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EasyLinux Einfach besser (Vorschau)

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easy LINUX !<br />

13 GByte auf<br />

3 DVD-Seiten<br />

Titel: Linux – einfach <strong>besser</strong>!<br />

DVD: Mageia & OpenMandriva<br />

02/2014<br />

April – Juni<br />

www.easylinux.de<br />

easy ! LINUX<br />

Mageia 4<br />

KDE 4.11.4, Gnome 3.10.2<br />

(64-Bit-Version)<br />

– Mandriva-Linux-Fork<br />

– LibreOffice 4.1.3.2<br />

– Linux-Kernel 3.12.8<br />

– Firefox mit Multimedia-<br />

Plug-ins<br />

Installationsanleitung: S. 34<br />

einfach – klar – benutzerfreundlich<br />

OpenMandriva<br />

– Version 2013.0 (64 Bit)<br />

– KDE 4.11.2<br />

– LibreOffice 4.1.3, Firefox 25,<br />

VLC 2.0.7<br />

– Rosa-Launcher & Rosa-Panel<br />

Service Kit 02/2014<br />

Updates für (K)Ubuntu 13.10<br />

und OpenSuse 13.1 (je 64 Bit)<br />

EINFACH<br />

BESSER<br />

Warum Linux für viele Anwender das<br />

beste Betriebssystem ist S. 36<br />

Kampf der großen Desktops:<br />

KDE gegen Windows 8 S. 44<br />

Benutzer und Systemverwalter S. 52<br />

Software im Test<br />

OpenMandriva 2013.0 vs. Mageia 4 S. 106<br />

Geschicklichkeit: Bit.Trip Runner 1 & 2 S. 112<br />

Dateien organisieren<br />

Mehr Überblick mit Dateimanager, Desktop-Suchmaschine,<br />

Dublettenlöscher, Fotoverwaltung S. 64<br />

Unterschiede in Textdateien finden: wdiff S. 115<br />

Praxis-Workshops<br />

Bye-bye, XP: weg vom alten Windows S. 64<br />

Trinity Desktop: KDE 3 weiter nutzen S. 71<br />

Normbrief mit Writer-Vorlage erstellen S. 66<br />

25 Seiten Tipps & Tricks<br />

KDE S. 80<br />

Gnome S. 84<br />

Gimp S. 96<br />

Shell S. 103<br />

LibreOffice S. 88<br />

Ubuntu/Mint S. 92<br />

Kurztests/DVD-Inhalt<br />

LibreOffice 4.2.1 (24), Calibre (13), ConvertAll (14),<br />

FileZilla (16), EasyTAG (18), Clonezilla (19), LyX (26),<br />

Gnome Disk (20), Gscan2pdf (22), BORG (12)<br />

€ 9,80<br />

Österreich € 10,80<br />

Schweiz sfr 19,60<br />

BeNeLux € 11,25<br />

Italien € 12,75<br />

Spanien € 12,75<br />

4 196177 309803 02


easy LINUX!<br />

Editorial<br />

Editorial<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Chefredakteur<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Windows-Anwender auf der ganzen<br />

Welt werden sich in den nächsten Wochen<br />

und Monaten von XP verabschieden<br />

– der Support ist Anfang April endgültig<br />

ausgelaufen. Das ist ein guter Zeitpunkt,<br />

um ein bisschen Werbung für Linux<br />

zu machen: im Freundes-, Bekannten-<br />

und Kollegenkreis. Als Argumentationshilfe<br />

dient Ihnen dabei der Schwerpunkt<br />

unserer aktuellen Ausgabe: Lesen<br />

Sie hier noch einmal nach, warum Linux<br />

– fast immer – eine <strong>besser</strong>e Wahl als<br />

Windows ist. Und das nicht nur für die<br />

abgekündigte Version XP, sondern auch<br />

für neuere Versionen, denn den Tablet-<br />

PC-Look von Windows 8 können ja<br />

selbst die meisten Windows-Fans nur<br />

schwer ertragen.<br />

Dual-Boot-Tablets verbieten<br />

Auch sonst ist Microsoft immer für Nachrichten<br />

gut, diesmal gemeinsam mit<br />

Google, und es geht – mal wieder – um<br />

die Ausnutzung einer marktbeherrschenden<br />

Stellung, die dazu geeignet ist, Wettbewerbshüter<br />

zu aktivieren.<br />

Im Januar stellte Asus auf der Computer<br />

Electronics Show (CES) mit dem Transformer<br />

Book Duet TD 300 (Abbildung 1)<br />

ein Gerät einer neuen Kategorie vor: Das<br />

mit einem aktuellen Intel-i7-Prozessor<br />

ausgestattete Gerät kann wahlweise als<br />

Notebook oder (nach Abnehmen der Tastatur)<br />

als Tablet verwendet werden und<br />

bringt eine Dual-Boot-Installation von<br />

Windows 8.1 und Android 4.2.2 mit – mit<br />

der Besonderheit, dass auch im laufenden<br />

Betrieb ein schnelles Umschalten (vier Sekunden)<br />

zwischen den beiden Betriebssystemen<br />

möglich ist. Dabei spielt es<br />

keine Rolle, ob das Gerät gerade als Notebook<br />

oder Tablet (ohne die Tastatur)<br />

läuft. Im Netz gibt es ein kleines Werbevideo<br />

[1].<br />

Nun kann man sicher geteilter Meinung<br />

darüber sein, ob ein solches Gerät nützlich<br />

ist oder nicht. Im Desktop- und Notebookbereich<br />

sind Dual-Boot-Systeme<br />

schon lange im Einsatz, etwa mit Linux<br />

und Windows oder (bei Apple-Rechnern)<br />

OS X und Windows – warum also nicht<br />

auch bei Tablets?<br />

Microsoft und Google haben dem Produkt<br />

nun einen Riegel vorgeschoben: Das<br />

Transformer Book Duet wird voraussichtlich<br />

nie in den Handel kommen, denn sowohl<br />

der Windows-Hersteller als auch der<br />

Android-Entwickler wollen nicht, dass<br />

ihre jeweiligen Systeme auf einem Gerät<br />

Konkurrenz erdulden müssen [2]. Ein auf<br />

den ersten Blick ähnliches Gerät von<br />

Asus, das Transformer Book Trio<br />

TX201LA, ist ebenfalls als Tablet und<br />

Notebook nutzbar, allerdings ist es anders<br />

konzipiert: Das Tablet ist ein normales<br />

Android-Tablet, und in der Tastatur<br />

steckt ein Windows-PC mit i7-CPU. Steckt<br />

man beide Teile zusammen, wird das<br />

Tablet zum Monitor, und der Tastatur-PC<br />

übernimmt. Dieses Modell ist weiterhin<br />

erhältlich, offenbar stören sich Microsoft<br />

und Google nur an der Parallelinstallation<br />

auf ein und derselben CPU.<br />

Was kommt als Nächstes? Ein Dual-Boot-<br />

Verbot für Desktop-PCs und klassische<br />

Notebooks? Mit UEFI sind ja die technischen<br />

Möglichkeiten schon gegeben, um<br />

alternativen Betriebssystemen den Zutritt<br />

zu verwehren. Microsoft müsste nur noch<br />

die PC-Händler dazu bringen, Rechner<br />

mit restriktiveren Firmware-Einstellungen<br />

auszuliefern. Vielleicht hört man in ein<br />

paar Jahren Kollegen flüstern: „Ich habe<br />

meinen PC gerootet und Linux installiert.“<br />

Falls es so weit kommen sollte,<br />

werden wir Sie dabei unterstützen, die<br />

Kontrolle über Ihre Geräte zu behalten.<br />

Bis dahin installieren Sie Linux ohne großen<br />

Aufwand – zum Beispiel Mageia<br />

Linux oder OpenMandriva von der Heft-<br />

DVD dieser Ausgabe.<br />

Infos<br />

[1] http:// www. youtube. com/ watch?​<br />

v=v25‐796Ybj0 (http:// ezlx. de/ e2k1)<br />

[2] http:// arstechnica. com/ gadgets/ 2014/ 03/<br />

google‐and‐microsoft‐are‐out‐to‐stopdual‐boot‐windowsandroid‐devices/<br />

(http:// ezlx. de/ e2k2)<br />

Abb. 1: Im Januar angekündigt, im Februar eingestampft: Ein Tablet-PC mit Windows<br />

8.1 und Android 4.2.2.<br />

©Asus<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

3


Überblick<br />

36<strong>Einfach</strong> <strong>besser</strong>: Auch<br />

wenn wir parteiisch<br />

sind, haben wir gute<br />

Gründe für Linux.<br />

Wir geben Linux fünf Sterne,<br />

denn für uns ist es das beste<br />

Betriebssystem – vielleicht<br />

auch für Sie?<br />

Aktuell<br />

Editorial...........................................................................................3<br />

DVD-Inhalt......................................................................................6<br />

Leserbriefe.....................................................................................7<br />

Nachrichten...................................................................................9<br />

Neue Software.............................................................................12<br />

Webseiten....................................................................................31<br />

Heft-DVD: Mageia und OpenMandriva....................................32<br />

Auf der beidseitigen Heft-DVD dieser Ausgabe finden Sie zwei<br />

Nachfolger von Mandriva Linux: Mageia 4 und OpenMandriva<br />

2013.0. Beide können Sie in wenigen Minuten installieren.<br />

Besser<br />

Linux: einfach <strong>besser</strong>.................................................................36<br />

Haben Sie sich schon für den Umstieg auf Linux entschieden?<br />

Oder brauchen Sie noch Argumente für unentschlossene<br />

Freunde und Kollegen? Im Schwerpunkt dieser Ausgabe geht<br />

es um mehrere Gründe, aus denen Linux <strong>besser</strong> als andere<br />

Betriebs sys teme ist.<br />

KDE und Windows 8: Desktops im Vergleich.........................44<br />

Für Office, Internet & Co. bieten Windows und Linux sehr ähnliche<br />

Anwendungen, doch nicht nur die verfügbaren Programme<br />

spielen eine Rolle, wenn es um den Komfort des Systems geht.<br />

Wir lassen KDE gegen Windows 8 antreten.<br />

Benutzer verwalten....................................................................52<br />

Linux und Windows sind<br />

mehrbenutzerfähig, und<br />

beide unterscheiden zwischen<br />

normalen Anwendern<br />

und privilegierten-<br />

Systemadministratoren.<br />

Eines der Systeme ist<br />

sehr großzügig bei der<br />

Rechtevergabe.<br />

Workshop<br />

Dateien organisieren..................................................................54<br />

Überquellende Papierstapel mit unsortierter Post erschweren<br />

die Suche nach einem wichtigen Dokument, und das gilt analog<br />

auch für digitale Dokumente auf dem Linux-PC. Wir präsentieren<br />

Lösungen für eine aufgeräumte Platte, auf der Sie schnell<br />

finden, was Sie suchen. Es geht unter anderem um Dolphin, Recoll,<br />

DupeGuru, Digikam und Shell-Befehle.<br />

Bye-bye, Windows XP................................................................64<br />

Im April ist der offizielle Support für<br />

Windows XP ausgelaufen: Jetzt gibt<br />

es keine Sicherheitsupdates mehr.<br />

Wer XP noch weiter nutzen will, der<br />

sollte den Rechner vom Netz trennen<br />

oder die XP-Installation in eine virtuelle<br />

Maschine unter Linux verlagern.<br />

Normbrief-Vorlagen mit Writer................................................66<br />

Ob geschäftlich oder privat, elegant oder modern – LibreOffice<br />

bietet zahlreiche Briefvorlagen für jeden Anlass. Möchten Sie<br />

Ihre Post lieber selbst gestalten, dann zeigt dieser Workshop,<br />

wie Sie normgerechte Templates erstellen.<br />

Basics<br />

Trinity: KDE 3 installieren.......................71<br />

Das Trinity Desktop Environment ist ein<br />

Fork der KDE-Version 3: Das Team führt<br />

die Entwicklung der älteren KDE-Version<br />

fort und bietet Anwendern damit eine<br />

Desktopalternative.<br />

Dateisysteme...............................................................................74<br />

Linux und Windows teilen sich problemlos eine Festplatte, doch<br />

der Zugriff auf die Partitionen des jeweils fremden Systems<br />

sorgt oft für Probleme – wir erklären, woran das liegt, und geben<br />

Praxistipps für den Zugriff auf FAT- und NTFS-Datenträger.<br />

4 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


54<br />

Die Übersicht verloren?<br />

Wir sortieren<br />

die Dateien und<br />

Verzeichnisse.<br />

74<br />

Windows<br />

und Linux setzen<br />

auf grundverschiedene Dateisysteme.<br />

Trotzdem klappt der<br />

gegenseitige Zugriff.<br />

Tipps & Tricks<br />

KDE-Tipps.....................................................................................80<br />

Tipps und Tricks zu Gnome........................................................84<br />

LibreOffice-Tipps.........................................................................88<br />

Knoppix, Ubuntu, Mint................................................................92<br />

Effizienter arbeiten mit Gimp....................................................96<br />

Linux-Tipps...................................................................................99<br />

Know-how für die Shell...........................................................103<br />

Test<br />

OpenMandriva 2013 und Mageia 4.........................................106<br />

Nachdem Mandriva Linux eine<br />

Weile von der Bildfläche verschwunden<br />

war, bewerben sich<br />

nun mit Mageia 4 und OpenMandriva<br />

Lx 2013 zwei interessante<br />

Linux-Distributionen um die<br />

Nachfolgerrolle. Wir haben die<br />

Kandidaten verglichen.<br />

Test<br />

Spiele: Bit.Trip Runner 1 und 2................................................112<br />

Im Geschicklichkeitsspiel von Gaijin Games muss man lediglich<br />

zur rechten Zeit die richtige Taste drücken. Dieses simple Prinzip<br />

faszinierte viele Spieler – jetzt gibt es einen zweiten Teil.<br />

Guru-Training<br />

Textdateien mit „diff“ und „wdiff“ vergleichen..................115<br />

Mehrere Versionen derselben Datei werfen die Frage auf, ob<br />

diese sich unterscheiden – zumindest für Textdateien bringt die<br />

Shell alle Tools mit, die Sie brauchen, um diese Frage zu beantworten.<br />

Service<br />

Linux User Groups 117<br />

Impressum 120<br />

Hardware- und Bücherservice 121<br />

<strong>Vorschau</strong> 122<br />

44<br />

Jetzt mal ganz<br />

oberflächlich:<br />

Welcher Desktop<br />

ist <strong>besser</strong> – KDE<br />

oder Windows?<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

5


Aktuell<br />

Heft-DVD und Service Kit<br />

Heft-DVD<br />

KDE 3: Trinity-Live-DVD<br />

Die auf Kubuntu 13.04 basierende<br />

Live-Distribution bietet<br />

Ihnen die Gelegenheit, den KDE-<br />

3-Fork Trinity problemlos auszuprobieren.<br />

Um die Distribution<br />

zu starten, booten Sie Ihren<br />

Rechner mit eingelegter DVD.<br />

Nightingale<br />

Das Musikprogramm Nightingale ist der legitime<br />

Nachfolger des von Mozilla ins Leben<br />

gerufenen Projektes Songbird.<br />

ConvertAll<br />

Diese Software rechnet Maßeinheiten um. Sie<br />

beherrscht dabei auch ausgefallene Einheiten<br />

wie Angström oder Stone.<br />

EasyTag<br />

Dieses Programm erlaubt es Ihnen, die ID3-<br />

Metadaten Ihrer MP3-Dateien zu korrigieren<br />

oder zu vervollständigen.<br />

Ausserdem auf DVD:<br />

• BORG: Java-Terminplaner<br />

• DupeGuru: Dublettensuche<br />

• LibreOffice: Officesuite<br />

LyX<br />

Das Programm LyX dient als grafisches<br />

Frontend für das mächtige Textsatzsystem<br />

LaTeX zum Schreiben von Dokumenten.<br />

FileZilla<br />

Der FTP-Client bietet nicht nur eine intuitive<br />

und komfortable Oberfläche, sondern kennt<br />

auch alle wichtigen Übertragungsprotokolle.<br />

Clonezilla<br />

Diese in einer Live-CD verpackte Software<br />

erlaubt es Ihnen, von Partitionen oder Festplatten<br />

Abbilder zu erstellen.<br />

Palimpsest<br />

Die Gnome Disk Utilities zeigen Ihnen unter<br />

anderem zuverlässig den „Gesundheitszustand“<br />

Ihrer Festplatte an.<br />

Calibre<br />

Was das Lesen und Konvertieren von E-Books<br />

auf dem heimischen Rechner angeht, zählt<br />

Calibre definitiv zu den Spitzenkandidaten.<br />

• Recoll: Lokale Suchmaschine<br />

• Gscan2pdf: PDF von Scans<br />

• Vorlage: Normbrief<br />

Service Kit<br />

Das Service Kit enthält alle relevanten<br />

Sicherheits- und Programmaktualisierungen<br />

für OpenSuse 13.1 und Kubuntu<br />

13.10 (jeweils 64 Bit) seit dem Erscheinungstag<br />

der Distributionen. Ein Upgrade<br />

älterer Versionen (beispielsweise von<br />

OpenSuse 12.3 auf OpenSuse 13.1) ermöglicht<br />

das Service Kit nicht.<br />

Die auf dem Service Kit enthaltenen Pakete<br />

stammen aus den Original-Downloadquellen<br />

von Novell und Canonical.<br />

Damit ist die Aktualisierung über die Service-Kit-DVD<br />

identisch mit einem Onlineupdate.<br />

Durch die zeitliche Differenz zwischen<br />

dem Fertigstellen des Datenträgers<br />

und dem Erscheinen des Heftes können<br />

jedoch neue Updates auf den Servern der<br />

Distributoren bereitstehen.<br />

Mageia 4<br />

Auf Seite A der zweiten Heft-DVD finden<br />

Sie die aktuelle Version 4 des Mandriva-<br />

Forks Mageia (64 Bit).<br />

In dieser Release vollzieht Mageia einen<br />

wichtigen Wandel der distributionseigenen<br />

Tools, die jetzt statt auf GTK+ 2 auf<br />

GTK+ 3 basieren. Den Unterbau stellt<br />

der Linux-Kernel in Version 3.12.8.<br />

Als Desktop verwendet die auf der DVD<br />

enthaltene Version KDE 4.11.4; weitere<br />

Varianten, unter anderem mit Gnome<br />

3.10.2.1, stellt das Projekt<br />

zum Download bereit. Als Officesuite<br />

dient Li breOffice<br />

in Version 4.1.3.2. Wie<br />

auch Mandriva nutzt die<br />

Distribution die Paketverwaltung<br />

Urpm.<br />

Openmandriva<br />

Auf Seite B der zweiten Heft-DVD finden<br />

Sie die 64-Bit-Version der französischen<br />

Distribution OpenMandriva LX in Version<br />

2013.0. Sie lässt sich sowohl live starten<br />

als auch installieren.<br />

Der Community-Ableger arbeitet mit<br />

Kernel 3.11.8, den die Entwickler mit einigen<br />

Patches versahen, die ihn deutlich<br />

schneller machen sollen.<br />

Den primären Desktop stellt KDE in Version<br />

4.11.2, LibreOffice ist in Version<br />

4.1.3 vertreten. Firefox 25 übernimmt<br />

das Browsen im Netz,<br />

VLC 2.0.7 gibt Videos<br />

und Musik auf dem<br />

Rechner wieder.<br />

(Thomas Leichtenstern/tle)<br />

n<br />

6 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Leserbriefe<br />

Aktuell<br />

Leserbriefe<br />

XP plus OpenSuse 12.3<br />

Ich möchte mein XP behalten, denn zwei<br />

wichtige Programme laufen nur unter<br />

Windows. Zuerst wurde der PC neu aufgesetzt<br />

(AMD Duron 1600 MHz, Mainboard<br />

von Gigabyte K7VM2, 1 GByte<br />

RAM). Alle Daten lagen auf einer separaten<br />

Festplatte. So konnte kein Verlust eintreten.<br />

Da die Installations-CD von XP nur Service<br />

Pack 2 enthielt, war bald Ende; SP 3<br />

ließ sich nicht nachladen – ein Schelm,<br />

wer Böses dabei denkt. So nahm ich eine<br />

andere Installaltions-CD (inklusive Service<br />

Pack 3) und meldete mit dem Produkt-Key<br />

von Nr. 1 an. Alles roger. Danach<br />

folgte eine Update-Orgie.<br />

Die Einrichtung von OpenSuse erfolgte<br />

von einer Heft-CD. Beim ersten Versuch<br />

hängte sich der Rechner gegen Ende auf.<br />

Nicht aufgeben: Ich habe einfach das<br />

Ganze wiederholt, wieder im automatischen<br />

Installationsmodus – mit mäßigem<br />

Erfolg. Dann zum dritten Mal im manuellen<br />

Modus, allerdings ohne einzugreifen.<br />

Nach dem Neustart wieder eine Orgie:<br />

Rund 200 Datenpakete wurden geladen.<br />

Das kann Stunden dauern. Aber jetzt steht<br />

das System.<br />

Dieser Bericht soll zeigen, dass man auf<br />

nichts verzichten muss, nur weil man auf<br />

Linux umsteigen will. XP dient nicht mehr<br />

als Internetzugang. Damit sind gewisse<br />

Risiken ausgeschlossen. Georg Müller<br />

<strong>EasyLinux</strong>: Das Hin- und Herbooten<br />

zwischen Windows und Linux können<br />

Sie übrigens vermeiden, wenn Sie XP in<br />

eine virtuelle Maschine unter Linux installieren.<br />

Denn wenn Sie nur zwei Windows-Programme<br />

benötigen, ist es ja<br />

aufwendig, dafür den Rechner neu zu<br />

booten. (hge)<br />

Wörterbuch für KDE-Miniprogramme<br />

Wenn man eine Linux-Distribution mit<br />

KDE-Desktop, zum Beispiel OpenSuse, Linux<br />

Mint oder Kubuntu, als Live-Version<br />

ausprobiert, sind die Bezeichnungen der<br />

Miniprogramme (Widgets) auf der Kontrollleiste<br />

in englischer Sprache alphabetisch<br />

sortiert. Nach einer festen Installation<br />

mit deutscher Sprache sind die Titel<br />

der Miniprogramme nach ihrer deutschen<br />

Bezeichnung alphabetisch aufgereiht. Um<br />

dann das Auffinden eines Miniprogramms<br />

zu erleichtern, habe ich eine Liste angefertigt,<br />

in der die Bezeichnungen der Miniprogramme<br />

in Englisch/Deutsch und<br />

Deutsch/Englisch verglichen werden. Ich<br />

möchte diese Listen gern allen Lesern zur<br />

Verfügung stellen (siehe diese und<br />

nächste Seite).<br />

Reinhard Ahl<br />

Paragon-Treiber<br />

[01/​2014, S. 109] Ich habe mich mal etwas<br />

intensiver mit der von Ihnen vorgestellten<br />

Paragon-Software befasst. Die Installation<br />

verläuft wie im Artikel beschrieben<br />

ohne Komplikationen – so<br />

weit, so gut.<br />

Da ich ein Dual-Boot-System fahre (Windows<br />

7 SP 1, OpenSuse 12.3 mit Kernel<br />

3.11.x), war der nächste logische Schritt<br />

das Einbinden der Windows-Partionen<br />

schon beim Booten via /etc/fstab. Dazu<br />

habe ich in allen Einträgen der Datei für<br />

NTFS-Partitionen z. B.<br />

Wörterbuch KDE-Miniprogramme: Englisch / Deutsch<br />

<br />

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(Reinhard Ahl)<br />

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Aktuell<br />

Leserbriefe<br />

/dev/disk/by‐id/[PFAD] ntfs‐3g ro,usersU<br />

,uid=1000,gid=100,fmask=133,dmask=022,locaU<br />

le=de_DE.UTF‐8 0 0<br />

ntfs-3g in ufsd geändert. Und das führt direkt<br />

ins Verderben: Im besten Fall werden<br />

die Partitioen einfach nicht eingebunden,<br />

im schlechtesten Fall hängt sich das System<br />

beim Hochfahren der grafischen<br />

Oberfläche so heftig auf, dass man nur<br />

noch mit den SysReq-Tastenkombinationen<br />

zumindest auf die Kommandozeile<br />

kommt, um dort die Änderungen rückgängig<br />

zu machen.<br />

Die Lösung ist aber recht simpel: <strong>Einfach</strong><br />

bei den Optionen locale=de_.UTF‐8 entfernen,<br />

und alles funktioniert wie es soll.<br />

Der Treiber scheint diese Option (und<br />

welche noch?) nicht zu kennen. Da hilft<br />

wohl nur (vorsichtiges) Testen …<br />

Wie in der Beispielzeile aus /etc/​fstab zu<br />

sehen, wird die erste Partition nur lesbar<br />

eingehängt (Option ro; als Vorsichtsmaßnahme<br />

gegen unbeabsichtigte Änderungen<br />

an der Windows-7-Systempartition).<br />

Auch hier zeigt sich mit dem Paragon-<br />

Treiber ein etwas abweichendes Verhalten<br />

gegenüber dem NTFS-3g-Treiber:<br />

Wenn man mit ntfs-3g z. B. unter Dolphin<br />

versucht, auf der nur lesbaren Patition mit<br />

einem Rechtsklick eine neue Datei zu erstellen,<br />

funtioniert das nicht, weil der entsprechende<br />

Menüeintrag ausgegraut ist –<br />

also alles so, wie es sein sollte. Mit ufsd<br />

ist dieser Eintrag nicht ausgegraut. Eine<br />

Datei anzulegen, funktioniert natürlich<br />

trotzdem nicht. Es ist also nur ein kosmetisches<br />

Problem.<br />

Bleibt das im Artikel erwähnte Problem<br />

mit im laufenden Betrieb angesteckten<br />

Massenspeichern mit NTFS-Dateisystem.<br />

Standard ist hier das Einbinden über den<br />

NTFS-3g-Treiber, und mir ist auch kein<br />

Weg bekannt, dieses Verhalten zu verändern.<br />

Das ist insofern ärgerlich, weil ich<br />

des Öfteren mit USB-Sticks arbeite, die<br />

zwingend NTFS-formatiert werden müssen.<br />

Also habe ich mir ein kleines Shellskript<br />

ParagonMount.sh gebastelt:<br />

#!/bin/bash<br />

##########################################<br />

# Mounten eines angesteckten Datenträgers<br />

# mit ntfs-Dateisystem<br />

# mit Hilfe des Paragontreibers.<br />

##########################################<br />

$(kde4‐config ‐‐path libexec)kdesu ‐n ‐‐nU<br />

oignorebutton ‐c 'mount ‐t ufsd /dev/sdcU<br />

1 /home/horus/mnt'<br />

Das Skript zum Aushängen (ParagonUmount.sh)<br />

sieht so aus:<br />

#!/bin/bash<br />

##########################################<br />

# UnMounten des angesteckten Datenträgers<br />

##########################################<br />

sync<br />

sleep 3<br />

$(kde4‐config ‐‐path libexec)kdesu ‐n ‐‐noU<br />

ignorebutton ‐c 'umount /dev/sdc1'<br />

Beide muss man nur ausführbar machen,<br />

und schon kann man einen angesteckten<br />

Stick mit einem simplen Klick auf das entsprechende<br />

Skript (oder Doppelklick, je<br />

nach Konfiguration) einbinden und wieder<br />

lösen.<br />

Natürlich hat diese Vorgehensweise ihre<br />

Grenzen. Beispielsweise müsste jeder, der<br />

so vorgehen möchte, erst einmal die Pfade<br />

in beiden Skripten an das eigene System<br />

anpassen. Trotzdem ist es eine ziemliche<br />

Erleichterung gegenüber dem ständigen<br />

Wechsel auf die Kommandozeile und dem<br />

Eintippen länglicher mount-Befehle, bei<br />

denen man sich garantiert ein- oder zweimal<br />

vertippt, vor allem, wenn es schnell<br />

gehen soll …<br />

<br />

Günther Kirchhoff n<br />

Wörterbuch KDE-Miniprogramme: Deutsch / Englisch<br />

<br />

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News<br />

Aktuell<br />

Nachrichten<br />

Linux Voice nach Crowdfunding<br />

Für alle Linux-Anwender, die englische<br />

Texte lesen können, gibt es mit Linux<br />

Voice [1] eine neue Zeitschrift, deren<br />

Gründung die Macher über eine Crowdfunding-Kampagne<br />

bei Indiegogo finanziert<br />

haben [2]. Im März ist bereits die<br />

zweite Ausgabe des neuen Monatsmagazins<br />

erschienen. Die Gründungsmitarbeiter<br />

der neuen Zeitschrift haben früher für<br />

die britische Linux-Zeitung Linux Format<br />

[3] gearbeitet und diese u. a. verlassen,<br />

um unabhängig von einem Verlag arbeiten<br />

zu können. Inhaltlich ist Linux Voice<br />

(neben der eventuellen Sprachbarriere)<br />

anspruchsvoller als <strong>EasyLinux</strong>. Im Shop<br />

sind Einzelhefte, ein digitales Jahresabo<br />

(38 britische Pfund) sowie reguläre Abos<br />

der gedruckten Ausgabe (sieben Monate:<br />

53 Pfund; ein Jahr: 85 Pfund) erhältlich;<br />

die Preise gelten für Kunden in Europa. In<br />

England, wo Linux Voice gedruckt wird,<br />

fallen die Kosten etwas geringer aus.<br />

In den FAQ antwortet Linux Voice auf die<br />

Frage, ob der Markt für Zeitschriften auf<br />

Papier nicht tot sei, dass gedruckte Zeitungen<br />

durchaus erfolgreich sein können,<br />

wenn dahinter eine starke Community<br />

steht und die Produktion mit geringen<br />

Fixkosten erfolgt.<br />

Die Redaktion betreibt neben der Heftproduktion<br />

auch einen Audio-Podcast [4], und<br />

das Team verspricht, 50 % der Gewinne<br />

an Freie-Software- und Linux-Communitys<br />

abzugeben. (Hans-Georg Eßer/hge) n<br />

[1] http:// www. linuxvoice. com/ (http:// ezlx. de/ e2s7)<br />

[2] http:// www. indiegogo. com/ projects/ linux‐voice<br />

(http:// ezlx. de/ e2s8)<br />

[3] http:// www. linuxformat. com/ (http:// ezlx. de/ e2s9)<br />

[4] http:// www. linuxvoice. com/ category/ podcasts/<br />

(http:// ezlx. de/ e2s10)<br />

Linux New Media Award für KDE<br />

Die Medialinx AG, die u. a. <strong>EasyLinux</strong> verlegt,<br />

hat auf der CeBIT die Linux New Media<br />

Awards 2014 vergeben. Die Preise<br />

zeichnen seit Jahren besondere Leistungen<br />

im Bereich Linux und Open Source aus.<br />

Der Publikumspreis, über den die Leser der<br />

deutschen und internationalen Publikationen<br />

abgestimmt haben, prämiert dieses<br />

Jahr das „Best Linux Desktop Environment“.<br />

Für den Gewinner KDE nahm Cornelius<br />

Schumacher, langjähriger Projektmitarbeiter<br />

und Vorsitzender des KDE e. V.,<br />

den Preis entgegen. Die Desktopumgebung<br />

erhielt 46 % der Stimmen und übertrumpfte<br />

damit deutlich die Konkurrenten<br />

Gnome (18 %) und Xfce (13 %). Informationen<br />

zu weiteren Preisträgern finden Sie im<br />

Artikel unserer Schwesterzeitschrift Linux-<br />

Magazin [1]. (Mathias Huber/hge) n<br />

[1] http:// www. linux‐magazin. de/ NEWS/ Cebit‐2014‐KDE‐<br />

Tor‐Bitcoin‐und‐Git‐gewinnen‐Preise<br />

(​http:// ezlx. de/ e2s18)<br />

Änderungen beim<br />

Nvidia-Treiber<br />

Der proprietäre<br />

Treiber von Nvidia<br />

soll mit der kommenden<br />

Version<br />

343 nur noch aktuelle<br />

Grafikkarten ab der GeForce-Serie<br />

400 unterstützen. Besitzer von älteren<br />

Karten werden zukünftig zum Legacy-<br />

Treiber greifen müssen. Das geht aus einer<br />

Ankündigung auf Nvidias Supportseiten<br />

hervor [1]. Dort ist zwar nur von der<br />

Windows-Version die Rede, die Maßnahme<br />

dürfte aber auch für Linux gelten.<br />

Eine Liste mit den betroffenen Modellen<br />

findet sich in der Ankündigung.<br />

Vor der Treiberversion 343 will Nvidia allerdings<br />

noch die Version 340 veröffentlichen.<br />

Diese soll die älteren Grafikkarten<br />

noch unterstützen. Die Version 340 pflegt<br />

Nvidia zudem bis zum 01.04.2016. Anschließend<br />

müssen Besitzer der älteren<br />

Grafikkarten auf den Legacy-Treiber ausweichen<br />

oder den freien Nouveau-Treiber<br />

nutzen. (Tim Schürmann/hge) n<br />

[1] http:// nvidia. custhelp. com/ app/ answers/ detail/ a_id/​<br />

3473 (http:// ezlx. de/ e2s4)<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

9


Aktuell<br />

News<br />

OpenSuse 13.2<br />

im November<br />

Mit der Veröffentlichung von Meilenstein<br />

0 hat das OpenSuse-Projekt die Arbeit an<br />

der kommenden Version 13.2 begonnen.<br />

Diese soll im November 2014 fertig werden.<br />

Eigentlich wäre nach dem Acht-Monate-Zyklus<br />

der Linux-Distribution bereits<br />

im Juli eine neue Release fällig, schrieb<br />

der damalige Community-Manager Jos<br />

Poortvliet in einem Blogeintrag [1]. Das<br />

Projekt arbeite aber im Hintergrund an Infrastruktur<br />

und Tools und habe den Termin<br />

daher verschoben.<br />

Milestone 0 steht für Experimentierfreudige<br />

und Entwickler zum Download bereit<br />

[2]. Er zeigt schon einige der für Version<br />

13.2 geplanten Eigenschaften. YaST<br />

ist jetzt ein Qt-5-Programm, Zypper<br />

kommt aus dem neuen Zweig 1.10.x,<br />

und KDE benutzt die neuesten Anwendungen<br />

aus Version 4.x. So weit der derzeitige<br />

Plan [3]; genauer möchte sich das<br />

Projekt erst nach der OpenSuse Conference<br />

festlegen, die Ende April in Dubrovnik<br />

(Kroatien) stattfindet.<br />

(Mathias Huber/hge) n<br />

[1] https:// news. opensuse. org/ 2014/ 03/ 19/ developmentfor‐13‐2‐kicks‐off/<br />

(http:// ezlx. de/ e2s1)<br />

[2] http:// software. opensuse. org/ developer/ de<br />

(http:// ezlx. de/ e2s2)<br />

[3] http:// lizards. opensuse. org/ 2014/ 02/ 03/​<br />

trying‐to‐add‐some‐light/ (http:// ezlx. de/ e2s3)<br />

Weder Pear OS noch Clementine OS<br />

In der letzten Ausgabe hatten wir von einer<br />

neuen Version der Linux-Distribution<br />

Pear OS berichtet, die optisch an Apples<br />

OS X erinnert. Der Entwickler David Tavares<br />

hat diese aber inzwischen an ein nicht<br />

genanntes Unternehmen verkauft, und die<br />

Webseite [1] wurde vom Netz genommen;<br />

bei Softpedia war die letzte Version 8.0<br />

aber Ende März noch verfügbar [2].<br />

Unter dem Namen Clementine OS erstellte<br />

Brenden Gonzales einen Fork von Pear<br />

OS, der neue Rechteinhaber von Pear OS<br />

schickte ihm jedoch eine Unterlassungserklärung.<br />

Wie Gonzales auf Google+ erläutert<br />

[3], verpflichtete er sich damit,<br />

keinen Fork von Pear OS mehr zu erstellen,<br />

Pear OS nicht mehr anzubieten und<br />

seine Seite mit Clementine OS [4] komplett<br />

vom Netz zu nehmen. Letzteres ist<br />

bereits geschehen. Den Namen des Unternehmens<br />

könne er zwar nicht nennen,<br />

aber es sei nicht Apple, wie viele ehemalige<br />

Pear-OS-Anwender mutmaßten.<br />

Zum Verhängnis wurde Gonzales nach eigenen<br />

Angaben, dass er auf seiner Homepage<br />

die letzte Version von Pear OS zum<br />

Download anbot und Screenshots von<br />

Pear OS zeigte. Zudem sollte Clementine<br />

OS auf dieser letzten Version von Pear OS<br />

aufbauen, an welcher der Käufer schon<br />

die Rechte besaß. All dies führte letztendlich<br />

zur Unterlassungserklärung. Wie es<br />

mit dem Projekt weiter geht, ist derzeit offen,<br />

sehr wahrscheinlich wird es zu Pear<br />

OS keinen Nachfolger mehr geben.<br />

(Tim Schürmann/​Hans-Georg Eßer/hge) n<br />

[1] http://​www.pearlinux.fr/ (nicht mehr erreichbar)<br />

[2] http:// linux. softpedia. com/ progDownload/ Pear‐<br />

Linux‐Download‐76309. html (http:// ezlx. de/ e2s14)<br />

[3] https:// plus. google. com/ +brendengonzalez/ posts/​<br />

YB5WHv2zRoF (http:// ezlx. de/ e2s15)<br />

[4] http:// clementineos. hj. cx/ (http:// ezlx. de/ e2s16)<br />

Unity 7: Menüs kommen zurück<br />

Ubuntus Unity-Oberfläche zeigt – wie<br />

OS X – das Hauptmenü einer Anwendung<br />

ausschließlich in der Leiste am oberen<br />

Bildschirmrand an, was viele Anwender<br />

stört. Das soll sich mit Ubuntu 14.04 und<br />

Unity 7 ändern. Dort soll das Menü wieder<br />

im jeweiligen Fenster erscheinen,<br />

jedoch nicht wie unter anderen<br />

Desktopumgebungen in einer<br />

eigenen Menüzeile, sondern innerhalb<br />

der Titelleiste (also neben den<br />

Knöpfen zum Schließen, Minimieren<br />

und Maximieren). Sollte das<br />

Fenster zu schmal sein, um alle<br />

Menüpunkte unterzubringen, müssen<br />

Anwender über eine entsprechende<br />

Schaltfläche die übrigen<br />

Punkte ausklappen.<br />

Diese Locally Integrated Menus (LIM) sollen<br />

vor allem auf Bildschirmen mit hoher<br />

Auflösung lange Mauswege vermeiden<br />

(Stichwort Retina-Displays). Darüber hinaus<br />

sollen Einsteiger nicht mehr verzweifelt<br />

das Hauptmenü suchen müssen. Bislang<br />

muss man LIM noch in den Systemeinstellungen<br />

im Bereich Darstellung einschalten.<br />

In Ubuntu 14.04 könnten die<br />

Menüs aber standardmäßig aktiv sein. Bilder<br />

finden sich in einem Blogbeitrag [1].<br />

(Tim Schürmann/hge) <br />

n<br />

[1] http:// blog. 3v1n0. net/ informatica/ linux/ ubuntuintroducing‐locally‐integrated‐menus‐to‐unity‐7/<br />

(http:// ezlx. de/ e2s11)<br />

10 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


News<br />

Aktuell<br />

CryEngine und Direct3D für Linux<br />

Ubuntu-Smartphones<br />

von bq und Meizu<br />

Die ersten Smartphones mit Ubuntu<br />

Phone [1] werden vom spanischen Unternehmen<br />

bq und dem chinesischen Smartphone-Riesen<br />

Meizu gebaut. Erste Geräte<br />

sollen noch 2014 erscheinen. Die beiden<br />

Firmen verpflichten sich laut Canonical,<br />

Ubuntu-Smarthones herzustellen und<br />

auszuliefern. Eine gemeinsame Onlinekampagne<br />

soll die Telefone weltweit verfügbar<br />

machen.<br />

Einzelheiten zu der Vereinbarung liefert<br />

die offizielle Ankündigung [2].<br />

(Tim Schürmann/hge) <br />

n<br />

[1] http:// www. ubuntu. com/ phone (http:// ezlx. de/ e2s12)<br />

[2] http:// insights. ubuntu. com/ news/ canonical‐announcesfirst‐partners‐to‐ship‐ubuntu‐phones‐aroundthe‐globe/<br />

(http:// ezlx. de/ e2s13)<br />

Die CryEngine bildet den Unterbau<br />

zahlreicher Actionspiele. Der deutsche<br />

Entwickler Crytek hat jetzt angekündigt,<br />

auch Linux zu unterstützen.<br />

Darüber hinaus hat Valve den<br />

Quellcode von ToGL veröffentlicht, das<br />

Direct3D-Befehle in OpenGL-Befehle<br />

übersetzt.<br />

Die auf Linux portierte CryEngine [1]<br />

konnten Spieleentwickler erstmals auf<br />

der Games Developers Conference (GDC)<br />

im März in Aktion betrachten. Weitere<br />

Informationen gab es allerdings noch<br />

nicht, insbesondere hat noch kein Lizenznehmer<br />

der<br />

CryEngine eine<br />

Spieleportierung auf<br />

Linux angekündigt.<br />

Um die Portierung<br />

seiner Spiele auf Linux<br />

und somit die<br />

OpenGL-Schnittstelle<br />

zu vereinfachen, hat<br />

Valve einen Direct-<br />

3D-nach-OpenGL-<br />

Translation-Layer entwickelt. Diesen hat<br />

Valve jetzt unter dem Namen ToGL auf<br />

GitHub [2] veröffentlicht. Der Quellcode<br />

stammt direkt aus dem Strategiespiel<br />

DOTA2. Er unterstützt eine Untermenge<br />

von Direct3D 9.0c. Valve bietet für den<br />

Code keinen Support an.<br />

(Tim Schürmann/hge) n<br />

[1] http:// www. crytek. com/ news/ conference‐attendeescan‐also‐see‐a‐brand‐new‐mobile‐game‐extraengine‐updates‐and‐much<br />

‐more‐at‐crytek‐s‐booth<br />

(http:// ezlx. de/ e2s5)<br />

[2] https:// github. com/ ValveSoftware/ ToGL<br />

(http:// ezlx. de/ e2s6)


Aktuell<br />

Neue Software<br />

Neue Software<br />

Peter Kreußel<br />

Im Quartalsrhythmus erscheinen viele Programme<br />

in neuer Version. Eine Auswahl stellen wir regelmäßig<br />

vor. Auf der Heft-DVD finden Sie die passenden<br />

Pakete und Installationshinweise.<br />

Berger-Organizer 1.8: portabler Terminplaner<br />

Der Berger-Organizer ist auf den ersten<br />

Blick ein einfaches und damit überflüssig<br />

wirkendes Kalenderprogramm. Doch auf<br />

den zweiten Blick überrascht die Software<br />

mit einer ausgesprochen leistungsfähigen<br />

Aufgabenverwaltung.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Braucht die Welt noch noch eine weitere<br />

Kalender-/​Taskplaner-Software? Diese<br />

Frage stellt sich der Entwickler des Berger-Organizers<br />

(kurz BORG, doch keine<br />

Angst vor feindlicher Übernahme) auf<br />

der Homepage des Programms ebenfalls<br />

(Abbildung 1) [1]: Hauptsächlich, weil<br />

er sich einen Taskplaner wünscht, der<br />

ohne Internetverbindung und unabhängig<br />

vom Betriebssystem funktioniert,<br />

lautet seine Antwort. Daher hat er sein<br />

Programm in Java umgesetzt. Die meisten<br />

Anwender, so berichtet er, installieren<br />

BORG auf einem USB-Stick und tragen<br />

damit ihre Termine samt Anwendung<br />

zur Verwaltung von Rechner zu<br />

Rechner – egal, welches Betriebssystem<br />

in welcher Version darauf läuft.<br />

Zwar gelingt eine solche portable Installation<br />

mit etwas Mühe auch mit dem<br />

Mailprogramm Thunderbird, das zusammen<br />

mit dem Add-on Lightning ebenfalls<br />

eine vollständige Kalender- und Taskplaner-Lösung<br />

bietet. Doch dazu muss auf<br />

dem Stick eine Thunderbird-Installation<br />

des ohnehin sehr schwergewichtigen<br />

Programms gesondert für jedes genutzte<br />

Betriebssystem untergebracht werden –<br />

kein Vergleich zu den lediglich 10 MByte<br />

Abb. 1: Der BORG-Kalender wirkt optisch schlicht, braucht sich aber funktional vor vergleichbaren<br />

Programmen nicht zu verstecken.<br />

bei<br />

BORG,<br />

das auf jedem<br />

Rechner startet, auf dem Java bereitsteht.<br />

Sie installieren die Software, indem Sie<br />

auf der Kommandozeile in das Verzeichnis<br />

wechseln, in dem borg_installer-<br />

1.8.jar liegt, und java ‐jar borg_installer‐1.8.jar<br />

eingeben. Der Installer fragt<br />

dann nach dem Installationsordner.<br />

Innere Werte<br />

Das kleine Programm wirkt optisch altbacken,<br />

doch beim Funktionsumfang hält es<br />

mit gängigen Terminplanern mit oder<br />

übertrifft diese sogar. So unterstützt es<br />

sich wiederholende Termine in allen<br />

denkbaren Varianten: wöchentlich, alle X<br />

Wochen, monatlich zu einem bestimmten<br />

Datum, an jedem dritten Dienstag im Monat,<br />

an bestimmten Wochentagen oder<br />

einmal pro Jahr.<br />

Außergewöhnlich ist auch, dass man an<br />

Termine Dateien anhängen kann. Zudem<br />

können Sie diese auch auf andere Einträge<br />

in BORG verlinken, zum Beispiel<br />

auf Einträge aus dem Adressbuch. Auch<br />

Pop-up-Erinnerungen unterstützt das Programm.<br />

Dazu muss es zwar ständig laufen,<br />

doch man kann dabei das Programmfenster<br />

schließen, so dass nur ein Taskleisten-Icon<br />

sichtbar bleibt.<br />

Bei der Aufgabenverwaltung geht das<br />

Programm im Funktionsumfang über<br />

das gewohnte Maß hinaus. Es orientiert<br />

sich dabei an so genannten Ticket-Systemen,<br />

wie sie Programmierer zum Verwalten<br />

der Fehler in ihren Softwareprojekten<br />

verwenden. Dabei gibt es unterschiedliche<br />

Aufgabentypen, denen An-<br />

12 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Neue Software<br />

Aktuell<br />

wender bestimmte Workflows zuweisen<br />

können.<br />

Als einfaches Beispiel definieren Sie zwei<br />

Aufgabentypen: private Aufgaben, die nur<br />

Sie selbst betreffen, und gemeinsame Aufgaben,<br />

die Sie mit Ihrem Ehepartner oder<br />

anderen Personen absprechen möchten.<br />

Für die privaten Aufgaben genügt der einfachste<br />

aller Workflows: Beim Anlegen<br />

befinden sich die Aufgaben im Status unerledigt;<br />

später wechseln sie nach erledigt.<br />

Bei gemeinsamen Aufgaben dagegen soll<br />

es die Zustände unabgesprochen, abgesprochen<br />

und erledigt geben. Im Workflow-Editor,<br />

den Sie über den Menüpunkt<br />

Optionen / Typen und Stati bearbeiten<br />

aufrufen, definieren Sie diese Zustände<br />

und legen außerdem fest, dass Aufgaben<br />

nicht direkt, sondern nur über den Zwischenschritt<br />

abgesprochen in den Zustand<br />

erledigt wechseln dürfen.<br />

Der Berger-Organizer ordnet Aufgaben<br />

stets einem Projekt (Abbildung 2) zu.<br />

Die Projekte sortiert es hierarchisch in<br />

einen Kategoriebaum ein. Auch an Aufgaben<br />

können Sie Dateien von der Festplatte<br />

anhängen.<br />

Tragbar<br />

Wenn man das Programm auf einem<br />

USB-Stick von Rechner zu Rechner trägt,<br />

braucht man keinen Datenabgleich. Den-<br />

noch hat der Entwickler sogar mehrere<br />

Synchronisierungsfunktionen eingebaut:<br />

Am einfachsten tauschen Sie Daten mit<br />

Hilfe von iCal-Dateien aus. Dabei handelt<br />

es sich um ein gängiges Format, das die<br />

meisten anderen Kalenderprogramme<br />

ebenfalls verstehen.<br />

Nach einem Klick auf Ical / Start Server<br />

startet das Programm einen einfachen<br />

Webserver, der eine iCal-Datei mit allen<br />

BORG-Terminen im Heimnetz bereitstellt.<br />

Das Programm synchronisiert sich zudem<br />

mit einem Baikal-Server [2]: Das ist ein<br />

Kalenderdaten- und Adressbuchserver,<br />

der sich auf einem PHP-fähigen Webserver<br />

durch einfaches Auspacken eines ZIP-<br />

Archivs installieren lässt. <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Berger-Organizer: http:// mbcsoft. com/​<br />

joomla30/ index. php/ borg<br />

(http:// ezlx. de/ e2a1)<br />

[2] Baikal-Server: http:// baikal‐server. com/<br />

(http:// ezlx. de/ e2a2)<br />

Software auf DVD: Berger-Organizer 1.8<br />

Die Redaktion meint<br />

Abb. 2: Die Aufgabenverwaltung in BORG enthält viele Funktionen professioneller Projektmanagement-Programme.<br />

So definiert sie flexible Workflows, also Abfolgen von<br />

Zuständen, die eine Aufgabe durchlaufen muss, bis sie als erledigt gilt.<br />

BORG sieht zwar nicht besonders<br />

schick aus, doch das kleine Programm<br />

lässt sich dank Java portabel auf einem<br />

UBS-Stick installieren und bringt viele<br />

ungewöhnliche, aber durchwegs praktische<br />

Funktionen mit.<br />

Calibre 1.24.0: E-Book-Management Software<br />

Calibre katalogisiert E-Books, konvertiert<br />

sie in ein einheitliches Format und hält<br />

die Sammlung auf der Festplatte mit mobilen<br />

Geräten synchron. Als Zugabe ist ein<br />

E-Book-Editor an Bord.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Zunehmend laufen E-Books den gedruckten<br />

Büchern den Rang ab. Und so wie<br />

keine größere Bibliothek ohne Titel- und<br />

Autorenkatalog auskommt, wird es ab einer<br />

gewissen Anzahl von E-Books auf der<br />

Festplatte unbequem, mit dem Dateimanager<br />

nach ihnen zu suchen.<br />

Für eine <strong>besser</strong>e Übersicht in der elektronischen<br />

Buchsammlung sorgt die E-Book-<br />

Management-Software Calibre (Abbildung<br />

3) [1]. Es genügt, bereits vorhandene E-<br />

Book-Dateien auf das Programmfenster zu<br />

ziehen, um sie unter die Verwaltung des<br />

Programms zu stellen. Die Funktion Bücher<br />

erwerben, welche die E-Books direkt<br />

von etwa 50 Onlineshops bezieht, erweitert<br />

die bestehende Sammlung.<br />

Bibliografischer Apparat<br />

Die meisten E-Books enthalten von Haus<br />

aus bibliografische Daten wie Autor, Titel,<br />

Erscheinungsjahr, Sprache oder behandelte<br />

Themen. Falls diese Daten fehlen<br />

oder unvollständig sind, bearbeiten<br />

Sie sie im mitgelieferten Editor (Abbildung<br />

4). Praktisch sind dabei die Schaltflächen<br />

Vorherige und Nächste, mit denen<br />

das Katalogisieren Dutzender neuer Bücher<br />

nur ein paar Minuten dauert.<br />

Bevor Sie die Daten mühevoll von Hand<br />

eingeben, sollten Sie den Button Metadaten<br />

herunterladen ausprobieren, der Webdienste<br />

wie Amazon oder Google nach<br />

den Daten durchkämmt. Meist findet die<br />

Internetsuche auch ein Coverbild. Alternativ<br />

können Sie eine Grafik von der Festplatte<br />

dafür auswählen. Immer noch ansehnlicher<br />

als gar kein Cover ist das nach<br />

einem Klick auf Coverbild erstellen von<br />

Die Redaktion meint<br />

Calibre eignet sich hervorragend, um<br />

große E-Book-Sammlungen aus unterschiedlichsten<br />

Quellen zu verwalten. Da<br />

das Programm LibreOffice-, HTML- und<br />

PDF-Dateien weiterverarbeitet, kann<br />

man es auch zum Erzeugen eigener E-<br />

Books nutzen.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

13


Aktuell<br />

Neue Software<br />

Calibre erzeugte generische Bild mit aufgedrucktem<br />

Titel und Autor (Abbildung<br />

3, oben Mitte).<br />

Calibre konvertiert außerdem LibreOffice-,<br />

Microsoft-Word-, HTML- oder Textdateien<br />

sowie PDF-Dokumente in die<br />

zwei gängigen E-Book-Formate Epub und<br />

Mobi. Dabei tut die Software ihr Möglichstes,<br />

um nicht für kleine Bildschirme<br />

konzipierte Vorlagen für die Handy-Anzeige<br />

zu optimieren.<br />

Eine Frage des Formats<br />

Bei unformatierten Textdateien erkennt<br />

das Programm zum Beispiel einzelne Zeilen<br />

vor längeren Textblöcken als Überschriften.<br />

Die wegen ihrer festen Seitengröße<br />

auf kleinen Bildschirmen schwer<br />

lesbaren PDF-Dateien bricht Calibre so<br />

um, dass sie auf Smartphone-Displays ordentlich<br />

lesbar sind.<br />

Das Programm bringt außerdem einen<br />

Editor für die auf HTML basierenden E-<br />

Book-Formate Epub und Mobi mit. Mit<br />

ihm lässt sich der HTML-Quellcode der<br />

eingebetteten Seiten bearbeiten. Zwar integriert<br />

er eine hilfreiche <strong>Vorschau</strong>, dennoch<br />

muss sich der Anwender mit HTML<br />

beschäftigen.<br />

<strong>Einfach</strong>er ist es daher, eigene E-Books in<br />

LibreOffice zu erstellen und mit dem gut<br />

funktionierenden Konverter, der auch Abbildungen<br />

berücksichtigt, in ein E-Book<br />

zu verwandeln. Zu guter Letzt lädt Calibre<br />

die E-Books auf die Speicherkarte<br />

des angeschlossenen E-Book-Readers,<br />

Abb. 3: Calibre stellt die E-Book-Sammlung als optisch ansprechenden Katalog dar und<br />

bietet auch eine Suchfunktion.<br />

Android-Phones oder Apple-Geräts. Um<br />

das fertige E-Book vorher zu begutachten,<br />

integriert die Software einen E-Book-Reader,<br />

den Sie über den <strong>Vorschau</strong>-Button<br />

aktivieren.<br />

Ein eher ausgefallenes Feature ist die<br />

Nachrichtenabruf-Funktion: Wie ein RSS-<br />

Reader sammelt das Programm die Meldungen<br />

von Webseiten und konvertiert<br />

sie in ein E-Book. Dies bringt zwar kaum<br />

etwas für Smartphone-Besitzer, welche<br />

die Nachrichten mühelos mit dem Browser<br />

des mobilen Geräts betrachten können.<br />

Doch das Lesen der Nachrichten auf<br />

dem kontrastreichen Display eines E-<br />

Book-Readers schont die Augen von Zeitgenossen,<br />

die ohnehin genug Zeit vor<br />

dem Bildschirm verbringen. n<br />

Infos<br />

[1] Calibre: http:// calibre‐ebook. com/<br />

(http:// ezlx. de/ e2a3)<br />

Software auf DVD: Calibre 1.24.0<br />

ConvertAll 0.6.0: Umrechner für zusammengesetzte Einheiten<br />

Maßeinheiten umzurechnen ist eine lästige<br />

Pflichtaufgabe, die man am besten<br />

dem Computer überlässt. ConvertAll konvertiert<br />

sogar zusammengesetzte Einheiten<br />

in einem Arbeitsschritt..<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

So wenig wie von seiner Queen lässt das<br />

vereinigte Königreich von Großbritannien<br />

von seinen „imperialen“ Maßeinheiten.<br />

Da diese im ganzen angelsächsischen<br />

Sprachraum immer noch vorherrschen,<br />

muss man sich auch in der modernen globalen<br />

Welt mit Zoll, Fuß und Meilen herumschlagen;<br />

auch in den USA gibt es ungewöhnliche<br />

Maße, etwa Grad Fahrenheit<br />

statt Celsius.<br />

Fast allwissend<br />

Ein Spezialist, der Maßeinheiten aus der<br />

Atomphysik wie Angström und Stone als<br />

traditionelles britisches Maß für das Körpergewicht<br />

ebenso kennt wie die Einheit Peta-<br />

Byte aus der Informatik (1024 TeraByte), ist<br />

das Python-Programm ConvertAll [1]. Mehr<br />

noch als durch seine lange Liste an gespeicherten<br />

Einheiten (Abbildung 4) zeichnet<br />

es sich dadurch aus, dass es nicht nur einfache<br />

Einheiten umrechnet, sondern auch zusammengesetzte.<br />

Ein Beispiel: Sie wissen, dass ein Bach<br />

10 Liter Wasser pro Sekunde führt. Um die<br />

Tagesmenge zu erfahren, rechnen Sie einfach<br />

die Einheit Liter / Sekunde in Liter /<br />

Tag um. Liter / Tag können Sie dabei durch<br />

jede bekannte Kombination aus Mengeneinheit<br />

(Hektoliter, Gallone, Meter hoch<br />

drei) pro Zeiteinheit (Monat oder z. B. Wache<br />

aus der Schifffahrt) ersetzen.<br />

Generell rechnet ConvertAll jedes Produkt<br />

und jeden Quotienten aus ihm bekannten<br />

Einheiten in jede andere Kombination der<br />

gleichen Dimension um. Ob die Zusammenstellung<br />

einen Sinn ergibt, prüft das<br />

Tool nicht, lediglich, ob sich der linke<br />

Wert in den rechten umwandeln lässt. Geben<br />

Sie für zusammengesetzte Einheiten<br />

in die Felder Ausgangseinheit und Zieleinheit<br />

eine Kombination aus Einheitennamen<br />

und den mathematischen Operatoren<br />

/, * und ^ (für „hoch“, Potenz) ein.<br />

Beim Tippen einer Bezeichnung wählt<br />

das Programm, sobald die Eingabe eindeutig<br />

ist, einen Eintrag aus der Liste der<br />

14 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Aktuell<br />

Neue Software<br />

Die Anwendung startet immer in der klassischen<br />

Zweispaltenansicht, die das Kopieren<br />

oder Verschieben erleichtert. Dabei<br />

repräsentiert die linke Spalte stets den loeingebauten<br />

Einheiten aus. Sie erkennen<br />

dann am Einheitentyp und gegebenenfalls<br />

am Kommentar, ob ConvertAll Ihre Eingabe<br />

richtig zugeordnet hat. Alternativ<br />

können Sie direkt aus der Liste eine Maßeinheit<br />

wählen. Der Button Einheit Suchen<br />

erleichtert die Auswahl, indem er<br />

die Einheiten nach Sachgebieten filtert.<br />

Nun brauchen Sie nur noch in eines der Felder<br />

unten im Fenster eine Zahl einzugeben,<br />

dann berechnet das Programm die Entsprechung<br />

in der anderen Maßeinheit. n<br />

Infos<br />

[1] ConvertAll: http:// convertall. bellz. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2a7)<br />

Software auf DVD: ConvertAll 0.6.0<br />

Die Redaktion meint<br />

Abb. 4: Der Einheitenumrechner ConvertAll kennt viele gebräuchliche und historische<br />

Maßeinheiten und konvertiert auch Produkte, Quotienten und Potenzen aus beliebigen<br />

Einheiten in einem Schritt.<br />

ConvertAll bringt wissenschaftliche Ansprüche<br />

und einfache Bedienung unter<br />

einen Hut. Es hilft Lesern englischer<br />

Romane ebenso weiter wie Physikern.<br />

FileZilla 3.7.4.1: Remote-Dateimanager mit Protokollfunktion<br />

Die Gnome- und KDE-Dateimanager sind<br />

trotz ihrer Netzwerkfähigkeit auf einen zügigen<br />

lokalen Einsatz hin optimiert. Das<br />

gute alte FTP-Programm FileZilla ist daher<br />

<strong>besser</strong> geeignet, wenn Sie lange Dateilisten<br />

per FTP oder SSH übertragen möchten und<br />

genaue Kontrolle beim Überschreiben der<br />

Dateien brauchen.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Die Dateimanager von KDE und Gnome<br />

unterstützen die Netzwerkprotokolle FTP<br />

und SFTP; Letzteres ist ein sicheres, verschlüsseltes<br />

Protokoll, das zwischen allen<br />

Rechnern funktioniert, auf denen Sie sich<br />

via Secure Shell (SSH) remote anmelden<br />

können. Ein klassisches FTP-Programm<br />

wie FileZilla (Abbildung 5) [1] wirkt daher<br />

heutzutage wie ein Anachronismus.<br />

Doch es gibt immer noch Einsatzszenarien,<br />

in denen das Programm die Dateimanager<br />

aussticht.<br />

ren Übertragung gescheitert ist. Mit diesem<br />

ausführlichen Feedback bewährt sich<br />

FileZilla besonders, wenn Sie große Dateisammlungen<br />

übertragen möchten.<br />

Rechenschaftsbericht<br />

Das Programm zeigt am unteren Fensterrand<br />

eine Liste der noch zu übertragenden<br />

Dateien, der bereits erfolgreich übertragenen<br />

Dateien, sowie der Dateien, de-<br />

Abb. 5: FileZilla ist ein klassisches FTP-Programm, das auch den verschlüsselnden Standard<br />

SFTP beherrscht. Durch sein Protokollfenster (unten) ist es gut für das Übertragen<br />

großer Dateisammlungen im Netz geeignet.<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Neue Software<br />

Aktuell<br />

kalen Rechner, die rechte einen entfernten.<br />

Für die lokale Dateiverwaltung eignet<br />

sich das Programm daher nicht.<br />

Um sich an einem FTP-Server anzumelden,<br />

zum Beispiel dem OpenSuse-Mirror ftp4.<br />

gwdg.de/​pub/​opensuse/​, geben Sie in das<br />

Feld Server am oberen Fensterrand seine<br />

Netzwerkadresse und – falls erforderlich –<br />

den Benutzernamen und das Passwort ein.<br />

Die Redaktion meint<br />

Mit seinen vor der Abarbeitung kontrollierbaren<br />

Übertragungslisten, der pedantischen<br />

Protokollierung und den Einstellungen<br />

für das Überschreiben von<br />

Dateien legt FileZilla den Schwerpunkt<br />

auf Sicherheit und Verlässlichkeit. Seit<br />

Jahren listen die Entwickler für neue<br />

Versionen nur noch Bugfixes und kleinere<br />

Veränderungen. Darunter fallen jedoch<br />

teilweise Sicherheitslücken und<br />

für die Version 3.7.4.1 auf der <strong>EasyLinux</strong>-DVD<br />

eine Korrektur beim Erkennen<br />

veränderter Dateien – ein Fehler, der<br />

bei früheren Versionen zu einem Datenverlust<br />

führen konnte.<br />

Das Feld Port müssen Sie nur ausfüllen,<br />

wenn der Server nicht-standardkonform<br />

konfiguriert ist, was bei öffentlich erreichbaren<br />

Diensten kaum vorkommt.<br />

Möchten Sie via SSH auf einen Rechner in<br />

Ihrem lokalen Netz zugreifen, geben Sie<br />

in das Server-Feld sftp://​IP-Adresse sowie<br />

den Benutzernamen und das Passwort<br />

ein. In der nun angezeigten Dateiliste<br />

steht der Eintrag .. für das übergeordnete<br />

Verzeichnis.<br />

Alternativ zum Kopieren per Drag & Drop<br />

können Sie Dateien und Verzeichnisse<br />

per Rechtsklick einer Warteschlange hinzufügen.<br />

Im Reiter Zu übertragende Dateien<br />

am unteren Fensterrand kontrollieren<br />

Sie dann zunächst, welche Dateien<br />

für die Übertragung vorgesehen sind, und<br />

starten diese dann per Rechtsklick auf die<br />

Warteschlange und Auswahl von Warteschlange<br />

abarbeiten.<br />

Konfliktlösung<br />

Vorher dürfen Sie noch festlegen, wie das<br />

Programm mit bereits auf dem Server<br />

existierenden Dateien umgeht: Mit einem<br />

Rechtsklick auf die Übertragungsliste<br />

steuern Sie, ob FileZilla bereits vorliegende<br />

Dateien überschreibt, sie überspringt<br />

oder ob das Programm nur neuere<br />

Dateien oder Dateien mit veränderter Dateigröße<br />

überschreibt.<br />

Im Transfer-Menü hält FileZilla noch ein<br />

weiteres Feature bereit, das Dateimanagern<br />

mit FTP-/​SFTP-Support fehlt: Mit Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />

drosseln Sie<br />

die Downloadgeschwindigkeit, so dass<br />

Sie nebenher noch flüssig im Web surfen<br />

können. (hge) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] FileZilla: https:// filezilla‐project. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2a9)<br />

Software auf DVD: FileZilla 3.7.4.1<br />

Glossar<br />

Mirror: Ein Mirror-Server (dt. wörtlich:<br />

„Spiegelserver“) enthält die Spiegelung<br />

(Kopie) eines anderen Servers. Durch<br />

das Einrichten mehrerer Mirrors können<br />

Software-Anbieter die Downloadlast auf<br />

mehrere Server verteilen.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

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17


Aktuell<br />

Neue Software<br />

EasyTAG 2.1.10: Tag-Editor für Musikdateien<br />

Viele Medienspieler bringen bereits einen<br />

Editor für Tags mit, die in die Musikdateien<br />

eingebettet sind. Doch wenn man<br />

eine ganze Musiksammlung bearbeiten<br />

möchte, lohnt sich der Einsatz eines Spezialprogramms<br />

wie EasyTAG.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Die meisten Musikplayer, auch das in dieser<br />

Ausgabe vorgestellte Nightingale,<br />

gruppieren die Songs nach den eingebetteten<br />

Tags. So sortieren sie die Musikstücke<br />

unabhängig davon, wo Dateien auf<br />

der Festplatte liegen, nach Stilen, Alben<br />

und Interpreten. Ein direkter Zugriff auf<br />

die Dateien ist in den meisten Anwendungen<br />

gar nicht mehr möglich – auf dem<br />

kleinen Display eines Handys oder MP3-<br />

Players wäre das auch unpraktisch.<br />

Voraussetzung dafür ist natürlich, dass<br />

alle Musikdateien konsistent und lückenlos<br />

mit Tags ausgestattet sind. Das richtige<br />

Tool, um Fehler wie unterschiedliche<br />

Schreibungen einer Band oder falsch kodierte<br />

Umlaute zu korrigieren, ist das<br />

Gnome-Programm EasyTAG (Abbildung<br />

6) [1]. Da es die Daten automatisch aus<br />

den Dateinamen und der Ordnerstruktur<br />

extrahieren oder von Internetdiensten beziehen<br />

kann, eignet es sich auch gut, um<br />

eine selbst digitalisierte Schallplattensammlung<br />

zu taggen.<br />

Nach der Auswahl eines Verzeichnisses<br />

links im Dateibrowser durchkämmt Easy-<br />

TAG dieses inklusive aller Unterordner<br />

Abb. 6: Die Stärken von EasyTAG kommen immer dann zum Tragen, wenn Sie den Album-<br />

oder Künstlernamen für viele Dateien gleichzeitig verändern möchten.<br />

nach Musikdateien. Wählen Sie aus dieser<br />

Liste eine oder mehrere Dateien aus.<br />

Um die Tags mehrerer Dateien zum Beispiel<br />

für den Eintrag Künstler anzugleichen,<br />

klicken Sie auf das kleine Icon<br />

rechts im Eingabefeld.<br />

EasyTAG speichert Änderungen niemals<br />

ungefragt. Veränderte Tracks hebt das<br />

Programm zunächst rot hervor. Erst Dateien<br />

speichern oder [Strg-S] schreibt die<br />

veränderten Werte in die Dateien.<br />

Daten saugen<br />

Schneller als das Eintippen von Hand geht<br />

die Abfrage aus dem Internet mit der<br />

CDDB-Suche (Abbildung 7). Wenn in den<br />

ausgewählten Dateien bereits ein Albumname<br />

eingetragen ist, genügt ein Klick auf<br />

den Button Suchen. Alternativ geben Sie<br />

im Reiter Manuelle Suche ein Schlagwort<br />

ein. In der Zeile Einsetzen in wählen Sie<br />

die Felder, die EasyTAG mit den Ergebnissen<br />

der Onlinesuche füllen soll.<br />

Die zweite leistungsfähige Automatisierungsfunktion<br />

des Programms ist der so genannte<br />

Scanner. Dieser scannt Datei- und<br />

Verzeichnisnamen und überträgt die Werte<br />

gemäß einem einstellbaren Schema in die<br />

Tags: %a/%b/%t legt zum Beispiel fest,<br />

dass der Unterordner auf der ersten Ebene<br />

den Namen der Band trägt, der folgende<br />

Unterordner den des Albums. Im Ordner<br />

liegen schließlich Dateien, die nach dem<br />

Musikstück benannt sind.<br />

Mit Hilfe der Legende im Dialog ist das<br />

Entwerfen eines solchen Zuordnungscodes<br />

einfach. Sie müssen lediglich auf die Position<br />

der Verzeichnistrenner / und eventuell<br />

anderer Trennzeichen wie einem „-“<br />

achten. Dabei entfernt das Programm auf<br />

Wunsch ungültige Zeichen oder glättet die<br />

Groß- und Kleinschreibung. <br />

n<br />

Infos<br />

[1] EasyTAG: https:// wiki. gnome. org/ Apps/​<br />

EasyTAG (http:// ezlx. de/ e2a8)<br />

Software auf DVD: EasyTAG 2.1.10<br />

Die Redaktion meint<br />

Abb. 7: Automatik: EasyTAG ergänzt die Tags auf Knopfdruck aus Onlinedatenquellen.<br />

EasyTAG gefällt vor allem, weil es nicht<br />

ungefragt Dateien überschreibt. Es bietet<br />

außerdem eine leistungsfähige Onlinedatenabfrage<br />

sowie einen Scanner,<br />

der Dateipfade und ‐namen für die Tags<br />

auswertet.<br />

18 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Neue Software<br />

Aktuell<br />

Clonezilla 2.2.1: Festplatten-Cloneprogramm<br />

Es ist leider viel schwieriger, eine ganze<br />

Linux-Distribution als nur die Dokumente<br />

im Home-Verzeichnis zu sichern.<br />

Die Live-CD Clonezilla nimmt Ihnen dabei<br />

die kniffeligen Arbeitsschritte auf der<br />

Konsole ab.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Ohne Zweifel ist ein Backup Ihrer Dateien<br />

und Dokumente im Home-Verzeichnis<br />

am wichtigsten. Das Linux-System<br />

lässt sich ja bei Bedarf von einer Installations-DVD<br />

aus neu aufspielen.<br />

Doch es bedeutet viel Arbeit, alle Programme<br />

wieder zu installieren und das<br />

System erneut einzurichten.<br />

Dies bleibt Ihnen erspart, wenn Sie ein<br />

Backup Ihrer Root-Partition anfertigen.<br />

Leider funktioniert es nicht zuverlässig,<br />

alle Dateien des /-Verzeichnisses aus einem<br />

laufenden System heraus auf einen<br />

externen Datenträger zu kopieren. Sicher,<br />

dass alles wie vorher läuft, können<br />

Sie nur sein, wenn Sie dafür ein externes<br />

Live-System starten.<br />

Live gehen<br />

Clonezilla (Abbildung 8) [1] ist eine für<br />

diesen Zweck maßgeschneiderte Spezialdistribution,<br />

die Sie von einer aus dem<br />

ISO-Image auf der <strong>EasyLinux</strong>-DVD gebrannten<br />

CD oder einem USB-Stick starten.<br />

Dann öffnet sich ein Wizard, mit<br />

dem Sie die Daten Ihrer Systempartition<br />

Die Redaktion meint<br />

Dank der Schritt-für-Schritt-Anweisungen<br />

auf der Clonezilla-Homepage kommen<br />

Anwender gut mit dem Programm<br />

zurecht, auch wenn es keine grafische<br />

Oberfläche bietet. Allerdings kann eine<br />

falsche Eingabe beim Partitionskürzel<br />

Ihre Daten ins Nirvana befördern.<br />

Besser auf Einsteiger zugeschnitten ist<br />

die Live-CD Redo Backup & Recovery<br />

[3], die allerdings seit mehr als anderthalb<br />

Jahren nicht mehr in einer neuen<br />

Fassung erschienen ist.<br />

in eine so genannte Image-<br />

Datei verpacken oder sie<br />

aus einer früher geschriebenen<br />

Image-Datei wiederherstellen.<br />

Als Speicherort für diese<br />

große Datei (ihre Größe<br />

entspricht dem belegten<br />

Platz Ihrer Root-Partition)<br />

kommen eine am Rechner<br />

angeschlossene zweite<br />

Festplatte, ein ausreichend<br />

großer USB-Stick oder ein<br />

anderer, im lokalen Netzwerk<br />

erreichbarer zweiter<br />

Rechner in Frage.<br />

Beim Booten von der Clonezilla-CD<br />

genügt es, den<br />

vorausgewählten Standard<br />

eintrag mit [Eingabe] zu bestätigen.<br />

Danach startet der Clonezilla-Wizard.<br />

Dabei handelt es sich um eine Konsolenanwendung,<br />

die Sie nicht mit der<br />

Maus, sondern ausschließlich mit den<br />

Cursortasten, [Eingabe] zum Übernehmen<br />

einer Option und [Leertaste] zum<br />

Aktivieren eines Kontrollkästchens bedienen.<br />

Das mag sich ungewohnt anfühlen,<br />

doch man muss kein Computerexperte<br />

sein, um mit den bebilderten<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitungen auf der<br />

Clonezilla-Homepage [2] zurechtzukommen,<br />

sollte dafür allerdings gut<br />

Englisch beherrschen.<br />

Für die meisten Anwender werden nur<br />

die dort beschriebenen Funktionen<br />

Save disk image und Restore disk image<br />

relevant sein, mit denen Sie eine Partition<br />

Ihrer Festplatte in eine Datei sichern<br />

oder aus einer Sicherung wiederherstellen.<br />

Netzanschluss<br />

Wenn Sie die gesicherten Daten im Netzwerk<br />

statt auf einem physisch am Rechner<br />

angeschlossenen Gerät speichern<br />

möchten, brauchen Sie im Dialog Mount<br />

Clonezilla image directory (dt.: „Clonezille-Image-Verzeichnis<br />

einbinden“) nur<br />

statt local_dev die Optionen ssh_server<br />

Abb. 8: Clonezilla ist ein Festplatten-Cloneprogramm à<br />

la Norton Ghost. Das Live-System bietet kein richtiges<br />

GUI, sondern nur „Konsolengrafik“. Dennoch müssen<br />

Sie keine Befehle von Hand eintippen.<br />

oder samba_server zu wählen. SSH funktioniert<br />

bei allen Linux-Rechnern, auf<br />

denen Sie sich über das Netz anmelden<br />

können. Samba ist die unter Linux übliche<br />

Bezeichnung für Windows-Netzlaufwerke.<br />

Ein kritischer Punkt, auf den die Clonezilla-Dokumentation<br />

nicht eingeht, ist<br />

die Auswahl der zu sichernden oder<br />

wiederherzustellenden Partition anhand<br />

der Linux-Kürzel in der Form<br />

sdXy: Der Buchstabe X steht dabei für<br />

die laufende Nummer der Festplatte,<br />

die Zahl y nummeriert die Partitionen<br />

einer Platte durch. Sie finden die richtigen<br />

Kürzel für Ihr System heraus, indem<br />

Sie in einem Terminalfenster<br />

mount eingeben – solange Ihr System<br />

noch funktioniert. <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Clonezilla: http:// clonezilla. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2a4)<br />

[2] Schritt-für-Schritt-Anleitungen: http://​<br />

clonezilla. org/ clonezilla‐live‐doc. php<br />

(http:// ezlx. de/ e2a5)<br />

[3] Redo Backup & Recovery:<br />

http:// redobackup. org/ download. php<br />

(http:// ezlx. de/ e2a6)<br />

Software auf DVD: Clonezilla 2.2.1<br />

© Rowlands / Greenpeace<br />

Simulant?<br />

Nein. Jährlich sterben rund 300.000 Wale<br />

und Delne als nutzloser Beifang in Fischernetzen.<br />

Und das ist nur einer von vielen<br />

Gründen, warum wir uns für den Schutz der<br />

Meere <strong>EasyLinux</strong> einsetzen. 02/2014 Jetzt mitmachen unter<br />

www.greenpeace.de / netze<br />

www.easylinux.de<br />

19


Aktuell<br />

Neue Software<br />

Gnome Disk 3.11.0: Disk-Überwachung und ‐Management<br />

Wöchentliches Abfragen der internen<br />

Selbsttestwerte von Festplatten verringert<br />

die Wahrscheinlichkeit eines Datenverlusts.<br />

Gnome Disk bietet eine grafische<br />

Oberfläche für die zuständigen<br />

Shell-Tools.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Es gibt keine Computerkomponente, die<br />

mehr Aufmerksamkeit erfordert als die<br />

Festplatte: Die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

deren stoßempfindliche und schon im<br />

normalen Betrieb hohen Belastungen<br />

ausgesetzte mechanische Teile vorzeitig<br />

den Geist aufgeben, ist deutlich größer<br />

als zum Beispiel bei der CPU. Daher<br />

überwachen sich Festplatten laufend<br />

selbst auf Vorzeichen eines nahenden<br />

Defekts. Doch hilft das nichts, wenn Sie<br />

diese Messwerte nicht regelmäßig prüfen.<br />

Die Linux-Standardlösung für diese<br />

Aufgabe ist das Konsolenprogramm<br />

smartctl aus dem Paket smartmontools.<br />

Gnome Disk (das früher Gnome Disk<br />

Utilities bzw. Palimpsest hieß; Abbildung<br />

9) [1] stellt neben vielen anderen<br />

Funktionen ein grafisches Frontend dafür<br />

bereit.<br />

Wählen Sie im Geräte-Unterfenster links<br />

eine Ihrer Festplatten aus. Rechts neben<br />

der Laufwerksliste zeigt die Software<br />

Hardwaredaten wie Modellbezeichnung,<br />

Größe und Seriennummer der<br />

Platte. Die entscheidende Zeile ist die<br />

unterste oberhalb der grafischen Darstellung<br />

der Laufwerksbelegung, Einschätzung:<br />

Dort steht bei intakten Platten<br />

Das Laufwerk ist in Ordnung, gefolgt<br />

von der aktuellen Laufwerkstemperatur.<br />

Gesund sind dabei Temperaturen<br />

bis etwa 40 °C.<br />

Rohdaten im Blick<br />

Es lohnt sich, auch die Rohdaten, auf die<br />

das Programm seine Gesamteinschätzung<br />

stützt, unter die Lupe zu nehmen.<br />

Die Redaktion meint<br />

Es gibt <strong>besser</strong>e Werkzeuge zum Partitionieren<br />

und Formatieren von Datenträgern,<br />

zum Beispiel GParted [3]. Doch<br />

fürs Auslesen der Selbsttestwerte, die<br />

das baldige Versagen einer Festplatte<br />

ankündigen, sind die Gnome Disk Utilities<br />

praktisch.<br />

Abb. 9: Die Gnome Disk Utilities zeigen eine grafische Übersicht der Partitionierung einer<br />

