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Blu-ray magazin Gantz - die ultimative Antwort (Vorschau)

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Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 2/12<br />

Preview:<br />

The Dark<br />

Knight<br />

Rises<br />

DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />

3D-Hoffnungen<br />

Der Hobbit,<br />

The Amazing<br />

Spider-Man,<br />

Merida u. v. m.<br />

Kill The Boss<br />

Die fi ese Rache<br />

an fi esen Chefs<br />

95 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />

„Attack The Block“:<br />

Aliens vs. Gangs<br />

Lendenschurz-<br />

Brutalo: „Conan“<br />

Die Kultserie in HD:<br />

„Star Trek – Next Generation“


www.digitalfernsehen.de<br />

Das Entertainment Portal<br />

Aktuelle Meldungen und<br />

spannende Hintergrundthemen<br />

Batman – Geschichte einer Fledermaus auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> * Die große Pixar-Retrospektive * Die größten Klassiker aller Zeiten auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> *<br />

Spezialeffekte * Die Burton-Galerie * Sherlock Holmes * Filmhits auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3-D * Science-Fiction * Japanimation * Clint Eastwood *<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Herstellung * Kino made in Germany * Die letzten Geheimnisse der Natur * Musiklegenden im <strong>Blu</strong>Note-Café * Special-Edition-<br />

Spezial * 3D-Vielfalt im Verkaufsregal * Action auf Asiatisch * James Franco über „127 Hours“ * Planet der Affen – Eine Evolutionsgeschichte<br />

* Harte Männer, harte Filme: Western auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> * Tim & Struppi * Doublefeature: Natalie Portman * Avatar – <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D u. v. m.


3D-Hoffnungen 2012<br />

James Camerons Titanic 3D<br />

Auf geheimer Mission<br />

Die tragische Geschichte um Mary und Richard Parkers (Embeth<br />

Davidtz, Campbe l Sco t) letzten Einsatz als US-Geheimagenten<br />

erklärt, wie der rothäutige Proto-Goblin (I rfan Khan) entstand<br />

und warum Peter seitdem bei seinem Onkel und seiner Tante<br />

May und Ben (Sa ly Field, Martin Sheen) lebt.<br />

Auch <strong>die</strong> Einführung von Spideys früherer Freundin, der Laborassistentin<br />

Gwen Stacy (Emma Stone), ist aufgrund der mit ihr<br />

verbundenen tragischen Ereignisse eine mehr als interessante<br />

Neuerung. Schließlich ist si es, <strong>die</strong> Peter Parker<br />

emotional prägt wie keine andere und<br />

ihn mehr und mehr in seine düstere<br />

Heldenexistenz treibt. Als Gegenspieler<br />

mit Superkräften wurde<br />

Dr. Curt Connors (Rhys Ifans)<br />

alias Die Echse gewählt. Connors,<br />

der bei einem Feldeinsatz<br />

als Militärarzt seinen rechten Arm<br />

verlor, zeigte sich schon immer<br />

fasziniert von der Fähigkeit diverser<br />

Reptilien, Gliedmaßen regenerieren<br />

zu können. Seither forscht er an<br />

einer Möglichkeit, <strong>die</strong>se tierische Eigenschaft<br />

auf den Menschen zu übertragen.<br />

Er entwickelt ein Serum aus Reptilien-DNA<br />

und testet es an sich selbst. Zunächst läuft<br />

a les nach Plan und sein Arm wächst nach.<br />

Doch bald ste len sich erste Nebenwirkungen wie<br />

Schuppenbildung und eine grünliche Hautfarbe ein.<br />

Wird er in Peter Parker einen Leidensgenossen oder<br />

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50<br />

Tim Burtons Frankenweenie<br />

Das animierte Remake von Tim Burtons Frühwerk<br />

„Frankenweenie“ (1984) wurde ganz traditione<br />

l per Stop-Motion erstellt und bietet einige<br />

ästhetische Schwarz-Weiß-Einblicke in <strong>die</strong><br />

Fantasie von Disneys kreativem Querkopf. Burton,<br />

der momentan auch an dem Gothic-Ho ror-Abenteuer „Dark<br />

Shadows“ arbeitet, verwirklicht damit einen lange gehegten Traum und<br />

zaubert nach „Corpse Bride“ ein weiteres Stop-Motion-Highlight, <strong>die</strong>smal<br />

sogar in 3D. War das Original ein halbstündiger Schwarz-Weiß-Film mit<br />

realen Schauspielern, gibt es noch keine Information über <strong>die</strong> Lauflänge<br />

des neuen Animationshits. Ab dem 11. Oktober 2012 wissen wir mehr.<br />

Men In Black I<br />

Js (Wi l Smith) Lieblingsmiesepeter und Partner K<br />

(Tommy Lee Jones) scheint unerwartet verstorben<br />

zu sein … und zwar in den<br />

1960er Jahren. Dass da<br />

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2/2012 Editorial<br />

Sprachlos<br />

Na so was! Da wurde doch für den <strong>die</strong>sjährigen Oscar ® ein Film<br />

nominiert – und das in gleich zehn Kategorien –, der eigentlich<br />

kein richtiger Film ist. Zumindest könnte man das annehmen. Denn<br />

der betreffende Streifen kommt in Schwarz-Weiß und ohne Ton daher,<br />

von 3D ganz zu schweigen. In bester Stummfilmtradition wird genau<br />

<strong>die</strong>se auch thematisiert. Es scheint, als hätten <strong>die</strong> altehrwürdigen<br />

Juroren und Promoter aus Hollywood alte Erinnerungen ausgekramt<br />

und <strong>die</strong>se mit einem gewissen Altersstarrsinn dem ganzen modernen<br />

„Schnickschnack“ entgegengestellt. Aber wenn man genauer<br />

hinschaut, dann ist mit „The Artist“ ein Film gelungen, der genauso<br />

modern wie melancholisch wirkt. Ein Film, der in jeder Szene ein<br />

Stück Filmgeschichte streift und dessen Hauptdarsteller Jean Dujardin<br />

schon in seinen Agentenparo<strong>die</strong>n um OSS 117 gezeigt hat, dass er<br />

allein mit seiner Mimik ein abendfüllendes Programm bestreiten könnte – was er ja jetzt auf eine überaus<br />

grandiose Art und Weise auch macht. Damit ist er mein ganz persönlicher Oscar ® -Favorit. Ob Sie das<br />

genauso sehen, können Sie gern auf unserer Website www.blu-<strong>ray</strong>.digitalfernsehen.de dokumentieren,<br />

wo wir Ihnen bis zur Verleihung der Trophäen <strong>die</strong> Möglichkeit geben, in den Hauptkategorien einmal<br />

selber abzustimmen.<br />

Trotz des berechtigten Zuspruchs für einen Stummfi lm wird <strong>die</strong> technische Entwicklung im Filmgeschäft<br />

natürlich ungebremst weitergehen. Gerade in Sachen 3D sind für das kommende Jahr eine Menge<br />

spektakulärer Kinostarts zu erwarten, <strong>die</strong> wir Ihnen in unserer Titelstory vorstellen. Keine Frage, dass sich<br />

<strong>die</strong>se Titel dann auch bald im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal wiederfi nden werden. Dort werden sie sich neben Filmen<br />

einreihen, <strong>die</strong> wir Ihnen in unserer aktuellen Ausgabe besonders an Herz legen – sei es nun der absolute<br />

Kultfi lm „Pulp Fiction“ oder <strong>die</strong> Science-Fiction-Komö<strong>die</strong> „Attack The Block“. Nach dem Ansehen<br />

der Letzteren kann man sich einmal <strong>die</strong> Frage stellen, wie es eigentlich E. T. ergangen wäre, wäre er<br />

im heutigen London gelandet. Zumindest das Telefonieren wäre etwas einfacher – vorausgesetzt, man<br />

befände sich nicht in einem Stummfi lm …<br />

In <strong>die</strong>sem Sinne viel Spaß beim Lesen!<br />

Herzlichst,<br />

UWE FUNK,<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Nächstes Heft:<br />

23. März 2012<br />

Thema 3D-Hoffnungen 2012 Thema<br />

Am 5. April 2012 geht <strong>die</strong> Titanic<br />

erneut unter, un <strong>die</strong>smal in 3D.<br />

Hierbei handelt es sich um eine 3D-<br />

Konvertierung von über 14 Jahre altem Filmmaterial. Die<br />

dreidimensionale Aufwertung des zweiterfolgreichsten Films<br />

a ler Zeiten wird sicherlich besonders in den Flutungsszenen<br />

zum Tragen kommen. Aber da s nun gerade der Name des<br />

3D-Verfechters schlechthin in Zusammenhang mit einer stereografischen<br />

Konvertierung gebracht wird, ist pure Ironie<br />

des Schicksals. Wird das Konzept aufgehen?<br />

„Wir a le haben Geheimnisse: Jene, <strong>die</strong> wir hüten … und<br />

jene, <strong>die</strong> vor uns geheim gehalten werden.“ Das Mo to<br />

des neuen Spider-Man-Films könnte nicht deutlicher ausdrücken,<br />

was <strong>die</strong> Handlung für den Zuschauer bereithält.<br />

So tut der sympathische Spinnerich (Andrew Garfield) alles,<br />

um seine bürgerliche Identität vor der Ö fentlichkeit<br />

zu verbergen. Andererseits weiß auch er nicht genau,<br />

was in seinen Kindertagen mit seinen Eltern geschah,<br />

als sie spurlos verschwanden. Genau jenem Mysterium<br />

geht Regie-Neuling Marc Webb („(500) Days<br />

Of Summer“) auf den Grund. Nach dem Abschluss<br />

der Spider-Man-Trilogie von Sam Raimi beginnt<br />

Webb also wieder bei den Wurzeln und erzählt<br />

<strong>die</strong> Entstehungsgeschichte des Superhelden<br />

noch einmal ganz von vorn. Diesmal bewegt<br />

er sich jedoch ein wenig näher entlang der<br />

Comic-Ursprünge, wie der Exkurs über Peter<br />

Parkers Eltern beweist.<br />

16 Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 17<br />

Bilder: 20th Century Fox, Sony Pictures, Walt Disney Studios<br />

einen Erzfeind finden? Ab dem 3. Juli 2012 stehen<br />

sich Spinne und Echse im Kino gegenüber und<br />

entzünden ein Leuchtfeuer der spektakulären<br />

Action. Eine Frage bleibt a lerdings<br />

noch: Warum so lte man „The Amazing<br />

Spider-Man“ unbedingt in 3D sehen?<br />

Ganz einfach: Es wurde stereoskopisch<br />

und mit der gleichen Kameratechnologie<br />

(Red Epic) gefilmt wie<br />

<strong>die</strong> beiden „Der Hobbit“-Teile. Ob <strong>die</strong><br />

Abspielrate in 24p erfolgt, ist noch<br />

nicht bekannt, sinnvo l wäre eine höhere<br />

Frequenz bei solch schne len Kamerafahrten<br />

jedoch a lemal. Sicher ist,<br />

dass <strong>die</strong> Aufnahmen höchste Bildschärfe<br />

versprechen, selbst wenn sie später<br />

auf <strong>die</strong> üblichen 2K heruntergerechnet<br />

werden. Dem Filmtrailer zufolge wird es<br />

zudem ähnlich wie in dem Videospiel<br />

„Mi ror’s Edge“ (2009) einige Actionsequenzen<br />

aus der Ego-Perspektive<br />

geben. Und <strong>die</strong> dürften bei einem<br />

„Freerunner“ wie Spider-Man wahrlich<br />

schwindele regend sein.<br />

Familie<br />

etwas nicht mit rechten Dingen<br />

zugehen kann, weiß der coole Alien-Fahnde<br />

Alien-Fahnder<br />

selbst, weshalb er sich <strong>die</strong> nächste Zeitmaschine<br />

schnappt, um in <strong>die</strong> Vergangenheit<br />

zu springen. Dort trifft er nicht nur seinen<br />

charmant lächelnden Kollegen legen en in jungen<br />

Jahren, auch dem außerirdischen Ki ler<br />

kommt er auf <strong>die</strong> Spur. Spur Sie haben Fragen<br />

zum Mysterium des Universums?<br />

Kein Problem, <strong>die</strong> Männer in Schwarz<br />

helfen Ihnen gerne weiter. Und immer<br />

schön <strong>die</strong> 3D-Bri le aufsetzen,<br />

damit Sie nicht geblitzdingst werden.<br />

Ab 24. Mai 2012 im Kino.<br />

Film Familie Film<br />

Wer hätte gedacht, dass ein neuer Muppets-Film mit Leichtigkeit <strong>die</strong><br />

100-Mi lionen-Dolar-Marke an den Kinokassen knacken würde?<br />

Die bunte Truppe um Kermit und Co. feiert in „Die Muppets“ ein gelungenes<br />

Comeback und begeistert in ihrem mittlerweile siebten Kinofilm<br />

mit herrlich altmodischem Charme und ganz viel sympathischem Witz.<br />

N<br />

ach den letzten<br />

eher mauen Auftri<br />

ten auf der großen<br />

Leinwand hielt sich<br />

<strong>die</strong> Begeisterung<br />

arg in Grenzen,<br />

als Walt Disney<br />

nach dem<br />

Aufkauf des<br />

Franchise im<br />

Jahre 2004 unlängst ankündigte,<br />

<strong>die</strong> Marke mit einem<br />

groß budgetierten Kinofilm<br />

wiederbeleben zu<br />

wo len. Doch mit einer<br />

breit angelegten und wirklich cleveren<br />

Comeback-Kampagne, <strong>die</strong><br />

mit neuen Clips auf Youtube und vielen<br />

schreiend komischen Paro<strong>die</strong>-Trailern<br />

für Furore sorgte, schlug <strong>die</strong> Stimmung um und so<br />

machte sich bald eine wenn schon nicht euphorische,<br />

so doch immerhin freundlich gespannte<br />

Erwartungshaltung breit.<br />

Herzblutprojekt mit Wohlfühlfaktor<br />

Mit „How I Met Your Mother“-Star Jason Segel<br />

und Everybody’s Darling Amy Adams hat man ein<br />

wirklich charmantes Pärchen für <strong>die</strong> menschlichen<br />

Hauptdarste ler gefunden, das den naiven Charme<br />

der Geschichte auf wunderbare Weise transportieren<br />

kann. Idee und Drehbuch stammen übrigens ebenfa ls<br />

von Jason Segel (in Koproduktion mit seinem Partner<br />

Reboot in Grün<br />

Nicholas Sto ler, mit dem er bereits bei früheren Projekten zusammengearbeitet<br />

ha te), sodass man hier tatsächlich einen<br />

Leading Man hat, der vo l und ganz hinter der Sache steht, der<br />

mit Elan und großem Spaß an seiner Aufgabe ist, was man ihm<br />

in jeder einzelnen Einste lung auch deutlich anmerkt.<br />

Der Plot besinnt sich auf <strong>die</strong> ursprünglichen Stärken der originalen<br />

„Muppet-Show“ und rückt <strong>die</strong> bunte, durchgedrehte<br />

Nummernrevue von einst wieder ins Zentrum des Films. Das<br />

Muppet-Studio steht kurz vor dem Abriss – also wird kurzerhand<br />

eine große Comeback-Sendung organisiert, um genügend Geld<br />

zu sammeln, damit das Studio gere tet werden kann. Doch bis<br />

e so weit ist, steht erst einmal eine kleine Odyssee rund um<br />

den Globus an, denn <strong>die</strong> verschworene Show-Truppe von einst<br />

ist inzwischen in a le Winde zerstreut, und mit dem Verhältnis<br />

zwischen den ehemals unzertrennlichen Freunden steht es nicht<br />

immer zum Besten.<br />

Mit Gesang geht a les besser!<br />

Mit vielen echten Gute-Laune-Songs und grandiosen Musical-<br />

Nummern (a lein das Finale wartet mit über 100 Beteiligten<br />

auf!) macht der Film einfach einen Heidenspaß und entlässt<br />

einen mit einem wunderbar beschwingten und positiven Gefühl<br />

aus dem Kino. Dazu erwartet Sie eine regelrechte Cameo-<br />

Invasion: Beinahe im Minutentakt tauchen neue prominente<br />

Gaststars auf, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Story zwar meist herzlich unbedeutend<br />

sind, dem Film aber weitere Lacher am laufenden Band bescheren.<br />

Unser Fazit deshalb: Die Muppets sind zurück, und<br />

das ist auch gut so! Werfen Sie <strong>die</strong> alten Vorurteile über Bord<br />

und lassen Sie sich von <strong>die</strong>sem durchwe gelungenen Reboot<br />

verzaubern! Spätestens dann Ende Mai, wenn der Film voraussichtlich<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen wird.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Bilder: Disney, Sony Pictures Home<br />

Herr Bobin, zuerst<br />

würde ich gern Ihre<br />

früheste Erinnerung<br />

erfahren, <strong>die</strong><br />

Sie mit den Muppets<br />

verbinden.<br />

Ich erinnere mich<br />

genau daran, wie<br />

ich im Haus meiner<br />

Großmu ter auf dem<br />

Sofa saß und <strong>die</strong><br />

Muppet-Show anschaute.<br />

Das muss so in den späten 1970er<br />

Jahren gewesen sein, da war ich vie leicht vier<br />

oder fünf. Ich habe <strong>die</strong>se Sendung so sehr<br />

gemocht – das gehörte einfach ganz fest zu<br />

meiner Woche dazu. Das war das letzte große<br />

Highlight meiner Wochenenden, für eine ziemlich<br />

lange Zeit, als ich groß geworden bin, bestimmt<br />

fünf Jahre oder so.<br />

Wie kamen Sie eigentlich zu der großartigen<br />

Gelegenheit, bei <strong>die</strong>sem Muppets-<br />

Reboot Regie zu führen?<br />

Das ergab sich a les ganz organisch: Ic ha te<br />

eine Weile für HBO an einer musikalisch angehauchten<br />

Comedy-Serie namens „The Flight Of<br />

The Conchords“ gearbeitet. Ic hörte, das sie<br />

über eine neuen Muppets-Film nachdenken,<br />

und zufä ligerweise ha te ich mich gerade viel<br />

mit den Muppets beschäftigt, denn wir schauten<br />

<strong>die</strong> Serie immer in den Pausen bei unserer Arbeit<br />

an „Conchords“. Ich hab dann irgendwann<br />

eine E-Mail von meinem Agenten bekommen,<br />

in der er mich fragte, ob ich denn <strong>die</strong> Muppets<br />

mögen würde. Das war ein glücklicher und<br />

ganz wunderbarer Zufa l, denn es passierte einfach<br />

zur exakt richtigen Zeit. Ich ha te ja gerade<br />

mit musikalischer Comedy zu tun gehabt und<br />

konnte das nun plötzlich auf der großen Filmebene<br />

tun. Es fühlte sich wirklich wi ein ganz<br />

natürlicher und richtiger Schri t für mich an.<br />

„Das Witzigste, was ich jemals gesehen habe!“<br />

Anlässlich der Deutschlandpremiere des neuen Kinofilms bot sich uns <strong>die</strong> Chance, mit James Bobin, dem<br />

Regisseur von „Die Muppets“, zu sprechen. Dabei zeigte sich der gebürtige Brite selbst als großer Fan und<br />

ließ keine Sekunde einen Zweifel daran aufkommen, dass er genau de richtige Mann für <strong>die</strong>sen Job war.<br />

Regisseur von „Die<br />

DIE MUPPETS AUF BLU-RAY<br />

Waren Sie überrascht, wie positiv der Film<br />

in Amerika aufgenommen wurde?<br />

Nein, ehrlich gesagt nicht! Natürlich ist es<br />

immer sehr befriedigend, wenn den Leuten<br />

<strong>die</strong> Sachen gefa len, <strong>die</strong> man so macht, weil<br />

man ja auch eine Menge Arbeit reingesteckt<br />

hat. Aber ich war nicht wirklich übe rascht, weil<br />

ich <strong>die</strong> Muppets ja selbst schon immer geliebt<br />

habe; und wenn man etwa selber mag, dann<br />

hat man natürlich <strong>die</strong> Ho fnung, dass es jedem<br />

anderen auch so geht.<br />

War e schwierig, a l <strong>die</strong> bekannten Gaststars<br />

an Bord zu holen?<br />

Wir wurden ziemlich ermutigt, als wir in <strong>die</strong><br />

Phase kamen, in der wir uns nach möglichen<br />

Cameo-Auftri ten von Prominenten umsahen.<br />

So ziemlich jeder, den wir fragten, sagte sofort<br />

Ja – und nicht nur das, sie bedankten sich sogar,<br />

dass wir sie gefragt ha ten, denn sie mochten<br />

<strong>die</strong> Muppets oft genauso sehr wie wir. Und<br />

genau <strong>die</strong>ses Gefühl habe ich auch: dass <strong>die</strong><br />

meisten Menschen aus meiner Generation <strong>die</strong><br />

Muppets einfach unheimlich gern haben. Das<br />

Erfreulichste war a lerdings, dass <strong>die</strong> jüngeren<br />

Zuschauer, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Muppets noch gar nicht<br />

kannten, den Film dennoch mochten, was<br />

großartig und enorm befriedigend für mich ist,<br />

denn so kann ich meine Liebe zu <strong>die</strong>sen Figuren<br />

an <strong>die</strong> nächste Generation weitergeben.<br />

Welcher ist eigentlich Ihr Lieblingscharakter<br />

aus der bunten Truppe?<br />

Ich finde, das Großartige an den Muppets ist,<br />

dass neben den bekannten und beliebten<br />

Namen wie Fozzy und Kermit und Miss Piggy<br />

auch <strong>die</strong> zweite Reihe mit to len Figuren aufwarten<br />

kann. Einer meiner Lieblingscharaktere<br />

ist ein Typ namens Marvin Suggs – er spielt<br />

ein Instrument, und zwar das „Muppaphone“,<br />

das aus sechs flauschigen Plüschtieren besteht,<br />

<strong>die</strong> a le einen bestimmten Ton von<br />

Wer seinem <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player<br />

nach Einlagen sprühen hier weit weniger vor jenem<br />

büchern auf und auch <strong>die</strong> zahlreichen Musicaldem<br />

Kinobesuch zur berühmten durchgedrehten Witz, der <strong>die</strong> Serie<br />

Abwechslung mal einst zu einem weltweiten Erfolg machte. Technisch<br />

machen sich große Schwankungen zwischen<br />

ein wenig „grünes<br />

Fu ter“ geben wi l, den einzelnen Szenen bemerkbar, <strong>die</strong> mal erstaunlich<br />

scharf, dann wieder en täuschend grobkörnig<br />

der hat leider nur <strong>die</strong><br />

Wahl zwischen den zwei doch recht durchschni t- und verwaschen auf dem Bildschirm erscheinen.<br />

lichen Kinoabenteuern „Die Muppets erobern Genere l gestalten sich vor a lem <strong>die</strong> Außenaufnahmen<br />

und weitwinklige Totalen als problematisch.<br />

Manha tan“ aus dem Jahre 1984 und ihrem<br />

bis vor Kurzem letzten Auftri t auf Der neuere der beiden Filme punktet mit gutem,<br />

der großen Leinwand „Muppets recht modernem Su round-Sound – <strong>die</strong> Bonusfeatures<br />

beider Scheiben sind äußerst knapp be-<br />

aus dem A l“ (1999). Beide Filme<br />

warten mit leicht holprigen Drehmessen<br />

und somit auch kein wirklicher Kaufgrund.<br />

sich geben, wenn er sie mit seinem kleinen<br />

Hammer schlägt. Ich weiß es noch ganz genau:<br />

Als Kind war das das Witzigste, was ich<br />

jemals gesehen habe!<br />

Was denken Sie: Sind <strong>die</strong> Muppets heute<br />

überhaupt noch relevant?<br />

Ic ho f es auf jeden Fa l! Das ist auch das<br />

Thema, worum es in unserem Film gehen<br />

so l. Er ste lt genau <strong>die</strong>se Frage: Ist <strong>die</strong> Philosophie<br />

der Muppets – immer positiv sein,<br />

stets das Beste in den Menschen sehen, nicht<br />

zynisch zu werden und sich eine gewisse<br />

Unschuld zu bewahren – heute noch aktue l<br />

und zeitgemäß? Und ich denke, der Film beantwortet<br />

<strong>die</strong>se Frage auf eine eindeutige Art<br />

und Weise: Ja, <strong>die</strong>se Dinge sind auc heute<br />

noch von großer Relevanz! Verbi tert und zynisch<br />

zu sein ist äußerst einfach. Ich glaube,<br />

<strong>die</strong> Menschen werden heute viel zu schne l<br />

erwachsen und deshalb ist es sehr schön und<br />

auch wichtig, an <strong>die</strong>sem Charme der Kindheit,<br />

den <strong>die</strong> Muppets versprühen, festzuhalten.<br />

Auch wenn es noch sehr zeitig ist: Gibt<br />

e schon Pläne für eine Fortsetzung?<br />

Da haben Sie wohl recht (lacht herzlich;<br />

Anm. d. Red.), mein Kopf ist ja immer noch<br />

vo lgestopft mit <strong>die</strong>sem ersten Film! Ich ho fe<br />

aber natürlich auf ein Sequel, denn <strong>die</strong> Arbeit<br />

hat mir riesigen Spaß gemacht un der Film<br />

scheint wirklich ziemlich<br />

gut zu laufen, sodass<br />

wir da in Zukunft<br />

wieder was machen<br />

könnten. Aber im<br />

Moment weiß ich<br />

wirklich noch nichts<br />

Konkretes.<br />

Vielen Dank für<br />

das Gespräch.<br />

DIE MUPPETS EROBERN MANHATTAN<br />

Film 6,5/10<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 5/10<br />

MUPPETS AUS DEM ALL<br />

Film 6/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 51<br />

Anzeige<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 3


20 | Attack The Block<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> des Monats<br />

24 | Kill The Boss<br />

Komö<strong>die</strong><br />

38 | <strong>Gantz</strong> – Die <strong>ultimative</strong> <strong>Antwort</strong><br />

Science-Fiction<br />

65 | Star Trek – The Next Generation<br />

Serien-Spezial<br />

AKTUELLES<br />

06 Filmnews<br />

2012 ist das Jahr der Jubiläen – <strong>die</strong> James-<br />

Bond-Filmreihe wird 50 und <strong>die</strong> Universal<br />

Studios werden 100. Zeit zum Feiern!<br />

11 <strong>Vorschau</strong>: The Dark Knight Rises<br />

Wird der letzte Batman von Christopher<br />

Nolan der beste werden?<br />

12 Titelthema: 3D-Hoffnungen 2012<br />

So plastisch war Kino noch nie: Wir zeigen<br />

Ihnen <strong>die</strong> 3D-Highlights des Jahres<br />

TECHNIK<br />

88 Panasonic DMP-BD75<br />

89 LG BD660<br />

90 Philips BDP3280<br />

91 Samsung BD-D5300<br />

92 Sony BDP-S380<br />

SERVICE<br />

86 So testen wir<br />

93 Leserbriefe<br />

94 Marktübersicht <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

96 Heimkino-Top-10<br />

97 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuerscheinungen<br />

98 Impressum/<strong>Vorschau</strong><br />

50 | Die Muppets<br />

Applaus, Applaus, Applaaauuuuss!!<br />

Die Muppets sind wieder da! Auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und im Kino<br />

76 | Wildes Japan<br />

Special Interest<br />

11 | The Dark Knight Rises<br />

Der Burnout einer Fledermaus:<br />

Batman lässt es wieder gewaltig krachen<br />

4<br />

Titelbild: Capelight, Paramount Home, Sunfilm, Universum, Walt Disney, Warner Bros., Warner Home


12 | Titelthema: 3D-Hoffnungen 2012<br />

„John Carter“ kämpft sich in 3D durch <strong>die</strong> Mars-Kriege, während Filmkollegen wie<br />

„Der Hobbit“, „Men In Black 3“, „The Amazing Spider-Man“ und „Hugo Cabret“<br />

ebenso <strong>die</strong> Kinoleinwand durchbrechen wollen. Wer von ihnen wird es schaffen?<br />

95<br />

BLU-RAY-TESTSB<br />

Bewertung<br />

Film Technik<br />

Bewertung<br />

Film Technik<br />

37 | Cleopatra<br />

Der seinerzeit teuerste Film aller<br />

Zeiten im neu restaurierten Look<br />

42 | Woody Allen for the Oscar ®<br />

Sahnt nach „Der Stadtneurotiker“<br />

nun auch „Midnight In Paris“ab?<br />

34 22. Mai 8,5 6,5<br />

48 Alles muss raus 7 7,5<br />

80 Alpha & Omega 3D 6 7,5<br />

20 Attack The Block 7,5 8,5<br />

84 Azoren 3D 7 7,5<br />

32 Barney’s Version 7,5 7<br />

81 Barton Fink 9 5<br />

80 Being John Malkovich 9 5,5<br />

43 <strong>Blu</strong>e Valentine 8,5 6,5<br />

65 Boardwalk Empire (1. Staffel) 9 8,5<br />

66 Borgia (1. Staffel) 7,5 7,5<br />

48 Brautalarm 7 6,5<br />

81 Brazil 7,5 6<br />

41 Cairo Time 6 7<br />

83 Captain America 3D 6,5 7,5<br />

85 Cars 2 3D 6,5 9,5<br />

37 Cleopatra 7 7<br />

63 Colombiana 6,5 8,5<br />

34 Company Men 8 7,5<br />

26 Conan 3D 4 8<br />

24 Cowboys & Aliens 6,5 8,5<br />

67 CSI New York (6. Staffel) 7 8<br />

32 Dark Matter 7 6<br />

60 Dark Planet 6 7,5<br />

74 Das Phantom der Oper – 25 Jahre 9 8,5<br />

83 Das Rotkäppchen-Ultimatum 3D 5 8<br />

79 Der Dialog 9 4,5<br />

62 Der Mandant 7,5 8<br />

42 Der Stadtneurotiker 8,5 4,5<br />

63 Detective K 7,5 7<br />

36 Die Farben des Herbstes 8,5 7<br />

52 Die Hexen von Oz 5 7,5<br />

28 Die Liebesfälscher 8,5 7<br />

50 Die Muppets erobern Manhattan 6,5 5,5<br />

82 Die Schlümfe 3D 6,5 7,5<br />

46 Dogma 8 8<br />

64 Dylan Dog 6 7<br />

84 Faszination Afrika 3D 5 5<br />

55 Final Destination 5 in 3D 6,5 8,5<br />

81 Frida 8,5 8<br />

60 Game Over 7 6,5<br />

58 Gangs Of Glasgow 8 7<br />

38 <strong>Gantz</strong> – Die <strong>ultimative</strong> <strong>Antwort</strong> 7,5 6<br />

71 George Harrison: Living In The Material World 8,5 7<br />

70 God Bless Ozzy Osbourne 7,5 7<br />

85 Harry Potter und <strong>die</strong> Heiligt. d. Todes 3D 8 8,5<br />

72 Herbert Grönemeyer: Schiff sverkehr 8 8<br />

81 Hook 6,5 6,5<br />

78 Im Königreich der Raubkatzen 7 5,5<br />

64 Insidious 7,5 8<br />

24 Kill The Boss 7 7,5<br />

44 Kleine wahre Lügen 7 6,5<br />

78 Königreich Arktis 6,5 5<br />

41 Kusswechsel 5,5 5,5<br />

36 La Mala Educación 7,5 7<br />

53 Legend Of The Millennium Dragon 7 9<br />

74 Liszt Now – Lang Lang 7 7<br />

33 Main Street 6 6<br />

54 Mardock Scramble 6,5 5,5<br />

46 Meet The Rizzos 7 6,5<br />

49 Mein Stück vom Kuchen 6 7,5<br />

80 Michael Jackson – The Life Of An Icon 7,5 5<br />

42 Midnight In Paris 7 6,5<br />

50 Muppets aus dem All 6 7<br />

30 Nader & Simin – Eine Trennung 8 6,5<br />

47 Nichts zu verzollen 6,5 6,5<br />

53 One Piece – Der Fluch des heiligen Schwerts 7 8<br />

61 Passion Play 5 5,5<br />

71 Paul McCartney: The Love We Make 8 6<br />

56 Pulp Fiction 10 7,5<br />

72 Queen: Days Of Our Lives 7,5 5,5<br />

79 Ran 9 5<br />

56 Red State 6 7,5<br />

55 Ritter des Heiligen Grals 6 6,5<br />

28 Roller Girl 7 7<br />

31 Schlafkrankheit 7 7<br />

45 School Of Life 7,5 6<br />

80 Scream Of The Banshee 5 5<br />

81 Senna 8 5,5<br />

75 Sigur Ros – Inni 8,5 4,5<br />

67 Star Wars – The Clone Wars (3. Staffel) 6 8,5<br />

25 Super 8 7,5 8,5<br />

35 The Bang Bang Club 7 8<br />

80 The Mission 8 7<br />

58 The Outsiders 8 5<br />

29 This Boys Life 7,5 6<br />

70 The Rolling Stones: Some Girls 8 7<br />

52 Toast 8 7,5<br />

37 Von der Kunst, sich durchzumogeln 7,5 6,5<br />

59 Wasted On The Young 8,5 7,5<br />

80 Wenn <strong>die</strong> Gondeln Trauer tragen 8 5,5<br />

76 Wildes Japan 7,5 6,5<br />

44 Willkommen in Cedar Rapids 6 7<br />

49 Win Win 7,5 7,5<br />

81 Wrecked 3 6<br />

Inhalt: 20th Century Fox Home, Capelight, Paramount Home, Polyband, Sunfilm, Walt Disney, Warner Bros., Warner Home<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 5


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Golden Globes:<br />

Die Gewinner (Film)<br />

Bestes Drama<br />

„The Descendants“<br />

Beste Hauptdarstellerin (Drama)<br />

Meryl Streep („Die Eiserne Lady“)<br />

Bester Hauptdarsteller (Drama)<br />

George Clooney („The Descendants“)<br />

100 Jahre Universal<br />

Sein sage und schreibe 100. Jubiläum feiert<br />

Universal mit einer ganz besonderen Aktion.<br />

Im Laufe des Jubiläumsjahres werden in vier<br />

Wellen 100 der schönsten Universal-Titel in<br />

einer großen DVD-Sammlung veröffentlicht.<br />

Alternativ gibt es eine 50 Titel umfassende <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Sammlung.<br />

Die Rücken der Filme ergeben<br />

nebeneinandergestellt ein Sammelbild mit<br />

Szenen aus der Filmgeschichte von Universal.<br />

Als Extra bekommt jeder fl eißige Sammler, der<br />

alle 100 DVDs oder alle 50 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s erworben<br />

hat, gleich noch das passende Wandregal<br />

dazu. Die erste Veröffentlichungswelle startet<br />

am 15. März und beinhaltet 25 Titel, wie z. B.<br />

„Apollo 13“, „The Big Lebowski“, „King Kong –<br />

Extended Edition“ oder „Shakespeare In Love“.<br />

Im Rahmen <strong>die</strong>ser Aktion erscheinen einige<br />

restaurierte Titel erstmalig auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. NR<br />

Beste Komö<strong>die</strong>/Bestes Musical<br />

„The Artist“<br />

Beste Hauptdarstellerin (Komö<strong>die</strong>/Musical)<br />

Michelle Williams („My Week With Marilyn“)<br />

Bester Hauptdarsteller (Komö<strong>die</strong>/Musical)<br />

Jean Dujardin („The Artist“)<br />

Bester Animationsfilm<br />

„Die Abenteuer von Tim und Struppi“<br />

Bester fremdsprachiger Film<br />

„Nader und Simin – Eine Trennung“ (Iran)<br />

Beste Nebendarstellerin<br />

Octavia Spencer („The Help“)<br />

Bester Nebendarsteller<br />

Christopher Plummer („Beginners“)<br />

Beste Regie<br />

Martin Scorsese („Hugo“)<br />

Bestes Drehbuch<br />

Woody Allen („Midnight In Paris“)<br />

Bester Originalscore<br />

Ludovic Bource („The Artist“)<br />

Bester Originalsong<br />

„Masterpiece“ („W.E.“)<br />

Krimi mal anders: Luther<br />

Nach einem akuten Nervenzusammenbruch<br />

tritt Detective Chief Inspector John Luther<br />

(Idris Elba) erneut seinen Dienst an. Doch <strong>die</strong><br />

Schatten der Vergangenheit holen ihn bald<br />

ein – der Kampf gegen sein schweres Trauma<br />

(über das der Zuschauer vorerst im Ungewissen<br />

gelassen wird) ist noch lange nicht gewonnen.<br />

Sein brillanter Verstand macht ihn zu<br />

einer Art modernem Sherlock Holmes – noch<br />

ein paar schrullige Charakterzüge von Columbo<br />

dazu und fertig ist ein interessanter und<br />

charismatischer Krimiheld. Staffel eins <strong>die</strong>ser<br />

gut gemachten Serie erscheint am 27. Februar<br />

beim Münchener Label Polyband; Staffel zwei<br />

folgt bereits am 12. März. TW<br />

Scorpion King 3<br />

Universal veröffentlicht am 16. Februar den<br />

dritten Teil der actionreichen „Scorpion King“-<br />

Reihe auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Und wieder einmal geht<br />

es um das allumfassende Thema: Wer hat<br />

<strong>die</strong> größte Macht über das Reich und über<br />

<strong>die</strong> Frauen? Die Entscheidung wird mit dem<br />

Schwert gefällt in epischen Schlachten, <strong>die</strong><br />

sich zwischen den beiden Thronfolgern Talus<br />

(Billy Zane) und Horus (Ron Perlman) abspielen.<br />

Und mittendrin kämpft Mathayus (Victor<br />

Webster) um <strong>die</strong> Auferstehung der alten<br />

Weltordnung. Neben der Standardversion wird<br />

es auch eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Gesamtausgabe aller drei<br />

„Scorpion King“-Teile geben. FT<br />

James Bond wird 50<br />

Seit nunmehr einem halben Jahrhundert jagt<br />

der britische Geheimagent 007 allerhand Bösewichte<br />

um <strong>die</strong> ganze Welt. Dabei stellt er<br />

sein Geschick nicht nur bei der Verbrechensbekämpfung<br />

unter Beweis, sondern beeindruckt<br />

auch regelmäßig <strong>die</strong> holde Damenwelt.<br />

In bis dato 22 Filmen stellt sich „Bond.<br />

James Bond“ mit viel Charme und reichlich<br />

And the Oscar goes to ...<br />

... 20th Century Fox. Zumindest erhielten bereits<br />

zahlreiche Filme aus den Fox-Studios den<br />

begehrten Oscar. Passend zur anstehenden<br />

Verleihung der Academy Awards am 26. Februar<br />

2012 bringt 20th Century Fox nun eine<br />

Reihe mit den 27 besten prämierten Filmen<br />

ins <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal. Mit dabei sein sollen sowohl<br />

Klassiker als auch Neuheiten sowie darüber<br />

hinaus einige Filme, <strong>die</strong> zum ersten Mal auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen. Zu Letzteren gehört beispielsweise<br />

das Film-<br />

innovativer Technik den Feinden des Britischen<br />

Empires. Über <strong>die</strong> Jahre wurde <strong>die</strong> Rolle des<br />

charmanten Briten dabei von sechs verschiedenen<br />

Darstellern verkörpert. Die bekanntesten<br />

sind wohl Sean Connery als erster James<br />

Bond, Roger Moore, der in den meisten Filmen<br />

mitwirkte, und <strong>die</strong> aktuelle Besetzung Daniel<br />

Craig. Welcher Darsteller nun den besten Bond<br />

abgibt, bleibt natürlich Geschmackssache.<br />

Um Agent 007 gebührend zu feiern, können<br />

sich Bond-Fans und <strong>die</strong>, <strong>die</strong> es werden wollen,<br />

ab dem 1. Oktober 2012 mit der „James<br />

Bond 007 Jubiläums Collection“ alle 22 Filme<br />

als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs inklusive zahlreicher Extras<br />

nach Hause holen. Zur stilechten Geburtstagsfeier<br />

fehlt dann nur noch ein Wodka-Martini,<br />

und der ist selbstverständlich „geschüttelt,<br />

nicht gerührt“.<br />

NR<br />

epos „Cleopatra“ mit Elizabeth Taylor in der<br />

Hauptrolle. Der Film erhielt 1964 ganze vier<br />

Oscars und wurde für fünf weitere nominiert.<br />

Auch Woody Allens Meisterwerk „Der Stadtneurotiker“<br />

wird mit seinen vier Oscars mit von<br />

der Partie sein. Aktuelle Titel dürfen natürlich<br />

ebenfalls nicht fehlen und so sind beispielsweise<br />

der Thriller „Black Swan“, für den Natalie<br />

Portman den Oscar als beste Hauptdarstellerin<br />

bekam, und James Camerons „Avatar“ in der<br />

Sammlung enthalten.<br />

NR<br />

Bilder: 20th Century Fox, KSM, Sunfilm, Universal<br />

6


The Front Line<br />

Es war der Film „Joint Security Area“ (2000),<br />

der <strong>die</strong> Aufmerksamkeit der Kritiker erstmals<br />

auf den koreanischen Regisseur Park Chan-<br />

Wook lenkte, noch bevor er mit „Oldboy“<br />

(2003) seinen internationalen Durchbruch<br />

feierte. Nun versucht der nicht minder begabte<br />

Regisseur Jang Hun mit „The Front<br />

Line“ ein ähnliches Kunststück zu vollführen.<br />

Wieder lieferte Autor Park Sang-yeon <strong>die</strong> literarische Vorlage und wieder<br />

geht es um den Konfl ikt zwischen Nord- und Südkorea, <strong>die</strong>smal allerdings<br />

am Ende des Krieges in den 1950er Jahren. Der Mord an einem südkoreanischen<br />

Offi zier mit einem landeseigenen Gewehr ruft den Ermittler<br />

Kang Eun-pyo (Ha-kyun Shin) auf den Plan, der den mysteriösen Todesfall<br />

untersuchen soll. Seine Nachforschungen führen ihn auf <strong>die</strong> Spur eines<br />

erschütternden Geheimnisses, das <strong>die</strong> absolute Sinnlosigkeit des Krieges<br />

vor Augen führt. KSM veröffentlicht <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> am 19. März.<br />

FT<br />

Mickey<br />

Rourke<br />

Megan<br />

Fox<br />

Techniknews<br />

Aktuelles<br />

Bill<br />

Mur<strong>ray</strong><br />

Freizügige Ausnahmeserie: Xanadu<br />

Die allseits hochgelobte französische Produktion „Xanadu“ ist bald auch<br />

auf dem deutschen Markt zu haben. Nachdem <strong>die</strong> erste Staffel im letzten<br />

Frühjahr weitgehend unbemerkt im Nachtprogramm von Arte versendet<br />

wurde, erscheint sie nun am 8. März endlich bei Sunfi lm Entertainment<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> – mit allen acht Folgen sowie zugehörigem Bonusmaterial<br />

auf zwei Discs. Vom Vertrieb wird <strong>die</strong> Serie vollmundig als Mischung aus<br />

„Die Sopranos“ und „Sex And The City“ beworben – fest steht jedenfalls,<br />

dass <strong>die</strong> Geschichte vom schleichenden Verfall einer französischen Pornofi<br />

lm-Dynastie mit ihrem Setting echtes Fernsehneuland betritt. Zudem<br />

sorgt sie mit ihren tiefgründigen Figuren für anspruchsvolle, sehenswerte<br />

und durchweg erwachsene Unterhaltung.<br />

TW<br />

passion<br />

Johnny English – Jetzt erst recht<br />

Viele Winter lang hielt er sich vor der Öffentlichkeit verborgen, doch nun<br />

will ihn ein alter, weiser Kampfmönch erneut zum großen Krieger formen.<br />

Die Welt braucht Johnny English (Rowan Atkinson). Und Johnny English<br />

braucht <strong>die</strong> Welt. Deshalb kehrt der Geheimagent per Zufall zurück,<br />

um einen Ring aus internationalen Killern zu sprengen, <strong>die</strong> ein folgenschweres<br />

Attentat planen. Um wieder zur alten Fitness zurückzufi nden,<br />

trainiert er seine Manneskraft in einem tibetanischen Kloster. Zudem<br />

stehen ihm ein paar neue Technikspielereien wie Semtex-Kaugummi,<br />

Raketenwerfer-Regenschirm oder ein Rolls-Royce mit Sprachsteuerung<br />

zur Verfügung, mit denen er den Widersachern<br />

ordentlich in den Hintern treten kann.<br />

Die sympathische Persifl age auf sämtliche<br />

„James Bond“-Filme wurde <strong>die</strong>ses Mal von<br />

dem britischen Regisseur Oliver Parker<br />

(„Das Bildnis des Dorian G<strong>ray</strong>“) umgesetzt<br />

und ist Rowan Atkinson wie auf den Leib<br />

geschnitten. Und auch der „Mr. Bean“-<br />

Darsteller bereitet seinem Königreich keine<br />

Schande, da er <strong>die</strong> Bond-Momente stilecht<br />

und komisch choreografi ert. Die Universal-<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist ab 9. Februar erhältlich. FT<br />

Anzeige<br />

AB SOFORT AUF DVD UND BLU-RAY<br />

im Handel erhältlich!<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 7


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

62. Berlinale:<br />

Wettbewerb<br />

22 internationale Filme nehmen in <strong>die</strong>sem Jahr<br />

am Wettbewerb der Berlinale teil, 5 davon außer<br />

Konkurrenz. Als Sondervorführung wird Steven<br />

Soderberghs Thriller „Haywire“ gezeigt.<br />

- Rebelle<br />

- Aujourd’hui<br />

- Barbara<br />

- Captive<br />

- Cesare deve morire („Caesar Must Die“)<br />

- Csak a szél („Just The Wind“)<br />

- Dictado („Childish Games“)<br />

- Gnade<br />

- Jayne Mansfield’s Car<br />

- Kebun binatang („Postcards From The Zoo“)<br />

- L’enfant d’en haut („Sister“)<br />

- Les A<strong>die</strong>ux à la reine<br />

- Metéora<br />

- Tabu<br />

- Was bleibt<br />

- A Royal Affair („Die Königin und der Leibarzt“)<br />

- À moi seule („Coming Home“)<br />

In dem Regiedebüt<br />

von<br />

Zuschauermagnet<br />

Matthias<br />

Schweighöfer<br />

dreht sich alles<br />

um Leben,<br />

Lieben<br />

und<br />

Leiden<br />

des<br />

sympathischen<br />

jungen Lehrers Max (dessen Rolle Matthias<br />

Schweighöfer übrigens gleich mitverkörpert).<br />

Als seine große Liebe Carolin (Mavie Hörbiger)<br />

Schweighöfer total: What A Man!<br />

völlig unerwartet mit dem Nachbarn durchbrennt,<br />

entscheidet er sich für eine Radikalkur<br />

und will von seinen Freunden Okke (Elyas<br />

M’Barek) und Nele (Sibel Kekilli) endlich<br />

lernen, was einen ganzen Kerl ausmacht. In<br />

harten, oftmals sehr witzigen Lektionen versuchen<br />

<strong>die</strong> drei herauszufi nden, wann ein<br />

Mann denn nun wirklich ein Mann ist, was <strong>die</strong><br />

Frauen wirklich wollen und welche Wege tatsächlich<br />

zum großen Glück führen. Die federleichte<br />

und durchaus unterhaltsame Komö<strong>die</strong><br />

erscheint bereits am 24. Februar über 20th<br />

Century Fox auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Handel. TW<br />

Außer Konkurrenz:<br />

- Extremely Loud And Incredibly Close<br />

- Jin líng Shí San Chai („The Flowers Of War“)<br />

- Shadow Dancer<br />

- Flying Swords Of Dragon Gate (3D)<br />

- Bel Ami<br />

Greetings To The Devil<br />

Als sich der Guerillakrieger Angel Sotavento<br />

(Édgar Ramírez) für ein friedliches Leben entscheidet<br />

und <strong>die</strong> Waffen niederlegt, meldet<br />

sich eines seiner früheren Opfer mit einer<br />

unglaublichen Forderung. Angels Tochter<br />

wurde entführt und soll nach 72 Stunden<br />

umgebracht werden, wenn zu dem Zeitpunkt<br />

auch nur ein einziges Mitglied von Sotaventos<br />

Guerillaeinheit am Leben ist. Der einzige Weg,<br />

das ihm Liebste zu schützen, ist für Angel<br />

der Mord an seinen ehemaligen Verbündeten.<br />

Der hoch spannende Thriller mit dem<br />

„Das Bourne Ultimatum“-Star Édgar Ramírez<br />

erscheint bei Senator-Film am 22. Februar als<br />

Direct-to-Video-Titel auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. FT<br />

Susi und Strolch – Diamond Edition<br />

Ein großer Teller Spaghetti mit Fleischklößen,<br />

Kerzenschein, Akkordeonmusik im Hintergrund<br />

und dann der zufällige Spaghetti-<br />

Kuss ... Diese Szene kennt jeder und sie<br />

gehört wohl zu den schönsten unvergessenen<br />

Filmmomenten aller Zeiten. Die Liebe<br />

zwischen der Cockerspaniel-Dame Susi und<br />

dem Straßenköter Strolch ist inzwischen<br />

schon 56 Jahre alt. Die Idee zu der Geschichte<br />

über eine Hündin namens Lady hatte in den<br />

50ern Disneys Comicautor Joe Grant. Daraus<br />

entwickelte sich eine zeitlose und wunderbar<br />

romantische Liebesgeschichte, <strong>die</strong> noch bis<br />

heute viele Filme ihres Genres beeinflusst<br />

und dabei vergessen lässt, dass es sich bei<br />

den Protagonisten „nur“ um Zeichentrickhunde<br />

handelt. Ab dem 9. Februar bietet <strong>die</strong><br />

„Diamond Edition“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit, in<br />

Zeichentricknostalgie zu schwelgen. NR<br />

Requiem For A Killer<br />

Der französische Regisseur Jérôme Le Gris<br />

debütierte 2011 mit seinem Film „Requiem<br />

For A Killer“ und<br />

schuf damit einen<br />

packenden Spionagethriller<br />

mit<br />

Mélanie Laurent<br />

in der Hauptrolle.<br />

Laurent spielt eine<br />

Auftragskillerin,<br />

<strong>die</strong> ihrer achtjährigen<br />

Tochter zuliebe<br />

ihren Beruf<br />

Phoebe im Wunderland<br />

Elle Fanning, jüngere Schwester von Dakota<br />

Fanning, bekam 2008 in „Phoebe im Wunderland“<br />

ihre erste Hauptrolle. Darin verkörpert sie<br />

ein 9-jähriges Mädchen namens Phoebe, das<br />

sich in der Realität unwohl fühlt und daher<br />

immer mehr in ihre Fantasiewelt fl üchtet. Als<br />

sie sich zunehmend seltsamer verhält, fragen<br />

sich Phoebe, ihre Eltern, Lehrer und Klassenkameraden:<br />

Stimmt etwas mit Phoebe nicht?<br />

Das berührende Drama erzählt dabei nicht nur<br />

<strong>die</strong> fantasievolle Geschichte<br />

eines kleinen Mädchens mit<br />

großer Vorstellungskraft, sondern<br />

spricht auch <strong>die</strong> ernste e<br />

Thematik von geistigen Störungen<br />

bei Kindern an. Die<br />

liebevolle Umsetzung des<br />

Films nimmt dabei dem<br />

Thema seine Schwere,<br />

ohne es zu bagatellisieren.<br />

Auch <strong>die</strong> erst 9-jährige Elle<br />

Fanning nahm ihre Rolle<br />

sehr ernst und besuchte<br />

aufgeben will. Ihr letzter Job soll sie fi nanziell<br />

absichern, könnte aber auch ihr bisher gefährlichster<br />

Auftrag werden. Als sie einen Opernsänger<br />

töten soll und dafür ins Ensemble eingeschleust<br />

wird, gerät sie plötzlich selbst ins<br />

Visier. Mélanie Laurent, <strong>die</strong> ihr Talent bereits<br />

in „Inglourious Basterds“ unter Beweis stellte,<br />

schafft es, ihrer Rolle als eiskalter Auftragskillerin<br />

gleichzeitig eine harte, aber auch eine sehr<br />

sensible und emotionale Seite zu geben. Ab<br />

dem 15. März 2012 bringt der rasante und<br />

mitreißende Film per <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc Spannung<br />

ins heimische Wohnzimmer.<br />

NR<br />

im Vorfeld einige Kinder, <strong>die</strong> am Tourette-Syndrom<br />

leiden. Die Rollen von Phoebes Eltern<br />

sind zudem mit Felicity Huffman („Desperate<br />

Housewifes“) und Bill Pullman („Independence<br />

Day“) prominent und ideal besetzt. Seit dem<br />

26. Januar 2012 verzaubert <strong>die</strong>ser bewegende<br />

Film nun auch als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> den heimischen<br />

Bildschirm.<br />

NR<br />

Bilder: 20th Century Fox, DTP, Planet Media, Studiocanal<br />

8


Die Bundesliga live auf Sky Fußball Bundesliga und<br />

<strong>die</strong> UEFA Champions League live auf Sky Sport.<br />

Die ersten 6 Monate<br />

Sky für nur 50%. *<br />

Ich seh was Besseres. Nur mit Sky sehen Sie nicht nur einen, sondern alle Wettbewerbe live, z. B.<br />

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HD-Receiver während der gesamten Laufzeit leihweise zur Verfügung. Die Geräte- und Servicepauschale entfällt bei <strong>die</strong>sem Angebot. Das Angebot ist gültig bis 29.2.2012. Stand: Januar 2012. Änderungen vorbehalten.


