TV HD Live lässt sich mit der<br />

Firmware aus der Community verbessern. In<br />

diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie aus dem<br />

Medienspieler und einem Linux-PC das perfekte<br />

<strong>Multimedia</strong>-Zentrum für Ihr Wohnzimmer<br />

machen.<br />

Abb. 1: Die Netzwerkkonfiguration muss stimmen, damit Linux-PC und WD TV miteinander<br />

kommunizieren können.<br />

Die Voraussetzungen schaffen<br />

Zunächst steht die Anschaffung des WD TV<br />

HD Live an. Das Gerät findet sich im Elektrohandel<br />

zu Preisen ab rund 70 Euro. Mit in den<br />

Warenkorb gehört auch ein USB-Stick mit<br />

mindestens 256 MByte Speicherplatz – dieser<br />

ist nötig, um dem Gerät die neue Firmware<br />

unterzujubeln. Wer schon einen USB-Stick<br />

hat, kann diesen verwenden, wenn er mit<br />

dem VFAT-Dateisystem formatiert ist.<br />

Der Minirechner hat einen HDMI-Ausgang,<br />

der mit dem Wiedergabegerät – dem Fernseher<br />

oder einem HDMI-fähigen Monitor – zu<br />

verbinden ist. Die Box kommt ab Werk ohne<br />

HDMI-Kabel, so dass dieses ebenfalls zu kaufen<br />

ist. Wer digitalen Sound haben will, verbindet<br />

den WD TV entweder über den optischen<br />

Ausgang mit einem Hi-Fi-Verstärker<br />

oder nutzt die Audiofeatures von HDMI, sollte<br />

der Fernseher selbst bereits an einen Verstärker<br />

angeschlossen sein. Unumgänglich ist<br />

eine Netzwerkanbindung des WD TV an das<br />

lokale Netz inklusive dem Linux-Rechner, von<br />

dem später die <strong>Multimedia</strong>-Inhalte kommen.<br />

Gigabit-Netzwerk ist aber nicht nötig, denn<br />

der WD-TV-Netzwerkchip beherrscht selbst<br />

nur 100 Mbit/ s.<br />

Wenn der WD TV HD Live mit allen notwendigen<br />

Kabeln an Fernseher und Netz hängt,<br />

ist der nächste Schritt der Austausch der Firmware.<br />

Beachten Sie: Durch die Installation der<br />

Austauschfirmware erlischt eine eventuell<br />

vorhandene Garantie des Geräts. Führen Sie<br />

48 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


WDLXTV<br />

TiTEL<br />

diesen Schritt also nur aus, wenn Sie damit<br />

einverstanden sind.<br />

Firmware austauschen<br />

Um die mitgelieferte Firmware des WD TV<br />

durch WDLXTV zu ersetzen, gehen Sie so vor:<br />

Stecken Sie einen USB-Stick mit mindes-<br />

1<br />

tens 256 MByte freiem Speicher an Ihren<br />

Linux-Computer an und warten Sie, bis die<br />

Aktivierung des Sticks abgeschlossen ist.<br />

Legen Sie die Heft-DVD in das DVD-Laufwerk<br />

und öffnen Sie den Ordner pro-<br />

2<br />

gramme/​andere/​wdlxtv/​der DVD. Entpacken<br />

Sie die Datei 1.05.04_V_WDLXTV.<br />

COM_WDLXTV_LIVE-0.5.1.1.zip; dadurch<br />

entsteht ein neuer Unterordner namens<br />

1.05.04_V_WDLXTV.COM_WDLXTV_<br />

LIVE-0.5.1.1.<br />

Kopieren Sie die Dateien, deren Namen auf<br />

3<br />

.fff, .ver und .bin enden, auf den USB-Stick.<br />

Die Dateien müssen direkt im Wurzelverzeichnis<br />

des USB-Sticks liegen und nicht<br />

etwa in einem eigenen Ordner.<br />

Hängen Sie den USB-Stick aus und ziehen<br />

4<br />

Sie ihn aus Ihrem Linux-Rechner. Stecken<br />

Sie ihn danach in den USB-Port auf der<br />

Rückseite des WD TV HD Live und starten<br />

Sie das Gerät neu.<br />

Beim Neustart erkennt die vorhandene<br />

5<br />

Firmware auf dem WDTV das „Update“<br />

vom USB-Stick. Warten Sie, bis die neue<br />

Firmware aufgespielt ist. Falls es hier Probleme<br />

gibt und das Gerät die Aktualisierung<br />

verweigert, lesen Sie den Kasten Updateprobleme.<br />

Ist das passiert, landen Sie im WDLXTV-Menü.<br />

Dieses unterscheidet sich optisch von der Originalversion<br />

dadurch, dass den Hintergrund<br />

kein knalliges Blau mehr ziert, sondern ein<br />

UPDATEProbLEmE<br />

Manchmal gibt es ein Problem beim Versuch,<br />

WDLXTV einzuspielen: Der Installer<br />

erkennt die neue Firmware auf dem angeschlossenen<br />

USB-Stick zwar, glaubt aber,<br />

dass sie älter sei als die bereits installierte.<br />

In diesem Fall behelfen Sie sich mit<br />

einem einfachen, aber wirksamen Trick:<br />

Öffnen Sie die auf dem USB-Stick abgelegte<br />

Datei wdtvlive.ver in einem Textedi-<br />

1<br />

tor, zum Beispiel Kate.<br />

Ändern Sie in der Datei die Versionsangabe<br />

von 1.05.04_V.WDLXTV_PLUS-<br />

2<br />

0.5.1.1 auf 2.20.04.WDLXTV_PLUS-<br />

0.5.1.1. Schließen Sie den USB-Stick danach<br />

wieder an den WD TV Live HD an<br />

und starten Sie das Gerät neu. Nun sollte<br />

das Update funktionieren.<br />

Abb. 2: mit YaST richten Sie unter openSuse die Samba-Freigaben ein.<br />

grün-bläulicher Hintergrund. Außerdem sehen<br />

Sie während des Starts das WDLXTV-Logo.<br />

Das Netzwerk des WD TV HD Live<br />

einrichten<br />

Der vorgestellte Mediaplayer hat ab Werk<br />

kein eigenes Speichermedium und ist darauf<br />

angewiesen, <strong>Multimedia</strong>-Inhalte über das<br />

Netzwerk zu empfangen. Deshalb ist es besonders<br />

wichtig, dass die Netzwerkkonfiguration<br />

passt. Falls das Netzwerk noch nicht eingerichtet<br />

hat, erledigen Sie das so:<br />

Drücken Sie auf der mitgelieferten Fernbedienung<br />

des WD TV HD die Tasten für<br />

1<br />

[Pfeil runter], bis Sie beim Menüpunkt Settings<br />

angekommen sind. Drücken Sie [OK]<br />

auf der Fernbedienung.<br />

Navigieren Sie mit derselben Taste zu Network​Setup<br />

und drücken Sie erneut<br />

2<br />

[OK].<br />

Wie das Netzwerk zu konfigurieren ist,<br />

3<br />

hängt davon ab, ob es in Ihrem lokalen<br />

Netzwerk einen DHCP-Server gibt oder<br />

nicht. Wenn ein solcher Server vorhanden<br />

ist, wählen Sie Automatic aus, andernfalls<br />

Manual (Abbildung 1).<br />

Wenn die Konfiguration automatisch passiert,<br />

holt sich der WD TV HD Live nun<br />

4<br />

seine gesamte Netzwerkkonfiguration per<br />

DHCP. Im manuellen Modus geben Sie<br />

über die Bildschimtastatur und mit den<br />

Pfeiltasten der Fernbedienung die entsprechende<br />

Netzwerkkonfiguration ein (siehe<br />

Grundlagenartikel ab Seite 31).<br />

Navigieren Sie mit den Pfeiltasten zu Finish<br />

und drücken Sie [OK], um die Netz-<br />

5<br />

werkkonfiguration abzuschließen.<br />

Ob die Netzwerkkonfiguration funktioniert hat,<br />

testen Sie am besten mit ping. Drücken Sie auf<br />

Ihrem Linux-System [Alt-F2] und geben Sie<br />

konsole ein. Führen Sie dann den Befehl ping​<br />

IP-Adresse aus. Kommt eine Antwort vom WD<br />

TV HD Live, funktioniert das Netzwerk.<br />

Samba-Shares einrichten<br />

Der Mediaplayer ist damit für den Einsatz bereit.<br />

Nun fehlt noch die Videoquelle, die im<br />

Beispiel Ihr Linux-Rechner ist. WDLXTV beherrscht<br />

mehrere Kommunikationsprotokolle:<br />

Neben NFS gehört dazu auch das SMB-Protokoll,<br />

mit dem der WD TV HD Live auf Windows-Freigaben<br />

zugreifen kann. Auch am Linux-Rechner<br />

lassen sich Samba-Freigaben<br />

aufsetzen, die kompatibel mit dem SMB-Protokoll<br />

sind. Im Folgenden gehen wir deshalb<br />

davon aus, dass der WD TV auf sein Videomaterial<br />

über SMB zugreift.<br />

Damit ein Linux-Rechner eine SMB-Freigabe<br />

exportiert, ist Samba notwendig. Die dazu gehörende<br />

Software liegt sowohl OpenSuse als<br />

auch Ubuntu bei, so dass Sie den Dienst nur<br />

einrichten und konfigurieren müssen.<br />

Samba unter OpenSuse einrichten<br />

Starten Sie YaST und rufen Sie Software​/​<br />

1<br />

Software​installieren​oder​löschen auf.<br />

Geben Sie in das Suchfeld „Samba“ ein.<br />

2<br />

Stellen Sie sicher, dass vor den Paketen<br />

samba und yast2-samba-server die Haken<br />

gesetzt sind. Ist das nicht der Fall, klicken<br />

Sie in die weißen Kästchen vor den Einträgen<br />

in der Liste und klicken danach auf Akzeptieren.<br />

Starten Sie YaST nach der Paketinstallation<br />

neu.<br />

Klicken Sie in YaST danach auf Netzwerkdienste​/​Samba-Server.<br />

Der Installationsas-<br />

3<br />

sistent fragt Sie nach dem Namen der<br />

Workgroup, die Samba verwenden soll.<br />

Wenn es in Ihrem Netzwerk bereits eine<br />

konfigurierte Gruppe gibt, geben Sie deren<br />

Namen dort ein; andernfalls ist das voreingestellte<br />

WORKGROUP eine gute Alternative.<br />

Klicken Sie auf Weiter.<br />

Im nächsten Dialog wählen Sie den Eintrag<br />

4<br />

Kein​Domänen-Controller aus und klicken<br />

ebenfalls auf Weiter.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

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49


TiTEL<br />

WDLXTV<br />

Abb. 3: Unter Ubuntu ist handarbeit angesagt. indem Sie die drei markierten Zeilen bearbeiten,<br />

aktivieren Sie die Freigabe für „/ home“.<br />

Wählen Sie im dritten Dialog den Eintrag<br />

5<br />

Beim​Systemstart unter Dienst​starten aus.<br />

Setzen Sie einen Haken bei Firewall-Port​<br />

öffnen und klicken Sie auf Freigaben.<br />

Sie sehen eine Liste aller Freigaben, die<br />

6<br />

Samba ab Werk konfiguriert hat (Abbildung<br />

2). Wenn Sie planen, Ihre Videos in<br />

einem Unterordner Ihres Home-Verzeichnisses<br />

zu speichern, genügt die Standardkonfiguration.<br />

Wollen Sie stattdessen ein<br />

anderes Verzeichnis freigeben (z. B. auf einer<br />

externen USB-Festplatte), klicken Sie<br />

auf Hinzufügen und tragen es ein.<br />

Klicken Sie abschließend auf Ok. YaST generiert<br />

die Konfiguration von Samba und<br />

7<br />

startet den Dienst anschließend neu, so<br />

dass Ihre Änderungen aktiv werden.<br />

Samba unter Ubuntu einrichten<br />

Unter Ubuntu ist die Konfiguration von Samba<br />

weniger benutzerfreundlich als bei OpenSuse/<br />

iNNEN hUi, AUSSEN AUCh<br />

Das Menü des WD TV HD Live ist optisch<br />

nicht besonders ansprechend, und die WD-<br />

LXTV-Firmware ändert daran leider kaum etwas.<br />

Benutzer, die von WDLXTV begeistert<br />

waren, haben das Problem gelöst: Sie stellen<br />

„Mods“ zur Verfügung, die dem Menü<br />

ein komplett neues Aussehen verpassen.<br />

Der Favorit des Autors ist das Picto2-<br />

Theme, das für eine aufgeräumte und hübsche<br />

Oberfläche sorgt. Auf der Projektseite<br />

[3] finden Sie eine Liste aller Themes, die<br />

für aktuelle Versionen von WDLXTV zur Verfügung<br />

stehen. Um Picto2 auf dem WDLXTV<br />

zu nutzen, gehen Sie so vor:<br />

Laden Sie die Datei mit der Endung .bin<br />

1<br />

herunter und legen Sie diese auf dem<br />

YaST. Hier richten Sie den Samba-Dienst wie<br />

folgt ein:<br />

Starten Sie die Paketverwaltung, indem Sie<br />

1<br />

im K-Menü System​/​Paketverwaltung auswählen.<br />

Geben Sie im Suchfeld „samba“ ein.<br />

Wählen Sie die Pakete samba, samba-doc,<br />

2<br />

samba-common und tdb-tools zur Installation<br />

aus und klicken Sie auf Änderungen​<br />

anwenden.<br />

Samba kommt von Haus aus mit einer eigenen<br />

Benutzerverwaltung. Anders als<br />

3<br />

OpenSuse legt Ubuntu nicht automatisch<br />

eine Benutzerdatenbank für Samba an, die<br />

mit den Systembenutzern übereinstimmt.<br />

Darum müssen Sie die Samba-Benutzerdatenbank<br />

mit den entsprechenden Informationen<br />

bestücken. Öffnen Sie ein Terminalfenster<br />

durch [Alt-F2] und Eingabe von<br />

konsole in das Schnellstartfenster.<br />

USB-Stick ab. Benennen Sie die Datei in<br />

osd.bin um.<br />

Starten Sie den WDLXTV neu. Nach dem<br />

2Neustart erscheint das Frontend von WD-<br />

LXTV im neuen Gewand.<br />

Der vorgestellte Weg ändert das Aussehen<br />

der Oberfläche von WDLXTV bis zum nächsten<br />

Neustart. Würde der USB-Stick mit osd.<br />

bin dann fehlen, entspräche das Menü wieder<br />

dem Standard. Um das Picto2-Theme<br />

oder ein anderes Theme dauerhaft zu nutzen,<br />

sollte der USB-Stick mit der passenden<br />

osd.bin-Datei also permanent am Gerät angeschlossen<br />

bleiben.<br />

Wenn Ihr Benutzername abc ist, ist der richtige<br />

Befehl sudo​smbpasswd​-a​abc. Das<br />

4<br />

System<br />

fordert Sie dann auf, auch ein Passwort<br />

für den Samba-Benutzer einzugeben. Dieses<br />

kann identisch mit dem normalen Linux-<br />

Passwort von abc sein, muss es aber nicht.<br />

Im nächsten Schritt geben Sie in Samba das<br />

5<br />

Verzeichnis frei, in welchem die Videos für<br />

den WDTV liegen. Geben Sie dazu in dem<br />

noch geöffneten Terminalfenster den Befehl<br />

kdesudo​kate​/etc/samba/smb.conf ein.<br />

Scrollen Sie in sich öffnenden Kate-Fenster<br />

6<br />

zur Zeile, die mit ;​[homes] anfängt. Entfernen<br />

Sie vor dieser und den folgenden zwei<br />

Zeilen jeweils das Semikolon am Zeilenanfang<br />

(Abbildung 3). Dann speichern Sie<br />

die Datei und schließen Kate.<br />

Geben Sie dann sudo​service​smbd​restart<br />

7<br />

ein; danach folgt der Befehl sudo​service​<br />

nmbd​restart. Damit ist die Samba-Konfiguration<br />

abgeschlossen.<br />

Diese Anleitung geht davon aus, dass Ihre Videos<br />

in einem Verzeichnis in Ihrem persönlichen<br />

Ordner liegen. Es wäre ebenfalls möglich,<br />

mit Samba unter Ubuntu andere Verzeichnisse<br />

freizugeben; die Einrichtung ist allerdings<br />

umständlich.<br />

Zugriff auf die Freigabe<br />

Alle technischen Voraussetzungen sind damit<br />

geschaffen, damit Videos von Ihrem Linux-PC<br />

auf dem WD TV landen. Probieren Sie zunächst<br />

händisch aus, ob der Zugriff auf die<br />

Freigaben vom Mediaplayer aus klappt:<br />

Wählen Sie in der obersten Menü-Ebene<br />

1<br />

des WD TV den Eintrag Video und im Untermenü<br />

Netzwerkfreigaben aus. Es erscheint<br />

die Liste aller Computer, die Freigaben<br />

anbieten.<br />

Navigieren Sie mit den Pfeiltasten zum<br />

2<br />

Eintrag Ihres Linux-PCs und drücken Sie<br />

Ok. Der Assistent fordert Sie auf, einen Benutzernamen<br />

und ein Passwort für den Zugriff<br />

auf die Freigabe anzugeben. Geben Sie<br />

die passenden Daten an.<br />

Hat alles funktioniert, können Sie jetzt zum<br />

3<br />

Ordner mit Ihren Videos navigieren (Abbildung<br />

4). Um ein Video abzuspielen,<br />

drücken Sie auf der Fernbedienung die<br />

Wiedergabe-Taste.<br />

Freigaben automatisch einbinden<br />

WDLXTV bietet Ihnen auch die Möglichkeit,<br />

Samba-Freigaben beim Start automatisch zu<br />

aktivieren. Hierfür muss allerdings ein USB-<br />

Stick an das Gerät angesteckt sein, so dass der<br />

Menü-Eintrag Lokale​Geräte von WDLXTV angelegt<br />

wird. Die Konfiguration erledigen Sie<br />

über das Webinterface der Software:<br />

Öffnen Sie einen Browser und navigieren<br />

1<br />

Sie zum Webinterface, indem Sie in die<br />

52 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


WDLXTV<br />

TiTEL<br />

Abb. 5: Das Webinterface von WDLXTV erlaubt es, Samba-Shares automatisch beim Systemstart zu aktivieren.<br />

Adresszeile die IP-Adresse des WDTV eingeben,<br />

z. B. 10.42.0.17.<br />

Klicken Sie auf WDLXTV​Config und scrollen<br />

Sie hinunter bis zum Eintrag File​Sha-<br />

2<br />

ring:​Network​Mounts. Klicken Sie darauf.<br />

Wählen Sie beim Eintrag New_Net_<br />

3<br />

Mounts_File die Option /conf​(flash) aus<br />

und klicken Sie unten auf Save. Der<br />

Browser lädt daraufhin die Seite erneut.<br />

Navigieren Sie wieder zum Eintrag Network​<br />

Mounts und klicken Sie erneut hierauf.<br />

Sie sehen ein großes Eingabefeld. Das Format,<br />

das WDLXTV für diesen Eintrag er-<br />

4<br />

wartet, ist etwas kryptisch. Das Grundschema<br />

ist dieses:<br />

xmount "//IP‐Adresse/FreigabenU<br />

name" "Freigabenname" cifs "usU<br />

er=Benutzername,pass=Passwort"<br />

Wenn also Ihr Linux-PC die IP-Adresse<br />

10.42.0.2 hat und der Name der Freigabe<br />

abc ist, dann wäre die folgende Zeile korrekt:<br />

xmount "//10.42.0.2/abc" "abc" U<br />

cifs "user=abc,pass=ganzgeheim"<br />

Der Freigabenname des eigenen persönlichen<br />

Verzeichnisses ist bei Samba in der<br />

Standardkonfiguration stets der Benutzername,<br />

wie im Beispiel (Abbildung 5).<br />

Nach einem Neustart des WD TV HD Live<br />

5<br />

erscheint das automatisch eingebundene<br />

Verzeichnis in den Lokalen​Medien.<br />

Fazit<br />

Western Digitals WD TV HD Live ist ein erstaunlich<br />

günstiges Gerät, das über den<br />

Samba-Umweg Musik und Videos vom Linux-<br />

PC auf den Fernseher bringt. Das Gerät unterstützt<br />

aber nicht nur Samba, sondern auch<br />

NFS und das FTP-Protkoll. Die zwei USB-Ports<br />

machen es leicht, USB-Festplatten anzuschließen.<br />

Auf diese lässt sich via FTP dann Videomaterial<br />

direkt überspielen, so dass eine echte<br />

Video-Jukebox entsteht. Wer auf der Suche<br />

nach einer voll konfigurierbaren Alternative<br />

nach dem AppleTV ist, kann zum WD TV HD<br />

Live greifen – gerade angesichts des attraktiven<br />

Preises. (hge)<br />

n<br />

Infos<br />

[1] WD TV HD Live: http:// wdc. com/ de/<br />

products/ products. aspx? id=330<br />

(http:// ezlx. de/ c2f1)<br />

[2] WDLXTV: http:// wiki. wdlxtv. com/<br />

Main_Page (http:// ezlx. de/ c2f2)<br />

[3] Themes für WDLXTV: http:// wiki.<br />

wdlxtv. com/ Different_osds<br />

(http:// ezlx. de/ c2f3)<br />

Abb. 4: Wenn die Kommunikation zwischen Samba-Share und WD TV passt, geben Sie<br />

ihre Filme am Fernseher wieder.<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

WDLXTV 0.5.1.1<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

53


Workshop<br />

Thunderbird<br />

Einstieg in das Mailprogramm Thunderbird<br />

Moderner Postbote<br />

Für Linux gibt es zahlreiche Mailprogramme. Thunderbird sticht aus<br />

der Masse durch viele Features, ein Add-on-System und die Verfügbarkeit<br />

unter Linux, Windows und Mac OS X hervor. Wir helfen bei der Einrichtung<br />

und den ersten Schritten.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Das beliebteste Mailprogramm – nicht<br />

nur unter Linux, sondern zunehmend<br />

auch unter Windows und<br />

Mac OS X – ist Thunderbird [1]. Es bietet<br />

schon in der Grundausstattung alle wichtigen<br />

Features und lässt sich über Plug-ins noch erweitern.<br />

In diesem Artikel stellen wir Ihnen<br />

die elementaren Funktionen vor und helfen<br />

bei der Ersteinrichtung.<br />

Wo liegen die Mails?<br />

Für die Einrichtung von Thunderbird müssen<br />

Sie zunächst herausfinden, welche Möglichkeiten<br />

Ihr E-Mail-Provider für den Zugriff auf<br />

die Nachrichten bietet. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

l Zugriff via POP3 (Post Office Protocol,<br />

Version 3),<br />

l Zugriff via IMAP (Internet Message Access<br />

Protocol).<br />

Das POP3-Protokoll ist schon etwas älter und<br />

erlaubt nur den Download der E-Mails auf den<br />

eigenen Rechner; moderner und leistungsfähiger<br />

sind IMAP-Mailserver, die Ihnen die Möglichkeit<br />

geben, die Mails auf dem Server zu belassen<br />

und dort in verschiedenen Ordnern abzulegen.<br />

IMAP hat gegenüber POP3 den Vorteil,<br />

dass Sie von mehreren Computern (und<br />

auch mit verschiedenen Mailprogrammen) auf<br />

Ihre Mailsammlung zugreifen können.<br />

Ihr E-Mail-Provider stellt Ihnen für den Zugriff<br />

Zugangsdaten zur Verfügung: Sie benötigen<br />

die E-Mail-Adresse, den Benutzernamen (oft<br />

identisch mit der Mailadresse), das Passwort<br />

und Art und Name zweier Mailserver für den<br />

Posteingang (Abholen Ihrer Mails) und den<br />

Postausgang (Verschicken von Mails). Der<br />

Postausgangsserver ist immer vom Typ SMTP<br />

(Simple Mail Transfer Protocol), der Eingangsserver<br />

entweder ein POP3- oder ein IMAP-Server.<br />

Notieren Sie diese Zugangsdaten, bevor<br />

Sie die Einrichtung von Thunderbird starten.<br />

Die Namen der Server versucht Thunderbird<br />

bei der Einrichtung zu erraten; es schadet<br />

aber nicht, diese Daten zu kennen – vor allem,<br />

falls es mit der Autoerkennung nicht auf<br />

Anhieb klappt.<br />

Thunderbird einrichten<br />

Sie müssen Thunderbird zunächst über die<br />

Paketverwaltung nachinstallieren; das Paket<br />

heißt bei OpenSuse MozillaThunderbird;<br />

Ubuntu-Benutzer richten die Pakete thunderbird<br />

und thunderbird-locale-de ein; das zweite<br />

der beiden Pakete enthält die Unterstützung<br />

für die deutsche Sprache.<br />

Sie können das Programm über das Startmenü<br />

aufrufen. Wenn Sie Thunderbird noch nie<br />

verwendet haben, erscheint beim ersten Start<br />

ein Assistent, der Sie durch die Einrichtung<br />

führt. Thunderbird fragt hier nur drei Dinge<br />

ab: Ihren Namen, die Mailadresse und das Zugangspasswort<br />

für Ihren Mailaccount (Abbildung<br />

1). Über die Mailadresse kennt das Programm<br />

Ihren E-Mail-Provider und sucht in einer<br />

Datenbank nach Informationen. Gibt es<br />

dort keinen Eintrag (weil Sie einen unüblichen<br />

E-Mail-Anbieter verwenden), errät das<br />

Programm die Servernamen und versucht,<br />

Verbindung mit den Servern aufzunehmen.<br />

Abbildung 2 zeigt, was der Assistent für eine<br />

Google-Mail-Adresse herausgefunden hat. Da<br />

Google den Zugang sowohl über IMAP als<br />

auch über POP3 unterstützt, lässt Thunderbird<br />

Sie hier wählen; voreingestellt ist IMAP,<br />

was auch die bessere Wahl ist.<br />

Der Assistent fragt dann noch, ob Sie Thunderbird<br />

zum Standardprogramm für E-Mail,<br />

Newsgroups und RSS-Feeds machen wollen,<br />

und schlägt sich dabei selbst als Standard-<br />

Mailprogramm vor. Diese Einstellung können<br />

Abb. 1: Wenn Thunderbird Ihren provider kennt, müssen sie nur<br />

Ihre Mailadresse und das passwort eingeben.<br />

Abb. 2: In seiner Mailanbieter-Datenbank hat Thunderbird die<br />

Google-server für posteingang und -ausgang gefunden.<br />

54 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Thunderbird<br />

Workshop<br />

Abb. 3: Wenn zehn Minuten kein gutes Intervall für die Abfrage des postfachs sind, stellen<br />

sie hier einen anderen Wert ein.<br />

Sie übernehmen und bei Bedarf auch die übrigen<br />

zwei Häkchen setzen. Newsgroups (im<br />

Usenet) haben ihre frühere Popularität verloren,<br />

und für RSS-Feeds gibt es auch spezialisierte<br />

RSS-Feed-Reader, so dass Sie vielleicht<br />

eine andere Anwendung für diese Aufgabe<br />

bevorzugen. Nach Abschluss der Ersteinrichtung<br />

füllt sich das Hauptfenster von Thunderbird<br />

mit den Mails, die auf dem IMAP-Server<br />

gespeichert sind.<br />

l Sie selbst eine Markierung (in Form eines<br />

gelben Sternchens) gesetzt haben,<br />

l es Anhänge (Attachments) gibt,<br />

l Sie die Nachricht schon gelesen haben und<br />

l Thunderbird die Nachricht für Spam hält.<br />

Wenn Sie eine der Nachrichtenzeilen anklicken,<br />

erscheint die ganze Mail im rechten unteren<br />

Bereich – Thunderbird verwendet standardmäßig<br />

das klassische Mailprogramm-Layout,<br />

das links Platz für die Liste der Ordner<br />

lässt und den rechten Teil in die Übersicht und<br />

die Einzelansicht aufteilt. Über Ansicht / Fensterlayout<br />

können Sie zwei alternative Aufteilungen<br />

ausprobieren. Für sehr breite Monitore<br />

(etwa mit 1 920 Pixeln in der Breite) ist z. B.<br />

die 3-Spalten-Ansicht praktisch.<br />

Wenn beim Lesen einer E-Mail einige Bilder<br />

fehlen (Abbildung 4), sind diese nicht Teil<br />

der Nachricht, sondern müssen von einem<br />

Webserver nachgeladen werden. Da viele<br />

Mailversender dies nutzen, um zu überwachen,<br />

ob Sie die Nachricht gelesen haben, verweigert<br />

Thunderbird dies (und zeigt es im<br />

hellblauen Kasten über dem Mailtext auch an)<br />

– im Ergebnis ist die Mail dann schlecht lesbar<br />

oder sieht merkwürdig aus. Handelt es<br />

sich um einen Absender, dem Sie vertrauen,<br />

klicken Sie im blauen Kasten auf den Link Externe<br />

Inhalte von (Mail-Adresse) immer laden:<br />

Dadurch erzeugen Sie einen neuen Eintrag in<br />

Ihrem Adressbuch. Mails von Adressen, die<br />

im Adressbuch stehen, werden immer mit allen<br />

Inhalten angezeigt.<br />

Wollen Sie nur für die aktuelle E-Mail die externen<br />

Bilder nachladen (und den Absender<br />

nicht ins Adressbuch eintragen), können Sie<br />

auch am rechten Rand auf Externe Inhalte anzeigen<br />

klicken: Dann erledigt Thunderbird das<br />

für diese Nachricht, weitere Mails desselben<br />

Absenders erscheinen aber wieder bilderlos.<br />

Threads<br />

Wenn Sie auf eine E-Mail antworten und die<br />

Antwort im selben Ordner wie die erste Nach-<br />

Mails abrufen und lesen<br />

Thunderbird schaut beim Programmstart und<br />

dann alle zehn Minuten nach, ob neue Mails<br />

für Sie eingetroffen sind. Sie können das Intervall<br />

über die Kontoeinstellungen verändern,<br />

indem Sie den Menüpunkt Bearbeiten / Kontoeinstellungen<br />

aufrufen und im folgenden Fenster<br />

in der linken Übersicht den Punkt Server-<br />

Einstellungen auswählen; rechts finden Sie<br />

dann den Eintrag Alle 10 Minuten auf neue<br />

Nachrichten prüfen und können dort die 10<br />

durch einen anderen Wert ersetzen (Abbildung<br />

3). Zudem führt ein Klick auf die Schaltfläche<br />

Abrufen (ganz links in der Symbolleiste)<br />

jederzeit zum sofortigen Mailcheck.<br />

Klicken Sie den Posteingangsordner an, um<br />

rechts oben eine Übersicht der dort gespeicherten<br />

E-Mails zu sehen: Für jede Nachricht<br />

zeigt Thunderbird den Betreff, den Absender<br />

und das Datum an; darüber hinaus gibt es<br />

(von links nach rechts) Spalten, in denen<br />

kleine Symbole darüber Auskunft geben, ob<br />

l die Nachricht Teil eines so genannten<br />

Threads (siehe unten) ist,<br />

Abb. 4: Bei unbekannten Absendern lädt Thunderbird grundsätzlich keine externen<br />

Grafiken nach. Die Mails sind dann mitunter schlecht lesbar.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

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55


Workshop<br />

Thunderbird<br />

Abb. 5: schreiben sie und ein kontakt sich immer wieder mit „Antworten“ hin und her,<br />

entsteht ein so genannter Thread.<br />

richt (z. B. im Posteingang) speichern, erkennt<br />

Thunderbird, dass diese zusammengehören.<br />

Die Ausgangsmail, die Antwort darauf<br />

sowie beliebig viele weitere Antworten bilden<br />

zusammen einen so genannten Thread, eine<br />

Unterhaltung zwischen zwei oder mehr Anwendern,<br />

die sich immer wieder Antworten<br />

auf vorherige Mails zuschicken und dabei die<br />

Antworten-Funktion des Mailprogramms genutzt<br />

haben.<br />

In der Voreinstellung sehen Sie den Zusammenhang<br />

aber nicht, denn das Programm sortiert<br />

Mails zunächst nur nach dem Datum –<br />

und das zudem noch so, dass oben in der<br />

Liste die ältesten E-Mails stehen. Wenn Sie<br />

das Verhalten anpassen möchten, klicken Sie<br />

zunächst in die Spaltenüberschrift Datum –<br />

damit kehren Sie die Reihenfolge um. Rufen<br />

Sie anschließend den Menüpunkt Ansicht /<br />

Sortieren nach / Gruppiert nach Thema auf,<br />

fasst Thunderbird alle Mails zusammen, die<br />

zu einem Thread gehören; Sie sehen dann in<br />

der Mailliste nur noch eine einzige Zeile, und<br />

ein kleines Größerzeichen (>) vor dem Betreff<br />

deutet darauf hin, dass sich hierhinter<br />

mehrere Mails verbergen. Klicken Sie in diese<br />

Zeile, erscheint in der Nachrichtenansicht<br />

nicht eine einzelne Mail, sondern eine kurze<br />

<strong>Vorschau</strong> auf alle Nachrichten, die zu diesem<br />

Thread gehören (Abbildung 5).<br />

Wenn Sie das kleine Größerzeichen anklicken,<br />

klappt die Zeile auf, und alle Mails aus dem<br />

Thread werden direkt darunter sichtbar – mit<br />

Einrückungen, an denen Sie erkennen können,<br />

welche Nachricht eine Antwort auf welche<br />

andere Nachricht war. In der Nachrichtenansicht<br />

erscheint jetzt wie gewohnt die<br />

vollständige erste Nachricht aus dem Thread.<br />

Ein weiterer Klick auf das Größerzeichen<br />

klappt den Thread wieder ein.<br />

Ordner verwenden (IMAP)<br />

Wenn Sie via IMAP auf Ihre E-Mails zugreifen,<br />

haben Sie die Möglichkeit, auf dem Mailserver<br />

Ordner (Mailfolder) anzulegen, mit denen<br />

Sie Ihre Nachrichten nach Themen, Kontakten<br />

o. Ä. sortieren können. Je nach Leistungsfähigkeit<br />

des Mailservers dürfen diese<br />

Ordner auch weitere Unterordner enthalten,<br />

so dass eine Hierarchie entsteht.<br />

Neue Ordner erzeugen Sie, indem Sie links im<br />

Fenster mit der rechten Maustaste auf den Namen<br />

des Kontos klicken und aus dem Kontextmenü<br />

den Eintrag Neuer Ordner auswählen.<br />

In das nächste Dialogfenster geben Sie einen<br />

frei wählbaren Namen ein, z. B. Büro-<br />

Mails. Außerdem können Sie hier wählen, auf<br />

welcher Ebene der neue Ordner erstellt werden<br />

soll: ganz oben (also „parallel“ mit dem<br />

Posteingang) oder als Unterordner eines bereits<br />

vorhandenen Ordners (Abbildung 6).<br />

Das klappt nur, wenn Ihr IMAP-Server solche<br />

Unterordner unterstützt.<br />

Üblicherweise nutzen Sie zusätzliche Ordner<br />

zur Ablage von neuen Mails, die Sie aus dem<br />

Posteingang in einen anderen Ordner verschieben.<br />

Das funktioniert in Thunderbird einfach<br />

per Drag & Drop: Klicken Sie eine Mail in der<br />

Nachrichtenübersicht an, halten Sie die Maustaste<br />

gedrückt und lassen sie im linken Fensterbereich<br />

über dem Ordner los, in den Sie die<br />

Nachricht schieben möchten. Sie verschwindet<br />

dann aus dem Ursprungsordner.<br />

Manchmal ist es sinnvoll, Nachrichten zu kopieren,<br />

so dass sie in zwei Ordnern enthalten<br />

sind. Dazu gehen Sie wie beim Verschieben<br />

vor, halten aber beim Loslassen (am Ende der<br />

Drag-&-Drop-Aktion) die Strg-Taste gedrückt.<br />

Neben dem Mauszeiger erscheint ein Pluszeichen:<br />

Es zeigt an, dass Sie kopieren werden.<br />

Lokale Ordner<br />

In der Ordner- und Kontenübersicht im linken<br />

Teil des Fensters sehen Sie ganz unten einen<br />

Eintrag Lokale Ordner. Auch hier können Sie<br />

neue Mailordner erzeugen, aber alles, was Sie<br />

hier ablegen, speichert Thunderbird lokal auf<br />

Ihrem Computer. Wenn Sie von mehreren<br />

Computern aus auf dasselbe IMAP-Postfach<br />

zugreifen, sollten Sie also beachten, dass Mails,<br />

die Sie in einen lokalen Ordner verschieben,<br />

nur noch auf diesem PC verfügbar sind.<br />

Ist der Speicherplatz auf Ihrem Mailserver begrenzt,<br />

kann es aber sinnvoll sein, große oder<br />

sehr alte E-Mails auf einem Ihrer lokalen<br />

Rechner zu archivieren. Zudem unterstützen<br />

die lokalen Ordner in jedem Fall das Anlegen<br />

von Ordnerhierarchien.<br />

Abb. 6: Wenn der server<br />

mit Unterordnern umgehen<br />

kann, bauen sie eine<br />

postfachhierarchie auf.<br />

Abb. 7: Verschiedene Arten von Empfängern („An“, „CC“<br />

und „BCC“) tragen sie in neuen Mails komfortabel ein.<br />

Neue Mails schreiben<br />

Wenn Sie eine neue E-Mail schreiben möchten,<br />

klicken Sie in der Symbolleiste auf Verfassen<br />

oder drücken [Strg-N]. Es öffnet sich<br />

ein neues Fenster, das neben dem Nachrichteneditor<br />

oben Platz für vier Empfänger bietet;<br />

vor dem ersten Empfängerfeld finden Sie<br />

eine Drop-down-Liste, die An enthält. Sie ha-<br />

56 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Thunderbird<br />

Workshop<br />

ben nun drei Möglichkeiten, den oder die<br />

Empfänger anzugeben:<br />

l Reguläre Empfänger tragen Sie in An-<br />

Felder ein.<br />

l Wollen Sie, dass weitere Kontakte die<br />

Nachricht in Kopie erhalten, wählen Sie<br />

in der Drop-down-Liste Kopie (CC) (englisch:<br />

carbon copy, Durchschlag). Alle<br />

Empfänger der E-Mail können sehen, wer<br />

die Nachricht erhielt – egal, ob Sie An<br />

oder CC gewählt haben. Die beiden Varianten<br />

helfen Ihnen (und den Empfängern)<br />

aber dabei zu unterscheiden, für wen die<br />

Nachricht eigentlich gedacht ist und wer<br />

nur mitlesen darf.<br />

l Schließlich können Sie noch Blindkopie<br />

(BCC) (engl.: blind carbon copy, Blindkopie)<br />

auswählen. BCC-Empfänger erhalten<br />

ebenfalls eine Kopie (wie bei CC), sie<br />

tauchen bei den übrigen Adressaten aber<br />

nicht in der Empfängerliste auf.<br />

Die BCC-Variante eignet sich vor allem, wenn<br />

Sie Mails an eine größere Liste von Kontakten<br />

schicken wollen, aber nicht möchten, dass<br />

anschließend alle Empfänger die Mailadressen<br />

von allen anderen kennen.<br />

Das Eingabefeld für eine Mailadresse geht zunächst<br />

davon aus, dass Sie reguläre Anwender<br />

eintragen möchten. Um auf CC oder BCC<br />

umzustellen, klicken Sie in das Feld links vom<br />

Adressfeld und wählen aus dem Drop-down-<br />

Menü Kopie (CC) oder Blindkopie (BCC) aus.<br />

Wenn Sie dann rechts eine Adresse eingeben<br />

und [Eingabe] drücken, können Sie in der folgenden<br />

Zeile direkt einen weiteren Empfänger<br />

Für LInUxEr kEIn hTML<br />

Abb. 8: Die post war da – und hat einen haufen spam-Mails gebracht. Wenn sie diese<br />

als spam markieren, lernt Thunderbirds spam-Filter daraus.<br />

vom gleichen Typ (also An, CC oder BCC) eintragen<br />

(Abbildung 7).<br />

Standardmäßig erzeugt Thunderbird formatierte<br />

Nachrichten, Sie können also per Mausklick<br />

Teile Ihrer Mails kursiv, fett und in anderen<br />

Schriftarten formatieren. Warum es eventuell<br />

sinnvoll ist, das Feature abzuschalten,<br />

verrät der Kasten Für Linuxer kein HTML.<br />

Haben Sie Ihre E-Mail fertiggestellt, klicken<br />

Sie auf Senden oder drücken [Strg-Eingabe].<br />

Dann verschickt Thunderbird die Nachricht.<br />

Signatur einrichten<br />

Viele Anwender verschicken Mails mit einer<br />

Standardsignatur am Ende der Nachricht, die<br />

u. a. Platz für Kontaktinformationen bietet. In<br />

Thunderbird können Sie für jedes Benutzerkonto<br />

eine separate Signatur erstellen.<br />

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf<br />

1<br />

den Kontonamen in der Konten- und Ordnerübersicht.<br />

Viele fortgeschrittene Linux-Anwender mögen<br />

keine Mails, die dank HTML mit zahlreichen<br />

Schriftarten und -größen, Grafiken und<br />

Hintergrundbildern „aufgepeppt“ wurden<br />

und verschicken ihre Mails im einfachen<br />

Textformat. Das hat seinen Ursprung in den<br />

Anfangszeiten von Unix und Linux, als die<br />

gängigen Mailprogramme nicht in der Lage<br />

waren, solche HTML-Nachrichten ordentlich<br />

anzuzeigen. Mancher Linux-Nutzer, der<br />

schon von Anfang an dabei ist, verzichtet<br />

aus ähnlichen Gründen sogar auf die Verwendung<br />

von deutschen Sonderzeichen<br />

(äöüÄÖÜß), weil diese damals nicht immer<br />

korrekt angezeigt wurden.<br />

Umlaute & Co. stellen heute kein Problem<br />

mehr da, aber mit dem Verzicht auf HTML-<br />

Mails können Sie den einen oder anderen<br />

Mailkontakt glücklich machen. Thunderbird<br />

lässt Sie Mails standardmäßig mit einem<br />

HTML-fähigen Editor erstellen, der die gängigen<br />

Formatieroptionen bietet. Um dauerhaft<br />

zum einfacheren Texteditor zu wechseln,<br />

passen Sie die Einstellungen für Ihr<br />

Benutzerkonto an:<br />

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf<br />

1<br />

den Kontonamen in der Konten- und Ordnerübersicht<br />

und wählen Sie aus dem<br />

Kontextmenü den Punkt Einstellungen.<br />

Im folgenden Einstellungsfenster klicken<br />

2<br />

Sie links auf Verfassen und Adressieren<br />

und entfernen dann das Häkchen vor der<br />

Option Nachrichten im HTML-Format verfassen.<br />

Bestätigen Sie die Änderung mit einem<br />

3<br />

Klick auf OK. Damit schließen Sie auch<br />

das Einstellungsfenster.<br />

Ab sofort verwendet Thunderbird für neue<br />

Mails den einfacheren Texteditor, und die<br />

damit erzeugten E-Mails sind reine Textnachrichten<br />

ohne HTML-Formatierungen.<br />

Direkt auf der ersten Seite des Einstellungsfensters<br />

(auf der auch Name und E-Mail-<br />

2<br />

Adresse stehen) finden Sie ein großes Textfeld<br />

Signatur. Hier tragen Sie einfach die<br />

Informationen ein, die Thunderbird automatisch<br />

ans Ende jeder Nachricht setzt.<br />

Signaturen werden durch eine Zeile, die nur<br />

aus zwei Minuszeichen und einem Leerzeichen<br />

(„-- “) besteht, vom Rest der Mail abgetrennt.<br />

Die Trennzeile müssen Sie nicht mit eingeben,<br />

Thunderbird ergänzt sie automatisch.<br />

Spam<br />

Spam-Mails sind eine echte Plage. Thunderbird<br />

versucht, diese zu erkennen, und kann von Ihnen<br />

lernen, wenn Sie dem Programm ein wenig<br />

auf die Sprünge helfen: Betrachten Sie gerade<br />

eine E-Mail, die Sie als Spam erkennen,<br />

dann können Sie [J] drücken, um diese als<br />

Spam (Junk) zu markieren. In der Nachrichtenübersicht<br />

erscheint dann ein kleines Icon in<br />

Form einer Flamme (Abbildung 8).<br />

In den Einstellungen können Sie festlegen,<br />

dass Thunderbird derart markierte Mails direkt<br />

löscht oder in einen speziellen Spam-Ordner<br />

verschiebt. Sie können die Spam-Markierung<br />

an einer Mail auch wieder entfernen, indem<br />

Sie [Umschalt-J] drücken.<br />

Noch viel mehr<br />

In dieser Einführung haben wir Ihnen die<br />

wichtigsten Funktionen von Thunderbird vorgestellt,<br />

damit Sie mit dem Programm loslegen<br />

können. Doch es gibt noch viel mehr: Mit Filtern<br />

verschieben Sie Post automatisch in bestimmte<br />

Ordner, und über Add-ons erweitern<br />

Sie den schon in der Standardausstattung großen<br />

Funktionsumfang. In den Linux-Tipps (ab<br />

Seite 104) finden Sie diesmal eine größere Anzahl<br />

an Tipps und Tricks zu Thunderbird. Es<br />

gibt noch viel zu entdecken. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] Thunderbird: http:// www. mozilla. org/<br />

de/ thunderbird/ (http:// ezlx. de/ c2t1)<br />

software zum Artikel auf DVD:<br />

Thunderbird 10<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

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57


Workshop<br />

Downloadtools<br />

© xyzproject, 123RF<br />

KGet, KTorrent, ScrapBook und Co.<br />

Volle Saugkraft voraus!<br />

Kristian Kißling<br />

Von KGet und KTorrent über ScrapBook bis zu DownThemAll: Verschiedene Tools helfen<br />

Ihnen beim Herunterladen von Dateien aus dem Internet. Wir zeigen, wann Sie welches<br />