Festplatte. Die wichtigsten Funktionen sind das Auslesen und die Interpretation der<br />

SMART-Selbsttestwerte der Platte (rot markiert).<br />

Wählen Sie dazu aus dem Menü, das der<br />

Button mit dem Zahnradsymbol rechts<br />

oben aufklappt, den Punkt SMART-Werte<br />

und Selbsttests. Das Akronym SMART<br />

steht für Self-Monitoring, Analysis and<br />

Reporting Technology (Selbstüberwachung,<br />

Analyse und Bericht). Bewegen<br />

Sie den Mauszeiger über eine Zeile, dann<br />

erscheint eine Beschreibung des zugehörigen<br />

Tests.<br />

Sicherheitsabstand<br />

Selbst wenn Sie die Bedeutung dieser<br />

technischen Daten im Einzelnen nicht<br />

verstehen, erkennen Sie den Zustand<br />

der Platte, indem Sie prüfen, ob alle<br />

Werte aus Normalisiert und Schlechtester<br />

noch mit einigem Abstand über dem<br />

Grenzwert liegen. Man kann grob davon<br />

ausgehen, dass ein Drittel der Festplattendefekte<br />

ohne Vorankündigung auftritt,<br />

aber immerhin zwei Drittel sich<br />

vorher in den SMART-Werten niederschlagen.<br />

Die Gnome Disk Utilities bringen als<br />

Allzweck-Werkzeug rund um Festplatten<br />

viele weitere Funktionen mit – unter<br />

anderem das Formatieren und Partitionieren<br />

von Festplatten, das die darauf<br />

abgelegten Daten zerstört. Zum<br />

Glück setzen diese gefährlichen Operationen<br />

[2] stets die Eingabe des Root-<br />

Passworts voraus – es sei denn, Sie haben<br />

das Programm bereits mit gksu<br />

(Gnome) oder kdesu (KDE) als root gestartet,<br />

was Sie auf keinen Fall tun sollten,<br />

wenn Sie nur die SMART-Werte<br />

auslesen möchten. <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Gnome Disk Utilities: https:// help.​<br />

gnome. org/ users/ palimpsest/ 3. 0/<br />

(http:// ezlx. de/ e2c1)<br />

[2] Gnome Disk Utilities auf Ubuntuusers:<br />

http:// wiki. ubuntuusers. de/​<br />

Laufwerksverwaltung<br />

(http:// ezlx. de/ e2c2)<br />

[3] GParted: http:// gparted. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2c3)<br />

Software auf DVD:<br />

Gnome Disk Utilities 3.11.0<br />

20 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Aktuell<br />

Neue Software<br />

Gscan2pdf 1.2.3: Scan- und OCR-Software<br />

Gscan2pdf erkennt Text auf vom Scanner<br />

erzeugten Bilddateien und erzeugt nach<br />

Schlagwörtern durchsuchbare PDF-Dateien.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Das Schlagwort „papierloses Büro“<br />

nimmt heute, anders als vor zehn Jahren,<br />

kaum noch jemand in den Mund. Damit<br />

ist es dem Konzept wie vielen technologischen<br />

Visionen ergangen: Wenn nach<br />

Jahren nicht gehaltener Versprechungen<br />

die technischen Voraussetzungen endlich<br />

halbwegs gegeben sind, interessiert es<br />

niemanden mehr so richtig.<br />

Leckeres Sandwich<br />

Dabei gibt es mit den so genannten Sandwich-PDF-Dateien<br />

inzwischen eine nahezu<br />

perfekte Technik zum Archivieren von Dokumenten.<br />

Wie der Name schon andeutet,<br />

überlagert die Scans (Abbildung 10, 1) dabei<br />

eine unsichtbare Ebene mit per OCR<br />

(Optical Character Recognition) erkanntem<br />

Text (Abbildung 10, 2). Dies hat den Vorteil,<br />

dass man die so erzeugten PDF-Dateien<br />

nach Schlagwörtern durchsuchen<br />

kann (Abbildung 10, 3). Dennoch liegen<br />

die Scans in Originaloptik vor.<br />

Gscan2pdf [1] erstellt Sandwich-PDF-Dateien<br />

in einem Arbeitsschritt. Anders als<br />

kommerzielle Tools erzielt es zwar keine<br />

hundertprozentige Überdeckung des unsichtbaren<br />

Texts mit der darunterliegenden<br />

Grafik, doch die Genauigkeit reicht aus, um<br />

die Stichwörter im Dokument zu finden.<br />

Der Nutzen der erstellten Dateien hängt<br />

von der Zuverlässigkeit der automatischen<br />

Texterkennung ab. Inzwischen gibt<br />

es unter Linux mit Cuneiform [2] und<br />

Tesseract [3] zwei gute OCR-Programme,<br />

die bei qualitativ halbwegs hochwertigen<br />

Scans Fehlerraten von etwa einem Erkennungsfehler<br />

pro DIN-A4-Seite erzielen.<br />

Schlag nach!<br />

Wenn Sie die ebenfalls in dieser Ausgabe<br />

vorgestellte Desktopsuchmaschine Recoll<br />

(siehe Artikel ab Seite 54) über die PDF-<br />

Dateien mit eingebettetem Text laufen<br />

lassen, finden Sie Ihre digital archivierten<br />

Dokumente per Schlagwortsuche.<br />

In der Standardeinstellung versucht Gscan-<br />

2pdf, leere Stellen aus der Seite herauszuschneiden,<br />

um die Dateigröße zu verringern<br />

(Abbildung 11). Das führt aber zu<br />

hässlichen Zacken und Löchern. Am besten<br />

deaktivieren Sie das Kästchen Bilder<br />

bereinigen im Scan-Dialog, zumal das Verfahren<br />

auch die Auflösung der Bilder so<br />

weit herabsetzt, dass man den Text kaum<br />

noch lesen kann. Sinnvoll ist es dagegen,<br />

beim Speichern die Einstellungen Herunterskalieren<br />

auf 150 PPI und als Kompression<br />

die Option JPEG bei einer JPEG-Qualität<br />

von 75 zu wählen. Dann kann man die<br />

Seiten in der für die Texterkennung optimalen<br />

Auflösung von 300 DPI scannen,<br />

ohne dass sich dies in der Größe der archivierten<br />

PDF-Datei niederschlägt. n<br />

Infos<br />

[1] Gscan2pdf: http:// gscan2pdf.​<br />

sourceforge. net/ (http:// ezlx. de/ e2c4)<br />

[2] Cuneiform: https:// launchpad. net/​<br />

cuneiform‐linux (http:// ezlx. de/ e2c5)<br />

[3] Tesseract: https:// code. google. com/ p/​<br />

tesseract‐ocr/ (http:// ezlx. de/ e2c6)<br />

[4] XSane: http:// www. xsane. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2c7)<br />

Software auf DVD: Gscan2pdf 1.2.3<br />

Die Redaktion meint<br />

In der Standardeinstellung nervt Gscan-<br />

2pdf mit einer Hintergrundentfernung,<br />

die zu störenden Löchern im Scan<br />

führt. Schaltet man das Feature ab,<br />

entstehen tadellose Sandwich-PDFs.<br />

Was fehlt, ist eine Belichtungs- und<br />

Kontraststeuerung wie bei XSane [4].<br />

Wer den Extraaufwand nicht scheut,<br />

scannt seine Vorlagen daher am besten<br />

mit XSane, speichert die Scans und<br />

verarbeitet sie mit Gscan2pdf weiter.<br />

Abb. 10: Gscan2pdf erzeugt Sandwich-PDFs, bei denen eine nicht sichtbare Ebene aus<br />

dem erkannten Text (Punkt 2) über dem eingescannten Bild (Punkt 1) die Suche nach<br />

Schlagwörtern erlaubt (Punkt 3).<br />

Abb. 11: Die Option „Bilder bereinigen“<br />

sollte man deaktivieren: Sie erzeugt unansehnliche<br />

Zacken im Scan.<br />

22 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Aktuell<br />

Neue Software<br />

LibreOffice 4.2.1: Microsoft-Office-Alternative<br />

LibreOffice ist bald nach der Abspaltung<br />

von OpenOffice.org zum Standard-Officepaket<br />

der Linux-Distributionen aufgestiegen.<br />

Gut drei Jahre danach wirkt die Software<br />

runder und zuver lässiger.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Vier Jahre lang gibt es nun zwei Fassungen<br />

der einzigen vom Umfang her<br />

mit Microsoft Office vergleichbaren<br />

freien Bürosuite: LibreOffice [1] und<br />

Apache OpenOffice [2]. Anfang 2010<br />

formierten sich die meisten OpenOffice-<br />

Entwickler zu einem neuen Team, da<br />

ihnen die Zukunft der Software nach<br />

der Übernahme des Eigentümers Sun<br />

durch Oracle nicht mehr gewährleistet<br />

schien.<br />

Abgehängt<br />

Inzwischen zweifelt kaum noch jemand<br />

daran, dass die Entscheidung der gängigen<br />

Linux-Distributionen richtig war,<br />

die Abspaltung LibreOffice als Standardprogramm<br />

aufzunehmen: Seine<br />

Entwicklung schreitet wesentlich steti-<br />

Abb. 12: Da LibreOffice anders als Microsoft Office nicht<br />

schon bei der Installation Hunderte Schriftarten mit einspielt,<br />

die dann allen Anwendern zur Verfügung stehen,<br />

erleichtert die Funktion „Schriftarten ins Dokument einbetten“<br />

seit LibreOffice 4.1 die Zusammenarbeit an Dokumenten<br />

sehr.<br />

Abb. 13: Mit der Seitenleiste (rechts, rot markiert) bewegt<br />

sich LibreOffice ein Stück auf die umstrittene Ribbon-Oberfläche<br />

von Microsoft Word [3] zu, bei der Paletten<br />

mit Symbolen am oberen Fensterrand die textbasierten<br />

Menüs ersetzten. Man kann die bei kleinen Bildschirmen<br />

störende Palette allerdings ausblenden.<br />

ger voran. Auch die Priorität, bei der<br />

Entwicklung eher zu polieren und zu<br />

glätten, statt das ohnehin schon überfrachtete<br />

Programm mit vielen neuen<br />

Features auszustatten, kann man nur<br />

begrüßen.<br />

Seit LibreOffice 4.0, das wir in Ausgabe<br />

02/​2013 vorgestellt haben, sind in den<br />

Versionen 4.1 und 4.2 einige Ver<strong>besser</strong>ungen<br />

zusammengekommen. Das Programm<br />

bettet nun auf Wunsch die verwendeten<br />

Schriftarten in die Dokumentdatei<br />

ein (Datei / Eigenschaften,<br />

Reiter Schriftart, Abbildung 12). Endlich<br />

lassen sich in die Dokumente eingebettete<br />

Grafiken wenigstens in 90-Grad-<br />

Schritten drehen, leider jedoch immer<br />

noch nicht in feineren Abstufungen.<br />

Schnelle Klicks<br />

Für eine große Erleichterung bei der Bedienung<br />

des mit seinen vielen Menüeinträgen<br />

oft als sperrig empfundenen Programms<br />

sorgt die Seitenleiste (Ansicht /<br />

Seitenleiste, Abbildung 13), welche die<br />

wichtigsten Formatierungen für die aktuelle<br />

Position des Cursors in einer<br />

übersichtlichen Palette<br />

am rechten Fensterrand<br />

bündelt.<br />

Eine der sichtbarsten Veränderungen<br />

der seit Ende<br />

Februar verfügbaren Version<br />

4.2.1, die auch der<br />

<strong>EasyLinux</strong>-DVD beiliegt,<br />

ist der neu gestaltete Startbildschirm,<br />

der kleine <strong>Vorschau</strong>bilder<br />

der bisher mit<br />

der Anwendung erstellten<br />

Dokumente zeigt.<br />

Doch auch an der Optik<br />

der Dokumente selbst haben<br />

die Entwickler gefeilt:<br />

So bringt die Textverarbeitung<br />

Writer eine nach<br />

Rückmeldungen der Anwender<br />

veränderte Standardvorlage<br />

mit, die das<br />

Programm beim Erzeugen<br />

eines neuen Dokuments<br />

ohne Angabe einer speziellen<br />

Vorlage nutzt.<br />

Fehler ausgebügelt<br />

Außerdem hat das Libre-<br />

Office-Team Fehler bei<br />

der Silbentrennung korrigiert:<br />

Diese ignorierte teilweise Bindestriche<br />

in den im Deutschen häufigen<br />

zusammengesetzten Wörtern als bevorzugte<br />

Stelle für einen Umbruch, was<br />

die Lesbarkeit beeinträchtigte. Auch<br />

verhinderte ein auf ein Wort folgendes<br />

Satzzeichen manchmal dessen Trennung.<br />

Beide Reparaturen sorgen besonders<br />

bei Dokumenten mit Blocksatz für<br />

einen glatteren Textfluss.<br />

Schon immer ließen sich in LibreOffice<br />

Textpassagen farbig hinterlegen<br />

(Leuchtstiftoptik). Nun stehen zur Hervorhebung<br />

zusätzlich farbige Rahmen<br />

zur Verfügung. Da sich die oberen, unteren,<br />

rechten und linken Ränder separat<br />

einstellen lassen, kann man das<br />

neue Feature auch für farbige Unterstreichungen<br />

nutzen.<br />

Weitere Neuerungen listen die auch auf<br />

Deutsch verfügbaren Übersichten der<br />

LibreOffice-Webseite [4]. Wichtiger<br />

noch als die sparsam eingestreuten<br />

neuen Funktionen sind jedoch die zahlreichen<br />

Bugfixes sowie Ver<strong>besser</strong>ungen<br />

beim Import von Microsoft-Office-Dokumenten,<br />

welche die Entwickler seit<br />

Version 4.0 eingepflegt haben. n<br />

Infos<br />

[1] LibreOffice: http:// www. libreoffice. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2c8)<br />

[2] OpenOffice:<br />

http:// www. openoffice. org/ de/<br />

(http:// ezlx. de/ e2c9)<br />

[3] Microsofts Ribbon-Bedienkonzept:<br />

http:// de. wikipedia. org/ w/ index. php?​<br />

title=Ribbon& oldid=126229653<br />

(http:// ezlx. de/ e2c10)<br />

[4] Neuerungen von LibreOffice 4.1:<br />

http:// de. libreoffice. org/ download/​<br />

4‐1‐neuerungen/<br />

(http:// ezlx. de/ e2c11);<br />

Neuerungen von LibreOffice 4.2:<br />

http://de.libreoffice.org/download/4-2-<br />

neuerungen/ ​ (http:// ezlx. de/ e2c12)<br />

Software auf DVD: LibreOffice 4.2.1<br />

Die Redaktion meint<br />

Ohne ein leistungsfähiges Officepaket<br />

wäre Linux keine ernsthafte Alternative<br />

zu Windows. Zum Glück schreitet die<br />

Entwicklung von LibreOffice langsam,<br />

doch stetig und mit gesunder Prioritätensetzung<br />

voran.<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Aktuell<br />

Neue Software<br />

LyX 2.0.7 – LaTeX-basierte Textverarbeitung<br />

Mit LaTeX kann man Dokumente mit<br />

perfektem Textsatz erzeugen, die Nutzung<br />

ist aber schwer zu erlernen. Das<br />

wie eine Textverarbeitung gestaltete<br />

Programm LyX baut eine Brücke für<br />

Anwender, die bisher nur LibreOffice<br />

benutzt haben.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

VTeX ist ein Textsatzsystem, das der<br />

Informatiker Donald Knuth bereits<br />

1978 entwickelt hat. Es setzt Text optisch<br />

so ansprechend, dass es bis heute<br />

bei vielen Buchpublikationen zum Einsatz<br />

kommt, in der Regel in Verbindung<br />

mit dem Makropaket LaTeX, das<br />

TeX leichter bedienbar macht.<br />

Kommandozeile unerwünscht<br />

Dass fast alle Computerbenutzer ihre<br />

Briefe, Seminararbeiten oder Vortragskonzepte<br />

mit einer Textverarbeitung<br />

wie LibreOffice Writer oder Microsoft<br />

Word und nicht mit LaTeX erstellen,<br />

liegt daran, dass die Software in der<br />

Bedienung den Vorstellungen eines Informatikers<br />

in den späten 1970er-Jahren<br />

folgt: Ein Kommandozeilenprogramm<br />

liest eine blanke Textdatei, die<br />

den Text selbst und Steuerbefehle für<br />

die Formatierung enthält.<br />

Doch die meisten Anwender wünschen<br />

sich eine WYSIWYG-Anwendung<br />

(„What you see is what you get“, dt.:<br />

„Was Du siehst, bekommst Du auch“),<br />

welche den Text gleich beim Tippen so<br />

darstellt, wie er später im Ausdruck erscheinen<br />

wird. Diese beiden Welten<br />

versucht das grafische LaTeX-Frontend<br />

LyX (Abbildung 14) [1] miteinander<br />

zu vereinen.<br />

LyX sieht aus wie eine einfache Textverarbeitung<br />

und funktioniert auch<br />

ähnlich: Sie wählen dort Text mit der<br />

Maus aus und weisen ihm mit dem<br />

Menü oder über Buttons eine Formatierung<br />

(für Zeichen oder ganze Absätze)<br />

zu. Ein grundlegender Unterschied zu<br />

LibreOffice, Word & Co. bleibt aber bestehen:<br />

Das Programm stellt den formatierten<br />

Text nur in grober Näherung<br />

dar. Erst nach Drücken von [Strg-R] erzeugt<br />

das Programm eine PDF-Datei<br />

und öffnet sie im PDF-Viewer, der die<br />

endgültige Gestalt zeigt.<br />

Das Programm stellt mit seiner Textdarstellung<br />

sicher, dass Formatierungen<br />

wie Überschriften oder hervorgehobener<br />

Text sofort als solche erkennbar<br />

sind. Ansonsten optimiert es die<br />

Anzeige für gute Lesbarkeit auf dem<br />

Bildschirm. Dabei kann zum Beispiel<br />

eine spezielle Bildschirmschrift zum<br />

Einsatz kommen, die im Druck wenig<br />

ansprechend wirken würde. Die LyX-<br />

Entwickler nennen dieses Konzept in<br />

Anlehnung an WYSIWYG „What you<br />

see is what you mean“ (etwa: Man<br />

sieht, was gemeint ist).<br />

Leicht und schnell<br />

Wegen seiner ungenauen <strong>Vorschau</strong><br />

kommt LyX mit einer viel einfacheren<br />

Darstellungs-Engine als WYSIWYG-<br />

Textverarbeitungen aus und belegt weniger<br />

Rechnerressourcen. Auch auf<br />

langsamen Computern blättert das Programm<br />

verzögerungsfrei durch die<br />

Textseiten.<br />

Beim endgültigen Satz arbeitet die<br />

Textsatz-Engine LaTeX, die LyX im<br />

Hintergrund aufruft, dafür umso gewissenhafter:<br />

Sie errechnet beim Setzen<br />

der Absätze stets einen Kompromiss<br />

für mehrere Zeilen, um einen gleichmäßig<br />

dichten Buchstabenfluss ohne<br />

störende Abstände zwischen den Wörtern<br />

zu erzielen [2]. In WYSIWYG-<br />

Textverarbeitungen ist dies kaum möglich,<br />

weil es den Benutzer verwirren<br />

würde, wenn beim Tippen der Text in<br />

zurückliegenden Zeilen hin- und herspringt.<br />

Darum liefern Textverarbeitungen<br />

nicht die für professionelle Druckerzeugnisse<br />

nötige Satzqualität. Das<br />

Desktop-Publishing-Programm In-<br />

Design [3], mit dem wir auch <strong>EasyLinux</strong><br />

setzen, nutzt dagegen auch Mehrzeilen-Satz-Algorithmen<br />

für ein professionelles<br />

Layout. <br />

n<br />

Infos<br />

[1] LyX: http:// www. lyx. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2c13)<br />

[2] Vorzüge von LaTeX: http:// homepage.​<br />

ruhr‐uni‐bochum. de/ georg. verweyen/​<br />

vorzuege. html (http:// ezlx. de/ e2c14)<br />

[3] Adobe InDesign: http:// www. adobe.​<br />

com/ de/ products/ indesign. html<br />

(http:// ezlx. de/ e2c15)<br />

Software auf DVD: LyX 2.0.7 und die<br />

benötigten LaTeX-Pakete<br />

Die Redaktion meint<br />

Anwender, die nicht regelmäßig mit TeX<br />

oder LaTeX arbeiten, tun sich schwer,<br />

sich die Formatierungs- und Steuercodes<br />

zu merken. Mit LyX kommen Umsteiger<br />

von Textverarbeitungsprogrammen<br />

schnell in den Genuss der seit<br />

Jahrzehnten unübertroffenen Satzqualität<br />

von TeX/LaTeX.<br />

Abb. 14: Das LaTeX-Frontend LyX bringt das Look & Feel einer Textverarbeitung und<br />

den professionellen Drucksatz des Satzsystems von Donald Knuth unter einen Hut.<br />

26 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Aktuell<br />

Neue Software<br />

Nightingale 12.1.1: optisch ansprechendes Musikprogramm<br />

Auch Mozilla wollte einst Musik machen<br />

und hat vor acht Jahren das anfangs viel gelobte<br />

Musikprogramm Songbird auf den<br />

Markt gebracht. Doch mit den Jahren ist<br />

dem Singvogel die Luft ausgegangen: 2010<br />

kippte der Linux-Support, letztes Jahr schlief<br />

das ganze Projekt ein. Doch dank seiner<br />

freien Lizenz hauchen ihm Freiwillige unter<br />

dem Namen Nightingale neues Leben ein.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Das bekannteste Produkt von Mozilla ist<br />

der Browser Firefox: Das Programm setzt<br />

auf eine Anwendungsplattform auf, mit der<br />

sich auch andere Programme als ein Webbrowser<br />

bauen lassen. Das einzige verbreitete<br />

Beispiel ist derzeit das Mailprogramm<br />

Thunderbird, das dieselbe Codebasis nutzt.<br />

Musik nach Browserart<br />

Anfang 2006 stellte Mozilla das Musikprogramm<br />

Songbird vor. Der auf Browsertechnologie<br />

aufsetzende Medienspieler<br />

bot webbasierte Dienste wie eine Lyriksuche<br />

oder automatisch eingeblendete Informationen<br />

zu den Künstlern. Auch die<br />

Add-on-Schnittstelle und Themes erbte<br />

Songbird von Firefox.<br />

Doch 2010 stellten die Entwickler den Linux-Support<br />

ein, und im Sommer 2013<br />

verstummte das musikalische Federvieh<br />

auch unter Windows. Bei freier Software<br />

besteht aber immer eine Chance, dass sie<br />

ihre Hersteller überlebt: Schon seit 2010<br />

arbeiten Linux-Enthusiasten auf der Basis<br />

von Songbird am Programm Nightingale<br />

(Abbildung 15) [1], das unter Linux,<br />

Windows und OS X läuft und bis heute<br />

aktiv weiterentwickelt wird.<br />

Mit Version 12.1 haben die Entwickler die<br />

Songbird-Infrastruktur (z. B. den Add-on-<br />

Downloadserver) vollständig durch eigene<br />

Dienste ersetzt. Damit ist der Songbird-Nachfolger<br />

weiter lebensfähig. Von<br />

frischem Wind in der Entwicklung kann<br />

man deshalb noch nicht reden: Nightingale<br />

unterscheidet sich nur wenig von<br />

Die Redaktion meint<br />

Auch wenn es mit Programmen wie<br />

Amarok [2] oder Banshee [3] mehr als<br />

genug Alternativen gibt, wird der Songbird-Nachfolger<br />

Nightingale seine Fans<br />

finden: Er bietet ein gesundes Mittelmaß<br />

an nützlichen Features.<br />

Abb. 15: Nightingale ist ein Fork, der 2010 nach dem Wegfall der Linux-Unterstützung<br />

des Mozilla-Medienspielers Songbird entstand.<br />

Songbird. Bei der kreativen Bündelung<br />

von Internet- und Musikerlebnis haben<br />

Programme wie Amarok [2] den Medienplayer<br />

inzwischen überholt.<br />

Gesundes Mittelmaß<br />

Doch nach wie vor sieht der Singvogel ansprechend<br />

aus. Das Programm gruppiert<br />

die Musikdateien auf der Festplatte nach<br />

Genres, Interpreten und Alben. Es läuft<br />

nach dem Entpacken des Programmarchivs<br />

ohne Installation auf drei Betriebssystemen<br />

mit identischer Optik und Funktionalität.<br />

In der rechten Spalte blendet es,<br />

soweit im Internet verfügbar, den Songtext<br />

und unten im Fenster Hintergrundinformationen<br />

zum Künstler ein. Die fällt dank des<br />

im Lieferumfang enthaltenen Mash-Tape-<br />

Plug-ins opulent aus: Neben biografischen<br />

Daten liefert das Plug-in bei bekannteren<br />

Künstler News, Fotos und YouTube-Videos,<br />

die Nightingale wegen seiner Abstammung<br />

von einem Browser auch gleich<br />

selbst abspielt. Im Minimodus schrumpft<br />

der Player auf wenige Buttons und eine<br />

Anzeige des laufenden Titels. Songbird<br />

durchsucht die Festplatte nicht nur nach<br />

Musikdateien, sondern auch nach Videos,<br />

die es in einem separaten Fenster anzeigt<br />

(Abbildung 16).<br />

Im Add-on-Repository sind im Moment<br />

um die 70 Erweiterungen enthalten. Begeisterung<br />

kam beim Testen allerdings<br />

höchstens bei einer Handvoll auf, darunter<br />

dem Add-on Directory Browser,<br />

das Musikdateien nicht über die eingebetten<br />

Tags auswählt, sondern durch<br />

die Verzeichnisse auf der Festplatte navigiert.<br />

n<br />

Infos<br />

[1] Nightingale: http:// getnightingale. com/<br />

(http:// ezlx. de/ e2c16)<br />

[2] Amarok: http:// amarok. kde. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2c17)<br />

[3] Banshee: http:// banshee. fm/<br />

(http:// ezlx. de/ e2c18)<br />

Software auf DVD: Nightingale 12.1.1<br />

Abb. 16: Auch wenn das externe Videofenster<br />

nicht besonders ansprechend aussieht:<br />

Videos anzuzeigen, ist für einen<br />

Musikplayer nicht selbstverständlich.<br />

28 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Aktuell<br />

Neue Software<br />

Rapid Photo Downloader 0.4.10: Foto-Synchronisationssoftware<br />

Die verbreitetste Fotoverwaltung Digikam<br />

ordnet Aufnahmen über Tags. Der Rapid<br />

Photo Downloader setzt dagegen auf Verzeichnishierarchien,<br />

auf die man mit jedem<br />

anderen Programm einfach zugreifen kann.<br />

★ ★ ★ ★ ★<br />

Digikam [1] besticht durch zahlreiche Features,<br />

die sogar Bearbeitungsfunktionen<br />

einschließen (siehe Artikel ab Seite 54).<br />

Dafür verlangt das umfangreiche Programm<br />

Einsteigern einiges an Einarbeitungszeit<br />

ab. Eine leichtgewichtigere Alternative<br />

ist das Gnome-Programm Rapid<br />

Photo Downloader (Abbildung 17) [2].<br />

Das Programm kopiert Bilder und Videos<br />

von angeschlossenen Kameras und Speicherkarten<br />

auf den Rechner und sortiert<br />

die Dateien nach Jahr, Monat und Tag in<br />

separate Unterordner ein. Da Digitalkameras<br />

die Bilddateien in der Regel bloß nach<br />

dem Schema DSCNxxx.jpg durchnummerieren,<br />

verpasst ihnen das Programm auf<br />

Wunsch auch noch einen aussagekräftigen<br />

Namen. Dazu scannt es die Metadaten der<br />

Aufnahmen nach Tags wie Blende, Belichtungszeit<br />

oder Kameramodell. Auch Zahlensequenzen,<br />

das Aufnahmedatum sowie<br />

ein im Kopierdialog abgefragter Text stehen<br />

als Bestandteil für den frei zusammenstellbaren<br />

Dateinamen zur Verfügung (Abbildung<br />

18). Außerdem merkt sich das<br />

Programm, welche Dateien es bereits heruntergeladen<br />

hat.<br />

Erkennungsproblem<br />

Rapid Photo Downloader startet im Auto-<br />

Erkennungs-Modus. Dabei sucht das Pro-<br />

Die Redaktion meint<br />

gramm auf angeschlossenen<br />

Wechselspeichergeräten<br />

ein Verzeichnis mit<br />

dem Namen DCIM (für Digital<br />

Camera Images), das<br />

Kameras auf Speicherkarten<br />

anlegen.<br />

Mit der herausgenommenen,<br />

an einen Kartenleser<br />

angeschlossenen Flash-<br />

Karte hat diese automatische<br />

Erkennung reibungslos<br />

funktioniert. Eine im<br />

Test angeschlossene Nikon-Kompaktkamera<br />

Coolpix<br />

610 hat das Programm,<br />

anders als Digikam, aber<br />

nicht erkannt: Beim Direkt<br />

anschluss melden sich<br />

Kameras oft nicht als USB-<br />

Datenträger, sondern als<br />

PTP-Geräte (Picture Transfer<br />

Protocol) an, die eine andere Ansteuerung<br />

benötigen.<br />

Abb. 17: Rapid Photo Downloader hat (anders als Digikam)<br />

nur eine Funktion: Es sortiert Dateien aus der Speicherkarte<br />

der Digitalkamera auf der Festplatte in eine aus<br />

den Bilddaten generierte Verzeichnishierarchie ein.<br />

Zusammenklicken<br />

Unter Datei / Preferences / Bilder Verzeichnisse<br />

in der lückenhaft ins Deutsche übersetzten<br />

Benutzeroberfläche passen Sie die<br />

Unterverzeichnisse an, mit deren Hilfe das<br />

Programm die Dateien beim Herunterladen<br />

gruppiert. Standardmäßig sind hier<br />

die vierstellige Jahreszahl als erste Ebene<br />

und das Datum im Format JahrMonatTag<br />

als zweite Ebene eingestellt.<br />

Über die Drop-down-Felder und die +-<br />

und –-Buttons erzeugen Sie aus Aufnahmedatum,<br />

Kopierdatum oder den Tags<br />

der Fotos beliebig tiefe Ordnerhierarchien.<br />

Da in den Tags auch der Kameraname<br />

steht, können Besitzer mehrerer<br />

Kameras ihre Modelle so auseinanderhalten.<br />

Auch eine bei jeder Kopieraktion abgefragte<br />

Auftragsbezeichnung kann als<br />

Pfadbestandteil herhalten. Die Kategorie<br />

Bilder umbenennen in den Einstellungen<br />

ist für den eigentlichen Dateinamen zuständig<br />

und funktioniert ähnlich wie das<br />

Erzeugen der Ordnerhierarchien. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] Digikam: http:// www. digikam. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2c19)<br />

[2] Rapid Photo Downloader: http:// www. da<br />

monlynch. net/ rapid/ (http:// ezlx. de/ e2c20)<br />

Software auf DVD:<br />

Rapid Photo Downloader 0.4.10<br />

Der Rapid Photo Downloader synchronisiert<br />

die Bildersammlung auf der Festplatte<br />

mit dem Datenbestand auf Wechselspeichergeräten.<br />

Dabei erzeugt das<br />

Programm flexibel konfigurierbare Verzeichnishierarchien<br />

und benennt die Bilder<br />

nach einem ebenfalls einstellbaren<br />

Schema um.<br />

Leider mussten wir im Test dazu die<br />

Speicherkarte aus der Kamera entnehmen.<br />

Trotzdem findet der überschaubare,<br />

doch nützliche Funktionsumfang<br />

des Programms bei Anwendern<br />

seine Fans, denen Digikam zu<br />

unübersichtlich ist.<br />

Abb. 18: Aus einer Reihe von Daten (EXIF-Tags, Dateiname, feste Textelemente) klicken<br />

Sie einen Dateipfad zusammen, unter dem das Tool die Fotos auf der Platte ablegt.<br />

30 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Webseiten<br />

Aktuell<br />

Angeklickt<br />

©Feng Yu, 123RF<br />

Im Internet gibt es mehrere Milliarden Webseiten – auch Suchmaschinen helfen<br />

nur bedingt, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. <strong>EasyLinux</strong> stellt in jeder<br />

Ausgabe eine Sammlung besonders interessanter Websites vor. Sollten Sie<br />

auch eine dieser Webperlen kennen, schicken Sie uns eine Mail an redaktion@<br />

easylinux.de mit dem Betreff „Angeklickt“ und einer kurzen Beschreibung der<br />

Seite. Bei Veröffentlichung Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos ein Gratisheft<br />

aus dem Verlagsangebot nach Wahl. <br />

(Thomas Leichtenstern/tle)<br />

Vergiss es einfach<br />

Viele Webangebote erfordern von ihren<br />

Nutzern eine Anmeldung, um sie zu nutzen.<br />

Nicht selten ist damit aber eine Flut<br />

an Werbemails verbunden, die im günstigsten<br />

Fall vom Betreiber selbst kommt.<br />

Im schlimmsten Fall landen Ihre Daten<br />

bei einem Spam-Versender, der Sie dann<br />

regelmäßig mit Werbung für Potenzpillen<br />

oder mit unseriösen Darlehensangeboten<br />

beglückt.<br />

Abhilfe schafft das Projekt 10 Minute<br />

Mail, das temporäre Adressen generiert.<br />

Beim Besuch der Seite erhalten Sie eine<br />

beliebige E-Mail-Adresse, etwa f251712@<br />

drdrb.com, die genau für zehn Minuten<br />

gültig bleibt – in der Regel ist das genügend<br />

Zeit, um beispielsweise Opt-in-Antworten<br />

zu empfangen und die Anmeldung<br />

zu bestätigen. Danach löscht der<br />

Dienst die Adresse wieder.<br />

Safer search<br />

Wer per Google im Netz stöbert, der verrät<br />

dem Dienstleiter viele persönliche Daten,<br />

die dieser zu den verschiedensten Zwecken<br />

weiterverarbeitet. Darüber hinaus<br />

kann Google erkennen, wer wonach sucht<br />

oder gesucht hat. Außerdem speichert die<br />

Suchmaschine jede der Anfragen und<br />

muss sie bei Auskunftsersuchen auch<br />

preisgeben.<br />

Wenn Sie lieber sparsamer mit Ihren Daten<br />

umgehen möchten, dann verwenden<br />

Sie stattdessen DuckDuckGo, eine Metasuchmaschine,<br />

die auch einen eigenen<br />

Webcrawler betreibt. Das Besondere an ihr<br />

ist, dass sie jegliche personenbezogenen<br />

Daten aus der Suchanfrage herausfiltert<br />

und damit ein hohes Maß an Anonymität<br />

bei der Websuche gewährleistet. Darüber<br />

hinaus gibt der Betreiber an, keinerlei Daten<br />

von Suchläufen zu speichern.<br />

Speicher satt!<br />

Daten im Netz zu speichern, bietet den<br />

Vorteil, dass Sie diese jederzeit und von<br />

jedem Ort aus erreichen – sofern Sie einen<br />

Internetzugang haben. Der derzeitige<br />

Marktführer Dropbox punktet zwar mit<br />

einer durchdachten Software, dafür bietet<br />

die kostenfreie Basisversion aber lediglich<br />

2 GByte Speicher an.<br />

Hier punktet der Cloudspeicher Copy.<br />

Eröffnen Sie dort über unseren Einladungslink<br />

ein Konto, erhalten Sie auf<br />

Anhieb satte 20 GByte freien Speicher<br />

(ohne die Einladung gibt es nur<br />

15 GByte). Das ist genug, um auch mal<br />

Filme oder Musik online vorzuhalten.<br />

Ähnlich wie Dropbox bietet auch dieser<br />

Dienst Clientsoftware an, die bestimmte<br />

Ordner mit dem Cloudspeicher und anderen<br />

angeschlossenen Geräten synchronisiert.<br />

(tle)<br />

<strong>EasyLinux</strong> meint:<br />

Dieser Dienst hilft Ihnen auf einfache<br />

Weise, nicht in den Adresslisten der<br />

Spam-Versender zu landen. <br />

n<br />

<strong>EasyLinux</strong> meint:<br />

Wer beim Suchen im Netz anonym bleiben<br />

möchte, erhält von diesem Webdienst<br />

Hilfestellung.<br />

n<br />

<strong>EasyLinux</strong> meint:<br />

Ein komfortabler Cloudspeicherdienst,<br />

der schon in der Basisversion 15 GByte<br />

kostenfrei zur Verfügung stellt.<br />

n<br />

Infos<br />

Webseite: http:// 10minutemail. com/<br />

Sprache: Deutsch<br />

Thema:<br />

(http:// ezlx. de/ e2o1)<br />

Temporäre Mailadresse<br />

Infos<br />

Webseite: https:// duckduckgo. com/<br />

Sprache: Deutsch<br />

Thema:<br />

(http:// ezlx. de/ e2o2)<br />

Anonymisierte Websuche<br />

Infos<br />

Webseite: https:// copy. com? r=4cKmRk<br />

Sprache: Englisch<br />

Thema:<br />

(http:// ezlx. de/ e2o3)<br />

Cloudspeicher<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

31


Aktuell<br />

Heft-DVD: Mageia, OpenMandriva<br />

Heft-DVD: Mageia 4 und OpenMandriva 2013.0 installieren<br />

Ein bis zwei<br />

Mandriven<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Auf der beidseitigen Heft-DVD dieser<br />

Ausgabe finden Sie zwei Nachfolger von<br />

Mandriva Linux: Mageia 4 und Open-<br />

Mandriva 2013.0. Beide installieren Sie in<br />

wenigen Minuten.<br />

Die aus Frankreich stammende Distribution<br />

Mandriva Linux genoss<br />

sowohl bei Linux-Einsteigern als<br />

auch bei Profis immer einen guten Ruf.<br />

Neulinge schätzten die einfache Installation,<br />

die große Programmauswahl und<br />

die durchdachten grafischen Verwaltungswerkzeuge.<br />

Erfahrenen Nutzern gefiel,<br />

dass man hier leicht selbst Hand anlegen<br />

und unerwünschte Automatismen<br />

abschalten konnte. Es gibt mit OpenMandriva<br />

Lx [1] und Mageia [2] zwei Nachfolger<br />

(siehe Testbericht ab Seite 106), und<br />

Tastatur<br />

Abb. 1: Wählen Sie zwischen zwei Tastaturlayouts,<br />

welche die Akzenttasten unterschiedlich belegen.<br />

Wenn Sie das Tastaturlayout einstellen<br />

(Abbildung 1), können Sie zwischen<br />

Deutschland und Deutschland (ohne Akzenttasten)<br />

wählen. Bei der Variante<br />

ohne Akzenttasten erscheinen die Zeichen<br />

’, `, ~ und ^ sofort beim Druck der<br />

entsprechenden Tasten, was vor allem<br />

dann praktisch ist, wenn Sie öfter auf<br />

der Kommandozeile unterwegs sind.<br />

Um mit diesen Einstellungen Buchstaben<br />

mit Akzentzeichen einzugeben,<br />

drücken Sie später<br />

[Windows], dann die Akzenttaste<br />

und schließlich<br />

den Buchstaben, der einen<br />

Akzent erhalten soll.<br />

Entscheiden Sie sich für<br />

Deutschland, geben Sie Akzentbuchstaben<br />

wie „é“ und<br />

„à“ leichter ein. Dafür bestätigen<br />

Sie die Zeichen ’, `,<br />

~ und ^ immer mit einem<br />

Leerzeichen, falls Sie diese<br />

(und keinen Akzentbuchstaben)<br />

eingeben wollen.<br />

auf der zweiseitigen Heft-DVD finden<br />

Sie beide Distributionen zur Installation<br />

auf dem heimischen Rechner – so können<br />

Sie auch selbst vergleichen.<br />

Da die Installer sich nicht wesentlich unterscheiden,<br />

beschreiben wir einige<br />

Schritte, die bei beiden Distributionen<br />

identisch sind, in ausgelagerten Kästen<br />

und verweisen in den beiden separaten<br />

Anleitungen darauf. Wir gehen davon<br />

aus, dass Sie einen PC mit klassischem<br />

BIOS verwenden bzw. einen UEFI-Rechner<br />

vor der Installation in den BIOS-Kompatibilitätsmodus<br />

schalten. Hinweise zum<br />

Parallelbetrieb von Windows 8 und Linux<br />

auf einem UEFI-PC finden Sie in einer älteren<br />

Ausgabe [3].<br />

Los geht’s<br />

Beide Seiten der Heft-DVD sind bootfähig.<br />

Um von der eingelegten Seite der DVD zu<br />

starten, müssen Sie das DVD-Laufwerk<br />

als erstes Startmedium einstellen. Wie<br />

das geht, unterscheidet sich von BIOS zu<br />

BIOS – eine genaue Anleitung gibt es<br />

meist im Handbuch Ihres Mainboards,<br />

das Sie entweder auf der Treiber-CD oder<br />

im Download- und Supportbereich des<br />

Herstellers finden. Viele aktuelle Rechner<br />

bieten darüber hinaus die Option, beim<br />

Systemstart das Laufwerk auszuwählen,<br />

von dem Sie booten möchten. Beim Rechnerstart<br />

erscheint dann ein Hinweis, welche<br />

Taste Sie drücken müssen, um das<br />

entsprechende Auswahlmenü auf den<br />

Plan zu rufen.<br />

OpenMandriva 2013.0<br />

Die OpenMandriva-DVD erlaubt beim<br />

Booten keine große Auswahl, Sie können<br />

ein Live-System starten oder den Installer<br />

aufrufen: Diese Option (der<br />

zweite Eintrag im Bootmenü) ist voraus-<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Heft-DVD: Mageia, OpenMandriva<br />

Aktuell<br />

gewählt. Drücken Sie also einfach [Eingabe]<br />

oder warten Sie, bis das System<br />

von alleine bootet.<br />

Im ersten Dialog des Installers stellen Sie<br />

die Sprache auf German um, damit der<br />

Rest der Einrichtung in deutscher Sprache<br />

erfolgt. Bestätigen Sie im nächsten<br />

Dialog die Lizenzbedingungen durch<br />

Auswahl von Akzeptieren und einen<br />

Klick auf OK. Die Vorgabe Berlin bei der<br />

Wahl der Zeitzone übernehmen Sie.<br />

Dann wählen Sie die Zeitzone (Ortszeit<br />

oder GMT); um die richtige Entscheidung<br />

zu treffen, vergleichen Sie die beiden<br />

angezeigten Uhrzeiten mit der tatsächlichen<br />

Zeit. Bei Rechnern, die parallel<br />

Windows verwenden, sollte hier Ortszeit<br />

die richtige Wahl sein. Es folgt die<br />

Auswahl der Tastenbelegung (siehe Kasten<br />

Tastatur).<br />

Dienste aktivieren<br />

Im nächsten Dialog geht es um Server, die<br />

OpenMandriva automatisch starten soll –<br />

Sie können hier den Druckserver CUPS,<br />

den Samba-Dateiserver und den Secure-<br />

Shell-Server starten.<br />

l CUPS brauchen Sie, wenn Sie einen<br />

Drucker an den Rechner anschließen,<br />

l mit Samba können Sie Windows-kompatible<br />

Netzwerkfreigaben einrichten,<br />

Partitionierung mit DrakX<br />

Abb. 2: Verwenden Sie den Schieberegler, um die<br />

Aufteilung der Platte zwischen Windows und Linux<br />

zu verändern.<br />

auf die dann Windows-<br />

PCs (oder andere Linux-<br />

Rechner) in Ihrem lokalen<br />

Netz zugreifen können,<br />

l und der Secure-Shell-<br />

Server (SSH) macht es<br />

möglich, sich von einem<br />

anderen Rechner aus mit<br />

dem Kommando ssh auf<br />

dieser Maschine einzuloggen<br />

und ihn über Shell-<br />

Befehle zu steuern.<br />

Im Zweifelsfall übernehmen<br />

Sie die Vorgabe, die alle drei<br />

Dienste deaktiviert lässt; Sie<br />

können sie auch später noch<br />

einschalten.<br />

Nun untersucht der Installer die bestehende<br />

Partitionierung und macht einen<br />

Vorschlag zur Aufteilung der Festplatte<br />

(siehe Kasten Partitionierung mit DrakX).<br />

Hier können Sie eine der Vorgaben übernehmen<br />

oder selbst ein Layout erstellen.<br />

OpenMandriva und Mageia verwenden<br />

beide das Tool DrakX, um die Festplatte<br />

so zu partitionieren, dass Linux darauf<br />

Platz findet.<br />

Bei Rechnern, auf denen bereits Windows<br />

installiert ist, sehen Sie in der Regel<br />

zwei „einfache“ Optionen (Windows<br />

und Linux teilen sich die Platte bzw. Windows<br />

wird gelöscht) und eine komplexere,<br />

bei der Sie von Hand die Plattenaufteilung<br />

ändern (Abbildung 2). Beim<br />

ersten Vorschlag gibt es einen Schieberegler,<br />

mit dem Sie festlegen können,<br />

wie viel Platz Windows abgibt (und wie<br />

viel damit für Linux zur Verfügung steht).<br />

Die manuelle Aufteilung der Festplatte<br />

sollten Sie nur wählen, wenn Sie sich<br />

schon ein wenig mit Partitionierung unter<br />

Linux auskennen.<br />

Wenn Sie die Wahl bestätigen,<br />

erscheint eine Warnung,<br />

dass der Installer nun<br />

die Partitionierung ändern<br />

wird. Bestätigen Sie diese<br />

mit Weiter. Es folgt nach<br />

der Größenänderung der<br />

Windows-Partition noch der<br />

Hinweis, dass Windows<br />

beim nächsten Booten das<br />

Dateisystem überprüfen<br />

wird, und dann formatiert<br />

der Installer die neuen Linux-Partitionen.<br />

Abb. 3: Bei der Passworteingabe zeigen beide Distributionen<br />

über ein farbiges Icon die Qualität des Passworts<br />

an (hier bei OpenMandriva).<br />

OpenMandriva auf die Platte<br />

Nach dem Formatieren beginnt der Installer<br />

sofort damit, die Dateien von der DVD<br />

auf die Platte zu kopieren. Über das Voranschreiten<br />

informiert nur ein Fortschrittsbalken,<br />

ansonsten gibt sich der Installer<br />

wenig informativ und zeigt lediglich<br />

ein paar Werbetexte zu OpenMandriva<br />

an. Nach dem Kopieren legen Sie<br />

fest, wo der Bootloader landet – in der<br />

Regel ist das der Master Boot Record<br />

(MBR) der ersten Festplatte, in Linux-Notation<br />

/dev/​sda. Eine Auswahl der ins<br />

Bootmenü einzutragenden Betriebssysteme<br />

bietet der Installer nicht an.<br />

Damit ist die Installation bereits abgeschlossen,<br />

und nach der obligatorischen<br />

Gratulation zur Installation bootet der<br />

Rechner neu. Nehmen Sie die Heft-DVD<br />

aus dem Laufwerk, denn das Bootmenü<br />

der DVD bietet keine Option, um von<br />

Festplatte zu starten. Waren Sie zu langsam<br />

und sehen schon wieder das DVD-<br />

Menü, entfernen Sie die DVD und drücken<br />

[Strg-Alt-Entf].<br />

Linux oder Windows booten<br />

Das Bootmenü auf der Festplatte ist grafisch<br />

und deutschsprachig, und es enthält<br />

neben zwei OpenMandriva-Einträgen<br />

auch einen für Windows, falls Sie Linux<br />

neben Windows installiert haben. Open-<br />

Mandriva ist der Standardeintrag, der automatisch<br />

bootet, wenn Sie nicht innerhalb<br />

von fünf Sekunden eine Taste drücken.<br />

Mit den Cursortasten können Sie einen<br />

anderen Eintrag auswählen und mit<br />

[Eingabe] bestätigen.<br />

Nach dem ersten Start von Platte sind<br />

noch einige Einrichtungsarbeiten nötig.<br />

Los geht es mit dem Root-Passwort, das<br />

Sie zweimal eingeben müssen; neben<br />

dem Eingabefeld signalisiert ein kleines<br />

Schlosssymbol die Qualität des Passworts:<br />

Wird es grün, ist es gut; die Farben<br />

rot und gelb sollten Sie vermeiden. Danach<br />

legen Sie einen Benutzeraccount an;<br />

hier benötigen Sie neben dem Passwort<br />

einen Benutzernamen und Ihren Realnamen<br />

(Abbildung 3).<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

33


Aktuell<br />

Heft-DVD: Mageia, OpenMandriva<br />

Es folgt erneut die Frage, ob<br />

Sie CUPS, Samba oder den<br />

SSH-Server aktivieren wollen<br />

– wie beim ersten Mal können<br />

Sie dies ignorieren.<br />

Damit ist die Installation endgültig<br />

erledigt. Es erscheint<br />

der schicke Loginbildschirm<br />

(Abbildung 4) von Open-<br />

Mandriva, und nach der Anmeldung<br />

landen Sie auf einem<br />

angepassten KDE-4-<br />

Desktop (Abbildung 5).<br />

Mageia 4<br />

Das Bootmenü der Installations-DVD<br />

hat Mageia von älteren<br />

Mandriva-Versionen<br />

übernommen (Abbildung 6). Sie können<br />

mit einem Druck auf [F2] die Sprache<br />

auf Deutsch umstellen und mit [F3] eine<br />

höhere Auflösung als 800 x 600 Punkte<br />

für die Installation auswählen. Erledigen<br />

Sie das gleich hier, dann bietet der Installer<br />

später automatisch die richtigen<br />

Einstellungen für Sprache und Tastaturlayout<br />

an. Navigieren Sie danach mit<br />

[Pfeil runter] zum Menüpunkt Mageia 4<br />

installieren und drücken Sie [Eingabe],<br />

um das Installationssystem zu starten. In<br />

der nun folgenden kurzen Wartezeit lädt<br />

das System den Kernel und erkennt die<br />

Hardware.<br />

Es folgt die Sprachauswahl: Haben Sie<br />

sich bereits im Bootmenü für Deutsch<br />

entschieden, müssen Sie hier nichts ändern<br />

und können mit einem Klick auf<br />

Weiter zu den Lizenzbedingungen fortfahren.<br />

Setzen Sie dort ein Häkchen vor<br />

Akzeptieren und klicken Sie auf Weiter.<br />

Abb. 4: OpenMandrivas Loginbildschirm ist hübsch.<br />

Im nächsten Schritt stellen Sie das Tastaturlayout<br />

ein, vorgegeben ist Deutschland<br />

(siehe Kasten Tastatur).<br />

Dann untersucht der Installer die bestehende<br />

Partitionierung und macht einen<br />

Vorschlag zur Aufteilung der Festplatte<br />

(siehe Kasten Partitionierung mit DrakX).<br />

Hier können Sie eine der Vorgaben übernehmen<br />

– nach dem Formatieren bietet<br />

der Installer Ihnen noch an, Internetquellen<br />

mit Paketen zu integrieren. Für eine<br />

schnelle Installation verzichten Sie hier<br />

darauf; Sie können die Quellen auch später<br />

konfigurieren. Den folgenden Vorschlag,<br />

auch Pakete aus dem Repository<br />

Nonfree zu akzeptieren, sollten Sie bejahren,<br />

damit stehen Ihnen mehr Pakete zur<br />

Verfügung.<br />

KDE oder Gnome?<br />

Entscheiden Sie sich im nächsten Dialog<br />

zwischen KDE und Gnome als Desktop<br />

(Abbildung 7), dann kopiert<br />

der Installer die Dateien auf<br />

die Festplatte. Wenn das erledigt<br />

ist, können Sie ein Passwort<br />

für den Administrator<br />

vergeben und ein Benutzerkonto<br />

anlegen, wozu Sie Ihren<br />

Realnamen, einen Benutzernamen<br />

und zweimal das Passwort<br />

eingeben. Ein einziger<br />

Dialog fasst die Konfiguration<br />

des root- und des normalen<br />

Accounts zusammen. Auch<br />

bei Mageia erscheinen rechts<br />

von den Passwortfeldern<br />

kleine Icons, deren Farbe die<br />

Qualität des Passworts signalisiert<br />

– grün ist gut.<br />

Konfiguration im Detail<br />

Es folgt eine Zusammenfassung der Einstellungen,<br />

die Sie übernehmen können –<br />

alternativ klicken Sie auf die Einträge zu<br />

Zeitzone, Land, Bootmanager, aktivierten<br />

Diensten, verschiedenen Hardwarekomponenten,<br />

Netzwerk und Sicherheit. Danach<br />

gibt Ihnen der Installer die Gelegenheit,<br />

Updates aus dem Internet herunterzuladen:<br />

Diesen Schritt können Sie zunächst<br />

überspringen und später aus dem<br />

laufenden System heraus die Aktualisierungen<br />

einspielen. Nun gratuliert Mageia<br />

zur erfolgreich abgeschlossenen Installation,<br />

und der Rechner bootet neu.<br />

Anders als bei OpenMandriva stört eine<br />

noch eingelegte Mageia-DVD nicht, denn<br />

hier gibt es im Bootmenü einen Eintrag<br />

Von der Festplatte starten. Wählen Sie<br />

diesen aus, erscheint der neue Mageia-<br />

Bootmanager, in dem Sie zwischen Ma-<br />

Abb. 5: OpenMandriva verwendet als Desktop KDE, hat aber das<br />

Startmenü durch eine bildschirmfüllende Startseite ersetzt.<br />

Abb. 6: Die Mageia-DVD lässt Sie schon in Bootmenü die Sprache<br />

und die Auflösung wählen.<br />

34 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Heft-DVD: Mageia, OpenMandriva<br />

Aktuell<br />

Abb. 7: Während OpenMandriva automatisch KDE installiert, haben<br />

Sie bei Mageia die Wahl zwischen KDE und Gnome.<br />

Abb. 8: Mageias KDE-Installation besitzt ein klassisches, aufklappendes<br />

Startmenü, Kickoff können Sie aber auch verwenden.<br />

geia 4 starten und Microsoft Windows<br />

starten wählen können. Wenn Mageia<br />

fertig gebootet hat, können Sie sich anmelden<br />

und den KDE-Desktop verwenden<br />

(Abbildung 8).<br />

Fazit<br />

Wenn Sie einer der beiden Anleitungen<br />

gefolgt sind, haben Sie nun eine funk-<br />

tionierende Installation von OpenMandriva<br />

oder Mageia. Im Artikel ab Seite<br />

106 finden Sie einige Hinweise zu Besonderheiten<br />

der Distributionen; bei<br />

OpenMandriva ist hier vor allem der<br />

Unity-ähnliche Programmstarter interessant,<br />

den Sie aber auch abschalten und<br />

durch ein klassisches KDE-Startmenü<br />

ersetzen können. (hge)<br />

n<br />

Infos<br />

[1] OpenMandriva: http:// openmandriva.​<br />

org/ (http:// ezlx. de/ e2v1)<br />

[2] Mageia: https:// www. mageia. org/ de/<br />

(http:// ezlx. de/ e2v2)<br />

[3] UEFI-Artikel: Hans-Georg Eßer, „Dual-<br />

Boot mit Windows 8“, <strong>EasyLinux</strong> 02/​<br />

2013, S. 34 ff., http:// linux‐community.​<br />

de/ 28392 (http:// ezlx. de/ e2v3)


Titel<br />

Linux: <strong>Einfach</strong> <strong>besser</strong><br />

mj-foto, Fotolia<br />

Warum Linux – fast immer – <strong>besser</strong> als Windows ist<br />

Linux: <strong>Einfach</strong> <strong>besser</strong><br />

Hans-Georg Eßer<br />

Haben Sie sich schon für den Umstieg auf Linux entschieden? Oder brauchen Sie noch<br />

Argumente für unentschlossene Freunde und Kollegen? Im Schwerpunkt dieser Ausgabe<br />

geht es um Gründe, aus denen Linux <strong>besser</strong> als andere Betriebssysteme ist.<br />

Über das beste Betriebssystem zu<br />

streiten, ist ein weit verbreitetes<br />

Hobby, und das Internet ist voll<br />

von hitzigen Diskussionen, in denen jeder<br />

Teilnehmer eine Reihe von Argumenten<br />

aufführt, warum das System seiner Wahl<br />

das einzig wahre ist und alle, die etwas anderes<br />

verwenden, fehlgeleitet sind. Wir bei<br />

<strong>EasyLinux</strong> sind natürlich parteiisch und<br />

wissen genau, warum wir Linux und nicht<br />

einem anderen Betriebssystem den Vorzug<br />

geben. Für alle, die noch unentschlossen<br />

sind, gibt es auf den folgenden Seiten ein<br />

paar Highlights. Wenn Sie bereits mit Linux<br />

arbeiten, dann erhalten Sie damit Argumentationshilfen<br />

für Diskussionen im<br />

Freundes- oder Kollegenkreis, und falls Sie<br />

bisher nur überlegen, es mal mit Linux zu<br />

versuchen, finden Sie hier vielleicht den<br />

letzten benötigten Impuls.<br />

Die Aussage „Linux ist <strong>besser</strong> als Windows“<br />

(oder: „Linux ist <strong>besser</strong> als OS X“)<br />

klingt etwas marktschreierisch und ist<br />

auch zu pauschal, denn es kommt immer<br />

auf den einzelnen Anwender an. Wer einen<br />

Computer kauft, um damit Windows-<br />

Programme in der von Microsoft entwickelten<br />

Programmiersprache C# zu<br />

schrei ben, ist mit einer Linux-Installation<br />

schlecht beraten, und das gilt in gleicher<br />

Weise auch für verschiedene andere spezielle<br />

Einsatzzwecke eines PCs. Apple-<br />

Kunden, die ihre Macs für Desktop-Publishing<br />

mit Adobe InDesign oder QuarkX-<br />

Press verwenden, würde eine Linux-Installation<br />

auf dem MacBook ebenfalls<br />

nicht glücklich machen.<br />

Die Mehrheit der Computeranwender (egal,<br />

ob PC oder Mac) setzt ihre Rechner aber in<br />

den folgenden klassischen Bereichen ein:<br />

l Internet: Der Rechner muss Webseiten<br />

schnell, kompatibel und sicher<br />

anzeigen können und den Zugriff auf<br />

E-Mails ermöglichen; eventuell kommen<br />

noch Chats und Videotelefonate,<br />

etwa über Skype, hinzu. Speziellere<br />

Internetdienste, z. B. Filesharing,<br />

Usenet-News und andere sind da<br />

schon deutlich seltener gefragt.<br />

l Office: Hier geht es meist um Briefe<br />

und einfache Tabellen. Längere<br />

Textdokumente (wie Bücher und<br />

Abschlussarbeiten) oder programmgesteuerte<br />

Tabellen (mit Makros)<br />

benötigt nur eine Minderheit der<br />

Anwender, und das klassisch zu Officepaketen<br />

gehörende Präsentationsprogramm<br />

(PowerPoint, LibreOffice<br />

Impress) wird auch auf den meisten<br />

Rechnern selten bis nie gestartet.<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Linux: <strong>Einfach</strong> <strong>besser</strong><br />

Titel<br />

l Multimedia: Fotos und Videos vom<br />

Handy oder von der Digital- oder Videokamera<br />

werden auf dem Rechner<br />

archiviert und vielleicht bearbeitet,<br />

ein MP3-Player kümmert sich um die<br />

digitale Musiksammlung; wer genug<br />

Zeit hat, der liest vielleicht seine<br />

Musik-CDs aus, um die Titel auch auf<br />

dem PC verfügbar zu haben.<br />

l Spiele: Hier hat es in den letzten<br />

Jahren eine Verlagerung gegeben: weg<br />

vom PC, hin zu spezialisierten Spielekonsolen<br />

und auch zu Smartphones<br />

(und Tablets). Anfang des Jahres wurde<br />

bekannt, dass es die World Cyber<br />

Games (eine Art Olympiade der Computerspieler)<br />

2014 erstmals nicht mehr<br />

geben wird [1]: Sie bot internationale<br />

Wettkämpfe in klassischen PC-Spielen.<br />

Für die ersten drei Bereiche ist Linux<br />

schon seit vielen Jahren eine vollwertige<br />

Alternative zu Windows. Das gilt sowohl<br />

für die Standardaufgaben als auch für die<br />

seltener nötigen Arbeiten. Beim Thema<br />

Netzwerk liegt Linux ganz weit vorne,<br />

denn das Internet ist in einer Unix-Welt<br />

entwickelt worden, in der es Windows<br />

noch gar nicht gab [2]. Erst 1992 wurde<br />

Windows (in der Version „Windows 3.11<br />

for Workgroups“) überhaupt Internet-fähig<br />

– immerhin rechtzeitig zur Erfindung<br />

des Webbrowsers (Abbildung 1).<br />

Lediglich beim Thema Spiele hatte Linux<br />

lange Probleme, und während hier die<br />

Relevanz von PCs als Spieleplattform abnimmt,<br />

wird Linux gleichzeitig interessanter<br />

– nicht zuletzt, seit Valve seinen<br />

Spieleshop Steam auf Linux ausgeweitet<br />

hat [3] und Linux-basierte Spielekonsolen<br />

entwickelt werden.<br />

Abb. 1: So sah einer der ersten grafikfähigen Webbrowser auf einem NeXT-Rechner aus<br />

– das Internet ist eine Erfindung, die aus der Unix-Welt kommt.<br />

Gibt es Dinge, für die keine Linux-Programme<br />

erhältlich sind? Ja, z. B. werden<br />

Sie keine Linux-Anwendung finden, mit<br />

der Sie Ihre Steuererklärung bearbeiten<br />

können. Aber das ist eine Spezialaufgabe,<br />

der man sich einmal im Jahr widmet, und<br />

das Fehlen eines dafür passenden Programms<br />

muss niemanden vom Linux-Einsatz<br />

abhalten – schließlich erlaubt Linux<br />

die Parallelinstallation, ergänzt also auf<br />

Wunsch eine bereits installierte Windows-Version,<br />

so dass Sie beim Rechnerstart<br />

auswählen können, ob Sie Linux<br />

oder Windows nutzen möchten. Daneben<br />

bieten virtuelle Maschinen die Möglichkeit,<br />

eine vollständige Windows-Installation<br />

in einem Fenster unter Linux laufen<br />

zu lassen [4] (Abbildung 2).<br />

Umstieg ist möglich – aber auch nötig?<br />

Wenn es also für einen Großteil der Anwender<br />

heute möglich ist, auf dem PC<br />

Windows durch Linux zu ersetzen, dann<br />

bleibt noch die Frage, warum sie das tun<br />

sollten – schließlich werden die meisten<br />

PCs mit einem vorinstallierten Windows<br />

ausgeliefert, und eine Linux-Installation<br />

bedeutet zunächst einen gewissen Aufwand.<br />

In unserer Titelstrecke tragen wir<br />

einige Argumente für den Umstieg zusammen,<br />

die alle dafür sprechen, dass Linux<br />

nicht nur genauso gut, sondern eben<br />

<strong>besser</strong> als Windows ist.<br />

Ein ganz aktueller Grund für den Umstieg<br />

auf Linux ist der im April auslaufende<br />

Support für Windows XP (Abbildung 3):<br />

Nach dem Stichtag wird es keine Updates<br />

mit Fehlerbehebungen mehr geben, und<br />

die alte Windows-Version ist noch weit<br />

verbreitet – unter anderem, weil sie geringere<br />

Anforderungen an den Rechner als<br />

Windows Vista/​7/​8 stellt. Wer auf XP<br />

nicht verzichten kann, der findet im Artikel<br />

ab Seite 64 Hinweise, wie man XP in<br />

einer virtuellen Maschine trotz der beendeten<br />

Unterstützung ohne Sicherheitsprobleme<br />

weiter verwenden kann.<br />

(Quelle: Tim Berners-Lee/​CERN)<br />

Abb. 2: Wer sich für Linux entscheidet, der muss auf Windows nicht verzichten: In einer<br />

virtuellen Maschine darf das alte System weiter leben.<br />

Entscheidungsfreiheit<br />

Linux und Windows erscheinen regelmäßig<br />

in aktualisierten Versionen: Neue Li-<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

37


Titel<br />

Linux: <strong>Einfach</strong> <strong>besser</strong><br />

Abb. 3: Feierabend für Windows XP – Microsoft fordert zum Umstieg auf eine Nachfolgerversion<br />

auf.<br />

nux-Distributionen sind dabei deutlich<br />

häufiger als Windows-Updates. Dabei ändert<br />

sich oft die Art und Weise, wie die<br />

grafische Oberfläche zu bedienen ist – selten<br />

zur Freude der Anwender. Vor allem<br />

Windows 8 (und auch 8.1) mit seinem Abschied<br />

vom Startmenü und dem ungewohnten<br />

Mischbetrieb von klassischem<br />

Desktop und Tablet-Oberfläche auf dem<br />

PC hat viele langjährige Windows-Fans erzürnt.<br />

Die meisten bleiben aktuell bei Windows<br />

7 oder denken über Alternativen<br />

nach. Die einzigen Kandidaten, die hier in<br />

Frage kommen, sind Apples OS X und Linux.<br />

OS X scheidet dabei aber häufig direkt<br />

wieder aus, weil es sich auf klassischen<br />

PCs nicht (oder nur sehr umständlich<br />

und unter Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen)<br />

einrichten lässt. Für<br />

Linux gibt es diese Hürde nicht, denn es<br />

läuft auf praktisch jedem Windows-PC.<br />

Bei Windows haben Sie immer nur zwei<br />

Möglichkeiten: Sie können auf die neue<br />

Version umsteigen und die Änderungen<br />

hinnehmen, oder Sie bleiben bei Ihrer alten<br />

Version und müssen dann auf neue<br />

Features verzichten. Das betrifft aktuell<br />

besonders Benutzer von Windows XP<br />

(siehe oben).<br />

Linux-Anwender sehen sich nach einem<br />

Update auch oft mit einer neuen Benutzeroberfläche<br />

konfrontiert, doch die gute Nachricht<br />

ist hier: Niemand zwingt Sie, mit dem<br />

neuen Desktop zu arbeiten, denn Sie können<br />

über die Paketverwaltung einfach einen<br />

anderen Desktop nachinstallieren. Im Idealfall<br />

sieht danach die Oberfläche wieder wie<br />

vorher aus – oder zumindest sehr ähnlich.<br />

Ein besonders schönes Beispiel ist hier<br />

KDE: Das K Desktop Environment ist einer<br />

von vielen Desktops für Linux und zumindest<br />

im deutschsprachigen Raum die beliebteste<br />

Linux-Oberfläche; doch haben die<br />

KDE-Entwickler beim großen Versionssprung<br />

von 3.x auf 4.x so viele Eigenschaften<br />

geändert, dass sich eine kleine Fangemeinde<br />

rund um Version 3.x gebildet<br />

hat, welche die Änderungen nicht mag<br />

und beim alten Desktop bleiben möchte.<br />

Da das KDE-Team keine Aktualisierungen<br />

der Version 3.x bietet, hat sich darum mit<br />

dem Trinity Desktop Environment [5] eine<br />

Gruppe von Entwicklern zu einem Team<br />

zusammengeschlossen, das KDE 3 unter<br />

dem neuen Namen Trinity Desktop am Leben<br />

hält (Abbildung 4). Nun gibt es passende<br />

Pakete nicht unbedingt immer sofort<br />

für die allerneusten Distributionsversionen,<br />

aber Anwender müssen auch nicht<br />

mit uralten Linux-Systemen arbeiten, um<br />

KDE 3 weiter nutzen zu können. Im Artikel<br />

ab Seite 71 lesen Sie, wie Sie KDE 3<br />

zum Laufen bekommen.<br />

Jetzt könnte es sein, dass Ihnen weder die<br />

Optik von KDE 4 noch die der älteren Version<br />

3 gefällt – kein Problem: Mit Unity,<br />

Gnome, Cinnamon, Mate, Xfce und LXDE<br />

gibt es weitere populäre Desktop alternativen<br />

[6], und wer experimentierlustig<br />

ist, der findet noch diverse Windowmanager,<br />

die ebenfalls eine komfortable Oberfläche<br />

auf den Monitor bringen. Je nach<br />

Geschmack der jeweiligen Entwicklergruppen<br />

sind die verschiedenen Desktops<br />

unterschiedlich stark konfigurierbar. So<br />

kann sich jeder Linux-Anwender ein System<br />

zusammenstellen, das exakt seinen<br />

Vorstellungen entspricht: Wer auch die<br />

letzten Details konfigurieren will, der findet<br />

genauso das passende Tool wie Anwender,<br />

die lieber bei den Voreinstellungen<br />

bleiben und einen übersichtlichen<br />

Einstellungsdialog bevorzugen.<br />

Nochmal zum Vergleich: Bei Windows<br />

gibt es immer genau eine Option, wie der<br />

Desktop aussehen darf – konfigurieren<br />

können Sie da lediglich das Hintergrundbild,<br />

die Position der Startleiste und die<br />

Icons auf dem Desktop, Ende. OS X ist<br />

hier auch nicht <strong>besser</strong>. Zwar ist die Oberfläche<br />

generell etwas brauchbarer als die<br />

von Windows (so können Sie z. B. unter<br />

OS X wie bei Linux-Desktops mehrere Arbeitsflächen<br />

verwenden, auf die Sie die<br />

Fenster verteilen), aber auch hier müssen<br />

Sie mit den Vorgaben leben, die sich die<br />

Apple-Entwickler ausgedacht haben.<br />

Abb. 4: Klassischer Desktop gewünscht? Das Trinity Desktop Environment pflegt die<br />

alte KDE-Version 3.x weiter.<br />

38 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Linux: <strong>Einfach</strong> <strong>besser</strong><br />

Titel<br />

Abb. 5: Programme installieren? Wählen Sie einfach in der Paketverwaltung alles aus,<br />

was Sie benötigen, und installieren Sie dann in einem Rutsch (hier unter OpenSuse).<br />