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Oscar ® -Hoffnung<br />

Scorsese<br />

Nun sind sie offiziell, <strong>die</strong> Nominierungen für den<br />

wichtigsten Preis der Filmbranche. Doch wer wird<br />

am 26. Februar <strong>die</strong> meisten Oscar ® -Statuetten<br />

mit nach Hause nehmen? Einer der heißesten<br />

Anwärter ist in <strong>die</strong>sem Jahr Martin Scorsese, der<br />

mit seiner Kinderbuchverfilmung „Hugo Cabret“<br />

(siehe Titelstory, S. 18) ganze elf Nominierungen<br />

unter anderem in den Kategorien „Bester Film“<br />

und „Beste Regie“ einheimste. Auch Woody Allen<br />

ist mit seinem Melodram „Midnight In Paris“ gut<br />

aufgestellt. Ein weiterer Favorit für <strong>die</strong> Königsdisziplin<br />

der Academy Awards ist <strong>die</strong> Hommage an<br />

<strong>die</strong> Stummfilme der 1920er Jahre „The Artist“ mit<br />

Jean Dujardin in der Hauptrolle. Seit „Syriana“<br />

(2005) wurde George Clooney zudem immer nur<br />

nominiert, ohne eine weitere Goldstatuette zu<br />

gewinnen – vielleicht schafft er es ja <strong>die</strong>ses Jahr<br />

mit seiner Vaterrolle in „The Descendants – Familie<br />

und andere Angelegenheiten“, der immerhin<br />

schon bei den Golden Globes als „Bester Film“<br />

absahnte. Bei der Auswahl von beispielsweise<br />

Brad Pitt („Die Kunst zu gewinnen – Moneyball“),<br />

Glenn Close („Albert Nobbs“) und Meryl Streep<br />

(„Die Eiserne Lady“) als beste Hauptdarsteller<br />

gab es keine größeren Überraschungen. Ein paar<br />

unbekanntere Gesichter erhalten <strong>die</strong> Spannung<br />

aber dennoch aufrecht. Den mexikanischen<br />

Schauspieler Demián Bichir („A Better Life“)<br />

kennt man vielleicht aus dem Filmzweiteiler<br />

„Ché“ als Fidel-Castro-Darsteller, Rooney Mara<br />

dürfte mit David Finchers „Verblendung“ ihren<br />

ersten wirklich breitenwirksamen Auftritt gehabt<br />

haben. Deutschlands große Oscar ® -Hoffnung<br />

„Pina“ kam zwar nicht in der Kategorie „Bester<br />

fremdsprachiger Film“ unter, wurde aber immerhin<br />

als „Beste Dokumentation“ aufgestellt. Wir<br />

drücken <strong>die</strong> Daumen für Wim Wenders. FT<br />

Flypaper – Wer überfällt hier wen?<br />

Eine Bank, zwei Überfälle – als Tripp Kennedy<br />

(Patrick Dempsey) einen 100-Dollar-Schein in<br />

Münzen umtauschen will, gerät er zwischen<br />

<strong>die</strong> Fronten zweier Räuberbanden, <strong>die</strong> beide<br />

ans große Geld wollen. Blöd nur, dass sich<br />

<strong>die</strong> Gangster-Parteien gegenseitig im Weg<br />

stehen. Aus dem kurzen Überfallszenario wird<br />

eine ausgedehnte Nacht voller schräger Vorkommnisse<br />

und kleiner Romanzen. Ab dem<br />

30. März ist <strong>die</strong> neue Screwball-Komö<strong>die</strong> von<br />

Rob Minkoff („Der König der Löwen“) sowie<br />

Jon Lucas und Scott Moore („Hangover“) auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich. FT<br />

Mercy<br />

Über <strong>die</strong> Liebe zu schreiben ist schwer,<br />

besonders, wenn man sie noch nie erlebt hat.<br />

Johnny Ryan (Scott Caan), erfolgreicher Autor<br />

von Liebesromanen, zweifelt an sich selbst<br />

und an seiner Kunst. Erst als er seine entscheidende<br />

Kritikerin Mercy (Wendy Glenn)<br />

kennenlernt, offenbart sich ihm <strong>die</strong> wahre<br />

Bedeutung des Wortes – das kurze Aufflackern<br />

am Firmament der Emotionen und das<br />

schnelle Absterben von allem, was damit zu<br />

tun hat. Der Film „Mercy“ dokumentiert all<br />

<strong>die</strong>s in realistischen Bildern, als wäre er selbst<br />

<strong>die</strong> moderne Verarbeitung einer missglückten<br />

Romanze. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist bereits erhältlich. FT<br />

Nachtest: Hangover 2<br />

Seit Dezember 2011 ist nun<br />

auch der zweite Teil von<br />

„Hangover“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />

Technisch hat sich<br />

im Vergleich zum Vorgänger<br />

nicht viel getan. Die Schärfe<br />

lässt zu wünschen übrig. Das<br />

wirkt sich auch auf <strong>die</strong> allgemeine<br />

Bildqualität aus. Besonders in dunk len<br />

Szenen stört ein leichtes Bildrauschen <strong>die</strong><br />

Optik. Der gute Soundtrack und <strong>die</strong> makellose<br />

Synchronisation werten das Klangbild etwas<br />

Nachtest: Green Lantern 3D<br />

Die knallig bunten Farben der<br />

Alien-Gesichter werden durch<br />

<strong>die</strong> vorwiegend in Orange<br />

und Blau gehaltenen Töne in<br />

ihrer Strahlkraft relativiert. Das<br />

Grün von Hals Anzug wirkt<br />

hier schon fast wie ein Fremdkörper.<br />

Der Kontrast ist so hoch gewählt, dass<br />

das Bild stark an Plastizität verliert und direkt wie<br />

aus einem Comicpanel wirkt. An der hochkarätigen<br />

Schärfe lässt sich nichts bemängeln. Die<br />

nachträglich eingefügte dritte Dimension lohnt<br />

sich hier sogar, denn sie wurde sinnvoll umgesetzt.<br />

Insbesondere <strong>die</strong> CGI-lastigen Sequenzen<br />

gewinnen dadurch. Die Realaufnahmen gefallen<br />

aber ebenso durch eine natürliche Tiefe.<br />

Nachtest: Planet der Affen<br />

Die glasklare Schärfe und der<br />

perfekte Kontrast sind <strong>die</strong><br />

zwei wichtigsten Faktoren,<br />

<strong>die</strong> das Bild auszeichnen.<br />

Sie machen nahezu jedes<br />

Detail erkennbar und lassen<br />

<strong>die</strong> ultrascharfen CGI-Affen<br />

komplett mit den nicht minder brillanten Realaufnahmen<br />

verschmelzen. Durch das milde<br />

Filmkorn wird das Ganze noch ein bisschen<br />

organischer. Vorrangig warme Orangetöne<br />

kommen in den taghellen Szenen vor, zu<br />

Caesars Gefängnisaufenthalt gesellt sich noch<br />

Jet Li in zwei Megaproduktionen<br />

Auf der 62. Berlinale feiert der stark gehypte<br />

Martial-Arts-Hit „Flying Swords Of Dragon<br />

Gate“ seine Europapremiere und das sogar<br />

in waschechtem 3D. Gefi lmt mit den neuesten<br />

Red-Epic-Kameras, verspricht das farbenprächtige<br />

Spektakel eine erstklassige visuelle<br />

Qualität. Großmeister Jet Li spielt unter der<br />

Action regie von Tsui Hark einen General,<br />

der gegen seinen Erzrivalen antreten<br />

muss. Ein offi zieller Kinostart für<br />

Deutschland ist noch nicht bekannt.<br />

Doch Jet-Li-Fans müssen nicht traurig<br />

sein, denn bereits am 16. April bringt<br />

KSM das ebenfalls hoch budgetierte<br />

Epos „Die Legende der weißen Schlange“<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc in den Handel.<br />

auf. Von Räumlichkeit ist leider nicht viel zu<br />

hören und HD-Klang gibt es nur im Originalton.<br />

Das umfangreiche Bonusmaterial bietet<br />

allerlei witzige Hintergrundgeschichten und<br />

unter anderem eine „politisch-inkorrekte“ Tour<br />

durch Bangkok.<br />

NR<br />

Film 7/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Verfolgungsjagden per Düsenjet und anderweitige<br />

Alien-Action eignen sich hervorragend<br />

für große Soundspektakel. Und das bewältigt<br />

<strong>die</strong> Warner-Disc im bestmöglichen Maße. Die<br />

Abmischung ist dermaßen dynamisch und packend,<br />

dass Sie sich schon Watte in <strong>die</strong> Ohren<br />

stopfen müssten, um davon nicht mitgerissen<br />

zu werden.<br />

FT<br />

Film 5/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 9,5/10<br />

3D-Effekt 6/10<br />

zusätzlich ein dominantes dunkles Grün. Der<br />

Surround-Sound lässt vornehmlich in den größeren<br />

Actionsequenzen seine Muskeln spielen.<br />

Elemente wie kreisende Polizeihubschrauber<br />

und Sirenen sind sauber in das Klangbild<br />

eingearbeitet, <strong>die</strong> epische Musik hat zudem<br />

eine ansprechende Dynamik.<br />

FT<br />

Film 8,5/10<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 9,5/10<br />

Auch hier stellt das Urgestein der Kampfkunst<br />

sein immenses Können unter Beweis, <strong>die</strong>smal<br />

allerdings als Zauberer, der sich zwischen<br />

<strong>die</strong> Liebe eines Kräutersammlers und einer<br />

zum Menschen gewordenen Schlange stellt.<br />

Die Laufzeit der internationalen Filmfassung<br />

beträgt 94 Minuten.<br />

FT<br />

Bilder: 20th Century Fox, KSM, Warner Home<br />

10


Filmnews<br />

Aktuelles<br />

Bilder: Warner Home<br />

THE DARK KNIGHT RISES<br />

Es soll das Ende des dunklen Ritters<br />

werden, ein Ende, das seinen Körper zerschmettern<br />

und seinen Namen unsterblich<br />

machen wird. Schon ironisch, dass gerade<br />

<strong>die</strong> Handlung der Comicreihe „Knightfall“<br />

dem filmischen Untergang des Nolan’schen<br />

Batman als Basis <strong>die</strong>nen soll. Sie führt den<br />

Soziopathen Bane (Tom Hardy, „Inception“)<br />

ein. Als Opfer eines gescheiterten Supersoldaten-Experimentes<br />

läuft er mit einer Maske<br />

herum, <strong>die</strong> ihn kontinuierlich mit einer<br />

Substanz namens Venom versorgt. Dadurch<br />

wohnt ihm zwar eine unermessliche Stärke<br />

inne, jedoch ist der Preis hoch: eine absolute<br />

Abhängigkeit von dem Gift, <strong>die</strong> ungeahnte<br />

Nebenwirkungen hervorruft, sobald <strong>die</strong> Zufuhr<br />

jemals unterbrochen wird. Es ist Bane,<br />

der Batman offen gegenübertritt, der eine Gefängnisrevolte<br />

anzettelt, um <strong>die</strong> Fledermaus<br />

zu schwächen – und der Gotham City mit<br />

seiner ungebändigten Gewalt zu erschüttern<br />

droht, um den dunklen Mann des Gesetzes<br />

sprichwörtlich komplett zu zerbrechen.<br />

Bruce Waynes letztes Abenteuer<br />

Christopher Nolan, seines Zeichens Regisseur<br />

kopfl astiger Bombastthriller, verwendete<br />

im Vorgänger „The Dark Knight“ nicht<br />

ohne Grund den Begriff des Ritters im Titel.<br />

Am Ende des Films stieg der Fledermaus-<br />

Rächer (Christian Bale) in den Ritterstand<br />

auf, um nun wie in einem Artusroman jenseits<br />

der weltlichen Ebene fortzufahren und<br />

zur unsterblichen Ikone zu werden. Doch<br />

sein Weg ist steinig und geht weit über<br />

<strong>die</strong> Grenzen seiner Belastbarkeit hinaus.<br />

Schon der Joker zeigte dem Maskierten, dass<br />

es einfach kein Rezept gegen pures Chaos<br />

gibt. Acht Jahre nach den Geschehnissen aus<br />

„The Dark Knight“ steht ihm nun <strong>die</strong> blanke<br />

Wut in Form von Bane gegenüber, <strong>die</strong> durch<br />

dessen messerscharfe Intelligenz zu einer<br />

Naturgewalt heranwächst. Als geschmeidige<br />

Helfershelferin der Terrorzelle tritt zudem<br />

erstmals Selina Kyle alias Catwoman (Anne<br />

Hathaway) auf den Plan, <strong>die</strong> Batman einen<br />

rebellischen Sturm auf <strong>die</strong> bestehenden<br />

Machthaber vorhersagt.<br />

Entgegen dem gängigen Trend, alles nun in<br />

3D zu drehen, entschied sich Nolan erneut<br />

für <strong>die</strong> extrem großen und lauten IMAX-Kameras.<br />

Würden sie weniger Krach machen,<br />

sodass sich <strong>die</strong> Dialoge leichter aufnehmen<br />

ließen, wäre ein komplett im IMAX-Format<br />

gedrehter Spielfi lm laut Nolan durchaus<br />

denkbar. Doch so beschränkte sich der<br />

41-jährige Regisseur wie im Prequel auf eine<br />

festgelegte Zahl an Szenen, bei denen sich<br />

das große, hochaufl ösende Format bezahlt<br />

macht. Der Verständlichkeit halber ließ er sie<br />

nachsynchronisieren, was <strong>die</strong> Zuschauer im<br />

deutschsprachigen Raum sowieso nicht tangiert.<br />

Die 30 Minuten IMAX-Sequenzen von<br />

„The Dark Knight“ werden laut Nolans Frau<br />

und Produzentin Emma Thomas übrigens<br />

durch weitere 20 Minuten überboten werden.<br />

Der Prolog des Films wurde bereits vor<br />

speziellen IMAX-Vorstellungen von „Mission<br />

Impossible – Phantom Protokoll“ gezeigt.<br />

Hier sah man, wie Bane vom CIA gefangen<br />

und in einem Flugzeug abtransportiert wird.<br />

In nur wenigen Minuten wird aus dem Gefangenen<br />

ein Entführer. Eine weitere Maschine<br />

nähert sich, Männer seilen sich ab, befestigen<br />

Halterungen, sprengen <strong>die</strong> untere Hälfte<br />

des Flugzeugs ab und kapern den Rest.<br />

Warum jetzt einem Mann namens Dr. Leonid<br />

Pavel zunächst <strong>Blu</strong>t abgezapft wird, bevor er<br />

an einem Stahlseil in <strong>die</strong> Höhe gezogen wird,<br />

bleibt wohl noch bis zum Kinostart am 26.<br />

Juli 2012 ein Geheimnis. Beeindruckt hat <strong>die</strong><br />

Szene aber schon allein durch ihre musikalische<br />

Gewalt, <strong>die</strong> (wie schon zuvor) gekonnt<br />

von Hans Zimmer in Szene gesetzt wurde.<br />

Wer ist John Blake?<br />

Wer sich <strong>die</strong> immense Besetzungsliste anschaut,<br />

wird vielleicht feststellen, dass ein<br />

Großteil davon aus dem „Inception“-Cast übernommen<br />

wurde. Wie es aussieht, schart Nolan<br />

also <strong>die</strong> Talente um sich, um einen festen Darstellerstab<br />

für seine Projekte zu gewinnen. Einer<br />

davon ist Joseph Gordon-Levitt („(500) Days<br />

Of Summer“), der hier unter dem Namen John<br />

Blake einen von Gothams aufrichtigsten zisten spielt. Über seinen Part wollen wir<br />

noch nicht zu viel verraten, jedoch wird<br />

Poli-<br />

er eine der größten Schlüsselrollen<br />

im Film übernehmen. Mag sein,<br />

dass <strong>die</strong>s das letzte tel von Nolans Batman<br />

bzw. Bruce Wayne<br />

ist. Die Legen-<br />

Kapide<br />

jedoch<br />

wird ewig weiterleben.<br />

FALKO THEUNER<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 11


Thema<br />

3D-Hoffnungen 2012<br />

Tolkien-Fans freuen sich, endlich haben wir das Jahr 2012 erreicht. Ebenjenes<br />

Jahr, in dem mit „Eine unerwartete Reise“ der erste Teil der Verfi lmung der<br />

Buchvorlage „Der Hobbit“ in <strong>die</strong> Kinos kommt. Bis zum 13. Dezember ist<br />

es zwar noch eine unerträglich lange Wartefrist, <strong>die</strong>se wird uns aber<br />

durch viele weitere Filmhighlights in 3D versüßt.<br />

U rsprünglich sollte „Der Hobbit“ bereits 2010 unter der Regie des Fantasy-<br />

Experten Guillermo del Toro („Hellboy II“) gedreht werden. Aufgrund<br />

finanzieller Schwierigkeiten der Produktionsfirmen MGM und Warner Bros.<br />

wurde <strong>die</strong> Verfilmung jedoch auf Eis gelegt und del Toro sprang ab, um sich<br />

seinem Projekt „Pacific Rim“ (2013) zu widmen.<br />

2011 übernahm dann wieder „Der Herr der Ringe“-Regisseur Peter Jackson<br />

das Ruder von „Der Hobbit“, kaufte mal eben 48 nigelnagelneue Red-Epic-<br />

Kameras, gab jeder einen Namen und versprach, mit dem Doublefeature<br />

„Eine unerwartete Reise“ und „Hin und wieder zurück“ das 3D-Event der<br />

Jahre 2012 und 2013 zu schaffen. Da <strong>die</strong> Red Epic erst seit 2011 ausgeliefert<br />

wird, brachte <strong>die</strong> verzögerte Produktion also den Vorteil mit sich, dass<br />

der Film nun in einer 5K-Aufl ösung (5000 Pixel pro Zeile) und mit 48<br />

Bildern pro Sekunde, also doppelt so schnell wie <strong>die</strong> üblichen 24 Hertz,<br />

aufgezeichnet wird. Das hat zur Folge, dass Bewegungen und Kameraschwenks<br />

umso fl üssiger laufen und Bewegungsunschärfen der<br />

Vergangenheit angehören. Für das digitale Kino wird <strong>die</strong> Aufl ösung<br />

jedoch im Normalfall auf 2K heruntergeschraubt werden, Kinosäle<br />

mit 4K-Projektoren-<br />

Technologie erhalten<br />

aber sicherlich auch eine<br />

höher aufgelöste Variante. Und<br />

wer weiß, welche Bildaufl ö-<br />

sungen uns noch in Zukunft<br />

erwarten werden.<br />

Bilder: Warner Bros. Pictures, 20th Century Fox, Sony Pictures<br />

12


3D-Hoffnungen 2012<br />

Thema<br />

3D völlig neu definiert<br />

Jackson nutzt in den rund 250 Drehtagen für beide Hobbit-Teile <strong>die</strong> neueste Stateof-the-Art-Technologie,<br />

um seine Vision – überspitzt ausgedrückt – klarer als <strong>die</strong><br />

Wirklichkeit erscheinen zu lassen. Zur Verdeutlichung: Das menschliche<br />

Auge registriert ungefähr 60 Vollbilder pro Sekunde, hier<br />

sind es 48 pro Auge. Natürlich wird in 3D gefi lmt, weshalb<br />

pro Einstellung zwei Kameras gleichzeitig zum Einsatz kommen,<br />

<strong>die</strong> in einem 3D-Kamera-Rig eingespannt sind.<br />

Insgesamt 17 solcher Rigs sind beim Dreh in<br />

Umlauf, darunter Modelle für ganz unterschiedliche<br />

Einsatzgebiete. Egal ob für<br />

Kran-, Dolly- oder Handheld-Einsätze –<br />

in der Mobilität bzw. Perspektivwahl<br />

sind <strong>die</strong> Kameramänner trotz Stereoskopie<br />

nicht eingeschränkt. Um auch<br />

Close-ups realisieren zu können,<br />

arbeiten <strong>die</strong> Rigs mit Spiegeln,<br />

da das Kamerasystem ansonsten<br />

wegen des blinden<br />

Winkels eine zu<br />

große Dis tanz zum<br />

gefi lmten Gegenstand<br />

wahren müsste.<br />

Star Wars 3D<br />

Am 9. Februar 2012 wird erstmals<br />

„Star Wars Episode I – Die<br />

dunkle Bedrohung“ als 3D-Ver-sion<br />

in <strong>die</strong> Kinos kommen. Der<br />

mögliche Erfolg des Films wird<br />

auch <strong>die</strong> Konvertierung der Fortsetzungen<br />

beeinfl ussen. Episode I war der letzte<br />

auf Film gebannte „Star Wars“-Teil. Ursprünglich wurde das<br />

Material zur Integrierung visueller Effekte digitalisiert und<br />

dann fürs Color-Timing erneut auf Film überspielt. Für <strong>die</strong><br />

stereografi sche Konvertierung griffen <strong>die</strong> Künstler allerdings<br />

auf das Originalmaterial zurück und bearbeiteten <strong>die</strong><br />

Farbgebung komplett digital. Das knapp 8 Prozent größere<br />

Bild sieht dadurch frischer aus als je zuvor. Zusätzliche Effekte<br />

wurden nicht integriert. Einzig der CGI-Yoda der aktuellen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Version wurde übernommen.<br />

Surreale Kulissen<br />

Ein größeres Problem ist<br />

das Farbspektrum. Durch<br />

eben<strong>die</strong>ses Arbeiten mit<br />

dem Stereoskopieverfahren<br />

kann das Rot nur inakkurat eingefangen<br />

werden. Die Konsequenz<br />

daraus ist, dass <strong>die</strong> Ausstatter und<br />

Requisiteure in sämtlichen Farbfl ächen<br />

der Kulissen und auch im Make-up der Darsteller <strong>die</strong><br />

Rottöne extrem übersättigen müssen. Im Film sehen<br />

<strong>die</strong>se psychedelischen Oberfl ächen dann wieder natürlich<br />

aus. Machen Sie sich also auf einiges gefasst,<br />

wenn der Hobbit Bilbo Beutlin (Martin Freeman)<br />

frohgemut das von Jackson neu erbaute Hobbingen<br />

verlässt, um mit 13 Zwergen den Schatz des Drachen<br />

Smaug (Benedict Cumberbatch) zu erobern.<br />

Übrigens: Freeman gegen Cumberbatch – das hört<br />

sich irgendwie nach einer Sonderfolge der aktuellen<br />

TV-Serie „Sherlock“ an, in der <strong>die</strong> beiden das<br />

berühmteste Detektiv-Duo der Literaturgeschichte<br />

spielen. Neben den neu besetzten Rollen gibt<br />

es in „Der Hobbit“ aber auch ein Wiedersehen<br />

mit altbekannten Gesichtern. Elijah Wood, Ian<br />

Holm, Hugo Weaving, Cate Blanchett, Orlando Bloom,<br />

Christopher Lee und Ian McKellen sind wieder mit von<br />

der Partie. Gollum-Mime Andy Serkis übernimmt sogar<br />

einen Teil der Regie, weshalb sich Mittelerde-Fans auf viele<br />

Aha-Momente freuen dürfen.<br />

Fazit: Peter Jacksons neuer Hobbit-Film wird <strong>die</strong> große 48-Hertz-Wende<br />

in den Digitalkinos einführen. Danach werden <strong>die</strong> Kinogänger eventuell<br />

nie wieder 24p-Ruckeln sehen wollen, wer weiß. Die Ausstatter<br />

müssen sich zudem extrem ins Zeug legen, um alles so echt wie möglich<br />

wirken zu lassen; jeder Fehlgriff wäre bei der hohen Aufl ösung sonst<br />

sichtbar. Für zukünftige HD-Me<strong>die</strong>n ist also bestens vorgesorgt. Außerdem<br />

darf sich ein solch ambitioniertes Fantasy-Highlight schon allein<br />

deshalb kein Genrefreund entgehen lassen, weil er ansons ten ein<br />

in vielerlei Hinsicht historisches Ereignis verpassen würde.<br />

Ghost Rider: Spirit Of Vengeance<br />

Der erste „Ghost Rider“-Film<br />

von 2007 war nicht gerade<br />

das Gelbe vom Ei, doch der<br />

hatte auch nicht so ein cooles<br />

und durchgeknalltes Regie-Duo wie<br />

Mark Neveldine und Brian Taylor an Bord. Die<br />

„Crank“-Regisseure ließen es bisher in jedem Actionwerk<br />

ordentlich krachen, mit einer guten Portion Sozialkritik und<br />

irrsinnig genialen Filmideen. Die Story hört sich momentan<br />

noch etwas fl ach an, aber im Prinzip zählt ja eigentlich bloß,<br />

dass Nicolas Cage dem erstarkenden Satansbraten gehörig<br />

den Hintern versohlt. Bereits am 23. Februar verbrennt der<br />

Ghost Rider deutsche Kinoleinwände.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 13


Thema<br />

3D-Hoffnungen 2012<br />

Merida: Ein neuer Pixar-Klassiker<br />

Nach „Cars 2“ veröffentlicht Pixar endlich<br />

einmal wieder eine vollkommen neue Geschichte<br />

in einer neuen Umgebung und mit<br />

neuen Figuren. Die Handlung spielt in der rauen<br />

Bergwelt Schottlands, in der <strong>die</strong> rothaarige<br />

Häuptlingstochter Merida großgezogen wird.<br />

Kaum ist sie im heiratsfähigen Alter, wird auch<br />

schon nach einem potenziellen Bräutigam<br />

gefahndet. Doch den Heißsporn interessiert<br />

ausschließlich <strong>die</strong> eigene Selbstfi ndung, weshalb<br />

sie einen uralten Brauch missachtet und<br />

das Land ins Chaos stürzt. Um den Fluch der<br />

Bestie zu lösen, muss sie sich auf eine Reise<br />

begeben, <strong>die</strong> ihren Mut auf eine harte Probe<br />

stellt und mehr von ihr abverlangt als lediglich<br />

ihre antrainierten Bogenkünste. Meridas<br />

Leinwandabenteuer beginnt am 2. August.<br />

Wir sprachen schon jetzt mit den beiden Personen,<br />

<strong>die</strong> entscheidend an den Figuren und<br />

dem 3D-Effekt mitwirkten.<br />

Interview mit Tanja Krampfert, Character Technical Director von „Merida“<br />

Tanja Krampfert<br />

Character Technical<br />

Director, Pixar<br />

Frau Krampfert, was<br />

genau ist Ihr Job bei<br />

„Merida – Legende<br />

der Highlands“?<br />

Mein Job als Character<br />

TD war es, <strong>die</strong> Figuren<br />

am Computer zu modellieren<br />

und zu „riggen“.<br />

Zeichnungen oder<br />

Skulpturen, <strong>die</strong> von unseren<br />

Designern angefertigt<br />

wurden, sind <strong>die</strong><br />

Referenzen für <strong>die</strong>sen<br />

Prozess. Während <strong>die</strong>ser Phase arbeiten wir<br />

sehr eng mit dem Art-Department zusammen.<br />

Nachdem das Modell vom Regisseur abgesegnet<br />

wurde, beginne ich mit dem „Rigging“-<br />

Prozess, was so viel bedeutet wie das Einfügen<br />

von Steuermöglichkeiten, wie z. B. den Knochen<br />

und Gelenken, <strong>die</strong> es den Animatoren<br />

ermöglichen, <strong>die</strong> Figur zu bewegen.<br />

Hier bei Pixar habe ich einen Animator an meiner<br />

Seite, der alles ausprobiert, was ich mit der<br />

Figur mache. Wir nennen solche Animatoren<br />

„Animation-Buddy“. Ich mag es wirklich, meine<br />

Zeit mit ihnen zu verbringen, und ich lerne sehr<br />

viel dabei, wenn ich so eng mit solch kreativen<br />

Leuten zusammenarbeite.<br />

Haben Sie das Gefühl, in einer Männerdomäne<br />

zu arbeiten?<br />

Es stimmt, dass es nicht so viele Frauen in<br />

meiner Abteilung gibt. Aber ich sehe alle meine<br />

Kollegen und mich selbst als Künstler. Es<br />

macht also keinen Unterschied, ob Männlein<br />

oder Weiblein. Jeder hat seine Stärken auf<br />

dem eigenen Gebiet und wir arbeiten miteinander<br />

bzw. ziehen an einem Strang.<br />

Mein Spezialgebiet ist z. B. <strong>die</strong> technische<br />

Seite, aber ich habe schon gutes Feedback<br />

bezüglich meiner Kreativität, Kenntnis der<br />

Anatomie und meines künstlerischen Auges<br />

erhalten. Jedes Talent ist wichtig und darum<br />

sind wir auch so ein gutes Team.<br />

Kamen für <strong>die</strong> Figurenerstellung neue<br />

Technologien zum Einsatz?<br />

Für „Merida“ arbeiteten wir mit einer neuen,<br />

hausinternen Software. Außerdem würde ich<br />

sagen, dass ein paar unserer Haar- und Kleidungssimulationen<br />

sehr beeindruckend<br />

sind. Manche Kostüme haben mehrere<br />

Gewebeschichten. Ebenso ist<br />

<strong>die</strong> Simulation von Flüssigkeiten<br />

wie Wasser einfach erstaunlich.<br />

Was unterscheidet<br />

„Merida“ von früheren<br />

Pixar-Filmen?<br />

Es ist Pixars erster Film mit<br />

einer weiblichen Heldin. Wie<br />

in allen Pixar-Filmen kann<br />

man auch hier <strong>die</strong> Liebe<br />

fürs Detail spüren. Es<br />

gibt großartige Bilder,<br />

liebevolle Charaktere<br />

und atemberaubende<br />

Animationen.<br />

Was forderte Sie<br />

am meisten?<br />

Ich arbeite nicht an<br />

speziellen Szenen,<br />

aber manche Charaktere<br />

waren eine echte Herausforderung.<br />

Zum Beispiel sollte<br />

eine der Figuren nicht symmetrisch<br />

erscheinen, was den „Rigging“-<br />

Prozess erschwerte. Normalerweise modelliert<br />

man nur eine Seite eines Charakters<br />

und spiegelt das Skelett für <strong>die</strong> andere Seite.<br />

Für <strong>die</strong>se Figuren war das jedoch nicht<br />

möglich und wir<br />

mussten dafür<br />

eine entsprechende<br />

Technik<br />

entwickeln.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Bilder: Disney/Pixar, Walt Disney Pictures<br />

14


3D-Hoffnungen 2012<br />

Thema<br />

Wir sprachen mit Bob Whitehill, Stereoscopic Supervisor von Pixar, über <strong>die</strong> 3D-Komponente von „Merida“.<br />

Bob Whitehill<br />

Stereoscopic Supervisor,<br />

Pixar<br />

Mr Whitehill, können<br />

CGI-Filme leichter in<br />

<strong>die</strong> dritte Dimension<br />

geholt werden als<br />

Realfilme? Wenn ja,<br />

woran liegt das?<br />

Es gibt viele Gründe,<br />

warum es leichter ist,<br />

eine 3D-Version von<br />

CGI-Filmen zu erstellen<br />

als von Realfi lmen. Wir<br />

können hier z. B. unsere<br />

3D-Entscheidungen<br />

setzen und wieder zurücknehmen so oft wir<br />

wollen bzw. bis es uns gefällt. Weil unsere Kameras<br />

in Wirklichkeit reiner Computercode sind,<br />

bleiben <strong>die</strong> Bilder für das rechte und das linke<br />

Auge dabei absolut unverändert, bis auf den<br />

inten<strong>die</strong>rten 3D-Effekt. Live-Action-Kamera-Systeme<br />

sind inzwischen ziemlich ausgeklügelt,<br />

stehen aber immer noch vor der Herausforderung,<br />

<strong>die</strong> perfekte Zusammenstellung von<br />

Kameras und Linsen einzuhalten. Die daraus<br />

resultierenden Bilder könnten<br />

dadurch Fokus-, Helligkeits- oder<br />

Verzerrungsunterschiede<br />

hervorrufen. Wir glücklichen<br />

CGI-Stereografen brauchen uns darüber<br />

überhaupt keine Gedanken zu machen.<br />

Könnten Sie uns bitte ein wenig mehr über<br />

den Prozess der stereoskopischen Produktion<br />

von CGI-Animationen erzählen?<br />

Die Prozedur beginnt mit einem Meeting mit<br />

dem Regisseur, um eine grobe Herangehensweise<br />

für <strong>die</strong> 3D-Komponente des gesamten Films<br />

zu fi nden. Sobald wir wissen, was der Regisseur<br />

erreichen möchte, beginnen wir mit der kreativen<br />

3D-Entscheidungsfi ndung, um seine Vision zu<br />

verwirklichen. Das kann so simpel sein wie ein<br />

einfaches Positionieren der 3D-Kameras in einer<br />

Szene und das anschließende Rendering beider<br />

Blickwinkel. Oder es ist so kompliziert wie das<br />

Produzieren mehrerer Versionen von Kompositionen,<br />

Kamerafahrten und Objektiventscheidungen.<br />

Es hängt einfach davon ab, wie stark der<br />

Regisseur über den 3D-Effekt nachdenkt bzw.<br />

wie wichtig ihm <strong>die</strong>se Komponente ist.<br />

„Merida“ hat sehr viele Details. Beeinflusst<br />

das Ihre Arbeit als Stereoscopic Supervisor?<br />

„Merida“ ist wirklich sehr schön detailliert und<br />

das hilft dem 3D-Effekt, weil es dem Publikum<br />

so viel gibt, was es visuell erfassen kann. Umso<br />

mehr Details es beispielsweise in den Wäldern<br />

gibt, <strong>die</strong> Merida mit dem Pferd durchstreift,<br />

desto tiefer können wir den<br />

stereoskopischen Effekt gestalten,<br />

denn so wird er sich eher auszahlen, weil<br />

das Publikum mehr visuelle Anhaltspunkte<br />

hat. Die Tiefe<br />

und der Detailgrad in der<br />

sorgfältig ausgestalteten<br />

Welt von „Merida“ ist also wesentlich<br />

lohnenswerter in 3D als, sagen<br />

wir, ein leeres Lagerhaus.<br />

Wie stehen Sie zur Benutzung von Negativ-<br />

Parallaxen bzw. „Into-the-Face“-Effekten?<br />

Ich glaube nicht, dass es feste Regeln bezüglich<br />

solcher „Into-the-Face“-Momente gibt. Oftmals<br />

können sie witzig sein und sind genau das, was<br />

viele Leute weiterhin vom 3D-Effekt erwarten.<br />

Die Gefahr ist: Sobald <strong>die</strong>se Effekte zu sehr von<br />

der Story abweichen, könnten sie den Zuschauer<br />

daran erinnern, dass er nur einen Film sieht. Wir<br />

haben in unseren Filmen einige Fälle, in denen<br />

Objekte aus dem Screen kommen – nur dass<br />

wir hierfür solche Momente fokussieren, <strong>die</strong> sich<br />

mühelos in <strong>die</strong> 3D-Umgebung einfügen und <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Story unterstützen.<br />

Wie regeln Sie <strong>die</strong> Balance zwischen dem<br />

Sehkomfort und bombastischem 3D?<br />

Das ist <strong>die</strong> größte Herausforderung, der wir gegenüberstehen,<br />

wenn wir effektive 3D-Erfahrungen<br />

machen wollen – wie machen wir unsere Filme<br />

absolut lohnenswert und gleichzeitig sehr komfortabel?<br />

Unser Grundansatz – und ich denke,<br />

dass <strong>die</strong>s der richtige ist – ist es, den Bereich,<br />

wo das Publikum hinschaut, auch in 3D immer<br />

so nahe wie möglich an der Ebene der Leinwand<br />

zu belassen. Der häufi gste Grund für <strong>die</strong> Überanstrengung<br />

der Augen sind 3D-Objekte, <strong>die</strong> zu weit<br />

aus dem Screen heraustreten, egal ob nach außen<br />

oder innen. Das wiederum wird durch einen<br />

einfachen Mechanismus hervorgerufen: Wir werden<br />

hierbei gezwungen, zwei Muskelsysteme in<br />

unseren Augen voneinander zu entkoppeln: Das<br />

eine für <strong>die</strong> Fokussierung der Distanz, das andere<br />

für <strong>die</strong> Konvergenz beider Augen. Solange wir<br />

also den sprechenden Charakter relativ nahe an<br />

der Screen-Ebene behalten, können wir hoffentlich<br />

das Unbehagen der Zuschauer minimieren.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

John Carter<br />

Eine der Inspirationsquellen von James Camerons<br />

„Avatar“ war zweifellos Edgar Rice Burroughs’<br />

(„Tarzan“) Pulp-Serie über den Weltraumhelden<br />

John Carter von ca. 1912. Prinzipiell ist der Grundgedanke<br />

beider Handlungen ähnlich: Ein Erdling<br />

transferiert seine Seele, wird auf einem fremden<br />

Planeten mit außerirdischem Leben konfrontiert<br />

und entfacht als Krieger eine Revolution. Der fremde<br />

Planet entpuppt sich für den Bürgerkriegsveteranen<br />

John Carter (Taylor Kitsch) als der Mars,<br />

auf dem sich <strong>die</strong> unterschiedlichsten Völker bekriegen<br />

und auf dem er als Außenstehender bald ein<br />

friedvolles Gleichgewicht schaffen soll. Dank der<br />

niedrigen Schwerkraft des Roten Planeten helfen<br />

ihm dabei Fähigkeiten wie z. B. extreme Sprungkraft.<br />

Zwei Marsianer werden alsbald zu Carters<br />

ständigen Begleitern: Zum einen der vierarmige<br />

Tars Tarkas (Willem Dafoe), dessen grünes Volk<br />

sich hauptsächlich<br />

durch<br />

barbarische Eigenschaften<br />

auszeichnet. Zum<br />

anderen sorgt <strong>die</strong> selbstbewusste Prinzessin<br />

Dejah Thoris (Lynn Collins) vom menschenähnlichen<br />

roten Volk für den nötigen weiblichen Touch. Aber<br />

kann es eigentlich Zufall sein, dass gerade „Wall-E“-<br />

Regisseur Andrew Stanton erneut eine Science-Fiction-Geschichte<br />

über eine sterbende Welt erzählt?<br />

Um <strong>die</strong> visuellen Effekte kümmerte sich das Studio<br />

Double Negative, das auch in „The Dark Knight<br />

Rises“ wieder perfekte Illusionen aus dem CGI-Hut<br />

zaubern wird. Die stereoskopische Komponente<br />

wird wie in vielen aktuellen Actionfi lmen während<br />

der Postproduktionsphase durch eine Konvertierung<br />

einfl ießen. Ab dem 8. März werden wir wissen,<br />

ob der Film eine gute 3D-Qualität besitzt.<br />

Thema |www www.blu<strong>ray</strong>-vision.de i nd e|2 2.2012 2012 15


Thema<br />

3D-Hoffnungen 2012<br />

James Camerons Titanic 3D<br />

Am 5. April 2012 geht <strong>die</strong> Titanic<br />

erneut unter, und <strong>die</strong>smal in 3D.<br />

Hierbei handelt es sich um eine 3D-<br />

Konvertierung von über 14 Jahre altem Filmmaterial. Die<br />

dreidimensionale Aufwertung des zweiterfolgreichsten Films<br />

aller Zeiten wird sicherlich besonders in den Flutungsszenen<br />

zum Tragen kommen. Aber dass nun gerade der Name des<br />

3D-Verfechters schlechthin in Zusammenhang mit einer stereografi<br />

schen Konvertierung gebracht wird, ist pure Ironie<br />

des Schicksals. Wird das Konzept aufgehen?<br />

„Wir alle haben Geheimnisse: Jene, <strong>die</strong> wir hüten … und<br />

jene, <strong>die</strong> vor uns geheim gehalten werden.“ Das Motto<br />

des neuen Spider-Man-Films könnte nicht deutlicher ausdrücken,<br />

was <strong>die</strong> Handlung für den Zuschauer bereithält.<br />

So tut der sympathische Spinnerich (Andrew Garfi eld) alles,<br />

um seine bürgerliche Identität vor der Öffentlichkeit<br />

zu verbergen. Andererseits weiß auch er nicht genau,<br />

was in seinen Kindertagen mit seinen Eltern geschah,<br />

als sie spurlos verschwanden. Genau jenem Mysterium<br />

geht Regie-Neuling Marc Webb („(500) Days<br />

Of Summer“) auf den Grund. Nach dem Abschluss<br />

der Spider-Man-Trilogie von Sam Raimi beginnt<br />

Webb also wieder bei den Wurzeln und erzählt<br />

<strong>die</strong> Entstehungsgeschichte des Superhelden<br />

noch einmal ganz von vorn. Diesmal bewegt<br />

er sich jedoch ein wenig näher entlang der<br />

Comic-Ursprünge, wie der Exkurs über Peter<br />

Parkers Eltern beweist.<br />

Bilder: 20th Century Fox, Sony Pictures, Walt Disney Studios<br />

16


3D-Hoffnungen 2012<br />

Thema<br />

Auf geheimer Mission<br />

Die tragische Geschichte um Mary und Richard Parkers (Embeth<br />

Davidtz, Campbell Scott) letzten Einsatz als US-Geheimagenten<br />

erklärt, wie der rothäutige Proto-Goblin (Irrfan Khan) entstand<br />

und warum Peter seitdem bei seinem Onkel und seiner Tante<br />

May und Ben (Sally Field, Martin Sheen) lebt.<br />

Auch <strong>die</strong> Einführung von Spideys früherer Freundin, der Laborassistentin<br />

Gwen Stacy (Emma Stone), ist aufgrund der mit ihr<br />

verbundenen tragischen Ereignisse eine mehr als interessante<br />

Neuerung. Schließlich ist sie es, <strong>die</strong> Peter Parker<br />

emotional prägt wie keine andere und<br />

ihn mehr und mehr in seine düstere<br />

Heldenexistenz treibt. Als Gegenspieler<br />

mit Superkräften wurde<br />

Dr. Curt Connors (Rhys Ifans)<br />

alias Die Echse gewählt. Connors,<br />

der bei einem Feldeinsatz<br />

als Militärarzt seinen rechten Arm<br />

verlor, zeigte sich schon immer<br />

fasziniert von der Fähigkeit diverser<br />

Reptilien, Gliedmaßen regenerieren<br />

zu können. Seither forscht er an<br />

einer Möglichkeit, <strong>die</strong>se tierische Eigenschaft<br />

auf den Menschen zu übertragen.<br />

Er entwickelt ein Serum aus Reptilien-DNA<br />

und testet es an sich selbst. Zunächst läuft<br />

alles nach Plan und sein Arm wächst nach.<br />

Doch bald stellen sich erste Nebenwirkungen wie<br />

Schuppenbildung und eine grünliche Hautfarbe ein.<br />

Wird er in Peter Parker einen Leidensgenossen oder<br />

einen Erzfeind fi nden? Ab dem 3. Juli 2012 stehen<br />

sich Spinne und Echse im Kino gegenüber und<br />

entzünden ein Leuchtfeuer der spektakulären<br />

Action. Eine Frage bleibt allerdings<br />

noch: Warum sollte man „The Amazing<br />

Spider-Man“ unbedingt in 3D sehen?<br />

Ganz einfach: Es wurde stereoskopisch<br />

und mit der gleichen Kameratechnologie<br />

(Red Epic) gefi lmt wie<br />

<strong>die</strong> beiden „Der Hobbit“-Teile. Ob <strong>die</strong><br />

Abspielrate in 24p erfolgt, ist noch<br />

nicht bekannt, sinnvoll wäre eine höhere<br />

Frequenz bei solch schnellen Kamerafahrten<br />

jedoch allemal. Sicher ist,<br />

dass <strong>die</strong> Aufnahmen höchste Bildschärfe<br />

versprechen, selbst wenn sie später<br />

auf <strong>die</strong> üblichen 2K heruntergerechnet<br />

werden. Dem Filmtrailer zufolge wird es<br />

zudem ähnlich wie in dem Videospiel<br />

„Mirror’s Edge“ (2009) einige Actionsequenzen<br />

aus der Ego-Perspektive<br />

geben. Und <strong>die</strong> dürften bei einem<br />

„Freerunner“ wie Spider-Man wahrlich<br />

schwindelerregend sein.<br />

Tim Burtons Frankenweenie<br />

Das animierte Remake von Tim Burtons Frühwerk<br />

„Frankenweenie“ (1984) wurde ganz traditionell<br />

per Stop-Motion erstellt und bietet einige<br />

ästhetische Schwarz-Weiß-Einblicke in <strong>die</strong><br />

Fantasie von Disneys kreativem Querkopf. Burton,<br />

der momentan auch an dem Gothic-Horror-Abenteuer „Dark<br />

Shadows“ arbeitet, verwirklicht damit einen lange gehegten Traum und<br />

zaubert nach „Corpse Bride“ ein weiteres Stop-Motion-Highlight, <strong>die</strong>smal<br />

sogar in 3D. War das Original ein halbstündiger Schwarz-Weiß-Film mit<br />

realen Schauspielern, gibt es noch keine Information über <strong>die</strong> Laufl änge<br />

des neuen Animationshits. Ab dem 11. Oktober 2012 wissen wir mehr.<br />

Men In Black III<br />

Js (Will Smith) Lieblingsmiesepeter und Partner K<br />

(Tommy Lee Jones) scheint unerwartet verstorben<br />

zu sein … und zwar in den<br />

1960er Jahren. Dass da<br />

etwas nicht mit rechten Dingen<br />

zugehen kann, weiß der coole Alien-Fahnder<br />

selbst, weshalb er sich <strong>die</strong> nächste Zeitmaschine<br />

schnappt, um in <strong>die</strong> Vergangenheit<br />

zu springen. Dort triff t er nicht nur seinen<br />

charmant lächelnden Kollegen in jungen<br />

Jahren, auch dem außerirdischen Killer<br />

kommt er auf <strong>die</strong> Spur. Sie haben Fragen<br />

zum Mysterium des Universums?<br />

Kein Problem, <strong>die</strong> Männer in Schwarz<br />

helfen Ihnen gerne weiter. Und immer<br />

schön <strong>die</strong> 3D-Brille aufsetzen,<br />

damit Sie nicht geblitzdingst werden.<br />

Ab 24. Mai 2012 im Kino.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 17


Thema<br />

3D-Hoffnungen fnun<br />

n 2012<br />

Ice Age 4 – Voll verschoben<br />

Die Piraten sind los – und das auch<br />

noch in der grauen Vorzeit. Das hyperaktive<br />

Säbelzahnhörnchen Scrat<br />

verursacht im Wahn seiner üblichen Nuss-Manie eine<br />

Kontinentalverschiebung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> bekannte Clique um Sid,<br />

Mannie und Diego von dem Rest der Familie trennt. Fortan<br />

versuchen sie, auf hoher See zurechtzukommen und einen<br />

Rückweg zu ihren Lieben zu fi nden. War der Vorgänger im<br />

Bereich 3D noch Pionierarbeit, dürfte <strong>die</strong> aktuelle CGI-Animation<br />

eine ordentliche Vorzeigeräumlichkeit besitzen. Das<br />

vierte Eiszeitabenteuer ist ab dem 2. Juli in den deutschen<br />

Kinos zu sehen.<br />

Hugo Cabret<br />

Kennen Sie Benoît Sokals Grafi kadventure „Syberia”? Wenn ja, dann haben Sie bereits<br />

eine ganz gute Vorstellung von der Atmosphäre in Martin Scorseses Oscar ® -nominierte<br />

Kinderbuchverfi lmung „Hugo Cabret”. Auch hier geht es um einen verstorbenen Uhrmacher<br />

(Jude Law), der zur Zeit der Industrialisierung an einem ganz besonderen Projekt<br />

arbeitete. Seinem Sohn Hugo (Asa Butterfi eld) hinterließ er eine rätselhafte Nachricht,<br />

gespeichert in einer mechanischen Puppe. Den Schlüssel, mit dem der Automat aufgezogen<br />

werden kann, liefert ihm das nicht minder geheimnisvolle Mädchen Isabelle<br />

(Chloë Moretz). Das würfelt Hugos Leben zwar kräftig durcheinander, allerdings war es<br />

zuvor eigentlich auch alles andere als normal. Als illegaler Untermieter lebt er nämlich<br />

in den Zwischenräumen des Pariser Hauptbahnhofs und kümmert sich kontinuierlich<br />

um <strong>die</strong> Genauigkeit der Bahnhofsuhren. Regie-Altmeister Martin Scorsese begibt sich<br />

mit <strong>die</strong>sem Film nicht nur erstmals in das Genre des Familienfi lms, sondern feiert damit<br />

auch sein großes 3D-Debüt. War er zuvor einer der bekanntesten Verfechter der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Technologie,<br />

bewies er erneut sein Faible für neue, fi lmbezogene Techniken und<br />

gewann damit sogar für <strong>die</strong> Regie einen Golden Globe.<br />

Der Lorax 3D<br />

Nachdem man mit „Ich, einfach<br />

unverbesserlich“ einen absoluten<br />

Publikumserfolg<br />

ablieferte, machte sich das Animationsstudio<br />

Illumination Entertainment<br />

an <strong>die</strong> Verarbeitung des Dr.-Seuss-<br />

Abenteuers „Der Lorax“. Sollten Sie nicht<br />

wissen, was ein Lorax ist, dann stellen Sie<br />

sich einfach eine orangefarbene Kreuzung<br />

aus Walross und Maulwurf vor, <strong>die</strong> neben der<br />

Stimme auch noch <strong>die</strong> ungefähre Größe mit Danny<br />

DeVito teilt. Ebenjenes Wesen ist in einer Zukunftswelt<br />

der Verteidiger der letzten Bäume. Begleiten Sie also den<br />

12-jährigen Ted, der sich auf eine Odyssee sondergleichen<br />

begibt, um seinem Schwarm Audrey einen echten Baum zu<br />

beschaffen. Ab dem 19. Juli im 3D-Kino.<br />

3D-Schnitt<br />

Auch Cutterin Thelma Schoonmaker, <strong>die</strong> den<br />

meisten Scorsese-Werken mit ihrem Schnitt<br />

<strong>die</strong> besondere Note verleiht, freut sich über<br />

<strong>die</strong> dreidimensionale Tiefe, da sie dem Regisseur<br />

eine völlig neue Ausdrucksform in<br />

<strong>die</strong> Hand gibt. Sie selbst schneidet den<br />

Film nach wie vor in 2D, weil <strong>die</strong> stereoskopische<br />

Ansicht auf Dauer zu anstrengend<br />

für ihre Augen wäre. Angesichts der<br />

zwölf Schnittversionen, <strong>die</strong> sie mindestens<br />

von jedem Film anfertigt, und der stundenlangen<br />

Frimelei ist das auch absolut<br />

nachvollziehbar. So wirkt sich <strong>die</strong> zusätzliche Dimension<br />

hauptsächlich auf ihre Schnitttechnik aus. Beispielsweise vermeidet<br />

sie abrupte Cuts, <strong>die</strong> von einer Panoramaeinstellung zu<br />

einer Nahaufnahme führen würden. Die Diskrepanz zwischen<br />

den Tiefenspannen der 3D-Aufnahmen wäre hier so groß, dass<br />

es zu optischen Irritationen beim Publikum kommen würde. Daher<br />

gilt es, Vorsicht walten zu lassen, um den größten Sehkomfort<br />

zu garantieren. Mit seinen hellen, recht farbenfrohen Bildern dürfte<br />

„Die Entdeckung des Hugo Cabret“ auch eine Entdeckung für jeden<br />

3D-Fan sein, und das relativ zeitnah ab dem 9. Februar im Kino.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bilder: 20th Century Fox, Paramount Pictures, Universal Pictures<br />

18


Film<br />

Attack The Block<br />

Außerirdische greifen<br />

an, nur haben sie sich<br />

leider <strong>die</strong> falsche Gegend<br />

ausgesucht.<br />

Seite 20<br />

Conan<br />

Glänzende Muskeln,<br />

blutüberströmte Schwerter<br />

und barbusige Frauen.<br />

Seite 26<br />

Cowboys & Aliens<br />

Der unkonventionelle Genremix mit den Megastars Daniel Craig<br />

und Harrison Ford. Doch hält er wirklich, was der Name verspricht?<br />

Seite 24<br />

Star Trek: The<br />

Next Generation<br />

Die Crew der Enterprise<br />

stößt mutig in unbekannte<br />

HD-Gefilde vor.<br />

Seite 68<br />

Bilder: Capelight Pictures Home, Paramount Home, Warner Home<br />

Tiemo Weisenseel,<br />

Redakteur<br />

Schaut man sich <strong>die</strong> Welle an<br />

Top-Neuerscheinungen auf<br />

dem Seriensektor an, <strong>die</strong> demnächst<br />

auf uns zurollt, dann<br />

hat man als Kunde wirklich <strong>die</strong><br />

Qual der Wahl. Ganz gleich, ob<br />

Sie sich für eine brillant umgesetzte<br />

Fantasy-Saga interessieren<br />

(„Game Of Thrones“), dem<br />

düster-realistischen Aufstieg<br />

eines verzweifelten Familienvaters<br />

zum Drogenbaron den Vorzug geben („Breaking<br />

Bad“) oder sich ins Amerika der goldenen 1920er Jahre<br />

entführen lassen wollen („Boardwalk Empire“): Die Speerspitzen<br />

des Genres weisen zurzeit einen derartig hohen<br />

Grad an Qualität in Sachen Ausstattung, Drehbuch und<br />

Schauspieler auf, dass sich <strong>die</strong> von den großen amerikanischen<br />

Networks finanzierten Produktionen inzwischen<br />

tatsächlich als ernsthafte Alternative zum klassischen Erzählkino<br />

durchgesetzt haben. Immer mehr Filmschaffende<br />

zeigen sich fasziniert von den großen Möglichkeiten, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> episodische Struktur des Genres bietet: Warum sollte<br />

man sich auch immer mit einer Kurzgeschichte von<br />

2 Stunden Dauer begnügen, wenn man einen ganzen Roman,<br />

mit Kapiteln über Kapitel, mit Stunden und Stunden<br />

an Laufzeit auf den Bildschirm bringen kann?<br />

Wir meinen jedenfalls: Uns steht ein ganz heißer Serien-<br />

Frühling ins Haus! Als passende Einstimmung darauf haben<br />

wir uns <strong>die</strong> aktuell erhältlichen Highlights in unserem<br />

Spezial ab Seite 65 schon einmal genauer angesehen.<br />

<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 19<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 19


Film<br />

Test des Monats<br />

Bilder: Capelight/Studiocanal, Stock.xchng<br />

20


Test des Monats<br />

Film<br />

Manche Filmideen sind so unglaublich und absurd, dass sie beinahe schon wieder genial sind: In „Attack The<br />

Block“ legt sich eine Horde bitterböser Aliens mit ein paar knallharten Kids aus einem Londoner Problembezirk<br />

an und entfesselt damit einen heftigen Kleinkrieg gegen Klappmesser und Baseballschläger. Na dann: Ring frei!<br />

E<br />

s<br />

Science-Fiction-Paro<strong>die</strong><br />

Originaltitel: Attack The Block Land/Jahr: GB, FR/2011<br />

Vertrieb: Capelight/Studiocanal Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 7.1 Regie: Joe Cornish Darsteller:<br />

John Boyega, Jo<strong>die</strong> Whittaker, Nick Frost, Alex Esmail,<br />

Franz Drameh, Leeon Jones Laufzeit: 88 min FSK: 16<br />

Wendecover: ja Preis: 18 Euro Start: 24. Februar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 9/10<br />

ist Silvester in einer der tristen Betonwüsten<br />

im äußersten Süden von London.<br />

Die schwarz und stumm in den nächtlichen<br />

Himmel ragenden Häuserblocks werden erleuchtet<br />

von hundertfach zu den Sternen aufsteigenden<br />

Knallern und Raketen. Scheinbar<br />

unbemerkt mischen sich ein paar Irrläufer dazwischen,<br />

<strong>die</strong> ganz eindeutig den umgekehrten<br />

Weg nehmen und schließlich in einen<br />

nahe gelegenen Park stürzen. Kaum gelandet<br />

auf dem fremden Planeten, werden <strong>die</strong><br />

seltsamen Objekte aber schon von der Crew<br />

um Rowdy Moses (John Boyega) und seine<br />

Jungs ins Visier genommen, <strong>die</strong> von so viel<br />

unerwarteter Action in ihrem bescheidenen<br />

Viertel mehr als begeistert sind. Natürlich entpuppt<br />

sich das unbekannte Flugobjekt bald<br />

als das, was man von Anfang an vermutet:<br />

ein weiterer Versuch einer fremden Spezies,<br />

<strong>die</strong> Erde zu infiltrieren und ihre Bewohner<br />

mit kräftigen Reißzähnen, übermenschlicher<br />

Schnelligkeit und kaum zu bändigender Körperkraft<br />

genüsslich zu verspeisen! Womit <strong>die</strong>se<br />

offensichtliche Vorhut einer außerirdischen<br />

Invasion jedoch<br />

nicht gerechnet hat, ist der einfallsreiche und<br />

erbitterte Widerstand der fi ndigen Ghetto-<br />

Kids, <strong>die</strong> sich „ihren Block“ nicht so ohne<br />

Weiteres streitig machen lassen.<br />

Welcome to the Block!<br />

Wer hier auftaucht, muss sich dem Gesetz der<br />

Straße stellen – und das ist hart und dreckig<br />

und kommt mit einer ganzen Kanonade von<br />

nicht mal ansatzweise jugendfreien Schimpfwörtern<br />

daher. Wie der ungleiche Kampf zwischen<br />

Supermonstern und furchtloser (und<br />

gar nicht mal so planloser …) Straßengang<br />

letztendlich ausgeht, sei hier natürlich noch<br />

nicht verraten. Doch Sie können sicher sein,<br />

dass <strong>die</strong> eineinhalb Stunden Laufzeit wie im<br />

Flug vergehen und unterwegs neben zünftiger<br />

und prima inszenierter Haudrauf-Action<br />

auch der eine oder andere Lachkrampf frei<br />

Haus geliefert wird.<br />

Der dritte Streich<br />

Edgar Wright und sein Team – <strong>die</strong> Produzenten<br />

der Genre-Verballhornungen „Shaun<br />

Of The Dead“ und „Hot Fuzz“ – knöpfen<br />

sich nach dem Zombiefi lm und der<br />

Cop/Buddy-Komö<strong>die</strong> als Nächstes also das<br />

Genre der Alien-Invasion vor. Beste Voraussetzungen<br />

für einen völlig durchgeknallten<br />

und anspielungsreichen Filmabend, möchte<br />

man meinen! Der nicht immer ganz unfallund<br />

klischeefrei übersetzte Gossensprachen-<br />

Slang der Jugendlichen (<strong>die</strong> einem nach<br />

dem ersten Kulturschock rasend schnell ans<br />

Herz wachsen) erscheint anfangs noch etwas<br />

problematisch, doch man gewöhnt sich<br />

schnell daran und <strong>die</strong> Synchronsprecher machen<br />

ihren Job im Laufe des Films<br />

dann auch mit immer mehr Schmackes<br />

und Überzeugungskraft. Einen der entscheidenden<br />

Knackpunkte eines anständigen<br />

Alien-Films – das Design der außerirdischen<br />

Invasoren – bewältigt „Attack The Block“ auf<br />

ungewöhnliche und letztlich überzeugende<br />

Art und Weise. Die Monster mit ihren tiefschwarzen<br />

Silhouetten und den giftgrün<br />

leuchtenden Reißzähnen (<strong>die</strong> in gewolltem<br />

Gegensatz zum Fell sehr plastisch wirken),<br />

haben auf jeden Fall einen ganz eigenen Stil<br />

und geben einen immerhin dynamischen<br />

und neuartigen, wenn auch nicht sonderlich<br />

furchteinfl ößenden Gegner ab.<br />

Low-Budget-Millionär<br />

Regisseur Joe Cornish bezeichnet seinen<br />

Streifen im Extramaterial als Low-Budget-<br />

Film, was bei immerhin 13 Millionen Dollar<br />

Produktionskosten dann doch ein wenig viel<br />

Understatement ist. Dennoch ist das natürlich<br />

kein allzu verschwenderisches Budget und<br />

man muss wirklich sagen, dass der fertige<br />

Film ausgesprochen gut aussieht. Macht man<br />

sich bewusst, dass <strong>die</strong> gesamte Handlung<br />

vollständig in der Nacht stattfi ndet, dann ist<br />

ein satter, präziser Schwarzwert unabdingbar<br />

für ein überzeugendes und eindrucksvolles<br />

Bild. Hier erlaubt sich der Transfer keine<br />

Schwächen und bringt das Material verlustfrei<br />

aus dem Kino ins heimische Wohnzimmer.<br />

Die düsteren Szenarien werden von diversen<br />

künstlichen Lichtquellen immer passend ausgeleuchtet,<br />

sodass sich auch in puncto Detailgrad<br />

genug Feinheiten für das aufmerksame<br />

Auge fi nden. Durch <strong>die</strong> überwiegend kalte,<br />

grünblaue<br />

Auch <strong>die</strong><br />

Mädels der Clique sind nicht auf den Mund gefallen en und rennen n wie der Teufel<br />

„Die Straße gehört uns!“ – <strong>die</strong> Crew streift t um den Block<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 21<br />