Werkzeug am besten einsetzen.<br />

Das Herunterladen von Webseiteninhalten<br />

erscheint auf den ersten Blick<br />

wie ein triviales Problem, ist aber im<br />

konkreten Einzelfall nicht immer einfach zu<br />

lösen. Wollen Sie zum Beispiel Hunderte Fotos<br />

aus einer riesigen Bildergalerie oder die<br />

Glossar<br />

FTP: Das File Transfer Protocol wurde,<br />

wie der Name schon vermuten lässt,<br />

für den Austausch von Dateien zwischen<br />

Clients und Servern entworfen.<br />

Es spielt für Sie heute meist nur noch<br />

dann eine Rolle, wenn Sie Dateien auf<br />

einen Webserver hochladen (Upload).<br />

HTTP: Das Hypertext Transfer Protocol<br />

kommt hauptsächlich zum Einsatz, um<br />

die auf einem Server angebotenen<br />

Webseiten an die Browser der Benutzer<br />

zu liefern. Über HTTP lassen sich<br />

auch größere Datenmengen übertragen,<br />

weshalb es FTP häufig ersetzt.<br />

Befehlsreferenz von Processingjs.org, die etwa<br />

700 Unterseiten umfasst, herunterladen, stehen<br />

Sie vor einer Sisyphusarbeit (Abbildung<br />

1). Auch viele Videos lassen sich nicht ohne<br />

Weiteres auf die Festplatte bannen: Auf den<br />

meisten Webseiten suchen Sie vergeblich<br />

nach einem Download-Button. Mit den richtigen<br />

Firefox-Erweiterungen kommen Sie hingegen<br />

schnell an das gewünschte Video und<br />

kopieren ausufernde Handbücher in Minuten<br />

auf den Rechner (Abbildung 2).<br />

Andere Probleme bereiten große bis riesige<br />

Dateien, deren Download sehr lange dauert.<br />

Hier helfen Downloadmanager wie KGet beim<br />

Herunterladen. Diese nehmen einen Download<br />

nach dem Abbruch der Verbindung automatisch<br />

wieder auf und beschleunigen ihn,<br />

indem sie eine Datei stückchenweise und parallel<br />

aus mehreren Quellen herunterladen.<br />

Daneben gibt es Alternativen zu den „traditionellen“<br />

Downloadmethoden, die über die Protokolle<br />

FTP und HTTP ablaufen. Das BitTorrent-Protokoll<br />

verzichtet etwa auf den Einsatz<br />

zentraler Server, die gern zum Flaschenhals<br />

werden, sobald mehrere Anwender zugleich<br />

auf eine Datei zugreifen. Es ermöglicht den simultanen<br />

Download dieser Datei von verschiedenen<br />

Benutzern, die sie besitzen und<br />

über eigene BitTorrent-Clients im Internet anbieten.<br />

Bei beliebten Dateien mit vielen Anbietern<br />

steigt so die Downloadrate enorm.<br />

Klassiker<br />

Klassisch bieten Webseiten ihre Inhalte über<br />

Links auf Dateien an. In Firefox (auf den wir<br />

uns im Artikel beschränken) genügt ein Klick<br />

auf einen Link, und der Browser schlägt vor,<br />

die verlinkte Software herunterzuladen. Alternativ<br />

stoßen Sie den Download an, indem Sie<br />

mit der rechten Maustaste auf den Link klicken<br />

und im Kontextmenü Ziel speichern unter<br />

wählen. Bei Bildern wählen Sie den Eintrag<br />

Grafik anzeigen aus dem Kontextmenü<br />

und im nächsten Bild Grafik speichern unter,<br />

wodurch diese auf Ihrer Festplatte landet.<br />

Beim Herunterladen hilft ein in Firefox eingebauter<br />

Downloadmanager, der die Dateien namentlich<br />

anzeigt. Mit seiner Hilfe unterbre-<br />

58 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Downloadtools<br />

Workshop<br />

chen Sie einen oder<br />

mehrere Downloads<br />

und starten diese neu,<br />

wobei unterbrochene<br />

Downloads einen Neustart<br />

des Browsers<br />

nicht überleben – hier<br />

kommen dann externe<br />

Downloadmanager ins<br />

Spiel. Wollen Sie wissen,<br />

wo der Downloadmanager<br />

eine Datei<br />

ablegt, klicken Sie<br />

diese mit der rechten<br />

Maustaste an und<br />

wählen Beinhaltenden Zielordner anzeigen.<br />

Seltener bis gar nicht greifen Sie heute noch<br />

zu einem FTP-Server. Lediglich Betreiber von<br />

Webseiten benötigen solche Server, um Dateien<br />

auf entfernte Server oder in den<br />

Webspace hochzuladen (Upload), wie es auch<br />

der Artikel ab Seite 72 beschreibt. Beim Download<br />

rufen Sie hingegen eine FTP-Adresse einfach<br />

im Browser auf und laden die Dateien<br />

wie gewohnt herunter (Abbildung 3).<br />

Downloadmanager<br />

KGet und KTorrent helfen vor allem beim<br />

Download großer Dateien, gehen dabei aber<br />

verschiedene Wege. KGet lässt sich zwar in<br />

Abb. 2: Die scrapBook-Erweiterung von<br />

Firefox lädt die Dateien von „processingjs.org“<br />

sehr schnell auf den rechner.<br />

den Konqueror einbinden, aber eine native<br />

Firefox-Integration fehlt. Über den FlashGot-<br />

Umweg binden Sie KGet aber auch in Firefox<br />

ein (Abbildung 4). Der Downloadmanager erlaubt<br />

es nicht nur, Downloads zu unterbrechen,<br />

sondern auch ihre Prioritäten zu ändern.<br />

Er setzt dabei auf die klassischen Protokolle<br />

HTTP und FTP. Über Einstellungen /<br />

KGet einrichten rufen Sie ein Konfigurationsfenster<br />

auf. Hier regeln Sie u. a., wie viele<br />

Downloads KGet parallel startet, wo der Zielordner<br />

liegt und viele weitere Details (Abbildung<br />

5). Fortgeschrittene Anwender verwenden<br />

die Software auch über ein Browserinterface,<br />

was aber voraussetzt, dass die Open-<br />

Abb. 3: Dateien von Ftp-servern laden sie mittlerweile einfach<br />

auch über den Browser herunter.<br />

Suse-Installation über das Internet erreichbar<br />

ist. Über das Datei-Menü erhalten Sie zudem<br />

die Möglichkeit, Dateien an KGet zu übergeben,<br />

die verschiedene Downloadlinks enthalten<br />

– hier handelt es sich ebenfalls um ein<br />

Feature für fortgeschrittene Benutzer.<br />

KTorrent ist der BitTorrent-Client für KDE.<br />

Mit dieser Software laden Sie Dateien nicht<br />

von einem Server herunter, sondern von den<br />

Rechnern zahlreicher anderer Benutzer. Diese<br />

müssen die Datei dafür natürlich zum Download<br />

anbieten, was die meisten handelsüblichen<br />

BitTorrent-Clients automatisch erledigen.<br />

BitTorrent ist also oft schneller als andere<br />

Downloadverfahren, weil Sie eine große Datei<br />

asynchron und zudem parallel von zahlreichen<br />

Clients herunterladen – lediglich Ihre<br />

Bandbreite und die Zahl der angebotenen Dateien<br />

schränken die Geschwindigkeit ein. Sind<br />

alle Teile auf dem Rechner angekommen,<br />

setzt der Client das Puzzle wieder zur Originaldatei<br />

zusammen. Damit das klappt, müssen<br />

bestimmte Ports über das Internet erreichbar<br />

sein (siehe Kasten Ports freigeben).<br />

ports FrEigEBEn<br />

Abb. 1: Die Befehlsreferenz von „processingjs.org“ besteht aus etwa 700 Unterseiten.<br />

Wollen sie diese manuell herunterladen, müssen sie viel Zeit mitbringen.<br />

Unter OpenSuse 11.4/ 12.1 müssen Sie<br />

zunächst die Firewall konfigurieren. Dazu<br />

klicken Sie im K-Menü auf Rechner / YaST<br />

und dort auf Sicherheit und Benutzer /<br />

Firewall. Stoppen Sie die Firewall und klicken<br />

Sie links auf Erlaubte Dienste, anschließend<br />

rechts unten auf Erweitert. Tragen<br />

Sie 7881 8881 in die Zeile UDP-Ports<br />

ein, in die Zeile TCP-Ports gehört die 6881.<br />

Die Einträge besiegeln Sie nun über OK und<br />

Weiter. Geben Sie die genannten Ports<br />

dann auch auf dem lokalen Router frei.<br />

Weil es viele verschiedene Router gibt,<br />

fehlt hier leider der Platz, dieses Vorgehen<br />

explizit zu beschreiben. Stellvertretend finden<br />

Sie für eine FritzBox hier [1] eine<br />

schöne Konfigurationsanleitung; bei anderen<br />

Routern hilft das Handbuch weiter.<br />

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02/2012<br />

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59


Workshop<br />

Downloadtools<br />

Abb. 4: Die Firefox-Erweiterung Flashgot kennt mehrere<br />

Downloadmanager, darunter kDEs kget.<br />

Abb. 5: Über die Einstellungen konfigurieren sie den kDE-Downloadmanager<br />

und passen ihn ihren Vorstellungen an.<br />

Wollen Sie eine Torrent-Datei herunterladen,<br />

müssen Sie nicht zwangsweise eine Webseite<br />

besuchen, aber es hilft. Die integrierte Suchfunktion<br />

von KTorrent kennt zwar eine Reihe<br />

von Torrent-Suchmaschinen, doch viele davon<br />

funktionieren nicht mehr. Geben Sie in<br />

die Suchzeile ein Schlagwort ein und wählen<br />

Sie im Aufklappmenü am besten Mininova,<br />

Isohunt oder The Pirate Bay aus, um erfolgreich<br />

Ergebnisse aufzuspüren. Nicht immer<br />

lassen sich die Torrents hinter den Links problemlos<br />

herunterladen, da einige Seiten (wie<br />

etwa The Pirate Bay) ihre Torrents nur noch<br />

in Form von Magnetlinks anbieten (siehe Kasten<br />

Magnetlinks).<br />

add-ons für den Browser<br />

Zwar gibt es auch unter Linux eine Reihe von<br />

Downloadmanagern, mit den Browsererweiterungen<br />

FlashGot [2], ScrapBook [3] und<br />

DownThemAll [4] haben wir bisher allerdings<br />

die besten Erfahrungen gemacht. Sie installieren<br />

die Erweiterungen über die jeweiligen<br />

Webseiten und laden dann mehrere Bilder,<br />

Links, Flash-Videos sowie komplette Webseiten<br />

auf einen Streich herunter. Was genau<br />

machen die Erweiterungen aber?<br />

FlashGot animiert den Browser Firefox dazu,<br />

einen Downloadmanager zu verwenden, um<br />

Dateien aus dem Internet herunterzuladen.<br />

Die Erweiterung kennt zahlreiche Downloadmanager,<br />

darunter das eben erwähnten KGet.<br />

FlashGot erkennt und wählt automatisch einen<br />

der installierten Downloadmanager, doch<br />

wenn Sie eine bestimmte Software favorisieren,<br />

müssen Sie selbst tätig werden. Wir bevorzugen<br />

die Firefox-Erweiterung DownThem-<br />

All, die den Vorteil hat, dass sie plattformübergreifend<br />

funktioniert und lediglich den<br />

passenden Browser voraussetzt.<br />

Um FlashGot mit DownThemAll bekannt zu<br />

machen, wählen Sie in Firefox Extras / Addons<br />

und klicken neben FlashGot auf Einstellungen.<br />

Ein Fenster mit verschiedenen Reitern<br />

öffnet sich – beginnen Sie die Konfiguration<br />

am besten im Reiter Allgemein. Hier wählen<br />

Sie nun DTA(Turbo) oder DTA aus. Sie entscheiden<br />

auch, ob Sie beim Herunterladen die<br />

Grafiken einbeziehen.<br />

Im Register Menü rechts daneben legen Sie<br />

fest, welche Elemente auf Ihrer Festplatte landen.<br />

Sie lassen FlashGot Links erkennen und<br />

herunterladen. Wählen Sie Auswahl mit<br />

FlashGot laden, kümmert die Erweiterung sich<br />

nur um Links, die Sie im Vorfeld markiert haben.<br />

Der Punkt Alles mit FlashGot laden erlaubt<br />

es, eine komplette Webseite mit allen<br />

Elementen aus dem Internet zu ziehen. Wichtig<br />

ist das Kreuzchen bei FlashGot Medien,<br />

wenn Sie zum Beispiel von YouTube oder<br />

Sharehostern Filme herunterladen wollen.<br />

Nicht zuletzt können Sie mit FlashGot eine<br />

Download-Galerie erstellen. Dieser Punkt ist<br />

für das Herunterladen von Galerien oder PDF-<br />

Sammlungen interessant (Abbildung 7); wir<br />

widmen ihm den Kasten Downloadgalerie.<br />

MAgnEtLinks<br />

Magnetlinks sind eine beliebte Alternative<br />

für Betreiber von P2P-Plattformen, die aus<br />

rechtlichen Gründen keine Torrent-Dateien<br />

mehr anbieten wollen und dürfen. Dank dieser<br />

Links identifizieren BitTorrent-Clients<br />

eine Datei anhand ihres Hash-Wertes. Der<br />

ist in einer dezentralen, verteilten Datenbank<br />

gespeichert. Die Serverbetreiber bieten<br />

also keine direkten Links mehr auf Dateien<br />

an. Die Technologie hat aber auch<br />

Nachteile: Mitunter dauert es ein Weilchen,<br />

bis der Client eine ausreichende Menge an<br />

Downloadquellen aufspürt. KTorrent kommt<br />

mit solchen Magnetlinks zurecht, wenn Sie<br />

Einstellungen / KTorrent einrichten wählen<br />

und im Register BitTorrent den Eintrag VHT<br />

verwenden ankreuzen (Abbildung 6).<br />

Abb. 6: Um Magnetlinks in ktorrent zu verwenden, ändern sie eine Voreinstellung.<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Downloadtools<br />

Workshop<br />

Im Reiter Downloads bestimmen<br />

Sie, ob FlashGot<br />

automatisch die Inhalte<br />

der Seiten holt, die Sie besuchen,<br />

was selten sinnvoll<br />

ist. Darunter regelt<br />

eine Option, ob die Software<br />

sämtliche Dateien<br />

abfängt (Alle Downloads<br />

abfangen) oder nur bestimmte<br />

Dateitypen (Nach<br />

Dateiendung), die Sie im<br />

zweiten Fall konkret definieren.<br />

Im Register Medien<br />

legen Sie lediglich fest, welcher Downloadmanager<br />

sich um <strong>Multimedia</strong>dateien kümmert –<br />

das betrifft gestreamte Filme und Audiodateien,<br />

die Sie zum Beispiel auf YouTube finden.<br />

Üblicherweise wählen Sie dieselbe Einstellung<br />

wie im Reiter Allgemein. Bleiben<br />

noch die Register Privatsphäre und Erweitert.<br />

In Ersterem verändern Sie den gesendeten Referer:<br />

So erfährt die Webseite, von der Sie herunterladen,<br />

nicht, von welcher Seite die<br />

Downloadanfrage stammt. Im zweiten Reiter<br />

ändern Sie das temporäre Downloadverzeichnis<br />

und schalten die automatische Download-<br />

Manager-Erkennung aus.<br />

FlashGot identifiziert nun automatisch die<br />

Links auf einer Webseite. Benötigen Sie nur<br />

die Inhalte hinter bestimmten Links, markieren<br />

Sie diese und lassen FlashGot auf sie los.<br />

Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste<br />

auf den markierten Bereich und wählen Auswahl<br />

mit FlashGot laden. Alle Links grasen Sie<br />

über den Punkt Alles mit FlashGot laden ab,<br />

Abb. 7: galerien mit durchnummerierten Bildern lassen sich über die „Download-galerie“<br />

herunterladen – bei unregelmäßigen namen wird es schwer.<br />

einzelne Links lädt der Menüpunkt Link mit<br />

FlashGot laden herunter. Der Browser öffnet<br />

dazu DownThemAll und speichert die Dateien<br />

in einem vorkonfigurierten Ordner.<br />

DownThemall einrichten<br />

Wollen Sie Dateien in einem speziellen Verzeichnis<br />

ablegen, müssen Sie den Zielordner<br />

ändern. Das ist etwas schlecht gemacht, denn<br />

weder die Einstellungen von FlashGot noch<br />

die von DownThemAll bieten dafür eine Option<br />

an. Rufen Sie stattdessen in Firefox den<br />

Menüpunkt Extras / DownThemAll!-Werkzeuge<br />

/ DownThemAll! auf (Abbildung 9).<br />

Hier legen Sie nicht nur in der Zeile Dateien<br />

speichern unter den Zielordner fest, sondern<br />

richten auf Wunsch auch einen Filter ein.<br />

Standardmäßig lädt DownThemAll alle Dateien<br />

herunter, Sie filtern aber auch gezielt<br />

MP3-Dateien, JPEG-Grafiken oder ZIP- und<br />

RAR-Archive heraus. Dazu setzen Sie ein<br />

Kreuzchen bei der gewünschten Option.<br />

Rechts oben stoßen Sie zudem<br />

auf die Zeile Umbenennungs-Tags.<br />

Sie sorgt<br />

dafür, dass die Dateien<br />

gleich einen passenden Namenszusatz<br />

erhalten. Standardmäßig<br />

legt DownThem-<br />

All Dateien unter ihrem<br />

Namen ab (*name*), versehen<br />

mit der vorgefundenen<br />

Dateiendung (*ext*) –<br />

falls diese existiert. Sie erweitern<br />

Dateinamen aber<br />

auf Wunsch auch um das<br />

aktuelle Datum oder nummerieren die Downloads.<br />

Ein Klick auf das Tag-Icon neben der<br />

Zeile öffnet ein Fenster, das die verfügbaren<br />

Tags anzeigt. Geben Sie als Schema<br />

mallorca_*d*.*m*.*y*_*name*.*ext*<br />

ein, landen die Dateien zum Beispiel unter<br />

dem Namen mallorca_06.03.2012_bild1.png<br />

im Downloadordner. Die Wildcard-Ausdrücke<br />

*d*.*m*.*y* ersetzt DownThemAll durch das<br />

aktuelle Datum und trennt es über Punkte.<br />

Flash-Videos herunterladen<br />

Besonders beliebt ist das Herunterladen von<br />

Flash-Videos, das dank der genannten Erweiterungen<br />

auf vielen Seiten – wenn auch nicht<br />

auf allen – reibungslos funktioniert. Der Vorteil<br />

besteht nicht nur darin, dass Sie sich diese<br />

Videos dann auch ohne Internetverbindung<br />

ansehen können (etwa im Zug), beim Streamen<br />

kommt es oft auch zu längeren Aussetzern,<br />

die Sie so umgehen. Um das Download-<br />

DoWnLoADgALEriE<br />

Nicht selten verteilen Anbieter Bildergalerien<br />

auf verschiedenen Unterseiten. Dann finden<br />

Sie „Bild 1“ aus „Galerie 1“ unter http://<br />

meinebilder.de/ gal1/ 01.jpg, während sich<br />

„Bild 1“ aus der zweiten Galerie hinter dem<br />

Link http:// meinebilder.de/ gal2/ 01.jpg verbirgt.<br />

Solche Links klicken Sie mit der rechten<br />

Maustaste an und wählen die Option<br />

Download-Galerie erstellen. Nun erhalten Sie<br />

einen Link, dessen Elemente Sie in der Zeile<br />

Inhalt manipulieren. Wissen Sie etwa, dass<br />

es 5 Galerien mit je 20 Bildern gibt, muss der<br />

von Ihnen angepasste Link so aussehen<br />

http:// meinebilder.de/ gal[1-5;1]/ [01-20;1].<br />

jpg. FlashGot generiert nun eine Webseite<br />

mit 100 Links. Markieren Sie diese und wählen<br />

Sie dann Auswahl mit FlashGot laden. Die<br />

Erweiterung lädt nun systematisch die Bilder<br />

hinter den Links herunter. Fehlt eins, springt<br />

FlashGot zum nächsten (Abbildung 8).<br />

Abb. 8: treffen sie auf eine logisch durchnummerierte galerie, lassen sich die darin<br />

befindlichen Bilder in einem schwung herunterladen.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

63


Workshop<br />

Downloadtools<br />

Abb. 10: Dieses unscheinbare icon blinkt<br />

in einer Browserleiste, sobald sie ein Video<br />

abspielen. Ein klick auf das icon lädt<br />

das Video herunter.<br />

Abb. 9: im Downloadmanager DownthemAll legen sie unabhängig von Flashgot noch<br />

einige Einstellungen fest und filtern etwa die Ergebnisse.<br />

feature zu testen, rufen Sie zum Beispiel<br />

http://vimeo.com/ auf und lassen ein beliebiges<br />

Video laufen. In einer Menüleiste von<br />

Firefox sollte nun ein kleines quadratisches<br />

Icon blinken, das Sie entweder in der Add-on-<br />

Leiste finden (Ansicht / Symbolleisten / Addon-Leiste)<br />

oder in der Navigationsleiste (Abbildung<br />

10). Klicken Sie auf dieses Icon, ruft<br />

das wieder DownThemAll auf den Plan, das<br />

den Film herunterlädt. Wichtig ist, dass Sie<br />

das Video vor dem Download starten, da die<br />

Erweiterung den direkten Link aus dem lokalen<br />

Zwischenspeicher holt. Auch Videos in<br />

anderen Container-Formaten (AVI, MPEG) laden<br />

Sie auf diese Weise herunter.<br />

Abb. 11: Über die Erweiterung scrapBook laden sie<br />

gleich komplette Webseiten herunter. Das ist besonders<br />

praktisch für Dokumentationen. Aber Vorsicht: Ein paar<br />

Fallstricke gibt es hier allerdings auch.<br />

scrapBook für Firefox<br />

Zwar können Sie auch mit DownThemAll und<br />

FlashGot Webseiten herunterladen, wesentlich<br />

praktischer ist dafür aber ScrapBook. Die<br />

Firefox-Erweiterung archiviert komplette<br />

Webseiten per Mausklick auf der Festplatte.<br />

Nach der Installation der Erweiterung erscheint<br />

rechts unten in der Add-on-Leiste ein<br />

Icon, das Sie anklicken, sobald Sie die zu archivierende<br />

Seite in Ihrem Browser sehen.<br />

Wählen Sie die Option Vor dem Archivieren<br />

bearbeiten. Am unteren Bildschirmrand erscheinen<br />

nun einige Zeilen und Icons.<br />

Klicken Sie auf das Symbol mit der Diskette,<br />

erscheint ein Fenster (Abbildung 11), über<br />

das Sie bestimmen, welche<br />

Elemente der Seite Sie herunterladen<br />

– Grafiken, Audiodateien,<br />

Filme usw. Darunter<br />

wählen Sie die Linktiefe aus:<br />

Um nur die sichtbare Seite<br />

zu speichern, genügt es, die<br />

Ebene 0 zu wählen – verlinkte<br />

Inhalte archiviert das<br />

aber nicht. Meist wollen Sie<br />

ein oder zwei Ebenen tief gehen.<br />

Um die Seite zudem in<br />

einem eigenen Ordner unterzubringen,<br />

klicken Sie rechts<br />

neben dem Aufklappmenü<br />

Ordner auf das gelbe Icon<br />

mit dem Pluszeichen und geben<br />

einen Namen für den<br />

Ordner ein.<br />

Ein Klick auf den Button Archivieren<br />

lädt die Seite<br />

schließlich in der von Ihnen<br />

definierten Tiefe herunter. Klicken Sie zunächst<br />

auf Anhalten und dann links daneben<br />

auf Filter. Der Grund: Da Webseiten oft auf<br />

andere Webseiten verlinken, stehen Sie<br />

schnell vor dem Problem, dass ScrapBook<br />

auch Seiten von verlinkten Domains herunterlädt.<br />

Über Filter beschränken Sie den Download<br />

auf die aktuelle Domain oder – meist<br />

noch besser – auf das aktuell aufgerufene Verzeichnis<br />

(etwa bei Dokumentationen). Ein<br />

Klick auf Weiter lässt ScrapBook die Seiten herunterladen,<br />

was meist ein wenig dauert.<br />

Über Firefox rufen Sie dann die archivierten<br />

Webseiten auf. Über [Alt-K] öffnen Sie einen<br />

Seitenbereich im Browser, über den Sie auf<br />

die Webseiten zugreifen. Alternativ kommen<br />

Sie über den Menüpunkt ScrapBook im Panel<br />

an Ihr Archiv. Es ist auch sinnvoll, die Einstellungen<br />

von ScrapBook zu besuchen und zu<br />

verändern, wozu Sie auf Extras / Add-ons /<br />

Erweiterungen klicken und dann neben Scrap-<br />

Book auf Einstellungen. Interessant ist vor allem<br />

der Reiter Organisieren, weil Sie hier den<br />

Standardordner für die Einstellungen von<br />

ScrapBook wechseln. Die landen normalerweise<br />

irgendwo im versteckten Firefox-Ordner<br />

in Ihrem Home (~/.mozilla/ firefox/ PROFIL/<br />

ScrapBook/ data) und verschwinden, wenn Sie<br />

einmal das Profil des Browsers löschen. Wollen<br />

Sie die Seiten dauerhaft behalten, wählen<br />

Sie besser einen anderen Ort. (kki) n<br />

Infos<br />

[1] FritzBox konfigurieren: Hans-Georg<br />

Esser, „DSL all-in-one“, <strong>EasyLinux</strong> 01/<br />

2009, S. 112 ff.: http:// www.<br />

linux‐community. de/ Internal/ Artikel/<br />

Print‐Artikel/ <strong>EasyLinux</strong>/ 2009/ 01/<br />

DSL‐all‐in‐one (http:// ezlx. de/ c2g1)<br />

[2] FlashGot für Firefox: https:// addons.<br />

mozilla. org/ de/ firefox/ addon/ flashgot/<br />

(http:// ezlx. de/ c2g2)<br />

[3] ScrapBook für Firefox: https:// addons.<br />

mozilla. org/ de/ firefox/ addon/<br />

scrapbook/ (http:// ezlx. de/ c2g3)<br />

[4] DownThemAll für Firefox: https://<br />

addons. mozilla. org/ de/ firefox/ addon/<br />

downthemall/ (http:// ezlx. de/ c2g4)<br />

64 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


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diE 7LinkS ouTdoor-iP-kAMErA „iPC-710ir“<br />

Einsendeschluss ist der 15.06.2012


Workshop<br />

Wege ins Web<br />

Ihrem Blog und Gästebücher sind in der Regel<br />

auch automatisch dabei.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Eigene Webseiten aufsetzen<br />

Wege ins Web<br />

Das Internet lebt vom Mitmachen – spätestens seit Web 2.0 gilt: nicht<br />

nur lesen, sondern selbst schreiben. In den folgenden drei Artikeln zeigen<br />

wir Ihnen, wie Sie eigene Webseiten anbieten können.<br />

Wer seine eigene Webseite ins<br />

Netz stellen will, hat viele Möglichkeiten,<br />

die sich im Preis, in<br />

der Freiheit der Konfiguration und in den<br />

Anforderungen an das technische Know-how<br />

unterscheiden. Die beliebten Blogs kann<br />

heute jeder in wenigen Minuten gratis bei<br />

Anbietern wie WordPress (Abbildung 1) und<br />

Blogger einrichten – die Gratisvariante setzt<br />

dabei voraus, dass keine eigene Domain<br />

(meinname.de) benötigt wird, sondern eine<br />

Subdomain wie meinname.wordpress.com<br />

ausreicht.<br />

Linux-Kenntnisse, HTML-Grundwissen oder<br />

besondere EDV-Erfahrungen braucht es für<br />

die einfachsten Angebote nicht: So wie jeder,<br />

der einen Webbrowser bedienen kann, mit<br />

© Ktsdesign, Fotolia<br />

Facebook und Twitter zurecht kommt, sind<br />

auch die einfachen Blog-Angebote so aufgebaut,<br />

dass wenige Minuten Einarbeitung ausreichen,<br />

um eine eigene Seite mit Inhalten zu<br />

füllen. Die meisten Blogs bieten auch Schnittstellen<br />

zu anderen Webseiten, so dass Sie<br />

z. B. auf Ihrer Homepage Nachrichten von Ihren<br />

favorisierten Newsquellen einbinden können.<br />

Kommentarfunktionen für die Texte in<br />

Drei Varianten<br />

Für viele Anwender reicht ein Gratis-Blog bereits<br />

aus – wer mehr benötigt, kann zwischen<br />

verschiedenen Alternativen wählen, von denen<br />

wir drei in den folgenden Artikeln vorstellen:<br />

l Einfacher Webspace wird heute oft in<br />

Form eines Webseitenbaukastens angeboten,<br />

bei dem Sie sich ein Layout zusammenklicken<br />

und dann einzelne Seiten<br />

anlegen und mit Inhalt füllen. Dabei<br />

stehen verschiedene Layoutvorlagen zur<br />

Verfügung, um die unterschiedlichsten<br />

denkbaren Themen für Ihre Webseite abzudecken.<br />

An einem Beispiel stellt das der<br />

Artikel ab der folgenden Seite vor.<br />

l Leicht fortgeschrittene Anwender können<br />

in ihren Webspace ein so genanntes<br />

Content-Management-System (CMS) installieren.<br />

Das ist bei der Ersteinrichtung<br />

viel aufwändiger und erfordert eine gewisse<br />

Einarbeitung; dafür fällt später die<br />

Aufnahme neuer Inhalte deutlich leichter,<br />

und Sie sind damit auch für künftige,<br />

echte Profi-Ansprüche vorbereitet. Ab Seite<br />

72 stellen wir Ihnen Drupal vor.<br />

l In der Königsklasse betreiben Sie einen<br />

eigenen Root-Server oder (virtuellen) V-<br />

Server (auf dem Sie auch ein CMS nutzen<br />

können). Das ist ein komplexes Thema,<br />

und wir können in einem Artikel keine<br />

vollständige Anleitung dafür geben, aber<br />

sehr wohl die wichtigsten Eigenschaften<br />

dieser Lösung beschreiben (ab Seite 78).<br />

Eine Webseite anzubieten, ist immer eine<br />

gleichzeitig kreative und technische Aufgabe.<br />

Wir wünschen viel Erfolg beim Umsetzen Ihrer<br />

Ideen: Man liest sich im Netz. (hge) n<br />

Glossar<br />

Subdomain: de und com sind so genannte<br />

Top Level Domains, easylinux.<br />

de ist eine Domain, und news.easylinux.de<br />

wäre eine Subdomain (die es<br />

aber nicht gibt).<br />

Abb. 1: Unter „ezlx.wordpress.com“ betreibt die <strong>EasyLinux</strong>-redaktion zu Testzwecken<br />

ein Wordpress-Blog.<br />

66 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Profi-Webauftritt: Baukasten<br />

Workshop<br />

Homepagebaukästen<br />

Fix & Fertig<br />

© kudryashka, 123RF<br />

Ohne HTML-Kenntnisse und mit ein paar Mausklicks lassen sich<br />

recht schnell private Webseiten und Minishops bauen. Zahlreiche<br />

Provider bieten dafür eigene Homepagebaukästen an.<br />

Kristian Kißling<br />

Nicht jeder hat Zeit und Muße, sich<br />

mal eben HTML, CSS oder JavaScript<br />

anzueignen – geschweige<br />

denn all die anderen neuen Webtechnologien.<br />

Wozu auch? Häufig brauchen Sie und Ihre Bekannten<br />

nur eine einfache Webseite, die Informationen<br />

anbietet, und womöglich einen Warenkorb,<br />

um Produkte zu verkaufen.<br />

Das haben mittlerweile auch Webhoster erkannt<br />

und bieten gegen Geld Baukästen an,<br />

mit denen Sie Webseiten einfach zusammenklicken.<br />

Besonders 1&1 macht seit geraumer<br />

Zeit im Fernsehen groß Werbung für seine<br />

Baukästen; andere Provider haben inzwischen<br />

nachgezogen und bieten eigene Lösungen.<br />

Der Nachteil dieser Fertighäuser besteht darin,<br />

dass sie Ihnen wenig Spielraum lassen:<br />

Sie müssen mit den Komponenten leben, die<br />

da sind. Zudem können Sie die Inhalte meist<br />

nicht ohne Weiteres mitnehmen – sie sind im<br />

System des Anbieters gefangen. Doch es gibt<br />

auch viele Vorteile: Sie kommen schnell ans<br />

Ziel, ohne sich mit dem Code zu plagen –<br />

selbst bei einfachen Seiten kostet die Umsetzung<br />

oft mehr Zeit, als man denkt. Zudem sehen<br />

die Fertigseiten inzwischen recht professionell<br />

aus. Sie müssen zudem nicht die Katze<br />

im Sack kaufen: Die meisten Homepagebaukästen<br />

lassen sich vor dem Kauf auch testen.<br />

Abb. 1: Nach dem Anmelden auf der Webbuilder-seite stehen zunächst 30 Designs zur<br />

Auswahl. Entscheiden sie sich für eines, das sie dann an Ihre Zwecke anpassen.<br />

Glossar<br />

CSS: Cascading Style Sheets kümmern<br />

sich um das Design einer HTML-<br />

Webseite, indem sie ein Layout für die<br />

HTML-Elemente festlegen.<br />

JavaScript: Die Beschreibungssprache<br />

HTML ist wenig dynamisch. Mit der<br />

Skriptsprache JavaScript und ihren diversen<br />

Modulen und Weiterentwicklungen<br />

(jQuery, AJAX etc.) erzeugen Sie<br />

dynamische Elemente für Webseiten.<br />

Kommt eine Fertigbauseite für Sie in Frage,<br />

machen Sie sich auf die Anbietersuche. Die<br />

kleineren Webhoster bieten solche Lösungen<br />

eher selten an, schauen Sie sich also bei den<br />

größeren Läden um; ein Onlineartikel [1] informiert<br />

Sie. Abseits der Webhoster gibt es<br />

kommerzielle Webseiten, die sich auf Homepagebaukästen<br />

spezialisieren. Diese bieten<br />

ihre Dienste mitunter sogar kostenlos an, Sie<br />

sollten jedoch einen Blick ins Kleingedruckte<br />

werfen: Teilweise überschreiben Sie dem Anbieter<br />

auch die Inhalte der Seite, und es stehen<br />

zudem nur wenig Speicherplatz und Datentransfervolumen<br />

bereit. Das reicht für winzige<br />

Webseiten; wächst Ihre Seite jedoch, müssen<br />

Sie womöglich woanders von vorn anfangen.<br />

Planen Sie also langfristig und prüfen Sie im<br />

Vorfeld verschiedene Lösungen.<br />

Ein zweites Problem: Mitunter trägt die Webseite<br />

den Namen des Anbieters in der URL.<br />

Die lässt sich zwar über Tricks verstecken,<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

67


Workshop<br />

Profi-Webauftritt: Baukasten<br />

Abb. 2: Webbuilder bringt zwei Menüs mit. Die Inhalte der Icon-Leiste<br />

verschieben sie per Drag & Drop nach rechts auf die Arbeitsfläche.<br />

Abb. 3: hier finden sie mehr Widgets als im ersten Menü,<br />

indem sie die einzelnen Unterpunkte aufklappen.<br />

aber praktischer ist es, wenn die gebaute<br />

Webseite unter Ihrer eigenen Domain läuft,<br />

wie es die Webhoster vorsehen.<br />

Stellvertretend für solche Baukästen testen<br />

wir den Webbuilder von Host Europe. Der<br />

Webhoster hält – wie andere Anbieter auch –<br />

eine kostenlose Demoversion des Baukastens<br />

bereit. An dieser zeigen wir beispielhaft, wie<br />

Sie solche Webseiten zusammenklicken.<br />

Der Einstieg<br />

Zunächst rufen Sie die Webbuilder-Demoseite<br />

auf [2]. Wir testen die Pro-Variante, die nach<br />

einer Testphase von 30 Tagen mit 13 Euro im<br />

Monat zu Buche schlägt – wenn Sie den Service<br />

ausdrücklich bestellen (andernfalls verfällt<br />

die Seite). Es gibt auch eine Basic-Variante<br />

für 6 Euro/ Monat, die jedoch keine Möglichkeit<br />

bietet, Videos, Social-Media-Elemente,<br />

Formulare und Warenkörbe zu verwenden.<br />

Benötigen Sie nur eine schlichte statische Infoseite,<br />

testen Sie diese Variante.<br />

Um Zugang zur Demoversion zu erhalten, geben<br />

Sie einen Namen und eine Mailadresse an<br />

und erhalten eine E-Mail mit Ihren Zugangsdaten<br />

sowie einen Link zur Startseite von<br />

Webbuilder [3]. Dort melden Sie sich mit Ihren<br />

Daten an und landen auf einer ersten Seite<br />

(Abbildung 1), auf der Sie ein Design auswählen.<br />

Zur Zeit stehen 30 Themes bereit, die<br />

nach dem Anklicken im rechten Bereich auftauchen.<br />

Sie passen diese zur Not<br />

auch noch später an, treffen aber<br />

besser gleich die richtige Wahl.<br />

Webseite entwerfen<br />

Anschließend landen Sie auf der<br />

eigentlichen Designoberfläche.<br />

Der wichtigste Reiter heißt Design,<br />

im linken Bereich gibt es zwei Steuerungsmenüs,<br />

die Sie mit einem Klick auf den<br />

Pfeil umschalten. Hier gibt es eine Leiste mit<br />

Icons, über die Sie Inhalte wie Bilder und Videos,<br />

aber auch Widgets per Drag & Drop in<br />

den rechten Bereich einfügen (Abbildung 2).<br />

Klicken Sie auf den kleinen Pfeil rechts neben<br />

der Leiste, verändert sich das Menü: Sie sehen<br />

nun einen Kasten, der im oberen Bereich die<br />

Links zur Navigation enthält (Abbildung 3).<br />

Darunter stoßen Sie auf einen Abschnitt mit<br />

den Registern Widgets und Medien. Klicken<br />

Sie auf einen der Navigationslinks (etwa Kontakt<br />

oder Über Uns), erscheint im großen Bereich<br />

rechts die zugehörige Unterseite, die Sie<br />

nun nach und nach anpassen.<br />

Hier im Beispiel greifen wir zum Theme Yang<br />

Media (de) und verwandeln es in eine Easy-<br />

Linux-Seite. Dafür brauchen wir einen zusätzlichen<br />

Link in der Navigation, den wir Heftarchiv<br />

nennen. So einen Link legen Sie an, indem<br />

Sie die Maus oben links auf Hinzufügen<br />

schieben und aus dem Aufklappmenü Seite erstellen<br />

wählen. Anschließend bearbeiten Sie<br />

die neue Seite, die anfangs aus einem leeren<br />

Design besteht (Abbildung 3).<br />

Aus Webbuilders Perspektive besteht eine<br />

Webseite aus mehreren Elementen, die Sie<br />

wie ein Puzzle anordnen. Wollen Sie zum Beispiel<br />

einen Text ändern, klicken Sie auf diesen.<br />

Webbuilder umrandet die Auswahl und<br />

zeigt nun daneben ein kleines Menü an, das<br />

ähnliche Funktionen anbietet (Abbildung 4).<br />

Über das rote Kreuzchen rechts löschen Sie<br />

die Textpassage, über die gekreuzten Pfeile in<br />

der Mitte verschieben Sie das Puzzleteil. Über<br />

das Zahnrad ganz links bearbeiten Sie den Inhalt<br />

des Elements. Bei Textelementen erscheint<br />

dann oberhalb eine weitere Menüleiste,<br />

über die Sie etwa die Schriftart und<br />

Schriftgröße festlegen, aber auch eine Farbe<br />

für den ausgewählten Text aussuchen.<br />

Wenn Sie HTML- und CSS-Kenntnisse haben,<br />

können Sie diese verwenden, denn einzelne<br />

Feinheiten lassen sich über ein CSS-Stylesheet<br />

festlegen. Auch hierzu ein Beispiel: Auf der<br />

Startseite der Designvorlage steht der Text<br />

schnell. Den wollen wir zu <strong>EasyLinux</strong> ändern.<br />

Das Wort passt allerdings nicht in den Kasten<br />

und sähe auch unattraktiv aus, wenn wir es<br />

einfach verkleinerten. Splitten wir es in zwei<br />

Wörter, überlappen sich Easy und Linux so,<br />

dass der i-Punkt von Linux verschwindet.<br />

Webbuilder bietet keine Möglichkeit, den Zeilenabstand<br />

zu verändern – zumindest nicht<br />

über die grafische Oberfläche. Also markieren<br />

Sie den Text und klicken auf das Zahnrad, um<br />

ihn zu bearbeiten. In der Schaltfläche zur<br />

Textbearbeitung klicken Sie auf HTML. Nun<br />

erscheint in der Fußleiste ein Reiter HTML,<br />

der den zum Text gehörenden HTML-Code<br />

anzeigt. Ihn bearbeiten Sie nun: Aus<br />

"font‐size: 116px;"<br />

machen Sie<br />

Abb. 4: Webbuilder behandelt Texte, Bilder und Widgets als einzelne<br />

Elemente, die sie in einem rutsch bearbeiten.<br />

"font‐size: 116px;U<br />

line‐height: 80%;"<br />

und klicken auf Änderungen speichern.<br />

In der <strong>Vorschau</strong> sehen Sie<br />

68 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Profi-Webauftritt: Baukasten<br />

Workshop<br />

Abb. 5: Webbuilder bietet mehrere Widgets: 1) Flickr-Bilder, 2) Twitter schlagwort-suchen,<br />

3) rss-Feeds, 4) Bilder-karussells und 5) Google-Maps-karten.<br />

nun die beiden Worte mit ausreichendem Abstand.<br />

Alternativ tragen Sie gängige CSS-Befehle<br />

[4] in den Reiter CSS ein.<br />

Auch die Aufteilung der Reihen und Spalten<br />

spielt auf einer Webseite eine wichtige Rolle.<br />

Wollen Sie diese ändern, klicken Sie oben<br />

rechts auf die Schaltfläche Reihen/ Spalten bearbeiten.<br />

Markieren Sie einen durchgehenden<br />

Bereich, den Sie in Spalten unterteilen wollen.<br />

Bewegen Sie die Maus auf die rechte Seite, erscheint<br />

ein kleiner blauer Button, auf dem Sie<br />

das mittlere Icon anklicken. Ein Fenster zeigt<br />

Ihnen jetzt, in wie viele Teile Sie die Zeile zerlegen<br />

können. Um vorhandene Spalten und<br />

Zellen zu löschen, müssen Sie im Vorfeld ihre<br />

Inhalte entfernen.<br />

Videos, Maps und mehr<br />

Zumindest in der Pro-Version von Webbuilder<br />

lassen sich zudem zahlreiche weitere Inhalte<br />

einbinden, etwa Videos und Social-Media-Daten<br />

(Abbildung 5). Um das umzusetzen, rufen<br />

Sie auf der linken Seite wieder die Ubuntuartige<br />

Menüleiste auf und ziehen zum Beispiel<br />

das Video-Icon an eine passende Stelle in der<br />

Arbeitsfläche. Hier erscheint nun ein Testvideo.<br />

Um das auszuwechseln, klicken Sie auf<br />

dieses und dann auf das Zahnrad, um die Eigenschaften<br />

aufzurufen. Nun tragen Sie in das<br />

große Feld den „Embedded Code“ für ein anderes<br />

Video auf YouTube, Vimeo oder einer<br />

anderen Videoplattform ein – den Link finden<br />

Sie meist auf den Videowebseiten selbst. Der<br />

Vorgang entpuppte sich im Test als etwas hakelig,<br />

da das Feld mit dem Code beim Bearbeiten<br />

plötzlich verschwand, was ein Feintuning<br />

schwierig machte. Mitunter erscheint das<br />

Video nicht im Editor, sondern erst dann,<br />

wenn Sie die Seite veröffentlichen. Das geht<br />

schon, aber Sie müssen dann in den Bearbeitungsmodus<br />

zurück und die halbfertige Seite<br />

ist online. Das Problem betrifft übrigens auch<br />

die Karten von Google Maps.<br />

Interessant ist das Karussell-Widget: Sie verknüpfen<br />

es mit mehreren Bildern, die sich<br />

dann dynamisch ein- und ausblenden. Sinnigerweise<br />

sollten die Bilder dieselbe Größe besitzen.<br />

Auch das Flickr-Widget macht Spaß<br />

(Widgets / Soziales Netzwerk / Flickr): Es zeigt<br />

die Suchergebnisse einer Flickr-Suche in Form<br />

von Bildern an. Sie geben einen Suchbegriff<br />

(Keyword) oder einen Nutzernamen (Nutzer)<br />

ein und lassen sich jeweils die neuesten Bilder<br />

dazu auf der Webseite anzeigen. Wie viele<br />

Bilder das Widget anzeigt, bestimmen Sie in<br />

den Eigenschaften. Auf ähnliche Weise binden<br />

Sie auch Twitter-Feeds, Twitter-Nutzer<br />

und RSS-Feeds ein. Wollen Sie mit den Besuchern<br />

der Webseite interagieren, legen Sie unter<br />

einem Artikel jeweils ein Feld für Kommentare<br />

an (Widget / Inhalt / Kommentare).<br />

Daneben können Sie eine Leiste positionieren,<br />

über die Ihre Leser einen Artikel in den sozialen<br />

Medien veröffentlichen sowie einen Like-<br />

Button für Facebook-Nutzer.<br />

E-Commerce und Veröffentlichung<br />

Planen Sie letztlich auch, Waren über die<br />

Webseite zu verkaufen, legen Sie auf einfache<br />

Weise eine Bezahlmöglichkeit fest. Dazu verlassen<br />

Sie den Reiter Design und wechseln zu<br />

Verwalten. Hier tragen Sie im Bereich E-Commerce<br />

Ihre Google-Checkout- oder PayPal-Daten<br />

ein. Dann taucht ein Widget namens Warenkorb<br />

auf, das Sie in Ihre Webseite integrieren.<br />

Das Kauf-Interface basteln Sie aus den<br />

angebotenen Formular-Widgets und indem<br />

Sie eine zusätzliche Datenbank anlegen.<br />

Im Reiter Verwalten legen Sie noch weitere<br />

Parameter fest. In den allgemeinen Website-<br />

Einstellungen geben Sie dem Kind einen Namen<br />

und beschreiben den Zweck der Seite.<br />

Auf Wunsch legen Sie auch ein Favicon fest,<br />

also ein kleines Bild, das links in der URL-<br />

Leiste erscheint. Im Bereich SEO Einstellungen<br />

(SEO steht für „search engine optimization“)<br />

sorgen Sie dafür, dass Nutzer Ihre Webseite<br />

auch über Suchmaschinen besser finden, indem<br />

Sie das Suchergebnis für die Nutzer verständlich<br />

formulieren. Unter Kommentare verwalten<br />

Sie die Benutzerkommentare, falls Sie<br />

das entsprechende Modul einsetzen. Bleibt<br />

noch der Eintrag Datenbank, über den Sie der<br />

Webseite neue Datenbanken hinzufügen, die<br />

Ihre Benutzer dann mit Hilfe von Formularen<br />

füllen. Die vorhandene Kontaktdatenbank<br />

verwenden Sie als Vorlage. Über Veröffentlichen<br />

bringen Sie die fertige Webseite schließlich<br />

ins Internet – können diese aber auch<br />

nachträglich noch bearbeiten.<br />

Fazit<br />

Nach einer Eingewöhnungszeit geht die Arbeit<br />

mit Webbuilder recht gut von der Hand.<br />

Die Module funktionieren (mit kleinen Einschränkungen)<br />

und ersparen Ihnen Arbeit<br />

beim Bauen der Seite. Wollen Sie soziale Medien,<br />

Videos, dynamische Elemente oder einen<br />

Shop integrieren, greifen Sie zur Profi-<br />

Version; für einen statischen Infoauftritt genügt<br />

auch die Basic-Variante. Webbuilder<br />

zeigt: Fertigwebseiten bieten sich durchaus<br />

als Alternative zu komplexeren, selbst verwalteten<br />

Seiten an, wenn Sie mit den oben genannten<br />

Einschränkungen leben können. In<br />

den folgenden Artikeln lesen Sie, wie Sie alternativ<br />

mit einem Content-Mangagement-<br />

System eine eigene Seite aufsetzen, ohne sich<br />

auf einen Baukasten zu beschränken. (kki) n<br />

Infos<br />

[1] Testberichte zu Webhostern: http://<br />

www. websitetooltester. com/<br />

testberichte/ (http:// ezlx. de/ c2i1)<br />

[2] Webbuilder-Demo: http:// www.<br />

hosteurope. de/ index. php?<br />

func=statisch& f=1193&<br />

webbuilder=39& menu=221<br />

(http:// ezlx. de/ c2i2)<br />

[3] Webbuilder-Anmeldeseite:<br />

http:// webbuilder. hosteurope. de<br />

(http:// ezlx. de/ c2i3)<br />

[4] CSS-Referenz: http:// de. selfhtml. org/<br />

css/ index. htm (http:// ezlx. de/ c2i4)<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