Nun kann ja jeder, der sich an die Oberfläche<br />

seines Rechners gewöhnt hat, einfach<br />

entscheiden, diese Version ewig weiter zu<br />

verwenden – nur tauchen dann leider nach<br />

einer Weile Anwendungen auf, die auf der<br />

alten Betriebssystemversion nicht mehr arbeiten,<br />

und neue PCs sind auch nicht mehr<br />

mit sehr alten Windows-Versionen erhältlich.<br />

Windows XP auf einem nagelneuen<br />

PC zu installieren, ist eine Herausforderung<br />

– Stichwort: Treiber. Unter Linux spricht<br />

nichts dagegen, eine alte Distributionsversion<br />

weiter zu verwenden, aber den Betriebssystemkern<br />

aktuell zu halten und damit<br />

weiter von Ver<strong>besser</strong>ungen an Linux<br />

selbst zu profitieren. Die dafür nötigen<br />

Schritte überfordern zwar Linux-Einsteiger,<br />

aber sie sind machbar. Windows und OS X<br />

bieten diese Möglichkeit nicht.<br />

Alles aus einer Hand<br />

Wenn Sie einen neuen PC mit vorinstalliertem<br />

Windows kaufen, finden Sie darauf<br />

in der Regel bereits diverse Anwendungen,<br />

z. B. einen 30 Tage lang funktionierenden<br />

Virenscanner (der danach nur<br />

weiterarbeitet, wenn Sie eine Lizenz kaufen)<br />

oder eine Trial-Version von Microsoft<br />

Office. Gelegentlich gibt es auch einen<br />

modifizierten Webbrowser, dessen Lesezeichenliste<br />

mit Werbung für den PC-Hersteller<br />

und Partnerunternehmen vollgestopft<br />

wurde. Was meistens fehlt, sind<br />

ein gescheites Mailprogramm, ein dauerhaft<br />

und kostenlos verwendbares Officepaket,<br />

ein gutes Grafikprogramm und diverse<br />

weitere Tools, die Sie erst aus dem<br />

Internet nachinstallieren müssen. Das<br />

läuft dann meist so: 1) Programmwebseite<br />

suchen, 2) Installer-Anwendung herunterladen<br />

(dabei aufpassen, keine betrügerische<br />

Webseite zu erwischen, die für die<br />

Software Geld verlangt oder nervige Adware<br />

automatisch mitinstalliert), 3) den<br />

Installer starten und festlegen, wie und<br />

wo das Programm zu installieren ist.<br />

Diese drei Schritte wiederholen Sie für jedes<br />

benötigte Programm, denn es gibt leider<br />

keine Komplettpakete, die mehrere<br />

Anwendungen gleichzeitig unter Windows<br />

einrichten. Genauso umständlich ist<br />

übrigens auch das Entfernen von Windows-Software:<br />

Über die Liste installierter<br />

Anwendungen wählen Sie eine einzelne<br />

Anwendung aus, worauf Sie die Deinstallationsroutine<br />

für dieses Programm starten<br />

können.<br />

Die meisten Windows-Anwender teilen zudem<br />

ein obskures Hobby: Ähnlich wie<br />

beim Frühjahrsputz wird auch ein Windows-Rechner<br />

einmal im Jahr geputzt,<br />

sprich: Der PC erhält eine frische Windows-Installation,<br />

weil die Registry mit so<br />

vielen Mülleinträgen überfüllt ist, dass der<br />

Rechner unterträglich langsam startet. Und<br />

nach dieser frischen Installation ist natürlich<br />

was fällig? Richtig, das oben beschriebene<br />

Prozedere, um die ganze benötigte<br />

Software wieder auf den PC zu bekommen.<br />

Ganz anders bei Linux: Schon nach einer<br />

Basisinstallation finden Sie eine große<br />

Menge an essenzieller Software vorinstalliert<br />

auf dem PC – und das nicht in Adware-verseuchter<br />

oder nur eingeschränkt<br />

nutzbarer Form, sondern brauchbare Anwendungen.<br />

Im Windows-Lager verwendet<br />

man dafür gerne den Begriff „Vollversion“,<br />

der unter Linux selten zu hören ist,<br />

weil die Linux-Distributionen nur Vollversionen<br />

enthalten: von Tausenden Programmen,<br />

vielfach erprobt und bewährt.<br />

Wenn nach einer Standardinstallation<br />

nicht alle Programme eingerichtet sind,<br />

die Sie benötigen, ist auch das Nachziehen<br />

weiterer Programme eine Erfahrung,<br />

die Windows-Anwendern die Augen öffnet:<br />

Über die integrierte Paketverwaltung<br />

(vergleichbar etwa mit den App Stores<br />

von Android und iOS) können Sie bequem<br />

weitere Anwendungen nachrüsten<br />

(Abbildung 5). Sie müssen dann nur einmal<br />

bestätigen, dass Sie diese Softwareauswahl<br />

installieren wollen, und der<br />

Rest erledigt sich von selbst. Nach Abschluss<br />

der Arbeiten finden Sie dann im<br />

Startmenü etliche neue Einträge.<br />

Auch die Wartung des Systems über Updates<br />

ist unter Linux deutlich komfortabler.<br />

Während viele Windows-Programme<br />

beim Start über neue Versionen informieren<br />

und ein (manuelles) Update anbieten,<br />

behält Linux den Überblick über alle installierten<br />

Anwendungen und schlägt automatisch<br />

vor, sämtliche verfügbaren Updates<br />

einzuspielen (Abbildung 6). Das<br />

betrifft nicht nur Anwendungsprogramme,<br />

sondern auch Systemtools und<br />

den Betriebssystemkern (den Kernel).<br />

Und nichts davon wird Ihnen aufgezwungen:<br />

Wenn Sie keine Updates einspielen<br />

wollen, lassen Sie es, und wenn Sie den<br />

Computer herunterfahren wollen, funktioniert<br />

das immer. Den vielleicht schrecklichsten<br />

Dialog aus der Windows-Welt,<br />

der Ihnen beim Herunterfahren „Windows<br />

installiert Updates – bitte schalten<br />

Abb. 6: Über Ubuntus Software-Aktualisierungen<br />

spielen Sie mehrere Updates<br />

gleichzeitig ein.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

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39


Titel<br />

Linux: <strong>Einfach</strong> <strong>besser</strong><br />

Sie den Computer nicht aus“<br />

sagt und erfolgreich einen sofortigen<br />

Neustart verhindert<br />

(Abbildung 7), werden Sie<br />

unter Linux niemals sehen.<br />

Auch der Umstieg auf eine neue<br />

Distributionsversion (etwa von<br />

OpenSuse 12.3 auf 13.1) ist unter<br />

Linux problemlos und auf<br />

Wunsch sogar im laufenden Betrieb<br />

möglich. Auch wenn das<br />

Update der Software bei dieser umfassenden<br />

Renovierung abgeschlossen ist, zwingt<br />

Linux Sie nicht zum sofortigen Neustart; Sie<br />

entscheiden selbst, wann Sie neu booten<br />

(und damit den neuen Betriebssystemkern<br />

in Betrieb nehmen) wollen.<br />

Abb. 7: Unter Windows sagt das Betriebssytem, wann die Zeit<br />

fürs Ausschalten und für einen Neustart gekommen ist. Bei Linux<br />

entscheiden Sie.<br />

Warum neu starten?<br />

Rechnerneustarts sind sowieso eine verrückte<br />

Windows-Marotte. Nicht nur automatische<br />

Updates vom Microsoft-Server erzwingen<br />

einen Reboot, oft reicht es schon,<br />

ein neues USB-Gerät anzuschließen und<br />

über die mitgelieferte Treiber-CD die Software<br />

einzuspielen, um einen Rechnerneustart<br />

auszulösen. Das bedeutet jedesmal,<br />

alle laufenden Anwendungen mit darin<br />

eventuell geöffneten Dokumenten zu<br />

schließen, den Rechner herunterzufahren<br />

und dabei vielleicht noch das Einspielen<br />

von Windows-Updates abzuwarten, um<br />

dann nach dem Neustart alle vorher verwendeten<br />

Programmfenster erneut zu öffnen<br />

– was für eine Zeitverschwendung.<br />

Ganz große Kunst sind die automatisch<br />

startenden Updates mit anschließendem<br />

Neustart. Das<br />

Szenario: Sie schalten morgens<br />

den Computer ein und<br />

starten diverse Anwendungen.<br />

Darin öffnen Sie etliche Dokumente,<br />

Webseiten etc. und haben<br />

nun die für den Tag benötigte<br />

Arbeitsumgebung startklar.<br />

Sie belohnen sich mit einem<br />

frischen Kaffee, doch bei<br />

der Rückkehr sehen Sie voll<br />

Entsetzen, dass Windows gerade<br />

neu bootet und all Ihre<br />

bisherigen Aktionen vergebens<br />

waren. Was ist passiert?<br />

Windows hat automatisch ein<br />

Update gestartet und nach Abschluss<br />

einen Dialog eingeblendet,<br />

dass es in Kürze neu<br />

starten wird. Leider waren Sie<br />

da gerade nicht am Rechner –<br />

schade. Windows-Profis wissen,<br />

wie man den erzwungenen Neustart<br />

abbrechen kann, aber dafür muss man<br />

halt vor Ort sein.<br />

Wenn Sie unter Linux ein Gerät erstmals<br />

einstöpseln, wird es automatisch konfiguriert,<br />

und dann können Sie es nutzen, fertig.<br />

Sie spielen Updates ein, wann es Ihnen<br />

gefällt, und Sie booten auch nur,<br />

wenn Sie das wollen.<br />

Strom ist heute zu teuer, um PCs dauerhaft<br />

durchlaufen zu lassen, darum fahren die<br />

meisten Anwender ihren Computer am<br />

Abend herunter, wenn sie ihn nicht mehr<br />

benötigen. Das können Sie mit Linux auch<br />

machen, dabei aber einen Suspend-Modus<br />

nutzen, der beim nächsten Rechnerstart<br />

den Ursprungszustand wiederherstellt. Bei<br />

Windows gibt es das auch (dort heißt es<br />

Ruhezustand), aber Suspend und Wiederaufwachen<br />

bilden zusammen keinen echten<br />

Neustart, so dass der für Windows nötige<br />

„Aufräumeffekt“ damit nicht erreicht<br />

wird. Linux müssen Sie im Normalfall nie<br />

herunterfahren, die einzige Ausnahme ist<br />

das Einspielen eines Kernel-Updates, mit<br />

Abb. 8: Auf diesem elf Jahre alten IBM Thinkpad T30 mit<br />

512 MByte RAM startete die aktuelle Linux-Distribution Xubuntu<br />

13.10 ohne Probleme.<br />

dem Sie den Betriebssystemkern<br />

aktualisieren – da hilft zur<br />

Zeit auch bei Linux nur ein<br />

Neustart. (Es gibt mit Ksplice<br />

[7] und Kgraft [8] schon technische<br />

Möglichkeiten, selbst den<br />

Kern ohne Neustart im laufenden<br />

Betrieb auszutauschen,<br />

diese werden aber von den Distributionen<br />

noch nicht genutzt.)<br />

Alte Rechner<br />

Schon ein Klassiker ist der Satz, dass Linux<br />

Sie vor dem Neukauf eines teuren Rechners<br />

bewahren kann: Ältere Hardware, die<br />

für Windows 7 oder 8 nicht leistungsstark<br />

genug ist, lässt sich mit Linux wiederbeleben.<br />

Je nach Alter des Geräts kann es sinnvoll<br />

sein, statt KDE auf einen weniger ressourcenhungrigen<br />

Desktop zu setzen (Abbildung<br />

8), und wenn die Maschine sehr<br />

wenig Hauptspeicher und eine langsame<br />

CPU hat, wird wohl auch LibreOffice nicht<br />

zufriedenstellend laufen. Aber es gibt auch<br />

einfachere Textverarbeitungen und<br />

schlanke Webbrowser und Mailprogramme,<br />

die auf Altgeräten völlig problemlos<br />

laufen. Lediglich Rechner mit einem<br />

80386-Prozessor (1985) oder einer noch älteren<br />

CPU sind nicht mehr Linux-kompatibel,<br />

aber wenn Sie noch ein altes Schätzchen<br />

aus dieser PC-Generation besitzen,<br />

können Sie dafür eine ältere Linux-Version<br />

auftreiben, die noch damit zurechtkommt.<br />

Weniger als ein 80386 darf es allerdings<br />

wirklich nicht sein, die Intel-Prozessoren<br />

8086 und 80286 (PC und PC-<br />

AT) waren nie Linux-kompatibel.<br />

Das sind aber auch Extremszenarien.<br />

Wahrscheinlicher<br />

ist, dass auf dem Dachboden<br />

ein ausgemusterter PC mit<br />

Windows XP steht, der den<br />

Kompatibilitätstest für Windows<br />

Vista, 7 oder 8 nicht bestanden<br />

hat – der ist perfekt für<br />

den Linux-Einsatz geeignet. Am<br />

besten ist dennoch auch für Linux<br />

ein aktueller PC mit einem<br />

64-bittigen Prozessor, der die<br />

Installation eines 64-Bit-Linux<br />

erlaubt: Dann müssen Sie beim<br />

Linux-Einsatz auf nichts verzichten.<br />

Linux-Distributionen<br />

Eine wesentliche Komponente<br />

des Linux-Erfolgskonzepts sind<br />

die zahlreichen Linux-Distribu-<br />

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Titel<br />

Linux: <strong>Einfach</strong> <strong>besser</strong><br />

tionen: So gibt es etwa OpenSuse, Ubuntu<br />

(inkl. Kubuntu, Xubuntu und Lubuntu),<br />

Fedora, Debian, Linux Mint, OpenMandriva/​Mageia<br />

(siehe Artikel ab Seite 106)<br />

und etliche weitere Alternativen. Jede der<br />

Distributionen bündelt den Linux-Kern mit<br />

einer bunten Mischung von Anwendungen,<br />

hat sich für einen Standarddesktop<br />

entschieden und integriert eine Installationsroutine.<br />

Manchmal wird genau die<br />

Aufsplittung in verschiedene Distributionen<br />

als negativer Aspekt betrachtet, weil<br />

es dadurch nicht „das eine Linux“ gibt und<br />

nötige Vorgehensweisen für die Installation<br />

von Soft- oder Hardware je nach eingesetzter<br />

Distribution verschieden sind.<br />

Doch ist die Vielfalt kein Mangel, sondern<br />

eine Stärke. Die Chance, dass Ihnen die<br />

Standardeinstellungen von wenigstens einer<br />

Linux-Distribution richtig gut gefallen,<br />

ist doch deutlich größer, als dass Sie<br />

die eine verfügbare Konfiguration von<br />

z. B. Windows 8 mögen. Manchmal begeben<br />

sich auch Linux-Distributoren auf einen<br />

Weg, den viele Anwender als Irrweg<br />

empfinden; so hat etwa die Einführung<br />

der neuen Ubuntu-Oberfläche Unity zu<br />

viel Kritik geführt, und auch die Integration<br />

von kommerziellen Angeboten in die<br />

Suchfunktion gefällt nicht jedem. Die<br />

Antwort darauf kam schnell: Mit Linux<br />

Mint entstand eine neue Linux-Distribution,<br />

die auf Ubuntu basiert (also nicht jedes<br />

Rad neu erfinden muss), aber auf einen<br />

klassischen Desktop setzt. Linux<br />

Mint konnte in der Beliebtheitsliste sogar<br />

an Ubuntu vorbeiziehen und steht seit einiger<br />

Zeit auf Platz 1 der Distrowatch.<br />

com-Charts (Abbildung 9). Die Abbildung<br />

der Bestenliste haben wir übrigens<br />

hinter Platz 10 abgeschnitten; es geht<br />

noch weiter bis Platz 291, wobei hier<br />

nicht nur Linux-Distributionen, sondern<br />

Abb. 10: E-Mails sind nur sicher, wenn Sie diese verschlüsseln<br />

– mit GnuPG oder S/MIME. Die gelben Symbole<br />

rechts unten zeigen: Thunderbird verschickt diese<br />

Nachricht signiert und verschlüsselt.<br />

Abb. 9: Auf Distrowatch.com steht Linux Mint seit Längerem auf Platz 1, deutlich vor<br />

der zweitplatzierten Distribution Ubuntu.<br />

auch Linux-ähnliche Systeme, wie Free-<br />

BSD oder OpenBSD, enthalten sind, die<br />

sich Anwendern ähnlich wie Linux präsentieren,<br />

aber einen anderen Betriebssystemkern<br />

(Kernel) verwenden.<br />

Nicht erwähnt haben wir hier die zahlreichen<br />

Spezialdistributionen, die keinen normalen<br />

Desktop zur Verfügung stellen, sondern<br />

für besondere Einsatzgebiete gedacht<br />

sind. So gibt es viele Distributionen, die<br />

etwa aus dem PC einen Router, einen digitalen<br />

Videorekorder, ein Mediacenter oder<br />

eine Netzwerkfestplatte machen.<br />

Viren und anderes Ungeziefer<br />

Das Thema Virenscanner tauchte im Text<br />

bereits auf, im Zusammenhang mit kostenpflichtigen<br />

Aktualisierungen der Virensignaturen.<br />

Windows ist und bleibt<br />

das Angriffsziel Nummer eins von Virenentwicklern,<br />

was u. a. an der weiten Verbreitung<br />

von Windows liegt. Doch auch<br />

wenn sich die Lage hier gerade ändert<br />

und z. B. Linux-basierte Chromebooks<br />

und Apple-Rechner Marktanteile gewinnen,<br />

kommt ein zweiter wichtiger Punkt<br />

hinzu, der Sie wirksam schützt: Unter Linux<br />

haben normale Anwender keine<br />

Schreibrechte für Systemverzeichnisse,<br />

wie etwa /bin, in denen die Software<br />

liegt. Das bedeutet: Selbst wenn Virenentwickler<br />

Linux als interessante Plattform<br />

entdecken sollten, bleiben<br />

viele klassische Angriffsszenarien<br />

ausgeschlossen,<br />

weil die Zugriffsrechte-Verwaltung<br />

unter Linux hier<br />

einen wirksamen Riegel<br />

vorschiebt. Es gibt generell<br />

auch Schadsoftware für Linux,<br />

eine Übersicht bietet<br />

die englischsprachige Wikipedia-Seite<br />

zum Thema<br />

[9], aber hier geht es in der<br />

Regel um Angriffe auf Linux-Server,<br />

z. B. solche,<br />

auf denen ein Apache-<br />

Webserver läuft.<br />

Warum gibt es trotzdem Virenscanner für<br />

Linux? Diese Programme schützen nicht<br />

Linux-Systeme, sondern Windows-Rechner<br />

im selben Netzwerk – oft werden Linux-Rechner<br />

als netzwerkinterne Mailserver<br />

benutzt, und diese speichern dann<br />

z. B. E-Mails oder über Netzwerkfreigaben<br />

erreichbare Dateien von Windows-<br />

Anwendern. Virenscans auf solchen Linux-PCs<br />

sind sinnvoll, um Windows-Viren<br />

zu entdecken (und zu entfernen), bevor<br />

Windows-Anwender diese per Mailclient<br />

oder Dateifreigabe auf ihren Windows-PC<br />

kopieren und diesen dann infizieren.<br />

Wenn Sie ausschließlich mit Linux<br />

arbeiten und dabei die Grundregel beachten,<br />

nicht als Administrator root (sondern<br />

mit einem normalen Benutzerkonto) zu<br />

arbeiten, müssen Sie über das Virenthema<br />

nicht nachdenken.<br />

Besonders problematisch ist unter Windows<br />

übrigens der Standardbrowser Internet<br />

Explorer, von dessen Einsatz regelmäßig<br />

abgeraten wird. Zwar behebt<br />

Microsoft häufig Sicherheitslücken im<br />

Internet Explorer, aber es tauchen ständig<br />

neue auf. In den vergangenen Jahren<br />

hat darum das deutsche Bundesamt<br />

für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) mehrfach empfohlen, andere<br />

Browser zu verwenden. Linux-Anwender<br />

haben dieses Problem nicht: Es gibt<br />

keine Linux-Version des Internet Explorers;<br />

unter Linux ist Firefox das Standardprogramm.<br />

Geheimdienst hört mit<br />

Windows ist ein Produkt des US-amerikanischen<br />

Herstellers Microsoft, und die<br />

Softwarequellen (die Programmtexte)<br />

sind nicht verfügbar. Es gibt also keine<br />

Möglichkeit, den Quellcode auf das Vorhandensein<br />

von Überwachungskomponenten<br />

hin zu überprüfen. Das war<br />

schon immer ein Problem; seit den<br />

NSA-Enthüllungen ist aber viel mehr<br />

Anwendern bewusst, dass sie von Ausspähaktivitäten<br />

der US-Geheimdienste<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Linux: <strong>Einfach</strong> <strong>besser</strong><br />

Titel<br />

betroffen sein könnten. Die Vorstellung,<br />

dass im nun bekannten Umfang Kommunikation<br />

überwacht wird, fiel noch<br />

vor Kurzem in das Reich der Verschwörungstheorien,<br />

doch heute ist das Vertrauen<br />

erschüttert. In welchem Umfang<br />

arbeiten Unternehmen in den USA mit<br />

der NSA zusammen, und in welcher<br />

Software stecken Komponenten, die unbemerkt<br />

das Mikrofon oder die Webcam<br />

aktivieren oder Tastatureingaben protokollieren?<br />

Wir wissen es nicht, jedenfalls<br />

nicht bei Software, deren Quellen<br />

nicht frei erhältlich sind.<br />

Linux bietet hier wirksamen Schutz, denn<br />

der Linux-Quelltext ist offen und frei.<br />

Ohne auf die unterschiedliche Bedeutung<br />

der Begriffe „Open Source Software“ [14]<br />

und „Freier Software“ [15, 16] im Detail<br />

einzugehen, ist für das Vertrauen in die<br />

Software von entscheidender Bedeutung,<br />

dass Entwickler auf der ganzen Welt regelmäßig<br />

den Quellcode von Linux inspizieren<br />

– damit ist sichergestellt, dass sich<br />

keine Überwachungskomponenten oder<br />

Backdoors (die ungewollten Zugriff auf<br />

Ihren Rechner erlauben) im System befinden.<br />

Vollständige Sicherheit ist aber nur<br />

garantiert, wenn Sie auch bei der Auswahl<br />

der eingesetzten Software darauf<br />

achten, nur quelloffene Programme zu<br />

verwenden. Nutzen Sie unter Linux z. B.<br />

Skype für Videochats, setzen Sie damit<br />

wieder Software ein, deren Quellcode<br />

nicht überprüfbar ist.<br />

Gegen das Abhören von E-Mails, die Sie<br />

im Klartext übertragen, hilft aber auch<br />

Linux nicht: Sobald die Nachricht Ihren<br />

Rechner verlässt, spielt es keine Rolle<br />

mehr, welches Betriebssystem Sie verwenden.<br />

Hier hilft nur Verschlüsselung,<br />

zum Beispiel mit GnuPG oder S/​MIME<br />

[10] (Abbildung 10).<br />

Ausblick<br />

In den folgenden Artikeln gehen wir auf<br />

einige Spezialthemen ein: In <strong>EasyLinux</strong><br />

konzentrieren wir uns ja auf den Desktop<br />

KDE, und darum geht es ab der folgenden<br />

Seite zunächst um einen Vergleich von<br />

KDE mit dem Windows-Desktop. Schon<br />

kleine Unterschiede bei der Fensterhandhabung<br />

und häufigen Aktionen wie<br />

Copy & Paste haben eine starke Auswirkung<br />

darauf, ob die Arbeit mit dem Rechner<br />

angenehm oder nervig ist. Das gilt vor<br />

allem für Intensivnutzer, die den ganzen<br />

Tag am PC sitzen und sich über jede unnötige<br />

Verzögerung ärgern.<br />

Danach wird es etwas technischer, ab<br />

Seite 52 betrachten wir, wie die Benutzerverwaltung<br />

und Rechtevergabe unter<br />

Windows und Linux zu unterschiedlichen<br />

Levels von Sicherheit führen.<br />

Haben wir einen Aspekt übersehen, bei<br />

dem Linux auftrumpfen kann? Wenn ja,<br />

schreiben Sie uns doch einen Leserbrief<br />

an redaktion@easylinux.de und verraten<br />

Sie uns, was Ihr Lieblingsfeature von Linux<br />

ist. (hge) <br />

n<br />

Wenn es mal kein Linux sein kann<br />

Nicht in jeder Situation kann man frei<br />

entscheiden, welches Betriebssystem<br />

man verwendet. Das gilt vor allem für<br />

Angestellte, denen der Arbeitgeber einen<br />

Rechner auf den Tisch stellt. Falls<br />

Sie hier nur einen Windows-Rechner<br />

oder einen Mac verwenden können,<br />

müssen Sie damit leben, können sich<br />

aber auch dann das Leben mit folgenden<br />

Punkten erleichtern:<br />

l Windows: Tools nachinstallieren – Das sicher<br />

schlechteste Szenario ist ein regulär<br />

konfigurierter Windows-PC, weil auf diesem<br />

etliche Werkzeuge fehlen, die in der<br />

Linux-Welt üblich sind. Einiges lässt sich<br />

nachinstallieren, z. B. viele praktische<br />

Shell-Tools (und die Shell Bash selbst).<br />

Dafür gibt es die Cygwin-Tools [11], deren<br />

Installation wir schon früher beschrieben<br />

haben [12]. Im Cygwin-Paket ist je nach<br />

Installationsart auch ein X-Server enthalten,<br />

mit dem Sie grafische Anwendungen<br />

zum Laufen bringen können, die Sie von<br />

Linux her kennen. Außerdem sollten Sie<br />

LibreOffice nachinstallieren, um Dokumente<br />

von Linux-PCs auch unter Windows<br />

verarbeiten zu können.<br />

l OS X ist auch ein Unix – Wenn Sie einen<br />

Mac verwenden, sind viele Programme aus<br />

der Linux-Welt bereits vorinstalliert. Starten<br />

Sie das Programm Terminal oder installieren<br />

Sie eine andere Terminal-Anwendung<br />

wie iTerm nach, können Sie sofort die<br />

Bash und viele der Shell-Tools verwenden.<br />

Da der OS-X-Betriebssystemkern Darwin<br />

[13] auf der Unix-Version FreeBSD basiert,<br />

funktionieren hier viele Dinge genauso wie<br />

bei Linux. Es bleibt der Nachteil, dass OS X<br />

keine quelloffene Software ist. Bei der täglichen<br />

praktischen Arbeit kommen Linux-<br />

Fans aber mit OS X deutlich <strong>besser</strong> zurecht<br />

als mit Windows. Wenn Sie also zwischen<br />

Windows und OS X wählen müssen, ist der<br />

Mac die <strong>besser</strong>e Entscheidung.<br />

Infos<br />

[1] World Cyber Games eingestellt: http://​<br />

www.​ongamers. com/ articles/<br />

world‐cyber‐games‐wcg‐to‐cease‐operat<br />

ing‐all‐tournaments‐and‐events‐in‐2014/​<br />

1100‐820/ (http:// ezlx. de/ e2d1)<br />

[2] Geschichte des Internets auf Wikipedia:<br />

http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Geschichte_<br />

des_Internets (http:// ezlx. de/ e2d2)<br />

[3] Steam-Spiele für Linux: http:// store.​<br />

steampowered. com/ browse/ linux/<br />

(http:// ezlx. de/ e2d3)<br />

[4] Artikel zu VirtualBox: Hans-Georg Eßer,<br />

Thomas Leichtenstern, „Virtuell reicht<br />

auch – Windows 8 als VM“, <strong>EasyLinux</strong><br />

02/​2013, S. 52 ff.,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 28393<br />

(http:// ezlx. de/ e2d4)<br />

[5] Trinity Desktop Environment:<br />

http:// www. trinitydesktop. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2d5)<br />

[6] Übersicht der wichtigsten Desktops:<br />

http:// wiki. ubuntuusers. de/ Desktop<br />

(http:// ezlx. de/ e2d6)<br />

[7] Wikipedia zu Ksplice: http:// en. wikipedia.​<br />

org/ wiki/ Ksplice (http:// ezlx. de/ e2d7)<br />

[8] News zu Kgraft: Markus Feilner, „No<br />

Reboot Update mit Suses Kgraft“, Linux-Magazin<br />

Online, http:// www. linuxmagazin.<br />

de/ NEWS/ No‐Reboot‐Updatemit‐Suses‐Kgraft<br />

(http:// ezlx. de/ e2d8)<br />

[9] Wikipedia-Artikel zu Linux-Malware:<br />

http:// en. wikipedia. org/ wiki/ Linux_<br />

malware (http:// ezlx. de/ e2d9)<br />

[10] Artikel zur Mailverschlüsselung: Florian<br />

Effenberger, „Briefgeheimnis“, Easy-<br />

Linux 04/​2012, S. 36 ff.,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 27114<br />

(http:// ezlx. de/ e2d10)<br />

[11] Cygwin-Tools: http:// www. cygwin. com/<br />

(http:// ezlx. de/ e2d11)<br />

[12] Artikel zu Cygwin-Tools: Hans-Georg<br />

Eßer, „Linux-Tools für Windows“,<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/​2013, S. 48 ff.,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 28511<br />

(http:// ezlx. de/ e2d12)<br />

[13] Wikipedia-Artikel zu Darwin: http:// de.​<br />

wikipedia. org/ wiki/ Darwin_%28Betriebs<br />

system%29 (http:// ezlx. de/ e2d13)<br />

[14] Wikipedia-Artikel zu Open Source<br />

Software: http:// de. wikipedia. org/ wiki/​<br />

Open_Source (http:// ezlx. de/ e2d14)<br />

[15] Wikipedia-Artikel zu Freier Software:<br />

http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Freie_<br />

Software (http:// ezlx. de/ e2d15)<br />

[16] Vergleich Open Source / Freie Software<br />

auf gnu.org: https:// www. gnu. org/​<br />

philosophy/ open‐source‐misses‐thepoint<br />

(http:// ezlx. de/ e2d16)<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

43


Titel<br />

Desktops<br />

KDE und Windows 8: Desktops im Vergleich<br />

Der <strong>besser</strong>e Desktop<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Für Office, Internet und Co. bieten Windows und Linux sehr ähnliche Anwendungen, doch<br />

nicht nur die verfügbaren Programme spielen eine Rolle, wenn es um den Komfort des<br />

Systems geht. Wir lassen KDE gegen Windows 8 antreten.<br />

Wenn man Windows und Linux<br />

vergleicht, gibt es die großen<br />

Themen und die kleinen Themen<br />

– zu den großen gehören allgemeine<br />

Fragen wie Stabilität, Sicherheit, Kompatibilität<br />

mit Hardware, Netzwerkfähigkeiten<br />

(z. B. für den Einsatz in so genannten heterogenen<br />

Umgebungen, wo Rechner mit<br />

unterschiedlichen Betriebssystemen zusammen<br />

arbeiten müssen) und die Verfügbarkeit<br />

von Software. Eines der kleineren<br />

Themen ist die Benutzbarkeit oder neudeutsch<br />

Usability der Software. Damit ist<br />

nicht gemeint, ob Anwendungen überhaupt<br />

benutzbar sind (das ist für beide Betriebssysteme<br />

der Fall), sondern wie komfortabel,<br />

effizient und intuitiv erlernbar<br />

eine Oberfläche und die darauf laufenden<br />

Programme sind. Ein anderer Begriff dafür<br />

ist Software-Ergonomie [1].<br />

Windows – nicht das Betriebssystem, sondern<br />

die integrierte grafische Oberfläche –<br />

hat sich über fast zwei Jahrzehnte nur wenig<br />

verändert, erst mit Modern UI (Modern<br />

User Interface, früher Metro genannt) bei<br />

Windows 8 hat Microsoft eine grundlegende<br />

Neuerung eingeführt – nach Meinung<br />

vieler Anwender nicht unbedingt<br />

zum Besseren (Abbildung 1).<br />

Linux bietet zahlreiche und sehr unterschiedliche<br />

grafische Oberflächen, unter<br />

denen Anwender frei wählen können. Neben<br />

den beliebtesten Desktops (KDE und<br />

Gnome) gibt es hier etwa Xfce, LXDE und<br />

Ubuntus Unity, und dazu gesellen sich<br />

noch einfachere Oberflächen, die im Wesentlichen<br />

nur aus einem Windowmanager<br />

bestehen: Windowmanager sind dafür<br />

verantwortlich, die anfassbaren und mit<br />

Schaltflächen versehenen Fensterrahmen<br />

um Fenster herum zu zeichnen, und sie<br />

schaffen die Möglichkeit, Fenster auf der<br />

Oberfläche zu verschieben, die Größe zu<br />

verändern etc. Wir werden hier auf Linux-Seite<br />

nur den Desktop KDE betrachten<br />

(Abbildung 2). Auch Windows hat<br />

einen Windowmanager, aber der ist fest<br />

integriert und nicht austauschbar.<br />

Kleine Themen<br />

Zum Auftakt ein Beispiel, worum es geht:<br />

Um unter Windows ein Fenster zu verschieben,<br />

bewegen Sie den Mauszeiger<br />

über die Titelleiste, drücken die linke<br />

Maustaste und verschieben den Mauszeiger<br />

– solange Sie die Taste gedrückt halten,<br />

ziehen Sie das Fenster dabei mit. Das<br />

funktioniert unter KDE genauso, aber alternativ<br />

können Sie auch [Alt] und die<br />

linke Maustaste (mit dem Mauszeiger an<br />

einer beliebigen Position innerhalb des<br />

Fensters) drücken und das Fenster verschieben.<br />

Damit sparen Sie einen Sekundenbruchteil,<br />

weil Sie nicht erst die Titelleiste<br />

ansteuern (und nach dem Verschieben<br />

eventuell zur ursprünglichen Mausposition<br />

zurückfahren) müssen.<br />

Das ist offensichtlich nur eine winzige<br />

Ver<strong>besser</strong>ung, und sie wäre allein kaum<br />

©skvoor, 123RF<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Desktops<br />

Titel<br />

der Rede wert. KDE bietet aber zahllose<br />

dieser kleinen Komfortfunktionen, die<br />

Windows nicht kennt, und wenn man sie<br />

alle zusammen betrachtet, bedeuten sie<br />

für das tagtägliche Hantieren mit Fenstern<br />

einen echten Gewinn.<br />

Wir schauen uns nun einige übliche Aktivitäten<br />

an und vergleichen die Features,<br />

mit denen KDE und Windows Sie dabei<br />

unterstützen.<br />

Fenster manipulieren<br />

In klassischen grafischen Oberflächen<br />

(wie z. B. bei alten Windows-Versionen)<br />

können Sie Fenster verschieben, minimieren<br />

und maximieren, das Maximieren<br />

rückgängig machen sowie Fenster schließen.<br />

Minimieren bedeutet dabei, dass das<br />

Programmfenster vorübergehend verschwindet<br />

und nur noch in der Taskleiste<br />

(oder vor Windows 95 auf dem Desktop)<br />

als Icon auftaucht. Beim Maximieren vergrößert<br />

sich das Fenster auf die volle Arbeitsoberfläche,<br />

wobei meist so viel Platz<br />

gelassen wird, dass die Startleiste weiterhin<br />

sichtbar ist.<br />

Diese Standardfunktionen gibt es unter<br />

KDE und Windows 8 auch heute noch,<br />

sie funktionieren bei beiden gleich (jeweils<br />

über die Schaltflächen in der Titelleiste),<br />

und sie sind wohl auch die geläufigsten<br />

Features. Doch die modernen<br />

Oberflächen bieten noch mehr:<br />

l Fenster durch Verschieben maximieren:<br />

Wenn Sie ein Fenster an den<br />

oberen Rand ziehen, wird es maximiert;<br />

ziehen Sie es hingegen an den<br />

linken oder rechten Rand, wird es auf<br />

halbe Desktopbreite (und volle Höhe)<br />

maximiert. Die ursprüngliche Breite<br />

und Höhe merken sich dabei beide<br />

Oberflächen: Wenn Sie später das<br />

Fenster erneut verschieben, nimmt es<br />

wieder die alten Abmessungen an.<br />

Abb. 1: Stein des Anstoßes ist bei Windows 8 die Kacheloberfläche (Modern UI), die auf<br />

Touch-Bedienung ausgelegt ist und damit <strong>besser</strong> zu Tablets als zu Desktop-PCs passt.<br />

l Nur unter KDE können Sie Fenster<br />

außerdem auf Viertelgröße maximieren,<br />

indem Sie es in eine der vier<br />

Ecken ziehen. Die Funktion ist praktisch,<br />

um schnell vier Fenster so auf<br />

dem Desktop anzuordnen, dass alle<br />

gleich groß sind und sie zusammen<br />

den Desktop vollständig bedecken<br />

(Abbildung 3).<br />

l Beim Maximieren über die Schaltfläche<br />

in der Titelleiste haben Sie übrigens<br />

die Möglichkeit, mit der mittleren<br />

oder rechten Maustaste (statt der<br />

linken) zu klicken: Dann maximieren<br />

Sie das Fenster nur in der Höhe bzw.<br />

Breite, während die jeweils andere<br />

Dimension unverändert bleibt.<br />

l Das Verschieben mit [Alt] und gedrückter<br />

linker Maustaste haben Sie<br />

schon in der Einleitung des Artikels<br />

gesehen, die Alt-Taste hilft aber auch<br />

bei Größenänderungen: Bewegen Sie<br />

die Maus in die Nähe einer der Fensterecken<br />

(aber innerhalb des Fensters)<br />

und halten Sie dann [Alt] und<br />

die rechte Maustaste gedrückt: Durch<br />

Bewegen des Mauszeigers können Sie<br />

jetzt komfortabel die Fenstergröße anpassen.<br />

Auf welcher Seite das Fenster<br />

kleiner oder größer wird, hängt dabei<br />

davon ab, wo Sie die Maus bei Beginn<br />

der Aktion positioniert haben.<br />

Fenster mit diesen KDE-Techniken zu<br />

verschieben oder ihre Größe zu verändern,<br />

spart nicht nur die kurze Zeit ein,<br />

die ansonsten für das Positionieren der<br />

Maus notwendig ist. Wenn Sie viele<br />

überlappende Fenster auf dem Bildschirm<br />

haben, ist es schon eine Herausforderung,<br />

die Kante oder Ecke eines<br />

Fensters exakt zu treffen. Verfehlen Sie<br />

die Position um wenige Millimeter, aktivieren<br />

Sie ein anderes Fenster und verdecken<br />

damit das Fenster, das Sie eigentlich<br />

bearbeiten wollten. Unter KDE ist<br />

also auch weniger Konzentration als bei<br />

Windows nötig, um die Fensterposition<br />

oder ‐größe zu verändern.<br />

Abb. 2: KDE und der klassische Windows-Desktop sind auf den ersten Blick sehr ähnlich; für diese Abbildung haben wir beiden denselben<br />

Hintergrund verpasst und unter Windows 8 das fehlende Startmenü nachgerüstet.<br />

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45


Titel<br />

Desktops<br />

Abb. 3: Diese vier Fenster sind genau gleich groß und teilen den Desktop komplett unterein<br />

ander auf – das erreichen Sie mit vier einfachen Verschiebungen in die Desktopecken.<br />

Einrollen und kombinieren<br />

KDE bietet darüber hinaus noch weitere<br />

Fensterfunktionen, auf die Windows-Anwender<br />

verzichten müssen:<br />

l Fenster einrollen: Anstatt ein Fenster<br />

zu minimieren und damit komplett<br />

vom Desktop zu entfernen, können Sie<br />

es auch auf seine Titelleiste reduzieren<br />

– vom eigentlichen Fensterinhalt<br />

bleibt dann nichts übrig, und mehrere<br />

dieser „eingerollten“ Fenster lassen<br />

sich übersichtlich auf dem Desktop<br />

anordnen (Abbildung 4). Diese Option<br />

ist standardmäßig nur per Rechtsklick<br />

auf die Titelleiste und Auswahl<br />

von Weitere Aktionen / Fensterheber<br />

verfügbar. Wenn Sie daran Gefallen<br />

finden, könnten Sie z. B. den Doppelklick<br />

auf die Titelleiste (der normal das<br />

Fenster maximiert bzw. dies rückgängig<br />

macht) umdefinieren (siehe Kasten<br />

Fenster per Doppelklick einrollen).<br />

l Fenster kombinieren: Aus Webbrowsern<br />

und Dateimanagern kennen Sie<br />

das Konzept der Reiter (Tabs): Statt<br />

separate Browserfenster für mehrere<br />

Webseiten zu öffnen, teilen sich alle ein<br />

gemeinsames Fenster, und per Klick auf<br />

einen den Reiter legen Sie fest, welche<br />

Seite das Programm darstellt. Der<br />

Trick funktioniert unter KDE auch mit<br />

beliebigen Fenstern: Sie können mehrere<br />

Fenster, wahlweise vom gleichen<br />

Programm oder von unabhängigen<br />

Anwendungen, zu einem kombinierten<br />

Fenster zusammenführen. Die Titelleiste<br />

wird dann in Reiter unterteilt, und<br />

per Klick auf einen dieser Reiter sehen<br />

Sie das gewünschte Fenster (Abbildung<br />

5). Solange der Mauszeiger über<br />

der Titelleiste steht, können Sie außerdem<br />

mit dem Scrollrad die Teilfenster<br />

durchwechseln. Im Kasten Fenster<br />

kombinieren beschreiben wir, wie Sie<br />

Fenster zusammenfassen.<br />

Fenster-Fazit<br />

Im direkten Vergleich von Windows 8<br />

und KDE fällt auf: Alles, was Sie unter<br />

Windows mit Fenstern machen können,<br />

gibt es bei KDE auch, und es funktioniert<br />

genauso, was den Umstieg erleichtert.<br />

Dazu kommen aber zahlreiche weitere<br />

Techniken, die das Handling der Fenster<br />

deutlich komfortabler machen. KDE hat<br />

all diese Features im Laufe der 16 Jahre<br />

dauernden Entwicklung Stück für Stück<br />

hinzugewonnen, während der Microsoft-<br />

Desktop sich seit Einführung von Windows<br />

95 praktisch nicht verändert hat<br />

(wenn man von der neuen Modern-UI-<br />

Oberfläche absieht, welche aber nicht den<br />

Desktop modernisiert, sondern eine<br />

zweite, parallele Benutzeroberfläche neben<br />

die klassische Bedienung gestellt<br />

hat). Das ist ein klares Plus für KDE.<br />

Arbeitsflächen<br />

Ein wichtiges Feature, das unter Linux<br />

nicht nur KDE, sondern auch jeder andere<br />

Desktop beherrscht, fehlt bei Windows<br />

(Abbildung 8): Mit Arbeitsflächen können<br />

Sie für Ordnung sorgen, denn damit<br />

stehen Ihnen mehrere, voneinander getrennte<br />

Desktops zur Verfügung, auf die<br />

Sie Ihre Fenster verteilen. Kubuntu-Anwender<br />

müssen das Feature zunächst einschalten:<br />

Dazu öffnen Sie das Startmenü,<br />

geben im Suchfeld virt ein und klicken<br />

auf den Treffer Virtuelle Arbeitsflächen.<br />

Im folgenden Fenster ersetzen Sie neben<br />

Anzahl der Arbeitsflächen die Vorgabe 1<br />

durch einen größeren Wert; eine sinnvolle<br />

Einstellung ist 4, Poweruser mit sehr<br />

vielen gleichzeitig laufenden Programmen<br />

können hier auch deutlich höhere Werte<br />

eintragen: Die Grenze liegt bei 20. Open-<br />

Suse-Benutzer können auf gleichem Weg<br />

bei Bedarf die Vorgabe von zwei Arbeitsflächen<br />

erhöhen.<br />

Wie nutzen Sie nun die Arbeitsflächen?<br />

Wenn bereits einige Fenster auf dem Desktop<br />

liegen, drücken Sie [Strg-F2]. Damit<br />

schalten Sie auf den zweiten Desktop um,<br />

und alle bisher sichtbaren Fenster verschwinden.<br />

[Strg-F1] bringt Sie zum ersten<br />

Desktop zurück, und die Fenster sind wieder<br />

da. Andere Desktops erreichen Sie<br />

analog mit [Strg-F3] bis [Strg-F6] (Open-<br />

Abb. 4: Eingerollt nimmt ein Fenster kaum Platz in Anspruch, denn es bleibt nur seine Titelleiste.<br />

An der Breite können Sie unterschiedlich große Fenster schnell unterscheiden.<br />

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Desktops<br />

Titel<br />

Abb. 5: Ungewöhnliche Kombination: Dieses Terminalfenster ist gleichzeitig ein Libre-<br />

Office-Fenster. Sie wechseln per Klick auf die unterteilte Titelleiste.<br />

Suse; bei Kubuntu ist schon bei [Strg-F4]<br />

Schluss); Sie können aber auch weitere<br />

Tastenkombinationen vergeben, wenn Sie<br />

mehr Arbeitsflächen nutzen.<br />

Alternativ können Sie auch von einem<br />

Desktop zum nächsten (oder vorherigen)<br />

wechseln, also z. B. von Desktop 2 zu<br />

Nummer 3. Das geht auf mehrere Arten:<br />

l Wenn es auf dem Desktop einen<br />

Bereich gibt, der von keinem Fenster<br />

verdeckt ist, können Sie die Maus<br />

dorthin bewegen und dann das Mausrad<br />

drehen. Raufscrollen führt Sie<br />

zum vorherigen Desktop, Runterscrollen<br />

zum nächsten.<br />

l In der Startleiste sehen Sie rechts vom<br />

Startmenü ein kleines Raster: Die<br />

Käst chen stehen für die verfügbaren<br />

Desktops (Abbildung 9). (Dieser<br />

Umschalter fehlt unter Kubuntu<br />

zunächst, Sie können ihn mit [Alt-D],<br />

[A] und Ziehen des Eintrags Arbeitsflächen-Umschalter<br />

auf die Startleiste<br />

nachrüsten.) Bewegen Sie den<br />

Mauszeiger über eines der Kästchen,<br />

informiert ein kleines Pop-up über die<br />

Fenster, die sich auf diesem Desktop<br />

befinden. Per Mausklick wechseln Sie<br />

zum Desktop. Auch hier können Sie<br />

mit dem Mausrad vor- und rückwärts<br />

durch die Desktops navigieren.<br />

Fenster festpinnen<br />

Oft will man ein bestimmtes Fenster dauerhaft<br />

im Blick haben, z. B. den Videoplayer,<br />

der gerade eine Fernsehsendung<br />

anzeigt, oder den Browser, in dem der<br />

Face book-Chat auf die nächste Nachricht<br />

wartet. Der Einsatz mehrerer Desktops<br />

stört hier zunächst, weil mit dem Wechsel<br />

zu einer anderen Arbeitsfläche auch<br />

das wichtige Fenster verschwindet. Abhilfe<br />

schafft hier die Funktion Auf Arbeitsfläche<br />

verschieben / Alle Arbeitsflächen,<br />

die Sie über einen einfachen Klick<br />

auf das zweite Icon links in der Titelleiste<br />

erreichen.<br />

Leider lässt sich mit dem Standard-Theme<br />

von KDE 4 nicht erkennen, ob ein Fenster<br />

gerade festgepinnt ist oder nicht. In anderen<br />

Themes ändert die Schaltfläche ihr<br />

Aussehen, wenn Sie ein Fenster festpinnen<br />

oder wieder lösen, z. B. beim Plastik-<br />

Theme ist der Unterschied gut sichtbar<br />

(Abbildung 10).<br />

Übersicht<br />

Bei exzessiver Nutzung der Arbeitsflächen<br />

könnte dann doch der Überblick<br />

verloren gehen – dann hilft die Tastenkombination<br />

[Strg-F8] weiter, mit der Sie<br />

eine Übersicht aller Desktops anzeigen<br />

lassen (Abbildung 11). Dort sehen Sie<br />

auch alle geöffneten Fenster und können<br />

dann per Mausklick schnell zur richtigen<br />

Arbeitsfläche wechseln. Ein weiteres Feature<br />

der [Strg-F8]-Ansicht ist, dass Sie<br />

hier Fenster bequem auf andere Desktops<br />

verschieben können: Das geht einfach per<br />

Drag & Drop.<br />

Zwei weitere Shortcuts sind ebenfalls für<br />

den schnell Fensterwechsel gedacht:<br />

l Mit [Strg-F9] sehen Sie verkleinerte<br />

Darstellungen aller Fenster auf dem aktuellen<br />

Desktop (inklusive der aktuell<br />

minimierten Fenster). Das entspricht<br />

der Exposé-Funktion von OS X.<br />

l [Strg-F10] arbeitet ähnlich wie [Strg-<br />

F9], zeigt aber alle Fenster (von allen<br />

Desktops) an. In dieser Darstellung<br />

können Sie nicht mehr erkennen, zu<br />

welchen Desktops die Fenster gehören,<br />

dafür bleibt mehr Platz, so dass<br />

die Fenster-Miniaturen etwas größer<br />

(und deren Inhalte <strong>besser</strong> zu erkennen)<br />

sind.<br />

Außer Linux (und anderen Unix-Versionen<br />

wie FreeBSD) bietet nur OS X von<br />

Apple ebenfalls Arbeitsflächen: Auch<br />

Mac-Anwender können Programmfenster<br />

auf mehrere Desktops verteilen und zwischen<br />

diesen via [Strg-1], [Strg-2] usw.<br />

hin- und herwechseln. [F8] und [F9] liefern<br />

dort die gleichen Übersichten wie<br />

[Strg-F8] und [Strg-F9] unter KDE. Leider<br />

fehlt OS X die Möglichkeit, ein Fenster<br />

festzupinnen, so dass es auf allen Desktops<br />

erscheint.<br />

Arbeitsflächen-Fazit<br />

Die KDE-Arbeitsflächen helfen Anwendern,<br />

die den Rechner intensiv nutzen<br />

und viele Programmfenster gleichzeitig<br />

geöffnet halten. Auf einem einzigen Desktop<br />

sind diese nur schwer zu bändigen,<br />

Fenster per Doppelklick einrollen<br />

Die Einrollfunktion für Fenster ist nur<br />

umständlich über das Kontextmenü in<br />

der Titelleiste erreichbar. Wenn Sie darauf<br />

verzichten können, dass ein Doppelklick<br />

auf die Titelleiste<br />

ein Fenster maximiert, lässt<br />

dieser sich so umdefinieren,<br />

dass er Fenster einrollt bzw.<br />

dies rückgängig macht:<br />

Öffnen Sie das Startmenü,<br />

1<br />

geben Sie im Suchfeld Fenster<br />

ein und wählen Sie unter<br />

den Treffern den Eintrag<br />

Fensterverhalten aus.<br />

Im Dialog Fensterverhalten<br />

2<br />

wechseln Sie zum Reiter Titelleiste.<br />

Oben im Bereich Titlebar sehen<br />

Sie neben<br />

3<br />

Double-click<br />

die Standardeinstellung Maximieren (Abbildung<br />

6). Wählen Sie im Drop-down-<br />

Menü die Aktion Einrollen aus und übernehmen<br />

Sie die Änderung mit OK.<br />

Abb. 6: In den KDE-Einstellungen können Sie den Titelleisten-Doppelklick<br />

der Einrollfunktion zuweisen.<br />

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02/2014<br />

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47


Titel<br />

Desktops<br />

aber wenn man sie thematisch oder nach<br />

Aufgaben auf verschiedene Arbeitsflächen<br />

verteilt, kehrt die Ordnung zurück.<br />

Wer dabei immer dasselbe Schema verwendet,<br />

kommt z. B. mit [Strg-F1] blind<br />

zum Web- und E-Mail-Desktop und mit<br />

[Strg-F2] zur Arbeitsfläche mit den Office-<br />

Fenstern. Besonders wichtige Fenster<br />

(oder den Videoplayer, in dem ein TV-<br />

Stream läuft) festzupinnen, erleichtert die<br />

Nutzung mehrerer Arbeitsflächen erheblich.<br />

Windows hat dem nichts entgegenzusetzen.<br />

Allerdings können Windows-<br />

Anwender das Feature über Software von<br />

Drittanbietern nachrüsten, z. B. mit Dexpot<br />

[2] oder VirtuaWin [3].<br />

Windows-Gadgets & KDE-Plasmoide<br />

Sowohl Windows- als auch KDE-Anwender<br />

können aktive Elemente auf den<br />

Desktop legen. Bei Windows heißen sie<br />

Gadgets, bei KDE Plasmoide oder Miniprogramme.<br />

Gadgets und die zugehörige<br />

Sidebar wurden mit Windows Vista eingeführt,<br />

und sie liefen auch unter Windows<br />

7 (Abbildung 12, links), die Unterstützung<br />

dafür wurde aber 2012 eingestellt<br />

[4]. Windows 8 setzt auf Apps, die<br />

auch aktive Kacheln auf der Modern-UI-<br />

Startseite anzeigen können und damit die<br />

Gadgets ersetzen. Das Programm Gadgets<br />

Revived [5] lässt Windows-8-Anwender<br />

Fenster kombinieren<br />

Abb. 7: Kombinieren Sie mehrere Fenster zu einer<br />

Gruppe, können Sie jedes über eine separate X-<br />

Schaltfläche schließen (rot). Über das Kontextmenü<br />

(grün) werden Sie alle auf einmal los.<br />

Abb. 8: Viele Fenster unter Windows sorgen für Chaos – hier hilft nur, mehrere Fenster<br />

zu minimieren, denn WIndows kennt keine Arbeitsflächen.<br />

ein Tool nachrüsten, das ähnlich wie bei<br />

Vista eine Sidebar und Gadgets auf den<br />

Desktop bringt.<br />

Plasmoide gibt es seit dem Sprung auf KDE<br />

4. Sie können über einen Rechtsklick auf<br />

den Desktop und Auswahl von Miniprogramme<br />

hinzufügen im Kontextmenü eine<br />

Liste der im System verfügbaren Plasmoide<br />

aufrufen (Abbildung 12, rechts unten)<br />

und einzelne Miniprogramme per<br />

Drag & Drop aus dieser Liste auf den Desktop<br />

ziehen. Je nach Zweck eines Tools<br />

Mehrere Fenster zu einem zu kombinieren,<br />

ist ganz leicht: Sie klicken die Titelleiste<br />

eines Fenster mit der mittleren<br />

Maustaste an (und halten diese gedrückt)<br />

und ziehen den Mauszeiger dann auf die<br />

Titelleiste eines anderen Fensters. Dann<br />

vereint KDE die beiden Fenster und unterteilt<br />

die Titelleiste. Diesen Vorgang können<br />

Sie bei Bedarf mit weiteren Fenstern<br />

wiederholen. Wenn Sie auf eine der Teil-Titelleisten<br />

klicken, wird das zugehörige Teilfenster<br />

sichtbar. Die Kombination können<br />

Sie auch jederzeit aufheben: Um ein Fenster<br />

aus dem Verbund zu lösen, klicken Sie<br />

(wieder mit der mittleren Taste) die Teil-Titelleiste<br />

an und ziehen sie auf einen<br />

freien Bereich des Desktops. Wenn Sie<br />

loslassen, erscheint an der Stelle das herausgelöste<br />

Fenster. Alternativ können Sie<br />

ein Teilfenster auch schließen: Dazu hat<br />

jede Teil-Titelleiste eine separate X-Schaltfläche<br />

am rechten Rand. Die reguläre<br />

Schließen-Schaltfläche (ganz rechts außen)<br />

schließt immer das Teilfenster, das<br />

sich gerade im Vordergrund befindet; das<br />

gilt entsprechend für den Schließen-Shortcut<br />

[Alt-F4]. Um ein kombiniertes<br />

Fenster vollständig<br />

loszuwerden, müssen Sie<br />

also mehrmals klicken oder<br />

[Alt-F4] drücken; alternativ klicken<br />

Sie die Titelleiste (irgendwo)<br />

mit der rechten<br />

Maustaste an und wählen<br />

aus dem Kontextmenü den<br />

Eintrag Gesamte Gruppe<br />

schließen (Abbildung 7).<br />

müssen Sie dieses zuerst konfigurieren.<br />

Alle Elemente, die Sie in Abbildung 12<br />

(rechts) oberhalb der Liste auf dem Desktop<br />

sehen, werden von Plasmoiden erzeugt.<br />

Neben der Uhr, der Mondphasenansicht<br />

und dem kleinen Wörterbuch gilt das<br />

auch für das losgelöste Startmenü und den<br />

(standardmäßig vorhandenen) Bereich für<br />

die Ablage von Icons.<br />

Bei der vorhandenen Auswahl an Miniprogrammen<br />

muss es nicht bleiben;<br />

über Neue Miniprogramme holen / Neue<br />

Miniprogramme herunterladen können<br />

Sie auf der KDE-Seite nach weiteren<br />

Tools für den Desktop suchen: Unmittelbar<br />

nach dem Download erscheinen<br />

diese in der Plasmoidenliste, und Sie<br />

können sie nutzen. Für KDE werden<br />

ständig neue Miniprogramme entwickelt,<br />

während bei Windows der Gadget-Support<br />

eingestellt ist und Microsoft<br />

empfiehlt, die Funktion unter Vista und<br />

Windows 7 ganz zu entfernen.<br />

Aktivitäten<br />

Eine neuere Entwicklung von KDE, die<br />

es erst seit Version 4.x gibt, sind die Aktivitäten<br />

– sie erweitern das Konzept der<br />

Abb. 9: Mit dem Arbeitsflächen-Umschalter<br />

wechseln Sie auf andere Desktops.<br />

48 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Desktops<br />

Titel<br />

Arbeitsflächen. Während auf<br />

den virtuellen Desktops zwar<br />

verschiedene Fenster liegen<br />

können, teilen sich alle dieselben<br />

Plasmoide. Wenn Sie<br />

Aktivitäten definieren, können<br />

Sie auch festlegen, welche<br />

Plasmoide dort aktiv sein<br />

sollen. Wechseln Sie dann<br />

von einer Aktivität zur nächsten,<br />

ändern sich nicht nur die<br />

angezeigten Fenster, sondern<br />

auch die Plasmoide auf dem<br />

Desktop. Ein Online-Artikel<br />

[6] beschreibt das Feature<br />

ausführlich.<br />

Unter OpenSuse schalten Sie<br />

per Klick auf die Schaltfläche<br />

mit den drei Punkten (in der<br />

Startleiste) und Auswahl der<br />

dort vordefinierten Aktivität<br />

Desktop-Icons z. B. auf einen klassischeren<br />

Desktop um: Dort können Sie Icons<br />

(Verknüpfungen zu Programmen und<br />

Dokumenten) überall auf dem Desktop<br />

ablegen, während bei der Standardaktivität<br />

ein kleines Plasmoid in der linken<br />

oberen Ecke dafür zur Verfügung steht.<br />

Windows-Programme starten<br />

Anwendungen zu starten, ist auch eine<br />

Kernaufgabe der grafischen Oberfläche.<br />

Dafür gab es bei Windows klassisch das<br />

Startmenü, das Programme in einer hierarchischen<br />

Menüstruktur anordnete. In<br />

Windows 8 hat Microsoft das Startmenü<br />

entfernt, stattdessen dienen nun Kacheln<br />

auf der neuen Startseite dazu, Programme<br />

aufzurufen. Tablet-Benutzer können<br />

diese einfach antippen oder mit einer<br />

Wischbewegung auf die Suche nach weiteren<br />

Kacheln gehen. Auf einem normalen<br />

PC ohne Touch-Interface und mit etlichen<br />

installierten Programmen kann das<br />

eine Weile dauern. Wer unter Windows<br />

nur so wenige Programme nutzt, dass deren<br />

Starterkacheln alle gleichzeitig auf<br />

den Bildschirm passen, profitiert hier –<br />

für alle anderen wird der Programmstart<br />

zur Tortur.<br />

Zum Glück bieten sich für Profis unter<br />

Windows ein paar Alternativen:<br />

l Wer den Namen einer Anwendung<br />

kennt, kann [Windows-R] drücken<br />

und in das Schnellstartfenster den Programmnamen<br />

(ohne Dateiendung .exe)<br />

eingeben. So starten z. B. firefox den<br />

freien Browser, cmd das Terminalfenster<br />

und iexplore den Internet Explorer.<br />

Abb. 10: Nachrichten auch bei Desktopwechsel im Blick behalten?<br />

Pinnen Sie das Fenster einfach fest – über die zweite Schaltfläche<br />

links oben. Beim Plastik-Theme ändert sie dann ihr Aussehen.<br />

l Unter Windows 7 und älter öffnet<br />

[Windows] das Startmenü; die Einträge<br />

lassen sich auch mit den Cursortasten<br />

und [Eingabe] auswählen, so<br />

dass darüber Programmstarts ohne<br />

Maus möglich sind.<br />

l Für häufig benötigte Programme<br />

können Windows-Anwender auch ein<br />

Starter-Icon in der Startleiste ablegen;<br />

bei vielen Anwendungen fragt der<br />

Installer, ob das gewünscht ist.<br />

Viele Windows-Anwender, die auf Version<br />

8 aktualisiert oder Windows 8 mit<br />

einem neuen PC vorinstalliert erhalten<br />

haben, suchen nach wenigen Minuten<br />

eine Möglichkeit, das Startmenü zurückzubringen.<br />

Das geht – wieder dank der<br />

Hilfe von Drittanbietern – relativ problemlos.<br />

Ein kostenloses Angebot ist z. B.<br />

Classic Shell [7]: Nach Installation und<br />

Start erscheint an gewohnter<br />

Stelle eine Schaltfläche, die<br />

das Startmenü öffnet. Optik<br />

und Layout lehnen sich wahlweise<br />

an Windows 2000, XP<br />

oder Vista/​Windows 7 an<br />

(Abbildung 13). Neben Classic<br />

Shell gibt es noch weitere,<br />

teilweise kostenpflichtige Programme,<br />

die das Startmenü<br />

nachrüsten.<br />

Die zusammenfassende Bewertung<br />

des Programmstarts<br />

unter Windows bis Version 7<br />

lautet: gut, für Windows 8:<br />

mangelhaft.<br />

Linux-Programme starten<br />

KDE hat an gewohnter Stelle<br />

ein Startmenü, das sich wahlweise<br />

klassisch mit ausklappenden<br />

Untermenüs oder als Kickoff-<br />

Menü präsentiert (Abbildung 14). Die<br />

Kickoff-Variante verwendet dieselben<br />

Menühierarchien, zeigt aber immer nur<br />

eine Ebene an. Haben Sie sich in der<br />

Baumstruktur des Menüs zu weit „nach<br />

unten“ geklickt, können Sie die Breadcrumb-Navigation<br />

am oberen Rand des<br />

Menüs verwenden, um eine oder mehrere<br />

Ebenen zurück nach oben zu gelangen.<br />

Eine Ebene zurück bringt Sie auch<br />

[Pfeil links].<br />

Zwischen den beiden Menüstilen können<br />

Sie jederzeit wechseln, indem Sie die<br />

Startschaltfläche mit der rechten Maustaste<br />

anklicken und aus dem Kontextmenü<br />

den Eintrag Zum Kickoff-Anwendungsstarter-Stil<br />

wechseln bzw. Zum klassischen<br />

Menüstil wechseln auswählen.<br />

Voreingestellt ist Kickoff.<br />

Abb. 11: Mit [Strg-F8] erhalten Sie eine Übersicht aller Fenster auf allen Desktops. Hier<br />

sind es zwölf, nur vier davon enthalten Fenster.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

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49


Titel<br />

Desktops<br />

Abb. 12: Windows-7-Gadgets und KDE-Plasmoide (Miniprogramme) installieren Sie einfach per Drag & Drop.<br />

Welchen Stil Sie verwenden, ist Geschmackssache;<br />

die klassischen aufklappenden<br />

Menüs erlauben eine etwas<br />

schnellere Bedienung, während Kickoff<br />

hübscher anzusehen ist. Nur Kickoff<br />

bietet die Möglichkeit, nach Menüeinträgen<br />

zu suchen: Direkt nach dem Öffnen<br />

des Menüs können Sie lostippen<br />

und einen Suchbegriff eingeben. Es erscheinen<br />

dann alle passenden Treffer,<br />

und Sie können wahlweise mit der<br />

Maus oder mit den Cursortasten und<br />

[Eingabe] den gewünschten Eintrag auswählen.<br />

Abb. 13: Wer unter Windows 8 ein klassisches Startmenü sucht, muss erst passende<br />

Software nachinstallieren, z. B. die kostenlose Classic Shell.<br />

Abb. 14: Das KDE-Startmenü präsentiert sich wahlweise klassisch (links) oder im modernen<br />

Kickoff-Stil. SIe können jederzeit von einer zur anderen Variante wechseln.<br />

Schnellstart und mehr<br />

Meist ist für Programmstarts aber gar kein<br />

Ausflug ins Startmenü nötig. [Alt-F2]<br />

zeigt am oberen Rand des Desktops das<br />

Schnellstartfenster an: Hier geben Sie einen<br />

Suchbegriff ein und sehen dann nicht<br />

nur passende Programme, sondern auch<br />

Fenster, lokale Dateien und Webseiten,<br />

deren Titel oder Inhalt zur Suche passt<br />

(Abbildung 15).<br />

Copy & Paste<br />

Ein Klassiker aus der Windows-Welt ist<br />

der Mechanismus zum Kopieren und<br />

Einfügen: Sie können z. B. Text auf einer<br />

Webseite mit der Maus markieren<br />

und mit [Strg-C] in die Zwischenablage<br />

kopieren. Dann wechseln Sie in eine<br />

Textverarbeitung oder einen Editor,<br />

bringen den Eingabecursor an die richtige<br />

Stelle und drücken [Strg-V], um<br />

den Inhalt der Zwischenablage dort einzufügen.<br />

Mit reinen Textinhalten funktioniert<br />

das immer, und zwischen vielen<br />

Programmen können Windows-Anwender<br />

auch komplexere Inhalte übertragen,<br />

etwa Grafiken oder Tabellen.<br />

Viele Linux-Anwendungen lassen sich<br />

genauso bedienen, das gilt z. B. für<br />

LibreOffice und die KDE-Texteditoren<br />

Kate und KWrite. Doch unter KDE (und<br />

generell Linux) gibt es einen schnelleren<br />

Weg: Wenn Sie einen Textausschnitt<br />

markieren, landet dieser automatisch<br />

(ohne [Strg-C]) in der Zwischenablage,<br />

und auch das Einfügen ist ohne Tastenkombination<br />

möglich: Es reicht ein Klick<br />

mit der mittleren Maustaste. Dabei legt<br />

der Mauszeiger auch gleich die Einfügeposition<br />

fest (Abbildung 16). Dieses vereinfachte<br />

Copy & Paste funktioniert nicht<br />

nur mit Text; bei einigen Programmen<br />

können Sie so auch Abbildungen, Tabellen<br />

oder andere markierbare Elemente<br />

kopieren.<br />

Fazit<br />

Wer von Windows auf Linux/​KDE umsteigt,<br />

kann das neue System direkt pro-<br />

50 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Desktops<br />

Titel<br />

duktiv nutzen, denn alle<br />

bekannten Bedienmöglichkeiten<br />

funktionieren<br />

unter KDE gleich oder<br />

fast gleich. KDE bietet<br />

aber deutlich mehr Zusatzfunktionen,<br />

die nach<br />

kurzer Einarbeitung<br />

schnell zur Selbstverständlichkeit<br />

werden,<br />

weil sie die regelmäßige<br />

Arbeit mit der Oberfläche<br />

dramatisch beschleunigen.<br />

Abb. 15: Suchen Sie unter KDE mit [Alt-F2] über den<br />

Schnellstarter, finden Sie nicht nur Programme – im Beispiel<br />

taucht auch eine in Firefox geöffnete Webseite auf.<br />

Unter Windows fehlen<br />

die KDE-Features dann schmerzhaft, und<br />

nur einige davon lassen sich durch Programme<br />

von Drittanbietern nachrüsten;<br />

zudem ist der Windows-Desktop dann<br />

nicht mehr „aus einem Guss“. Windows-<br />

Anwender haben hier auch keinen<br />

Grund, auf Besserung zu hoffen: Microsoft<br />

hält den klassischen Desktop für<br />

veraltet und konzentriert sich auf die<br />

neue Kacheloberfläche, auch wegen der<br />

bislang zu wenigen Windows-Phone-Käufer<br />

– damit ist es unwahrscheinlich, dass<br />

die Innovationen aus der Linux-Welt<br />

auch auf dem Windows-Desktop einziehen<br />

Software‐Ergonomie<br />

(http:// ezlx. de/ e2n1)<br />

[2] Dexpot: http:// dexpot. de/<br />

(http:// ezlx. de/ e2n2)<br />

[3] VirtuaWin:<br />

http:// virtuawin. sourceforge. net/<br />

(http:// ezlx. de/ e2n3)<br />

[4] Microsoft zur Sicherheit von Gadgets:<br />

http:// technet. microsoft. com/ de‐DE/​<br />

security/ advisory/ 2719662<br />

(http:// ezlx. de/ e2n5)<br />

[5] Gadgets Revived: http:// gadgetsrevived.​<br />

com/ (http:// ezlx. de/ e2n6)<br />

[6] Ubuntuusers.de-Wiki-Eintrag zu<br />

werden. (hge)<br />

n Aktivitäten: http:// wiki. ubuntuusers.<br />

de/​<br />

Infos<br />

[1] Wikipedia-Artikel zu Software-<br />

Ergonomie: http:// de. wikipedia. org/ wiki/<br />

Plasma/ Aktivitäten<br />

(http:// ezlx. de/ e2n7)<br />

[7] Classic Shell: http:// www. classicshell.​<br />

net/ (http:// ezlx. de/ e2n4)<br />

Abb. 16: Copy & Paste geht unter KDE viel schneller als unter Windows: Markieren Sie<br />

den Bereich und fügen Sie ihn mit einem mittleren Mausklick an der Zielposition ein.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

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Titel<br />

Benutzer verwalten<br />

Benutzer und Administratoren unter Linux und Windows<br />

Multi-User<br />

Linux und Windows sind mehrbenutzerfähig, und beide unterscheiden<br />

zwischen normalen Anwendern und privilegierten Systemadministratoren.<br />

Eines der Systeme ist sehr großzügig bei der Rechtevergabe.<br />

Hans-Georg Eßer, Martin Loschwitz<br />

Was die wichtigsten Konzepte angeht,<br />

unterscheiden sich Windows<br />

und Linux kaum: Auf beiden<br />

Systemen können Sie mehrere Benutzerkonten<br />

anlegen, so dass sich z. B. in einem<br />

privaten Haushalt alle Personen den<br />

PC teilen können. Damit verbunden ist ein<br />

eigener Platz für persönliche Dateien und<br />

Einstellungen – das Home-Verzeichnis.<br />

Bei Linux liegt es im<br />

Ordner /home/​username, bei<br />

Windows in \Users\username.<br />

Die Standardeinstellungen für<br />

Zugriffsrechte sind auf beiden<br />

Systemen so gewählt, dass private<br />

Dateien auch privat bleiben;<br />

normale Anwender können<br />

nicht auf fremde Home-<br />

Verzeichnisse zugreifen. Alle<br />

Schutzmechanismen lassen<br />

sich hier wie da aushebeln,<br />

wenn man es schafft, zum Administrator<br />

zu werden – und<br />

da trennen sich die Wege von<br />

Windows und Linux.<br />

Abb. 1: Unterordner in Windows-Systemverzeichnissen darf jeder<br />

erstellen, dort aber erst nach Bestätigung Dateien anlegen.<br />

©Ilka Burckhardt, Fotolia<br />

Standardbenutzer als Administrator<br />

Auf modernen Windows-Versionen ist<br />

der erste angelegte Benutzer automatisch<br />

ein Administrator, und er hat typischerweise<br />

kein Passwort. Nach dem Booten<br />

ist also eine sofortige Anmeldung mit<br />

Root-Rechten möglich.<br />

Das bedeutet nicht, dass der Standardbenutzer<br />

unmittelbar z. B. Schreibrechte in<br />

beliebigen Verzeichnissen hat, aber dass er<br />

durch einfaches Bestätigen diesen Schreibzugriff<br />

erlangen kann. So kann man z. B.<br />

ohne Rückfrage in C:\Windows\System32<br />

einen neuen Unterordner erzeugen – beim<br />

anschließenden Versuch, eine Datei hierhin<br />

zu kopieren, erscheint ein Dialog, der<br />

um die nötige Freigabe bittet (Abbildung<br />

1). Hier fragt Windows kein Passwort ab,<br />

obwohl der Benutzeraccount mit einem<br />

versehen wurde – ein einfacher Klick auf<br />

Fortsetzen reicht.<br />

Die Standardempfehlung für Windows-Anwender<br />

lautet, aus Sicherheitsgründen<br />

über die Benutzerverwaltung einen zweiten<br />

Administratoraccount anzulegen und<br />

dann das eigene Konto zum Standardkonto<br />

herabzustufen: Dabei bleiben alle<br />

privaten Einstellungen, Dokumente etc. erhalten,<br />

aber die Gefahr, dass heruntergeladene<br />

Schadsoftware die Root-Privilegien<br />

nutzt, wird ein wenig verringert – außerdem<br />

wird es damit unwahrscheinlicher,<br />

aus Versehen wichtige Systemdateien zu<br />

löschen. Dennoch arbeiten die meisten<br />

Windows-Anwender mit den Voreinstellungen,<br />

sind also ständig als Administrator<br />

unterwegs. Den unter älteren Windows-<br />

Versionen vorhandenen Account mit dem<br />

Benutzernamen Administrator gibt es übrigens<br />

auch bei Windows 7/​8, aber er ist<br />

deaktiviert: Eine Anmeldung mit diesem<br />

Namen ist nicht möglich.<br />

Auch alle für PC-Benutzer gedachten Linux-Distributionen<br />

legen bei der Installation<br />

einen Standardbenutzer an und geben<br />

ihm die Möglichkeit, Administratorrechte<br />

zu erlangen – aber der Standardbenutzer<br />

ist nicht identisch mit dem Administrator.<br />

Der Linux-Systemverwalter hat<br />

immer den Account root (der Name ist<br />

nur eine Konvention) mit der Benutzer-ID<br />

0 (die Nummer ist zwingend), und abhängig<br />

von der Distribution hat der Standardbenutzer<br />

eine der folgenden<br />

zwei Möglichkeiten, zu<br />

root zu werden:<br />

l Entweder hat der Installer<br />

für root ebenfalls ein Passwort<br />

gesetzt, das zunächst<br />

identisch mit dem normalen<br />

Benutzerpasswort ist (sich<br />

aber jederzeit ändern lässt),<br />

l oder der Installer hat den<br />

Benutzer in die Liste der so<br />

genannten Sudoers (/etc/​sudoers)<br />

eingetragen, was ihm<br />

die Möglichkeit gibt, über<br />

sein eigenes Passwort zum<br />

Administrator zu werden –<br />

in dem Fall ist kein separa-<br />

52 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Benutzer verwalten<br />

Titel<br />

Abb. 2: Unter Linux können Sie jedes<br />

Programm mit Root-Rechten starten –<br />

Sie müssen nur ein Passwort eingeben.<br />

tes Root-Passwort vorhanden; es lässt<br />

sich aber bei Bedarf setzen, was dann<br />

einen zweiten möglichen Zugang zu<br />

Root-Rechten schafft.<br />

OpenSuse verfolgt den ersten Ansatz,<br />

Ubuntu den zweiten, und auf allen Distributionen<br />

ist generell ein Mischbetrieb<br />

möglich, bei dem es ein Root-Passwort<br />

gibt und gleichzeitig ausgewählte Anwender<br />

die Möglichkeit haben, mit ihrem eigenen<br />

Passwort zu root zu werden.<br />

„su“, „sudo“ und „runas“<br />

Das Sudoers-Konzept ist sehr mächtig, es<br />

lässt sich so konfigurieren, dass Anwender<br />

nicht einfach beliebige Aktionen als<br />

Vorsicht, Falle!<br />

In der Windows-Welt sind Trojaner eine<br />

beliebte Kategorie von Schadsoftware<br />

(Malware): Es handelt such um Programme,<br />

die Sie kostenlos herunterladen<br />

dürfen und die interessante Features versprechen<br />

– die sie oft sogar haben, aber<br />

parallel erledigen sie noch eine zweite,<br />

unerwünschte Aufgabe. Da unter Windows<br />

der Standardanwender Software installieren<br />

kann, haben Trojaner-Entwickler<br />

leichtes Spiel.<br />

Auch Linux-Anwender sind anfällig für Angriffe,<br />

die eine aktive Mitarbeit der Angriffsopfer<br />

voraussetzen, bei der diese<br />

freiwillig das Administratorpasswort offenbaren.<br />

Programme aus dem Netz mit „sudo“<br />

starten<br />

Normale Benutzer dürfen unter Linux nur<br />

ihre eigenen Dateien verändern; die systemweiten<br />

Dateien sind tabu. Das führt<br />

manchmal dazu, dass vermeintlich einfache<br />

Aufgaben komplexer werden. Im Internet<br />

hat sich in den vergangenen Jahren<br />

ein Trend durchgesetzt, der sich gerade<br />

an Neulinge im Linux-Bereich richtet:<br />

Experten stellen fertige Shell-Skripte<br />

zur Verfügung, die Nutzer herunterladen<br />

root durchführen, sondern nur ausgewählte<br />

Programme starten können – dabei<br />

erhalten verschiedene Benutzer auch<br />

unterschiedliche Privilegien. So könnte<br />

man z. B. einem Linux-Anwender die<br />

Möglichkeit geben, das Netzwerk zu konfigurieren,<br />

und einem anderen erlauben,<br />

Festplatten zu partitionieren.<br />

Mit den Kommandos su und sudo sowie<br />

grafischen Frontends wie kdesu und<br />

kdesudo (Abbildung 2) können Linux-<br />

Nutzer, sofern Sie berechtigt sind, jederzeit<br />

beliebige Kommandos als root ausführen.<br />

So öffnen sie z. B. auch ein Dolphin-Fenster<br />

mit Root-Rechten.<br />

In der Windows-Welt gibt es das Kommando<br />

runas, das Benutzer im Terminalfenster<br />

eingeben können, um ein Programm<br />

mit den Rechten eines anderen<br />

Nutzers auszuführen. Das Tool erfragt<br />

beim Aufruf in der Form runas /<br />

user:benutzername kommando das Passwort<br />

des Benutzers. Das funktioniert aber<br />

nicht mit allen Programmen – der Versuch,<br />

mit runas /user:u2 explorer ein Explorer-Fenster<br />

als Anwender u2 zu öffnen,<br />

führt z. B. zu einer Fehlermeldung.<br />

Das Programm bietet nur an, dauerhaft<br />

und dann auf dem eigenen System ausführen<br />

können. Auslöser kann zum Beispiel<br />

sein, dass für eine spezifische Grafikkarte<br />

neue, proprietäre Treiber erschienen<br />

sind, die Anwender aber häufig<br />

mangels Vorwissen nicht problemlos auf<br />

ihrem System einspielen können. Damit<br />

das Skript aus dem Netz diese Aufgabe<br />

wie geplant erfüllen kann, benötigt es<br />

Root-Rechte. Die Webseiten und Blogs,<br />

auf denen sich die genannten Skripte finden,<br />

enthalten dann häufig Anweisungen,<br />

Befehle der folgenden Form einzugeben:<br />

wget http://www.example.com/shellscript.shU<br />

‐O ‐ | sudo sh<br />

Der Befehl lädt das Skript herunter, speichert<br />

es aber nicht, sondern gibt auf der<br />

Standardausgabe seinen Inhalt aus. Das<br />

wäre normal das Terminalfenster, aber<br />

über das Pipe-Zeichen | wird diese Ausgabe<br />

an das Kommando sudo sh weitergeleitet.<br />

Letzteres führt dann das Skript<br />

mit Root-Rechten aus. Hier ist höchste<br />

Vorsicht geboten: Die Kommandos in der<br />

Skriptdatei laufen mit maximalen Privilegien.<br />

Sie könnten die Platte formatieren,<br />

Dateien auf einen anderen Rechner übertragen<br />

oder eine dauerhafte Backdoor installieren.<br />

die Zugriffsrechte zu ändern. Es gibt auch<br />

die Möglichkeit, Programme aus dem<br />

Startmenü heraus mit Administratorrechten<br />

zu starten (Rechtsklick auf den Eintrag,<br />

dann Als Administrator ausführen) –<br />

mit dem Explorer gelingt aber auch das<br />

nicht. Einen alternativen Dateimanager<br />

wie FreeCommander nachzuinstallieren,<br />

löst das Problem.<br />

Fazit<br />

Prinzipiell sind die Konzepte der Benutzer-<br />

und Rechteverwaltung bei Linux<br />

und Windows gut geeignet, um private<br />

Daten zu schützen und das System vor<br />

absichtlichen oder versehentlichen Zerstörungen<br />

zu bewahren. Linux forciert<br />

das, indem es einfache Standardkonten<br />

ohne Root-Rechte einrichtet, bei denen<br />

jede Verwaltungsarbeit die Eingabe eines<br />

Passworts erfordert. Bei Windows ist<br />

hingegen der automatisch erzeugte Benutzer<br />

ein Administrator (obwohl er den<br />

vom Anwender frei gewählten Benutzernamen<br />

hat). Hier liegt das Hauptproblem<br />

der Windows-Konzeption: Den Microsoft-Entwicklern<br />

war der Komfort wichtiger<br />

als die Sicherheit. (hge) n<br />

Skripte von solchen Webseiten sollten<br />

Sie nie, wie oben gezeigt, über eine Pipe<br />

direkt ausführen. Besser ist es, das<br />

Skript herunterzuladen, es zu lesen (und<br />

zu prüfen) und es danach von Hand mit<br />

sudo auszuführen, wenn Sie es als „gutartig“<br />

erkannt haben.<br />

Ständig als „root“ arbeiten<br />

Anwender werden, wenn Sie Einstellungen<br />

am System ändern, gelegentlich aufgefordert,<br />

das Root-Passwort (oder ihr eigenes)<br />

einzugeben, weil für das Erledigen<br />

der Aufgabe Root-Rechte nötig sind. Das<br />

ist z. B. beim Einspielen von Software-Updates<br />

nötig.<br />

Manche Benutzer hebeln die Sicherheit,<br />

die das explizite Nachfragen bringt, aus,<br />

indem sie sich von Anfang an als root anmelden<br />

und permanent mit Root-Rechten<br />

arbeiten. Dann hat jede Aktion das Potenzial,<br />

das System unbrauchbar zu machen.<br />

Manche Distributionen lassen die<br />

direkte Anmeldung als root gar nicht<br />

mehr zu, andere blenden auffällige Warnmeldungen<br />

ein. Wir empfehlen, solche<br />

Warnungen ernst zu nehmen: Es gibt keinen<br />

guten Grund, die alltäglichen Arbeiten<br />

als root zu erledigen.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

53


Workshop<br />

Dateien organisieren<br />

Tausende Dateien und Ordner: den Überblick behalten<br />

Ordnung auf der Platte<br />

Peter Kreußel,<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Überquellende Papierstapel mit unsortierter Post erschweren die Suche nach wichtigen<br />

Dokumenten, und das gilt auch für digitale Dokumente auf dem Linux-PC. Wir präsentieren<br />

Lösungen für eine aufgeräumte Platte, auf der Sie schnell finden, was Sie suchen.<br />

©adimas, Fotolia<br />

Ein frisch installiertes Linux-System<br />

richtet leere Ordner Dokumente<br />

und Bilder in Ihrem Home-Verzeichnis<br />

ein – wenn Sie den Rechner anschließend<br />

über viele Jahre nutzen, füllt<br />

sich dieser Bereich so schnell mit zahlreichen<br />

Dateien und eventuell komplexen<br />

Hierarchien von Unterordnern, dass irgendwann<br />

die Übersicht verloren geht.<br />

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie<br />

wieder Ordnung in die Festplatte bringen;<br />

dazu gehört auch, die richtigen Tools zu<br />

kennen und einzusetzen. Es geht unter anderem<br />

um den Dateimanager Dolphin,<br />

die Desktopsuchmaschine<br />

Recoll, den Duplettenfinder<br />

DupeGuru und die Fotoverwaltung<br />

Digikam,<br />

und am Schluss des<br />

Artikels geben wir<br />

noch ein paar Tipps<br />

für Freunde der<br />

Kommandozeile.<br />

Verzeichnisstruktur mit System<br />

Ordnung ist das halbe Leben, heißt es.<br />

Wenn Sie dem ansatzweise zustimmen,<br />

haben Sie im Wohn- oder Arbeitszimmerregal<br />

vermutlich mehrere Ordner stehen,<br />

in denen Sie Briefe und andere Dokumente<br />

ablegen – sortiert nach Kategorien<br />

wie Aus- und Fortbildung, Arbeit, Finanzamt,<br />

Versicherungen, Verträge etc. Auf<br />

der Linux-Festplatte gehen Sie sinnvollerweise<br />

ähnlich vor: Statt alle selbst erstellten<br />

oder archivierten LibreOffice- und<br />

PDF-Dateien direkt<br />

im Ordner Dokumente abzulegen, können<br />

Sie hier Unterordner erstellen und die Dateien<br />

passend ablegen.<br />

Ein großer Vorteil der digitalen Dateiablage<br />

ist die Möglichkeit, beliebig tiefe Hierarchien<br />

von Unter- und Unterunterordnern<br />

zu erzeugen. Die Datei, die diesen Artikel<br />

enthält, befindet sich z. B. in einem Verzeichnis<br />

namens ~/​Dokumente/​easy/​<br />

2014/​02/​dateien-organisieren (Abbildung<br />

1), und wenn die Arbeit daran abgeschlossen<br />

ist, wandert der ganze Ordner dateienorganisieren<br />

in den Unterordner ~/​Dokumente/​easy/​2014/​02/​Fertig,<br />

wird also zu<br />

~/​Dokumente/​easy/​2014/​02/​Fertig/​dateien-organisieren.<br />

(Dabei steht die Tilde<br />

~ für das Home-Verzeichnis des Benutzers,<br />

also /home/​benutzer.) Um wieder die<br />

Analogie zum physischen Ordnerregal zu<br />

bemühen: Die Ablage entspräche einem<br />

kompletten Bereich im Regal, der für Easy-<br />

Linux-Artikel reserviert ist, und darin<br />

stünde ein Ordner, der mit „<strong>EasyLinux</strong><br />

2014“ beschriftet ist, darin gäbe es vier Registerblätter<br />

„01/​2014“ bis „04/​2014“ und<br />

innerhalb des Bereichs „02/​2014“ noch<br />

kleine Trennblätter, welche<br />

einzelne Artikel voneinander<br />

abtrennen.<br />

Downloads<br />

sortieren<br />

Wenn Sie mit Firefox<br />

Dateien herunterladen,<br />

landen diese standardmäßig<br />

alle<br />

im Unterordner<br />

54 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Dateien organisieren<br />