Im Angesicht des Feindes: Moses s (J. Boyega) schaut sich ein<br />

erlegtes egtes Alien genauer an


Film<br />

Test des Monats<br />

Farbtemperatur ergibt sich ein harter, urbaner<br />

Look, der <strong>die</strong> tristen Settings in einem stylishen<br />

Licht erstrahlen lässt. Diese Kombination<br />

aus eigentlich unwirtlicher und rauer Umgebung<br />

und sehr sauberen, exakten Bildern<br />

ohne jedwedes Rauschen oder sonstige auffällige<br />

Bildfehler ergibt eine reizvolle Melange,<br />

<strong>die</strong> ausgezeichnet zum durchgestylten und<br />

coolen Ton des gesamten Streifens passt. Die<br />

Spezialeffekte sind nicht wirklich spektakulär,<br />

erfüllen aber durchaus ihren Zweck und fallen<br />

aus der Liveaction nicht zu sehr heraus.<br />

Der Sound macht <strong>die</strong> Atmosphäre!<br />

Von der ersten Sekunde an erweist sich <strong>die</strong><br />

in aufwendigem DTS-HD MA 7.1 vorliegende<br />

Tonspur als ausgesprochenes Highlight der<br />

Disc. Doch wo man angesichts des Filmtitels<br />

eher auf durchschlagenden Explosionsbombast<br />

und mitreißende Kampfgeräusche tippen<br />

würde, spielt der Mix seine großen Stärken vor<br />

allem in Sachen Differenziertheit und Genauigkeit<br />

aus. Mit einer unglaublich feingliedrigen<br />

und exakten Signalortung werden stets und<br />

ständig diverse Geräuschquellen um den Zuschauer<br />

herum abgebildet – da viele davon<br />

tatsächlich nur mit den Ohren und nie mit<br />

den Augen wahrgenommen werden können,<br />

wird der Sound zum entscheidenden Katalysator<br />

der stellenweise zum Schneiden dicken<br />

Atmosphäre. Manchmal geht <strong>die</strong> fast schon<br />

verschwenderische Verteilung der Signale auf<br />

<strong>die</strong> vielen Satellitenlautsprecher auf Kosten<br />

der Durchschlagskraft – etwas mehr Druck in<br />

den Boxen (und vor allem mehr Unterstützung<br />

durch den Subwoofer) hätten wir uns<br />

noch gewünscht, wann immer es actiontechnisch<br />

zur Sache geht.<br />

Futter für <strong>die</strong> Fans<br />

Hat man den kurzweiligen Hauptfi lm oft<br />

genug gesehen, gibt es im üppigen Bonusmaterial<br />

noch jede Menge interessanter, unterhaltsamer<br />

und vor allem sehr lustiger Features<br />

zu entdecken. Der markante Humor der<br />

Crew zieht sich wie ein roter Faden durch alle<br />

Beiträge und macht <strong>die</strong> sonst oftmals eher<br />

nüchternen und trockenen Extrafeatures zum<br />

reinsten Vergnügen. Kernstück ist hier sicher<br />

<strong>die</strong> einstündige Dokumentation „Behind The<br />

Block“, <strong>die</strong> mit großem Aufwand extra für<br />

das Heimkinorelease produziert wurde, was<br />

einem als Zuschauer einen aufschlussreichen<br />

und doch jederzeit amüsanten Blick hinter <strong>die</strong><br />

Kulissen – vor, während und nach den Dreharbeiten<br />

– ermöglicht.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Das Bonusmaterial: Pralle<br />

Infos mit Spaßgarantie!<br />

• „Behind The Block“ (59 Minuten)<br />

aufwendig produzierte Dokumentation, <strong>die</strong> mit viel<br />

Humor und doch auch angemessener Tiefe <strong>die</strong> Entstehung<br />

des Films beleuchtet<br />

Film 7,5/10<br />

Frecher, respektloser Genrefi lm, der mit handwerklich gut<br />

gemachter Action und reichlich Augenzwinkern für frischen<br />

Wind im sonst oft todernsten Alien-Einerlei sorgt.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Kompliment: Der Film spielt ausschließlich nachts und weiß<br />

doch immer wieder mit optischen Leckerbissen zu glänzen!<br />

Farbdarstellung<br />

Kontrast Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Tonqualität 9/10<br />

Klasse Sound: Noch ein wenig mehr Druck bei den<br />

Actionsequenzen und wir wären völlig aus dem Häuschen!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Gesamt<br />

Regisseur Joe Cornish (links) bei der Arbeit<br />

• „Unfi lmed Action“ (5 Minuten)<br />

Regisseur Joe Cornish berichtet über 15 Seiten des<br />

Drehbuchs, <strong>die</strong> aufgrund des begrenzten Budgets nie<br />

gefi lmt wurden<br />

• „That’s A Rap“ (2 Minuten)<br />

einige Darsteller geben ein paar verdammt lus tige<br />

Kostproben ihrer Freestyle- und Hip-Hop-Künste<br />

• „Meet The Gang“ (4 Minuten)<br />

<strong>die</strong> Schauspieler charakterisieren ihre Figuren gegenseitig<br />

und geben Einblicke in ihre Persönlichkeit<br />

• „Creature Feature“ (20 Minuten)<br />

wie das Design der Aliens entstand und welche Probleme<br />

sich bei der technischen Umsetzung ergaben<br />

• „Joe’s Massage“ (2 Minuten)<br />

Joe Cornish genießt während einer Drehpause eine<br />

professionelle Massage und macht <strong>die</strong>s zur reinsten<br />

Comedy-Nummer<br />

• drei verschiedene Audiokommentare von Schauspielern,<br />

Regisseur und Produzenten<br />

Bilder:<br />

Capelight/Studiocanal, Stock.xchng<br />

22


„Attack The Block“:<br />

Aliens vs. Gangs<br />

Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 2/12<br />

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Aliens vs. Gangs<br />

Block“:<br />

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Brutalo: „Conan“<br />

Die Kultserie in HD<br />

Brutalo: Die Kultserie in HD<br />

„Conan“<br />

Generation“:<br />

Next – Trek „Star Lendenschurz-<br />

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5 Days of War<br />

Company Man<br />

Die Legende von Aang<br />

Friendship!<br />

Terry Pratchett’s Going Postal<br />

Kung Fu Panda<br />

Memento<br />

New York für Anfänger<br />

The King’s Speech<br />

The Road<br />

The Tourist<br />

Wo <strong>die</strong> wilden Kerle wohnen<br />

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Preview:<br />

The Dark<br />

Knight<br />

Rises<br />

3D-Hoffnungen<br />

Der Hobbit,<br />

The Amazing<br />

Spider-Man,<br />

Merida u. v. a.<br />

Kill The Boss<br />

Die fiese Rache<br />

an fiesen Chefs<br />

95 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:


Film<br />

Blockbuster<br />

Kill The Boss<br />

Komö<strong>die</strong><br />

Ups, voll abgespritzt! So ziemlich jedes Wort<br />

aus Dr. Harris’ (J. Aniston) Mund ist zweideutig<br />

Das Horrorszenario schlechthin: Kevin Spacey<br />

brilliert als eiskalter Überchef<br />

Originaltitel: Horrible Bosses Land/Jahr: US/2011<br />

Vertrieb: Warner Home Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />

DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Seth Gordon<br />

Darsteller: Kevin Spacey, Colin Farrell, Jennifer<br />

Aniston Laufzeit: 105 min FSK: 16 Wendecover:<br />

nein Preis: 13 Euro Start: 5. Januar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 4,5/10<br />

Die drei Freunde Nick (Jason Bateman), Dale<br />

(Charlie Day) und Kurt (Jason Sudeikis)<br />

sind ganz normale Angestellte, <strong>die</strong> eine Gemeinsamkeit<br />

teilen: Sie werden von ihren Chefs<br />

drangsaliert, belästigt und ausgenutzt. Ihre fiesen<br />

Bosse treiben es so weit auf <strong>die</strong> Spitze,<br />

dass <strong>die</strong> Protagonisten nur noch eine Lösung<br />

für ihr Problem sehen: Mord. Folglich wenden<br />

sie sich an den Auftragskiller Dean (Jamie Foxx),<br />

der ihnen für schlappe 5 000 Dollar ein paar<br />

Ratschläge für ordentliche Attentate gibt. Doch<br />

den eigenen Chef um <strong>die</strong> Ecke zu bringen, ist<br />

gar nicht so einfach, wie <strong>die</strong> drei bald merken.<br />

Seth Gordon, Regisseur der Dokumentation<br />

„Freakonomics“ (2010) sowie des US-Remakes<br />

der Serie „Das Büro“ (seit 2005), kennt sich mit<br />

der Materie bes tens aus und demonstriert in<br />

seinem Film <strong>die</strong> schlimmsten Launen der Führungsetage<br />

par excellence. Ihm zur Seite steht<br />

mit Kevin Spacey, Jennifer Aniston und Colin<br />

Farrell eine absolute Traumbesetzung, <strong>die</strong> dem<br />

Zuschauer <strong>die</strong> Nackenhaare zu Berge stehen<br />

lassen. Und auch <strong>die</strong> Racheakte versprechen<br />

Spannung pur und verbreiten eine kathartische<br />

Heiterkeit unter all jenen, <strong>die</strong> sich selbst ungerecht<br />

behandelt fühlen.<br />

Das Bild überzeugt auf ganzer Linie. Hautstrukturen<br />

oder auch Strukturen auf den Möbeln<br />

kommen klar zur Geltung, <strong>die</strong> Konturen sind<br />

kompromisslos scharf abgegrenzt. Logischerweise<br />

sind <strong>die</strong> Bürokulissen grau und eintönig,<br />

geben in der Farbgestaltung also nicht allzu<br />

viel her. Trotz alledem kommen <strong>die</strong> Farben<br />

gesättigt herüber. Details sind problemlos erkennbar<br />

und verlaufen nur in seltenen Fällen<br />

wegen des hohen Kontrasts. Im Audiobereich<br />

lassen sich keine akustischen Highlights verzeichnen.<br />

Klangqualität und Abmischung sind<br />

jedoch sauber, Dynamik und Räumlichkeit erfüllen<br />

ihren Zweck. Das Hauptmenü lässt Ihnen<br />

<strong>die</strong> Wahl zwischen der Kinofassung und<br />

dem knapp 7 Minuten längeren Extended Cut.<br />

Das Lieblingsextra der Redaktion ist zweifellos<br />

das Feature „Mein schlimmster Job“. Erwähnenswert<br />

ist zudem der Link zum Video-on-<br />

Demand-Service von Warner.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

„Kill The Boss“ ist verwegen, erfrischend witzig und erzeugt<br />

eine Spannung, <strong>die</strong> sowohl von den Chef-Attitüden als auch von<br />

den Gegenmaßnahmen der Angestellten ausgeht.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Gesamt<br />

Cowboys & Aliens<br />

Ein bisschen ähnelt er<br />

Indiana Jones schon<br />

Western/Science-Fiction<br />

Originaltitel: Cowboys & Aliens Land/Jahr: US/2011<br />

Vertrieb: Paramount Home Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />

DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Jon Favreau<br />

Darsteller: Daniel Craig, Harrison Ford, Olivia Wilde<br />

Laufzeit: 135 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis:<br />

18 Euro Start: 13. Januar 2011<br />

×2 Bonusmaterial 8/10<br />

Wenn Indiana Jones<br />

und James Bond<br />

in Cowboy-Manier gegen<br />

herrschsüchtige Außerirdische<br />

kämpfen, dann<br />

wollen das <strong>die</strong> Leute sehen,<br />

egal wie <strong>die</strong> Kritiken<br />

ausfallen. Tatsächlich<br />

bringt der eigentlich<br />

widersprüchliche Genremix<br />

zwischen Western<br />

und Science-Fiction zumindest<br />

stilistisch frischen<br />

Wind in den festgefahrenen<br />

Holly wood-Apparat.<br />

Darü ber hinaus verströmen Daniel Craig und<br />

Harrison Ford eine ungeheure Coolness. Doch<br />

so richtig will der Film nicht in Fahrt kommen.<br />

Die ers ten 20 Minuten kreieren eine spürbar<br />

dichte Western-Atmosphäre. Mit dem Erscheinen<br />

der Aliens wird es schon dröger, denn von<br />

hier an zieht eine Cowboy-Gruppe durch <strong>die</strong><br />

Prärie, um <strong>die</strong> entführten Familienangehörigen<br />

zurückzuholen, und das mit einem verhältnismäßig<br />

geringen Aufkommen an Lockerheit bzw.<br />

Spaß. Auch <strong>die</strong> Erforschung der Charaktere<br />

bringt nur wenig Kurzweil, obwohl so einige<br />

Fragen bezüglich der Parts von Daniel Craig und<br />

Olivia Wilde im Raum stehen. Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

liegt ausschließlich <strong>die</strong> 16 Minuten umfangreichere<br />

Langfassung von „Cowboys & Aliens“ vor,<br />

<strong>die</strong> Kinoversion gibt es auf der beiliegenden<br />

DVD. Beim Look entschied sich Jon Favreau<br />

für satte Braun- und Grüntöne bei hohem Kontrast,<br />

sehr deutlichen Konturen und brillanter<br />

Schärfe. Das 2.35 : 1-Widescreen-Bildformat ist<br />

obligatorisch, wenn es um <strong>die</strong> weite Prärie<br />

eines Wildwest-Streifens geht. Dadurch wird es<br />

zur reinsten Freude, sich <strong>die</strong> groß angelegten<br />

Cowboy-Szenarien in HD anzusehen. Dass es<br />

„Cowboys & Aliens“ an dem nötigen Impact<br />

bzw. stellenweise auch an schwungvoller Dynamik<br />

fehlt, ist ausgesprochen schade. Dadurch<br />

huscht u. a. der erste Blitzangriff der Aliens fast<br />

unbemerkt am Zuschauer vorbei, ohne dass<br />

Ob Daniel Craig genauso cool bleibt, wenn<br />

Olivia Wilde ihn unter den Achseln kitzelt?<br />

<strong>die</strong>ser das berühmte Mittendringefühl erhält.<br />

Die erwartete Durchschlagskraft der Soundeffekte<br />

bleibt aus. Des Weiteren werden <strong>die</strong><br />

einzelnen Front- und Rückkanäle aber sehr gut<br />

angesteuert, Pistolenschüsse und dreidimensionale<br />

Querschläger verfehlen ihre Wirkung<br />

nicht. Als limitierte Steelbook-Edition ist der Film<br />

exklusiv bei Amazon erhältlich.<br />

FT<br />

Film 6,5/10<br />

Craig und Ford rocken <strong>die</strong> Wildwest-Bude. Schade, dass dem<br />

anfänglich guten Erzähltempo später <strong>die</strong> Luft ausgeht und<br />

etwas Langeweile einzieht.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Paramount Home, Warner Home<br />

24


Super 8<br />

Abenteuer<br />

Originaltitel: Super 8 Land/Jahr: US/2011 Vertrieb:<br />

Paramount Home Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DD 5.1,<br />

Dolby True HD 7.1 Regie: J. J. Abrams Darsteller: Joel<br />

Courtney, Elle Fanning Laufzeit: 112 min FSK: 12<br />

Wendecover: ja Preis: 18 Euro Start: 5. Januar 2012<br />

×2 Bonusmaterial 10/10<br />

Joe (Joel Courtney) und seine Freunde sind<br />

ausgesprochene Filmfreaks. Sie gehen nicht<br />

nur gerne ins Kino, sondern drehen auch selber<br />

einen effektgeladenen Zombie-Streifen für<br />

einen Filmwettbewerb. Bei einem ihrer Drehs<br />

werden sie jedoch Zeuge eines fatalen Zugunglücks,<br />

während ihre Super-8-Kamera alles aufzeichnet.<br />

Das ominöse Transportgut des Zuges<br />

bleibt ihnen dabei verborgen, einzig ein paar<br />

merkwürdige Würfel bekommen sie zu Gesicht.<br />

Als immer mehr Anwohner des Städtchens über<br />

verschwindende Motoren und Elektrogeräte<br />

klagen, wird ihnen bewusst, dass der geheime<br />

Passagier nicht von <strong>die</strong>ser Welt stammen kann<br />

und definitiv größer ist als E. T. Waren das noch<br />

Zeiten, als Steven Spielberg <strong>die</strong> Kinogänger<br />

mit „Die Goonies“ und „E. T.“ verzauberte. Dass<br />

J. J. Abrams Film extrem an Spielbergs frühe<br />

Klassiker erinnert, ist natürlich kein Zufall, denn<br />

der Erfi nder des Blockbusters ist schließlich der<br />

ausführende Produzent. Genau genommen<br />

ist der Film der Kleine-Jungen-Streich zweier<br />

Kultregisseure, <strong>die</strong> selbst behaupten, noch nie<br />

so viel Spaß am Set gehabt zu haben wie hier.<br />

Und das spürt der Zuschauer in jeder Minute.<br />

imitiert werden würde. Folglich schraubte man<br />

vor <strong>die</strong> aktuelle Kameratechnologie veraltete<br />

Linsen, <strong>die</strong> bei einer Fokusänderung auch ihre<br />

Brennweite variieren. Das Ergebnis ist <strong>die</strong> extreme<br />

Variation der Tiefenschärfe.<br />

Auffällig sind auch <strong>die</strong> obsessiv eingesetzten<br />

Lens-Flair-Effekte, <strong>die</strong> J. J. Abrams anscheinend<br />

zu seinem Markenzeichen machen will. Was<br />

in „Star Trek“ noch funktionierte, wirkt hier<br />

wie unnötig aufgezwungen. Die charakteristische<br />

Körnung dagegen fügt sich angenehm<br />

in das Gesamtbild ein. Ein weiteres Highlight<br />

ist der Sound, der an den zwei actionreichsten<br />

Schlüsselstellen (Zugunglück, Finale) das<br />

Wohnzimmer erschüttert. Ein bisschen Dynamik<br />

gibt es aber auch zwischen den beiden<br />

Filmhöhepunkten, doch <strong>die</strong>se untermalt eher<br />

zwischenmenschliche Situationen, als dass sie<br />

Actionbombast einleitet. Pickt man sich das<br />

Zug unglück als Beispiel heraus, fallen <strong>die</strong> vielen<br />

scheppernden Details auf, <strong>die</strong> sich glaubwürdig<br />

auf <strong>die</strong> fünf Lautsprecher verteilen. Der<br />

Subwoofer könnte an der Stelle noch etwas<br />

energetischer eingefl ochten sein, grun<strong>die</strong>rt <strong>die</strong><br />

Explosionen und herabfallenden Teile aber ansonsten<br />

fast schon gewitterartig.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7,5/10<br />

Kein grandioses Meisterwerk, aber immerhin ein<br />

unterhaltsames, melancholisch stimmendes Andenken an <strong>die</strong><br />

guten alten 1980er Jahre.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Eine 8er-Wertung für „Super 8“ ist hier locker drin, <strong>die</strong> Schärfe<br />

kommt höchstens durch minimale Fokusfehler ins Wanken.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Bilder: Paramount Home<br />

Ein kindliches Abenteuer<br />

Dass <strong>die</strong> 1980er in <strong>die</strong>ser Hommage omnipräsent<br />

sind, merkt man leicht an dem grafi schen<br />

Niveau, auf dem sich der Film bewegt. Der Kontrast<br />

wurde stark nach oben gepusht und das<br />

Rot der Gesichter übersättigt. Ein Film namens<br />

„Super 8“ trüge wohl kaum eben<strong>die</strong>sen Titel,<br />

wenn nicht auch der klassische Super-8-Look<br />

Tonqualität 9,5/10<br />

Auch wenn der Großteil des Films gar nicht so viel Audioaction<br />

bietet, kracht es an den entsprechenden Stellen doch gewaltig.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

Gesamt<br />

Anzeige


Film<br />

Blockbuster<br />

Bildreferenz<br />

Conan 3D<br />

Fantasy<br />

Originaltitel: Conan The Barbarian Land/Jahr:<br />

US/2011 Vertrieb: Warner Home Video Bild: MVC,<br />

2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-Proj.: JVC<br />

DLA-X70 2D-kompatibel: ja Regie: Marcus Nispel<br />

Laufzeit: 112 min FSK: 18 Wendecover: ja Preis: 33<br />

Euro Start: 20. Januar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 6/10<br />

Nun gut, so dreckig sieht Hauptdarsteller<br />

Jason Momoa („Game Of Thrones – Das<br />

Lied von Eis und Feuer“) im neusten „Conan“-<br />

Film dann doch nicht aus. Ganz im Gegenteil,<br />

sein Körper strahlt überdurchschnittliche Gepflegtheit<br />

aus, fast so, als wäre er gerade von<br />

der Sonnenbank gerutscht. In jedem Fall ein<br />

befremdlicher Anblick in einer Welt, in der es<br />

mehr Schmutz und Hässlichkeit gibt als unter<br />

den Fußnägeln eines Hobbits. Aber seien wir<br />

einmal ehrlich, als Arnold Schwarzenegger vor<br />

knapp 30 Jahren als muskelbewehrter Schwertschwinger<br />

bekannt wurde, war sein Gesicht<br />

ebenfalls aalglatt rasiert und das, obwohl sein<br />

Filmheld über Tage durch <strong>die</strong> Fantasy-Welt von<br />

Hyboria streifte.<br />

Die Figur des Conan selbst ist so geradlinig<br />

wie <strong>die</strong> von Robert E. Howard gestrickten Geschichten<br />

aus den 1930er Jahren. Conans offensichtlichstes<br />

Charakteristikum ist <strong>die</strong> Vorliebe<br />

Eines steht fest: „Conan – Der Barbar“ war noch nie ein Kritikerliebling.<br />

Der Grund: Er ist archaisch, plump, skrupellos, rachelüstern, menschenverachtend<br />

– einfach ein dreckiger Barbar.<br />

für brutale Aktionen, <strong>die</strong> er stets einer vorausschauenden<br />

Planung vorzieht. So fällt er lieber<br />

Köpfe, als dass er seinen eigenen anstrengt. Offenbar<br />

lässt seine kriegerische, wenn auch sehr<br />

exotische Umgebung keine andere Überlebensstrategie<br />

zu. Entweder er oder sein Gegner –<br />

irgendwen trifft’s immer.<br />

Im Krieg geboren<br />

Kein Wunder, dass es zu Howards Geschichten<br />

solch meisterhaft gezeichnete Graphic Novels<br />

gibt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> exotischen Welten der Vorzeit so<br />

üppig und fantastisch illustrieren, dass Conans<br />

<strong>Blu</strong>torgien zum künstlerisch wertvollen Bestandteil<br />

der modernen Popkultur geworden<br />

sind. Die Filme versuchen <strong>die</strong>sem grafi schen<br />

Vorbild zu folgen und verlagern den Anspruch<br />

vom scheinbar weniger wichtigen Inhalt auf<br />

<strong>die</strong> visuelle Komponente. Conans Geschichte<br />

beginnt daher mit seiner mythenhaften Mannwerdung,<br />

<strong>die</strong> ihn schon im Kindesalter zum<br />

skrupellosen Killer werden lässt. Im brutalen Patriarchat<br />

groß geworden, wird er zum Kämpfer<br />

erzogen und geht in <strong>die</strong>ser Rolle vollkommen<br />

auf. Als sein Vater (Ron Perlman) eines Tages<br />

von dem machtgierigen Khalar Zym (Stephen<br />

Lang) und seinen Schergen niedergestreckt<br />

wird, schwört der Junge Rache und beschreitet<br />

fortan den tragischen, dunklen Weg des Söldners<br />

und Plünderers. Auf <strong>die</strong>se Weise zu einem<br />

Conan _ der Barbar (1982)<br />

Die Rolle des Conan machte den aus Österreich stammenden Bodybuilder<br />

Arnold Schwarzenegger Anfang der 1980er weltweit bekannt. Sein körperlich<br />

anstrengender Part als weitestgehend wortloser Barbar beeindruckte hauptsächlich<br />

<strong>die</strong> Zuschauer und brachte ihm den Ruf als echte Hollywood-Größe<br />

ein. Da er zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt noch unbekannt war und man für seine Körpermaße<br />

kein geeignetes Double fand, machte er seine Stunts übrigens selbst. Das<br />

war rechtlich nur möglich, weil in Spanien gedreht wurde, nicht in den USA.<br />

Statt der Dialoge führt <strong>die</strong> Filmmusik Basil Poledouris’ <strong>die</strong> narrative Funktion<br />

aus. Auf den ersten Film folgte noch eine Fortsetzung („Conan – Der Zerstörer“,<br />

1984) sowie das Cross-over „Red Sonja“ (1985). Die Klassiker sind inzwischen<br />

auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

26


Blockbuster<br />

Film<br />

Die telepathisch begabte Marique (Rose McGowan) und ihr<br />

Vater, der mächtige Khalar Zhym (Stephen Lang)<br />

Die Detailfülle der Ausstattung sowie<br />

der Kulissen ist immens<br />

muskulösen Mann geworden, begibt sich der<br />

Crimmerier 20 Jahre später auf <strong>die</strong> Suche<br />

nach Zyms Schlangenkult und hinterlässt dabei<br />

eine unübersehbare <strong>Blu</strong>tspur. Als ihm der nasenlose<br />

Schlangenkult-Scherge Lucius (Steven<br />

O‘Donnell) über den Weg läuft, offenbart sich<br />

ihm Zyms verwegener Plan. Um <strong>die</strong> <strong>ultimative</strong><br />

Macht einer magischen, zuvor von Conans Vater<br />

zerstörten Maske zu reaktivieren, sucht Khalar<br />

Zym nämlich nach einer reinen Nachfahrin der<br />

Zauberer von Acheron. Mit ihrem <strong>Blu</strong>t könnte<br />

er Unsterblichkeit erlangen und <strong>die</strong> ganze Welt<br />

unter sein religiös-fatalistisches Joch zwingen.<br />

Ach, wo bitte geht’s zur Schlacht?<br />

Die kämpferische Auseinandersetzung ist ein<br />

essenzieller Bestandteil des „Conan“-Films,<br />

denn auf eine große Schlacht folgt in der Regel<br />

eine weitere Schlacht, unterbrochen durch<br />

ein kurzes Gemetzel, das dem Kampfgeschehen<br />

ein wenig Abwechslung verschaffen soll.<br />

Die Inszenierung davon ist wiederum das<br />

Spezialgebiet von Regisseur Marcus Nispel,<br />

der bereits in „Pathfi nder – Fährte des Kriegers“<br />

(2007) Karl Urban („Dredd“) zum rachelüsternen<br />

Berserker werden ließ. Nervig<br />

hingegen ist das ideenlose und monotone<br />

Handlungskonzept, das auf Dauer entweder<br />

einschläfernd wirkt (schon wieder ein Kampf?)<br />

oder mit permanentem Dauerkrieg überfordert.<br />

Audiovisuelles Highlight<br />

Zumindest für Heimkinoenthusiasten wird <strong>die</strong><br />

offensichtliche Gehaltlosigkeit des Films durch<br />

makellose Technik kompensiert. Keine einzige<br />

Sekunde kratzt auch nur ansatzweise an der<br />

audiovisuellen Referenzträchtigkeit der Disc.<br />

Der Look orientiert sich größtenteils an den<br />

stark stilisierten Kinoplakaten, lässt aber trotz<br />

des sehr hohen Kontrasts eine unglaubliche (!)<br />

Fülle an Details zu. Generell besteht für uns<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Rezensenten immer <strong>die</strong> Frage, welche<br />

Kontrast-Schärfe-Kombination das Optimum ist,<br />

um wirklich alles aus dem Bild herauszuholen.<br />

Bei „Conan“ wurde es ohne Zweifel gefunden.<br />

Marcus Nispels Hang zu detailverliebten<br />

Kulissen und Kostümen sei Dank, eignen sich<br />

<strong>die</strong> Motive zudem hervorragend für so etwas.<br />

Wer den 3D-Effekt möchte, muss derzeit leider<br />

einen stolzen Aufpreis zahlen, der von<br />

dem letztendlichen „Mehr“ der Disc in keinem<br />

Maße gerechtfertigt wird. Wie bei „Der Kampf<br />

der Titanen“ wurde <strong>die</strong> zusätzliche Dimension<br />

nachträglich integriert und macht sich ebenso<br />

kaum bemerkbar. Im Gegensatz dazu macht <strong>die</strong><br />

sinnvolle Variation der Lautstärke einiges her.<br />

Sie beeindruckt mit imposantem Schwertgeklirr,<br />

überraschenden Surround-Details und pompösen<br />

Tiefbässen. Für <strong>die</strong> Vielzahl an Kämpfen,<br />

<strong>die</strong> Conan austragen muss, haben <strong>die</strong> Toningenieure<br />

das perfekte Maß gefunden, Brachialität<br />

an den richtigen Stellen einzusetzen. Zu den<br />

reichhaltigen Extras gehören u. a. ein Stunt-Making-of,<br />

ein Beitrag über Conan-Schöpfer Robert<br />

E. Howard und mehrere Kurzfeatures.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 4/10<br />

Ein konsistenzloses Abgefeiere der Conan-Mythologie, das<br />

nicht ganz unbeträchtliche Schauwerte in sich trägt – ein<br />

ästhetisches Schlachtengemälde mit vielen Eff ekten.<br />

Technik 8/10<br />

Bildqualität 9,5/10<br />

Hier haben wir es mit einem visuellen Referenzprodukt zu tun.<br />

Die sandige Farbgebung ist eine stilistische Entscheidung.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Tonqualität 10/10<br />

Kampfgetümmel, Monstergeschrei, klirrende Schwerter – was<br />

könnte sich besser für eine Tonreferenz eignen?<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

3D-Effekt 4,5/10<br />

Punkte gibt es für <strong>die</strong> nicht vorhandenen Fehler. Andersrum<br />

betrachtet gibt es aber kaum einen Mehrwert zur 2D-Version.<br />

3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />

1/4 0,5/3 2/2 1/1<br />

Pingelig geht Conans Vater Corin (Ron Perlman) nicht gerade mit seinem Sohn um. Er erzieht ihn im<br />

Sinne des Krieges und minimiert das Entscheidungsspektrum des Jungen auf das Schwert<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 27


Film<br />

Anspruch<br />

Roller Girl<br />

Drama/Komö<strong>die</strong><br />

Bliss (E. Page) schließt sich dem Roller-Derby-Team<br />

„Hurl Scouts“ an und zeigt verborgene Talente<br />

Auf einem Derby trifft sie den Musiker Oliver<br />

(L. Pigg), in den sie sich Hals über Kopf verknallt<br />

Originaltitel: Whip It Land/Jahr: US/2009 Vertrieb:<br />

Universum Film Bild: MPEG-4, 2.40 : 1 Ton: DTS-HD<br />

MA 5.1 Regie: Drew Barrymore Darsteller: Ellen<br />

Page, Marcia Gay Harden, Juliette Lewis Laufzeit:<br />

111 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 14 Euro<br />

Start: 3. Februar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 3,5/10<br />

Wenn es um <strong>die</strong> Rolle eines intelligenten<br />

und etwas durchgeknallten Teenager-<br />

Mädchens geht, ist Ellen Page oft eine beliebte<br />

Besetzung. Das liegt vermutlich daran, dass <strong>die</strong><br />

eigentlich 24-jährige Kana<strong>die</strong>rin besonders in<br />

<strong>die</strong>sen Rollen überzeugen und glänzen kann.<br />

In „Roller Girl“ verkörpert sie eine 17-jährige,<br />

introvertierte Schülerin namens Bliss, <strong>die</strong> von<br />

ihrer Mutter regelmäßig zu Misswahlen genötigt<br />

wird. Ihren etwas alternativen und durchgeknallten<br />

Charakter unterdrückt sie ihrer Mutter<br />

zuliebe so gut es geht, doch innerlich sehnt sich<br />

Bliss nach ein wenig Action in ihrem sonst so<br />

öden Kleinstadtleben. Da stößt sie eines Tages<br />

auf das Roller Derby, einen brutalen und kompromisslosen<br />

Sport, bei dem sich hartgesottene<br />

Frauen auf Rollschuhen messen.<br />

Der holprige Weg zur Selbstfi ndung, den Bliss in<br />

„Roller Girl“ geht, wirkt dank der Darstellung von<br />

Ellen Page äußerst authentisch. Zuschauer im<br />

ähnlichen Alter werden mit dem schüchternen<br />

Mädchen mitfühlen können, das versucht über<br />

sich selbst hinauszuwachsen. Das brutale und<br />

schräge Roller Derby wirkt zwar, als wäre es<br />

dem verrückten Hirn von Regisseurin Drew<br />

Barrymore entsprungen, ist allerdings tatsächlich<br />

ein anerkannter Vollkontaktsport aus den<br />

USA. Dass hier dennoch mächtig übertrieben<br />

und dick aufgetragen wird, ist deutlich spürbar,<br />

aber gerade <strong>die</strong> überspitzte Darstellung sorgt<br />

für <strong>die</strong> meisten Lacher. Ein klassisches Happy<br />

End gibt es nicht, und das ist auch gut so!<br />

Optisch und akustisch passt sich der Film<br />

seiner Handlung an: gut gestaltet und unterhaltsam,<br />

aber nicht begeisternd. Gelegentlich<br />

schleichen sich ein paar Unschärfen ein und<br />

entsprechend dem komödiantischen Genre<br />

sind nicht nur <strong>die</strong> Darstellungen, sondern auch<br />

Farben und Kontraste ein wenig überspitzt.<br />

Während es an der Synchronisation wirklich<br />

nichts zu meckern gibt, hätten <strong>die</strong> fünf Kanäle<br />

des Surround-Sounds besonders in den Derby-<br />

Szenen besser genutzt werden können.<br />

Das Bonusmaterial bietet neben gelöschten<br />

Szenen außerdem Interviews und einen alternativen<br />

Anfang.<br />

NR<br />

Film 7/10<br />

Ellen Page triff t Drew Barrymore: Zarte Gefühle und harte (aber<br />

herzliche) Frauenpower, <strong>die</strong> gelegentlich ins Lächerliche<br />

abdriftet. Barrymores Spielfi lmdebüt als Regisseurin ist geglückt.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Die Liebesfälscher<br />

Drama<br />

Originaltitel: Copie Conforme Land/Jahr: FR, IT, BE/2010<br />

Vertrieb: Alive Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA<br />

5.1 Regie: Abbas Kiarostami Darsteller: Juliette Binoche,<br />

William Shimell Laufzeit: 106 min FSK: 0 Wendecover:<br />

k. A. Preis: 17 Euro Start: 24. Februar 2012<br />

James übernimmt den Part<br />

des kühlen Rationalisten<br />

×1 Bonusmaterial 3/10<br />

Kurz nach der Buchvorstellung<br />

seines neuesten<br />

Werkes wird der britische<br />

Schriftsteller James<br />

Miller (William Shimell) von<br />

der Französin Elle (bezaubernd<br />

gespielt von Juliette<br />

Binoche) durch <strong>die</strong> kleine<br />

toskanische Gemeinde<br />

Lucignano geführt. Schon<br />

auf dem Weg zum ersten<br />

Zielort beginnt Elle, <strong>die</strong> sich<br />

als großer Fan des Autoren<br />

ausgibt, ein Gespräch zum<br />

Buchthema „Original und<br />

Kopie“. Doch schnell artet <strong>die</strong> fachliche Diskussion<br />

zu etwas Größerem, Emotionalerem aus.<br />

Nun geht es nicht mehr nur um neutrale Beispiele,<br />

sondern ausschließlich um <strong>die</strong> Protagonisten<br />

selbst, <strong>die</strong> in verschlüsselter Form über ihren<br />

eigenen Charakter sinnieren und <strong>die</strong> Beziehung<br />

zum anderen Geschlecht erforschen. Existiert <strong>die</strong><br />

wahre Liebe nun oder muss man sich lediglich<br />

mit einer gedanklichen Kopie davon zufriedengeben?<br />

Und was für ein Spiel treiben <strong>die</strong> beiden<br />

hier wirklich? In <strong>die</strong>sem Punkt lässt der 71-jährige,<br />

iranische Regisseur Abbas Kiarostami das Publikum<br />

absichtlich im Dunkeln. Statt eindeutiger<br />

<strong>Antwort</strong>en schickt er <strong>die</strong> Protagonisten auf eine<br />

Odyssee voller Vorwürfe, Beziehungsschatten<br />

und Annäherungsversuche. Ironischerweise inszeniert<br />

er <strong>die</strong>s als hochwertige Kopie des zweiteiligen<br />

Richard-Linklater-Projektes „Before Sunrise“<br />

bzw. „Before Sunset“ und kommt der entzaubernden<br />

Wahrheit an einem der romantischsten<br />

Orte Europas erstaunlich nahe. Wer den Film im<br />

Originalton mit Untertiteln genießt, bekommt<br />

noch eine weitere Deutungsebene geboten. So<br />

findet der Kampf der Geschlechter ebenso auf der<br />

linguistischen Ebene statt. Je nachdem, wer <strong>die</strong><br />

Oberhand gewinnt bzw. wer seine Beherrschung<br />

verliert, variiert auch <strong>die</strong> Sprache zwischen Englisch,<br />

Französisch und Italienisch. Eine sehr gute<br />

deutsche Synchronfassung gibt es natürlich auch.<br />

Ist man den hohen Kontrast der Hollywood-<br />

Elle hingegen ist eine Träumerin, <strong>die</strong> naiv<br />

einem Beziehungsideal hinterherjagt<br />

Blockbuster gewohnt, erscheint <strong>die</strong>ser Film ein<br />

wenig blass. Bei genauerem Hinschauen stellt<br />

sich aber heraus, dass es sehr wohl vollmundige<br />

Schwarz flächen und Konturen gibt, <strong>die</strong> jedoch nur<br />

sehr fein gezeichnet sind. Die Farben sind ebenfalls<br />

etwas ungesättigt, allerdings durchströmt <strong>die</strong><br />

Bilder stets ein mildes Frühlingslicht. Zu den Dialogen<br />

gesellt sich kein zusätzlicher Score. FT<br />

Film 8,5/10<br />

„Besorgen Sie sich eine gute Kopie und vergessen Sie das<br />

Original“ – einer der romantischsten Filme, <strong>die</strong> je mit der<br />

Romantik aufgeräumt haben.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Alive, Universum Film<br />

28


This Boy’s Life<br />

Bilder: KSM<br />

Drama<br />

Originaltitel: This Boy’s Life Land/Jahr: US/1993<br />

Vertrieb: KSM Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA<br />

2.0 Regie: Michael Caton-Jones Darsteller: Leonardo<br />

DiCaprio, Robert De Niro, Ellen Barkin Laufzeit:<br />

115 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 13 Euro<br />

Start: 20. Februar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 1/10<br />

Der US-amerikanische Schriftsteller Tobias<br />

Wolff veröffentlichte 1989 eine Autobiografie<br />

mit dem Namen „This Boy’s Life“. Darin<br />

schildert er insbesondere <strong>die</strong> Beziehung zu<br />

seinem autoritären Stiefvater. Vier Jahre später<br />

verfilmte Michael Caton-Jones <strong>die</strong> aufwühlende<br />

Geschichte eines Jungen, der von seinem<br />

Stiefvater brutal „diszipliniert“, von seiner<br />

Mutter im Stich gelassen wird und trotz aller<br />

Unterdrückung irgendwie zu sich selbst findet.<br />

Tobias (Leonardo DiCaprio) und seine Mutter<br />

Caroline (Ellen Barkin) sind viel unterwegs.<br />

Nach der Trennung von Tobias’ Vater will Caroline<br />

ein neues Leben anfangen und zieht mit<br />

ihrem Sohn nach Salt Lake City. Doch obwohl<br />

Tobias sich vornimmt, es seiner Mutter nicht<br />

so schwer zu machen, fällt er immer wieder<br />

negativ auf. Caroline ist überfordert. Als sie den<br />

Gentleman Dwight (Robert De Niro) kennenlernt,<br />

hofft sie, dass ein Mann im Haus für etwas<br />

Ordnung sorgt. Also beschließt sie, den<br />

ehemaligen Marine, der selbst drei Kinder hat,<br />

zu heiraten. Bald erfüllt sich Carolines Wunsch,<br />

denn Dwight bringt Disziplin in den Haushalt,<br />

doch dabei schreckt er auch vor Prügel nicht<br />

zurück. Tobias wird schnell zu seinem Lieblingsopfer<br />

und Caroline ist zunehmend unentschlossen,<br />

zu wem sie halten soll.<br />

Zuckerbrot und Peitsche<br />

Das Jugenddrama lebt durch <strong>die</strong> fantastische<br />

Leistung der Darsteller. De Niro und DiCaprio<br />

stellen <strong>die</strong> Beziehung zwischen aufmüpfi gem<br />

Sohn und unterdrückendem Stiefvater unglaublich<br />

authentisch dar. Auf der einen Seite<br />

kann sich der Zuschauer durch <strong>die</strong> kommentierte<br />

Gedankenwelt wunderbar in Tobias hineinversetzen<br />

und dessen Gefühle und Beweggründe<br />

nachvollziehen. Andererseits lernt<br />

man durch Robert De Niros Glaubwürdigkeit<br />

dessen Charakter Dwight hassen. Trotz der mitreißenden<br />

Darstellung und der aufwühlenden<br />

Thematik schafft es der Film nicht, durchgängig<br />

<strong>die</strong> Spannung zu halten. So zieht sich <strong>die</strong><br />

Handlung an einigen Stellen in <strong>die</strong> Länge.<br />

Wiederkehrende Bildfehler wie Risse oder<br />

Flecken lassen das Alter des Bildmaterials<br />

erkennen. Schärfe und Farbdarstellung sind<br />

recht solide, auch wenn sie mit dem aktuellen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Standard nicht mithalten können. Aufgewertet<br />

wird <strong>die</strong> Bildqualität jedoch durch<br />

einen meist sehr guten Kontrast. Auch akustisch<br />

kann der Streifen sein Alter nicht ganz<br />

verbergen. Gelegentliches Knacken, blecherne<br />

Geräuschkulisse und fl ache Stimmen trüben<br />

<strong>die</strong> Soundqualität. Angesichts des 2.0-Sounds<br />

ist <strong>die</strong> Räumlichkeit zwar nicht sehr wirkungsvoll,<br />

doch sie ist vorhanden. Gut verständliche<br />

Stimmen und <strong>die</strong> einschlägige Filmmusik<br />

werten den Ton zusätzlich etwas auf.<br />

NELE REIBER<br />

Film 7,5/10<br />

Das wahre Jugenddrama reißt den Zuschauer stellenweise mit und<br />

wirkt durch <strong>die</strong> fantastischen Darsteller dynamisch und lebendig.<br />

Zwischendurch schleicht sich jedoch leider Langeweile ein.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Der tolle Kontrast kann leider nicht über Bildfehler und<br />

gelegentliche Unschärfen hinwegtäuschen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />

Tonqualität 5/10<br />

Ein vom Alter geprägter Sound, der seine beschränkten<br />

Möglichkeiten jedoch noch recht gut nutzt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2/3 1/3 1/2 1/2<br />

Gesamt<br />

Anzeige


Film<br />

Anspruch<br />

Berlinale revisited:<br />

Die Preisträger auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Wie in jedem Jahr befi ndet sich auch in <strong>die</strong>sem Februar der Nabel der<br />

Filmwelt wieder für knappe zwei Wochen in Berlin. Pünktlich zur 2012er-<br />

Auflage des bedeutendsten deutschen Filmfestivals erscheinen zwei der<br />

wichtigsten im Vorjahr prämierten Filme endlich auf dem Heimkinomarkt.<br />

Nader und Simin – Eine Trennung<br />

Originaltitel: Jodaeiye Nader Az Simin Land/Jahr/<br />

Genre: IR/2011/Familiendrama Vertrieb: Alive Bild:<br />

MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Asghar<br />

Farhadi Darsteller: Peyman Moadi, Leila Hatami, Sareh<br />

Bayat Laufzeit: 128 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis:<br />

18 Euro Start: 27. Januar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 4,5/10<br />

Film 8/10<br />

Ein würdiger Gewinner des Goldenen Bären, der in 2 Stunden<br />

Laufzeit ein beeindruckendes und mitreißendes Kaleidoskop<br />

aus Schuld, Sühne und Moral entwirft.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Die iranische Produktion muss sich vor der internationalen<br />

Konkurrenz nicht verstecken und bietet ansprechende HD-Kost.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Tonqualität 6/10<br />

Leider ist <strong>die</strong> Synchronisation nicht optimal gelungen – <strong>die</strong><br />

große Dringlichkeit des Originals geht so stellenweise verloren.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 1/3 1/2 1,5/2<br />

Gesamt<br />

Vom 9. bis zum 19. Februar dreht sich bei<br />

den 62. Internationalen Filmfestspielen<br />

in Berlin alles um <strong>die</strong> große und vielfältige<br />

Welt der aktuellen Kinolandschaft. Mit Meryl<br />

Streep als internationalem Ehrengast und Preisträgerin<br />

für das Lebenswerk, dem Regiedebüt<br />

von Angelina Jolie, einem Besuch von Bollywood-Megastar<br />

Shah Rukh Khan sowie einer<br />

illustren Jury für den eigentlichen Wettbewerb<br />

(u. a. Mike Leigh, Anton Corbijn, Charlotte<br />

Gainsbourg und Jake Gyllenhaal) ist für den<br />

Glamour-Faktor schon einmal reichlich gesorgt.<br />

Fehlen nur noch <strong>die</strong> passenden hochkarätigen<br />

Filme, um das Festival auch von der filmischen<br />

Seite her zum vollen Erfolg werden zu lassen.<br />

Doch bevor wir uns voller Neugier auf <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong>sjährigen Highlights stürzen, bleibt noch Zeit,<br />

um den großen Abräumer des vergangenen<br />

Jahres noch einmal gebührend vorzustellen.<br />

Nader und Simin – Eine Trennung<br />

Selten zuvor waren sich Publikum, Festival jury<br />

und Kritiker so einig wie 2011: Schon nach<br />

den ersten Vorführungen machte das Gerücht<br />

<strong>die</strong> Runde, dass dem iranischen Filmemacher<br />

Asghar Farhadi mit seinem ambitionierten<br />

Familiendrama ein ganz großer Wurf gelungen<br />

sei. „Nader und Simin – Eine Trennung“<br />

wurde als heißer Anwärter auf den Goldenen<br />

Bären für den besten Film des Wettbewerbs<br />

ge handelt – eine Auszeichnung, <strong>die</strong> er dann<br />

auch völlig zu Recht erhielt. Die Entscheidung<br />

der Jury, obendrein dem weiblichen und<br />

männlichen Cast von „Nader und Simin“ <strong>die</strong><br />

Silbernen Bären für den besten Hauptdarsteller<br />

beziehungsweise <strong>die</strong> beste Hauptdarstellerin<br />

zuzusprechen, ist sicherlich auch als eindeutiges<br />

politisches Statement und als Zeichen<br />

an das iranische Volk zu verstehen. In einem<br />

Land, in dem Regisseure und Schauspieler<br />

weiterhin reihenweise verhaftet, angeklagt und<br />

mit schärfsten Repressalien von der freien Ausübung<br />

ihres Berufes abgehalten werden, wird<br />

jedes Leuchtfeuer, das ein internatio nal erfolgreicher<br />

Film wie „Nader und Simin“ sein und<br />

bedeuten kann, dringend gebraucht. Zudem<br />

hat solch ein Steifen jegliche Unterstützung,<br />

<strong>die</strong> er bekommen kann, mehr als ver<strong>die</strong>nt.<br />

Asghar Farhadi kehrt in <strong>die</strong>sem Jahr übrigens<br />

an <strong>die</strong> Stätte seines bisher größten beruflichen<br />

Triumphes zurück, ist er doch Mitglied<br />

der insgesamt siebenköpfi gen Fachjury der<br />

Berlinale. Sein Film ist inzwischen auch als offi<br />

zieller Oscar ® -Kandidat für <strong>die</strong> beste ausländische<br />

Produktion des Jahres nominiert – und<br />

es wäre alles andere als eine Überraschung,<br />

wenn er <strong>die</strong> begehrte Auszeichnung am<br />

26. Februar tatsächlich zum allerersten Mal<br />

in den Iran holen würde.<br />

Die Summe der einzelnen Teile<br />

Keine Frage, „Nader und Simin“ ist ein starker<br />

Film, der sich lohnt und der <strong>die</strong> – obwohl<br />

nicht gerade neue – immer noch interessante<br />

Grundproblematik der Scheidung zweier Eheleute<br />

auf kontroverse Weise vorstellt. Aber <strong>die</strong><br />

sich förmlich überschlagenden Lobeshymnen<br />

müssen doch einen bestimmten Grund haben,<br />

nicht wahr? Was macht <strong>die</strong> Geschichte<br />

und ihre Umsetzung so besonders? Der<br />

Schlüssel zu <strong>die</strong>sen Fragen liegt sicher auch<br />

in der Tatsache, dass <strong>die</strong> eigentliche Trennung<br />

Bilder: Alive, Internationale Filmfestspiele Berlin, Lighthouse Home<br />

30


Anspruch<br />

Film<br />

von Nader (Peyman Moadi) und Simin (Leila<br />

Hatami) mit einer ganzen Reihe von weiteren<br />

brisanten Themen kontrastiert und durch<br />

hochinteressante Nebenfi guren ergänzt wird.<br />

Da klingt <strong>die</strong> politisch brisante Situation im<br />

Iran an: ein gesellschaftliches Klima, in dem<br />

Simin keinen gesunden Nährboden für eine<br />

freie und erfüllte Zukunft ihrer geliebten Tochter<br />

sehen kann. Die Problematik, wenn <strong>die</strong><br />

eigenen Eltern zum Pfl egefall werden, wird in<br />

einem weiteren zentralen Grundkonfl ikt auf<br />

intensive und mitreißende Weise behandelt.<br />

In einem dritten Schwerpunkt wächst sich<br />

<strong>die</strong> Geschichte dann zum spannenden Justizdrama<br />

aus, als sich <strong>die</strong> Hauptfi guren in einem<br />

immer komplizierter werdenden Gespinst aus<br />

Missverständnissen, Lügen und religiösen<br />

Zwängen verstricken und <strong>die</strong> Grenzen von<br />

Wahrheit, Ehre, Moral und Schuld in all ihrer<br />

Komplexität ausgelotet werden.<br />

Sie merken schon: Die ganze Fülle der Facetten<br />

des Streifens in wenigen Worten zusammenzufassen,<br />

fällt schwer – und so bleibt nur<br />

<strong>die</strong> dringende Empfehlung, <strong>die</strong>sem eindrücklichen<br />

Beispiel eines vielschichtigen Dramas<br />

eine Chance zu geben und einen der lohnenswertesten<br />

Filme der vergangenen Berlinale-<br />

Jahrgänge zu entdecken.<br />

Schlafkrankheit<br />

Einer der interessantesten einheimischen<br />

Beiträge des letztjährigen Wettbewerbs war<br />

ohne Zweifel Ulrich Köhlers aufwühlendes<br />

Afrika-Drama „Schlafkrankheit“. Die Geschichte<br />

ist schnell erzählt: Entwicklungshelfer Ebbo<br />

Velten (Pierre Bokma) und seine Frau Vera<br />

(Jenny Schily) planen nach Jahren der aufopferungsvollen<br />

und doch erfüllenden Arbeit<br />

an einem Projekt zur Eindämmung der afrikanischen<br />

Schlafkrankheit in Kamerun ihre Rückkehr<br />

nach Deutschland. Drei Jahre später begegnet<br />

man dem Idealisten von einst – noch<br />

immer in Afrika – wieder: Er hat sich verändert,<br />

seine große Liebe verloren, <strong>die</strong> Hoffnungen<br />

auf <strong>die</strong> Zukunft längst begraben. Einem modernen<br />

Colonel Kurtz gleich scheint er sich<br />

in den Wirren der fremden Kultur verloren<br />

zu haben, in der unerklärlichen Faszination,<br />

der grenzenlosen Anziehung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> geliebte<br />

zweite Heimat auf ihn ausübt. Was ist passiert<br />

während <strong>die</strong>ses mysteriösen Blackouts, den<br />

der Zuschauer im Nachhinein mit seinen eigenen<br />

Ideen füllen muss?<br />

Angstfreies Kino ohne Kompromisse<br />

Nach einem äußerst starken ersten Akt verliert<br />

sich der Film scheinbar selbst, wirft den<br />

anfänglichen Drive und <strong>die</strong> überzeugende<br />

Stringenz (<strong>die</strong> sich ganz im Sinne der Berliner<br />

Schule eher auf <strong>die</strong> Beziehung der Figuren untereinander<br />

als <strong>die</strong> titelgebende Problematik<br />

des Films konzentriert) freimütig über Bord.<br />

Von nun an treibt der Plot – nur scheinbar<br />

ziellos – auf ein ebenso vieldeutiges wie faszinierendes<br />

Ende zu. Diese rigorose Zweiteilung<br />

stößt den Zuschauer bewusst vor den Kopf. Sie<br />

fordert zusätzlich zum ohnehin nicht besonders<br />

leicht verdaulichen Inhalt (der sich in der<br />

zweiten Hälfte verstärkt mit dem Für und Wider<br />

der europäischen Entwicklungshilfe in der<br />

Dritten Welt auseinandersetzt) auch in Sachen<br />

Formalität und Kinoästhetik ein hohes Maß an<br />

Aufmerksamkeit und Aufgeschlossenheit. Das<br />

schrittweise Abdriften der Figuren in <strong>die</strong> Lethargie,<br />

<strong>die</strong> Bewusstlosigkeit, <strong>die</strong> nur von gelegentlichen<br />

cholerischen Ausbrüchen des inzwischen<br />

verbitterten und völlig desillusionierten<br />

Protagonisten unterbrochen wird, kreiert eine<br />

unheilvolle, geradezu vergiftete Atmosphäre,<br />

der man sich unmöglich entziehen kann.<br />

Markante Handschrift<br />

Eine Story im eigentlichen Sinne kann man<br />

im späteren Verlauf nur noch rudimentär erkennen.<br />

Es geht vielmehr um Bewusstseinszustände,<br />

um Gefühlslagen, um den Trip ins<br />

verfi nsterte Seelenleben der Charaktere – mit<br />

dem aufmerksamen Blick eines Regisseurs,<br />

der weiß, was er will, und den unerbittlichen<br />

und nicht zu täuschenden Augen der allgegenwärtigen<br />

Kamera, <strong>die</strong> beobachtet, nie wertet,<br />

und gerade durch ihre scheinbare Unbeteiligtheit<br />

eine große Kraft entwickelt.<br />

Der Silberne Bär für <strong>die</strong> beste Regie war eine<br />

mutige, doch auch nachvollziehbare Entscheidung<br />

der Berlinale-Jury: Als modern interpretierter<br />

Autorenfi lmer drückt Ulrich Köhler<br />

seiner Geschichte einen sehr eigenen, gleichermaßen<br />

faszinierenden wie irritierenden<br />

Stempel auf. In den Händen eines beliebigen<br />

anderen Regiekollegen hätte sich der Stoff mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit ungleich konventioneller<br />

dargestellt.<br />

Was bleibt, ist ein ungemein mutiger, bewusst<br />

sperriger und beileibe nicht einfacher Film, der<br />

<strong>die</strong> Grenzen der fi lmischen Konvention stellenweise<br />

bis zum Äußersten dehnt. Ob Köhler<br />

mit <strong>die</strong>sem cineastischen Wagnis letztendlich<br />

wirklich in ganz neue Gefi lde vorgestoßen ist,<br />

in <strong>die</strong> ihm das Publikum noch willig folgen will,<br />

muss am Ende ganz sicher jeder für sich selbst<br />

entscheiden.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Schlafkrankheit<br />

Originaltitel: Schlafkrankheit Land/Jahr/Genre:<br />

DE/2011/Drama Vertrieb: Lighthouse Home Bild:<br />

MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS 5.1 Regie: Ulrich Köhler<br />

Darsteller: Pierre Bokma, Jenny Schily Laufzeit:<br />

88 min FSK: 6 Wendecover: nein Preis: 20 Euro<br />

Start: 27. Januar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 4/10<br />

Film 7/10<br />

Aufregend anderer Autorenfi lm, irgendwo zwischen Berliner<br />

Schule, David Lynch und „Apocalypse Now“. Für Cineasten mit<br />

ausgeprägtem Hang zur Experimentierfreude ein sicherer Tipp!<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Bis auf einige problematische Nachtaufnahmen (grobkörniges<br />

Rauschen) zeigt sich <strong>die</strong> Optik meist von ihrer guten Seite.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Tonqualität 6/10<br />

Abgesehen von einigen Ambiente-Sounds in der freien Natur<br />

verharrt der Mix beim wenig aufregenden, ruhigen Dramenstil.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 31


Film<br />

Anspruch<br />

Dark Matter<br />

Drama/Thriller<br />

Meryl Streep als interkulturelle Brücke, <strong>die</strong> sich<br />

um chinesische Austauschstudenten kümmert<br />

Liu Xing (Ye Liu) übertrifft seinen Doktorvater<br />

und wird deshalb von ihm ausgebremst<br />

Originaltitel: Dark Matter Land/Jahr: US/2007<br />

Vertrieb: Universal Pictures Home Bild: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Shi-Zheng Chen<br />

Darsteller: Ye Liu, Aidan Quinn, Meryl Streep Laufzeit:<br />

88 min FSK: 16 Wendecover: k. A. Preis: 17 Euro Start:<br />

17. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 1/10<br />

Filme über das Doktorandentum sind selten,<br />

was vermutlich an der Komplexität des<br />

jeweiligen Stoffes liegt. Wie will man einen<br />

Zuschauer, der möglicherweise noch nie eine<br />

Universität von innen gesehen hat, auch nur ansatzweise<br />

in <strong>die</strong> Lage eines aufstrebenden Forschers<br />

und Wissenschaftlers versetzen? „Dark<br />

Matter“ gelingt <strong>die</strong>s jedoch in überraschend<br />

kurzer Zeit. Der Film lässt den Protagonisten<br />

Liu Xing (Ye Liu) an <strong>die</strong> Universität von Salt<br />

Lake City reisen, um seinen beruflichen sowie<br />

privaten Werdegang in Form eines Melodrams<br />

zu dokumentieren. Unter der Schirmherrschaft<br />

seines wissenschaftlichen Vorbilds, Professor<br />

Jacob Reiser (Aidan Quinn), erforscht Liu<br />

<strong>die</strong> Eigenheiten Dunkler Materie. Die witzigen<br />

Episoden über das Leben chinesischer Austauschstudenten<br />

in der westlichen Welt lockern<br />

das Szenario auf, geben ihm eine unaufdringliche<br />

komödiantische Note. Lius Traum vom<br />

Nobelpreis bleibt dabei aber stets präsent und<br />

schwebt wie ein unheilvolles Damoklesschwert<br />

über der Handlung. Sein Ehrgeiz und Forscherdrang<br />

verwandeln sich unweigerlich in eine<br />

Obsession, <strong>die</strong> in jeder Minute des Films nachvollziehbar<br />

bleibt. Daher ist <strong>die</strong> Beobachtung<br />

des stückweisen Zerbrechens des Studenten<br />

an den Grenzen des ökonomisch orientierten<br />

Wissenschaftsapparats tragisch und aufrührend<br />

zugleich. Während sich Liu dem Verständnis<br />

der Dunklen Materie nähert, bleibt ihm der<br />

Kapitalismus weiterhin ein Rätsel. Dass der<br />

Film auf wahren Begebenheiten beruht, macht<br />

ihn aufgrund des kontroversen Endes umso<br />

spannender. Visuell ist das Drama im Mittelfeld<br />

einzuordnen. Zulaufende Dunkelflächen quittieren<br />

den überhöhten Kontrast, leichte Defizite<br />

in der Schärfe zeichnen das Bild wiederum<br />

etwas weich. Düstere sowie in der Intensität<br />

abgeschwächte Farbtöne unterstreichen Xings<br />

zerstörtes Weltbild. Für <strong>die</strong> Ohren gibt es nur<br />

das Nötigste zu hören, <strong>die</strong> Verständlichkeit der<br />

Protagonisten steht hier klar an erster Stelle.<br />

Je weiter sich seine Psyche von der Realität<br />

entfernt, desto interessanter werden auch <strong>die</strong><br />

Klangkompositionen.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Der schwierige Spagat vom tagträumerischen Melodram eines<br />