69


Workshop<br />

Profi-Webauftritt: CMS<br />

Content-Management-System aufsetzen<br />

Auf Hochglanz poliert<br />

Kristian Kißling<br />

Dank vorgefertigter Open-Source-Software legen Sie im Internet einen überzeugenden<br />

Auftritt hin. Ihre Webseite holt ihre Inhalte dynamisch aus einer Datenbank, die Nutzer<br />

melden sich selbst an, laden Dateien hoch und veröffentlichen Artikel.<br />

© Lorelyn Medina, 123RF<br />

Zählen Sie sich zu den fortgeschrittenen<br />

Anwendern, haben Sie eventuell<br />

schon einmal mit HTML, CSS-Stylesheets<br />

und PHP experimentiert, würden sich<br />

aber nicht als Webentwickler bezeichnen.<br />

Dennoch basteln Sie hin und wieder an einer<br />

einfachen Webseite für Freunde oder einen<br />

Verein. In diesem Fall bringen Sie die nötigen<br />

Vorkenntnisse mit, um das zu tun, was wir<br />

hier beschreiben, nämlich ein Content-Management-System<br />

(kurz CMS) aufzusetzen.<br />

Der Name deutet es an: Die Webseite will Inhalte<br />

dynamisch verwalten, zu denen Artikel,<br />

Bildergalerien und Dateien gehören. Der<br />

Funktionsumfang eines CMS geht über den einer<br />

herkömmlichen Webseite deutlich hinaus,<br />

die Betreuung erfordert jedoch einigen Einsatz<br />

von Ihnen. Der Vorteil: Ist die Seite einmal<br />

aufgesetzt, füttern nicht Sie diese mit Inhalten,<br />

sondern lassen das die Benutzer des Vereins<br />

oder der Firma<br />

übernehmen.<br />

Anders als statische<br />

HTML-Seiten verwalten<br />

Content-<br />

Management-<br />

Systeme die<br />

Seiten dynamisch,<br />

indem<br />

sie diese auf der Grundlage von Datenbankinhalten<br />

erzeugen. Als Administrator einer<br />

solchen Seite weisen Sie neuen Benutzern<br />

bestimmte Rechte zu. Veröffentlichungen dieser<br />

Benutzer erscheinen dann je nach Einstellung<br />

(semi-)automatisch auf der Startseite.<br />

Die im Browser angezeigte Seite verändert<br />

sich also durch Aktionen der Nutzer, wie Sie<br />

es von Community-Webseiten kennen.<br />

Im Alleingang ein Content-Management-System<br />

zu programmieren, ist zwar theoretisch<br />

möglich, aber sehr aufwändig. Aber das müssen<br />

Sie gar nicht: Es gibt zahlreiche Fertiglösungen,<br />

die zudem unter freien Lizenzen stehen!<br />

Zu den bekanntesten gehören Joomla,<br />

Drupal und Typo3. Inhalte verwalten Sie auch<br />

in WordPress wunderbar (das eher ein Blog<br />

ist) oder in einem MediaWiki, einer installierbaren<br />

Wiki-Lösung im Stil der Wikipedia.<br />

Bei den Systemen handelt<br />

es sich um vorprogrammierte<br />

Webseiten<br />

oder Fertigbauhäuser,<br />

wenn<br />

Sie ein Bild wollen.<br />

Diese bieten schon von<br />

Haus aus sehr viele<br />

Funktionen an (Benutzerverwal-<br />

tung, Artikel- und Kommentarfunktion, Suche);<br />

weitere fügen Sie meist nach Belieben<br />

über Module hinzu (Abbildung 1). Ein CMS<br />

ist in der Regel modular aufgebaut – als Administrator<br />

wählen Sie selbst aus, welche Module<br />

auf Ihrer Webseite erscheinen sollen. Sie<br />

sehen dann dort etwa die letzten Kommentare,<br />

gepostete Bilder, die beliebtesten Artikel<br />

oder einen Twitter-Feed.<br />

Um ein CMS zu nutzen, brauchen Sie oft nicht<br />

mal Programmierkenntnisse. Über eine grafische<br />

Konfigurationsoberfläche, die im Browser<br />

läuft und einen Haufen Optionen anbietet,<br />

passen Sie das CMS an Ihre Wünsche an – Sie<br />

richten also Ihr Fertighaus ein, um im Bild zu<br />

bleiben. Dazu sollten Sie das Benutzerhandbuch<br />

zum CMS genau studieren, das Sie gewöhnlich<br />

auf der Webseite finden. Ist die<br />

Laube fertig, kommen Freunde, Bekannte<br />

oder Vereinsmitglieder zu Besuch. Sie richten<br />

sich selbst Accounts ein und bringen Leben<br />

auf die Webseite, indem sie Artikel verfassen,<br />

Kommentare schreiben oder Bilder posten.<br />

Für die Optik bieten die meisten Systeme zahlreiche<br />

vorgefertigte Lösungen an (Abbildung<br />

2), von denen Sie eine zu Ihrem Themengebiet<br />

passende auswählen: Wollen Sie etwa<br />

eine Technikseite aufsetzen, erweist sich ein<br />

Blümchenlayout meist als falsche Wahl.<br />

Bevor Sie ein CMS einrichten, sollten Sie genau<br />

wissen, was Sie damit vorhaben.<br />

Die frei verfügbaren Systeme<br />

bringen zwar alle ähnliche<br />

Grundfunktionen mit, aber<br />

wenn Sie spezielle Wünsche<br />

haben, prüfen Sie im<br />

Vorfeld, ob die gewählte<br />

Lösung diese erfüllt. Wollen<br />

Sie zum Beispiel einen<br />

RSS-Feed von einer anderen<br />

Seite einbinden, oder<br />

benötigen Sie eine Bildergalerie,<br />

durchforsten<br />

Sie die Liste mit Plug-<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Profi-Webauftritt: CMS<br />

Workshop<br />

Abb. 1: Zusätzliche Funktionen fügen sie einem Content-Management-system wie<br />

Drupal über Module hinzu. Dazu gehört auch die Möglichkeit, Bilder anzuzeigen.<br />

ins nach brauchbaren Lösungen. Drupal bietet<br />

zum Beispiel mehrere Module zum Hochladen<br />

von Bildern an. Es ist ärgerlich, wenn<br />

Sie ein System aufsetzen, um nach einer Weile<br />

zu bemerken, dass ein von Ihnen angestrebtes<br />

Feature nicht oder ganz anders funktioniert<br />

als Sie es wünschen. Zudem sollten die Plugins<br />

aktuell sein, also mit der neuesten Version<br />

des CMS technisch harmonieren.<br />

WEBspACE<br />

Zwar lässt sich auf einem Root-Server ein<br />

komplettes Betriebssystem mit allen Schikanen<br />

installieren, das müssen Sie dann<br />

aber alles über eine SSH-Verbindung erledigen.<br />

Im Webspace läuft meist schon ein<br />

Webserver wie Apache, der gleich mehrere<br />

Kunden bedient. Das ist nicht nur wesentlich<br />

günstiger, als einen Root-Server zu betreiben,<br />

Sie sparen sich auch das Aufsetzen<br />

dieser Dienste. Da sich Ihr Webspace<br />

aber meist die Ressourcen eines physikalischen<br />

Rechners mit anderen Webseiten<br />

teilt, gibt es eventuell Probleme, wenn eine<br />

benachbarte Webseite viele Zugriffe erfährt<br />

– das bleibt aber eher die Ausnahme.<br />

Eigenes CMS aufsetzen<br />

Im Grunde funktioniert das Aufsetzen eines<br />

CMS recht einfach. Grob gesagt, schieben Sie<br />

einen Haufen von Dateien auf einen Server<br />

und rufen dann eine bestimmte Datei auf, die<br />

den Einrichtungsprozess in Gang setzt. Wie<br />

das im Detail aussieht, schildern wir weiter<br />

unten. Beim Server muss es sich nicht um einen<br />

alleinstehenden Rechner handeln, der im<br />

Rechenzentrum vor sich hin rödelt. Vielmehr<br />

mieten Sie für wenige Euro im Jahr so genannten<br />

Webspace (siehe Kasten Webspace)<br />

bei einem Webhoster Ihrer Wahl – unter [1]<br />

finden Sie eine Liste mit möglichen Kandidaten.<br />

Neben einer monatlichen Grundgebühr<br />

verlangen diese meist noch eine Einrichtungsgebühr<br />

sowie eine Extragebühr für die Webadresse<br />

(Domain). Sie suchen sich eine Adresse,<br />

die noch frei ist (www.easylinux.de ist<br />

zum Beispiel schon weg), und melden sich<br />

dann beim Webhoster an.<br />

Haben Sie bereits eine Domain und Webspace,<br />

prüfen Sie, ob Ihr<br />

Webhoster die vom<br />

CMS benötigten Datenbanken<br />

und<br />

Sprachinterpreter<br />

anbietet. Andernfalls<br />

stellen Sie einen<br />

so genannten<br />

KK-Antrag, um Ihre<br />

Domain zu einem<br />

anderen Webhoster<br />

mitzunehmen, der<br />

diese Dienste in<br />

petto hat.<br />

Worauf müssen Sie<br />

noch achten? Während<br />

Ihr Browser<br />

HTML-Dokumente<br />

und JavaScript-Code<br />

eigenständig liest<br />

und interpretiert,<br />

bestehen dynamische Systeme meist aus<br />

Webseiten, die eine bestimmte Skriptsprache<br />

verwenden. Auf dem Webspace muss daher<br />

ein Runtime Environment laufen, das die vom<br />

CMS verwendeten PHP-, Perl- und Python-<br />

Skripte versteht. Diese Interpreter gibt es<br />

meist in Form von Modulen für den Webserver<br />

(Apache ist hier die verbreitete Standardlösung),<br />

der die dynamischen Seiten überhaupt<br />

im WWW abrufbar macht. Daneben<br />

brauchen fast alle diese Systeme eine Datenbankanbindung,<br />

auf dem Zielrechner muss<br />

also eine Datenbank laufen – etwa PostgreSQL<br />

oder MySQL (Abbildung 3).<br />

GloSSar<br />

KK-Antrag: KK steht für Konnektivitäts-Koordination;<br />

mit einem KK-Antrag<br />

bitten Sie um den Transfer einer Domain<br />

zu einem neuen Webhoster. Mitunter<br />

übernimmt der neue Anbieter die<br />

Kosten für diesen Domaintransfer, in<br />

einigen Fällen müssen Sie diese selbst<br />

tragen. Wie so etwas in der Praxis abläuft,<br />

lesen Sie zum Beispiel unter [2].<br />

Prüfen Sie im Vorfeld nicht nur, welche Software<br />

Ihr CMS benötigt, sondern auch, welche<br />

Version davon. Unterstützt der Webhoster<br />

zum Beispiel nur eine veraltete Variante des<br />

Apache-Servers, läuft das CMS dort nicht.<br />

Neuere Versionen machen hingegen meist<br />

keine Probleme. Die Mindestanforderungen<br />

für das CMS müssen also erfüllt sein, zudem<br />

sollte Ihr Provider genügend Platz für die Dateien<br />

anbieten. Während das CMS selbst nur<br />

wenig Speicherplatz braucht, können die von<br />

Abb. 2: so sieht eine einfache Drupal-Installation mit dem standard-Theme<br />

und einem aktivierten Bildermodul aus.<br />

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02/2012<br />

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73


Workshop<br />

Profi-Webauftritt: CMS<br />

den Nutzern hochgeladenen Inhalte<br />

– etwa Videos, Fotos und<br />

Dateien – diesen sprengen.<br />

Schließen Sie zu Beginn besser<br />

keinen zu kostspieligen Vertrag<br />

mit dem Webhoster ab, der Ihnen<br />

zehn Datenbanken und Milliarden<br />

von GByte Traffic (Datenvolumen)<br />

im Monat sichert. Webseiten<br />

wachsen meist nur langsam,<br />

es gibt später noch immer<br />

die Möglichkeit, den Vertrag für<br />

ein paar Euros aufzustocken.<br />

Butter bei die Fische<br />

Besitzen Sie eine Domain (im Beispiel heißt<br />

sie www.textmaschine.com) – wird es Zeit, Ihr<br />

CMS aufzusetzen. Wir entscheiden uns für<br />

das recht beliebte Drupal [3], das extrem viele<br />

Module mitbringt [4]. Aber egal, ob Sie Word-<br />

Press, Kajona, Joomla, MediaWiki oder eine<br />

der zahllosen anderen Lösungen verwenden –<br />

der Weg ist stets derselbe.<br />

Zunächst besuchen Sie die Webseite des Projekts<br />

und laden das ZIP-Archiv herunter, das<br />

die Dateien des System enthält [5]. Über die<br />

Webseite [6] erfahren Sie zudem, welche<br />

Dienste Drupal voraussetzt (Abbildung 4).<br />

Wir greifen zu Version 6.25, da unser Webserver<br />

kein PHP 5 beherrscht, welches die<br />

Version 7 von Drupal verlangt.<br />

Achten Sie beim Download auch darauf, eine<br />

deutsch lokalisierte Variante mit deutschsprachigem<br />

Installer zu nutzen. Sie finden Drupal<br />

sowie weitere CMS-Pakete auch auf unserer<br />

Heft-DVD. Das Archiv entpacken Sie auf dem<br />

Abb. 4: Drupal setzt wie andere Content-Management-systeme<br />

auch bestimmte Dienste auf dem server voraus. Diese müssen<br />

zudem in einer bestimmten Version vorliegen.<br />

lokalen Rechner und lesen genau die Installationsanleitung<br />

auf der Webseite [7]. Sie brauchen<br />

anfangs einen FTP-Client, um die entpackten<br />

Daten auf Ihren Server bzw. in Ihren<br />

Webspace zu verschieben. Installieren Sie am<br />

besten FileZilla, das Sie auf der Heft-DVD finden,<br />

und starten Sie das Programm.<br />

Die Oberfläche von FileZilla verwirrt nur im<br />

ersten Moment, die Software ist recht logisch<br />

aufgebaut (Abbildung 5). Der Webhoster<br />

stattet Sie in der Regel mit Logindaten für Ihren<br />

Webspace aus, mit deren Hilfe Sie sich<br />

per FTP auf dem Server anmelden. Dazu verwenden<br />

Sie die Felder Server, Benutzername,<br />

Passwort sowie Port in der oberen Reihe. Die<br />

Daten erhalten Sie meist via E-Mail oder in<br />

Briefform von Ihrem Webhoster, der Standard-FTP-Port<br />

trägt die Nummer 22. Darunter<br />

sehen Sie ein leeres Feld, das sich erst mit Leben<br />

füllt, sobald Sie sich bei einem FTP-Server<br />

anmelden. Darunter im linken<br />

Bereich (unter Lokal) erscheinen<br />

die Dateien Ihres lokalen Dateisystems<br />

– navigieren Sie in das<br />

entpackte Verzeichnis, das die<br />

Drupal-Dateien enthält.<br />

Die rechten beiden Felder (unter<br />

dem Bereich Server) sind anfangs<br />

hingegen noch leer. Sie füllen<br />

sich mit Leben, indem Sie die<br />

FTP-Anmeldedaten von Ihrem<br />

Provider in die Felder oben eingeben<br />

und auf Verbinden klicken.<br />

Im Fall unserer Beispielwebseite<br />

erscheint schließlich ein Ordner mit dem Namen<br />

der Domain auf der rechten Seite.<br />

Nun bereiten Sie alles auf die Datenübertragung<br />

vor. Im rechten Bereich klicken Sie zunächst<br />

auf das Verzeichnis mit dem Domainnamen,<br />

um in das Wurzelverzeichnis für den<br />

Webspace zu gelangen. Bei einigen Anbietern<br />

lagern die Dateien in einem gesonderten Verzeichnis<br />

namens htdocs, bei anderen unter<br />

www oder public_html.<br />

Sind Sie unsicher, was die Wahl des richtigen<br />

Ordners auf dem Server angeht, legen Sie einfach<br />

eine kleine Datei namens index.php im<br />

Texteditor an und schreiben Sie hinein:<br />

<br />

Schieben Sie diese in den Ordner, von dem<br />

Sie glauben, dass Sie ihn direkt über das Auf-<br />

Abb. 3: Dienste wie Drupal setzen neben<br />

einer php-Umgebung unter anderem einen<br />

laufenden Webserver sowie eine Datenbankanbindung<br />

voraus.<br />

Abb. 5: FileZilla ist ein FTp-Client, der auch unter Linux funktioniert. Mit ihm verschieben<br />

sie Dateien auf den Webserver, ändern Zugriffsrechte und bearbeiten den Code.<br />

74 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Profi-Webauftritt: CMS<br />

Workshop<br />

rufen der Webadresse erreichen<br />

– im Beispiel also http://​www.<br />

textmaschine.com. Geben Sie die<br />

URL ein, sollte eine vom Server<br />

generierte Liste mit den PHP-Eigenschaften<br />

in Ihrem Browser erscheinen<br />

(Abbildung 6). Sie wissen<br />

nun, dass der Server PHP beherrscht<br />

und dass die Datei im<br />

korrekten Verzeichnis liegt. Löschen<br />

Sie diese wieder, bevor Sie<br />

die Drupal-Dateien in den Webspace verschieben.<br />

Nun könnten Sie eigentlich loslegen, müssen<br />

aber im Fall von Drupal 6.25 vorher noch einen<br />

nervigen Installations-Bug beseitigen<br />

(Abbildung 7). Die etwas unverständliche<br />

Fehlermeldung zeigt einen Fehler in Zeile 891<br />

der Datei /modules/​taxonomy/​taxonomy.module<br />

an, die auf dem Server liegt:<br />

$term = clone $term;<br />

Nach längerer Suche fanden wir heraus, dass<br />

die Zeile offenbar PHP-5-Code enthält, wir<br />

aber für unsere Drupal-Version PHP 4 einsetzen<br />

müssen [8]. Daher ändern wir die Datei<br />

schon im Vorfeld, bevor diese überhaupt erst<br />

auf dem Server landet und dem Installer negativ<br />

auffällt. Rufen Sie die lokale Datei, die Sie<br />

im entpackten Drupal-Verzeichnis auf Ihrem<br />

Rechner finden, im Editor KWrite auf (Abbildung<br />

8). Suchen Sie die Zeile 891, kommentieren<br />

Sie die bemängelte Zeile aus und setzen<br />

Sie die alte Klonfunktion ein:<br />

// auskommentiert $term = clone U<br />

$term;<br />

$term = drupal_clone($term);<br />

Nach dem Speichern der Datei markieren Sie<br />

sämtliche entpackten Dateien auf der linken<br />

Abb. 7: Eine Fehlermeldung im Installer zwingt uns eine Googlesuche<br />

auf. Zum Glück hat schon jemand eine Lösung parat.<br />

Seite von FileZilla, klicken mit der rechten<br />

Maustaste auf diese und wählen Hochladen<br />

aus dem Kontextmenü.<br />

Installation mit Schönheitsfehlern<br />

Rufen Sie im Browser wieder die Domain auf.<br />

Auf der ersten Konfigurationsseite von Drupal<br />

wählen Sie die deutschsprachige​Drupal-Version<br />

als Installationsprofil, im nächsten<br />

Schirm wählen Sie Deutsch als Sprache. Nun<br />

gelangen Sie zum Punkt Systemvoraussetzungen​überprüfen.<br />

Ein roter Kasten weist Sie auf<br />

Rechteprobleme sowie fehlende Dateien und<br />

Ordner hin, was Sie mit FileZilla beheben.<br />

Zunächst navigieren Sie auf dem Server (rechter<br />

Bereich) zum Ordner sites/​default. Per<br />

Rechtsklick rufen Sie hier das Kontextmenü<br />

auf, wählen Verzeichnis​erstellen und geben<br />

den Namen files ein. Im zweiten Schritt klicken<br />

Sie mit der rechten Maustaste auf default.settings.php<br />

und benennen die Datei<br />

über den Eintrag Umbenennen in settings.php<br />

um. Anschließend wechseln Sie in das lokale<br />

Verzeichnis mit den entpackten Drupal-Dateien<br />

und kopieren die Datei sites/​default/​default.settings.php<br />

in den Ordner sites/​default<br />

auf dem Server. Tun Sie das nicht, erscheint<br />

bei der Installation eine Fehlermeldung. Anschließend<br />

befinden sich im Verzeichnis sites/​<br />

default also die beiden Dateien<br />

settings.php und default.settings.<br />

php. Markieren Sie diese sowie<br />

den Ordner files mit gedrückter<br />

[Strg]-Taste und wählen Sie aus<br />

dem Kontextmenü den Eintrag<br />

Dateiberechtigungen. Diese setzen<br />

Sie in einem neuen Fenster<br />

nun auf 666 (Abbildung 9). Haben<br />

Sie das alles erledigt, kehren<br />

Sie zum Browser zurück und<br />

drücken [F5], um die Seite zu aktualisieren.<br />

Die rote Fehlermeldung verschwindet, und<br />

Sie landen beim Schritt Datenbank​einrichten.<br />

Wie Ihre Datenbank und der zugehörige Benutzer<br />

heißen, müssen Sie über Ihren Webhoster<br />

herausfinden; bei Host Europe finden<br />

Sie solche Infos im Kundenbereich. Spezielle<br />

Tools wie PhpMyAdmin helfen Ihnen dann<br />

später dabei, eine leere Datenbank anzulegen,<br />

was Drupal aber nicht voraussetzt. Über Erweiterte​Einstellungen<br />

geben Sie noch ein Tabellenpräfix<br />

an (etwa dru625_), um die Tabellen<br />

später der richtigen Drupal-Installation<br />

zuzuordnen. Abschließend klicken Sie im Installer<br />

auf Speichern​und​fortfahren. Der Drupal-Installer<br />

legt nun eigenständig die Tabellen<br />

an, die das CMS benötigt.<br />

Im Fenster Website​konfigurieren gibt die rote<br />

Box erneut eine Fehlermeldung aus. Ändern<br />

Sie die Rechte für den Ordner sites/​default auf<br />

555 und für die beiden Dateien settings.php<br />

und default.settings.php auf 444. Dann drücken<br />

Sie erneut [F5], damit die Warnung verschwindet.<br />

Nun füllen Sie die Zeilen aus, tragen<br />

den Namen der Webseite ein, eine E-Mail-<br />

Adresse und einen Anmeldenamen mitsamt<br />

Passwort für den Administrator. Aktivieren<br />

Sie die lesbaren​URLs, verlinkt das System Artikel<br />

unter ihrem Namen, was bei Google-Suchen<br />

hilft. Ein abschließender Text beglückwünscht<br />

Sie zur gelungenen Installation und<br />

zeigt einen Link an, der Sie zu Ihrer fertigen<br />

Drupal-Webseite bringt (Abbildung 10). Außerdem<br />

schickt Ihnen Drupal eine E-Mail an<br />

die von Ihnen angegebene Adresse.<br />

Sie richten Drupal nun in Ruhe ein, indem Sie<br />

sich mit den bei der Installation definierten<br />

Logindaten anmelden. Das Verwalten von<br />

Drupal benötigt recht viel Einarbeitungszeit;<br />

Abb. 6: Welches das Wurzelverzeichnis auf Ihrem server ist, testen sie mit einer php-<br />

Datei. so erfahren sie auch gleich, welche php-Version auf dem server läuft.<br />

Abb. 8: Die bemängelte Funktion lässt<br />

sich zwar leicht ersetzen, doch warum<br />

haben die Entwickler nichts bemerkt?<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

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75


Workshop<br />

Profi-Webauftritt: CMS<br />

Abb. 9: Zeigt der Installer ein rechteproblem an, lösen sie das<br />

in FileZilla, indem sie die rechte für Dateien anpassen.<br />

lesen Sie am besten eine Einführung aus dem<br />

Netz [9]. So müssen Sie dem Interface beispielsweise<br />

erst explizit Deutsch beibringen:<br />

Stellen Sie über Administer​/​Site​configuration​/​Languages<br />

die deutsche Sprache<br />

1<br />

ein, indem Sie die englische deaktivieren.<br />

aussetzen (was die<br />

Modulverwaltung auch<br />

anzeigt), laden Sie<br />

auch gleich die Module<br />

image [12] und views<br />

[13] herunter. Achten<br />

Sie darauf, dass die<br />

Module, die als ZIP-<br />

Archive vorliegen, zu<br />

Ihrer Drupal-Version<br />

(6.x) passen. Entpacken<br />

Sie alle drei Archive<br />

und schieben Sie<br />

die Ordner in das Drupal-Verzeichnis<br />

/module<br />

auf dem Server.<br />

Dann rufen Sie Verwalten​<br />

/​ Strukturierung​ /​<br />

Module auf und aktivieren<br />

img_assist und<br />

seine beiden Verwandten.<br />

Schnell sehen Sie,<br />

dass es zahlreiche weitere Bilderverwaltungsmodule<br />

für Drupal gibt – suchen Sie das beste<br />

also im Vorfeld aus.<br />

Fazit<br />

Wenn es glatt läuft und die Zugangsdaten für<br />

Laden Sie von [10] die deutsche Sprachdatei<br />

für Drupal 6.25 herunter.<br />

CMS in Minuten. Sie kopieren die Dateien in<br />

Ihre Datenbank vorliegen, installieren Sie ein<br />

2<br />

Über Administer​/​Site​building​/​Translate​ das Root-Verzeichnis des Servers, rufen die<br />

3<br />

interface​/​Import importieren Sie die deutsche<br />

Sprachdatei in das Drupal-System. Als stallers. Das funktioniert so bei den meisten<br />

URL auf und folgen den Anweisungen des In-<br />

Mode stellen Sie Strings​in​the​uploaded​file Systemen – wenn da nicht die Bugs wären.<br />

ein und klicken auf Import<br />

Das Aufsetzen von Drupal 6.25 dauerte im<br />

Test länger als eine Stunde. Schuld daran waren<br />

Fehlermeldungen, die eigentlich schon<br />

Module<br />

Bilder laden Sie in Drupal nicht einfach hoch. den Entwicklern hätten auffallen müssen. Die<br />

Auch diese Aufgabe erledigt ein Modul namens<br />

img_assist [11], das Sie erst installieren Die Chancen stehen jedoch nicht schlecht:<br />

Bugs zu finden und zu beseitigen, kostet Zeit.<br />

müssen. Da Module oft andere Module vor-<br />

Meist haben andere Benutzer das gleiche Problem,<br />

so dass Sie im<br />

Netz eine Lösung finden.<br />

Dabei können Sie<br />

sich aber auch leicht<br />

verzetteln.<br />

Um ein CMS erfolgreich<br />

zu verwalten, genügt<br />

es nicht, wild in<br />

die Verwaltungsoberfläche<br />

zu klicken. Sie<br />

sollten im Vorfeld mindestens<br />

ein Benutzerhandbuch<br />

lesen. Es<br />

lohnt sich aber: Am<br />

Ende erhalten Sie zum<br />

Abb. 10: herzlichen Glückwunsch, Ihr Drupal-system läuft nun Nulltarif ein funktionales<br />

System, das auch<br />

auf dem server. Jetzt fängt die eigentliche Arbeit erst an. sie<br />

müssen Drupal an die eigenen Bedürfnisse anpassen.<br />

in professionellen Umgebungen<br />

eine gute Figur macht und nur wenige<br />

Wünsche offen lässt. Scheitert die Installation,<br />

greifen Sie zu einer anderen Version<br />

des CMS – häufig befallen die Fehler nur eine<br />

bestimmte Variante. Alternativ greifen Sie zu<br />

einem simpleren CMS wie WordPress [14].<br />

Und noch ein letzter Tipp: Schreiben Sie sich<br />

Ihr Vorgehen Schritt für Schritt auf. Später bekommen<br />

Sie sonst nicht wieder zusammen,<br />

was Sie getan haben, damit das CMS so funktioniert,<br />

wie Sie es wollen. (kki) n<br />

Infos<br />

[1] Webhoster im Preisvergleich: http://<br />

www. webhostlist. de/ webhosting/<br />

preisvergleich/ (http:// ezlx. de/ c2h1)<br />

[2] KK-Antrag zum Domaintransfer:<br />

http:// www. hosteurope. de/<br />

download/ FAQ_Providerwechsel. pdf<br />

(http:// ezlx. de/ c2h2)<br />

[3] Deutschsprachige Drupal-Seite:<br />

http:// www. drupalcenter. de/<br />

(http:// ezlx. de/ c2h3)<br />

[4] Drupals Modulsuchmaschine:<br />

http:// drupal. org/ project/ modules<br />

(http:// ezlx. de/ c2h4)<br />

[5] Drupal 6.25 zum Download: http://<br />

www. drupalcenter. de/ files/ drupal‐6.<br />

25‐DE. tar. gz (http:// ezlx. de/ c2h5)<br />

[6] Drupals Systemvoraussetzungen:<br />

https:// drupal. org/ requirements<br />

(http:// ezlx. de/ c2h6)<br />

[7] Drupal installieren: http:// www.<br />

drupalcenter. de/ handbuch/<br />

drupal6‐installationsanleitung<br />

(http:// ezlx. de/ c2h7)<br />

[8] Ursache einer Fehlermeldung: http://<br />

acko. net/ blog/ php‐5‐references‐funclone‐for‐php4/<br />

(http:// ezlx. de/ c2h8)<br />

[9] Drupal verwalten (Kurzübersicht):<br />

http:// www. tdesch. de/ ? q=node/ 6<br />

(http:// ezlx. de/ c2h9)<br />

[10] Deutsche Sprachdatei für Drupal<br />

6.25: http:// ftp. drupal. org/ files/<br />

translations/ 6. x/ drupal/ drupal‐6. 25.<br />

de. po (http:// ezlx. de/ c2h10)<br />

[11] Modul img_assist: https:// drupal.<br />

org/ project/ img_assist<br />

(http:// ezlx. de/ c2h11)<br />

[12] Modul image: https:// drupal. org/<br />

project/ image (http:// ezlx. de/ c2h12)<br />

[13] Modul views: https:// drupal. org/<br />

project/ views (http:// ezlx. de/ c2h13)<br />

[14] Artikel zu WordPress:<br />

http:// linux‐community. de/ artikel/<br />

21433 (http:// ezlx. de/ c2h14)<br />

software zum Artikel auf DVD:<br />

Drupal, WordPress, MediaWiki,<br />

FileZilla<br />

76 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


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Workshop<br />

Root- und V-Server<br />

Root- und V-Server für die eigene Webseite<br />

Hier bin ich Root<br />

Root-Server und V-Server sind die beiden leistungsfähigsten<br />

Ausbaustufen für die eigene Webpräsenz, der Umgang damit<br />

setzt aber fortgeschrittenere Linux-Kenntnisse voraus.<br />

Wir geben einen Überblick.<br />

© Evgen Kouzmenok; 123RF<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Wer eine eigene Webseite ins Netz<br />

stellen will, hat viele Möglichkeiten<br />

– die Artikel über Webbaukästen<br />

und Content-Management-Systeme in<br />

dieser Ausgabe haben bereits einige Hinweise<br />

dazu gegeben. Technisch unterscheiden sich<br />

die zahlreichen Angebote der Webhoster vor<br />

allem in der Frage, auf „wie viel Technik“ Sie<br />

Zugriff haben, welche Verwaltungsrechte (und<br />

-pflichten) damit verbunden sind und wie viele<br />

Kunden sich eventuell einen Computer im Rechenzentrum<br />

des Hosters teilen müssen.<br />

Generell ist Webspace meist schnell konfiguriert<br />

und erfordert vergleichsweise geringe Linux-Kenntnisse,<br />

schränkt Sie dafür aber in den<br />

Konfigurationsmöglichkeiten ein. Wenn Sie<br />

schon ein fortgeschrittener Linux-Anwender<br />

sind und auch mit längeren Ausflügen auf die<br />

Kommandozeile kein Problem haben, sind<br />

Root- oder V-Server eine echte Alternative.<br />

Root-Server<br />

In der maximalen Ausbaustufe können Sie einen<br />

eigenen Rechner anmieten, der dann<br />

meist Root-Server genannt wird. Der Name<br />

kommt daher, dass Sie als Mieter Root-Rechte<br />

auf diesem Rechner haben, sich also über das<br />

Internet auf der Maschine einloggen und dann<br />

als Administrator die Konfiguration verändern<br />

können. Sieht man davon ab, dass sich Server<br />

in Rechenzentren in einigen technischen Details<br />

von normalen Desktops-PCs unterscheiden,<br />

ähnelt die Nutzung eines Root-Servers<br />

stark dem Einsatz Ihres privaten PCs: Nur<br />

bleibt der Root-Server im Besitz des Hosters,<br />

und Sie sind lediglich Mieter. Für die Dauer<br />

der Mietzeit haben Sie aber vollen und exklusiven<br />

Zugriff: Wenn Sie Wert darauf legen,<br />

könnten Sie z. B. die komplette Festplatte des<br />

Abb. 1: Im rahmen der serververwaltung können sie auch zusätzliche Domains registrieren<br />

oder Einstellungen für die vorhandenen ändern.<br />

Servers verschlüsseln, eine selbst ausgewählte<br />

Linux-Distribution installieren oder ganz andere<br />

Software (z. B. ein BSD-Betriebssystem<br />

oder Windows) einrichten.<br />

Zusätzliche Domains können Sie meist direkt<br />

über die Verwaltungswebseite Ihres Providers<br />

hinzubuchen (Abbildung 1), Sie können alternativ<br />

aber auch bei einem beliebigen Domainhändler<br />

einkaufen und dann von Hand<br />

dafür sorgen, dass Anfragen an die neue Domain<br />

an Ihren Server geleitet werden.<br />

Es gibt keine Einschränkungen bei der Software,<br />

die Sie installieren. Genau wie auf einem<br />

privaten PC daheim, können Sie mit dem Root-<br />

Server im Rahmen der technischen Möglichkeiten<br />

machen, was Sie wollen. Eine zentrale<br />

Schwierigkeit ist, dass Sie keinen physischen<br />

Zugriff auf den Rechner haben, selbst wenn<br />

sich das Rechenzentrum Ihres Hosters zufällig<br />

in Ihrer Heimatstadt befinden sollte.<br />

Jegliche Wartung eines Root-Servers ist also<br />

nur über eine Netzwerkverbindung möglich:<br />

Sie müssen sich (mit der Secure Shell ssh) auf<br />

der Maschine einloggen, um sie zu bedienen.<br />

Zwar ist es möglich, eine klassische Desktopumgebung<br />

(KDE, Gnome etc.) auf dem Root-<br />

Server zu installieren und dessen Fenster über<br />

eine Netzwerkverbindung auf Ihren heimischen<br />

PC umzuleiten, in der Praxis funktioniert<br />

das aber oft nicht gut, weil die Verbindung dafür<br />

zu langsam ist; mit DSL und einem NX-Server<br />

[1] oder dessen freiem Klon FreeNX [2]<br />

wäre es hingegen kein Problem.<br />

Unter schlechterer Fernwartbarkeit leiden übrigens<br />

vor allem mit Windows ausgestattete Server.<br />

Linux bietet hier den Vorteil, dass sich das<br />

System vollständig über die Shell und die diversen<br />

Kommandozeilentools administrieren lässt<br />

– eine grafische Anzeige ist also gar nicht nötig.<br />

78 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Root- und V-Server<br />

Workshop<br />

Dazu bieten viele Programme webbasierte<br />

Schnittstellen für die Administration,<br />

das gilt z. B. für alle Content-Management-Systeme<br />

(siehe vorheriger<br />

Artikel). Dennoch setzt die Entscheidung,<br />

einen eigenen Root-Server aufzusetzen,<br />

voraus, dass Sie bereit sind,<br />

auf der Linux-Shell zu arbeiten.<br />

Hängt der Root-Server einmal, stehen<br />

Sie vor dem Problem, den Ein-/ Ausschalter<br />

nicht drücken zu können. Dafür<br />

bieten die Provider eine Möglichkeit,<br />

den Neustart des Root-Servers<br />

über eine Weboberfläche auszulösen. Das<br />

funktioniert auch dann, wenn der Rechner<br />

komplett abgestürzt ist. Einige Anbieter glänzen<br />

sogar mit einem netzbasierten Zugang zum<br />

BIOS (oder allgemeiner zum Betrieb im Textmodus)<br />

– mit einem solchen Feature können<br />

Sie BIOS-Einstellungen verändern und Betriebssysteme<br />

im Textmodus booten (etwa für<br />

die Installation), als säßen Sie vor dem PC.<br />

V-Server<br />

V-Server (virtuelle Server) sind echten Root-<br />

Servern sehr ähnlich: Auch hier erhalten Sie<br />

als Kunde vollen Zugriff (mit Root-Rechten),<br />

Abb. 2: Eingeschränkte Auswahl: Dieser Dialog erlaubt<br />

die Neuinitialisierung eines V­servers mit einer der angebotenen<br />

Distributionen.<br />

der Unterschied ist: Statt einer echten eigenen<br />

Maschine, die Sie exklusiv nutzen, steht Ihnen<br />

nur eine virtuelle Maschine zur Verfügung.<br />

Davon können mehrere auf einem echten<br />

Rechner laufen, und so teilen sich die virtuellen<br />

Maschinen die Leistung eines einzelnen<br />

Servers. Wenn Sie auf dem heimischen PC mit<br />

VirtualBox oder VMware arbeiten, kennen Sie<br />

das Prinzip schon: Die virtuelle Maschine<br />

(VM) speichert ihre Daten auf einer virtuellen<br />

Festplatte (die einfach eine Image-Datei auf<br />

dem echten Rechner ist); das darin laufende<br />

Betriebssystem arbeitet aber genauso, als wäre<br />

es direkt auf dem PC installiert.<br />

Virtuelle Maschinen erlauben keinen<br />

Zugriff auf die echte Hardware, was<br />

aber nicht weiter tragisch ist: Beim<br />

Webhosting hätten Sie ja auch auf einen<br />

Root-Server keinen physischen<br />

Zugriff. Dass Sie sich bei V-Servern<br />

eine Maschine mit mehreren Kunden<br />

teilen, ist aus Sicherheitsaspekten relativ<br />

unproblematisch, weil eine VM<br />

unter normalen Umständen keinen<br />

Zugriff auf andere VMs gestattet.<br />

V-Server schränken Sie auch bei der<br />

Wahl der Betriebssysteme ein: Zwar<br />

haben die Hoster meist mehrere Linux-Versionen<br />

im Angebot, aber eine völlig freie Wahl gibt<br />

es nicht (Abbildung 2). Zudem ist Vorsicht bei<br />

Updates geboten: Neue Kernel-Versionen können<br />

Sie oft nicht einspielen, weil die Virtualisierung<br />

einen speziellen Kernel verlangt.<br />

Root-Server oder virtuell?<br />

Die Einschränkungen, die ein virtueller Server<br />

im Vergleich mit einem Root-Server hat, sind<br />

relativ gering; wenn Sie keine ungewöhnlichen<br />

Anforderungen haben, reicht ein V-Server<br />

völlig aus, und zudem ist er deutlich günstiger<br />

zu haben. Root-Server kosten meist 40<br />

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Workshop<br />

Root- und V-Server<br />

Euro Monatsmiete (oder auch wesentlich<br />

mehr), während V-Server<br />

schon für unter 10 Euro/ Monat zu<br />

haben sind.<br />

Der wichtigste Unterschied ist (neben<br />

der besseren Performance, die<br />

ein Root-Server bietet), dass Sie auf<br />

einem V-Server keinen selbst konfigurierten<br />

Linux-Kernel installieren<br />

können – das ist aber ein sehr selten<br />

benötigtes Feature.<br />

Distributionswahl<br />

Beim Einrichten eines neuen Root- oder V-<br />

Servers haben Sie meist die Wahl zwischen<br />

verschiedenen Linux-Distributionen, die der<br />

Provider für Sie vorinstalliert. (Root-Server-<br />

Kunden haben alternativ die Möglichkeit, von<br />

einem Rettungssystem zu booten und dann<br />

die netzbasierte Installation eines beliebigen<br />

Linux-Systems anzustoßen.)<br />

Im Serverumfeld sind Debian und Fedora<br />

(Red Hat) stärker verbreitet als OpenSuse und<br />

Ubuntu. Wenn Sie sich gut mit den Kommandozeilen-Konfigurationstools<br />

von OpenSuse<br />

oder Ubuntu auskennen, können Sie aber –<br />

gegen den Mainstream – auch mit einer dieser<br />

sonst eher auf Desktop-PCs zu findenden Distributionen<br />

arbeiten. Ansonsten hat für<br />

Ubuntu-Anwender Debian den Vorteil, recht<br />

eng damit verwandt zu sein: Schließlich basiert<br />

Ubuntu auf Debian. Fedora und Open-<br />

Suse ähneln sich auch ein wenig, weil beide<br />

das RPM-Paketformat nutzen, was Ihnen das<br />

Leben ein wenig erleichtert, wenn Sie auf der<br />

Kommandozeile Pakete installieren möchten.<br />

Allerdings arbeiten Fedora und OpenSuse mit<br />

unterschiedlichen Tools zur Verwaltung von<br />

Online-Paketquellen (Repositories); das Open-<br />

Suse-Tool zypper gibt es unter Fedora nicht,<br />

dafür gibt es dort ein ähnlich arbeitendes Tool<br />

namens yum. Bei Ubuntu und Debian gibt es<br />

Abb. 3: Beim Einloggen auf dem V­server (hier mit der Ip­<br />

Adresse 11.22.33.44) ändert sich der prompt der shell.<br />

keinen Unterschied im Einsatz der APT-Paketverwaltungstools,<br />

die Distributionen verwenden<br />

lediglich unterschiedliche Repositories.<br />

Die vom Hostinganbieter vorinstallierten Linux-Systeme<br />

enthalten meist schon den Webserver<br />

Apache [3] sowie weitere Tools, die ein<br />

so genanntes LAMP-System (Linux, Apache,<br />

Datenbank MySQL und PHP) komplettieren.<br />

Wollen Sie eines der im vorigen Artikel erwähnten<br />

Content-Management-Systeme (Drupal,<br />

WordPress etc.) installieren, können Sie<br />

dies wahlweise über die Paketverwaltung einspielen<br />

oder ein Archiv von der CMS-Webseite<br />

herunterladen und in einem geeigneten Ordner<br />

entpacken.<br />

Die Apache-Installationen auf einem Rootoder<br />

V-Server unterstützen das Hosten von<br />

mehreren Domains; die Daten jeder Domain<br />

landen dabei in einem eigenen Ordner, was<br />

Sie zunächst konfigurieren müssen. In der Regel<br />

müssen Sie sich um das Einrichten einer<br />

neuen Domain aber nicht selbst kümmern,<br />

sondern können dafür die Weboberfläche für<br />

die Serververwaltung nutzen. Dahinter versteckt<br />

sich oft Plesk [4] oder Virtuozzo Power<br />

Panel [5], die z. B. 1&1 und Strato verwenden.<br />

Auf der Plesk-Webseite finden Sie auch<br />

einen Bereich mit Live-Demos, um schon<br />

vorab auszuprobieren, wie diese Oberfläche<br />

funktioniert.<br />

Die Nutzung dieser Verwaltungstools<br />

ist aber sehr komplex und oft<br />

unnötig: Wollen Sie nur eine einzige<br />

Domain betreiben, die Sie mit dem<br />

Server gleich mit gebucht haben,<br />

können Sie auf die Verwendung von<br />

Plesk & Co. verzichten, denn in der<br />

Regel ist der Webserver bereits aktiv<br />

und liefert die Inhalte eines Verzeichnisses<br />

(z. B. /var/​www) aus.<br />

Sie können im Verzeichnis /etc/​apache2<br />

nach Hinweisen auf den Speicherort<br />

für die Webseitendateien suchen: Entweder<br />

gibt es dort ein Unterverzeichnis sitesenabled<br />

mit mindestens einer Konfigurationsdatei,<br />

oder die benötigten Informationen stehen<br />

in der zentralen Apache-Konfigurationsdatei<br />

httpd.conf. In jedem Fall suchen Sie in<br />

(lesbaren) Textdateien nach einem Eintrag<br />

der Form DocumentRoot​Verzeichnisname:<br />

root@vserver:/# grep ‐i DocumentU<br />

Root /etc/apache2/sites‐enabled/U<br />

000‐default<br />

DocumentRoot /var/www/<br />

Das grep-Kommando durchsucht die angegebene<br />

Datei nach dem Begriff DocumentRoot.<br />

Um hier (wie im vorangegangenen Artikel)<br />

z. B. Drupal zu installieren, würden Sie den<br />

Inhalt des Drupal-Archivs direkt in den Ordner<br />

/var/​www verschieben und dann genauso<br />

vorgehen wie bei der Installation in einfachem<br />

Webspace. Dann werden Sie auch wieder die<br />

Zugangsdaten für die SQL-Datenbank benötigen.<br />

Falls der Webhoster bereits eine Datenbank<br />

für Sie vorinstalliert hat, finden Sie die<br />

Zugangsdaten auf der Verwaltungsoberfläche<br />

für Ihren Root-/ V-Server. Andernfalls installieren<br />

und konfigurieren Sie MySQL (die am<br />

häufigsten eingesetzte Datenbanksoftware)<br />

manuell, was aber einen längeren Blick in die<br />

Dokumentation erfordert.<br />

Zugriff auf die Server-Shell<br />

Um überhaupt in den Verzeichnissen auf dem<br />

Server navigieren und Shell-Befehle eingeben<br />

zu können, müssen Sie sich zunächst auf dieser<br />

Maschine einloggen. Dazu nutzen Sie auf<br />

Ihrem heimischen Rechner das Secure-Shell-<br />

Kommando ssh. Sie können sich damit als<br />

Administrator auf dem Root-/ V-Server einloggen,<br />

indem Sie<br />

ssh root@12.34.56.78<br />

Abb. 4: plesk zeigt hier die Liste der automatisch erzeugten Backups eines V­servers an.<br />

eingeben. Dabei müssen Sie 12.34.56.78<br />

durch die IP-Adresse der Servers ersetzen, die<br />

Ihnen Ihr Provier mitteilt. Haben Sie mit dem<br />

Server auch eine Domain mitgebucht (z. B.<br />

meinedomain.de), können Sie auch<br />

80 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


ssh root@meinedomain.de<br />

schreiben. Während des Verbindungsaufbaus fragt ssh nach dem<br />

Root-Passwort des Servers, das Sie blind tippen; danach sind Sie auf<br />

der Maschine eingeloggt und geben nun Shell-Befehle ein, die direkt<br />

auf dem Server ausgeführt werden. Mit [Strg-D] (oder durch Eingabe<br />

von exit) beenden Sie die Verbindung.<br />

Am geänderten Shell-Prompt (der Eingabeaufforderung) können Sie<br />

immer sehen, ob Sie lokal oder auf dem Server arbeiten; Abbildung<br />

3 zeigt ein Beispiel für einen Loginvorgang und die Abmeldung.<br />

Mit screen (siehe Artikel ab Seite 116) können Sie Sitzungen auf<br />

dem Server aufrecht erhalten, obwohl Sie sich abmelden. Damit ist<br />

auch die übliche Zwangstrennung durch Ihren Internetprovider unproblematisch<br />