Workshop<br />

Downloads Ihres Home-Verzeichnisses.<br />

Das ist für den<br />

schnellen Zugriff auf kürzlich<br />

heruntergeladene Dateien<br />

praktisch; wenn Sie diese aber<br />

im Downloads-Ordner belassen,<br />

wird er sich schnell füllen,<br />

und die Suche nach Downloads<br />

aus dem letzten Jahr benötigt<br />

mehr und mehr Zeit.<br />

Hier hilft es, regelmäßig den<br />

Downloads-Ordner aufzuräumen<br />

– vergleichbar mit der<br />

Bürotätigkeit der Ablage, bei<br />

der die gesammelte Post der<br />

letzten Woche in einem<br />

Rutsch sortiert und abgeheftet wird. Gewöhnen<br />

Sie sich z. B. an, einmal pro Woche<br />

oder pro Monat den Downloads-Ordner<br />

durchzusehen und die heruntergeladenen<br />

Dateien entweder zu löschen oder<br />

an eine sinnvolle Stelle in Ihrer Verzeichnishierarchie<br />

zu verschieben. Viele Bankkunden<br />

erhalten z. B. Kontoauszüge nur<br />

noch im PDF-Format und laden diese<br />

über die Onlinebanking-Seite des Kreditinstituts<br />

herunter – das landet dann alles<br />

in Downloads, aber Bank/​2014 wäre ein<br />

<strong>besser</strong>er Ablageort für die 2014er-Auszüge;<br />

vielleicht auch Bank/​Name der<br />

Bank/​2014, wenn Sie mehrere Konten bei<br />

verschiedenen Banken haben.<br />

Das Gleiche gilt für Rechnungen von Onlineshops,<br />

die auch häufig in PDF-Form<br />

verfügbar sind: Spätestens bei der nächsten<br />

Steuererklärung werden Sie sich<br />

freuen, wenn Sie alle relevanten Quittungen<br />

im Verzeichnis Steuern/​2014/​Rechnungen/​finden<br />

können. Dazu noch ein<br />

kleiner Tipp zu Rechnungen, die nur im<br />

HTML-Format (als Teil einer E-Mail oder<br />

auf der Shop-Webseite) verfügbar sind:<br />

Erzeugen Sie daraus einfach über den<br />

Eintrag In Datei drucken im Druckdialog<br />

selbst eine PDF-Datei, die Sie dann in den<br />

passenden Ordner schieben.<br />

Abb. 1: In einer gut sortierten Verzeichnishierarchie können Sie<br />

Dateien schnell finden.<br />

[1]. Vielmehr geben wir hier ein paar<br />

Tipps, mit denen Sie in Dolphin schneller<br />

finden, was Sie suchen.<br />

Nach Datum sortieren und suchen<br />

Dolphin sortiert in der Standardansicht<br />

Dateien eines Ordners alphanumerisch:<br />

Es geht mit Zahlen los, und dann kommen<br />

die Dateien mit A bis Z. Wenn Sie<br />

den Namen einer gesuchten Datei kennen,<br />

bietet diese Sortierung die schnellste<br />

Möglichkeit des Zugriffs.<br />

Ist Ihnen der Name nicht bekannt, bleibt<br />

nur, die Dateiliste komplett durchzusehen<br />

– das kann dauern. Oft sind gesuchte Dateien<br />

aber solche, die Sie erst kürzlich erstellt<br />

oder überarbeitet haben. Das Datum<br />

der letzten Änderung ist eines der Dateiattribute,<br />

die Linux zu jeder Datei speichert,<br />

und Sie können danach auch sortieren.<br />

Dazu schalten Sie zunächst auf die<br />

Dateilansicht um, bei der jede Datei in einer<br />

separaten Zeile angezeigt wird. Die<br />

letzte Spalte Datum enthält das Datum<br />

der letzten Änderung, und wenn Sie auf<br />

den Spaltenkopf klicken, sortiert Dolphin<br />

alle Einträge nach diesem Kriterium<br />

(es erscheinen zuerst<br />

die ältesten Dateien in der<br />

Liste; das kleine Dreieck neben<br />

dem Spaltentitel zeigt<br />

nach unten). Klicken Sie erneut<br />

auf denselben Spaltentitel,<br />

ändert sich die Sortierreihenfolge;<br />

statt den ältesten sehen<br />

Sie dann die neuesten Dateien<br />

ganz oben, und das Dreieck<br />

zeigt nach oben.<br />

Auch bei Dateien, die schon<br />

etwas älter sind, kann die Datumssortierung<br />

hilfreich sein,<br />

denn Sie können dann in der<br />

Dateiliste blättern, bis Sie in einem „interessanten“<br />

Zeitraum landen und nur diesen<br />

betrachten.<br />

Dolphin hat eine eingebaute Suchfunktion,<br />

die Sie per Klick auf Suchen aktivieren.<br />

Sie können dann einen Begriff eingeben<br />

und diesen wahlweise in den Dateinamen<br />

oder im Dateiinhalt auffinden lassen<br />

– Letzteres funktioniert aber nur,<br />

wenn Sie die in KDE integrierte Suchmaschine<br />

Nepomuk aktiviert haben.<br />

In der Trefferliste stehen nur die Dateinamen<br />

(ohne Hinweis auf das enthaltende<br />

Verzeichnis). Um auch den Ordner zu sehen,<br />

klicken Sie mit der rechten Maustaste<br />

in die Zeile mit den Spaltentiteln und setzen<br />

im Kontextmenü beim Eintrag Weitere<br />

/ Pfad ein Häkchen. Dadurch entsteht eine<br />

neue Spalte Pfad, die Sie eventuell noch an<br />

ein passende Position ziehen müssen. Sie<br />

können die Breiten der einzelnen Spalten<br />

anpassen, indem Sie die kleinen optischen<br />

Trenner zwischen den Spaltentiteln verschieben.<br />

Im Ergebnis ist die Trefferliste<br />

nun informativer und verrät, wo sich welche<br />

Datei befindet (Abbildung 2).<br />

Dolphin verwaltet Dateien<br />

Die erste Anwendung, die beim Arbeiten<br />

mit Dateien in den Sinn kommt, ist der<br />

Dateimanager: Bei KDE ist das Dolphin.<br />

Mit dem Programm können Sie durch<br />

Verzeichnisse navigieren, Dateien kopieren,<br />

verschieben, umbenennen und löschen,<br />

symbolische Links und Hardlinks<br />

sowie neue Ordner erzeugen. Es soll hier<br />

aber nicht um die Grundlagen der Dateiverwaltung<br />

gehen, dazu hatten wir in<br />

Ausgabe 03/​2012 bereits einen Workshop<br />

Abb. 2: Die Suchfunktion im Dateimanager Dolphin wird nützlicher, wenn Sie auch die<br />

Verzeichnisse einblenden.<br />

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55


Workshop<br />

Dateien organisieren<br />

Abb. 3: Aktivieren Sie die Indizierung Ihres kompletten Home-Verzeichnisses, um in<br />

Dolphin <strong>besser</strong> suchen zu können.<br />

Bei der Dateisuche stehen im Übrigen<br />

noch einige weitere Kriterien zur Verfügung,<br />

die Sie nach einen Klick auf Mehr<br />

Optionen einstellen können:<br />

l Schränken Sie die Suche auf bestimmte<br />

Dateitypen (Dokumente,<br />

Bilder, Musik, Videos) ein,<br />

l lassen Sie nur Dateien anzeigen, die<br />

heute, gestern, in dieser Woche, diesem<br />

Monat oder diesem Jahr geändert<br />

wurden,<br />

l oder geben Sie vor, dass Treffer eine<br />

Mindestbewertung haben. (Dolphin<br />

bietet die Möglichkeit, ähnlich einer<br />

Produkionsrezension ein bis fünf<br />

Sternchen für Dateien zu vergeben.)<br />

Das funktioniert aber bei OpenSuse nicht<br />

auf Anhieb in allen Ordnern. Um die Suche<br />

vollständig einzurichten, rufen Sie<br />

den Menüpunkt Anwendungen / System-​<br />

einstellungen auf und klicken dann auf<br />

Desktopsuche. Wechseln Sie im neuen<br />

Fenster zum zweiten Reiter Indizierung<br />

und klicken Sie rechts auf Ordner einrichten.<br />

Es erscheint eine Baumdarstellung<br />

der Verzeichnishierarchie – hier sind in<br />

Ihrem Home-Verzeichnis (/home/​benutzername)<br />

nur einige Ordner (z. B. Bilder)<br />

ausgewählt (Abbildung 3). Setzen Sie ein<br />

Häkchen in den Ordner mit Ihrem Benutzernamen<br />

und klicken Sie auf OK.<br />

Trotz Korrekturen arbeitete unter Open-<br />

Suse die in Dolphin integrierte Suche<br />

nicht immer zuverlässig, sowohl in Version<br />

12.3 als auch 13.1 der Distribution.<br />

Wenn auch bei Ihnen Probleme auftreten,<br />

nutzen Sie für die Dateisuche stattdessen<br />

KFind (siehe folgender Abschnitt). Eventuell<br />

schafft auch eine Aktualisierung der<br />

KDE-Pakete Abhilfe.<br />

Sie können auch das KDE-Tool KFind (Abbildung<br />

4) nachinstallieren, das ohne Zugriff<br />

auf den Dateiindizierer nach Dateien<br />

suchen kann und dabei deutlich exaktere<br />

Suchkriterien erlaubt; z. B. können<br />

Sie tagesgenau das Datum der letzten Änderung<br />

vorschreiben. Sie finden das Paket<br />

kfind über die grafische Paketverwaltung<br />

oder installieren es auf der Konsole mit<br />

sudo zypper in kfind (OpenSuse) bzw.<br />

sudo apt‐get install kfind (Kubuntu).<br />

Nach der Installation können Sie das Tool<br />

über [Alt-F2] und Eingabe von kfind in<br />

das Schnellstartfenster aufrufen.<br />

Der Vorteil der Suche mit KFind ist, dass<br />

Sie nicht auf einen einzigen Ordner beschränkt<br />

sind und gleichzeitig diverse<br />

Suchkriterien zur Einschränkung der Trefferliste<br />

verwenden können: Wenn Sie vergessen<br />

haben, in welchem Verzeichnis Sie<br />

eine Datei abgelegt haben, suchen Sie einfach<br />

nach allen Dateien in Ihrem Home-<br />

Verzeichnis (und all seinen Unterordnern),<br />

die Sie z. B. zwischen März und April 2014<br />

zuletzt bearbeitet oder neu erstellt haben.<br />

Filtern<br />

Schneller als die Suche (die potenziell einen<br />

größeren Verzeichnisbaum durchforstet)<br />

ist das Filtern von Dateien im aktuell<br />

angezeigten Ordner. Um zu filten, drücken<br />

Sie [Strg-I] oder rufen den Menüpunkt Ex-​<br />

tras / Filterleiste anzeigen auf. (Falls Sie<br />

kein Extras-Menü sehen, ist die Menüleiste<br />

ausgeblendet; drücken Sie dann zunächst<br />

[Strg-M], um sie einzublenden.) Am unteren<br />

Rand des Fensters erscheint nun die<br />

Filterleiste, in die Sie einen Suchbegriff eingeben<br />

können (Abbildung 5). Der Filterbegriff<br />

darf auch Wildcards (das Sternchen<br />

und das Fragezeichen) enthalten, z. B. findet<br />

der Filter *.p?? alle Dateien, deren Dateiendung<br />

mit p anfängt.<br />

Um den aktuellen Filter wieder loszuwerden,<br />

drücken Sie einfach [Esc] – dann<br />

zeigt Dolphin den kompletten Inhalt des<br />

Ordners an. Möchten Sie auch die Filterleiste<br />

entfernen, drücken Sie [Strg-I] – die<br />

Tastenkombination schaltet die Leiste im<br />

Wechsel an und aus.<br />

Abb. 4: KFind sucht in beliebigen Ordnern und lässt präzise Kriterien zu. In der Ergebnisliste<br />

sehen Sie neben den Dateinamen auch die Ordner, in denen die Dateien liegen.<br />

Recoll<br />

Bei der täglichen Arbeit sorgen Verzeichnishierarchien<br />

für Ordnung auf der Festplatte.<br />

Doch bei älteren Datenbeständen,<br />

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Dateien organisieren<br />

Workshop<br />

bei denen man die Ordnerstrukturen<br />

nicht mehr im Kopf hat,<br />

muss man jedes Verzeichnis<br />

öffnen, um zu sehen, welche<br />

Unterverzeichnisse es enthält.<br />

Wie im Internet, wo man Domain-<br />

und Seitenname meist<br />

nicht kennt, hilft eine Schlagwortsuche<br />

weiter: Auch eine<br />

Steuererklärung von vor zehn<br />

Jahren findet man problemlos<br />

über das Stichwort „Steuererklärung“.<br />

Abb. 5: Wenn Sie in Dolphin einen Filter verwenden, sehen Sie<br />

nur die Dateien im aktuellen Ordner, deren Dateinamen den<br />

Suchbegriff enthalten.<br />

Google für zu Hause<br />

Die Rolle von Google & Co. übernimmt<br />

auf dem heimischen Rechner eine so genannte<br />

Desktopsuchmaschine wie Recoll<br />

(Abbildung 6) [2]. Sie durchkämmt die<br />

Dokumente im Home-Verzeichnis und<br />

speichert die gefundenen Schlagwörter in<br />

einer Datenbank. Das Programm hält diesen<br />

Schlagwortindex automatisch für veränderte<br />

oder neue Dokumente aktuell.<br />

Dank dieser Datenhaltung dauert eine Suche<br />

nur Sekundenbruchteile.<br />

Da viele Dateiformate ihren Inhalt nicht<br />

direkt im Klartext ablegen, muss eine<br />

Desktopsuchmaschine sie „verstehen“ –<br />

ähnlich, wie die Anwendung, mit der Sie<br />

die Dateien erstellt haben. Zum Glück indiziert<br />

Recoll viele Dokumenttypen.<br />

Windows-Umsteiger wird es freuen, dass<br />

sowohl das alte doc- als auch das neuere<br />

docx-Format von Microsoft Word in der<br />

Liste der unterstützten Dateitypen enthalten<br />

sind. Auch PowerPoint- und Excel-Dateien<br />

nimmt die Linux-Desktopsuchmaschine<br />

in ihren Schlagwortindex auf.<br />

Mit Open- oder LibreOffice-Dokumenten<br />

kann die Suchmaschine ebenso etwas anfangen<br />

wie mit den Dateien der früher<br />

verbreiteten Textverarbeitung WordPerfect.<br />

Bild- und Musikdateien durchsucht<br />

Recoll nach eingebetteten Tags. Auch den<br />

in PDF- und PostScript-Dateien sowie<br />

E-Books im ePub-Format enthaltenen<br />

Text extrahiert Recoll.<br />

Allerdings ist die Software bei vielen Formaten<br />

auf die Hilfe externer Programme<br />

angewiesen, die bei der Installation des<br />

Recoll-Programmpakets nicht automatisch<br />

als Abhängigkeit eingespielt werden.<br />

Prüfen Sie daher einige Zeit nach dem<br />

ersten Start mit Datei / Zeige fehlende<br />

Hilfsprogramme, welche Helfer Recoll<br />

beim Verschlagworten gefehlt haben. Installieren<br />

Sie diese Programme und stoßen<br />

Sie ein manuelles Auffrischen des Recoll-Datenbank<br />

an (Datei /<br />

Index aktualisieren).<br />

Schlagwortkatalog<br />

Für eine Suche geben Sie einen<br />

oder mehrere Suchbegriffe<br />

in das Textfeld unter<br />

der Werkzeugleiste ein und klicken<br />

auf Suchen. Ist im Dropdown-Feld<br />

links vom Suchtext<br />

Irgendein Ausdruck ausgewählt,<br />

findet Recoll alle Dokumente,<br />

die einen der Suchbegriffe<br />

enthalten; bei der Einstellung<br />

Alle Ausdrücke dagegen<br />

nur solche, die alle zugleich<br />

enthalten. Mit den Optionsschaltflächen<br />

unter dem Suchtextfeld<br />

schränken Sie die Suche<br />

zusätzlich auf bestimmte<br />

Dokumenttypen ein (Abbildung 6).<br />

Mehr Kontrolle erlaubt die Erweiterte Suche<br />

im Menü Werkzeuge: Ganz links im<br />

Dialogfeld (Abbildung 7) haben Sie wie<br />

bei der einfachen Suche die Wahl zwischen<br />

Irgendein Ausdruck oder Alle Ausdrücke,<br />

sprich einer Oder- und einer Und-<br />

Verknüpfung der rechts im Dialog ausgefüllten<br />

Suchfelder.<br />

Jedem dieser Suchfelder ordnet das Dropdown-Feld<br />

links von ihm einen Suchalgorithmus<br />

zu (Abbildung 7): Felder vom Typ<br />

Alle finden nur Dokumente, die alle im<br />

Feld eingegebenen Schlagwörter enthalten,<br />

bei Feldern vom Typ Irgendeines genügt es,<br />

wenn ein Suchbegriff vorkommt.<br />

Für Felder vom Typ Nähe geben Sie die<br />

maximale Zahl der Wörter an, die zwischen<br />

Begriffen stehen dürfen, damit Recoll<br />

sie als Treffer wertet. Mit dieser leistungsfähigen<br />

Funktion erfassen Sie<br />

Schlagwörter, die in einem bestimmten<br />

Zusammenhang auftauchen.<br />

Die Option Keines schließt Dokumente<br />

mit bestimmten Schlagwörter von der Suche<br />

aus. Felder vom Typ Phrase suchen<br />

nach einer genauen Wortfolge. Auch<br />

nach Dateinamen und der Entstehungszeit<br />

des Dokuments können Sie in der erweiterten<br />

Suche fahnden.<br />

Abb. 6: Desktopsuchmaschinen wie Recoll suchen ähnlich<br />

wie ihre großen Brüder aus dem Internet in den Dokumenten<br />

auf Ihrem Rechner nach Schlagwörtern.<br />

Abb. 7: Mit der erweiterten Suche verknüpfen Sie mehrere Schlagwörter<br />

und unterschiedliche Suchmethoden.<br />

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Workshop<br />

Dateien organisieren<br />

Nach dem Öffnen enthält das<br />

Dialogfeld Erweiterte Suche<br />

fünf Felder, für die verschiedene<br />

Feldtypen vorausgewählt<br />

sind. Diese lassen sich per<br />

Drop-down-Menü verändern,<br />

so dass Sie beliebige Kombinationen<br />

von Suchalgorithmen<br />

für Ihre Anfrage verwenden<br />

können. Wenn ihnen dazu<br />

fünf Felder nicht ausreichen,<br />

fügen Sie mit Ausdruck hinzufügen<br />

weitere hinzu.<br />

Feinheiten<br />

Beim ersten Start meldet sich<br />

Recoll mit einem Dialog zum<br />

Konfigurieren des schon erwähnten<br />

Schlagwortindex.<br />

Wenn Sie möchten, können<br />

Sie die Standardkonfiguration<br />

einfach mit einem Klick auf Indizierung<br />

jetzt starten übernehmen.<br />

Doch ein paar Feineinstellungen<br />

ver<strong>besser</strong>n die Leistung der<br />

Suchmaschine.<br />

Unter Einstellungen für die Indizierung /<br />

Globale Parameter (Abbildung 8) wählen<br />

Sie im Bereich Startverzeichnisse die<br />

Ordner, die Recoll durchforsten soll. Als<br />

Standard ist die hier ~, das Linux-Kürzel<br />

für Ihr Home-Verzeichnis, eingetragen.<br />

Auszulassende Pfade schließt einzelne<br />

Unterordner innerhalb der Startverzeichnisse<br />

aus.<br />

Hinter den Stemming-Sprachen verbirgt<br />

sich eine Funktion, welche die Suche in<br />

der Praxis sehr erleichtert: Recoll führt<br />

Abb. 8: In den Recoll-Einstellungen legen Sie fest, welche Verzeichnisse<br />

die Suchmaschine indiziert, welche sie überspringt<br />

und welche Sprachen sie bei der Grundformenbildung („Stemming“)<br />

der Schlagwörter berücksichtigt.<br />

Wortformen wie „Öfen“ oder „hatte“ beim<br />

Stemming auf die Grundformen „Ofen“<br />

oder „hat“ zurück. Dazu müssen Sie dem<br />

Programm eine oder mehrere Sprachen<br />

nennen, von denen Recoll bei der Erschließung<br />

der Grundformen ausgeht.<br />

Fügen Sie also mit dem +-Button german<br />

oder german2 (neue Rechtschreibung)<br />

hinzu und löschen Sie english, wenn keine<br />

englischen Dokumente auf Ihrer Festplatte<br />

liegen. Nach einem Neustart von Recoll<br />

wählen Sie vor einer Suchanfrage im Menü<br />

Einstellungen, welche Sprache Recoll dabei<br />

für die Wortstammbildung benutzt.<br />

Abb. 9: Die in KDE eingebaute Suchmaschine schalten Recoll-Anwender am besten ab,<br />

indem sie das rot markierte Kontrollkästchen deaktivieren. Dies erspart dem Rechner<br />

eine Doppelbelastung.<br />

Ist keine Sprache gewählt,<br />

führt die Software kein Stemming<br />

durch. Wenn Sie später<br />

erneut auf die Index-Einstellungen<br />

zugreifen möchten, öffnen<br />

Sie den Dialog über den<br />

Menüpunkt Einstellungen / Index-Einstellungen.<br />

Da die Indizierung Rechnerressourcen<br />

beansprucht, sollten<br />

Recoll-Anwender unter<br />

KDE die sonst parallel laufende,<br />

in die Desktopumgebung<br />

eingebaute Suchmaschine<br />

abschalten. Öffnen Sie<br />

dazu die Kategorie Desktop-<br />

Suche in den KDE-Systemeinstellungen<br />

und deaktivieren<br />

Sie das Kontrollkästchen Nepomuk-Datei-Indizierung<br />

aktivieren<br />

(Abbildung 9).<br />

DupeGuru: Dublettensuche<br />

Bei großen Dateisammlungen,<br />

die Sie mehrmals zwischen verschiedenen<br />

Rechnern hin- und herkopiert haben,<br />

passiert es schnell, dass Dateien mehrfach<br />

auf der Festplatte landen. DupeGuru<br />

[3] spürt diese Dubletten automatisch<br />

auf. Dabei findet es Dateien gleichen Inhalts<br />

auch dann noch, wenn Sie diese inzwischen<br />

umbenannt haben.<br />

Nennen Sie DupeGuru nach dem Start eines<br />

oder mehrere Verzeichnisse, die Sie<br />

auf doppelt vorliegende Dateien untersuchen<br />

möchten (Abbildung 10). Obwohl<br />

das Programm den Inhalt vergleicht, hat<br />

es im Test für ein Verzeichnis mit etwa<br />

7 000 Dateien, darunter auch etliche in<br />

Megabytegröße, nur etwa zehn Sekunden<br />

gebraucht.<br />

Nach dem Scan zeigt DupeGuru eine<br />

Liste, die das erste blau hervorgehobene<br />

Vorkommen einer Datei allen weiteren<br />

Treffern gegenüberstellt (Abbildung 10).<br />

Am unteren Fensterrand in der Statusleiste<br />

unten im Fenster sehen Sie, wie<br />

viele mehrmals vorkommende Dateien<br />

der Scan gefunden hat und wie viel Speicherplatz<br />

diese belegen.<br />

Wählen Sie alle Treffer mit [Strg-A]<br />

oder Auswählen / Alles Markieren aus,<br />

um alle doppelten Datei schnell zu löschen.<br />

Über das Aktionen-Menü verschieben<br />

Sie diese Dateien dann in den<br />

Mülleimer oder einen Ordner im Dateisystem.<br />

Damit Sie keine Daten verlieren,<br />

lässt sich die erste, blau hervorgehobene<br />

„Master-Fassung“ gar nicht erst<br />

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Workshop<br />

Abb. 10: So schaffen Sie Platz auf Ihrer Festplatte (siehe rote Markierung unten): Dupe-<br />

Guru findet doppelt vorkommende Dateien und verschiebt sie in den Mülleimer oder in<br />

ein separates Verzeichnis (Menü „Aktionen“).<br />

auswählen, also auch nicht versehentlich<br />

löschen.<br />

Wer darf bleiben?<br />

Wenn Sie DupeGuru mehrerer Ordner<br />

gleichberechtigt für den Scan nennen,<br />

bleibt es dem Zufall überlassen, welche<br />

Instanz einer mehrfach vorhandenen Datei<br />

das Programm als Original wertet und<br />

welche es als Doppler löscht. Dies ändern<br />

Sie, indem Sie bestimmte Ordner in der<br />

Scanliste als Referenz kennzeichnen (Abbildung<br />

11). Alle Dateien darin gelten<br />

dem Programm dann als die Ursprungsdateien,<br />

die Sie behalten möchten.<br />

Auch innerhalb der Ergebnisliste können<br />

Sie einen Listeneintrag durch Rechtsklick<br />

und Auswahl der leider nicht übersetzten<br />

Option Make selected into reference zum<br />

Abb. 11: Wenn Sie ein zu durchkämmendes<br />

Verzeichnis als „Referenz“ markieren,<br />

betrachtet DupeGuru die darin liegenden<br />

Dateien als Originale und weitere<br />

Vorkommen in anderen Ordnern als<br />

zu löschende Duplikate.<br />

Master ernennen. Alle anderen Vorkommen<br />

wechseln dann automatisch in den<br />

Status eines löschbaren Duplikats.<br />

In der Standardeinstellung findet Dupe-<br />

Guru wie beschrieben nur Dateien mit<br />

identischem Inhalt; Dateinamen ignoriert<br />

es dabei. Das Programm kennt jedoch<br />

auch einen Modus, in dem es unabhängig<br />

vom Inhalt ähnliche Dateinamen aufspürt.<br />

So finden Sie unterschiedliche Fassungen<br />

von Dokumenten, die Sie mehrfach<br />

unter einem gleichen oder ähnlichen<br />

Namen gesichert haben.<br />

Öffnen Sie mit [Strg-P] die Einstellungen,<br />

um vom Inhaltsscan zum Dateinamensscan<br />

zu wechseln und wählen Sie als<br />

Scantyp den Dateinamen. Mit dem Schieber<br />

Filter Empfindlichkeit legen Sie den<br />

Prozentsatz des Dateinamens fest, der<br />

übereinstimmen muss, damit das Programm<br />

zwei Dateien als Varianten wertet.<br />

Die übrigen Feineinstellungen beschreibt<br />

das auf Deutsch verfügbare<br />

DupeGuru-Handbuch [4].<br />

Digikam verwaltet Fotoflut<br />

Weil das Knipsen nichts mehr kostet,<br />

kann man mit Digitalkameras nach Herzenslust<br />

viele Schnappschüsse derselben<br />

Szene anfertigen. Doch dabei sammeln<br />

sich im Lauf der Jahre so viele Fotos an,<br />

dass man eine bestimmte Aufnahme nur<br />

noch schwer wiederfindet.<br />

Das Gruppieren von Fotos in Verzeichnissen<br />

stößt schnell an Grenzen, da ein<br />

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Dateien organisieren<br />

Abb. 12: Digikam ist die führende Fotoverwaltung unter Linux. Ihre zahlreichen Ordnungs- und Gruppierungsfunktionen erreichen Sie<br />

über die kleinen Icons am rechten Fensterrand. Viele weitere zentrale Funktionen sind per Rechtsklick auf ein Foto erreichbar.<br />

Foto oft gleichzeitig in viele Rubriken<br />

passt. Das praktische Fotoverwaltungsprogramm<br />

Digikam [5] (Abbildung 12)<br />

löst dieses Problem mit dem aus Social<br />

Networks bekannten Tagging. Dabei dürfen<br />

Sie jedem Foto beliebig viele Tags zuordnen,<br />

wie beispielsweise „Urlaub Riviera“,<br />

„Porträts“ und „Sommer 2013“<br />

(Punkt 13 in Abbildung 12). Trotzdem<br />

brauchen Sie die Bilddatei nicht zu vervielfältigen.<br />

Das ohnehin von der Kamera in die Bilder<br />

einbettete Aufnahmedatum nutzt Digikam<br />

für übersichtliche Kalender- und Zeitleistenansichten<br />

(Abbildungen 13 und 14).<br />

Den Button zum Umschalten zeigen die<br />

Punkte 3 und 4 in Abbildung 12.<br />

Fast alle Handys und manche Kameras legen<br />

außerdem die GPS-Koordinaten in<br />

der Bilddatei ab. Digikam bereitet die Positionsdaten<br />

in einer Kartendarstellung<br />

auf (Abbildung 12, Punkt 7), die besonders<br />

bei Urlaubsreisen für Übersicht sorgt<br />

– und zwar ganz ohne manuelles Sortieren<br />

(Abbildung 15.)<br />

Ein Gesicht geben<br />

Selbst ein Quäntchen künstliche Intelligenz<br />

ist eingebaut: Auf Personenfotos<br />

markiert das Programm automatisch Gesichter,<br />

denen Sie dann einen Namen zuweisen<br />

können. Anhand dieser Daten generiert<br />

Digikam eine Datenbank mit den<br />

Abb. 13: Die Kalenderansicht in Digikam ordnet die Aufnahmen<br />

nach dem Aufnahmedatum.<br />

Abb. 14: In der Zeitleistenansicht stellt Digikam die Zahl der Aufnahmen<br />

pro Tag als Balkendiagramm dar.<br />

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Workshop<br />

als Gesicht erkannten Bildausschnitten<br />

(Abbildung 12, Punkt 8).<br />

Außerdem gibt es eine Ähnlichkeitssuche<br />

(Abbildung 12, Punkt 6): Per Rechtsklick<br />

auf ein Bild findet die Funktion Ähnliche<br />

suchen Schnappschüsse vom gleichen Motiv,<br />

wie sie ambitionierte Fotografen anfertigen,<br />

um Details bei Belichtung und<br />

Blende auszuloten oder um die Verwacklungsgefahr<br />

zu reduzieren. Um aus vielen<br />

fast gleichen Aufnahmen die beste auszuwählen,<br />

schalten Sie mit einem Rechtsklick<br />

auf eine extra dafür eingebaute Vergleichsansicht<br />

um, den so genannten Leuchttisch<br />

(Abbildung 12, Punkt 10).<br />

In der Praxis zeigt sich bei der Ähnlichkeitssuche<br />

allerdings, dass Computeralgorithmen<br />

sich bei der für Menschen so<br />

selbstverständlichen Fähigkeit, die gleichen<br />

Gegenstände auf mehreren Aufnahmen<br />

wiederzuerkennen, noch schwer tun. Erst<br />

eine niedrige Ähnlichkeitsschwelle von 50<br />

Prozent oder weniger (rote Markierung in<br />

Abbildung 16) hat halbwegs brauchbare<br />

Ergebnisse zu Tage gefördert.<br />

Digikam bietet auch eine Schlagwortsuche<br />

(Abbildung 12, Punkt 5). Die einfache<br />

Suche findet alle Vorkommen eines<br />

Schlagworts, egal, ob in den Tags, in den<br />

Dateinamen oder in einem Dateipfad (Abbildung<br />

17). Die erweiterte Suche sucht<br />

dagegen gezielt nach Dateinamen, Schlagwörtern,<br />

Dateieigenschaften wie Bildauflösung<br />

und Aufnahmedatum sowie nach<br />

technischen Informationen wie Blende<br />

oder Brennweite.<br />

Modellvielfalt<br />

Beim ersten Start fragt Digikam nach einem<br />

Verzeichnis, in dem es die Aufnahme<br />

auf dem Rechner ablegen<br />

soll. Damit Sie zum Übertragen<br />

Ihrer Aufnahmen auf<br />

den Computer nicht jedes<br />

Mal die Speicherkarte aus<br />

der Kamera herausnehmen<br />

müssen, integriert Digikam<br />

die Kamera-Kompatibilitätsbibliothek<br />

gPhoto [6], mit<br />

deren Hilfe es die vielen<br />

gängigen Modelle nach dem<br />

Anschließen an den USB-<br />

Port erkennt. Verbundene<br />

Geräte stehen im Menü Importieren<br />

(Punkt 11 in Abbildung<br />

12) für die Datenübertragung<br />

bereit.<br />

Dabei vergleicht Digikam<br />

die Bilder auf der Kamera<br />

mit denen, die sich bereits<br />

in der Datenbank befinden.<br />

Um alle neuen Aufnahmen<br />

auf den Rechner zu kopieren,<br />

reicht es daher, Neue<br />

herunterladen aus dem<br />

Menü Herunterladen am<br />

oberen Rand des Importieren-Dialogs<br />

auszuwählen.<br />

Neben seinen Archivierungs-<br />

und Suchfunktionen<br />

bringt Digikam noch eine<br />

ganze Reihe von Bildbearbeitungsfunktionen<br />

mit. Dabei<br />

legt es den Schwerpunkt<br />

auf schnelle, mit wenigen<br />

Mausklicks durchführbare<br />

Retuschen. Sie starten den<br />

Fotoeditor per Rechtsklick<br />

auf ein Bild und Auswahl<br />

von Bearbeiten.<br />

Es stehen Funktionen zur<br />

Belichtungs- und Farbkorrektur<br />

(Menü Farbe), zum<br />

Weichzeichnen, Schärfen<br />

und zum Unterdrücken des<br />

Kamerasensor-Rauschens<br />

bei schlechtem Licht zur<br />

Verfügung (Menü Ver<strong>besser</strong>n).<br />

Außerdem können Sie Fotos drehen,<br />

spiegeln oder ver- und entzerren (Menü<br />

Transformieren). Unter Effekte kommen<br />

noch acht relativ simple Verfremdungseffekte<br />

hinzu. Dekorieren fügt einen Rahmen<br />

oder Text hinzu oder prägt den Fotos eine<br />

raufaserähnliche Textur auf.<br />

Tipps für die Shell<br />

Wenn Sie unter Linux nicht nur mit grafischen<br />

Tools arbeiten, sondern auch die<br />

Abb. 16: Erst mit einem Schwellwert von 50 Prozent findet die Ähnlichkeitssuche<br />

in Digikam halbwegs zuverlässig mehrere Aufnahmen<br />

desselben Motivs in der Bildersammlung.<br />

Abb. 15: Die in den Bildern aus Handys und manchen<br />

Kameras eingebetteten GPS-Koordinaten verarbeitet<br />

Digikam zu einer anschaulichen Kartenansicht weiter.<br />

Shell verwenden, gibt es einige Tipps, die<br />

den Dateizugriff in der Shell beschleunigen<br />

können. Die Bash bietet das Feature<br />

Tab-Completion: Wenn Sie z. B. aus der<br />

Shell heraus eine PDF-Datei im PDF-Viewer<br />

evince öffnen wollen, verwenden Sie<br />

dazu ein Kommando der Form evince dateiname.pdf.<br />

Den Dateinamen müssen Sie<br />

aber nicht vollständig eingeben, sondern<br />

Sie können die ersten paar Buchstaben<br />

eingeben und dann [Tab] drücken. Sind<br />

die ersten Zeichen schon<br />

ausreichend, um die Datei<br />

eindeutig zu bestimmen,<br />

vervollständigt die Shell<br />

den Dateinamen, und Sie<br />

können das Kommando direkt<br />

mit [Eingabe] abschicken.<br />

Falls es mehrere Dateien<br />

gibt, deren Namen mit<br />

den eingegebenen Buchstaben<br />

anfangen, piepst es<br />

kurz (siehe auch die Shell-<br />

Tipps dieser Ausgabe), und<br />

ein weiterer Druck auf<br />

[Tab] zeigt alle passenden<br />

Dateinamen an.<br />

Auf gleiche Weise können<br />

Sie auch Dateien in Unterordnern<br />

finden. Sind Sie in<br />

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61


Workshop<br />

Dateien organisieren<br />

der Shell z. B. in Ihrem<br />

Home-Verzeichnis und wollen<br />

die Datei ~/​Dokumente/​<br />

Steuern/​2013/​Rechnungen/​Telefonfirma/​2013-05.pdf<br />

öffnen,<br />

dann reicht im Idealfall<br />

die Eingabe von evince D<br />

[Tab] S [Tab] 2013/R [Tab] T<br />

[Tab] [Tab] 05 [Tab]. In dieser<br />

Befehlseingabe wurden<br />

fast alle Zwischenordner über<br />

die Eingabe des Anfangsbuchstabens<br />

seines Namens und<br />

[Tab] erreicht – das funktioniert<br />

aber nur, wenn sich die<br />

Verzeichnisnamen bereits<br />

beim ersten Buchstaben unterscheiden.<br />

Für einen effizienten Zugriff<br />

in der Shell ist es also sinnvoll,<br />

bei der Vergabe von Ordnernamen<br />

ein wenig nachzudenken und Namen zu<br />

vermeiden, die ähnlich anfangen. Wenn<br />

Sie im Ordner Dokumente zwei Unterverzeichnisse<br />

Steuern und Studium anlegen<br />

wollen, ist es <strong>besser</strong>, diese Finanzamt<br />

und Studium (oder Steuern<br />

und Ausbildung) zu nennen: Dadurch<br />

Glossar<br />

ASCII: Der American Standard Code for<br />

Information Interchange definiert einen<br />

ursprünglichen Standardzeichensatz für<br />

die USA, auf dem auch heute noch alle<br />

Zeichenkodierungen basieren. Enthalten<br />

sind hier (neben verschiedenen Sonderzeichen)<br />

nur die lateinischen Buchstaben<br />

von A bis Z (in Groß- und Kleinschreibung),<br />

aber keine nationalen Sonderzeichen<br />

wie deutsche Umlaute oder<br />

französische Akzentbuchstaben.<br />

Abb. 18: Das obere Terminal verwendet die moderne<br />

UTF-8-Umlautkodierung, das untere die alte Latin1-Kodierung<br />

(Windows, altes Linux). Dateinamen mit Umlauten<br />

passen immer nur zu einer Kodierung.<br />

Abb. 17: Die einfache Suche durchsucht alle vorliegenden Daten<br />

(Tags, Datei- und Verzeichnisnamen, in die Fotos eingebettete<br />

Informationen). Die „erweiterte Suche“ geht selektiver vor.<br />

bleiben die Anfangsbuchstaben eindeutig,<br />

und bei der Shell-Navigation sparen<br />

Sie Zeit.<br />

Falls Sie die Tab-Completion noch nie<br />

verwendet haben, probieren Sie es aus:<br />

Gerade bei intensiver Nutzung der Shell<br />

sparen Sie damit viel Zeit.<br />

Keine Sonderzeichen<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Arbeiten<br />

in der Shell sind Sonderzeichen in Datei-<br />

und Ordnernamen – vor allem Leerzeichen<br />

und deutsche Umlaute sowie das<br />

scharfe S (ß): Die sollten Sie vermeiden.<br />

Die grafischen Anwendungen kommen<br />

alle problemlos damit klar, wenn Sie ein<br />

Dokument Brief an Tante Elise.odt nennen<br />

und in einem Ordner Meine privaten<br />

Briefe speichern; die Shell mag aber Leerzeichen<br />

in Dateinamen nicht besonders,<br />

weil sie normal das Ende eines Befehls<br />

oder Arguments markieren – damit sie<br />

nicht in der Form interpretiert<br />

werden, müssen sie jeweils<br />

einen vorangestellten<br />

Backslash (\) erhalten, alternativ<br />

können Sie den<br />

ganzen Namen in Anführungszeichen<br />

setzen.<br />

Es ist also möglich, Leerzeichen<br />

zu verwenden,<br />

aber Sie erleichtern sich die<br />

Arbeit auf der Shell, wenn<br />

Sie stattdessen mit Bindestrichen<br />

oder Unterstrichen<br />

arbeiten. Eine Datei Brief_<br />

an_Tante_Elise.odt ist im<br />

grafischen Dateimanager<br />

genauso gut auffindbar wie<br />

die natürlichere Schreibweise<br />

Brief an Tante Elise.odt, aber<br />

auf der Shell klappt der Zugriff<br />

<strong>besser</strong>.<br />

Umlaute, das scharfe S oder<br />

sonstige Nicht-ASCII-Zeichen<br />

können Sie zwar im Prinzip<br />

problemlos verwenden, aber<br />

wenn Sie Dateien mit solchen<br />

Zeichen im Namen per Mail<br />

verschicken oder via USB-<br />

Stick auf einen Windows-<br />

Computer oder ein älteres Linux-System<br />

(das eine andere<br />

Standard-Zeichenkodierung<br />

verwendet) kopieren, kann es<br />

passieren, dass die Umlaute<br />

durch kryptische Sonderzeichen<br />

ersetzt werden (Abbildung<br />

18). Ersetzen Sie darum<br />

die Umlaute durch Umschreibungen (Ä<br />

wird zu Ae, ö zu oe und ß zu ss) und verzichten<br />

Sie auf die Akzente auf französischen<br />

oder spanischen Buchstaben (e<br />

statt é, n statt ñ).<br />

Fazit<br />

Wie beim Aufräumen der Wohnung gilt<br />

auch für die Ordnung auf dem Computer:<br />

Die nötigen Arbeiten sind leichter,<br />

wenn man regelmäßig für Ordnung<br />

sorgt. Unter Linux bedeutet das im Wesentlichen,<br />

neu erstellte oder heruntergeladene<br />

Dateien direkt am richtigen Ort<br />

abzulegen. Dann wird sich das Chaos in<br />

Grenzen halten.<br />

Ist doch einmal eine Datei unauffindbar,<br />

helfen die Tools, die wir in diesem Artikel<br />

vorgestellt haben – letzten Endes finden<br />

Sie unter Linux so oder so, was Sie suchen.<br />

(hge)<br />

n<br />

Infos<br />

[1] Dolphin-Artikel: Hans-Georg Eßer,<br />

„Eintauchen in die<br />

Verzeichnishierarchie“, <strong>EasyLinux</strong> 03/​<br />

2012, S. 68 ff., http:// linux‐community.​<br />

de/ 26090 (http:// ezlx. de/ e2p1)<br />

[2] Recoll: http:// www. lesbonscomptes.​<br />

com/ recoll/ (http:// ezlx. de/ e2p2)<br />

[3] DupeGuru: http:// www. hardcoded. net/​<br />

dupeguru/ (http:// ezlx. de/ e2p3)<br />

[4] DupeGuru-Handbuch: http:// www.​<br />

hardcoded. net/ dupeguru/ help/ de/<br />

(http:// ezlx. de/ e2p4)<br />

[5] Digikam: http:// www. digikam. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2p5)<br />

[6] gPhoto: http:// www. gphoto. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2p6)<br />

62 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Workshop<br />

Windows XP<br />

mente aus dem Internet unter XP verfügbar<br />

machen können.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Austauschordner<br />

Unter Linux legen Sie zunächst einen<br />

Austauschordner in Ihrem Home-Verzeichnis<br />

an. Diesen Ordner werden Sie<br />

später in VirtualBox freigeben, so dass<br />

das virtualisierte XP darauf zugreifen<br />

kann.<br />

Starten Sie den Dateimanager Dolphin<br />

1 über Rechner / Persönlicher Ordner im<br />

K-Menü.<br />

Klicken Sie mit der rechten Maustaste<br />

2 auf eine weiße Stelle im Dolphin-Fenster<br />

und wählen Sie im Kontextmenü den Eintrag<br />

Neu erstellen / Ordner. Im folgenden<br />

Dialog vergeben Sie einen Namen für den<br />

Austauschordner, z. B. xp. <br />

Diesen Ordner sollten Sie nicht für die Ablage<br />

wichtiger Dateien verwenden, weil XP<br />

später vollen Zugriff darauf erhält und<br />

z. B. dort liegende Dateien löschen kann.<br />

Windows XP: Abschied oder virtuelle Maschine<br />

Bye-bye, XP<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Im April ist der offizielle Support für Windows XP<br />

ausgelaufen: Jetzt gibt es keine Sicherheitsupdates<br />

mehr. Wer XP noch weiter nutzen will, sollte den<br />

Rechner vom Netz trennen oder die XP-Installation<br />

in eine virtuelle Maschine unter Linux verlagern.<br />

Wenn Sie noch einen Rechner<br />

mit der 2001 erschienenen<br />

Windows-Version XP betreiben,<br />

dann ist jetzt die Zeit für den Abschied<br />

vom Uralt-Windows gekommen.<br />

Das ohnehin schon viel zu unsichere System<br />

wird in den nächsten Monaten noch<br />

interessanter für Angreifer werden, weil<br />

Microsoft keine Aktualisierungen und<br />

Fehlerbehebungen mehr zur Verfügung<br />

stellt [1]. Es gibt nur eine Möglichkeit, XP<br />

sicher weiter zu betreiben: Wenn Sie den<br />

Rechner vom Netz trennen (also den Internetzugang<br />

abstellen), kann nicht mehr<br />

viel passieren.<br />

Ein PC ohne Internet ist allerdings nur sehr<br />

eingeschränkt nutzbar. Arbeiten Sie ohnehin<br />

parallel mit Linux, gibt es eine gute Alternative:<br />

Legen Sie einfach mit VirtualBox<br />

eine virtuelle Maschine (VM) an, in der Sie<br />

Windows XP installieren. Dabei gibt es<br />

aber ein paar Dinge zu beachten, denn<br />

standardmäßig hätte auch das virtuelle XP<br />

noch Zugriff aufs Internet, und das würde<br />

die Probleme nur vom richtigen Rechner<br />

in die VM verlagern.<br />

In diesem Artikel beschreiben<br />

wir, wie<br />

Sie XP sicher in einer<br />

VM ohne Internetzugriff<br />

nutzen, über einen<br />

Datenaustauschordner<br />

aber dennoch<br />

Software und Doku-<br />

Virtuelles XP<br />

Falls Sie VirtualBox noch nicht auf dem<br />

Rechner haben, installieren Sie das Programm.<br />

Sie benötigen zwei Pakete: einmal<br />

das zu Ihrer Linux-Distribution passende<br />

Programmpaket und einmal eine<br />

Oracle-Erweiterung. Beide Dateien finden<br />

Sie auf der Downloadseite [2]. Folgen Sie<br />

dort dem Link VirtualBox 4.3.8 for Linux<br />

hosts und laden Sie das passende Programmpaket<br />

herunter; dann kehren Sie<br />

zur Übersichtsseite zurück und laden außerdem<br />

das VirtualBox 4.3.8 Oracle VM<br />

VirtualBox Extension Pack herunter. Für<br />

die Installation können Sie sich am älteren<br />

Einrichtungsartikel [3] orientieren.<br />

Die Oracle-Erweiterung spielen Sie unter<br />

VirtualBox über Datei / Globale Einstellungen<br />

/ Zusatzpakete ein.<br />

Erstellen Sie dann über Maschine / Neu<br />

oder [Strg-N] eine neue VM. Bei der Konfiguration<br />

legen Sie Windows XP als Gastsystem<br />

fest und übernehmen alle Vorgaben.<br />

Installieren Sie XP – zunächst noch<br />

mit funktionierendem Netzwerk, damit Sie<br />

es online aktivieren und eventuell Service<br />

Abb. 1: In VirtualBox deaktivieren Sie die Netzwerkkarte.<br />

64 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Windows XP<br />

Workshop<br />

Packs einspielen können.<br />

Manche XP-Installationsdatenträger<br />

enthalten bereits<br />

Service Packs. Spielen Sie<br />

außerdem die VirtualBox-<br />

Gasterweiterungen unter XP<br />

ein: Wenn Sie den Menüpunkt<br />

Geräte / Gasterweiterungen<br />

installieren aufrufen,<br />

erscheint unter XP eine neue<br />

CD, die das Installationsprogramm<br />

enthält.<br />

Ohne Netz und doch<br />

verbunden<br />

Wenn Sie die virtuelle XP-<br />

Installation und ‐Aktualisierung abgeschlossen<br />

haben, fahren Sie die virtuelle<br />

Maschine herunter. Dann nehmen Sie der<br />

Maschine den Netzwerkzugang:<br />

Wählen Sie im VirtualBox-Hauptfenster<br />

die richtige VM (mit Windows XP)<br />

1<br />

aus und klicken Sie in der Konfigurationsübersicht<br />

auf Netzwerk.<br />

Es erscheint ein kleines Fenster, in<br />

2 dem Sie bis zu vier Netzwerkkarten<br />

konfigurieren können; standardmäßig<br />

gibt es nur die erste (Abbildung 1). Die<br />

muss nun weichen: Entfernen Sie das<br />

Häkchen vor Netzwerkadapter aktivieren<br />

und bestätigen Sie die Änderung mit einem<br />

Klick auf OK. <br />

Damit das netzwerklose XP nicht völlig<br />

isoliert ist, konfigurieren Sie nun den<br />

Austauschordner.<br />

Klicken Sie dazu in der Konfigurationsübersicht<br />

auf Gemeinsame Ordner.<br />

1<br />

Im nächsten gleichnamigen Dialog klicken<br />

Sie dann rechts oben auf das Ord-<br />

2<br />

nersymbol mit dem Pluszeichen.<br />

Abb. 2: Über die VirtualBox-Funktion „Gemeinsame Ordner“ richten<br />

Sie ein Verzeichnis ein, auf das auch das virtuelle XP zugreifen<br />

darf. Geben Sie aber nicht das ganze Home-Verzeichnis frei.<br />

3<br />

Es öffnet sich ein kleines Fenster, in<br />

dem Sie neben Ordner-Pfad das<br />

Drop-down-Menü öffnen und den Eintrag<br />

Ändern auswählen. Das bringt einen<br />

Dateiauswahldialog auf den Bildschirm,<br />

in dem Sie den Ordner xp in Ihrem<br />

Home-Verzeichnis anklicken und<br />

ihn mit OK bestätigen. Wählen Sie darunter<br />

neben Ordner-Name den Namen<br />

für die Freigabe, den Windows XP sehen<br />

soll – hier bietet sich z. B. Linux an<br />

(Abbildung 2). Aktivieren Sie die Option<br />

Automatisch einbinden und schließen<br />

Sie das Fenster mit OK.<br />

Auch das Einstellungsfenster schließen<br />

4 Sie nun mit OK. <br />

Wenn Sie nun XP booten, wird automatisch<br />

ein Laufwerksbuchstabe für die Freigabe<br />

vergeben. Öffnen Sie ein Explorer-<br />

Fenster und wechseln Sie zum Bereich<br />

Mein Computer. Hier sollte nun im Bereich<br />

Netzwerk-Laufwerke ein Eintrag Linux<br />

auf ’vboxdrv’ (E:) auftauchen. Nach<br />

einem Doppelklick darauf greifen Sie direkt<br />

auf den Windows-Ordner<br />

zu (Abbildung 3).<br />

Warum nicht $HOME?<br />

Um Dateien zwischen Linux und<br />

Windows auszutauschen, verwenden<br />

Sie nun den gemeinsamen<br />

Ordner. Zwar wäre es komfortabler,<br />

einfach Ihr ganzes<br />

Home-Verzeichnis für die XP-VM<br />

freizugeben, aber das würde ein<br />

deutlich höheres Risiko bedeuten.<br />

Mit der hier vorgeschlagenen Lösung<br />

beschränkt sich jeglicher<br />

Schaden, den XP verursachen<br />

kann, auf den Austauschordner.<br />

Hundertprozentige Sicherheit bietet der XP-<br />

Betrieb in der VM-Quarantäne nicht. Über<br />

den Austauschordner können Sie immer<br />

noch Schadsoftware zunächst mit einem Linux-Browser<br />

herunterladen und dann auf<br />

den Windows-Rechner transportieren. Aber<br />

die gängigen Infektionswege sind auf diese<br />

Weise blockiert. So kann XP, wenn es denn<br />

sein muss, auf Ihrem Linux-Rechner noch<br />

ein paar Jahre Restlaufzeit erhalten. (hge)n<br />

Infos<br />

[1] Windows-XP-Support-Ende: http://​<br />

windows. microsoft. com/ de‐de/​<br />

windows/ end‐support‐help<br />

(http:// ezlx. de/ e2j1)<br />

[2] VirtualBox-Download: https:// www.​<br />

virtualbox. org/ wiki/ Downloads<br />

(http:// ezlx. de/ e2j2)<br />

[3] Artikel zur VirtualBox-Installation:<br />

Thomas Leichtenstern, „System im<br />

System“, <strong>EasyLinux</strong> 01/​2011, S. 43 ff.,<br />

http:// linux‐community. de/ 22378<br />

(http:// ezlx. de/ e2j3)<br />

Abb. 3: Zweimal der gleiche Ordner: links im Explorer des virtuellen Windows XP, rechts im KDE-Dateimanager Dolphin. Das Netzwerk<br />

ist deaktiviert, wie in der Windows-Shell die Kommandos „ipconfig“ und „ping“ verraten.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

65


Workshop<br />

Normbriefe<br />

Normbrief-Vorlagen mit Writer selbst erstellen<br />

Maßgeschneidert<br />

Ob geschäftlich oder privat, elegant oder modern –<br />

LibreOffice bietet zahlreiche Briefvorlagen für jeden<br />

Anlass. Möchten Sie Ihre Post lieber selbst gestalten,<br />

dann zeigt dieser Workshop, wie Sie normgerechte<br />

Templates erstellen.<br />

Franz Böhm<br />

Die LibreOffice-Entwickler haben<br />

ihrem Büropaket einige Vorlagen<br />

für Briefe, Etiketten, Präsentationen<br />

usw. beigelegt. Die Projektseite [1]<br />

enthält weitere Templates, und auch eine<br />

Abfrage bei einer Suchmaschine der Wahl<br />

fördert Formatvorlagen für jeden Bedarf<br />

zutage. Einen besonderen Service stellt<br />

der Assistent der Officesuite bereit; Sie<br />

starten ihn über Datei / Assistenten /<br />

Brief. Ein Dialogfenster präsentiert nun<br />

Dokumentvorlagen für geschäftliche und<br />

private Briefe, die Sie über Schaltflächen<br />

und Auswahlboxen an Ihren persönlichen<br />

Geschmack anpassen. So gelangen Sie<br />

schrittweise zu einem Grundgerüst für Ihren<br />

Brief, den Sie dann nur noch mit Inhalt<br />

füllen müssen.<br />

Gefallen Ihnen die Ergebnisses dieses<br />

Rundum-Sorglos-Pakets nicht, und<br />

möchten Sie lieber ein persönliches<br />

Briefpapier mit eigenem Logo basteln,<br />

dann ändern Sie entweder eine vorhandene<br />

Formatvorlage ab, oder Sie bauen<br />

von Grund auf eine eigene. Normgerechte<br />

Briefe folgen bestimmten Konventionen,<br />

die das Deutsche Institut für Normung<br />

e. V. (DIN [2]) zusammenfasst.<br />

Die Empfehlungen können Sie als<br />

Grundlage für eigene Formatvorlagen heranziehen<br />

(siehe Kasten Empfehlungen<br />

für Geschäftsbriefe), und auch dieser<br />

Workshop hält sich daran.<br />

Vorarbeiten<br />

Die meisten Briefvorlagen<br />

enthalten Platzhalter,<br />

beispielsweise für<br />

den Absender und die Betreffzeile. Libre-<br />

Office füllt diese selbständig aus und verwendet<br />

dazu die Daten, die Sie in den<br />

Programmeinstellungen (Extras / Optionen)<br />

unter LibreOffice / Benutzerdaten<br />

hinterlegt haben. Vor der Arbeit mit Vorlagen<br />

lohnt es sich also, den Konfigurationsdialog<br />

aufzurufen und die Felder auszufüllen<br />

oder zu ergänzen, um leere<br />

Platzhalter oder falsche Absenderangaben<br />

zu vermeiden.<br />

Als Nächstes wenden Sie sich der Seiteneinrichtung<br />

zu. Öffnen Sie über die Taste<br />

[F11] oder das Menü Format / Formatvorlagen<br />

den gleichnamigen Dialog. Über das<br />

vierte Icon von links erreichen Sie die Seitenvorlagen.<br />

Klicken Sie mit der rechten<br />

Maustaste auf den Eintrag Erste Seite und<br />

wählen Sie Ändern, um die Formatierung<br />

für das erste Blatt des Briefes zu anzupassen.<br />

Die erste Seite eines langen Briefes<br />

soll anders aussehen als die Folgeseiten,<br />

und das ist nur mit verschiedenen Vorlagen<br />

realisierbar.<br />

Auf dem Reiter Verwalten sehen Sie oben<br />

den Namen der Vorlage: Erste Seite (Abbildung<br />

1). Im Drop-down-Menü Folgevorlage<br />

entscheiden Sie sich für Standard.<br />

Damit stellen Sie sicher, dass LibreOffice<br />

die nachfolgenden Seiten mit der Standardvorlage<br />

formatiert. Wechseln Sie im<br />

Konfigurationsdialog dann zum zweiten<br />

Tab namens Seite. Hier definieren Sie die<br />

Seitenränder für das aktuelle Template:<br />

links 2,5 cm, rechts 1 cm, oben 1,5 cm<br />

und unten 1,5 cm (Abbildung 2). Außerdem<br />

aktivieren Sie über die gleichnamigen<br />

Reiter die Kopfzeile und die Fußzeile.<br />

Setzen Sie jeweils ein Häkchen in der<br />

Checkbox Höhe dynamisch anpassen. Mit<br />

einem Klick auf Anwenden und OK übernehmen<br />

Sie die Änderungen.<br />

Der richtige Rahmen<br />

Klicken Sie in das noch leere erste Blatt<br />

und fügen Sie mit [Strg-Eingabe] einen Seitenumbruch<br />

ein. Die zweite Seite enthält<br />

die Vorlage Standard, was die Statuszeile<br />

am unteren Fensterrand bestätigt. Rufen<br />

Sie per Rechtsklick auf den Namen der<br />

Formatvorlage wieder den Einrichtungsdialog<br />

auf und stellen Sie die Seitenränder<br />

genauso ein wie für die erste Seite. Kopfund<br />

Fußzeile aktivieren Sie ebenfalls. Danach<br />

speichern Sie die Änderungen und<br />

schließen den Dialog. Wenn Sie möchten,<br />

können Sie den Seitenumbruch und damit<br />

die zweite Seite wieder entfernen; die Einstellungen<br />

bleiben trotzdem erhalten.<br />

Wie erwähnt enthält DIN 5008 feste Vorgaben<br />

für den Platz des Absenders über<br />

dem Adressfeld, für das Adressfeld selbst,<br />

66 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Normbriefe<br />

Workshop<br />

Abb. 1: Für die Vorlage „Erste Seite“ richten Sie unter „Verwalten“<br />

ein, dass die Folgeseiten die Vorlage „Standard“ erhalten.<br />

Abb. 2: Vergessen Sie nicht, die Seitenränder einzustellen, da<br />

Sie sonst evtl. alle Felder von Hand nachbearbeiten müssen.<br />

für die Bezugszeichenzeile („Ihr Zeichen“,<br />

„Ihre Nachricht vom“, „Unser Zeichen“<br />

usw.) und natürlich für die Falzmarke. Damit<br />

diese Textblöcke immer an derselben<br />

Stelle stehen, verankern Sie sie in Rahmen.<br />

Das grundsätzliche Vorgehen ist immer<br />

gleich. Öffnen Sie über Einfügen / Rahmen<br />

den gleichnamigen Dialog und definieren<br />

Sie dann die Maße und die Position, die<br />

Umrandung, Abstände zum Inhalt usw.<br />

Die nächsten Abschnitte beschreiben, wie<br />

Sie Rahmen für den Absender, das Adressfeld,<br />

die Bezugszeichenzeile und den Informationsblock<br />

einrichten.<br />

Der Absender<br />

Für das Absenderfeld definieren Sie auf<br />

dem Reiter Typ die Größe. Ins Feld Breite<br />

tragen Sie 8,5 cm ein, bei Höhe sollte<br />

0,5 cm stehen. Achten Sie darauf, dass in<br />

dem Bereich alle Checkboxen (Relativ,<br />

Automatisch und Seitenverhältnis beibehalten)<br />

deaktiviert sind. Rechts daneben<br />

wählen Sie bei Verankerung die Option<br />

An der Seite. Unten auf dem Reiter bestimmen<br />

Sie die Position. Im Drop-down-<br />

Menü Horizontal entscheiden Sie sich für<br />

Von Links, tragen 2,5 cm ein und dann<br />

Gesamte Seite; bei Vertikal steht Von<br />

Oben, 4,5 cm und ebenfalls Gesamte Seite<br />

(Abbildung 3).<br />

Wechseln Sie zum zweiten Reiter namens<br />

Zusätze. Ins Feld Name tragen Sie einen<br />

aussagekräftigen Bezeichner ein, beispielsweise<br />

Absenderfeld. Im Bereich<br />

Schützen setzen Sie ein Häkchen bei Position<br />

und Größe. Die Option Inhalt aktivieren<br />

Sie jetzt noch nicht, sondern erst später,<br />

wenn Sie das Feld im Dokument ausgefüllt<br />

haben.<br />

Jetzt richten Sie für das Absenderfeld am<br />

unteren Rand eine Linie ein. Gehen Sie<br />

dazu zum Reiter Umrandung. Bei Linienanordnung<br />

entfernen Sie per Klick in die<br />

Kästchen alle Striche bis auf den unteren.<br />

Rechts bei Abstand zum Inhalt entfernen<br />

Sie zuerst das Häkchen vor der Option<br />

Synchronisieren. Anschließend tragen Sie<br />

im Feld Unten den Wert 0,05 cm ein (Abbildung<br />

4).<br />

Sobald Sie auf OK klicken, zeichnet Writer<br />

den Rahmen in der angegebenen<br />

Größe und positioniert ihn im Dokument.<br />

Nun brauchen Sie nur noch den Namen,<br />

die Anschrift und gegebenenfalls die Telefonnummer<br />

einzutragen. Wenn Sie wie<br />

im Abschnitt Vorarbeiten beschrieben<br />

Ihre Daten in den Programmeinstellungen<br />

hinterlegt haben, nutzen Sie diese nun<br />

über Einfügen / Feldbefehle / Andere<br />

([Strg-F2]). Auf dem Reiter Dokument<br />

wählen Sie bei Feldtyp den Eintrag Absender.<br />

Nun können Sie über die mittlere<br />

Spalte nacheinander Daten in die Vorlage<br />

übernehmen; dazu klicken Sie einen Eintrag<br />

doppelt an. Danach schließen Sie den<br />

Dialog und fügen zwischen die einzelnen<br />

Felder Leerzeichen ein. Wählen Sie einen<br />

Schriftgrad zwischen 6 und 8 Punkten<br />

und als Absatzausrichtung entweder zentriert<br />

oder rechtsbündig.<br />

Möchten Sie den Text näher an die untere<br />

Linie heranbringen, markieren Sie den<br />

Absender und gehen zu Format / Zeichen<br />

und dort zum Reiter Position. Aktivieren<br />

Sie die Checkbox Tiefgestellt. Rechts daneben<br />

entfernen Sie das Häkchen bei Automatisch,<br />

tragen bei Hoch/​Tief um den<br />

Wert 33 % und bei Schriftgröße rel. den<br />

Wert 100 % ein. Ist der Absender fertig,<br />

können Sie jetzt den Inhalt schützen.<br />

Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste<br />

auf die Umrandung, öffnen den Dialog<br />

Rahmen und wechseln wieder zum<br />

Empfehlungen für Geschäftsbriefe<br />

Sämtliche Richtlinien zur Gestaltung von<br />

Geschäftsbriefen finden Sie in der DIN<br />

5008 [3] nach dem Stand vom April<br />

2011; diese Norm fasst die bisherige DIN<br />

676 und DIN 5008 zusammen und ersetzt<br />

sie. Der Standard definiert die Schreibund<br />

Gestaltungselemente. Dazu gehören<br />

unter anderem Währungsbezeichnungen,<br />

Telefonnummern, Abkürzungen und Hervorhebungen,<br />

aber auch die korrekte Position<br />

von Adresse, Anrede und Betreff. Das<br />

Wort „Betreff“ selbst ist verschwunden,<br />

und man verwendet es heutzutage nicht<br />

mehr.<br />

Neu hinzugekommen ist eine Empfehlung<br />

für den bisher in DIN 676 geregelten Aufbau,<br />

also für die Maße und die Einteilung<br />

eines Geschäftsbriefes. Diese Regelungen<br />

sorgen dafür, dass beispielsweise das Anschriftenfeld<br />

im Fenster eines Normbriefumschlags<br />

erscheint und die Absenderzeile<br />

über der Anschrift ebenfalls lesbar<br />

ist. Die Norm unterscheidet zwischen Normalbriefen<br />

und Sparbriefen. Beim Normalbrief<br />

beträgt die Höhe der Briefkopffläche<br />

45 mm, beim Sparbrief nur 27 mm.<br />

Der Normbrief bietet also neben mehr<br />

Schreibfläche auch <strong>besser</strong>e Gestaltungsmöglichkeiten<br />

für den Briefkopf. Wie Sie<br />

diesen aufbauen, bleibt Ihnen selbst überlassen.<br />

Im Vorfeld sollten Sie aber überlegen,<br />

was der Briefkopf vermitteln soll.<br />

Darf es bunt und auffällig sein oder doch<br />

eher seriös? Egal, für welche Variante Sie<br />

sich entscheiden – grundsätzlich gilt: Weniger<br />

ist mehr.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

67


Workshop<br />

Normbriefe<br />

Abb. 3: So sollten die Einstellungen bei „Typ“ für den Rahmen<br />

des Absenderfeldes aussehen.<br />

Abb. 4: Der Rahmen um das Absenderfeld erhält nur am unteren<br />

Rand eine Linie mit Abstand 0,05 cm zum Text.<br />

Tab Zusätze. Setzen Sie im Bereich Schützen<br />

nun das Häkchen bei Inhalt.<br />

Das Adressfeld<br />

Auch die Adresse setzen Sie in einen<br />

Text rahmen. Öffnen Sie wieder den Dialog<br />

über Einfügen / Rahmen. Auf dem<br />

Reiter Typ setzen Sie die Breite diesmal<br />

auf 8,5 cm, die Höhe auf 4,0 cm. Die<br />

Checkbox Autom. Größe deaktivieren Sie,<br />

und rechts verankern Sie den Rahmen<br />

wiederum An der Seite. Im unteren Bereich<br />

legen Sie die Position fest: Bei Horizontal<br />

wählen Sie Von Links, um 2,5 cm<br />

und Gesamte Seite, bei Vertikal entscheiden<br />

Sie sich für Von Oben, um 5,1 cm<br />

und ebenfalls Gesamte Seite.<br />

Wechseln Sie zum Tab Zusätze und vergeben<br />

wieder einen aussagekräftigen Namen,<br />

z. B. Anschriftenfeld. Auf demselben Reiter<br />

aktivieren Sie mittig bei Schützen die Optionen<br />

Position und Größe. Anders als beim<br />

Absender konfigurieren Sie für die Adresse<br />

weiterhin den Umlauf über den gleichnamigen<br />

Tab. Klicken Sie Durchlauf an und aktivieren<br />

Sie unten im Abschnitt Zusätze die<br />

Option Im Hintergrund (Abbildung 5).<br />

Abb. 5: Für das Adressfeld richten Sie einen<br />

Umlauf ein. Wählen Sie hier „Durchlauf“<br />

und „Im Hintergrund“.<br />

Auf dem Tab Umrandung wählen Sie mittig<br />

bei Linie aus dem Drop-down-Menü<br />

Stil den obersten Eintrag kein aus. Nach<br />

einem Klick auf OK wandert auch dieser<br />

Rahmen ins Dokument und wartet auf Inhalt.<br />

Insgesamt ist im Adressfeld Platz für<br />

acht Zeilen. Die Anschrift sollten Sie ohne<br />

Leerzeilen gestalten. Die früher üblichen<br />

freien Zeilen zwischen Straßen- und Ortsangabe<br />

sowie zwischen Zusatz- und Vermerkzone<br />

(Versandart) und Anschrift<br />

entfallen. Als Schriftgröße setzen Sie 11<br />

Punkte. Die Ortsangaben hebt man (zumindest<br />

im Inland) nicht besonders hervor,<br />

druckt diese also nicht fett und unterstreicht<br />

sie auch nicht.<br />

Die Bezugszeichenzeile<br />

Für den Rahmen der Bezugszeichenzeile<br />

tragen Sie auf dem Register Typ eine<br />

Breite von 17,5 cm und eine Höhe von<br />

0.5 cm ein. Entfernen Sie das Häkchen<br />

bei Autom. Größe und verankern den<br />

Rahmen wieder An der Seite. Für die Position<br />

wählen Sie aus dem Menü Horizontal<br />

den Eintrag Von Links, um 2,5 cm und<br />

Gesamte Seite, bei Vertikal entscheiden<br />

Sie sich für Von Oben, um 9.7 cm und<br />

ebenfalls Gesamte Seite.<br />

Als Namen können Sie auf dem Tab Zusätze<br />

beispielsweise Bezugszeichenzeile eintragen.<br />

Außerdem schützen Sie über die<br />

gleichnamigen Checkboxen die Position<br />

und die Größe. Wechseln Sie danach zu<br />

Umrandung. Löschen Sie alle Linien bis auf<br />

die untere. Rechts auf dem Reiter entfernen<br />

Sie das Häkchen vor Synchronisieren und<br />

tragen im Feld Unten den Wert 0,05 cm ein.<br />

Ein Klick auf OK erstellt den Rahmen.<br />

Nun können Sie die Leitwörter erfassen.<br />

Dazu klicken Sie in den Textrahmen und<br />

wählen Format / Absatz. Wechseln Sie<br />

zum Reiter Tabulator und setzen drei linke<br />

Tabulatoren bei 5, 10 und 15 cm. Dazu geben<br />

Sie ins Feld Position 5 cm ein und klicken<br />

bei Typ auf den Eintrag Links. Danach<br />

betätigen Sie die Schaltfläche Neu,<br />

geben 10 cm ein, drücken erneut Neu und<br />

tragen 15 cm ein. Klicken Sie abschließend<br />

OK. Tippen Sie Ihri Zeichen, drücken<br />

[Tab], dann Ihre Nachricht vom, wieder<br />

[Tab], Unser Zeichen, noch einmal [Tab]<br />

und dann Datum. Für die ganze Zeile wählen<br />

Sie eine Schriftgröße von 8 Punkt.<br />

Genau wie beim Absender können Sie die<br />

Leitwörter tiefer setzen, indem Sie die<br />

Zeile markieren, Format / Zeichen wählen<br />

und auf dem Reiter Position die Checkbox<br />

Tiefgestellt aktivieren. Entfernen Sie das<br />

Häkchen bei Automatisch, tragen bei<br />

Hoch/​Tief um den Wert 33 % und bei<br />

Schriftgröße rel. den Wert 100 % ein. Danach<br />

schützen Sie den Inhalt: Klicken Sie<br />

mit der rechten Maustaste auf die Umrandung,<br />

wählen Rahmen und setzen auf<br />

dem Tab Zusätze im Bereich Schützen ein<br />

Häkchen bei Inhalt.<br />

Text unter Bezugszeichenzeile<br />

Den Rahmen der Bezugszeichenzeile können<br />

Sie übrigens als Muster für die darunter<br />

liegende Textzeile verwenden. Dazu<br />

markieren Sie ihn mit der Maus und kopieren<br />

ihn mit [Strg-C] in die Zwischenablage.<br />

Klicken Sie an eine andere Stelle<br />

im Dokument, um die Markierung aufzuheben.<br />

Fügen Sie die Kopie mit [Strg-V]<br />

ein; sie ist bereits markiert und liegt genau<br />

über dem kopierten Objekt. Rufen Sie<br />

per Rechtsklick wieder den Konfigurationsdialog<br />

Rahmen auf, gehen Sie zum<br />

Tab Umrandung und wählen Sie aus dem<br />

Drop-down-Menü Stil kein aus. Auf dem<br />

Reiter Umlauf klicken Sie oben Durchlauf<br />

an und rechts unten bei Zusätze die Option<br />

Im Hintergrund.<br />

68 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Normbriefe<br />

Workshop<br />

Wechseln Sie zum Reiter Typ und ändern<br />

Sie die vertikale Position auf<br />

10,2 cm. Auf dem Tab Zusätze entfernen<br />

Sie mittig im Abschnitt Schützen das<br />

Häkchen vor Inhalt und vergeben optional<br />

einen aussagekräftigen Namen, z. B.<br />

TextunterBezug. Ein Klick auf OK<br />

schließt die Einrichtung ab, und der<br />

neue Rahmen erscheint unter der Bezugszeichenzeile.<br />

Die vorhandenen<br />

Texte in diesem neuen Rahmen können<br />

Sie jetzt verändern, die Zeichen und das<br />

Datum eintragen und gegebenenfalls die<br />

Position von Tief zurück auf Normal stellen<br />

sowie die Schriftgröße zurück auf<br />

Standard setzen.<br />

Tipp: Wenn Sie sich die Eingabe des Datums<br />

möchten, dann fügen Sie im betreffenden<br />

Abschnitt der Textzeile über Einfügen<br />

/ Feldbefehle / Datum ein Feld ein,<br />

das stets das aktuelle Datum präsentiert.<br />

Der Informationsblock<br />

Anstelle der Bezugszeichenzeile setzen<br />

viele Nutzer einen Informationsblock<br />

rechts neben dem Anschriftenfeld ein. Die<br />

dort verwendeten Leitwörter entsprechen<br />

im Wesentlichen denen der<br />

Bezugszeichenzeile. Sie<br />

müssen nicht zwingend alle<br />

Zeilen in Ihren Informationsblock<br />

mit aufnehmen.<br />

Ist z. B. ein Eintrag wie Unser<br />

Zeichen für Ihre Korrespondenz<br />

nicht relevant,<br />

dann lassen Sie ihn einfach<br />

weg. Alle anderen Angaben<br />

rutschen dann eine Zeile<br />

nach oben.<br />

Die Werte für den Informationsblock-Rahmen<br />

auf dem<br />

Reiter Typ lauten wie folgt:<br />

Die Breite beträgt 7,5 cm,<br />

die Höhe 4,0 cm; Autom.<br />

Größe ist deaktiviert und bei<br />

Verankerung die Option An der Seite eingeschaltet.<br />

Im unteren Bereich legen Sie wieder<br />

die Position fest: Bei Horizontal wählen<br />

Sie Von Links, um 12,5 cm und Gesamte<br />

Seite, bei Vertikal entscheiden Sie sich für<br />

Von Oben, um 5,1 cm und ebenfalls Gesamte<br />

Seite.<br />

Auf dem Tab Zusätze tragen Sie als Bezeichner<br />

etwa Informationsblock ein und<br />

Abb. 6: Im Dialog „Position und Größe“ legen Sie die Eigenschaften<br />

der Falzmarke fest.<br />

schützen abermals die Position und Größe.<br />

Denken Sie außerdem daran, bei Umrandung<br />

den Linienstil auf kein zu setzen.<br />

Die Falzmarke<br />

Am linken Rand des Briefbogens finden<br />

Sie oft eine oder zwei Falz- bzw. Faltmarken.<br />

Den unteren Teil des Briefes können<br />

Sie so nach oben falten, dass die Unter-<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

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69


Workshop<br />

Normbriefe<br />

Abb. 7: Die Feldbefehle zum Anzeigen von Folgeseiten<br />

definieren Sie im rechten Bereich unter „Bedingung“,<br />

„Dann“ und „Sonst“.<br />

kante des Blattes an der oberen Marke anliegt.<br />

Dann falten Sie an dieser Stelle noch<br />

einmal, und das zusammengeklappte Schreiben<br />

ist 10.5 cm hoch und passt genau in<br />

Norm-Briefumschlag. Wenn Sie möchten,<br />

können Sie die Falzmarke auch so anbringen,<br />

dass der zusammengelegte Brief<br />

10,2 cm groß ist, damit das Schreiben etwas<br />

<strong>besser</strong> in den Umschlag gleitet.<br />

Um eine Textmarke zu erzeugen, klicken<br />

Sie in der Symbolleiste auf die Schaltfläche<br />

Zeichenfunktionen anzeigen. Wählen Sie<br />

das Werkzeug Linie und ziehen Sie mit gedrückter<br />

Umschalttaste (ergibt einen geraden<br />

Strich) irgendwo im Dokument eine<br />

kurze Linie. Klicken Sie diese mit der rechten<br />

Maustaste an und wählen Sie aus dem<br />

Kontextmenü den Eintrag Position und<br />

Größe. Tragen Sie die Werte aus Abbildung<br />

6 ein, verankern Sie die Linie an der<br />

Seite und schützen Sie die Position per<br />

Klick in die Checkbox. Ein Klick auf OK<br />

passt die Linie Ihren Vorgaben an.<br />

Briefkopf und Fußzeile<br />

Die DIN 5008 lässt Ihnen bei der Gestaltung<br />

des Briefkopfs und der Fußzeilen<br />

freie Hand. Daher dürfen Sie den Abstand<br />

vom Papierrand beliebig wählen. Bei einem<br />

Normalbrief ist der Briefkopf 45 mm<br />

hoch und darf die gesamte Breite ausnutzen.<br />

Der Briefkopf beinhaltet üblicherweise<br />

den Namen und/​oder ein Logo des<br />

Absenders. Wenn Sie eine Grafik einfügen,<br />

dann achten Sie darauf, dass das Bild auch<br />

an einem Absatz der Kopfzeile verankert<br />

ist. Die Fußzeile enthält Daten zum Unternehmen,<br />

z. B. die Bankverbindung und die<br />

Telefonnummer. Optional steht hier die<br />

Seitennummer. Die Höhe dieses Bereichs<br />

richtet sich nach seinem Umfang.<br />

Für mehrseitige Briefe schreibt die Norm<br />

vor, dass Sie diese ab der zweiten Seite<br />

fortlaufend nummerieren müssen. Entweder<br />

zentrieren Sie die Seitenzahl, setzen<br />

sie zwischen zwei Gedankenstriche<br />

(etwa – 2 –)<br />

und fügen sie in die Kopfzeile<br />

ein, oder Sie schreiben<br />

Seite X von Y rechtsbündig<br />

in die Fußzeile. Für<br />

die Variante mit dem Kopfbereich<br />

wechseln Sie zur<br />

zweiten Seite (Seitenvorlage<br />

Standard) und gehen<br />

dann auf Einfügen / Feldbefehl<br />

/ Seitennummer,<br />

zentrieren das Ganze und<br />

rahmen es mit dem langen<br />

Gedankenstrich ([AltGr-–]) ein.<br />

Unten rechts auf der ersten Seite (Seitenvorlage<br />

Erste Seite) weisen Sie mit drei<br />

Punkten darauf hin, dass es Folgeseiten<br />

gibt. Die Auslassungspunkte stehen am<br />

rechten Rand; zwischen ihnen und dem<br />

Brieftext ist mindestens eine Leerzeile. Sie<br />

finden die Punkte über Einfügen / Feldbefehl<br />

/ Andere. Wechseln Sie zum Reiter<br />

Funktionen, wählen links bei Feldtyp den<br />

Eintrag Bedingter Text. Rechts schreiben<br />

Sie Seite > 1 ins Feld Bedingung, bei<br />

Dann tragen Sie mit der Tastenkombination<br />

[AltGr-.] die Auslassungspunkte ein,<br />

und ins Feld Sonst tragen Sie ein Leerzeichen<br />

zwischen zwei Anführungszeichen<br />

ein (Abbildung 7). Über Einfügen und<br />

Schließen beenden Sie die Einrichtung.<br />

Möchten Sie rechtsbündig in der Fußzeile<br />

nach dem Schema Seite X von Y durchnummerieren,<br />

beginnen Sie am besten<br />

schon auf der ersten Seite Ihres Schreibens<br />

mit dem Zählen. Zwischen den Ziffern und<br />

Abb. 8: Über den Navigator erreichen Sie<br />

alle Objekte, darunter die Textrahmen<br />

und Bereiche.<br />

dem Brieftext sollte ebenfalls mindestens<br />

eine Zeile frei bleiben. Ihre Seitennummern<br />

erhalten Sie über zwei Feldbefehle:<br />

Einfügen / Feldbefehl / Seitennummer und<br />

Einfügen / Feldbefehl / Gesamtzahl der Seiten.<br />

Davor und dazwischen tippen Sie jeweils<br />

den Text Seite und von. Beachten<br />

Sie, dass Sie die Seitennummerierung in<br />

den Seitenvorlagen Erste Seite und Standard<br />

einfügen müssen.<br />

Geschützte Bereiche<br />

Um den Inhalt von Kopf- und Fußzeile<br />

vor Veränderungen zu schützen, platzieren<br />

Sie diese Teile in Bereichen. Haben<br />

Sie beispielsweise den Briefkopf mit Text<br />

und Grafik schon erstellt, gibt es eine sehr<br />

einfache Methode, um diese Teile in einem<br />

Bereich unterzubringen. Markieren<br />

Sie zuerst alle Absätze der Kopfzeile (und<br />

damit auch die Ankermarke des Logos)<br />

und rufen dann Einfügen / Bereich auf.<br />

Auf dem ersten Reiter (Bereich) vergeben<br />

Sie einen aussagekräftigen Namen, beispielsweise<br />

Kopfbereich. Anschließend<br />

setzen Sie im Abschnitt Schreibschutz ein<br />

Häkchen vor Schützen und klicken dann<br />

auf Einfügen.<br />

Versuchen Sie nun, etwas zu löschen<br />

oder einzufügen, meldet LibreOffice, dass<br />

sich die Schreibmarke in einem geschützten<br />

Bereich befindet. Um dennoch etwas<br />

zu modifizieren, heben Sie zunächst den<br />

Schutz auf. Dazu klicken Sie in den Kopfbereich<br />

und wählen dann Format / Bereiche.<br />

Wählen Sie den gewünschten Bereich<br />

aus und entfernen Sie das Häkchen<br />

vor Geschütz. Ein Klick auf OK gibt den<br />

Bereich wieder frei.<br />

Tipp: Möchten Sie nachträglich einen der<br />

Bereiche oder einen Rahmen ändern, rufen<br />

Sie über die Taste [F5] den Navigator auf.<br />

Über eine Liste erreichen Sie alle Überschriften,<br />

Tabellenb, Textrahmen, Bilder<br />

und auch die Bereiche. Per Rechtsklick auf<br />

ein Objekt können Sie es bearbeiten oder<br />

umbenennen (Abbildung 8). (hej) n<br />

Infos<br />

[1] LibreOffice-Vorlagen: http:// templates.​<br />

libreoffice. org/ ? set_language=de<br />

(http:// ezlx. de/ e2f1)<br />

[2] Deutsches Institut für Normung e. V.:<br />

http:// www. din. de/ (http:// ezlx. de/ e2f2)<br />

[3] Wikipedia-Artikel zu DIN 5008:<br />

http:// de. wikipedia. org/ wiki/ DIN_5008<br />

(http:// ezlx. de/ e2f3)<br />

Software auf DVD: Vorlage<br />

70 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Trinity: KDE 3 installieren<br />

