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Phones TEst: Smartphone Samsung Galaxy S4<br />
Life in plastic –<br />
not fantastic<br />
Im letzten Jahr war Samsung nur einer von vielen<br />
Android-Herstellern, die auf Polycarbonat als<br />
Gehäusematerial setzten, weshalb lediglich Apple-Fans<br />
ob der „billigen Plastikschale“ die Nase<br />
rümpften. Bei der aktuellen Generation sieht das<br />
jedoch ganz anders aus, denn LG (Gorilla-Glas-<br />
Rückseite beim Optimus G), Sony (Mineralglas-<br />
Gehäuse beim Xperia Z) und besonders HTC<br />
(Aluminium-Gehäuse beim One) haben alternative<br />
Materialien für sich entdeckt und mit diesen<br />
Telefone geschaffen, die sich in puncto Haptik<br />
Weitere Features<br />
Bewegungssteuerung<br />
Das Galaxy S4 lässt sich jederzeit stummschalten,<br />
indem Sie das Gerät entweder auf das Display legen<br />
oder dieses komplett mit Ihrer Hand bedecken.<br />
Außerdem können Sie einen Screenshot<br />
aufnehmen, indem Sie mit der Handkante von<br />
links nach rechts über den Bildschirm streichen.<br />
Group Play<br />
Mit dieser Funktion lassen sich mehrere<br />
Samsung-Handys direkt miteinander koppeln,<br />
um beispielsweise Musik gleichzeitig abzuspielen<br />
oder Dateien miteinander auszutauschen.<br />
Samsung Knox<br />
Ähnlich wie Blackberry will auch Samsung<br />
künftig eine spezielle sichere Umgebung bieten,<br />
um das Galaxy S4 als Firmen-Smartphone<br />
attraktiver zu machen. Zum Marktstart ist<br />
Knox jedoch noch nicht aktiv.<br />
S-Health<br />
Eine Fitness-Tracker-App, die dank der integrierten<br />
Sensoren zum Beispiel Laufwege mitloggt<br />
und anschließend den Kalorienverbrauch<br />
ausrechnet.<br />
S-Translate<br />
Übersetzer-App, die zum Start acht Sprachen<br />
in Text und Ton ausgibt. Enthält außerdem in<br />
jeder Sprache eine Sammlung wichtiger und<br />
häufig benötigter Fragen und Phrasen.<br />
Notfallassistent<br />
Ein sehr nützliches Feature, das beim Gedrückthalten<br />
der Lautstärkewippe automatisch<br />
einen Notruf an einen voreingestellten<br />
Kontakt absendet.<br />
deutlich von Samsungs <strong>Smartphones</strong> abheben.<br />
Natürlich ist das ein Stück weit auch Geschmackssache<br />
und wenn Sie bisher kein Problem<br />
mit den Plastikgehäusen und der recht billig<br />
wirkenden abnehmbaren Rückseite der Samsung-<br />
Handys hatten, dann werden diese Sie auch beim<br />
S4 nicht stören. Trotzdem muss man aber festhalten,<br />
dass sich die genannten Konkurrenzhandys<br />
einfach deutlich besser anfühlen als Samsungs<br />
Galaxy S4. Einen nicht zu verachtenden Pluspunkt<br />
hat die abnehmbare Rückschale aber trotzdem,<br />
denn beim S4 dürfen Sie nach wie vor den<br />
Akku selbst austauschen, das ist bei LG, Sony<br />
und HTC nicht möglich.<br />
Großes Display,<br />
riesige Performance<br />
Schon beim ersten Einschalten strahlt einem das<br />
Full-HD-Display des Galaxy S4 förmlich entgegen<br />
und sofort stechen die extrem kräftigen Farben<br />
und klaren Kontraste ins Auge. Hier spielt<br />
die Super-AMOLED-Technologie, auf die<br />
Samsung bereits seit dem ersten Galaxy S setzt,<br />
ihre Stärken aus. Dazu ist der Bildschirm gestochen<br />
scharf und hat einen sehr guten Blickwinkel,<br />
auch die Spiegelung hält sich in Grenzen,<br />
sodass der Screen selbst bei direkter Sonneneinstrahlung<br />
noch ablesbar ist. Abseits des Displays<br />
überzeugt das S4 vor allem in puncto Performance<br />
auf ganzer Linie: Die aktuell in Deutschland<br />
verfügbare Variante des Galaxy S4 wird –<br />
genau wie HTCs One – angetrieben von Qualcomms<br />
Snapdragon-600-Quad core-CPU.<br />
Allerdings ist diese beim S4 mit 1.900 MHz<br />
etwas höher getaktet als beim HTC-Modell<br />
(1.700 MHz). Den Unterschied merkt man nur<br />
in den Benchmarks wirklich, wo sich das<br />
Samsung-Smartphone bei allen durchgeführten<br />