Einwanderers zum düsteren Thriller gelingt „Dark Matter“ trotz<br />

vieler Längen.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Gesamt<br />

Barney‘s Version<br />

Tragikomö<strong>die</strong><br />

Originaltitel: Barney‘s Version Land/Jahr: CA, IT/2010<br />

Vertrieb: Universal Pictures Home Bild: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie:<br />

Richard J. Lewis Darsteller: Paul Giamatti, Dustin<br />

Hoff mann Laufzeit: 134 min FSK: 12 Wendecover: ja<br />

Preis: 17 Euro Start: 17. November 2011<br />

Rosamund Pike spielt eine<br />

der Musen in Barneys Leben<br />

×1 Bonusmaterial 2,5/10<br />

Wenn man es nicht<br />

besser wüsste, dann<br />

könnte man <strong>die</strong>se charmante<br />

Tragikomö<strong>die</strong> glatt<br />

für den neuesten Streich<br />

aus Woody Allens spitzer<br />

Feder halten. Mit leichter<br />

Hand und doch erstaunlich<br />

viel Tiefe wird das<br />

bewegte Leben des Stadtneurotikers<br />

Barney Panofsky<br />

in abwechslungsreichen<br />

Rückblenden aufgerollt.<br />

Paul Giamatti spielt den<br />

desillusionierten Fernsehproduzenten,<br />

unverbesserlichen Frauenhelden<br />

und leicht verbitterten Zyniker mit einer entwaffnenden<br />

Nonchalance, <strong>die</strong> das Publikum<br />

trotz seiner allzu menschlichen Schwächen<br />

schnell für ihn einnimmt. Die mal amüsanten,<br />

mal eher ernsten Episoden aus seiner Vergangenheit<br />

werden regelmäßig mit der Gegenwart<br />

kontrastiert, in der sich Barney mit einem<br />

aufdringlichen Detective herumschlagen muss,<br />

der ihm partout den Mord am Liebhaber<br />

einer seiner drei Exfrauen nachweisen will.<br />

Auch mit den traurigen Überresten seiner<br />

einst so glücklichen Familie steht es nicht zum<br />

Besten, und zu allem Überfluss werden <strong>die</strong><br />

Anzeichen einer akuten Alzheimer-Erkrankung<br />

immer deutlicher.<br />

Mit „Barney‘s Version“, der Verfilmung des<br />

gleichnamigen kanadischen Bestsellers von<br />

Mordecai Richler, erwartet Sie ein komplexer<br />

Abriss eines ganzen Lebens – geschildert<br />

aus der hemmungslos subjektiven Perspektive<br />

einer ebenso schrulligen wie sympathischen<br />

Hauptfigur. Der oftmals hintergründige<br />

und stets sehr redselige Humor ist sicherlich<br />

Geschmackssache und wird nicht bei jedem<br />

Zuschauer uneingeschränkt zünden, doch <strong>die</strong><br />

spritzigen Dialoge und das pointierte Spiel der<br />

gesamten Besetzung (Dustin Hoffmann als altersweiser<br />

Vater mit einem Hang zur Lebenslust<br />

ist hier ein besonderes Highlight!) tragen<br />

Wenn der Vater mit dem Sohne ... – Dustin<br />

Hoffman glänzt in einer urkomischen Rolle<br />

viel zu einem insgesamt unterhaltsamen, aber<br />

doch auch anspruchsvollen Filmabend bei.<br />

Die technische Umsetzung des Quellmaterials<br />

bewegt sich voll und ganz im derzeitigen<br />

Standard und präsentiert ein angenehmes <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Erlebnis<br />

ohne großartige Höhepunkte oder<br />

Ausfälle. Lediglich das uninspirierte Bonusmaterial<br />

sieht eher nach einer Alibiübung aus. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Leichtfüßige Tragikomö<strong>die</strong>, <strong>die</strong> einen großen Bogen über ein<br />

ganzes fi lmisches Leben spannt und in ihren gelungensten<br />

Momenten frappierend an Woody Allens beste Filme erinnert.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Universal Pictures Home<br />

32


Main Street<br />

Bilder: DTP Entertainment<br />

Drama<br />

Originaltitel: Main Street Land/Jahr: US/2010<br />

Vertrieb: DTP Entertainment Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: John Doyle Darsteller:<br />

Colin Firth, Patricia Clarkson, Orlando Bloom, Amber<br />

Tamblyn Laufzeit: 94 min FSK: 12 Wendecover: nein<br />

Preis: 15 Euro Start: 17. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 1/10<br />

Colin Firth ver<strong>die</strong>nte sich mit „The King’s<br />

Speech“ zu Recht den Oscar ® , sodass<br />

er sich kurz nach seinem großen Siegeszug<br />

erst einmal wieder etwas zurücklehnen<br />

und weniger großen Projekten zuwenden<br />

konnte. „Main Street“ ist solch ein Film, der<br />

eher direkt für den Heimvideomarkt als fürs<br />

große Kino produziert wurde. Daher lässt sich<br />

das Kleinstadtdrama auch sehr viel Zeit mit<br />

seinem Einstieg. Nur langsam werden <strong>die</strong><br />

Hauptfiguren samt ihrer Probleme eingeführt.<br />

Firth selbst gesellt sich gar erst nach 15 Minuten<br />

zur Handlung, nachdem eindeutig klar<br />

ist, wie schlecht <strong>die</strong> wirtschaftliche Lage des<br />

Filmstädtchens ist. Er mimt den zwielichtigen<br />

Geschäftsmann, der <strong>die</strong> Notsituation dahingehend<br />

ausnutzt, dass er eine stillgelegte Lagerhalle<br />

mietet, um sie als Giftmülldeponie zu<br />

nutzen. Zunächst scheint <strong>die</strong> kleine Geldspritze<br />

<strong>die</strong> Lösung der Wirtschaftskrise zu sein. Damit<br />

könnte sogar der große Weihnachtsumzug<br />

finanziert werden. Doch bald zeigen sich<br />

Film 6/10<br />

Kein weltbewegendes Meisterwerk, aber dennoch ein sehr<br />

menschliches, kurzweiliges Drama über <strong>die</strong> Nachwehen einer<br />

Wirtschaftskrise.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Gesamt<br />

<strong>die</strong> ersten negativen<br />

Erscheinungen <strong>die</strong>ser<br />

fatalen Entscheidung.<br />

Innerhalb des<br />

erwähnten Erzählrahmens<br />

bewegen<br />

sich <strong>die</strong> Hauptfi guren<br />

wie etwa der Polizist<br />

Harris (Orlando<br />

Bloom) und seine<br />

Verflossene Mary<br />

(Amber Tamblyn).<br />

Jene erleben den<br />

ein oder anderen<br />

emotionalen Absturz<br />

und geraten durch<br />

das Wirken von Firths<br />

Charakter Gus in<br />

einen regelrechten<br />

Schicksalsstrudel.<br />

Das alles passiert völlig<br />

unaufgeregt und<br />

wie in einer Kleinstadt<br />

üblich in gemächlichem<br />

Erzähltempo.<br />

Eine Steigerung<br />

der Dramatik<br />

ist nicht zu spüren,<br />

dennoch gewöhnt<br />

man sich schnell an<br />

<strong>die</strong> Protagonisten<br />

und gewinnt ihnen<br />

viel Sympathie ab.<br />

Der gute Kontrast<br />

und <strong>die</strong> nur leichte<br />

Körnung sprechen<br />

für das durchschnittliche<br />

Bild. Partielle<br />

Unschärfen schmälern<br />

den Sehgenuss.<br />

Von dem genrebedingt<br />

von Dialogen<br />

geschwängerten<br />

Soundbild abgesehen<br />

ist der sehr<br />

ruhige Musikscore<br />

angenehm eingegliedert<br />

und tut<br />

seinen Job. FT<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 33


Film<br />

Anspruch<br />

22. Mai<br />

Drama<br />

Sams Leben ist trist und öde – bis zum 22. Mai,<br />

als ein Anschlag alles auf den Kopf stellt<br />

Sam begegnet den Opfern des Anschlags und<br />

wird mit seinen Schuldgefühlen konfrontiert<br />

Originaltitel: 22 Mei Land/Jahr: BE/2010 Vertrieb:<br />

Alive Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie:<br />

K. Mortier Darsteller: S. Louwyck, T. De Voogdt, J.<br />

Hammenecker Laufzeit: 92 min FSK: 16 Wendecover:<br />

ja Preis: 16 Euro Start: 18. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 3/10<br />

Koen Mortiers Spielfilmdebüt „Ex Drummer“<br />

(2007) verfolgte <strong>die</strong> Spannungskurve eines<br />

klassischen Dramas: Die Situation spitzt sich zu,<br />

beruhigt sich wieder und endet in einer lauten<br />

und blutigen Katastrophe. In seinem zweiten<br />

Film „22. Mai“ verfährt Mortier genau andersherum.<br />

Eine Bombenexplosion verwüstet ein<br />

Einkaufszentrum und damit den Arbeitsplatz<br />

des Sicherheitsmanns Sam und verwandelt<br />

dessen sonst so tristen Alltag in ein Inferno der<br />

Zerstörung. In einer Art Delirium erlebt Sam<br />

durch Retrospektiven, wie es zu dem Bombenanschlag<br />

kommen konnte. Dabei begegnet er<br />

den Menschen, <strong>die</strong> bei der Explosion ums Leben<br />

kamen, und muss sich mit seinen Schuldgefühlen<br />

auseinandersetzen. Die weitestgehend<br />

unbekannten belgischen Darsteller schaffen es,<br />

den Figuren eine bedrückende Authentizität zu<br />

verleihen. Der Verlauf von Sams Seelenreise ist<br />

wirr, teilweise planlos und zieht sich an einigen<br />

Stellen – also genau so, wie ein verwirrter Verstand<br />

arbeitet. Wer sich darauf nicht einlassen<br />

kann, verliert schnell den Überblick. Die Schritte<br />

und der Atem der Protagonisten bilden oftmals<br />

<strong>die</strong> einzige Geräuschkulisse. Dabei wird <strong>die</strong><br />

Abwesenheit des Tons zum Effekt und erschafft<br />

immer wieder eine fast hypnotische Intensität<br />

im Film, während einzelne verzerrte Gitarrenklänge<br />

den Soundtrack prägen. Unterstützt<br />

wird das düs tere Feeling, das <strong>die</strong> Handlung<br />

vermittelt, durch Bild und Ton. Kontraste fallen<br />

oft zu schwach aus und <strong>die</strong> eintönig wirkenden<br />

Kulissen zeigen durchgängig einen Braun- bzw.<br />

Grünstich. Immer wieder wird mit Unschärfe<br />

und unsteter Kameraführung gespielt. HD-Zeitlupenaufnahmen<br />

von lodernden Flammen und<br />

explo<strong>die</strong>renden Geschäften wirken verstörend<br />

und faszinierend zugleich. Beim Sound wird auf<br />

Schnickschnack großzügig verzichtet. Stille zieht<br />

sich durch den Film und bietet dadurch nur wenig<br />

dynamische Abwechslung. Als Extras gibt es<br />

zwei mittelmäßige Kurzfi lme und einen Behindthe-Scenes-Clip<br />

– leider ohne deutsche Untertitel<br />

– sowie ein Musikvideo. Die Collector’s<br />

Edition bietet zusätzlich eine DVD-Version<br />

des Films und eine Soundtrack-CD. NR<br />

Film 8,5/10<br />

Fans von Arthouse-Filmen werden in „22. Mai“ einen soliden<br />

und sehr stillen Vertreter des Genres fi nden. Am Mainstream<br />

könnte der Film aber ungesehen vorüberziehen.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Gesamt<br />

Company Men<br />

Drama<br />

Originaltitel: The Company Men Land/Jahr: GB,<br />

US/2010 Vertrieb: Senator Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: John Wells Darsteller:<br />

Ben Affl eck, Chris Cooper, Tommy Lee Jones Laufzeit:<br />

104 min FSK: 12 Wendecover: k. A. Preis: 17 Euro<br />

Start: 9. Dezember 2011<br />

Bobby (Ben Affleck) hat Spaß<br />

bei seiner neuen Arbeit<br />

×1 Bonusmaterial 7/10<br />

Wer <strong>die</strong> Serien „Emergency<br />

Room“ oder<br />

„The West Wing“ kennt, der<br />

weiß um <strong>die</strong> Fähigkeiten<br />

des TV-Produzenten und<br />

Regisseurs John Wells. Seinen<br />

Hang zu bedrückend<br />

realistischen und dramatischen<br />

Geschichten verfolgt<br />

Wells auch in seinem<br />

Spielfilmdebüt „Company<br />

Men“. Der Film zeigt <strong>die</strong><br />

Schicksale der drei erfolgreichen<br />

Firmenangestellten<br />

Bobby Walker, Phil<br />

Woodward und Gene McClary, <strong>die</strong> angesichts<br />

einer Unternehmenskrise plötzlich mit der Arbeitslosigkeit<br />

konfrontiert werden. Bobby (Ben<br />

Affl eck) sucht sein Glück nun in seiner Familie<br />

und fi ndet so heraus, was in seinem Leben<br />

wirklich von Bedeutung ist. Phil (Chris Cooper)<br />

gibt sich stattdessen zunehmend dem Alkohol<br />

hin, während Gene (Tommy Lee Jones) sich<br />

nach einer Affäre mit seiner gescheiterten Ehe<br />

abfi nden muss. Die hochkarätige Besetzungsliste<br />

hält größtenteils, was sie verspricht. Bei<br />

Namen wie Tommy Lee Jones, Chris Cooper<br />

und Kevin Costner bleibt einfach nicht mehr<br />

viel zu sagen. Lediglich Hauptdarsteller Ben<br />

Affl eck zeigt einmal mehr, dass sein Repertoire<br />

an authentischer Mimik leider recht begrenzt<br />

ist. Unabhängig davon schafft es der Film mit<br />

seiner teilweise bedrückenden Ruhe, <strong>die</strong> Verzweifl<br />

ung und Dramatik der amerikanischen<br />

Immobilienkrise realistisch darzustellen. Die<br />

Schwere und Langatmigkeit <strong>die</strong>ser Thematik<br />

wird glücklicherweise durch vereinzelte humoristische<br />

Momente aufgelockert. In puncto<br />

Bild- und Tontechnik ist „Company Men“ gut,<br />

aber auch nicht mehr. Die Möglichkeiten der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Technik werden kaum genutzt. So kann<br />

beispielsweise <strong>die</strong> Schärfe mit dem Standard<br />

aktueller <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titel nicht mithalten und auch<br />

<strong>die</strong> Farben wirken gelegentlich etwas ausgewaschen.<br />

Eine sehr gute Synchronisation und ein<br />

Gene (Tommy Lee Jones) bereut <strong>die</strong> Affäre mit<br />

seiner Kollegin Sally (Maria Bello)<br />

stimmungsvoller Soundtrack prägen <strong>die</strong> Akustik<br />

des Films. Umso bedauerlicher ist es, dass <strong>die</strong><br />

Stimmen gelegentlich leicht komprimiert wirken.<br />

Genrebedingt gibt es wenig dynamische<br />

Abwechslung und auch der 5.1-Sound kommt<br />

nicht besonders gut zur Geltung. Die Bonusabteilung<br />

umfasst ein Making-of, einige Deleted<br />

Scenes sowie ein alternatives Ende. NR<br />

Film 8/10<br />

Ein stilles Drama, das versucht, den amerikanischen Traum<br />

neu zu defi nieren, und dabei leise Kritik am Kapitalismus übt.<br />

Die Starbesetzung hält größtenteils, was sie verspricht.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Alive, Senator<br />

34


Anspruch<br />

Film<br />

Bilder: Universum<br />

The Bang Bang Club<br />

Drama<br />

Originaltitel: The Bang Bang Club Land/Jahr: CA,<br />

ZA/2010 Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Steven Silver Darsteller:<br />

Ryan Phillippe, Taylor Kitsch, Neels Van Jaarsveld, Frank<br />

Rautenbach Laufzeit: 107 min FSK: 16 Wendecover: ja<br />

Preis: 18 Euro Start: 9. Dezember 2011<br />

×1 Bonusmaterial 4,5/10<br />

Kriegsfotografie soll dazu <strong>die</strong>nen, der Welt <strong>die</strong><br />

Augen zu öffnen. Sie hält <strong>die</strong> Grausamkeit<br />

und <strong>die</strong> Konsequenzen des Krieges fest und versucht<br />

damit, <strong>die</strong> Menschen zum Eingreifen zu<br />

bewegen und Frieden zu schaffen. Gleichzeitig<br />

bringt <strong>die</strong> Arbeit als Kriegsfotograf auch moralische<br />

Konflikte mit sich: Er kann nur selten in das<br />

Geschehen eingreifen oder helfen, ohne seine<br />

Arbeit oder sein eigenes Leben zu gefährden.<br />

Erfolg und Moral<br />

Eine Gruppe von Fotojournalisten machte<br />

zwischen 1990 und 1994 Schlagzeilen, weil<br />

sie während der Apartheid in Südafrika <strong>die</strong><br />

alltägliche Gewalt in erschreckenden Bildern<br />

festhielt. Kevin Carter (Taylor Kitsch), Greg<br />

Marinovich (Ryan Phillippe), Ken Oosterbroek<br />

(Frank Rautenbach) und Joao Silva (Neels<br />

Van Jaarsveld) wurden für <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n zum<br />

V. l.: Oosterbroek (F. Rautenbach), Silva<br />

(N. V. Jaarsveld), Carter (T. Kitsch), Marinovich<br />

(R. Phillippe)<br />

„Bang Bang Club“. Als sich Greg Marinovich<br />

1990 einer Gruppe Fotojournalisten anschließt,<br />

ahnt er nicht, dass er kurze Zeit später Zeuge<br />

eines unglaublich grausamen Verbrechens<br />

wird: Ein des Verrats bezichtigter Mann wird<br />

direkt vor seinen Augen zusammengeschlagen.<br />

Als der Fotograf versucht einzugreifen und<br />

„Stopp“ ruft, wird der halbtote Mann angezündet.<br />

Während Marinovich automatisch <strong>die</strong> Kamera<br />

auf <strong>die</strong> lebendige Fackel richtet und immer<br />

wieder den Auslöser drückt, beendet ein<br />

Machetenhieb das grausame Schauspiel. Das<br />

verstörende Bild eines brennenden Mannes,<br />

der mit einer Machete niedergestreckt wird,<br />

geht um <strong>die</strong> Welt. Es macht den Journalisten<br />

aber gleichzeitig zum Zeugen eines Verbrechens<br />

und setzt ihn auf <strong>die</strong> Fahndungslisten<br />

der Polizei. Doch auszusagen und damit Stellung<br />

zu beziehen würde sein Ende als Kriegsfotograf<br />

bedeuten – Marinovich muss untertauchen.<br />

Als er kurz darauf für das Foto den<br />

Pulitzerpreis erhält, kann er endlich seine Arbeit<br />

in Südafrika fortsetzen. Trotz des Erfolgs und<br />

des Genusses des neuen Ruhms begleitet ihn<br />

von da an jedoch <strong>die</strong> bittere Erinnerung.<br />

Eine wahre Geschichte<br />

Steven Silver versucht in seinem Film „The<br />

Bang Bang Club“, <strong>die</strong>se Zerrissenheit der Fotografen<br />

und den Kontrast zwischen moralischem<br />

Zweifel und weltlichem Erfolg authentisch darzustellen.<br />

Mit der zwar nicht gänzlich unbekannten,<br />

aber auch nicht gerade hochkarätigen<br />

Besetzung durch Ryan Phillippe, Taylor Kitsch,<br />

Neels Van Jaarsveld und Frank Rautenbach hat<br />

Silver es immerhin geschafft, Darsteller zu fi n-<br />

den, <strong>die</strong> den Originalen äußerst ähnlich sehen.<br />

Die größtenteils inszeniert wirkenden Völkerschlachten<br />

lassen jedoch selten das Gefühl<br />

von Echtheit aufkommen. Aus einer wahren<br />

Geschichte, <strong>die</strong> eigentlich verstören soll, wird<br />

ein Blockbuster-Film, der den Zuschauer teilnahmslos<br />

und unbehelligt <strong>die</strong> Geschehnisse<br />

betrachten lässt. Die hektischen Schlachten<br />

werden durch Zeitlupenaufnahmen unnötig<br />

ästhetisiert, was im klaren Widerspruch zum<br />

Antikriegs thema steht. Das, was <strong>die</strong> Kriegsfotografen<br />

mit ihren Fotos erreichten, schafft<br />

Steven Silver mit der Inszenierung seines<br />

Films daher leider nur selten: Die grausame<br />

Realität darstellen und damit den Zuschauer<br />

erreichen und zum Nach denken anregen.<br />

Dennoch lässt das packende Drama keinen<br />

Zuschauer einfach kalt, weil es mit realen<br />

Schicksalen verbunden ist. Der Versuch, <strong>die</strong><br />

bedrückende Geschichte einem breiten Publikum<br />

näherzubringen, dürfte geglückt sein und<br />

ver<strong>die</strong>nt damit einen halben Pluspunkt.<br />

Bang Bang?<br />

Was <strong>die</strong> Inszenierung an Potenzial verschenkt,<br />

machen Bild- und Tontechnik an vielen Stellen<br />

wieder gut. Mit den durch <strong>die</strong> Sonne leicht überbelichteten<br />

und verstaubten Farben wirkt das<br />

Bild im Kontext des Films stimmig. Trotz der Hektik<br />

der Szenerie bleibt alles scharf und besonders<br />

<strong>die</strong> Zeitlupenaufnahmen von Krieg und Gewalt<br />

wirken dadurch auf abstrakte Art sehr ästhetisch.<br />

Der Sound versetzt den Zuschauer dank guter<br />

Räumlichkeit oft mitten ins Geschehen. Umso<br />

bedauerlicher ist, dass Schüsse und Effekte gelegentlich<br />

etwas fl ach und blechern klingen.<br />

Als Extra gibt es ein interessantes Making-of, in<br />

dem auch gezeigt wird, dass Greg Marinovich<br />

und Joao Silva persönlich an den Dreharbeiten<br />

beteiligt waren.<br />

NELE REIBER<br />

Film 7/10<br />

Ein packendes Thema, das in der Inszenierung leider Potenzial<br />

verschenkt. Der moralische Konfl ikt der Fotografen wird dennoch<br />

stellenweise deutlich und überträgt sich auf den Zuschauer.<br />

Technik 8/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Das Bild entspricht der Szenerie: teilweise etwas verstaubte<br />

Farben und sonnenüberstrahlte Flächen; ansonsten top.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Immer wieder gerät man akustisch mitten ins Gefecht. Hier und<br />

da wirken <strong>die</strong> Eff ekte ein wenig komprimiert.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2/3 2/3 2/2 1,5/2<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 35


Film<br />

Anspruch<br />

La Mala Educación<br />

Drama<br />

Originaltitel: La Mala Educación Land/Jahr: ES/2004<br />

Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-<br />

HD MA 5.1 Regie: Pedro Almodóvar Darsteller: Gael<br />

García Bernal, Fele Martínez, Nacho Pérez Laufzeit:<br />

106 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 14 Euro Start:<br />

25. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 2,5/10<br />

Zwischen Wirklichkeit, Fiktion, Glaube und Freiheit<br />

suchen <strong>die</strong> Figuren nach ihrer Identität<br />

Der Spanier Pedro Almodóvar gehört zu jener<br />

Handvoll besonderer Regisseure, <strong>die</strong> im<br />

Laufe ihrer Karriere quasi zu ihrer eigenen Marke<br />

geworden sind. Mit jedem neuen Film stellt er<br />

sein Publikum vor eine neue Herausforderung;<br />

gleichzeitig hat er über <strong>die</strong> Jahre einen solch eigenwilligen<br />

Stil entwickelt, dass seine Figuren und<br />

Geschichten mittlerweile einfach unverwechselbar<br />

sind. Mit „La Mala Educación“ legte er 2004<br />

einen seiner vielschichtigsten, ambitioniertesten<br />

und gelungensten Filme überhaupt vor.<br />

Die Story um <strong>die</strong> zwei katholischen Internatsschüler<br />

Ignacio und Enrique erstreckt sich von<br />

ihrer Kindheit im Spanien der 1960er Jahre bis in<br />

<strong>die</strong> späten 1980er Jahre. Sie entdecken ihre Gefühle<br />

füreinander, ihre Leidenschaft für <strong>die</strong> Kunst<br />

und den Film – verlieren sich für Jahre aus den<br />

Augen, nur um sich auf ihrem Lebensweg wieder<br />

und wieder zu begegnen. Schließlich kommt<br />

es dazu, dass Enrique ein Drehbuch von Ignacio<br />

über ihre gemeinsame Zeit verfi lmt: Die Gefühle<br />

von damals kochen wieder hoch, alte Wunden<br />

brechen auf und düstere Geheimnisse kommen<br />

ans Licht. Mit <strong>die</strong>ser ausgedehnten Filmim-Film-Sequenz<br />

installiert Almodóvar quasi ein<br />

Duplikat seines ursprünglichen Plots in seinem<br />

Drehbuch – Wirklichkeit und Fiktion der Geschichte<br />

verschmelzen immer mehr. Da sich <strong>die</strong><br />

Hauptdarsteller sehr ähneln, fällt es einem als<br />

Zuschauer nicht immer ganz leicht, alle Figurenkonstellationen<br />

auf den verschiedenen Zeit- und<br />

Realitätsebenen auf Anhieb richtig zuzuordnen –<br />

ein eigenartiger, vielleicht sogar gewollter Effekt,<br />

der den Film zu einem verwirrenden und faszinierenden<br />

Bewusstseinsrausch werden lässt,<br />

Regisseur Pedro Almodóvar hat all seine<br />

Schauspieler und Statisten fest im Griff<br />

dem man sich nur schwerlich entziehen kann.<br />

Dass der Film schon vor einigen Jahren ins Kino<br />

gekommen ist, sieht man der nun erstmals erhältlichen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassung nur selten an. Hauptkritikpunkt<br />

ist wohl das an einigen Stellen eher<br />

grünlich erscheinende Schwarz, das <strong>die</strong> Stimmigkeit<br />

der Bilder und <strong>die</strong> Sattheit der Farben doch<br />

sichtbar beeinträchtigt.<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

Virtuos inszeniertes Film-im-Film-Spiel um <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />

und Grenzen des Kinos – gleichzeitig eine anrührende<br />

Aufarbeitung zweier äußerst schwieriger Lebenswege.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Gesamt<br />

Die Farben des Herbstes<br />

Drama<br />

Originaltitel: Local Color Land/Jahr: US/2006<br />

Vertrieb: S u n fi l m Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD<br />

MA 7.1 Regie: George Gallo Darsteller: Trevor Morgan,<br />

Armin Mueller-Stahl, Samantha Mathis Laufzeit:<br />

107 min FSK: 0 Wendecover: k. A. Preis: 15 Euro<br />

Start: 16. Februar 2012<br />

Die Künstlerrolle steht ihm<br />

gut: Armin Mueller-Stahl<br />

×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />

Er trinkt, ist rüde und demotiviert<br />

seinen jungen<br />

Schützling, wo er nur kann.<br />

Das Leben ist mit dem<br />

russischen Künstler Nicholi<br />

Seroff (Armin Mueller-<br />

Stahl) nicht gerade zimperlich<br />

umgesprungen. Der<br />

Tod seiner Frau machte<br />

aus dem ambitionierten<br />

Maler einen verbitterten,<br />

alten Greis. Der 18-Jährige<br />

John Talia Jr. (Trevor<br />

Morgan) hingegen sieht<br />

in dem Griesgram seinen<br />

Meister. Unter ihm möchte er sein naturgegebenes<br />

Talent in <strong>die</strong> rechte Bahn gelenkt wissen.<br />

In der Theorie kennt er sich bereits blendend aus,<br />

doch Praxiserfahrung hat er keine. Obwohl ihn der<br />

alte Nicholi permanent abwehrt, führt ihn seine<br />

Hartnäckigkeit dann doch noch in das Atelier des<br />

Künstlers und schließlich auf eine Reise zu Seroffs<br />

Sommerhaus nach Pennsylvania. Dort lernt er,<br />

sich mit Pinsel und Farbe zu artikulieren und <strong>die</strong><br />

Welt aus seinen eigenen Augen wahrzunehmen<br />

und zu malen. Die Darstellung des Lehrer-Schüler-<br />

Verhältnisses erfolgt in sehr ruhigen Bildern, <strong>die</strong><br />

das Gemüt des Betrachters durchaus zu stimulieren<br />

wissen. Das ist vor allem Armin Mueller-Stahls<br />

Art zu verdanken, den liebenswerten Kauz und<br />

verständnisvollen Sonderling zu geben. Der Darsteller<br />

bestimmt den gesamten Ton des Films und<br />

erscheint in seiner großväterlichen Ratsamkeit wie<br />

ein echtes Nachschlagewerk für angehende Maler.<br />

Dass er <strong>die</strong>se Illusion zu erschaffen weiß, zeigt<br />

nicht nur seine Größe als Schauspieler, sondern<br />

auch seine Kompatibilität zu der Rolle. Kurzum<br />

wirkt der Film wie ein unbeschwerter Sommerurlaub<br />

für <strong>die</strong> Seele, der mit seiner Lebensbejahenden<br />

Botschaft sowohl alten als auch jungen<br />

Zuschauern einen echten, wenn nicht gar inspirierenden<br />

Auftrieb gibt. Der Produktion von 2006<br />

mangelt es nicht an visueller Schärfe, annehmbarem<br />

Kontrast und ausgeglichener Farbgebung.<br />

Die Lichtstimmung ist größtenteils sommerlich,<br />

Ein Bild ist der Spiegel der Seele. Das, was der<br />

Künstler sieht und empfindet, malt er auch<br />

dem herbstlichen Titel wird das melancholische<br />

Farbdesign aber trotzdem gerecht. Wie so oft gibt<br />

es auch in <strong>die</strong>sem Film unnötige Fehlfokussierungen,<br />

<strong>die</strong> zur Freude des Betrachters aber dann<br />

doch eher <strong>die</strong> Ausnahme bleiben. Auch der Ton<br />

ist stimmig umgesetzt, zwar klingt <strong>die</strong> Erzählerstimme<br />

ein wenig flach, jedoch fällt <strong>die</strong>ses Defizit<br />

bei allen anderen Sprechparts kaum auf. FT<br />

Film 8,5/10<br />

Wenn Sie mal wieder richtig in Sommerlaune kommen wollen,<br />

schauen Sie <strong>die</strong>sen Film! Ein wirklich angenehmer, lockerer<br />

Zeitgenosse <strong>die</strong>ses Genres.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Sunfilm, Universum<br />

36


Anspruch<br />

Film<br />

Von der Kunst, sich durchzumogeln<br />

Drama<br />

Originaltitel: The Art Of Getting By Land/Jahr:<br />

US/2011 Vertrieb: 20th Century Fox Home Bild:<br />

MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie: Gavin Wiesen Darsteller: Fred<strong>die</strong> Highmore,<br />

Emma Roberts, Alicia Silverstone Laufzeit: 84 min FSK:<br />

6 Wendecover: ja Preis: 15 Euro Start: 3. Februar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 4,5/10<br />

In der CineProject-Reihe von Twentieth<br />

Century Fox erscheinen neben beliebten<br />

Katalog titeln der letzten Jahre auch einige<br />

echte Heimkinopremieren. Eine der interessantesten<br />

der bisher noch nicht auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

erhältlichen Produktionen ist dabei ganz sicher<br />

das sympathische Coming-of-Age-Drama „Von<br />

der Kunst, sich durchzumogeln“ mit den ehemaligen<br />

Kinderstars Fred<strong>die</strong> Highmore und<br />

Emma Roberts in den Hauptrollen. Als höchst<br />

unterschiedliches Teenager-Pärchen, das sich<br />

zwischen tiefer Freundschaft und flammender<br />

Liebe nicht so recht entscheiden will, suchen<br />

sie beide ihren Weg. Die Schule nimmt bei all<br />

den Verlockungen, <strong>die</strong> das Leben mit Partys,<br />

Beziehungen und der aufregenden Welt der<br />

Kunst zu bieten hat, nicht unbedingt <strong>die</strong> erste<br />

Stelle ein. So entwickeln beide Charaktere im<br />

Laufe der Zeit eine gewisse Kunstfertigkeit<br />

darin, ein spannendes und erlebnisreiches<br />

Leben zu führen, das <strong>die</strong> wirklich relevanten<br />

Fragen und Entscheidungen des Daseins<br />

am Ende des Tages immer wieder geschickt<br />

auf morgen verschiebt. Im Spannungsfeld<br />

von scheinbar grenzenloser Freiheit der modernen<br />

Gesellschaft und dem immensen<br />

Druck, den <strong>die</strong>se Welt der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten gleichzeitig aufbaut, loten <strong>die</strong><br />

natürlich und authentisch aufspielenden Darsteller<br />

<strong>die</strong> Grenzen ihrer Figuren und der<br />

schwungvollen Story auf unterhaltsame und<br />

überraschend tiefgängige Art und Weise aus.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> selbst pendelt sich im derzeitigen<br />

Standard der Veröffentlichungen ein,<br />

bietet also ein klares, sauberes, im Großen<br />

und Ganzen aber doch ein wenig unspektakuläres<br />

Bild, das den echten High-<br />

Defi nition-Aha-Effekt meist vermissen lässt.<br />

Ähnlich verhält es sich mit der routinierten<br />

deutschen Tonspur, <strong>die</strong> keinen Surround-<br />

Fanatiker hinterm Ofen hervorlocken wird. Das<br />

Bonusmaterial erweist sich trotz zahlreicher<br />

Menüpunkte eher als Blender.<br />

TW<br />

Mit Emma Roberts hat der Film eine charmantgeheimnisvolle<br />

Hauptdarstellerin zu bieten<br />

Fred<strong>die</strong> Highmore darf als sensibler Teenager<br />

nach Herzenslust tagträumen und rebellieren<br />

Film 7,5/10<br />

Äußerst sympathisches Coming-of-Age-Drama, das mit tollen<br />

Jungdarstellern und einer erfrischend unverkrampften Story für<br />

leichtes und doch gehaltvolles Entertainment sorgt.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Gesamt<br />

Cleopatra<br />

Historiendrama<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

Originaltitel: Cleopatra Land/Jahr: CH, GB, US/1963<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home Bild: MPEG-4, 2.20 : 1<br />

Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Joseph L.<br />

Mankiewicz Darsteller: Elizabeth Taylor, Richard<br />

Burton, Rex Harrison Laufzeit: 250 min FSK: 12<br />

Wendecover: k. A. Preis: 14 Euro Start: 3. Februar 2012<br />

×2 Bonusmaterial 7,5/10<br />

Cleopatra bekommt sie alle – selbst Gaius Julius<br />

Caesar kann ihrem Charme nicht widerstehen<br />

„Wenn <strong>die</strong> Königin will baden, muss das Wasser<br />

duftend sein“ ... äh, falscher Film<br />

Seit Jahrtausenden fasziniert <strong>die</strong> Menschheit<br />

<strong>die</strong> Geschichte einer einzigen Frau – einer<br />

Frau, <strong>die</strong> durch ihren Charme und ihre unglaubliche<br />

Schönheit <strong>die</strong> mächtigsten Männer in ihren<br />

Bann zog. Ganz klar, <strong>die</strong> Rede ist von Cleopatra!<br />

Um sich als Königin von Ägypten zu behaupten,<br />

war sie mit den beiden einflussreichsten Römern<br />

ihrer Zeit liiert – Gaius Julius Caesar und Marcus<br />

Antonius. Der Monumentalfi lm „Cleopatra“ erzählt<br />

<strong>die</strong> spannende Biografi e der ägyptischen<br />

Königin, verkörpert von der berühmten Schauspielerin<br />

Elizabeth Taylor („Die Katze auf dem<br />

heißen Blechdach“). Bereits <strong>die</strong> Produktion<br />

des 4-Stunden-Streifens stand unter keinem<br />

guten Stern: Aufgrund monatelanger Verzögerungen<br />

steigerte sich das auf 2 Millionen Dollar<br />

veranschlagte Budget auf 44 Millionen Dollar.<br />

Dieses enorme Kostenwachstum führte fast<br />

zum Bankrott des auftraggebenden Filmstudios<br />

20th Century Fox. Selbst bei der Entscheidung<br />

über <strong>die</strong> fi nale Länge des Monumentalstreifens<br />

gab es Streitigkeiten, sodass insgesamt<br />

drei verschiedene Fassungen existieren. Unter<br />

Kritikern gilt „Cleopatra“ trotz großem Cast, üppiger<br />

Kostüme und detailgetreuer Kulissen als<br />

künstlerischer Flop. Dennoch: Der Aufwand hat<br />

sich gelohnt, denn entgegen <strong>die</strong>ser miserablen<br />

Einschätzung kam das Epos sehr gut beim Publikum<br />

an, wurde für insgesamt neun Oscars ®<br />

nominiert und gewann vier der begehrten<br />

Academy Awards ® . Der restaurierten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Fassung ist das hohe Alter von mittlerweile 49<br />

Jahren kaum anzusehen – nur gelegentlich<br />

treten Artefakte auf. Eine solide Grundschärfe<br />

lässt selbst kleinste Ornamente der opulent gestalteten<br />

Kostüme und Bühnendekoration erkennen.<br />

Nur akustisch gilt es bei den beiden Silberlingen<br />

Abstriche zu machen, da <strong>die</strong> Sprachausgabe<br />

nicht immer lippensynchron ist. Der Score<br />

des 5.1-Mix ist zudem recht gleichmäßig auf <strong>die</strong><br />

Boxen verteilt und sorgt somit kaum für eine<br />

räumliche Atmosphäre. „Cleopatra“ trumpft mit<br />

über 6 Stunden zusätzlichem Material auf. LF<br />

Film 7/10<br />

„Cleopatra“ war bis „Avatar“ infl ationsbereinigt der teuerste<br />

Film aller Zeiten. Schon wegen seiner großartigen Darsteller<br />

und opulenten Kulissen ist der Monumentalfi lm sehenswert.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 37


Film<br />

Science-Fiction<br />

Bilder: Sunfilm<br />

38


Science-Fiction<br />

Film<br />

Science-Fiction/Action<br />

Originaltitel: <strong>Gantz</strong>: Perfect Answer Land/Jahr:<br />

JP/2011 Vertrieb: S u n fi l m Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 7.1 Regie: Shinsuke Sato Darsteller:<br />

Kazunari Ninomiya, Ken‘ichi Matsuyama, Yuriko<br />

Yoshitaka Laufzeit: 141 min FSK: 16 Wendecover: k. A.<br />

Preis: 20 Euro Start: 8. März 2012<br />

×1 Bonusmaterial 3/10<br />

Zunächst einmal zu den Spielregeln: Sämtliche<br />

Teilnehmer des <strong>Gantz</strong>-Wettkampfes<br />

sind im wahren Leben verstorben und können<br />

sich nun bei diversen Alien-Jagden<br />

Punkte ver<strong>die</strong>nen. Bei einem Score von 100<br />

stellt sie der Veranstalter (ein schwarzer Orb<br />

namens <strong>Gantz</strong>) vor <strong>die</strong> Wahl, sich freizukaufen<br />

oder einen im Einsatz gefallenen Mitstreiter<br />

wiederzubeleben. Das Angebot klingt erst<br />

einmal verlockend, hat jedoch den Nachteil,<br />

dass <strong>die</strong> „Men in Black“ Japans im Prinzip<br />

außerirdisches Leben auslöschen, ohne den<br />

Grund oder <strong>die</strong> Folgen davon zu kennen. Den<br />

Teilnehmern ist das aber erst einmal herzlich<br />

egal. Solange sie keine Vertreter der menschlichen<br />

Spezies töten müssen, brauchen sie ihr<br />

Moralempfinden scheinbar nicht bemühen.<br />

Ihre Kraft verstärkenden Hightech-Anzüge<br />

sowie <strong>die</strong> brachialen Superwaffen (Laser-<br />

Katanas und berstende Mikrowellen-Strahler)<br />

helfen ihnen bei ihrem blutigen Handwerk.<br />

Doch auch <strong>die</strong> Aliens wissen sich zu wehren<br />

und dezimieren <strong>die</strong> Gruppe auf nur wenige<br />

Überlebende. Egal ob Zwiebelmonster, Boxerspielzeug<br />

oder Buddha-Statue, <strong>die</strong> Inkarnationen<br />

des extraterrestrischen Lebens sind<br />

kurios und vielfältig.<br />

Im Laufe des ersten Teils entwickelte sich<br />

Hauptcharakter Kei (Kazunari Ninomiya) zum<br />

gefährlichsten und kampferprobtesten aller<br />

<strong>Gantz</strong>-Soldaten, weil er sich <strong>die</strong> Wiederbelebung<br />

sämtlicher gefallener Kameraden zum<br />

Ziel gesetzt hat. Genau hier knüpft <strong>die</strong> Fortsetzung<br />

an.<br />

Bewährtes und Neuerungen<br />

Beschäftigte sich Teil eins noch ausführlich<br />

mit den Spielregeln und der Einführung in<br />

<strong>die</strong> Welt der Alien-Jäger, intensiviert das vorliegende<br />

Actionwerk <strong>die</strong> Beziehung zwischen<br />

den einzelnen Figuren. So treten <strong>die</strong> unterhaltsamen<br />

Begegnungen mit bizarren Monstern<br />

komplett in den Hintergrund, um dem<br />

Geheimnis des mysteriösen Spiels genügend<br />

Platz einzuräumen. Einerseits ist das natürlich<br />

schade, weil dadurch einiges an Skurrilität<br />

verloren geht, andererseits werden hier<br />

deutlich interessantere Sozialexperimente<br />

durchgeführt, <strong>die</strong> aus Verbündeten unberechenbare<br />

Gegner machen. Zudem lässt das<br />

Sequel nichts an Tempo und Action vermissen.<br />

Einer der Höhepunkte ist <strong>die</strong> rasante<br />

Martial-Arts-Performance in einer U-Bahn,<br />

<strong>die</strong>, mit Schwertern und Pistolen geführt,<br />

tadelloses Hollywood-Niveau erreicht und<br />

grandiose Kameraarbeit mit kompromissloser<br />

Kampfchoreografi e verbindet. Auch sonst reißen<br />

<strong>die</strong> Verfolgungsjagden über den Dächern<br />

Tokios mit und gefallen <strong>die</strong> brachialen Konfrontationen<br />

aufgrund ihrer fesselnden Actionregie.<br />

Die Spezialeffekte sind hochkarätig<br />

und der Gore-Gehalt hat ebenso kaum abgenommen.<br />

Genrefans bekommen hier also<br />

<strong>die</strong> volle Packung und darüber hinaus jede<br />

Menge explosiver Wendungen.<br />

Ein Leben für ein anderes<br />

Um <strong>die</strong> Handlung zu verstehen, emp fi ehlt<br />

es sich unbedingt, zuerst den Vorgänger<br />

anzusehen. Ansonsten erscheinen <strong>die</strong> vielfältigen<br />

Handlungsstränge zu verwoben und<br />

konfus, weil man <strong>die</strong> Hintergründe nicht<br />

kennt. Schlüsselthema ist <strong>die</strong> Freundschaft<br />

zwischen den beiden Charakteren Kato<br />

(Ken‘ichi Matsuyama) und Kei, <strong>die</strong> durch<br />

Katos vorheriges Ableben erschwert wurde.<br />

Mysteriöserweise taucht nämlich ebenjener<br />

plötzlich unter den Lebenden auf und stiftet<br />

mit ominösen Aktionen Verwirrung. Ist er nun<br />

Freund oder Feind?<br />

Als weitere Partei setzt <strong>die</strong> Gegenbewegung<br />

der Aliens einen menschlichen Ermittler auf<br />

<strong>Gantz</strong> und seine „Spezialeinheit“ an, um das<br />

geheime Apartment bzw. das Hauptquartier<br />

der Jäger ausfi ndig zu machen. Ihr Ziel ist <strong>die</strong><br />

bedrohliche Kugel, <strong>die</strong> ein für alle Mal zerstört<br />

werden soll. Weil <strong>die</strong> <strong>Gantz</strong>-Krieger nun<br />

um ihre Existenz bangen müssen, werden<br />

ihre Entscheidungen und Aktionen immer<br />

heikler und draufgängerischer. Ein Gut oder<br />

Böse gibt es hier glücklicherweise nicht. Stattdessen<br />

präsentiert Regisseur Shinsuke Sato<br />

einen sozialen Konfl ikt, der den fahrlässig von<br />

Der Schlüssel zum <strong>Gantz</strong>-Raum ist ein kleiner Orb<br />

Detektiv Masamitsu Shigeta ermittelt im Fall „<strong>Gantz</strong>“<br />

Arbeitet Kato für <strong>die</strong> rachsüchtigen Außerirdischen?<br />

Der von Hiroya Oku erdachte Manga erschien<br />

erstmals im Jahre 2000 in dem japanischen<br />

Manga-Magazin Young-Jump.<br />

Durch seinen Mix aus Videospiellogik,<br />

Horror- und Science-Fiction-Elementen erlangte<br />

er schnell große Popularität. Zudem<br />

sind der große Splatter-Gehalt und einige<br />

erotische Komponenten stilistische Schwerpunkte,<br />

<strong>die</strong> das Flair der Serie insgesamt<br />

definieren. 2003 verlegte Planet Manga<br />

(Panini) <strong>die</strong> Serie auch in Deutschland,<br />

stellte sie jedoch nach dem<br />

fünften Band ein. 2004 schaffte<br />

es das Konzept in animierter Form<br />

ins japanische Fernsehen, sämtliche<br />

Folgen wurden hierzulande auf MTV<br />

ausgestrahlt. Wer sich für <strong>die</strong> Anime-<br />

Serie interessiert, kann sich eventuell<br />

noch <strong>die</strong> von Alive veröffentlichte<br />

DVD-Collector’s-Box beschaffen, en, <strong>die</strong><br />

es jedoch nur noch vereinzelt zu<br />

kaufen gibt.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 39


Film<br />

Science-Fiction<br />

Kei Kurono beschützt seine Freundin Tae Kojima<br />

Schwertkampf in der U-Bahn: Klingt vielversprechend!<br />

Kato und Kei kämpfen erneut Seite an Seite<br />

Teil eins wurde hierzulande unter dem Titel<br />

der Gesellschaft akzeptierten Ras-<br />

„<strong>Gantz</strong> – Spiel um dein Leben“ im September letzten<br />

Jahres veröffentlicht. (Den Test lesen Sie in der<br />

sismus thematisiert und kritisiert. rt.<br />

Jene mit blutigen Splatter-Effekten en<br />

Ausgabe 6/2011 auf S. 26.) Im Pilotfi lm treten <strong>die</strong><br />

beiden Hauptfiguren Kei und Kato erstmals auf<br />

versehenen Kämpfe rücken zu-<br />

den Plan und wehren hauptsächlich im Dreierteam<br />

mit der schönen Kei Kishimoto (Natsuna)<br />

nehmend ins Licht der Öffentlichkeit<br />

und fordern ihre Opfer in der<br />

kampferprobte Außerirdische ab. Jene Auseinandersetzungen<br />

finden stets in einem mysteriösen, von Menschen<br />

Zivilbevölkerung. Die Einsätze der<br />

Spieler sind also brisanter als je vor, denn Stoff für Spannung gibt es verbreitet. Ebenso gibt es deutliche Parallelen zu den „Men In<br />

zu-<br />

befreiten Bereich Tokios statt, was ein gewisses Videospielfl air<br />

mehr als genug – und das bis zum furi-<br />

osen, unerwartet stimmigen Ende, das <strong>die</strong><br />

sich frei spielenden Figuren ihr Gedächtnis an ihre vorma-<br />

Black“-Filmen mit Will Smith und Tommy Lee Jones, zumal <strong>die</strong><br />

heraufbeschworene <strong>ultimative</strong> <strong>Antwort</strong> parat<br />

lige Beschäftigung als Alien-Jäger verlieren, sobald sie<br />

hält. Manga- und Anime-Fans werden an ser glorreichen Verfi lmung ihre helle Freude<br />

ge ablegen.<br />

<strong>die</strong>-<br />

100 Punkte erreichen und ihre schwarzen Anzü-<br />

haben, genauso wie Actionliebhaber ber und alle<br />

anderen Freunde asiatischer Kampfkunst.<br />

Das letzte Level<br />

Leider schneidet <strong>die</strong> Technik der vorliegenden<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein wenig schlechter ab als<br />

beim Vorgänger. Das hat mehrere Gründe,<br />

<strong>die</strong> wir Ihnen im Folgenden darlegen wollen.<br />

Wie schon beim ersten „<strong>Gantz</strong>“-Film ist <strong>die</strong><br />

Szenerie größtenteils von der nächtlichen<br />

Dunkelheit geprägt. Der überhöhte, aber<br />

gute Kontrast und <strong>die</strong> sauber dargestellten<br />

Oberfl ächentexturen relativieren <strong>die</strong> in den<br />

dunkleren Bereichen verschwindenden<br />

Details. Schwarz ist also <strong>die</strong> überwiegende<br />

„Farbe“, trägt aber auch unglaublich stark<br />

zur Atmosphäre bei. Nur in seltenen Fällen,<br />

z. B. bei hektischen Umschnitten,<br />

nimmt das Bild eine milchige<br />

Konsistenz an. In puncto Schärfe<br />

erreicht der Film an keiner<br />

Stelle das Niveau großer Hollywood-Blockbuster.<br />

So manches<br />

Mal schwindet <strong>die</strong> Kanten- und<br />

Konturenschärfe über den Tolehinaus,<br />

was das Bild etwas matschig werden<br />

lässt. Über <strong>die</strong> gesamte Filmlänge geranzbereich<br />

des Standards<br />

sehen wurde aber ein ganz guter Mittel-<br />

wert gefunden.<br />

Zur Abmischung bleibt zu sagen, dass das<br />

Audio-Ausgangsmaterial räumlich absolut<br />

stimmig ist, sodass alle acht Kanäle mit len Sounddetails versorgt werden. en. Allerdings,<br />

vie-<br />

und das ist wirklich tragisch, wirken sowohl<br />

<strong>die</strong> deutsche als auch <strong>die</strong> japanische Tonspur<br />

sehr undynamisch. Die Folge: Selbst<br />

sich nähernde Explosionen verpuffen einfach<br />

im Nichts und klingen weit entfernt sowie<br />

blechern. Der fi lmischen Illusion beraubt,<br />

verpasst der Zuschauer dadurch <strong>die</strong> wunderschöne<br />

Vielschichtigkeit des episch-choralen<br />

Musikscores. Zudem klingen <strong>die</strong> deutschen<br />

Synchronsprecher manchmal etwas lustlos.<br />

Obwohl der Subwoofer krachende Tiefbässe<br />

von sich gibt, fehlt es der Tonspur selbst an<br />

den nötigen Tiefen. Die Mitten sowie Höhen<br />

erscheinen etwas komprimiert und leicht verzerrt,<br />

was vor allem <strong>die</strong> Dialoge betrifft. Unser<br />

sehr früh zugesandtes Testmuster der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

war außerdem so niedrig eingepegelt, dass<br />

wir <strong>die</strong> Lautstärke an unserem AV-Receiver<br />

für ein ansprechendes Hörerlebnis um ganze<br />

20 Dezibel höher als üblich drehen mussten.<br />

Ob <strong>die</strong>ses Manko bis zum Verkaufsstart am<br />

8. März 2012 noch behoben wird, war zum<br />

Zeitpunkt unseres Redaktionsschlusses leider<br />

noch nicht bekannt. Ein 14-minütiges semiprofessionell<br />

gedrehtes Making-of bildet das<br />

Bonusmaterial. Das kugelrunde Pop-up-Menü<br />

sieht wie im ersten Teil absolut stylish aus.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7,5/10<br />

Mit <strong>die</strong>sem Finale gelang eine meisterhafte Realverfi lmung des<br />

Manga-Stoff s. Kurzum: eine rasante Alien-Action mit<br />

Schwertern, Knarren und großartigen Knalleff ekten.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 6/10<br />

Ohne <strong>die</strong> immer mal auftauchenden Unschärfen kämen <strong>die</strong><br />

Vorzüge <strong>die</strong>ser hochkarätigen Produktion besser zur Geltung.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />

Tonqualität 6/10<br />

Einzig <strong>die</strong> Räumlichkeit punktet hier wirklich. Mehr Durchschlagskraft<br />

bei den explosiveren Kampfszenen und wir wären zufrieden.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

1,5/3 2,5/3 1/2 1/2<br />

Gesamt<br />

Bilder: Sunfilm<br />

40


Romantik<br />

Film<br />

Kusswechsel<br />

Romantikkomö<strong>die</strong><br />

Diana (S. Autieri) und Michele (S. Ficarra) sind<br />

von Dauergast Rocco (V. Picone) genervt<br />

Piero (E. Solfrizzi, rechts) geht gerne mal fremd<br />

und prahlt damit vor seinen Freunden<br />

Originaltitel: Femmine Contro Maschi Land/Jahr:<br />

IT/2011 Vertrieb: Universal Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Fausto Brizzi Darsteller:<br />

Claudio Bisio, Nancy Brilli, Emilio Solfrizzi Laufzeit:<br />

102 min FSK: 6 Wendecover: k. A. Preis: 14 Euro<br />

Start: 18. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />

Der Originaltitel „Femmine Contro Maschi“<br />

(Frauen gegen Männer) ist in <strong>die</strong>ser italienischen<br />

Komö<strong>die</strong> Programm: Vier Paare<br />

kämpfen mit ihren großen und kleinen Beziehungsproblemen.<br />

Und wer ist Schuld daran?<br />

Natürlich <strong>die</strong> Männer!<br />

Während Anna (Luciana Littizzetto) <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

bekommt, ihren Piero (Emilio Solfrizzi) nach<br />

dessen Gedächtnisverlust neu zu „programmieren“,<br />

sind Paola und Marcello (Nancy Brilli und<br />

Claudio Bisio) schon längst getrennt und spielen<br />

<strong>die</strong> perfekte Familie nur noch für Marcellos kranke<br />

Mutter. Valentina (Francesca Inaudi) setzt ihren<br />

Freund Rocco (Valentino Picone) vor <strong>die</strong> Tür, der<br />

sich anschließend bei Kumpel und Band kollege<br />

Michele (Salvatore Ficarra) einnistet und damit<br />

auch dessen Beziehung gefährdet.<br />

Das Konzept des Films geht leider nicht ganz<br />

auf. Die Beziehungskrisen mit italienischer Leidenschaft<br />

sorgen nur für müdes Schmunzeln.<br />

Schuld daran ist vielleicht auch <strong>die</strong> Synchronisation.<br />

Italienisch ausladende Gestik kombiniert<br />

mit fl achen deutschen Stimmen – das funktioniert<br />

einfach nicht. Punkten kann <strong>die</strong> authentische<br />

Darstellung, an der unter anderem das<br />

Komikerduo Ficarra und Picone alias Michele<br />

und Rocco beteiligt ist. Am wirkungsvollsten<br />

sind zumindest in der deutschen Version weniger<br />

<strong>die</strong> komischen, als viel mehr <strong>die</strong> ernsten<br />

Momente des Films. Vielleicht sollte man <strong>die</strong><br />

Genre einteilung noch einmal überdenken?<br />

Die Optik des Films lässt leider zu wünschen<br />

übrig. Weiße Flächen wirken wegen des hohen<br />

Kontrasts überstrahlt und dunklen Flächen fehlt<br />

es an Textur. Das scharfe Bild verliert aufgrund<br />

des gelegentlichen Bildrauschens an Wirkung.<br />

Trotz HD-Sound ist auch akustisch nicht viel von<br />

italienischer Leidenschaft zu merken. Die bereits<br />

erwähnte fl ache Synchronisation und <strong>die</strong><br />

leicht blecherne Geräuschkulisse plätschern undynamisch<br />

dahin und lassen jegliche Räumlichkeit<br />

vermissen. Nur der stimmungsvolle Soundtrack<br />

wertet den Klang etwas auf.<br />

Der Nachfolger „Kusswechsel 2 – Gegensätze<br />

ziehen sich aus“ ist im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Doppelpack zusammen<br />

mit dem ersten Teil erhältlich. NR<br />

Film 5,5/10<br />

Unter einer italienischen Komö<strong>die</strong> stellt man sich etwas<br />

anderes vor. Erst im Originalton ist von südländischer<br />

Leidenschaft etwas zu spüren.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 5/10<br />

Gesamt<br />

Cairo Time<br />

Drama/Romanze<br />

Bilder: Alive, Universal<br />

Originaltitel: Cairo Time Land/Jahr: CA, IE, EG/2009<br />

Vertrieb: Alive Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA<br />

5.1 Regie: Ruba Nadda Darsteller: Patricia Clarkson,<br />

Alexander Siddig, Elena Anaya Laufzeit: 90 min FSK: 6<br />

Wendecover: ja Preis: 21 Euro Start: 10. Februar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 5/10<br />