Workshop<br />

KDE-3-Fork Trinity für aktuelle Linux-Distributionen<br />

KDE-Trinität<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Das Trinity Desktop Environment ist ein Fork der<br />

KDE-Version 3: Das Team führt die Entwicklung der<br />

älteren KDE-Version fort und bietet Anwendern damit<br />

eine Desktopalternative.<br />

Schon vor zwei Jahren haben wir in<br />

<strong>EasyLinux</strong> die Installation des<br />

KDE-3-Forks Trinity Desktop Environment<br />

(TDE) beschrieben [1]: Das Projekt<br />

führt die Entwicklung der vom KDE-<br />

Projekt nicht mehr gepflegten Version 3.x<br />

weiter und stellt Repositorys für aktuelle<br />

Linux-Distributionen bereit. Das freut vor<br />

allem langjährige KDE-3-Anwender, die<br />

sich mit den Neuerungen in KDE 4 nie<br />

anfreunden konnten.<br />

Die Trinity-Pakete finden sich nicht in den<br />

Standard-Repositorys von OpenSuse und<br />

Kubuntu, was einen eigenen Workshop<br />

zur Installation rechtfertigt: In diesem Artikel<br />

zeigen wir Ihnen, wie Sie OpenSuse<br />

12.3/​13.1 oder Kubuntu 13.10 zu einem<br />

KDE-3-System machen. Dabei gibt es aber<br />

zwei Dinge zu beachten, die Sie eventuell<br />

von einer Installation abhalten können:<br />

l Unter OpenSuse gelingt die Einrichtung<br />

nur, wenn nicht bereits KDE 4<br />

installiert ist. Es ist zwar möglich,<br />

von Hand alle störenden Pakete zu<br />

entfernen, aber das nötige Prozedere<br />

ist aufwendig und für Linux-Einsteiger<br />

problematisch. Wir beschreiben darum<br />

die Neuinstallation von OpenSuse mit<br />

anschließender Installation von Trinity.<br />

l Für Ubuntu 13.10 gibt es derzeit keine<br />

stabilen Trinity-Pakete. Wir beschreiben<br />

die Einrichtung der Nightly Builds,<br />

also der Entwicklerversion von Trinity.<br />

Hier müssen Sie mit Fehlern rechnen;<br />

im Test funktionierte Trinity allerdings.<br />

Ein Nebeneffekt der Trinity-<br />

Installation ist, dass Sie ein installiertes<br />

KDE 4 nicht mehr starten können.<br />

Wenn Ihnen diese Optionen nicht gefallen,<br />

können Sie Trinity als Live-CD ausprobieren;<br />

wir haben sie auf die Heft-<br />

DVD gepackt. Entscheiden Sie sich für<br />

eine OpenSuse-Neuinstallation, denken<br />

Sie daran, vorher alle persönlichen Dateien<br />

auf dem Rechner zu sichern.<br />

Trinity Desktop für OpenSuse<br />

Unter OpenSuse ist es theoretisch möglich,<br />

die Trinity-Software nachzuinstallieren,<br />

wie es die Anleitung auf der Projektwebseite<br />

[2] beschreibt. Allerdings<br />

kam es dabei in einem Test unter<br />

OpenSuse 13.1 zu Problemen, weil<br />

auf einer Standardinstallation mit<br />

KDE 4 bereits einige alte KDE-3-Pakete<br />

vorhanden sind, die sich nicht<br />

mit Trinity vertragen und von Hand<br />

deinstalliert werden müssten. Wir<br />

empfehlen darum, wenn Sie bereits<br />

mit KDE 4 arbeiten, eine Neuinstallation<br />

von OpenSuse – ganz ohne Desktop.<br />

Sie können dann anschließend<br />

Trinity nachinstallieren und problemlos<br />

verwenden. So gehen Sie vor:<br />

1Sichern Sie Ihre privaten Daten aus<br />

dem Home-Verzeichnis, z. B. auf einen<br />

USB-Stick.<br />

2Starten Sie eine neue OpenSuse-Installation,<br />

mit der Sie die bestehende<br />

Installation überschreiben, und entschei-<br />

Abb. 2: Wenn Sie unter OpenSuse eine neue Paketquelle hinzufügen, müssen Sie den<br />

Signierschlüssel bestätigen.<br />

Abb. 1: Die Auswahl „Minimales grafisches<br />

System“ sorgt bei der OpenSuse-Installation<br />

dafür, dass keine alten KDE-3-Pakete stören.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

71


Workshop<br />

Trinity: KDE 3 installieren<br />

den Sie sich bei der Auswahl des Desktops<br />

für Andere / Minimales grafisches<br />

Sys tem (X Window) (Abbildung 1).<br />

3Schließen Sie die Installation ab.<br />

Wenn das neue System gebootet hat,<br />

melden Sie sich mit Ihrem Benutzernamen<br />

an und öffnen per Klick auf den Eintrag<br />

XTerm in der Startleiste ein Terminalfenster.<br />

Hier geben Sie die folgenden<br />

Befehle ein:<br />

sudo zypper ar ‐t YUM http://ftp.gwdg.de/U<br />

pub/linux/misc/packman/suse/13.1/ packman<br />

sudo rpm ‐‐import http://ppa.quickbuild.pU<br />

earsoncomputing.net/trinity/trinity/rpm/oU<br />

pensuse13.1/RPM‐GPG‐KEY‐trinity<br />

sudo zypper ar ‐t YUM http://ppa.quickbuiU<br />

ld.pearsoncomputing.net/trinity/trinity/rU<br />

pm/opensuse13.1/trinity‐3.5.13/RPMS/$(unaU<br />

me ‐i) trinity<br />

sudo zypper ar ‐t YUM http://ppa.quickbuiU<br />

ld.pearsoncomputing.net/trinity/trinity/rU<br />

pm/opensuse13.1/trinity‐3.5.13/RPMS/noarcU<br />

h trinity‐noarch<br />

(Sie können diese Kommandos per<br />

Copy & Paste aus der Anleitung auf der<br />

Trinity-Webseite [2] übernehmen und jedem<br />

der Befehle noch sudo und ein Leerzeichen<br />

voranstellen. Beim ersten sudo-<br />

Aufruf müssen Sie Ihr Passwort eingeben.)<br />

Die obigen Kommandos sind für<br />

OpenSuse 13.1 gedacht; wenn Sie eine ältere<br />

Version verwenden, ersetzen Sie die<br />

Versionsnummer 13.1 durch Ihre Version<br />

(bzw. kopieren die Befehle aus dem zu<br />

Ihrer OpenSuse-Version passenden Abschnitt<br />

der Anleitung im Netz).<br />

Falls Sie eine Meldung über einen neuen<br />

Signierschlüssel (engl.: signing key) und<br />

die Nachfrage Do you want to reject the<br />

key, trust temporarily, or trust always? erhalten,<br />

antworten Sie durch Eingabe des<br />

Buchstabens a (Abbildung 2).<br />

4Die restlichen Schritte sind unabhängig<br />

von der Distributionsversion:<br />

sudo zypper ref<br />

sudo zypper in trinity‐desktop<br />

sudo zypper in trinity‐tde‐i18n‐German<br />

sudo zypper in trinity‐koffice‐i18n‐German<br />

sudo zypper in trinity‐k3b‐i18n‐German<br />

5<br />

Geben<br />

Sie das Kommando kdesu kate<br />

/etc/s*/dis* ein, um die Datei<br />

/etc/sysconfig/displaymanager mit Root-<br />

Rechten zu bearbeiten. Suchen Sie in der<br />

Datei nach der Zeile, die mit DISPLAYMA-<br />

NAGER= beginnt und ändern Sie diese zu<br />

DISPLAYMANAGER="tdm". Speichern Sie<br />

mit [Strg-S] und verlassen Sie den Editor.<br />

6Danach melden Sie sich über den Eintrag<br />

Logout im Startmenü ab und starten<br />

Linux neu. Es erscheint nun der Anmeldemanager<br />

von Trinity. Um die Anmeldung<br />

zu starten, drücken Sie [Strg-Alt-<br />

Entf], stellen über Menu / Session Type /<br />

TDE Trinity als Sitzung ein und melden<br />

sich an (Abbildung 3). <br />

Abb. 4: Bei der TDE-Installation unter Ubuntu können Sie auch den zugehörigen grafischen<br />

Anmeldemanager aktivieren.<br />

Abb. 3: Bei der ersten Anmeldung unter OpenSuse müssen Sie den Sitzungstyp auf<br />

„TDE“ umstellen.<br />

Bei der Installation kann es Schwierigkeiten<br />

mit der Erreichbarkeit des Downloadservers<br />

geben. Wenn das auch bei<br />

Ihnen der Fall sein sollte, lesen Sie die<br />

Hinweise im Kasten Unzuverlässiger<br />

Server.<br />

Kubuntu<br />

Zum Testzeitpunkt waren keine stabilen<br />

Pakete für Ubuntu 13.10 verfügbar, aber<br />

es gibt ein separates Repository mit so genannten<br />

Nightly Builds, aus dem Sie Trinity<br />

installieren können. Falls im Laufe<br />

der nächsten Monate eine reguläre TDE-<br />

Version für Ubuntu 13.10 erscheint, werden<br />

Sie die passende Anleitung im Trinity-Wiki<br />

finden [3]. Nutzen Sie eine ältere<br />

Ubuntu-Version, können Sie der Anleitung<br />

auf der Webseite folgen, um die<br />

stabilen Pakete einzuspielen.<br />

Sie können die Nightly Builds mit folgender<br />

Anleitung installieren, allerdings ist<br />

danach keine Anmeldung unter KDE 4<br />

mehr möglich; mit den aktuell verfügbaren<br />

Paketen vertragen sich KDE 4 und<br />

Trinity unter Ubuntu 13.10 nicht. (Die<br />

Nutzung von KDE-4-Anwendungen ist<br />

weiterhin möglich, Sie können nur den<br />

KDE-4-Desktop nicht mehr starten.) Gehen<br />

Sie wie folgt vor:<br />

1Öffnen Sie (unter KDE 4) mit kdesudo<br />

kate /etc/apt/sources.list die Konfigurationsdatei<br />

sources.list, die alle Paketquellen<br />

verwaltet.<br />

2Tragen Sie hier am Ende die folgenden<br />

Zeilen ein:<br />

deb http://ppa.quickbuild.pearsoncomputingU<br />

.net/trinity/trinity‐nightly‐builds/ubuntuU<br />

saucy main<br />

deb http://ppa.quickbuild.pearsoncomputingU<br />

.net/trinity/trinity‐nightly‐build‐dependeU<br />

ncies/ubuntu saucy main<br />

3Dann aktualisieren Sie die Paketlisten<br />

und installieren Trinity mit den folgenden<br />

Kommandos, die Sie in ein mit<br />

72 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Trinity: KDE 3 installieren<br />

Workshop<br />

[Alt-F2] und Eingabe von konsole geöffnetes<br />

Terminalfenster eingeben:<br />

sudo apt‐get update<br />

sudo dpkg ‐r plasma‐desktop<br />

sudo apt‐get install kubuntu‐default‐setU<br />

tings‐trinity kubuntu‐desktop‐trinity tdU<br />

e‐i18n‐de‐trinity<br />

4Wenn der Dialog Konfiguriere tdm-trinity<br />

(Abbildung 4) erscheint, wählen<br />

Sie mit den Cursortasten den zweiten Eintrag<br />

tdm-trinity aus und bestätigen ihn<br />

mit [Eingabe].<br />

5Starten Sie dann den Rechner neu. Es<br />

sollte nun der Trinity-Anmeldemanager<br />

erscheinen. Stellen Sie hier über Menu<br />

/ Session Type / TDE Trinity als Sitzung<br />

ein und melden Sie sich an. (Wenn Sie<br />

diese Änderung nicht vornehmen, versucht<br />

Ubuntu, das alte KDE 4 zu starten,<br />

was aber misslingt.) <br />

Live-DVD<br />

Wenn Sie nicht direkt den beschriebenen<br />

(und ein wenig riskanten) Installationsaufwand<br />

betreiben möchten, können Sie<br />

auch zunächst eine Live-DVD herunterladen<br />

und damit den Desktop ausprobieren.<br />

Die verfügbaren Trinity-DVDs basieren<br />

auf verschiedenen Linux-Distributionen;<br />

interessant ist z. B. die Variante mit<br />

Ubuntu 13.04 [4], die wir auch auf die<br />

Heft-DVD gepackt haben. Von unserer<br />

DVD können Sie booten oder diese auch<br />

in einer virtuellen Maschine verwenden<br />

Unzuverlässiger Server<br />

Bei unseren Tests war zeitweise der<br />

Server nicht erreichbar bzw. er gab eine<br />

Fehlermeldung wegen Überlastung zurück.<br />

Im Netz gibt es zahlreiche Hinweise<br />

darauf, dass das häufiger vorkommt;<br />

wir mussten zwei Tage warten,<br />

bis es wieder funktionierte. Wenn auch<br />

Sie Probleme haben (die typischerweise<br />

schon beim Einbinden des Repositorys<br />

sichtbar werden), wiederholen Sie die<br />

Prozedur an einem anderen Tag.<br />

Für OpenSuse gibt es Mirrorserver, die<br />

eine Kopie des Originalservers bereithalten.<br />

OpenSuse<br />

Zunächst entfernen Sie die nicht erreichbaren<br />

Paketquellen wieder, das erledigen<br />

die folgenden Befehle:<br />

sudo zypper removerepo trinity<br />

sudo zypper removerepo trinity‐noarch<br />

Abb. 5: Mit der Live-DVD können Sie den Trinity-Desktop vor der Installation ausprobieren,<br />

zum Beispiel in einer virtuellen Maschine – leider nur auf Englisch.<br />

(Abbildung 5). Auf Platte installieren<br />

sollten Sie das System nicht, weil die<br />

Ubuntu-Version 13.04 schon veraltet ist.<br />

Deutsche Sprachpakete fehlen auf der<br />

Live-DVD, weswegen Sie bei den Tests<br />

mit einer englischsprachigen Oberfläche<br />

arbeiten müssen. Generell ist TDE aber<br />

auch deutschsprachig verfügbar; unsere<br />

Installationsanleitungen für OpenSuse<br />

und Ubuntu bringen auch die Sprachpakete<br />

auf den Rechner.<br />

Dann fügen Sie wie folgt zwei alternative<br />

Quellen für dieselben Repositories<br />

hinzu:<br />

sudo zypper ar http://ftp.rrze.uni‐erlangU<br />

en.de/trinity/trinity/rpm/opensuse13.1/trU<br />

inity‐3.5.13/RPMS/$(uname ‐i) trinity<br />

sudo zypper ar http://ftp.rrze.uni‐erlangU<br />

en.de/trinity/trinity/rpm/opensuse13.1/trU<br />

inity‐3.5.13/RPMS/noarch trinity‐noarch<br />

(Auch hier müssen Sie die Versionsnummer<br />

in den URLs anpassen, falls Sie<br />

eine andere OpenSuse-Version als 13.1<br />

verwenden.) Danach setzen Sie die Installation<br />

ab Schritt 4 der Anleitung fort.<br />

Kubuntu<br />

Einen Mirror für die Nightly Builds für<br />

Ubuntu konnten wir nicht finden; darum<br />

bleibt Ihnen bei Problemen mit dem<br />

Pearson-Computing-Server nur, abzuwarten,<br />

bis er wieder verfügbar wird.<br />

Fazit<br />

Der aktuelle Status der Trinity-Pakete ist<br />

aus zwei Gründen nicht zufriedenstellend<br />

– zum einen gibt es die stabile Version für<br />

Ubuntu nur bis einschließlich Version<br />

13.04, zum anderen ist der Server von<br />

Pearson Computing häufig unerreichbar.<br />

Seit Mitte 2013 ist auch keine neue TDE-<br />

Release mehr erschienen; wir hoffen, dass<br />

das Projekt die KDE-4-Alternative weiter<br />

pflegen und für aktuelle Linux-Distributionen<br />

verfügbar machen wird, denn die alte<br />

KDE-Version ist eine reizvolle und bewährte<br />

Alternative zu KDE 4. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] Trinity-Artikel: Hans-Georg Eßer,<br />

„Zurück zur 3“, <strong>EasyLinux</strong> 01/​2012,<br />

S. 62 ff., http:// linux‐community. de/​<br />

23216 (http:// ezlx. de/ e2r1)<br />

[2] Anleitung zur Trinity-Installation unter<br />

OpenSuse: http:// www. trinitydesktop.​<br />

org/ wiki/ bin/ view/ Documentation/​<br />

OpenSUSEBinaryInstallation<br />

(http:// ezlx. de/ e2r2)<br />

[3] Anleitung zur Trinity-Installation unter<br />

Ubuntu: http:// www. trinitydesktop. org/​<br />

wiki/ bin/ view/ Documentation/​<br />

UbuntuBinaryInstallation<br />

(http:// ezlx. de/ e2r3)<br />

[4] Live-DVDs: https:// ftp. uni‐erlangen. de/​<br />

trinity/ cdimages/ ubuntu/<br />

(http:// ezlx. de/ e2r4)<br />

Software auf DVD: Trinity Desktop Live-CD<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

73


Pavlenko Evgeniy, fotolia.de<br />

Basics<br />

Dateisysteme<br />

Wie Dateisysteme funktionieren<br />

Magie der<br />

Dateisysteme<br />

Linux und Windows teilen sich problemlos eine Festplatte,<br />

doch der Zugriff auf die Partitionen des jeweils fremden<br />

Systems sorgt häufig für Probleme – wir erklären, wie es<br />

dazu kommt.<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Dateisysteme organisieren Datenträger<br />

wie Festplatten(-partitionen),<br />

USB-Sticks, CDs und DVDs<br />

oder die aus der Mode gekommenen Disketten.<br />

Wenn Sie eine Partition formatieren,<br />

also mit einem Dateisystem versehen,<br />

dann schaffen Sie damit die nötigen<br />

Strukturen, um anschließend Verzeichnisse<br />

und Dateien auf dieses Medium zu<br />

kopieren. Damit Sie die Daten später auch<br />

wiederfinden, ist eine gewisse Organisation<br />

notwendig: Auf dem Datenträger<br />

muss z. B. vermerkt werden, welche Datenbereiche<br />

noch (für neue Dateien) verfügbar<br />

sind und wo sich die Datenblöcke,<br />

also die eigentlichen Inhalte, bereits vorhandener<br />

Dateien befinden.<br />

Nehmen wir an, dass Sie einen USB-<br />

Stick mit einem eigenen, selbst ausgedachten<br />

Dateisystem versehen wollen.<br />

Dazu könnten Sie den Flash-Speicher,<br />

der für dieses Beispiel 1 GByte groß sein<br />

soll, in 1 024 x 1 024 Datenblöcke der<br />

Größe 1 KByte unterteilen. (1 024 x<br />

1 024 x 1 KByte = 1 GByte.) Wenn Sie<br />

auf Unterverzeichnisse verzichten können,<br />

benötigt Ihr Dateisystem nur ein<br />

simples Inhaltsverzeichnis. Verlangen<br />

Sie außerdem, dass Dateien zusammenhängend<br />

gespeichert werden (sich die<br />

Daten also in aufeinanderfolgenden Datenblöcken<br />

befinden), dann können Sie<br />

für jede Datei in das zentrale Inhaltsverzeichnis<br />

den Dateinamen, die Blocknummer<br />

des ersten Blocks sowie die Anzahl<br />

der belegten Blöcke und die tatsächliche<br />

Dateigröße schreiben. Die<br />

Größe der Datei ergibt sich nicht automatisch<br />

aus der Blockanzahl, denn Dateien<br />

können ja im letzten Block nur einen<br />

Teil des verfügbaren Speichers nutzen:<br />

Im Beispiel mit Blockgröße 1 KByte<br />

braucht z. B. eine winzige Datei der<br />

Größe 100 Byte trotzdem einen kompletten<br />

Block, weil Sie mit dem Blocknummer-Schema<br />

Blöcke nur vollständig einer<br />

Datei zuordnen können. Damit<br />

könnte ein einfaches Inhaltsverzeichnis<br />

für den USB-Stick die Form von Tabelle<br />

Tabelle 1: <strong>Einfach</strong>es Inhaltsverzeichnis<br />

Dateiname Erster Block Blockzahl Größe (in Byte)<br />

artikel.txt 2 16 16 001<br />

artikel.html 18 21 20 919<br />

id.png 39 36 36 320<br />

wmic.png 75 13 13 088<br />

aufmacherbild.jpg 88 551 564 109<br />

1 annehmen: Die ersten beiden Blöcke<br />

(Nummern 0 und 1) stehen für das Inhaltsverzeichnis<br />

zur Verfügung, los geht<br />

es dann mit Dateiinhalten in Block 2.<br />

(1 KByte sind 1 024 Byte, nicht 1 000.)<br />

Auf Datenträgern wie CDs und DVDs,<br />

die nur einmal beschrieben werden, weil<br />

sie nach dem Brennen nicht mehr veränderbar<br />

sind, reicht ein einfaches Dateisystem<br />

wie das oben beschriebene im<br />

Prinzip aus – es fehlt nur noch die Möglichkeit,<br />

Unterordner anzulegen. Für<br />

Festplatten, USB-Sticks und Disketten ist<br />

dieser Ansatz aber nicht geeignet, denn<br />

dort ist es nötig, Dateien auch wieder löschen<br />

zu können: Dadurch werden ehemals<br />

belegte Datenblöcke wieder verfügbar,<br />

und beim späteren Anlegen neuer<br />

Dateien müssen diese Blöcke „recycelt“,<br />

also erneut genutzt werden. Hier stößt<br />

unser einfaches Dateisystem an seine<br />

Grenzen: Es kann passieren, dass Sie<br />

viele Bereiche mit freien (ehemals belegten)<br />

Datenblöcken haben, dass aber keiner<br />

davon groß genug ist, um eine größere<br />

Datei aufzunehmen, obwohl die Gesamtzahl<br />

der freien Datenblöcke dafür<br />

locker ausreichen würde. Dieser Effekt<br />

heißt Fragmentierung – um wieder Platz<br />

zu schaffen, müsste der Datenträger defragmentiert<br />

werden, wozu das System<br />

die meisten Dateien von hinteren Bereichen<br />

nach vorne verschieben müsste,<br />

um die entstandenen Lücken zu schließen:<br />

unpraktisch!<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Dateisysteme<br />

Basics<br />

Komplexere Dateisysteme<br />

Um veränderbare Datenträger sinnvoll<br />

nutzen zu können, haben Betriebssystem-<br />

Entwickler sich viele unterschiedliche Mechanismen<br />

und Verwaltungsstrukturen<br />

ausgedacht; so ist z. B. statt des Speicherns<br />

von Anfangsblock und Blockanzahl<br />

eine Liste aller verwendeten Blöcke üblich:<br />

Damit kann das System beliebige freie Blöcke<br />

auf dem Datenträger nutzen, wenn es<br />

eine neue Datei anlegen will. Das Verwalten<br />

solcher Blocklisten ist komplexer, und<br />

es gibt keine ideale Methode dafür.<br />

Im Ergebnis sind etliche Dateisysteme<br />

entstanden, die zueinander nicht kompatibel<br />

sind. Stecken Sie z. B. einen mit dem<br />

Linux-Dateisystem Ext3 (Third Extended<br />

Filesystem) formatierten USB-Stick an einem<br />

Windows-PC ein, können Sie auf die<br />

gespeicherten Dateien nicht zugreifen:<br />

Windows erkennt das Ext3-Dateisystem<br />

nicht und weiß nicht, wie es die Dateien<br />

erreichen kann.<br />

Linux ist hier „umgänglicher“ und bringt<br />

Treiber für zahlreiche fremde Dateisysteme<br />

mit, z. B. solche von Windows und<br />

Apples OS X. Wenn Sie also umgekehrt<br />

z. B. einen mit NTFS (Windows) formatierten<br />

USB-Stick an einem Linux-PC einstöpseln,<br />

erkennt Linux das Dateisystem<br />

und erlaubt den Zugriff auf die Dateien –<br />

nur bedeutet das nicht zwingend, dass Sie<br />

als normaler Anwender auch direkt Zugriff<br />

erhalten; es kann passieren, dass nur<br />

der Administrator root die Dateien auf<br />

dem Stick sehen kann. Woran liegt das?<br />

Abb. 1: Bei der Anzeige eines Verzeichnisses mit „ls ‐l“ sehen Sie die Zugriffsrechte für<br />

Dateibesitzer, Gruppenmitglieder und andere Benutzer.<br />

Metadaten<br />

Neben den zwingend nötigen Informationen,<br />

die jedes Dateisystem für Dateien<br />

verwalten muss (im Wesentlichen: Wie<br />

heißt die Datei und welche Datenblöcke<br />

belegt sie?) speichern alle heute verwendeten<br />

Dateisysteme noch zusätzlich so<br />

genannte Metadaten – das sind Daten,<br />

welche die Datei über Name und Position<br />

hinaus beschreiben. Eine wichtige Komponente<br />

der Metadaten sind unter Linux<br />

der Dateibesitzer, die Besitzergruppe und<br />

die Zugriffsrechte (lesen, schreiben, ausführen;<br />

für Besitzer, Gruppenmitglieder<br />

und sonstige Anwender). Wenn Sie in der<br />

Shell ein Verzeichnis mit ls ‐l auflisten,<br />

sehen Sie diese Informationen (Abbildung<br />

1). Am linken Rand stehen für jede<br />

Datei zehn Zeichen, von denen die letzten<br />

neun jeweils einer der Buchstaben r<br />

(read, lesen), w (write, schreiben) und x<br />

(execute, ausführen) oder ein Minuszeichen<br />

sind – wenn an einer Position ein<br />

Buchstabe steht, ist das jeweilige Recht<br />

gesetzt. Wenn nicht, fehlt das Recht. Die<br />

erste Dreiergruppe beschreibt dabei die<br />

Zugriffsrechte für den Dateibesitzer, die<br />

zweite Dreiergruppe die Rechte der Gruppenmitglieder<br />

und die letzte Gruppe die<br />

Rechte der sonstigen Anwender. Die Datei<br />

von-allen-lesbar.txt in der Abbildung<br />

hat z. B. die folgenden Rechte:<br />

l Der Dateibesitzer (esser) darf die<br />

Datei lesen und schreiben (rw‐),<br />

l Mitglieder der Gruppe users (also<br />

alle normalen Benutzer, das Beispiel<br />

kommt von einem OpenSuse-System,<br />

das alle regulären Nutzer der Gruppe<br />

users zuordnet) dürfen nur lesen (r‐‐),<br />

l und die sonstigen Benutzer (also<br />

solche, die weder der Besitzer noch<br />

Mitglieder der Gruppe users sind)<br />

dürfen ebenfalls nur lesen (die letzte<br />

Dreiergruppe r‐‐).<br />

Ausführen darf niemand diese Beispieldatei,<br />

an den x-Positionen steht ja immer<br />

ein Minuszeichen.<br />

Die neun Zugriffsrechte sowie die Angaben<br />

zu Dateibesitzer und Besitzergruppe<br />

finden Sie bei allen Unix-artigen Systemen:<br />

Falls Sie z. B. einen Rechner mit<br />

FreeBSD verwenden, tauchen diese Angaben<br />

beim Einsatz von ls in gleicher Weise<br />

auf. Auch auf einem Mac, dessen OS X<br />

auf einer Unix-Variante basiert, finden<br />

sich diese Zugriffsrechte und Besitzer-/​<br />

Gruppeninformationen.<br />

Windows hingegen ist nicht in der Tradition<br />

der Unix-Betriebssysteme entstanden,<br />

sondern war eine Weiterentwicklung<br />

von MS-DOS. DOS kennt keine Dateibesitzer<br />

(weil es gar keine Benutzerverwaltung<br />

hat), und entsprechend gibt es im<br />

DOS-eigenen Dateisystem FAT (File Allocation<br />

Table) auch keine Möglichkeit,<br />

Hinweise zum Besitzer oder zu Zugriffsrechten<br />

zu speichern. Stattdessen kennt<br />

FAT nur die vier Datei-„Attribute“ Readonly<br />

(nur lesbar), Archive (archiviert),<br />

Hidden (versteckt) und System (Systemdatei),<br />

die für jede Datei entweder gesetzt<br />

oder nicht gesetzt sind. Wenn eine FAT-<br />

Datei das Attribut Read-only hat, entspricht<br />

das in etwa einem fehlenden<br />

Schreibrecht – für alle Anwender.<br />

NTFS und die ACLs<br />

NTFS (New Technology Filesystem) ist<br />

das Dateisystem der moderneren Windows-Versionen<br />

(Windows NT, XP, Vista,<br />

7, 8), und es wurde für den Einsatz in einem<br />

Multi-User-Betriebssystem konzipiert.<br />

Darum ist es bei NTFS möglich, mit<br />

jeder Datei Informationen über den Besitzer<br />

und über Zugriffsrechte zu speichern.<br />

Diese sehen aber völlig anders als bei<br />

Unix-Dateisystemen aus, denn Windows<br />

verwendet so genannte Access Control<br />

Lists (ACLs, dt.: Zugriffskontrolllisten),<br />

um zu speichern, wer wie auf die Datei<br />

zugreifen darf. Vereinfacht sind ACL-Einträge<br />

Aussagen der Form „Benutzer Müller<br />

darf diese Datei lesen“, und der Dateibesitzer<br />

kann unter Windows prinzipiell<br />

beliebig viele solcher Aussagen an eine<br />

Glossar<br />

Multi-User-Betriebssystem: Ein Betriebssystem,<br />

das mehrere Benutzer voneinander<br />

unterscheiden kann, sorgt meist dafür,<br />

dass Anwender ihre Daten privat halten,<br />

also vor neugierigen Blicken anderer<br />

Nutzer verbergen können. „Multi-User“<br />

heißt dabei nicht zwingend, dass mehrere<br />

Anwender gleichzeitig arbeiten oder<br />

mehrere Programme parallel laufen können<br />

(„Multi-Tasking“). Alle modernen Betriebssysteme<br />

sind sowohl Multi-User- als<br />

auch Multi-Tasking-Systeme.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

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75


Basics<br />

Dateisysteme<br />

Datei anhängen. Ein einzelner<br />

Eintrag der ACL heißt ACE<br />

(Access Control Entry, dt.: Zugriffskontrolleintrag).<br />

ACLs gibt es übrigens auch<br />

unter Linux, als Erweiterung<br />

der „klassischen“ Unix-Zugriffsrechte<br />

[1], sie werden<br />

aber meist nicht verwendet.<br />

Für den Einsatz eines Linux-<br />

Rechners im privaten Haushalt<br />

mit nur wenigen Anwendern<br />

reichen die klassischen<br />

Mechanismen der Rechtevergabe<br />

auch völlig aus, denn hier geht es im<br />

Wesentlichen darum, Anwendern den<br />

Zugriff auf Dateien anderer Benutzer zu<br />

verbieten, so dass jeder die Inhalte seines<br />

Home-Verzeichnisses schützen kann.<br />

Die spannende Frage ist nun, was passiert,<br />

wenn Sie unter Linux auf eine<br />

NTFS-Partition oder einen mit NTFS formatierten<br />

USB-Stick zugreifen. Prinzipiell<br />

wäre es für den NTFS-Treiber unter Linux<br />

kein Problem, die in den Metadaten gespeicherten<br />

ACLs auszulesen – aber wie<br />

sollen diese interpretiert werden, wenn<br />

unter Windows und Linux ganz unterschiedliche<br />

Benutzerlisten und Gruppen<br />

gepflegt werden?<br />

Es gibt auf beiden Betriebssystemen einen<br />

privilegierten Benutzer; bei Windows<br />

heißt er Administrator, bei Linux root.<br />

Die Rollen sind nicht exakt gleich, aber es<br />

wäre z. B. naheliegend, Dateien, die auf<br />

einem NTFS-Dateisystem dem Administrator<br />

gehören, unter Linux dem root-Account<br />

zuzuordnen. Nun könnten Sie noch<br />

unter beiden Betriebssystemen die gleichen<br />

Benutzerkonten anlegen – etwa<br />

mueller, maier und schmidt. Ob damit<br />

eine Zuordnung funktionieren kann?<br />

User-IDs und Security-IDs<br />

Sowohl NTFS als auch die Linux-Dateisysteme<br />

wie Ext3 speichern bei den Besitzerinformationen<br />

keine Benutzernamen,<br />

sondern numerische IDs. Bei Linux ist das<br />

eine einfache Zahl: root hat die User-ID 0,<br />

der erste normale Anwender erhält meist<br />

die User-ID 1000, für weitere<br />

Benutzer wird ab 1000 hochgezählt.<br />

Wenn der Benutzer<br />

mueller der erste im System<br />

war und die User-ID 1000 erhalten<br />

hat, steht darum in<br />

den Metadaten aller vom ihm<br />

erzeugten Dateien im Besitzerfeld<br />

die Nummer 1000.<br />

Abb. 2: Das Windows-Tool „wmic“ gibt Auskunft über die SIDs<br />

der eingerichteten Benutzer.<br />

Abb. 3: Merken Sie sich aus der Ausgabe von „id“ die Werte, die<br />

hinter „uid=“ und „gid=“ stehen.<br />

Dadurch ist es u. a. leicht, einen Benutzer<br />

umzubenennen.<br />

Auch NTFS speichert mit jeder Datei den<br />

Dateibesitzer – allerdings über einen<br />

ACE. Die verwendete Aussage ist dabei in<br />

der Form „mueller besitzt diese Datei“.<br />

Auch hier landet nicht der Benutzername<br />

im ACE, sondern eine ID. Die heißt bei<br />

Windows nicht User-ID, sondern Security<br />

ID (SID, dt.: Sicherheits-ID) und kann<br />

nicht nur für einen Benutzer, sondern<br />

auch eine Benutzergruppe stehen. SIDs<br />

sind keine einfachen Zahlen, sondern<br />

komplexe Kombinationen der Form S-1-5-<br />

21-2970240520-814345752-3821568977-<br />

500, wobei der letzte Teil (hier 500) eine<br />

lokale User-ID ist. Der Administrator hat<br />

bei Windows die User-ID 500, die normalen<br />

Anwender fangen (wie bei Linux) mit<br />

Nummer 1000 an. Windows-Anwender<br />

können mit dem Kommando wmic useraccount<br />

get name,sid in einem Terminalfenster<br />

herausfinden, welche SIDs das<br />

System verwendet (Abbildung 2).<br />

Wenn Linux nun die ACL einer NTFS-Datei<br />

ausliest, stößt es auf diese SIDs. Mit<br />

den Werten kann es aber nichts anfangen:<br />

Es kann nicht erkennen, wer unter<br />

Windows der zugehörige Benutzer ist –<br />

und erst recht kann es daraus nicht ableiten,<br />

wie ein ACE unter Linux zu interpretieren<br />

wäre.<br />

Technisch gibt es keine allgemeine Lösung<br />

für dieses Dilemma, und so bindet<br />

Linux fremde Dateisysteme nach einem<br />

Schema ein, das die konkreten Zugriffsrechte<br />

weitgehend ignoriert:<br />

Aus Linux-Sicht gehören dann<br />

alle Dateien und Ordner einem<br />

einzigen Benutzer (standardmäßig<br />

root) und zu einer einzigen<br />

Gruppe (ebenfalls root),<br />

und auch die Zugriffsrechte<br />

sind einheitlich – unabhängig<br />

von den unter Windows festgelegten<br />

Einstellungen. Normale<br />

Anwender haben dann<br />

keinen Zugriff auf die Windows-Dateien.<br />

Von Linux zu Linux<br />

Das Problem mit den Zugriffsrechten gibt<br />

es übrigens auch beim parallelen Einsatz<br />

mehrerer Linux-Versionen, wenn Sie dort<br />

die Benutzerkonten nicht synchron halten<br />

– mit „synchron“ ist dabei gemeint, dass<br />

Benutzer und Gruppen auf allen Linux-Installationen<br />

dieselben User- und Gruppen-<br />

IDs verwenden und die Benutzer jeweils<br />

Mitglieder derselben Gruppen sind.<br />

Haben Sie auf einem Rechner mehrere Linux-Distributionen<br />

installiert und eine gemeinsame<br />

Partition für die Home-Verzeichnisse<br />

eingerichtet, die Sie aus allen<br />

Distributionen heraus nach /home mounten,<br />

dann funktioniert das nur, wenn die<br />

User- und Gruppen-IDs einheitlich sind.<br />

Praxis: NTFS und FAT<br />

Die Linux-Distributionen binden NTFSund<br />

FAT-Datenträger mit unterschiedlichen<br />

Mount-Optionen ein. Das führt, wie<br />

oben beschrieben, in einigen Fällen dazu,<br />

dass für den Zugriff auf die Dateien und<br />

Verzeichnisse Root-Rechte nötig sind. Indem<br />

Sie die Mount-Optionen selbst festlegen,<br />

können Sie dafür sorgen, dass Sie<br />

auch als normaler Anwender vollen Leseund<br />

Schreibzugriff haben. Das geht wahlweise<br />

beim manuellen Mounten mit<br />

mount (was vor allem für externe Platten<br />

und USB-Sticks sinnvoll ist) und beim automatischen<br />

Mounten über einen Eintrag<br />

in der Konfigurationsdatei /etc/​fstab.<br />

In beiden Fällen müssen Sie sich zunächst<br />

einige Informationen verschaffen:<br />

l Über welche Gerätedatei<br />

können Sie den Datenträger<br />

ansprechen? Mit fdisk ‐l<br />

erhalten Sie eine Liste der<br />

Partitionen aller Festplatten.<br />

Aus dieser erkennen<br />

Sie die Gerätedatei der<br />

Partition, die Sie mounten<br />

möchten (z. B. /dev/​sdb4).<br />

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Dateisysteme<br />

Basics<br />

Wenn Sie eine Platte mit GPT-Partitionstabelle<br />

anschließen, kann fdisk<br />

die Partitionen nicht anzeigen; dann<br />

hilft das Tool gdisk weiter, das beim<br />

Aufruf aber die Gerätedatei der Platte<br />

benötigt, z. B. gdisk ‐l /dev/sdb.<br />

(Ganz aktuelle fdisk-Versionen<br />

kommen auch mit GPT-Tabellen<br />

zurecht, z. B. die fdisk-Version von<br />

OpenSuse 13.1.) Ist gdisk nicht<br />

installiert, bleibt noch die Ausgabe<br />

der vom Linux-Kernel dynamisch<br />

erzeugten Datei /proc/​partitions (mit<br />

cat /proc/partitions) – dort fehlen<br />

allerdings Informationen über die<br />

Partitionstypen.<br />

l In welches Verzeichnis wollen Sie<br />

den Datenträger mounten? Hier bietet<br />

sich ein Unterordner von /mnt an,<br />

z. B. /mnt/​windows. Prinzipiell ist<br />

aber jedes beliebige, leere Verzeichnis<br />

als Mount Point geeignet.<br />

l Handelt es sich um eine FAT- oder<br />

NTFS-Partition? Für FAT ist der<br />

Linux-Dateisystemname vfat, bei<br />

NTFS ntfs-3g. (Wenn Sie den kommerziellen<br />

NTFS-Treiber von Paragon<br />

[2] verwenden, ist ufsd die richtige<br />

Bezeichnung.)<br />

l Welche User-ID und Gruppen-ID hat<br />

der Benutzer (meist: Sie selbst), dem<br />

Sie vollen Zugriff auf den Datenträger<br />

erlauben wollen? Wenn Sie<br />

mit dem richtigen Benutzerkonto<br />

angemeldet sind, können Sie in einer<br />

Shell id eingeben, um die Werte herauszufinden<br />

(Abbildung 3). Gleich<br />

am Anfang der Ausgabe finden Sie<br />

hinter uid= und gid= die numerischen<br />

Benutzer- und Gruppen-IDs;<br />

in Klammern steht jeweils der Klartextname.<br />

Der Rest der Zeile enthält<br />

Informationen über weitere Gruppen,<br />

in denen Sie Mitglied sind – den Teil<br />

können Sie ignorieren. Bei OpenSuse<br />

erhält der erste reguläre Benutzer<br />

die UID 1000 und GID 100, während<br />

es unter Kubuntu in beiden Fällen<br />

die Zahl 1000 ist. Das liegt an einem<br />

unterschiedlichen Ansatz bei der<br />

Verwaltung von Standardgruppen<br />

(siehe Kasten Standardgruppen).<br />

Aus den Daten können Sie sich nun ein<br />

Mount-Kommando zusammensetzen. Im<br />

Folgenden gehen wir davon aus, dass Sie<br />

mit diesen Parametern arbeiten:<br />

l Gerätedatei: /dev/​sdb1<br />

l Mount Point: /mnt/​windows<br />

l Dateisystem: NTFS (ntfs-3g)<br />

l Benutzer und Gruppe: uid=1000,<br />

gid=1000 (Kubuntu)<br />

Für das manuelle Mounten ergibt sich<br />

dieses Kommando:<br />

sudo mount ‐t ntfs‐3g ‐o umask=077,fmask=1U<br />

77,uid=1000,gid=1000 /dev/sdb1 /mnt/windows<br />

Standardgruppen<br />

Linux und andere Unix-Systeme ordnen<br />

jedem Anwender stets eine Standardgruppe<br />

zu. Wenn der Anwender eine<br />

neue Datei erzeugt, wird seine Standardgruppe<br />

als „Besitzergruppe“ in<br />

den Metadaten der Datei eingetragen.<br />

Durch die Mitgliedschaft in weiteren<br />

Gruppen kann ein Anwender diesen<br />

Eintrag anpassen. Ein klassisches Szenario<br />

ist die Projektgruppe: Wenn z. B.<br />

die Benutzer maier, mueller und<br />

schmidt Mitglieder der Gruppe projekt1<br />

sind, dann kann der Benutzer maier<br />

Dateien erzeugen, die als Besitzergruppe<br />

nicht seine Standardgruppe,<br />

sondern die Gruppe projekt1 haben.<br />

Vergibt er dann Lese- und<br />

Schreibrechte für die Gruppe,<br />

können auch mueller und<br />

schmidt die Datei lesen und<br />

verändern, aber niemand anders<br />

(sofern die Zugriffsrechte<br />

für die sonstigen Benutzer<br />

das verhindern).<br />

Unabhängig von diesen bewussten<br />

Rechtevergaben bei<br />

Projektarbeiten muss aber<br />

jede Datei einen Besitzergruppeneintrag<br />

haben – eben dafür<br />

gibt es die Standardgruppe. In<br />

der systemweiten Benutzerdatei<br />

/etc/​passwd trägt das System<br />

für jeden Benutzer seine<br />

Standardgruppe ein (Abbildung<br />

4).<br />

Die Frage ist nun, welche Standardgruppe<br />

zu verwenden ist. Hier gibt es<br />

zwei Ansätze:<br />

l Einige Linux-Distributionen, darunter Open-<br />

Suse, verwenden einheitlich für alle Benutzer<br />

die Standardgruppe users (meist mit der<br />

Gruppen-ID 100). Erzeugen Benutzer auf solchen<br />

Linux-Systemen neue Dateien, sind die<br />

Gruppen-Zugriffsrechte entsprechend konservativ<br />

gesetzt (nur lesen, nicht schreiben),<br />

denn andernfalls könnte ja jeder andere Benutzer<br />

die Dateien einfach verändern.<br />

l Der Alternativansatz heißt „User Private<br />

Groups“ (UPG). Hier erstellt das System für<br />

jeden Benutzer eine gleichnamige Gruppe<br />

Abb. 4: In der Datei „/​etc/​passwd“ finden Sie zu jedem Benutzernamen<br />

zwei IDs (hier lila hervorgehoben): erst die User-ID,<br />

dann die ID der Standardgruppe.<br />

und verwendet sie als Standardgruppe dieses<br />

Benutzers. Im Normalfall sind dabei die<br />

User-ID und die Gruppen-ID der namensgleichen<br />

Standardgruppe identisch, das ist aber<br />

nicht zwingend so. Diese Standardgruppen<br />

enthalten zunächst nur den einen Benutzer;<br />

sie könnten aber theoretisch um weitere Benutzer<br />

erweitert werden [3]. Neue Dateien<br />

eines Benutzers haben hier automatisch<br />

Lese- und Schreibrechte für Gruppenmitglieder.<br />

Das ist nicht weniger sicher als das<br />

obige Modell, weil ja nur der eine Anwender<br />

Mitglied seiner Standardgruppe ist.<br />

Dass im einen Fall automatisch Gruppenschreibrechte<br />

vergeben werden und<br />

im anderen nicht, liegt an einer<br />

Einstellung namens „user<br />

file creation mask“ (umask).<br />

Anwender können festlegen,<br />

welche Zugriffsrechte das System<br />

beim Erzeugen einer<br />

neuen Datei nicht vergeben<br />

soll. Unter OpenSuse hat die<br />

umask den Wert 022. Die Ziffer<br />

in der Mitte beschreibt die<br />

nicht gewollten Gruppenrechte,<br />

und 2 steht für das<br />

Schreibrecht. Neue Dateien<br />

sind also nicht durch Gruppenmitglieder<br />

schreibbar. Anders<br />

bei Kubuntu: Hier hat die<br />

umask den Wert 002, und das<br />

Schreibrecht für Gruppenmitglieder<br />

bleibt erhalten [4].<br />

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77


Basics<br />

Dateisysteme<br />

Rechte, um diese Datei zu bearbeiten.<br />

Fügen Sie hier eine Zeile der folgenden<br />

Form ein:<br />

/dev/sdb1 /mnt/windows ntfs‐3g umask=077U<br />

,fmask=177,uid=1000,gid=1000 0 0<br />

Sie erkennen die meisten Komponenten<br />

aus dem mount-Aufruf wieder; sie stehen<br />

hier nur leicht verändert und in anderer<br />

Reihenfolge.<br />

Einen Praxisartikel, der den Parallelbetrieb<br />

von Windows und zwei Linux-Distributionen<br />

(inklusive Zugriff auf die NTFS-Partition<br />

von Linux aus) beschreibt, finden Sie<br />

in unserem Archiv [5].<br />

Abb. 5: Nach dem Mounten der NTFS-Partition mit speziellen Parametern klappt der<br />

Zugriff problemlos.<br />

Danach können Sie auch ohne Root-<br />

Rechte auf die Dateien und Verzeichnisse<br />

auf der Windows-Partition zugreifen<br />

(Abbildung 5): Alle Dateien „gehören“<br />

Ihnen, und Sie haben Lese- und<br />

Schreibrechte für alle Dateien sowie das<br />

Recht, in alle Verzeichnisse hineinzuwechseln.<br />

Die Optionen umask=077<br />

und fmask=177 sorgen dafür, dass nur<br />

der ausgewählte Benutzer Zugriff erhält<br />

– alle sonstigen regulären Anwender<br />

können nicht auf die NTFS-Partition zugreifen.<br />

Wollen Sie die NTFS-Partition schon beim<br />

Booten automatisch einbinden lassen, erzeugen<br />

Sie einen Eintrag in der Konfigurationsdatei<br />

/etc/​fstab (filesystem table,<br />

Dateisystemtabelle). Sie benötigen Root-<br />

NTFS-Mount-Probleme<br />

Im Idealfall kann der KDE-Dateimanager<br />

Dolphin NTFS-Datenträger per Mausklick<br />

einbinden – bei USB-Sticks sollte das auf<br />

Anhieb klappen, während bei eingebauten<br />

Festplatten das Root-Passwort (Open-<br />

Suse) bzw. das Benutzerpasswort benötigt<br />

wird (Abbildung 6). Danach wird die<br />

Partition mit geeigneten Parametern (ähnlich<br />

wie gerade für das manuelle Mounten<br />

beschrieben) eingebunden, und Sie können<br />

Daten darauf lesen und schreiben<br />

(Abbildung 7).<br />

Manchmal klappt das aber nicht, denn<br />

beim Parallelbetrieb mit Windows 8 gibt<br />

es mit dem „Schnellstart“ (Fast Startup)<br />

eine neue Fehlerquelle: Windows hinter-<br />

Experimente<br />

Wollen Sie die Struktur eines Dateisystems<br />

selbst untersuchen, erzeugen Sie<br />

für erste Tests ein leeres Disketten-großes<br />

Image, das Sie dann mit verschiedenen<br />

Tools formatieren und analysieren<br />

können. Klassische 3,5-Zoll-Disketten<br />

sind 1 440 KByte groß. Sie können<br />

das Kommandozeilentool dd verwenden,<br />

um eine leere Datei in dieser Größe zu<br />

erzeugen:<br />

dd if=/dev/zero of=test.img bs=1k count=1440<br />

Die Parameter legen fest, dass dd aus<br />

der Spezialdatei /dev/​zero liest (welche<br />

beim Lesezugriff beliebig viele Nullen zurückgibt),<br />

in die für die Tests vorgesehene<br />

Ausgabedatei (hier test.img)<br />

schreibt und dabei 1 440 Blöcke (count)<br />

der Blockgröße 1 KByte (bs, block size)<br />

erzeugt. Die so erstellte Datei hat dann<br />

genau Diskettengröße und als Inhalt nur<br />

Bytes mit dem ASCII-Wert 0.<br />

Die leere Image-Datei formatieren Sie<br />

jetzt als FAT-Datenträger und erzeugen<br />

dann einen Hexdump:<br />

/sbin/mkfs.msdos test.img<br />

hexdump ‐C test.img > test.dump1<br />

Dann legen Sie in Ihrem Home-Verzeichnis<br />

einen Unterordner mnt an und mounten<br />

das frisch formatierte Image in diesen<br />

Ordner:<br />

mkdir ‐p ~/mnt<br />

sudo mount ‐o loop,uid=1000 ‐t msdos testU<br />

.img ~/mnt/<br />

Beim Mounten von FAT-Images können<br />

Sie zwischen zwei Varianten des FAT-Treibers<br />

wählen: Hier wählen Sie mit ‐t<br />

msdos die simplere Variante, die nur<br />

klassische DOS-Dateinamen (maximal<br />

acht Buchstaben, dann ein Punkt, dann<br />

maximal drei Buchstaben für die Dateiendung)<br />

unterstützt. Normal verwendet<br />

man stattdessen ‐t vfat, um die mit Windows<br />

95 eingeführten Erweiterungen für<br />

lange Dateinamen zu unterstützen. Die<br />

Option ‐o loop ist notwendig, weil Sie<br />

keine echte Diskette mounten, sondern<br />

eine Image-Datei.<br />

Erzeugen Sie dann eine kleine Testdatei<br />

im Image, hängen Sie es wieder aus und<br />

erstellen Sie einen zweiten Hexdump der<br />

nun geänderten Image-Datei:<br />

echo "Kleiner Test" > ~/mnt/test.txt<br />

sudo umount ~/mnt/<br />

hexdump ‐C test.img > test.dump2<br />

Mit einem Dateivergleicher wie tkdiff<br />

oder kdiff3 (beide müssten Sie zunächst<br />

nachinstallieren) können Sie nun komfortabel<br />

die Hexdumps der beiden Image-<br />

Versionen vergleichen, z. B. mit<br />

kdiff3 test.dump*<br />

und erhalten dann eine farbkodierte Darstellung<br />

der Unterschiede. In der rechten<br />

Hälfte können Sie gut erkennen, dass<br />

hier beim Schreiben der Datei test.txt<br />

zwei neue Bereiche entstanden sind: Einer<br />

enthält den Dateinamen und die Metadaten<br />

für die Datei TEST.TXT, der<br />

zweite Bereich enthält den eigentlichen<br />

Dateiinhalt („Kleiner Test“).<br />

78 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Dateisysteme<br />

Basics<br />

Abb. 6: Wenn Sie über KDEs Dolphin einen NTFS-Datenträger<br />

einbinden, müssen Sie das Root-Passwort (oder<br />

bei Kubuntu Ihr eigenes Passwort) eingeben.<br />

Abb. 7: USB-Sticks können Sie unter Linux auch dann<br />

problemlos einbinden, wenn sie NTFS-formatiert sind.<br />

Abb. 8: Wenn Sie unter Windows 8 den Schnellstart deaktivieren,<br />

beschwert sich Linux nicht mehr über das<br />

unsauber ausgehängte Windows-Dateisystem.<br />

lässt beim Herunterfahren<br />

die NTFS-Partition in einem<br />

unsauberen Zustand,<br />

und beim Versuch, diese<br />

unter Linux über den KDE-<br />

Dateimanager einzubinden,<br />

erscheint eine Fehlermeldung.<br />

Sie lösen dieses Problem,<br />

indem Sie unter Windows<br />

den Schnellstart deaktivieren.<br />

Das geht folgendermaßen:<br />

Drücken Sie [Windows-R],<br />

geben Sie im<br />

1<br />

Schnellstartfenster den<br />

Befehl control ein, und<br />

schicken Sie das Kommando<br />

mit [Eingabe] ab,<br />

um die Systemsteuerung<br />

zu öffnen.<br />

Klicken Sie auf den<br />

2 Eintrag Hardware und<br />

Sound und dann im Bereich<br />

Energieoptionen auf<br />

Netzschalterverhalten<br />

ändern.<br />

Im unteren Bereich des<br />

3 erscheinenden Dialogs<br />

(Abbildung 8) gibt es eine<br />

Option Schnellstart aktivieren<br />

(empfohlen), die aktiviert<br />

ist – entfernen Sie das<br />

Häkchen vor dieser Option.<br />

Falls das nicht möglich ist,<br />

sehen Sie oben den Hinweis<br />

Einige Einstellungen<br />

sind momentan nicht verfügbar.<br />

Klicken Sie diesen<br />

an (er sollte dadurch verschwinden)<br />

und versuchen<br />

Sie dann erneut, das Häkchen<br />

zu entfernen.<br />

Abschließend klicken<br />

4 Sie auf Änderungen<br />

speichern; danach können<br />

Sie die Systemsteuerung<br />

mit [Alt-F4] verlassen. <br />

Wenn Sie auf den Schnellstart<br />

nicht verzichten wollen,<br />

können Sie alternativ<br />

den Datenträger im Nur-<br />

Lese-Modus einbinden: Das<br />

funktioniert auch dann,<br />

wenn Windows ihn beim<br />

Runterfahren nicht sauber<br />

ausgehängt hat. Allerdings<br />

gelingt das nur auf der<br />

Kommandozeile. Sie müssen<br />

einen mount-Befehl (wie oben beschrieben)<br />

zusammenbauen und bei den<br />

Mount-Optionen noch ro (read-only) ergänzen,<br />

also statt ‐o umask=077,fmask=<br />

177,uid=1000,gid=1000 die Optionen ‐o<br />

ro,umask=077,fmask=177,uid=1000,gi<br />

d=1000 verwenden.<br />

Fazit<br />

Wenn Sie eine NTFS-Partition parallel<br />

unter Windows und Linux nutzen wollen,<br />

müssen Sie beim Einbinden dafür<br />

sorgen, dass die Dateien mit passenden<br />

User- und Gruppen-IDs verfügbar gemacht<br />

werden – die Linux-Distributionen<br />

tun das nicht automatisch. Verwenden<br />

mehrere Anwender den PC, wird die Situation<br />

noch komplexer, weil Linux die<br />

unter Windows eingestellten Dateibesitzer<br />

und Zugriffsrechte nicht sinnvoll interpretieren<br />

kann. Problemlos ist dagegen<br />

der Zugriff auf FAT- oder NTFS-formatierte<br />

USB-Sticks, die Sie in Dolphin<br />

per Mausklick mounten können. Der<br />

Kasten Experimente gibt eine Anregung<br />

für eigene Experimente mit Dateisystemen.<br />

Wenn Sie mehr über den Aufbau<br />

von Dateisystemen erfahren möchten,<br />

empfiehlt sich der Blick in ein Betriebssysteme-Lehrbuch,<br />

wie z. B. den Klassiker<br />

von Tanenbaum [6]. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] Artikel zu Linux-ACLs: Volker Schmitt,<br />

„Geteilte Dateien“, LinuxUser 12/​2003,<br />

S. 66 ff., http:// linux‐community. de/ 4661<br />

(http:// ezlx. de/ e2h1)<br />

[2] Artikel über Paragon-NTFS-Treiber:<br />

Hans-Georg Eßer, „Fremde Dateisysteme“,<br />

<strong>EasyLinux</strong> 01/​2014, S. 109<br />

[3] Motivation für „User Private Groups“<br />

(englisch): Brian Epstein, „The How and<br />

Why of User Private Groups in Unix“,<br />

2010, https:// security. ias. edu/ how‐and‐w<br />

hy‐user‐private‐groups‐unix<br />

(http:// ezlx. de/ e2h2)<br />

[4] Erklärung zu „umask“: Jürgen Wolf,<br />

Shell-Programmierung (OpenBook),<br />

Kapitel 9.4, http:// openbook. galileo<br />

computing. de/ shell_programmierung/​<br />

shell_011_003. htm (http:// ezlx. de/ e2h3)<br />

[5] Artikel über Multi-Boot-Betrieb von<br />

Windows und zweimal Linux: Hans-<br />

Georg Eßer, „Multi-Boot“, <strong>EasyLinux</strong> 04/​<br />

2012, S. 62 ff., http:// linux‐community.​<br />

de/ 27171 (http:// ezlx. de/ e2h4)<br />

[6] Andrew S. Tanenbaum, „Moderne<br />

Betriebssysteme“, 2009, ISBN:<br />

3827373425<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

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79


Tipps & Tricks<br />

KDE-Tipps<br />

KDE-Tipps<br />

Besser arbeiten mit KDE<br />

Heike Jurzik,<br />

Hans-Georg Eßer,<br />

Thomas Drilling<br />

KDE ist der Standarddesktop von OpenSuse und Kubuntu, und auch <strong>EasyLinux</strong> empfiehlt<br />

regelmäßig, damit zu arbeiten. In unseren KDE-Tipps stellen wir Ihnen in jeder Ausgabe<br />

einige interessante Features des Desktops und seiner Anwendungen vor.<br />

Installierte Schriftarten<br />

01 auflisten<br />

Möchten Sie sehen, welche Schriftarten<br />

auf dem System installiert sind, geht das<br />

am schnellsten mit dem Dateimanager<br />

Dolphin. Geben Sie dazu fonts:/ in die<br />

Adresszeile ein und drücken Sie [Eingabe].<br />

Um den Inhalt der Adresszeile in<br />

Dolphin bearbeiten zu können, müssen<br />

Sie diese mit der rechten Maustaste anklicken<br />

und Bearbeiten aus dem aufklappenden<br />

Kontextmenü wählen; das Gleiche erreichen<br />

Sie auch mit [Strg-L]. Die Tastenkombination<br />

sorgt außerdem dafür, dass<br />

der aktuelle Inhalt der Adresszeile markiert<br />

ist, so dass Sie die neue Adresse direkt<br />

eingeben (und die alte dabei löschen)<br />

können.<br />

Die Schriftartenübersicht enthält die beiden<br />

Ordner Personal und System. Sofern<br />

Sie noch keine TrueType-Fonts in den<br />

Ordner ~/​.fonts in Ihrem Home-Verzeichnis<br />

kopiert haben, ist Ersterer leer.<br />

Im Verzeichnis System finden Sie die<br />

Schriftarten, die der Distributor mitgeliefert<br />

hat (Abbildung 1). Ein Doppelklick<br />

auf eine davon öffnet eine <strong>Vorschau</strong> der<br />

Schrift in KFontview.<br />

Text im Font-Betrachter<br />

ändern<br />

02<br />

Der Beispieltext in KFontview<br />

(Falsches Üben von<br />

Xylophonmusik quält jeden<br />

größeren Zwerg) enthält<br />

zwar alle Buchstaben des<br />

Alphabets und die deutschen<br />

Umlaute und Sonderzeichen,<br />

eignet sich aber<br />

nicht gut, um zu beurteilen,<br />

ob ein Font für einen großen<br />

Schriftzug (etwa auf einer<br />

Grußkarte) taugt. Den<br />

Beispieltext passen Sie<br />

leicht an, indem Sie in der<br />

Werkzeugleiste auf Text ändern klicken.<br />

Geben Sie dann im folgenden Dialog<br />

einfach den gewünschten Satz ein (Abbildung<br />

2).<br />

Die Schriftgröße können Sie übrigens<br />

nicht nur über die beiden Lupensymbole<br />

in der Werkzeugleiste, sondern<br />

auch ganz einfach mit dem Mausrad ändern.<br />

Bewegen Sie die Maus ins Anzeigefeld<br />

und drehen Sie das Rad nach<br />

oben, dann erscheinen die Zeichen größer.<br />

Drehen Sie das<br />

Abb. 1: Geben Sie „fonts:/“ in die Adressleiste ein,<br />

dann zeigt Dolphin die installierten Schriftarten an.<br />

Mausrad nach unten, verkleinert KFontview<br />

die Ansicht wieder.<br />

Neue Schriften mit<br />

03 KFontview installieren<br />

Der KDE-Schriftenbetrachter unterstützt<br />

verschiedene Formate für Fonts, darunter<br />

TrueType (Dateiendung .ttf), OpenType<br />

(Dateiendungen .otf und .ttf), BDF (Bitmap<br />

Distribution Format, Dateiendung .<br />

bdf) und PCF (Portable Compiled Format,<br />

Endung .bdf). Haben Sie eine der zahlreichen<br />

kostenlosen und freien Schriftarten<br />

aus dem Internet heruntergeladen<br />

[1], können Sie diese mit<br />

KFontview öffnen und somit<br />

eine <strong>Vorschau</strong> anzeigen. Gefällt<br />

Ihnen der Font, bietet das Tool unten<br />

rechts in der Ecke eine Schaltfläche<br />

Installieren an, mit der Sie die Schrift<br />

einspielen.<br />

Der folgende Dialog fragt, ob Sie den<br />

Font zur alleinigen Nutzung installieren<br />

oder ihn allen Anwendern des<br />

Systems zur Verfügung stellen möchten.<br />

Ersteres legt die Datei im Ordner<br />

~/​.fonts im Home-Verzeichnis ab. Klicken<br />

Sie hingegen auf Systemschriftarten,<br />

80 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

dann fordert Sie ein Dialog zur Authentisierung<br />

als Administrator auf (Abbildung<br />

3). Unter OpenSuse und Kubuntu darf<br />

normalerweise der bei der Installation zuerst<br />

eingerichtete Account mit seinem eigenen<br />

Passwort systemweite Veränderungen<br />

vornehmen.<br />

Exotische Zeichen<br />

04 aus der Zeichentabelle<br />

Ab und zu benötigt man in Mails und Dokumenten<br />

Zeichen, die sich über die Tastatur<br />

nicht ohne Weiteres eingeben lassen,<br />

etwa einen griechischen Buchstaben<br />

oder das Yen-Zeichen. Solche Sonderzeichen<br />

geben Sie komfortabel mit der Zeichentabelle<br />

KCharSelect ein, die Sie im<br />

Bereich Werkzeuge oder Zubehör des<br />

Startmenüs finden. Alternativ rufen Sie<br />

das Programm über ein mit [Alt-F2] geöffnetes<br />

Schnellstartfenster auf, in das Sie<br />

kcharselect eingeben.<br />

Stellen Sie dort die passende Schriftart ein<br />

und lassen Sie sich das gewünschte Alphabet<br />

anzeigen (Abbildung 4). Beachten<br />

Sie, dass nicht jede Schriftart jedes<br />

Zeichen enthält. Einige bringen nur westeuropäische<br />

Zeichen mit, andere vielleicht<br />

nur kyrillische. Das Yen-Zeichen in<br />

der Schriftart Courier finden Sie z. B., indem<br />

Sie im Drop-down-Feld links Europäische<br />

Alphabete und rechts daneben Latin-1-Ergänzung<br />

auswählen. Per Doppelklick<br />

erscheint es in der Eingabezeile unten<br />

im Fenster. Von dort aus können Sie<br />

es per Klick auf den Button In die Zwischenablage<br />

zur späteren Verwendung<br />

speichern.<br />

Handbuch (Manpages) mit<br />

05 Dolphin lesen<br />

In Tipp 01 haben wir gezeigt, wie Sie<br />

über Eingabe von fonts:/ die Schriftarten<br />

des Systems auflisten. Möglich<br />

ist dieser Shortcut dank<br />

der so genannten KIO-Slaves.<br />

KDE enthält einige dieser<br />

praktischen Abkürzungen.<br />

Tippen Sie in die Adressleiste<br />

des Dateimanagers man:/ ein,<br />

dann zeigt Dolphin alle installierten<br />

Programmhandbücher<br />

an. In einer Liste finden Sie<br />

nun die einzelnen Kategorien:<br />

Benutzer-Befehle, Dateiformate,<br />

Geräte usw. Diese können<br />

Sie nun auf- und zuklappen,<br />

um zu sehen, welche Handbücher<br />

dort liegen (Abbildung 5).<br />

Klicken Sie einen Eintrag an, dann öffnet<br />

in der Voreinstellung der Webbrowser<br />

Rekonq das Handbuch. Wissen Sie schon,<br />

welche Manpage Sie gerne betrachten<br />

möchten, dann können Sie sich die Navigation<br />

durch die Verzeichnisse auch sparen<br />

und den Namen direkt anhängen. So<br />

öffnet man:/ls beispielsweise die Manpage<br />

zum Programm ls und man:/fstab<br />

die Hilfe zur File System Table.<br />

Dolphin als<br />

06 Administrator nutzen<br />

Den KDE-Dateimanager können Sie mit<br />

Administratorrechten starten. Dazu öffnen<br />

Sie ein Schnellstartfenster ([Alt-F2])<br />

Abb. 4: In der Zeichentabelle wählen Sie Sonderzeichen aus, die Sie über die Tastatur<br />

nicht eingeben können.<br />

Abb. 2: Ein Klick auf „Text ändern“ öffnet in KFontview eine Eingabezeile zum Eintippen<br />

eines anderen Beispieltextes.<br />

Abb. 3: Wenn Sie eine Schriftart systemweit installieren<br />

möchten, dann weisen Sie sich in diesem Dialog<br />

als Administrator aus.<br />

oder ein Terminal, geben den Befehl<br />

kdesudo dolphin (Kubuntu) bzw. kdesu<br />

dolphin (OpenSuse) und in den folgenden<br />

Dialog Ihr Kennwort (Kubuntu)<br />

bzw. das Root-Passwort (OpenSuse) ein.<br />

Dass Sie mit Root-Rechten unterwegs<br />

sind, erkennen Sie nicht – schnell passieren<br />

auf diesem Weg ungewollte Änderungen,<br />

die im schlimmsten Fall sogar<br />

das System lahmlegen. Besser wäre es,<br />

nur einzelne Aktionen als Administrator<br />

ausführen zu können und nur temporär<br />

als root unterwegs zu sein. Nichts leichter<br />

als das – rüsten Sie einfach einen entsprechenden<br />

Dienst nach:<br />

1Öffnen Sie die Programmeinstellungen<br />

des Dateimanagers über Einstellungen<br />

/ Dolphin einrichten. Wechseln<br />

Sie über die linke Leiste in die Abteilung<br />

Dienste. Klicken Sie auf die Schaltfläche<br />

Neue Dienste herunterladen. Sie sehen<br />

nun sämtliche Erweiterungen, welche<br />

die KDE-Entwickler für den Dateimanager<br />

anbieten.<br />

Glossar<br />

KIO-Slaves: Die KDE-Input/​Output-Slaves<br />

sind Module, die ein virtuelles Dateisystem<br />

darstellen und damit Zugriff auf Programme<br />

(z. B. fonts:/), Netzwerkprotokolle<br />

(etwa http:/, ftp:/), Geräte (z. B.<br />

audiocd:/) und das KDE-Kontrollzentrum<br />

(settings:/) erlauben.<br />

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02/2014<br />

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81


Tipps & Tricks<br />

KDE-Tipps<br />

3Rechts sehen Sie ein Feld<br />

namens Suchen, in dem<br />

Sie einen Filter eintragen können.<br />

Tippen Sie admin, und<br />

als Treffer sollte der Dienst<br />

Root Actions Servicemenu erscheinen.<br />

4Über Details rufen Sie eine<br />

Beschreibung ab, die<br />

Sternchen verraten, wie andere<br />

Benutzer den Dienst bewerten,<br />

und über Installieren<br />

spielen Sie ihn ein. Der folgende<br />

Dialog weist in englischer<br />

Sprache darauf hin, dass<br />

es sich bei der Erweiterung<br />

um ein Perl-Skript handelt und<br />

dass die Installationsroutine es<br />

selbständig nach /usr/​bin bewegen<br />

(Passworteingabe erforderlich)<br />

oder im eigenen Home-Verzeichnis ablegen<br />

kann.<br />

5Entscheiden Sie sich für Letzteres und<br />

klicken Sie auf I’ll do it manually<br />

(„Ich erledige das von Hand“). Der<br />

nächste Dialog verrät, dass im Verzeichnis<br />

~/​.kde/​share/​kde4/​services/​Service-<br />

Menus die Datei rootactions-servicemenu.<br />

pl gelandet ist. (Die Tilde ist die Abkürzung<br />

für Ihr Home-Verzeichnis.)<br />

6Kopieren Sie das Skript nun ins Verzeichnis<br />

/usr/​local/​bin, das sich für<br />

Programme eignet, die Sie selbst ohne<br />

den Einsatz des Paketmanagers installieren<br />

möchten. Am schnellsten bewegen<br />

Sie das Skript per Schnellstarter, den Sie<br />

mit [Alt-F2] öffnen. Geben Sie den nachfolgenden<br />

Befehl unter Kubuntu ein;<br />

OpenSuse-Anwender ersetzen wieder<br />

kdesudo durch kdesu:<br />

kdesudo cp ~/.kde/share/kde4/services/SerU<br />

viceMenus/rootactions‐servicemenu.pl /usrU<br />

/local/bin/<br />

Abb. 5: KDEs Dateimanager zeigt übersichtlich die verfügbaren<br />

Manpages an. Zum Betrachten startet der Browser Rekonq.<br />

entfernen und löschen ein Objekt, wechseln<br />

den Eigentümer und bearbeiten die<br />

Berechtigungen. Nach Auswahl der gewünschten<br />

Aktion fragt ein Dialogfenster<br />

nach dem eigenen Kennwort, und Sie<br />

sind temporär als root unterwegs.<br />

07 Netzwerkfreigaben<br />

im Infozentrum prüfen<br />

Das KDE-Infozentrum liefert seit den frühen<br />

Anfängen von KDE nützliche Informationen<br />

zur Ausstattung Ihres Linux-<br />

PCs – ganz ähnlich wie der Gerätemanager<br />

unter Windows. Sie starten das praktische<br />

Tool über das KDE-Menü / Anwendungen<br />

/ System / Infozen-​<br />

trum. Auf der linken Seite sind<br />

die einzelnen Module gelistet,<br />

und Sie erhalten darüber Auskunft<br />

zum Speicher, zu den<br />

Geräten, dem Netzwerk und<br />

der Grafikkarte bzw. dem X-<br />

Server. Die Abteilungen Geräteinformationen,<br />

Netzwerkinformationen<br />

und Grafische<br />

Informationen bieten jeweils<br />

noch Untermenüs.<br />

Im Bereich Netzwerkinformationen<br />

prüfen Sie unter<br />

Samba-Status den Zustand<br />

von Samba- [2] und NFS-Shares<br />

[3]. Auf dem Reiter Exporte<br />

sehen Sie die aktuellen<br />

Samba-Freigaben und NFS-<br />

Exporte Ihres Rechners und welcher entfernte<br />

Computer darauf zugreift. Unter<br />

Importe präsentiert das Infozentrum die<br />

Samba- und NFS-Freigaben anderer<br />

Rechner, die Sie in Ihr System eingehängt<br />

(gemountet) haben. Der Tab Protokolle<br />

zeigt die Logfiles an, und Statistiken<br />

bietet verschiedene Filtermöglichkeiten<br />

für die Protokolle.<br />

08 Präsentationsmodus<br />

für PDF-Viewer Okular<br />

Der Standardbetrachter für PDF- und<br />

PostScript-Dateien heißt Okular. Das<br />

Weisen Sie sich wie oben mit dem passenden<br />

Kennwort als Administrator aus.<br />

7Danach können Sie die Einrichtung<br />

über den Knopf Schließen beenden.<br />

Im Fenster Dienste sehen Sie nun bereits<br />

die neuen Administrator-Aktionen, die in<br />

der Voreinstellung alle aktiviert sind.<br />

Über OK schließen Sie den Konfigurationsdialog.<br />

<br />

Im Dateimanager eröffnet das Kontextmenü<br />

der rechten Maustaste nun ein<br />

neues Untermenü namens Administrator-<br />

Aktionen (Abbildung 6). Über dieses öffnen<br />

Sie beispielsweise eine Konsole oder<br />

ein neues Dateimanagerfenster, kopieren,<br />

Abb. 6: Der Dolphin-Dienst Root Actions Servicemenu stellt ein neues Menü mit Administrator-Aktionen<br />

bereit, z. B. für den Wechsel des Dateibesitzers.<br />

82 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


KDE-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

Programm startet automatisch,<br />

wenn Sie aus dem Dateimanager<br />

eines der genannten<br />

Formate öffnen. Alternativ<br />

geben Sie in ein Terminalfenster<br />

oder den Schnellstarter<br />

das Kommando okular<br />

ein. Die Anwendung enthält<br />

einen Präsentationsmodus,<br />

der das Dokument seitenweise<br />

und als Vollbild anzeigt.<br />

Sie starten die Vorführung<br />

über Ansicht / Präsentation<br />

im Menü.<br />

Wenn Sie mit der Maus zum<br />

oberen Bildschirmrand fahren,<br />

sehen Sie eine Werkzeugleiste,<br />

über die Sie<br />

l in der Datei navigieren,<br />

l einen Stift zum Zeichnen<br />

im Dokument aktivieren,<br />

l alle Zeichnungen löschen<br />

l und den Präsentationsmodus<br />

wieder verlassen.<br />

Sind mehrere Monitore an den Rechner<br />

angeschlossen, zeigt Okular im Präsentationsmodus<br />

ein zusätzliches Symbol<br />

in der Leiste am oberen Bildschirmrand.<br />

Über dieses wählen Sie gezielt einen<br />

Bildschirm zur Anzeige aus.<br />

PDF-Viewer Okular:<br />

09 Automatisch blättern<br />

In der Voreinstellung sind Sie selbst für<br />

das Weiterblättern in Ihren Präsentationen<br />

verantwortlich. Sie können Okular jedoch<br />

anweisen, selbst nach einer gewissen<br />

Zeit zur nächsten Seite zu schalten.<br />

Dazu öffnen Sie die Programmeinstellungen<br />

(im Menü: Einstellungen / Okular<br />

einrichten) und wechseln über die linke<br />

Leiste in die Abteilung Präsentation. Aktivieren<br />

Sie rechts die Checkbox Weitergehen<br />

alle und tragen Sie ins Feld daneben<br />

die Anzahl der Sekunden ein (Voreinstellung<br />

sind 5 Sekunden). Hier können Sie<br />

außerdem konfigurieren, dass das Programm<br />

nach der letzten Seite wieder von<br />

vorne beginnt.<br />

Stiftfarbe für die<br />

10 Okular-Präsentation<br />

In den Programmeinstellungen können<br />

Sie beeinflussen, mit welcher Farbe der<br />

Stift aus dem Zeichenmodus malt. In der<br />

Voreinstellung ist das ein helles Rot. Sie<br />

ändern dies, indem Sie im Konfigurationsdialog<br />

im Bereich Erscheinungsbild<br />

auf die rote Farbfläche neben Stiftfarbe<br />

Abb. 7: Für den Stift zum Zeichnen während einer Präsentation<br />

können Sie eine beliebige Farbe einstellen.<br />

klicken und im folgenden Dialog einen<br />

neuen Farbton einstellen (Abbildung 7).<br />

Entweder wählen Sie aus einer vorhandenen<br />

Palette etwas aus, oder Sie klicken<br />

mit der Maus links in die Farbschraffierungen<br />

hinein.<br />

Okular: Übergangseffekte<br />

11 für Präsentationen<br />

In der Voreinstellung ersetzt Okular eine<br />

Seite durch die nächste, wenn Sie in einer<br />

Präsentation blättern. Alternativ<br />

können Sie für den Übergang einen Effekt<br />

aussuchen. Im Angebot sind unter<br />

anderem<br />

l vertikales und horizontales Einfliegen,<br />

l eine Rechtecküberblendung nach<br />

innen und außen sowie<br />

l Tröpfeln und Auflösen.<br />

Sie stellen einen Übergangseffekt im<br />

Konfigurationsdialog über das Dropdown-Menü<br />

Standardübergang ein. Achten<br />

Sie darauf, dass die Checkbox Übergänge<br />

aktivieren ebenfalls mit einem<br />

Häkchen versehen ist.<br />

Quelltexte als<br />

12 HTML-Datei speichern<br />

Die beiden KDE-Texteditoren Kate und<br />

KWrite enthalten ein praktisches Feature,<br />

über das Sie Programmquelltexte als<br />

HTML-Dateien speichern. Auf diese Weise<br />

zeigen Sie schnell anderen Benutzern Ihre<br />

selbstgeschriebenen oder andere Skripte<br />

im Webbrowser. Wählen Sie in beiden<br />

Programmen dazu aus dem Menü Datei<br />

den Eintrag Als HTML exportieren<br />

und vergeben Sie einen<br />

Namen oder akzeptieren Sie<br />

den Vorschlag – fertig. Die<br />

HTML-Datei übernimmt die<br />

farbliche Gestaltung des Editors<br />

und färbt die Quelltexte<br />

nach dem ausgewählten Syntax-Highlighting<br />

ein.<br />

Kate: Geöffnete<br />

13 Dateien als Tabs<br />

Der Texteditor kann mehrere<br />

Dateien gleichzeitig öffnen<br />

und anzeigen. Damit Kate die<br />

Dokumente in Reitern anordnet,<br />

öffnen Sie die Konfiguration<br />

über Einstellungen /<br />

Kate einrichten. Wechseln Sie<br />

links im Bereich Programm<br />

zur Abteilung Erweiterungen.<br />

Aktivieren Sie dann rechts<br />

bei den Plug-ins den Eintrag<br />

Unterfensterleiste und klicken Sie auf<br />

Anwenden und OK.<br />

Kate: Alle geöffneten<br />

14 Dateien speichern<br />

Wenn Sie im KDE-Texteditor Kate mehrere<br />

Dateien geöffnet und auf Reitern angeordnet<br />

haben, dann sehen Sie bei veränderten<br />

und nicht gespeicherten Dokumenten<br />

ein kleines Diskettensymbol auf<br />

dem Tab. Dieses soll Sie daran erinnern,<br />

dass Sie die Änderungen noch nicht gesichert<br />

haben. Sie können nun jeden Reiter<br />

ansteuern und die Datei über [Strg-S]<br />

oder Datei / Speichern sichern. Wenn Sie<br />

viele Dokumente geöffnet haben, artet<br />

das schnell in eine Klickorgie aus. Schneller<br />

geht’s über Datei / Alle speichern oder<br />

den Tastaturshortcut [Strg-L]. (hge/​hej)n<br />

Infos<br />

[1] Artikel zu TrueType-Schriften: Hans-<br />

Georg Eßer, „Freie Fonts – Neue<br />

TrueType-Schriften installieren“,<br />

<strong>EasyLinux</strong> 04/​2013, S. 64 ff.,<br />

http:// linux‐community. de/ 30039<br />

(http:// ezlx. de/ e2u1)<br />

[2] Samba-Artikel: Martin Loschwitz,<br />

„Zwischen den Welten – Gegenseitiger<br />

Dateizugriff von WIndows 8 und Linux“,<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/​2013, S. 44 ff.<br />