– ohne screen werden bei einer Trennung der SSH-<br />

Verbindung alle auf dem Server (in dieser Shell) laufenden Programme<br />

abgebrochen.<br />

Backup<br />

V-Server bieten oft eine integrierte Datensicherung, denn der Hostinganbieter<br />

hat Zugriff auf Ihre Daten, die sich in einer virtuellen<br />

Festplatte befinden – also kann er diese Daten auch sichern (Abbildung<br />

4). Bei einem echten Root-Server ist das nicht der Fall: Spätestens<br />

nachdem Sie das anfangs vom Provider gesetzte Root-Passwort<br />

geändert haben, haben Sie ihn wirkungsvoll ausgesperrt. Bei Root-<br />

Servern müssen Sie also selbst für eine Datensicherung sorgen.<br />

Umgekehrt können Sie Ihren Server auch zur Sicherung Ihrer privaten<br />

Daten vom heimischen PC nutzen, indem Sie regelmäßig Dateien<br />

über eine sichere Verbindung auf den Root-/ V-Server kopieren. Dabei<br />

sollten Sie aber beachten, dass der Server permanent unter der<br />

immer gleichen IP-Adresse aus dem ganzen Internet erreichbar und<br />

damit Angriffsversuchen stärker als Ihr privater PC daheim ausgesetzt<br />

ist. Vertrauliche Daten sollten Sie daher vor dem Kopieren auf<br />

den Server zunächst verschlüsseln, z. B. mit TruPax (siehe Artikel<br />

ab Seite 12 in dieser Ausgabe).<br />

Entscheidung<br />

In jedem Fall sollten Sie sich vor dem Vertragsabschluss genau informieren<br />

und vergleichen: V- und Root-Server gibt es in zahlreichen<br />

Ausbaustufen und zu sehr unterschiedlichen Preisen. Wenn Ihnen<br />

in diesem Artikel vieles unklar geblieben ist, dürfte der Einstieg mit<br />

gemietetem Webspace (also die kleinere Lösung) zunächst die bessere<br />

Wahl sein – ein Umzug Ihrer Webseiten vom Webspace auf einen<br />

richtigen Server ist jederzeit möglich. (hge)<br />

n<br />

Infos<br />

[1] NX: http:// www. nomachine. com/ (http:// ezlx. de/ c2k5)<br />

[2] FreeNX: http:// freenx. berlios. de/ (http:// ezlx. de/ c2k6)<br />

[3] Webserver Apache: http:// httpd. apache. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c2k4)<br />

[4] Plesk: http:// www. parallels. com/ de/ products/ plesk<br />

(http:// ezlx. de/ c2k1)<br />

[5] Virtuozzo Power Panel: http:// www. parallels. com/ de/<br />

products/ virtuozzo/ tools/ ppp/ (http:// ezlx. de/ c2k2)<br />

[6] Buch „Root-Server einrichten und absichern“, Open<br />

Source Press, https:// www. opensourcepress. de/ index.<br />

php? 26& tt_products=161 (http:// ezlx. de/ c2k3)<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

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Root- und V-Server Workshop<br />

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Workshop<br />

Dual-Head-Betrieb<br />

Zwei Monitore am Linux-PC<br />

Verdoppelt<br />

Große Monitore stellen 2560 x 1440 Pixel dar<br />

– genug Platz für zahlreiche Fenster. Doch<br />

nicht jeder hat das Geld für ein solches Gerät,<br />

darum ist es oft sinnvoll, mehrere Bildschirme<br />

an einen PC anzuschließen.<br />

© Hans-Georg Eßer<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Monitore mit 20 bis 22 Zoll Bildschirmdiagonale<br />

gibt es für unter<br />

100 Euro. Selbst zwei oder drei<br />

dieser Geräte sind zusammen billiger als ein<br />

großes Gerät mit 27 Zoll, und im Zweifelsfall<br />

reaktivieren Sie den alten Röhrenmonitor, der<br />

im Keller steht. Zudem benötigen die Riesendisplays<br />

spezielle Grafikkarten, die mit den<br />

hohen Auflösungen zurechtkommen. Dagegen<br />

ist es meist problemlos, zwei kleinere Monitore<br />

parallel am PC zu betreiben, weil die<br />

üblichen Grafikkarten je einen DVI- und einen<br />

VGA-Ausgang besitzen und diese mit unterschiedlichen<br />

Inhalten versorgen können.<br />

Unter Windows oder am Mac ist es kein Problem,<br />

einen zweiten Monitor anzuschließen:<br />

Der wird dort sofort erkannt und kann passend<br />

konfiguriert werden. Für Beamer-Präsentationen<br />

will man meist den Inhalt des Desktops<br />

spiegeln (also auf beiden Geräten dasselbe<br />

anzeigen), bei der Arbeit am Schreibtisch<br />

hingegen will man den zusätzlichen<br />

Bildschirm für die Anzeige weiterer Fenster<br />

nutzen. Wie verhält sich ein Linux-System,<br />

wenn Sie das Zwei-Bildschirm-Setup nutzen<br />

möchten, und was gibt es gegebenenfalls zu<br />

konfigurieren? Darüber gibt dieser Artikel<br />

Aufschluss.<br />

DVI und VGA<br />

Wir gehen im Folgenden immer davon aus,<br />

dass Sie Ihren Hauptmonitor via DVI anschließen<br />

– die DVI-Schnittstelle ist digital und erlaubt<br />

eine bessere Bildqualität. Der VGA-Port<br />

nutzt veraltete analoge Technik und soll darum<br />

nur zum Anschluss des Zweitgeräts dienen.<br />

Den zweiten Monitor schalten Sie lediglich<br />

bei Bedarf hinzu; das Ziel ist, dass Linux<br />

selbstständig erkennt, wann der zweite Monitor<br />

vorhanden ist, und in dem Fall den Desktop<br />

erweitert. Schalten Sie das Gerät wieder<br />

aus, sollte das idealerweise rückgängig gemacht<br />

werden. Diese Maximalanforderungen<br />

lassen sich leider nicht umsetzen, beim Anund<br />

Abstöpseln ist unter Linux fast immer<br />

Handarbeit nötig.<br />

Nvidia, ATI/ AMD und andere<br />

Für Linux-Benutzer ist der Hersteller der Grafikkarte<br />

relevant, außerdem hängt es vom<br />

eingesetzten Desktop (KDE oder Gnome) ab,<br />

was passiert, wenn Sie einen zweiten Monitor<br />

anschließen.<br />

Wenn Sie nicht wissen, welche Grafikkarte<br />

in Ihrem Rechner verbaut ist, hilft ein Ausflug<br />

auf die Kommandozeile, bei dem Sie Linux<br />

fragen, welche Karte es erkannt hat. Öffnen<br />

Sie dazu über [Alt-F2] und Eingabe von<br />

konsole ein Terminalfenster und geben Sie<br />

darin den folgenden Befehl ein:<br />

Abb. 1: Der neue Monitor ist zunächst deaktivert, und seine Anzeige<br />

bleibt schwarz. In den Einstellungen ändern sie das.<br />

Abb. 2: Geben sie die gewünschte Auflösung für den zweiten<br />

Monitor ein und legen sie die Anordnung der Geräte fest.<br />

82 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Dual-Head-Betrieb<br />

Workshop<br />

/sbin/lspci ‐nn | grep VGA<br />

Das so genannte Pipe-Zeichen „|“ erreichen Sie<br />

über [AltGr-


Workshop<br />

Dual-Head-Betrieb<br />

Abb. 6: Über das Monitor-Icon in der startleiste ändern<br />

sie schnell die Auflösungen der angeschlossenen Monitore<br />

– wenn das programm krandrtray läuft.<br />

KRandRTray<br />

Sie müssen nicht für jede Einstellungsänderung<br />

die Bildschirmverwaltung starten: Wenn<br />

Sie nur die Auflösung an einem der Monitore<br />

verändern oder zwischen Spiegelung und getrennten<br />

Inhalten wechseln möchten, geht das<br />

auch über ein Icon im Systemabschnitt der<br />

KDE-Startleiste – das müssen Sie dort aber<br />

erst erzeugen. Dazu starten Sie das Programm<br />

KRandRTray, indem Sie mit [Alt-F2] ein<br />

Schnellstartfenster öffnen und darin den Befehl<br />

krandrtray eingeben.<br />

Klicken Sie auf das neue Icon, das einen Monitor<br />

darstellt, öffnet sich der bereits bekannte<br />

komplexe Konfigurationsdialog von KDE. Für<br />

das schnelle Umschalten klicken Sie das Icon<br />

mit der rechten Maustaste an; dann klappt ein<br />

Menü auf, aus dem Sie zunächst einen der<br />

„xrAnDr“ AUf DEr konsoLE<br />

Abb. 7: „xrandr“ zeigt in der shell die aktuellen Einstellungen<br />

für alle Monitore an.<br />

beiden Monitore<br />

und<br />

dann die für<br />

dieses Gerät<br />

gewünschte<br />

Bildschirmauflösung<br />

auswählen (Abbildung 6). Alternativ rufen<br />

Sie aus diesem Menü Ausgaben vereinheitlichen<br />

auf, um auf beiden Bildschirmen dasselbe<br />

anzuzeigen. Das Tool ist auch für Anwender<br />

nützlich, die nur einen einzelnen Monitor<br />

betreiben möchten, weil es die schnelle<br />

Änderung der Auflösung erlaubt.<br />

Um KRandRTray künftig automatisch zu starten,<br />

rufen Sie die Systemverwaltung über das<br />

KDE-Menü auf und wählen darin den Eintrag<br />

Systemverwaltung / Starten und Beenden aus.<br />

Abb. 8: nvidia bringt mit seinem proprietären treiber auch ein tool mit,<br />

das die Einrichtung des Zweitmonitors übernimmt.<br />

Wer lieber mit der Konsole arbeitet, kann<br />

einen neuen Monitor auch mit xrandr in Betrieb<br />

nehmen: Wenn Sie<br />

xrandr ‐‐auto<br />

eingeben, sucht das Tool nach angeschlossenen<br />

Bildschirmen und aktiviert sie. Das<br />

Resultat ist meist eine Spiegelung, so dass<br />

beide Monitore denselben Inhalt zeigen.<br />

xrandr besitzt zahlreiche Optionen, mit denen<br />

Sie auch dafür sorgen können, dass der<br />

Desktop auf den<br />

zweiten Monitor erweitert<br />

wird. Details<br />

dazu verrät die Manpage<br />

zu xrandr; weitere<br />

Informationen<br />

gibt es auch im UbuntuUsers-Wiki<br />

[2].<br />

Rufen Sie xrandr<br />

ohne Parameter auf,<br />

zeigt es alle erkannten<br />

Monitore und die<br />

jeweils unterstützten<br />

Bildschirmauflösungen<br />

an (Abbildung 7).<br />

Im Bereich Autostart klicken Sie dann auf Programm<br />

hinzufügen. Es öffnet sich ein Programmauswahldialog,<br />

in dem Sie oben im<br />

Textfeld krandrtray eingeben. Bestätigen Sie<br />

Ihre Eingabe mit OK und klicken Sie im folgenden<br />

Fenster nochmals auf OK. Jetzt können<br />

Sie sich probeweise vom System ab- und<br />

wieder anmelden; das Monitor-Icon sollte automatisch<br />

in der Startleiste erscheinen.<br />

Nvidia-Settings<br />

Wenn Sie die Nvidia-Treiber vom Hersteller<br />

einsetzen, funktioniert die Einrichtung über<br />

xrandr und die KDE- oder Unity-eigenen Einstellungstools<br />

nicht. Stattdessen müssen Sie<br />

das Programm nvidia‐settings verwenden, das<br />

bei der Installation der Treiber [1] auch den<br />

Weg auf Ihre Festplatte gefunden hat. Sie starten<br />

es, indem Sie mit [Alt-F2] ein Schnellstartfenster<br />

öffnen und nvidia‐settings eingeben.<br />

Nach dem Anschließen eines zweiten Monitors<br />

zeigt dieser im Regelfall zunächst denselben<br />

Inhalt wie das erste Gerät an. Klicken Sie<br />

im Nvidia-Settings-Fenster links auf den Punkt<br />

X Server Display Configuration und wählen<br />

Sie dann rechts neben Configuration die Option<br />

TwinView (Abbildung 8).<br />

Klicken Sie in der Übersicht eines der Rechtecke<br />

an, welche die beiden Bildschirme repräsentieren.<br />

Dann können Sie die Einstellungen<br />

für das Gerät anpassen. Auch Positionsangaben<br />

(rechts von, links von) stellen Sie hier<br />

ein. Alternativ verschieben Sie die Rechtecke<br />

mit der Maus an passende Positionen.<br />

84 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Dual-Head-Betrieb<br />

Workshop<br />

Maus gedrückt halten, können Sie die Kontrollleiste<br />

an den unteren Rand verschieben.<br />

Anschließend können Sie die leere Leiste mit<br />

Inhalten bestücken.<br />

LibreOffice Presenter<br />

Abb. 9: Eine neue leere kontrollleiste landet standardmäßig am oberen rand des Bildschirms<br />

– sie können sie nach unten ziehen.<br />

Sie übernehmen die<br />

geänderten Einstellungen<br />

mit einem<br />

Klick auf Apply (Anwenden)<br />

– sie gelten<br />

dann aber nur für die<br />

laufende Sitzung.<br />

Um die neuen Vorgaben<br />

dauerhaft zu<br />

speichern, müssen<br />

Sie mit Save to X<br />

Configuration File<br />

eine Konfigurationsdatei<br />

erzeugen, die<br />

Sie zunächst in Ihrem<br />

Home-Verzeichnis<br />

Abb. 10: praktisch für Vortragende:<br />

Libreoffice zeigt auf dem Notebook-Display<br />

eine <strong>Vorschau</strong> auf die nächste Folie<br />

und die seit dem Beginn der präsentation<br />

vergangene Zeit an.<br />

Sie diese auch auf<br />

dem zweiten Monitor<br />

sehen, klicken<br />

Sie mit der rechten<br />

Maustaste auf den<br />

leeren Desktop und<br />

wählen aus dem<br />

Kontextmenü den<br />

Eintrag Kontrollleiste<br />

hinzufügen / Default<br />

Panel bzw. Kontrollleiste<br />

hinzufügen /<br />

Standard-Kontrollleiste<br />

– diese Funktion<br />

führte im Test<br />

allerdings sowohl<br />

(als xorg.conf) speichern und dann in ei-<br />

nem mit [Alt-F2] und Eingabe von konsole<br />

geöffneten Terminalfenster über das Kommando<br />

sudo cp xorg.conf /etc/X11/<br />

in das systemweite Konfigurationsverzeichnis<br />

/etc/ X11 kopieren.<br />

unter Kubuntu als auch unter OpenSuse zu<br />

einem Absturz eines Teils der grafischen<br />

Oberfläche (mit automatischem Neustart).<br />

Testen Sie also, ob das Feature bei Ihnen<br />

funktioniert. Falls nicht, müssen Sie auf Aktualisierungen<br />

von KDE warten, die das Problem<br />

beheben.<br />

Was im Test immer gelang, war das Anlegen<br />

einer leeren Kontrollleiste über Kontrollleiste<br />

KDE auf zwei Displays<br />

KDE stellt sich sofort darauf ein, dass Sie mit<br />

zwei Monitoren arbeiten: Wenn Sie z. B. ein<br />

Fenster durch Klick auf die Maximieren-<br />

Schaltfläche vergrößern, füllt es nur einen der<br />

Bildschirme (und nicht etwa den ganzen, auf<br />

beide Displays verteilten Desktop) voll aus.<br />

hinzufügen / Leere Kontrollleiste. Diese taucht<br />

dann am oberen Rand des zweiten Monitors<br />

auf. Um sie nach unten zu verschieben, klicken<br />

Sie diese am rechten Rand an. Sie klappt<br />

dadurch auf und präsentiert unter anderem<br />

eine Schaltfläche Bildschirmkante (Abbildung<br />

9). Wenn Sie diese anklicken und die<br />

Auch die Mechanismen,<br />

mit denen Sie<br />

ein Fenster durch<br />

Verschieben an den<br />

linken oder rechten<br />

Rand bzw. in eine<br />

Ecke auf die Hälfte<br />

oder ein Viertel der<br />

Bildschirmgröße<br />

maximieren können,<br />

funktionieren wie<br />

gehabt.<br />

Nach der Erweiterung<br />

des Desktops<br />

sehen Sie die KDE-<br />

Startleiste zunächst<br />

nur auf dem Hauptbildschirm.<br />

Wollen<br />

Abb. 11: Anzeigen vertauscht? Wenn Libreoffice die Navigationsansicht<br />

an den Beamer schickt, ändern sie die Einstellungen.<br />

Nutzen Sie ein Notebook zur Präsentation mit<br />

einem Beamer, haben Sie zwei Möglichkeiten:<br />

Sie können einfach die Anzeige vom Notebook-Display<br />

auf den Beamer verdoppeln<br />

(spiegeln) und dann Ihre Präsentation starten.<br />

Das Präsentationsprogramm von LibreOffice<br />

unterstützt aber separate Anzeigen auf beiden<br />

Ausgängen und bietet dann ein komfortables<br />

Feature, bei dem auf dem Notebook-Display<br />

nicht nur die jeweils aktuelle Folie, sondern<br />

auch eine <strong>Vorschau</strong> auf die nächste Folie sowie<br />

einige Navigationshilfen erscheinen (Abbildung<br />

10).<br />

Damit Sie diese Funktion nutzen können,<br />

müssen Sie den angeschlossenen Beamer als<br />

separates Display (mit eigenen Inhalten) einrichten.<br />

LibreOffice erkennt automatisch, dass<br />

Sie zwei Displays verwenden, bringt aber<br />

eventuell die Reihenfolge durcheinander.<br />

Wenn beim Start der Präsentation (mit [F5])<br />

die Vollbildfolien auf dem Notebook und die<br />

Navigationshilfe auf der Leinwand erscheinen,<br />

rufen Sie über den LibreOffice-Menüpunkt<br />

Bildschirmpräsentation / Bildschirmpräsentationseinstellungen<br />

ein Einstellungsfenster<br />

auf, in dem Sie im unteren Bereich<br />

Mehrere Bildschirme einen anderen Präsentationsbildschirm<br />

eintragen: Wechseln Sie von<br />

Bildschirm 1 (primär) zu Bildschirm 2 (Abbildung<br />

11).<br />

Gut, nicht sehr gut<br />

Was das automatische Anpassen des Desktops<br />

beim Ein- und Ausstöpseln von Monitoren<br />

angeht, hat Linux im Vergleich zu Windows<br />

oder Mac OS X noch ein wenig Nachholbedarf.<br />

Die erforderlichen manuellen<br />

Schritte sind aber erträglich, und wenn Sie Ihren<br />

Rechner dauerhaft mit zwei Bildschirmen<br />

betreiben, sind sie auch nur einmal nötig. Danach<br />

erfreuen Sie sich an einem gigantisch<br />

großen Desktop. (hge)<br />

n<br />

Infos<br />

[1] Einrichten der Nvidia- und ATI-<br />

Treiber: Martin Loschwitz, „Flotte<br />

Grafik“, <strong>EasyLinux</strong> 04/ 2011, S. 44 ff.<br />

[2] Dokumentation zu RandR:<br />

http:// wiki. ubuntuusers. de/ RandR<br />

(http:// ezlx. de/ c2u1)<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

85


Tipps & Tricks<br />

KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks zu KDE<br />

Besser arbeiten mit KDE<br />

Thomas Drilling<br />

KDEs Standarddateimanager ist Dolphin. Den Vorgänger Konqueror (aus KDE 3) gibt es<br />

trotzdem noch, und mit Krusader macht eine weitere Alternative das Trio komplett. Wir stellen<br />

Tipps zum Dateimanagement vor.<br />

Dateien sind seit der Frühzeit der Datenverarbeitung<br />

eines der wichtigsten<br />

Mittel, die Menschen den Zugang<br />

zu auf Datenträgern gespeicherten binären<br />

Daten erleichtern. Moderne grafische<br />

Desktops wie KDE fügen zwar weitere Elemente<br />

wie Schreibtisch, Papierkorb & Co.<br />

hinzu, Dateien und Verzeichnisse bleiben<br />

aber die zentralen Verwaltungsstrukturen für<br />

die Bedienung des PCs. Das gilt für Linux<br />

noch mehr als für Windows. Darum kommt<br />

einem leistungsfähigen Dateimanager bei jedem<br />

Desktop eine zentrale Bedeutung zu.<br />

KDE hat mit Dolphin, Konqueror und Krusader<br />

gleich drei Kandidaten im Bordgepäck, die<br />

allesamt spezifische Stärken aufweisen.<br />

Dolphin: Komfortabel<br />

01<br />

suchen<br />

Für das Suchen und Filtern stehen unter KDE<br />

mehrere leistungsfähige Möglichkeiten zur<br />

Verfügung. Blenden Sie in Dolphin mit [Strg-<br />

F], über das Suchen-Symbol in der Werkzeugleiste<br />

oder den Menüpunkt Bearbeiten /<br />

Suchen die Suchleiste am oberen Fensterrand<br />

ein, können Sie durch Eingeben des Suchbegriffs<br />

direkt z. B. nach einer Datei suchen.<br />

Dolphin wechselt dann unmittelbar in den<br />

Suchmodus (zu erkennen am Nepomuk-Symbol<br />

im Infobereich). Solange Sie keinen Suchbegriff<br />

eingeben, listet das Ergebnisfenster be-<br />

reits fleißig Resultate auf, im Zweifel schlicht<br />

alle Dateien.<br />

Geben Sie in der Suchleiste einen Dateinamen<br />

ein, wertet Dolphin jeden einzelnen Buchstaben<br />

direkt für das Suchmuster aus, so dass die<br />

Ergebnisausgabe zwischenzeitlich recht unübersichtlich<br />

werden kann, bis Sie den vollständigen<br />

Suchtext eingegeben haben. Zum<br />

Einschränken der Suche können Sie auf die<br />

Spaltenköpfe Dateiname, Inhalt usw. klicken.<br />

Außerdem lassen sich weitere Suchoptionen<br />

mit Ansicht / Seitenleisten / Suchen oder [F12]<br />

in der Seitenleiste einblenden.<br />

Dolphin: Komfortabel<br />

02<br />

filtern<br />

Dolphin bietet Ansichtsfilter. Suchen und Filtern<br />

sind zwei völlig unterschiedliche Dinge:<br />

Für das Filtern benötigt Dolphin keine Datenbank.<br />

Möchten Sie z. B. nur die Anzeige des<br />

Inhalts im aktuellen Verzeichnis aus Übersichtsgründen<br />

einschränken, können Sie am<br />

unteren Rand die Filterleiste mit Extras / Filterleiste<br />

anzeigen einblenden und hier den gewünschten<br />

Filterbegriff eingeben.<br />

Dolphin: Editierbare Adressleiste<br />

03<br />

einblenden<br />

Zwar können Sie mit Hilfe der Seitenleiste<br />

Orte komfortabel durch die Verzeichnisstrukturen<br />

von lokalen und entfernten Datenträgern<br />

oder optischen Laufwerken navigieren,<br />

der direkte Weg über das Eingeben des gewünschten<br />

absoluten Pfades führt trotzdem<br />

manchmal schneller zum Ziel. Da das Hantieren<br />

mit Pfaden und/ oder URLs aber heute<br />

nicht mehr grundsätzlich erforderlich ist und<br />

insbesondere auch Einsteiger abschreckt (das<br />

glauben zumindest die KDE-Entwickler), ist<br />

die Adressen-Eingabezeile standardmäßig deaktiviert.<br />

Sie können sie aber jederzeit mit<br />

Ansicht / Adresse / Editierbare Adressleiste<br />

oder [Strg-L] einblenden.<br />

Dolphin: Unterstützte<br />

04<br />

Protokolle<br />

Dolphin ist nicht nur ein Dateimanager für den<br />

Zugriff auf lokal gespeicherte Dateien, sondern<br />

kann über die unterstützen Protokolle (neben<br />

file sind das u. a. FISH, SMB (Samba), FTP,<br />

SFTP, NFS und WebDAV), auch auf Netzwerkdateisysteme<br />

und FTP-Server zugreifen. Einzig<br />

HTTP, also den Zugriff auf Webseiten, unterstützt<br />

Dolphin nicht, weil dafür unter KDE Rekonq<br />

oder Konqueror vorgesehen sind. Sie<br />

können allerdings durchaus eine URL in der<br />

Adressleiste von Dolphin eingeben; Dolphin<br />

startet dann automatisch den KDE-eigenen<br />

Webbrowser Rekonq mit dieser URL.<br />

Dolphin: Auf FTP-Server<br />

05<br />

zugreifen<br />

Für den Zugriff etwa auf einen populären anonymen<br />

FTP-Server wie cdimage.ubuntu.<br />

com zum Herunterladen einer DVD-<br />

ISO-Datei genügt es, die zugehörige<br />

FTP-Adresse ftp://cdimage.ubuntu.com<br />

in der Adressleiste einzugeben. Unterstützt<br />

übrigens der kontaktierte Server neben FTP<br />

auch HTTP mit WebDAV, und verwenden Sie<br />

absichtlich oder versehentlich die URL http://<br />

cdimage.ubuntu.com/, startet Dolphin folgerichtig<br />

Rekonq mit dieser URL (Abbildung 1).<br />

Der Zugriff über anonymes FTP ist gerade<br />

beim Herunterladen von DVD-Images aber<br />

86<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

meist schneller, und Sie benötigen<br />

keinen Downloadmanager.<br />

FTP-Anmeldungen sind auch mit<br />

Benutzernamen und Passwort<br />

möglich; Dolphin blendet dann<br />

den zugehörigen Anmeldedialog<br />

ein und erlaubt auch abgesicherte<br />

Verbindungen (SFTP).<br />

Dolphin: Editierbare<br />

06<br />

Adessleiste nutzen<br />

Die editierbare Adressleiste eignet<br />

sich nicht nur für den Zugriff auf<br />

FTP-Server oder Netzwerkverzeichnisse<br />

(etwa auf einem Windows-<br />

oder Samba-Server), sondern<br />

unterstützt noch eine Reihe<br />

weiterer Protokolle. Welche das<br />

im Einzelnen sind, finden Sie<br />

leicht heraus: Solange oder sobald<br />

die Adressleiste keine Einträge<br />

enthält, blendet Dolphin links davon ein kleines<br />

Symbol mit einem abwärts gerichteten<br />

Pfeil ein, dem das jeweils zuletzt verwendete<br />

Protokoll vorangestellt ist. Klicken Sie darauf,<br />

erscheint eine Liste unterstützter Protokolle<br />

und weiterer Funktionen (Abbildung 2).<br />

Dolphin: Sicherer Dateitransfer mit<br />

07<br />

FISH<br />

Sehr nützlich ist Dolphins Unterstützung für<br />

das FISH-Protokoll (Files transferred over<br />

Shell), das sichere Dateiübertragungen via SSH<br />

(Secure Shell) erlaubt und ursprünglich für den<br />

Dateimanager Midnight Commander entwickelt<br />

wurde. Heute unterstützen speziell die KDE-<br />

Dateimanager Krusader, Konqueror und Dolphin<br />

FISH. Da der FISH-Zugriff auf Serverseite<br />

lediglich SSH, eine Shell und eine Handvoll<br />

Standardwerkzeuge, z. B. ls, cat und dd voraussetzt,<br />

können Sie mit FISH und Dolphin auf<br />

sehr sichere und einfache Weise<br />

Dateien von einem entfernten Server<br />

herunter- oder hochladen. Um<br />

auf ein entferntes Verzeichnis zuzugreifen,<br />

genügt es z. B., die URL<br />

fish://IP‐Adresse/Home‐Verzeichnis<br />

einzugeben und den automatisch<br />

von Dolphin angezeigten Anmeldedialog<br />

auszufüllen. Die Dateitransfers<br />

erledigen Sie dann wie<br />

bei FTP per Drag & Drop.<br />

Abb. 1: Mit Dolphin brauchen sie keinen externen FTp-client.<br />

down-Menü mit weiteren Protokollen und<br />

Funktionen ein. Wählen Sie hier etwa den Eintrag<br />

programs, zeigt Dolphin die aus dem Kick-<br />

Off-Programmstarter bekannte hierarchische<br />

Menüstruktur zum Starten von Programmen,<br />

durch die Sie dann nach Belieben navigieren<br />

können, um Programme aufzurufen (Abbildung<br />

3). Sinn und Zweck sind, fast den gesamten<br />

KDE-Desktop auf Wunsch ausschließlich<br />

über den Dateimanager zu steuern. Auch der<br />

Zugriff auf den Mülleimer (trash:/ ) oder auf<br />

mit dem Ordneransicht-Miniprogramm auf<br />

dem Desktop abgelegte Programme desktop:/<br />

ist auf diese Weise schnell möglich.<br />

Dolphin: KDE-Systemeinstellungen<br />

09<br />

über die Adressleiste<br />

Sehr nützlich ist der Eintrag settings:/ , über<br />

den Sie auf KDEs Systemeinstellungen zugreifen<br />

können.<br />

10<br />

Dolphin: KDE-Geräte<br />

über die Adressleiste<br />

Die letzten drei Einträge der beschriebenen<br />

Drop-down-Liste<br />

sind Untermenüs für Geräte, Subversion<br />

und Sonstige. Über den<br />

Eintrag Geräte gelingt z. B. der<br />

Zugriff auf eine Kamera, sofern<br />

diese per USB-Kabel angeschlossen<br />

ist; ansonsten ist es für das<br />

Kopieren der Bilder meist einfacher,<br />

die SD-Karte in einen Kartenleser<br />

zu stecken, weil KDE<br />

dank Plug & Play beim Einstecken<br />

einer Speicherkarte automatisch<br />

das Öffnen des Datenträgers in<br />

Dolphin anbietet.<br />

Dolphin: KIO-Slaves<br />

11<br />

nutzen<br />

Alle bisher beschriebenen Funktionen von<br />

Dolphin, als Dateimanager auf Dienste, Protokolle<br />

oder Geräte zugreifen zu können, basieren<br />

auf so genannten KIO-Slaves (KDE Input/<br />

Output). Dahinter verbirgt sich ein KDE-weit<br />

definiertes virtuelles Dateisystem, das Anwenderprogrammen<br />

wie Dolphin einen einheitlichen<br />

Zugriff auf Netzwerkressourcen und andere<br />

Funktionen ermöglicht.<br />

KDE-Programme greifen über das virtuelle<br />

Dateisystem einheitlich auf Dateien zu, ohne<br />

im Detail etwas über die eigentliche Funktion<br />

des verwendeten Protokolls wissen zu müssen.<br />

Aus Sicht des KDE-Programms sieht jeder<br />

Zugriff wie ein gewöhnlicher Dateizugriff aus.<br />

Soll ein neues Protokoll unterstützt werden,<br />

müssen die KDE-Entwickler kein neues KDE-<br />

Clientprogramm schreiben, sondern lediglich<br />

einen neuen KIO-Slave entwickeln und am<br />

System anmelden.<br />

Dolphin: Editierbare<br />

08<br />

Adressleiste<br />

Die editierbare Adressleiste kann<br />

aber noch mehr. Wie gesehen,<br />

blendet Dolphin bei (noch) leerer<br />

Adressleiste links davon ein Drop-<br />

Abb. 2: Dolphin unterstützt<br />

über kiO-slaves<br />

viele protokolle.<br />

Abb. 3: Dolphin lässt sich auch als programmstarter nutzen.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

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Tipps & Tricks<br />

KDE-Tipps<br />

Abb. 4: konqueror-Nutzer können selbst festlegen, welchen Bildbetrachter<br />

der Dateimanager aufrufen soll.<br />

Abb. 5: Mit Ansichtsprofilen können sie konqueror per klick<br />

zum Dateimanager umfunktionieren.<br />

Möchten Sie einen KIO-Slave nutzen, geben<br />

Sie in der Adressleiste den Namen des KIO-<br />

Slaves, gefolgt von der Zeichenfolge :/ ein.<br />

Neben den bereits erwähnten Protokollen<br />

HTTP, FTP, SSH und WebDAV kennen KDE-<br />

Programme wie Dolphin noch zahlreiche weitere<br />

KIO-Slaves, wie etwa POP3, IMAP, Bluetooth<br />

oder unterschiedliche Archivformate<br />

wie ZIP oder Tar. Zudem gibt es KIO-Slaves,<br />

mit denen Sie auf USB-Sticks, Audio-CDs und<br />

andere Medien zugreifen können. Die meisten<br />

KIO-Slaves kennt Konqueror. Weitere von<br />

Dolphin unterstütze KIO-Slaves finden Sie im<br />

erwähnten Drop-down-Menü unter Sonstige.<br />

Unterstützt Dolphin einen KIO-Slave nicht<br />

selbst, startet er automatisch den Konqueror.<br />

Konqueror: Andere Bildbetrachter<br />

12<br />

nutzen<br />

KDE-Nutzer haben in vielen Dingen die freie<br />

Wahl. Vor allem langjährige KDE-Fans bevorzugen<br />

den Dateimanager Konqueror wegen<br />

des größeren Funktionsumfangs und der umfangreicheren<br />

Konfigurationsmöglichkeiten.<br />

So benutzt etwa Dolphin zum Anzeigen einer<br />

Bilddatei stets den Bildbetrachter Gwenview<br />

und zeigt ein mit links angeklicktes Bild in einem<br />

separaten Fenster an.<br />

Konqueror-Nutzer können das<br />

Verhalten ihres Dateimanagers<br />

beim Anklicken einer Bilddatei<br />

nach Belieben einstellen. Sie<br />

können entscheiden, welchen<br />

Bildbetrachter sie verwenden<br />

möchten. Zwar gehört Gwenview<br />

zu den besten Tools seiner<br />

Zunft, eventuell möchten Sie<br />

beim Anklicken einer Bilddatei<br />

aber auch ein vollwertiges Bildbearbeitungsprogramm<br />

starten.<br />

Die zugehörige Einstellung finden<br />

Sie in den KDE-Systemeinstellungen<br />

im Bereich Allgemeines<br />

Erscheinungsbild und Verhalten<br />

unter Dateizuordnungen.<br />

Navigieren Sie hier zum Metatyp Image und<br />

markieren Sie den gewünschten Bilddateityp,<br />

z. B. jpg. Im rechten Teil des Dialogfensters<br />

wird damit die Liste Rangfolge der zugeordneten<br />

Anwenderprogramme sichtbar (Abbildung<br />

4). Hier können Sie nicht nur mit Hilfe<br />

der Schaltflächen Nach oben bzw. Nach unten<br />

die Reihenfolge der installierten Bildbearbeitungsprogramme<br />

Ihren Wünschen anpassen,<br />

sondern mit Hinzufügen auch weitere installierte<br />

Anwendungen zuordnen oder die Prioritätenliste<br />

durch Löschen der markierten Anwendung<br />

verkleinern. Ist der gewünschte Dateityp<br />

nicht dabei, können Sie bei der Gelegenheit<br />

im Bereich darüber auch gleich mit<br />

Hinzufügen die zugeordneten Dateimuster erweitern,<br />

etwa um *.JPG.<br />

Konqueror: Bildbetrachter<br />

13<br />

einbetten<br />

Nicht jeder Nutzer begrüßt die Voreinstellung,<br />

dass Konqueror beim Anklicken einer Bilddatei<br />

einen zugeordneten Bildbetrachter oder<br />

ein Bildbearbeitungsprogramm in einem separaten<br />

Fenster öffnet. Wer ein Bild explizit bearbeiten<br />

möchten, kann das über den Kontextmenüeintrag<br />

Öffnen mit ohnehin tun. Im<br />

Abb. 6: Ungewöhnlich ist die kreisförmige Darstellung, die schnell<br />

anzeigt, wie viel platz welche Dateien belegen.<br />

Dateimanager genügt den meisten Nutzern<br />

eine schnelle Voransicht, die möglichst keinen<br />

zusätzlichen Desktopplatz mit einem zweiten<br />

Fenster vergeuden soll. Neben der Möglichkeit,<br />

in Konqueror den Ansichtsmodus Symbole<br />

mit der Option Ansicht / <strong>Vorschau</strong> kombinieren<br />

zu können, besitzt Konqueror auch<br />

einen eingebetteten Bildbetrachter.<br />

Um den eingebetteten Bildbetrachter zu verwenden,<br />

wechseln Sie im Dialog Dateizuordnungen<br />

(in den KDE-Systemeinstellungen unter<br />

Allgemeines Erscheinungsbild und Verhalten)<br />

beim markierten Bilddateityp zum Reiter<br />

Einbetten und aktivieren die Option Datei im<br />

eingebetteten Betrachter anzeigen.<br />

Dolphin zeigt dann jede mit links angeklickte<br />

Bilddatei im Einbettungsmodus an. Wem es<br />

zu mühselig ist, dies für jeden einzelnen Bilddateityp<br />

zu tun, der kann auch einfach den<br />

Metatyp image markieren und dann im rechten<br />

Bereich des Dialogs bei Linksklick‐Aktion<br />

den Eintrag Datei im eingebetteten Betrachter<br />

anzeigen wählen.<br />

Übrigens finden Sie die gleichen Einstellungen<br />

auch in Konqueror selbst unter Einstellungen<br />

/ Konqueror einrichten / Dateiverwaltung /<br />

Dateizuordnungen.<br />

Konqueror: Als Dateimanager<br />

einrichten<br />

14<br />

Konqueror war über viele Jahre<br />

der Standard-Webbrowser und<br />

-Dateimanager des KDE-Desktops<br />

und hat in dieser Zeit immer<br />

mehr Funktionen erhalten. Funktional<br />

übertrifft er Dolphin um<br />

ein Vielfaches, spaltet aber auch<br />

die Nutzergemeinde: Zwar ist<br />

Konqueror primär als Webbrowser<br />

konzipiert, er kann aber viele<br />

andere KDE-Programme integrieren,<br />

was der eigentliche Grund<br />

für die überwältigende Funktionsvielfalt<br />

ist. Hinzu kommen<br />

die erwähnten KIO-Slaves. Au-<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

ßerdem ist Konqueror anpassbar und kann sogar<br />

Einstellungsprofile verwalten.<br />

Starten Sie Konqueror zum ersten Mal, und<br />

möchten Sie das Programm primär als Dateimanager<br />

nutzen, sollten Sie zunächst mit [F9]<br />

oder über den Menüpunkt Einstellungen / Navigationsbereich<br />

anzeigen dafür sorgen, dass<br />

Sie bequem durch die Verzeichnishierarchien<br />

navigieren können. Es geht aber noch komfortabler,<br />

denn Konqueror kennt auch so genannte<br />

Ansichtsprofile, die Sie unter Einstellungen<br />

/ Ansichtsprofil laden finden (Abbildung<br />

5). Für den Einsatz als Dateimanager ist<br />

Dateiverwaltung die richtige Wahl.<br />

Konqueror: Kreisförmige<br />

15<br />

Ansicht<br />

Über den Sinn der einen oder anderen Funktion<br />

in Konqueror lässt sich trefflich streiten,<br />

einzigartig ist der Anzeigemodus Kreisförmige<br />

Darstellung aber auf jeden Fall. Ob sie nützlich<br />

ist, müssen sie selbst entscheiden, die<br />

Funktion hilft aber dabei, sich einen visuellen<br />

Eindruck von der Belegungsdichte und Datenverteilung<br />

eines Verzeichnisses oder Datenträgers<br />

zu verschaffen. Rufen Sie dazu den<br />

Menüpunkt Ansicht / Anzeigemodus / Kreisförmige<br />

Darstellung auf (Abbildung 6).<br />

Konqueror: Audio-CDs<br />

16<br />

konvertieren<br />

Mit dem KIO-Slave audiocd:/ können Sie auf<br />

einfache und komfortable Weise Audio-CDs<br />

auf die Festplatte kopieren (rippen) und dabei<br />

in das gewünschte Format konvertieren. Je<br />

nachdem, welche Codecs installiert sind, zeigen<br />

die Dateimanager Dolphin und Konqueror<br />

bei eingelegter Audio-CD und Verwendung des<br />

KIO-Slaves audiocd:/ (das passiert automatisch<br />

beim Einlegen einer Audio-CD) neben WAV-<br />

Dateien auch Ordner mit den Bezeichnungen<br />

Abb. 9: krusader lässt sich über einen startmenü-Eintrag im root-Modus starten.<br />

FLAC, MP3 und/ oder Ogg Vorbis an (Abbildung<br />

7). Möchten Sie die CD im MP3-Format<br />

auf Ihre Festplatte übertragen, müssen Sie nur<br />

den Inhalt des Ordners MP3 kopieren.<br />

Konqueror: Bildergalerie<br />

17<br />

erstellen<br />

Mit Konqueror können Sie den Inhalt eines<br />

Verzeichnisses, das Fotos enthält, mit [Strg-I]<br />

oder Extras / Bildergalerie erstellen in einem<br />

separaten Fenster als Bildergalerie darstellen,<br />

um sich so unter anderem einen schnellen<br />

Überblick über den Inhalt zu verschaffen. Ein<br />

vorgeschalteter Dialog bietet Ihnen umfangreiche<br />

Möglichkeiten zur Gestaltung der Galerie,<br />

inklusive Titel, Schriftart und Größe sowie<br />

Vorder- und Hintergrundfarbe (Abbildung 8).<br />

Dateimanager Krusader<br />

18<br />

nutzen<br />

KDE kennt mit Krusader noch einen dritten<br />

sehr leistungsfähigen Dateimanager. Dieser ist<br />

allerdings bei den meisten Distributionen nicht<br />

standardmäßig installiert. Kubuntu-Nutzer<br />

können das durch Eingeben von sudo apt‐get<br />

install krusader in einem Terminalfenster im<br />

Handumdrehen nachholen. OpenSuse-Nutzer<br />

installieren Krusader mit YaST.<br />

Die kommende Ausgabe der KDE-Tipps wird<br />

sich unter anderem den Funktionen von<br />

Krusader widmen. Als kleinen Vorgeschmack<br />

möchten wir Sie auf die Möglichkeit hinweisen,<br />

Krusader ohne große Umstände im Root-<br />

Modus zu starten: Rufen Sie dazu den Menüpunkt<br />

Anwendungen / System / Dateimanager<br />

(Krusader – Systemverwaltungsmodus (root))<br />

im Startmenü auf. Krusader sucht übrigens<br />

beim ersten Start zunächst nach den verfügbaren<br />

Werkzeugen und nach Bestätigen mit<br />

OK nach den installierten Packprogrammen.<br />

Danach präsentiert der Dateimanager den Einstellungsdialog,<br />

mit dem Sie das Programm an<br />

Ihre Wünsche anpassen. Im Root-Modus kann<br />

man mit Dateisystemen arbeiten, die für normale<br />

Nutzer nur Lesezugriff erlauben, etwa<br />

das VFAT-Dateisystem einer Smartphone-SD-<br />

Karte (Abbildung 9). (hge)<br />

n<br />

Abb. 7: Dank kiO-slaves können sie mit konqueror eine Audio-cD durch einfaches kopieren<br />

in Mp3-Dateien umwandeln.<br />

Abb. 8: konqueror kann Verzeichnisse<br />

mit Bildern als Bildergalerie darstellen.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