Die Amerikanerin Juliette Grant (Patricia<br />

Clarkson) reist in <strong>die</strong> ägyptische Hauptstadt<br />

Kairo, um ihren Mann zu besuchen, der dort als<br />

hoher Funktionär der Vereinten Nationen tätig<br />

ist. Als das lang erwartete Wiedersehen sich<br />

Tag um Tag verzögert, entschließt sie sich, <strong>die</strong><br />

arabische Metropole an der Seite des faszinierenden<br />

Tareq (Alexander Siddig), einem engen<br />

Vertrauten ihres Ehemannes, zu erkunden. Seine<br />

ruhige und souveräne Art, sein zurückhaltendes<br />

und doch herzliches Wesen zieht sie mit<br />

jedem Augenblick, den sie zu zweit verbringen,<br />

stärker an. Aus der anfangs noch leichtfertig<br />

als reine Schwärmerei abgetanen Fantasie entwickelt<br />

sich bald <strong>die</strong> ganz reale Möglichkeit einer<br />

Auch als ausgesucht bebilderter Reiseführer für<br />

Kairo und Umgebung eignet sich der Film<br />

intensiven Affäre. Doch <strong>die</strong> jahrelange Liebe zu<br />

ihrem Mann und <strong>die</strong> strengen moralischen<br />

Grundsätze des aufrechten Arabers halten das<br />

körperliche Begehren im Zaum und formen ein<br />

spannungsvolles Vakuum, in dem sich Wunsch<br />

und Wirklichkeit zu einem unterschwellig brodelnden<br />

Gleichgewicht der Kräfte nivellieren.<br />

Die oft und gern bemühten Vergleiche mit Sofi a<br />

Coppolas Meisterwerk „Lost In Translation“ unterstellen<br />

dem Film eine größere Qualität und<br />

Tiefe, als er letztendlich zu bieten hat. Vor der<br />

postkartenartig fotografi erten Kulisse des 8-<br />

Millionen-Molochs von Kairo kommt <strong>die</strong> hübsche,<br />

aber niemals wirklich magische Romanze<br />

der beiden subtil agierenden Hauptdarsteller<br />

einfach nicht in Schwung. Auch ein exaktes<br />

Psychogramm der arabischen Mentalität oder<br />

ein über nette Bilder hinausgehendes Porträt<br />

von Kairo bleiben eher Behauptungen, sodass<br />

sich gegen Ende eine gewisse Leere einstellt,<br />

Hier stimmt <strong>die</strong> Chemie: weltgewandte Amerikanerin<br />

trifft charismatischen Araber<br />

<strong>die</strong> den Zuschauer ähnlich hin- und hergerissen<br />

zurücklässt wie <strong>die</strong> Figuren. Die vor Hitze fl irrenden<br />

Aufnahmen haben generell mit einem<br />

deutlich wahrnehmbaren Korn zu kämpfen, das<br />

<strong>die</strong> Bilder zusätzlich unruhig und unscharf erscheinen<br />

lässt. Positiv hervorgetan hat sich beim<br />

Test <strong>die</strong> aufwendige Tonspur, <strong>die</strong> das umtriebige<br />

(Verkehrs-)Chaos in Kairo genau abbildet. TW<br />

Film 6/10<br />

Geruhsame, elegisch dahingleitende Romanze, <strong>die</strong> vom<br />

nuancierten Spiel ihrer Figuren und ihrem malerischen Setting<br />

lebt, aber nicht hundertprozentig ins Herz des Zuschauers triff t.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 41


Film<br />

Romantik<br />

Midnight In Paris<br />

Komö<strong>die</strong><br />

Gil (O. Wilson) fühlt sich zu Adriana (M. Cotillard),<br />

einer Muse aus den 20ern, hingezogen<br />

Passen er und seine Verlobte Inez (Rachel<br />

McAdams) wirklich zusammen?<br />

Originaltitel: Midnight In Paris Land/Jahr: ES/US/<br />

2011 Vertrieb: Concorde Home Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 3.0 Regie: Woody Allen Darsteller:<br />

O. Wilson, R. McAdams, M. Cotillard, A. Brody<br />

Laufzeit: 94 min FSK: 0 Wendecover: ja Preis:<br />

15 Euro Start: 21. Dezember 2011<br />

×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />

Die 42. Regiearbeit von Kultregisseur Woody<br />

Allen ist eine Hommage an das Paris der<br />

20er Jahre und seine Ikonen.<br />

Gil (Owen Wilson), ein erfolgreicher Hollywood-Drehbuchautor<br />

und Fan der 20er Jahre,<br />

reist zusammen mit seiner Verlobten Inez<br />

(Rachel McAdams) und deren Eltern nach Paris.<br />

Während seine zukünftige Frau das übliche<br />

Touristenprogramm verfolgt und sich rund<br />

um <strong>die</strong> Uhr mit Freunden oder ihren Eltern<br />

verabredet, ist Gil vom Flair und Charme der<br />

Stadt fasziniert und würde am liebsten gleich<br />

mit Inez dortbleiben. Die verspottet jedoch<br />

jeden seiner Wünsche, jeden Vorschlag und<br />

auch seinen Versuch, als ernst zu nehmender<br />

Roman autor endlich Fuß zu fassen. Als Gil<br />

eines Nachts durch Paris spaziert, schlägt <strong>die</strong><br />

Uhr Mitternacht und ein Auto aus den 20ern<br />

taucht auf. Die Insassen überreden Gil zum<br />

Einsteigen und führen ihn ins Paris der 20er<br />

Jahre, wo er auf all seine Vorbilder trifft.<br />

Die amüsante Geschichte verfügt über jede<br />

Menge Charme, etwas Witz und eine fabelhafte<br />

Besetzung. Von den zahlreichen oberfl<br />

ächlichen Auftritten berühmter Künstler, wie<br />

Hemingway, den Fitzgeralds oder Salvador Dalí,<br />

hätte man allerdings etwas mehr Tiefgang<br />

erwarten können. Alle Figuren sind treffend<br />

dargestellt und auch Owen Wilson kann als<br />

tolpatschiger und verträumter Zeitreisender<br />

überzeugen. Für <strong>die</strong> meisten Schmunzler sorgt<br />

jedoch der gnadenlos ehrliche Hemingway,<br />

fabelhaft gespielt von Corey Stoll.<br />

Auf der technischen Seite waren wohl ebenfalls<br />

Nostalgiker am Werk. Mit dem Standard<br />

aktueller <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titel kann „Midnight In Paris“<br />

nur knapp mithalten. Ein leichter Grauschleier<br />

trübt <strong>die</strong> ansonsten gut dargestellten Farben.<br />

Einige der Szenen, <strong>die</strong> nachts stattfi nden, fallen<br />

zu dunkel aus. Der 3.0-Sound ist geprägt durch<br />

einen leicht blechernen und komprimierten<br />

Klang. Vergleicht man den deutschen mit dem<br />

Originalton, so ist beim Bearbeiten ein Großteil<br />

des Basses verloren gegangen. Lediglich<br />

<strong>die</strong> solide Synchronisation und der stilechte<br />

Soundtrack können punkten.<br />

NR<br />

Film 7/10<br />

Eine charmante Komö<strong>die</strong> ohne viel Anspruch. Treff end besetzte<br />

Charaktere und eine authentische Inszenierung garantieren<br />

amüsante Unterhaltung.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Gesamt<br />

Der Stadtneurotiker<br />

Liebeskomö<strong>die</strong><br />

Originaltitel: Annie Hall Land/Jahr: US/1977 Vertrieb:<br />

20th Century Fox Home Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton:<br />

DTS 2.0, DTS-HD MA 2.0 (engl.) Regie: Woody Allen<br />

Darsteller: Woody Allen, Diane Keaton, Christopher<br />

Walken Laufzeit: 94 min FSK: 6 Wendecover: nein<br />

Preis: 14 Euro Start: 3. Februar 2012<br />

Keaton und Allen waren auch<br />

in Wirklichkeit ein Paar<br />

×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />

Hört man den Namen<br />

Woody Allen, dann<br />

denkt man unweigerlich<br />

an Filme wie „Bullets Over<br />

Broadway“, „Manhattan“<br />

oder eben „Der Stadtneurotiker“.<br />

Mit <strong>die</strong>sem absoluten<br />

Klassiker zementierte<br />

das wortgewandte<br />

und ge witzte New Yorker<br />

Urgestein in den späten<br />

1970er Jahren seinen<br />

Ruf als wohl schärfster filmischer<br />

Be obachter des<br />

intellektuellen Alltags- und<br />

Beziehungswahnsinns im amerikanischen Großstadtmilieu.<br />

Es ist eine Geschichte vom Aufblühen<br />

und Vergehen der Liebe zwischen zwei<br />

höchst unterschiedlichen Menschen: zwischen<br />

Woody Allen als jüdischem Comedian Alvy<br />

Singer (der seinen zahllosen Neurosen und<br />

seinem offensichtlichen Minderwertigkeitskomplex<br />

mit offensivem Galgenhumor begegnet) –<br />

und der unglaublich jungen Diane Keaton als<br />

lebenslustiger, allerdings alles andere als naiver<br />

Frohnatur Annie Hall (nach der der Film im<br />

Original übrigens treffenderweise benannt ist,<br />

denn sie ist Herz und Seele des ganzen Films.)<br />

Ein weiterer Star des Streifens ist <strong>die</strong> Stadt, in<br />

der er spielt – <strong>die</strong> Stadt, <strong>die</strong> niemals schläft.<br />

New York ist allgegenwärtig, in beinahe jeder<br />

Szene – vielleicht unaufdringlicher und subtiler<br />

als zwei Jahre später in „Manhattan“ (1979),<br />

aber doch immer spürbar wie ein weiterer,<br />

essenzieller Charakter, der ebenso wichtig<br />

für <strong>die</strong> Geschichte ist wie <strong>die</strong> eigentlichen,<br />

menschlichen Protagonisten.<br />

Wer sich von der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuaufl age <strong>die</strong>ser<br />

unsterblichen Genreperle einen technischen<br />

Quantensprung erhofft hat, der wird sich leider<br />

auf eine Enttäuschung gefasst machen<br />

müssen. Was als Erstes ins Auge fällt, ist <strong>die</strong><br />

durchweg rötliche Farbgebung. Gekoppelt mit<br />

einem eher schwachen Schwarzwert und einer<br />

überdurchschnittlich hohen Sichtbarkeit des<br />

Vor der imposanten Kulisse New Yorks entfaltet<br />

sich eine wortgewandte Liebesgeschichte<br />

Filmkorns ergibt sich so ein Gesamteindruck,<br />

der das hohe Alter des Materials zu keiner Sekunde<br />

verhehlen kann und an derzeitige <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Richtlinien<br />

bei Weitem nicht heranreicht.<br />

Auch <strong>die</strong> Tonspur bleibt mäßig, bietet selten<br />

Umgebungsgeräusche und nur sehr unvoluminöse<br />

Stimmen. Das englische Original ist hier<br />

eindeutig <strong>die</strong> bessere Wahl.<br />

TW<br />

Film 8,5/10<br />

Witzig, intelligent und geradezu übersprudelnd vor Ideen und<br />

lebensklugen Einsichten in das Rätsel von Mann und Frau ist<br />

„Der Stadtneurotiker“ – der Woody-Allen-Film überhaupt!<br />

Technik 4,5/10<br />

Bildqualität 5,5/10<br />

Tonqualität 4/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Concorde Home<br />

42


Romantik<br />

Film<br />

<strong>Blu</strong>e Valentine<br />

Beziehungsdrama<br />

Originaltitel: <strong>Blu</strong>e Valentine Land/Jahr: US/2010<br />

Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 1.66 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 5.1 Regie: Derek Cianfrance Darsteller:<br />

Ryan Gosling, Michelle Williams, Faith Wladyka<br />

Laufzeit: 113 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis:<br />

19 Euro Start: 9. Dezember 2011<br />

×1 Bonusmaterial 5/10<br />

Dean und Cindy sind ein sympathisches<br />

junges Paar aus der amerikanischen<br />

Mittelschicht. Der Beginn ihrer Liebe ist stürmisch,<br />

poetisch, himmelhoch jauchzend; <strong>die</strong><br />

Zukunft leuchtet ihnen – trotz so manchem<br />

Stolperstein auf ihrem gemeinsamen Weg –<br />

in den schillerndsten Farben. Doch sechs Jahre<br />

in einer Beziehung können eine verdammt<br />

lange Zeit sein und schlichtweg alles verändern.<br />

In harten, fordernden, oft schmerzhaft<br />

intensiven Szenen wird das nahende Ende<br />

ihrer Liebe dem magischen Aufblühen ihrer<br />

Verbindung gegenübergestellt.<br />

Der ganze Film wird getragen und bestimmt<br />

von Michelle Williams und Ryan Gosling, <strong>die</strong><br />

ihre Figuren nicht bloß überzeugend spielen,<br />

sondern sie mit Haut und Haaren zu leben<br />

scheinen. Regisseur und Drehbuchautor<br />

Derek Cianfrance machte seine Wunschdarsteller<br />

schon lange vor dem Dreh mit<br />

ihren Rollen vertraut – gemeinsame Proben<br />

oder große Wiederholungen der gefi lmten<br />

Szenen wurden aber bewusst vermieden,<br />

um ein möglichst unmittelbares, raues und<br />

unverfälschtes Feeling heraufzubeschwören.<br />

Mit <strong>die</strong>ser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> holt man sich einen seltenen Glücksfall von einem Film ins Haus, der einen stimmigen<br />

Plot, eine kongeniale filmische Umsetzung sowie überragendes Schauspiel in sich vereint<br />

Wie er im kurzen, aber knackigen Making-of<br />

verrät, entstand der Film hauptsächlich als<br />

künstlerische Verarbeitung der Trennung seiner<br />

eigenen Eltern. In brillanten Montagen<br />

stellt er <strong>die</strong> Hochs und Tiefs einer langjährigen<br />

Beziehung auf sehr organische und berührende<br />

Art und Weise einander gegenüber.<br />

Cineastische Achterbahn der Gefühle<br />

Den Wechsel von Zeit und Ort inszeniert er<br />

dabei (oftmals auch mithilfe seiner Cutter<br />

Ron Patane und Jim Helton, <strong>die</strong> darüber im<br />

hörenswerten Audiokommentar bereitwillig<br />

Auskunft geben) so geschickt und organisch,<br />

dass sich mannigfaltige gedankliche Verbindungen<br />

zwischen den verschiedenen Episoden<br />

und Orten entfalten. Den fi lmischen wie<br />

emotionalen Höhepunkt erreicht er schließlich,<br />

als er <strong>die</strong> tränenreiche Hochzeit mit der<br />

endgültigen Trennungsszene kontrastiert –<br />

eine denkwürdige Sequenz, durch <strong>die</strong> man<br />

den ohnehin tollen Film vollends fest ins<br />

Herz schließt. Bei „<strong>Blu</strong>e Valentine“ erwartet<br />

einen also ein schmerzlich authentischer<br />

Schwanengesang einer Liebe, <strong>die</strong> sich selbst<br />

überlebt und abgelebt hat. Die starke Fokussierung<br />

auf <strong>die</strong> von rosaroten Blütenträumen<br />

geprägte Phase des Verliebtseins einerseits<br />

und <strong>die</strong> extrem problembehafteten letzten<br />

Tage einer Beziehung andererseits kann man<br />

dem Drehbuch je nach Lesart als besondere<br />

Stärke oder eine der ganz wenigen Schwächen<br />

auslegen. Zeit für <strong>die</strong> ganz alltäglichen<br />

Zwischentöne von Zweisamkeit bleibt durch<br />

<strong>die</strong>se gewollte Polarisierung des Plots jedenfalls<br />

nur in den seltensten Momenten.<br />

durchbrechen, was man angesichts der<br />

Schwere des Stoffes im Vorfeld nun wirklich<br />

nicht erwarten konnte. Dass der Film seine<br />

Wurzeln trotz Starbesetzung und kommerziellem<br />

Erfolg dennoch eher in bescheideneren<br />

Independent-Gefi lden hat, wird angesichts<br />

der Optik bald deutlich. Die teils auf<br />

echtem Film, teils komplett digital gedrehten<br />

Bilder weisen stellenweise starkes Korn bzw.<br />

deutliches digitales Rauschen auf. Der undifferenzierte<br />

Kontrast führt dazu, dass <strong>die</strong><br />

Farben des Öfteren verfälscht und unnatürlich<br />

erscheinen – explizit gewollte Lichtstimmungen<br />

(wie zum Beispiel das stahlblaue<br />

Licht in den Szenen im Hotel) sind hier natürlich<br />

ausdrücklich ausgenommen.<br />

Die akustische Umsetzung beschränkt sich<br />

auf das Wesentliche – bewusst eingesetzte<br />

Raumklangeffekte oder Soundmomente, <strong>die</strong><br />

richtig aufhorchen lassen, sucht man leider<br />

vergebens. Insgesamt ergibt sich eine leise,<br />

zurückhaltende Tonspur, <strong>die</strong> selbst <strong>die</strong> Dialoge<br />

nicht übermäßig in den Vordergrund<br />

rückt. Als Zugabe bekommt man vier wirklich<br />

interessante Deleted Scenes aus dem Rohschnitt,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> freie und improvisatorische<br />

Natur der Dreharbeiten noch deutlicher widerspiegeln<br />

als der fertige Film.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 8,5/10<br />

Fein beobachteter Independent-Film, der <strong>die</strong> zarten und<br />

magischen Anfänge einer Beziehung dem schmerzlichen und<br />

unaufhaltsamen Ende einer großen Liebe gegenüberstellt.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bilder: Universum<br />

Ryan Gosling ist in Hollywood längst auf dem<br />

besten Weg zu „Everybody‘s Darling“ ...<br />

... ganz ähnlich wie Michelle Williams, <strong>die</strong> mit<br />

ihrer Rollenauswahl stets ins Schwarze trifft<br />

Independent-Kino durch und durch<br />

Mit einer knappen Million Produktionskosten<br />

entwickelte sich „<strong>Blu</strong>e Valentine“ durch zahlreiche<br />

äußerst erfolgreiche Festival-Einsätze<br />

(z. B. in Cannes, beim Sundance Filmfestival<br />

oder auf dem Filmfest München) und nicht<br />

zuletzt aufgrund von Michelle Williams’<br />

Oscar ® -Nominierung als beste Hauptdarstellerin<br />

zu einem echten Geheimtipp für alle<br />

Freunde von anspruchsvollem und brillant<br />

gespieltem Drama. Vor allem in den amerikanischen<br />

Arthouse-Kinos trat der Film einen<br />

kleinen Siegeszug an und konnte letztendlich<br />

locker <strong>die</strong> 10-Millionen-Dollar-Schallmauer<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Der stete Wechsel zwischen klassischem Filmlook und digitalen<br />

Aufnahmen macht den besonderen Reiz der Optik aus.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />

Tonqualität 6/10<br />

Leise und zurückhaltende Tonspur, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Kraft der starken<br />

Dialoge und das intensive Schweigen dazwischen vertraut.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2/3 1/3 1/2 2/2<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 43


Film<br />

Komö<strong>die</strong><br />

Kleine wahre Lügen<br />

Tragikomö<strong>die</strong><br />

Originaltitel: Little White Lies Land/Jahr: FR/2010<br />

Vertrieb: Universal Pictures Home Bild: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Guillaume Canet<br />

Sprecher: François Cluzet, Marion Cotillard, Jean<br />

Dujardin Laufzeit: 154 min FSK: 12 Wendecover: k. A.<br />

Preis: 18 Euro Start: 8. Dezember 2011<br />

×1 Bonusmaterial 5,5/10<br />

Wenn Sie sich fragen, was <strong>die</strong> Franzosen<br />

2011 am liebsten gesehen haben, dann<br />

lautet <strong>die</strong> <strong>Antwort</strong> vermutlich „Kleine wahre Lügen“.<br />

Guillaume Canets Tragikomö<strong>die</strong> um eine<br />

Pariser Urlaubsclique feierte im Land des guten<br />

Weins große Erfolge und begeisterte das Publikum<br />

mit einer hintergründig witzigen Handlung.<br />

Als der Lebemann Ludo (Jean Dujardin) einen<br />

folgenschweren Unfall hat, entfesselt <strong>die</strong>s unter<br />

seinen Freunden einen emotionalen Sturm.<br />

Trotz alledem fahren sie in den traditionellen<br />

Jahresurlaub und versuchen, ihren Aufenthalt<br />

am Meer so wie immer zu genießen, was<br />

ihnen nur bedingt gelingt. Der schicksalhafte<br />

Ein Erinnerungsfoto vom traditionellen Strandurlaub<br />

unter Freunden<br />

Einschnitt lässt nämlich zahlreiche Wahrheiten<br />

aus ihnen herauspurzeln, <strong>die</strong> sie über all <strong>die</strong><br />

Jahre voreinander geheim hielten. In dem<br />

luxuriösen Strandhaus des Restaurantbesitzers<br />

Max (François Cluzet) geht es also drunter und<br />

drüber, während <strong>die</strong> Protagonisten nach und<br />

nach <strong>die</strong> Hüllen des Anstands fallen lassen, um<br />

ihr Innerstes (Wer liebt wen?) zu offenbaren.<br />

Marion Cotillard („The Dark Knight Rises“),<br />

Benoît Magimel („Spurlos“) sowie Jean Dujardin<br />

(„The Artist“) sind zweifellos <strong>die</strong> bekanntesten<br />

Gesichter des Films, aber auch <strong>die</strong> restliche<br />

Besetzung war eine vortreffliche Wahl. Die<br />

Charakterisierungen sind vielseitig, wodurch <strong>die</strong><br />

überspitzten Beziehungs- und Sexualprobleme<br />

nicht ins Unglaubwürdige abrutschen. Die Attraktionen<br />

sind <strong>die</strong> Gespräche zwischen den<br />

Freunden. Sie offenbaren all jene Menschlichkeiten,<br />

<strong>die</strong> jenseits des Filmmediums nur<br />

schwer in Worte zu fassen wären. Das Bild hebt<br />

sich nicht von anderen Genreproduktionen ab.<br />

Es ist leicht überbelichtet, mit guter Schärfe und<br />

Vor Ludos (Jean Dujardin, r.) schwerem Unfall<br />

war <strong>die</strong> Stimmung noch ausgelassen<br />

angenehmem Kontrast. Die einführende Clubszene<br />

lässt zunächst befürchten, dass <strong>die</strong> Dialoge<br />

in den kommenden 2,5 Stunden genauso<br />

unverständlich und leise bleiben wie hier. Glücklicherweise<br />

bleibt <strong>die</strong> Vermutung aber unbegründet,<br />

denn der Rest ist absolut deutlich – da<br />

ist es eher umgekehrt, denn eine musikalische<br />

Grun<strong>die</strong>rung fehlt hier häufig. Französischsprachige<br />

Extras gibt es viele, leider sind nur <strong>die</strong><br />

wenigsten davon ins Deutsche übersetzt. FT<br />

Film 7/10<br />

Eine Komö<strong>die</strong> so herzlich und real, als wäre es ein<br />

Urlaubsvideo. Die amüsant inszenierten, unbequemen<br />

Wahrheiten sprechen an und unterhalten.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Gesamt<br />

Willkommen in Cedar Rapids<br />

Komö<strong>die</strong><br />

Originaltitel: Cedar Rapids Land/Jahr: US/2011<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home Bild: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 Ton: DTS 5.1 Regie: Miguel Arteta Darsteller:<br />

Ed Helms, John C. Reilly, Sigourney Weaver Laufzeit:<br />

87 min FSK: 16 Wendecover: k. A. Preis: 14 Euro<br />

Start: 4. November 2011<br />

Chauvinist Tim (Ed Helms)<br />

verlässt Wisconsin ungern<br />

×1 Bonusmaterial 4,5/10<br />

Mehr als 34 Jahre nach<br />

seiner Geburt hockt<br />

Tim Lippe (Ed Helms) immer<br />

noch in Wisconsin,<br />

ohne jemals auch nur eine<br />

Bundesgrenze überschritten<br />

zu haben. Als Versicherungsvertreter<br />

verlebt<br />

er seinen unspektakulären<br />

Alltag im Büro. Ein Minimum<br />

an Aufregung verschafft<br />

ihm höchstens sein<br />

geregeltes Liebesleben,<br />

das er mit seiner ehemaligen<br />

Biologielehrerin<br />

(Sigourney Weaver) teilt. Als jedoch einer von<br />

Tims charismatischen Arbeitskollegen stirbt, wird<br />

er an seiner statt auf eine Versicherungskonvention<br />

in den Nachbarstaat Iowa geschickt,<br />

was sein Leben in ganz neue Bahnen lenkt.<br />

„Hangover“-Star Ed Helms spielt erneut den<br />

naiven Langweiler, der auf rasante Weise das<br />

Party leben für sich entdeckt – <strong>die</strong>smal jedoch<br />

auf einem Level, das sich ein paar Millimeter<br />

über anstatt unter der Gürtellinie bewegt, und<br />

das, obwohl hier offenkundig Drogen konsumiert<br />

werden. Doch der komödiantische<br />

Schärfeverlust hat seinen Preis, denn irgendwie<br />

fehlt es dem Konzept dadurch an Schlagkraft,<br />

sodass sich der Zuschauer nur selten über<br />

den ins Wanken geratenen Konservatismus<br />

des Protagonisten amüsieren kann. Ed Helms<br />

bleibt als Darsteller eines Durchschnittstypen<br />

durchschnittlich, auch <strong>die</strong> Handlung kommt<br />

kaum in Fahrt und drückt immer wieder viel<br />

zu schnell auf <strong>die</strong> Bremse. Wer selbst dem<br />

Büroalltag frönt, kann dem Film dennoch einige<br />

Sympathien abgewinnen, zumal er sich auf<br />

eine infantile, verspielte Weise realen Firmen-<br />

Motivations-Trainings annähert. „Willkommen in<br />

Cedar Rapids“ macht keine Kopfstände, wenn<br />

es um <strong>die</strong> Farbästhetik geht. Bodenständige<br />

Brauntöne vermitteln pure Monotonie, Kontrast<br />

und Schärfe bewegen sich im oberen Mittelfeld.<br />

Von Räumlichkeit und Dynamik ist bei dem<br />

So viel Spaß können selbst Versicherungsvertreter<br />

verkraften<br />

sehr ruhigen 5.1-Audiomix nur sehr wenig zu<br />

spüren, <strong>die</strong> reine Klangqualität hingegen wirkt<br />

unverfälscht. Der Bonusbereich bezieht sich<br />

weitestgehend auf den Spaß, den <strong>die</strong> Darsteller<br />

während des Drehs hatten, wobei Tims (blutiger)<br />

Werbespot den komödiantischen Höhepunkt<br />

bildet. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt es im Rahmen der<br />

Cine-Project-Reihe zum fairen Preis. FT<br />

Film 6/10<br />

Der „Hangover“ für Büroangestellte wettert gegen <strong>die</strong><br />

zunehmende Weltentfremdung von Stubenhockern – nur eben<br />

nicht laut genug.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: 20th Century Fox, Universal Pictures Home<br />

44


School Of Life<br />

Komö<strong>die</strong>/Drama<br />

Films durch und Ryan Reynolds kann sich<br />

von einer bis dahin ungesehenen Seite zeigen:<br />

ernst, aber dennoch optimistisch und<br />

mitreißend. Seine Darstellung vermittelt dem<br />

Zuschauer einen Lebensmut, der ansteckend<br />

wirkt und der offenbar auch seinen Kollegen<br />

David Paymer zu Höchstleistungen motivierte.<br />

Originaltitel: School Of Life Land/Jahr: CA, US/<br />

2005 Vertrieb: DTP Bild: MEPG-4, 1.78 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 5.1 Regie: William Dear Darsteller: Ryan<br />

Reynolds, David Paymer, John Astin Laufzeit: 108 min<br />

FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 10 Euro Start:<br />

8. Dezember 2011<br />

×1 Bonusmaterial 2/10<br />

In <strong>die</strong>ser bereits 2005 ausgestrahlten Fernsehproduktion<br />

zeigt sich der sonst so toughe<br />

Ryan Reynolds von einer ganz neuen Seite. Als<br />

junger, motivierter Geschichtslehrer bringt er<br />

nicht nur den Schülern, sondern auch seinem<br />

Kollegen eine wichtige Lektion des Lebens bei.<br />

Matt Warner (David Paymer) versucht vergeblich,<br />

aus dem Schatten seines verstorbenen<br />

Vaters (John Astin) herauszutreten, der 43 Mal<br />

in Folge zum Lehrer des Jahres an der Fallbrook<br />

Middle School gewählt wurde. Leider ist<br />

Matt alles andere als ein guter Lehrer.<br />

Ganz anders ist da der neue, dynamische<br />

Mr D‘Angelo (Ryan Reynolds), der es schafft,<br />

<strong>die</strong> Schüler mit seiner Art vom ersten Moment<br />

an mitzureißen. Eifersüchtig versucht Matt, hinter<br />

das Erfolgsgeheimnis seines Konkurrenten<br />

zu kommen, und stößt dabei auf dessen<br />

dunkles Geheimnis.<br />

Nachsitzen!<br />

Die technische Seite des Films lässt jedoch<br />

deutlich spüren, dass man es mit einer Fernsehproduktion<br />

zu tun hat. Bild und Ton des<br />

TV-Formats wurden zwar für <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> noch<br />

einmal kräftig aufpoliert, doch aus einem<br />

mangelhaften Basismaterial ist eben auch mit<br />

größter Anstrengung kein perfektes Ergebnis<br />

herauszuholen.<br />

Ausgewaschen und verstaubt wirkende Farben<br />

sowie eine fast unterdurchschnittliche Schärfe<br />

prägen das Bild. Helle Flächen weisen nicht selten<br />

ein störendes Grieseln auf.<br />

Der Sound ist größtenteils sehr ruhig gehalten<br />

und bringt nur wenig Abwechslung. Hinzu<br />

kommen hohl bis blechern klingende Effekte<br />

und eine mittelmäßige Synchronisation. Aufwertend<br />

wirkt sich nur der abwechslungsreiche<br />

Soundtrack aus.<br />

NELE REIBER<br />

Film 7,5/10<br />

Eine berührende Geschichte, <strong>die</strong> dank Ryan Reynolds mit<br />

Charme und Witz gewürzt ist. Beim Abschmecken hätte jedoch<br />

darauf geachtet werden sollen, dass weniger manchmal mehr ist.<br />

Technik 6/10<br />

Bilder: DTP<br />

Lektion gelernt<br />

Die emotionale Geschichte lebt von Ryan<br />

Reynolds’ authentischer Darstellung eines<br />

jungen, motivierenden Lehrers. Das kann allerdings<br />

nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />

einige Gags und aufgesetzt wirkende Dauerspäße<br />

nur bei den Schülern im Film zünden,<br />

jedoch nicht beim Zuschauer.<br />

Dass David Paymer eigentlich <strong>die</strong> Hauptrolle<br />

spielt, vergisst man nach den ersten 10 Minuten.<br />

Aus seiner Rolle macht Paymer zumindest<br />

das Bestmögliche und spielt <strong>die</strong> Figur des etwas<br />

eingestaubten Lehrers sehr glaubwürdig.<br />

Schließlich bricht der dramatische Teil des<br />

Bildqualität 5,5/10<br />

Bildqualität auf TV-Niveau: schwache Kontrasteinstellung,<br />

verstaubte Farben und stellenweises Bildrauschen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1,5/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />

Tonqualität 6/10<br />

Ein Sound ohne bemerkenswerte Höhen oder Tiefen, dafür<br />

aber hin und wieder mit stimmungsvollen Songs.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2/3 2/3 1/2 1/2<br />

Gesamt<br />

Anzeige


Film<br />

Komö<strong>die</strong><br />

Dogma<br />

Fantasy<br />

Das neue Motto der katholischen Kirche heißt<br />

„Catholicism – Wow“<br />

„Laaaangweilig! Wir wollen mehr Action, <strong>Blu</strong>t<br />

und Tote!“<br />

Originaltitel: Dogma Land/Jahr: US/1999 Vertrieb:<br />

Studiocanal Bild: MPEG-4, 2.40 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Kevin Smith Darsteller: Ben Affl eck, Matt Damon,<br />

Linda Fiorentino Laufzeit: 128 min FSK: 16 Wendecover:<br />

ja Preis: 14 Euro Start: 17. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 8/10<br />

Sie dachten, Gott sei männlich und von kaukasischem<br />

Typ? Dann irren Sie sich! Vergessen<br />

Sie alles, was sie bisher über den Katholizismus<br />

gehört haben, denn Kevin Smith weiß es in<br />

seiner schwarzen Komö<strong>die</strong> „Dogma“ besser:<br />

Gott ist eine Frau und Jesus ein schwarzer Mann!<br />

Alles hat so friedlich irgendwo in New Jersey<br />

angefangen: Cardinal Glick hat sich unter dem<br />

Motto „Catholicism – Wow“ ein neues Konzept<br />

ausgedacht, um auch jüngeres Publikum für <strong>die</strong><br />

christliche Religion zu begeistern. Außerdem<br />

bietet er seiner Gemeinde <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

einen Ablass für alle begangenen Sünden zu<br />

erhalten. Auch <strong>die</strong> gefallenen Engel Loki und<br />

Bartleby hören von <strong>die</strong>sem Ereignis. Gott hatte<br />

sie einst auf <strong>die</strong> Erde verbannt. Die beiden vertreiben<br />

sich ihr tristes Dasein mit sadistischer<br />

Gewalt und möchten einfach nur noch nach<br />

Hause – zurück in den Himmel. Sie beschließen,<br />

nach New Jersey zu fahren, durch Cardinal<br />

Glicks Kirchentor zu treten und somit <strong>die</strong> Unfehlbarkeit<br />

Gottes zu widerlegen. Für <strong>die</strong><br />

Menschheit würde <strong>die</strong>ser Schritt den Weltuntergang<br />

bedeuten, sodass Bethany beauftragt<br />

wird, <strong>die</strong> beiden Engel aufzuhalten, schließlich<br />

ist der Allmächtige gerade aufgrund eines<br />

Skee-Ball-Ausfl ugs verhindert. Zur Unterstützung<br />

wird Bethany von den beiden Propheten<br />

Jay und Silent Bob begleitet. Keine Angst, bei<br />

„Dogma“ handelt es sich nicht um einen Film,<br />

der Blasphemie betreibt. Kevin Smith ist selbst<br />

gläubig und will mit seiner Komö<strong>die</strong> nicht <strong>die</strong><br />

Religion, sondern den Menschen an sich kritisieren.<br />

Seiner Meinung nach verrohe <strong>die</strong> Gesellschaft<br />

immer mehr, obwohl sie sich auf den<br />

christlichen Glauben beruft. Visuell überzeugt<br />

<strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit einem lupenreinen Bild, das<br />

selbst kleinste Details wie den Flaum vom Federkleid<br />

der Engel Loki und Bartleby erkennen<br />

lässt. Das fast tadellose Erscheinungsbild wird<br />

nur durch leichte Artefakte auf helleren Flächen<br />

gestört. Für Spannung und Nervenkitzel sorgt<br />

der DTS-HD-5.1-Mix, der bei den Zuschauern<br />

durch gezielte Klangeffekte echtes Popcornkino<br />

erzeugt. Nur <strong>die</strong> Sprachausgabe wirkt aufgrund<br />

fehlender Dynamik etwas kraftlos. LF<br />

Film 8/10<br />

Religionsunterricht für Fortgeschrittene: Vergessen Sie alles,<br />

was Sie bisher über <strong>die</strong> katholische Kirche gehört haben! Sie<br />

werden garantiert überrascht sein.<br />

Technik 8/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Gesamt<br />

Meet The Rizzos<br />

Komö<strong>die</strong>/Drama<br />

Originaltitel: City Island Land/Jahr: US/2009<br />

Vertrieb: Planet Media Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton:<br />

DTS-HD-MA 5.1 Regie: Raymond De Felitta Darsteller:<br />

Andy Garcia, Julianna Margulies, Emily Mortimer<br />

Laufzeit: 103 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis:<br />

15 Euro Start: 18. Oktober 2011<br />

Der Knastbruder scheint noch<br />

der normalste Rizzo zu sein<br />

×1 Bonusmaterial 2/10<br />

Wenn alle Mitglieder<br />

einer Wohngemeinschaft<br />

nichts gemein haben<br />

außer einer gewissen genetischen<br />

Übereinstimmung,<br />

so nennt man <strong>die</strong>s „Familie“.<br />

Das gilt insbesondere für<br />

<strong>die</strong> Rizzos, bei denen jedes<br />

Mitglied mindestens<br />

ein peinliches Geheimnis<br />

hütet – eine Folge ihrer<br />

sozialen Ignoranz. Familienoberhaupt<br />

Vince (Andy<br />

Garcia) beispielsweise hat<br />

vor einiger Zeit mit dem<br />

Rauchen „aufgehört“, genauso wie seine attraktive<br />

Frau Joyce (Julianna Margulies). Des Weiteren<br />

nimmt er heimlich Schauspielunterricht<br />

und offenbart seiner Kurspartnerin Molly (Emily<br />

Mortimer) mehr Privatprobleme, als er seiner<br />

Frau anvertraut. Darunter auch das größte aller<br />

Geheimnisse: Als Gefängniswärter glaubt er, in<br />

dem Sträfling Tony (Steven Strait) seinen unehelichen<br />

Sohn gefunden zu haben. Um ein bisschen<br />

frischen Wind in <strong>die</strong> Ehe zu bringen, lässt er<br />

Tony dessen Bewährungsstrafe im eigenen Haus<br />

absitzen. Vince’ Kindern macht das relativ wenig<br />

aus, da <strong>die</strong> junge Vivian (Dominik García-Lorido)<br />

mit ihrem Nebenjob im Stripclub und Vince Jr.<br />

(Ezra Miller) mit seiner Vorliebe für vollleibige<br />

Frauen genügend eigene Probleme haben. Das<br />

angenehmste an der Komö<strong>die</strong> ist der ruhige Ton,<br />

den sie anschlägt, wenn es um <strong>die</strong> komischen Alltagssituationen<br />

der Rizzos geht. Und das ist alles<br />

andere als langweilig, denn so glaubwürdig, wie<br />

<strong>die</strong>se temperamentvolle Familie rüberkommt, so<br />

witzig sind auch <strong>die</strong> jeweiligen Szenen. Regisseur<br />

Raymond De Felitta gelingt ein äußerst sympathisches<br />

Familienportrait, das mindestens genauso<br />

gut funktioniert wie „Die Sopranos“. Die Technik<br />

hingegen liegt schwer im Magen: Angefangen<br />

beim passablen Kontrast, den matschigen Farben,<br />

der durchschnittlichen Schärfe bis hin zum extremen<br />

Bildrauschen in den dunkleren Passagen<br />

scheint nichts dem Standard zu entsprechen.<br />

Geschwisterliebe ist schon etwas Feines und<br />

bringt prima Streitgespräche am Tisch<br />

Ähnlich sieht es beim Ton aus, der vor allem<br />

durch <strong>die</strong> niedrige Klangqualität an Zuspruch verliert.<br />

Räumlichkeit, Dynamik etc. sind bei Komö<strong>die</strong>n<br />

<strong>die</strong>ses Schlages eigentlich weniger wichtig,<br />

hörbar verzerrte Dialoge sollten trotzdem nicht<br />

vorkommen. Originell hingegen erscheint das stilechte,<br />

italienische Dinner mit den Darstellern des<br />

Films, das der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> als Filmbonus beiliegt. FT<br />

Film 7/10<br />

Treff en Sie <strong>die</strong> Rizzos am besten bei einem zünftigen<br />

Spaghettimahl und bringen Sie Ihre Familie gleich mit, denn<br />

gewisse Vergleiche steigern den Filmspaß!<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 5,5/10<br />

Tonqualität 4,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Planet Media, Studiocanal<br />

46


Komö<strong>die</strong><br />

Film<br />

Nichts zu verzollen<br />

Bilder: Eurovideo<br />

Komö<strong>die</strong><br />

Originaltitel: Rien À Déclarer Land/Jahr: FR/2010<br />

Vertrieb: Eurovideo Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 5.1 Regie: Dany Boon Darsteller: Dany<br />

Boon, Benoît Poelvoorde, Julie Bernard Laufzeit:<br />

108 min FSK: 12 Wendecover: k. A. Preis: 13 Euro<br />

Start: 12. Dezember 2011<br />

×1 Bonusmaterial 7/10<br />

Dany Boon und Mundarten, das ist komisch<br />

und zugleich beste Unterhaltung<br />

für <strong>die</strong> ganze Familie. So will es zumindest<br />

der gebürtige Franzose an den Mann bringen,<br />

was man ihm seit dem Publikumserfolg<br />

„Willkommen bei den Sch’tis“ kaum verübeln<br />

kann. So spielt auch das aktuell erschienene<br />

Projekt „Nichts zu verzollen“ mit Sprachbarrieren<br />

und Vorurteilen und erzählt ganz<br />

nebenbei eine herzerwärmende Geschichte<br />

über <strong>die</strong> vorsichtige Annäherung zweier<br />

gegensätzlicher Schwager. Handlungsort ist<br />

der Grenzübergang zwischen Belgien und<br />

Frankreich Anfang der 1990er Jahre kurz vor<br />

dem Schengener Abkommen. Die Leute des<br />

Städtchens Courquin bzw. Koortrin (je nachdem,<br />

auf welcher Seite man sich befindet)<br />

sehen dem Jahresende mit zwiespältigen<br />

Gefühlen entgegen. Dann nämlich wird <strong>die</strong><br />

Grenze geöffnet und der Ort verliert seine<br />

Siegt am Ende doch h<strong>die</strong> Liebe? ?Dany Boon entlässt<br />

sein Publikum nie ohne Glücksgefühle<br />

wirtschaftliche Bedeutung. Mehr noch sieht<br />

der belgische Zollbeamte Ruben (Benoît<br />

Poelvoorde) gar einen Eroberungsfeldzug<br />

der Franzosen vor sich, <strong>die</strong> ihm seinen übertriebenen<br />

Nationalstolz rauben wollen. Dass<br />

er selbst ein miesepetriger, unverbesserlicher<br />

Rassist ist, können ihm dabei nicht einmal<br />

seine Kollegen beim Zoll beibringen. Rubens<br />

größter Widersacher befindet sich allerdings<br />

auf der französischen Seite und ist der kosmopolitisch<br />

verständnisvolle Mathias (Dany<br />

Boon), der mit seiner Weltoffenheit selbst<br />

der bevorstehenden Computerrevolution<br />

freudig entgegensieht. Außerdem pflegt er<br />

eine Liebschaft mit der belgischen Schokoladenverkäuferin<br />

Louise (Julie Bernard), <strong>die</strong><br />

zu allem Übel <strong>die</strong> Schwester des Hardliners<br />

Ruben ist. Konfliktpotenzial gibt es also genug<br />

und eine Zuspitzung der Ereignisse ist<br />

quasi vorprogrammiert. Mit der Erstellung<br />

einer mobilen belgisch-französischen Zollkontrolle<br />

spitzt sich <strong>die</strong> Situation weiter zu,<br />

denn plötzlich sitzen Ruben und Mathias in<br />

ein und demselben Auto. Entweder sie vertragen<br />

sich oder es muss auf eine andere Art<br />

ein Schlussstrich gezogen werden.<br />

Passkontrolle!<br />

Die Frage ist jetzt, ob Dany Boon, der hier<br />

erneut als Drehbuchautor, Regisseur und<br />

Hauptdarsteller in Personalunion agierte, ein<br />

weiteres Mal mit <strong>die</strong>sem Rezept Erfolg haben<br />

wird. Schließlich entspricht <strong>die</strong> Mischung<br />

aus anfänglichem Unverständnis, das nach<br />

und nach zur Verbrüderung führt, genau jener<br />

aus „Willkommen bei den Sch’tis“. Auch<br />

Boons repetitiv praktizierter Hundeblick ist<br />

ein Déjà-vu-Erlebnis, das alles andere als neu<br />

erscheint. Es hängt also vom Publikum ab,<br />

ob es <strong>die</strong>se Form der Komö<strong>die</strong> nicht schon<br />

über hat oder ob es sich noch einmal auf<br />

das wohlbekannte Konzept einlässt.<br />

Helle, freundliche Szenarien defi nieren den<br />

Look des Films. Boon baut hier bewusst auf<br />

das heimelige Gefühl einer durch und durch<br />

familientauglichen Komö<strong>die</strong>. Warme Farbtöne<br />

sind daher keine Seltenheit. Der Kontrast<br />

ist recht hoch, während das Schwarz an sich<br />

nicht immer konstant auf dem tiefsten Level<br />

bleibt. Während sich das Bildrauschen in<br />

Grenzen hält, bewegen sich <strong>die</strong> Kanten und<br />

Details im guten Schärfedurchschnitt. Der<br />

DTS-HD-MA-5.1-Soundmix ist für eine Komö<strong>die</strong><br />

überraschend dynamisch, besitzt im<br />

Gegenzug aber auch keine wirkliche Räumlichkeit.<br />

Die Synchronisation ist ähnlich wie<br />

bei „Willkommen bei den Sch’tis“ gelungen<br />

und mit einem markanten, offensichtlich<br />

auf Komik angelegten Akzent versehen. Das<br />

wirkt im ersten Moment leicht gezwungen,<br />

macht aber in den Grenzdiskussionen bzw.<br />

während des ein oder anderen Schlagabtauschs<br />

der Hauptfi guren durchaus Sinn.<br />

„Liebevoll“ ist genau der richtige Begriff,<br />

um <strong>die</strong> Präsentation und Ausstattung der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu beschreiben. Dany Boon persönlich<br />

begrüßt <strong>die</strong> Zuschauer auf deutsch und<br />

bewältigt hierfür selbst <strong>die</strong> größten lingualen<br />

Schwierigkeiten. Das Menü ist als Grenzübergang<br />

gestaltet und lädt daher zur ausgiebigen<br />

Erkundung ein. In dem 2-stündigen<br />

Bonusmaterial fi nden Sie ein Making-of, ein<br />

Gag-Reel, gelöschte und erweiterte Szenen,<br />

<strong>die</strong> Filmpremiere in München sowie einige<br />

Szenen aus dem Café No man’s land.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 6,5/10<br />

Hier bekommen Sie, was auf der Packung steht: Dany Boon im<br />

gewohnt unterhaltsamen „Sch’ti“-Modus. Wer nach etwas<br />

Neuem sucht, sucht weiter.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Das Bild ist gut, wenn auch nicht überragend. An der Schärfe könnte<br />

bisweilen noch gedreht werden. Zu verzollen gibt’s hier nichts.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Tonqualität 7/10<br />

Kein 5.1-Actionfeuerwerk – das muss an der Stelle aber auch nicht<br />

sein, Hauptsache <strong>die</strong> Klangqualität und <strong>die</strong> Verständlichkeit stimmen.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 1/3 1,5/2 2/2<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 47


Film<br />

Komö<strong>die</strong><br />

Brautalarm<br />

Komö<strong>die</strong><br />

Lillian (M. Rudolph; links) und Annie (K. Wiig)<br />

machen sich fit für <strong>die</strong> Hochzeitsstrapazen<br />

Helen (R. Byrne; 3. v. l.) und Annie (2. v. r.) buhlen<br />

um den Rang als Lillians beste Freundin<br />

Originaltitel: Bridesmaids Land/Jahr: US/2011<br />

Vertrieb: Universal Pictures Home Bild: MPEG-4,<br />

2.40 : 1 Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Paul<br />

Feig Darsteller: Kristen Wiig, Rose Byrne, Maya<br />

Rudolph Laufzeit: 125 min FSK: 12 Wendecover: ja<br />

Preis: 16 Euro Start: 24. November 2011<br />

×2 Bonusmaterial 8/10<br />

In Annies (Kristen Wiig) Leben läuft irgendwie<br />

nichts richtig. Ihr Freund nutzt sie aus und in<br />

ihrem Job ist sie ständig mit glücklichen Paaren<br />

konfrontiert, <strong>die</strong> sie mit ihrer negativen Einstellung<br />

vergrault. Als sich ihre beste Freundin<br />

Lillian (Maya Rudolph) verlobt, soll Annie selbstverständlich<br />

Trauzeugin sein, und bald lernt sie<br />

<strong>die</strong> anderen Brautjungfern kennen. Darunter ist<br />

auch <strong>die</strong> wunderschöne Helen (Rose Byrne),<br />

<strong>die</strong> scheinbar alles hat, was Annie gerade fehlt.<br />

Nun heißt es, das Kriegsbeil zu zücken, um den<br />

Platz als Lillians beste Freundin zu verteidigen.<br />

Die unglamourösen und herrlich durchgeknallten<br />

Protagonistinnen geben den Zuschauerinnen<br />

jede Menge Raum zur Identifi kation.<br />

Einige üble Gags, wie etwa Durchfall im Brautmodengeschäft,<br />

sind sicher nicht jedermanns<br />

Sache, doch sie beweisen, dass <strong>die</strong> Darstellerinnen<br />

keinerlei Hemmungen haben, sich<br />

auch mal gründlich lächerlich zu machen.<br />

Abgesehen von Annies Gefühlswelt bietet <strong>die</strong><br />

Handlung jedoch nicht allzu viel Tiefgang. Die<br />

Lacher um <strong>die</strong> schrägen Charaktere und der<br />

Zickenkrieg stehen im Vordergrund. Wem das<br />

reicht, der wird mit „Brautalarm“ seine wahre<br />

Freude haben. Optisch ist der Film entsprechend<br />

dem Thema durch satte, vorwiegend<br />

warme Farben und teilweise einen etwas zu<br />

hohen Kontrastwert geprägt. Die gute Detailschärfe<br />

sorgt dafür, dass man beobachten<br />

kann, wie den Protagonistinnen in der Hitze<br />

des Gefechts <strong>die</strong> Röte ins Gesicht steigt, sich<br />

Sorgenfalten vertiefen oder <strong>die</strong> Haare zu Berge<br />

stehen. Damit werden sowohl <strong>die</strong> Authentizität<br />

der Darsteller als auch der komödiantische<br />

Faktor unterstützt. Der abwechslungsreiche<br />

Soundtrack hat für jede Situation einen passenden<br />

Song parat. So erklingen z. B. während<br />

eines Tenniskriegs zwischen Annie und Helen<br />

<strong>die</strong> harten Töne von AC/DC. Vom Surround-<br />

Sound hört man allerdings nur wenig.<br />

Das Bonusmaterial fällt sehr umfangreich<br />

aus. Von verpatzen Szenen über Making-ofs<br />

bis hin zum Filmkommentar gibt es reichlich<br />

Hintergrund zu betrachten, inklusive deutscher<br />

Untertitel.<br />

NR<br />

Film 7/10<br />

Der ideale Film für einen lustigen Frauenabend. Jede Menge<br />

Lacher und Fremdschämen sind garantiert. Mitdenken ist<br />

allerdings nicht erforderlich.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Gesamt<br />

Alles muss raus<br />

Drama/Komö<strong>die</strong><br />

Nicks Lichtblick: <strong>die</strong> neue<br />

Nachbarin (R. Hall)<br />

Originaltitel: Everything Must Go Land/Jahr: US/2010<br />

Vertrieb: Ascot Elite Home Bild: MPEG-4, 2.40 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 5.1 Regie: Dan Rush Darsteller: Will<br />

Ferrell, Rebecca Hall, Michael Pena Laufzeit: 97 min<br />

FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 12 Euro Start: 6.<br />

Dezember 2011<br />

×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />

Will Ferrell kann auch<br />

anders. Dass ihm<br />

nicht nur der Grimassenschneider<br />

liegt, zeigte er<br />

bereits in „Schräger als<br />

Fiktion“. In „Alles muss<br />

raus“ geht er noch einen<br />

Schritt weiter und spielt<br />

den Alkoholiker Nick, der<br />

nicht nur seinen Job verliert,<br />

sondern auch von<br />

seiner Frau wortwörtlich<br />

vor <strong>die</strong> Tür gesetzt wird.<br />

Am Tag seiner Entlassung<br />

liegen alle seine Sachen<br />

im Garten vor dem Haus. Der gebrochene<br />

Mann fügt sich in <strong>die</strong> Situation und richtet<br />

sich vorerst auf seinem Sessel im Vorgarten<br />

ein. Schließlich eröffnet er einen Flohmarkt,<br />

um sich von seinem alten Leben zu befreien.<br />

Wer sich eine Handlung mit Höhepunkt und<br />

Wendung erhofft, wird enttäuscht. Über mehr<br />

als 1 Stunde des Films wird der vorhersehbare<br />

Abstieg des Alkoholikers gezeigt, bis er schließlich<br />

ganz unten ankommt und vor einem Supermarkt<br />

um Bier bettelt. Dabei werden <strong>die</strong> komischen<br />

Momente des Films naturgemäß immer<br />

seltener. Klingt deprimierend? Ist es auch.<br />

Irgendwann in den letzten 20 Minuten bekommt<br />

der Zuschauer das Gefühl, dass dem<br />

Protagonisten allmählich <strong>die</strong> Augen geöffnet<br />

werden, und erst zum Ende winkt dann ein leiser<br />

Hoffnungsschimmer. Man muss dem Film<br />

zugestehen, dass er ehrlich mit dem Thema<br />

Alkoholismus umgeht. Authentisch schildert er<br />

<strong>die</strong> Unfähigkeit, endlich aufzustehen und etwas<br />

zu ändern, mit der <strong>die</strong> meisten Alkoholiker zu<br />

kämpfen haben. Will Ferrell trägt mit seiner<br />

Darstellung wesentlich zur Glaubwürdigkeit<br />

des Films bei. Er übertreibt nicht, sondern überzeugt<br />

mit stiller und zunehmend lethargischer<br />

Verzweiflung. Die Bildquailität kann ebenfalls<br />

punkten. Alles wirkt angesichts des zu hohen<br />

Kontrastes zwar etwas bunt, was einen krassen<br />

Gegensatz zum Thema schafft, aber bei der<br />

Nick (W. Ferrell) lässt sich einfach nur noch<br />

treiben. Immer mit dabei: Dosenbier!<br />

Schärfe und der restlichen Bildqualität gibt es<br />

einfach kaum etwas zu bemängeln. Der ruhige<br />

Soundtrack ist passend zum Film gestaltet. Für<br />

den Einsatz des Surround-Sounds oder für<br />

Effekte, <strong>die</strong> ein wenig Abwechslung schaffen<br />

würden, bietet <strong>die</strong> Handlung kaum Möglichkeiten.<br />

Bis auf ein paar Trailer gibt <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

leider keine Extras her.<br />

NR<br />

Film 7/10<br />

Ein ehrlicher, aber deprimierender Film mit Will Ferrell in seiner<br />

bisher ernstesten Rolle: Ein gebrochener Mann, der erst ganz<br />

unten ankommen muss, um wieder aufwärts blicken zu können.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Ascot Elite Home, Universal Pictures Home<br />

48


Komö<strong>die</strong><br />

Film<br />

Mein Stück vom Kuchen<br />

Melodram/Komö<strong>die</strong><br />

Originaltitel: Ma Part Du Gâteau Land/Jahr: FR/2011<br />

Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 5.1 Regie: Cédric Klapisch Darsteller:<br />

Karin Viard, Gilles Lellouche, Kevin Bishop Laufzeit:<br />

109 min FSK: 12 Wendecover: k. A. Preis: 26 Euro<br />

Start: 16. Februar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 5/10<br />

Cédric Klapisch, der Regisseur von<br />

„L’ Auberge Espagnole“, be<strong>die</strong>nt sich für<br />

<strong>die</strong> vorliegende Komö<strong>die</strong> eines sehr unangenehmen<br />

Themas, denn Arbeitslosigkeit<br />

als Folge der Wirtschaftskrise ist<br />

alles andere als komisch. Allerdings, und<br />

das war laut Klapisch auch der Grund des<br />

Films, ist ebenjene Sozialkrise ein Thema, das<br />

absolut den Zeitgeist trifft und immer noch<br />

viel zu wenig vom Kino berücksichtigt und<br />

verarbeitet wird. Heruntergebrochen auf <strong>die</strong><br />

Perspektive der alleinstehenden Fabrikarbeiterin<br />

und Mutter France (Karin Viard) gönnt<br />

er dem Zuschauer einen leichten Einstieg.<br />

France möchte sich zwar aufgrund ihrer Entlassung<br />

zunächst noch das Leben nehmen,<br />

fi ndet aber durch ihre Töchter erneut <strong>die</strong> Kraft,<br />

einen Schritt ins unsichere Berufsleben zu<br />

wagen. Als Putzfrau ver<strong>die</strong>nt sie sich fortan<br />

beim skrupellosen, aber dennoch charmanten<br />

Börsenhai Steve (Gilles Lellouche) das Brot für<br />

<strong>die</strong> Familie. Der Schmunzelfaktor steckt in den<br />

kleineren Alltäglichkeiten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> beiden Protagonisten<br />

zueinanderführen. Aber auch <strong>die</strong><br />

mögliche Romanze zwischen dem Arbeitertum<br />

und dem weltfremden Bürokratis mus birgt eine<br />

narrative Anziehungskraft. Die Charakterentwicklungen<br />

bleiben jedoch bodenständig und<br />

lassen sich auf keine allzu große Beschönigung<br />

der Verhältnisse ein. Das Drehbuch schrieb<br />

Klapisch allein, und das merkt man auch an<br />

der leichten, fast schon sommerlichen Art, wie<br />

er <strong>die</strong> Schicksale seiner hinreißend differenzierten<br />

Alltagsfi guren darstellt. Bild und Ton<br />

entsprechen einem guten Standard, bei Ersterem<br />

kommt es gelegentlich zu Einbrüchen<br />

beim Schwarzwert sowie Fokusfehlern. Optisch<br />

interessant hingegen ist <strong>die</strong> dynamische<br />

Kameraführung, <strong>die</strong> mit vielen spannenden<br />

und innovativen Ideen glänzt. Je nach Situation<br />

wirkt <strong>die</strong> sorgfältig gewählte Musik sehr dynamisch;<br />

Räumlichkeit ist in geringem Maße zu<br />

spüren, auch <strong>die</strong> Klangqualität stimmt. FT<br />

France (K. Viard) fühlt sich bei ihren Töchtern<br />

am wohlsten<br />

Steve (Gilles Lellouche) verfällt oft in seine jobbedingte<br />

Oberflächlichkeit<br />

Film 6/10<br />

Ambitioniert, aber sehr nüchtern – so jagt der Film dem Gefühl<br />

der realen Depression hinterher und versucht, <strong>die</strong>ses mit ein<br />

bisschen Komik aufzulockern.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Win Win<br />