[3] Artikel zu NFS: Marcel Hilzinger, „Fein<br />

vernetzt – Dateien über das Network File<br />

System austauschen“, <strong>EasyLinux</strong> 02/​<br />

2009, S. 39 ff., http:// linux‐community.​<br />

de/ 17957 (http:// ezlx. de/ e2u2)<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

83


Tipps & Tricks<br />

Gnome-Tipps<br />

Tipps und Tricks zu Gnome<br />

Gnome-Tipps<br />

Heike Jurzik<br />

Gnome ist neben KDE die zweite große Desktopumgebung<br />

für Linux. In den Gnome-Tipps stellen wir regelmäßig<br />

Nützliches und Praktisches für die alternative grafische<br />

Oberfläche vor.<br />

Bildschirmanzeige im<br />

01 laufenden Betrieb drehen<br />

Sie nutzen Gnome auf einem Laptop<br />

oder Netbook und möchten vorübergehend<br />

den Bildschirm drehen, um beispielsweise<br />

einen langen Text oder eine<br />

Präsentationen hochkant darzustellen?<br />

Sofern Ihre Grafikkarte bzw. der verwendete<br />

Treiber das Feature unterstützt,<br />

können Sie dazu die Gnome-Systemeinstellungen<br />

zu Hilfe nehmen. Öffnen<br />

Sie den Konfigurationsdialog der<br />

Desktopumgebung über einen Klick auf<br />

Ihren Benutzernamen rechts oben im<br />

Panel und wählen Sie aus dem Menü<br />

den Eintrag Einstellungen oder Systemeinstellungen<br />

(ältere Gnome-Versionen).<br />

Öffnen Sie dann aus dem Bereich<br />

Hardware die Abteilung Anzeigegeräte<br />

(bzw. Monitore).<br />

Im oberen Bereich sehen Sie eine <strong>Vorschau</strong><br />

und den Namen des Anzeigegeräts.<br />

Darunter finden Sie zwei Dropdown-Menüs<br />

Auflösung und Drehung.<br />

Sollten Sie mehrere Monitore angeschlossen<br />

haben, können Sie einzelne<br />

abschalten. Voreingestellt unter Drehung<br />

ist Normal; alternativ wählen Sie<br />

hier Gegen den Uhrzeigersinn, Im Uhrzeigersinn<br />

oder 180 Grad aus. Die <strong>Vorschau</strong><br />

in der oberen Fensterhälfte zeigt<br />

an, wie sich die Änderung auswirkt<br />

(Abbildung 1), und über Anwenden bestätigen<br />

Sie Ihre Auswahl.<br />

02<br />

Gnome-Terminal: Scroll leiste<br />

am Rand abschalten<br />

Das Terminalprogramm der Desktopumgebung<br />

starten Sie über die Aktivitäten<br />

(Eingabe von ter reicht in der Regel). In<br />

der Voreinstellung hat die Konsolenanwendung<br />

an der rechten Seite eine<br />

Scrollleiste, mit der Sie zurückblättern<br />

können. Stört Sie die Leiste und benutzen<br />

Sie lieber die Tastenkombination<br />

[Umschalt-Bild auf], dann blenden Sie<br />

den Balken einfach aus. Öffnen Sie über<br />

Bearbeiten / Profileinstellungen den<br />

Konfigurationsdialog und wechseln Sie<br />

zum Reiter Rollbalken. Ganz oben sehen<br />

Sie das Drop-down-Menü Rollbalken<br />

ist. Ändern Sie hier die Auswahl<br />

von an der rechten Seite zu Deaktiviert,<br />

und die Leiste verschwindet (Abbildung<br />

2).<br />

03 Gnome-Terminal:<br />

Puffer für Bildlauf vergrößern<br />

In der Voreinstellung können Sie mit<br />

dem in Tipp 02 erwähnten Rollbalken<br />

512 Zeilen zurückblättern. Arbeiten Sie<br />

oft und gerne im Terminal, und ist Ihnen<br />

dieser Puffer zu klein, erhöhen Sie<br />

ihn einfach. Dazu öffnen Sie wie im vorigen<br />

Tipp die Profileinstellungen und<br />

wechseln zum Reiter Rollbalken. Tragen<br />

Sie die gewünschte Anzahl ins Feld Zurückrollen<br />

ein. Alternativ setzen Sie ein<br />

Häkchen in die Checkbox Unbegrenzt<br />

darunter.<br />

Starter für das<br />

04 Gnome-Terminal<br />

Auf Ubuntu-Systemen haben die Entwickler<br />

die Desktopumgebung so konfiguriert,<br />

dass [Strg-Alt-T] das Gnome-<br />

Terminal startet. Nutzen Sie eine andere<br />

Distribution und möchten dort ebenfalls<br />

einen Shortcut für die Konsole konfigurieren,<br />

führt der Weg über die Systemeinstellungen.<br />

Rufen Sie den Dialog<br />

über einen Klick auf Ihren Accountnamen<br />

rechts oben im Panel auf. Wechseln<br />

Sie im Bereich Hardware zur Abteilung<br />

Tastatur und dort zum Reiter Tastaturkürzel.<br />

Links befinden sich einige


Gnome-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

Abb. 1: Über die Gnome-Systemeinstellungen drehen Sie die<br />

Bildschirmanzeige in 90-Grad-Schritten.<br />

Abb. 2: In den Programmeinstellungen schalten Sie den Rollbalken<br />

über den gleichnamigen Reiter ab.<br />

vordefinierte Kategorien, wie Barrierefreiheit,<br />

Bildschirmfotos, Fenster, Navigation<br />

und so weiter.<br />

Vordefinierte Shortcuts für Programme<br />

finden Sie in der Abteilung Starter. Je<br />

nach Distribution sind hier Tastenkürzel<br />

für den Hilfebrowser, den Taschenrechner,<br />

das Mailprogramm und den<br />

Webbrowser eingerichtet. Auf Ubuntu-<br />

Systemen finden Sie hier zudem den<br />

Eintrag Terminal starten.<br />

Möchten Sie die bestehende<br />

Konfiguration von [Strg-Alt-<br />

T] zu etwas eigenem abändern,<br />

dann reicht es, die<br />

Zeile einmal mit der linken<br />

Maustaste anzuklicken. Sie<br />

sehen dann den Hinweis<br />

Neue Tastenkombination<br />

und drücken einfach den<br />

Shortcut, den Sie zuweisen<br />

möchten. Existiert dieser schon, weist<br />

Sie ein Dialogfenster darauf hin. Hier<br />

haben Sie die Möglichkeit, den Vorgang<br />

abzubrechen oder den Shortcut<br />

trotzdem zuzuweisen und damit die<br />

bisher zugeordnete Funktion zu überschreiben.<br />

Um einen neuen Starter zu definieren,<br />

klicken Sie unterhalb des Feldes auf das<br />

Plussymbol. Im folgenden Dialog geben<br />

Sie einen Namen und einen Befehl ein.<br />

Das Kommando, das ein Terminalfenster<br />

öffnet, lautet gnome‐terminal. Tragen<br />

Sie beides ein und klicken Sie auf<br />

Anwenden (Abbildung 3). Danach<br />

taucht der Eintrag in der Kategorie Eigene<br />

Tastenkürzel auf. Jetzt weisen Sie<br />

noch einen Shortcut zu, indem Sie ihn<br />

mit der linken Maustaste anklicken und<br />

den Shortcut betätigen.<br />

Abb. 3: Für den<br />

neuen Shortcut<br />

tragen Sie einen<br />

Namen und den<br />

Befehl ein.<br />

05 Tastaturshortcuts<br />

für Screenshots<br />

Im Konfigurationsdialog für die Tastenkürzel<br />

des Gnome-Desktops sind schon<br />

einige Shortcuts definiert, die den Bildschirm<br />

ablichten. Drücken Sie [Druck],<br />

knipst das Programm gnome‐screenshot<br />

den gesamten Hintergrund mit allen<br />

Fenstern und dem Mauszeiger an seiner<br />

aktuellen Position. Möchten Sie<br />

nur das Fenster ablichten,<br />

das gerade den Fokus hat,<br />

drücken Sie [Alt-Druck].<br />

Manchmal wollen Sie nicht<br />

den ganzen Hintergrund und<br />

auch kein komplettes Fenster<br />

aufnehmen. Dafür haben<br />

die Entwickler die Tastenkombination<br />

[Umschalt-<br />

Druck] vorgesehen: Der<br />

Mauszeiger verwandelt sich<br />

in ein Fadenkreuz, und Sie können nun<br />

den gewünschten Bereich damit aufziehen.<br />

Um den Vorgang abzubrechen,<br />

drücken Sie [Esc].<br />

Etwas flexibler sind die Tastaturshortcuts,<br />

die nicht direkt<br />

ein Bild erzeugen, sondern es<br />

in die Zwischenablage bewegen.<br />

Deren Inhalt können Sie<br />

dann in einem Grafikprogramm<br />

wie Gimp einfügen<br />

und direkt weiterbearbeiten.<br />

Auch hier gibt es wieder drei<br />

Varianten: [Strg-Druck] kopiert<br />

den ganzen Desktop,<br />

[Strg-Alt-Druck] das aktive<br />

Programmfenster und [Umschalt-Strg-Druck]<br />

einen beliebigen<br />

Bereich in die Zwischenablage.<br />

Wem das alles nicht interaktiv genug<br />

ist, der sollte sich das Tool<br />

gnome‐screenshot anschauen. Öffnen<br />

Sie die Aktivitäten und suchen Sie<br />

nach screen. Danach starten Sie das<br />

Programm Bildschirmfoto, das einen<br />

Dialog wie in Abbildung 4 zeigt. Wenn<br />

Sie einfach nur das Kommando<br />

gnome‐screenshot in ein Terminalfenster<br />

oder in den Schnellstarter ([Alt-F2])<br />

tippen, dann lichtet das Tool den ganzen<br />

Desktop ab. Um den interaktiven<br />

Modus aufzurufen, geben Sie den Befehl<br />

gnome‐screenshot ‐i ein. Über die<br />

Checkboxen entscheiden Sie nun, was<br />

genau Sie aufnehmen möchten. Außerdem<br />

praktisch ist die Möglichkeit, eine<br />

Zeitverzögerung für die Aufnahmen<br />

einzurichten.<br />

Gefällt Ihnen die interaktive Variante<br />

von Gnome-Screenshot so gut, dass Sie<br />

diese immer starten möchten, wenn Sie<br />

[Druck] betätigen, dann können Sie den<br />

vordefinierten Shortcut einfach ablösen.<br />

Öffnen Sie wieder den Reiter Tastatur‐<br />

Abb. 4: Entscheiden Sie, was Sie wann aufnehmen.<br />

In diesem Gnome-Screenshot-Dialog legen Sie<br />

auch fest, ob der Schnappschuss den Mauszeiger<br />

und die Fensterrahmen zeigt.<br />

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85


Tipps & Tricks<br />

Gnome-Tipps<br />

Abb. 5: Im Gnome-Terminal können Sie unterschiedliche Profile einrichten. Mit dieser<br />

Konfiguration sollte es offensichtlich sein, wann Sie als „root“ arbeiten.<br />

kürzel aus den Systemeinstellungen und<br />

klicken Sie auf das Pluszeichen. Als<br />

Name können Sie beispielsweise Interaktiver<br />

Screenie eintippen, und als Befehl<br />

tragen Sie gnome‐screenshot ‐i ein.<br />

Nach einem Klick auf Anwenden weisen<br />

Sie die Tastenkombination zu. Um<br />

die Taste [Druck] dafür zu verwenden,<br />

klicken Sie den neuen Eintrag unter Eigene<br />

Tastaturkürzel an, drücken die<br />

Taste und bestätigen über Zuweisen,<br />

dass Sie die alte Funktion überschreiben<br />

möchten. In der Abteilung Bildschirmfotos<br />

sehen Sie nun, dass der Eintrag<br />

Ein Bildschirmfoto aufnehmen deaktiviert<br />

ist.<br />

06 Gnome-Terminal:<br />

Profil für „root“<br />

Um auf aktuellen Linux-Distributionen<br />

als Systemverwalter<br />

root auf der Shell zu<br />

arbeiten, stellen Sie vor den<br />

entsprechenden Befehl das<br />

Kommando sudo. Anschließend<br />

geben Sie Ihr eigenes<br />

Kennwort ein und haben<br />

dann für 15 Minuten erweiterte<br />

Privilegien, so dass Sie,<br />

wenn Sie in dieser Zeit erneut<br />

ein Kommando mit<br />

sudo ausführen, die Passworteingabe<br />

nicht wiederholen<br />

müssen. Haben Sie größere<br />

administrative Aufgaben<br />

geplant, kann das ständige<br />

Voranstellen des Befehls lästig<br />

sein. Um länger als root zu arbeiten,<br />

können Sie daher mit sudo ‐i eine interaktive<br />

Root-Shell starten. Der Prompt<br />

verändert sich, so dass Sie gut erkennen<br />

können, dass Sie als Systemverwalter<br />

unterwegs sind:<br />

root@ubuntu1310:~#<br />

Vor dem Klammeraffen steht der Benutzername,<br />

danach der Name des<br />

Rechners. Ein Rautezeichen ist ebenfalls<br />

ein guter Hinweis, dass Sie als Administrator<br />

angemeldet sind. Ist Ihnen<br />

das nicht deutlich genug, können Sie<br />

für das Gnome-Terminal ein eigenes<br />

Root-Profil anlegen. Dieses zeigt dann<br />

beispielsweise in der Titelleiste einen<br />

Abb. 6: Mit der Tastenkombination [Strg-S] erzeugen Sie in Totem<br />

einen Screenshot von der aktuellen Filmsequenz.<br />

Text wie „ACHTUNG, Root!“ und verwendet<br />

als Farbschema roten Text auf<br />

schwarzem Hintergrund. So richten Sie<br />

ein solches Profil ein:<br />

1<br />

Öffnen Sie ein Terminalfenster<br />

(z. B. über die Aktivitäten und Eingabe<br />

von term) und starten Sie die Einrichtung<br />

über Datei / Neues Profil.<br />

2<br />

Auf dem ersten Reiter (Allgemein)<br />

tragen Sie einen Namen für das<br />

Profil ein, beispielsweise Root. Alle anderen<br />

Einstellungen zu Schrift, Menüleiste<br />

und Eingabemarke können Sie<br />

übernehmen.<br />

3<br />

Wechseln Sie zu Titel und Befehl.<br />

Ins Feld Titel tragen Sie einen Text<br />

ein, der in der Titelleiste des Programmfensters<br />

stehen soll. Im Beispiel<br />

ist das ACHTUNG, Root! Im Dropdown-Menü<br />

Wenn Terminal-Befehle ihren<br />

eigenen Titel setzen wählen Sie die<br />

Option Ursprünglichen Titel behalten,<br />

wenn Sie nur die Warnung in der Titelleiste<br />

sehen möchten.<br />

4<br />

Im Bereich Befehl aktivieren Sie zusätzlich<br />

die Checkboxen Befehl als<br />

Login-Shell starten und Einen benutzerdefinierten<br />

Befehl statt meiner Befehlszeile<br />

starten. Tragen Sie ins Feld für<br />

das benutzerdefinierte Kommando darunter<br />

sudo ‐i ein.<br />

5<br />

Jetzt geht es auf dem Reiter Farben<br />

weiter. Entfernen Sie gegebenenfalls<br />

das Häkchen bei Farben vom System-Thema<br />

verwenden. Darunter suchen<br />

Sie per Klick auf die Farbflächen<br />

eigene Nuancen für den Hintergrund<br />

und die Textfarbe aus.<br />

6<br />

Die Konfiguration auf den Reitern<br />

Hintergrundtyp, Rollbalken und<br />

Kompatibilität können Sie übernehmen.<br />

Über die Schaltfläche<br />

Schließen beenden Sie die<br />

Einstellung. <br />

Um ein neues Root-Terminal<br />

zu öffnen, wählen Sie entweder<br />

Datei / Neues Terminal<br />

oder Datei / Neuer Reiter<br />

und dann den Namen des<br />

Profils aus. Das Fenster oder<br />

der neue Tab erscheint, der<br />

Befehl sudo ‐i wird ausgeführt,<br />

und Sie sehen direkt<br />

die Aufforderung zur Eingabe<br />

Ihres Kennworts (Abbildung<br />

5). Wenn Sie nachträglich<br />

etwas am Profil verändern<br />

möchten, dann öffnen<br />

Sie den Konfigurations-<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Gnome-Tipps<br />

Tipps & Tricks<br />

schießen, helfen die Tastaturkombinationen<br />

aus Tipp 05 oder gnome‐screenshot<br />

nicht weiter, und Sie erhalten nur ein<br />

schwarzes Bild. Das liegt daran, dass die<br />

Videos meist im Overlay-Modus laufen.<br />

Der Film befindet sich dabei im Arbeitsspeicher<br />

der Grafikkarte, und diese projiziert<br />

die Bilder ins Playerfenster. Verwenden<br />

Sie stattdessen die Funktion Bearbeiten<br />

/ Bildschirmfoto aufnehmen oder drücken<br />

Sie [Strg-S]. Im folgenden Dialog<br />

vergeben Sie einen Namen oder übernehmen<br />

den Vorschlag. Außerdem können<br />

Sie einen Ablageort bestimmen; die Voreinstellung<br />

ist der Ordner Bilder im eigenen<br />

Home-Verzeichnis (Abbildung 6).<br />

Abb. 7: Der Gnome-Bildbetrachter Eye of Gnome erzeugt aus der Fotosammlung auf<br />

Wunsch eine Diaschau im Vollbildmodus.<br />

dialog über Bearbeiten / Profileinstellungen.<br />

Totem: Bildschirmfoto von<br />

07 Video erstellen<br />

Wenn Sie einen Film im Medienplayer<br />

Totem betrachten und versuchen, ein<br />

Foto einer besonders schönen Sequenz zu<br />

Diaschau im Bildbetrachter<br />

08 Eye of Gnome starten<br />

Der Bildbetrachter der Gnome-Desktopumgebung<br />

hat ein paar praktische Zusatzfeatures.<br />

Neben einfachen Bildbearbeitungs-<br />

und Exportmöglichkeiten starten<br />

Sie aus dem Programm heraus eine Diaschau.<br />

Die Funktion finden Sie im Menü<br />

Ansicht; alternativ drücken Sie die Taste<br />

[F5] (Abbildung 7). In der Voreinstellung<br />

zeigt Eye of Gnome die Schnappschüsse<br />

in Bildschirmgröße, wechselt alle fünf Sekunden<br />

zum nächsten Foto und spielt alles<br />

in einer Endlosschleife ab. Möchten<br />

Sie diese Werte anpassen, öffnen Sie aus<br />

dem Menü Bearbeiten den Eintrag Einstellungen<br />

und wechseln zum Reiter Diaschau.<br />

(hge)<br />

n<br />

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87


Tipps & Tricks<br />

LibreOffice<br />

LibreOffice-Tipps<br />

Besser arbeiten<br />

mit LibreOffice<br />

Franz Böhm<br />

Die LibreOffice-Tipps verraten unter anderem, wie Sie die automatische Silbentrennung in<br />

Dokumentenvorlagen nutzen, Lesezeichen in Writer einsetzen und Text auf den Kopf stellen.<br />

Außerdem stellen wir die Arbeit mit versteckten Tabellenblättern und anderen nützlichen<br />

Calc-Funktionen vor.<br />

LibreOffice: Überblick in umfangreichen<br />

Dokumenten<br />

01<br />

Arbeiten Sie in Calc in einer umfangreichen<br />

Tabelle oder in Writer in einem sehr<br />

langen Dokument, und die Dateien passen<br />

nicht auf den Bildschirm, dann müssen<br />

Sie nicht umständlich hin- und herblättern<br />

oder das Scrollrad der Maus<br />

überstrapazieren. Mit einem einfachen<br />

Trick zeigen Sie ein Datenblatt oder Textdokument<br />

einfach in mehreren Fenstern<br />

an. Wählen Sie dazu aus dem Menü Fenster<br />

/ Neues Fenster. Calc erstellt daraufhin<br />

ein neues Fenster der aktuellen Tabelle,<br />

Writer eines vom aktuellen Text.<br />

Nun können Sie beide Fenster beispielsweise<br />

neben- oder übereinander anordnen,<br />

bequem Abschnitte und Tabellenbereiche<br />

vergleichen, Formeln oder die einheitliche<br />

Formatierung Ihrer Texte prüfen. Änderungen<br />

an der Tabelle oder am Textdokument,<br />

die Sie in einem Fenster<br />

vornehmen, überträgt LibreOffice<br />

automatisch auf das andere<br />

geöffnete Fenster.<br />

Writer: Automatische<br />

02 Silbentrennung<br />

LibreOffice verfügt über eine<br />

automatische Silbentrennung,<br />

die aber gut versteckt und in<br />

der Voreinstellung deaktiviert<br />

ist. Wenn Sie sie über Format /<br />

Absatz / Textfluss einschalten,<br />

gilt das nur für den aktuellen<br />

Absatz und nicht für das gesamte<br />

Dokument. Um die Silbentrennung<br />

bei einem langen<br />

Text nicht für jeden Absatz aktivieren zu<br />

müssen, richten Sie das schon in der Dokumentenvorlage<br />

ein.<br />

Um das für die Vorlage Standard einzustellen,<br />

klicken Sie in einen beliebigen<br />

Absatz des Dokuments und drücken<br />

[F11]. Es öffnet sich der Formatvorlagen-<br />

Katalog, in dem die aktuelle Vorlage<br />

(hier Standard) bereits markiert und<br />

blau hervorgehoben ist. Klicken Sie mit<br />

der rechten Maustaste auf den Eintrag<br />

und wählen Sie aus dem Kontextmenü<br />

Ändern. Wechseln Sie zum Reiter Textfluss<br />

und setzen Sie oben bei Silbentrennung<br />

ein Häkchen in die Checkbox Automatisch<br />

(Abbildung 1). Per Klick auf<br />

Anwenden und dann auf OK übernehmen<br />

Sie die Einstellung für das gesamte<br />

Dokument.<br />

Wenn Sie zu einem späteren Zeitpunkt<br />

über Datei / Neu / Textdokument ein<br />

Abb. 1: Die automatische Silbentrennung schalten Sie im Einrichtungsdialog<br />

für die Absatzvorlage ein.<br />

neues Dokument erstellen, ist die automatische<br />

Silbentrennung wieder deaktiviert,<br />

weil Sie die Formatvorlage Standard<br />

nicht dauerhaft ändern dürfen. Eine Lösung<br />

zeigt der nächste Tipp: Er stellt vor,<br />

wie Sie eine neue Formatvorlage als Standard<br />

definieren.<br />

Writer: Die Standardvorlage<br />

03 dauerhaft ändern<br />

Zunächst erstellen Sie eine neue Formatvorlage.<br />

Öffnen Sie dazu über Datei<br />

/ Neu / Textdokument ein neues Dokument.<br />

Drücken Sie sofort [F11], um den<br />

Dialog mit den Vorlagen einzublenden.<br />

Die aktuelle Formatvorlage Standard ist<br />

bereits markiert. Klicken Sie mit der<br />

rechten Maustaste auf den Eintrag und<br />

wählen Sie Ändern aus dem Kontextmenü.<br />

Wechseln Sie wieder wie im vorigen<br />

Tipp zum Reiter Textfluss und aktivieren<br />

Sie die automatische<br />

Silbentrennung. Bestätigen<br />

Sie die Wahl über Anwenden<br />

und OK.<br />

Aus dem immer noch leeren<br />

Dokument erzeugen Sie nun<br />

eine Vorlage über Datei / Als<br />

Vorlage speichern. Im folgenden<br />

Dialog klicken Sie auf<br />

Meine Vorlagen und dann auf<br />

Speichern. Vergeben Sie nun<br />

einen Namen, beispielsweise<br />

Silbentrennung, und klicken<br />

Sie anschließend auf OK. Jetzt<br />

definieren Sie diese Vorlage als<br />

Standardvorlage für alle zukünftigen<br />

Dokumente:<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


LibreOffice<br />

Tipps & Tricks<br />

1Wählen Sie im Menü Datei<br />

bei Linienstil die Einstellung<br />

/ Neu / Vorlagen und<br />

kein aus. Nachdem Sie Ihren<br />

wechseln Sie zum Reiter Dokumenteben<br />

Text in den Rahmen geschrie-<br />

haben, markieren Sie den<br />

2Hier finden Sie den Ordner<br />

Text, wählen aus dem Menü<br />

Meine Vorlagen, den Sie<br />

Format / Zeichen und wechseln<br />

mit einem Doppelklick öffnen.<br />

Dort sollten Sie auch die eben<br />

erstellte Dokumentenvorlage<br />

zum Reiter Position. Mit-<br />

tig im Bereich Rotation klicken<br />

Sie die Checkbox 270<br />

Silbentrennung sehen.<br />

Abb. 2: Eine selbst erstellte Dokumentenvorlage machen Sie in Grad an – fertig.<br />

3Wählen Sie diese aus und diesem Dialog zum Standard.<br />

Alternativ nutzen Sie die Zeichenfunktion,<br />

um den Text<br />

klicken Sie auf die Schaltfläche<br />

Als Standard setzen (Abbildung<br />

2). Den Dialog Dokumentenvorlagen verwalten<br />

verwenden. Ein Klick auf OK speichert<br />

das Lesezeichen.<br />

einzufügen und dann beliebig zu drehen.<br />

Mit der folgenden Schritt-für-Schritt-An-<br />

können Sie nun schließen. Um zu einer Textmarke zu springen, öffleitung<br />

gelangen Sie zum Ziel:<br />

1<br />

Das nächste neue Textdokument baut nen Sie den Navigator mit [F5]. Klappen Blenden Sie die Symbolleiste Zeichnen<br />

nun auf der Standardvorlage namens Silbentrennung<br />

Sie die Abteilung Textmarken aus und ein, z. B. über den Menüpunkt An-<br />

auf. Sie können auf diese wählen Sie das gewünschte Lesezeichen sicht / Symbolleisten / Zeichnen.<br />

2<br />

Weise nicht nur die automatische Silbentrennung<br />

dauerhaft aktivieren. Über den rechten Maustaste auf eine Marke kli-<br />

Klick auf das Symbol mit dem großen<br />

per Doppelklick aus. Wenn Sie mit der Wählen Sie das Werkzeug Text über<br />

Einrichtungsdialog für Dokumentenvorlagen<br />

cken, stehen weitere Optionen zum Bear-<br />

„T“ aus und ziehen Sie damit einen Text-<br />

weisen Sie auch eine Standardbeiten,<br />

Umbenennen und Löschen zur rahmen im Dokument auf.<br />

3<br />

schrift, eine Schriftgröße und Absatzeinstellungen<br />

zu.<br />

Wenn Sie nicht dauerhaft den Navigator ein. Klicken Sie daneben und danach<br />

Verfügung.<br />

Geben Sie Ihren Text in den Rahmen<br />

einblenden möchten, können Sie auch mit der rechten Maustaste auf den Rahmen.<br />

per Mausklick auf die Navigationsschaltflächen<br />

Wählen Sie aus dem Kontextmenü<br />

von Bookmark zu Bookmark den Eintrag Position und Größe.<br />

4<br />

springen. Diese Knöpfe finden Sie an der Wechseln Sie zum Reiter Drehung. Im<br />

rechten Fensterseite unterhalb der Scrollleiste.<br />

unteren Bereich können Sie ins Feld<br />

Klicken Sie zuerst auf Winkel nun einen beliebigen Wert einge-<br />

den kleinen Knopf mit dem ben. Um den Text auf den Kopf zu stellen,<br />

Punkt, und es klappt eine<br />

tippen Sie 180,00 ein. <br />

Symbolleiste nach links aus Bestätigen Sie alles über OK, und Writer<br />

(Abbildung 3). Klicken Sie stellt den Text nun auf den Kopf (Abbildung<br />

das Icon mit dem Pin an,<br />

4).<br />

Writer: Standardvorlage für<br />

04 Dokumente zurücksetzen<br />

Möchten Sie zu einem späteren Zeitpunkt<br />

wieder zur Original-Standardvorlage von<br />

Writer zurückkehren, öffnen<br />

Sie denselben Dialog<br />

wie im vorigen Tipp (Abbildung<br />

2). Klicken Sie rechts<br />

oben auf das Symbol mit<br />

dem Zahnrad und wählen<br />

Sie im aufklappenden Menü<br />

den Eintrag Standardvorlage<br />

zurücksetzen / Textdokument.<br />

Ab sofort nutzt Writer<br />

für alle neuen Dokumente<br />

wieder die ursprüngliche Vorlage.<br />

Writer: Lesezeichen in<br />

05 Dokumenten nutzen<br />

Gerade wenn Sie an einem langen Dokument<br />

arbeiten, helfen Lesezeichen bei<br />

der Orientierung. Sie müssen sie nach<br />

Beendigung der Arbeit nicht löschen,<br />

denn sie erscheinen nicht im Ausdruck.<br />

Zum Einfügen eines Lesezeichens setzen<br />

Sie den Cursor an die passende Stelle im<br />

Dokument und wählen aus dem Menü<br />

Einfügen / Textmarke. Im folgenden Dialog<br />

geben Sie dem Bookmark einen Namen,<br />

der am besten Hinweise auf die<br />

Textstelle gibt und möglichst aussagekräftig<br />

ist, z. B. Ende Einleitung, Beginn<br />

Praxisteil oder Ähnliches. Leer- und Sonderzeichen<br />

dürfen Sie bei den Namen<br />

Abb. 3: Aktivieren Sie<br />

über das Icon mit dem<br />

Pin die Textmarken für<br />

die Navigation.<br />

und der Dialog verschwindet<br />

wieder. Nun können Sie<br />

mit den beiden kleinen<br />

Schaltflächen mit den doppelten<br />

Pfeilen vor und zurück<br />

zu den Lesezeichen springen.<br />

Writer: Text auf<br />

06 den Kopf stellen<br />

Möchten Sie in LibreOffice Writer einen<br />

Text um 180 Grad drehen, etwa um gefaltete<br />

Karten für Einladungen zu drucken,<br />

dann arbeiten Sie am besten mit<br />

Textrahmen. Dazu bauen Sie zunächst<br />

einen über Einfügen / Rahmen ein und<br />

wählen dazu auf dem Reiter<br />

Zusätze unten aus dem<br />

Drop-down-Menü Textfluss<br />

den Eintrag Rechtsnach-links<br />

(vertikal). Um<br />

die Einfassung des Rahmens<br />

unsichtbar zu machen,<br />

gehen Sie zum Tab<br />

Umrandung und wählen<br />

Calc: Listen per<br />

07 Formel sortieren<br />

Tabellendaten erfasst eigentlich niemand<br />

in sortierter Form, denn spätestens, wenn<br />

neue Daten hinzukommen, ist die Reihenfolge<br />

sowieso durcheinander. Um wieder<br />

Ordnung in die Listen zu bringen, können<br />

Sie die Sortierfunktion von Calc benutzen.<br />

Soll die Originalliste dabei nicht verändert<br />

werden, bietet dieser Tipp eine Lösung<br />

und zeigt, wie Sie einen Spaltenbereich<br />

automatisch in sortierter Form ausgeben<br />

– ganz ohne Makros und nur mit<br />

Formeln.<br />

Abb. 4: Mit einem Textrahmen oder dem Textwerkzeug<br />

aus der Symbolleiste „Zeichnen“ können Sie Ihren Text<br />

um 180 Grad drehen.<br />

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89


Tipps & Tricks<br />

LibreOffice<br />

Calc: Berechnungen auf<br />

08 versteckten Blättern<br />

Abrechnungen, die nicht für fremde Augen<br />

bestimmt sind, können Sie in Calc auf ein<br />

anderes Tabellenblatt auslagern und dieses<br />

anschließend verstecken. Angenommen,<br />

die Zelle D1 von Tabelle1 soll die Summe<br />

der Zellen C1 bis C100 ausweisen, dann<br />

können Sie in die Zelle B1 von Tabelle2 die<br />

folgende Formel schreiben:<br />

Abb. 5: Adressenlisten ändern sich häufig und sind nie in der richtigen Reihenfolge. Mit<br />

dieser Formel sortieren Sie alphabetisch.<br />

Als Beispiel dient eine Adressenliste (Abbildung<br />

5), die mehrere Namen wild<br />

durcheinander gewürfelt enthält. Sie<br />

möchten daraus eine Liste erstellen, welche<br />

die Nachnamen alphabetisch anordnet.<br />

Dazu erzeugen Sie zunächst zwei<br />

leere Tabellenspalten neben der Originalliste.<br />

Im Beispiel auf Abbildung 5 stehen<br />

die Nachnamen im Bereich B3:B500, wobei<br />

es keine Rolle spielt, ob dieser Bereich<br />

vollständig mit Daten gefüllt ist. Im Gegenteil:<br />

Damit Sie die Sortierformeln nicht<br />

immer wieder anpassen müssen, sollte<br />

der auszuwertende Bereich so groß dimensioniert<br />

sein, dass noch Platz für<br />

neue Eingaben ist. Um die Sortierformeln<br />

nicht durcheinander zu bringen, darf der<br />

Wertebereich allerdings keine Leerzeilen<br />

enthalten.<br />

Als Erstes benötigen Sie eine Spalte mit<br />

Hilfsformeln, um den Rang eines Eintrags<br />

in der Gesamtliste zu ermitteln. Geben Sie<br />

die erste Formel in eine freie Spalte rechts<br />

neben dem ersten Nachnamen ein. In unserem<br />

Beispiel steht der erste Nachname<br />

in Zelle B3, so dass in Zelle D3 folgende<br />

Formel gehört:<br />

=WENN(B3="";"";ZÄHLENWENN($B$3:$B$500;"


LibreOffice<br />

Tipps & Tricks<br />

=RUNDEN(Zahl/Vielfaches)*Vielfaches<br />

Für unser Beispiel von 37,7580 Euro, das<br />

auf ein Vielfaches von 0,05 Euro gerundet<br />

werden soll, geben Sie also Folgendes ein:<br />

=RUNDEN(37,7580/0,05)*0,05<br />

Statt konstanter Werte können Sie auch<br />

Zellbezüge verwenden. Wenn der zu<br />

rundende Wert z. B. in Zelle A8 steht<br />

und Sie in Zelle B8 den Wert eingegeben<br />

haben, auf dessen Vielfaches gerundet<br />

werden soll, eignet sich folgende<br />

Formel:<br />

=RUNDEN(A8/B8)*B8<br />

Es spielt dabei keine Rolle, ob Sie auf<br />

Vielfache von Zahlen zwischen 0 und 1<br />

runden oder auf Vielfache von Zahlen,<br />

die größer als 1 sind. Sie könnten zum<br />

Beispiel auch auf den nächsten 500-Euro-<br />

Schritt runden:<br />

=RUNDEN(6243,95/500)*500<br />

Das Ergebnis wäre 6000, da kaufmännisch<br />

erst ab 6250 aufgerundet wird.<br />

Draw: Linien verbinden und<br />

10 Objekte schließen<br />

Wenn Sie mit LibreOffice Draw etwas<br />

zeichnen, das aus einzelnen Linien oder<br />

Kurven besteht (etwa einen Grundriss),<br />

können Sie die umschlossene Fläche<br />

nicht ohne Weiteres einfärben. Draw versteht<br />

das Gebilde nicht als Objekt, sondern<br />

sieht nur die einzelnen angrenzenden<br />

Linien und Kurven. Um die gesamte<br />

Fläche einzufärben, verbinden Sie zuerst<br />

alle Einzelteile und schließen danach das<br />

Objekt:<br />

1Wenn Sie alle Linien und Kurven der<br />

zukünftigen Fläche gezeichnet haben,<br />

halten Sie die Umschalttaste gedrückt und<br />

wählen mit einem einfachen Mausklick<br />

alle Teile aus.<br />

2Klicken Sie dann mit der rechten<br />

Maustaste auf das Gebilde und wählen<br />

Sie aus dem Kontextmenü den Eintrag<br />

Abb. 6: Die Spalte B (benutzerdefiniertes Zahlenformat)<br />

und die Spalte E (Formel) zeigen zwar dasselbe<br />

Ergebnis, bei einer Verknüpfung übernimmt<br />

Calc aber nur das Format aus Spalte E.<br />

Verbinden. Draw zieht nun zwischen den<br />

benachbarten Endpunkten Linien und<br />

verbindet alle Einzelteile miteinander.<br />

3Als Nächstes erzeugen Sie daraus ein<br />

geschlossenes Objekt. Dazu klicken<br />

Sie mit der rechten Maustaste auf die verbundenen<br />

Linien und wählen aus dem<br />

Kontextmenü den Befehl Objekt schließen.<br />

4Das so geschlossene Objekt können<br />

Sie nun nach Belieben einfärben oder<br />

anders weiterbearbeiten. Um überflüssige<br />

Knotenpunkte zu löschen, klicken Sie den<br />

gewünschten Punkt an und drücken<br />

[Entf]. <br />

Beachten Sie, dass Sie das Kommando<br />

Objekt schließen nur auf verbundene Linien,<br />

Freihandlinien und Kurven ohne<br />

Füllung anwenden können.<br />

Calc: Automatisches<br />

11 Auffüllen von Zellen<br />

Verwalten Sie in einer Tabelle Artikelnummern<br />

mit unterschiedlicher Länge<br />

und sollen diese immer einheitlich lang<br />

sein, greift Calc Ihnen dabei unter die<br />

Arme. Möchten Sie beispielsweise<br />

erreichen, dass die Artikelnummern<br />

immer achtstellig<br />

sind und die Tabellenkalkulation<br />

diese automatisch von links<br />

mit Nullen auffüllt, führen zwei<br />

unterschiedliche Wege zum gewünschten<br />

Ergebnis. Am<br />

schnellsten gelingt dies mit einem<br />

benutzerdefinierten Zahlenformat:<br />

1Markieren Sie eine oder mehrere Zellen,<br />

die acht Stellen enthalten sollen.<br />

Danach drücken Sie [Strg-1], um den Dialog<br />

Zellen formatieren aufzurufen.<br />

2Wechseln Sie zum Reiter Zahlen und<br />

wählen Sie links bei den Kategorien<br />

den Eintrag Benutzerdefiniert aus.<br />

3Danach tragen Sie ins Feld Format-<br />

Code so viele Nullen ein, wie Sie Stellen<br />

benötigen – für acht Stellen also<br />

00000000. Jede Null steht für eine fest<br />

auszugebende Ziffernstelle, und so zeigt<br />

Calc im Bedarfsfall führende Nullen an.<br />

4Bestätigen Sie alles über OK, und das<br />

Programm zeigt Ihre Artikelnummern<br />

nun wie gewünscht an (Abbildung 6,<br />

Spalte B). <br />

Alternativ bringt Sie eine Formel zum gewünschten<br />

Ergebnis:<br />

=WENN(LÄNGE(A2)8;WIEDERHOLEN(0;8‐LÄNGE(AU<br />

2))&A2;A2)<br />

Steht wie in Abbildung 6 die vierstellige<br />

Artikelnummer in der Zelle A2, so prüft<br />

Calc im ersten Teil der WENN()-Funktion<br />

mit der Funktion LÄNGE(), ob die<br />

Zahl ungleich 8 ist. Trifft das zu, wiederholt<br />

die Funktion die Zahl 0 so oft, bis<br />

acht Zeichen aufgefüllt sind. Die Null<br />

stellt Calc dem Inhalt der Zelle A2 voran.<br />

Die WIEDERHOLEN()-Funktion sorgt dafür,<br />

dass Calc den Inhalt der Zelle nicht<br />

verändert, wenn dort bereits acht Ziffern<br />

stehen.<br />

Wenn Calc die Artikelnummern nur in<br />

der Tabellenspalte achtstellig anzeigen<br />

soll, reicht das benutzerdefinierte Zahlenformat<br />

aus. Möchten Sie die Artikelnummern<br />

aber an anderer Stelle noch einmal<br />

anzeigen, beispielsweise bei einer Verknüpfung<br />

zu einem Bestellformular, dann<br />

können Sie nicht mit Zahlenformaten arbeiten,<br />

weil sämtliche Formatierungen<br />

durch die Verknüpfung verloren gehen.<br />

Hier ist die Formel die <strong>besser</strong>e Lösung, da<br />

Calc die achtstellige Zahl als Formelergebnis<br />

in Verweisen und Verknüpfungen<br />

übernimmt und anzeigt.<br />

Sie können das leicht selbst testen: Schreiben<br />

Sie in eine beliebige Zelle eines<br />

Tabellenblatts, das wie in Abbildung 6<br />

aufgebaut ist, die Verknüpfung = A2 hinein.<br />

Sie erhalten als Ergebnis wieder die<br />

unformatierte Zahl aus A2, im Beispiel<br />

123. Verknüpfen Sie die neue Zelle jedoch<br />

mit der Formel über den Eintrag =<br />

E2, dann erhalten Sie das Ergebnis<br />

00000123 als Textwert mit allen fehlenden<br />

Nullen. (hej) <br />

n<br />

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02/2014<br />

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91


Tipps & Tricks<br />

Ubuntu, Mint und Knoppix<br />

Tipps und Tricks zu Ubuntu, Linux Mint und Knoppix<br />

Ubuntu, Mint und<br />

Knoppix<br />

Ubuntu, Linux Mint und Knoppix basieren auf der Distribution Debian –<br />

wir verraten Tricks und Kniffe, welche die Arbeit auf diesen Systemen<br />

angenehmer machen.<br />

“Lisa”<br />

Heike Jurzik<br />

Ubuntu: Software aus<br />

01 PPAs installieren<br />

Personal Package Archives, kurz<br />

PPAs, sind ein Service der Plattform<br />

Launchpad [1] und bieten<br />

Entwicklern die Möglichkeit, inoffizielle<br />

Pakete für Ubuntu und<br />

dessen unterschiedliche Architekturen<br />

und Versionen anzubieten.<br />

Der Vorteil für Sie als Benutzer ist,<br />

dass Sie darüber brandaktuelle Programme<br />

fertig gepackt erhalten, die noch<br />

nicht in der Distribution enthalten sind<br />

oder die Sie sonst mühsam selbst aus den<br />

Quellen kompilieren müssten. Der Nachteil:<br />

Es handelt sich grundsätzlich um<br />

Fremdquellen, die nicht in Ihrer Ubuntu-<br />

Version voreingestellt sind – nicht alle Pakete,<br />

die Sie aus einem PPA erhalten,<br />

funktionieren reibungslos, und im<br />

schlimmsten Fall gefährden Sie sogar die<br />

Stabilität des eigenen Systems.<br />

Bevor Sie ein PPA aufnehmen, sollten Sie<br />

auf dessen Launchpad-Seite überprüfen,<br />

welche Ubuntu-Versionen unterstützt<br />

werden, ob es sich um eine stabile Variante<br />

handelt oder das Programm noch in<br />

der Betaphase ist, ob das PPA gut gepflegt<br />

scheint und ob in den Bug Reports anderer<br />

Nutzer Probleme beschrieben sind,<br />

die möglicherweise auch Ihr System betreffen.<br />

Schauen Sie außerdem nach, ob<br />

es regelmäßige Sicherheitsaktualisierungen<br />

gibt und ob das PPA weitere PPAs als<br />

Abhängigkeit hat.<br />

Um ein PPA hinzuzufügen, benötigen Sie<br />

Root-Rechte. In der Regel darf sich der bei<br />

Abb. 1: Ein PPA tragen Sie ins Feld „APT-Zeile“ ein und klicken<br />

dann auf „Software-Paketquelle hinzufügen“.<br />

der Installation von Ubuntu zuerst eingerichtete<br />

Benutzeraccount mit seinem eigenen<br />

Kennwort als Administrator ausweisen.<br />

Nachdem Sie die Quelle hinzugefügt<br />

haben, lesen Sie die Liste der Pakete neu<br />

ein, damit der Paketmanager die neuen<br />

Programme findet. Unter Unity fügen Sie<br />

ein PPA so hinzu:<br />

1Öffnen Sie über das Dash Software &<br />

Aktualisierungen, um die Liste der Paketquellen<br />

zu bearbeiten. Denselben Dialog<br />

rufen Sie über das Software-Center<br />

auf, wenn Sie im Menü Bearbeiten<br />

/ Software-Paketquellen<br />

wählen. Der dazugehörige Befehl<br />

für den Schnellstarter ([Alt-<br />

F2]) oder das Terminal heißt<br />

gksudo software‐properties‐gtk.<br />

2Wechseln Sie zum Reiter<br />

Andere Software und klicken<br />

Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen.<br />

In das Feld tippen Sie nun<br />

den Kurznamen des PPAs ein:<br />

ppa:LP-Benutzername/​PPA-<br />

Name, also beispielsweise ppa:gnome3-<br />

team/​gnome3-staging (Abbildung 1).<br />

3Klicken Sie auf Software-Paketquelle<br />

hinzufügen und geben Sie auf Aufforderung<br />

Ihr Passwort ein. Normalerweise<br />

sollte das Software-Center die Liste der<br />

Paketquellen nun automatisch neu einlesen;<br />

aufgrund eines Fehlers in der aktuellen<br />

Version (13.10, „Saucy Salamander“)<br />

klappt das jedoch nicht, und Sie<br />

müssen die Anwendung schließen und<br />

neu starten. <br />

Abb. 2: Muon kann die Liste der Paketquellen filtern. So sehen Sie auf einen Blick, welche<br />

Software ein Repository anbietet.<br />

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Ubuntu, Mint und Knoppix<br />

Tipps & Tricks<br />

Kubuntu: PPAs zu<br />

02 Muon hinzufügen<br />

Der KDE-Paketverwalter heißt<br />

Muon. Sie starten das Programm<br />

über Anwendungen /<br />

System / Muon. Über Einstellungen<br />

/ Software-Quellen einrichten<br />

rufen Sie den Dialog zur<br />

Verwaltung der Paketquellen<br />

auf. Auch hier geben Sie zur<br />

Authentisierung Ihr eigenes<br />

Kennwort ein. Alternativ geben<br />

Sie das Kommando kdesudo<br />

software‐properties‐kde in ein<br />

Schnellstart- oder Terminalfenster<br />

ein. Der Dialog sieht genauso<br />

aus wie der zur Paketquellen-Konfiguration<br />

des Software-Centers.<br />

Sie können daher der Schritt-für-<br />

Schritt-Anleitung aus dem vorherigen Tipp<br />

folgen, um das PPA einzutragen.<br />

Anschließend weist Muon darauf hin, dass<br />

Sie die Informationen über neue Software<br />

aktualisieren müssen, wenn Sie eine neue<br />

Quelle hinzugefügt haben. Über die Schaltfläche<br />

Neu laden bringen Sie alles auf den<br />

neuesten Stand. Alternativ klicken Sie im<br />

Hauptfenster auf den Knopf Auf Aktualisierungen<br />

prüfen in der Werkzeugleiste.<br />

Wenn Sie im Programmfenster links im<br />

Bereich Filter nun auf Nach Quellen klicken,<br />

sollten Sie den Namen des neu hinzugefügten<br />

PPAs sehen (Abbildung 2).<br />

Abb. 3: Auf der Kommandozeile fügen Sie ein neues PPA mit einem<br />

einzigen Befehl zu den Paketquellen hinzu.<br />

Ubuntu: PPAs auf der Kommandozeile<br />

hinzufügen<br />

03<br />

Noch schneller als über alle grafischen<br />

Paketverwalter geht das Hinzufügen auf<br />

der Shell. Dazu wechseln Sie entweder<br />

mit [Strg-Alt-F1], [Strg-Alt-F2] usw. auf<br />

eine der virtuellen Konsolen (zurück zum<br />

Desktop geht’s mit [Alt-F7]) und melden<br />

sich dort an oder öffnen ein Terminalfenster.<br />

Danach verwenden Sie den Befehl<br />

add‐apt‐repository, der zum Paket<br />

software-properties-common gehört, das<br />

in der Voreinstellung installiert ist. Vor<br />

das Kommando stellen Sie sudo und geben<br />

auf Aufforderung Ihr eigenes Passwort<br />

ein. Beachten Sie, dass keine Sternchen<br />

oder anderes visuelles Feedback im<br />

Terminal erscheint, Sie also „blind“ tippen<br />

(Abbildung 3).<br />

Danach erscheinen einige Informationen<br />

zu dem PPA, darunter Hinweise auf andere<br />

benötigte Quellen oder kritische Fehler<br />

und Warnungen. Die letzte Zeile der<br />

Ausgabe verrät, dass Sie mit Druck auf<br />

[Eingabe] fortfahren und mit der Tastenkombination<br />

[Strg-C] abbrechen können.<br />

Anschließend bringen Sie mit dem Befehl<br />

sudo apt‐get update die Liste der Paketquellen<br />

auf den aktuellen Stand.<br />

Ubuntu: PPAs und deren<br />

04 Pakete wieder entfernen<br />

Ob im Software-Center, in Muon oder auf<br />

der Shell – Ubuntu trägt in allen drei Fällen<br />

die neuen Paketquellen nicht in die<br />

APT-Einrichtungsdatei /etc/​apt/​sources.<br />

list ein, sondern erzeugt im Verzeichnis<br />

/etc/​apt/​sources.list.d Dateien mit dem<br />

PPA-Namen, in denen Sie die Konfiguration<br />

der externen Quelle finden. Um diese<br />

wieder loszuwerden, greifen Sie nicht<br />

zum Dateimanager oder zum rm-Befehl<br />

auf der Shell. Stattdessen können Sie wieder<br />

die grafischen Werkzeuge (siehe<br />

Tipps 01 und 02) bemühen und dort auf<br />

dem Reiter Andere Software die Einträge<br />

markieren und auf Entfernen klicken.<br />

Listing 1: „ppa-purge“-Ausgabe<br />

$ sudo ppa‐purge ppa:gnome3‐team/gnome3-stU<br />

aging<br />

Updating packages lists<br />

PPA to be removed: gnome3‐team gnome3‐staging<br />

Package revert list generated:<br />

account‐plugin‐aim/saucy account‐pluginjabber/saucy<br />

...<br />

Disabling gnome3‐team PPA from<br />

/etc/apt/sources.list.d/<br />

gnome3‐team‐gnome3‐staging‐saucy.list<br />

Updating packages lists<br />

Paketlisten werden gelesen... Fertig<br />

Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut.<br />

Statusinformationen werden eingelesen....<br />

Fertig<br />

Auch auf der Shell löschen Sie<br />

PPAs ganz bequem mit dem<br />

folgenden Befehl:<br />

sudo add‐apt‐repository ‐r PPA<br />

Dabei ersetzen Sie PPA durch<br />

den vollständigen Namen der<br />

Quelle. Auch nach dem Entfernen<br />

der PPAs sollten Sie die<br />

Liste der bekannten Pakete aktualisieren.<br />

Möchten Sie nicht nur die<br />

Quelle, sondern Programme<br />

aus dieser entfernen, dann<br />

hilft diese Vorgehensweise<br />

nicht weiter. In einigen Paketmanagern<br />

ist es möglich, zu<br />

einer früheren Paketversion zurückzukehren,<br />

doch das ist recht aufwendig.<br />

Eine viel schnellere und einfachere Variante<br />

bietet das Programm ppa‐purge aus<br />

dem gleichnamigen Paket, das Sie in der<br />

Regel erst aus dem Universe-Repository<br />

nachrüsten müssen. Danach rufen Sie es<br />

zusammen mit dem PPA-Namen auf und<br />

stellen wieder das Kommando sudo voran<br />

(siehe Listing „ppa-purge“-Ausgabe).<br />

Linux Mint: Applets für<br />

05 die Cinnamon-Panels<br />

Viele Gnome-Fans der ersten Stunde waren<br />

enttäuscht, dass die Entwickler mit<br />

Einführung der Gnome Shell (Version 3)<br />

die praktischen Panel-Applets weitestgehend<br />

abgeschafft haben. Je nach Distribution<br />

sind ein paar dieser Erweiterungen<br />

nach wie vor in den Kontrollleisten, und<br />

über so genannte Extensions können Sie<br />

ebenfalls einige nachrüsten. Der Cinna-<br />

...<br />

Die folgenden Pakete werden durch eine ÄL‐<br />

TERE VERSION ERSETZT<br />

(Downgrade):<br />

account‐plugin‐aim account‐plugin‐jabber<br />

account‐plugin‐salut<br />

...<br />

0 Pakete aktualisiert, 1 zusätzlich installiert,<br />

156 durch eine ältere Version ersetzt,<br />

29 werden entfernt und 0 nicht aktualisiert.<br />

40,5 MB an Archiven müssen heruntergeladen<br />

werden. Nach dem Entpacken werden<br />

196 MB frei werden.<br />

Möchten Sie fortsetzen? [Y/n/?]<br />

...<br />

PPA purged successfully using aptitude<br />

fallback<br />

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93


Tipps & Tricks<br />

Ubuntu, Mint und Knoppix<br />

mon-Desktop von Linux Mint<br />

bringt genau wie damals Gnome<br />

2 schon etliche dieser praktischen<br />

Gimmicks von Haus aus<br />

mit, und Sie richten sie bequem<br />

über die Systemeinstellungen<br />

(Klick auf den Menüknopf unten<br />

links und das Symbol mit<br />

dem Zahnrad) ein.<br />

Gehen Sie in den Bereich Einstellungen<br />

und klicken Sie Applets<br />

einmal an. Auf dem Reiter Installiert<br />

finden Sie alle Panel-Erweiterungen<br />

aufgelistet. Ein Klick<br />

auf das Drop-down-Menü Anzeigen<br />

filtert nach Alle Applets, Aktive<br />

Applets und Inaktive Applets.<br />

Einige der Tools sind mit<br />

einem kleinen Vorhängeschloss<br />

markiert, das heißt, sie sind<br />

schreibgeschützt, und Sie dürfen<br />

sie nicht entfernen. Blättern Sie<br />

ruhig einmal durch die Liste<br />

durch: Hier gibt es einen Wetterbericht,<br />

einen Kalender, eine Helligkeitsregelung<br />

für den Bildschirm, eine Wechseldatenträgerverwaltung<br />

und vieles mehr. Ein<br />

paar der Applets blenden eine Schaltfläche<br />

namens Einstellungen ein, wenn Sie sie<br />

auswählen (Abbildung 4).<br />

Noch mehr Applets warten im Netz auf<br />

Sie. Diese finden Sie entweder über die<br />

Webseite Cinnamon-Spices [2] oder indem<br />

Sie im Einstellungsdialog zum zweiten<br />

Reiter namens Herunterladen wechseln.<br />

Auch hier filtern Sie die Anzeige<br />

über ein Drop-down-Menü am oberen<br />

Rand zwischen Name, Beliebteste und<br />

Neueste. Rechts oben ist ein Suchfeld,<br />

über das Sie nach dem Namen fahnden.<br />

Ein bereits heruntergeladenes und installiertes<br />

Applet erkennen Sie am grünen<br />

Häkchen hinter dem Namen. Ganz unten<br />

Glossar<br />

Fork: Von einer Abspaltung (engl. „to<br />

fork“ = „sich gabeln, abspalten“) spricht<br />

man in der Software-Entwicklung, wenn<br />

sich ein Projekt in zwei oder mehr Folgeprojekte<br />

aufteilt. Aufgrund der freien Lizenzen,<br />

die jedem u. a. das Recht einräumen,<br />

den Quelltext einzusehen und<br />

zu verändern, finden Sie solche Forks<br />

recht häufig in Open-Source-Projekten.<br />

Oft sind einer oder mehrere Entwickler<br />

nicht mehr zufrieden mit dem Programm<br />

und arbeiten dann an ihrer eigenen Version<br />

weiter.<br />

Abb. 4: Eine Wettervorhersage für das Panel: Linux Mint bietet<br />

etliche Erweiterungen. Einige davon müssen Sie konfigurieren.<br />

am Rand gibt es zudem eine Schaltfläche<br />

Liste aktualisieren, über die Sie aktuelle<br />

Informationen aus dem Netz beziehen.<br />

Linux Mint: Alternativen Desktop<br />

nachrüsten<br />

06<br />

Die Linux-Mint-Entwickler bieten auf ihrer<br />

Downloadseite [3] die Distribution in<br />

mehreren Ausführungen an. Alle Images<br />

erhalten Sie in der 32-Bit- und in der<br />

64-Bit-Variante. Sie enthalten unterschiedliche<br />

Arbeitsumgebungen, Windowmanager<br />

und Softwarepakete; einige<br />

liefern Multimedia-Codecs<br />

aus, andere nicht. Die beiden<br />

klassischen Mint-Desktopumgebungen<br />

sind MATE [4] und<br />

Cinnamon [5]. Bei MATE<br />

handelt es sich um einen<br />

Fork von Gnome 2; Cinnamon<br />

basiert auf Gnome 3 und<br />

will die modernen Konzepte<br />

der Gnome Shell mit der traditionellen<br />

Bedienung von<br />

Gnome 2 verbinden.<br />

Wenn Sie Linux Mint von einem<br />

der im Netz angebotenen<br />

Images oder einer Easy-<br />

Linux-Heft-DVD installiert<br />

haben, dann sehen Sie nach<br />

dem Start der grafischen Umgebung<br />

in aller Regel entweder<br />

MATE oder Cinnamon als<br />

Desktop. Es ist aber kein Problem,<br />

die jeweils andere Umgebung<br />

über den Paketverwalter<br />

nachzurüsten:<br />

1Starten Sie die Paketverwaltung über<br />

den Menüknopf unten links, Abteilung<br />

Systemverwaltung / Synaptic-Paketverwaltung.<br />

Geben Sie auf Aufforderung<br />

Ihr eigenes Kennwort ein.<br />

2Aktualisieren Sie die Liste der Pakete<br />

über einen Klick auf die Schaltfläche<br />

Neu laden in der Werkzeugleiste ganz<br />

links. Je nach Geschwindigkeit der Internetverbindung<br />

dauert das eine Weile.<br />

3Aktivieren Sie links unten den Filter<br />

Sektionen. In der Anzeige darüber erreichen<br />

Sie nun die von den Entwicklern<br />

Abb. 5: Sowohl MATE als auch Cinnamon haben im Paketverwaltungstool Synaptic<br />

eine eigene Abteilung, die Sie über den Filter „Sektionen“ einblenden.<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Ubuntu, Mint und Knoppix<br />

Tipps & Tricks<br />

Abb. 6: Die Live-Distribution enthält einen Assistenten,<br />

über den Sie mit wenigen Mausklicks den Desktop exportieren<br />

und sogar fernsteuern.<br />

erzeugten Kategorien. Den MATE-Desktop<br />

mit all seinen Bestandteilen und Programmen<br />

finden Sie ganz unten in der<br />

Abteilung mate (Abbildung 5). Der Cinnamon-Desktop<br />

gehört zu GNOME Arbeitsumgebung.<br />

4Markieren Sie nun alle Pakete aus der<br />

gewünschten Sektion. Dazu klicken<br />

Sie den obersten Eintrag an, halten die<br />

Umschalttaste gedrückt, blättern nach unten<br />

und markieren den letzten Punkt in<br />

der Liste. Schneller geht’s mit der Tastenkombination<br />

[Strg-A].<br />

5Wenn alle Pakete markiert sind, klicken<br />

Sie mit der rechten Maustaste<br />

auf eine beliebige Stelle in der Auswahl<br />

und wählen aus dem Kontextmenü den<br />

Eintrag Zum Installieren vormerken. Synaptic<br />

öffnet gegebenenfalls ein Dialogfenster,<br />

das Sie darüber informiert, wie<br />

sich die Änderungen auswirken: ob das<br />

Programm andere Pakete entfernen oder<br />

zusätzliche einspielen muss.<br />

6Haben Sie sich die Sache anders überlegt,<br />

können Sie die Auswahl der<br />

neuen und geänderten Pakete mit [Strg-Z]<br />

rückgängig machen. Andernfalls betätigen<br />

Sie die Schaltfläche Anwenden in der<br />

Werkzeugleiste, und der Paketmanager<br />

beginnt mit der Arbeit. <br />

Tipp: Zum unverbindlichen Testen einer<br />

neuen Desktopumgebung empfiehlt es<br />

sich, einen neuen Benutzeraccount anzulegen.<br />

Das hat den Vorteil, dass Sie später<br />

keine wilde Mischung aus den Einrichtungsdateien<br />

für die Programme und die<br />

Arbeitsumgebung im eigenen Home-Verzeichnis<br />

vorfinden. Gefällt Ihnen die grafische<br />

Arbeitsumgebung nicht, kehren Sie<br />

jederzeit mit dem „alten“ Account zur gewohnten<br />

Oberfläche zurück und brauchen<br />

sich keine Sorgen zu machen, dass<br />

der Desktop Altlasten zurückgelassen hat.<br />

Knoppix: Den<br />

07 Desktop freigeben<br />

Mit wenigen Klicks starten<br />

Sie auf der Live-Distribution<br />

einen VNC-Server und betrachten<br />

oder steuern den<br />

Knoppix-Rechner von einem<br />

anderen Computer aus. Öffnen<br />

Sie dazu aus dem Startmenü<br />

den Eintrag Knoppix /<br />

Desktop zeigen/​exportieren.<br />

Es startet ein Assistent, der<br />

Sie durch die Einrichtung<br />

begleitet (Abbildung 6). Klicken<br />

Sie auf den Button Zur<br />

Schnellkonfiguration. Im<br />

nächsten Dialog geben Sie optional ein<br />

Passwort an, mit dem sich die Besucher authentisieren<br />

müssen. Nach einem Klick auf<br />

Weiter entscheiden Sie, ob die Gegenseite<br />

den Desktop steuern darf – gemeint sind<br />

Mausbewegungen und Tastatureingaben.<br />

Sie haben die Wahl zwischen Nur beobachten<br />

und Steuerung erlauben.<br />

Abschließend bestätigen Sie, dass Sie den<br />

VNC-Server wirklich starten möchten, oder<br />

brechen den Vorgang über Nicht starten<br />

ab. Haben Sie sich für Ersteres entschieden,<br />

zeigt ein Dialog die IP-Adresse an, unter<br />

der Sie den Knoppix-VNC-Server erreichen.<br />

Auf der Clientseite benötigen Sie nun<br />

einen VNC-Viewer. Unter Windows verwenden<br />

Sie beispielsweise TightVNC [6]<br />

und unter Linux KRDC (KDE) [7] bzw. Vinagre<br />

(Gnome) [8]. Wenn Sie OS X nutzen<br />

(Abbildung 7), nehmen Sie den in den Dateimanager<br />

Finder integrierten Client zu<br />

Hilfe (Menü Gehe zu / Mit Server verbinden).<br />

Um den VNC-Server unter Knoppix<br />

zu beenden, rufen Sie erneut Knoppix /<br />

Desktop zeigen/​exportieren auf und bestätigen<br />

das Ende. (hge) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Launchpad: https:// launchpad. net/<br />

(http:// ezlx. de/ e2i1)<br />

[2] Applets für Cinnamon:<br />

http:// cinnamon‐spices. linuxmint. com/​<br />

applets (http:// ezlx. de/ e2i2)<br />

[3] Download von Linux Mint:<br />

http:// www. linuxmint. com/ download.​<br />

php (http:// ezlx. de/ e2i3)<br />

[4] MATE Desktop Environment:<br />

http:// www. mate‐desktop. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2i4)<br />

[5] Cinnamon: http:// cinnamon. linuxmint.​<br />

com/ (http:// ezlx. de/ e2i5)<br />

[6] TightVNC: http:// www. tightvnc. com/<br />

(http:// ezlx. de/ e2i6)<br />

[7] KRDC: http:// www. kde. org/ applications/​<br />

internet/ krdc/ (http:// ezlx. de/ e2i7)<br />

[8] Vinagre: https:// wiki. gnome. org/ Apps/​<br />

Vinagre (http:// ezlx. de/ e2i8)<br />

Glossar<br />

VNC: Das Virtual Network Computing ermöglicht<br />

es, den Bildschirminhalt eines<br />

Rechners (Server) auf einem anderen<br />

(Client) anzuzeigen. Optional sendet der<br />

VNC-Server auch die Tastatureingaben<br />

und Mausbewegungen an den entfernten<br />

Computer und erlaubt der Gegenstelle<br />

damit, den Desktop zu steuern.<br />

Abb. 7: Hier greift ein Anwender von OS X aus über den VNC-Client (Bildschirmfreigabe)<br />

auf den Knoppix-VNC-Server zu.<br />

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95


tipps & Tricks<br />

Gimp<br />

Anwendertipps und kleine Kniffe zu Gimp<br />

Effizienter arbeiten<br />

mit Gimp<br />

Unsere Tipps bringen Ihnen<br />

Gimp-Funktionen und ‐Arbeitstechniken<br />

näher. Diesmal zeigen wir,<br />

wie Sie Bildausschnitte vergrößern und verkleinern. Außerdem helfen<br />

wir dabei, Sensorflecken aufzuspüren und zu entfernen, und zeigen<br />

Tricks zur Retusche und zur Fotomontage.<br />

Claudia Meindl<br />

Mit Zoomwerkzeugen<br />

01 arbeiten<br />

Gimp bietet mehrere Möglichkeiten, Bildausschnitte<br />

zu vergrößern und zu verkleinern.<br />

Die Lupe im Werkzeugkasten aktivieren<br />

Sie per Mausklick auf das Symbol<br />

mit dem Vergrößerungsglas oder mit der<br />

Taste [Z]. Ein Doppelklick öffnet die Werkzeugeinstellungen.<br />

Für die<br />

Lupe gibt es nicht viele Optionen.<br />

Über eine Checkbox entscheiden<br />

Sie, ob ein Klick ins<br />

Bild die Ansicht vergrößert<br />

oder verkleinert. Welche Funktion<br />

gerade aktiv ist, erkennen<br />

Sie am Mauszeiger, der neben<br />

der Lupe ein kleines Plus- oder<br />

Minussymbol einblendet. Um<br />

nicht jedes Mal mit der Maus<br />

zwischen den beiden Richtungen<br />

hin und her wechseln zu<br />

müssen, können Sie einfach<br />

die Strg-Taste drücken, und<br />

Gimp schaltet um.<br />

Um gezielt einen Bildausschnitt<br />

zu vergrößern oder zu<br />

verkleinern, aktivieren Sie die<br />

Lupe und ziehen wie bei der<br />

rechteckigen Auswahl einen<br />

Bereich mit der Maus auf. Sobald<br />

Sie die Maustaste loslassen,<br />

zeigt Gimp den gewählten Bereich<br />

an. Eine andere Möglichkeit bietet die<br />

Tastatur. Mit [+] zoomen Sie ins Bild hinein,<br />

und mit [-] geht es in die andere<br />

Richtung. Drücken Sie [1], um das Bild in<br />

Originalgröße anzuschauen.<br />

Abb. 1: Zum Entfernen von Sensorflecken eignet sich das Heilen-<br />

Werkzeug besonders gut. Sie erreichen es über das Symbol mit<br />

dem Pflaster oder die Taste [H].<br />

Sensorflecken von<br />

02 Fotos entfernen<br />

Flecken und Fussel am Kamerasensor<br />

hinterlassen auf Fotos oft unschöne Stellen.<br />

Sie treten unabhängig vom Gerät<br />

oder Hersteller auf, beispielsweise wenn<br />

Sie häufig Objektive wechseln oder den<br />

Sensor länger nicht gereinigt haben. Sind<br />

die lästigen Flusen erst einmal im Bild,<br />

dann hilft Gimp beim Entfernen. Dazu<br />

nutzen Sie das Werkzeug Heilen, das mit<br />

dem Klonen verwandt ist. Ersteres eignet<br />

sich allerdings <strong>besser</strong> für die Reparatur<br />

von kleinen Bildbereichen, da es die<br />

Struktur und die Umgebung des Zielbereichs<br />

berücksichtigt.<br />

1Öffnen Sie das Bild ([Strg-O]) und<br />

vergrößern Sie mit einem der im vorigen<br />

Tipp vorgestellten Werkzeuge die betroffene<br />

Stelle.<br />

2Doppelklicken Sie im Werkzeugdialog<br />

das Werkzeug Heilen (Symbol<br />

mit dem Pflaster). Wählen Sie im unteren<br />

Bereich bei den Einstellungen unter<br />

Pinsel eine Pinselspitze mit weichem<br />

Rand aus, z. B. Hardness 025. Passen Sie<br />

die Größe dem Sensorfleck an, den Sie<br />

entfernen möchten.<br />

3Klicken Sie bei gedrückt gehaltener<br />

Strg-Taste auf einen Bereich neben<br />

dem Fleck, um ihn zu kopieren (Abbildung<br />

1). Danach lassen Sie [Strg] los.<br />

Positionieren Sie die Maus über dem<br />

Bildfleck und klicken Sie einmal darauf.<br />

Ist die Verschmutzung so stark, dass der<br />

Fleck noch zu sehen ist, wiederholen Sie<br />

den Korrekturvorgang mit einem weiteren<br />

Klick. <br />

Der bearbeitete Bildbereich unterscheidet<br />

sich danach kaum noch von der Umgebung.<br />

Sind Sie mit dem Ergebnis<br />

unzufrieden, machen Sie<br />

mit [Strg-Z] einzelne Schritte<br />

rückgängig und beginnen gegebenenfalls<br />

von vorn.<br />

Kleine Sensorflecken<br />

03 sichtbar machen<br />

Manche Schmutzflecken sind<br />

so klein, dass Sie das Foto<br />

sehr stark vergrößern müssen,<br />

um sie aufzuspüren. Die<br />

folgende Schritt-für-Schritt-<br />

Anleitung zeigt, wie Sie auch<br />

kleinere Makel lokalisieren,<br />

um diese anschließend zu<br />

korrigieren:<br />

1Öffnen Sie das Bild ([Strg-<br />

O]) und duplizieren Sie die<br />

Ebene über das Bildmenü<br />

Ebene / Ebene duplizieren.<br />

2Klicken Sie mit der rechten<br />

Maustaste auf die Kopie<br />

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Gimp<br />

tipps & tricks<br />

Abb. 2: Mit Hilfe der Gradiationskurve sehen Sie auch kleine Sensorflecken. Am besten<br />

funktioniert dieser Tipp bei wenig belebten Hintergründen und einfarbigen Flächen wie<br />

Himmel oder Wände.<br />

und wählen Sie aus dem Kontextmenü<br />

den Eintrag Ebeneneigenschaften. Geben<br />

Sie dem Duplikat einen Namen, beispielsweise<br />

Sensorflecken, und bestätigen Sie<br />

dies über OK.<br />

3Als Nächstes verändern Sie die Gradiationskurve<br />

dieser obersten Ebene.<br />

Öffnen Sie dazu aus dem Bildmenü Farben<br />

den Eintrag Kurven.<br />

4Im folgenden Dialog wandeln Sie die<br />

Linie ab, so dass sie aussieht wie in<br />

Abbildung 2. Dazu fassen Sie jeweils einen<br />

Punkt an und ziehen ihn mit der<br />

Maus nach oben oder unten – bis das<br />

Foto wie psychedelische Kunst aussieht.<br />

Setzen Sie ein Häkchen in der Checkbox<br />

<strong>Vorschau</strong>, um zu sehen, wie sich die Farben<br />

verändern. Kleine Flecken, die vorher<br />

nicht sichtbar waren, sind nun deutlich<br />

zu erkennen.<br />

5Bevor Sie die Änderungen an der Bildebene<br />

mit OK durchführen, können<br />

Sie die Kurvenanpassung speichern,<br />

wenn Sie öfter auf Fleckensuche gehen.<br />

Klicken Sie dazu auf das Pluszeichen neben<br />

dem Drop-down-Menü Einstellungen<br />

und vergeben Sie einen Namen. <br />

Die auf diese Weise identifizierten Flecken<br />

retuschieren Sie wie im vorigen Tipp<br />

gezeigt mit dem Heilen-Werkzeug. Achten<br />

Sie darauf, dass Sie jetzt auf der Originalebene<br />

arbeiten. Die oberste Ebene<br />

blenden Sie bei Bedarf per Klick auf das<br />

Auge aus und ein, um die einzelnen Bearbeitungsbereiche<br />

im Blick zu behalten.<br />

Sobald Sie die Korrekturen abgeschlossen<br />

haben, entfernen Sie die oberste Ebene<br />

(Rechtsklick auf den Namen, Ebene löschen).<br />

Speichern Sie danach das Ergebnis<br />

– fertig.<br />

Fotos retuschieren:<br />

04 Lippenfarbe verändern<br />

Die folgenden zwei Tipps fallen eindeutig<br />

ins Beauty-Ressort. Wir zeigen zunächst,<br />

wie Sie mit Gimp Lippenstift auftragen.<br />

Danach lesen Sie in Tipp 05, wie Sie einem<br />

Mund mehr Volumen verleihen. Greifen<br />

Sie zunächst in den Schminkkasten:<br />

1Öffnen Sie ein Portraitbild Ihrer Wahl<br />

und vergrößern Sie den Ausschnitt um<br />

den Mund herum mit der Lupe (Taste [Z]).<br />

2Erstellen Sie über das Bildmenü Ebene<br />

/ Neue Ebene eine neue transparente<br />

Ebene. (Gleiches erreichen Sie über die<br />

Tastenkombination [Umschalt-Strg-N].)<br />

3Wählen Sie als Vordergrundfarbe einen<br />

hellen Rotton aus und aktivieren<br />

Sie das Pinselwerkzeug ([P]). Die Pinselspitze<br />

sollte möglichst weich sein. Bei der<br />

Größe orientieren Sie sich an der Oberlippe<br />

und suchen eine Spitze aus, die etwas<br />

schmaler ist.<br />

4Wählen Sie im rechten Bereich für die<br />

Ebene aus dem Drop-down-Menü Modus<br />

den Eintrag Nur Abdunkeln aus.<br />

5Zeichnen Sie zunächst mit dem Pinsel<br />

die Umrisse des Mundes nach. Danach<br />

füllen Sie den Rest der Lippen mit<br />

Farbe aus.<br />

6In der Regel ist die so aufgetragene<br />

Farbe zu grell. Wir empfehlen daher,<br />

im Ebenendialog die Deckkraft mit dem<br />

Schieberegler zu reduzieren. Für unser<br />

Beispiel haben wir 50 % gewählt. <br />

Zum Abschluss erzeugen Sie eine neue<br />

Ebene und beziehen alles mit ein, was gerade<br />

auf dem Foto zu sehen ist. Klicken<br />

Sie dazu im Bildmenü Ebene auf den Eintrag<br />

Neu aus Sichtbarem. Das hat den<br />

Vorteil, dass die vorher angelegten Ebenen<br />

nach wie vor bestehen. So können<br />

Abb. 3: Die Käfig-Transformation ist ein praktisches Werkzeug, mit dem Sie Objekte auf einem Foto zuerst einschließen und dann deformieren.<br />

Je mehr Knotenpunkte Sie verwenden, desto <strong>besser</strong> funktionert nachher die Transformation.<br />