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89


Tipps & Tricks<br />

Gnome-Tipps<br />

Tipps und Tricks zu Gnome<br />

Gnome-Tipps<br />

Heike Jurzik<br />

Gnome ist neben KDE die zweite große Desktopumgebung<br />

für Linux. In den Gnome-Tipps stellen wir regelmäßig<br />

Nützliches und Praktisches für die alternative grafische<br />

Oberfläche vor. Seit Ausgabe 01/ 2012 zeigen wir<br />

Tricks für die dritte Desktopgeneration: die Gnome Shell.<br />

Parcellite: Verbesserte Zwischenablage<br />

für Gnome<br />

01<br />

In den meisten Anwendungen markieren Sie<br />

Text mit der linken Maustaste, um ihn in die<br />

Zwischenablage zu kopieren und an anderer<br />

Stelle über die mittlere Maustaste wieder einzufügen.<br />

Tastenkombinationen wie [Strg-C]/<br />

[Strg-V] sind unter Linux in der Regel nicht<br />

nötig. Der Nachteil dieser Standardzwischenablage:<br />

In ihr befindet sich immer nur der zuletzt<br />

kopierte Text, also ein einziger Eintrag.<br />

Wollen Sie mehrere Textstellen kopieren,<br />

wechseln Sie ständig zwischen den Fenstern<br />

hin und her. Auf ältere Einträge in der Ablage<br />

haben Sie gar keinen Zugriff mehr.<br />

Ein Verlauf für die Zwischenablage muss also<br />

her. Der Clipboard-Manager Parcellite [1] ist<br />

eine mögliche Option für die neuen Gnome-<br />

Versionen. Das praktische kleine Tool ist sowohl<br />

bei OpenSuse als<br />

auch bei Ubuntu in den Paketquellen<br />

enthalten, und<br />

Sie installieren es über den<br />

Paketmanager (Paket parcellite).<br />

Um den Clipboard-<br />

Manager einzusetzen, starten<br />

Sie ihn entweder einmalig<br />

von Hand ([Alt-F2]<br />

und Eingabe von parcellite),<br />

oder Sie melden sich<br />

vom Desktop ab und wieder<br />

an. In der Voreinstellung<br />

ist die Zwischenablage<br />

in den Startprogrammeinstellungen<br />

(Windows-Taste<br />

und Eingabe von start oder<br />

[Alt-F2] und gnome‐session‐properties<br />

tippen) aktiviert.<br />

Das heißt, sie nimmt beim nächsten<br />

Start von Gnome automatisch den Dienst auf<br />

(Abbildung 1).<br />

Unter Gnome 3 finden Sie Parcellite im Benachrichtungsfeld<br />

unten rechts, wenn Sie mit<br />

der Maus darüber fahren (Abbildung 2), in<br />

der Variante ohne 3-D-Unterstützung (Gnome<br />

Classic) oben rechts im Systemtray des Panels.<br />

Ein Klick mit der linken Maustaste zeigt<br />

die letzten Einträge (Voreinstellung sind 25)<br />

sowie Funktionen, um die Ablage zu bearbeiten<br />

und zu löschen. Standardmäßig landen<br />

Einträge in Parcellites Gedächtnis, wenn Sie<br />

etwas mit der Maus kopieren und dann Bearbeiten<br />

/ Kopieren aus dem Menü der Anwendung<br />

wählen oder eben [Strg-C] ([Umschalt-<br />

Strg-C] im Gnome-Terminal) drücken. Die<br />

Anwendung merkt sich Kopiertes nicht nur<br />

über den Desktopneustart hinaus, sondern erinnert<br />

sich sogar nach einem Reboot daran.<br />

Abb. 1: parcellite landet nach der installation automatisch<br />

in der Liste der Gnome-startprogramme.<br />

90 <strong>EasyLinux</strong> 02/2012<br />

©Martin Benavides, http://elmaya.pochorno.com


Gnome-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

Abb. 2: Auf der Gnome shell nistet sich<br />

das praktische clipboard unten rechts im<br />

Benachrichtungsfeld ein.<br />

Klicken Sie mit der linken Maustaste einen<br />

Eintrag aus Parcellites Liste an und drücken<br />

Sie [Strg-V] ([Umschalt-Strg-V] im Gnome-<br />

Terminal) oder die mittlere Maustaste, um ihn<br />

an anderer Stelle einzufügen. Klicken Sie hingegen<br />

mit der rechten Maustaste auf das Parcellite-Icon,<br />

bringt das ein Menü zum Vorschein,<br />

über das Sie das Programm beenden<br />

und konfigurieren.<br />

Abb. 3: parcellite unterstützt selbst definierte Aktionen.<br />

Das Beispiel zeigt zwei Einträge, die inhalte aus der Zwischenablage<br />

im Browser und im Wörterbuch öffnen.<br />

02 Tastaturshortcuts<br />

für Parcellite<br />

Den im letzten Tipp vorgestellten Clipboard-<br />

Manager müssen Sie nicht zwingend mit der<br />

Maus bedienen – schneller geht’s über die<br />

Tastatur. Drücken Sie etwa [Strg-Alt-H], blendet<br />

Parcellite an der aktuellen Position des<br />

Mauszeigers den Verlauf mit allen Einträgen<br />

der Ablage ein. Mit den Pfeiltasten wandern<br />

Sie in der History hoch und runter, und mit<br />

Druck auf [Eingabe] kopieren Sie den Text<br />

dann in die aktuelle Zwischenablage.<br />

[Strg-Alt-P] bringt das Kontextmenü der rechten<br />

Maustaste mit den Punkten Info, Einstellungen<br />

und Beenden auf den Bildschirm.<br />

Fortgeschritten wird es bei den so genannten<br />

Aktionen, die Sie über [Strg-Alt-A] auf den<br />

Plan rufen. Ganz unten im Menü finden Sie<br />

den Punkt Aktionen bearbeiten. Diesen Konfigurationsdialog<br />

erreichen Sie alternativ auch<br />

über die allgemeinen Programmeinstellungen<br />

(siehe nächster Tipp). Um eine Aktion hinzuzufügen,<br />

klicken Sie auf den entsprechend benannten<br />

Button. Ins erste Feld gehört der<br />

Name für den Menüeintrag, den Sie frei wählen<br />

können. Daneben, in die Abteilung Befehl,<br />

tragen Sie nun das gewünschte Kommando<br />

ein. Dabei steht der Ausdruck %s für den aus<br />

dem Clipboard gewählten Eintrag.<br />

Abbildung 3 zeigt zwei Beispiele für Aktionsdefinitionen<br />

in Parcellite. Der erste Eintrag (Bezeichner<br />

ff) nimmt die Zeichenkette aus der<br />

Zwischenablage (%s) und öffnet diese im<br />

Browser Firefox. Das zweite Element öffnet den<br />

String im Wörterbuchtool Gnome-Dictionary.<br />

Um nun mit einer Aktion zu arbeiten, drücken<br />

Sie [Strg-Alt-H], blättern mit den Pfeiltasten zu<br />

einem Eintrag und drücken [Eingabe], um diesen<br />

zu aktivieren. Anschließend verwenden Sie<br />

[Strg-Alt-A] und suchen für die Zeichenkette<br />

die gewünschte Aktion aus (Abbildung 4).<br />

Gnome-Schnellstarter mit Tab-<br />

03<br />

Completion<br />

Der neue Schnellstarter der Gnome Shell sieht<br />

anders aus als sein Vorgänger. Die Tastenkombination<br />

[Alt-F2] zauberte unter Gnome 2<br />

den Dialog Anwendung ausführen auf den<br />

Desktop, der nicht nur Befehle automatisch<br />

vervollständigt (Klick auf Liste bekannter Anwendungen<br />

anzeigen), sondern auch das Programm-Icon<br />

anzeigt und die<br />

Option bietet, die Anwendung<br />

im Terminal zu öffnen.<br />

Unter Gnome 3 funktioniert<br />

die Tastenkombination [Alt-<br />

F2] nach wie vor – eventuell<br />

müssen Sie den Schalter wieder<br />

aktivieren, wie in den<br />

Gnome-Tipps der letzten Ausgabe<br />

beschrieben. Das Eingabefeld<br />

heißt in der neuen Variante<br />

nur noch Bitte geben<br />

Sie einen Befehl ein: und enthält<br />

keinerlei Zusatzfeatures<br />

mehr. Diese sind laut Aussagen<br />

der Entwickler sämtlich<br />

in die Aktivitäten und das dort enthaltene<br />

Feld Suchbegriff eingeben ausgelagert. Ein<br />

bisschen Komfort gibt es dennoch: Der<br />

Schnellstarter bietet eine Tab-Completion. Geben<br />

Sie die ersten Buchstaben eines Programms<br />

ein und drücken Sie [Tab]. Sobald<br />

Ihre Eingabe eindeutig ist, vervollständigt die<br />

Desktopumgebung den Befehl (Abbildung 5).<br />

Gnome Sushi: Elegante <strong>Vorschau</strong><br />

04<br />

für Nautilus<br />

Die <strong>Vorschau</strong>funktion des Gnome-Dateimanagers<br />

funktioniert unter der neuen Version 3<br />

Abb. 4: parcellite in Aktion: Mit dem selbst definierten Befehl für das Gnome-Wörterbuch<br />

schlagen sie in Windeseile Begriffe aus der Zwischenablage nach.<br />

Abb. 5: Der Gnome-schnellstarter aus dem Vorgänger Gnome 2 (links) und in der neuen<br />

Variante der Gnome shell (rechts): in der aktuellen Ausgabe hilft die Tab-completion<br />

beim Tippen langer Befehle.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

91


Tipps & Tricks<br />

Gnome-Tipps<br />

Abb. 6: Die neue <strong>Vorschau</strong> des Dateimanagers Nautilus heißt sushi. Drücken sie die<br />

Leertaste, blendet ein kleines Fenster eine <strong>Vorschau</strong> für zahlreiche Dateitypen ein. Für<br />

Audio- und Videodateien finden sie eine steuerleiste mit Vorspul- und pausenfunktion.<br />

der Desktopumgebung nur noch eingeschränkt<br />

und auch nicht für alle Dateitypen. Stattdessen<br />

springt das Tool Gnome Sushi in die Bresche.<br />

Es ist in den Paketquellen enthalten: Unter<br />

OpenSuse heißt es sushi und befindet sich im<br />

OSS-Repository, unter Ubuntu installieren Sie<br />

gnome‐sushi über den Paketmanager.<br />

Ein Neustart der Desktopumgebung oder des<br />

Dateimanagers ist nicht nötig; der appetitliche<br />

<strong>Vorschau</strong>effekt ist direkt einsatzbereit. Klicken<br />

Sie mit der linken Maustaste eine Datei<br />

oder einen Ordner einmal an und drücken Sie<br />

die Leertaste. Ein kleines Fenster zeigt für<br />

Verzeichnisse ein Ordnersymbol, die Größe<br />

und die Anzahl der Dateien an. Bei Bilddateien<br />

sehen Sie eine <strong>Vorschau</strong> im Fenster und<br />

bringen diese durch Klick auf das kleine Fadenkreuz<br />

in den Vollbildmodus.<br />

Für Musik- und Videodateien blendet Sushi<br />

eine kleine Steuerleiste ein und gibt die Datei<br />

wieder (sofern das System alle benötigten<br />

<strong>Multimedia</strong>-Codecs hat). Hat<br />

eine MP3-Datei in den ID3-Tags<br />

ein Coverbild verankert, zeigt<br />

Sushi dieses an (Abbildung 6).<br />

[Esc] oder ein Klick auf das<br />

kleine Kreuz oben rechts im<br />

Fenster schließt die <strong>Vorschau</strong>.<br />

Eleganter Fensterwechsel<br />

mit [Alt-Tab]<br />

05<br />

Haben Sie mehrere Programme<br />

geöffnet, wechseln Sie mit [Alt-<br />

Tab] durch die Fenster hindurch,<br />

mit [Umschalt-Alt-Tab] geht’s in<br />

die andere Richtung. Dabei blendet<br />

die Gnome Shell eine <strong>Vorschau</strong><br />

mit entsprechenden Anwendungs-Icons<br />

ein. Ist Ihnen das Symbol zu<br />

nichtssagend, und wollen Sie etwas mehr Informationen<br />

über das Programm sehen, drücken<br />

Sie bei weiterhin gedrückt gehaltener Alt-<br />

Taste [Pfeil runter], um ein kleines <strong>Vorschau</strong>fenster<br />

einzublenden (Abbildung 7).<br />

Für einige der Anwendungen sehen Sie unter<br />

dem Symbol einen kleinen Pfeil. Er weist darauf<br />

hin, dass es mehrere Programmfenster<br />

gibt. Auch durch diese können Sie mit der Tastatur<br />

wechseln. Gehen Sie dazu mit [Alt-Tab]<br />

in die Fensteransicht, drücken Sie über einem<br />

solchen Icon [Pfeil runter] und blättern Sie mit<br />

[Pfeil rechts] und [Pfeil links] durch die einzelnen<br />

Fensteransichten (Abbildung 8).<br />

Abb. 7: Der Fensterwechsel besitzt bei Gnome 3 eine praktische<br />

<strong>Vorschau</strong>funktion (hier aktiviert für das software-center).<br />

Uhr in der oberen Desktopleiste<br />

06<br />

anpassen<br />

In der Voreinstellung zeigt die Uhr mittig im<br />

oberen Panel den Tag (die ersten zwei Buchstaben)<br />

und die aktuelle Uhrzeit im 24-Stunden-Format<br />

(ohne Sekunden). Ein Klick auf<br />

die Uhr blendet eine Schnellansicht des Kalenders<br />

mit einer <strong>Vorschau</strong> für Heute und Morgen<br />

ein. Über Kalender öffnen rufen Sie das Kalendermodul<br />

von Evolution auf den Plan, und<br />

Einstellungen für Datum und Uhrzeit öffnet<br />

den Dialog Systemeinstellungen / Datum und<br />

Zeit. Möglichkeiten zur weiteren Einrichtung<br />

der Panel-Uhr sind nicht vorgesehen.<br />

Im neuen Konfigurationstool der Gnome Shell,<br />

dem DConf-Editor, finden Sie allerdings zwei<br />

weitere Optionen zum Feintuning:<br />

Sollte das Tool nicht installiert sein, rüsten<br />

1<br />

Sie es über den Paketmanager Ihrer Distribution<br />

nach (Paket dconf‐editor unter<br />

OpenSuse und dconf‐tools unter Ubuntu).<br />

Starten Sie die Anwendung über [Alt-F2]<br />

2<br />

und Eingabe von dconf‐editor. Navigieren<br />

Sie in der linken Baumansicht zum Punkt<br />

org / gnome / shell / clock.<br />

In der rechten Fensterhälfte sehen Sie die<br />

3<br />

beiden Konfigurationsschlüssel. Per Mausklick<br />

schalten Sie die Datumsanzeige<br />

(show‐date) und die Darstellung der Sekunden<br />

(show‐seconds) ein.<br />

Dass ein Schlüssel einen anderen als den<br />

Standardwert hat, erkennen Sie an der gefetteten<br />

Schrift. Beide Änderungen sind sofort<br />

aktiv, so dass Sie schnell erkennen können,<br />

ob Ihnen die erweiterte Panel-Uhr gefällt (Abbildung<br />

9). Per Klick auf Set to Default setzen<br />

Sie einen Wert wieder auf die Standardeinstellungen<br />

zurück.<br />

Screencasts per Tastenkombination<br />

aufnehmen<br />

07<br />

In den neuen Gnome-Desktop ist eine Funktion<br />

eingebaut, die ein Video vom Desktop aufzeichnet.<br />

Drücken Sie gleichzeitig [Umschalt-<br />

Strg-Alt-R], aktivieren Sie die Aufzeichnung. In<br />

der unteren rechten Ecke des Bildschirms sehen<br />

Sie einen roten Punkt, der darauf hinweist,<br />

dass Sie gerade aufnehmen (Abbildung<br />

10). Drücken Sie denselben<br />

Shortcut nochmal, stoppt der<br />

Mitschnitt. Anschließend landet<br />

der neue Film als WebM-Datei [2]<br />

(shell‐DATUM‐NUMMER.webm) in<br />

Ihrem Home-Verzeichnis. Die<br />

Gnome-Filme verwenden den VP8-<br />

Videocodec und haben eine Framerate<br />

von 15 Bildern pro Sekunde.<br />

Ton nimmt der Gnome-Recorder<br />

nicht mit auf.<br />

Format für Screencasts<br />

08<br />

verändern<br />

Die Framerate, das Videoformat<br />

und auch die Dateiendung der<br />

92 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Gnome-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

Abb. 8: Der Fensterwechsler zeigt auch <strong>Vorschau</strong>bilder von mehreren Fenstern eines<br />

programms. Mit den pfeiltasten oder der Maus springen sie eines davon gezielt an.<br />

Desktopfilme können Sie ändern. Auch dazu<br />

bemühen Sie den DConf-Editor, wie in Tipp 6<br />

beschrieben. So gehen Sie vor, um anstelle<br />

von WebM-Videos Filme im Format Ogg Theora<br />

mit einer Framerate von 25 Bildern pro<br />

Sekunde zu erstellen:<br />

Starten Sie über [Alt-F2] und Eingabe von<br />

1<br />

dconf‐editor das Einrichtungstool. Die drei<br />

Konfigurationsoptionen zum Gnome-Recorder<br />

finden Sie in der Abteilung org /<br />

gnome / shell / recorder.<br />

Klicken Sie den Eintrag webm rechts neben<br />

2<br />

dem Schlüssel file‐extension doppelt an<br />

und ersetzen Sie den Eintrag durch ogv.<br />

In die Zeile darunter, hinter framerate, tragen<br />

Sie auf dem gleichen Weg die Zahl 25<br />

3<br />

ein.<br />

Hinter pipeline schließlich gehört Folgendes:<br />

4<br />

Abb. 9: in der panel-Uhr blenden sie auf Wunsch das Datum und zusätzlich die sekunden<br />

ein (oben die erweiterte Darstellung, unten das Original).<br />

videorate ! theoraenc ! queue U<br />

! oggmux<br />

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Tipps & Tricks<br />

Gnome-Tipps<br />

Beachten Sie, dass es sich bei den Trennern<br />

um Ausrufezeichen handelt, nicht etwa<br />

Pipe-Zeichen.<br />

Eventuell ist der letzte Eintrag bei Ihnen – so<br />

wie auf zwei Testrechnern – nicht anklickbar,<br />

und der untere rechte Bereich mit den Schlüssel-Beschreibungen<br />

verdeckt das Eingabefeld.<br />

In dem Fall können Sie den pipeline-Schlüssel<br />

einfach über die Kommandozeile setzen:<br />

Öffnen Sie über [Alt-F2] und Eingabe von<br />

1<br />

gnome‐terminal ein Terminalfenster.<br />

Geben Sie folgenden Befehl ein und schicken<br />

Sie ihn per Druck auf [Eingabe]<br />

2<br />

ab:<br />

gsettings set org.gnome.shell.U<br />

recorder pipeline 'videorate !U<br />

theoraenc ! queue ! oggmux'<br />

Danach können Sie über [Strg-D] das Terminal<br />

schließen.<br />

3<br />

Beachten Sie, dass die Werte für den pipeline-<br />

Eintrag in einfache Hochkommata eingeschlossen<br />

sind, damit die Shell die Sonderund<br />

Leerzeichen nicht auswertet. Ein abschließender<br />

Blick ins DConf-Editor-Fenster<br />

sollte die Änderung anzeigen.<br />

Möchten Sie zu einem späteren<br />

Zeitpunkt wieder auf die Standardwerte<br />

zurückwechseln, können<br />

Sie das jederzeit per Klick<br />

auf den Button Set to Default unten<br />

rechts im Konfigurationseditor<br />

tun. Dieser beeinflusst immer<br />

nur den jeweils aktiven Schlüszunehmensel,<br />

so dass Sie also zunächst eine Zeile markieren<br />

müssen, bevor Sie die Schaltfläche betätigen.<br />

Können Sie auch hier den pipeline-<br />

Schlüssel nicht mit der Maus anklicken, ohne<br />

dass der untere Bereich den oberen überlappt,<br />

öffnen Sie wieder ein Terminalfenster und geben<br />

dieses Kommando ein:<br />

gsettings set org.gnome.shell.reU<br />

corder pipeline ''<br />

09<br />

Abb. 10: Film ab –<br />

Gnome 3 bietet eine<br />

eigene Funktion,<br />

um screencasts auf-<br />

Gnome Tweak: Focus follows<br />

Mouse<br />

Um ein Fenster zu aktivieren, klicken Sie normalerweise<br />

mit der linken Maustaste hinein,<br />

und schon hat es den Fokus. Viele Anwender<br />

bevorzugen eine Abkürzung und möchten lediglich<br />

mit der Maus über das zweite Fenster<br />

fahren, um es aktiv zu schalten. Während Sie<br />

dieses Feature in den Gnome-2-Versionen<br />

schnell über die Systemeinstellungen im Bereich<br />

Fenster eingeschaltet hatten, gibt es weder<br />

in den neuen Systemeinstellungen noch<br />

im DConf-Editor die Möglichkeit dazu. Ein<br />

kleines Programm namens Gnome Tweak [3]<br />

springt in die Bresche und konfiguriert Ihre<br />

Sonderwünsche.<br />

Sowohl OpenSuse- als auch Ubuntu-Anwender<br />

müssen den Helfer nachrüsten. Auf allen<br />

von <strong>EasyLinux</strong> unterstützten Distributionen<br />

heißt das Paket gnome‐tweaktool<br />

und befindet sich in den Repositories.<br />

Sie starten es über<br />

das gleichnamige Kommando,<br />

das Sie in ein Schnellstart- oder<br />

Terminalfenster eingeben.<br />

Wechseln Sie links in die Abteilung<br />

Fenster, klicken Sie im<br />

rechten Bereich auf den Button neben Modus<br />

des Fensterfokus und stellen Sie von Click auf<br />

Mouse um.<br />

Neue Webseite mit<br />

10<br />

Gnome-3-Extensions<br />

Für Fans des Mozilla-Browsers Firefox ist das<br />

ein alter Hut: Webbrowser starten, Add-on-<br />

Seite öffnen, per Mausklick eine Erweiterung<br />

installieren, fertig. Auch Gnome-3-Anwender<br />

kommen jetzt in diesen Genuss. Die Entwickler<br />

sind seit ein paar Monaten mit einer neuen<br />

Webseite am Start [4], welche die zentrale<br />

Stelle für Extensions der Gnome Shell werden<br />

soll. Laut eigenen Aussagen funktioniert das<br />

Feature erst ab Gnome-Version 3.2, aber einer<br />

der Testrechner mit Gnome 3.0.1 und Firefox<br />

9.0.1 unterstützte die Extensions per Browser<br />

ebenfalls.<br />

Wenn Sie die URL im Browser öffnen und keinen<br />

Hinweis der Form You do not appear to<br />

have an up to date version of GNOME3 …<br />

(„Sie scheinen keine aktuelle Version von<br />

Gnome 3 zu verwenden.“) sehen, können Sie<br />

das Angebot testen. Auf der Startseite finden<br />

Sie eine Übersicht aller Erweiterungen. Veränderte<br />

Panel-Menüs, das Entfernen einzelner<br />

Symbole aus dem Panel, eine neue Ansicht<br />

für den Fensterwechsler [Alt-Tab], ein Anwendungsmenü<br />

wie aus Gnome 2 – hier gibt<br />

es allerhand praktische Tuningmöglichkeiten<br />

für den Desktop (Abbildung 11).<br />

Wählen Sie einfach die Extension aus, klicken<br />

Sie links oben auf den Schalter (er<br />

wechselt dann von Off auf On) und bestätigen<br />

Sie die Installation. Alle Add-ons landen<br />

im versteckten Verzeichnis ~/ .local/ share/<br />

gnome‐shell/ extensions im eigenen Home-<br />

Verzeichnis und verbleiben auch dort, wenn<br />

Sie diese im Browser wieder deaktivieren.<br />

Die von Ihnen installierten Extensions finden<br />

Sie auf der Webseite übrigens unter Installed<br />

Extensions. (hge)<br />

n<br />

Infos<br />

Abb. 11: Ein Anwendungsmenü wie in der Vorgängerversion von Gnome – das ist nur<br />

eine der angebotenen Extensions, die sie über den Webbrowser installieren können.<br />

[1] Parcellite-Projektseite:<br />

http:// parcellite. sourceforge. net/<br />

(http:// ezlx. de/ c2j1)<br />

[2] Wikipedia-Artikel zu WebM:<br />

http:// de. wikipedia. org/ wiki/ WebM<br />

(http:// ezlx. de/ c2j2)<br />

[3] Gnome Tweak: http:// live. gnome. org/<br />

GnomeTweakTool (http:// ezlx. de/ c2j3)<br />

[4] Extensions für Gnome 3:<br />

https:// extensions. gnome. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c2j4)<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Knoppix und Ubuntu<br />

TIPPS & TrICkS<br />

Tipps und Tricks zu Knoppix und Ubuntu<br />

Knoppix und Ubuntu<br />

Heike Jurzik<br />

Ubuntu Linux und Knoppix basieren auf der Linux-Distribution<br />

Debian – wir verraten Tricks und Kniffe, welche die<br />

Arbeit auf diesen Systemen angenehmer machen.<br />

Ubuntu: Ubuntu-One-Daten<br />

mit Android teilen<br />

01<br />

Bereits seit 2009 ist Canonicals<br />

Cloud-Dienst Ubuntu One fest in<br />

die Distribution integriert. In der<br />

Basic-Variante stehen kostenlos<br />

5 GByte Onlinespeicher auf den<br />

Servern des Herstellers zur Verfügung<br />

[1]; zusätzlich können<br />

Sie weiteren Platz käuflich erwerben.<br />

Ubuntu One synchronisiert<br />

nicht nur ausgewählte Ordner<br />

und Dateien, sondern auch<br />

Tomboy-Notizen und Evolution-<br />

Kontakte und erlaubt auch die<br />

gezielte Freigabe und das Teilen<br />

mit eingeladenen Nutzern.<br />

Die Einrichtung ist schnell erledigt.<br />

Klicken Sie unter Unity im<br />

Dash oder im Systemeinstellungen-Dialog<br />

auf das Ubuntu-One-<br />

Symbol und wählen Sie dann<br />

Abb. 2: Bei der Einrichtung<br />

(oder später<br />

in den App-Einstellungen)<br />

legen<br />

Sie fest, ob das<br />

Handy automatisch<br />

Ihre Fotos, nur zukünftige<br />

Schnappschüsse<br />

oder keine<br />

synchronisiert.<br />

entweder Registrieren, um ein<br />

neues Konto zu erstellen, oder<br />

Ich habe bereits ein Konto, um<br />

sich bei einem bestehenden Account<br />

anzumelden. Alles, was<br />

Sie im Ordner Ubuntu One in Ihrem<br />

Home-Verzeichnis aufbewahren,<br />

gleicht der Dienst automatisch<br />

ab. Im Einstellungsdialog<br />

sehen Sie nicht nur, wie viel<br />

Platz Sie bereits verbraucht haben,<br />

sondern auch wie die<br />

Cloud-Ordner heißen und welche<br />

Geräte den Service nutzen<br />

(Abbildung 1).<br />

Als Besitzer eines Android-<br />

Smartphones können Sie in der<br />

Ubuntu-Cloud munter mitmischen.<br />

Suchen Sie dazu bei<br />

Google Play (ehemals Market)<br />

nach der App Ubuntu One Files<br />

und installieren Sie diese. Nach<br />

dem Start melden Sie sich dort mit Ihren Zugangsdaten<br />

an und haben nun Zugriff auf vorhandene<br />

Daten und die Möglichkeit, gezielt<br />

oder automatisch Inhalte vom Smartphone<br />

abzugleichen (Abbildung 2). Über das Pluszeichen<br />

rechts oben fügen Sie Bilder, Videos,<br />

Audiodateien oder andere Daten zur Cloud<br />

hinzu und erstellen auch neue Ordner, die der<br />

Dienst dann abgleicht (Abbildung 3). In der<br />

Übersicht erkennen Sie gut, welche Ordner<br />

und Daten in der Cloud und welche lokal liegen<br />

(Abbildung 4).<br />

Ubuntu: Ubuntu One und Software-<br />

02<br />

Center<br />

Musik, Bilder und andere Daten gleichen Sie<br />

mit Ubuntu One zwischen mehreren Rechnern<br />

ab. Wäre es nicht praktisch, auch installierte<br />

Programme und deren Einstellungen zu<br />

synchronisieren? OneConf [2] verspricht genau<br />

das; das praktische Werkzeug ist seit<br />

Ubuntu 10.10 mit an Bord und fördert die<br />

Abb. 1: Der Einrichtungsdialog von Ubuntu One zeigt auch an, welche Geräte den<br />

Dienst nutzen (hier auch ein Galaxy Nexus).<br />

Abb. 3: Auch<br />

neue Folder in der<br />

Cloud erstellen<br />

Sie bequem vom<br />

Smartphone aus.<br />

Per Fingertipp<br />

wandern dann<br />

Daten vom Handy<br />

auf die Canonical-<br />

Server.<br />

Abb. 4: Ordner, die<br />

in der Cloud liegen,<br />

kennzeichnet<br />

die App deutlich.<br />

Tippen Sie auf das<br />

Symbol oben<br />

rechts mit den beiden<br />

Pfeilen, führen<br />

Sie einen manuellen<br />

Abgleich durch.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

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95


TIPPS & TrICkS<br />

Knoppix und Ubuntu<br />

Teamarbeit zwischen Software-Center und<br />

Ubuntu One. Und so geht’s:<br />

Starten Sie auf dem ersten Rechner das<br />

1<br />

Software-Center und wählen Sie aus dem<br />

Menü Datei / Zwischen Rechnern abgleichen.<br />

Im folgenden Dialog erstellen Sie entweder<br />

2<br />

einen neuen Ubuntu-One-Account oder<br />

melden sich per Klick auf den Link Haben<br />

Sie bereits ein Benutzerkonto? an. Tragen<br />

sie Ihre Mailadresse und das Passwort in<br />

die dafür vorgesehenen Felder ein und klicken<br />

Sie auf Verbinden.<br />

anderen Rechner sind, auf Ihrem eigenen<br />

Computer aber fehlen. Die zweite verrät,<br />

welche Pakete auf dem anderen System<br />

fehlen.<br />

Um ein Paket nachzurüsten, klicken Sie<br />

6<br />

den Namen mit der linken Maustaste an<br />

und bestätigen dann über die Schaltfläche<br />

Installieren. Geben Sie auf Aufforderung<br />

Ihr eigenes Passwort ein, um mit dem Einspielen<br />

zu beginnen.<br />

Abb. 6: Der Displaymanager LightDM<br />

löst seit Oneiric Ocelot den Gnome Display<br />

Manager ab.<br />

Das Software-Center sendet nun eine Liste<br />

3<br />

mit allen installierten Paketen an Ubuntu<br />

One. Je nach Geschwindigkeit der Internetverbindung<br />

dauert das einen Moment. Hat<br />

alles geklappt, taucht eine Übersicht auf,<br />

was auf dem eigenen Rechner alles installiert<br />

ist. Die Pakete sind in die Kategorien<br />

Barrierefreiheit, Büro, Entwicklungswerkzeuge,<br />

Grafik, Internet usw. unterteilt; per<br />

Klick auf den kleinen Pfeil betrachten Sie<br />

den Inhalt einer Abteilung.<br />

Auf einem zweiten Rechner melden Sie<br />

4<br />

sich genauso im Software-Center an und<br />

warten hier ebenfalls, bis die Liste der Pakete<br />

zum Canonical-Server gewandert ist.<br />

In der linken Ansicht steht der eigene Rechner<br />

immer an oberster Stelle (Dieser Rechner),<br />

weitere Computer darunter.<br />

Klicken Sie links auf den Namen eines anderen<br />

Ubuntu-Systems, tauchen in der<br />

5<br />

rechten Hälfte zwei aufklappbare Listen<br />

auf. Die erste zeigt, welche Pakete auf dem<br />

Leider gibt es keine Möglichkeit, sämtliche<br />

unterschiedlichen Pakete auf einmal zu erfassen.<br />

Für jedes einzelne Programm müssen Sie<br />

wieder auf die Installieren-Schaltfläche klicken<br />

– bei einer längeren Liste gerät das<br />

schnell zur Sisyphusarbeit.<br />

Unten links im Software-Center sehen Sie ein<br />

Symbol mit einem Zahnrad. Daneben steht<br />

die Information, wann der letzte Abgleich<br />

stattgefunden hat. Dies passiert automatisch<br />

und in regelmäßigen Abständen. OneConf<br />

erneuert die Anwendungs-/ Paketliste jedes<br />

Mal, wenn Sie ein Paket installieren. Dabei<br />

spielt es keine Rolle, ob Sie dazu das Software-Center,<br />

apt‐get auf der Shell, Synaptic<br />

oder Aptitude verwenden. Klicken Sie auf<br />

das Zahnrad-Icon und wählen Sie Abgleich<br />

anhalten „Rechner“, um für einen Computer<br />

die Synchronisierung mit Ubuntu One zu deaktivieren.<br />

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auch unsere Zeitschrift an.<br />

Die letzten beiden Ausgaben<br />

(04/ 2011 und 01/ 2012) laden<br />

Sie bequem per Mausklick<br />

als PDF-Version herunter.<br />

Sie finden <strong>EasyLinux</strong><br />

(und auch andere Publikationen<br />

der Linux New Media<br />

AG) im Bereich Bildung (Abbildung<br />

5). Über einen Klick<br />

auf Weitere Informationen<br />

finden Sie nicht nur die<br />

Schaltfläche, um das Heft<br />

Abb. 7: Mit zwei zusätzlichen Zeilen in der<br />

LightDM-konfiguration zeigt der Begrüßungsbildschirm<br />

keine Benutzer mehr an.<br />

käuflich zu erwerben, sondern auch eine ausführliche<br />

Aufstellung aller enthaltenen Artikel<br />

mit kurzen Zusammenfassungen des Inhalts.<br />

Ubuntu: Keine Anzeige der Benutzer<br />

in LightDM<br />

04<br />

In der letzten <strong>EasyLinux</strong>-Ausgabe haben wir<br />

den neuen Loginmanager LightDM bereits<br />

kurz vorgestellt. Dieser begrüßt Sie seit der<br />

Ubuntu-Version 11.10 (Codename „Oneiric<br />

Ocelot“), und mit Klick auf Ihren Benutzernamen<br />

und Eingabe des zugehörigen Passworts<br />

melden Sie sich an der grafischen<br />

Oberfläche an. In der Voreinstellung zeigt<br />

der Displaymanager alle auf dem System eingerichteten<br />

Benutzerkonten an. Weiterhin<br />

Abb. 5: Die letzten beiden und zukünftige <strong>EasyLinux</strong>-Ausgaben<br />

können Sie digital über das Software-Center von<br />

Ubuntu beziehen.<br />

96 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Knoppix und Ubuntu<br />

TIPPS & TrICkS<br />

erscheint dort die so genannte Gastsitzung,<br />

über die sich Anwender ohne Account als<br />

Gast anmelden können (Abbildung 6). Die<br />

Gastsitzung setzt Ubuntu beim Abmelden<br />

komplett zurück; sie hat überdies eingeschränkte<br />

Rechte.<br />

Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />

zeigt, wie Sie den LightDM so aufräumen,<br />

dass Gastsitzung und Benutzernamen verschwinden.<br />

Danach müssen Sie bei der Anmeldung<br />

explizit Ihren Benutzernamen eingeben<br />

– das setzt voraus, dass Sie wissen, wie<br />

der User heißt.<br />

Öffnen Sie die zentrale Konfigurationsdatei<br />

1<br />

/etc/ lightdm/ lightdm.conf über [Alt-F2]<br />

und Eingabe von gksu gedit /etc/lightdm/<br />

lightdm.conf. Auf Aufforderung geben Sie<br />

Ihr eigenes Passwort ein, um mit Administratorrechten<br />

die Datei zu bearbeiten.<br />

Fügen Sie die beiden folgenden Zeilen ans<br />

2<br />

Ende der Datei an:<br />

greeter‐hide‐users=true<br />

allow‐guest=false<br />

Speichern Sie die Änderungen über Datei /<br />

3<br />

Speichern in Gedit und beenden Sie den<br />

Editor.<br />

Verlassen Sie die grafische Oberfläche, um<br />

den Displaymanager neu zu starten. Die Auflistung<br />

der vorhandenen Konten und der Eintrag<br />

für die Gastsitzung sind nun verschwunden<br />

(Abbildung 7).<br />

Knoppix: Netzwerk nach dem Start<br />

05<br />

automatisch wählen<br />

Wenn Sie Knoppix dauerhaft auf der Platte installiert<br />

haben, Sie nach jedem Neustart des<br />

Systems aber von Hand eine Netzwerkverbindung<br />

im NetworkManager auswählen müssen,<br />

fehlt eventuell ein Häkchen im Einrichtungsdialog.<br />

Klicken Sie mit der rechten<br />

Maustaste auf das NetworkManager-Icon<br />

rechts unten im Panel und wählen Sie Verbindungen<br />

bearbeiten. Wechseln Sie zum Reiter<br />

mit der gewünschten Verbindung: Kabelgebunden<br />

oder Funknetzwerk.<br />

Markieren Sie mit der linken Maustaste eine<br />

eingerichtete Verbindungsart und klicken Sie<br />

auf Bearbeiten, um den Konfigurationsdialog<br />

auf den Plan zu rufen. Überprüfen Sie nun,<br />

dass ganz oben unter dem Feld Verbindungsname<br />

die Checkbox Automatisch verbinden<br />

aktiviert ist (Abbildung 8).<br />

Knoppix: Netzwerkfähigen Drucker<br />

06<br />

einrichten<br />

Das Praktische an Druckern, die im Netzwerk<br />

hängen, ist: Die meisten dieser Geräte erkennen<br />

die Konfigurationssysteme automatisch.<br />

Knoppix setzt – wie andere Linux-Distrubutionen<br />

auch – auf CUPS, das Common Unix<br />

Printing System [3]. Die Einrichtung eines<br />

Druckers aus dem lokalen Netzwerk gestaltet<br />

sich daher kinderleicht:<br />

Wählen Sie aus dem Startmenü unten links<br />

1<br />

unter Einstellungen den Punkt Drucken. Im<br />

folgenden Dialog klicken Sie auf Neu, um<br />

die automatische Suche nach Geräten im<br />

Netzwerk zu beginnen.<br />

Nach kurzer Zeit zeigt ein Dialogfenster<br />

2<br />

unter Geräte meist schon den richtigen Namen<br />

des Druckers. In der rechten Fensterhälfte<br />

sehen Sie die IP-Adresse und die<br />

Portnummer, die Sie normalerweise übernehmen<br />

können.<br />

Nach einem Klick auf Vor sucht das System<br />

3<br />

nach Treibern. In der Regel können Sie die<br />

Voreinstellung (Drucker aus Datenbank<br />

auswählen) übernehmen. Alternativ haben<br />

Sie die Möglichkeit, über die Checkboxen<br />

Abb. 8: Wenn knoppix nach dem Booten<br />

keine Netzwerkverbindung aufbaut, fehlt<br />

vielleicht ein Häkchen in der konfiguration.<br />

und Felder darunter eine eigene PPD-Datei<br />

zu bestimmen oder online nach weiteren<br />

Treibern zu suchen.<br />

Im nächsten Schritt bietet der Einrichtungsdialog<br />

für Ihr Modell passend einen Treiber<br />

4<br />

an. Funktioniert die automatische Erkennung,<br />

müssen Sie auch hier nur auf Vor klicken.<br />

Danach geben Sie einen Kurznamen für das<br />

5<br />

neue Gerät ein. Es sind bis zu 127 Zeichen<br />

(ausgenommen Sonderzeichen wie @, /, #<br />

GLOSSAr<br />

PPD: Die PostScript Printer Description<br />

(PostScript-Druckerbeschreibung)<br />

ist eine Textdatei, welche die speziellen<br />

Eigenschaften eines PostScript-<br />

Druckers beschreibt, wie etwa verfügbare<br />

Bildauflösungen, Rasterungsmethoden,<br />

Papiergrößen, Papierfächer,<br />

Schriften usw. Unter Linux sind dank<br />

CUPS viele dieser PPD-Dateien bereits<br />

vorinstalliert.<br />

oder Leerzeichen) erlaubt. Die Voreinstellung<br />

können Sie meist bedenkenlos übernehmen.<br />

Die Einträge für Beschreibung und<br />

Ort sind optional und dürfen Leer- und Sonderzeichen<br />

enthalten.<br />

Abschließend klicken Sie auf den Button<br />

6<br />

Anwenden, und der Drucker taucht in der<br />

Übersicht auf.<br />

Über einen Rechtsklick auf das Icon öffnen Sie<br />

ein Kontextmenü, das Zugriff auf die erweiterten<br />

Einstellungen (Bearbeiten) sowie Funktionen<br />

zum Deaktivieren, Kopieren, Löschen und<br />

Anschauen der Druckerwarteschlange bietet.<br />

Wählen Sie Ersteres, können Sie über den<br />

Konfigurationsdialog auch eine Testseite (Abteilung<br />

Einstellungen) drucken, die Papiergröße<br />

(Druckeroptionen) oder Ausrichtung<br />

und Anzahl der Kopien (Auftragsoptionen)<br />

festlegen. (hge)<br />

n<br />

Infos<br />

[1] Ubuntu One: http:// ubuntuone. com/<br />

(http:// ezlx. de/ c2s1)<br />

[2] OneConf: https:// launchpad. net/<br />

oneconf (http:// ezlx. de/ c2s2)<br />

[3] CUPS: http:// www. cups. org/<br />

(http:// ezlx. de/ c2s3)<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

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97


Tipps & Tricks<br />

LibreOffice<br />

LibreOffice-Tipps<br />

Besser arbeiten<br />

mit LibreOffice<br />

Franz Böhm<br />

Wie zerlegen Sie in Calc falsch eingetragene Straßennamen und Hausnummern in ihre Bestandteile?<br />

Wie verschieben Sie schnell Absätze in Writer? Die LibreOffice-Tipps erklären es.<br />