Tragikomö<strong>die</strong><br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Studiocanal<br />

Originaltitel: Win Win Land/Jahr: US/2011 Vertrieb:<br />

20th Century Fox Home Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS<br />

5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Thomas McCarthy<br />

Darsteller: Paul Giamatti, Alex Shaffer, Bobby<br />

Cannavale Laufzeit: 106 min FSK: 6 Wendecover: ja<br />

Preis: 13 Euro Start: 3. Februar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 6/10<br />

Schauspieler Paul Giamatti ist einer der zurückhaltenden<br />

und leisen Stars des amerikanischen<br />

Kinos. Mit schöner Regelmäßigkeit<br />

verkörpert er wie kaum ein anderer den ganz<br />

normalen Durchschnittstypen von nebenan und<br />

haucht <strong>die</strong>sem Typus des etwas unscheinbaren<br />

Otto-Normalverbrauchers in jeder neuen<br />

Rolle glaubhaft Leben ein. So auch in Thomas<br />

McCarthys sehr sympathischer und überraschend<br />

lebenskluger Tragikomö<strong>die</strong> „Win Win“,<br />

in der er den chronisch unter Geldmangel leidenden<br />

Privatanwalt Mike Flaherty spielt. Als der<br />

junge Ausreißer Kyle (Alex Shaffer) in sein Leben<br />

stolpert, erweist sich das als echter Glücksfall für<br />

beide Seiten. In einer sich stetig verfestigenden<br />

Auch wenn es nach heiler Welt aussieht: Der<br />

Streifen hat interessante Ecken und Kanten<br />

Vater-Sohn-Beziehung finden beide nach und<br />

nach wieder auf den richtigen Weg zurück, feiern<br />

gemeinsame Erfolge im Ringerteam der örtlichen<br />

Highschool, dessen Trainer Mike ist, und<br />

bringen <strong>die</strong> schwierigen Familienverhältnisse<br />

von Kyle peu à peu wieder in <strong>die</strong> rechte Bahn.<br />

Das alles ist weder wahnsinnig spektakuläre<br />

noch besonders aufregende Kinokost – doch<br />

<strong>die</strong> entspannte und gewissenhafte Inszenierung<br />

der Geschichte entwickelt in Kombination mit<br />

den durchweg einnehmenden Leistungen der<br />

Darsteller eine ansteckend-positive Atmosphäre,<br />

in der sich der Film mit all seiner unaufdringlichen<br />

Stärke entfalten kann.<br />

Zum klasse Eindruck, den der Streifen an sich<br />

hinterlässt, passt auch <strong>die</strong> adäquate Umsetzung<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> aus der CineProject-Reihe von 20th<br />

Century Fox. Der bodenständige und ehrliche<br />

Plot wird in passend zurückgenommenen Bildern<br />

in Szene gesetzt, <strong>die</strong> nicht auf Hochglanz<br />

In der verschworenen Gemeinschaft des Ringerteams<br />

wachsen <strong>die</strong> Figuren eng zusammen<br />

abzielen, sondern eine angenehme Natürlichkeit<br />

ausstrahlen. Das gilt sowohl für <strong>die</strong> eher<br />

dezente und damit sehr stimmige Farbigkeit<br />

als auch für <strong>die</strong> überzeugende, aber keinesfalls<br />

überzogene Schärfe. Die abwechslungsreiche<br />

Audioabteilung bewegt sich über dem gewohnten<br />

Niveau des Genres – <strong>die</strong> Extras gefallen<br />

mit gelungenen entfallenen Szenen. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Überraschend liebenswerte und erstaunlich wahrhaftige<br />

Tragikomö<strong>die</strong> über <strong>die</strong> ganz alltäglichen Sorgen des kleinen<br />

Mannes und den steinigen Weg des Erwachsenwerdens.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 49


Film<br />

Familie<br />

Nach den letzten<br />

eher mauen Auftritten<br />

auf der großen<br />

Leinwand hielt sich<br />

<strong>die</strong> Begeisterung<br />

arg in Grenzen,<br />

als Walt Disney<br />

nach dem<br />

Aufkauf des<br />

Franchise im<br />

Jahre 2004 unlängst ankündigte,<br />

<strong>die</strong> Marke mit einem<br />

groß budgetierten Kinofilm<br />

wiederbeleben zu<br />

wollen. Doch mit einer<br />

breit angelegten und wirklich cleveren<br />

Comeback-Kampagne, <strong>die</strong><br />

mit neuen Clips auf Youtube und vielen<br />

schreiend komischen Paro<strong>die</strong>-Trailern<br />

für Furore sorgte, schlug <strong>die</strong> Stimmung um und so<br />

machte sich bald eine wenn schon nicht euphorische,<br />

so doch immerhin freundlich gespannte<br />

Erwartungshaltung breit.<br />

Herzblutprojekt mit Wohlfühlfaktor<br />

Mit „How I Met Your Mother“-Star Jason Segel<br />

und Everybody’s Darling Amy Adams hat man ein<br />

wirklich charmantes Pärchen für <strong>die</strong> menschlichen<br />

Hauptdarsteller gefunden, das den naiven Charme<br />

der Geschichte auf wunderbare Weise transportieren<br />

kann. Idee und Drehbuch stammen übrigens ebenfalls<br />

von Jason Segel (in Koproduktion mit seinem Partner<br />

Reboot in Grün<br />

Wer hätte gedacht, dass ein neuer Muppets-Film mit Leichtigkeit <strong>die</strong><br />

100-Millionen-Dollar-Marke an den Kinokassen knacken würde?<br />

Die bunte Truppe um Kermit und Co. feiert in „Die Muppets“ ein gelungenes<br />

Comeback und begeistert in ihrem mittlerweile siebten Kinofi lm<br />

mit herrlich altmodischem Charme und ganz viel sympathischem Witz.<br />

Nicholas Stoller, mit dem er bereits bei früheren Projekten zusammengearbeitet<br />

hatte), sodass man hier tatsächlich einen<br />

Leading Man hat, der voll und ganz hinter der Sache steht, der<br />

mit Elan und großem Spaß an seine Aufgabe, was man ihm in<br />

jeder einzelnen Einstellung auch deutlich anmerkt.<br />

Der Plot besinnt sich auf <strong>die</strong> ursprünglichen Stärken der originalen<br />

„Muppet-Show“ und rückt <strong>die</strong> bunte, durchgedrehte<br />

Nummernrevue von einst wieder ins Zentrum des Films. Das<br />

Muppet-Studio steht kurz vor dem Abriss – also wird kurzerhand<br />

eine große Comeback-Sendung organisiert, um genügend Geld<br />

zu sammeln, damit das Studio gerettet werden kann. Doch bis<br />

es so weit ist, steht erst einmal eine kleine Odyssee rund um<br />

den Globus an, denn <strong>die</strong> verschworene Show-Truppe von einst<br />

ist inzwischen in alle Winde zerstreut, und mit dem Verhältnis<br />

zwischen den ehemals unzertrennlichen Freunden steht es nicht<br />

immer zum Besten.<br />

Mit Gesang geht alles besser!<br />

Mit vielen echten Gute-Laune-Songs und grandiosen Musical-<br />

Nummern (allein das Finale wartet mit über 100 Beteiligten<br />

auf!) macht der Film einfach einen Heidenspaß und entlässt<br />

einen mit einem wunderbar beschwingten und positiven Gefühl<br />

aus dem Kino. Dazu erwartet Sie eine regelrechte Cameo-<br />

Invasion: Beinahe im Minutentakt tauchen neue prominente<br />

Gaststars auf, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Story zwar meist herzlich unbedeutend<br />

sind, dem Film aber weitere Lacher am laufenden Band bescheren.<br />

Unser Fazit deshalb: Die Muppets sind zurück, und<br />

das ist auch gut so! Werfen Sie <strong>die</strong> alten Vorurteile über Bord<br />

und lassen Sie sich von <strong>die</strong>sem durchweg gelungenen Reboot<br />

verzaubern! Spätestens dann Ende Mai, wenn der Film voraussichtlich<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen wird.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Bilder: Disney, Sony Pictures Home<br />

50


Familie<br />

Film<br />

„Das Witzigste, was ich jemals gesehen habe!“<br />

Anlässlich der Deutschlandpremiere des neuen Kinofi lms bot sich uns <strong>die</strong> Chance, mit James Bobin, dem<br />

Regisseur von „Die Muppets“, zu sprechen. Dabei zeigte sich der gebürtige Brite selbst als großer Fan und<br />

ließ keine Sekunde einen Zweifel daran aufkommen, dass er genau der richtige Mann für <strong>die</strong>sen Job war.<br />

James Bobin,<br />

Regisseur von „Die<br />

Muppets“<br />

Mister Bobin,<br />

zuerst würde ich<br />

gern Ih-re früheste<br />

Erinnerung<br />

erfahren, <strong>die</strong> Sie<br />

mit den Muppets<br />

verbinden.<br />

Ich erinnere mich<br />

genau daran, wie<br />

ich im Haus meiner<br />

Großmutter auf dem<br />

Sofa saß und <strong>die</strong><br />

Muppet-Show anschaute. Das muss so in den<br />

späten 1970er Jahren gewesen sein, da war<br />

ich vielleicht vier oder fünf. Ich habe <strong>die</strong>se Sendung<br />

so sehr gemocht – das gehörte einfach<br />

ganz fest zu meiner Woche dazu. Das war das<br />

letzte große Highlight meiner Wochenenden,<br />

für eine ziemlich lange Zeit, als ich groß geworden<br />

bin, bestimmt fünf Jahre oder so.<br />

Wie kamen Sie eigentlich zu der großartigen<br />

Gelegenheit, bei <strong>die</strong>sem Muppets-<br />

Reboot Regie zu führen?<br />

Das ergab sich alles ganz organisch: Ich hatte<br />

eine Weile für HBO an einer musikalisch angehauchten<br />

Comedy-Serie namens „The Flight Of<br />

The Conchords“ gearbeitet. Ich hörte, dass sie<br />

über einen neuen Muppets-Film nachdenken,<br />

und zufälligerweise hatte ich mich gerade viel<br />

mit den Muppets beschäftigt, denn wir schauten<br />

<strong>die</strong> Serie immer in den Pausen bei unserer Arbeit<br />

an „Conchords“. Ich hab dann irgendwann<br />

eine E-Mail von meinem Agenten bekommen,<br />

in der er mich fragte, ob ich denn <strong>die</strong> Muppets<br />

mögen würde. Das war ein glücklicher und<br />

ganz wunderbarer Zufall, denn es passierte einfach<br />

zur exakt richtigen Zeit. Ich hatte ja gerade<br />

mit musikalischer Comedy zu tun gehabt und<br />

konnte das nun plötzlich auf der großen Filmebene<br />

tun. Es fühlte sich wirklich wie ein ganz<br />

natürlicher und richtiger Schritt für mich an.<br />

Waren Sie überrascht, wie positiv der Film<br />

in Amerika aufgenommen wurde?<br />

Nein, ehrlich gesagt nicht! Natürlich ist es<br />

immer sehr befriedigend, wenn den Leuten<br />

<strong>die</strong> Sachen gefallen, <strong>die</strong> man so macht, weil<br />

man ja auch eine Menge Arbeit reingesteckt<br />

hat. Aber ich war nicht wirklich überrascht, weil<br />

ich <strong>die</strong> Muppets ja selbst schon immer geliebt<br />

habe; und wenn man etwas selber mag, dann<br />

hat man natürlich <strong>die</strong> Hoffnung, dass es jedem<br />

anderen auch so geht.<br />

War es schwierig, all <strong>die</strong> bekannten Gaststars<br />

an Bord zu holen?<br />

Wir wurden ziemlich ermutigt, als wir in <strong>die</strong><br />

Phase kamen, in der wir uns nach möglichen<br />

Cameo-Auftritten von Prominenten umsahen.<br />

So ziemlich jeder, den wir fragten, sagte sofort<br />

Ja – und nicht nur das, sie bedankten sich sogar,<br />

dass wir sie gefragt hatten, denn sie mochten<br />

<strong>die</strong> Muppets oft genauso sehr wie wir. Und<br />

genau <strong>die</strong>ses Gefühl habe ich auch: dass <strong>die</strong><br />

meisten Menschen aus meiner Generation <strong>die</strong><br />

Muppets einfach unheimlich gern haben. Das<br />

Erfreulichste war allerdings, dass <strong>die</strong> jüngeren<br />

Zuschauer, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Muppets noch gar nicht<br />

kannten, den Film dennoch mochten, was<br />

großartig und enorm befriedigend für mich ist,<br />

denn so kann ich meine Liebe zu <strong>die</strong>sen Figuren<br />

an <strong>die</strong> nächste Generation weitergeben.<br />

Welcher ist eigentlich Ihr Lieblingscharakter<br />

aus der bunten Truppe?<br />

Ich fi nde, das Großartige an den Muppets ist,<br />

dass neben den bekannten und beliebten<br />

Namen wie Fozzy und Kermit und Miss Piggy<br />

auch <strong>die</strong> zweite Reihe mit tollen Figuren aufwarten<br />

kann. Einer meiner Lieblingscharaktere<br />

ist ein Typ namens Marvin Suggs – er spielt<br />

ein Instrument, und zwar das „Muppaphone“,<br />

das aus sechs fl auschigen Plüschtieren besteht,<br />

<strong>die</strong> alle einen bestimmten Ton von<br />

sich geben, wenn er sie mit seinem kleinen<br />

Hammer schlägt. Ich weiß es noch ganz genau:<br />

Als Kind war das das Witzigste, was ich<br />

jemals gesehen habe!<br />

Was denken Sie: Sind <strong>die</strong> Muppets heute<br />

überhaupt noch relevant?<br />

Ich hoffe es auf jeden Fall! Das ist auch das<br />

Thema, worum es in unserem Film gehen<br />

soll. Er stellt genau <strong>die</strong>se Frage: Ist <strong>die</strong> Philosophie<br />

der Muppets – immer positiv sein,<br />

stets das Beste in den Menschen sehen, nicht<br />

zynisch zu werden und sich eine gewisse<br />

Unschuld zu bewahren – heute noch aktuell<br />

und zeitgemäß? Und ich denke, der Film beantwortet<br />

<strong>die</strong>se Frage auf eine eindeutige Art<br />

und Weise: Ja, <strong>die</strong>se Dinge sind auch heute<br />

noch von großer Relevanz! Verbittert und zynisch<br />

zu sein ist äußerst einfach. Ich glaube,<br />

<strong>die</strong> Menschen werden heute viel zu schnell<br />

erwachsen und deshalb ist es sehr schön und<br />

auch wichtig, an <strong>die</strong>sem Charme der Kindheit,<br />

den <strong>die</strong> Muppets versprühen, festzuhalten.<br />

Auch wenn es noch sehr zeitig ist: Gibt<br />

es schon Pläne für eine Fortsetzung?<br />

Da haben Sie wohl recht (lacht herzlich;<br />

Anm. d. Red.), mein Kopf ist ja immer noch<br />

vollgestopft mit <strong>die</strong>sem ersten Film! Ich hoffe<br />

aber natürlich auf ein Sequel, denn <strong>die</strong> Arbeit<br />

hat mir riesigen Spaß gemacht und der Film<br />

scheint wirklich ziemlich<br />

gut zu laufen, sodass<br />

wir da in Zukunft unft<br />

wieder was machen<br />

könnten. Aber im<br />

Moment weiß ich<br />

wirklich noch nichts<br />

Konkretes.<br />

Vielen Dank für<br />

das Gespräch.<br />

DIE MUPPETS AUF BLU-RAY<br />

Wer seinem <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player<br />

nach<br />

dem Kinobesuch zur<br />

Abwechslung mal<br />

ein wenig „grünes<br />

Futter“ geben will,<br />

der hat leider nur <strong>die</strong><br />

Wahl zwischen den zwei doch recht durchschnittlichen<br />

Kinoabenteuern „Die Muppets erobern<br />

Manhattan“ aus dem Jahre 1984 und ihrem<br />

bis<br />

vor Kurzem letzten Auftritt auf<br />

der<br />

großen Leinwand „Muppets<br />

aus<br />

dem All“ (1999). Beide Filme<br />

warten mit leicht holprigen Drehbüchern<br />

auf und auch <strong>die</strong> zahlreichen Musical-<br />

Einlagen sprühen hier weit weniger vor jenem<br />

berühmten durchgedrehten Witz, der <strong>die</strong> Serie<br />

einst zu einem weltweiten Erfolg machte. Technisch<br />

machen sich große Schwankungen zwischen<br />

den einzelnen Szenen bemerkbar, <strong>die</strong> mal erstaunlich<br />

scharf, dann wieder enttäuschend grobkörnig<br />

und verwaschen auf dem Bildschirm erscheinen.<br />

Generell gestalten sich vor allem <strong>die</strong> Außenaufnahmen<br />

und weitwinklige Totalen als problematisch.<br />

Der neuere der beiden Filme punktet mit gutem,<br />

recht modernem Surround-Sound – <strong>die</strong> Bonusfeatures<br />

beider Scheiben sind äußerst knapp bemessen<br />

und somit auch kein wirklicher Kaufgrund.<br />

DIE MUPPETS EROBERN MANHATTAN<br />

Film 6,5/10<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 5/10<br />

MUPPETS AUS DEM ALL<br />

Film 6/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 51


Film<br />

Familie<br />

Die Hexen von Oz<br />

Fantasy<br />

Die böse Hexe des Westens will endlich <strong>die</strong><br />

Macht über das Zauberreich von Oz erlangen<br />

Dorothy (Paulie Rojas) ist mittlerweile eine<br />

erfolgreiche Kinderbuchautorin<br />

Originaltitel: The Witches Of Oz Land/Jahr: US/2011<br />

Vertrieb: DTP Entertainment Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Leigh Scott Darsteller:<br />

Paulie Rojas, Eliza Swenson, Billy Boyd Laufzeit:<br />

166 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 12 Euro<br />

Start: 8. Dezember 2011<br />

×1 Bonusmaterial 1,5/10<br />

Wer kennt es nicht, das zauberhafte Märchen<br />

von der kleinen Dorothy, <strong>die</strong> durch<br />

einen Wirbelsturm von Kansas nach Oz gereist<br />

ist? Wer gedacht hat, dass <strong>die</strong> Geschichte mit<br />

der Rückkehr in <strong>die</strong> Menschenwelt endet, der<br />

irrt sich. Regisseur Leigh Scott hat mit „Die<br />

Hexen von Oz“ allerdings eine Fortsetzung geschaffen,<br />

<strong>die</strong> eher schlecht als recht gelungen ist.<br />

Die Handlung spielt in der Gegenwart: Dorothy<br />

Gale ist mittlerweile erwachsen geworden und<br />

ver<strong>die</strong>nt sich ihre Brötchen als Autorin. Ihre<br />

Buchreihe über das Zauberreich von Oz gilt als<br />

Bestseller, sodass sich zahlreiche Filmproduzenten<br />

für <strong>die</strong> wundersame Geschichte interessieren.<br />

Allerdings ist ihr nicht bewusst, dass<br />

ihre in den Kinderbüchern niedergeschriebenen<br />

Abenteuer auf ihren eigenen Erfahrungen als<br />

kleines Mädchen beruhen. Plötzlich und unerwartet<br />

taucht <strong>die</strong> Hexe des Westens mitten in<br />

New York auf. Sie möchte <strong>die</strong> Herrschaft über Oz<br />

erlangen, benötigt dafür jedoch einen Schlüssel,<br />

den Dorothy irgendwo in der Menschenwelt<br />

versteckt hat. Die böse Zauberin heftet sich an<br />

ihre Fersen, um den magischen Gegenstand in<br />

ihre Hände zu bekommen und so endlich <strong>die</strong><br />

Macht über das fantastische Reich zu erlangen.<br />

Leigh Scotts Fortsetzung der bekannten Buchreihe<br />

wurde ursprünglich für das TV produziert –<br />

leider ist dem Streifen das niedrige Budget<br />

anzusehen. Zwar tragen <strong>die</strong> Schauspieler aufwendige<br />

Kostüme, aber <strong>die</strong> Welt von Oz wurde<br />

komplett am Computer generiert. Sogar Häuser<br />

und Bäume wurden animiert, wobei <strong>die</strong><br />

Übergänge zwischen den Spezial effekten und<br />

Realszenen recht lieblos aneinandergeschnitten<br />

wirken. Dieses Manko kann nicht einmal <strong>die</strong><br />

Leistung der Darsteller wettmachen, da sich<br />

das gesamte Cast durch übertriebenes Schauspiel<br />

auszeichnet. Technisch ist <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auf<br />

einem hohen Niveau und besticht durch eine<br />

solide Grundschärfe. Warme Töne bestimmen<br />

<strong>die</strong> Farbtemperatur, <strong>die</strong> nur von wenigen Artefakten<br />

in den Realszenen (z. B. 84. Minute)<br />

getrübt wird. Ein richtiger 3D-Sound vermag<br />

nicht aufzukommen. Durch fehlende Klangeffekte<br />

entsteht nur wenig Spannung. LF<br />

Film 5/10<br />

Trotz guter Ansätze kann sich <strong>die</strong> Fortsetzung nicht mit<br />

Victor Flemings erfolgreichen Filmklassiker „Der Zauberer<br />

von Oz“ (1939) messen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Gesamt<br />

Toast<br />

Drama/Komö<strong>die</strong><br />

Originaltitel: Toast Land/Jahr: GB/2010 Vertrieb:<br />

Ascot Elite Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: S. J. Clarkson Darsteller: Fred<strong>die</strong> Highmore,<br />

Ken Stott, Helena Bonham Carter Laufzeit: 92 min<br />

FSK: 6 Wendecover: ja Preis: 17 Euro Start:<br />

6. Dezember 2012<br />

Mrs. Potter (H. Bonham<br />

Carter) heiratet Nigels Vater<br />

×1 Bonusmaterial 6/10<br />

Nigel Slater ist heute<br />

einer der bekanntesten<br />

und besten Köche<br />

Großbritanniens. Anhand<br />

Slaters Autobiografie erzählt<br />

S. J. Clarkson („Dr.<br />

House“) in „Toast“, wie<br />

der Gourmet zum Kochen<br />

kam. Toast ist das einzige<br />

Gericht, was Nigels Mutter<br />

(Victoria Hamilton) ohne<br />

Anbrennen zubereiten<br />

kann. Heimlich stu<strong>die</strong>rt<br />

der 9-Jährige deshalb<br />

Kochbücher unter der<br />

Bettdecke. Als Nigels Mutter eines Tages stirbt,<br />

tritt <strong>die</strong> vulgäre und unsensible Haushälterin<br />

Mrs. Potter (Helena Bonham Carter) in sein<br />

Leben. Sie ist eine ausgezeichnete Köchin und<br />

hat es zudem auf den Hausherren abgesehen.<br />

So wird das Kochen für Nigel (Oscar Kennedy/<br />

Fred<strong>die</strong> Highmore) zum Kampf um <strong>die</strong> Liebe<br />

seines Vaters (Ken Stott). Oscar Kennedy,<br />

der mit <strong>die</strong>sem Film sein Schauspieldebüt<br />

feierte, wirkt in der Rolle des jungen Nigel um<br />

einiges glaubwürdiger als sein erfahrener Kollege<br />

Fred<strong>die</strong> Highmore, der den 16-jährigen<br />

Nigel verkörpert. Ebenfalls hervorragend spielt<br />

Helena Bonham Carter, <strong>die</strong> etwas schrullig<br />

und vulgär daherkommt. Ihre überzeugende<br />

Falschheit ist genau das, was Nigel so an ihr<br />

stört und <strong>die</strong> dem Zuschauer hilft, mit dem<br />

Jungen mitzufühlen.<br />

Das Verhalten des Jungen ist jedoch nicht immer<br />

verständlich, was ein typisches Problem<br />

von Autobiografi e-Verfi lmungen ist. Im Vergleich<br />

zum Buch fehlt im Film der Blick in <strong>die</strong><br />

inneren Beweggründe des Protagonisten, <strong>die</strong><br />

sein Verhalten nachvollziehbar machen.<br />

Die britischen 60er und 70er Jahre sind mit<br />

sehr viel Liebe fürs Detail inszeniert. Auch <strong>die</strong><br />

Optik des Films ist der Zeit angepasst. Die kontrastreichen<br />

Farben wirken ein wenig vergilbt,<br />

gleichzeitig ist alles typisch bunt und schrill.<br />

Eine tolle Schärfe lässt beim Betrachten der<br />

Im Hauswirtschaftskurs kann Nigel (F. Highmore)<br />

sein außerordentliches Talent beweisen<br />

leckeren Gerichte das Wasser im Mund zusammenlaufen.<br />

Der Soundtrack greift immer<br />

wieder gekonnt <strong>die</strong> Stimmung des Films auf.<br />

Leider kommen Räumlichkeit und klangliche<br />

Abwechslung genrebedingt ein wenig zu<br />

kurz. Die Special-Edition präsentiert sich im<br />

thematischen Kochbuchgewand und enthält<br />

24 leckere Rezepte zum Film. NR<br />

Film 8/10<br />

Ein Film mit dem Charakter eines guten Essens: eine fein<br />

gewürzte Darstellung kombiniert mit einer geschmackvollen<br />

Präsentation und ganz viel Liebe fürs Detail.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Ascot Elite, DTP Entertainment<br />

52


Animation<br />

Film<br />

Legend Of The Millennium Dragon<br />

Anime<br />

Originaltitel: Onigamiden Land/Jahr: JP/2011<br />

Vertrieb: Sony Pictures Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />

DD 5.1 Regie: Hirotsugu Kawasaki Sprecher: k. A.<br />

Laufzeit: 98 min FSK: 12 Wendecover: k. A. Preis:<br />

16 Euro Start: 27. Oktober 2011<br />

×1 Bonusmaterial 2/10<br />

Fantasy-Storys, in denen ein gut designter<br />

Drache vorkommt, sind schon einmal keine<br />

schlechte Sache. Quasi jeder liebt <strong>die</strong> schuppigen,<br />

fliegenden Fabelwesen, <strong>die</strong> sowohl<br />

bedrohlich als auch unheimlich schön sein<br />

können. Zudem gelten sie als Zeichen der<br />

Stärke. Daher schon einmal vorab: Der Anime<br />

„Onigamiden“ erfüllt das Drachen-Kriterium mit<br />

Bravour. Wie in so vielen Fantasy-Filmen dreht<br />

sich <strong>die</strong> Handlung um einen Alltagstypen, der<br />

in Wirklichkeit <strong>die</strong> Reinkarnation eines prophezeiten<br />

Helden ist. Aus <strong>die</strong>sem Grund schließt<br />

der Protagonist Jun eines Tages unliebsame<br />

Bekanntschaft mit einem sogenannten Oni,<br />

einem Dämon der japanischen Mythologie. Das<br />

Monster treibt ihn unmittelbar in ein Museum,<br />

das sich als ehemaliger Tempel entpuppt. Und<br />

schon während der Unterhaltung mit dem<br />

leitenden Aufseher im Mönchsgewand verschmelzen<br />

<strong>die</strong> Realitäten unbemerkt. So findet<br />

sich der junge Filmheld nach einer kurzen<br />

Ohnmacht im Japan des Mittelalters wieder –<br />

einer Zeit, in der das Schwert regiert, in der<br />

Samurai gegen dämonische Riesenspinnen und<br />

unsagbare Kreaturen kämpfen. Und Drachen gibt<br />

es natürlich auch. Grund genug für den Zeitreisenden,<br />

seine kulturellen Kenntnisse auszupacken<br />

und vielleicht auch ein bisschen Nachhilfe<br />

im Schwert- und Faustkampf zu nehmen.<br />

Die Animation aus dem Studio Pierrot („Bleach“)<br />

generiert butterweiche Bewegungsabläufe, was<br />

eine dessen größte Stärken ist. Detailverliebte<br />

Hintergründe, erstaunlich dreidimensionale<br />

Kamerafahrten und minimalistisch texturierte<br />

Figuren prägen maßgeblich das Bild, das der<br />

Zuschauer von dem Fantasy-Epos verinnerlicht –<br />

und das in perfekter High-Defi nition-Qualität.<br />

Den einzigen Punktabzug, der sich hier vornehmen<br />

lässt, gibt es für <strong>die</strong> stilistisch entsättigten<br />

Farben. Optisch ist der Anime also der reinste<br />

Augenschmaus, inhaltlich hätte dem Film eine<br />

komplexere, vielleicht auch längere Handlung<br />

gutgetan. Aber gut, Regisseur Hirotsugu Kawasaki<br />

Umgeben von Kinder-Ninjas à la „Naruto“ lernt<br />

Jun das mythische Japan kennen<br />

(Animation-Department „Akira“) ist offensichtlich<br />

auf <strong>die</strong> visuelle Komponente spezialisiert. Warum<br />

also sollte er etwas anderes versuchen, als das,<br />

was er am besten kann? In puncto Sound fühlt<br />

sich der Betrachter vom ersten Augenblick an in<br />

sicheren Händen, denn statt einer fl achen Abmischung<br />

erwartet ihn ein volles Klangkino mit satten<br />

Bässen und einer angenehm dynamischen<br />

Musik. An der Qualität der deutschen Synchronstimmen<br />

sollte aber noch gefeilt werden. FT<br />

Film 7/10<br />

„Onigamiden“ erinnert ein wenig an „Avatar – Herr der<br />

Elemente“ sowie „Prinzessin Mononoke“ und ist audiovisuell<br />

schlichtweg genial.<br />

Technik 9/10<br />

Bildqualität 9,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Gesamt<br />

One Piece – Der Fluch des heiligen Schwerts<br />

Anime<br />

Originaltitel: One Piece: Norowareta Seiken Land/<br />

Jahr: JP/2004 Vertrieb: Kazè Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Kazuhisa Takenôchi<br />

Sprecher: Daniel Schlauch, Philipp Brammer, Dirk<br />

Meyer Laufzeit: 95 min FSK: 12 Wendecover: ja<br />

Preis: 23 Euro Start: 30. September 2011<br />

Kapitän Monkey D. Ruffy kämpft mit seinen<br />

Gum-Gum-Kräften gegen <strong>die</strong> Marine<br />

Argh! Die Marine und <strong>die</strong> Strohhutbande<br />

haben es auf unseren Schatz abgesehen<br />

Bilder: Kazè, Sony Pictures<br />

×1 Bonusmaterial 3/10<br />

Leinen los und auf zu neuen Abenteuern! Mit<br />

der Strohhutbande wird es nie langweilig, denn<br />

sie ist auf der Suche nach dem One Piece, einem<br />

legendären Schatz, der vom Piratenkönig Gold<br />

Rogers auf der sagenumwobenen Grandline versteckt<br />

wurde. Wer gedacht hat, dass es sich bei der<br />

Strohhutbande um einfache Seeräuber handelt,<br />

der irrt. Die meisten Mitglieder der Piratentruppe<br />

haben von einer sogenannten Teufelsfrucht gegessen,<br />

<strong>die</strong> ihnen magische Kräfte verleiht. So hat<br />

ihr Anführer Monkey D. Ruffy beispielsweise als<br />

Kind von der Gum-Gum-Frucht probiert, <strong>die</strong> ihm<br />

einen dehnbaren Gummikörper verleiht. Dann<br />

sind da noch Schwertkämpfer Zorro, Navigatorin<br />

Nami, Waffenspezialist Lysop, Smutje Sanji,<br />

Schiffsarzt Chopper und Archäologin Robin, <strong>die</strong><br />

ihrem Kapitän tatkräftig unter <strong>die</strong> Arme greifen.<br />

Im fünften Kinoabenteuer der Strohhutbande<br />

erfahren <strong>die</strong> Piraten, dass ein Schatz auf der Insel<br />

Asuka verborgen ist – das Schwert der Sieben<br />

Sterne. Der Streifen beruht auf der gleichnamigen<br />

und international erfolgreichen Manga-<br />

Serie, von der mittlerweile 64 Bände erschienen<br />

sind. Nachdem auch <strong>die</strong> Anime-Serie sich<br />

zunehmender Beliebtheit bei den Fans erfreut,<br />

wurde im Jahr 2000 der erste Versuch gewagt,<br />

eine Produktion für das Kino zu starten. Das Ergebnis<br />

war sehr zufriedenstellend und seitdem<br />

wird jedes Jahr ein neuer Streifen fürs Kino gedreht.<br />

Die Bildqualität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist wie bei den<br />

meisten Animes sehr hoch. Selbst kleinste Pinselstriche<br />

sind mit bloßem Auge zu erkennen.<br />

Akustisch überzeugt <strong>die</strong> Disc mit einem soliden<br />

5.1-Mix. Neben dem Score sind Möwengeschrei<br />

sowie Kanonenschüsse, <strong>die</strong> hinter dem Zuschauer<br />

einzuschlagen scheinen, enthalten. Jedoch<br />

weist der DTS-Ton nur wenig Dynamik auf. LF<br />

Film 7/10<br />

Alle Mann an Deck! Das fünfte Kinoabenteuer der<br />

Strohhutbande verspricht viel Spaß und Action. Zudem wird das<br />

Leben von Schwertkämpfer Lorenor Zorro näher beleuchtet.<br />

Technik 8/10<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 53


Film<br />

Animation<br />

Mardock Scramble (The First Compression)<br />

Science-Fiction/Anime<br />

Originaltitel: Marudukku Sukuranburu Land/Jahr:<br />

JP/2010 Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Susumu Kudo Sprecher:<br />

k. A. Laufzeit: 70 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis:<br />

23 Euro Start: 2. Dezember 2011<br />

×1 Bonusmaterial 4/10<br />

Ein naives, scheinbar charakterloses Mädchen,<br />

das sich bedingungslos zu einer Sex sklavin<br />

erniedrigen lässt; ein selbstverliebter Casino-<br />

Manager, dessen emotional verkrüppeltes Dasein<br />

zur Tötung des erstgenannten Mädchens<br />

führt; und ein geheimnisvoller Beobachter,<br />

der zumindest noch <strong>die</strong> verbrannten Überreste<br />

des Opfers bergen kann – <strong>die</strong> Einführung<br />

der Charaktere von „Mardock Scramble“<br />

geht wie bei vielen aktuellen Animes ein<br />

wenig holprig vonstatten und ist ganz ohne<br />

Identifikationsfigur alles andere als leicht nachvollziehbar.<br />

Doch für Kritik ist es an der Stelle<br />

noch zu früh, schließlich beginnt <strong>die</strong> richtige<br />

Geschichte erst. Ähnlich wie bei dem weitaus<br />

bekannteren Manga „Battle Angel Alita“ stellt<br />

sich der Beobachter als ein Mediziner heraus,<br />

der auf <strong>die</strong> Rekonstruktion von Menschenkörpern<br />

durch Cyborg-Teile spezialisiert ist. In<br />

einer prompt ans Vorspiel angefügten Collage<br />

modelliert er aus dem armen Opferlämmchen<br />

eine vollwertige Kampfmaschine, <strong>die</strong> sich früher<br />

oder später an ihren Peinigern rächen<br />

möchte. Von <strong>die</strong>sem Punkt an begleitet der<br />

Zuschauer <strong>die</strong> neugeborene Kriegerprinzessin<br />

Rune Ballot auf einer Entdeckungstour durch<br />

ihr technikgeprägtes Leben. Und das ist wohl<br />

der interessanteste Part der Geschichte, denn<br />

ihr Mentor und Wegbegleiter ist eine kleine<br />

Robo-Maus, <strong>die</strong> mit ihrem Geruchssinn, ihrer<br />

gefestigten Moral und ihrer Wandelbarkeit eine<br />

Art allwissendes Multifunktionstool für alle<br />

Lebenslagen darstellt.<br />

Der besondere Genremix<br />

Im Zusammenspiel mit Ballots kindlicher Art<br />

entsteht eine unterhaltsame Eigendynamik,<br />

<strong>die</strong> genügend Abstand zur klischeebehafteten<br />

Handlung bildet. Jene konzentriert sich nämlich<br />

hauptsächlich auf <strong>die</strong> bruchstückhafte Rekonstruktion<br />

der Geschehnisse vor Runes Ableben,<br />

den wahren Grund für den Mord sowie<br />

auf <strong>die</strong> Rache des geschändeten Mädchens.<br />

Der Vollständigkeit halber sollte erwähnt<br />

werden, dass der Autor der Geschichte, Tow<br />

Ubukata, häufi ger mit Rückblicken arbeitet<br />

und den Zuschauer erst im Nachhinein schrittweise<br />

über <strong>die</strong> Beziehungsgefl echte zwischen<br />

den teilnehmenden Personen aufklärt. Das<br />

hat schon in dem ebenfalls von Ubukata<br />

geskripteten Videospiel „Chaos Legion“ hervorragend<br />

funktioniert und ist auch in „Mardock<br />

Scramble“ ein wahrer Spannungsfaktor. Kein<br />

Wunder also, dass der Autor 2003 für <strong>die</strong><br />

Manga-Vorlage den Japan Science Fiction<br />

Grand Prize gewann, denn Spannung, Komik<br />

und kreative Technikfantasien geben sich hier<br />

auf grandiose Weise <strong>die</strong> Hand.<br />

Cliffhanger am Ende des ersten Films gefasst<br />

machen – Erlösung fi ndet er erst mit der<br />

Vervollständigung des Werks.<br />

Vermutlich um der Sterilität der CGI-geprägten<br />

Animationen entgegenzuwirken, wurde der<br />

Optik ein extremes Bildrauschen verpasst.<br />

Schwarzwert und Kontrast sind blanker<br />

Durchschnitt, was bei einem Animationsfi lm<br />

eigentlich nur selten vorkommt. Auch <strong>die</strong> nötige<br />

Schärfe ist nicht immer gegeben, wodurch<br />

selbst <strong>die</strong> Linienführung verschwimmt. Dass<br />

<strong>die</strong> Verfremdungen pure Absicht sind, beweist<br />

unter anderem <strong>die</strong> künstliche Überbelichtung,<br />

<strong>die</strong> in einigen Tagesszenen standardisiert<br />

wird. Beim Ton lässt sich allerdings weniger<br />

von einer solchen Willkür ausgehen. So klingen<br />

<strong>die</strong> Dialoge auf der deutschen Tonspur<br />

im höchsten Maße blechern und auch <strong>die</strong><br />

Effekte sowie <strong>die</strong> Musik könnten mehr Klangfülle<br />

vertragen. In puncto Dynamik sowie Verständlichkeit<br />

gibt es kaum Kontrapunkte, hier<br />

wurde ein guter Mittelweg zwischen beiden<br />

Faktoren eingeschlagen. Als Extras liegen drei<br />

Interviews mit dem Regisseur und den Produzenten<br />

vor, <strong>die</strong> auf der Fan-Messe Animagic<br />

aufgezeichnet wurden.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 6,5/10<br />

Bei uns hinterließ der unausgegorene Science-Fiction-Thriller<br />

zwiespältige Gefühle. Dennoch warten wir gespannt auf <strong>die</strong><br />

beiden Fortsetzungen.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bildqualität 5,5/10<br />

Hier wurde auf jeden Fall stilistisch verfremdet, was das Zeug<br />

hält. Ob das an der Stelle sinnvoll ist, ist fraglich.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1,5/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />

Ballot freundet sich mit ihrem kleinen Begleiter an. Dieser<br />

kann Gefahr 10 Meilen gegen den Wind riechen<br />

Produktion mit Hindernissen<br />

Zunächst war eine Verfi lmung des „Mardock<br />

Scramble“-Mangas als TV-Serie angedacht,<br />

jedoch kam es nicht zur Verwirklichung des<br />

Plans. 2010 erschien dann endlich der vorliegende<br />

Anime als Beginn eines Dreiteilers<br />

für das japanische Kino. Teil zwei folgte im<br />

September 2011, während <strong>die</strong> letzte Episode<br />

derzeit noch in Arbeit ist. Dementsprechend<br />

sollte sich der Zuschauer auf den üblichen<br />

Tonqualität<br />

Schade, dass Anime-Fans häufi g nur mit mittelmäßigen<br />

Synchronisationen vorliebnehmen müssen.<br />

5,5 /10<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1,5/2 0,5/2<br />

Gesamt<br />

Bilder: Universum<br />

54


Thriller<br />

Film<br />

Final Destination 5 in 3D<br />

Horror<br />

Originaltitel: Final Destination 5 Land/Jahr: US/2011<br />

Vertrieb: Warner Home Bild: MVC, 2.35 : 1 Ton: DD<br />

5.1 verw. 3D-Proj.: JBC DLA-X70 2D-kompatibel:<br />

Zusatzdisc Regie: Steven Quale Laufzeit: 92 min<br />

FSK: 18 Wendecover: ja Preis: 30 Euro Start:<br />

30. Dezember 2011<br />

×2 Bonusmaterial 5,5/10<br />

Steven Quale zeigt in seinem Regiedebüt<br />

<strong>die</strong> Ambition, mit dem fünften Teil ein<br />

wenig frischen Wind in <strong>die</strong> Splatter-Reihe zu<br />

bringen. Das altbewährte Konzept bleibt dabei<br />

jedoch dasselbe: Gevatter Tod hat es (mal<br />

wieder) auf eine Gruppe von Jugendlichen abgesehen.<br />

Sam (Nicholas D’Agosta) und seine<br />

Kollegen sind mit dem Bus auf einem Betriebsausflug.<br />

Da sieht Sam es plötzlich kommen:<br />

Eine Verkehrsbrücke wird einstürzen und sie<br />

alle in den Tod reißen. Einige seiner Kumpanen<br />

kann er retten, als das Unglück tatsächlich geschieht.<br />

Anschließend müssen <strong>die</strong> Überlebenden<br />

jedoch (mal wieder) feststellen, dass der<br />

Tod sich nur ungern austricksen lässt. Schön der<br />

Reihe nach fordert er (mal wieder) <strong>die</strong> Leben<br />

ein, <strong>die</strong> auf seiner Liste stehen, und lässt sich<br />

dafür (mal wieder) allerhand ekelerregende<br />

Szenarien einfallen.<br />

Im Vergleich zu den Vorgängern schafft es der<br />

fünfte Teil, den Figuren eine gewisse Persönlichkeit<br />

zu verleihen. So ist es dem Zuschauer<br />

<strong>die</strong>smal zumindest nicht völlig egal, wenn <strong>die</strong><br />

Protagonisten der Reihe nach verstümmelt, zerfetzt<br />

oder aufgespießt werden. Auch das Ende<br />

hält eine erfrischende Wendung bereit. Atmosphärisch<br />

ist der Film gewohnt bedrohlich und<br />

gelegentlich etwas makaber, doch Spannung<br />

will nach vier Filmen nach dem gleichen Konzept<br />

nur selten aufkommen. „Freudig“ erwartet<br />

der Zuschauer das originelle Ableben der Protagonisten<br />

und wird selbstverständlich nicht enttäuscht.<br />

Dank optimal eingesetztem 3D-Effekt<br />

und einem Sound, der in den entscheidenden<br />

Momenten alle fünf Boxen perfekt zu nutzen<br />

weiß, wird das Ganze dann zum hautnahen Erlebnis.<br />

Lediglich <strong>die</strong> Doppelkonturen, <strong>die</strong> hier<br />

und da auffallen, sind zu bemängeln. Ab und<br />

zu stören matschige Texturen im Hintergrund<br />

und der Kontrast ist stilistisch zu hoch gewählt.<br />

Dem deutschen Sound fehlen lediglich ein<br />

paar Tiefen, aber der rundum perfekte Originalton<br />

sorgt regelrecht für Gänsehaut. NR<br />

Sam (N. D’Agosta, links) und seine Freunde<br />

erkennen, dass der Tod nachtragend ist<br />

In Sams Visionen vom Einsturz der Brücke<br />

sterben alle seine Kollegen der Reihe nach<br />

Film 6,5/10<br />

Ein typischer Teil der Reihe, der zwar nicht mehr mit Spannung,<br />

aber dafür mit einem spektakulären Inferno und den üblichen<br />

originellen und makaberen Todesszenen aufwartet.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

3D-Effekt 9/10<br />

Gesamt<br />

Ritter des Heiligen Grals<br />

Bilder: Sunfilm, Warner Home<br />

Abenteuer/Comicverfilmung<br />

Originaltitel: El Capitán Trueno Y El Santo Grial Land/<br />

Jahr: ES/2011 Vertrieb: S u n fi l m Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 7.1 Regie: Antonio Hernández<br />

Darsteller: Sergio Peris-Mencheta, Manuel Martínez,<br />

Adrián Lamana Laufzeit: 112 min FSK: 12 Wendecover:<br />

k. A. Preis: 20 Euro Start: 8. März 2012<br />

×1 Bonusmaterial 1/10<br />

Die Gralslegende ist eine der bekanntesten<br />

christlichen Mythen des Mittelalters. Wer<br />

den Kelch besitzt, hält auch den Schlüssel zu<br />

ewiger Jugend und Gesundheit in Händen. Er<br />

ist auch eines der Hauptthemen in Víctor Moras<br />

spanischer Comicreihe „El Capitán Trueno“<br />

aus den 1950er und 1960er Jahren. Nun<br />

wurde das Werk mit viel Spaß und B-Movie-<br />

Action fürs Abenteuerkino verfilmt. Der Kreuzritter<br />

Capitán Trueno (Sergio Peris-Mencheta)<br />

ist der Held der Geschichte und muss zunächst<br />

seine beiden Gefährten Crispín (Adrián<br />

Lamana) und Goliath (Manuel Martínez)<br />

vor dem Schafott retten. Während der Befreiungsmission<br />

aus der palästinensischen Festung<br />

trifft Trueno auf einen geheimnisvollen<br />

Alten, der ihm den Heiligen Gral anvertraut.<br />

Obwohl der Ritter noch nicht <strong>die</strong> Bedeutung<br />

des Gefäßes kennt, nimmt er den Auftrag an,<br />

den Kelch zurück nach Spanien zu deportieren.<br />

Auf ihrem Weg erleben sie dicht gefolgt<br />

von den Anhängern der Zauberin Ariadna<br />

(Jennifer Rope) unzählige fantastische Abenteuer.<br />

Obwohl <strong>die</strong> Motive stringent christlich<br />

geprägt sind, entspricht das Handlungsmuster<br />

einem reinen Abenteuer, das unterhalten und<br />

nicht bekehren soll. Allein das sympathische<br />

Duo Crispín und Goliath sorgt mit seinem<br />

Wortwitz und den ungleichen Kampfgebaren<br />

à la Bud Spencer und Terence Hill für auflockernde<br />

Komik. Sie sind ein sicheres Indiz<br />

dafür, dass man <strong>die</strong> Handlung nicht allzu ernst<br />

nehmen sollte. Die Aktualität der spanischen<br />

Produktion schlägt sich vor allem in der guten<br />

Qualität des Bildes nieder. Die Schärfe bewegt<br />

sich über dem Durchschnitt und <strong>die</strong> Farbkompositionen<br />

erscheinen besonders in den Wüstenszenen<br />

sehr reichhaltig. Dennoch fehlt es<br />

den Farben an Brillanz bzw. Sättigung, weshalb<br />

z. B. <strong>die</strong> Wälder ins Gräuliche ten<strong>die</strong>ren. Mit<br />

seiner durchschnittlichen Dynamik erfüllt der<br />

Ton seinen Zweck. Klangqualität, Abmischung<br />

und Räumlichkeit gehen insofern in Ordnung,<br />

dass man während der slapstickartigen Kampfeinlagen<br />

eigentlich nichts vermisst. FT<br />

Geht es um den Heiligen Gral, kennen Kreuzritter<br />

kein Pardon<br />

Oh, là, là! Die hübsche Wikinger-Prinzessin<br />

Sigrid (N. Yarovenko) liegt in Ketten<br />

Film 6/10<br />

Sie wollen klassische Abenteuerunterhaltung, <strong>die</strong> sich selbst<br />

nicht so ernst nimmt? Dann wagen Sie ruhig einmal einen Blick<br />

in <strong>die</strong>sen amüsanten Fantasy-Streifen!<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 55


Film<br />

Thriller<br />

Red State<br />

Horror/Thriller<br />

Originaltitel: Red State Land/Jahr: US/2011 Vertrieb:<br />

Planet Media Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA<br />

5.1 Regie: Kevin Smith Darsteller: Michael Parks, John<br />

Goodman, Melissa Leo Laufzeit: 88 min FSK: 18<br />

Wendecover: ja Preis: 17 Euro Start: 6. Dezember<br />

2011<br />

×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />

Red States – das sind <strong>die</strong> mehrheitlich republikanischen<br />

Staaten in den USA. Kultregisseur<br />

Kevin Smith (alias „Silent Bob”) wählte genau<br />

<strong>die</strong>sen Titel für seinen aktuellsten Film und geht<br />

mit ihm thematisch in <strong>die</strong> Extreme. Dreh- und<br />

Angelpunkt der Handlung ist <strong>die</strong> christlich-fundamentalistische<br />

Sekte des Kultführers Abin Cooper<br />

(Michael Parks). Diese spricht sich öffentlich<br />

gegen Homosexualität und <strong>die</strong> Verderbtheit der<br />

Jugend aus und schreckt auch vor Gewalt nicht<br />

zurück. An drei hormongesteuerten Jugendlichen<br />

will <strong>die</strong> sogenannte Five Points Trinity Church<br />

ein grausames Exempel statuieren. Als dann<br />

jedoch das FBI eingreift, bricht <strong>die</strong> Hölle los.<br />

Agent Keenan (J. Goodman) muss erkennen,<br />

dass <strong>die</strong> Extremisten nicht so schnell aufgeben<br />

Kevin Smith’ Versuch, auf einem völlig neuen<br />

Terrain Fuß zu fassen, wirkt leider etwas undurchdacht.<br />

Der „politische Horrorfi lm“ beginnt<br />

mit vielversprechenden Szenen, <strong>die</strong> durchaus<br />

Gänsehaut erzeugen. Besonders Michael Parks<br />

als gnadenloser Sektenführer sorgt für den einen<br />

oder anderen Schauder. Mit dem plötzlichen<br />

Eingreifen des FBI verfl iegt <strong>die</strong> Atmosphäre völlig<br />

und stattdessen kommt es zur kompromisslosen<br />

Ballerei. Lediglich John Goodman als leitender<br />

FBI-Agent kann hier brillieren. Abgesehen davon<br />

fehlt dem Film eine Bezugsfi gur bzw. ein „Held“,<br />

der den Zuschauer durch <strong>die</strong> Handlung führt und<br />

Möglichkeiten zur Identifi kation bietet. Einige politische<br />

Spitzen muss man Kevin Smith allerdings<br />

positiv anrechnen. So werden besonders radikale<br />

christliche Gruppierungen und <strong>die</strong> Kaltschnäuzigkeit<br />

von Antiterroreinheiten kritisiert.<br />

Die Optik ist durch etwas ausgewaschen wirkende,<br />

vorrangig warme Farben geprägt. Besonders<br />

wenn Abin Cooper vor seiner „Familie“<br />

radikale Predigten hält, vermittelt das warme<br />

Cheyenne (K. Bishé) wächst alles über den<br />

Kopf und sie wendet sich gegen <strong>die</strong> Sekte<br />

und weich wirkende Bild eine grotesk freundliche<br />

Atmosphäre. Die überdurchschnittlich gute<br />

Bildschärfe sorgt dabei außerdem für bedrückenden<br />

Realismus. Ruckelnde Kameraführung<br />

und schnelle Schnitte unterstützen <strong>die</strong> hektische<br />

Wirkung in den Gefechtsszenen. Der Kugelhagel<br />

ist dank HD-5.1-Sound beinahe spürbar. Dynamische<br />

Sprünge zwischen Ruhesituationen<br />

und Kugelhagel fallen manchmal allerdings<br />

etwas zu heftig aus.<br />

NR<br />

Film 6/10<br />

Das unausgegorene Horror-Debüt des Kultregisseurs<br />

Kevin Smith trägt ganz klar seine radikale, dreckige und<br />

kompromisslose Handschrift. Fans wird’s gefallen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Gesamt<br />

Pulp Fiction (Special Edition)<br />

Thriller/Drama/Krimi<br />

Originaltitel: Pulp Fiction Land/Jahr: US/1994<br />

Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 5.1 Regie: Quentin Tarantino Darsteller:<br />

John Travolta, Samuel L. Jackson, Uma Thurman<br />

Laufzeit: 155 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis: 18<br />

Euro Start: 2. Februar 2012<br />

John Travolta hat einfach ein<br />

feines Näschen für Kultfilme<br />

×1 Bonusmaterial 9,5/10<br />

Was soll man sagen:<br />

Mit „Pulp Fiction“<br />

lieferte Quentin Tarantino<br />

im Jahre 1994 mit gerade<br />

einmal 31 Jahren sein<br />

Opus magnum ab, dessen<br />

fantastische Ideenvielfalt,<br />

inszenatorische Raffinesse<br />

und unfassbare Coolness<br />

Standards gesetzt hat, <strong>die</strong><br />

selbst er bis heute nie<br />

wieder so ganz erreichen<br />

konnte. Ganz egal, wie oft<br />

man <strong>die</strong>sen Meilenstein<br />

des modernen Kinos (und<br />

der gesamten Popkultur) bereits gesehen hat:<br />

Die genial ineinander verwobenen Storyfäden,<br />

<strong>die</strong> brillant aufspielenden Darsteller und der<br />

harte und gleichzeitig sehr intelligente Plot<br />

verfehlen auch beim x-ten Mal nicht ihre Wirkung<br />

und erinnern einen mit Vehemenz daran,<br />

warum <strong>die</strong>ser Film auf sämtlichen Bestenlisten<br />

der größten Filme aller Zeiten zu Recht ganz<br />

weit vorne landet. Ganz nebenbei kann man<br />

hier auch den berühmtesten „MacGuffin“ der<br />

jüngeren Filmgeschichte bewundern (oder haben<br />

Sie etwa genauere Informationen darüber,<br />

was sich denn nun eigentlich in <strong>die</strong>sem geheimnisvoll<br />

leuchtenden Koffer befindet?) und<br />

sich an einem Paradebeispiel eines perfekt<br />

komponierten Episodenfilms erfreuen.<br />

Mit der Veröffentlichung <strong>die</strong>ser Special Edition<br />

tut Studiocanal wohl so einigen Sammlern einen<br />

großen Gefallen: Der entscheidende Film<br />

der 1990er Jahre steht bei vielen Kinoenthusiasten<br />

ganz oben auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Wunschliste.<br />

Legt man <strong>die</strong> Scheibe in den heimischen<br />

Player, wird <strong>die</strong> Vorfreude aufs Schönste bestätigt,<br />

denn was <strong>die</strong> Techniker aus dem Material<br />

herausgeholt haben, hätte man so nicht<br />

unbedingt erwartet. Gelegentlich zu blasse<br />

Farben und ein immer mal wieder etwas instabiler<br />

Bildlauf sind schon <strong>die</strong> einzigen kleinen<br />

Kritikpunkte an <strong>die</strong>ser wirklich gelungenen <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Portierung.<br />

Der Sound wurde weit weniger<br />

„Ich will große Rachetaten an denen vollführen,<br />

<strong>die</strong> da versuchen, meine Brüder zu vergiften!“<br />

aufgebohrt und enttäuscht mit seinem unvoluminösen<br />

Klang der Stimmen, was durchaus<br />

problematisch ist, da sich <strong>die</strong> Tonspur sehr auf<br />

<strong>die</strong> Dialoge konzentriert. Als dickes Trostpfl aster<br />

erweist sich dafür <strong>die</strong> Extra-Abteilung, <strong>die</strong> mit<br />

großartigem und sehr umfangreichem Bonusmaterial<br />

aufwartet, das jeden Fan <strong>die</strong>ses Kultfi<br />

lms wunschlos glücklich machen wird. TW<br />

Film 10/10<br />

Der wichtigste und stilprägendste Film der 1990er Jahre in einer<br />

technisch guten und bonustechnisch begeisternden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Version: Sammlerherz, was willst du mehr?<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Planet Media, Studiocanal<br />

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Film<br />

Thriller<br />

Gangs Of Glasgow<br />

Drama<br />

Originaltitel: NEDs Land/Jahr: GB/IT/2010 Vertrieb:<br />

KSM Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie:<br />

Peter Mullan Darsteller: Gregg Forrest, Conor<br />

McCarron, Joe Szula Laufzeit: 124 min FSK: 16<br />

Wendecover: ja Preis: 13 Euro Start: 20. Februar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 2,5/10<br />