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tipps & Tricks<br />

Gimp<br />

Abb. 4: Die Fotoretusche ist abgeschlossen: links der Ausschnitt vor der Bearbeitung<br />

und rechts das Ergebnis mit mehr Farbe und Volumen.<br />

Sie an diesen bei Bedarf weitere Anpassungen<br />

vornehmen. Blenden Sie in der<br />

Zwischenzeit die nicht benötigten Ebenen<br />

einfach aus.<br />

Retusche, Teil 2:<br />

05 Mehr Lippenvolumen<br />

Als Nächstes verraten wir, wie Sie mehr<br />

Lippenvolumen ganz ohne OP oder teure<br />

(und sinnlose) Cremes erreichen. Zum<br />

Einsatz kommt die so genannte Käfig-<br />

Transformation. Mit diesem Tool verzerren<br />

Sie frei definierbare Bereiche über ein<br />

Polygon und deformieren Bildbereiche so<br />

ohne viel Aufwand. Starten Sie zuerst die<br />

Käfig-Transformation über das Bildmenü<br />

Werkzeuge / Transformationen / Käfig-<br />

Transformation.<br />

Erstellen Sie dann eine Art Käfig für den<br />

Mund, um das Objekt für die spätere Deformation<br />

auszuwählen (Abbildung 3).<br />

Dazu klicken Sie mit der Maus mehrere<br />

Punkte an und zeichnen so die Konturen.<br />

Je mehr Knotenpunkte Sie erzeugen,<br />

umso genauer erfolgt die Transformation.<br />

Um die Auswahl abzuschließen, klicken<br />

Sie erneut den Startpunkt an, und in den<br />

Werkzeugeinstellungen unten links aktiviert<br />

Gimp automatisch die Checkbox<br />

Den Käfig zum Deformieren des Bilds deformieren.<br />

Jetzt können Sie mit der Maus die einzelnen<br />

Knotenpunkte des Käfigs anfassen<br />

und zurechtziehen. Auf diese Weise malen<br />

Sie die Konturen noch genauer. Sobald<br />

Sie die Eingabetaste betätigen, führt<br />

Gimp die Änderungen durch. Die deutlich<br />

sichtbaren Kanten können Sie noch<br />

etwas abschwächen mit dem Werkzeug<br />

Weichzeichnen / Schärfen, das Sie über<br />

das Symbol mit dem Tropfen oder [Umschalt-U]<br />

aktivieren. Das fertige Ergebnis<br />

mit neuer Farbe und Form sehen Sie in<br />

Abbildung 4.<br />

Arbeiten mit<br />

06 der Ebenenmaske<br />

Diese Technik kommt besonders häufig<br />

bei Fotomontagen zum Einsatz. Das Ziel<br />

ist es, zwei oder mehr Bilder miteinander<br />

zu vereinen, die sich auf unterschiedlichen<br />

Ebenen befinden. Dabei maskieren<br />

Sie bestimmte Teile einer Ebene, machen<br />

sie also transparent und verbergen sie.<br />

Der Vorteil gegenüber dem Entfernen einer<br />

Auswahl ist, dass die maskierten Bereiche<br />

nicht verloren gehen. Gimp blendet<br />

sie lediglich aus und macht dadurch<br />

die Bildbereiche der darunter liegenden<br />

Ebene sichtbar. So entstehen tolle neue<br />

Motive – wer die Technik beherrscht, der<br />

spart bei umfangreicheren Gestaltungsarbeiten<br />

viel Zeit und Arbeit. Und so geht’s:<br />

1Öffnen Sie das erste Bild. Da Sie Masken<br />

nicht auf Hintergrundebenen anwenden<br />

können, benötigen Sie einen Alphakanal.<br />

Dazu klicken Sie mit der rechten<br />

Maustaste rechts im Ebenenstapel auf<br />

die Ebene und wählen Alphakanal hinzufügen<br />

aus dem Kontextmenü aus.<br />

2Wählen Sie über das Bildmenü Datei<br />

/ Als Ebene öffnen ein weiteres Bild<br />

aus, das Sie für die Fotomontage verwenden<br />

möchten. Positionieren Sie dieses<br />

Bild an unterster Stelle im Ebenenstapel<br />

und fügen Sie ihm ebenfalls einen Alphakanal<br />

hinzu, wie in Schritt 1 beschrieben.<br />

3In unserem Beispiel zeigt das Ausgangsbild<br />

ein Stalltor. Dieses wollen<br />

wir mit einer Ebenenmaske ausblenden<br />

und das darunter liegende Foto einer<br />

Empfangshalle einblenden. Erstellen Sie<br />

für diese Ebene eine Ebenenmaske (Ebenen<br />

/ Maske / Ebenenmaske hinzufügen).<br />

4Im folgenden Dialog wählen Sie die<br />

Option Weiß (volle Deckkraft) aus<br />

und beenden die Aktion mit Hinzufügen.<br />

Im Ebenenstapel sehen Sie neben dem<br />

<strong>Vorschau</strong>bild nun auch die weiße Maske.<br />

5Mit dem Auswahlwerkzeug (Taste<br />

[R]) erzeugen Sie nun rund um das<br />

Stalltor eine rechteckige Auswahl und füllen<br />

diese mit schwarzer Vordergrundfarbe.<br />

Am leichtesten gelingt das mit dem<br />

Werkzeug Füllen ([Umschalt-B]). <br />

Gimp zeigt danach im ausgewählten Bereich<br />

den darunter liegenden Ebeneninhalt<br />

an. In der Miniaturansicht der Ebenenmaske<br />

sehen Sie weiße und schwarze Bereiche.<br />

Schwarz bedeutet, dass die Fläche maskiert<br />

ist; das Programm blendet die Bildbereiche<br />

an dieser Stelle in der Ebene aus (Abb. 5).<br />

Um die Maske zu deaktivieren, klicken Sie<br />

mit rechts im Stapel auf die Ebene und wählen<br />

im Kontextmenü Ebenenmaske deaktivieren.<br />

Sofort erscheint der ursprüngliche<br />

Bildbereich, und in der Miniaturansicht der<br />

Ebene stellt Gimp die Maske rot umrandet<br />

dar. Über das Kontextmenü aktivieren Sie<br />

die Maske wieder oder werden sie über Ebenenmaske<br />

löschen ganz los. (hej) n<br />

Abb. 5: Mit Hilfe von Ebenenmasken blenden Sie Bildbereiche vorübergehend aus, entfernen<br />

diese aber nicht. Diese Technik kommt oft bei Fotomontagen zum Einsatz.<br />

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Linux<br />

Tipps & Tricks<br />

Kniffe, die Sie kennen sollten<br />

Linux-Tipps<br />

In dieser Ausgabe stellen wir praktische Thunderbird-Funktionen<br />

zum Markieren und Filtern von<br />

Mails vor. Außerdem zeigen wir, wie Sie Firefox mit<br />

Mausgesten steuern, kostenfrei in die USA telefonieren<br />

und den Google Kalender mit Groupware-Lösungen<br />

verbinden.<br />

Florian Effenberger<br />

Glossar<br />

Header: In der Kopfzeile von E-Mails stehen<br />

neben Pflichtangaben (Absender<br />

und Erstellungsdatum) eine Reihe optionaler<br />

Informationen, z. B. der Weg, den<br />

die Nachricht zurückgelegt hat, Empfänger,<br />

Antwortadresse (Reply-To), Betreff,<br />

Art und Zeichensatz des Bodys und die<br />

Message-ID.<br />

Thunderbird: Nachrichten<br />

01 mit Sternchen kennzeichnen<br />

Der Mozilla-Mailclient hilft Ihnen dabei,<br />

die Übersicht in großen Mailordnern zu behalten.<br />

Mit einem kleinen gelben Sternchen<br />

kennzeichnen Sie Nachrichten und heben<br />

diese so hervor. Danach können Sie die<br />

Post filtern. Um eine solche Markierung anzubringen,<br />

klicken Sie entweder auf das<br />

graue Sternsymbol links vom Betreff, drücken<br />

[S] oder wählen aus dem Menü Nachricht<br />

/ Markieren / Kennzeichnung. Unter<br />

OpenSuse finden Sie das Menü hinter der<br />

Schaltfläche am rechten Rand neben dem<br />

Suchfeld. Auf demselben Weg werden Sie<br />

das Sternchen auch wieder los, um die<br />

Markierung zu entfernen.<br />

Praktisch ist so eine Kennzeichnung beispielsweise<br />

dann, wenn Sie sie in Verbindung<br />

mit dem Schnellfilter nutzen<br />

(Abbildung 1). Dazu klicken Sie auf die<br />

gleichnamige Schaltfläche neben dem<br />

Suchfeld, und Thunderbird blendet die<br />

Leiste oberhalb der Nachrichten ein. Klicken<br />

Sie dort auf das Sternchen, blendet<br />

das Mailprogramm vorübergehend nur<br />

solche Nachrichten ein, die Sie vorher<br />

entsprechend markiert haben – ideal, um<br />

heute noch zu erledigende Post auf dem<br />

Schirm zu haben.<br />

Die Kennzeichnungen schreibt Thunderbird<br />

in die Header der E-Mails. Nutzen<br />

Sie ein IMAP-Konto, können andere<br />

Thunderbird-Instanzen und sogar Kaiten<br />

Mail und K-9 auf dem Smartphone auf<br />

diese Informationen zugreifen – vorausgesetzt,<br />

der IMAP-Server entfernt die<br />

Header-Einträge nicht.<br />

Thunderbird: E-Mails mit<br />

02 Schlagwörtern versehen<br />

Noch differenzierter markieren Sie Ihre<br />

Post mit Schlagwörtern. In der Voreinstellung<br />

bietet Thunderbird fünf dieser<br />

Kategorien und färbt die Mails entspre-<br />

Abb. 1: Markieren Sie zuerst Mails mit einem Sternchen, danach finden Sie alle so gekennzeichneten<br />

Nachrichten über den Schnellfilter.<br />

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Tipps & Tricks<br />

Linux<br />

chend ein: Wichtig (rot),<br />

Dienstlich (gelb), Persönlich<br />

(grün), Zu erledigen (blau)<br />

und Später (violett). Die<br />

Schlagwörter bearbeiten Sie<br />

in den Programmeinstellungen<br />

(Bearbeiten / Einstellungen)<br />

unter Ansicht und dort<br />

auf dem Reiter Schlagwörter.<br />

Hier verändern Sie die Farben,<br />

fügen neue Begriffe<br />

hinzu oder entfernen nicht<br />

gewünschte Etiketten.<br />

Um einer E-Mail eines oder<br />

mehrere Attribute zuzuweisen,<br />

klappen Sie das Menü<br />

Schlagwörter auf und suchen<br />

etwas Passendes aus. Alternativ<br />

gehen Sie über das<br />

Kontextmenü der rechten<br />

Maustaste oder drücken einfach die dazugehörige<br />

Ziffer auf der Tastatur ([1]<br />

= Wichtig, [2]= Dienstlich, [3] = Persönlich,<br />

[4] = Zu erledigen und [5] =<br />

Später). Eine weitere Möglichkeit versteckt<br />

sich hinter der Schnellfilter-<br />

Schaltfläche.<br />

In der Nachrichtenvorschau zeigt Thunderbird<br />

alle zugewiesenen Kennzeichnungen<br />

als farbige Schaltflächen mit Beschriftung<br />

unterhalb der Kopfzeilen an<br />

(Abbildung 2). Die Mail selbst färbt das<br />

Programm in der Nachrichtenliste ebenfalls<br />

ein und wählt dazu die Farbe des<br />

jeweils numerisch kleinsten Schlagworts.<br />

Auch die Schlagwörter speichert Thunderbird<br />

im Header der Mails (siehe vorheriger<br />

Tipp). Möchten Sie die Etiketten<br />

in mehr als einer Thunderbird-Installation<br />

nutzen, dann achten Sie darauf,<br />

dass Farben und Namen in allen Programmen<br />

gleich konfiguriert sind, da der<br />

Mailclient lediglich die Ordnungsnummer<br />

mit der Nachricht abspeichert. Auch<br />

in diesem Fall hängt das Gelingen davon<br />

ab, dass der IMAP-Server entsprechend<br />

eingerichtet ist.<br />

Glossar<br />

HTTPS: Das Hypertext Transfer Protocol<br />

Secure (deutsch: sicheres Hypertext-<br />

Übertragungsprotokoll) überträgt Daten<br />

verschlüsselt zwischen Webserver und<br />

Browser (Client). Zur Verschlüsselung<br />

der Daten nutzt das Protokoll SSL/​TLS<br />

(Secure Sockets Layer/​Transport Layer<br />

Security).<br />

Abb. 2: Thunderbirds Schlagwörter fügen den Mails farbige Markierungen<br />

hinzu. Viele IMAP-Server können diese speichern.<br />

Thunderbird: Mails als<br />

03 (un)gelesen markieren<br />

Neue Nachrichten stellt Thunderbird in<br />

der Nachrichtenliste fett dar und zeigt<br />

zusätzlich einen kleinen grünen Kreis in<br />

der Spalte neben dem Betreff. In der Voreinstellung<br />

kennzeichnet das Mailprogramm<br />

die Post sofort als gelesen, wenn<br />

Sie die Mail anklicken und betrachten.<br />

Möchten Sie das lieber selbst entscheiden<br />

und nicht beim Hoch- und Runterblättern<br />

sämtliche Post als gelesen einstufen,<br />

ist das kein Problem: Öffnen Sie<br />

in den Programmeinstellungen die Abteilung<br />

Erweitert und dort den Reiter Lesen<br />

& Ansicht. Deaktivieren Sie die Option<br />

Nachrichten automatisch als gelesen markieren.<br />

Alternativ stellen Sie hier ein,<br />

dass Thunderbird die Mail erst nach einer<br />

gewissen Verweildauer als gelesen<br />

betrachtet.<br />

Jetzt kennzeichnet das Mozilla-Programm<br />

neue Nachrichten zunächst als<br />

ungelesen – und zwar solange, bis Sie<br />

selbst die Markierung ändern. Sie können<br />

Ihre Mails damit ganz entspannt<br />

durchblättern, bei Bedarf die nötigen<br />

Schlagwörter zuweisen (siehe vorheriger<br />

Tipp) oder die Nachrichten in Ordner<br />

einsortieren. Am Status ändert<br />

sich nichts, und Sie wissen immer,<br />

welche Post noch unbearbeitet ist. Um<br />

eine Nachricht von Hand als gelesen<br />

zu markieren, klicken Sie entweder<br />

auf den grünen Kreis (der wird dann<br />

grau) oder drücken [M]. Auch der<br />

schon erwähnte Schnellfilter unterstützt<br />

diese Markierung. Per Klick auf<br />

das kleine Icon mit den beiden grauen<br />

Kreisen listen Sie nur ungelesene<br />

Nachrichten auf (Abbildung<br />

3).<br />

Thunderbird: Adressbuchdaten<br />

kopieren<br />

04<br />

So richtig komfortabel ist<br />

das Thunderbird-Adressbuch<br />

nicht. Über das Extras-<br />

Menü oder mit [Strg-Umschalt-B]<br />

aufgerufen, präsentiert<br />

es zwar in der unteren<br />

Fensterhälfte die Details<br />

eines Kontaktes, von dort<br />

können Sie aber weder den<br />

Namen noch die Telefonnummern<br />

oder andere Informationen<br />

in die Zwischenablage<br />

kopieren. Dazu müssen<br />

Sie zunächst einen Eintrag<br />

doppelt anklicken, um ihn zu bearbeiten.<br />

Im folgenden Dialogfenster<br />

können Sie nun die einzelnen Felder<br />

mit der Maus markieren. Unter Linux<br />

ist ein explizites Kopieren in die Zwischenablage<br />

mit [Strg-C] nicht nötig –<br />

was Sie mit der Maus ausgewählt haben,<br />

können Sie in anderen Programmen<br />

per Klick auf die mittlere Taste<br />

oder über [Strg-V] einfügen.<br />

Mehr Komfort verspricht die Erweiterung<br />

Select Address Book Text [1]. Sie<br />

können diese mit dem Browser von der<br />

Projektseite herunterladen und die gespeicherte<br />

XPI-Datei im Add-ons-Manager<br />

per Klick auf das Werkzeugsymbol<br />

und Add-on aus Datei installieren einspielen.<br />

Noch schneller geht es jedoch,<br />

wenn Sie im Add-ons-Manager direkt<br />

nach dem Namen suchen und auf Installieren<br />

klicken. Nach einem Neustart<br />

von Thunderbird stehen die neuen<br />

Funktionen direkt zur Verfügung. Jetzt<br />

können Sie im Adressbuch in der<br />

Hauptansicht Dinge im unteren Fensterbereich<br />

mit der Maus markieren und so<br />

in die Zwischenablage kopieren. Alternativ<br />

klicken Sie mit der rechten Maustaste<br />

neben das gesuchte Detail des<br />

Kontakts. Im Kontextmenü finden Sie<br />

nun Einträge, um gezielt Felder zu kopieren<br />

(Abbildung 4).<br />

Abb. 3: Mit einer Schnellfilter-Funktion<br />

blenden Sie nur die ungelesene Post ein.<br />

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Linux<br />

Tipps & Tricks<br />

Abb. 4: Über das Add-on „Select Address Book Text“ kopieren<br />

Sie aus dem Adressbuch einzelne Felder per Kontextmenü der<br />

rechten Maustaste.<br />

Firefox: Zertifikate<br />

05 schneller bestätigen<br />

Immer, wenn Ihr Browser verschlüsselt<br />

die Verbindung zu<br />

einer Webseite aufbaut,<br />

kommt das HTTPS-Protokoll<br />

zum Einsatz. Sie erkennen<br />

das an der URL, die nicht mit<br />

http, sondern https beginnt.<br />

Bevor die verschlüsselte Kommunikation<br />

startet, übergibt<br />

die Webseite ein SSL-Zertifikat<br />

an Firefox und stellt damit<br />

die Herkunft der aufgerufenen<br />

Seite sicher. Viele Webseitenbetreiber<br />

lassen ihre Identität von einer vertrauenswürdigen<br />

Zertifizierungsstelle (CA,<br />

Certificate Authority) bestätigen; andere<br />

signieren sie selbst. Es gibt auch Anbieter<br />

kostenloser Zertifikate, wie beispielsweise<br />

CAcert [2], denen es bisher allerdings<br />

nicht gelungen ist, in die Liste der<br />

vom Browser automatisch akzeptierten<br />

Zertifikate aufgenommen zu werden.<br />

Gibt es ein Problem mit dem Zertifikat,<br />

warnt Firefox Sie (Abbildung 5). Das<br />

muss nicht zwingend bedeuten, dass der<br />

Betreiber der Webseite versucht, Sie zu<br />

linken – daher gibt es die Möglichkeit,<br />

Zertifikate von Hand als vertrauenswürdig<br />

einzustufen. Dazu klicken Sie zunächst<br />

auf Ich kenne das Risiko, dann auf<br />

die Schaltfläche Ausnahmen hinzufügen.<br />

Anschließend laden Sie das Zertifikat herunter<br />

und akzeptieren es, indem Sie eine<br />

Sicherheits-Ausnahmeregel bestätigen<br />

(Abbildung 6).<br />

Müssen Sie häufiger Zertifikate von Hand<br />

bestätigen, können Sie den Vorgang etwas<br />

abkürzen – die Warnungen komplett<br />

abzuschalten, ist nicht möglich. Dazu rufen<br />

Sie die versteckten Einstellungen des<br />

Mozilla-Browsers auf, indem Sie in die<br />

Adresszeile about:config eingeben. Bestätigen<br />

Sie den Sicherheitshinweis per Klick<br />

auf Ich werde vorsichtig sein, versprochen.<br />

Ins Feld Suchen tippen nun den Namen<br />

der ersten Option ein:<br />

browser.xul.error_pages.expert_bad_cert<br />

Ändern Sie den Wert per Doppelklick von<br />

false auf true. Das sorgt dafür, dass<br />

Firefox künftig die Schaltfläche zum Akzeptieren<br />

unbekannter Zertifikate automatisch<br />

anzeigt.<br />

Um den Browser dazu zu bringen, auch<br />

die Zertifikate automatisch zu laden, verändern<br />

Sie eine zweite Option in den erweiterten<br />

Einstellungen. Geben Sie ins<br />

Suchfeld Folgendes ein:<br />

browser.ssl_override_behavior<br />

In aktuellen Firefox-Versionen sollte diese<br />

schon den korrekten Wert 2 voreingestellt<br />

haben. Ist das bei Ihnen nicht<br />

der Fall, klicken Sie den Eintrag<br />

doppelt an und tragen die<br />

Zahl selbst ein.<br />

Firefox: Schneller<br />

06 mit der Maus<br />

Firefox bietet eine Vielzahl<br />

von Tastenkombinationen,<br />

mit denen Sie den Browser<br />

komfortabel ganz ohne Maus<br />

steuern. So wechseln Sie spielend<br />

leicht zwischen geöffneten<br />

Tabs, vergrößern bzw.<br />

verkleinern den Bildschirminhalt oder<br />

wechseln in den Vollbildmodus. Für<br />

Liebhaber von Mäusen und Trackballs<br />

ist der ständige Griff zur Tastatur allerdings<br />

eher umständlich. An sie richtet<br />

sich das Add-on All-in-One Gestures [3],<br />

welches das Keyboard fast überflüssig<br />

macht und dem Browser Mausgesten<br />

spendiert. Sie installieren die Erweiterung<br />

über die Webseite oder über den<br />

Add-ons-Manager (Extras / Add-ons)<br />

und starten Firefox danach neu.<br />

Künftig steuern Sie den Browser mit<br />

Maustasten oder speziellen Bewegungen.<br />

Wenn Sie beim Surfen mit gedrückter<br />

rechter Maustaste die Maus nach<br />

links bewegen, so öffnet Firefox die vorherige<br />

Seite. Ein Wischen nach rechts<br />

wechselt zur nächsten Webseite. Bewegen<br />

Sie die Maus bei gedrückter rechter<br />

Taste von unten nach oben, öffnet<br />

Firefox einen neuen Tab; ändern Sie die<br />

Richtung von oben nach unten, erscheint<br />

ein neues Firefox-Fenster. Ein<br />

Auswahlmenü zum Wechseln zwischen<br />

den Tabs öffnen Sie, indem Sie das<br />

Mausrad bei gedrückter rechter Taste<br />

bewegen.<br />

Abb. 5: Die Zertifizierungsstelle CAcert ist zwar seriös, Firefox akzeptiert das Zertifikat<br />

aber dennoch nicht von Haus aus.<br />

Abb. 6: In diesem Dialogfenster laden Sie<br />

das Zertifikat herunter und bestätigen<br />

die Sicherheits-Ausnahmeregel.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

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101


Tipps & Tricks<br />

Linux<br />

Abb. 7: Das Add-on „All-in-One Gestures“ ist etwas für<br />

Mausfans. Sie lösen Browseraktionen mit Bewegungen<br />

und Gesten aus.<br />

In der Voreinstellung zeigt Firefox die aktuell<br />

ausgeführte Mausgeste im Fenster<br />

an und zeichnet dazu eine rote Linie. Alle<br />

Gesten, Möglichkeiten zum Ein- und Ausschalten<br />

von Funktionen und weitere<br />

Konfigurationsoptionen finden Sie im Einstellungsdialog<br />

des Add-ons, das Sie über<br />

den Add-ons-Manager und die Schaltfläche<br />

Einstellungen öffnen (Abbildung 7).<br />

Google Hangouts: Kostenlos<br />

07 in die USA telefonieren<br />

Googles Messaging-Plattform hört auf den<br />

Namen Hangouts [4]. Jeder, der ein<br />

Google-Konto nutzt, kann damit via<br />

Browser oder Smartphone-App Textnachrichten<br />

senden, telefonieren und sogar an<br />

Videokonferenzen mit mehreren Personen<br />

teilnehmen. Außerdem unterstützt<br />

Hangout Telefonate ins Festnetz – direkt<br />

aus dem Browser heraus, ohne Konfiguration<br />

eines SIP-Clients oder der Firewall.<br />

Während Anrufe nach Deutschland gebührenpflichtig<br />

sind, gibt’s Telefonate in<br />

Glossar<br />

SIP: Das Session Initiation Protocol<br />

dient zur Steuerung und zum Auf- und<br />

Abbau einer Kommunikationssitzung zwischen<br />

zwei und mehr Teilnehmern. Es<br />

kommt häufig bei der Internet-Telefonie<br />

oder Voice over IP (VoIP) zum Einsatz.<br />

SIP-Clients nutzen das Protokoll; sie<br />

sind als SIP-Geräte, Adapter oder Softphones<br />

(Softwarelösung) auf dem PC,<br />

Smartphone o. Ä. verfügbar.<br />

das US-amerikanische Festnetz<br />

von Deutschland aus<br />

derzeit kostenfrei.<br />

Geben Sie beim Erstellen<br />

eines neuen Hangouts einfach<br />

die Rufnummer in internationaler<br />

Schreibweise<br />

ein, z. B. +1 212 555 0123.<br />

Nutzen Sie Hangouts zum<br />

ersten Mal, müssen Sie danach<br />

das entsprechende<br />

Browser-Plug-in installieren.<br />

Google erkennt die für<br />

Ihr System passende Variante<br />

und bietet ein passendes<br />

Paket zum Download<br />

an. In der Regel ist anschließend<br />

ein Neustart des<br />

Webbrowsers erforderlich.<br />

Das eigentliche Telefongespräch<br />

funktioniert wie<br />

eine normale Hangouts-<br />

Sitzung. Im Browser sehen Sie die gewählte<br />

Nummer und die Verbindungsdauer.<br />

Bei US-Nummern erscheint zudem<br />

der Hinweis, dass das Gespräch<br />

kostenlos ist.<br />

Bei Bedarf binden Sie weitere Hangouts-Nutzer<br />

und Telefonteilnehmer in<br />

die Konferenz ein.<br />

Google Kalender mit Groupware<br />

08<br />

Der Suchmaschinenriese stellt<br />

als weiteren Service für seine Nutzer<br />

den Google-Kalender [5] zur Verfügung.<br />

Der Webkalender erfordert ebenso wie<br />

Hangouts ein Google-Konto. Wer ein<br />

Android-Smartphone besitzt, der nutzt<br />

den Kalender eventuell schon, um die<br />

Termine zwischen Browser, Handy und<br />

Tablet zu synchronisieren. Auch mit<br />

gängigen Groupware-Lösungen arbeitet<br />

der Dienst zusammen [6]. Möglich<br />

macht’s iCalendar, ein standardisiertes<br />

Datenformat für den Austausch von Kalen<br />

der inhalten.<br />

Um einen Google-Kalender mit einem Linux-Programm<br />

wie Kontact, Evolution<br />

und Co. bekannt zu machen, bringen Sie<br />

zunächst die zugehörige iCal-Adresse in<br />

Erfahrung. Dazu klicken Sie auf der<br />

Google-Kalender-Seite auf das Icon mit<br />

dem Zahnrad rechts oben und wählen<br />

Einstellungen. Klicken Sie oben auf Kalender<br />

und suchen Sie aus der Liste dann einen<br />

Eintrag aus. Mittig neben Kalenderadresse<br />

sehen Sie drei farbige Knöpfe; klicken<br />

Sie auf die ICAL-Schaltfläche, blendet<br />

der Browser die relativ lange und<br />

kryptische Adresse ein (Abbildung 8),<br />

die Sie beispielsweise mit einem Rechtsklick<br />

in die Zwischenablage kopieren<br />

können. (hej) <br />

n<br />

Infos<br />

[1] Select Address Book Text: https://​<br />

addons. mozilla. org/ de/ thunderbird/​<br />

addon/ select‐address‐book‐text/<br />

(http:// ezlx. de/ e2b1)<br />

[2] CAcert: http:// www. cacert. org/<br />

(http:// ezlx. de/ e2b2)<br />

[3] All-in-One Gestures: https:// addons.​<br />

mozilla. org/ de/ firefox/ addon/​<br />

all‐in‐one‐gestures/ (http:// ezlx. de/ e2b3)<br />

[4] Google Hangouts: http:// www. google.​<br />

com/ intl/ de/ +/ learnmore/ hangouts/<br />

(http:// ezlx. de/ e2b4)<br />

[5] Google Calendar: http:// calendar. google.​<br />

com/ (http:// ezlx. de/ e2b5)<br />

[6] Artikel zum Abgleich zwischen Android<br />

und Linux-Desktop: Heike Jurzik,<br />

„Dasselbe in Grün“, <strong>EasyLinux</strong> 01/​2013,<br />

S. 61 ff., http:// linux‐community. de/​<br />

27425 (http:// ezlx. de/ e2b6)<br />

Abb. 8: Um einen Google-Kalender mit einer Groupware-Lösung zu verbinden, benötigen<br />

Sie die iCal-Adresse.<br />

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Know-how für die Kommandozeile<br />

Shell-Tipps<br />

Erfahrene Linux-Nutzer schwören auf flexible<br />

Kommandozeilentools, mit denen sie manche<br />

Aufgabe schneller bewältigen als in grafischen<br />

Programmen. Wir stellen interessante Anwendungen<br />

und Aufrufparameter vor, um auch Einsteiger<br />

zu einem Ausflug in die Shell zu ermutigen.<br />

Heike Jurzik<br />

Besser tippen auf der Bash:<br />

01 Tab-Completion<br />

Die Bash (Bourne-again shell) ist unter Linux<br />

die Standard-Shell. Sie interpretiert<br />

die Kommandos, die Sie eingeben, führt<br />

sie aus und zeigt das Ergebnis an. Viele<br />

Befehlseingaben können Sie abkürzen, indem<br />

Sie die Tabulatortaste zu Hilfe nehmen.<br />

Um beispielsweise auf der Shell ins<br />

Verzeichnis /etc zu wechseln, reicht es,<br />

wenn Sie cd /e tippen und dann [Tab]<br />

drücken. Da kein zweites Verzeichnis<br />

existiert, das mit /e beginnt, ist die Eingabe<br />

nach diesen zwei Zeichen bereits<br />

eindeutig, und die Bash vervollständigt<br />

den Ordnernamen. Am Prompt erscheint<br />

cd /etc, und Sie können das Kommando<br />

mit [Eingabe] absenden. Ist das Kommando<br />

beim Drücken der Taste [Tab]<br />

Glossar<br />

Umgebungsvariable: Die von der Shell<br />

verwalteten Variablen enthalten Einstellungen<br />

für Programme, Pfade zu<br />

Anwendungen usw. Die Shell richtet<br />

diese Umgebungsvariablen beim Start<br />

ein. Einige systemweite Einstellungen<br />

finden Sie in der Datei /etc/​profile,<br />

persönliche gehören in die Datei<br />

~/​.bashrc oder ~/​.profile.<br />

nicht eindeutig, ertönt ein Piepton. Wenn<br />

Sie jetzt nochmals [Tab] drücken, listet<br />

die Bash alle Möglichkeiten auf (Abbildung<br />

1).<br />

Dieses Feature nennt man Tab-Completion<br />

(von engl. „to complete“ = „vervollständigen“).<br />

Die Befehlszeilenergänzung<br />

funktioniert nicht nur bei Datei- und<br />

Verzeichnisnamen, sondern auch für<br />

Programme und Umgebungsvariablen.<br />

Ist das Zusatzpaket bash-completion<br />

installiert, klappt es sogar mit Aufrufparametern<br />

von Shell-Kommandos (siehe<br />

nächster Tipp) sowie Host- und Benutzernamen.<br />

Oft genutzte Umgebungsvariablen<br />

sind HOME (der Pfad zum Home-<br />

Verzeichnis) und PATH (Suchpfad für die<br />

Shell, der die Befehlseingabe erleichtert<br />

[1]). Die Werte aller Variablen zeigen Sie<br />

mit dem Befehl printenv an (Abbildung<br />

2), den einer einzelnen lesen Sie mit echo<br />

aus, z. B. echo $SHELL. (Beachten Sie das<br />

Dollarzeichen vor dem Variablennamen.)<br />

Wie kommt jetzt die Tab-Completion zum<br />

Zug? Angenommen, Sie erinnern<br />

sich, dass es da eine<br />

bestimmte Umgebungsvariable<br />

gibt, die mit dem<br />

Buchstaben P beginnt. Tippen<br />

Sie also echo $P, gefolgt<br />

von [Tab], [Tab]:<br />

$ echo $P<br />

$PATH $PPID $PS2<br />

$PWD<br />

$PS1<br />

$PIPESTATUS<br />

$PS4<br />

Sie sehen nun alle möglichen Varianten<br />

und können die Eingabe wie gezeigt vervollständigen.<br />

02 Tab-Completion<br />

für Aufrufoptionen<br />

Aktuelle Versionen der Bash vervollständigen<br />

mit der Tabulatortaste auch Namen<br />

von Programmen und kennen sogar<br />

deren Aufrufoptionen. Schauen Sie sich<br />

dazu die Shell-Sitzung aus Abbildung 3<br />

an. Der Benutzer tippt zuerst apt‐ und<br />

drückt [Tab], [Tab], und die Bash zeigt<br />

nun alle Befehle an, deren Namen mit<br />

der Zeichenkette beginnen. Die Entscheidung<br />

fällt auf apt‐cache, und da der Anwender<br />

unsicher ist, welchen Aufrufparameter<br />

er benötigt, betätigt er wieder<br />

zweimal [Tab]. Insgesamt 17 Optionen<br />

sind in Verbindung mit apt‐cache möglich,<br />

und der Benutzer wählt apt‐cache<br />

Abb. 1: Der Befehl „cd /“, gefolgt von [Tab], [Tab], zeigt<br />

alle Verzeichnisse unterhalb von „/​“ an. Nach „cd /m“<br />

und [Tab], [Tab] schlägt die Shell den Wechsel nach<br />

„/​media“ oder „/​mnt“ vor.<br />

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103


Tipps & Tricks<br />

Shell<br />

show, um die Paketinformationen<br />

zu einem oder mehreren<br />

Paketen anzuzeigen. Er<br />

erinnert sich, dass das Paket<br />

mit dem Namen core beginnt<br />

und tippt die vier Buchstaben<br />

nach show ein. [Tab], [Tab]<br />

bestätigt, dass es zwei Pakete<br />

gibt, die passen: corekeeper<br />

und coreutils. Er tippt das U,<br />

gefolgt von [Tab], [Tab], ist<br />

am Ziel und schickt alles mit<br />

[Eingabe] ab.<br />

Unter Ubuntu funktioniert dieser<br />

Tipp auf Anhieb, Open-<br />

Suse-Anwender müssen zunächst<br />

das Paket bash-completion<br />

nachinstallieren – das gelingt mit folgendem<br />

Kommando:<br />

sudo zypper in bash‐completion<br />

Alle bereits laufenden Shells unterstützen<br />

das neue Feature noch nicht – schließen<br />

Sie darum alle Terminalfenster und öffnen<br />

Sie diese erneut, um Vorschläge für<br />

Aufrufparameter zu erhalten.<br />

Piepsen für die<br />

03 Bash abschalten<br />

Wie im vorigen Tipp beschrieben, gibt die<br />

Shell einen Piepston aus, wenn die Tab-<br />

Completion mehrere Angebote zur Vervollständigung<br />

macht. Finden Sie das<br />

Piepsen störend, können Sie es in der<br />

Konfigurationsdatei der Shell abschalten.<br />

Dazu bearbeiten Sie die versteckte Datei<br />

~/​.bashrc aus Ihrem Home-Verzeichnis<br />

in einem Texteditor:<br />

1Öffnen Sie den Schnellstarter mit [Alt-<br />

F2]. Das klappt unter allen gängigen<br />

Desktopumgebungen, also Gnome, KDE,<br />

Xfce und Cinnamon bzw. MATE.<br />

2Geben Sie den Befehl gedit ~/.bashrc<br />

ein. Wenn Sie anstelle von GEdit einen<br />

anderen Texteditor bevorzugen, ersetzen<br />

Sie den Programmnamen im Aufruf,<br />

beispielsweise durch kate, kwrite<br />

oder Ähnliches.<br />

3Tragen Sie an einer beliebigen Stelle<br />

in der Datei die folgenden beiden Zeilen<br />

ein:<br />

Abb. 2: Mit dem Befehl „printenv“ (was so viel heißt wie „drucke<br />

die Umgebungseinstellungen am Bildschirm aus“) zeigen<br />

Sie alle für den Benutzer gesetzten Umgebungsvariablen.<br />

# Piepsen der Bash abschalten<br />

bind "set bell‐style none"<br />

4Speichern Sie die Änderungen und<br />

verlassen Sie den Editor. Alle ab sofort<br />

neu gestarteten Shells werten den<br />

Eintrag aus, die bereits laufenden aber<br />

nicht. Um auch dort die Geräusche abzuschalten,<br />

können Sie die Shells mit<br />

source ~/.bashrc<br />

veranlassen, die eben veränderte Datei<br />

neu einzulesen. <br />

In den auf diese Weise stumm geschalteten<br />

Shells verschwindet das lästige Gepiepse.<br />

Möchten Sie es zu einem späteren<br />

Zeitpunkt wieder aktivieren, bearbeiten<br />

Sie die Einrichtungsdatei wieder, wie in<br />

der Schritt-für-Schritt-Anleitung gezeigt.<br />

Setzen Sie nun vor die Zeile, die mit bind<br />

beginnt ein Rautezeichen, um sie auszukommentieren<br />

und damit zu deaktivieren.<br />

Alternativ können Sie die Zeile auch<br />

ganz löschen. Kommentarzeichen haben<br />

allerdings den Vorteil, dass man sie<br />

schnell wieder entfernen und damit eine<br />

Option wieder freischalten kann. Um nur<br />

in einer einzelnen Shell die Signaltöne zu<br />

reaktivieren, geben Sie dort das Kommando<br />

bind "set bell‐style audible"<br />

ein: „audible“ heißt „hörbar“.<br />

Bash: Completion<br />

04 ohne „Doppel-Tab“<br />

Wie Sie in Tipp 1 erfahren<br />

haben, zeigt die Bash die<br />

Möglichkeiten zur Vervollständigung<br />

an, wenn Sie<br />

die Tabulatortaste ein<br />

zweites Mal betätigen. Falls<br />

Sie den zweiten Tastendruck<br />

einsparen möchten,<br />

können Sie mit einem Eintrag<br />

in der Konfigurationsdatei<br />

dafür sorgen, dass<br />

einmaliges Drücken von<br />

[Tab] reicht. Bearbeiten Sie<br />

dazu wie im vorigen Tipp<br />

gezeigt die Datei ~/​.bashrc in<br />

einem Texteditor und fügen<br />

Sie die folgende Zeile hinzu:<br />

bind "set show‐all‐if‐ambiguousU<br />

on"<br />

Nach dem Speichern lesen Sie<br />

die Datei wieder über source<br />

~/.bashrc neu ein oder starten<br />

eine neue Bash-Sitzung.<br />

Mutt: Viele Anhänge<br />

05 auf einmal speichern<br />

In der letzten Ausgabe der<br />

Shell-Tipps haben wir unter<br />

anderem gezeigt, wie Sie im<br />

Mailclient Mutt Attachments<br />

auswählen und weiterleiten. Dabei ging<br />

es auch um das so genannte Tagging, also<br />

die Mehrfachauswahl mit der Taste [T].<br />

Diesen Trick können Sie auch dazu verwenden,<br />

gleich mehrere Attachments auf<br />

einmal zu speichern. Erhalten Sie beispielsweise<br />

Post von einem netten Menschen,<br />

der zahlreiche Bilder angehängt<br />

hat, ohne diese vorher mit tar oder zip zu<br />

einem Archiv zusammenzufassen, müssten<br />

Sie diese alle von Hand ablegen: Dazu<br />

betrachten Sie die Anhänge mit der Taste<br />

[V], blättern mit der Pfeiltaste zum ersten<br />

Bild und drücken [S]. Danach bestätigen<br />

Sie den Dateinamen über [Eingabe]. Mutt<br />

wechselt automatisch zum nächsten Anhang,<br />

wo Sie wieder [S], [Eingabe] drücken<br />

usw.<br />

Schneller geht es, wenn Sie [V] drücken<br />

und alle Dateien zunächst mit [T] auswählen.<br />

So getaggte Anhänge erscheinen<br />

mit einem Sternchen am Zeilenanfang.<br />

Danach drücken Sie nicht etwa [S] zum<br />

Speichern, sondern weisen Mutt zunächst<br />

an, dass Sie alle getaggten Elemente meinen.<br />

Dazu verwenden Sie das Tag-Präfix;<br />

in der Voreinstellung ist das das Semikolon<br />

([Umschalt-,], also „;“). In der Status-<br />

Abb. 3: Hier sehen Sie eine Shell-Sitzung, die mit Tab-<br />

Completion Parameter und Paketnamen vervollständigt.<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Shell<br />

Tipps & Tricks<br />

zeile am unteren Rand erscheint<br />

nun der Hinweis<br />

Tag- (Abbildung 4). Drücken<br />

Sie nun [S], erscheint<br />

in der Statuszeile Speichern<br />

in Datei: und dahinter<br />

der Dateiname. Mit<br />

[Eingabe] landen dann<br />

nacheinander alle getaggten<br />

Attachments auf der<br />

Platte.<br />

Mutt: Makro fürs<br />

06 Taggen/Speichern<br />

Sie kennen das vielleicht<br />

von Officeprogrammen wie<br />

LibreOffice oder Microsoft<br />

Office: Eine Folge von Anweisungen<br />

können Sie als<br />

Makro speichern und dieses dann mit einem<br />

einzigen Kommando ausführen.<br />

Auch der Mailclient Mutt kennt Makros.<br />

Sie definieren diese in der Konfigurationsdatei<br />

des Programms, die Sie im eigenen<br />

Home-Verzeichnis als versteckte Datei<br />

~/​.muttrc finden. Um ein Makro zum automatischen<br />

Taggen und Speichern von<br />

Mail-Threads zu erzeugen, öffnen Sie die<br />

Datei in einem Texteditor Ihrer Wahl und<br />

fügen eine solche Zeile hinzu:<br />

macro index "s=Easy‐Listen"<br />

Das Makro ist schnell erklärt. Wenn Sie in<br />

der Indexansicht die Taste [F9] drücken,<br />

führt Mutt die folgende Befehlskette aus:<br />

Der Client taggt den Thread (Tastenkombination<br />

[Esc], [T]), über dem sich der<br />

Cursor befindet, ruft das im vorigen Tipp<br />

erwähnte Tag-Präfix auf (Semikolon) und<br />

speichert alles im Mailordner namens<br />

Easy-Listen.<br />

Abb. 4: Zuerst wählen Sie mit [T] die gewünschten Attachments<br />

aus, dann aktivieren Sie mit einem Semikolon das Tag-Präfix,<br />

und zum Schluss speichern Sie alle getaggten Anhänge.<br />

Vim: Besser navigieren<br />

07 im Texteditor<br />

Im Vim-Vorgänger vi war es nicht möglich,<br />

die Pfeil- und Bildlauftasten zum<br />

Blättern in den Dateien zu nutzen. Stattdessen<br />

nutzten Anwender dazu die Tasten<br />

[H] (links), [J] (runter), [K] (hoch)<br />

und [L] (rechts). Diese Kommandos<br />

versteht auch Vim; zusätzlich stehen Ihnen<br />

aber die Cursortasten zur Verfügung.<br />

Schneller geht’s allerdings mit einigen<br />

praktischen Sonderfunktionen. So<br />

bringt Sie der Shortcut [Umschalt-L]<br />

beispielsweise ans Ende des Bildschirms,<br />

[Umschalt-H] ganz nach oben<br />

und [Umschalt-M] in die Mitte. Der aktuell<br />

angezeigte Ausschnitt aus der Datei<br />

ändert sich dabei nicht (kein Blättern<br />

im Dokument), Sie verschieben lediglich<br />

den Cursor.<br />

Drei weitere Shortcuts erledigen etwas<br />

Ähnliches: Sie ändern aber nicht die<br />

Cursorpositition, sondern scrollen innerhalb<br />

des Textes: Drücken Sie [Z],<br />

[T], um die aktuelle Zeile (die den Cursor<br />

enthält) ans obere Ende des Terminalfensters<br />

zu bewegen. [Z], [B] springt<br />

in die andere Richtung und verschiebt<br />

die Zeile an den unteren Fensterrand.<br />

Um die Zeile mit dem Cursor mittig anzuordnen,<br />

drücken Sie [Z], [Z]. Gerade<br />

letztere Kombination ist oft hilfreich,<br />

wenn man einen Überblick braucht,<br />

was vor und nach der aktuellen Zeile in<br />

der Datei steht.<br />

Vim: Nachträglich als<br />

08 Administrator speichern<br />

Viele aktuelle Distributionen verzichten<br />

inzwischen darauf, ein Passwort<br />

für den Systemverwalter Root zu setzen<br />

und arbeiten stattdessen mit sudo<br />

[2]. Dieses Kommando stellen Sie immer<br />

vor einen Befehl, wenn Sie etwas<br />

mit administrativen Rechten bearbeiten<br />

möchten, und geben zur Authentisierung<br />

dann Ihr eigenes Kennwort ein.<br />

Haben Sie den Zusatzbefehl vergessen<br />

und öffnen im Vim eine systemweite<br />

Einrichtungsdatei, dann zeigt der Texteditor<br />

in der Statuszeile am unteren<br />

Rand eigentlich den Hinweis [Nur Lesen]<br />

oder [readonly] an. Wenn Sie den<br />

übersehen, die Datei trotzdem bearbeiten<br />

und dann speichern wollen, erscheint<br />

die Fehlermeldung E45: Die Option<br />

’readonly’ ist gesetzt (E45:<br />

’readonly’ option is set) – dann<br />

müssen Sie aber nicht von<br />

vorne anfangen oder die Änderungen<br />

in einer anderen Datei<br />

zwischenspeichern, Vim beenden<br />

und den Editor mit Root-<br />

Rechten neu starten.<br />

Stattdessen nutzen Sie die Möglichkeit,<br />

aus Vim heraus externe<br />

Programme aufzurufen. Das<br />

funktioniert grundsätzlich so,<br />

dass Sie mit [Esc] in den Befehlsmodus<br />

wechseln, einen<br />

Doppelpunkt eingeben und ein<br />

Ausrufezeichen vor das Shell-<br />

Kommando stellen. So führt der<br />

folgende Aufruf beispielsweise<br />

ein einfaches ls im aktuellen<br />

Verzeichnis aus, ohne dass Sie den<br />

Editor beenden müssen:<br />

:!ls<br />

Um das Feature für das oben beschriebene<br />

Szenario zu nutzen, geben Sie in Vim anstelle<br />

von :w dieses Kommando ein:<br />

:w !sudo tee %<br />

Der Editor reicht den Inhalt der Datei an<br />

den Befehl sudo tee auf der Shell weiter.<br />

Das Prozentzeichen repräsentiert den aktuellen<br />

Dateinamen. Nachdem Sie alles<br />

mit [Eingabe] abgeschickt haben, geben<br />

Sie auf Aufforderung das Passwort ein,<br />

und Sie haben die geöffnete Datei mit<br />

Root-Rechten überschrieben. (hge) n<br />

Infos<br />

[1] Shell-Tipps, unter anderem zu „PATH“:<br />

Heike Jurzik, Know-how für die<br />

Kommandozeile“, <strong>EasyLinux</strong> 01/​2012,<br />

S. 99 ff., http:// www. easylinux. de/ 2012/​<br />

01/ 099‐shell‐tipps/ (http:// ezlx. de/ e2g1)<br />

[2] Artikel zu sudo: Heike Jurzik,<br />

„Doppelgänger“, <strong>EasyLinux</strong> 11/​2004,<br />

S. 77 ff., http:// www. easylinux. de/ 2004/​<br />

11/ 077‐guru‐sudo/ (http:// ezlx. de/ e2g2)<br />

Glossar<br />

Thread: Ein Thread (engl. „Faden“,<br />

„Strang“) ist eine hierarchische Abfolge<br />

von Diskussionsbeiträgen. In Foren,<br />

Blogs, aber auch in Mailinglisten treffen<br />

Sie häufig auf diese Threads, in der jedes<br />

Posting Bezug auf das vorhergehende<br />

nimmt. Die Folge ist eine Art Baumstruktur,<br />

welche die meisten Mailprogramme<br />

unter Linux darstellen können.<br />

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105


Test<br />

OpenMandriva gegen Mageia<br />

OpenMandriva 2013 und Mageia 4 im Vergleich<br />

Wahl des Mandriva-<br />

Nachfolgers<br />

Thomas Drilling<br />

Nachdem Mandriva Linux über einige Jahre fast ganz von der Bildfläche verschwunden war,<br />

bewerben sich nun mit Mageia 4 und OpenMandriva Lx 2013 zwei interessante Linux-Distributionen<br />

um die Nachfolgerrolle. Mit grafischen Konfigurationswerkzeugen und traditionellem<br />

Fokus auf den Desktopeinsatz sprechen beide auch Einsteiger an.<br />

Die 1998 von Gaël Duval in Frankreich<br />

entwickelte, einsteigerfreundliche<br />

Linux-Distribution<br />

Mandrake war Anfang des Jahrtausends<br />

so populär, dass das im Fahrwasser des<br />

Erfolges gegründete Unternehmen<br />

MandrakeSoft im Sommer 2001 an der<br />

Börse notierte, allerdings bereits 2003<br />

zum ersten Mal zahlungsunfähig war.<br />

Umstrukturierungen und die Mithilfe der<br />

Gemeinschaft ermöglichten MandrakeSoft<br />

2004 den Fortbestand, und Mandrake Linux<br />

entwickelte sich sehr erfolgreich weiter.<br />

So war die Distribution bis 2005 neben<br />

Suse und Red Hat häufig unter den<br />

Top 3 zu finden.<br />

Nachdem sich Firma und Distribution<br />

aufgrund eines Markenrechtsstreits 2005<br />

in Mandriva bzw. Mandriva Linux umbenannt<br />

hatten, schloss sich Mandriva mit<br />

der brasilianischen Conectiva-Distribution<br />

zusammen. Im Herbst 2005 erschien<br />

Mandriva Linux 2006 als offizieller<br />

Mandrake-Nachfolger. Gleichzeitig fand<br />

Mandriva SA im russischen Unternehmen<br />

Rosalab einen Investor, der sich allerdings<br />

nach der Veröffentlichung von<br />

Mandriva Powerpack 2011 im Jahr 2012<br />

vor allem für die Vermarktung von Enterprise-Produkten<br />

wie Mandriva Business<br />

Server interessierte. Die eigentliche Distribution<br />

wurde ähnlich wie bei Red Hat/​<br />

Fedora, bzw. Suse/​OpenSuse 2012 in ein<br />

Gemeinschaftprojekt ausgelagert, das seit<br />

Ende 2013 unter dem Namen OpenMandriva<br />

Lx firmiert. Zu diesem Zeitpunkt<br />

hatte sich aber schon ein Großteil der unzufriedenen<br />

Mandriva-Community mit<br />

dem Gemeinschaftsprojekt Mageia Linux<br />

selbständig gemacht, das sich sehr erfolgreich<br />

entwickelt hat. Somit stehen Anhängern<br />

der französischen Distribution mit<br />

Mandrake-Wurzeln aktuell zwei potenzielle<br />

Nachfolger zur Verfügung.<br />

Login<br />

Mageia Linux [1] ist Ende 2010 als Abspaltung<br />

von Mandriva entstanden und<br />

erscheint einmal im Jahr. Die aktuelle<br />

Version Mageia 4 [2] vom Februar dieses<br />

Jahres enthält neben den Desktopumgebungen<br />

KDE 4.11.4 und Gnome 3.10.2.1<br />

erstmals auch Cinnamon und MATE, außerdem<br />

gibt es LXDE und Xfce. Wir empfehlen<br />

KDE und haben auch nur diese Variante<br />

ausführlich getestet. OpenMandriva<br />

unterstützt traditionell KDE, in der<br />

aktuellen Version aber auch Gnome. Außerdem<br />

steht die Distribution auf der<br />

Downloadseite [3] des Projektes als installierbare<br />

Live-DVD für 32- und 64-Bit-<br />

PCs mit 1,4 GByte Umfang oder als installierbare<br />

Live-CD für 32- und 64-Bit-PCs,<br />

wahlweise mit KDE oder Gnome, zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus gibt es eine klassische<br />

Installations-DVD mit 3,7 GByte<br />

Umfang, eine 1-GByte-Xfce-Variante sowie<br />

eine Netinstall-Version mit oder ohne<br />

unfreie Firmware.<br />

OpenMandriva 2013.0 [4] vom November<br />

letzten Jahres ist als 1,5 GByte großes<br />

DVD-Image auf der Projektseite erhältlich<br />

[5]. Sie finden beide Distributionen auf<br />

unserer Heft-DVD.<br />

©Galina Peshkova, 123RF<br />

106 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


OpenMandriva gegen Mageia<br />

Test<br />

Auf die Platte, fertig …<br />

Mageia zu installieren, ist nicht<br />

schwieriger als bei anderen modernen<br />

Linux-Distributionen. Lassen<br />

Sie sich nicht davon verunsichern,<br />

dass der Installer im letzten Schritt<br />

in der Übersicht der von Ihnen bis<br />

dahin getätigten (Vor-)Einstellungen<br />

bei jedem Punkt eine Schaltfläche<br />

Konfigurieren anbietet: Diese<br />

Möglichkeit versteht sich als Angebot<br />

an fortgeschrittene Nutzer, ihr<br />

System vor dem ersten Start individuell<br />

anzupassen. Das betrifft zum<br />

Beispiel die auf DHCP voreingestellte<br />

Netzwerkkonfiguration.<br />

Der ebenfalls auf dem Mandrake-<br />

Installer basierende Installationsassistent<br />

von OpenMandriva präsentiert<br />

sich in einem etwas moderneren Outfit<br />

und verlangt Ihnen weniger Eingaben ab,<br />

ist also geringfügig einsteigerfreundlicher.<br />

Anleitungen zur Installation beider Distributionen<br />

finden Sie ab Seite 32.<br />

Unter der Haube<br />

Bei Mageia bietet das Bootmenü nach einer<br />

frischen Installation (und der integrierten<br />

Paketaktualisierung) gleich drei Einträge<br />

Mageia 4 starten, desktop 3.12.8-2<br />

und desktop 3.12.13-2 zur Auswahl, wobei<br />

der erste in der Liste nach der eingestellten<br />

Wartezeit automatisch startet. Es gibt hier<br />

drei Auswahlmöglichkeiten, weil Mageia<br />

vom Installationdatenträger die Kernel-<br />

Version 3.12.8-2 installiert. Haben Sie<br />

während der Installation die automatische<br />

Systemaktualisierung gegen Ende des Setupassistenten<br />

aktiviert (was so vorgegeben<br />

ist), richtet der Installer zum Testzeitpunkt<br />

den neueren Kernel 3.12.13 ein. Der Bootmanager<br />

erkennt beide im Zuge seiner eigenen<br />

Installation und verpackt sie in die<br />

beiden unteren Booteinträge. Zusätzlich<br />

verknüpft Mageia den neueren Kernel<br />

3.12.13 mit dem Standardeintrag Mageia 4<br />

starten, so dass die Booteinträge 1 und 3<br />

identisch sind.<br />

Fortgeschrittene Anwender können mit<br />

[F3] individuelle Optionen an den zu startenden<br />

Kernel übergeben. Elementare Optionen<br />

wie Ohne ACPI starten können Sie<br />

über das grafische Menü auswählen. Nach<br />

dem ersten Druck von [F3] zeigt Grub darüber<br />

hinaus die bei jedem Kernel-Image<br />

voreingestellten Bootoptionen in der Zeile<br />

Bootoptionen am unteren Bildschirmrand<br />

an, die Sie hier bei Bedarf auch direkt ändern<br />

können, etwa zum Booten mit einer<br />

Abb. 1: Mageia installiert nur das klassische Startmenü,<br />

Sie können aber zu Kickoff umschalten.<br />

anderen als der voreingestellten Bildschirmauflösung<br />

(vga=788).<br />

Hier getätigte Einstellungen sind nicht<br />

dauerhaft. So starten Sie mit vga=794<br />

z. B. im Truecolor-Farbmodus mit<br />

1280 x 1024 Punkten. Die Grub-VGA-<br />

Modi betreffen nur den Bootvorgang –<br />

beim Start der grafischen Oberfläche stellt<br />

das System selbständig die optimale Bildschirmauflösung<br />

ein.<br />

Wir haben Mageia für diesen Test in einer<br />

virtuellen Maschine unter VirtualBox installiert.<br />

Der Mageia-Installer spielt dabei<br />

automatisch die VirtualBox-Gasterweiterungen<br />

ein, so dass KDE ohne weiteres<br />

Zutun OpenGL-Effekte in der virtuellen<br />

Maschine unterstützt.<br />

OpenMandriva 2013.0 verwendet Grub 2<br />

als Bootmanager. Hier übergeben Sie Parameter<br />

an den Kernel, indem Sie [E] drücken.<br />

OpenMandriva bietet nur den Installations-Kernel<br />

3.11.8 zum Booten an.<br />

Für ein Kernel-Update müssen Sie eine<br />

Software-Aktualisierung im laufenden<br />

System anstoßen.<br />

Mageia setzt beim Bootmanager derzeit<br />

noch auf Grub 0.97. Fortgeschrittene Anwender<br />

können aber jederzeit zu Grub 2<br />

wechseln, der Vorteile bei der weitgehend<br />

automatischen Konfiguration bietet und<br />

das Booten von einem Logical Volume<br />

(LVM) erlaubt.<br />

Wer OpenMandriva in einer VM unter<br />

VirtualBox installiert, dem werden (anders<br />

als bei Mageia) die Gastsystemtreiber<br />

fehlen. Dafür bietet OpenMandriva einen<br />

hübscheren Anmeldedialog.<br />

Oberflächlich<br />

Mageia präsentiert nach dem Login einen<br />

mehr oder weniger klassischen KDE-4-<br />

Desktop. Dass Mageia unten links ein<br />

KDE-3-artiges, aufklappendes Startmenü<br />

einrichtet (Abbildung 1)<br />

und auf das modernere Kickoff-<br />

Menü verzichtet, darf als Zugeständnis<br />

an Windows-Umsteiger<br />

gewertet werden, ebenso wie das<br />

Windows-konforme Doppelklickverhalten.<br />

Haben Sie schon Erfahrungen<br />

mit KDE und bevorzugen<br />

gängige KDE-4-Standards, können<br />

Sie jederzeit zum Kickoff-Startmenü<br />

wechseln und das Doppelklickverhalten<br />

auf einfache Klicks<br />

umstellen. Das klassische, an Windows<br />

angelehnte KDE-Startmenü<br />

bietet den Vorteil, dass Sie hierarchisch<br />

durch die installierten Anwendungen<br />

navigieren können,<br />

während bei Kickoff immer nur die aktuelle<br />

Menüebene sichtbar ist. Dafür ist<br />

Kickoff hübscher, beherrscht Transparenzeffekte<br />

und bietet eine praktische<br />

Suchfunktion am oberen Rand (siehe Artikel<br />

ab Seite 44). Sie können zu Kickoff<br />

wechseln, indem Sie mit [Alt-D], [L] die<br />

Miniprogramme entsperren und dann<br />

nach einem Rechtsklick auf das Startmenü<br />

den Eintrag Zum Kickoff-Anwendungsstarter-Stil<br />

wechseln wählen.<br />

Windows-Umsteiger werden das voreingestellte<br />

Doppelklickverhalten in KDE begrüßen.<br />

Möchten Sie lieber das klassische,<br />

überwiegend durch <strong>Einfach</strong>klicks<br />

steuerbare KDE-Verhalten, starten Sie in<br />

den KDE-Systemeinstellungen im Bereich<br />

Hardware das Modul Eingabegeräte, klicken<br />

dann auf den Abschnitt Maus und<br />

aktivieren auf dem Reiter Allgemein die<br />

Option <strong>Einfach</strong>er Klick zum Öffnen von<br />

Dateien/​Ordnern. Bei OpenMandriva ist<br />

das Doppelklickverhalten ebenfalls Windows-artig<br />

eingestellt. Das Umstellen<br />

funktioniert wie bei Mageia.<br />

Alles rosa bei OpenMandriva<br />

Einsteiger könnten bei OpenMandriva<br />

über das Rosa-Panel stolpern, das auf Elementen<br />

und Bibliotheken von Cairo-Dock<br />

basiert, und bei der Suche nach den KDE-<br />

Einstellungen das normale Menü vermissen.<br />

Die Systemeinstellungen sind bei<br />

OpenMandriva mit einem Icon auf dem<br />

Dock verknüpft. Es heißt Die Arbeitsumgebung<br />

konfigurieren und ist von rechts<br />

gesehen das erste neben dem Systemabschnitt<br />

der Kontrollleiste.<br />

Neben den Mandriva-eigenen Konfigurationswerkzeugen<br />

und dem Rosa-Panel integriert<br />

OpenMandriva weitere Elemente<br />

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02/2014<br />

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107


Test<br />

OpenMandriva gegen Mageia<br />

Abb. 2: Der Rosa-Launcher von OpenMandriva arbeitet ohne Menühierarchie.<br />

und Applikationen aus dem Umfeld der<br />

kommerziellen Rosa-Distribution, darunter<br />

den Rosa-Launcher (Abbildung 2), einen<br />

mit dem Dash von Ubuntus Unity<br />

vergleichbaren Programmstarter, die<br />

Rosa-Icons, das professionell wirkende<br />

Rosa-Elementary-Theme und den Rosa-<br />

Media-Player (ROMP).<br />

Klicken Sie z. B. ganz links anstelle des<br />

sonst hier residierenden KDE-Menüs auf<br />

den Launcher, sehen Sie die drei Reiter<br />

Willkommen, Anwendungen und Time-<br />

Frame, die Sie über Tabs am unteren Bildschirmrand<br />

erreichen.<br />

l Auf dem Tab Willkommen haben Sie<br />

Zugriff auf Orte und Favoriten,<br />

l der Tab Anwendungen zeigt die installierten<br />

Anwendungen an,<br />

l und TimeFrame bietet eine Schnittstelle<br />

zur semantischen Desktopsuchmaschine<br />

in KDE 4.<br />

Im Vergleich zum klassischen Startmenü<br />

oder Kickoff können Sie im Reiter Anwendungen<br />

nicht hierarchisch navigieren oder<br />

Anwendungen nach Themen gruppieren;<br />

dafür gibt es wie bei Unity ein Filterfeld.<br />

Dieses ersetzt allerdings nicht eine leistungsfähige<br />

Suchfunktion. Suchen Sie z. B.<br />

das systemweite Kontrollzentrum, hilft das<br />

Eingeben von Kontrollzentrum nicht weiter,<br />

weil OpenMandriva dafür im Launcher<br />

und auf dem Desktop den Namen Den<br />

Computer konfigurieren verwendet, ebenso<br />

wie die KDE-Systemeinstellungen Die Arbeitsumgebung<br />

konfigurieren heißen. Haben<br />

Sie das Kontrollzentrum gefunden,<br />

können Sie die Rosa-Tools im Bereich Software<br />

verwalten unter Installieren & Entfernen<br />

von Software auch deinstallieren.<br />

Kontrollzentren<br />

Eine Besonderheit aller von Mandrake Linux<br />

abstammenden Distributionen sind<br />

die eigenen Konfigurationswerkzeuge.<br />

Dazu gehören das Software-Installationswerkzeug<br />

Rpmdrake, der Partitionierer<br />

DiskDrake, die Benutzerverwaltung<br />

UserDrake und die DrakeXservices. Eine<br />

vollständige Aufstellung erhalten Sie,<br />

wenn Sie in der Paketverwaltung nach<br />

drake suchen oder über ältere Mandriva-<br />

Wiki-Einträge [6]. Bei Mageia und Open-<br />

Mandriva sind die meisten davon in das<br />

Mageia-/​OpenMandriva-Kontrollzentrum<br />

integriert, das Sie im KDE-Menü unter<br />

Werkzeuge / Systemwerkzeuge / Mageia-<br />

Kontrollzentrum finden. Einzig das Netzwerkzentrum<br />

(Netzwerkcenter) steht als<br />

eigenständiges GUI zur Verfügung, bei Mageia<br />

unter Werkzeuge / Systemwerkzeuge,<br />

unter OpenMandriva im Launcher. Die<br />

Funktionalität der Kontrollzentren von<br />

Mageia und OpenMandriva ist in großen<br />

Teilen gleich (Abbildung 3).<br />

Die Mandrake-Konfigurationswerkzeuge<br />

haben eine lange Tradition, sind bei einer<br />

zeitgemäßen Distribution aber für Einsteiger<br />

nur bedingt nützlich. Warum das so<br />

ist, soll folgendes Beispiel demonstrieren:<br />

Klicken Sie z. B. im Mageia-Kontrollzentrum<br />

in der Rubrik Hardware auf Konfigurieren<br />

der 3D Desktop Effekte, suggeriert<br />

das Kontrollzentrum, dass keine 3-D-Effekte<br />

installiert sind, und bietet an, Compiz<br />

Fusion zu aktivieren. Das ist aber kontraproduktiv,<br />

weil der KDE-Fenstermanager<br />

KWin von Haus aus 3-D-Effekte unterstützt,<br />

die dank der guten Hardwareerkennung<br />

von Mageia (sogar in einer virtuellen<br />

Maschine) standardmäßig aktiviert sind.<br />

Davon können Sie sich mit einem Blick in<br />

die KDE-Systemeinstellungen bei Arbeitsflächeneffekte<br />

leicht überzeugen.<br />

Abb. 3: Über das OpenMandriva-Kontrollzentrum können Sie Ihre Installation komfortabel<br />

konfigurieren. Bei Mageia sieht es ähnlich aus.<br />

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OpenMandriva gegen Mageia<br />

Test<br />

Abb. 4: OpenMandriva nutzt KDEs NetworkManager für die Netzwerkkonfiguration.<br />

Dass es mit den KDE-Systemeinstellungen<br />

und dem Mageia-Kontrollzentrum zwei<br />

Anlaufstellen für Konfigurationsmaßnahmen<br />

gibt, die sich teilweise überschneiden,<br />

ist für Einsteiger gewöhnungsbedürftig.<br />

Mageia und OpenMandriva sind zudem<br />

nach der Grundinstallation so gut<br />

vorkonfiguriert, dass Sie hier nichts mehr<br />

tun müssen. In seltenen Fällen kann es<br />

nützlich sein, im Mageia-Kontrollzentrum<br />

unter Hardware / Grafischen Server einrichten<br />

die X-Server-Konfiguration zu<br />

überprüfen oder zu ändern.<br />

Ebenfalls für Einsteiger nicht ganz einsichtig<br />

ist, dass sich z. B. auch Drucker<br />

und Scanner im Mageia- oder OpenMandriva-Kontrollzentrum<br />

einrichten lassen,<br />

was aber auch über die KDE-Systemeinstellungen<br />

gelingt. Da Mageia nicht nur<br />

KDE, sondern auch andere Desktops unterstützt,<br />

sind die Mandrake-Config-Tools<br />

aber ab und zu ganz nützlich, etwa beim<br />

Einsatz von Xfce oder LXDE.<br />

Netzwerkkonfiguration<br />

Auch bei der Netzwerkkonfiguration geht<br />

Mageia eigene Wege und verzichtet unter<br />

KDE auf den Einsatz des NetworkManagers<br />

zugunsten eines eigenen Werkzeugs<br />

Werkzeuge / Systemwerkzeuge / Netzwerkzentrum.<br />

Da das beim Installieren erkannte<br />

Netzwerkinterface automatisch<br />

mit DHCP konfiguriert wird, müssen Sie<br />

hier nicht aktiv werden.<br />

Wundern Sie sich über die Namen der<br />

Netzwerk-Interfaces? Mageia benutzt Systemd<br />

208 zum Benennen der Schnittstellen.<br />

So hieß die virtuelle Ethernet-Schnittstelle<br />

in unserer VirtualBox-VM enp0s3.<br />

Möchten Sie die IP-Adressvergabe auf manuell<br />

umstellen, klicken Sie auf den kleinen<br />

Pfeil links vom identifizierten Gerät.<br />

Dann klappen die benötigten Schaltflächen<br />

Überwachen, Konfigurieren und Verbindung<br />

trennen auf. Für KDE-Nutzer ist es<br />

aber einfacher, das Mageia-Netzwerkcenter<br />

über das zugehörige KDE-Applet in der<br />

Kontrollleiste zu steuern; Sie erkennen es<br />

an der kleinen Weltkugel. Ein Rechtsklick<br />

öffnet das Kontextmenü, das unter anderem<br />

den Menüeintrag Netzwerk konfigurieren<br />

enthält. Damit können Sie komfortabel<br />

auch andere Netzwerkgeräte, wie Kabeloder<br />

DSL-Modems, ISDN-Karten oder Satellitenverbindungen<br />

einrichten.<br />

OpenMandriva bringt zwar ebenfalls das<br />

Netzwerkcenter zum Konfigurieren von<br />

Netzwerkgeräten mit, gibt sich bei der<br />

Steuerung im laufenden Betrieb aber traditionell<br />

und vertraut auf den KDE-NetworkManager<br />

(Abbildung 4).<br />

Ausführliche Informationen und Hilfestellungen<br />

liefert die umfangreiche Mageia-<br />

Dokumentation, die beim erstmaligen<br />

Klick auf Hilfe in einer beliebigen Mageia-<br />

Anwendung automatisch nachinstalliert<br />

wird. Auch die auf dem Desktop liegende<br />

Infoseite Werkzeuge / Mageia Welcome<br />

liefert nützliche Verweise auf weitere Informationsquellen.<br />

Die Welcome-Seite ist<br />

übrigens neu in Mageia 4 (Abbildung 5).<br />

OpenMandriva begnügt sich im Wesentlichen<br />

mit der KDE-Onlinehilfe.<br />

Paketverwaltung<br />

Eigene Wege gehen Mageia und Open-<br />

Mandriva auch bei der Paketverwaltung.<br />

Als Red-Hat-Abkömmlinge verwenden<br />

beide zwar das RPM-Paketformat, auf<br />

Abb. 5: Mageia stellt Einsteigern viele nützliche Hilfen zur Verfügung.<br />

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109


Test<br />

OpenMandriva gegen Mageia<br />

Abb. 6: Mit Rpmdrake (links die OpenMandriva-Version, rechts Mageia) verwalten Sie die Softwarepakete.<br />

Frontendseite stehen Ihnen aber wahlweise<br />

eine komfortable GUI-Anwendung<br />

Software verwalten im Kontrollzentrum<br />

oder das sehr leistungsfähige Kommandozeilentool<br />

urpmi zur Verfügung. Software<br />

verwalten im Kontrollzentrum ist ein alter<br />

Bekannter aus der Mandrake-Linux-Zeit<br />

und hört intern auf den Namen Rpmdrake<br />

(Abbildung 6).<br />

urpmi bietet denselben Funktionsumfang<br />

wie OpenSuses zypper oder die APT-Tools<br />

von Ubuntu und hat eine einfache und<br />

einprägsame Syntax [7], mit der es sich<br />

auch für Einsteiger eignet, welche die Shell<br />

nicht scheuen. Statt Rpmdrake können Sie<br />

auch einen anderen Ihnen vertrauten Paketmanager<br />

installieren. Haben Sie bereits<br />

Erfahrungen mit KDE, verwenden Sie z. B.<br />

die KDE-Paketverwaltung Apper.<br />

Die Paketquellen sind in der Datei /etc/<br />

​urpmi/​urpmi.cfg hinterlegt, lassen sich aber<br />

aber auch mit Rpmdrake komfortabel bearbeiten.<br />

Rufen Sie dazu den Menüpunkt Optionen<br />

/ Paketquellen-Manager auf. Nach<br />

der Grundinstallation von Mageia sind neben<br />

der CD/​DVD verschiedene Standardpaketquellen<br />

aktiviert, nicht aber das Tainted-<br />

Repository, das lizenzrechtlich problematische<br />

Software enthält.<br />

Bei OpenMandriva ist die Paketquellenliste<br />

zunächst leer. Erst beim ersten Aufruf<br />

der Paketquellenverwaltung (wahlweise<br />

über den Menüpunkt Optionen /<br />

Paketquellen-Manager in Rpmdrake oder<br />

im Bereich Software verwalten mit dem<br />

Menüpunkt Paketquellen für Installation<br />

und Aktualisierungen einrichten) bietet<br />

OpenMandriva im Modul Medien konfigurieren<br />

nach einem Klick auf Hinzufügen<br />

an, die zugehörige Liste von Spiegelservern<br />

von der OpenMandriva-Webseite zu<br />

holen. Mageia kann das schon im Zuge<br />

der Basisinstallation erledigen.<br />

OpenMandriva verwaltet eigene Paketquellen,<br />

deren Namen sich mit den Bezeichnungen<br />

main, contrib, non-free, restricted<br />

usw. an den unter Debian und<br />

Ubuntu gebräuchlichen Namen orientieren<br />

und mit Ausnahme von restricted32<br />

auch alle aktiviert sind.<br />

Multimedia, Flash & Co.<br />

Dass der unter Mageia standardmäßig installierte<br />

Firefox 24.3 Flash-Filme und<br />

YouTube-Videos abspielt, liegt daran,<br />

dass die Plug-ins DivX Web Player, Iced-<br />

Tea, QuickTime, VLC Multimedia und<br />

Windows Media Player installiert sind<br />

(Abbildung 7).<br />

Das ältere OpenMandriva 2013.0 installiert<br />

Firefox 25.0.1 und spielt ebenfalls<br />

von Haus aus Flash-Inhalte ab, verwendet<br />

aber statt IcedTea die RealPlayer-9- und<br />

Rosa-Media-Player-Plug-ins. Zum Abspielen<br />

zum Video-DVDs mit einem der unter<br />

Mageia standardmäßig installierten Videoplayer<br />

Totem oder Dragon Player<br />

könnten Sie das Tainted-Repository aktivieren,<br />

dann über Datei / Medien aktualisieren<br />

die Paketliste neu laden und dann<br />

die Bibliothek lib64dvdcss2 installieren.<br />

Das ist allerdings in Deutschland (Stichwort<br />

Privatkopie) nicht erlaubt und<br />

wurde von uns schon häufiger besprochen<br />

[8, 9]. Ein legaler Weg, das Problem<br />

zu umgehen, besteht darin, den Oneplay<br />

DVD Player [10] (bis 2013 als Fluendo<br />

DVD Player bekannt) zu erwerben.<br />

Möchten Sie Videos mit Kaffeine abspielen,<br />

können Sie den KDE-Videoplayer mit<br />

Rpmdrake nachinstallieren. Setzen Sie<br />

dazu die Filterliste für die Paketgruppen<br />

oben links auf Alle, ebenso wie den Filter<br />

rechts daneben, mit dem Sie festlegen können,<br />

ob sich Suchanfragen auf installierte,<br />

nicht installierte oder alle Pakete beziehen.<br />

Geben Sie dann im Suchfeld Kaffeine ein<br />

und drücken Sie die Eingabetaste. Markieren<br />

Sie das Paket kaffeine mit einem Häkchen.<br />

Es taucht zweimal auf: Wählen Sie<br />

dasjenige, das zu ihrer Architektur passt,<br />

z. B. x86_64 für die 64-Bit-Version, und<br />

klicken Sie dann auf Anwenden.<br />

Bei OpenMandriva sind Videoformate mit<br />

VLC oder dem Rosa-Media-Player verknüpft.<br />

Beide werden Ihnen von der auch<br />

auf dem Rosa-Panel vorhandenen KDE-<br />

Geräteüberwachung im Systemabschnitt<br />

zur Auswahl angeboten. Im Unterschied<br />

zu Mageia müssen OpenMandriva-Nutzer<br />

zum Installieren der Bibliothek lib-<br />

64dvdcss2 oder anderer nicht-freier Software<br />

keine weiteren Repositorys nachträglich<br />

aktivieren. MP3-Dateien spielt<br />

Mageia automatisch mit dem Multimediaplayer<br />

Amarok ab, den Sie im KDE-Menü<br />

unter Unterhaltungsmedien finden. Möchten<br />

Sie für Multimediadateien lieber VLC<br />

verwenden, der sämtliche benötigten<br />

Codecs selbst mitbringt, installieren Sie<br />

VLC über Rpmdrake. OpenMandriva verwendet<br />

zum Abspielen von MP3-Dateien<br />

den Rosa-Media-Player.<br />

Mageia und OpenMandriva im Alltag<br />

Mageia und OpenMandriva haben sich im<br />

Laufe des Tests als stabile Allround-Dis-<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


OpenMandriva gegen Mageia<br />

Test<br />

tributionen ohne nennenswerte Schwächen<br />

erwiesen. Mit der sehr umfangreichen<br />

standardmäßig installierten Software<br />

und den eigenen Konfigurationswerkzeugen<br />

bewegt sich Mageia auf einem<br />

ähnlichen Level wie OpenSuse, woran<br />

aber auch der ausgereifte KDE-Desktop<br />

in der aktuellen Version 4.11.4 seinen<br />

Anteil hat. Die übrige Ausstattung von<br />

Mageia liegt ebenfalls auf recht aktuellem<br />

Niveau. Mit Dragon Player, MPlayer, Totem<br />

und Xine installiert Mageia gleich<br />

vier Videoplayer. Als Audioplayer dient<br />

Amarok. Sogar der Audio-Editor Audacity<br />

gehört zur Standardkonfiguration.<br />

OpenMandriva installiert die KDE-Version<br />

4.11.2, die es mit den erwähnten Rosa-<br />

Tools verfeinert. Als Videoabspieler kommen<br />

neben MPlayer noch VLC und der<br />

Rosa-Media-Player zum Einsatz.<br />

Zum Brennen von DVDs steht auf beiden<br />

Systemen K3b zur Verfügung. Für den Büroalltag<br />

installiert Mageia LibreOffice<br />

4.1.5.32, OpenMandriva dagegen die Version<br />

4.1.3.2. Für den Kontakt zur Außenwelt<br />

stehen Ihnen in Mageia Kopete, der<br />

IRC-Client Konversation und Telepathy<br />

zur Verfügung. Als Voice-over-IP-Client<br />

können Sie Ekiga verwenden, und als E-<br />

Mail-Programm ist KMail vorgesehen.<br />

OpenMandriva ist mit KVIrc als Chatprogramm<br />

und Kopete nicht schlechter ausgestattet<br />

und setzt für E-Mails ebenfalls auf<br />

das KDE-Mailprogramm. Wer die Mageia-<br />

Konfigurationswerkzeuge von älteren Versionen<br />

kennt wird zudem feststellen, dass<br />

die Entwickler das allen Mageia-Tools zugrunde<br />

liegende GTK+-Toolkit von Version<br />

2 auf 3 aktualisiert haben.<br />

Quantitativ installiert Mageia mehr Anwendungen,<br />

die DVD ist auch fast doppelt so<br />

gut gefüllt. Eine Rolle für die Alltag spielt<br />

das aber kaum, weil Sie jede benötigte Anwendung<br />

bei Bedarf über die Paketverwaltung<br />

nachziehen können. Beide Distributionen<br />

umgarnen Einsteiger mit eigenen grafischen<br />

Konfigurationswerkzeugen mit gemeinsamen<br />

Wurzeln, deren historische Bedeutung<br />

aber größer ist als der praktische<br />

Nutzwert. Ein gutes Argument für die eigenen<br />

Konfigurationswerkzeuge ist die komfortable<br />

Paketverwaltung Rpmdrake.<br />

Eine Beurteilung der Einsteigerfreundlichkeit<br />

sieht differenzierter aus. Auch hier ist<br />

man zunächst geneigt, OpenMandriva mit<br />

seinen schicken Rosa-Themes, dem stylischen<br />

an OS X angelehnten Rosa-Panel und<br />

dem von Unity abgeschauten Rosa-Launcher<br />

für das einsteigerfreundlichere System<br />

zu halten. Das gilt auch für die ohne weiteres<br />

Zutun gegebene Multimediatauglichkeit.<br />

Wer lediglich eine einfach zu bedienende<br />

Windows-Alternative sucht und sich für<br />

das darunter liegende Linux nicht weiter interessiert,<br />

wird mit dem OpenMandriva-<br />

Desktop auch warm.<br />

Möchten Sie lieber einen Standard-KDE-<br />

Desktop nutzen (was unter anderem den<br />

Vorteil hat, dass Sie vorhandenes Knowhow<br />

von Kubuntu oder OpenSuse <strong>besser</strong><br />

einsetzen können), sollten Sie zu Mageia<br />

greifen: Hier begeistern viele Details,<br />

etwa das automatische Installieren passender<br />

3-D-Treiber beim Betrieb in einer<br />

virtuellen Maschine. Nachlässigkeiten in<br />

der deutschsprachigen Lokalisierung, die<br />

bei OpenMandriva hier und da zu beobachten<br />

sind, gibt es bei Mageia nicht.<br />

Einziges Manko bei Mageia ist die geringfügig<br />

aufwendigere Installation, die nicht<br />

ganz die Einsteigerfreundlichkeit von<br />

OpenMandriva oder gar OpenSuse erreicht.<br />

(hge)<br />

n<br />

Infos<br />

[1] Mageia-Projektseite: http:// www. mageia.​<br />

org/ (http:// ezlx. de/ e2q1)<br />

[2] Mageia 4 Release Notes: https:// wiki.​<br />

mageia. org/ en/ Mageia_4_Release_Notes<br />

(http:// ezlx. de/ e2q2)<br />

[3] Download Mageia 4:<br />

https:// www. mageia. org/ de/ downloads/<br />

(http:// ezlx. de/ e2q3)<br />

[4] OpenMandriva Lx: http:// openmandriva.​<br />

org/ (http:// ezlx. de/ e2q4)<br />

[5] Download OpenMandriva Lx:<br />

http:// openmandriva. org/ en/ download_<br />

lx (http:// ezlx. de/ e2q5)<br />

[6] Drake-Tools: http:// wiki. mandriva. com/​<br />

en/ Mandriva_Linux_2007_tools_UI_<br />

Review (http:// ezlx. de/ e2q6)<br />

[7] Syntax zu „urpmi“: https:// wiki. mageia.​<br />

org/ de/ URPMI (http:// ezlx. de/ e2q7)<br />

[8] Artikel zu DVDx: Thomas Drilling, „Im<br />

Schnelldurchgang“, LinuxUser 02/​2012,<br />

S. 52 ff., http:// linux‐community. de/​<br />

25063 (http:// ezlx. de/ e2q8)<br />

[9] Grundlagenartikel zu Video-DVDs/​MP3:<br />

Hans-Georg Eßer, „DVD und MP3 – nein<br />

danke?“, <strong>EasyLinux</strong> 09/​2004, S. 64 ff.,<br />

http:// www. easylinux. de/ 2004/ 09/​<br />

064‐basics/ (http:// ezlx. de/ e2q9)<br />

[10] Fluendo-Player: http:// eu. fluendo. com/<br />

(http:// ezlx. de/ e2q10)<br />

Software auf DVD: Mageia 4,<br />

OpenMandriva 2013.0<br />

Fazit<br />

Auf den ersten Blick wirken Mageia und<br />

OpenMandriva weitgehend ähnlich,<br />

doch auf den zweiten Blick offenbaren<br />

sich erhebliche Unterschiede. Stabil, benutzerfreundlich<br />

und alltagstauglich sind<br />

beide, was auch daran liegt, dass hinter<br />

beiden Distributionen eine erfahrene<br />

Entwicklergemeinde steht, denen die bewährte<br />

Mandriva-Distribution als Ausgangsbasis<br />

diente.<br />

Bei beiden steht der Desktopeinsatz im<br />

Vordergrund. Zieht man die Aktualität der<br />

mitgelieferten Pakete als Vergleichskriterium<br />

heran, könnte man OpenMandriva<br />

im Großen und Ganzen für das aktuellere<br />

System halten, was aber nicht grundsätzlich<br />

stimmt. Oft variieren die jeweils installierten<br />

Programmversionen in Nuancen.<br />

Abb. 7: Dank vorinstallierter Plug-ins spielen beide Distributionen Flash im Browser ab.<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