Bevor Sie sich die LibreOffice-Tipps zu<br />

Gemüte führen, ein kleiner Hinweis:<br />

Unter Kubuntu 11.10 funktionieren<br />

aktuell die deutschsprachigen Funktionsnamen<br />

von LibreOffice Calc nicht mehr. Sie<br />

müssen Ihre Officeversion daher über eine externe<br />

Paketquelle auf Version 3.5 aktualisieren,<br />

um die hier vorgestellten Tipps erfolgreich<br />

umzusetzen. Dazu installieren Sie Libre-<br />

Office 3.5 aus der Paketquelle auf unserer<br />

Heft-DVD, das dieses Problem behebt.<br />

Calc: Formeln teilweise<br />

01<br />

berechnen<br />

Ergibt eine Formel ein falsches Ergebnis, und<br />

kommt Ihnen ein errechnetes Ergebnis verdächtig<br />

vor, greifen Sie in der Regel zunächst<br />

zu einer Syntaxprüfung. Kommen Sie dem<br />

Fehler jedoch auch durch diese nicht auf die<br />

Schliche, gibt es auch eine wenig bekannte,<br />

aber dennoch sehr effektive Methode, um Formelfehler<br />

zu entdecken.<br />

Haben Sie die Formeleingabe bereits über<br />

[Eingabe] abgeschlossen, setzen Sie den Cursor<br />

per Doppelklick in die Zelle mit dem Ergebnis<br />

und wechseln Sie anschließend mit<br />

[F2] in den Bearbeitungsmodus. Jetzt berechnen<br />

Sie ganz gezielt nur bestimmte Formelteile<br />

und finden so heraus, an welcher Stelle<br />

sich ein Fehlerwert eingeschlichen hat und<br />

wo die Formel ein falsches Ergebnis liefert.<br />

Dazu markieren Sie den entsprechenden Formelteil<br />

einfach und drücken anschließend<br />

[F9]. Dabei bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie<br />

den Formelteil in der Ergebniszelle oder in der<br />

Eingabezeile markieren. LibreOffice Calc berechnet<br />

diesen Teil und zeigt Ihnen das Ergebnis<br />

danach in einem so genannten Quickinfo-<br />

Fenster an, das über dem markierten Formelteil<br />

erscheint (Abbildung 1). Auf dieselbe<br />

Weise markieren Sie jederzeit weitere Teile<br />

einer komplexen Formel und lassen Calc diese<br />

berechnen, indem Sie [F9] drücken.<br />

Wichtig ist dabei aber, dass Sie den Vorgang<br />

auf jeden Fall mit [Esc] und nicht mit [Eingabe]<br />

abschließen. Andernfalls übernimmt<br />

Calc den berechneten Wert in die Formel<br />

selbst und überschreibt den markierten Formelteil<br />

mit dem errechneten Wert – was Sie<br />

nicht wollen. Und noch etwas: [Esc] müssen<br />

Sie stets zweimal drücken. Das erste Drücken<br />

beendet nur die Berechnung des markierten<br />

Formelteils, erst das zweite Drücken schließt<br />

auch den Bearbeitungsmodus!<br />

Befinden Sie sich noch im Bearbeitungsmodus<br />

(haben Sie die Formel also noch nicht mit<br />

[Eingabe] abgeschlossen), überprüfen Sie bereits<br />

bei der Formeleingabe die Ergebnisse der<br />

eingegebenen Formelteile auf die oben beschriebene<br />

Weise. Wichtig ist auch hier, dass<br />

Sie den Prüfungsvorgang auf jeden Fall mit<br />

[Esc] abschließen und beenden.<br />

02<br />

Calc: Straßennamen und Nummern<br />

aufteilen<br />

Befinden sich in einer importierten Adressdatei<br />

die Straßennamen und Hausnummern in<br />

derselben Zelle, stellt das nicht selten ein Problem<br />

dar. Üblicherweise wollen Sie diese Daten<br />

in einer Datenbank speichern und diese<br />

beiden Bestandteile dabei fein säuberlich trennen.<br />

Befindet sich also in der Zelle A2 eine<br />

Straßenbezeichnung mitsamt Hausnummer<br />

(beispielsweise Distelweg 7), verschieben Sie<br />

den Straßennamen mit Hilfe einer einfachen<br />

Formel, die Sie in die Zelle B2 eintragen:<br />

=LINKS(A2;FINDEN(" ";A2)‐1)<br />

Achten Sie auf das Leerzeichen zwischen den<br />

Anführungsstrichen. Die Hausnummer 7 landet<br />

hingegen in der Zelle C2 (Abbildung 2),<br />

wenn Sie dort die folgende Formel einsetzen:<br />

=RECHTS(A2;LÄNGE(A2)‐FINDEN(" U<br />

";A2))<br />

Beide Formeln funktionieren allerdings nur,<br />

wenn auch tatsächlich eine Hausnummer<br />

existiert. Ohne Hausnummer erhalten Sie den<br />

Fehlerwert #Wert. Um diesen Fehler abzufangen,<br />

benutzen Sie zusätzlich die Funktion<br />

ISTFEHLER(Wert) in einer WENN()-Funktion.<br />

In Abbildung 2 tragen wir die solchermaßen<br />

erweiterte Formel zum Extrahieren des Straßennamens<br />

aus Zelle A6 in die Zelle B6 ein:<br />

Abb. 1: Über einen kleinen Trick rechnen sie die einzelnen Teile einer<br />

Formel durch und prüfen die Teilergebnisse im Vorfeld auf richtigkeit.<br />

Abb. 2: Um straßennamen und Hausnummern in getrennten<br />

Zellen zu speichern, brauchen sie eine Formel.<br />

98 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


LibreOffice<br />

Tipps & Tricks<br />

=WENN(ISTFEHLER(LINKS(A6;FINDEN(U<br />

" ";A6)‐1));A6;LINKS(A6;FINDEN("U<br />

";A6)‐1))<br />

Um die Hausnummer oder eine Leerzelle ohne<br />

Fehlerwert zu erhalten, tragen Sie diese erweiterte<br />

Formel in das Feld C6 ein:<br />

=WENN(ISTFEHLER(RECHTS(A6;LÄNGE(U<br />

A6)‐FINDEN(" ";A6)));" ";RECHTS(U<br />

A6;LÄNGE(A6)‐FINDEN(" ";A6)))<br />

Selbst eher ungewöhnliche Hausnummern<br />

wie 22a, 33 a, 3-5 oder 3 – 5 identifiziert diese<br />

Formel korrekt und ordnet sie richtig zu. Achten<br />

Sie auch hier wieder auf die Leerzeichen<br />

zwischen den Anführungsstrichen.<br />

Calc: Nachgestellte Minuszeichen<br />

03<br />

berichtigen<br />

Importieren Sie Daten aus anderen Programmen,<br />

geschieht es immer wieder, dass an deren<br />

Ende Minuszeichen kleben, beispielsweise<br />

245,75-. Calc interpretiert solche Zahlen-Zeichen-Kombinationen<br />

als Text und weigert<br />

sich, mit ihnen zu rechnen. Die falsche Einordnung<br />

erkennen Sie auch an der linksbündigen<br />

Zellausrichtung. Wollen Sie solche<br />

Werte korrigieren, hilft die folgende Formel,<br />

die Sie in einer benachbarten Zelle platzieren:<br />

=WENN(RECHTS(A2;1)="‐";LINKS(A2;U<br />

LÄNGE(A2)‐1)*‐1;A2)<br />

Sie ermittelt zuerst, ob überhaupt eine Textfolge<br />

mit nachgestelltem Minuszeichen vorliegt.<br />

Dazu werden die Funktionen WENN()<br />

und RECHTS() bemüht. Entpuppt sich das<br />

letzte Zeichen der Textfolge als ein Minus,<br />

überträgt Calc alle Zeichen bis auf das letzte<br />

vom linken Zellenrand und multipliziert sie<br />

dann mit -1, um einen berechenbaren negativen<br />

Zahlenwert zu erhalten (Abbildung 3).<br />

Ob das Konvertieren geklappt<br />

hat, erkennen Sie unter<br />

anderem daran, dass<br />

Calc die Zeichenkette rechtsbündig<br />

ausrichtet.<br />

Writer: Absätze<br />

04<br />

schnell verschieben<br />

Um einen Absatz in Writer<br />

an eine andere Stelle im Dokument<br />

zu verschieben, gibt<br />

es eine kaum bekannte, aber<br />

sehr elegante Möglichkeit:<br />

Klicken Sie in den zu verschiebenden<br />

Absatz, damit<br />

sich die Schreibmarke im<br />

Absatz befindet. Dann klicken<br />

Sie drei bis vier Mal<br />

Calc: Zeilen und Spalten schnell<br />

05<br />

einfügen<br />

Wollen Sie in Calc den Aufbau eines Kalkulationsmodells<br />

ändern, müssen Sie mitunter<br />

ständig neue Zeilen oder Spalten einfügen.<br />

Mit einer wenig bekannten Tastenkombination<br />

gelangen Sie schneller ans Ziel, als wenn<br />

Sie die Maus und das Calc-Menü verwenden:<br />

Markieren Sie mit einem Klick auf den Zeilenkopf<br />

die Zeile, über der Sie neue Zeilen einfügen<br />

möchten, oder<br />

mit einem Klick auf<br />

den Spaltenkopf die<br />

Spalte, neben der Sie<br />

eine neue Spalte benötigen.<br />

Mit [Strg-+]<br />

Abb. 3: Nachgestellte Minuszeichen berichtigen sie, indem sie fügen Sie nun eine<br />

die Zeichenkette ausschneiden und mit „-1“ multiplizieren. neue Zeile oder<br />

Spalte ein, mehr ist<br />

nicht nötig. Brauchen Sie die Zeile oder Spalte<br />

nicht mehr, markieren Sie diese wie oben beschrieben<br />

und drücken Sie [Strg--]: Calc entfernt<br />

die markierte Zeile oder Spalte wieder.<br />

Abb. 4: Mit Hilfe der Maus lassen sich die<br />

inhalte von Zellen ebenso problemlos löschen<br />

wie über [Entf].<br />

mit der linken Maustaste auf den Absatz, um<br />

diesen komplett zu markieren. Klicken Sie<br />

nun auf den markierten Absatz und halten Sie<br />

die linke Maustaste gedrückt, um den Absatz<br />

im Dokument zu bewegen und an einen anderen<br />

Platz zu verfrachten.<br />

Daneben besteht die Möglichkeit, einen ganzen<br />

Absatz an eine andere Stelle zu kopieren<br />

– das Original bleibt in diesem Fall erhalten.<br />

Dazu gehen Sie vor wie eben beschrieben,<br />

drücken aber zusätzlich [Strg-Alt], während<br />

Sie den Absatz bewegen.<br />

Abb. 5: Mit ein paar Handgriffen kopieren sie eine Notiz in mehrere Zellen.<br />

Calc: Schnelles Löschen<br />

06<br />

mit der Maus<br />

Vermutlich wissen Sie bereits, dass Sie einen<br />

zusammenhängenden Bereich jederzeit in einer<br />

Tabelle markieren und die darin enthaltenen<br />

Daten durch Drücken von [Entf] löschen.<br />

Weniger bekannt ist, dass Sie die Zellinhalte<br />

auch direkt mit der Maus löschen, ohne zur<br />

Tastatur zu greifen. Dazu markieren Sie den<br />

gewünschten Bereich und bewegen den Mauszeiger<br />

über das Ausfüllkästchen, so dass er<br />

sich in ein Kreuz verwandelt. Jetzt drücken<br />

Sie die linke Maustaste und halten sie gedrückt,<br />

während Sie die Zellen innerhalb der<br />

Markierung auswählen, deren Inhalte Sie löschen<br />

möchten. Calc färbt den entsprechenden<br />

Bereich dunkel ein und löscht ihn, sobald<br />

Sie die Maustaste loslassen (Abbildung 4).<br />

Diese Technik entspricht exakt dem Löschen<br />

per [Entf], die Formatierungen der Zellen bleiben<br />

dabei vollständig erhalten. Arbeiten Sie<br />

allerdings mit einer älteren Version von Libre-<br />

Office, müssen Sie an Stelle von [Entf] die<br />

[Rücktaste] benutzen. Möchten Sie hingegen<br />

die Inhalte markierter, aber nicht zusammenhängender,<br />

Zellen löschen, bleibt Ihnen der<br />

Weg über [Entf] nicht erspart.<br />

Calc: Notiz in mehrere<br />

Zellen<br />

07<br />

Möchten Sie eine bereits erstellte<br />

Notiz in mehrere Zellen<br />

einfügen, klicken Sie auf<br />

die Zelle mit der Notiz und<br />

wählen Sie den Eintrag Kopieren<br />

aus dem Kontextmenü<br />

der rechten Maustaste.<br />

Anschließend markieren Sie<br />

alle Zellen, in denen die Notiz<br />

ebenfalls landen soll.<br />

Dann rufen Sie den Menüpunkt<br />

Bearbeiten / Inhalte<br />

einfügen auf und aktivieren<br />

im Abschnitt Auswahl allein<br />

die Option Kommentar und<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

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99


Tipps & Tricks<br />

LibreOffice<br />

im Abschnitt Rechenoperationen<br />

die Wahlmöglichkeit Addieren<br />

(Abbildung 5). Um die<br />

Optionen zu übernehmen, klicken<br />

Sie auf OK. Die Notiz landet<br />

nun in allen markierten<br />

Zellen.<br />

Noch ein Hinweis: Die Option<br />

Addieren des Abschnitts Rechenoperationen<br />

fügt die Notiz<br />

zur Zelle hinzu. Verwenden<br />

Sie stattdessen den Parameter<br />

Keine, fügt Calc die Notiz zwar<br />

ein, löscht aber den aktuellen<br />

Zelleninhalt!<br />

Calc: Formatierte Zahlen<br />

ausrichten<br />

08<br />

Mit Hilfe des Zahlenformatcodes<br />

_Buchstabe stellen Sie<br />

einen variablen rechten Seitenabstand<br />

zum Zellenrand ein. Die Breite des<br />

verwendeten Buchstabens bestimmt dabei<br />

den Abstand des letzten Zeichens zum Zellenrand.<br />

So ergibt der Code _i einen geringeren<br />

Abstand als beispielsweise der Code _m.<br />

Damit gleichen Sie nicht nur unterschiedliche<br />

Buchstabenlängen bei bedingtem Text aus,<br />

sondern auch Zahlenreihen. Im Beispiel errechnen<br />

Sie die Anzahl der Tage einer Reise.<br />

Dabei soll die Tabelle bei einem Reisetag nur<br />

den Text Tag ausgeben, bei mehreren Reisetagen<br />

aber Tage. Trotz unterschiedlicher Textlänge<br />

richten Sie die Tageszahlen mit dem<br />

Buchstabencode untereinander aus. Dazu tragen<br />

Sie im Abschnitt Format-Code der Registerkarte<br />

Zahlen des Dialogfeldes Zellen formatieren<br />

folgenden Code ein (Abbildung 6):<br />

Abb. 6: Mit Hilfe eines Formatcodes richten sie Zahlen in den Zellen<br />

von LibreOffice calc untereinander aus.<br />

[=1]"1 Tag"_e;0" Tage"<br />

Calc: Feste Abstände der Werte<br />

09<br />

zum Zellenrand einstellen<br />

Soll ein Zelleninhalt grundsätzlich einen bestimmten<br />

Abstand zum Zellenrand halten, damit<br />

der erste oder der letzte Buchstabe besser<br />

Abb. 7: Mit Hilfe von Formatcodes weisen<br />

sie den Temperaturdaten im Beispiel<br />

verschiedene Farben zu.<br />

lesbar sind, lässt sich dies einfach<br />

einrichten. Über Format /<br />

Zellen landen Sie in der Dialogbox<br />

Zellen formatieren. Hinter<br />

der Registerkarte Umrandung<br />

verbirgt sich der Abschnitt Abstand<br />

zum Inhalt, in dem Sie<br />

die Abstände zum Zellenrand<br />

millimetergenau einstellen. Die<br />

aktivierte Option Synchronisieren<br />

sorgt für gleiche Abstände.<br />

Calc: Zahlenformate<br />

10<br />

mit Text und Farbe<br />

In einer Calc-Tabelle wollen Sie<br />

die Temperaturdaten des aktuellen<br />

Monats erfassen. Die Tabelle<br />

soll alle Minusgrade inklusive<br />

einer Temperatur von 0<br />

Grad in blauer Farbe anzeigen.<br />

Der Zahl folgen soll jeweils der<br />

Text: ° C = kalt. Temperaturen über 0 Grad<br />

und unter 20 Grad soll Calc in schwarzer<br />

Farbe anzeigen und mit dem Textzusatz: ° C<br />

= normal versehen. Werte über 20 Grad sollen<br />

in roter Farbe erscheinen. Vor der Zahl<br />

soll der Text + stehen, dahinter der Textzusatz<br />

° C = warm.<br />

Um die Zahlen auch untereinander auszurichten,<br />

können Sie hier nicht den Zahlenformatcode<br />

_Buchstabe verwenden, weil Sie hier<br />

mehr als eine Buchstabenbreite zum Ausgleich<br />

benötigen. Eine Lösung besteht darin,<br />

die verschieden großen Abstände mit Hilfe<br />

von Leerzeichen auszugleichen (Abbildung<br />

7). Mit folgendem benutzerdefinierten Zahlenformat<br />

erreichen Sie diese Vorgaben (beachten<br />

Sie die ausgleichenden Leerzeichen):<br />

Abb. 8: Formatvorlagen weisen sie – wenn es nötig ist – auch mit Hilfe einer Funktion zu.<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


LibreOffice<br />

Tipps & Tricks<br />

[=U<br />

20][ROT]"+"0,0" ° C = warm ";0U<br />

,0" ° C = normal"<br />

Hier noch ein Tipp: Erscheinen in der Tabelle<br />

nur drei farbige Rautezeichen, reicht der Platz<br />

nicht aus, um das Ergebnis anzuzeigen. In<br />

diesem Fall genügt es, die Zellen mit Hilfe der<br />

Maus zu verbreitern.<br />

11<br />

Die Funktion „Vorlage()“ gezielt<br />

einsetzen<br />

In einer Tabelle sollen die Rechenergebnisse<br />

im Abstand von zehn Punkten eine andere<br />

Farbe erhalten. Mit Hilfe der „bedingten Formatierung“<br />

dürfen Sie aber nur drei verschiedene<br />

Farben zuweisen. Woher zaubern Sie<br />

also die restlichen sieben Farben? Sie setzen<br />

hier die Funktion VORLAGE(Vorlagenname1;<br />

Zeit; Vorlagenname2) ein, die sich jeder Rechenfunktion<br />

hinzufügen lässt, weil der Rückgabewert<br />

stets 0 ist (Abbildung 8).<br />

Zuerst erstellen Sie für jede geplante Farbe<br />

1<br />

eine eigene Zellvorlage (etwa weiß, blau<br />

etc.). Dazu drücken Sie [F11] und rufen<br />

Neu aus dem Kontextmenü auf. Im Reiter<br />

Hintergrund ändern Sie die Zellfarbe.<br />

Dann fügen Sie – wie in Abbildung 8 – in<br />

2<br />

die Zelle F3 die folgende Formel ein:<br />

=C3+VORLAGE(WENN(AKTUELL()>10U<br />

;"Blassgelb";"weiß"))<br />

Übersteigt der Wert 10, kommt Blassgelb<br />

zum Einsatz, andernfalls die Vorlage Weiß.<br />

In die weiteren Zellen der Spalte F tragen<br />

3<br />

Sie – wie in Abbildung 8 – die angepassten<br />

Formeln ein – so etwa in F4:<br />

=C4+F3+VORLAGE(WENN(AKTUELL()U<br />

>20;"Blassgrün";"weiß"))<br />

Immer, wenn der aktuelle Wert der Zelle mit<br />

den Bedingungen der Funktion AKTUELL()<br />

übereinstimmt, wendet Calc die durch die<br />

WENN()-Funktion bestimmte Formatvorlage<br />

an (hier der erste Parameter der Funktion<br />

VORLAGE()). Sie können auch – als zweiten<br />

Parameter – eine zusätzliche Zeitkomponente<br />

einbauen. Die folgende Formel blendet das<br />

Ergebnis nach drei Sekunden aus; das heißt,<br />

als dritter Parameter wird die alternative Formatvorlage<br />

Unsichtbar angewandt, in der das<br />

Rechenergebnis nach drei Sekunden auf weißem<br />

Hintergrund mit weißer<br />

Schrift erscheint:<br />

=C3+VORLAGE(WENN(AKTU<br />

UELL()>10;"BlassgelbU<br />

";"weiß");3;"UnsichtU<br />

bar")<br />

Calc: Gerade<br />

12<br />

Zeilen grau<br />

Um das Lesen einer<br />

Tabelle zu vereinfachen,<br />

möchten Sie<br />

jede zweite Zeile eines<br />

bestimmten Bereichs<br />

grau einfärben<br />

(Abbildung 9).<br />

Diese Formatierung<br />

soll auch dann weiterleben,<br />

wenn Sie<br />

die Daten neu sortieren.<br />

Um dieses<br />

Ziel zu erreichen,<br />

markieren Sie zunächst<br />

den kompletten<br />

Bereich, den Sie<br />

mit einer Zeilenformatierung<br />

hinterlegen<br />

wollen (hier ab<br />

Zeile 2), und erstellen<br />

im nächsten<br />

Schritt über Format /<br />

Bedingte Formatierung<br />

eine bedingte<br />

Formatierung (Abbildung<br />

10). Als Bedingung<br />

1 wählen Sie Formel ist und schreiben<br />

in die dazugehörige Eingabezeile:<br />

REST(ZEILE(B2);2)=0<br />

Als Zellvorlage weisen Sie eine bereits vorher<br />

erstellte Zellvorlage zu (hier: grau10) oder klicken<br />

auf die Schaltfläche Neue Vorlage, um<br />

die gewünschte Zellvorlage mit grauem Hintergrund<br />

zu erstellen.<br />

Aufgrund dieser Bedingung werden nun alle<br />

Zeilen eines Bereichs mit einer geraden Zeilennummer<br />

grau eingefärbt. Diese Formatierung<br />

bleibt auch dann erhalten, wenn Sie die<br />

Liste nach anderen Kriterien sortieren.<br />

Alternativ verwenden Sie in der bedingten<br />

Formel die Funktion ISTGERADE(). Die dazugehörige<br />

Formel sieht dann so aus:<br />

ISTGERADE(ZEILE(A1))<br />

Abb. 11: Dank einer kleinen Veränderung der Funktion<br />

lassen sich auch die ungeraden Zeilen grau einfärben.<br />

Abb. 9: Hinterlegen sie in einer Tabelle jede zweite spalte oder<br />

Zeile mit grauen streifen, lassen sich die darin gezeigten Werte<br />

beim Lesen schneller erfassen.<br />

Abb. 10: Mit Hilfe einer bedingten Formatierung färben sie alle<br />

geraden Zeilen nachhaltig grau ein.<br />

Als Resultat liefern alle geraden Zeilen den<br />

Wahrheitswert WAHR zurück und erfüllen so<br />

die geforderte Bedingung. Und die Formel ist<br />

zugleich überlebensfähig: Weil alle geraden<br />

Zeilen auch bei einer Sortierung gerade bleiben,<br />

ändert sich die zugewiesene Formatierung<br />

auch dann nicht, wenn Sie die Daten<br />

später einmal umschichten.<br />

Ungerade Zeilen einer Tabelle<br />

13<br />

grau einfärben<br />

Wo wir gerade beim Thema einfärben sind:<br />

Natürlich können Sie dasselbe Spiel auch<br />

prima mit den ungeraden Zeilen wiederholen<br />

(Abbildung 11). Dazu verwenden Sie die folgende<br />

Formel, die Sie wieder in das Eingabefeld<br />

Formel ist des Dialogfeldes Bedingte Formatierung<br />

eintragen:<br />

REST(ZEILE();2)=1<br />

Auch hier setzen Sie alternativ eine andere<br />

Funktion ein, die ISTUNGERADE() heißt:<br />

ISTUNGERADE(ZEILE())<br />

Kleine Änderung, große Wirkung: Im Ergebnis<br />

geben nun alle ungeraden Zeilen den<br />

Wahrheitswert WAHR zurück und erfüllen so<br />

die geforderte Bedingung. (kki)<br />

n<br />

Infos<br />

software zum Artikel auf DVD:<br />

LibreOffice 3.5 für Kubuntu 11.10<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

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101


Tipps & Tricks<br />

Gimp<br />

Anwendertipps und kleine Kniffe zu Gimp<br />

Effizienter arbeiten<br />

mit Gimp<br />

Die Tipps und Tricks bringen Ihnen<br />

Gimp-Funktionen und -Arbeitstechniken<br />

näher. Wir zeigen Ihnen<br />

diesmal, wie Sie Fotos mit dem Kurvenwerkzeug einfärben, Briefmarken<br />

basteln und den Bokeh-Effekt nachahmen.<br />

Claudia Meindl<br />

Bilder mit Hilfe von Gimps Kurvenwerkzeugen<br />

einfärben<br />

01<br />

Gimp bietet verschiedene Optionen an, um<br />

Bilder einzufärben. Dieses Mal erklären wir,<br />

wie Sie das Werkzeug Kurven zu diesem<br />

Zweck einspannen. Dieses bietet die Möglichkeit,<br />

die Tonwerte der einzelnen Bildkanäle<br />

(Rot, Grün, Blau) mit Hilfe von Kurvenbewegungen<br />

zu ändern. Auf diese Weise bringen<br />

Sie mehr Farbe ins Bild, als wenn Sie auf den<br />

herkömmlichen Einfärbevorgang setzen.<br />

Das genannte Werkzeug rufen Sie über den<br />

Menüpunkt Farben / Kurven auf oder alternativ<br />

über Werkzeuge / Farben / Kurven. Um das<br />

Bild in mehreren Farben einzufärben, wählen<br />

Sie im Bereich Kanal einen der verfügbaren<br />

Farbkanäle aus. Anschließend manipulieren<br />

Sie die Kurve, indem Sie diese mit gedrückter<br />

linker Maustaste in eine beliebige Richtung<br />

ziehen. Beobachten Sie bei aktivierter <strong>Vorschau</strong><br />

wie sich die Anpassung auf die Farbausgabe<br />

auswirkt. Den Vorgang wiederholen<br />

Sie bei den anderen Farbkanälen. Sind Sie mit<br />

den Farbanpassungen zufrieden, klicken Sie<br />

auf OK und beenden den Vorgang.<br />

Wollen Sie die Farbkurven häufiger einsetzen,<br />

empfehlen wir Ihnen, den Werkzeugkasten<br />

um das entsprechende Symbol zu erweitern.<br />

Dazu rufen Sie einfach den andockbaren Dialog<br />

Werkzeuge auf (Fenster / Andockbare Dialoge<br />

/ Werkzeuge) und durchforsten ihn nach<br />

dem Kurvensymbol. Das aktivieren Sie dann<br />

über einen Mausklick auf den weißen Bereich<br />

links neben dem Symbol, woraufhin ein kleines<br />

Augensymbol erscheint. Bewegen Sie die<br />

Abb. 1: Eine gute Möglichkeit, um ihre Fotos einzufärben, bietet das „kurven“-Werkzeug.<br />

Dazu genügt es, die Form der kurve mit der Maus zu verändern.<br />

Maus im Werkzeugkasten über das Symbol,<br />

erscheint der Text Kurven: Farbkurven korrigieren.<br />

Ein Klick auf das Icon und dann auf<br />

das zu bearbeitende Bild holt das Kurvenfenster<br />

auf den Bildschirm (Abbildung 1).<br />

Das Kettensymbol im<br />

02<br />

Ebenendialog nutzen<br />

Haben Sie sich schon mit dem Ebenendialog<br />

([Strg-L]) befasst, ist Ihnen womöglich das<br />

Kettensymbol im Ebenenstapel aufgefallen.<br />

Das aktivieren Sie über einen Mausklick neben<br />

das Augensymbol. Ein aktiviertes Kettensymbol<br />

fasst die Ebenen, für die Sie es einschalten,<br />

zusammen. Wollen Sie also mehrere<br />

Ebenen zugleich mit einem der Werkzeuge<br />

bearbeiten, die Sie unter Werkzeuge / Transformationen<br />

finden, aktivieren Sie für diese<br />

jeweils das Kettensymbol. Dazu gehören unter<br />

anderem Drehen ([Umschalt-F]), Skalieren<br />

([Umschalt-T]), Scheren ([Umschalt-S]), Perspektive<br />

([Umschalt-P]), Spiegeln ([Umschalt-<br />

F]) und Verschieben ([M]). Wollen Sie hingegen<br />

für alle Ebenen zugleich die Farben anpassen<br />

oder Filter einsetzen, klappt das noch<br />

nicht: Das müssen Sie für jede Ebene einzeln<br />

erledigen.<br />

03<br />

Den Bokeh-Effekt nachträglich<br />

ins Bild einbauen<br />

Beim Bokeh-Effekt handelt es sich um einen<br />

fotografischen Effekt. Hierbei geht es darum,<br />

den Hintergrund oder Vordergrund eines Fotos<br />

extrem unscharf zu gestalten, was dann<br />

verschieden große Licht- und Farbkreise erzeugt<br />

(Abbildung 2). Hier erfahren Sie, wie<br />

Sie den Bokeh-Effekt nachträglich erschaffen.<br />

Erstellen Sie zunächst ein neues Bild in einer<br />

beliebigen Größe<br />

1<br />

([Strg-N]).<br />

Aktivieren Sie im Werkzeugkasten das<br />

2<br />

Farbverlauf-Werkzeug ([L]) und öffnen Sie<br />

die Werkzeugeinstellungen.<br />

Stellen Sie die Deckkraft auf 50 Prozent<br />

3<br />

ein. Wählen Sie im Auswahldialog von<br />

Farbverlauf (einmal auf das Icon klicken)<br />

den Eintrag Abstract 2 aus und Invertieren<br />

Sie diesen, indem Sie rechts daneben das<br />

Häkchen setzen.<br />

Im Bereich Form klicken Sie auf den Eintrag<br />

Kreisförmig. Malen Sie anschließend<br />

4<br />

wie in Abbildung 3 mit dem Farbverlauf-<br />

Werkzeug zwei Verlaufskreise. Setzen Sie<br />

einmal von links nach rechts an und dann<br />

von rechts nach links.<br />

Rufen Sie den Filter Gaußscher Weichzeichner<br />

über das Menü Filter / Weichzeichnen<br />

5<br />

auf. Tragen Sie im Filterdialog bei Weichzeichnenradius<br />

jeweils einen Wert von 30<br />

ein und führen Sie die Aktion aus.<br />

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Gimp<br />

Tipps & Tricks<br />

Abb. 2: Mit den geeigneten pinseleinstellungen erzeugen<br />

sie nachträglich den Bokeh-Effekt.<br />

Abb. 3: setzen sie das „Farbverlauf“-Werkzeug zweimal in verschiedenen<br />

Bereichen des Bildes an und wählen sie einen bunten Farbverlauf.<br />

Erstellen Sie im Ebenenmenü ([Strg-L])<br />

6<br />

oberhalb der aktuellen Ebene eine neue<br />

transparente Ebene. Rufen Sie mit einem<br />

doppelten Mausklick auf das Pinsel-Icon im<br />

Werkzeugkasten die Pinseleigenschaften<br />

auf, auf die Sie unterhalb der Werkzeugauswahl<br />

stoßen.<br />

Suchen Sie die größte Pinselspitze Circle(19)<br />

heraus. Klappen Sie den Bereich<br />

7<br />

Pinseldynamik auf. Dort aktivieren Sie bei<br />

Druck und Zufall jeweils die Bereiche Deckkraft<br />

und Größe. Aktivieren Sie noch Zittern<br />

hinzufügen und positionieren Sie den<br />

Regler bei Menge zwischen 5,00 und 15,00<br />

– hier gilt es zu experimentieren! Dann<br />

wählen Sie Farbe aus Farbverlauf aus und<br />

malen vorsichtig mit dem Pinsel in verschiedenen<br />

Bereichen des Bildes die ersten<br />

Farbkreise. Sollte der Effekt zu stark wirken,<br />

reduzieren Sie die Deckkraft der Ebene<br />

auf bis zu 50 Prozent. Über Skalieren passen<br />

Sie zudem die Größe der Kreise an.<br />

Wenden Sie auf diese Ebene den Effekt<br />

8<br />

Gaußscher Weichzeichner aus Schritt 5 an.<br />

Gerne dürfen Sie den Weichzeichnenradius<br />

auf 40 erhöhen.<br />

Erstellen Sie eine neue transparente Ebene<br />

9<br />

([Umschalt-Strg-N]) und öffnen Sie abermals<br />

die Werkzeugeinstellungen für den<br />

Pinsel. Wiederholen Sie die Arbeitsschritte<br />

unter 7. Lassen Sie diesmal jedoch die Option<br />

Farbe aus Farbverlauf aus. Zudem stellen<br />

Sie Weiß als Vordergrundfarbe ein und<br />

verwenden den Gaußschen Weichzeichner<br />

nur mit einem Wert von 10.<br />

Erzeugen Sie eine neue weiße Ebene oben<br />

10<br />

im Ebenenstapel ([Umschalt-Strg-N]).<br />

Rufen Sie den Filterdialog Plastisches<br />

11<br />

Rauschen über das Bildmenü Filter /<br />

Render / Wolken / Differenz Wolken auf.<br />

Führen Sie diesen aus und lassen Sie dabei<br />

die Standardeinstellungen stehen.<br />

Nun versuchen Sie sich an den verschiedenen<br />

Ebenenmodi (im Ebenendialog<br />

12<br />

unter Modus). Fast alle sind geeignet, um<br />

den Effekt ansprechend zu erzeugen (Abbildung<br />

2). Im Zweifel bleiben Sie beim<br />

Modus Multiplizieren oder Nachbelichten.<br />

04<br />

Briefmarkenrand mit Pinsel und Radierer<br />

in Gimp erzeugen<br />

Der Radierer ([Umschalt-E]) kommt in der Regel<br />

dann zum Einsatz, wenn Sie störende Elemente<br />

oder Bildbereiche entfernen möchten.<br />

In unserem Tipp zeigen wir, wie Sie damit einen<br />

realistischen Briefmarkenrand wie in Abbildung<br />

4 erstellen.<br />

Über Datei / Neu erstellen Sie ein neues<br />

1<br />

Bild in beliebiger Größe und füllen die Hintergrundebene<br />

mit einer Farbe, die weder<br />

schwarz noch weiß ist.<br />

Rufen Sie den Pinselauswahldialog über<br />

2<br />

Fenster / Andockbare Dialoge / Pinsel auf.<br />

Im Ebenenfenster ([Strg-L]) erscheinen die<br />

dazugehörigen Optionen.<br />

Mit einem Mausklick wählen Sie den Pinsel<br />

Circle(17) aus und erhöhen den Ab-<br />

3<br />

stand auf den Wert 130. Wählen Sie diese<br />

Pinselspitze in den Werkzeugeinstellungen<br />

des Radierer-Werkzeuges aus.<br />

Über das Bildmenü Ebene / Neue Ebene erzeugen<br />

Sie nun eine neue transparente<br />

4<br />

Ebene und ziehen in diese eine rechteckige<br />

Auswahl ([R]), ähnlich wie in Abbildung<br />

4. Den ausgewählten Bereich füllen Sie<br />

dann mit weißer Farbe ([Umschalt-B]).<br />

Über Bearbeiten / Auswahl nachziehen öffnen<br />

Sie das gleichnamige<br />

5<br />

Dialogfenster.<br />

Aktivieren Sie hier Mit Hilfe eines Malwerkzeugs<br />

nachziehen und wählen Sie als Mal-<br />

6<br />

werkzeug den Radierer aus. Klicken Sie auf<br />

Nachziehen um den Vorgang auszuführen.<br />

Der weiße Auswahlbereich sollte nun den<br />

7<br />

typischen Umriss eines Briefmarkenrandes<br />

aufweisen. Den Innenbereich gestalten Sie<br />

nach Gusto. So fügen Sie etwa einen leichten<br />

Schatteneffekt hinzu, der die Darstellung<br />

realistischer macht. (kki) n<br />

Abb. 4: schnell und einfach erzeugt das „radierer“-Werkzeug über den Dialog „Auswahl<br />

nachziehen“ einen Briefmarkenrand.<br />

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02/2012<br />

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103


Tipps & Tricks<br />

Linux<br />

Kniffe, die Sie kennen sollten<br />

Linux-Tipps<br />

In den Linux-Tipps zeigen wir, wie Sie Firefox beschleunigen,<br />

Vorlagen für Thunderbird basteln, die<br />

Software auf dem Rechner aktuell halten und individuelle<br />

Suchkürzel erstellen.<br />

Kristian Kißling, Heike Jurzik<br />

01<br />

System: Automatische<br />

Sicherheitsupdates<br />

Unter Kubuntu 11.10 und OpenSuse 11.4/ 12.1<br />

erhalten Sie zwar einen Hinweis, wenn Updates<br />

zum Download bereitstehen, doch die<br />

Installation geschieht nicht automatisch. Das<br />

können Sie ändern: Während OpenSuse generell<br />

alle Updates automatisch einspielt, macht<br />

Kubuntu noch einen Unterschied und installiert<br />

auf Ihren Wunsch hin nur die Sicherheitsupdates<br />

automatisch. Das ergibt Sinn: Es<br />

passiert in Ausnahmefällen, dass Updates ein<br />

System destabilisieren, weil eine Software danach<br />

nicht mehr so funktioniert wie bisher.<br />

Vorsichtige Nutzer schauen daher genau, ob<br />

sie die angebotenen Updates wirklich brauchen.<br />

Das erfordert allerdings detaillierte<br />

Kenntnisse des Linux-System. Sind Sie ein<br />

normaler Anwender, und läuft der Rechner<br />

Abb. 1: Opensuse kann Aktualisierungen<br />

automatisch einspielen.<br />

bei Ihnen rund, benötigen Sie eigentlich nur<br />

die Sicherheitsupdates – alle anderen Aktualisierungen<br />

beheben ja Probleme, die Sie nicht<br />

berühren. Als OpenSuse-Nutzer müssen Sie<br />

abwägen, ob es sich lohnt, sämtliche Updates<br />

automatisch einzuspielen.<br />

Die Wege zu einem automatischen Update<br />

unterscheiden sich bei OpenSuse 11.4 und<br />

12.1 nur minimal. Auf beiden Systemen rufen<br />

Sie über das K-Menü zunächst die Systemverwaltung<br />

YaST auf (über Rechner / YaST).<br />

Nach Eingabe des Passworts wählen Sie im<br />

neuen Fenster links Software und auf der<br />

rechten Seite Online-Aktualisierung. Im<br />

nächsten Fenster klicken Sie auf den Menüpunkt<br />

Konfiguration / Online-Aktualisierung.<br />

Eventuell installiert OpenSuse nun noch ein<br />

Zusatzpaket oder möchte einen Schlüssel importieren,<br />

bevor Sie im Konfigurationsfenster<br />

für die automatische Aktualisierung (Abbildung<br />

1) landen. Hier gehen Sie wie folgt vor:<br />

Setzen Sie ein Kreuzchen beim Eintrag Automatische<br />

1<br />

Online-Aktualisierung.<br />

Auch den Punkt Interaktive Patches überspringen<br />

sollten Sie ankreuzen. Dieser re-<br />

2<br />

gelt den Umgang mit Paketen, die während<br />

der Installation einen Eingriff vom Benutzer<br />

erwarten. Solche Pakete ignoriert das<br />

automatische Update – hier müssen Sie gelegentlich<br />

manuell nachbessern.<br />

Ebenfalls aktivieren sollten Sie die Option<br />

3<br />

Ja, ich akzeptiere die Lizenzbedingungen.<br />

Einige proprietäre Programme erfordern es,<br />

dass Sie eine Lizenz abnicken, was Sie hier<br />

stellvertretend für diese Programme tun.<br />

Nicht zuletzt stellen Sie über das Aufklappmenü<br />

Zeitraum ein, wie oft OpenSuse die<br />

4<br />

Updates einspielt. Wählen Sie Täglich, reisen<br />

die Aktualisierungen in kleinen Portionen<br />

an, was weniger nerven dürfte, als<br />

eine große Ladung zu installieren. Aber das<br />

ist Geschmackssache und hängt von Ihrer<br />

Computernutzung ab. Über OK schließen<br />

Sie die Konfiguration ab.<br />

Wie erwähnt, bietet Kubuntu die Möglichkeit,<br />

nur Sicherheitsupdates automatisch einzuspielen,<br />

was nicht verkehrt ist. Um das einzurichten,<br />

rufen Sie zunächst über das K-Menü und<br />

Anwendungen / System die Paketverwaltung<br />

auf. Hier wählen Sie aus dem Menü den Eintrag<br />

Einstellungen / Software-Quellen einrichten<br />

und wechseln im folgnden Fenster zum Reiter<br />

Aktualisierungen. Dort setzen Sie ein Häkchen<br />

neben der Option Install security updates without<br />

Confirmation. Fortan spielt Kubuntu Sicherheitsupdates<br />

automatisch ein, und Ihr<br />

Rechner bleibt stets auf dem neuesten Stand.<br />

Ganz nebenbei funktioniert dieser Weg auch<br />

unter Ubuntu und seinen Derivaten.<br />

Thunderbird: Blättern im<br />

02<br />

Vollbildmodus<br />

Gerade auf Netbooks ist auf dem Bildschirm oft<br />

wenig Platz vorhanden. Frische E-Mails lesen<br />

104 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Linux<br />

Tipps & Tricks<br />

Sie hier lieber auf dem ganzen<br />

Bildschirm und öffnen diese daher<br />

per Doppelklick. Allerdings fehlt<br />

ein Icon, über das Sie schnell zur<br />

nächsten Mail weiterspringen. Um<br />

nun nicht jede Mail einzeln per<br />

Doppelklick öffnen, lesen und<br />

wieder schließen zu müssen,<br />

springen Sie mit Hilfe der Tasten<br />

von einer E-Mail zur folgenden<br />

oder vorherigen. Zur nächsten<br />

E-Mail gelangen Sie über [F], was<br />

in diesem Fall für Forward steht<br />

(dt. Vorwärts), zurück geht es entsprechend<br />

über [B] (für Back).<br />

Thunderbird: Textvorlagen<br />

und Autokorrektur<br />

03<br />

Thunderbird bietet von sich aus<br />

keine Möglichkeit an, Abkürzungen aufzulösen.<br />

Geben Sie also mfg oder eine andere Abkürzung<br />

ein, verwandelt der Briefvogel diese<br />

nicht in komplette Wörter. Auch das Erstellen<br />

von Vorlagen ist etwas kompliziert: Sie können<br />

E-Mails schreiben und in den Vorlagenordner<br />

packen, aber das ist umständlich. Die kleine<br />

Erweiterung Quicktext schlägt zwei Fliegen mit<br />

einer Klappe und löst beide Probleme.<br />

Um Quicktext zu installieren, klicken Sie unter<br />

Kubuntu 11.10 und OpenSuse 12.1 auf Extras /<br />

Add-ons und links auf den Eintrag Add-ons suchen.<br />

Damit Sie den Menüpunkt unter Kubuntu<br />

11.10 sehen, müssen Sie zuvor über die Muon<br />

Paketverwaltung das deutsche Sprachpaket<br />

thunderbird-locale-de einspielen. Oben rechts<br />

sehen Sie eine Eingabezeile und auf der linken<br />

Seite ein Werkzeug-Icon. Suchen Sie hier nach<br />

Quicktext und klicken Sie neben der Erweiterung<br />

auf den Button Installieren (Abbildung<br />

2). Anschließend starten Sie den Browser neu<br />

und landen erneut im Add-on-Fenster. Unter<br />

OpenSuse 11.4 mit Thunderbird 3.1.18 funktioniert<br />

Quicktext leider nicht.<br />

Nun gilt es, Quicktext zu konfigurieren. Dazu<br />

wählen Sie links den Eintrag Erweiterungen.<br />

Rechts erscheint u. .a das eben installierte<br />

Add-on. Klicken Sie daneben auf Einstellungen,<br />

öffnet sich ein kleines Fenster mit den<br />

beiden Reitern Vorlagen und Allgemein.<br />

Im Reiter Vorlagen erzeugen Sie sowohl die<br />

Vorlagen für einen Brief als auch für die Autokorrektur.<br />

Planen Sie, mehrere Vorlagen anzulegen,<br />

lohnt es sich, diese in Gruppen aufzuteilen.<br />

Im Beispiel wollen sie die Antworten<br />

auf die Teilnahme an einem Gewinnspiel automatisieren.<br />

So müssen Sie nicht Hunderten<br />

von Leuten einzeln antworten, sondern setzen<br />

eine Standard-E-Mail auf, die den Teilnehmern<br />

die Ankunft ihrer E-Mails bestätigt.<br />

Abb. 2: Unter Opensuse 12.1 und kubuntu 11.10 installieren sie<br />

die Quicktext-Erweiterung bequem aus einem Thunderbird-<br />

Menü heraus.<br />

Über Gruppe hinzufügen legen Sie zunächst<br />

die Gruppe Antworten an – der Name gehört<br />

rechts in die Zeile Titel. Wollen Sie Mitspielerinnen<br />

mit der Anrede Liebe Frau XY und Mitspieler<br />

mit Lieber Herr XY begrüßen, benötigen<br />

Sie zwei Vorlagen. Über Vorlage hinzufügen<br />

legen Sie das erste Template an. Der Titel<br />

Gewinnspiel Frau ist nur für Sie bestimmt, er<br />

sollte aussagekräftig genug sein, damit Sie die<br />

Vorlage später wiedererkennen.<br />

In das Textfeld gehört nun der Text der E-Mail<br />

(Abbildung 3). Dabei können Sie eine Reihe<br />

von Variablen verwenden, die Thunderbird<br />

später durch reale Werte aus Ihrem Adressbuch<br />

bzw. aus der E-Mail-Adresse ersetzt. Wir<br />

verwenden Liebe Frau [[TO=lastname]], damit<br />

Thunderbird den Nachnamen der angeschriebenen<br />

Dame einsetzt. Etwas Handarbeit<br />

bleibt Ihnen aber nicht immer erspart: Nicht<br />

jede E-Mail-Adresse stellt immer korrekt den<br />

Namen des Absenders voran. [[CURSOR]] platziert<br />

den Cursor an der von Ihnen gewählten<br />

Stelle in der E-Mail, falls Sie manuell noch eine<br />

Änderung vornehmen wollen. Eine Liste mit<br />

zahlreichen weiteren<br />

nutzbaren Variablen<br />

finden Sie im Internet<br />

auf der Quicktext-Seite<br />

[1].<br />

Unter dem Textfeld<br />

entscheiden Sie mit<br />

Hilfe von Aufklappmenüs,<br />

ob Sie die E-<br />

Mail im HTML-Format<br />

oder als Text<br />

verschicken wollen<br />

und weisen der Vorlage<br />

zudem ein Tastaturkürzel<br />

zu, etwa<br />

[Alt-1]. Zugleich tragen<br />

Sie einen Standardbetreff ein,<br />

mit dem der Donnervogel die E-<br />

Mail versieht.<br />

Interessant ist nun noch der folgende<br />

Punkt, weil er die Autokorrektur<br />

betrifft. In die Zeile Schlüsselwort<br />

tragen Sie einen Begriff<br />

ein – eine Abkürzung – die Thunderbird<br />

dann durch Ihren vordefinierten<br />

Text ersetzt. Im Beispiel<br />

bietet sich etwa das Schlagwort<br />

gewinn an. Geben Sie dann in<br />

eine neue E-Mail gewinn ein und<br />

drücken Sie danach [Tab], ersetzt<br />

der Mailclient den Eintrag durch<br />

Ihren Vorlagentext.<br />

Tragen Sie mfg ein und in das<br />

Textfeld darüber Mit freundlichen<br />

Grüßen, funktioniert das<br />

Ganze wie eine Autokorrektur. Dazu sollten<br />

Sie allerdings eine eigene Gruppe Autokorrektur<br />

anlegen. Für jedes Wort, das Sie ersetzen,<br />

müssen Sie eine eigene Vorlage anlegen.<br />

Am Ende dieser aufwändigen Arbeit sollten<br />

Sie die Vorlage exportieren, um sie nicht zu<br />

verlieren. Dazu wechseln Sie in das Register<br />

Allgemein.<br />

In diesem Reiter lassen sich über die Schaltflächen<br />

Exportieren und Importieren Vorlagen<br />

für den späteren Gebrauch archivieren<br />

und vorhandene Vorlagen einbinden, falls<br />

Sie auf ein anderes System wechseln. Zudem<br />

ändern Sie bei Bedarf die Standardtasten für<br />

die Tastaturkürzel und zum Aktivieren des<br />

Schlüsselworts.<br />

Wollen Sie die Vorlage nun einsetzen, verfassen<br />

Sie eine neue E-Mail und suchen auf der<br />

linken Seite unter der Betreffzeile die passende<br />

Vorlage aus (Abbildung 4). Ein Klick<br />

auf diese füllt die leere E-Mail mit dem vorkonfigurierten<br />

Text. Um die Autovervollständigung<br />

zu nutzen, geben Sie hingegen mfg ein<br />

und drücken danach [Tab], was Quicktext in<br />

Abb. 3: im reiter „Vorlagen“ erzeugen sie die Musterbriefe, die<br />

sie später per knopfdruck in eine neue E-Mail einfügen.<br />

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02/2012<br />

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105


Tipps & Tricks<br />

Linux<br />

den Ausdruck Mit freundlichen<br />

Grüßen umwandelt.<br />

04<br />

Thunderbird: Gelöschte<br />

E-Mails retten<br />

Eigentlich soll der Papierkorb in<br />

Thunderbird dafür sorgen, dass<br />

Sie E-Mails nicht gleich löschen,<br />

sondern dort zur Not wiederfinden.<br />

Mitunter geschieht es aber,<br />

dass Sie den Papierkorb voreilig<br />

leeren und mit ihm einige wichtige<br />

E-Mails. Keine Panik: Eine<br />

Erweiterung schafft Abhilfe.<br />

Das Add-on mit dem Namen Recover<br />

Deleted Messages holt E-<br />

Mails aus dem digitalen Nirwana<br />

zurück – unter bestimmten Umständen.<br />

Zum einen bietet Thunderbird<br />

die Option an, Ordner zu<br />

komprimieren – diese dürfen Sie vorher nicht<br />

verwendet haben. Nutzen Sie IMAP, können<br />

Sie zudem nur E-Mails aus Ordnern retten, die<br />

Thunderbird lokal auf Ihrer Festplatte lagert.<br />

Welche Ordner das bei Ihnen sind, verrät ein<br />

Blick auf Datei / Offline / Offline-Einstellungen.<br />

Hier klicken Sie auf der rechten Seite unter<br />

Nachrichten-Synchronisation auf Erweitert<br />

und sehen die Ordner, deren E-Mails Sie mit<br />

dem lokalen Rechner synchronisieren: Nur<br />

die Ordner mit aktivierten Häkchen sind für<br />

eine Datenrettung interessant.<br />

Um die Erweiterung zu installieren, laden<br />

1<br />

Sie diese von der Webseite herunter [2].<br />

Dann wählen Sie in Thunderbird den Eintrag<br />

Extras /<br />

2<br />

Add-ons.<br />

Im Register Add-ons suchen klicken Sie auf<br />

3<br />

das kleine Werkzeug-Icon, das Sie links<br />

neben der Suchleiste finden, und wählen<br />

den Eintrag Add-on aus Datei installieren.<br />

Suchen Sie den Ordner mit der Erweiterung<br />

4<br />

und klicken Sie auf Installieren. Unter Open-<br />

Suse 11.4 klicken Sie im Bereich Add-ons<br />

suchen einfach nur auf den Button Installieren.<br />

Dann starten Sie Thunderbird neu.<br />

Sie kehren dann in das Hauptfenster zurück<br />

und markieren den Ordner, in dem<br />

5<br />

die zu rettenden E-Mails ursprünglich lagen.<br />

Beim Testaccount von Google Mail<br />

hieß dieser Ordner Alle Nachrichten.<br />

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf<br />

6<br />

den Ordner und wählen Sie aus dem Kontextmenü<br />

Nachrichten wiederherstellen<br />

Ein Fenster warnt Sie, dass Sie die Wiederherstellung<br />

besser offline vornehmen – ak-<br />

7<br />

zeptieren Sie das über OK.<br />

Nun beginnt der Prozess, der einen Augenblick<br />

dauert. Schließlich legt Thunderbird<br />

8<br />

links im Abschnitt Lokale Ordner einen<br />

Abb. 4: Die Erweiterung Quicktext erweist sich als superpraktisch,<br />

wenn es um das Erstellen von E-Mail-Vorlagen und Autovervollständigungen<br />

geht.<br />

neuen Ordner namens Wiederhergestellt_0<br />

an (Abbildung 5). In diesem finden Sie die<br />

Ordner, die der Donnervogel noch retten<br />

konnte. Im Test funktionierte das sehr gut<br />

– allerdings mussten wir den Donnervogel<br />

nach dem Löschen der E-Mails aus dem Papierkorb<br />

neu starten.<br />

Firefox: Symbole<br />

05<br />

verkleinern<br />

Firefox bringt in seiner Symbolleiste eine ganze<br />

Latte von Icons mit, deren Größe die sichtbare<br />

Fläche für die Webseiten etwas einschränkt.<br />

Wollen Sie mehr Platz schaffen, verkleinern<br />

Sie diese Symbole einfach. Dazu wählen Sie im<br />

Browser den Menüpunkt Ansicht / Symbolleisten<br />

/ Anpassen (in OpenSuse 11.4 View / Toolbars<br />

/ Customize) und setzen dann im folgenden<br />

Fenster ein Häkchen neben dem Eintrag<br />

Kleine Symbole (Use small icons).<br />

Firefox: Externe Suchmaschinen<br />

06<br />

einbinden<br />

Wenn Sie nach einem Film, einem Song, einem<br />

Thema suchen, rufen Sie üblicherweise<br />

eine Webseite auf, die sich damit auskennt,<br />

und geben den Suchbegriff in die Suchmaschine<br />

dieser Webseite ein. Durch einen genialen<br />

Trick kürzen Sie diesen Umweg ab und<br />

verknüpfen die Suchleisten der Webseiten mit<br />

Ihrem Browser. Dann genügt ein Schlagwort,<br />

um schnell eine Suche auf<br />

Wikipedia oder in der Movie-Database<br />

(imdb.com) zu starten<br />

oder Twitter nach einem Begriff<br />

zu durchforsten.<br />

Wikipedia ist in diesem Fall kein<br />

gutes Beispiel, da Ihr Browser<br />

rechts oben neben der URL-Leiste<br />

bereits eine Wikipedia-Suche integriert.<br />

Weltweite Twitter-Feeds<br />

nach einem bestimmten Stichwort<br />

zu durchwühlen, könnte interessanter<br />

sein. Unter [3] stoßen Sie<br />

auf die offizielle Suche von Twitter.<br />

Klicken Sie im Browser mit<br />

der rechten Maustaste in die Suchleiste<br />

und wählen Sie aus dem<br />

Kontextmenü Ein Schlüsselwort<br />

für diese Suche hinzufügen (Open-<br />

Suse 11.4: Add a keyword for this<br />

Search). Es öffnet sich ein kleines Fenster, in<br />

dessen untere Leerzeile Sie die Abkürzung eingeben,<br />

mit deren Hilfe Sie Twitter später durchforsten<br />

(Abbildung 6). Im Fall des Kurznachrichtendienstes<br />

bietet sich natürlich eine Raute<br />

(#) an. Über Speichern (Save) besiegeln Sie die<br />

Wahl und springen dann über [Strg-L] in die<br />

URL-Leiste des Browsers. Hier geben Sie<br />

# Linux ein, und landen auf der Webseite der<br />

Twitter-Suche, die alle möglichen Tweets zum<br />

Thema „Linux“ ausspuckt. Ihnen fallen nach<br />

kurzem Nachdenken sicher noch zahlreiche<br />

weitere Anwendungsmöglichkeiten für die<br />

schnelle Suche ein.<br />

Firefox: Browser mit Pipelining<br />

07<br />

beschleunigen<br />

Der Browser Firefox kann bis zu acht HTTP-<br />

Anfragen zugleich losschicken, ohne auf eine<br />

Antwort vom Server zu warten. Die Technik<br />

nennt sich Pipelining und beschleunigt das<br />

Browsen mitunter. Standardmäßig deaktiviert<br />

Firefox die Option, da einige Server das Feature<br />

nicht unterstützen und es womöglich<br />

Probleme beim Betrachten von Webseiten<br />

gibt. Laut Wikipedia [4] kommen jedoch die<br />

meisten modernen Server mit Pipelining-Anfragen<br />

zurecht. Benutzen Sie also einen breitbandigen<br />

Internetzugang (DSL und Co.),<br />

könnte der Trick Ihren Browser beschleunigen.<br />

Und so richten Sie Pipelining ein:<br />

Abb. 5: Haben sie wichtige E-Mails gelöscht und anschließend den papierkorb geleert,<br />