In einer Mischung aus „Trainspotting“ und „This<br />

Is England“ erzählt Regisseur und Schauspieler<br />

Peter Mullan <strong>die</strong> Geschichte eines Jungen,<br />

der durch seine Lebensumstände und sein<br />

Umfeld vom Einser-Schüler zum verzweifelten<br />

Hooligan mutiert. Der junge John McGill (Gregg<br />

Forrest/Conor McCarron) lebt im Schottland<br />

der frühen 1970er. Er kommt aus einer sehr<br />

lieblosen Familie und ist dennoch erstaunlich<br />

gut in der Schule. Als er schließlich auf <strong>die</strong><br />

Secondary School in Glasgow gehen soll, wird<br />

er plötzlich mit brutalen rivalisierenden Gangs<br />

konfrontiert, <strong>die</strong> ihn schnell ins Visier nehmen.<br />

Um in der Schule zu überleben, ohne zum<br />

Bereits vor seinem Wechsel auf <strong>die</strong> Secondary<br />

School wird John (rechts) massiv bedroht<br />

Opfer zu werden, muss John sich anpassen<br />

und gerät immer mehr auf <strong>die</strong> schiefe Bahn.<br />

Mit dem Newcomer Conor McCarron hat Peter<br />

Mullan ein echtes Talent ausgegraben. Der<br />

17-jährige Schotte mit der Statur eines Rugby-<br />

Spielers überzeugt nicht nur als hartgesottener<br />

Hooligan, sondern schafft es gleichzeitig, John<br />

McGill eine äußerst sensible Seite zu geben.<br />

Das Jugenddrama erzählt auf brutal-realistische<br />

Art, was dabei herauskommt, wenn soziale<br />

Systeme ihre Jugend im Stich lassen und ihnen<br />

keine Perspektiven aufzeigen. Trotz mitreißender<br />

Handlung und authentischer Protagonisten zieht<br />

sich der Film in <strong>die</strong> Länge. Es wirkt ein wenig,<br />

als hätte Regisseur Peter Mullan einfach kein<br />

Ende fi nden können. Auf der technischen Seite<br />

ist der Film wenig spektakulär. Die 1970er<br />

Jahre wurden authentisch inszeniert und auch<br />

im Charakterdesign hervorragend umgesetzt,<br />

doch durch <strong>die</strong> stilistisch angepasste Optik<br />

wirken <strong>die</strong> Farben oft ein wenig gräulich oder<br />

haben gelegentlich einen starken Orangestich.<br />

John (Mitte) passt sich an und wird bald Mitglied<br />

in der Gang seines Bruders (rechts)<br />

In einigen Szenen hat man das Gefühl, dass auf<br />

dem Bild ein Weichzeichner liegt, weil es immer<br />

wieder an solider Schärfe mangelt. Klanglich<br />

bietet das Drama wenig Raum für effektvolle<br />

Gestaltung. Die hinteren Boxen bleiben größtenteils<br />

ungenutzt und der gesamte Sound<br />

klingt etwas fl ach. Immerhin ist <strong>die</strong> teils sehr<br />

derbe Sprache, <strong>die</strong> im Film eine große Rolle<br />

spielt, gut synchronisiert worden und auch der<br />

grandiose Soundtrack kann überzeugen. NR<br />

Film 8/10<br />

Ein sozialkritisches Jugenddrama, das mit jeder Menge<br />

Authentizität, Brutalität und Emotionen <strong>die</strong> Entwicklung eines<br />

Jungen vom Einser-Schüler zum verzweifelten Hooligan erzählt.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Gesamt<br />

The Outsiders – The Complete Novel<br />

Drama<br />

Originaltitel: The Outsiders Land/Jahr: US/1983<br />

Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 2.0 (Mono) Regie: Francis Ford Coppola<br />

Darsteller: C. Thomas Howell, Patrick Swayze, Tom<br />

Cruise Laufzeit: 115 min FSK: 12 Wendecover: k. A.<br />

Preis: 16 Euro Start: 3. November 2011<br />

Dallas (Matt Dillon) ärgert<br />

gern kleine Jungs<br />

×1 Bonusmaterial 6,5/10<br />

Ähnlich wie schon bei<br />

seinem Meilenstein<br />

„Apocalypse Now“ (1979)<br />

entschied sich Kultregisseur<br />

Francis Ford Coppola<br />

im Jahr 2005 dafür, seine<br />

Jugendbuchverfilmung<br />

„The Outsiders“ (1983) zu<br />

verlängern bzw. der gekürzten<br />

Kinofassung (91<br />

Minuten) einen vorlagentreueren<br />

Director’s Cut<br />

(115 Minuten) samt Elvis-<br />

Soundtrack gegenüberzustellen.<br />

Nun kommt endlich<br />

auch in Deutschland <strong>die</strong> Langversion heraus,<br />

<strong>die</strong> Coppola-Fans zuvor nur aus den USA<br />

oder Kanada auf DVD importieren konnten.<br />

Zudem wurde der verfilmte Jugendbuchklassiker<br />

in Bild und Ton restauriert, sodass sich <strong>die</strong><br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung nicht nur wegen des<br />

interessanten Bonusmaterials lohnt. Da zu den<br />

erweiterten Szenen keine deutsche Synchronisation<br />

(aus den 1980ern) vorliegt, wurden<br />

<strong>die</strong>se Stellen im Originalton belassen und mit<br />

deutschen Untertiteln versehen. Coppolas Film<br />

spielt in den 1960ern und glänzt vor allem in<br />

der Darstellung orientierungsloser Jugendlicher,<br />

<strong>die</strong> sich als Kinder in Erwachsenenkörpern einfach<br />

zu früh in der elternlosen Welt zurechtfi n-<br />

den müssen. Tom Cruise, Patrick Swayze, Emilio<br />

Estevez, Rob Lowe, Matt Dillon und Ralph „Karate<br />

Kid“ Macchio treten hier in <strong>die</strong> Fußstapfen<br />

James Deans, der in den 50er Jahren schon<br />

den Rebellen in „Denn sie wissen nicht, was<br />

sie tun“ mimte. Ihre Filmfi guren sind Mitglieder<br />

einer Jugendgang, <strong>die</strong> raufen, saufen und in<br />

der Gegend herumhängen. Als einer von ihnen<br />

versehentlich ein Mitglied der rivalisierenden<br />

Bande ersticht, suchen <strong>die</strong> Jungs das Exil. Doch<br />

sie können nicht ewig fortbleiben, weshalb ihre<br />

Rückkehr von Tod und Leid, aber auch Courage<br />

geprägt ist. Als Tonspur ist <strong>die</strong> deutsche Monoabmischung<br />

(verteilt auf zwei Boxen) auf der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> abgelegt. Im englischen Original können<br />

V. l. n. r.: Tom Cruise, Patrick Swayze, C. Thomas<br />

Howell, Rob Lowe und Emilio Estevez<br />

Sie sogar eine DTS-HD-MA-5.1-Tonspur anwählen,<br />

<strong>die</strong> aber nur sporadischen Raumklang<br />

anbietet. Das Bild wurde sehr gut bereinigt,<br />

Artefakte und Schmutz gibt es hier nicht zu entdecken.<br />

Der extrem hohe Kontrast, <strong>die</strong> durchschnittliche<br />

Schärfe und <strong>die</strong> leicht rotstichigen<br />

Farben sind dem hohen Alter sowie dem stilistischen<br />

Anspruch Coppolas geschuldet. FT<br />

Film 8/10<br />

Nach langer Wartezeit gibt es den Coppola-Klassiker mit<br />

hochkarätiger Starbesetzung nun endlich auch in Deutschland<br />

in seiner Originalfassung.<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 3,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: KSM, Studiocanal<br />

58


Thriller<br />

Film<br />

Wasted On The Young<br />

Thriller/Drama<br />

Originaltitel: Wasted On The Young Land/Jahr:<br />

AU/2010 Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Ben C. Lucas Darsteller:<br />

Oliver Ackland, Adelaide Clemens, Alex Russell<br />

Laufzeit: 97 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis:<br />

19 Euro Start: 2. Januar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 3/10<br />

Oscar Wilde sagte einst: „The Youth is wasted<br />

on the Young“ – „Die Jugend wird an <strong>die</strong><br />

Jungen verschwendet“. Dieses Thema wird auch<br />

in Ben C. Lucas’ Debütfilm aufgegriffen, denn was<br />

machen <strong>die</strong> Jugendlichen tatsächlich aus der<br />

wertvollen Zeit ihrer Jugend? Partys, Drogen und<br />

Machtspielchen – so sieht zumindest der Lebensinhalt<br />

von Zack aus. Er und sein Stiefbruder<br />

Darren gehen zwar gemeinsam auf eine Privatschule,<br />

könnten aber unterschiedlicher nicht<br />

sein. Zack ist nicht nur Star des Schwimmteams<br />

und Partykönig, sondern übt auch einen ungeheuren<br />

Einfl uss auf seine Freunde und Mitschüler<br />

aus. Darren hingegen ist ein Einzelgänger und<br />

wird nur wegen seiner Position im Schwimmteam<br />

von Zack und seinen Freunden toleriert. Als<br />

plötzlich <strong>die</strong> attraktive und intelligente Xandrie<br />

zwischen <strong>die</strong> beiden gerät, kippt <strong>die</strong> Situation.<br />

Zack kann nicht akzeptieren, dass sich das<br />

hübsche Mädchen ausgerechnet für seinen<br />

Stiefbruder interessiert, und versucht, sie für sich<br />

zu gewinnen. Nach einer von Zacks Partys ist<br />

Xandrie plötzlich spurlos verschwunden. Darren<br />

sorgt sich. Als das Mädchen ein paar Tage später<br />

wieder in der Schule auftaucht, jedoch nicht<br />

über das Geschehene reden will, gräbt Darren<br />

tiefer. Er entdeckt ein Video, auf dem zu sehen<br />

ist, wie Xandrie von Zack und seinen Freunden<br />

auf der Party missbraucht wird. Die Neuigkeit<br />

macht bald <strong>die</strong> Runde, doch dank Zacks Einfl uss<br />

wird aus dem Vergewaltigungsopfer schnell eine<br />

„Schulschlampe“, <strong>die</strong> „es ja so wollte“. Selbst <strong>die</strong><br />

Schulleitung lässt sich von Zack ausspielen und<br />

Xandrie wird zur Geächteten. Als sie mehr und<br />

mehr an der Situation zerbricht, plant Darren<br />

einen kreativen Rachefeldzug, bei dem er Zack<br />

mit seinen eigenen Mitteln schlagen will.<br />

Unter der Oberfläche<br />

Lucas schafft es mit seinem Film, einen glaubwürdigen<br />

Blick hinter <strong>die</strong> glatte Fassade einer<br />

fi ktiven Eliteschule zu werfen und dabei gleich<br />

mehrere sozialkritische Themen anzusprechen,<br />

ohne nur an der Oberfl äche zu kratzen. Gruppenzwang,<br />

Mobbing, Vergewaltigung und das Social<br />

Network werden in einem Worst-Case-Szenario<br />

vereint und wirken dabei alles andere als heillos<br />

zusammengewürfelt oder inszeniert.<br />

Immer wieder fl ießen übergangslos Rückblenden<br />

oder Rachevorstellungen in Szenen ein, <strong>die</strong><br />

den Zuschauer absichtlich verwirren und schockieren<br />

und dazu veranlassen, sich ständig zu<br />

fragen, ob das tatsächlich geschieht.<br />

Unter <strong>die</strong> Oberfl äche tauchten auch <strong>die</strong> Kameras<br />

bei den Szenen vom Schwimmteam. Atmosphärische<br />

Zeitlupenaufnahmen unter Wasser vermitteln<br />

einen trügerischen Frieden, von dem der Zuschauer<br />

weiß, dass er nicht lange andauern kann.<br />

tenden, aber intensiven Darstellung sehr glaubwürdig<br />

wirkt. Da Me<strong>die</strong>n und Technik in „Wasted<br />

On The Young“ eine wichtige Rolle spielen, ist der<br />

Film selbst auch technisch gut umgesetzt. Die<br />

einzigen „Mängel“ am Bild ergeben sich aus den<br />

stilisierten Kontrast- und Farbeinstellungen. Sie<br />

machen aber gleichzeitig auch <strong>die</strong> Atmosphäre<br />

des Streifens aus. Die Welt wirkt durch <strong>die</strong> vielen<br />

weißen und grauen Flächen steril und anonym.<br />

In den dunklen Szenen wird trotz geringer Ausleuchtung<br />

eine gute Schärfe beibehalten. Durch<br />

das kontrastreiche Bild entstehen besonders im<br />

Hintergrund texturlose, dunkle Flächen, <strong>die</strong> eine<br />

bedrohliche und düstere Stimmung schaffen.<br />

Akustisch lässt sich nur wenig Außergewöhnliches<br />

feststellen, da – abgesehen von der Partymusik<br />

– der Sound eher eine untergeordnete<br />

Rolle spielt. Gute Tiefen und ein satter Bass treten<br />

lediglich in der Musik auf. Die vorhandenen<br />

Schreck- und Actionmomente sind gut durch<br />

Effekte untermalt, ansonsten bleibt der Ton relativ<br />

fl ach und undynamisch. Insgesamt ist <strong>die</strong><br />

Abmischung solide, nicht zuletzt wegen der HD-<br />

Qualität, <strong>die</strong> einen halben Pluspunkt ausmacht.<br />

Als Bonus erfährt man in Interviews einige Hintergründe<br />

zum Film und dessen Figuren.<br />

NELE REIBER<br />

Film 8,5/10<br />

„Gefällt mir“, „kommentieren“, „teilen“ und andere Grausamkeiten –<br />

in „Wasted On The Young“ erfährt man, wozu <strong>die</strong> heutige Me<strong>die</strong>ngesellschaft<br />

fähig ist und wie sie <strong>die</strong> Jugendkultur beeinflusst.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Ein stilisiertes Bild mit starkem Kontrast und unglaublich<br />

scharfen und detailreichen Momentaufnahmen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Bilder: Universum<br />

Darren (O. Ackland, rechts) wird von den<br />

Freunden seines Bruders „zurechtgewiesen“<br />

Technik, <strong>die</strong> begeistert?<br />

So wie Regisseur Ben C. Lucas sind auch <strong>die</strong><br />

Darsteller weitestgehend unbekannte Gesichter.<br />

Lediglich Adelaide Clemens könnte dem Zuschauer<br />

aufgrund ihrer kleinen Rolle in „X-Men<br />

Origins: Wolverine“ irgendwie bekannt vorkommen.<br />

Trotzdem liefern alle Darsteller eine solide<br />

schauspielerische Leis tung ab, allen voran Oliver<br />

Ackland, der in seiner Rolle als introvertierter<br />

Außenseiter Darren angesichts der zurückhal-<br />

Tonqualität 7/10<br />

Durchweg guter, aber nicht herausragender Sound, der sich<br />

hauptsächlich auf <strong>die</strong> vorderen Lautsprecher beschränkt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 59


Film<br />

Thriller<br />

Game Over<br />

Fantasy/Thriller<br />

Lova (E. Röse) taucht plötzlich in Donnys (E.<br />

Ericson) Leben auf und stellt alles auf den Kopf<br />

Lovas Gegenspieler ist ein skrupelloser und<br />

düsterer Mann ohne Namen (J. Karlsson)<br />

Originaltitel: Storm Land/Jahr: SE/2005 Vertrieb:<br />

S u n fi l m Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 7.1<br />

Regie: Måns Mårlind, Björn Stein Darsteller: Eric<br />

Ericson, Eva Röse, Jonas Karlsson Laufzeit: 115 min<br />

FSK: 16 Wendecover: ja Preis: 14 Euro Start:<br />

16. Februar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 6,5/10<br />

Das Gemeinschaftsprojekt der schwedischen<br />

Regisseure Mårlind und Stein ist<br />

ein Film, der zahlreiche Genres wie Thriller,<br />

Fantasy, Comic, Drama und sogar Slapstick<br />

be<strong>die</strong>nt. Der Lifestyle-Journalist Donny (Eric<br />

Ericson) schlittert von seinem Partyalltag in<br />

eine aufwühlende und mysteriöse Realität,<br />

<strong>die</strong> ihn nicht nur mit fremden Mächten und<br />

reichlich Gewalt konfrontiert, sondern auch dazu<br />

zwingt, sich mit seinen eigenen seelischen<br />

Abgründen auseinanderzusetzen. Das Bild von<br />

Engelchen und Teufelchen, <strong>die</strong> dem Menschen<br />

auf der Schulter sitzen und seine Moral beeinfl<br />

ussen, wird in „Game Over“ mit viel Action,<br />

Dramatik, aber auch komischen Elementen<br />

modern interpretiert. Das Konzept ist defi nitiv<br />

interessant, lässt aber in der Umsetzung eine<br />

klare Linie vermissen. Der Genremix wirkt nicht<br />

ganz homogen – oft ist der Zuschauer verwirrt,<br />

weil er nicht ganz einzuordnen weiß, ob der<br />

Film sich gerade selbst auf <strong>die</strong> Schippe nimmt<br />

oder es todernst meint. Alles wirkt ein wenig<br />

übermütig, als wollten <strong>die</strong> Produzenten zu viele<br />

Problematiken gleichzeitig ansprechen und<br />

dabei noch den Stil einiger bekannter Filme<br />

aufgreifen. Der Versuch, einen Blockbuster<br />

im Hollywood-Stil mit dem Budget eines<br />

schwedischen Filmstudios umzusetzen, driftet<br />

ab und zu ins Lächerliche und Absurde.<br />

Optisch orientiert sich der Streifen an Vorbildern<br />

wie „Matrix“, „Sin City“ oder „Constantine“.<br />

Dabei passt sich das Bild stilistisch der Stimmung<br />

des Films an. Düstere Szenarien mit<br />

einem satten Schwarz, kontrastreichen Farben<br />

und einem leichten Grünstich wechseln sich<br />

ab mit übermäßig beleuchteten oder grauen,<br />

kontrastarmen Sets. Für <strong>die</strong> Ohren gibt es<br />

einen sehr dynamischen, gut abgemischten<br />

Sound mit stimmiger Musik und gut eingesetzten<br />

Effekten. Schade, dass beim Komprimieren<br />

<strong>die</strong> Tonqualität gelitten hat, sodass Stimmen<br />

und Effekte meist hohl und fl ach klingen und<br />

einen soliden Bass vermissen lassen.<br />

Das Bonusmaterial umfasst ein knapp einstündiges<br />

Making-of, Audiokommentare, gelöschte<br />

Szenen und einige Storyboards.<br />

NR<br />

Film 7/10<br />

Ein bunte Genremischung, <strong>die</strong> eine altbekannte Moralvorstellung<br />

auf originelle Weise neu interpretiert. Der durchaus<br />

spannenden Handlung fehlt es jedoch an einer klaren Linie.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Gesamt<br />

Dark Planet<br />

Science-Fiction<br />

Originaltitel: Obitaemyy Ostrov Land/Jahr: RU/2008<br />

Vertrieb: Capelight Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD<br />

MA 7.1 Regie: Fyodor Bondarchuk Darsteller: Vasiliy<br />

Stepanov, Sergey Garmash, Yuliya Snigir Laufzeit:<br />

120 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis: 16 Euro<br />

Start: 27. Januar 2012<br />

Maxim Kammerer entsteigt<br />

seinem Flugvehikel<br />

×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />

Man muss kein Fan<br />

von Science-Fiction<br />

sein, um <strong>die</strong> märchenhaftfantastischen<br />

Geschichten<br />

der Strugatzki-Brüder zu<br />

kennen und zu lieben. Am<br />

populärsten ist natürlich<br />

„Picknick am Wegesrand“,<br />

das in Film und Spiel unter<br />

dem Namen „Stalker“ verarbeitet<br />

wurde. Doch auch<br />

ihre Maxim-Kammerer-<br />

Trilogie ist nicht gerade unbekannt.<br />

Der erste der drei<br />

Romane „Die bewohnte<br />

Insel“ wurde nun mit einem recht ansehnlichen<br />

Budget von 30 Millionen Dollar fürs<br />

russische Kino als Zweiteiler verfilmt. In dem<br />

hier behandelten „Mittags“-Universum steht <strong>die</strong><br />

Menschheit in der technischen und kulturellen<br />

Blütezeit (das naive Ziel jeder kommunistischen<br />

Utopie) und erforscht <strong>die</strong> entlegensten Winkel<br />

des Universums. Der junge Maxim Kammerer<br />

ist einer <strong>die</strong>ser Weltenbummler und landet<br />

unfreiwillig auf dem fremden Planeten Sarraksch.<br />

Mit staunenden, aber auch ungläubigen<br />

Augen erkundet der goldgelockte Schönling <strong>die</strong><br />

diktatorische Zivilisation des Planeten, <strong>die</strong> nicht<br />

unbeabsichtigt dem Dritten Reich ähnelt. Da er<br />

wie Robinson Crusoe nun gestrandet ist, muss<br />

sich der Forscher plötzlich vom passiven Beobachter<br />

zum politischen Aktivisten verwandeln,<br />

um seinen moralischen Idealen folgend überleben<br />

zu können. Da ist es eigentlich schade, dass<br />

Maxim-Darsteller Vasiliy Stepanov seine Figur<br />

so absolut emotionslos verkörpert. Groß angelegte<br />

und pompöse Science-Fiction-Kulissen<br />

entschädigen für <strong>die</strong> nur mäßige Darstellerleistung.<br />

Neben der Standard-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, auf der <strong>die</strong><br />

120-minütige internationale Kinofassung zu<br />

sehen ist, vertreibt Capelight auch <strong>die</strong> originale<br />

Langfassung (220 Minuten) samt Bonus-Disc<br />

in einer Steelbook-Edition. Für den Test lag uns<br />

nur erstere Version vor. Den ungewöhnlichen<br />

Lebensbedingungen Sarrakschs entsprechend<br />

Toll, was für ein schöner Planet! Hier ist alles so<br />

militant und diktatorisch<br />

stehen Farbverfremdungen im Mittelpunkt des<br />

visuellen Stils, <strong>die</strong> durch Übersättigung noch<br />

potenziert werden. Gibt es an der Schärfe nichts<br />

zu bemängeln, fällt doch das fluktuierende<br />

Kontrastverhältnis ins Auge. Die 7.1-Abmischung<br />

ist solide, wenn auch nicht überragend, und<br />

glänzt in den actionlastigeren Szenen sogar mit<br />

sinnvollen Rundumeffekten.<br />

FT<br />

Film 6/10<br />

In der Kurzfassung ist besonders der Anfang wirr erzählt.<br />

Seinen klassischen Science-Fiction-Appeal kann man dem Epos<br />

trotzdem nicht absprechen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Capelight, Sunfilm<br />

60


Xxxx<br />

Film<br />

Bilder: Planet Media, Studiocanal<br />

Passion Play<br />

Drama/Fantasy<br />

Originaltitel: Passion Play Land/Jahr: US/2010<br />

Vertrieb: Planet Media/Studiocanal Bild: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Mitch Glazer<br />

Darsteller: Mickey Rourke, Megan Fox, Bill Mur<strong>ray</strong><br />

Laufzeit: 94 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis: 20<br />

Euro Start: 16. Februar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 1/10<br />

Megan Fox ist bekannt für ihre Rollen als<br />

attraktives und scheinbar unerreichbares<br />

Rasseweib, wie z. B. in „Transformers“ oder<br />

„Jennifer’s Body“. Auch ihre Rolle in „Passion<br />

Play“ geht in eine ähnliche Richtung, mit dem<br />

feinen Unterschied, dass Megan Fox in <strong>die</strong>sem<br />

Film wortwörtlich Flügel wachsen. An der Seite<br />

von Hauptdarsteller Mickey Rourke macht sie<br />

im Regiedebüt von Mitch Glazer eine chaotische<br />

Reise durch Genres wie Drama, Fantasy,<br />

Gangster-Film und Thriller.<br />

Der abgehalfterte Jazz-Trompeter Nate (Mickey<br />

Rourke) steckt gewaltig in Schwierigkeiten, als<br />

Gangster-Boss Happy Shannon (Bill Mur<strong>ray</strong>)<br />

einen Killer auf ihn ansetzt, nachdem Nate<br />

mit dessen Frau geschlafen hat. Nate wird in<br />

<strong>die</strong> Wüste verschleppt, kann aber entkommen.<br />

In einem Kuriositätenkabinett trifft er auf Lily<br />

(Megan Fox), eine schöne junge Frau mit<br />

echten Flügeln auf dem Rücken. Gemeinsam<br />

stehlen <strong>die</strong> beiden einen Truck und versuchen<br />

ihren alten Leben zu entfl iehen. Doch Gangster-Boss<br />

Happy Shannon hat da andere Pläne.<br />

Himmel und Hölle<br />

Als kleine Entschädigung für <strong>die</strong> fl ache und<br />

abstruse Handlung gibt es zum Schluss einen<br />

überraschenden Aha-Effekt.<br />

Glaubwürdig wirkt Mickey Rourke in seiner<br />

Rolle als abgehalfterter Künstler nur, weil er<br />

dafür nicht tatsächlich schauspielern muss.<br />

Verglichen mit seinen früheren Leistungen<br />

erscheint er allerdings nur wie ein Schatten<br />

seiner selbst. Wenn man Megan Fox’ übliche<br />

Darstellung kennt, merkt man, dass sie in<br />

„Passion Play“ versucht, aus ihrer typischen Rolle<br />

auszubrechen. So gibt sie der sexy „Flügelfrau“<br />

Lily auch eine schüchterne, sensible<br />

und unbedarfte Seite, <strong>die</strong> tatsächlich überzeugen<br />

kann. Eine erfrischende Abwechslung<br />

ist Bill Mur<strong>ray</strong> als Gangster-Boss, der entgegen<br />

seinem Namen meist alles andere als<br />

„happy“ ist.<br />

Trotz engelsgleicher Protagonistin ist <strong>die</strong> technische<br />

Qualität des Films nicht wirklich himmlisch.<br />

Die unterdurchschnittliche Bildqualität<br />

ergibt sich aus kontrastarmen, verstaubt wirkenden<br />

Farben, <strong>die</strong> fast ein wenig an Sepia<br />

erinnern. Verschwommene Konturen und nur<br />

selten richtig scharfe Bilder werden ergänzt<br />

durch ein immer wiederkehrendes, störendes<br />

Bildrauschen. Das lässt sich unter anderem<br />

auf <strong>die</strong> schlechte Ausleuchtung zurückführen.<br />

Die Akustik schneidet zwar insgesamt besser<br />

ab, doch von lieblichen Engelstrompeten ist<br />

der Film auch hier weit entfernt. Vom HD- und<br />

Digital-Theater-Sound (DTS-HD MA) ist nicht<br />

viel zu hören. Stattdessen klingt alles ein wenig<br />

wie durchs Schnurtelefon: blechern und<br />

komprimiert. Fans von Jazz werden immerhin<br />

den Soundtrack ansprechend fi nden.<br />

NELE REIBER<br />

Film 5/10<br />

Trotz einer interessanten Protagonisten-Konstellation mit<br />

treff ender Besetzung wirkt das Drama sprichwörtlich wie „an<br />

den Flügeln herbeigezogen“.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bildqualität 5/10<br />

Probleme bei der Ausleuchtung haben derbe Mängel zur Folge,<br />

<strong>die</strong> einfach keinen Spaß machen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1,5/3 1,5/3 1,5/2 0,5/2<br />

Tonqualität 6/10<br />

Gelegentlich erinnert der Ton an ein Schnurtelefon: blechern<br />

und auf mittlere Frequenzen reduziert.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />

Gesamt<br />

Anzeige<br />

DARK<br />

PLANET<br />

DIE SCI-FI SENSATION IN DER<br />

INTERNATIONALEN<br />

KINOFASSUNG UND DEM EXTENDED<br />

CUT IN 2 TEILEN MIT ÜBER 220 MIN<br />

LAUFZEIT UND BONUS-DISC


Film<br />

Thriller<br />

Der Mandant<br />

Thriller<br />

Originaltitel: The Lincoln Lawyer Land/Jahr: US/2011<br />

Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 5.1 Regie: Brad Furman Darsteller:<br />

Matthew McConaughey, Marisa Tomei, Ryan Phillippe<br />

Laufzeit: 119 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 16<br />

Euro Start: 2. Dezember 2011<br />

×1 Bonusmaterial 5,5/10<br />

Was ist eigentlich <strong>die</strong> Aufgabe eines<br />

Strafverteidigers? Seinen Mandanten<br />

bestmöglich vor Gericht zu vertreten, ganz<br />

klar! Doch was, wenn der Anwalt von dessen<br />

Schuld überzeugt ist? Mickey Haller (Matthew<br />

McConaughey) befindet sich in genau <strong>die</strong>ser<br />

Misere, ist aber so abgebrüht, dass er aus<br />

<strong>die</strong>ser Zwickmühle ein Karrieresprungbrett<br />

machen will. Die vermeintliche Straftat seines<br />

neuesten Klienten, des millionenschweren<br />

Playboys Louis Roulet (Ryan Phillippe), erinnert<br />

ihn an einen vergangenen Mordfall,<br />

den er nur unsauber und unter größten<br />

Kompromissen abschließen konnte. Die Spuren<br />

der Gewalt an Roulets derzeitigem Opfer<br />

deuten darauf hin, dass der damalige<br />

Mord vom selben Täter verübt wurde. Hallers<br />

Nachforschungen bringen ihn allerdings<br />

in eine lebensbedrohliche Lage. Ein tödliches<br />

Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Matthew<br />

Geschieden, aber dennoch ein Traumpaar – so<br />

ist das eben bei Staranwälten<br />

McConaughey als schlitzohriger Strafverteidiger<br />

– da kommt einem doch als Erstes<br />

<strong>die</strong> grandiose Verfilmung von John Grishams<br />

„Die Jury“ in den Sinn. Der aktuellere Justizthriller<br />

„Der Mandant“ ist ebenfalls nicht<br />

zu verachten, sowohl inhaltlich als auch filmtechnisch.<br />

So ist eben jener ist zwar moralisch<br />

keine ganz so große Zerreißprobe für den<br />

Zuschauer, aber immerhin tritt er sauber inszeniert<br />

in <strong>die</strong> Fußstapfen seines inoffiziellen<br />

Vorbildes. Wer zudem schon einmal eine<br />

Lesung des Vorlagen-Autors Michael Connelly<br />

(„Bloodwork“) miterleben durfte, der weiß,<br />

dass er insgeheim tatsächlich ein wenig wie<br />

Grisham sein will.<br />

Zum Plädoyer<br />

Bis auf denselben Hauptdarsteller und <strong>die</strong><br />

ähnliche Thematik schlägt <strong>die</strong> Handlung jedoch<br />

eine völlig andere Richtung ein. Regie-<br />

Newcomer Brad Furman konzentriert sich<br />

stärker auf seine Figuren als auf Moralfragen.<br />

Er unterstreicht bewusst <strong>die</strong> Coolness sowie<br />

<strong>die</strong> Skrupellosigkeit von McConaugheys Figur<br />

und steigert durch charakteristische Kontraste<br />

(Hallers Umgang mit seiner Exfrau und seiner<br />

Tochter macht ihn zum echten Saubermann)<br />

<strong>die</strong> Sympathie extrem. Da ist es nur<br />

folgerichtig, dass der Zuschauer mit dem Anzugträger<br />

mitfi ebert und <strong>die</strong> aufkommende<br />

Bedrohung auch jenseits der Leinwand bzw.<br />

des Bildschirms spürt. Gute Arbeit leistete<br />

Furman zudem in der Verdichtung der Atmosphäre.<br />

Veränderte Schnittrhythmen sowie<br />

verstörende Perspektiven transportieren den<br />

emotionalen Werdegang des Antihelden unmittelbar<br />

nach außen. Die Handlungsstruktur<br />

selbst ist ein ganz klassischer Thriller-Aufbau<br />

mit einer Spannungssteigerung wie aus dem<br />

Lehrbuch und einem zufriedenstellenden<br />

Höhepunkt. Kurzum, „Der Mandant“ gehört<br />

ohne Zweifel zu den Top-Thrillern des letzten<br />

Jahres, denn er bietet rund 2 Stunden<br />

aalglatte Spannung inner- und außerhalb<br />

des Gerichtssaales.<br />

Nicht schuldig!<br />

Aus technischer Sicht belohnt „Der Mandant“<br />

den Käufer mit einer ähnlichen Farbpoesie<br />

wie „Die Jury“, einem stetig präsenten<br />

Braungelb. Die Schärfe bewegt sich auf Referenzniveau,<br />

sodass Sie McConaugheys<br />

wenige Gesichtsfalten, <strong>die</strong> in den letzten<br />

15 Jahren hinzugekommen sind, deutlich<br />

erkennen können.<br />

Bildstörungen konnten wir in dem gelegentlich<br />

überbelichteten Bild nicht feststellen und<br />

auch der Kontrast ist nur wenig stilistisch<br />

überhöht. Sollten Sie auf Hip-Hop stehen,<br />

wird Ihnen <strong>die</strong> Musikwiedergabe besonders<br />

gut gefallen. Passend zu den sonnigen Straßen<br />

von Los Angeles gibt es nämlich dralle<br />

Sub-Bässe en masse zu hören, sehr dynamisch<br />

eingeblendet mittels eines starken,<br />

wenn auch nicht überbordenen Lautstärkeanstiegs.<br />

Glücklicherweise muss <strong>die</strong> Dialogverständlichkeit<br />

nicht darunter leiden. Von einer<br />

hochkarätigen Räumlichkeit ist der Audiomix<br />

weit entfernt, zu minimal wird <strong>die</strong> ganze<br />

5.1-Aufteilung genutzt. Das Soundbild ist also<br />

gesättigt, aber eher fl ach als dreidimensional.<br />

Ein Making-of, zwei Featurettes und vier Interviews<br />

bilden das standardmäßige Bonusset.<br />

Die gelöschten Szenen bieten leider keine<br />

deutschen Untertitel.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7,5/10<br />

Kein Einspruch, Euer Ehren! „Der Mandant“ ver<strong>die</strong>nt es,<br />

gesehen zu werden. Und zwar von allen, <strong>die</strong> spannungsgeladene<br />

Justizthriller mögen.<br />

Technik 8/10<br />

Bildqualität 9/10<br />

Brillante Schärfe, leicht verfremdete Farben, hoher Kontrast –<br />

wir beantragen einen Referenzvergleich für <strong>die</strong>sen Mandanten.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Durch den satten Bass und <strong>die</strong> hohe Dynamik bekommt der<br />

sonst so dialoglastige Thriller einen zusätzlichen Schwung.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

3/3 1/3 2/2 1,5/2<br />

Gesamt<br />

Bilder: Universum<br />

62


Thriller<br />

Film<br />

Detective K – Im Auftrag des Königs<br />

Komö<strong>die</strong>/Krimi<br />

Originaltitel: Jo-seon Myeong-tam-jeong Land/Jahr:<br />

KR/2011 Vertrieb: KSM Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 5.1 Regie: Seok-yun Kim Darsteller:<br />

Myung-min Kim, Dal-su Oh, Ji-min Han Laufzeit:<br />

115 min FSK: 16 Wendecover: k. A. Preis: 13 Euro<br />

Start: 20. Februar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 3/10<br />

Stellen Sie sich <strong>die</strong> neue, actionreiche „Sherlock<br />

Holmes“-Kinoreihe mit Robert Downey<br />

Jr. im Korea des 18. Jahrhunderts vor, ohne<br />

Robert Downey Jr. und dafür mit koreanischen<br />

Darstellern. Die Kampfkunst spielt hier natürlich<br />

auch eine maßgebliche Rolle, ebenso wie<br />

schusselig-amüsanter Slapstick. Der Holmes<br />

<strong>die</strong>ser Geschichte hört auf den kurzen wie einprägsamen<br />

Namen K (Myung-min Kim) und<br />

ist der beste Detektiv des Königshofs. Seinem<br />

scharfen Spürsinn entgeht nichts, weshalb er<br />

im Prinzip jeden Fall knackt. An seiner Seite arbeitet<br />

der Hundeverkäufer Han Seo Pil (Dal-su<br />

Oh), der wie Watson den nicht ganz so schlauen<br />

Part übernimmt. Sie werden überrascht<br />

sein, wie unglaublich unterhaltsam <strong>die</strong>ser Film<br />

ist! Eigentlich geht es gar nicht so sehr um <strong>die</strong><br />

düsteren Machenschaften der Handlung. Viel<br />

wichtiger sind <strong>die</strong> Figuren an sich, <strong>die</strong> sowohl<br />

genial als auch sehr witzig erscheinen. Es reicht<br />

schon das entnervte „Der schon wieder!“ von<br />

K, und der Zuschauer weiß, dass der plötzlich<br />

auftauchende, braune Ninja sein Erzfeind ist.<br />

Natürlich kämpfen auch tumbe Wächter gegen<br />

den smarten Ermittler, was einige Jackie-Chanartige<br />

Momente auslöst.<br />

Zu guter letzt kommt noch <strong>die</strong> äußerst spannende<br />

Krimi-Komponente hinzu. Es ist also für<br />

jeden etwas mit dabei. Für noch mehr Überraschung<br />

sorgt <strong>die</strong> äußerst hohe Bildschärfe,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> üppige (teils mit hochwertigem CGI<br />

aufgepeppte) Naturlandschaft in ihrer vollen<br />

Schönheit darstellt. Eigentlich übertriebene<br />

Effekte wie <strong>die</strong> Ausbreitung eines Hundeniesers<br />

in einem Ährenfeld fügen sich sehr gut<br />

ins Gesamtbild ein und bereiten zusätzliches<br />

Vergnügen. Die satten und großen Farbfl ä-<br />

chen sind in ihrer Intensität stark potenziert.<br />

Durch den in <strong>die</strong> Überbelichtung gerückten<br />

Kontrast werden Schattierungen oft überstrahlt.<br />

Der Ton ist eines Martial-Arts-Werkes<br />

würdig, lässt es aber dennoch an Räumlichkeit<br />

sowie Dynamik vermissen. FT<br />

Kostüme und Kulissen zeigen prächtige Farben<br />

und sind ein Gedicht für jedes Auge<br />

Ja, es gibt auch solche Massenkarambolagen<br />

mit vielen Schwertern und verrückten Typen<br />

Film 7,5/10<br />

Äußerst kurzweilige Historien-Krimi-Martial-Arts-Komö<strong>die</strong> mit<br />

talentierten Hauptdarstellern und einer wendungsreichen<br />

Geschichte zum Miträtseln.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Gesamt<br />

Colombiana<br />

Action/Thriller<br />

Bilder: KSM, Universum<br />

Originaltitel: Colombiana Land/Jahr: US, FR/2011<br />

Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 5.1 Regie: Olivier Megaton Darsteller:<br />

Zoe Saldana, Jordi Mollà, Michael Vartan, Lennie James<br />

Laufzeit: 109 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis:<br />

17 Euro Start: 27. Januar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 7/10<br />

Luc Besson, einer der Autoren des Drehbuchs<br />

von „Colombiana“, hat ganz offensichtlich<br />

eine Schwäche für <strong>die</strong> Profession des Auftragskillers.<br />

Schon in „La Femme Nikita“ (1993) und<br />

„Leon – Der Profi“ (1994) setzte er sich mit<br />

dem Sujet auseinander. „Colombiana“ wirkt<br />

wie ein actionreiches, modernes Update von<br />

„Leon“, bei dem der schweigsame Killer kurzerhand<br />

gegen eine verzweifelt nach Sinn und<br />

Rache suchende Killerin ausgetauscht worden<br />

ist. „Avatar“-Beauty Zoe Saldana betört uns<br />

<strong>die</strong>smal also nicht als blaue Na‘vi-Schönheit,<br />

sondern als professioneller Assassine auf dem<br />

blutigen Pfad der Rache. Die geballte Over-the-<br />

Top-Action wird dabei in ästhetischen Bildern<br />

Eine seltene Orchideenblüte ist das Einzige, das<br />

<strong>die</strong> lautlose Killerin am Tatort hinterlässt<br />

und betont cooler Inszenierung präsentiert und<br />

während der komplizierten und exakt geplanten<br />

Durchführung der Attentate mit einer kleinen<br />

Prise „Mission: Impossible“ abgeschmeckt.<br />

Leider vermiesen grenzwertige Szenen wie <strong>die</strong><br />

willkürliche Schießerei auf den Straßen von<br />

Chicago, bei der keinerlei Respekt vor jeglichem<br />

Menschenleben gezeigt wird, den Filmspaß<br />

ab und an gehörig. Natürlich erkennen<br />

wir <strong>die</strong> Regeln des Genres an, doch in solchen<br />

Momenten geht Regisseur Olivier Megaton<br />

einfach einen Schritt zu weit. So auch, wenn<br />

er von einer Sekunde auf <strong>die</strong> andere extrem<br />

auf <strong>die</strong> Tränendrüse drückt und man urplötzlich<br />

tiefstes Mitleid für eine x-fache Mörderin<br />

empfi nden soll. Insgesamt ist ihm aber trotz<br />

<strong>die</strong>ser kleinen Fauxpas ein extrem stylisher<br />

und recht spannender Actionreißer mit einer<br />

faszinierenden und aufregenden Protagonistin<br />

gelungen. Bestimmend für den Look des Films<br />

Die Wandlung von der fragilen Schönheit zur<br />

toughen Actionikone gelingt Zoe Saldana gut<br />

ist der markante Kontrast zwischen goldgelb<br />

überstrahlten Aufnahmen während des Tages<br />

und stark unterkühlten Türkistönen in den<br />

Nachtaufnahmen. Die zahlreichen knackigen<br />

Actionszenen werden von der mit ordentlich<br />

Power ausgestatteten Tonspur adäquat<br />

untermalt und sorgen für genau das Sounderlebnis,<br />

das man hier erwartet.<br />

TW<br />

Film 6,5/10<br />

Klassische Rache- und Auftragskiller-Story mit souverän<br />

inszenierter Action, einer extrem telegenen Hauptdarstellerin,<br />

aber auch ein paar ärgerlichen inhaltlichen Schwächen.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 63


Film<br />

Horror<br />

Insidious<br />

Horror<br />

Originaltitel: Insidious Land/Jahr: US, CA/2010<br />

Vertrieb: Universal Pictures Home Bild: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: James Wan<br />

Darsteller: Rose Byrne, Ty Simpkins, Patrick Wilson<br />

Laufzeit: 103 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis:<br />

15 Euro Start: 24. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 1/10<br />

Wie macht man aus 1,5 Millionen Dollar<br />

mal eben 100 Millionen? Ganz einfach:<br />

man dreht einen atmosphärischen, beinahe<br />

schon unzeitgemäßen Horrorfilm der alten<br />

Schule, versetzt <strong>die</strong>sen klassischen Geisterhausgrusel<br />

mit ausgesuchten Elementen des Japano-Horrors<br />

sowie einer kleinen Portion der fesselnden<br />

Authentizität von „Paranormal Activity“<br />

und versieht das Ganze dann mit einem bedrohlichen<br />

und geheimnisvollen Titel, der allein<br />

durch seinen Klang den unheilschwangeren<br />

Inhalt des Plots schon deutlich erahnen lässt.<br />

So geschehen bei der ungemein erfolgreichen<br />

Low-Budget-Produktion „Insidious“ (Englisch<br />

Alles Gute kommt von oben – oder etwa doch<br />

nicht? „Insidious“ verbreitet echtes Grauen<br />

für: heimtückisch, hinterlistig), <strong>die</strong> es tatsächlich<br />

meisterhaft schafft, Angst und Schrecken<br />

im abgedunkelten (Heim-)Kino zu verbreiten.<br />

Die Geschichte ist so altbekannt wie zeitlos:<br />

Eine junge Familie (Rose Byrne und Patrick<br />

Wilson) zieht voller Elan in ein neues Haus<br />

und sieht sich bald dem reinsten Terror der<br />

ortsansässigen Poltergeister ausgeliefert. Das<br />

ist zwar alles andere als originell, aber hier<br />

so gekonnt und wirkungsvoll umgesetzt, dass<br />

man sich von der düsteren und unheimlichen<br />

Atmosphäre gerne mitreißen lässt.<br />

Mit entsättigten Farben und guter Schärfe kreiert<br />

<strong>die</strong> Technik einen edel polierten Look, der<br />

<strong>die</strong> kalte und bedrohliche Stimmung des Plots<br />

eins zu eins umsetzt. Der dezente Handkamera-<br />

Stil, der <strong>die</strong> Szenen immer unmerklich in Bewegung<br />

hält, schafft im Zusammenspiel mit<br />

den oft mutig und ungewöhnlich gewählten<br />

Winkeln und Einstellungen eine wirkungsvolle<br />

Spannungskurve auch auf der rein fi lmtechnischen<br />

Ebene. Eines der eindrucksvollsten<br />

Rose Byrne genießt ihren Ausflug ins Horrorgenre<br />

– ihre Furcht wirkt „erschreckend“ echt<br />

Mittel der atmosphärisch sehr überzeugenden<br />

Tonspur ist der nervenzerfetzende Score von<br />

Joseph Bishara, der mit dissonanten Streicherattacken,<br />

chromatischen Klavierläufen und atonalen<br />

Soundwänden virtuos auf der Klaviatur<br />

des klanglichen Schreckens spielt. Die Extras<br />

(Interview und B-Roll-Aufnahmen) erweisen<br />

sich mit nicht einmal 5 Minuten leider als<br />

schlechter Witz und verraten einem nur wenig<br />

über <strong>die</strong> Hintergründe des Films.<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

Ungemein stimmungs- und wirkungsvoller Grusel der<br />

klassischen Sorte, der mit gekonntem Horrorhandwerk<br />

tatsächlich für fi ebrige Spannung und wohlige Gänsehaut sorgt.<br />

Technik 8/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Gesamt<br />

Dylan Dog – Dead Of Night<br />

Film-Noir/Komö<strong>die</strong><br />

Originaltitel: Dylan Dog: Dead Of Night Land/Jahr:<br />

US/2011 Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Kevin Munroe Darsteller:<br />

Brandon Routh, Anita Briem, Sam Huntington Laufzeit:<br />

108 min FSK: 18 Wendecover: k. A. Preis: 21 Euro<br />

Start: 19. Januar 2012<br />

Suchst du <strong>die</strong>ses Kreuz hier?<br />

Weckt <strong>die</strong> Bestie in dir …<br />

×1 Bonusmaterial 3/10<br />

Er ist ein Schnüffler. Einer<br />

von jenen Privatdetektiven,<br />

<strong>die</strong> ständig innere<br />

Monologe führen. Die über<br />

das organisierte Verbrechen<br />

lamentieren, als wäre<br />

es eine chronische Erkältung,<br />

und Gewalt anwenden,<br />

wenn sie Informationen<br />

haben wollen. Es gibt<br />

solche Typen, <strong>die</strong> absichtlich<br />

hinter der Zeit leben,<br />

und Dylan Dog (Brandon<br />

Routh) ist einer davon.<br />

Doch warum trägt er sowohl<br />

Silberkugeln als auch Revolverpatronen<br />

mit Holzummantelung mit sich herum? Nur eine<br />

kleine Sicherheitsmaßnahme, falls ihn doch einmal<br />

einer der vielen Werwölfe oder Vampire von<br />

Louisiana anpöbeln sollte. Aber keine Sorge, er<br />

ist kein Monsterjäger oder ähnlich Triviales. Im<br />

Gegenteil: Die meisten seiner Patienten besitzen<br />

weder einen Puls noch eine gesunde Hautfarbe.<br />

In bester Film-Noir-Manier schlängelt sich<br />

Dylan also durch von Ghouls verseuchte Vampir-Diskos,<br />

Werwolf- Fleischereien und Zombie-<br />

Supermärkte, um dem Täter auf <strong>die</strong> Schliche<br />

zu kommen. Blöderweise erwacht auch sein<br />

ermordeter Kumpel Marcus (Sam Huntington)<br />

wieder zum Leben, um Zuschauer weiterhin<br />

mit seiner talentlosen Müßiggänger-Komik zu<br />

nerven. Der Film wirkt wie eine unterhaltsame<br />

Langfolge von „Buffy“, was sowohl Vor- als auch<br />

Nachteile hat. Die Verfilmung des italienischen<br />

Horrorcomics von Tiziano Sclavi ist in dem Sinne<br />

spannend, dass in Dylan Dogs kurioser Welt<br />

einfach alles passieren kann. Jedoch wirken<br />

dabei nicht nur <strong>die</strong> Untoten unglaublich hölzern.<br />

Die technische Verpackung hebt <strong>die</strong> Produktion<br />

wiederum vom Niveau einer TV-Folge ab.<br />

Die Kontraste sind voll, das Schwarz gesättigt.<br />

Bis auf ein paar Fehlfokussierungen entspricht<br />

auch <strong>die</strong> Schärfe dem gängigen Niveau und<br />

übertrifft es sogar in einigen Close-ups. Dylans<br />

charakteristisches rot-schwarzes Outfit ist nur<br />

Auch Untote haben Rechte, weshalb sie nicht<br />

immer gleich erschossen werden müssen<br />

ein demonstratives Beispiel für <strong>die</strong> sehr kräftige<br />

Farbsättigung des gesamten Films. Ihre<br />

Ohren bekommen leider kaum etwas Außergewöhnliches<br />

vorgesetzt, abgesehen von der<br />

gewöhnungsbedürftigen Synchronisation. Große<br />

Schnitzer wurden beim Audiomix jedoch nicht<br />

gemacht, und auch das vom Gewitter untermalte<br />

Finale hört sich explizit räumlich an. FT<br />

Film 6/10<br />

Wer schon „Buff y“ und/oder „Angel“ mochte, wird an <strong>die</strong>ser<br />

monströsen Detektivkomö<strong>die</strong> seinen Spaß haben. Viel mehr als<br />

<strong>die</strong>ses TV-Niveau dürfen Sie hier aber nicht erwarten.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Studiocanal, Universal Pictures Home<br />

64


Serien-Spezial<br />

Film<br />

Kultserien und Serienkult<br />

Was gibt es Besseres, als sich mit der Lieblingsserie ein paar gemütliche Stunden zu machen, wenn der Winter<br />

draußen kalt und unfreundlich sein Zepter schwingt? Wir haben uns <strong>die</strong> interessantesten Neuigkeiten angesehen!<br />

Nicht kleckern, sondern klotzen – so könnte<br />

<strong>die</strong>smal das Motto unserer aktuellen Serien-<br />

Highlights lauten. Mit „Boardwalk Empire“,<br />

Martin Scorseses grandiosem Coup über das<br />

Amerika der Prohibitionszeit, sowie „Borgia“,<br />

dem vom ZDF co-produzierten Historien- und<br />

Quotenhit, erscheinen zwei der teuersten Produktionen<br />

der TV-Geschichte auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Doch<br />

wir wollen nicht nur in der Vergangenheit<br />

schwelgen: Mit der dritten Staffel der animierten<br />

„Clone Wars“ und der Premiere der generalüberholten<br />

„Next Generation“ geht es ab in <strong>die</strong><br />

Zukunft – ein Fest für alle Fans von „Star Wars“<br />

und „Star Trek“. Besonders Letztere sollten sich<br />

unser Interview mit Craig Weiss auf Seite 68<br />

nicht entgehen lassen, denn dort erfahren Sie<br />

vom hauptverantwortlichen Restaurator der<br />

Science-Fiction-Kultserie alles Wissenswerte aus<br />

erster Hand. Zu guter Letzt feiert mit der sechsten<br />

Season von „CSI: NY“ dann auch noch eines<br />

der besten und beliebtesten Krimi-Franchises<br />

der letzten Jahre seinen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Einstand.<br />

Boardwalk Empire (1. Staffel)<br />

Als vor einiger Zeit bekannt wurde, dass Regie-<br />

Altmeister Martin Scorsese einen Ausfl ug in <strong>die</strong><br />

Welt der TV-Serien wagen will, stieß das Projekt<br />

mit dem verheißungsvollen Namen „Boardwalk<br />

Empire“ allerorten auf reges Interesse und gab<br />

Anlass zu den größten Erwartungen. Nun, nachdem<br />

in den Staaten bereits <strong>die</strong> dritte Staffel<br />

bestellt ist, hat sich <strong>die</strong> vom amerikanischen<br />

Pay-TV-Network HBO („Home Box Offi ce“) in<br />

Auftrag gegebene Serie längst als eine der inhaltlich<br />

wie auch ausstattungstechnisch hochwertigsten<br />

Fernsehproduktionen aller Zeiten<br />

etabliert und ist beim Publikum wie bei den<br />

Kritikern gleichermaßen beliebt und akzeptiert.<br />

Martin Scorsese als ausführender Produzent<br />

bringt es im brillanten Bild-in-Bild-Kommentar<br />

der Pilotfolge (<strong>die</strong> er als Gastregisseur auch gleich<br />

inszeniert hat) treffend auf den Punkt: „HBO hat<br />

sich zu einer Plattform entwickelt, auf der eine<br />

neue Art von Kino möglich geworden ist. Es hat<br />

mich schon immer gereizt, einmal eine ganz<br />

andere Art des fi lmischen Erzählens auszuprobieren.“<br />

Das kann man wohl laut sagen, denn<br />

„Boardwalk Empire“ bietet in jeder der zwölf<br />

Folgen der ersten Staffel genau das: echtes Kinoniveau<br />

mit extremer Überlänge, in einer im TV<br />

bisher noch nicht da gewesenen Qualität. Schauplatz<br />

der Saga ist <strong>die</strong> quirlige Hafenmetropole<br />

Atlantic City an der amerikanischen Ostküste, <strong>die</strong><br />

zu Zeiten der Prohibition um 1920 ihre wildesten<br />

Jahre erlebte. Über allen Geschicken in <strong>die</strong>ser<br />

schillernden Mischung aus Sündenpfuhl und<br />

Vorzeigestadt steht Bezirksschatzmeister Enoch<br />

„Nucky“ Thompson, der nach außen hin den moralisch<br />

einwandfreien Saubermann gibt und sich<br />

hinter den Kulissen mit dem blutigen Geschäft<br />

des illegalen Alkoholhandels eine goldene Nase<br />

ver<strong>die</strong>nt. Mit Hollywood-Größe Steve Buscemi<br />

konnten <strong>die</strong> Macher den perfekten Schauspieler<br />

für <strong>die</strong> Rolle verpfl ichten: Den Wechsel zwischen<br />

adrettem Politiker und gnadenlosem Unterwelt-<br />

Boss meistert er mit begeisternder Präsenz.<br />

Der legitime „Sopranos“-Nachfolger<br />

Terence Winter, dem Emmy ® -preisgekrönten<br />

Drehbuchautor der „Sopranos“, gelang als Erfi n-<br />

der, Drehbuchautor und Produzent von „Boardwalk<br />

Empire“ genau das, was sich nach dem<br />

kontrovers diskutierten Ende der „Sopranos“ im<br />

Sommer 2007 kaum jemand hatte vorstellen<br />

können, nämlich zeitnah einen adäquaten Ersatz<br />

für <strong>die</strong> bis dato erfolgreichste und anerkannteste<br />

Show des aufstrebenden Home Box Offi ce zu<br />

kreieren. Die Parallelen liegen auf der Hand: In<br />

beiden Serien fühlt sich das Publikum hin- und<br />

hergerissen durch seine Sympathien für einen<br />

charismatischen Hauptcharakter, der doch moralisch<br />

mehr als zweifelhaft daherkommt. Das<br />

Unterweltmilieu strahlt von jeher eine große Faszination<br />

aus und <strong>die</strong> fühlbar authentische und<br />

erfrischend kompromisslose Umsetzung desselben<br />

ist der ganz große Trumpf beider Serien.<br />

„Boardwalk Empire“ setzt mit seiner detailverliebten<br />

Wieder belebung der Goldenen Zwanziger<br />

gar noch einen drauf und wurde bei der letztjährigen<br />

Emmy ® -Verleihung mit acht Awards zum<br />

Serienhighlight der Saison. Auch bei den Golden<br />

Globes ® im Januar räumte <strong>die</strong> Serie <strong>die</strong> beiden<br />

wichtigsten Preise ab („Bester Hauptdar steller in<br />

einer Drama-Serie“, „Beste Drama-Serie“).<br />

Traumhaftes <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set<br />

In Sachen Technik gibt man sich bei Warner<br />

keine Blöße und liefert ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set, das sich<br />

gewaschen hat. Die Bilder vermitteln einen äußerst<br />

hochwertigen Eindruck, voller lebendiger<br />

Farben und präziser Schärfe. Der Unterschied<br />

zwischen Fernsehen und Kino verschwimmt<br />

hier vollständig. Auch <strong>die</strong> Soundkulisse für das<br />

abwechslungsreiche Leben <strong>die</strong>ses historischen<br />

Atlantic City ist prima gelungen – von stimmendurchfl<br />

uteten Bars bis hin zum geschäftigen<br />

Hafenviertel werden <strong>die</strong> Schauplätze in überzeugendem<br />

Surround in den Boxen zum Leben<br />

erweckt. Mit einer wirklich umfangreichen<br />

und ausgesprochen unterhaltsamen Bild-in-Bild-<br />

Funktion für alle zwölf Folgen entdeckt man auch<br />

nach dem Ende der Staffel immer wieder neue<br />

Details. Zahlreiche weitere professionell gestaltete<br />

Bonusfeatures runden das Paket ab und<br />

machen <strong>die</strong> Bonusabteilung zum Glanzstück<br />

<strong>die</strong>ser empfehlenswerten Veröffentlichung.<br />

Boardwalk Empire (1. Staffel)<br />

Originaltitel: Boardwalk Empire Land/Jahr/Genre:<br />

US/2011/Drama Vertrieb: Warner Home Video Bild:<br />

MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie: M. Scorsese u. a. Darsteller: S. Buscemi, M. Pitt,<br />

M. Shannon Laufzeit: 12 × 52 min FSK: 16 Wendecover:<br />

ja Preis: 45 Euro Start: 10. Februar 2012<br />

×5 Bonusmaterial 10/10<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

Film 9/10<br />

Überwältigend authentisches Panorama des Amerika der<br />

1920er Jahre, das vor allem in Sachen Ausstattung ganz neue<br />

Maßstäbe für den Bereich der TV-Produktionen setzt.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 65


Film<br />

Serien-Spezial<br />

Borgia – Die komplette erste Staffel<br />

Um es gleich vorwegzunehmen: Ja, <strong>die</strong><br />

FSK-18-Einstufung bekommt <strong>die</strong> nun auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erschienene TV-Serie „Borgia“ zu Recht.<br />