Tests knapp vor dem One positionierte und somit<br />
neue Bestwerte lieferte. Bei der Bedienung<br />
sind beide Geräte absolut flüssig, Menü-Ruckler<br />
oder lange Ladezeiten gibt es schlichtweg nicht.<br />
Gleiches gilt für anspruchsvolle 3D-Spiele à la<br />
Dead Trigger oder Bladeslinger sowie Full-HD-<br />
Videos. Als Entertainer ist das Galaxy S4 also<br />
absolut top.<br />
Features, Features und<br />
noch mehr Features<br />
So weit, so gut, die Pflichtaufgaben Display und<br />
Leistungsfähigkeit hat Samsung also mit Bravour<br />
bestanden. Doch was bietet das neue Galaxy-<br />
Smartphone in puncto Features? Hier hat HTC<br />
bei seinem One mit den Boom-Sound-Lautsprechern,<br />
der integrierten Fernbedienung, dem<br />
Homescreen-Newsfeed („Blink Feed“) und dem<br />
cleveren Musikplayer ordentlich vorgelegt. Eines<br />
vorweg: Die Infrarot-Fernbedienung hat<br />
Samsungs S4 ebenfalls an Bord, Sie können auf<br />
Wunsch also auch mit dem neuen Galaxy-Handy<br />
Ihr komplettes Heimkino-Equipment steuern.<br />
Bei den übrigen Features unterscheiden sich<br />
beide Geräte dann aber deutlich. Samsung setzt<br />
beim S4 nämlich nur teilweise auf coole Apps<br />
sowie verbesserte Hardware und legt den Fokus<br />
eher auf eine Reihe von Funktionen, welche die<br />
Bedienung des <strong>Smartphones</strong> erleichtern sollen,<br />
namentlich Air View, Smart Screen und Gestensteuerung.<br />
Alle drei Features haben wir Ihnen<br />
jeweils in einem Kasten auf der vorhergehenden<br />
Doppelseite erklärt. Im Praxiseinsatz sind die<br />
Steuerungshilfen zwar nett, allerdings funktionieren<br />
sie nicht immer genau, weshalb es meist<br />
einfacher ist, das Display mit dem Finger zu<br />
bedienen. Mit Ausnahme der Wischgeste über<br />
das ausgeschaltete Handy, mit der Sie einen Statusbildschirm<br />
aktivieren (Quick Check), haben<br />
wir im Praxistest keines der Bedien-Features regelmäßig<br />
genutzt. Anders sieht es bei den vorinstallierten<br />
Apps aus, denn besonders der Übersetzer<br />
S-Translate entpuppte sich als ein mächtiges<br />
und gut funktionierendes Hilfsmittel. Falls<br />
Ihr Koreanisch etwas eingerostet ist, können Sie<br />
mit der App nämlich einfach einen Satz eintippen<br />
oder -sprechen und S-Translate wird diesen<br />
anschließend sowohl in Text (oder Schriftzeichen)<br />
als auch gesprochen ausgeben. Das funktionierte<br />
im Test außerordentlich gut. Allerdings<br />
sind alle acht Zielsprachen (darunter Deutsch,<br />
Französisch, Spanisch) nur dann verfügbar, wenn<br />
Englisch als Ausgangssprache gewählt wird.<br />
Ebenfalls nett ist die Group Play-Funktion, mit<br />
der sich mehrere Samsung-Handys miteinander<br />
verbinden lassen, um beispielsweise Musik auf<br />
allen Geräten gleichzeitig abzuspielen oder bestimmte<br />
Spiele gegeneinander zu zocken. Group<br />
Play ist mittlerweile auch als App für ältere<br />
Samsung-Modelle kostenlos im Play Store verfügbar,<br />
unterstützt werden aktuell das Galaxy S3,<br />
das Note 2, das Note 10.1 sowie das Galaxy Tab<br />
10.1. Ein weiteres sehr sinnvolles Feature, den<br />
Notfallassistenten, werden Sie hoffentlich nie<br />
benötigen, wichtig ist er aber allemal. Um diesen<br />
nutzen zu können, müssen Sie die Funktion einmalig<br />
einrichten und einen oder mehrere Kontakte<br />
hinterlegen. Sollten Sie dann beispielsweise<br />
in einen Unfall verwickelt sein oder anderweitig<br />
Hilfe benötigen, genügt ein kurzes<br />
Gedrückthalten der kompletten Lautstärkewippe<br />
und das Handy sendet anschließend sowohl<br />
ein Foto als auch den aktuellen Aufenthaltsort<br />
sowie eine kurze Tonaufnahme an die zuvor festgelegten<br />
Kontaktpersonen. Eine wirklich hilfreiche<br />
Funktion, die zukünftig hoffentlich auch von<br />
anderen Herstellern implementiert wird.<br />
14 www.spielefilmetechnik.de – Sonderheft 02/13