lassen sich diese dennoch mitunter retten.<br />

106 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Linux<br />

Tipps & Tricks<br />

Tippen Sie about:config in die Adressleiste<br />

1<br />

und versprechen Sie im nächsten Fenster,<br />

das Sie beim Konfigurieren vorsichtig sind.<br />

Geben Sie in die Suchleiste pipelining ein,<br />

2<br />

erscheinen vier Ergebnisse, die Sie nun<br />

modifizieren.<br />

Bei drei Einträgen setzen Sie den Wert von<br />

3<br />

False auf True. Beim vierten Eintrag tragen<br />

Sie als Zahl eine 8 ein, den Maximalwert<br />

für Firefox [5].<br />

Nach diesen kleinen Eingriffen sollte Ihr<br />

Browser einige Webseiten einen Tick schneller<br />

laden. Modembesitzer haben jedoch aufgrund<br />

der geringen Bandbreite keine Vorteile<br />

vom Pipelining.<br />

Firefox: In offenen Tabs<br />

08<br />

navigieren<br />

Nicht selten führt die Recherche eines Themas<br />

dazu, dass Sie am Ende etliche offene Tabs<br />

vor Augen haben. Suchen Sie dann eine bestimmte<br />

Seite, müssen Sie nicht jedes Tab einzeln<br />

anklicken. Über die Tastenkombination<br />

[Strg-Tab] zirkulieren Sie von links nach<br />

rechts durch die Tabs, über [Strg-Umschalt-<br />

Tab] bewegen Sie den Fokus in die entgegengesetzte<br />

Richtung.<br />

Abb. 6: suchfelder von externen Webseiten machen sie<br />

einfach über die UrL-Leiste zugänglich.<br />

Abb. 7: klicken sie zwei Mal nacheinander auf den kleinen Button mit der Beschriftung<br />

„A - B“, schicken sie eine Filmszene in die Endlosschleife.<br />

Miro: Themen-Podcasts<br />

09<br />

sammeln<br />

Miro spielt lokale, aber vor allem Videos aus<br />

dem Internet ab. Die Software erlaubt es, automatisch<br />

die neuesten Videos von einem bestimmten<br />

Anbieter zu holen. Zugleich löscht<br />

Miro alte Videos und behält den Platz auf der<br />

Festplatte im Auge.<br />

Unter anderem bietet Miro die Möglichkeit, Seitenleiste<br />

/ Neuer Such-Podcast einen Kanal<br />

selbst zu erstellen, der nur Videos anbietet, die<br />

ein Videoplattform unter einem bestimmten<br />

Stichwort anbietet. Klicken Sie auf den Link,<br />

erscheint ein Fenster, in dem Sie Ihren Suchauftrag<br />

definieren. Geben Sie in das Feld Suchbegriff<br />

Ubuntu ein und wählen Sie als Suchmaschine<br />

zum Beispiel YouTube aus, durchforstet<br />

der Kanal die beliebte Videoplattform nach Videos<br />

zum Thema „Ubuntu“. Ein Klick auf Podcast<br />

erstellen aktiviert den Suchauftrag.<br />

VLC: Szenen loopen<br />

10<br />

(Endlosschleife)<br />

Müssen Sie einmal eine Filmszene mit Untertiteln<br />

versehen, oder wollen Sie einen Ausschnitt<br />

immer wieder abspielen, verwenden<br />

Sie am besten eine Endlosschleife. Dazu müssen<br />

Sie aber nicht zwangsläufig ein Schnittprogramm<br />

bemühen, denn der Videoplayer<br />

VLC bringt einen Looping-Mechanismus mit.<br />

Um diesen zu aktivieren, klicken Sie mit der<br />

rechten Maustaste auf die grafische Oberfläche<br />

von VLC und wählen Ansicht / Erweiterte<br />

Steuerung. Nun erscheinen zusätzliche Icons<br />

im Abspielbereich des Players. Unter anderem<br />

sehen Sie ein kleines Icon, das die Buchstaben<br />

A und B enthält.<br />

Spielen Sie jetzt einen Film<br />

ab und pausieren Sie das Video<br />

an der Stelle, an der die<br />

Endlosschleife beginnen<br />

soll. Drücken Sie nun einmal<br />

auf das Icon, wodurch Sie<br />

das A rot färben. Spielen Sie<br />

den Film nun weiter ab und<br />

pausieren Sie erneut an der<br />

Stelle, an der die Schleife en-<br />

den soll. Jetzt drücken Sie einmal mehr auf<br />

das A-B-Icon und färben so auch das B rot ein<br />

(Abbildung 7). Klicken Sie anschließend auf<br />

die Abspieltaste, spielt VLC den so eingekreisten<br />

Ausschnitt in einer Endlosschleife ab.<br />

Thunderbird: Lange Unterhaltungen<br />

11<br />

mit Quote Collapse<br />

Wenn Sie die <strong>EasyLinux</strong>-Mailinglisten [6] oder<br />

andere derartige Gruppen lesen (und dort<br />

auch posten), erscheinen Ihnen lange Unterhaltungen<br />

mit vielen Zitaten verschiedener<br />

Teilnehmer in Thunderbird sicher schnell unübersichtlich,<br />

auch wenn der Mailclient diese<br />

durch farbliche Balken am Zeilenanfang hervorhebt.<br />

Es wird immer anstrengender, einer<br />

Unterhaltung richtig zu folgen, je mehr alte<br />

Mails als Zitate auftauchen.<br />

Mit dem kleinen Add-on Quote Collapse [7]<br />

bringen Sie Ordnung in die Unterhaltungen.<br />

Die Thunderbird-Erweiterung kürzt Zitate auf<br />

eine Zeile und versieht diese mit einem Pluszeichen,<br />

das Sie zum Aufklappen anklicken.<br />

Verschachtelungen mehrerer Stufen erhalten<br />

dabei wiederum unterschiedliche Farben (Abbildung<br />

8).<br />

Zur Installation wählen Sie aus dem Menü Extras<br />

den Eintrag Add-ons und geben im Bereich<br />

Add-ons suchen als Begriff quote collapse<br />

ein. Per Klick auf Installieren spielen Sie die<br />

Erweiterung ein. Sie sehen die Meldung, dass<br />

der Mailclient sie aktiviert, sobald Sie Thun-<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

107


Tipps & Tricks<br />

Linux<br />

Möglichkeit, gezielt einen Speicherort für bestimmte<br />

Datentypen/ Aktionen festzulegen.<br />

Übrigens: Thunderbird überschreibt bereits<br />

gespeicherte Dateien nicht einfach, sondern<br />

legt durchnummerierte Kopien von ihnen an,<br />

so dass Sie selbst bei einer automatischen<br />

Speicherung im Dokumentenverzeichnis auf<br />

der sicheren Seite sind.<br />

Abb. 8: per klick auf das kleine pluszeichen klappen sie ein Zitat aus. Die einzelnen Ebenen<br />

in der Verschachtelung kennzeichnet Quote collapse in verschiedenen Farben.<br />

derbird das nächste Mal neu starten. Alternativ<br />

machen Sie alles rückgängig, indem Sie auf<br />

die entsprechende Schaltfläche klicken. Über<br />

den Add-on-Manager deaktivieren oder entfernen<br />

Sie die Erweiterung auch wieder.<br />

Thunderbird: Standardaktion für<br />

12<br />

Anhänge definieren<br />

Erhalten Sie eine Mail mit einem oder mehreren<br />

Anhängen, klappen Sie per Klick auf den<br />

kleinen Pfeil unten im Fenster die Ansicht auf.<br />

Dort sehen Sie eine Liste mit Dateinamen.<br />

Wenn Sie einen davon doppelklicken, öffnet<br />

sich ein Dialog, der anbietet, die Datei mit<br />

dem Standardprogramm zu öffnen oder sie zu<br />

speichern. Per Klick in die Checkbox Für Dateien<br />

dieses Typs immer diese Aktion ausführen<br />

machen Sie Ihre Auswahl zum Standard<br />

für künftige Anhänge gleichen Typs.<br />

Öffnen Sie danach über Bearbeiten / Einstellungen<br />

den Thunderbird-Konfigurationsdialog,<br />

finden Sie im Tab Anhänge die neu definierte<br />

Aktion. Dort nehmen Sie gegebenenfalls<br />

das Feintuning vor. Das Drop-down-Menü im<br />

Bereich Aktion erlaubt Ihnen z. B., eine andere<br />

Vorgehensweise auszuwählen oder die<br />

Aktion zu löschen (Abbildung 9). Unten im<br />

Dialogfenster haben Sie darüber hinaus die<br />

Abb. 9: in Thunderbird können sie standardaktionen für Anhänge definieren. Diese<br />

führt der Mailclient dann aus, wenn sie ein Attachment doppelklicken.<br />

Thunderbird: Deutsches Wörterbuch<br />

nachrüsten<br />

13<br />

In der Voreinstellung ist beim Mozilla-Mailclient<br />

die Sofort-Rechtschreibprüfung aktiviert,<br />

die unbekannte Worte rot unterschlängelt.<br />

Über die Tastenkombination [Strg-Umschalt-<br />

P] oder das Menü Optionen / Rechtschreibprüfung<br />

rufen Sie den passenden Dialog auf, in<br />

dem Sie gezielt Wörter ersetzen, zum Wörterbuch<br />

hinzufügen, Begriffe ignorieren usw. Im<br />

Drop-down-Menü Sprache wählen Sie ein<br />

Wörterbuch aus. Thunderbird kommt von<br />

Haus aus nur mit verschiedenen Englisch-<br />

Varianten – das deutsche Wörterbuch fehlt.<br />

Sie rüsten es aber leicht nach.<br />

Klicken Sie im erwähnten Drop-down-Menü<br />

ganz unten auf Weitere Wörterbücher herunterladen.<br />

Ein neuer Reiter im-Hauptfenster führt<br />

Sie zur Add-on-Seite mit den Wörterbüchern<br />

und Sprachpakaten. Klicken Sie auf den Downloadlink,<br />

bestätigen Sie die Installation, und<br />

nach einem Neustart von Thunderbird spricht<br />

der Client eine neue Sprache. (kki/hge) n<br />

Infos<br />

[1] Quicktext-Erweiterung:<br />

http:// extensions. hesslow. se/ text/ 3/<br />

All+Tags/ (http:// ezlx. de/ c2c1)<br />

[2] Add-on „Recover Deleted Messages“:<br />

https:// nic‐nac‐project. org/ ~kaosmos/<br />

index‐en. html# recDelMsg<br />

(http:// ezlx. de/ c2c2)<br />

[3] Twitter-Suche: https:// twitter. com/ #!/<br />

search‐home (http:// ezlx. de/ c2c3)<br />

[4] Wikipedia über Pipelining:<br />

http:// en. wikipedia. org/ wiki/ HTTP_<br />

pipelining# Implementation_in_web_<br />

servers (http:// ezlx. de/ c2c4)<br />

[5] Mozilla-Info zu Pipelining:<br />

http:// kb. mozillazine. org/ Network.<br />

http. pipelining. maxrequests<br />

(http:// ezlx. de/ c2c5)<br />

[6] <strong>EasyLinux</strong>-Mailinglisten: http:// www.<br />

easylinux. de/ Kontakt/ Mailinglisten<br />

(http:// ezlx. de/ c2c6)<br />

[7] Quote Collapse: https:// addons.<br />

mozilla. org/ de/ thunderbird/ addon/<br />

quotecollapse/ (http:// ezlx. de/ c2c7)<br />

108 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Shell<br />

Tipps & Tricks<br />

Know-how für die Kommandozeile<br />

Shell-Tipps<br />

Erfahrene Linux-Nutzer schwören auf flexible<br />

Kommandozeilentools, mit denen sich manche<br />

Aufgabe schneller bewältigen lässt als in grafischen<br />

Programmen. Wir stellen die wichtigsten<br />

Anwendungen vor, um auch Einsteiger zu einem<br />

Ausflug in die Shell zu ermutigen.<br />

Heike Jurzik<br />

Manpages formatiert<br />

01<br />

ausdrucken<br />

Ihr Linux-System steht Ihnen mit Rat und Tat<br />

zur Seite, falls Sie Hilfe zur Funktion und<br />

den Optionen eines Kommandozeilentools<br />

suchen. Die Manpages betrachten Sie im Terminalfenster<br />

und auf den virtuellen Konsolen<br />

mit dem Kommando man. Um also z. B. die<br />

Hilfeseite zum Befehl ls (listet Verzeichnisinhalte<br />

auf) zu betrachten, tippen Sie man ls.<br />

Mit den Pfeil- und Bildlauftasten blättern Sie<br />

hoch und runter, mit [Umschalt-7] (also /)<br />

suchen Sie nach einem Begriff, und [Q] beendet<br />

das Programm.<br />

Um eine Manpage auszudrucken, müssen Sie<br />

nicht nach Konvertierungsprogrammen suchen<br />

– man hat eine solche Funktion bereits eingebaut.<br />

Der Parameter ‐t erzeugt eine PostScript-<br />

Datei. In der Voreinstellung landet diese auf<br />

der Standardausgabe. Sie können das Ganze<br />

daher mit dem Umleitungsoperator > in einer<br />

Datei ablegen. Um eine PostScript-Version der<br />

ls-Manpage zu erzeugen, geben Sie<br />

man ‐t ls > ls.ps<br />

ein. Das neu erzeugte PostScript-Dokument<br />

können Sie nun mit einem Betrachter wie<br />

Evince oder Okular am Bildschirm bewundern<br />

(Abbildung 1) oder über das Kommando lp<br />

(siehe Tipp 02 an den Drucker schicken.<br />

Drucken auf der Shell<br />

02<br />

mit „lp“<br />

Das Programm lp druckt auf der Shell und<br />

nimmt mehrere Dateitypen entgegen, darunter<br />

PostScript-/ PDF-Dokumente und verschiedene<br />

Bildformate. Als Option übergeben Sie<br />

beim Aufruf mindestens einen Dateinamen:<br />

lp datei.ps<br />

In der Voreinstellung schickt das Kommando<br />

die Daten an den Standarddrucker – haben Sie<br />

mehr als einen Drucker konfiguriert, lesen Sie<br />

im nächsten Tipp, wie Sie mittels lpstat die<br />

Statusinformation ausgeben und erfahren, wie<br />

das Standardziel heißt.<br />

Um gleich mehrere Kopien einer Datei zu drucken,<br />

können Sie über die Option ‐n die Anzahl<br />

der Exemplare definieren, zum Beispiel lp<br />

‐n 5 datei.ps. Auch die Papiergröße (zum Beispiel<br />

‐o media=a4), die Ausrichtung (‐o landscape<br />

für Querformat) oder einzelne Seiten eines<br />

längeren Dokuments (‐P 2‐4,16) können<br />

Sie über Parameter beim Start definieren.<br />

lp liest auf Wunsch auch direkt von der Standardeingabe.<br />

Dazu geben Sie statt eines Dateinamens<br />

das Minuszeichen an. Um die Post-<br />

Script-Manpage aus dem vorigen Tipp nicht in<br />

einer Datei abzulegen, sondern diese direkt<br />

an den Drucker zu schicken, geben Sie<br />

man ‐t ls | lp ‐<br />

ein. Anstelle des Umleitungsoperators leiten<br />

Sie hier die Ausgabe des man-Befehls über<br />

eine Pipe ([AltGr-


Tipps & Tricks<br />

Shell<br />

Zusätzlich können Sie alle im vorigen<br />

Tipp gezeigten Parameter<br />

(und auch weitere, die Sie der<br />

Manpage entnehmen) anhängen.<br />

Standarddrucker auf der<br />

04<br />

Shell definieren<br />

Der letzte Tipp zeigt, wie Sie alle<br />

konfigurierten Drucker auf der<br />

Shell auflisten. Auch der Standarddrucker<br />

ist sichtbar. Um ein<br />

anderes Gerät aus dieser Liste als<br />

neuen Standard zu definieren,<br />

müssen Sie kein grafisches Einrichtungstool<br />

bemühen, sondern<br />

greifen auf der Shell einfach zum<br />

Kommando lpoptions. Hinter die<br />

Option ‐d schreiben Sie den Namen<br />

der Warteschlange, die Sie<br />

über den Befehl lpstat ‐d ‐p ausfindig<br />

gemacht haben:<br />

$ lpstat ‐d<br />

System‐Standardzielort: HP_LaserU<br />

Jet_P2055dn<br />

$ lpoptions ‐d HP_LaserJet_M1522U<br />

nf_MFP<br />

auth‐info‐required=none copies=1U<br />

device‐uri=ipp://192.168.2.6/...<br />

$ lpstat ‐d<br />

System‐Standardzielort: HP_LaserU<br />

Jet_M1522nf_MFP<br />

Wie Sie sehen, zeigt der erste Befehl den HP<br />

2055dn als Standardziel, das zweite Kommando<br />

definiert dann den LaserJet M1522nf,<br />

und das dritte bestätigt, dass die Umstellung<br />

wirklich geklappt hat.<br />

liste von Dateinamen erstellen und<br />

05<br />

speichern<br />

Datei- und Verzeichnisnamen listen Sie auf<br />

der Kommandozeile mit ls auf. Ohne zusätzliche<br />

Parameter und Optionen erhalten Sie eine<br />

mehrspaltige Ausgabe, in der alles alphabetisch<br />

sortiert erscheint:<br />

$ ls<br />

Arbeitsfläche examples.desktop<br />

Bilder<br />

ls.ps<br />

Dokumente manps.png<br />

Downloads Musik<br />

Versteckte Dateien und Verzeichnisse, also<br />

solche, die mit einem Punkt anfangen, zeigt<br />

das Kommando so nicht mit an, um die Ausgabe<br />

übersichtlich zu halten. Interessieren Sie<br />

sich für diese Dateien, verwenden Sie den Parameter<br />

‐a:<br />

$ ls ‐a<br />

Abb. 1: Das kommando „man“ zeigt nicht nur die Hilfeseiten im<br />

Terminal an, sondern wandelt diese mit dem parameter „-t“ in<br />

hübsch formatierte postscript-Dokumente um.<br />

. .gnome2_private<br />

.. .gtk‐bookmarks<br />

.aptitude<br />

.gvfs<br />

Arbeitsfläche .ICEauthority<br />

.bash_history .local<br />

.bash_login cat.ps<br />

.bash_logout ls.ps<br />

.bashrc<br />

manps.png<br />

...<br />

Wer die Liste der Datei- und Verzeichnisnamen<br />

ausdrucken oder in eine Datei schreiben<br />

möchte, kann die Ausgabe mit der Option ‐1<br />

einspaltig machen:<br />

$ ls ‐1<br />

Arbeitsfläche<br />

Bilder<br />

Dokumente<br />

Downloads<br />

examples.desktop<br />

...<br />

Danach kommt der schon in Tipp 01 erwähnte<br />

Umleitungsoperator > zum Einsatz. Der folgende<br />

Aufruf speichert die Liste in der Datei<br />

liste.txt:<br />

ls ‐1 > liste.txt<br />

(Bei dieser Umleitung können Sie die Option<br />

‐1 auch weg lassen; ls erkennt, dass die Ausgabe<br />

nicht im Terminalfenster landen wird,<br />

und schaltet automatisch auf einspaltig um.)<br />

Alternativ schicken Sie alles über eine Pipe an<br />

das lp-Kommando, das wie in Tipp 02 die Daten<br />

in Empfang nimmt und an den Standarddrucker<br />

schickt:<br />

ls ‐1 | lp ‐<br />

06<br />

Playlist auf der Shell erstellen<br />

und abspielen<br />

Mit dem im vorigen Tipp gezeigten<br />

ls-Trick erzeugen Sie in Windeseile<br />

eine Playlist im M3U-Format<br />

und übergeben diese optional<br />

an einen Konsolenplayer oder<br />

laden sie in einem grafischen Abspielprogramm.<br />

M3U-Dateien<br />

sind einfache Textdateien, in denen<br />

zeilenweise die MP3-, FLACoder<br />

Ogg-Vorbis-Dateien gelistet<br />

sind. Die Namen der Songs dürfen<br />

dort entweder mit absolutem<br />

oder relativem Pfad oder als URL<br />

stehen. Eine einfache M3U-Datei<br />

mit allen MP3-Dateien aus dem<br />

aktuellen Verzeichnis erstellen<br />

Sie über folgendes Kommando:<br />

ls *.mp3 > playlist.m3u<br />

Alternativ nehmen Sie den Befehl find zur<br />

Hilfe, um beispielsweise alle MP3-Dateien aller<br />

Benutzer aufzuspüren und daraus eine<br />

Liste zu basteln. Das Kommando erwartet zuerst<br />

eine Ortsangabe, wo es suchen soll, also<br />

z. B. /home. Danach folgen die Suchkriterien<br />

hinter der Option ‐name. Der Einsatz von<br />

Wildcards ist dabei erlaubt – diese sollten<br />

aber in einfache Hochkommata (') eingeschlossen<br />

werden, damit die Shell sie nicht<br />

auswertet:<br />

find /home ‐name '*.mp3'<br />

Auf der Shell sehen Sie die Ausgabe des Befehls,<br />

der im Moment noch zusätzlich zu den<br />

Treffern diverse Fehlermeldungen für Unterverzeichnisse<br />

anderer Benutzer, die Sie nicht<br />

lesen dürfen, ausgibt. Um nur die Zeilen mit<br />

den Songs zu erhalten, leiten Sie die Fehlerausgabe<br />

(mit 2>) nach /dev/ null – diese<br />

„Pseudodatei“ hat keinen Inhalt, und alle Daten,<br />

die Sie hierhin schreiben, werden ignoriert:<br />

find /home ‐name '*.mp3' 2> /devU<br />

/null > playlist.m3u<br />

Die Playlist-Datei öffnen Sie anschließend mit<br />

Rhythmbox, Amarok & Co., und der ausgewählte<br />

Player spielt die Songs ab. Um eine so<br />

erstellte Liste mit MPlayer auf der Shell wiederzugeben,<br />

verwenden Sie dessen Option<br />

‐playlist (Abbildung 2):<br />

mplayer ‐playlist playlist.m3u<br />

Übrigens spielt der MPlayer eine Datei auch ab,<br />

wenn sie die Endung .txt trägt oder gar keine<br />

Dateiendung hat, während einige grafische<br />

110 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Shell<br />

Tipps & Tricks<br />

Player Wert auf die korrekte Dateinamenserweiterung<br />

legen.<br />

Viele Verzeichnisse<br />

07<br />

gleichzeitig erstellen<br />

Mit dem Kommando mkdir<br />

(„make directory“ = „erstelle<br />

Verzeichnis“) legen Sie neue<br />

Ordner an. So erzeugen Sie ein<br />

neues Verzeichnis namens Musiksammlung<br />

über den folgenden<br />

Aufruf:<br />

mkdir Musiksammlung<br />

Der Befehl versteht relative und<br />

absolute Pfadangaben. Um also<br />

z. B. Unterordner innerhalb von<br />

Musiksammlung zu erstellen,<br />

tippen Sie etwa:<br />

mkdir Musiksammlung/Metal<br />

mkdir Musiksammlung/Metal/MetallU<br />

ica<br />

mkdir Musiksammlung/Metal/Therion<br />

Das ist ganz schön viel Tipparbeit – vieles davon<br />

können Sie abkürzen. Der Parameter ‐p<br />

legt ganze Ordnerhierarchien an. Um also ein<br />

einem Rutsch die Ordner Musiksammlung,<br />

Musiksammlung/ Metal und Musiksammlung/<br />

Metal/ Metallica zu erzeugen, verwenden Sie<br />

das folgende Kommando:<br />

mkdir ‐p Musiksammlung/Metal/MetU<br />

allica<br />

Es gibt einen weiteren Trick, direkt mehrere<br />

Ordner in Musiksammlung/ Metal anzulegen.<br />

Dazu geben Sie nicht nur die Option ‐p an, sondern<br />

zusätzlich in geschweiften Klammern eine<br />

Gruppe von neuen Ordnernamen:<br />

mkdir ‐p Musiksammlung/Metal/{ThU<br />

erion,Nightwish,Rhapsody}<br />

Abb. 3: Über den Befehl „:set list“ bringen sie den Texteditor<br />

Vim dazu, die Zeilenenden und Tabulatoren hervorzuheben.<br />

Abb. 2: Der Mplayer spielt playlists über den parameter „-playlist“<br />

ab. Die Dateiendung „.m3u“ ist optional.<br />

08<br />

Vim: Effektiver arbeiten mit<br />

Sessions<br />

In der letzten Folge der Shell-Tipps haben wir<br />

gezeigt, wie Sie mit dem flinken Texteditor<br />

Vim zwei Dateien in einem Fenster bearbeiten<br />

(Split View). Zur Auffrischung: Das Kommando<br />

:sp (bzw. :split) teilt das Fenster horizontal,<br />

:vsp (:vsplit) splittet vertikal. Mit [Strg-<br />

W], [W] wechseln Sie zwischen den beiden<br />

Viewports hin und her, und mit [Strg-W], [C]<br />

schließen Sie die aktive Ansicht. Nutzen Sie<br />

diese Funktion für größere Projekte, bietet der<br />

Vim eine praktische Funktion, um beim<br />

nächsten Start alle geöffneten Dateien wieder<br />

anzuzeigen und den Cursor an der richtigen<br />

Stelle zu platzieren – da, wo Sie zuletzt gespeichert<br />

haben.<br />

Das Feature heißt Session, und der dazugehörige<br />

Befehl lautet :mksession. Geben Sie diesen<br />

im Kommandomodus des Editors ein und<br />

drücken Sie [Eingabe], passiert auf den ersten<br />

Blick nichts. Auf den zweiten Blick sehen Sie,<br />

dass im aktuellen<br />

Verzeichnis eine Datei<br />

namens Session.<br />

vim liegt, die alle Informationen<br />

zur aktuellen<br />

Session enthält.<br />

Beenden Sie<br />

den Vim und starten<br />

ihn dann mit vim ‐S<br />

neu, greift er auf<br />

dieses Session-File<br />

zu, um den letzten<br />

Zustand wiederherzustellen.<br />

Existiert bereits eine<br />

Datei Session.vim,<br />

und Sie geben<br />

:mksession im Vim ein, beschwert<br />

sich der Editor: "Session.<br />

vim" existiert. Den Überschreibschutz<br />

hebeln Sie aus, indem Sie<br />

dem Befehl ein Ausrufezeichen<br />

anhängen und :mksession! eingeben.<br />

Alternativ speichern Sie<br />

die Session in einer eigenen Datei<br />

über :mksession meinprojekt.<br />

vim. Diese Sitzung öffnen Sie<br />

dann über vim ‐S meinprojekt.<br />

vim. Um eine bestehende Session<br />

im laufenden Editor zu laden,<br />

geben Sie hingegen :source<br />

meinprojekt.vim ein.<br />

Vim: Tabs und Zeilenenden<br />

sichtbar machen<br />

09<br />

Der Texteditor blendet auf<br />

Wunsch die Zeilenenden und auch die Tabulatoren<br />

ein. Die Anzeige der Steuerzeichen erhalten<br />

Sie, wenn Sie im Befehlsmodus :set list<br />

eintippen. Die Zeilenenden markiert der Vim<br />

als blaue Dollarzeichen, Tabulatoren erscheinen<br />

als blaue ^I (Abbildung 3). Möchten Sie<br />

das Feature dauerhaft nutzen, tragen Sie set<br />

list (ohne den Doppelpunkt) in die persönliche<br />

Konfigurationsdatei ein. Diese liegt in Ihrem<br />

Home-Verzeichnis und heißt .vimrc. Beachten<br />

Sie den Punkt am Anfang – die Datei<br />

ist versteckt. Um in einer laufenden Sitzung<br />

die Anzeige der Tabs und Zeilenenden zu deaktivieren,<br />

geben Sie :set nolist ein.<br />

Vim: Copy & Paste einmal<br />

10<br />

ohne Maus<br />

Um eine Textpassage zu markieren, zu kopieren<br />

und an anderer Stelle einzufügen, müssen<br />

Sie nicht die Maus bemühen. Vim bringt für<br />

solche Fälle den so genannten visuellen Modus<br />

mit (engl. „visual mode“). In diesem Zustand<br />

markieren Sie Bereiche zeichen-, zeilenoder<br />

blockweise, um sie beispielsweise zu kopieren<br />

oder auszuschneiden. Drücken Sie [V],<br />

um in den visuellen Modus umzuschalten. In<br />

der linken unteren Ecke sehen Sie anschließend<br />

‐‐ VISUELL ‐‐. Jetzt können Sie mit den<br />

Pfeiltasten durch den Text scrollen und Dinge<br />

markieren; so ausgewählte Bereiche erscheinen<br />

invers hervorgehoben.<br />

Über [Umschalt-V] markieren Sie automatisch<br />

ganze Zeilen. Unten links steht dann ‐‐ VISU‐<br />

ELL Zeile‐‐. Blättern Sie nun hoch oder runter<br />

im Dokument, hebt Vim immer ganze Zeilen<br />

hervor. Markierten Text löschen Sie mit [D].<br />

Alternativ kopieren Sie das Hervorgehobene<br />

mit [Y]. [P] fügt Text auf der Zwischenablage<br />

an der aktuellen Cursorposition ein. Sie verlassen<br />

den visuellen Modus mit [Esc]. (hge) n<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

111


TEsT<br />

Preview: Ubuntu 12.04<br />

<strong>Vorschau</strong> auf Ubuntu 12.04<br />

Was lange währt …<br />

© ioqs, 123RF.com<br />

Mit Version 12.04 rollt wieder einmal eine bedeutende Release des<br />

Ubuntu-Projekts heran, die sich insbesondere auch für Einsteiger eignet.<br />

Wir zeigen, was Sie in Ubuntu 12.04 erwartet.<br />

Kristian Kißling<br />

Bereits seit dem 23. Februar steht weitgehend<br />

fest, wie das neue Ubuntu<br />

12.04 [1] aussehen wird. Seit diesem<br />

Termin fließen offiziell keine neuen Features<br />

mehr in die Vorabversion von Ubuntu ein.<br />

Nun geht es darum, die vorhandenen Funktionen<br />

zu testen und die Distribution möglichst<br />

von Fehlern zu befreien.<br />

Die Abkürzung LTS steht für „Long Term Support“,<br />

also Langzeitunterstützung. Diese Versionen<br />

erscheinen im Gegensatz zum „gewöhnlichen“<br />

Ubuntu mit seinen Halbjahreszyklen<br />

nur alle zwei Jahre. Sie erhalten fünf<br />

Jahre lang Sicherheits-Patches und Fehlerkorrekturen,<br />

was im Computerbereich ein langer<br />

Zeitraum ist. Theoretisch können Sie vier<br />

Jahre lang ohne Bedenken mit der Version arbeiten.<br />

Danach aktualisieren Sie das System<br />

in zwei Upgradesprüngen auf die Version<br />

16.04, die wohl 2016 erscheint.<br />

Mit den LTS-Versionen wollen die<br />

Ubuntu-Entwickler vor allem Personen<br />

ansprechen, die mit ihrem<br />

Desktop schlicht arbeiten und<br />

nicht ständig nach den neuesten<br />

Programmversionen gieren. Experimente<br />

sind hier tabu. Wollen<br />

Sie bei Freunden oder Familienmitgliedern<br />

ein Ubuntu installieren,<br />

greifen Sie am besten zur<br />

LTS-Version. Das wichtigste Argument<br />

ist die Stabilität. Der Autor<br />

dieser Zeilen arbeitet seit der<br />

ersten Alphaversion jeden Tag<br />

mit Ubuntu 12.04 auf dem Produktivsystem<br />

– bisher ohne ernste<br />

Zwischenfälle. Das sei niemandem<br />

empfohlen, zeigt aber, wie<br />

stabil die 12.04 bereits im Frühstadium<br />

läuft. Grund dafür ist<br />

vermutlich auch, dass Canonical im Vorfeld<br />

die Bemühungen deutlich verstärkt hat und<br />

Ubuntu nun permanent testet.<br />

Unterbau<br />

In den Zwischenversionen seit der letzten<br />

LTS-Version (Ubuntu 10.04) kam es in einigen<br />

Bereichen zu Rückschlägen. Der Energieverbrauch<br />

von Ubuntu ist deutlich gestiegen,<br />

Startzeiten und Performance sind schlechter<br />

geworden. Mit der kommenden LTS-Version<br />

wollen die Entwickler das wieder ändern. Der<br />

schlechte Wert beim Energieverbrauch geht<br />

zum Teil auf einen Fehler im Kernel zurück –<br />

die aktuelle Kernel-Version behebt das Problem.<br />

Ubuntu 12.04 sollte daher im Akkubetrieb<br />

wieder länger laufen.<br />

Abb. 1: Die Änderungsmöglichkeiten für den Launcher fallen<br />

noch immer sehr spärlich aus. Über die systemeinstellungen<br />

lässt sich zum Beispiel die Größe der Launcher-Icons ändern.<br />

Unity<br />

Eine Teilschuld an den schlechteren Performancewerten<br />

trägt sicher Unity. Das Ubuntu-<br />

Projekt hat sich im Verlauf der letzten zwei<br />

Jahre stark auf den neuen Unity-Desktop konzentriert,<br />

der unter Ubuntu standardmäßig<br />

zum Einsatz kommt. Er soll in Version 12.04<br />

schneller auf Benutzereingaben reagieren und<br />

macht auch aufgrund einiger neuer Features<br />

einen „runderen“ Eindruck. Die erste Betaversion<br />

hat Unity 5.4 an Bord – die fertige Version<br />

könnte aber auch Unity 5.8 mitbringen,<br />

das Ende März erschienen ist. Wer Unity nicht<br />

mag, kann alternativ auch den Gnome-3-<br />

Desktop, KDE oder alternative grafische Oberflächen<br />

wie LXDE und Xfce installieren.<br />

Tolle Einstellmöglichkeiten bietet Unity noch<br />

immer nicht: Lediglich die Icons im Launcher<br />

dürfen Sie vergrößern, und man kann die Zeit<br />

einstellen, nach der er sich aus der linken<br />

Seite des Bildschirms schiebt. Das erreichen<br />

Sie über den Punkt Darstellung in den Systemeinstellungen<br />

(Abbildung 1). Der Mangel an<br />

Konfigurationsmöglichkeiten ist Konzept, verärgert<br />

aber Unity-Kritiker, die sich der Freiheit<br />

beraubt sehen, den Desktop komplett nach<br />

den eigenen Wünschen zu gestalten. Selbst<br />

mit nachinstallierbaren Tools wie MyUnity<br />

und dem CompizConfig Settings<br />

Manager (kurz CCSM) lassen<br />

sich nur wenige Schrauben nachstellen.<br />

Während sich einige Anwender<br />

anderen Distributionen<br />

und Desktops zugewandt haben,<br />

gibt es aber auch viele Fans des<br />

neuen Konzepts.<br />

In Version 12.04 stoßen Sie auf<br />

weitere Änderungen, die den<br />

Desktop betreffen. Die Systemeinstellungen<br />

bieten neuerdings eine<br />

Möglichkeit, die Privatsphäre zu<br />

schützen und Einträge aus der<br />

Unity-History zu entfernen. Der<br />

Punkt heißt zur Zeit noch Privacy<br />

(engl. für Privatsphäre) und lässt<br />

Ubuntu 12.04 unter anderem vergessen,<br />

welche Dateien und Programme<br />

Sie in den letzten Stun-<br />

112 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Preview: Ubuntu 12.04<br />

TEsT<br />

den und Tagen verwendet haben.<br />

Wahlweise ignoriert Unity auch<br />

Dateitypen wie etwa Mails und<br />

besuchte Webseiten.<br />

Auch ein anderes Problem haben<br />

die Entwickler gelöst: Wenn Sie<br />

in Firefox auf den Zurück-Button<br />

klicken wollen, erscheint nicht<br />

mehr aus Versehen der Launcher,<br />

wenn Sie mit der Maus einen<br />

Tick zu weit nach links rutschen.<br />

Stattdessen müssen Sie nun mit<br />

dem Mauszeiger einen Augenblick<br />

gegen den linken Seitenrand<br />

fahren, um die Icon-Leiste auf<br />

den Bildschirm zu holen. Auch<br />

optisch haben die Entwickler<br />

nachgebessert: Nicht nur die Systemeinstellungen<br />

wirken sehr<br />

aufgeräumt, die Icons auf dem Launcher richten<br />

ihre Farbgebung nach dem verwendeten<br />

Hintergrundbild. Nicht zuletzt erwartet Sie<br />

ein neuer atmosphärischer Begrüßungssound.<br />

Die Linsen und das HUD<br />

Unity bringt noch weitere erwähnenswerte<br />

Änderungen mit. Zum einen gibt es nun mindestens<br />

zwei neue Linsen für Musik und Videos<br />

(Abbildung 2). Suchen Sie einen bestimmten<br />

Song, drücken Sie [Windows], dann<br />

[Tab], bis die Musiklinse erscheint, und geben<br />

den Namen des Songs in das Suchfeld ein.<br />

Drücken Sie [Eingabe], startet Ubuntu im Hintergrund<br />

den Audioplayer und spielt den Song<br />

direkt ab. Bei Videos lassen sich oben rechts<br />

Abb. 3: Das HUD (Head-up-Display) durchsucht die Menüeinträge<br />

von Anwendungen. sie starten es auf Wunsch über [Alt].<br />

über die Filtereinstellungen zudem externe<br />

Videoquellen wie YouTube oder der BBC<br />

iPlayer einbinden – die Auswahl beschränkt<br />

sich nicht auf die lokalen Videos. Es gibt zudem<br />

weitere Linsen im Internet [2], die Sie<br />

über zusätzliche Paketquellen installieren.<br />

Halten Sie die Windows-Taste länger gedrückt,<br />

erscheint nicht nur der Launcher, sondern<br />

neuerdings auch ein transparentes Hintergrundbild,<br />

das die verfügbaren Tastaturkürzel<br />

vorstellt. So lernen Sie die wichtigen<br />

Shortcuts schnell auswendig. Und die werden<br />

immer wichtiger: Unity ist ein Desktop, den<br />

Sie am besten mit der Tastatur bedienen. Für<br />

Power-User ist das eine gute Nachricht, denn<br />

schon immer ging die Arbeit mit Hilfe von<br />

Tastaturkürzeln am schnellsten<br />

von der Hand – man denke nur<br />

an [Strg-C] und [Strg-V].<br />

In Richtung Tastatur zielt auch<br />

eine wirkliche Innovation von<br />

Ubuntu 12.04: das HUD (Headup-Display).<br />

Das spinnt die Unity-<br />

Suchfunktion weiter und wendet<br />

sie innerhalb von Programmen<br />

an. Wollen Sie in Gimp den Unschärfefilter<br />

aufrufen, drücken<br />

Sie in der laufenden Anwendung<br />

die Starttaste für das HUD (zur<br />

Zeit [Alt]) und geben Unschärfe<br />

ein (Abbildung 3). Das HUD erkennt<br />

nun nicht nur die gewünschte<br />

Option, sondern merkt<br />

sich auch die meistgenutzten Arbeitsschritte.<br />

Ob und in welcher<br />

Form das HUD in Ubuntu 12.04 auftauchen<br />

wird, ist noch unklar. Fest steht: Es braucht<br />

etwas Gewöhnung, um die noch jungfräuliche<br />

Technologie mit Gewinn einzusetzen.<br />

Noch ein Wort zu den mitgelieferten Anwendungen:<br />

Ubuntu 12.04 tauscht einmal mehr<br />

Software aus: Der Audioplayer Banshee hatte<br />

nur einen kurzen Gastauftritt in Ubuntu und<br />

muss nun wieder Platz machen für Rhythmbox,<br />

das einige Funktionen offenbar besser<br />

beherrscht. Zahlreiche weitere Programme<br />

wird das fertige Ubuntu in einer neuen Version<br />

ausliefern, dazu gehören unter anderem<br />

Thunderbird, der Instant Messenger Gwibber,<br />

LibreOffice sowie der Dateimanager Nautilus.<br />

Fazit<br />

Aktuell sieht es so aus, als dürfte Ubuntu<br />

12.04 einige der Kinderkrankheiten von Version<br />

11.10 ausbügeln. Vor allem der Unity-<br />

Desktop wirkt bereits jetzt stabiler und in sich<br />

geschlossener, und er bringt interessante neue<br />

Features mit. Ärger machen aktuell nur Thunderbird<br />

und Firefox, die im Test gern einmal<br />

abstürzten. Spannend wird sein, wie das HUD<br />

in Ubuntu 12.04 ankommt. In Sachen Stabilität<br />

punktet die Distribution bereits jetzt; wie<br />

schnell und energiesparend die neue Version<br />

wird, lässt sich noch nicht absehen. (kki) n<br />

Infos<br />

Abb. 2: Tippen sie einen suchbegriff in das Dash ein, erscheinen nun auch Videos und<br />