111


Test<br />

Spiel: Bit.Trip Runner<br />

©Gaijin Games<br />

Geschicklichkeitsspiele Bit.Trip Runner 1 und 2<br />

Er läuft und läuft …<br />

Tim Schürmann<br />

Im kleinen Geschicklichkeitsspiel von Gaijin Games muss man lediglich zur rechten Zeit<br />

die richtige Taste drücken. Dieses eigentlich extrem simple Prinzip faszinierte derart viele<br />

Spieler, dass die Entwickler noch einen umfangreicheren zweiten Teil veröffentlichten.<br />

In Bit.Trip Runner [1] läuft ein kleines<br />

Strichmännchen namens Commander<br />

Video pausenlos nach rechts. Sobald<br />

ein Hindernis auftaucht, lässt der Spieler<br />

es per Tastendruck ausweichen (Abbildung<br />

1). Abhängig vom Hindernis ist<br />

dazu ein ganz bestimmtes Manöver notwendig.<br />

So muss der Held über einen Abgrund<br />

springen, Barrikaden eintreten oder<br />

unter fliegenden Minen durchschlittern.<br />

Sobald er mit einem Hindernis kollidiert,<br />

setzt ihn das Spiel an den Levelanfang zurück.<br />

Hat es Commander Video hingegen<br />

ins Ziel geschafft, geht es in einem neuen<br />

Level mit fieser angeordneten Treppen,<br />

Plattformen und Monstern weiter.<br />

Sammelwut<br />

Für jeden eingesammelten Goldbarren erhält<br />

der Spieler Punkte. Die liegen jedoch<br />

nicht immer direkt auf dem Laufweg,<br />

sondern verlangen häufig ein gefährliches<br />

Manöver. Wenn Commander Video es<br />

schafft, sich alle Goldbarren zu schnappen,<br />

darf der Spieler in einem Bonuslevel<br />

seinen Punktestand weiter erhöhen (Abbildung<br />

2). Des Weiteren schweben in jedem<br />

Level noch insgesamt vier Multiplikatoren<br />

in Form von dicken rötlichen<br />

Kreuzen. Sobald sich der Held eines von<br />

ihnen greift, steigt das eigene Punktekonto<br />

noch schneller in die Höhe.<br />

Während der Held durch die Landschaft<br />

joggt, passt das Spiel die Musik dynamisch<br />

an das Geschehen an. Jede Aktion des<br />

Spielers quittiert Bit.Trip Runner zudem<br />

mit einem Ton. Es wirkt daher so, als<br />

würde der Spieler die Musik direkt beeinflussen.<br />

Insgesamt gilt es 33 Levels in drei<br />

verschiedenen Welten zu meistern. Am<br />

Ende jeder Welt wartet ein außergewöhnlich<br />

großer Gegner, dessen Angriffen Commander<br />

Video gezielt ausweichen muss.<br />

Nachschub<br />

Bit.Trip Runner war so erfolgreich, dass<br />

Gaijin Games einen zweiten Teil herausbrachte.<br />

Offiziell trägt das Sequel den<br />

Bandwurmtitel „Bit.Trip Presents Runner<br />

2: Future Legend of Rhythm Alien“.<br />

Selbst die Entwickler kürzen ihn jedoch<br />

schlicht mit Runner 2 ab [2].<br />

Während der erste Teil in einer interessanten<br />

Klötzchenoptik daherkommt, präsentiert<br />

sich Runner 2 mit schicker 3-D-<br />

Comicgrafik (Abbildung 3). Darüber hinaus<br />

gibt es erstmals auch eine kleine Hintergrundgeschichte:<br />

Zusammen mit seinen<br />

Superheldenkollegen ist Commander<br />

Video gerade auf dem Weg in die Hyper-<br />

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Spiel: Bit.Trip Runner<br />

Test<br />

sphäre, als der fiese Timbletot auftaucht.<br />

Der schleudert Commander Video mit einem<br />

merkwürdigen Strahl in eine fremde<br />

Welt. Um zu entkommen, muss das<br />

Strichmännchen wieder einmal das<br />

Schweißband hervorholen.<br />

Anders als im ersten Teil gibt es in jedem<br />

Level einen so genannten Checkpoint<br />

(Abbildung 4). Sobald Commander Video<br />

diesen durchläuft, merkt sich das<br />

Spiel den aktuellen Punktestand. Sollte<br />

der Held anschließend mit einem Hindernis<br />

kollidieren, setzt ihn das Spiel an den<br />

Checkpoint zurück und stellt den alten<br />

Punktestand wieder her. So muss man<br />

nicht wieder komplett von vorne beginnen,<br />

wenn man kurz vor dem Ziel einen<br />

Fehler macht. Darüber hinaus verteilt das<br />

Spiel auch Punkte für verschiedene Aktionen,<br />

etwa wenn der Held einen Gegner<br />

erfolgreich überspringt.<br />

Runner 2 bietet insgesamt fünf Welten<br />

mit jeweils 14 regulären und fünf Bonuslevels.<br />

Des Weiteren kann sich der Spieler<br />

zahlreichen speziellen Herausforderungen<br />

stellen. So muss man etwa eine bestimmte<br />

Anzahl Gegner überspringen,<br />

versteckte Schlüssel finden oder mehrere<br />

Minuten lang am Stück tanzen. Letzteres<br />

hat Commander Video im zweiten Teil<br />

dazugelernt: Sofern gerade kein Hindernis<br />

wartet, legt er auf Tastendruck eine heiße<br />

Sohle aufs Parkett. Das sieht nicht nur urkomisch<br />

aus, es bringt auch Punkte ein.<br />

Allerdings kann der Held in dieser Zeit<br />

keine andere Aktion ausführen.<br />

Für jede gelöste Herausforderung belohnt<br />

Runner 2 den Spieler – beispielsweise mit<br />

einem Kostüm für den Helden. Der läuft<br />

dann etwa wie in Abbildung 3 mit Kopfhörern<br />

oder in einem Tutu durch die Levels.<br />

Auch an vielen anderen Stellen beweist<br />

Runner 2 Humor: So präsentiert das<br />

Spiel bei jedem Start Werbung für ein total<br />

abgedrehtes Produkt.<br />

Abb. 1: Die Grafik von Bit.Trip Runner wirkt in Bewegung weniger karg und klotzig. Hier<br />

muss der Held nur über die Schutthaufen springen.<br />

Abb. 2: Die Bonuslevels erinnern optisch an das Videospiel Pitfall! aus dem Jahr 1982.<br />

Abb. 3: In Runner 2 gibt es für das Überspringen des stacheligen Monsters 1 000 Punkte.<br />

Startblock<br />

Beide Runner-Teile vertreiben gleich<br />

mehrere Onlineshops. Kopierschutzfrei<br />

erhält man die Spiele bei Desura [3, 4]<br />

und im Humble Store [5]. Wer sie im<br />

Humble Store erwirbt, spendet gleichzeitig<br />

10 Prozent des Kaufpreises an mehrere<br />

gemeinnützige Organisationen. In jedem<br />

Fall kostet Bit.Trip Runner knapp 7,50<br />

Euro, der Nachfolger 11 Euro.<br />

Nach dem Kauf laden Sie sich die 64-Bit-<br />

Fassung für Linux herunter. Die korrekte<br />

Datei trägt ein amd64 im Namen, ihre Endung<br />

lautet .tar.gz. Unter Kubuntu müssen<br />

Sie anschließend noch über Ihren Paketmanager<br />

ein Paket nachinstallieren.<br />

Dazu rufen Sie im Startmenü Anwendungen<br />

/ System / Paketverwaltung auf, tippen<br />

in das lange Eingabefeld den Suchbe-<br />

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113


Test<br />

Spiel: Bit.Trip Runner<br />

Abb. 4: Runner 2 zeigt in allen drei Welten eine ganz eigene Optik. Hier sehen Sie einen<br />

Checkpoint in der Karibik, an dem das Spiel den aktuellen Punktestand speichert.<br />

griff libsdl1.2debian ein, klicken den folgenden<br />

Eintrag an, installieren ihn (rechts<br />

unten), klicken in der Symbolleiste auf<br />

Änderungen anwenden und geben Ihr<br />

Passwort ein.<br />

Klicken Sie im Dateimanager das Archiv<br />

mit dem Spiel mit der rechten Maustaste<br />

an und wählen Sie Entpacken / Archiv<br />

hierher auspacken.<br />

l Bei Bit.Trip Runner wechseln Sie in<br />

das neu entstandene Verzeichnis bit.<br />

trip.runner‐1.0, dann direkt weiter in<br />

den Ordner bit.trip.runner und starten<br />

das Programm bit.trip.runner mit<br />

einem Mausklick.<br />

l Beim zweiten Teil wechseln Sie in<br />

das Verzeichnis runner2‐1.0, weiter in<br />

den Ordner runner2 und klicken die<br />

Programmdatei runner2 an.<br />

Eine Installation der Spiele ist nicht notwendig.<br />

Wenn Sie diese wieder loswerden<br />

möchten, müssen Sie lediglich die<br />

Verzeichnisse löschen, die Sie beim Installieren<br />

erzeugt haben.<br />

Tipps für Anfänger<br />

Fazit<br />

Bit.Trip Runner macht süchtig. Es ist erstaunlich,<br />

was die Entwickler aus dem<br />

recht simplen Spielprinzip herausholen –<br />

immer wieder überraschen sie den Spieler<br />

mit neuen, netten und abgedrehten Ideen.<br />

Die Jagd nach dem letzten Goldbarren,<br />

die vielen Herausforderungen in Runner 2<br />

und nicht zuletzt die geniale Hintergrundmusik<br />

motivieren ungemein.<br />

Entwickler:<br />

Homepage:<br />

Lizenz:<br />

Preis:<br />

Voraussetzungen:<br />

Gaijin Games<br />

Der Schwierigkeitsgrad steigt genau im<br />

richtigen Maße an, die Levels sind zudem<br />

anspruchsvoll und mit Bedacht gestaltet.<br />

Allerdings gibt es gerade in höheren<br />

Levels immer wieder bockschwere<br />

und frustrierende Passagen.<br />

Das gilt insbesondere für den ersten<br />

Teil, Bit.Trip Runner 2 ist nicht nur<br />

dank der Checkpoints wesentlich einsteigerfreundlicher.<br />

Nichtsdestotrotz<br />

werden Spieler auch dort fluchen, lachen<br />

und am Monatsende eine neue<br />

Tastatur benötigen. (hge)<br />

n<br />

Infos<br />

http:// gaijingames. com/<br />

[1] Bit.Trip Runner:<br />

http:// gaijingames. com/ games/​<br />

bittrip‐runner (http:// ezlx. de/ e2m1)<br />

[2] Runner 2: http:// runner2. com/<br />

(http:// ezlx. de/ e2m2)<br />

[3] Bit.Trip Runner bei Desura:<br />

http:// www. desura. com/ games/​<br />

bittrip‐runner (http:// ezlx. de/ e2m3)<br />

[4] Runner 2 bei Desura: http:// www. desura.​<br />

com/ games/ bittrip‐presents‐runner2<br />

(http:// ezlx. de/ e2m4)<br />

[5] Humble Store: https:// www.​<br />

humblebundle. com/ store/<br />

(http:// ezlx. de/ e2m5)<br />

Bit.Trip Runner 1 und 2<br />

Kommerziell<br />

Bit.Trip Runner: 7,50 Euro, Runner 2: 11 Euro<br />

Bit.Trip Runner: mindestens 512 MByte Hauptspeicher, 3-D-<br />

Grafikkarte; Runner 2: mindestens 2 GByte Hauptspeicher,<br />

Grafikkarte ab GeForce 8000 oder Radeon HD4000<br />

l Schalten Sie (in beiden Spielen) den einfachsten<br />

Spielmodus ein.<br />

l Wenn Sie an einer Stelle verzweifeln, beenden<br />

Sie das Spiel und schalten es erst am<br />

nächsten Tag wieder ein.<br />

l Wenn Sie einen neuen Level in Angriff nehmen,<br />

ignorieren Sie erst einmal alle Bonusgegenstände.<br />

Sobald Sie die Eigenheiten<br />

des Levels kennen, können Sie auf Punktejagd<br />

gehen.<br />

l Wenn möglich, sollten Sie zu einem Gamepad<br />

greifen, wobei Runner 2 offiziell nur<br />

das Gamepad der XBox 360 unterstützt.<br />

Abb. 5: In Runner 2 trifft man immer mal wieder auf Abzweigungen, über die man mit<br />

etwas Glück einen Bonuslevel erreicht.<br />

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<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Dateien vergleichen<br />

Guru-Training<br />

Zweite Zeile<br />

Dritte Zeile<br />

Vierte Zeile<br />

Fuenfte Zeile<br />

Zweite Zeile, geaendert<br />

Dritte Zeile<br />

Fuenfte Zeile<br />

Sechste Zeile<br />

©Mike Flippo, 123RF<br />

Textdateien mit „diff“ und „wdiff“ vergleichen<br />

Finde die zehn<br />

Unterschiede<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Es ist schnell passiert: Sie beginnen<br />

auf Rechner A, an einer Datei zu<br />

arbeiten, dann kopieren Sie die Datei<br />

für eine längere Bahnfahrt auf das<br />

Notebook B und ändern dort Teile der<br />

Datei. Irgendwann kopieren Sie die<br />

zweite Fassung auf Rechner A zurück,<br />

und nun liegen dort zwei Versionen der<br />

Datei. Welche der beiden aktueller ist,<br />

können Sie eventuell am Dateidatum erkennen<br />

– das hängt davon ab, wie Sie die<br />

Dateien zwischen den PCs kopiert haben.<br />

Aber für einen Vergleich müssten Sie<br />

beide Versionen im Editor öffnen und Absatz<br />

für Absatz, Wort für Wort nach Unterschieden<br />

suchen.<br />

Diese mühsame Aufgabe nehmen Ihnen<br />

in der Shell gleich mehrere Tools ab – im<br />

Mehrere Versionen derselben Datei werfen die Frage<br />

auf, ob diese sich unterscheiden – zumindest für<br />

Textdateien bringt die Shell alle Tools mit, die Sie<br />

brauchen, um diese Frage zu beantworten.<br />

Folgenden geht es um diff, wdiff und das<br />

selbst gebastelte Tool ddiff.<br />

„diff“ für Programmierer<br />

Ein Klassiker in der Welt der Unix-/​Linux-<br />

Tools ist das Programm diff, das zwei Dateien<br />

zeilenweise vergleicht. Findet es Unterschiede,<br />

gibt es diese in einer Form aus,<br />

die andere Tools gut weiterverarbeiten<br />

können. Für den menschlichen Leser ist<br />

das Format eher gewöhnungsbedürftig,<br />

dank grafischer Frontends wie tkdiff oder<br />

kdiff3 aber handhabbar (Abbildung 1).<br />

Als Beispiel für die Ausgabe von diff dienen<br />

hier zwei Dateien v1.txt und v2.txt:<br />

$ pr -mt v1.txt v2.txt<br />

Erste Zeile Erste Zeile<br />

(pr -mt gibt zwei Dateien nebeneinander<br />

aus.) Sie sehen auf Anhieb, was sich von<br />

v1.txt zu v2.txt geändert hat: Die zweite<br />

Zeile wurde verändert, die vierte entfernt<br />

und am Ende eine neue (sechste) Zeile ergänzt.<br />

Rufen Sie diff mit den beiden Dateinamen<br />

als Argumenten auf, erhalten Sie:<br />

$ diff v1.txt v2.txt<br />

2c2<br />

< Zweite Zeile<br />

‐‐‐<br />

> Zweite Zeile, geaendert<br />

4d3<br />

< Vierte Zeile<br />

5a5<br />

> Sechste Zeile<br />

Die Zeilen, die mit einem Kleiner- oder<br />

Größer-Zeichen beginnen, drücken aus,<br />

dass v2.txt aus v1.txt entstanden ist, indem<br />

eine Zeile entfernt () wurde; die Änderung einer Zeile besteht<br />

aus der Kombination von Entfernen<br />

und Hinzufügen, wie das Beispiel der geänderten<br />

zweiten Zeile zeigt. Über jeder<br />

solchen Änderung steht in der diff-Ausgabe<br />

noch, an welcher Stelle sie stattgefunden<br />

hat; die Buchstaben c, d und a stehen<br />

für change (Änderung), deletion (Löschung)<br />

und addition (Hinzufügung). Bei<br />

der Änderung befindet sich zwischen dem<br />

alten und dem neuen Text eine Trennzeile,<br />

die aus drei Minuszeichen besteht.<br />

Wer lieber ein grafisches Tool verwendet,<br />

kann eines der beiden schon erwähnten<br />

Programme tkdiff oder kdiff3 nachinstallieren.<br />

Für die Darstellung der Unterschiede<br />

verwenden beide Tools farbige<br />

Unterlegungen (Abbildung 1), was z. B.<br />

für Quellcode- oder Konfigurationsdateien<br />

gut funktioniert, bei Textdateien mit umfangreichen<br />

Absätzen (die lange Zeilen<br />

ohne Umbrüche bilden) aber nicht hilfreich<br />

ist – in der Ansicht ist jeweils nur<br />

der Anfang jedes Absatzes sichtbar.<br />

Zu diff gehört, zumindest für Programmierer,<br />

immer auch das Tool patch, denn<br />

damit können Sie aus v1.txt und der diff-<br />

Ausgabe die Datei v2.txt rekonstruieren.<br />

Darum ist es bei Updates möglich, nur die<br />

Änderungen am Quellcode (im Vergleich<br />

zu einer bereits vorhandenen älteren Version)<br />

herunterzuladen, diese mit patch<br />

anzuwenden und ab sofort mit der neuen<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

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115


Guru-training<br />

Dateien vergleichen<br />

Abb. 1: Das „diff“-Frontend „tkdiff“ zeigt Änderungen übersichtlicher an, eignet sich<br />

aber nicht für Textdateien mit langen Absätzen.<br />

Version zu arbeiten. Der Ausdruck „einen<br />

Patch anwenden“ kommt hierher.<br />

„wdiff“ für Autoren<br />

Wenn Sie Notizen oder längere Texte in<br />

einem Editor erstellen, hilft Ihnen diff nur<br />

eingeschränkt beim Vergleich zweier Dateiversionen.<br />

Hier kommt das zweite<br />

Tool, wdiff, ins Spiel: Es vergleicht Wörter<br />

(word diff). Wendet man es auf die<br />

Beispieldateien von oben an, ergibt sich:<br />

$ wdiff v1.txt v2.txt<br />

Erste Zeile<br />

Zweite [‐Zeile‐] {+Zeile, geaendert+}<br />

Dritte Zeile<br />

[‐Vierte Zeile‐]<br />

Fuenfte {+Zeile<br />

Sechste+} Zeile<br />

Auch hier können Sie die Änderungen<br />

von der ersten zur zweiten Dateiversion<br />

gut verfolgen, die Teile in eckigen Klammern<br />

und Minuszeichen wurden entfernt,<br />

die Teile in geschweiften Klammern und<br />

Pluszeichen ergänzt. Doch wdiff kann<br />

viel mehr – es kommt z. B. damit klar,<br />

wenn Sie in einer Datei nur Zeilenumbrüche<br />

ändern, und es zeigt nicht nur, in<br />

welchen Zeilen es Änderungen gibt, sondern<br />

gibt die exakten Stellen innerhalb<br />

der Zeile aus, die Sie verändert haben.<br />

Das funktioniert auch mit sehr langen<br />

Zeilen (Absätzen) gut.<br />

Anders als diff gibt wdiff eine vollständige<br />

Version der zweiten Datei und dazu die<br />

Änderungsmarkierungen aus. Das heißt:<br />

Auch wenn Sie identische Dateien vergleichen,<br />

sehen Sie diese komplett in der Ausgabe<br />

(dann ohne Markierungen). diff gibt<br />

bei identischen Dateien gar nichts aus.<br />

Variante „ddiff“<br />

Das wdiff-Tool kennt Aufrufparameter,<br />

mit denen es statt der Klammern andere<br />

Zeichen als Anfangs- und Endmarkierungen<br />

für geänderte Textstellen verwendet.<br />

Im folgenden kleinen Skript, das Sie z. B.<br />

als ddiff im Ordner ~/​bin speichern können,<br />

legen die Optionen ‐w, ‐x, ‐y und ‐z<br />

vier Escape-Sequenzen fest, die im Terminalfenster<br />

eine andere Farbe aktivieren:<br />

#!/bin/bash<br />

wdiff ‐n ‐w $'\033[30;41m' ‐x $'\033[0m' U<br />

‐y $'\033[30;42m' ‐z $'\033[0m' $@ | recoU<br />

de latin1..utf8 | less ‐R<br />

Das Skript basiert auf einem Beispiel aus<br />

der wdiff-Dokumentation [1], verwendet<br />

aber in der Pipeline zusätzlich recode, um<br />

die Textkodierung von latin1 auf utf8 umzustellen<br />

– diesen Teil, also den Block<br />

| recode latin1..utf8<br />

(inklusive einleitendem Pipe-Zeichen<br />

„|“) können Sie weglassen. In der Redaktion<br />

wird diese Umkodierung benötigt,<br />

weil Artikeltexte latin1-kodiert sind<br />

(Standard unter Windows und älteren<br />

Linux-Versionen), moderne Linux-Distributionen<br />

in der Shell aber die UTF-8-Kodierung<br />

einsetzen.<br />

Die Option ‐R sorgt dafür, dass less die Escape-Sequenzen<br />

für den Farbwechsel von<br />

less an das Terminalfenster weitergibt<br />

(Abbildung 2) – ohne die Option würden<br />

Sie stattdessen Ausgaben der Form<br />

ESC[30;41m (und keine Farben) erhalten.<br />

Dieser less-Trick ist auch in anderen Zusammenhängen<br />

nützlich, etwa bei der<br />

farbigen Verzeichnisausgabe mit ls:<br />

ls ‐l ‐‐color | less ‐R<br />

leitet die Ausgabe an less weiter, inklusive<br />

Farben.<br />

Haben Sie den Ordner ~/​bin in Ihrem<br />

Pfad ($PATH), können Sie ddiff wie die<br />

übrigen Tools aufrufen, also z. B. mit<br />

ddiff v1.txt v2.txt. Wenn das nicht klappt,<br />

müssen Sie das Verzeichnis noch mit export<br />

PATH=$PATH:~/bin ergänzen.<br />

Fazit<br />

Die beiden diff-Tools sind nützlich, vor<br />

allem, wenn man weiß, welche Variante<br />

für welchen Zweck geeignet ist. Mit ein<br />

wenig Experimentieren können die Programme<br />

einen Beitrag zur Ordnung auf<br />

dem PC schaffen und damit die im Artikel<br />

ab Seite 54 vorgestellten Programme ergänzen.<br />

(hge)<br />

n<br />

Infos<br />

[1] Beispielaufrufe von wdiff:<br />

http:// www. gnu. org/ software/ wdiff/​<br />

manual/ html_node/ wdiff‐Examples. html<br />

(http:// ezlx. de/ e2t1)<br />

Abb. 2: „ddiff“ zeigt Wortänderungen sehr übersichtlich mit farbigen Markierungen.<br />

116 www.easylinux.de<br />

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Usergroups<br />

Service<br />

linux.usergroups<br />

Im Folgenden die Liste der uns bekannten Linux-Usergroups im deutschsprachigen Raum in Kurzfassung. Änderungen und Updates bitte der Redaktion (usergroups@medialinx-gruppe.de) mitteilen (Name, Beschreibung,<br />

Treffpunkt, Adresse, Ansprechpartner, Homepage, E-Mail, Telefon, Fax, Mitgliederzahl ...).<br />

Aachen<br />

Aachen<br />

Ahaus<br />

Ahlen/Westfalen<br />

Ahrtal<br />

Aichach<br />

Allershausen<br />

Altdorf /<br />

Nürnberg<br />

Amberg<br />

Ansbach<br />

Aschaffenburg<br />

Augsburg<br />

Backnang<br />

Bad Brückenau<br />

Bad Driburg<br />

Bad Hersfeld<br />

Bad Wildungen<br />

Bamberg<br />

Basel (CH)<br />

Bautzen<br />

Bayreuth<br />

Bergisch<br />

Gladbach<br />

Berlin<br />

Berlin<br />

Berlin /<br />

Friedrichshain-<br />

Kreuzberg<br />

Berlin /<br />

Lichtenrade<br />

Berlin /<br />

Marzahn-<br />

Hellersdorf<br />

Bern (CH)<br />

Aachener Linux-Usergroup<br />

(ALUG)<br />

http://www.alug.de<br />

Computer-Club an der RWTH<br />

Aachen e.V. (CCAC)<br />

http://www.ccac.rwthaachen.de<br />

Linux-Usergroup Ahaus<br />

(LUGAH)<br />

http://www.lugah.de<br />

LUG Ahlen<br />

http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />

Linux-Usergroup Ahrtal<br />

(Ahrlug)<br />

http://www.ahrlug.de<br />

Linux-Usergroup Aichach<br />

http://www.lug-aichach.de<br />

Linux-Usergroup Ampertal<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.net<br />

GNU/Linux User Group Altdorf<br />

(GLUGA)<br />

http://www.gluga.de<br />

Open-Source-Stammtisch<br />

Amberg (amTuxTisch)<br />

http://www.amtuxtisch.de/<br />

Linux-Usergroup Ansbach<br />

(LUGAN)<br />

http://www.lug-an.de<br />

Linux-Usergroup Aschaffenburg<br />

(LUGAB)<br />

http://www.lugab.de<br />

Linux-Usergroup Augsburg<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.de<br />

Linux-Usergroup Backnang<br />

http://www.lug-bk.de<br />

Linux-Usergroup Bad<br />

Brückenau<br />

BrunoZehe@web.de<br />

Linux-Usergroup Bad Driburg<br />

http://www.bdpeng.de.vu<br />

Linux-Usergroup Hersfeld<br />

http://www.lugh.de<br />

Linux-Usergroup Bad Wildungen<br />

http://linuxheaven.cjb.net<br />

Linux-Usergroup Bamberg<br />

(GLUGBA)<br />

http://www.lug-bamberg.de<br />

Linux-Usergroup Basel (BLUG)<br />

http://www.blug.ch<br />

Linux-Usergroup Bautzen<br />

http://www.lug-bz.de<br />

Linux-Usergroup Bayreuth<br />

http://www.linux-bayreuth.de<br />

Bergische Linux- und Unix-<br />

Enthusiasten u. -Freunde<br />

(BLUEFROGS)<br />

http://www.bluefrogs.de<br />

Linux-Usergroup Berlin (BeLUG)<br />

http://www.belug.de<br />

Ubuntu Berlin<br />

http://www.ubuntu-berlin.de<br />

LinuxWorks!<br />

http://friedrichshain.<br />

homelinux.org<br />

Linux-Usergroup Lichtenrade<br />

(LUGL)<br />

http://www.lugl.net<br />

Open-Source-Fan-Group<br />

Marzahn-Hellersdorf (OSFanG)<br />

http://www.osfang.de<br />

Linux-Usergroup Bern (LUGBE)<br />

http://www.lugbe.ch<br />

Biel / Bienne /<br />

Seeland (CH)<br />

Bielefeld<br />

Bitburg-Prüm<br />

Bocholt<br />

Bochum<br />

Bonn<br />

Bonn<br />

Bozen (Südtirol)<br />

Brandenburg<br />

Bremen<br />

Bremerhaven<br />

Bretten<br />

Bruchsal<br />

Buchholz<br />

Nordheide<br />

Burghausen<br />

Böblingen /<br />

Sindelfingen<br />

Celle<br />

Cham<br />

Chemnitz<br />

Coesfeld<br />

Cottbus<br />

Damme<br />

Darmstadt<br />

Datteln<br />

Delitzsch<br />

(Sachsen)<br />

Detmold<br />

Dorfen<br />

Linux-Usergroup Seeland<br />

(LugSeeland)<br />

http://www.lugseeland.ch<br />

Linux Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Bielefeld/<br />

Linux-Usergruppe Schneifeltux<br />

http://www.schneifeltux.de<br />

Linux-Usergroup Bocholt<br />

(BLUG)<br />

http://www.blug.de<br />

Linux-Usergroup Bochum<br />

(BGLUG)<br />

http://www.bglug.de<br />

Bonner Linux-Usergroup<br />

(BOLUG)<br />

http://www.bonn.linux.de/<br />

Linux/Unix Usergroup Sankt<br />

Augustin (LUUSA)<br />

http://www.luusa.org<br />

Linux-Usergroup Bozen<br />

(LUGBZ)<br />

http://www.lugbz.org<br />

Brandenburger Linux User<br />

Group e.V. (BraLUG)<br />

http://www.bralug.de<br />

Linux-Stammtisch Bremen<br />

http://lug-bremen.info<br />

Linux-Stammtisch Bremerhaven<br />

http://www.lug-bhv.de/<br />

Brettener Linux-Usergroup<br />

(BRELUG)<br />

http://www.brelug.de<br />

Linux-Usergroup Bruchsal<br />

http://www.lug-bruchsal.de<br />

Linux-Usergroup Buchholz<br />

Nordheide<br />

http://www.lug-buchholznordheide.de<br />

Linux-Usergroup Burghausen<br />

http://www.lug-burghausen.org<br />

Linux-Usergroup Böblingen/<br />

Sindelfingen (LUGBB)<br />

http://www.lugbb.org<br />

LUG Celle<br />

http://www.lug-celle.de<br />

Linux-Usergroup Oberpfalz<br />

(LUGO)<br />

http://lugo.signum-media.de<br />

Linux-Usergroup Chemnitz<br />

(CLUG)<br />

http://www.clug.de<br />

Linux-Usergroup Coesfeld<br />

http://www.lug-coesfeld.de<br />

Cottbuser Linux-Usergroup<br />

(COLUG)<br />

http://www.colug.de/<br />

Users of Linux Damme (ULD)<br />

http://www.damme.de<br />

Linux User Group Darmstadt<br />

(DaLUG)<br />

http://www.dalug.org<br />

Linux-Usergroup Datteln<br />

(LUGD)<br />

http://www.lug-datteln.de<br />

Linux-Usergroup Delitzsch<br />

http://www.lug-delitzsch.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Detmold/<br />

Linux-Usergroup Dorfen (LUGD)<br />

http://www.dolug.de<br />

Dormagen<br />

Dortmund<br />

Dresden<br />

Duisburg<br />

Duisburg<br />

Düsseldorf<br />

Ebstorf<br />

Eggenfelden<br />

Eichsfeld<br />

Eisenach<br />

Elmshorn<br />

Erding<br />

Erkelenz<br />

Erlangen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Esslingen<br />

Ettlingen /<br />

Albtal<br />

Fischbachtal<br />

Flensburg<br />

Frammersbach<br />

Frankfurt<br />

Freiburg<br />

Freiburg<br />

Freising<br />

PinguinPower (PP)<br />

http://www.dorlug.de<br />

Linux-Usergroup Dortmund<br />

(LUGRUDO)<br />

http://www.outerspace.de/<br />

lugrudo/<br />

Linux-Usergroup Dresden<br />

http://lug-dd.schlittermann.de/<br />

Duisburger Linux-Usergroup<br />

(DULUG)<br />

http://www.dulug.de<br />

Linux-Usergroup Duisburg<br />

(LUG-DUI)<br />

http://lugdui.ihg.uni-duisburg.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Düsseldorf<br />

(DLUG)<br />

http://www.dlug.de<br />

Ebstorfer Linux-Stammtisch<br />

(ELST)<br />

support@konqi-werkstatt.de<br />

Eggenfeldener Linux-Usergroup<br />

(EgLUG)<br />

http://www.lug-eggenfelden.<br />

org<br />

Eichsfelder Linux User Group<br />

(EICLUG)<br />

http://linux.eichsfeld.net<br />

Linux-Usergroup Eisenach<br />

http://lug-eisenach.de/<br />

Computerclub Elmshorn e.V.<br />

http://www.cceev.de/<br />

Linux-Usergroup Erding<br />

http://www.lug-erding.de<br />

Linux-Usergroup Erkelenz<br />

http://www.lug-erkelenz.de<br />

Erlanger Linux-Usergroup<br />

(ERLUG)<br />

http://www.erlug.de<br />

Essener Linux-Freunde (ELiF)<br />

http://www.linuxstammtisch.de<br />

Essener Linux-Stammtisch<br />

(ELiSta)<br />

http://members.tripod.de/<br />

elista<br />

Essener Linux-Usergroup<br />

(ELUG)<br />

http://www.elug.de<br />

Perl Mongers im Ruhrgebiet<br />

(Ruhr.pm)<br />

http://ruhr.pm.org/<br />

Linux-Usergroup Esslingen<br />

http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />

de/lug/<br />

LUG Albtal<br />

http://www.lug-albtal.de<br />

Linux Usergroup Fischbachtal<br />

(FIBALUG)<br />

http://fibalug.de<br />

Linux-Usergroup Flensburg<br />

(LUGFL)<br />

http://www.lugfl.de<br />

Frammersbacher LUG<br />

kke@gmx.net<br />

Linux-Usergroup Frankfurt<br />

http://www.lugfrankfurt.de<br />

Freiburger Linux-Usergroup<br />

(FLUG)<br />

http://www.freiburg.linux.de<br />

LUG der Studentensiedlung<br />

Freiburg (StuSieLUG)<br />

http://linux.studentensiedlung.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Freising<br />

(LUGFS)<br />

http://www.lug-fs.de<br />

Friedrichshafen<br />

Fulda<br />

Fürstenfeldbruck<br />

Fürth<br />

Gießen<br />

Gießen<br />

Grafing<br />

Greifswald<br />

Groß-Gerau<br />

Groß-Zimmern<br />

Gummersbach<br />

Guntersblum<br />

Gunzenhausen<br />

Gütersloh<br />

Göppingen<br />

Göttingen<br />

Göttingen<br />

Haiger<br />

Halberstadt<br />

Halle<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

Hameln<br />

Hanau<br />

Hannover<br />

Hatten<br />

Hattingen<br />

Yet another Linux User Group<br />

(YALUG)<br />

http://yalug.de<br />

Linux-Usergroup Fulda<br />

http://lug.rhoen.de<br />

LUG des Bürgernetzes<br />

Landkreis Fürstenfeldbruck<br />

(LUG FFB)<br />

http://lug.ffb.org/<br />

Fürther Linux-Usergroup<br />

(FLUG)<br />

http://www.fen-net.de/flug<br />

Linux-Usergroup Gießen (LUGG)<br />

http://www.lugg.de<br />

LUG der Liebig-Schule Gießen<br />

(LioLUG)<br />

http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />

Linux-Usergroup Grafing<br />

(LUGG)<br />

http://www.lug-grafing.org<br />

Linux-Usergroup Greifswald<br />

http://www.lug-hgw.de/<br />

Linux-Usergroup Groß-Gerau<br />

(LUGGG)<br />

http://www.luggg.de<br />

Linux-Usergroup Groß-Zimmern<br />

(GROZILUG)<br />

http://www.grozilug.de<br />

Gummersbacher Linux-<br />

Usergroup (GULUG)<br />

http://www.gulug.info<br />

Guntersblumer Linux-<br />

Usergroup (GLUG)<br />

http://www.ghks.de/glug/<br />

Gunzenhauser Linux-Usergroup<br />

(LUGGUU)<br />

http://www.gunnet.de/linux<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Guetersloh/<br />

Linux-Usergroup Filstal<br />

http://lug.fto.de/<br />

Göttinger Linux User Group<br />

(GOELUG)<br />

http://www.goelug.de/<br />

Göttinger Unix/Linux-<br />

Anwendergruppe (GULAG)<br />

http://gulag.de<br />

Linux-Usergroup Lahn-Dill-<br />

Kreis (LDK/LUG)<br />

http://www.ldknet.org/lug/<br />

Linux-Usergroup Halberstadt<br />

http://www.lug-hbs.de<br />

Hallesche Linux-Usergroup<br />

(HALIX)<br />

http://www.halix.info<br />

LUG-Balista Hamburg e.V. (LUG-<br />

Balista )<br />

http://www.lug-balista.de<br />

Unix-Gruppe der Hamburger<br />

MH e.V.<br />

http://www.hmh-ev.de<br />

Linux-Usergroup<br />

Weserbergland (LBW)<br />

http://tux.hm<br />

Hanauer Linux-Usergroup<br />

(HULUG)<br />

http://www.hulug.de/<br />

Linux-Usergroup Hannover<br />

(LUGH)<br />

http://lug-hannover.de<br />

Linux-Usergroup Oldenburg-<br />

Land (LUGOLand)<br />

http://www.lugoland.de<br />

Hattinger Linux-Usergroup<br />

(HatLug)<br />

http://www.hatlug.de<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

117


Service<br />

Usergroups<br />

linux.usergroups (Fortsetzung von S. 117)<br />

Hegau<br />

Heidenheim<br />

Heilbad<br />

Heiligenstadt<br />

Heilbronn<br />

Herford<br />

Herrenberg<br />

Hesel<br />

Hildesheim<br />

Holzminden<br />

Horrheim<br />

Hoyerswerda<br />

Idstein (Taunus)<br />

Ingolstadt<br />

Iserlohn<br />

Itzehoe<br />

Jena<br />

Jever<br />

Kaarst<br />

Kaiserslautern<br />

Kaiserslautern<br />

Karlsruhe<br />

Kassel<br />

Kiel<br />

Kierspe-<br />

Meinerzhagen<br />

Koblenz<br />

Koblenz<br />

Konstanz<br />

Konz<br />

Hegau Linux User Gruppe<br />

(Hegau LUG)<br />

http://www.linuxag.hegau.org<br />

Linux User Group Heidenheim<br />

http://www.lug-hdh.de<br />

Linux-Stammtisch LinuxNode<br />

Eichsfeld<br />

http://linuxnode.eichsfeld.net<br />

Linux-Usergroup Heilbronn<br />

(LUUG HN)<br />

http://www.luug-hn.org<br />

GNU/Linux Usergroup Herford<br />

(GLUGHF)<br />

http://lug-owl.de/LugWiki/<br />

GLUGHF<br />

Linux-Stammtisch im Gäu<br />

(LiStiG)<br />

http://www.listig.org<br />

CC Ostfriesland - Linux-Gruppe<br />

http://www.cco-online.de/linux<br />

Hildesheimer Linux-Usergroup<br />

(NG) (HiLUG-NG)<br />

http://www.hilug-ng.de<br />

Computerclub Hochsolling e.V.<br />

http://www.cch-holzminden.<br />

de/<br />

Linux-Usergroup Vaihingen/<br />

Enz (VLUG)<br />

http://www.vlug.de<br />

Linux-Usergroup Hoyerswerda<br />

(HOYLUG)<br />

http://linux.griebel-web.eu/<br />

Linux-Usergroup Taunus (LUG-<br />

Taunus)<br />

http://www.lug-taunus.org<br />

Linux-Usergroup Ingolstadt e.V.<br />

http://www.lug-in.de<br />

Linux-Usergroup Iserlohn<br />

http://area51.fh-swf.de/<br />

Computer Club Itzehoe e.V.<br />

(CCIZ)<br />

http://www.cc-itzehoe.de<br />

Linux-Usergroup Jena (LUG<br />

Jena)<br />

http://www.lug-jena.de<br />

Friesische Linux-Usergroup<br />

(FriLUG)<br />

http://www.frilug.de<br />

Kaarster Linux-Usergroup<br />

(KAALUG)<br />

http://www.kaalug.de<br />

Linux-Usergroup Kaiserslautern<br />

(LUG-KL)<br />

http://www.lug-kl.de<br />

Universität Kaiserslautern<br />

(UNIX-AG)<br />

http://www.unix-ag.uni-kl.<br />

de/~linux/<br />

Karlsruher Linux-Usergroup<br />

(KaLUG)<br />

http://www.karlsruhe.linux.de<br />

Linux-Usergroup Kassel (LUGK)<br />

http://www.lug-kassel.de<br />

LUG Kiel<br />

http://www.lug-kiel.de<br />

Linux-Usergroup Märkischer<br />

Kreis (LUGMK)<br />

linuxusergroupmk@netscape.<br />

net<br />

Linux User Group Mayen-<br />

Koblenz (LUG-MYK)<br />

http://www.lug-myk.de/<br />

LUG der Universität Koblenz<br />

http://www.colix.org<br />

Linux-Usergroup Bodensee<br />

(LLUGB)<br />

http://llugb.amsee.de/<br />

Linux-Usergroup Konz (TRILUG)<br />

http://www.trilug.fh-trier.de<br />

Krefeld<br />

Kreuzlingen<br />

(CH)<br />

Kronach<br />

Köln<br />

Köln<br />

Landau<br />

Landshut<br />

Langen (Hessen)<br />

/ Dreieich /<br />

Egelsbach<br />

Langenfeld<br />

Lauf an der<br />

Pegnitz<br />

Leipzig<br />

Lenningen<br />

Lindenberg<br />

Lingen / Rheine<br />

Linz (A)<br />

Lippstadt /<br />

Soest / Erwitte<br />

Lohr<br />

Loitsche<br />

Ludwigsburg<br />

Luxembourg<br />

Lübeck<br />

Lüneburg<br />

Lünen<br />

Lörrach<br />

Lörrach<br />

Magdeburg<br />

Marburg<br />

Marktredwitz<br />

Marl<br />

Linux-Usergroup Krefeld<br />

(LUG-KR)<br />

http://www.lug-kr.de<br />

Linux-Usergroup Kreuzlingen<br />

http://linuxtreff.ch/<br />

Linux-Usergroup Kronach<br />

http://www.lug-kronach.de<br />

Kölner Gentoo Linux User<br />

Group (KGLUG)<br />

http://www.kglug.de<br />

Linux-Workshop Köln (LiWoK)<br />

http://www.uni-koeln.de/<br />

themen/linux/<br />

Linux-Usergroup Landau (LUG-<br />

Landau)<br />

http://www.lug-ld.de<br />

Linux-Usergroup Landshut<br />

http://www.lalug.de<br />

Langener Linux-Usergroup<br />

(LaLUG)<br />

http://www.lalug.net<br />

Langenfelder Linux-Usergroup<br />

(LANLUG)<br />

http://www.lanlug.org<br />

Linux-Usergroup Lauf a. d.<br />

Pegnitz (LUGLAUF)<br />

http://www.lug-lauf.de<br />

Leipziger Linux-Stammtisch<br />

http://www.gaos.org/lug-l/<br />

Linux User Group Lenningen<br />

http://<br />

linuxusergrouplenningen.de.vu<br />

Linux-Usergroup Lindau (LugLi)<br />

http://www.allgaeu.org/lugli<br />

Linux-Usergroup Spelle<br />

http://www.spelle.net/lugs<br />

Linux-Usergroup Linz (LUGL)<br />

http://www.lugl.at<br />

Linux Usergroup Erwitte<br />

http://www.lug-erwitte.de<br />

Linux-Usergroup Lohr (LUG<br />

Lohr)<br />

http://lug.lohr-am-main.de<br />

Linux-Stammtisch Loitsche<br />

(LSL)<br />

http://www.t-online.de/home/<br />

mumumu/<br />

Linux-Usergroup Raum<br />

Ludwigsburg (LuLUG)<br />

http://www.lulug.de<br />

Linux Luxembourg (LiLux)<br />

http://www.linux.lu<br />

Linux-Usergroup Lübeck<br />

http://www.linuxuser-luebeck.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Lüneburg<br />

(LueneLUG)<br />

http://luene-lug.org<br />

LUG Lünen<br />

http://www.lug-luenen.de<br />

Linux-Usergroup Lörrach<br />

(LUGLOE)<br />

http://www.lug-loerrach.de<br />

Lörracher Linux Usergroup<br />

(LÖLUG)<br />

http://www.loelug.de<br />

Magdeburger Linux User Group<br />

e. V. (MDLUG)<br />

http://www.mdlug.de<br />

Marburger Linux-Usergroup<br />

(MRLUG)<br />

http://www.mr-lug.de<br />

Linux-Gruppe Marktredwitz<br />

ststroes@tirnet.de<br />

Linux-Usergroup Marl<br />

http://www.lug-marl.de<br />

Memmingen<br />

Meppen<br />

Metelen<br />

Mitterteich<br />

Moers<br />

Moers<br />

Mosbach<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München Süd-<br />

Ost / Ottobrunn<br />

München Süd-<br />

West<br />

Münster<br />

Mönchengladbach<br />

Mörfelden-<br />

Walldorf<br />

Naumburg<br />

Neubrandenburg<br />

Neuburg an der<br />

Donau<br />

Neuenburg<br />

Nieder-Olm<br />

Niederrhein<br />

Nienburg<br />

Norderstedt<br />

Nordheide<br />

Nußdorf / Aiging<br />

Nürnberg<br />

Oberhausen<br />

Oberkirchen<br />

Linux-Usergroup Allgäu<br />

(LUGAL)<br />

http://www.lugal.de<br />

Linux-Usergroup Meppen<br />

http://www.lug-meppen.de<br />

Linux-Stammtisch Metelen<br />

http://www.linuxdu.de<br />

Linux-Usergroup Mitterteich<br />

http://www.linux-mitterteich.<br />

de<br />

Linux-Usertreffen in Moers<br />

opers@syrinx1.du.gtn.com<br />

LUG Moers<br />

http://lugmoers.de<br />

Linux-Usergroup Mosbach<br />

(LUGMOS)<br />

http://linuxwiki.de/<br />

LugMosbach<br />

BSD Social Event München<br />

(BSE)<br />

http://bse.42.org<br />

BSD-Usergroup in München<br />

(BIM)<br />

http://berklix.org/bim/<br />

Münchner Gentoo Linux User<br />

Group (MGLUG)<br />

http://www.mglug.de<br />

Münchner Linux-Usergroup<br />

(MUC-LUG)<br />

http://www.muc-lug.de<br />

Linux-Usergroup Ottobrunn<br />

(LUGOTT)<br />

http://www.lug-ottobrunn.de<br />

Linux-Usergroup Würmtal<br />

(WLUG)<br />

http://wlug.acos.net<br />

Linux-Stammtisch Münster<br />

(MueSLI)<br />

http://www.mueslihq.de<br />

Linux-Usergroup<br />

Mönchengladbach (LUGMOE)<br />

http://www.lugmoe.de<br />

Linux Usergroup Mörfelden-<br />

Walldorf (MöWa-LUG)<br />

http://www.moewa-lug.de<br />

Linux User Group Naumburg<br />

(LUGNMB)<br />

http://lugnmb.dyndns.org<br />

Linux-Usergroup<br />

Neubrandenburg e.V. (LUG-NB)<br />

http://www.lug-nb.de<br />

LUG Neuburg an der Donau<br />

(LUG ND)<br />

http://www.lug-nd.de<br />

Linux-Usergroup Neuenburg<br />

http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />

lugnbg/index.php<br />

Rheinhessener Linux-<br />

Gemeinschaft<br />

info@kkcs.de<br />

Niederrheinische Linux Unix<br />

User Group (NLUUG)<br />

http://www.nluug.de<br />

Linux-Usergroup Nienburg<br />

(NILUG)<br />

http://ni-linux.de<br />

Linux-Usergroup Norderstedt<br />

(LUGN)<br />

http://www.lug-norderstedt.de<br />

LUUG Nordheide<br />

http://www.luug-nordheide.de<br />

Linux-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTra)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Linux-Usergroup Nürnberg<br />

(LUGNü)<br />

http://www.align.de/<br />

Linux-Usergroup Oberhausen<br />

(LUGOR)<br />

http://www.linuxob.de<br />

LUG Renchtal-Tuxe<br />

http://tuxe.renchtal.com<br />

Oberpfalz<br />

Oberwallis (CH)<br />

Offenburg<br />

Oldenburg<br />

Olpe<br />

Osnabrück<br />

Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

Paderborn<br />

Passau<br />

Peine<br />

Pfaffenhofen<br />

(Ilm)<br />

Pforzheim<br />

Pirmasens<br />

Potsdam<br />

Preetz<br />

(Schleswig-<br />

Holstein)<br />

Prerow<br />

Quedlinburg<br />

Quickborn<br />

Rathenow<br />

Ravensberg<br />

Ravensburg<br />

Ravensburg<br />

Regensburg<br />

Regensburg<br />

Reutlingen<br />

Rheda-<br />

Wiedenbrück<br />

Rhein-Neckar<br />

Rosenheim<br />

Rostock<br />

Linux-Usergroup Oberpfalz<br />

http://www.cham.baynet.<br />

de/lugo/<br />

Linux-Usergroup Oberwallis<br />

(LUGO)<br />

http://www.lugo.ch<br />

Linux-Usergroup Offenburg<br />

(LUGOG)<br />

http://www.lugog.de<br />

Linux-Usergroup Oldenburg<br />

(LUGO)<br />

http://oldenburg.linux.de<br />

Linux-Usergroup Olpe<br />

http://www.lug-raum-olpe.<br />

de.vu<br />

Linux-Usergroup Osnabrück<br />

http://www.lugo.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://www.lug-owl.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Paderborn/<br />

Linux-/Unix-Usergroup Passau<br />

(LUGP)<br />

http://www.fmi.uni-passau.<br />

de/~lug/<br />

Linux-Usergroup Peine (LUGP)<br />

http://www.lug-peine.org<br />

Hallertux e.V.<br />

http://www.hallertux.de<br />

Linux-Usergroup Pforzheim<br />

(LUGP)<br />

http://www.pf-lug.de<br />

Linux-Stammtisch Pirmasens<br />

http://www.ic.pirmasens.de<br />

Potsdamer Linux-Usergroup<br />

(UPLUG)<br />

http://www.uplug.de<br />

Linux Usergroup Preetz<br />

(PreetzLUG)<br />

http://preetzlug.de<br />

Linux-Usergroup Prerow<br />

c.dittmann@magrathea.de<br />

Linux-Usergroup Quedlinburg<br />

(LUGQLB)<br />

http://www.lug-qlb.de<br />

Quickborner Linux-Usergroup<br />

(QLUG)<br />

http://www.qlug.net<br />

Linux-Stammtisch Rathenow<br />

http://linux.php4u.org<br />

Linux-Usergroup Ravensberg<br />

(LUGRAV)<br />

http://www.lugrav.de<br />

Informatik- und Netzwerkverein<br />

Ravensburg e.V (LUGRA)<br />

http://www.infnet.verein.<br />

de/linux/<br />

Linux-Usergroup Ravensburg<br />

(LUG)<br />

http://www.yalug.de<br />

Linux-Usergroup Regensburg<br />

http://www.lugr.de<br />

Regensburger Linux-Usergroup<br />

(R-LUG)<br />

http://www.regensburg.<br />

franken.de/rlug/<br />

Linux-Usergroup Reutlingen<br />

http://www.lug-reutlingen.de<br />

Linux-Usergroup Rheda-<br />

Wiedenbrück (LUG-RHWD)<br />

http://www.lug-rhwd.de<br />

Unix Usergroup Rhein-Neckar<br />

e.V. (UUGRN)<br />

http://www.uugrn.org<br />

Linux-Usergroup Rosenheim<br />

http://www.lug-rosenheim.org<br />

Rostocker Linux-Usergroup<br />

http://linux.baltic.net<br />

118 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Usergroups<br />

Service<br />

linux.usergroups )<br />

Rotenburg<br />

Rotenburg a.d.<br />

Fulda<br />

Rothenburg o. d.<br />

Tauber<br />

Römerberg /<br />

Speyer<br />

Saalfeld<br />

Saarland<br />

Salem<br />

Salzburg (A)<br />

Sauerland<br />

Schaumburg<br />

Schwabach<br />

Schweinfurt<br />

Schweiz (CH)<br />

Schwerin<br />

Schwäbisch<br />

Gmünd<br />

Seeheim-<br />

Jugenheim<br />

Senftenberg<br />

Siegen<br />

Sindelfingen /<br />

Böblingen<br />

Sinsheim<br />

Speyer<br />

St. Pölten (A)<br />

Stormarn<br />

Stuttgart<br />

Taubertal<br />

Thüringen<br />

Tirol (A)<br />

Traunstein<br />

Trier<br />

Troisdorf /<br />

Siegburg /<br />

Spich<br />

Tuttlingen<br />

Computerverein Rotenburg<br />

(CVR)<br />

http://www.cvr.de/linux<br />

init4 - Die Linux-Enthusiasten<br />

(init4)<br />

http://www.init4.de<br />

Linux-Usergroup Rothenburg<br />

(LUGROT)<br />

http://lugrot.de<br />

LUG Römerberg / Speyer<br />

http://linuxwiki.de/<br />

LugRoemerbergSpeyer<br />

LUG Slf/Ru<br />

http://lug-slf.de<br />

Linux User Group Saar e.V.<br />

(LUG Saar)<br />

http://www.lug-saar.de<br />

Linux-Usergroup Salem<br />

http://www.lug-salem.de<br />

Linux-Usergroup Salzburg<br />

http://www.salzburg.luga.or.at<br />

Linux-Usergroup Sauerland<br />

http://www.lug-sauerland.de<br />

Linux-Usergroup Schaumburg<br />

http://www.lug-schaumburg.de<br />

Linux User Schwabach e.V.<br />

(LUSC)<br />

http://www.lusc.de<br />

Linux-Usergroup Schweinfurt<br />

http://www.lug-sw.de<br />

Linux-Usergroup Switzerland<br />

http://www.lugs.ch<br />

West-Mecklenburger Linux-<br />

Usergroup (WEMELUG)<br />

http://www.wemelug.de<br />

Linux-Stammtisch Schwäbisch<br />

Gmünd (LSSG)<br />

http://www.uliweb.de/lssg<br />

Linux-Usergroup Darmstadt<br />

http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />

Linux-Usergroup Senftenberg<br />

(LUGSE)<br />

http://www.lugse.de<br />

UNIX-AG Siegen (Uni-GH Sie)<br />

http://www.si.unix-ag.org<br />

Böblingen-Club Linux-User-<br />

Gruppe (SinLUG)<br />

http://www.mefia.org<br />

Linux-Usergroup Sinsheim<br />

(SiLUG)<br />

http://www.linuxwiki.de/<br />

LugSinsheim<br />

Linux-Usergroup Ketsch<br />

http://www.lug-ketsch.de<br />

Linux-Usergroup St. Pölten<br />

(LUGSP)<br />

http://www.lugsp.at<br />

Linux-Usergroup Stormarn<br />

http://www.lug-stormarn.de<br />

Linux-Usergroup Stuttgart<br />

(LUGS)<br />

http://www.lug-s.org/<br />

Taubertäler Linux-Usergroup<br />

(TaLUG)<br />

http://www.talug.de/<br />

Thüringer Linux-Usergroup<br />

(TLUG)<br />

http://www.tlug.de/<br />

Tiroler Linux Usergroup (LUGT)<br />

http://www.lugt.at<br />

Linux-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTS)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Linux User Group Trier (LUG<br />

Trier)<br />

http://www.lug-trier.de<br />

Troisdorfer Linux-Usergroup<br />

(TroLUG)<br />

http://www.trolug.de<br />

Linux-Usergroup Tuttlingen<br />

http://lug.intuttlingen.de/<br />

Tübingen<br />

Ulm<br />

Untermain<br />

Viersen<br />

Villingen-<br />

Schwenningen<br />

Voralpen (A)<br />

Vorarlberg (A)<br />

Waiblingen<br />

Waldkraiburg<br />

Walsrode<br />

Wedel<br />

Weinheim<br />

Weißenbrunn<br />

Wernigerode<br />

Westerwald<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wiesbaden<br />

Wilhelmshaven<br />

Witten<br />

Wolfsburg<br />

Wolfsburg<br />

Worms<br />

Worpswede<br />

(Hüttenbusch)<br />

Wuppertal<br />

Würmtal<br />

Würzburg<br />

Würzburg<br />

Zweibrücken<br />

Zwickau<br />

Linux-Usergroup Tübingen<br />

(LUGT)<br />

http://tuebingen.linux.de<br />

Linux-Usergroup Ulm (LUGU)<br />

http://lugulm.de<br />

Linux-Usergroup Untermain<br />

(LUGU)<br />

http://www.lug-untermain.de<br />

Linux-Usergroup Viersen<br />

(LUGV)<br />

http://www.lug-viersen.de<br />

Linux User Group Villingen-<br />

Schwenningen e.V. (LUG-VS e.V.)<br />

http://www.lug-vs.org<br />

Linux-Usergroup Voralpen<br />

(VALUG)<br />

http://www.valug.at<br />

Linux-Usergroup Vorarlberg<br />

(LUGV)<br />

http://www.lugv.at<br />

Computerclub Waiblingen e.V.<br />

http://www.ccwn.org<br />

Linux-Usergroup Waldkraiburg<br />

http://www.lug-waldkraiburg.<br />

org<br />

Linux-Usergroup Walsrode<br />

http://www.lug-walsrode.de/<br />

Linux-Usergroup Wedel (LUG<br />

Wedel)<br />

http://www.lug-wedel.de<br />

Computer-Club Weinheim<br />

e.V. (CCW)<br />

http://ccw.iscool.net<br />

Linux-Usergroup Kronach<br />

(LUGKR)<br />

http://www.kronachonline.de<br />

Linux-Usergroup Wernigerode<br />

(LUGWR)<br />

http://www.lug-wr.de<br />

Linux-Usergroup Westerwald<br />

http://www.lug-westerwald.de<br />

Linux Usergroup Wien<br />

http://www.viennalinux.at<br />

Linux-Usergroup Austria (LUGA)<br />

http://www.luga.or.at<br />

Linux-Usergroup TU Wien (LLL)<br />

lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />

Linux-Usergroup Wiesbaden<br />

Penguin Usergroup<br />

http://www.pug.org<br />

Linux-Usergroup<br />

Wilhelmshaven (LUG-WHV)<br />

http://www.lug-whv.de<br />

Wittener Linux-Usergroup<br />

(WitLUG)<br />

http://www.witlug.de<br />

Wolfsburger Linux-Usergroup<br />

(WOBLUG)<br />

http://www.lug.wolfsburg.de<br />

Wolfsburger Unix-Usergroup<br />

(WUUG)<br />

http://www.unix.necoac.de<br />

Wormser Linux User Group<br />

(WoLUG)<br />

http://www.wolug.de<br />

Linux-Werkstatt<br />

http://linux-werkstatt.<br />

huettenbusch.de<br />

Wuppertaler Linux-Usergroup<br />

(WupLUG)<br />

http://www.wuplug.org<br />

Würmtaler Linux-Usergroup<br />

(WLUG)<br />

http://www.wlug.de<br />

Linux-Usergroup Würzburg<br />

(WÜLUG)<br />

http://www.wuelug.de<br />

Linux-Usergroup Würzburg<br />

(LUGWUE)<br />

http://www.lugwue.de<br />

Linux-Usergroup Zweibrücken<br />

http://www.lug-zw.de<br />

Linux-Usergroup Zwickau<br />

(ZLUG)<br />

http://www.zlug.org<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

119


Service<br />

Impressum / Autoren-/Inserentenverzeichnis<br />

Impressum<br />

<strong>EasyLinux</strong> ist eine Publikation der Linux New Media, eines Geschäftsbereichs der Medialinx AG.<br />

Anschrift<br />

Internet<br />

Mailinglisten<br />

News und Archiv<br />

E-Mail Leserbriefe<br />

E-Mail Heft-DVDs<br />

E-Mail Sonstiges<br />

Geschäftsleitung<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur<br />

Redaktion<br />

Feste freie Mitarbeiter<br />

Produktion<br />

Layout<br />

Titel<br />

Putzbrunner Straße 71, 81739 München<br />

Telefon: (089) 99 34 11-0, Fax: 99 34 11-99<br />

http://www.easylinux.de<br />

http://www.easylinux.de/Mailinglisten<br />

http://www.linux-community.de<br />

redaktion@easylinux.de (Feedback),<br />

cdredaktion@easylinux.de (Fragen und Ersatzbestellungen DVDs)<br />

info@easylinux.de<br />

Brian Osborn, bosborn@easylinux.de (Vorstand)<br />

Hermann Plank, hplank@easylinux.de (Vorstand)<br />

Hans-Georg Eßer (v. i. S. d. P.) (hge), hgesser@easylinux.de<br />

Thomas Leichtenstern (tle), tleichtenstern@easylinux.de (auch Heft-DVDs)<br />

Heike Jurzik (hej), hjurzik@easylinux.de (auch Schlussredaktion)<br />

Claudia Meindl, Martin Loschwitz<br />

Christian Ullrich, cullrich@easylinux.de<br />

Kristina Fleischer, Florian Gostic, produktion@easylinux.de<br />

Kristina Fleischer,<br />

Bildnachweis für Titelillustration: fotogestoeber, Fotolia<br />

Abo-Preise: Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />

Preise Print:<br />

Einzelheft 9,80 E 10,80 E CHF 19,60 siehe Titel<br />

Jahres-DVD (Einzelpreis) 14,95 E 14,95 E CHF 18,90 14,95 E<br />

Jahres-DVD (zum Abo 1 ) 6,70 E 6,70 E CHF 08,50 6,70 E<br />

Jahresabo (4 Ausgaben) 33,30 E 36,70 E CHF 66,60 40,– E<br />

Preise Digital:<br />

Heft-PDF Einzelausgabe 9,80 E 9,80 E CHF 12,70 9,80 E<br />

DigiSub (4 Ausgaben) 29,95 E 29,95 E CHF 43,15 29,95 E<br />

DigiSub (zum Printabo) 4,– E 4,– E CHF 00 4,- 4,– E<br />

HTML-Archiv (zum Abo 1 ) 12,– E 12,– E CHF 012,– 12,– E<br />

1<br />

) nur erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabo Print oder Digital<br />

Schüler- und Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage eines Schülerausweises oder einer<br />

aktuellen Immatrikulationsbescheinigung. Der aktuelle Nachweis ist bei Verlängerung neu zu erbringen.<br />

Andere Abo-Formen, Ermäßigungen im Ausland etc. auf Anfrage.<br />

Adressänderungen bitte umgehend mitteilen, da Nachsendeaufträge bei der Post nicht für Zeitschriften<br />

gelten.<br />

Hinweise zu Aboformen mit Linux-Community-Clubmitgliedschaft:<br />

http://www.linux-community.de/LC-Klub<br />

Das Jahresabonnement verlängert sich ohne Kündigung um ein weiteres Jahr, ist aber jederzeit zur<br />

nächs ten Ausgabe kündbar. Ein Jahresabonnement umfasst vier Ausgaben. Informationen über weitere<br />

Aboformen finden Sie unter http://www.medialinx-shop.de<br />

Abo/Bestellung<br />

Abo-Service<br />

Einzelheftbestellung<br />

Marketing/Sales<br />

Anzeigen<br />

Mediaberatung D, A, CH<br />

http://www.easylinux.de/Abo<br />

Zenit Pressevertrieb GmbH<br />

E-Mail: abo@easylinux.de<br />

Julius-Hölder-Straße 47<br />

70597 Stuttgart<br />

D: Tel.: +49 (0) 711 72 52 - 0 • Fax: +49 (0) 711 72 52 - 350<br />

http://www.easylinux.de/Abo • E-Mail: sales@easylinux.de<br />

info@easylinux.de<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Brian Osborn<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2014.<br />

Petra Jaser, anzeigen@medialinx-gruppe.de<br />

Tel.: (089) 99 34 11 24 • Fax: (089) 99 34 11 99<br />

Michael Seiter, anzeigen@medialinx-gruppe.de<br />

Tel.: (089) 99 34 11 23 • Fax: (089) 99 34 11 99<br />

Mediaberatung USA Ann Jesse, ajesse@linuxnewmedia.com, Tel. +1 785 841 8834<br />

und weitere Länder Eric Henry, ehenry@linuxnewmedia.com, Tel. +1 785 917 0990<br />

Pressevertrieb<br />

Druck<br />

MZV GmbH & Co. KG • Ohmstraße 1 • 85716 Unterschleißheim<br />

Tel.: (089) 31906–0 • Fax: (089) 31906–113<br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG, 97204 Höchberg<br />

Autoren<br />

Artikel (Seiten)<br />

Claudia Meindl Tipps: Gimp (96)<br />

Florian Effenberger Tipps: Linux (99)<br />

Franz Böhm Maßgeschneidert (66), Tipps: LibreOffice (88)<br />

Hans-Georg Eßer Editorial (3), Nachrichten (9),<br />

Heike Jurzik<br />

Heft-DVD: OpenMandriva und Mageia (32),<br />

Linux: <strong>Einfach</strong> <strong>besser</strong> (36), Der <strong>besser</strong>e Desktop (44),<br />

Benutzer verwalten (52), Ordnung auf der Platte (54),<br />

Bye-bye, XP (64), KDE-Trinität (71), Magie der Dateisysteme (74),<br />

Tipps: KDE (80), Guru-Training: diff, wdiff (115)<br />

Tipps: KDE (80), Tipps: Gnome (84), Tipps: Knoppix,<br />

Kubuntu, Mint (92), Tipps: Shell (103)<br />

Martin Loschwitz Benutzer verwalten (52)<br />

Mathias Huber Nachrichten (9)<br />

Peter Kreußel Neue Software (12), Ordnung auf der Platte (54)<br />

Thomas Drilling Tipps: KDE (80), Test: Mandriva 2013.0 und Mageia 4 (106)<br />

Thomas Leichtenstern Angeklickt (31)<br />

Tim Schürmann Nachrichten (9), Test: Bit.Trip Runner (112)<br />

Inserenten Web-Seite Seiten<br />

1&1 Internet http://www.einsundeins.de 25<br />

<strong>EasyLinux</strong> http://www.easylinux.de 17, 35, 69<br />

Greenpeace http://www.greenpeace.de 19<br />

Linuxhotel http://www.linuxhotel.de 11<br />

LinuxUser http://www.linuxuser.de 51<br />

Medialinx IT-Academy http://www.medialinx-academy.de 63, 87, 121, 121<br />

PlusServer http://www.plusserver.de 15, 21, 23, 27, 29, 41<br />

Stockmayer http://www.stockmayer.de 121<br />

Strato http://www.strato.de 124<br />

Tuxedo Computers http://www.linux-onlineshop.de 123<br />

Verion http://www.verion.de 2<br />

DVD-Probleme<br />

Sollte es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen<br />

kommen, die auf einen defekten Datenträger<br />

schließen lassen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit<br />

Fehlerbeschreibung an cdredaktion@easylinux.de.<br />

Easylinux Community Edition<br />

<strong>EasyLinux</strong> gibt es jetzt auch als Community Edition: Das<br />

ist eine 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen<br />

Ausgabe, die kurz vor Veröffentlichung des gedruckten<br />

Heftes erscheint.<br />

Das Besondere: Sie ist vollkommen gratis, und Sie können<br />

Sie von der <strong>EasyLinux</strong>-Webseite herunterladen oder<br />

sich in einen Newsletter eintragen und sie per E-Mail erhalten.<br />

Mehr Informationen: www.easylinux.de/CE<br />

Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie<br />

etwa HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet; nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) von X/Open. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag nicht übernommen werden.<br />

Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser seine Einwilligung zur Veröffent lichung in einer Publikation der Medialinx AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Autoreninformationen: http://www.easylinux.de/Autoren. Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive Verwertungsrecht für angenommene Manus kripte liegt beim<br />

Verlag. Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Copyright © 2003–2014 Medialinx AG ISSN: 1613-1444<br />

120 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 02/2014


Hardware- & Bücherecke<br />

Service<br />

Internet-Quellen zu Linux und Hardware<br />

Hardware- &<br />

Bücherecke<br />

Linux-Nutzer sind in der Wahl ihrer<br />

Hardware nicht so frei wie Windows-Anwender.<br />

Gerade neue Geräte<br />

werden von Linux oft erst mit Verzögerung<br />

unterstützt. Vor dem Kauf eines<br />

Geräts sollte man sich daher informieren,<br />

ob es mit Linux kompatibel ist.<br />

Neben Hardware-Links finden Sie hier<br />

auch einige Literaturtipps und -Links. All<br />

das soll nur als Anregung dienen. Bevor<br />

Sie sich für ein bestimmtes Buch entscheiden,<br />

sollten Sie online oder in einer Buchhandlung<br />

zumindest ein Kapitel probelesen,<br />

ob Ihnen der Stil gefällt. (hge) n<br />

Hardware allgemein<br />

http://de.opensuse.org/Hardware OpenSuse-Hardware-Datenbank (deutsch)<br />

http://www.tldp.org<br />

Das Linux-Documentation-Projekt<br />

(englisch)<br />

http://wiki.ubuntuusers.de/hardwaredatenbank<br />

Hardware-Datenbank von ubuntuusers.de<br />

(deutsch)<br />

http://linuxwiki.de/ Tippsammlung zu Linux in Wiki-Form (deutsch)<br />

http://www.linux-laptop.net/<br />

Welcher Laptop läuft optimal unter Linux? Hier finden Sie<br />

Erfahrungsberichte von Nutzern und wertvolle Tipps.<br />

(engl./<br />

deutsch)<br />

http://www.tuxmobil.de/ Tipps zum Einsatz von Linux auf Laptops (deutsch)<br />

http://bluez.sourceforge.net Bluetooth unter Linux (englisch)<br />

http://www.linux-drivers.org/ Link-Sammlung rund um Hardware unter Linux (englisch)<br />

http://www.linux-usb.org/ Informationen über den Betrieb von USB-Geräten unter Linux (englisch)<br />

Kommunikation<br />

http://linmodems.org Infos zum Betrieb von Windows-only-Modems unter Linux (englisch)<br />

http://free.hostdepartment.com/g/<br />

gromitkc/winmodem.html<br />

Infos und Kompatibilitätsliste für Winmodems<br />

(englisch/<br />

deutsch)<br />

http://www.isdn4linux.de/faq/ Häufig gestellte Fragen zur Einrichtung eines<br />

(deutsch)<br />

ISDN-Zugangs<br />

http://www.adsl4linux.de/howtos Anleitungen für die Einrichtung eines DSL-Zugangs unter (deutsch)<br />

Linux, sortiert nach DSL-Anbietern und Distributionen<br />

http://pcmcia-cs.sourceforge.net Informationen über den Betrieb von PCMCIA-Karten, inklusive<br />

(englisch)<br />

einer Liste der unterstützten Modelle<br />

Drucker<br />

http://www.linuxprinting.org Alles zum Thema Linux und Drucken (englisch)<br />

Multimedia<br />

http://m4l.berlios.de/cgi-bin/bin/ Tipps zu Sound-Karten, Kommunikation,<br />

(deutsch)<br />

view/Main/WebHome<br />

Video und TV unter Linux<br />

http://www.gphoto.org/cameras.html Von der Kamera-Software gphoto unterstützte Digitalkameras (englisch)<br />

http://www.sane-project.org/<br />

sane-backends.html<br />

Wird mein Scanner unterstützt?<br />

(englisch)<br />

http://www.alsa-project.org/<br />

alsa-doc<br />

Literatur<br />

Linux – das umfassende Handbuch,<br />

M. Kofler, Galileo Computing 2013,<br />

ISBN 3836225913 (1435 Seiten)<br />

Einstieg in Linux<br />

S. Wendzel, J. Plötner, Galileo<br />

2012, ISBN 3836219395<br />

Grundlagenbuch Linux<br />

H.-G. Eßer, M. Dölle, Data Becker<br />

2007, ISBN 3815829011<br />

OpenSuse 11.3 – ganz easy<br />

H.-G. Eßer. Linux New Media 2010<br />

keine ISBN (181 Seiten)<br />

Vom Sound-System ALSA unterstützte Soundkarten<br />

(englisch)<br />

Der Klassiker: Kofler behandelt nahezu alle Aspekte der Arbeit mit Linux, von<br />

der Administration bis hin zu grafischen Anwendungen. Taugt nicht nur zum<br />

Einstieg, sondern auch als universelles Nachschlagewerk.<br />

Einsteigerbuch, das den Zugang über die Shell wählt und erst danach grafische<br />

Alternativen vorstellt. Inhalte: u. a. Netzwerk, Serverdienste, Drucken,<br />

Textverarbeitung, Multimedia.<br />

Einführung in Linux mit Referenzcharakter. Zielgruppe: Einsteiger und fortgeschrittene<br />

Anwender. Behandelt u. a. Installation, Administration, Hardware<br />

und Multimedia. Der Schwerpunkt liegt auf Shell-Anwendungen.<br />

Für alle Linux-Einsteiger: Das Buch aus der <strong>EasyLinux</strong>-Redaktion hilft beim<br />

Einstieg in OpenSuse 11.3. Installation, erste Schritte, Internet und Hardware.<br />

Bestellung über http://www.easylinux.de/opensuse-buch<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014<br />

www.easylinux.de<br />

121


<strong>Vorschau</strong><br />

<strong>EasyLinux</strong> 03/2014<br />

erscheint am 10.07.2014<br />

Kiyoshi Takahase Segundo, 123RF<br />

Audio und Video<br />

Audio- und Videodateien können<br />

Sie unter Linux mit den passenden<br />

Werkzeugen schneiden und in andere<br />

Formate umwandeln. Auch<br />

eigene Aufnahmen zu erstellen, ist<br />

kein Problem – wir zeigen, wie Sie<br />

Aktivitäten auf dem Desktop und<br />

Ihre dazu gesprochenen Erklärungen<br />

aufzeichnen und weiter verarbeiten.<br />

Für einige Bearbeitungsschritte<br />

können Sie auch Kommandozeilentools<br />

nutzen und Aufgaben<br />

automatisieren.<br />

Textsatz mit LaTeX und LyX<br />

In den Software-News dieser Ausgabe haben wir<br />

auch das Textsatzprogramm LyX vorgestellt, das auf<br />

LaTeX basiert. Heft 03/​2014 bringt eine Einführung<br />

in die LaTeX-Grundlagen und zeigt, wie Sie damit<br />

komplexe Dokumente wie Abschlussarbeiten mit<br />

Formelsatz, Tabellen, Inhaltsverzeichnissen etc. erstellen<br />

können.<br />

Kubuntu 14.04<br />

Ubuntu und Kubuntu erscheinen im April in neuer Version. Auf der<br />

Heft-DVD der kommenden Ausgabe finden Sie Kubuntu 14.04, und im<br />

Heft gibt es die dazu passende Installationsanleitung und einen Test,<br />

der verrät, was das neue Kubuntu zu bieten hat. Ubuntu 14.04 ist wieder<br />

eine LTS-Ausgabe (Long Term Support), wird also eine ganze<br />

Weile mit Updates versorgt werden.<br />

Firefox und Thunderbird aktuell<br />

Die Versionsnummern der Mozilla-Programme<br />

Firefox und Thunderbird schnellen seit einiger Zeit<br />

in die Höhe. Firefox wird in Kürze in Version 29 erwartet,<br />

und Thunderbird nähert sich der Nummer<br />

28. In zwei Workshops stellen wir interessante<br />

neue Features von Browser und Mailprogramm vor.<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

auf 05/2014<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 17.04.2014<br />

Private Cloud aufsetzen und optimal nutzen<br />

Nachdem der Datenhunger der Geheimdienste immer deutlicher<br />

zutage tritt, beginnt landauf, landab der Rückzug aus den vernetzten<br />

Systemen. In erster Linie betrifft das die Dateien in der<br />

Cloud, also den weltumspannenden Onlinespeichern. Wir zeigen,<br />

wie Sie eine private Wolke in Hardware oder Software aufsetzen,<br />

um wichtige Daten vor dem unbefugten Zugriff zu schützen.<br />

Dabei haben wir maßgeschneiderte Lösungen im Angebot,<br />

die vom Einzelplatz bis zum kleinen Netzwerk alles bedienen.<br />

violetagk, sxc<br />

Dateisystem ZFS<br />

Trotz der nicht ganz freien Lizenz ist ZFS häufig unter Linux im<br />

Einsatz. Es punktet mit ausgefeilten Funktionen, wie Snapshots<br />

im laufenden Betrieb, und einer gigantischen theoretischen<br />

Speicher kapazität. Beim Setup auf dem Heim-PC gibt es aber einiges<br />

zu beachten. Wir zeigen, wie es klappt.<br />

Flyer-Design mit Scribus<br />

Wer seine Infobroschüren noch auf klassische Weise erstellen<br />

möchte, der hat mit dem freien DTP-Programm Scribus das richtige<br />

Werkzeug an der Hand. Am Beispiel eines Party-Flyers führen<br />

wir Sie Schritt für Schritt bis zum druckreifen PDF und geben<br />

Ihnen wertvolle Tipps zum Gestalten der Seiten.<br />

Änderungen der Themen vorbehalten<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

02/2014

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