Audiodateien, auf die das suchwort passt.<br />

[1] Ubuntu: http:// www. ubuntu. com/<br />

(http:// ezlx. de/ c2d1)<br />

[2] Zusätzliche Unity-Linsen:<br />

http:// ubuntu‐blog. de/ 2012/ 01/<br />

10‐linsen‐fur‐unity/<br />

(http:// ezlx. de/ c2d2)<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

113


TEsT<br />

Oil Rush<br />

Echtzeitstrategie<br />

Wasserschlacht<br />

Die Schlachten auf dem Meer, die<br />

das Spiel Oil Rush zeigt, gehören<br />

grafisch zum Besten, was Sie als<br />

Linux-Nutzer für Geld bekommen.<br />

Doch auch spielerisch punktet die<br />

Echtzeitstrategie.<br />

Kristian Kißling<br />

Wer das Echtzeitstrategiespiel Oil<br />

Rush zum ersten Mal sieht, dem<br />

fallen spontan zwei Filme ein:<br />

Mad Max II und Waterworld. Wie im letztgenannten<br />

Film existieren auf der Welt nur noch<br />

Inseln – echte und künstliche –, während der<br />

Großteil der Landmasse unter Wasser steht.<br />

Das gesamte Geschehen spielt sich also auf<br />

dem Wasser ab. Und wie in Mad Max II kämpfen<br />

die Bewohner dieser Inseln um einen zentralen<br />

Rohstoff – hier um das Öl. Das gibt dem<br />

Spiel seinen Namen. Mit Oil Rush wollen die<br />

Macher zugleich zeigen, wie gut die plattformübergreifende<br />

3-D-Engine Unigine ist. Ein<br />

Wermutstropfen: Zum Testzeitpunkt gab es<br />

Oil Rush nur auf Englisch und Russisch – die<br />

deutsche Lokalisierung soll aber zum Verkaufsstart<br />

dieser Ausgabe verfügbar sein.<br />

Taste<br />

Funktion<br />

Im Spiel besitzen Sie eine oder mehrere Plattformen,<br />

die Kampfeinheiten herstellen – etwa<br />

Flugzeuge, Jetskis oder Kanonenboote. Die<br />

fertigen Einheiten umkreisen die Plattform zunächst<br />

und schützen sie vor Angriffen. Sieben<br />

Typen von Einheiten gibt es im Spiel, im Lauf<br />

der Kampagne schalten Sie diese nacheinander<br />

frei. Eine Plattform stellt dabei so lange<br />

Einheiten her, bis sie das Limit erreicht.<br />

TAsTEnfunkTionEn von oiL Rush<br />

Angriff und Abwehr<br />

Im Gegensatz zu anderen Echtzeitspielen<br />

schicken Sie die Kampfeinheiten nicht einzeln<br />

in die Schlacht. In der kleinen Karte (Abbildung<br />

1) bestimmen Sie, ob Sie 100 %, 50 %<br />

oder 25 % der Einheiten auf die Reise schicken.<br />

Alternativ senden Sie nur bestimmte<br />

Einheiten los: alle Jetskis, alle Flugzeuge und<br />

so weiter, die Sie über Schaltflächen aktivieren<br />

und deaktivieren. Verfügen Sie über mehrere<br />

Plattformen mit Einheiten, können Sie für<br />

einen Angriff jeweils 25 % abzwacken.<br />

Um anzugreifen, klicken Sie auf der kleinen<br />

Karte erst auf Ihre Plattform, die eine bestimmte<br />

Farbe trägt. Graue Plattformen sind<br />

neutral oder gehören dem Gegner – wie viele<br />

Einheiten dort warten, wissen Sie nicht. Ein<br />

Rechtsklick auf die gegnerische Plattform genügt,<br />

um die Einheiten loszuschicken.<br />

Mit [F] folgen Sie den Schiffen und beobachten<br />

den Angriff, der nun automatisch abläuft<br />

[W]<br />

[S]<br />

[D]<br />

[A]<br />

[E]<br />

[Q]<br />

Scrollrad vor<br />

Scrollrad zurück<br />

[T]<br />

[F]<br />

Kamera nach vorn über das Spielfeld bewegen<br />

Kamera rückwärts über das Spielfeld bewegen<br />

Kamera seitwärts nach rechts über das Spielfeld bewegen<br />

Kamera seitwärts nach links über das Spielfeld bewegen<br />

Kamera nach rechts drehen<br />

Kamera nach links drehen<br />

in das Spielfeld hinein zoomen<br />

aus dem Spielfeld heraus zoomen<br />

Tech-Tree aufrufen und Items einkaufen<br />

Kampfgeschehen verfolgen<br />

Abb. 1: Über fremde Plattformen erfahren<br />

sie mehr, wenn sie Einheiten senden.<br />

114 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Oil Rush<br />

TEsT<br />

(Abbildung 2). Die Einheiten haben dabei –<br />

wie so oft – unterschiedliche Fähigkeiten. Jetskis<br />

sind vor allem in großen Gruppen gefährlich,<br />

während die Kanonenboote mit Durchschlagskraft<br />

punkten. Greifen Sie eine produzierende<br />

Plattform an, achten Sie aber vor allem<br />

auf die Abwehrgeschütze.<br />

Jede Plattform, die Einheiten baut, lässt sich<br />

mit mehreren Abwehrtürmen und Geschützen<br />

bestücken (Abbildung 3). Die wichtigen<br />

Ölplattformen müssen Sie hingegen durch<br />

Einheiten beschützen – sie können sich nicht<br />

selbstständig verteidigen. Um Abwehrgeschütze<br />

zu bauen, klicken Sie mit der linken<br />

Maustaste auf eine Produktionsstätte und<br />

wählen die passenden Icons an. Bei der Auswahl<br />

macht's die Mischung: Setzen Sie ausschließlich<br />

Maschinengewehre ein, wehren<br />

diese zwar gegnerische Jetskis ab, aber keine<br />

Kanonenboote. Greift der Gegner mit Flugzeugen<br />

an, brauchen Sie Flugabwehrtürme.<br />

Zusätze und Multiplayer<br />

Die Abwehrgeschütze statten Sie wiederum<br />

mit Erweiterungen aus, was jedoch etwas dauert:<br />

Rüsten Sie sämtliche Türme zeitgleich auf,<br />

ist die Plattform ganz ohne Verteidigung. Egal,<br />

ob mit oder ohne Erweiterungen: Die Abwehrtürme<br />

verteidigen die Plattformen auch, wenn<br />

Sie keine Schiffe dorthin senden.<br />

Erringen Sie im Spiel Siege, verdienen Sie Bonuspunkte,<br />

über die Sie spezielle Fähigkeiten<br />

erwerben (Items). Über [T] gelangen Sie zum<br />

Tech-Tree und kaufen dort Items ein. Klicken<br />

Sie eine Fähigkeit im Tech-Tree an, landet<br />

diese als Symbol am linken Bildschirmrand.<br />

Interessant ist etwa das Radar-Item. Sie positionieren<br />

es auf einer gegnerischen Plattform<br />

und sehen dann, wie viele Einheiten dort warten.<br />

Andernfalls sehen Sie den Gegner erst,<br />

wenn er in Ihre Gewässer eindringt.<br />

Neben dem Quick Game, das alle Einheiten<br />

involviert, gibt es die Campaign (Kampagne)<br />

sowie einen Multiplayer-Modus, über den Sie<br />

gegen andere menschliche Spieler antreten.<br />

Hier erwarten Sie verschiedene Szenarien, in<br />

denen Sie sich mit dem Gegner messen. Insgesamt<br />

gibt es in Oil Rush also mehrere Spielziele:<br />

Sie gewinnen Einzelspiele, Multiplayer-<br />

Spiele oder beenden erfolgreich die Kampagne.<br />

Ein Kritikpunkt: Die Zwischenszenen der<br />

Kampagnen hat man schon vor Jahren besser<br />

gesehen. In simpel gestrickten Animationen<br />

erklären schlecht synchronisierte und hölzern<br />

agierende Charaktere die nächsten Missionsziele<br />

– Interesse kommt da nicht auf.<br />

Kauf und Installation<br />

Sie kaufen Oil Rush über die Webseite oder<br />

installieren es über die Spieleplattformen<br />

Steam (mit Wine) und Desura (nativ). Wie Sie<br />

diese aufsetzen, können wir aus Platzgründen<br />

nicht schildern [1]. Das Spiel kostet um die<br />

15 Euro (ca. 20 US-Dollar), und Sie können<br />

mit Kreditkarte und via PayPal zahlen [2].<br />

Damit Oil Rush flüssig läuft, benötigen Sie<br />

eine neuere Grafikkarte (ab ATI Radeon<br />

HD4850 oder Nvidia GeForce GTX 460) und<br />

müssen für diese den proprietären Grafiktreiber<br />

installieren [3]. Die Macher des Spiels<br />

empfehlen zudem einen Rechner mit einer<br />

Dual-Core-CPU und mindestens 2,5 GHz Taktfrequenz,<br />

2 GByte Arbeitsspeicher sowie<br />

3 GByte freien Festplattenspeicher.<br />

Oil Rush landet meist als ausführbare Binärdatei<br />

mit der Endung .run auf Ihrem Rechner.<br />

Sie machen diese zunächst ausführbar, indem<br />

Sie auf der Konsole in das Verzeichnis mit der<br />

Datei wechseln. Dann geben Sie nacheinander<br />

die folgenden zwei Befehle ein:<br />

chmod u+x OilRush‐1.00‐linux.run<br />

./OilRush‐1.00‐linux.run<br />

Abb. 3: Die Abwehrgeschütze verteidigen<br />

die Produktionsstätten gegen<br />

feinde. sie kosten allerdings Geld, das<br />

sie über die Ölplattform erwirtschaften.<br />

Der Name des Pakets weicht je nach Versionsnummer<br />

ab. Unter Umständen erhalten Sie<br />

auch ein Debian- oder RPM-Paket, das Sie<br />

über einen Doppelklick im Dateimanager installieren.<br />

Der Installer legte im Test automatisch<br />

einen Ordner OilRush-1.00 unterhalb der<br />

Binärdatei an. Wechseln Sie auf der Konsole<br />

dorthin (cd OilRush-1.00) und rufen Sie zum<br />

Spielstart das passende Startskript für Ihre Architektur<br />

auf – also ./launcher_x64.sh (64 Bit)<br />

oder ./launcher_x86.sh (32 Bit).<br />

Nach dem Start sehen Sie ein Auswahlfenster<br />

auf dem Schirm, über das Sie einige Darstellungsparameter<br />

festlegen. Sie schalten grafische<br />

Effekte an und aus und bestimmen die<br />

Bildschirmauflösung. Im Test haben wir die<br />

Unschärfe abgeschaltet, was die Grafikleistung<br />

ein wenig verbesserte.<br />

Fazit<br />

Bei Echtzeitstrategien scheiden sich die Geister:<br />

Manchen Spielern sind sie einfach zu hektisch.<br />

Sehen Sie das nicht so, ist Oil Rush definitiv<br />

eine gute Wahl. Das Spiel sieht nicht nur<br />

klasse aus, es bringt auch Spielspaß mit, und<br />

der Kampf gegen die Computergegner erfordert<br />

einiges Geschick. Schön wären noch eine<br />

deutsche Lokalisierung (die kommt) sowie<br />

eine Demoversion. Nervig sind die Zwischensequenzen<br />

der Kampagne, aber die lassen<br />

sich zum Glück auch überspringen. (kki) n<br />

Infos<br />

Abb. 2: Drücken sie [f], um einen Angriff aus der nähe zu betrachten. Mit dem scrollrad<br />

der Maus zoomen sie an das Geschehen heran.<br />

[1] Desura unter Ubuntu installieren:<br />

http:// wiki. ubuntuusers. de/ Desura<br />

(http:// ezlx. de/ c2q1)<br />

[2] Oil Rush kaufen: https:// secure.<br />

avangate. com/ order/ checkout. php?<br />

CART_ID=07db34c9fcda4168218286b<br />

047a87e6a (http:// ezlx. de/ c2q2)<br />

[3] 3-D-Beschleunigung einrichten:<br />

Martin Loschwitz, „Flotte Grafik“,<br />

<strong>EasyLinux</strong> 04/ 2011, S. 44 ff.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

115


Guru-TraininG<br />

Terminalmanager<br />

„screen“ verwaltet Terminalsitzungen<br />

© Hans-Georg Eßer<br />

Terminalmanager<br />

Mit „screen“ starten Sie ein „Terminal<br />

im Terminal“ und verwalten<br />

mehrere Shell-Sitzungen in einem<br />

einzigen Fenster. Wie Sie damit effektiver<br />

auf der Kommandozeile<br />

arbeiten und auf einem entfernten<br />

Rechner Prozesse nach dem Abmelden<br />

weiterlaufen lassen, zeigt<br />

dieser Artikel.<br />

Heike Jurzik<br />

Die KDE- und Gnome-Terminals machen<br />

es vor: Dank der Tabs nutzen<br />

Sie mehrere Sitzungen in einem einzigen<br />

Fenster, wandern mit Tastaturkommandos<br />

von einem zum nächsten und arbeiten so<br />

komfortabel auf der Shell (Abbildung 1).<br />

Streikt die grafische Umgebung, oder sitzen Sie<br />

an einem PC, auf dem dieses Programm nicht<br />

installiert ist, müssen Sie auf die<br />

„Fenster im Fenster“ aber nicht<br />

verzichten: Das Programm screen<br />

verwaltet mehrere virtuelle Konsolen<br />

in einem Terminal.<br />

Zudem können Sie sich mit der<br />

Secure Shell ssh [1] auf entfernten<br />

Rechnern einloggen, in screen<br />

Programme starten und sich vom<br />

System abmelden – die gestarteten<br />

Jobs laufen dabei im screen<br />

weiter. Wenn Sie sich später wieder<br />

anmelden, reaktivieren Sie<br />

einfach die screen-Sitzung und<br />

setzen die Arbeit fort. Haben Sie<br />

z. B. in einem Texteditor eine<br />

Datei bearbeitet, steht nach der<br />

Wiederaufnahme der screen-Sitzung der Cursor<br />

an der Position, an der er sich befand, als<br />

Sie die Sitzung verlassen haben.<br />

Grundlegendes<br />

Öffnen Sie ein Terminalfenster (z. B. über<br />

[Alt-F2] und Eingabe von konsole oder gnometermial)<br />

und geben Sie screen ein. In einigen<br />

Versionen des Programms erscheint an dieser<br />

Stelle ein Begrüßungsbildschirm mit Informationen<br />

zur Programmversion, den Sie mit<br />

[Eingabe] oder der Leertaste verlassen; bei<br />

anderen Versionen fehlt dieser.<br />

Auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert;<br />

der screen sieht wie eine ganz normale<br />

Terminalsitzung aus. Auf den zweiten Blick<br />

abb. 1: KDE-Konsole – mehrere Shell-Sitzungen in einem Fenster.<br />

ist jedoch vieles anders, vor allem die Tastaturkommandos<br />

sind etwas ungewohnt.<br />

Die wichtigste Tastenkombination für die Arbeit<br />

mit screen ist [Strg-A] – dieser Befehl<br />

bringt Sie nicht an den Anfang der Eingabezeile<br />

(wie in der Bash-Shell sonst üblich [2]),<br />

sondern ist der Auftakt für längere Tastenfolgen,<br />

über die Sie alle screen-Funktionen erreichen.<br />

Drücken Sie z. B. [Strg-A], [Umschalt-ß],<br />

blendet das Programm eine Onlinehilfe ein und<br />

zeigt eine Übersicht der Tastenkombinationen<br />

an (Abbildung 2). Drücken Sie die Eingabetaste,<br />

um die zweite Seite der Hilfe zu sehen,<br />

oder [Eingabe], um sie zu verlassen. Die wichtigsten<br />

Befehle finden Sie auch in der Tabelle<br />

Tastaturkommandos in „screen“.<br />

Jetzt kann es mit der Arbeit losgehen<br />

– tippen Sie wie gewohnt<br />

am Prompt Ihre Befehle ein. Um<br />

innerhalb von screen eine weitere<br />

Terminalsitzung zu starten, drücken<br />

Sie einfach [Strg-A], [C] und<br />

sehen wieder ein leeres Terminal,<br />

in dem Sie andere Shell-Programme<br />

starten können. Um zum<br />

ersten Terminal zurückzuwechseln,<br />

drücken Sie [Strg-A], [0]<br />

(Null, nicht den Buchstaben O;<br />

die Nummerierung beginnt bei<br />

0), ins zweite Terminal kommen<br />

Sie entsprechend mit [Strg-A], [1]<br />

usw. – mit der leichten Tastenkombination<br />

[Strg-A], [Strg-A]<br />

116 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Terminalmanager<br />

Guru-TraininG<br />

wechseln Sie zwischen den zwei zuletzt aktiven<br />

Terminals hin und her.<br />

Hinter- und vordergründig<br />

Um screen in den Hintergrund zu schieben,<br />

tippen Sie [Strg-A], [D]; im Terminalfenster<br />

erscheint dann der Hinweis [detached]. Sie<br />

können das Terminalprogramm (z. B. die<br />

KDE-Konsole oder ein Gnome-Terminal) oder<br />

sogar KDE beenden – solange Sie den Rechner<br />

nicht herunterfahren (oder den screen-Prozess<br />

abschießen), laufen screen und alle darin gestarteten<br />

Programme weiter. Das prüfen Sie<br />

leicht, indem Sie mit pstree die Prozessliste<br />

anzeigen lassen (Abbildung 3).<br />

Um die screen-Sitzung fortzusetzen, tippen Sie<br />

am Shell-Prompt:<br />

screen ‐r<br />

Wer screen vorher nicht durch [Strg-A], [D]<br />

verlassen hat und diesen Befehl (in einem anderen<br />

Terminalfenster eingibt), erhält die Meldung:<br />

$ screen ‐r<br />

There is a screen on:<br />

30247.pts‐2.server (03/18/1U<br />

2 16:47:15) (Attached)<br />

There is no screen to be resumed.<br />

Die Statusanzeige verrät: Der screen ist noch<br />

aktiv („attached“). Bevor Sie jetzt nach dem<br />

„offenen“ screen suchen, tippen Sie einfach<br />

screen ‐dr<br />

um screen in einem Rutsch zu verlassen (-d,<br />

englisch: „detach“) und in diesem Fenster die<br />

abb. 2: alle „screen“-Shortcuts fangen mit [Strg-a] an; [Strg-a], [umschalt-ß] blendet<br />

eine Übersicht ein.<br />

Session wiederaufzunehmen (-r, englisch: „resume“).<br />

Läuft mehr als ein screen-Prozess,<br />

fragt das Programm nach, welche Session Sie<br />

wiederbeleben wollen:<br />

There are several suitable screeU<br />

ns on:<br />

30548.pts‐1.server (03/18/1U<br />

2 17:01:06) (Attached)<br />

30247.pts‐2.server (03/18/1U<br />

2 16:47:15) (Attached)<br />

Type "screen [‐d] ‐r [pid.]tty.hU<br />

ost" to resume one of them.<br />

Des Rätsels Lösung liefert screen auch gleich<br />

mit: Unter Angabe der Prozess-ID (im Beispiel<br />

ist das 30548 bzw. 30247) oder des Terminalnamens<br />

(hier pts-1 und pts-2) zusammen mit<br />

dem Hostnamen (server) springen Sie gezielt<br />

in eine Session:<br />

screen ‐dr 30548<br />

TaSTaTurKommanDoS in „ScrEEn“<br />

[Strg-A], [C]<br />

[Strg-D]<br />

Erzeugt eine neue Terminalsitzung.<br />

Schließt die aktive Terminalsitzung; ist nur noch eine einzige geöffnet, beendet [Strg-D] das Programm screen.<br />

[Strg-A], [0] bis [9] Springt zum Terminal mit der entsprechenden Nummer; die Nummierung beginnt bei 0.<br />

[Strg-A], [N]<br />

[Strg-A], [P]<br />

[Strg-A], [W]<br />

[Strg-A], [Umschalt-2]<br />

[Strg-A], [Umschalt-A]<br />

[Strg-A], [A]<br />

[Strg-A], [X]<br />

[Strg-A], [D]<br />

[Strg-A], [K]<br />

Wechselt ins nächste (engl. next) virtuelle Terminal.<br />

Wechselt ins vorige (engl. previous) virtuelle Terminal.<br />

Blendet für ein paar Sekunden eine Statuszeile am unteren Fensterrand ein, welche die Anzahl der geöffneten Fenster (und<br />

deren Namen) anzeigt.<br />

Blendet eine Liste der Terminals ein; mit den Pfeiltasten navigieren Sie in der Liste, mit [Eingabe] wechseln Sie zum Fenster<br />

unter der Markierung.<br />

Lässt Sie dem gerade aktiven virtuellen Terminal einen Namen geben („Set window’s title to:“); standardmäßig heißen alle<br />

Fenster „bash“. Hier löschen Sie diese Vorgabe und geben selbst einen Namen ein.<br />

Sendet [Strg-A] an die Bash, um an den Anfang der Eingabe zu springen.<br />

Funktion zum Sperren von screen; geben Sie auf Aufforderung (Key:) ein Passwort ein und wiederholen Sie dieses (Again:).<br />

Danach ist die Sitzung gesperrt, zum Freischalten geben Sie das eben gewählte Kennwort am Prompt Password: ein.<br />

Detach (deutsch: ablösen, abtrennen) – Sie verlassen die screen-Sitzung, ohne die darin laufenden Terminals zu beenden.<br />

Kill: Beendet den screen (und alle darin laufenden Prozesse); zur Sicherheit fragt das Programm nach „Really kill this window<br />

[y/ n]“, bevor es die screen-Session einfach aus dem Fenster fegt. Tippen Sie hier entweder y oder n.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012<br />

www.easylinux.de<br />

117


Guru-TraininG<br />

Terminalmanager<br />

(für History) und der Anzahl der Zeilen, also<br />

zum Beispiel<br />

screen ‐h 1000<br />

für einen 1 000-Zeilen-Puffer.<br />

Gut eingerichtet<br />

Sie können screen über eine versteckte Konfigurationsdatei<br />

im eigenen Home-Verzeichnis<br />

an Ihre Bedürfnisse anpassen. Diese Datei gibt<br />

es standardmäßig nicht; Sie legen sie mit wenigen<br />

Handgriffen in einem Texteditor wie<br />

Kate, z. B. über den Schnellstarter [Alt-F2]<br />

und Eingabe von<br />

kate ~/.screenrc<br />

abb. 3: obwohl der „screen“ über die Detach-Funktion verlassen wurde, laufen die darin<br />

gestarteten Programme („top“ und „mc“) weiter.<br />

funktioniert im Beispiel genauso wie<br />

screen ‐dr pts‐1.server<br />

Wer sich vorher informieren will, wie viele<br />

screen-Prozesse laufen und welchen Status<br />

diese haben, ruft über den Parameter -ls (englisch:<br />

„list“) eine Übersicht auf:<br />

$ screen ‐ls<br />

There are screens on:<br />

30548.pts‐1.server (03/18/1U<br />

2 17:01:06) (Attached)<br />

30247.pts‐2.server (03/18/1U<br />

2 16:47:15) (Attached)<br />

2 Sockets in /var/run/screen/S‐eU<br />

sser.<br />

Wie in der Tabelle Tastaturkommandos in<br />

„screen“ notiert, öffnen Sie weitere Fenster im<br />

Fenster über die Tastenkombination [Strg-A],<br />

[C]. Wie viele von diesen virtuellen Terminals<br />

geöffnet sind, verrät [Strg-A], [W] in der kurz<br />

eingeblendeten Statuszeile am unteren Rand.<br />

Einzelne Sitzungen schließen Sie, indem Sie<br />

die darin laufende Shell mit [Strg-D] verlassen.<br />

Gibt es nur noch ein virtuelles Terminal,<br />

beendet [Strg-D] die ganze screen-Sitzung.<br />

Pufferzone<br />

screen bietet einen Kopier-/ Scroll-Modus, den<br />

Sie über [Strg-A], [Esc] betreten – am unteren<br />

Fensterrand taucht dann der Hinweis „Copy<br />

mode“ auf. Mit den Pfeiltasten blättern Sie<br />

Alle Sitzungen, die als Attached oder Detached dann nach oben und betrachten längst aus<br />

gelistet sind, können Sie wie gezeigt betreten. dem Fenster Herausgescrolltes. Sie verlassen<br />

Sollte sich ein screen-Prozess verabschiedet diesen Modus mit [Esc].<br />

haben, taucht dieser in der Liste mit dem Status-Flag<br />

Dead (deutsch: tot) auf. Solche Über-<br />

keine Maus vorhanden ist, Sie aber Textstel-<br />

Praktisch ist der Modus auch dann, wenn<br />

bleibsel entfernen Sie mit der screen-Option len in die Zwischenablage kopieren und an<br />

-wipe:<br />

anderer Stelle einfügen wollen: Blättern Sie<br />

mit den Pfeiltasten bis zum Anfang der Stelle,<br />

screen ‐wipe<br />

die Sie kopieren möchten. Drücken Sie dann<br />

die Leertaste, navigieren Sie<br />

EinE EiGEnE „~/.ScrEEnrc“<br />

mit den Pfeiltasten bis ans<br />

Ende des zu kopierenden<br />

# Abschalten des Splash‐Screens bei Programmstart: Textes und drücken Sie<br />

startup_message off<br />

nochmal die Leertaste. Mit<br />

[Strg-A], [AltGr-9] („]“) fügen<br />

Sie den so kopierten<br />

# Setzen des Puffers, z. B. auf 1000 Zeilen, um nicht<br />

# mehr "screen ‐h 1000" tippen zu muessen:<br />

defscrollback 1000<br />

Text im screen ein.<br />

Standardmäßig merkt sich<br />

# Blendet immer eine Statuszeile mit dem Namen des screen die letzten 100 Zeilen<br />

in diesem Puffer – wem<br />

# aktiven Fensters ein:<br />

caption always<br />

das zu wenig ist, startet das<br />

Tool mit dem Parameter -h<br />

an. Das Listing Eine eigene „~/ .screenrc“<br />

zeigt, wie diese Konfigurationsdatei aussehen<br />

könnte, und erklärt in Kommentaren (die Zeilen,<br />

die mit einer Raute „#“ beginnen), was<br />

die Einträge bedeuten.<br />

Ein Praxisbeispiel<br />

Viele Kommandozeilenfans, die mit einem<br />

Textmodus-IRC-Client wie Irssi chatten [3],<br />

setzen screen auf einem Rechner ein, der permanent<br />

online ist (beispielsweise auf einem<br />

V-Server, siehe Artikel ab Seite 78). So kann<br />

man auch dann im Chat bleiben, wenn man<br />

die heimische Maschine ausschaltet.<br />

Viele Schritte sind dazu nicht nötig: Melden Sie<br />

sich auf dem entfernten Rechner per SSH an,<br />

starten Sie einen screen und darin den IRC-Client.<br />

Wollen Sie den eigenen Computer ausschalten,<br />

lösen Sie auf dem entfernten Rechner<br />

mit [Strg-A], [D] die Verbindung mit screen<br />

und loggen sich aus. Bei der nächsten Anmeldung<br />

reaktivieren Sie die Session mit screen -r<br />

und chatten einfach weiter. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] SSH-Artikel: Elisabeth Bauer,<br />

„Remote Control – ssh und scp“,<br />

<strong>EasyLinux</strong> 11/ 2003, S. 72 ff.,<br />

http:// www. easylinux. de/ 2003/ 11/<br />

072‐guru‐ssh/ (http:// ezlx. de/ c2m1)<br />

[2] Bash-Artikel: Heike Jurzik,<br />

„Befehlsgewaltig – Shell-Arbeiten<br />

leicht gemacht“, <strong>EasyLinux</strong> 01/ 2005,<br />

S. 79 ff., http:// www. easylinux. de/<br />

2005/ 01/ 079‐bash/<br />

(http:// ezlx. de/ c2m2)<br />

[3] IRC-Artikel: Heike Jurzik, „Per<br />

Mausklick um die Welt – Internet<br />

Relay Chat“, <strong>EasyLinux</strong> 02/ 2004,<br />

S. 22 ff., http:// www. easylinux. de/<br />

2004/ 02/ 022‐irc/ (http:// ezlx. de/ c2m3)<br />

118 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


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SErvicE<br />

Impressum / Autoren-/Inserentenverzeichnis<br />

Impressum<br />

<strong>EasyLinux</strong> ist eine Publikation der Linux New Media AG.<br />

Anschrift<br />

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Brian Osborn, bosborn@linuxnewmedia.de (Vorstand)<br />

Hermann Plank, hplank@linuxnewmedia.de (Vorstand)<br />

Chefredakteur Hans-Georg Eßer (v. i. S. d. P.), hgesser@easylinux.de (hge)<br />

Redaktion Kristian Kißling, kkissling@easylinux.de (kki)<br />

Thomas Leichtenstern, tleichtenstern@easylinux.de<br />

(tle)<br />

DVD-Produktion<br />

Thomas Leichtenstern, tleichtenstern@easylinux.de<br />

Schlussredaktion Heike Jurzik, hjurzik@easylinux.de (hej)<br />

Feste freie Autoren<br />

Produktion<br />

Layout<br />

Titel<br />

Claudia Meindl, Heike Jurzik, Martin Loschwitz<br />

Christian Ullrich, cullrich@linuxnewmedia.de<br />

Dana Fidlerova, produktion@linuxnewmedia.de<br />

Elgin Grabe;<br />

Aufmacherbild: theforceismine, photocase.de<br />

Abo-Preise: Deutschl. Österr. Schweiz Ausl. EU<br />

Preise Print:<br />

Einzelheft 9,80 E 10,80 E CHF 19,60 siehe Titel<br />

Jahres-DVD (Einzelpreis) 14,95 E 14,95 E CHF 18,90 14,95 E<br />

Jahres-DVD (zum Abo 1 ) 6,70 E 6,70 E CHF 08,50 6,70 E<br />

Jahresabo (4 Ausgaben) 33,30 E 36,70 E CHF 66,60 40,– E<br />

Preise Digital:<br />

Heft-PDF Einzelausgabe 9,80 E 9,80 E CHF 12,70 9,80 E<br />

DigiSub (4 Ausgaben) 29,95 E 29,95 E CHF 43,15 29,95 E<br />

DigiSub (zum Printabo) 4,– E 4,– E CHF 00 4,- 4,– E<br />

HTML-Archiv (zum Abo 1 ) 12,– E 12,– E CHF 012,– 12,– E<br />

1<br />

) nur erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabo Print oder Digital<br />

Schüler- und Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage eines Schülerausweises oder einer<br />

aktuellen Immatrikulationsbescheinigung. Der aktuelle Nachweis ist bei Verlängerung neu zu erbringen.<br />

Andere Abo-Formen, Ermäßigungen im Ausland etc. auf Anfrage.<br />

Adressänderungen bitte umgehend mitteilen, da Nachsendeaufträge bei der Post nicht für Zeitschriften<br />

gelten.<br />

Hinweise zu Aboformen mit Linux-Community-Clubmitgliedschaft: http://www.linux-community.de/LC-Klub<br />

Das Jahresabonnement verlängert sich ohne Kündigung um ein weiteres Jahr, ist aber jederzeit zur<br />

nächs ten Ausgabe kündbar. Ein Jahresabonnement umfasst vier Ausgaben. Informationen über weitere<br />

Aboformen finden Sie unter http://shop.linuxnewmedia.de/.<br />

Abo/Bestellung<br />

Abo-Service<br />

Einzelheftbestellung<br />

Marketing/Sales<br />

Anzeigen<br />

Mediaberatung D, A, CH<br />

http://www.easylinux.de/Abo<br />

Veronika Kramer<br />

Postfach 1165<br />

74001 Heilbronn<br />

E-Mail: abo@linuxnewmedia.de<br />

D: Tel.: (07131) 2707 274 • Fax: (07131) 2707 78 601<br />

CH: Tel.: +41 43 816 16 27<br />

http://www.easylinux.de/Abo • E-Mail: sales@easylinux.de<br />

info@linuxnewmedia.de<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Brian Osborn<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2012.<br />

Petra Jaser, anzeigen@easylinux.de<br />

Tel.: (089) 99 34 11 24 • Fax: (089) 99 34 11 99<br />

Mediaberatung USA Ann Jesse, ajesse@linuxnewmedia.com, Tel. +1 785 841 8834<br />

und weitere Länder Eric Henry, ehenry@linuxnewmedia.com, Tel. +1 785 917 0990<br />

Pressevertrieb<br />

Druck<br />

MZV GmbH & Co. KG • Ohmstraße 1 • 85716 Unterschleißheim<br />

Tel.: (089) 31906–0 • Fax: (089) 31906–113<br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG, 97204 Höchberg<br />

Autoren<br />

Artikel (Seiten)<br />

Claudia Meindl Tipps: Gimp (102)<br />

Florian Effenberger Profi-Webauftritt: Netzwerkgrundlagen (31)<br />

Franz Böhm Tipps: LibreOffice (98)<br />

Hans-Georg Eßer Editorial (3), Leserumfrage (10), Heft-DVD: Knoppix (26),<br />

<strong>Multimedia</strong> im Heimnetz (30), Sockso: Jukebox fürs Heimnetz (44),<br />

Einstieg in Thunderbird (54), Profi-Webauftritt: Wege ins Web (66),<br />

Profi-Webauftritt: Root- und V-Server (78), Zwei Monitore am PC (82)<br />

Heike Jurzik Tipps: Gnome (90), Tipps: Knoppix und Kubuntu (95), Tipps: Linux (108),<br />

Tipps: Shell (109), Terminal-Manager (116)<br />

Kristian Kißling UPnP mit MediaTomb (40), Download-Tools (58),<br />

Martin Loschwitz WDLXTV (48)<br />

Mathias Huber Nachrichten (7)<br />

Peter Kreußel Neue Software (12)<br />

Thomas Drilling Tipps: KDE (86)<br />

Profi-Webauftritt: Webbaukasten (67), Profi-Webauftritt: Drupal (72),<br />

Tipps: Linux (104), Test: Kubuntu 12.04 (112), Test: Oil Rush (114)<br />

Thomas Leichtenstern Webseiten (24), Heft-DVD: Knoppix (26)<br />

Tim Schürmann Nachrichten (7)<br />

Uli Bantle Nachrichten (7)<br />

Vincze-Aron Szabo Sockso: Jukebox fürs Heimnetz (44)<br />

Inserenten Web-Seite Seiten<br />

1&1 Internet http://www.einsundeins.de 28<br />

Android User http://www.android-user.de 45, 47, 119<br />

<strong>EasyLinux</strong> http://www.easylinux.de 25, 79, 93<br />

Galileo Press http://www.galileo-press.de 21<br />

Hetzner Online http://www.hetzner.de 124<br />

Linux-Hotel http://www.linuxhotel.de 9<br />

Linux-Magazin http://www.linux-magazin.de 65<br />

Linux-Magazin Academy http://www.academy.linux-magazin.de 77, 121, 121<br />

Linux-Onlineshop http://www.linux-onlineshop.de 123<br />

LinuxTag http://www.linuxtag.org 11<br />

LinuxUser http://www.linuxuser.de 19, 35<br />

PlusServer http://www.plusserver.de 38, 50, 60, 70<br />

Stockmayer http://www.stockmayer.de 121<br />

Strato http://www.strato.de 2<br />

Ubuntu User http://www.ubuntu-user.de 15<br />

Zedonet http://www.turboprint.de 81<br />

DvD-ProbLEmE<br />

Sollte es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen<br />

kommen, die auf einen defekten Datenträger schließen<br />

lassen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit Fehlerbeschreibung<br />

an cdredaktion@easylinux.de.<br />

EaSyLinux community Edition<br />

<strong>EasyLinux</strong> gibt es jetzt auch als Community Edition:<br />

Das ist eine 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der<br />

aktuellen Ausgabe, die kurz vor Veröffentlichung des<br />

gedruckten Heftes erscheint.<br />

Das Besondere: Sie ist vollkommen gratis, und Sie können<br />

Sie von der <strong>EasyLinux</strong>-Webseite herunterladen oder<br />

sich in einen Newsletter eintragen und sie per E-Mail<br />

erhalten. Mehr Informationen: www.easylinux.de/CE<br />

Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie<br />

etwa HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet; nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) von X/Open. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag nicht übernommen werden.<br />

Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser seine Einwilligung zur Veröffent lichung in einer Publikation der Linux New Media AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Autoreninformationen: http://www.easylinux.de/Autoren. Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive Verwertungsrecht für angenommene Manus kripte liegt beim Verlag.<br />

Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Copyright © 2003–2012 Linux New Media AG ISSN: 1613-1444<br />

120 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2012


Hardware- & Bücherecke<br />

SErvicE<br />

Internet-Quellen zu Linux und Hardware<br />

Hardware- &<br />

BücHerecke<br />

Linux-Nutzer sind in der Wahl ihrer<br />

Hardware nicht so frei wie Windows-<br />

Anwender. Gerade neue Geräte werden<br />

von Linux oft erst mit gewisser Verzögerung<br />

unterstützt. Vor dem Kauf eines Geräts sollte<br />

man sich daher als Linux-Anwender informieren,<br />

ob es mit Linux kompatibel ist.<br />

Neben Hardware-Links finden Sie hier auch<br />

einige Literaturtipps und -Links. All das soll<br />

nur als Anregung dienen. Bevor Sie sich für<br />

ein bestimmtes Buch entscheiden, sollten Sie<br />

online oder in einer Buchhandlung zumindest<br />

ein Kapitel probelesen, ob Ihnen der Stil gefällt.<br />

(hge)<br />

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UNIX-C-C++ Java<br />

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UNIX/Linux<br />

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EMail: sto@stockmayer.de<br />

http://www.stockmayer.de<br />

HardwarE aLLgEmEin<br />

http://de.opensuse.org/Hardware SuSE-Hardware-Datenbank (deutsch)<br />

http://www.tldp.org<br />

Das Linux-Documentation-Projekt<br />

(englisch)<br />

Linux-Magazin<br />

ACADEMY<br />

http://wiki.ubuntuusers.de/hardwaredatenbank<br />

Hardware-Datenbank von ubuntuusers.de<br />

(deutsch)<br />

http://linuxwiki.de/ Tippsammlung zu Linux in Wiki-Form (deutsch)<br />

http://www.linux-laptop.net/<br />

Welcher Laptop läuft optimal unter Linux? Hier finden Sie<br />

Erfahrungsberichte von Nutzern und wertvolle Tipps.<br />

(engl./<br />

deutsch)<br />

http://www.tuxmobil.de/ Tipps zum Einsatz von Linux auf Laptops (deutsch)<br />

http://bluez.sourceforge.net Bluetooth unter Linux (englisch)<br />

http://www.linux-drivers.org/ Link-Sammlung rund um Hardware unter Linux (englisch)<br />

http://www.linux-usb.org/ Informationen über den Betrieb von USB-Geräten unter Linux (englisch)<br />

KommuniKation<br />

- Training für die Prüfungen<br />

http://linmodems.org Infos zum Betrieb von Windows-only-Modems unter Linux (englisch)<br />

LPI 101 und 102<br />

http://free.hostdepartment.com/g/ Infos und Kompatibilitätsliste für Winmodems<br />

(englisch/<br />

- Training für die Prüfungen<br />

gromitkc/winmodem.html<br />

deutsch)<br />

LPI 201 und 202<br />

http://www.isdn4linux.de/faq/ Häufig gestellte Fragen zur Einrichtung eines<br />

(deutsch)<br />

Sparen Sie mit<br />

ISDN-Zugangs<br />

paketpreiSen!<br />

http://www.adsl4linux.de/howtos Anleitungen für die Einrichtung eines DSL-Zugangs unter Linux,<br />

(deutsch)<br />

sortiert nach DSL-Anbietern und Distributionen<br />

http://pcmcia-cs.sourceforge.net Informationen über den Betrieb von PCMCIA-Karten, inklusive<br />

(englisch)<br />

einer Liste der unterstützten Modelle<br />

drucKEr<br />

Linux-Magazin<br />

http://www.linuxprinting.org Alles zum Thema Linux und Drucken (englisch)<br />

LM-Academy_1-9h_Anzeige_LPIC-Mike_v2.indd ACADEMY<br />

1<br />

muLtimEdia<br />

http://m4l.berlios.de/cgi-bin/bin/<br />

view/Main/WebHome<br />

Tipps zu Sound-Karten, Kommunikation,<br />

Video und TV unter Linux<br />

(deutsch)<br />

http://www.gphoto.org/cameras.html Von der Kamera-Software gphoto unterstützte Digitalkameras (englisch)<br />

http://www.sane-project.org/ Wird mein Scanner unterstützt?<br />

(englisch)<br />

sane-backends.html<br />

http://www.alsa-project.org/<br />

alsa-doc<br />

LitEratur<br />

Linux 2011, M. Kofler,<br />

Addison Wesley 2010<br />

ISBN 3-8273-3025-4 (1280 Seiten)<br />

Einstieg in Linux<br />

S. Wendzel, J. Plötner, Galileo 2007<br />

ISBN 3-8362-1089-4 (448 Seiten)<br />

Grundlagenbuch Linux<br />

H.-G. Eßer, M. Dölle, Data Becker 2007<br />

ISBN 3-8158-2901-1 (1215 Seiten)<br />

OpenSuse 11.3 – ganz easy<br />

H.-G. Eßer. Linux New Media 2010<br />

keine ISBN (181 Seiten)<br />

Vom Sound-System ALSA unterstützte Soundkarten<br />

(englisch)<br />

Der Klassiker in 10. Auflage: Kofler behandelt nahezu alle Aspekte der Arbeit<br />

mit Linux, von der Administration bis hin zu grafischen Anwendungen. Taugt<br />

nicht nur zum Einstieg, sondern auch als universelles Nachschlagewerk.<br />

Einsteigerbuch, das den Zugang über die Shell wählt und erst danach grafische<br />

Alternativen vorstellt. Inhalte: u. a. Netzwerk, Serverdienste, Drucken,<br />

Textverarbeitung, <strong>Multimedia</strong>.<br />

Einführung in Linux mit Referenzcharakter. Zielgruppe: Einsteiger und fortgeschrittene<br />

Anwender. Behandelt u. a. Installation, Administration, Hardware<br />

und <strong>Multimedia</strong>. Der Schwerpunkt liegt auf Shell-Anwendungen.<br />

Für alle Linux-Einsteiger: Das Buch aus der <strong>EasyLinux</strong>-Redaktion hilft beim Einstieg<br />

in OpenSuse 11.3. Installation, erste Schritte, Internet und Hardware.<br />

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<strong>Vorschau</strong><br />

<strong>EasyLinux</strong> 03/2012<br />

erscheint am 19.07.2012<br />

Einstieg in Firefox<br />

Nachdem wir in dieser Ausgabe die<br />

ersten Schritte mit Thunderbird beschrieben<br />

haben, stellen wir im nächsten<br />

Heft den großen Mozilla-Bruder,<br />

den Webbrowser Firefox, vor. Eine<br />

Grundkonfiguration ist hier zwar nicht<br />

nötig, weil das Programm direkt läuft,<br />

aber für Umsteiger, die bisher nur den<br />

Internet Explorer kennen, gibt es einiges<br />

zu entdecken.<br />

DropBox<br />

Viele Geräte können Bilder, PDF-Dateien und andere<br />

Dokumente anzeigen, aber meist liegen die gesuchten<br />

Dateien auf der falschen Maschine. Wir zeigen Ihnen,<br />

wie Sie Ihren Linux-Rechner sowie weitere Computer<br />

(unter Windows oder Mac OS X) und die populären<br />

iPads und Android-Tablets über einen gemeinsamen<br />

DropBox-Account miteinander verbinden, um wichtige<br />

Dateien stets überall verfügbar zu haben.<br />

KDE: die besten Plasmoiden<br />

Den KDE-Desktop können Sie über Plasmoiden<br />

aufpeppen, andere Systeme nennen<br />

diese kleinen direkt auf dem Desktop laufenden<br />

Anwendungen Applets oder Widgets.<br />

Eine Auswahl der besten Plasmoiden,<br />

die bei der Systemverwaltung helfen, Informationen<br />

und Nachrichten anzeigen oder<br />

einfach Spaß machen, stellen wir in der<br />

kommenden Ausgabe vor.<br />

Distributionen im Test<br />

Im April erscheint Ubuntu 12.04, im Juli OpenSuse 12.2 – Zeit, mal<br />

wieder einen vergleichenden Blick auf die großen Linux-Distributionen<br />

zu werfen. Weitere aktuelle Linux-Varianten wie Fedora, Mageia<br />

und Linux Mint werden das Testfeld vervollständigen. Wie üblich<br />

prüfen wir vor allem, ob die neuen Systeme einsteigertauglich sind.<br />

LinuxUser 05/2012 erscheint am 19.04.2012<br />

© Flaivoloka, sxc.hu<br />

Netzwerke<br />

Für den schnellen Transfer von Daten bieten Netzwerke<br />

vielerlei Vorteile: Sie ermöglichen hohe Übertragungsraten,<br />

und die Dateien stehen am Zielpunkt<br />

sofort bereit. In der kommenden Ausgabe zeigen wir,<br />

mit welchen Mitteln Sie unter Linux am einfachsten<br />

Datenbestände über das Netz schaufeln können.<br />

Beim Transport der Bits und Bytes über das Internet<br />

schützt starke Krypto grafie die Dokumente vor dem<br />

Zugriff Unbefugter. Außerdem geben wir Tipps zur<br />

Konfiguration des zentralen Knotenpunkts im heimischen<br />

Netzwerk – dem WLAN-Router.<br />

Video-DVDs erstellen<br />

Wer einmal die Tools zum Konvertieren von Videos in die Hand genommen<br />

hat, weiß eine einfach zu bedienende GUI zu schätzen. Devede reduziert<br />

den Parameterwald auf die sinnvollen Optionen und hilft Ihnen<br />

dabei, mit wenigen Mausklicks eine fertige Video-DVD zu erstellen.<br />

3-D mit Bino<br />

Spätestens seit dem Hollywood-Blockbuster Avatar hat der 3-D-Hype<br />

auch die Wohnzimmer erobert. Unter Linux schauen Sie 3-D-Filme<br />

am einfachsten mit dem quelloffenen Videoplayer Bino, einen passenden<br />

Monitor natürlich vorausgesetzt. Wir zeigen, wie Sie Software<br />

und System so konfigurieren, dass der nächste Filmabend auch in der<br />

dritten Dimension klappt.<br />

Satchbook 13 von Rockiger<br />

Ein charmante Idee: Das Satchbook von Rockiger<br />

verspricht ein perfekt eingerichtetes Notebook mit<br />

Ubuntu. Im ersten Anlauf hat sich der Laptop<br />

allerdings einige Kritik gefallen lassen<br />

müssen in puncto Qualität der<br />

Hardware. Jetzt hat der Hersteller<br />

mit einer neuen Version und neuen<br />

Komponenten nachgelegt. Wir stellen sie<br />

erneut im Praxistest auf den Prüfstand.<br />

122 Änderungen der Themen vorbehalten<br />

www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2012

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