Und nein, <strong>die</strong> Serie ist kein Softporno und<br />

ebenso wenig kann man ihr unterstellen, eine<br />

Gewaltorgie nach der anderen anzubieten.<br />

Auch bestehen <strong>die</strong> im Vergleich zur TV-Fassung<br />

etwa 60 zusätzlichen Minuten nicht nur aus<br />

Sex und Gewalt. Regisseur Oliver Hirschbiegel<br />

trifft es ganz gut, wenn er auf ZDF.de sagt: „Da<br />

wird gemordet und geraubt und geliebt und<br />

verraten und gehasst wie in jeder anständigen<br />

Fernsehserie.“<br />

Wir sind Papst<br />

Im ausgehenden 15. Jahrhundert wird Italien –<br />

zersplittert in mehrere Einzelstaaten – von<br />

französischen und osmanischen Heeren quasi<br />

in <strong>die</strong> Zange genommen und Schauplatz von<br />

militärischen Schlachten sowie politischen Intrigen.<br />

Spezialist für Letztere ist der gebürtige<br />

Katalane Rodrigo Borgia, der seit über 20 Jahren<br />

im Diens te verschiedener Päpste steht und<br />

mit dem Tode von Papst Innocent VIII. im Jahre<br />

1492 selbst Ansprüche auf <strong>die</strong> Papstnachfolge<br />

erhebt. Diese setzt er – wie damals üblich – mit<br />

Mitteln der Erpressung und Bestechung dann<br />

p g g p<br />

auch durch. Sein Pontifi kat als Alexander VI. von<br />

1492 bis 1503 ist gekennzeichnet von Familienpatronage,<br />

politischen Winkelzügen und dem<br />

Versuch, sowohl <strong>die</strong> Macht seiner Familie als<br />

auch <strong>die</strong> des Kirchenstaates zu festigen. Produzent<br />

und Drehbuchautor Tom Fontana („Oz“,<br />

„Homicide“) hatte nach aufwendiger Recherche<br />

durchaus <strong>die</strong> Ambition, Rodrigo Borgia ver<strong>die</strong>ntermaßen<br />

in einem besseren Licht erscheinen<br />

zu lassen als viele der zeitgenössischen Chronisten.<br />

Diese hätten, so Fontana, ja ohnehin<br />

sehr einseitig berichtet. So mag der eine oder<br />

andere Zuschauer am Ende der zwölften Folge<br />

möglicherweise schon etwas erstaunt sein, wie<br />

sympathisch ihm Rodrigo Borgia erscheint. Aber<br />

bei allem Anspruch auf historische Authentizität<br />

erlaubt sich <strong>die</strong> Serie auch den einen oder<br />

anderen Kunstgriff, wie etwa bei der Geburtsreihenfolge<br />

der Söhne.<br />

Unterm Strich ist „Borgia“ allerdings schon näher<br />

an der Realität des Mittelalters als <strong>die</strong> nur wenige<br />

Wochen später auf Pro Sieben ausgestrahlte<br />

US-Serie „Die Borgias“. Die Ausstattung war zwar<br />

sehr aufwendig, auf übertriebenen Glanz wurde<br />

aber verzichtet. Manche Szenen wirken zudem<br />

wie Teile eines Kammerspiels, was ein wenig<br />

den Soap-Charakter der Serie unter streicht.<br />

An schauspielerischen Leistungen sind vor<br />

allem <strong>die</strong> von John Doman als Rodrigo Borgia<br />

und von Mark Ryder als dessen Sohn Cesare<br />

hervorzuheben. Gerade Letzterer könnte aufgrund<br />

der historischen Bedeutung der Figur<br />

des Cesare zum Hauptdarsteller einer zweiten<br />

Staffel werden – wenn sie denn gedreht wird.<br />

Borgia – Director’s Cut (1. Staffel)<br />

Originaltitel: Borgia (Director’s Cut) Land/Jahr/Genre:<br />

DE, FR, CZ/2011/Historienserie Vertrieb: Studiocanal<br />

Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Oliver<br />

Hirschbiegel u. a. Darsteller: John Doman, Mark Ryder,<br />

Stanley Weber Laufzeit: 12 × 57 min FSK: 18 Wendecover:<br />

ja Preis: 43 Euro Start: 1. Dezember 2011<br />

×4 Bonusmaterial 6/10<br />

Das Bild der TV-Produktion hinterlässt einen<br />

sehr guten Eindruck. Zwar scheint das fehlende<br />

Filmkorn Ergebnis eines Rauschfi lters zu sein,<br />

aber <strong>die</strong> gute Schärfe des Bildes leidet kaum darunter,<br />

nichts wirkt weichgezeichnet, Details sind<br />

gut erkennbar. Der Schwarzwert ist makel los,<br />

der Kontrast ein wenig hart, aber zumindest wird<br />

<strong>die</strong>s als Stilmittel durchgezogen genauso wie <strong>die</strong><br />

durchgehend leichte Braunfärbung des Bildes.<br />

Der Sound ist gut abgemischt, wenn auch –<br />

fürs TV typisch – stark auf <strong>die</strong> Front reduziert.<br />

Räumlichkeit entsteht vor allem durch den häufi<br />

g und sehr stimmig eingesetzten Score. Auf der<br />

Bonusdisc werden etwa 190 Minuten Makingof<br />

und historische Dokumentation angeboten.<br />

Film 7,5/10<br />

Rodrigo Borgia wird Papst Alexander VI. – Geschichte inszeniert<br />

als deftige History-Soap. Die Balance von Geschichtsstoff und<br />

Familiendrama stimmt aber, trotz einiger Längen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Stock.xchng, Studiocanal<br />

66


Serien-Spezial<br />

Film<br />

Star Wars – The Clone Wars (3. Staffel)<br />

Originaltitel: Star Wars: The Clone Wars – Season 3<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Animation, Sci-Fi Vertrieb:<br />

Warner Home Video Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DD 5.1,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: D. Filoni u. a. Sprecher:<br />

M. Lanter, A. Eckstein Laufzeit: 22 × 22 min FSK: 12<br />

Wendecover: ja Preis: 43 Euro Start: 21. Oktober 2011<br />

×3 Bonusmaterial 6/10<br />

Auch wenn <strong>die</strong> CGI-Abenteuer von Obi-Wan und<br />

Anakin wohl nur für <strong>die</strong> härtesten erwachsenen<br />

„Star Wars“-Anhänger ein reines Vergnügen sind,<br />

den jüngeren Fans scheint <strong>die</strong> actionreiche Hatz<br />

quer durchs Universum zu gefallen. Zudem hat<br />

sich in Staffel drei vor allem in Sachen Animation<br />

einiges zur guten Seite der Macht gewendet. Die<br />

technische Umsetzung kann sich also – bis auf<br />

einen leichten Grauschleier über den Bildern –<br />

weiterhin sehen und hören lassen. Das Bonusmaterial<br />

zeigt sich etwas schwächer als bei den<br />

Vorgängerstaffeln: Fünf Featurettes, <strong>die</strong> einen<br />

Blick hinter <strong>die</strong> Kulissen ermöglichen, sowie das<br />

„Jedi-Tempel Archiv“ (eine Datenbank mit Testanimationen,<br />

3D- und Figurenmodellen) sind hier<br />

schon <strong>die</strong> Highlights. Auch <strong>die</strong> Entscheidung, von<br />

den bisherigen, aufwendig und liebevoll gestalteten<br />

Digibooks auf eine herkömmliche Ama<strong>ray</strong>-<br />

Verpackung umzuschwenken, dürfte bei Fans<br />

und Sammlern auf wenig Gegenliebe stoßen.<br />

Bilder: Universum, Warner Home Video<br />

CSI: NY (6. Staffel)<br />

Mittlerweile ist es bereits über zehn Jahre<br />

her, dass Produzenten-Legende Jerry<br />

Bruckheimer mit „CSI“ („Crime Scene Investigation“)<br />

den Urtypus der modernen Krimiserie<br />

amerikanischer Machart geschaffen hat. Doch<br />

als <strong>die</strong> erste Folge im Oktober 2000 in den<br />

Staaten auf Sendung ging und das charismatische<br />

Ermittlerteam um William Petersen und<br />

Marg Helgenberger in seinem ersten Fall im<br />

Spielerpara<strong>die</strong>s Las Vegas vorstellte, hätten<br />

sich wohl selbst <strong>die</strong> Macher nicht ausmalen<br />

können, welchen Siegeszug das Franchise<br />

in den folgenden Jahren antreten würde.<br />

Inzwischen läuft das Original in der sage und<br />

schreibe zwölften Staffel (eine Marke, <strong>die</strong><br />

nur ganz wenige Serien erreichen) – parallel<br />

dazu erfreuen sich auch <strong>die</strong> zwei Spin-offs<br />

„CSI: Miami“ und „CSI: NY“ weiterhin größter<br />

Beliebtheit. Der jüngste Spross mit dem<br />

Team aus dem berühmten Big Apple ist nun<br />

erstmals auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />

Ein neuer Anfang<br />

Nachdem im Finale der fünften Staffel das<br />

Team um Detective Mac Taylor (Gary Sinise)<br />

in <strong>die</strong> direkte Schusslinie geraten war (was in<br />

einer tragischen Wendung einen der Hauptcharaktere<br />

das Leben kostete) müssen <strong>die</strong> Tatortspezialisten<br />

in der seit Kurzem auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

vorliegenden sechsten Staffel nun nach und<br />

nach wieder zum harten Berufsalltag übergehen.<br />

Im wie üblich in stahlblaue Farbtöne getauchten<br />

New York (gedreht wird übrigens fast<br />

ausschließlich in Los Angeles) kommen sie den<br />

Drahtziehern hinter dem Anschlag auf das CSI-<br />

Team auf <strong>die</strong> Schliche – ein großer, episodenübergreifender<br />

Spannungsbogen, der der Serie<br />

Charakter und Kontinuität verleiht. Doch auch<br />

<strong>die</strong> gewohnten, in sich geschlossenen Fälle<br />

sind wieder mit dabei, mit dem typisch rauen<br />

Ton und den oftmals beinhart inszenierten<br />

Action- und Gewaltszenen der Serie.<br />

Ein ganz besonderer Höhepunkt der Staffel<br />

verbirgt sich hinter Folge sieben, „Reise in den<br />

Abgrund“. In <strong>die</strong>sem Cross-over, das erstmals<br />

alle drei Ermittlerteams des CSI-Universums<br />

in einem spektakulären Serienevent vereint,<br />

ergibt sich mit den zwei korrespon<strong>die</strong>renden<br />

Episoden von „CSI“ und „CSI: Miami“<br />

(<strong>die</strong> Universum im üppigen Bonusmaterial<br />

vorbildlicherweise gleich mitliefert) ein ausnehmend<br />

komplexer Fall. Leider präsentiert<br />

sich <strong>die</strong>ser nicht immer ganz plausibel: Vom<br />

Bonus, all <strong>die</strong> bekannten und beliebten Figuren<br />

zu vereinen, profi tiert hier weniger <strong>die</strong><br />

Geschichte, sondern vor allem der Fan.<br />

Film 6/10<br />

Nette Erweiterung der zweiten „Star Wars“-Trilogie, <strong>die</strong> allerdings<br />

auch in Staff el drei noch unter großen Qualitätsschwankungen<br />

von Folge zu Folge leidet und eher <strong>die</strong> jüngeren Fans anspricht.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Gesamt<br />

CSI: NY (6. Staffel)<br />

Originaltitel: CSI: NY Land/Jahr/Genre: US/2009/Krimi<br />

Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />

MA 5.1 Regie: David Von Ancken, Alex Zakrzewski u. a.<br />

Darsteller: Gary Sinise, Melina Kanakaredes, Ed<strong>die</strong><br />

Cahill Laufzeit: 23 × 41 min FSK: 16 Wendecover: nein<br />

Preis: 35 Euro Start: 2. Dezember 2011<br />

×4 Bonusmaterial 9/10<br />

Film 7/10<br />

Die derzeit wohl interessanteste CSI-Abteilung hält das gute<br />

Niveau auch in Jahr sechs mit spannenden Einzelfällen und<br />

einem komplexen, staff elübergreifenden Handlungsbogen.<br />

Technik 8/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 67


Film<br />

Serien-Spezial<br />

Darauf haben <strong>die</strong> Fans gewartet: Die ungemein<br />

beliebten und auch heute noch<br />

erstaunlich unterhaltsamen Abenteuer von<br />

Captain Picard, Data, Worf und Co. erscheinen<br />

tatsächlich in einer brillanten Neuedition<br />

in High-Definition. Mit „Star Trek: The Next<br />

Generation – The Next Level“ kann man schon<br />

jetzt einen ersten Vorgeschmack darauf bekommen,<br />

wie viel optisches Potenzial bei der<br />

TV-Ausstrahlung und der DVD-Veröffentlichung<br />

verschenkt worden ist. Der Pilotfilm („Der r<br />

Mächtige“) sowie <strong>die</strong> beiden Fan-Favoriten n<br />

„Die Sünden des Vaters“ (aus Staffel drei) und<br />

„Das zweite Leben“ (aus Staffel fünf) erstrahlen<br />

in einer unglaublichen Qualität, <strong>die</strong> das einstige e<br />

hässliche Entlein des „Star Trek“-Universums s<br />

zum unumstrittenen neuen Star des Franchises s<br />

machen. Wir hatten Gelegenheit, mit dem<br />

Hauptverantwortlichen hinter <strong>die</strong>ser anspruchsvollen<br />

Mammutaufgabe zu sprechen – und wir<br />

können es schon jetzt kaum noch abwarten,<br />

bis wir <strong>die</strong> vollständige erste Staffel endlich in<br />

Händen halten! Übrigens: Wer sich vorab schon<br />

einmal mit eigenen Augen von der Qualität des<br />

Remasters überzeugen will, dem sei ein spektakuläres<br />

Vergleichsvideo im Internet empfohlen,<br />

das Originalaufnahmen und HD-Bearbeitung<br />

im Splitscreen-Verfahren direkt gegenüberstellt t<br />

(www.tng.trekcore.com/blu<strong>ray</strong>).<br />

TIEMO<br />

WEISENSEEL/UWE EL/UWE<br />

FUNK<br />

Nachher<br />

Vorher<br />

Nachher<br />

Vorher<br />

Nachher<br />

Vorher<br />

Craig Weiss,<br />

Creative Director<br />

bei CBS Digital<br />

Mr. Weiss, stellen<br />

Sie sich unseren<br />

Lesern doch bitte<br />

kurz vor!<br />

Ich bin kreativer Leiter<br />

bei CBS Digital<br />

und mit meinem<br />

Team verantwortlich<br />

für das Remastering<br />

von „Star Trek: The Next Generation”. Wir<br />

bewerkstelligen den gesamten Prozess der<br />

Bildbearbeitung und der Auffrischung der<br />

Spezialeffekte von Anfang bis Ende – abgesehen<br />

von der Soundkomponente.<br />

Hatten Sie <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> originalen<br />

Kameranegative als Ausgangsmaterial<br />

zu verwenden?<br />

Absolut, ja. Das Bemerkenswerte an <strong>die</strong>sem<br />

Projekt ist, dass das gesamte ursprüngliche<br />

Filmmaterial seit 25 Jahren unterirdisch<br />

gelagert wurde und dadurch hervorragend<br />

erhalten ist. Wir starten mit dem Originalnegativ,<br />

reinigen es, korrigieren <strong>die</strong> Farben,<br />

stabilisieren es und liefern letztendlich <strong>die</strong><br />

fi nale neue Version. Die Tatsache, dass<br />

<strong>die</strong> Serie auf echtem Film gedreht wurde,<br />

ermöglicht es uns, das Material in echter<br />

High-Defi nition-Aufl ösung zu scannen.<br />

Wie lange arbeiten Sie ungefähr an<br />

einer Episode und welches Bildseitenverhältnis<br />

wird <strong>die</strong> fertige <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Edition aufweisen?<br />

Für eine Folge brauchen wir ungefähr zwischen<br />

einer und eineinhalb Wochen. Momentan<br />

arbeiten wir mit dem originalen<br />

Bildformat von 4 : 3, also genau dem Bildausschnitt,<br />

in dem <strong>die</strong> Serie gedreht wurde.<br />

Eine angepasste 16 : 9-Version wird es bei<br />

<strong>die</strong>ser Version nicht geben.<br />

Worin besteht <strong>die</strong> größte Schwierigkeit<br />

bei <strong>die</strong>sem Projekt?<br />

Als man <strong>die</strong> Serie damals 1987 produziert<br />

hat, geschah der Schnitt nicht mit den originalen<br />

Filmstreifen, sondern mittels einer<br />

Kopie auf Videomaterial. Deshalb ist <strong>die</strong><br />

Herausforderung jetzt, <strong>die</strong> Folgen aus dem<br />

ungeschnittenen Originalmaterial wieder<br />

zusammenzustellen. Wir haben dafür <strong>die</strong><br />

alten Schnittanweisungen verwendet und<br />

sogar neue Software geschrieben, um<br />

<strong>die</strong> Folgen eins zu eins rekonstruieren<br />

zu können.<br />

Gibt es eine bestimmte Szene, auf <strong>die</strong><br />

Sie besonders stolz sind?<br />

Ehrlich gesagt sind wir auf das ganze Projekt<br />

ziemlich stolz! Das Einzigartige an<br />

<strong>die</strong>ser Arbeit ist, dass all <strong>die</strong> wunderbaren<br />

Spezialeffekte tatsächlich schon vorhanden<br />

„Wir sind ziemlich stolz auf <strong>die</strong>ses Projekt!“<br />

Interview mit Craig Weiss, Kreativchef bei CBS Digital<br />

sind. Wir mussten sie nicht neu am Computer<br />

erschaffen, sie sind quicklebendig auf<br />

dem Filmmaterial. Alles, was wir tun mussten,<br />

war, sie ein wenig aufzupolieren und in<br />

ihrer eigentlichen, ursprünglichen Qualität<br />

zu zeigen.<br />

Sie haben bereits an der Überarbeitung<br />

der originalen „Star Trek”-Serie<br />

mitgearbeitet – konnten Sie jetzt von<br />

<strong>die</strong>sen Erfahrungen profitieren?<br />

Durchaus, ja! Diese beiden Projekte waren<br />

sich einerseits sehr ähnlich, und doch<br />

auch grundverschieden. Bei „Star Trek: The<br />

Original Series“ hatten wir <strong>die</strong> kompletten<br />

Folgen als fertig geschnittene Negative, <strong>die</strong><br />

wir einfach nur noch remastern mussten,<br />

wohingegen wir „The Next Generation“<br />

quasi von Grund auf neu zusammenstellen<br />

mussten. Aber damals haben wir ganz<br />

sicher einen wertvollen Grundkurs in Sachen<br />

„Star Trek“-Universum bekommen.<br />

Wie sieht es mit dem Sound aus? Wird<br />

es einen komplett neuen Mix für <strong>die</strong><br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Variante geben?<br />

Ich weiß, dass für <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein neuer 7.1-<br />

Mix angefertigt wird. Ähnlich wie beim Bild<br />

wird also auch <strong>die</strong>se Komponente ein ganz<br />

neues Level erreichen. Wir schauen uns Tag<br />

für Tag <strong>die</strong> Ergebnisse an und können es<br />

manchmal kaum glauben, wie viele Details<br />

in den Aufnahmen stecken: Die Fans werden<br />

defi nitiv begeistert sein! Es ist fast so,<br />

als sehe man <strong>die</strong> Serie wieder zum ersten<br />

Mal – nur <strong>die</strong>smal hoffentlich so, wie sie<br />

ursprünglich gedacht war.<br />

Wird es denn bald eine Veröffentlichung<br />

der gesamten ersten Staffel<br />

geben? Oder hängt das tatsächlich<br />

von den Verkaufszahlen der gerade<br />

erschienenen Teaser-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ab?<br />

Ich glaube, dass <strong>die</strong> erste und womöglich<br />

auch <strong>die</strong> zweite Staffel im Laufe des Jahres –<br />

passend zum 25-jährigen Jubiläum der Serie<br />

– auf den Markt kommen wird. Aber fi nal<br />

bestätigen kann ich das leider noch nicht.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Star Trek – The Next Generation (<strong>Vorschau</strong>)<br />

Originaltitel: The Next Generation –<br />

The Next Level Land/Jahr/Genre:<br />

US/1987–1994/Sci-Fi Vertrieb:<br />

Paramount Home Bild: MPEG-4,<br />

1.33 : 1 Ton: DD 2.0, DTS-HD MA 7.1<br />

(engl.) Regie: C. Allen u. a. Laufzeit:<br />

4 × 45 min FSK: 12 Wendecover: ja<br />

Preis: 14 Euro Start: 31. Januar 2012<br />

Ein Traum wird wahr: Der wohl charmanteste Vertreter der vier<br />

„Star Trek“-Serien erstrahlt in nicht für möglich gehaltenen Bildern<br />

und lässt einen in feinstem HD in wohligen Erinnerungen schwelgen.<br />

×1 Bonusmaterial: <strong>Vorschau</strong><br />

Bilder: Paramount Home<br />

68


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

MUSIK<br />

LEGENDEN<br />

Bilder: iStockphoto/shaunl<br />

IHRE AUFTRITTE SIND LEGENDÄR – IHRE SONGS ZEITLOS UND UNVERGESSEN. NOCH HEUTE BEGEISTERT<br />

IHRE MUSIK EINE VIELZAHL VON MENSCHEN. GRUND GENUG, DIESEN AUSSERGEWÖHNLICHEN TALENTEN<br />

EIN DENKMAL ZU SETZEN UND SIE IN DER AKTUELLEN AUSGABE DES BLUNOTE-CAFÉS WILLKOMMEN ZU<br />

HEISSEN. BEGRÜSSEN SIE MIT UNS DIE GRÖSSTEN MUSIKLEGENDEN ALLER ZEITEN!<br />

VON LYDIA FISCHER<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 69


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

THE ROLLING STONES:<br />

SOME GIRLS<br />

In einer Galerie der größten Musiklegenden kann<br />

und darf <strong>die</strong> <strong>die</strong>nstälteste Rockband der Welt<br />

natürlich nicht fehlen: <strong>die</strong> Rolling Stones! Eine<br />

Gruppe, <strong>die</strong> das Auf und Ab im Musikgeschäft<br />

schon mehrmals am eigenen Leibe gespürt hat.<br />

Gerade <strong>die</strong> 1970er Jahre sollten<br />

sich als <strong>die</strong> schlimms ten der<br />

Stones herausstellen: Bri-<br />

an Jones verließ <strong>die</strong><br />

Band,<br />

Gitarrist<br />

Keith Richards<br />

stürzte sich<br />

von einem<br />

Drogenexzess<br />

in den<br />

anderen<br />

und<br />

<strong>die</strong> gewünschte<br />

Anerkennung<br />

für<br />

<strong>die</strong> neuen Platten<br />

blieb auch aus. Erst<br />

mit dem Release<br />

ihres Studio albums<br />

„Some Girls“ än-<br />

derte sich <strong>die</strong><br />

Situ ation:<br />

Inner-<br />

halb kürzester<br />

Zeit erreichte „Some Girls“ den ers ten Platz der<br />

US-Charts und hielt sich dort insgesamt 32<br />

Wochen. Somit symbolisiert das Album für <strong>die</strong><br />

Stones einerseits das große Comeback des durch<br />

Drogen schwer gezeichneten Keith Richards,<br />

andererseits aber auch <strong>die</strong> Rückkehr in den<br />

Musikolymp. Der Sound der Platte unterschied<br />

sich aufgrund des spürbaren Einsatzes von Elementen<br />

des Punk und Funk deutlich vom bisher<br />

gewohnten Stil der Stones. Besonders in dem<br />

Song „Respectable“ dominieren <strong>die</strong> Rhythmusgitarren.<br />

33 Jahre nach der Veröffentlichung <strong>die</strong>ser<br />

Erfolgshits entschlossen sich <strong>die</strong> Rolling Stones,<br />

„Some Girls“ neu einzuspielen. Pünktlich zu<br />

<strong>die</strong>sem Ereignis hat Eagle Records den Konzertmitschnitt<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht. Das Event<br />

wurde ursprünglich auf einem 16-Millimeter-Film<br />

aufgezeichnet und für das HD-Release sorgfältig<br />

restauriert. Artefakte und Schmutzpartikel sind<br />

sehr selten anzutreffen und Detailaufnahmen<br />

zeigen eine fast unglaubliche Schärfe. Allerdings<br />

ist der Kontrast sehr hoch eingestellt, sodass<br />

der Schwarzwert manchmal in ein dunkles Grau<br />

umschlägt. Auch der Sound wurde von Bob<br />

Clearmountain aus dem Originalmaterial neu<br />

gemixt und remastered. Der Klang ist weitgehend<br />

frei von Störgeräuschen, allerdings ist schon in<br />

der 7. Minute ein starkes Rauschen erkennbar. An<br />

der Räumlichkeit des 5.1-Mixes gibt es nichts auszusetzen.<br />

Die Gitarre von Ron Wood ist über <strong>die</strong><br />

linke Box auszumachen, während Keith Richards’<br />

Spiel deutlich über den rechten Lautsprecher zu<br />

hören ist. Mick Jaggers Gesang und Charlie Watts’<br />

Darbietung an den Drums werden sehr dynamisch<br />

über <strong>die</strong> Front ausgegeben. Durch einen<br />

leichten Widerhall und den tobenden Applaus<br />

des Publikums über <strong>die</strong> hinteren Lautsprecher<br />

wird ein echtes Konzertgefühl mit Gänsehautgarantie<br />

erzeugt. Neben einem Interview und<br />

TV-Aufzeichnungen<br />

liegt der Disc eine<br />

CD mit den kompletten<br />

Tracks des<br />

Konzerts bei.<br />

OZZY OSBOURNE:<br />

GOD BLESS<br />

Er ist der Mann,<br />

der auf der<br />

Bühne einer Fledermaus<br />

den Kopf<br />

abbiss. Er ist der ehemalige Sänger von Black<br />

Sabbath, der sich bei seinen Auftritten mit<br />

dem Publikum Wurfschlachten mit Schlachtabfällen<br />

lieferte. Ganz klar, <strong>die</strong> Rede ist von<br />

Ozzy Osbourne, einem Musiker, der sich durch<br />

seine markante Stimme und seine Selbstinszenierung<br />

großer Beliebtheit erfreut. In Amerika<br />

ist der „Fürst der Finsternis“ nach seiner<br />

TV-Reality-Show „The Osbournes“, in der er<br />

den Zuschauern Einblicke in sein Privatleben<br />

gewährte, mittlerweile zu einer Art Kultfigur<br />

geworden. Dabei waren <strong>die</strong> Meinungen der<br />

Öffentlichkeit über <strong>die</strong> Zurschaustellung seiner<br />

Familie sehr unterschiedlich: Die einen lieben<br />

ihn, für <strong>die</strong> anderen ist er einfach nur verrückt.<br />

In der Dokumentation „Ozzy Osbourne – God<br />

Bless“ wird das gesamte künstlerische Schaffen<br />

des Musikers betrachtet. Anders als in der<br />

TV-Show wird nicht nach Drehbuch herumgeblödelt,<br />

sondern Ozzys Persönlichkeit mit allen<br />

Ecken und Kanten dargestellt. Besonders Ehefrau<br />

Sharon Osbourne und seine Kinder rechnen<br />

vor der Kamera hart mit dem „Godfather of<br />

Metal“ ab, was er jedoch selbst so gewollt hat.<br />

Aber auch <strong>die</strong> Musikgrößen Paul McCartney und<br />

Tommy Lee lassen es sich nicht nehmen, ein<br />

Interview zu geben.<br />

„God Bless“ offenbart eine Vielzahl von neuem,<br />

bislang noch nicht veröffentlichtem Material.<br />

Da <strong>die</strong> Bildkomponente der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zum großen<br />

Teil aus neueren Aufnahmen besteht, ist <strong>die</strong><br />

Qualität auf einem guten Niveau.<br />

Der Kontrast ist recht hoch eingestellt,<br />

sodass der Schwarzwert<br />

manchmal mal in ein dunkles Grau<br />

schwenkt. Die Dokumentation<br />

überzeugt mit einer soliden<br />

Grundschärfe, <strong>die</strong><br />

in einigen Sequenzen<br />

anfängt zu schwächeln.<br />

Musikalisch<br />

umrahmt wird „God Bless“ von bekannten<br />

Ozzy-Osbourne-Songs, wie zum Beispiel<br />

„I Don’t Know“.<br />

Um beim Sound eine leichte Räumlichkeit zu<br />

erwecken, wird der Score zusätzlich mit einem<br />

schwachen Widerhall über <strong>die</strong> hinteren Resonanzkörper<br />

wiedergegeben. Die Sprachausgabe<br />

erfolgt über den Center-Lautsprecher, wobei<br />

dem DTS-5.1-Ton etwas Dynamik verloren geht.<br />

Als Extrabonbon befi nden sich auf der Scheibe<br />

dem Schnitt zum Opfer gefallene Szenen sowie<br />

ein Interview mit Ozzy Osbourne und dessen<br />

Sohn Jack, der gleichzeitig der Produzent der<br />

Dokumentation ist.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Eagle Records, Stock.xchng, Studiocanal<br />

70


GEORGE HARRISON:<br />

LIVING IN THE MATERIAL WORLD<br />

Man nannte ihn den stillen Beatle: George<br />

Harrison. Stets stand er im Schatten seiner<br />

extrovertierten und zugleich charismatischen<br />

Bandkollegen John Lennon und Paul McCartney –<br />

zu Unrecht, wie sich später herausstellen sollte.<br />

Schließlich schrieb Harrison solche Songs wie<br />

„While My Guitar Gently Weeps“, „Something“<br />

und „Here Comes The Sun“ für <strong>die</strong> Beatles, <strong>die</strong><br />

in kürzester Zeit zum Hit avancierten und es bis<br />

heute geblieben sind.<br />

Auch nach seiner Zeit als Gitarrist der „Pilzköpfe“<br />

sollte <strong>die</strong> Erfolgswelle kein Ende nehmen:<br />

Harrison war der Erste, der eine Solokarriere startete<br />

– immerhin hatte er 80 Songs in einer Schublade,<br />

<strong>die</strong> er bei den Beatles<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

nicht veröffentlichen konnte. Seinen größten Erfolg<br />

erreichte er im Jahre 1970 mit „My Sweet<br />

Lord“, trotz des Vorwurfs eines Plagiates. Die Fans<br />

lieben <strong>die</strong>sen Titel einfach, sodass nach Harrisons<br />

Tod im Jahre 2001 „My Sweet Lord“ noch einmal<br />

<strong>die</strong> britischen Charts stürmte und erneut den ersten<br />

Platz eroberte. Mit der Musikdokumentation<br />

setzt Regisseur Martin Scorsese („Shine A Light“)<br />

dem Ausnahmemusiker ein Denkmal. Das Leben<br />

von George Harrison wird dem Zuschauer<br />

in zwei Teilen mit insgesamt 3 Stunden Laufzeit<br />

nähergebracht. Dabei betrachtet Scorsese <strong>die</strong><br />

Bio grafi e des Ex-Beatles weniger kritisch, sondern<br />

äußerst neutral. Für <strong>die</strong> Zusammenstellung<br />

der Dokumentation wurde tief in den Archiven<br />

gegraben sowie bei der Familie und Freunden<br />

nach Material gefragt. Neben alten Filmaufnahmen<br />

und Fotos wurden auch Interviews, u. a. mit<br />

Paul McCartney, Damon Hill und Jeff Lynne, im<br />

Schnitt berücksichtigt. Die Bildqualität der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

ist sehr unterschiedlich. Einerseits sind <strong>die</strong><br />

neueren Filmaufnahmen lupenrein und bestechen<br />

mit einer hervorragenden Schärfe. Andererseits<br />

präsentieren sich <strong>die</strong> Archivaufnahmen<br />

mit allerlei Schmutzpartikeln und der<br />

Detailgrad der Bilder lässt viele Wünsche offen.<br />

Allerdings ist es<br />

schon erstaunlich,<br />

was für eine Vielfalt<br />

an Material für das Porträt zusammengetragen<br />

wurde, sodass man über <strong>die</strong>se kleinere Schwäche<br />

durchaus hinwegsehen kann. Musikalisch<br />

umrahmt wird <strong>die</strong> Doku von einer breiten Palette<br />

an Songs, <strong>die</strong> aus der Feder von Harrison stammen.<br />

Der HD-Sound ist sehr dynamisch und von<br />

hoher Qualität, da er trotz alter Tonaufnahmen<br />

keine störenden Kratzgeräusche enthält. Durch<br />

einen leichten Widerhall über <strong>die</strong> hinteren Klangkörper<br />

wird ein Hauch von Räumlichkeit erzeugt.<br />

Der Kommentar ist gut verständlich und wird klar<br />

über den Center-Lautsprecher ausgegeben. Neben<br />

einem umfangreichen Booklet sind auf der<br />

Disc Interviews und Songausschnitte enthalten.<br />

Film<br />

PAUL MCCARTNEY:<br />

THE LOVE WE MAKE<br />

Paul McCartney – ein wahres Multitalent:<br />

Nicht ohne Grund steht der Sänger und<br />

Songwriter mit mehr als einhundert verkauften<br />

Singles und sechzig Goldenen Schallplatten als<br />

bester Komponist und Interpret der Popmusik<br />

im Guinness-Buch der Rekorde. Doch trotz –<br />

oder vielleicht gerade wegen – seiner großen<br />

Erfolge lässt es sich der Musiker nicht nehmen,<br />

sich sozial zu engagieren.<br />

11. September 2001: Paul McCartney war gerade<br />

auf der Rückreise aus New York, als der<br />

Pilot kurz vor dem Abheben des Flugzeugs<br />

den Passagieren mitteilte, welch schreckliches<br />

Ereignis ganz Amerika erschüttert hatte. So hat<br />

er <strong>die</strong> gigantische<br />

Zerstörung und <strong>die</strong><br />

tragischen Schicksale<br />

der Menschen<br />

unmittelbar mit eigenen<br />

Augen gesehen. Grund genug, innerhalb<br />

weniger Monate mit britischen und amerikanischen<br />

Musikern ein Konzert auf <strong>die</strong> Beine zu<br />

stellen, das der New Yorker Bevölkerung neuen<br />

Mut und neue Kraft geben sollte. Stars wie<br />

David Bowie, Billy Idol, Elton John, The Who und<br />

Eric Clapton beteiligten sich an <strong>die</strong>ser einmaligen<br />

Benefizveranstaltung. Wie Paul McCartney <strong>die</strong>ses<br />

Projekt stemmen konnte, erfahren Sie in „The<br />

Love We Make“.<br />

Die Musikdokumentation ist visuell auf alt getrimmt.<br />

Das Filmmaterial ist zum größten Teil<br />

im 16-Millimeter-Format und Schwarz-Weiß<br />

gehalten, nur wenige Sequenzen (TV-Interviews<br />

mit Paul McCartney) stechen durch ihre<br />

Farbigkeit aus dem düster wirkenden Streifen<br />

hervor. Um den Retrolook zu erzeugen, wurde<br />

das Bild künstlich verrauscht, sodass eine<br />

deutliche Filmkörnung zu erkennen ist. Leider<br />

geht durch <strong>die</strong>ses künstlerische Stilmittel auch<br />

etwas Plastizität und Schärfe verloren, was den<br />

Genuss des Streifens jedoch nicht beeinträchtigen<br />

dürfte.<br />

Akustisch umrahmt wird <strong>die</strong> Dokumentation<br />

von Bandproben für das Benefizkonzert im<br />

Gedenken an den 11. September 2011. Dabei<br />

gibt McCartney einerseits bekannte Beatles-<br />

Songs wie „Let It Be“ oder „I’m Down“, aber<br />

auch neuere Titel wie „Freedom“ zum Besten,<br />

<strong>die</strong> er anlässlich des Terroranschlages geschrieben<br />

und aufgenommen hat.<br />

Obwohl auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc ein 5.1-Mix anwählbar<br />

ist, will keine echte Räumlichkeit entstehen.<br />

Zwar wird über <strong>die</strong> hinteren Lautsprecher ein<br />

leichter Widerhall erzeugt, allerdings ist <strong>die</strong>ser<br />

so kraftlos, dass man <strong>die</strong> unkomprimierte reotonspur LPCM 2.0 vorziehen sollte. Der<br />

Ste-<br />

Kommentar wird klar und deutlich über<br />

<strong>die</strong> Front ausgegeben.<br />

Bonusmaterial<br />

ist auf der<br />

blauen<br />

Scheibe<br />

bedauerlicherweise<br />

überhaupt<br />

nicht anzutreffen.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 71


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

QUEEN:<br />

DAYS OF OUR LIVES<br />

Die Königin unter den größten Rockbands<br />

aller Zeiten ist ohne Frage <strong>die</strong> Band Queen.<br />

Dabei fiel <strong>die</strong> Gruppe optisch vor allem durch extravagante<br />

Outfits auf, <strong>die</strong> – wie es sich für eine<br />

adelige Dame gehört – figurbetont geschnitten<br />

waren, glitzerten und durch ein auffälliges Makeup<br />

samt Nagellack unterstützt wurden. Doch<br />

nicht nur durch ihr schrilles Auftreten sorgte <strong>die</strong><br />

Band für Furore im Musikgeschäft: Musikalisch<br />

stachen Queen durch den facettenreichen Gesang<br />

von Fred<strong>die</strong> Mercury heraus. Seine Stimme<br />

zeichnete sich durch ein gewaltiges Volumen<br />

und einen großen Umfang aus, was den Sound<br />

von Queen unverkennbar<br />

und legendär<br />

machte. Die<br />

Doku „Days Of Our Lives“ – anlässlich des 40.<br />

Bandjubiläums durch <strong>die</strong> BBC in Auftrag gegeben<br />

– wurde von dem britischen Comedian und<br />

Queen-Spezialisten Rhys Thomas in Zusammenarbeit<br />

mit Simon Lupion in zwei Teilen produziert.<br />

Ziel sollte es sein, <strong>die</strong> komplette Bandgeschichte<br />

mit umfangreichem Material zu refl ektieren. Im<br />

Gegensatz zu vielen anderen Musikdokumentationen<br />

wird <strong>die</strong> Chronik von den Bandmitgliedern<br />

selbst erzählt und durch zahlreiche Interviews,<br />

in denen auch Fred<strong>die</strong> Mercury zu sehen ist,<br />

bereichert. Dabei werden Anekdoten und rare<br />

Archivaufnahmen (u. a. der erste TV-Auftritt von<br />

Queen) zutage gefördert, <strong>die</strong> so mancher Fan<br />

bisher weder gehört noch gesehen hat. Ein wahrer<br />

Goldschatz also für unersättliche Anhänger<br />

der „Königin“. Durch den vermehrten Einsatz alten<br />

Archivmaterials ist <strong>die</strong> Bildqualität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

sehr unterschiedlich. Häufi g wird der Filmgenuss<br />

durch Schmutzpartikel und eine starke Bildkörnung<br />

gestört. Details sind mit bloßem Auge oftmals<br />

nur schwer zu erkennen und <strong>die</strong> Plastizität<br />

geht ebenso verloren. Dagegen erstrahlen <strong>die</strong><br />

neueren Interviews mit Brian May und Roger<br />

Taylor in sehr ansehnlicher HD-Qualität. Der<br />

Sound liegt ausschließlich als Linear-PCM-2.0-<br />

Tonspur im englischen Originalton (deutsche<br />

Untertitel sind anwählbar) vor. Dass es sich bei<br />

der Dokumentation um eine Fernsehproduktion<br />

handelt, ist der akustischen Umsetzung anzumerken.<br />

Der Klang der Archivaufnahmen wirkt etwas<br />

blechern und angestaubt. Außerdem sind leichte<br />

Störgeräusche wie Knarren und Krächzen über <strong>die</strong><br />

Lautsprecher auszumachen. Die Interviews hingegen<br />

sind klar und gut verständlich. Den musikalischen<br />

Rahmen der Doku übernehmen u. a.<br />

Ohrwürmer wie „We Are The Champions“<br />

und „Bohemian Rhapsody“.<br />

Durch den matten Bass und <strong>die</strong><br />

fehlende Dynamik geraten<br />

<strong>die</strong>se Songs jedoch in<br />

den Hintergrund.<br />

HERBERT GRÖNEMEYER:<br />

SCHIFFSVERKEHR TOUR 2011 – LIVE IN LEIPZIG<br />

Herbert Grönemeyer gilt als einer der größten<br />

deutschen Rockmusiker überhaupt. Zu seinen<br />

Konzerten strömen Tausende Fans, um seinen<br />

gefühlvollen, teils melancholischen Songs zu<br />

lauschen. Mit 100000 Zuhörern hält Grönemeyer<br />

in Deutschland bislang den größten Besucherrekord<br />

als deutschsprachiger Sänger. Außerdem<br />

erregte er Aufsehen, als er im Mai 1994 als erster<br />

deutscher Musiker zu einem Auftritt bei „MTV<br />

Unplugged“ eingeladen wurde. Grönemeyers<br />

Erfolgswelle hält schon 33 Jahre an. 2011 veröffentlichte<br />

er sein mittlerweile dreizehntes Album<br />

„Schiffsverkehr“, das bereits in der ersten Woche<br />

<strong>die</strong> Top Ten der deutschen Charts sowie in Österreich<br />

und der Schweiz mehrfach den Gold- und<br />

Platinstatus erreichte. Nach Grönemeyers Aussage<br />

soll der Titel „Schiffsverkehr“ eine Metapher<br />

für eine „chaotische Lebensfreude“ sein. Dieses<br />

Gefühl fließt auch in seine Texte ein, in denen<br />

er persönliche Erlebnisse verarbeitet. So handelt<br />

das Lied „Deine Zeit“ beispielsweise von seiner<br />

an Demenz erkrankten Mutter. Kurz nach dem<br />

Plattenrelease begab sich Grönemeyer auf Tour<br />

und erreichte am 16. Juni 2011 <strong>die</strong> Leipziger<br />

Red Bull Arena, in der sein Konzertmitschnitt<br />

realisiert wurde. Ein Auftritt, der den Fans wohl<br />

immer in Erinnerung bleiben wird: Nachdem<br />

er <strong>die</strong> ersten Songs „Fernweh“ und „Deine<br />

Zeit“ in das Mikrofon schmetterte,<br />

begann es zu regnen. Doch<br />

Grönemeyer ließ sich von Petrus‘<br />

Launen nicht beirren und<br />

begeisterte sein Publikum, das sich<br />

ähnlich wie Pinguine zusammenkuschelte.<br />

Passend zum rauen<br />

Wetter war auch <strong>die</strong> Bühnendekoration<br />

gewählt, <strong>die</strong> einem Schiff<br />

mit fünf Masten glich. An <strong>die</strong>sen<br />

waren Bildschirme angebracht,<br />

auf denen Filme von Anton Corbijn<br />

abgespielt wurden. Visuell<br />

besticht das HD-Medium mit einer guten Bildqualität,<br />

<strong>die</strong> kaum Unschärfen aufweist. Selbst<br />

kleinste Details, wie <strong>die</strong> Regentropfen auf Grönemeyers<br />

Gesicht, sind mit bloßem Auge zu erkennen.<br />

Nur bei Weitwinkelaufnahmen, <strong>die</strong> das gesamte<br />

Geschehen in der Leipziger Arena einfangen,<br />

wirkt das Bild etwas verpixelt. Der 5.1-Sound<br />

ist sehr klar und weist keinerlei Störgeräusche<br />

auf. Die Instrumente sind auf <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Lautsprecher aufgeteilt, sodass <strong>die</strong> Gitarre von<br />

rechts und der Bass von der linken Seite ertönt.<br />

Durch einen leichten Widerhall über <strong>die</strong> hinteren<br />

Lautsprecher entsteht ein echtes Livefeeling. Allerdings<br />

ist der Mix stark auf Grönemeyers Stimme<br />

ausgerichtet,<br />

wodurch der Instrumentalpart<br />

etwas<br />

in den Hintergrund<br />

gedrängt wird.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, EMI, Stock.xchng, Universal Music<br />

72


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

The Rolling Stones: Some Girls<br />

Ozzy Osbourne: God Bless<br />

George Harrison: Living In The Material World<br />

Genre: Rock Originaltitel: The Rolling Stones: Some Girls<br />

Land/Jahr: US/1978 Vertrieb: Eagle Records Bild:<br />

MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1, Linear PCM 2.0<br />

Regie: Lynn Lenau Calmes Musiker: Mick Jagger, Keith<br />

Richards, Charlie Watts Laufzeit: 85 min FSK: 0 Wendecover:<br />

nein Preis: 26 Euro Start: 18. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 5,5/10<br />

Film 8/10<br />

„Some Girls“ ist eine rarer Konzertmitschnitt der 1978er-Tour,<br />

eine der wildesten Zeiten der Rolling Stones. Für Fans ist <strong>die</strong><br />

Scheibe ein regelrechter Pfl ichtkauf!<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Genre: Musikdokumentation Originaltitel: God Bless Ozzy<br />

Osbourne Land/Jahr: AU, AR, CA, NZ, GB, CL, US/2011<br />

Vertrieb: Eagle Records Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />

MA 5.1, LPCM 2.0 Regie: Mike Fleiss, Mike Picitelli Musiker:<br />

Ozzy Osbourne, Blasko, Brandon Boyd Laufzeit: 94 min FSK:<br />

12 Wendecover: nein Preis: 20 Euro Start: 11. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 4/10<br />

Film 7,5/10<br />

Ozzy Osbourne – so haben Sie den Musiker noch nicht gesehen!<br />

In der Dokumentation wird sein Leben mit allen Ecken und<br />

Kanten unter <strong>die</strong> Lupe genommen.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Genre: Musikdokumentation Originaltitel: George<br />

Harrison: Living In The Material World Land/Jahr: US/2011<br />

Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />

MA 5.1 Regie: Martin Scorsese Musiker: George Harrison,<br />

Paul McCartney, Ringo Starr Laufzeit: 208 min FSK: 12<br />

Wendecover: ja Preis: 20 Euro Start: 8. Dezember 2011<br />

×1 Bonusmaterial 4/10<br />

Film 8,5/10<br />

Martin Scorsese setzt dem stillen Beatle George Harrison mit<br />

seiner eindrucksvollen Dokumentation ein Denkmal. Nicht nur<br />

für Fans ein lohnenswerter Kauf!<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Paul McCartney: The Love We Make<br />

Queen – Days Of Our Lives<br />

Herbert Grönemeyer: Schiffsverkehr Tour 2011 – Live in Leipzig<br />

Genre: Musikdokumentation Originaltitel: The Love We<br />

Make Land/Jahr: US/2011 Vertrieb: Eagle Records Bild:<br />

MPEG-4, 4 : 3 Ton: DTS-HD MA 5.1, LPCM 2.0 Regie: Bradley<br />

Kaplan, Albert Maysles Musiker: Paul McCartney, David<br />

Bowie, Eric Clapton Laufzeit: 94 min FSK: 0 Wendecover:<br />

nein Preis: 20 Euro Start: 25. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />

Film 8/10<br />

Auf eindrucksvolle Weise wird dokumentiert, wie es Paul<br />

McCartney geschaff t hat, nach den Anschlägen des 11.<br />

September ein Benefi zkonzert zu organisieren.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Genre: Musikdokumentation Originaltitel: Queen: Days<br />

Of Our Lives Land/Jahr: GB/2011 Vertrieb: Universal<br />

Music Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: Linear PCM 2.0 Regie:<br />

Matt O’Casey Musiker: Fred<strong>die</strong> Mercury, Brian May,<br />

Roger Taylor Laufzeit: 119 min FSK: 0 Wendecover: nein<br />

Preis: 23 Euro Start: 25. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 5,5/10<br />

Film 7,5/10<br />

Ein Goldschatz für alle Fans der Königin unter den besten<br />

Rockbands aller Zeiten. In der Dokumentation wird bisher<br />

unveröff entlichtes Archivmaterial gezeigt.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 5/10<br />

Genre: Rockmusik Originaltitel: Herbert Grönemeyer:<br />

Schiff sverkehr Tour 2011 – Live in Leipzig Land/Jahr:<br />

DE/2011 Vertrieb: EMI Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />

MA 5.1 Regie: Sven Offen Musiker: Herbert Grönemeyer,<br />

Alfred Kritzer, Norbert Hamm Laufzeit: 143 min FSK: 0<br />

Wendecover: nein Preis: 18 Euro Start: 18. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 4/10<br />

Film 8/10<br />

Herbert Grönemeyer schaff t es mit seiner „chaotischen<br />

Lebensfreude“ das Publikum trotz schlechter Wetterverhältnisse<br />

für sich zu begeistern. Einfach toll!<br />

Technik 8/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

HERBERT GRÖNEMEYER:<br />

SCHIFFSVERKEHR TOUR 2011 – LIVE IN LEIPZIG<br />

01. Intro<br />

02. Schiffsverkehr<br />

03. Kreuz mein Weg<br />

04. Fernweh<br />

05. Halt mich<br />

06. Bochum<br />

07. Musik nur wenn sie laut ist<br />

08. Stück vom Himmel<br />

09. Deine Zeit<br />

10. Zu dir<br />

11. Männer<br />

12. Der Weg<br />

13. Auf dem Feld<br />

14. Kopf hoch, tanzen<br />

15. Wäre ich einfach nur feige<br />

16. Alkohol<br />

17. Mensch<br />

18. Bleibt alles anders<br />

19. Zum Meer<br />

20. Land unter<br />

21. Zeit, dass sich was dreht<br />

22. Flugzeuge im Bauch<br />

23. Glück<br />

24. Lass es uns nicht regnen<br />

25. Vollmond<br />

26. Unfassbarer Grund<br />

27. Exit<br />

ROLLING STONES:<br />

SOME GIRLS<br />

01. Let It Rock<br />

02. All Down The Line<br />

03. Honky Tonk Women<br />

04. Starfucker<br />

05. When The Whip<br />

Comes Down<br />

06. Beast Of Burden<br />

07. Miss You<br />

08. Imagination<br />

09 Shattered<br />

10. Respectable<br />

11. Far Away Eyes<br />

12. Love In Vain<br />

13. Tumbling Dice<br />

14. Happy<br />

15. Sweet Little16<br />

16. Brown Sugar<br />

17. Jumpin‘ Jack Flash<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 73


Film<br />

Special Interest<br />

Das Phantom der Oper – 25 Jahre<br />

Musical<br />

Originaltitel: The Phantom Of The Opera (25th<br />

Anniversary) Land/Jahr: GB/2011 Vertrieb: Universal<br />

Pictures Home Bild: MPEG-4 1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />

MA 5.1 Regie: Andrew Lloyd Webber Darsteller: R.<br />

Karimloo, S. Boggess, B. James Laufzeit: 159 min FSK: 6<br />

Wendecover: ja Preis: 19 Euro Start: 23. Februar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 3/10<br />

Vor mehr als 25 Jahren nahm Andrew<br />

Lloyd Webber den französischen<br />

Krimi nalroman „Le Fantôme De L‘Opéra“<br />

von Gaston Leroux als Vorlage für eine<br />

weltweit erfolgreiche Liebesgeschichte.<br />

Das namensgebende „Phantom“ (Ramin<br />

Karimloo) treibt 1871 sein Unwesen an der<br />

Pariser Oper und zieht dort <strong>die</strong> junge Sängerin<br />

Christine Daeé (Sierra Boggess) in seinen<br />

Bann, um sie zum Star der Oper zu machen.<br />

Auch wenn Christine den düsteren, maskierten<br />

Mann, der in den Katakomben der Oper<br />

lebt, als ihren „Engel der Lieder“ bezeichnet,<br />

kann sie seine Gefühle nicht erwidern und<br />

fürchtet sich vor seinem Hass auf <strong>die</strong> Welt.<br />

Zum 25-jährigen Bestehen des Musicals inszenierte<br />

Webber sein berühmtestes Werk<br />

mit rund 150 Darstellern (rund 100 Darsteller<br />

mehr als in den üblichen Aufführungen)<br />

in der atemberaubenden Royal Albert Hall.<br />

Angesichts des neuen Aufführungsortes mussten<br />

einige Kompromisse geschlossen werden:<br />

Riesige LED-Leinwände ersetzen einen<br />

Teil der Kulisse und unterstützen damit den<br />

Flair einer Rockoper. Auch der berühmte<br />

Sturz des Kronleuchters musste leider entfallen,<br />

wurde aber mit Licht- und Raucheffekten<br />

angedeutet. An der Darstellung gibt es nichts<br />

auszusetzen. Besonders grandios ist Sierra<br />

Boggess, der <strong>die</strong> Rolle der kindlichen Christine<br />

wie auf den Leib geschrieben zu sein scheint.<br />

Dank scharfer Nahaufnahmen entgeht dem<br />

Zuschauer kein einziges Detail. Leider zeigt<br />

sich in den dunkleren Teilen der Bühne gelegentliches<br />

Bildrauschen. Der wählbare HD-<br />

Sound bietet neben leichter Räumlichkeit<br />

einen etwas fi ligraner wirkenden und harmonischeren<br />

Ton. Der voreingestellte Dolby-<br />

2.0-Sound klingt dagegen etwas satter.<br />

Etwas irritierend sind <strong>die</strong> deutschen Untertitel,<br />

da sie nicht wörtlich das Gesungene wiedergeben,<br />

sondern der deutschen Version des<br />

Musicals entnommen sind.<br />

NR<br />

Verkleidet als roter Tod treibt das Phantom auch<br />

auf dem Maskenball der Oper sein Unwesen<br />

Das Phantom nimmt Christine mit in <strong>die</strong> düsteren<br />

Katakomben der Pariser Oper<br />

Film 9/10<br />

Die bekannte Geschichte weiß mit der aufwendigen<br />

Inszenierung erneut zu überzeugen. „Phans“ werden trotz<br />

kleiner Kompromisse begeistert sein.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Gesamt<br />

Liszt Now – Lang Lang<br />

Klassik<br />

Er kann es förmlich in den<br />

Fingerspitzen spüren<br />

Originaltitel: Liszt Now Land/Jahr: GB/2011 Vertrieb:<br />

Sony Music Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: Linear PCM 2.0<br />

Regie: Thomas Grube Darsteller: Lang Lang Laufzeit:<br />

134 min FSK: 0 Wendecover: ja Preis: 20 Euro Start:<br />

18. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 5,5/10<br />

Er ist noch nicht einmal 30<br />

und schon seit Jahren gefeierter<br />

Piano-Virtuose. Genau<br />

genommen spielt er das Instrument<br />

schon seit seinem<br />

zweiten Lebensjahr. Seine Karriere<br />

war bereits geplant, noch<br />

bevor er überhaupt auf der<br />

Welt war. Der stoisch vorgeplante<br />

Lebensweg scheint ihm<br />

jedoch nichts auszumachen.<br />

Im Gegenteil: Bevor er seine<br />

Interpretation von Franz Liszts<br />

„La Campanella“ performt,<br />

lässt er sich von seinen Fans<br />

Wenn ihn erst einmal <strong>die</strong> Emotion packt, spielt<br />

Lang Lang wie ein Wirbelwind<br />

bejubeln, als wäre er ein Rockstar. Danach<br />

folgt absolute Stille, um auch jeden Ton seines<br />

beflügelten Spiels wahrnehmen zu können. Für<br />

das ZDF filmte Regisseur Thomas Grube Lang<br />

Langs bemerkenswerten Auftritt im Londoner<br />

Roundhouse. Hier spielt der chinesische Virtuose<br />

in rund 1 Stunde zehn Solowerke von<br />

Liszt, darunter vier, <strong>die</strong> nicht auf Lang Langs<br />

internationalem Bestseller-Album „Liszt: My<br />

Piano Hero“ enthalten sind. Zwar sitzt der<br />

Künstler permanent vor seinem Piano, sodass<br />

man sich über den Unterhaltungswert der Bilder<br />

sorgen könnte, doch <strong>die</strong> Komposition aus<br />

begleitender Videoprojektion im Hintergrund<br />

und ausladender Gestik des Pianisten stellt<br />

durchaus einen visuellen Mehrwert dar. Für eine<br />

zusätzliche Dynamik sorgt der rasante Videoclip-<br />

Schnitt, den Sie entweder lieben oder hassen<br />

werden. Eindeutig positiv bleibt aber der Fakt zu<br />

bewerten, dass <strong>die</strong> klangliche Dynamik passgenau<br />

auf das Visuelle übertragen wurde. Käufer<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhalten zusätzlich eine ebenfalls<br />

fürs Fernsehen produzierte 70-minütige Dokumentation,<br />

<strong>die</strong> Lang Langs musikalischen Werdegang<br />

näher beleuchtet. Für <strong>die</strong> Aufzeichnung<br />

der Doku und des Konzerts verwendete Grube<br />

aktuelle HD-Kameratechnologie, <strong>die</strong> dementsprechend<br />

klare Bilder einfing. Nichtsdestotrotz<br />

ist <strong>die</strong> Bühne größtenteils dunkel und <strong>die</strong><br />

atmosphärische Beleuchtung bzw. das Spotlight<br />

erweisen sich nicht gerade als einfaches<br />

Lichtverhältnis. Dementsprechend schwierig<br />

gestalten sich Kontrast und Farbdarstellung des<br />

Konzertmitschnitts. Akustisch stellt <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

ausschließlich Stereosound zur Verfügung. Das<br />

reicht für Klassik mit nur einem Musiker absolut<br />

aus, denn hier machen Klangqualität und Dynamik<br />

weitaus mehr Sinn als Räumlichkeit. FT<br />

Film 7/10<br />

Klassikliebhaber bekommen ihren Star-Pianisten sowohl auf als<br />

auch hinter der Bühne zu sehen. Mehr Lang Lang gibt es nur auf<br />

seiner aktuellen Konzerttour.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Sony Music, Universal Pictures Home<br />

74


Sigur Rós – Inni<br />

Bilder: Rough Trade<br />

Post-Rock<br />

Originaltitel: Inni Land/Jahr: IS, GB, CA/2011<br />

Vertrieb: Rough Trade Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 5.1 Regie: Vincent Morisset Musiker: Jon<br />

Thor Birgisson, Orri P. Dyrason, Georg Holm, Kjartan<br />

Sveinsson Laufzeit: 75 min FSK: 0 Wendecover: ja<br />

Preis: 19 Euro Start: 4. November 2011<br />

×4 Bonusmaterial 4/10<br />

Es fällt wirklich schwer, das Phänomen Sigur<br />

Rós in Worte zu fassen: Vier junge Männer aus<br />

dem fernen Island machen in klassischer Bandbesetzung<br />

überirdisch schöne Musik. Irgendwo<br />

zwischen epischem Post-Rock und verträumten<br />

Ambient-Sounds haben sie sich ihre ganz eigene<br />

Nische in der Musiklandschaft geschaffen<br />

und feiern inzwischen weltweit große Erfolge.<br />

Mit der charakteristischen Falsett-Stimme ihres<br />

Lead-Sängers Jon Thor Birgisson und der ebenso<br />

einfachen wie brillanten Idee, der E-Gitarre<br />

mit einem Cellobogen ganz neue Klangwelten<br />

zu entlocken, schaffen sie grandiose Songs<br />

voller Wärme und Wohlklang. Von Anfang an<br />

umgab <strong>die</strong> Formation ein Geheimnis: Um den<br />

Bandnamen ranken sich einige Legenden;<br />

Alben wurden gänzlich ohne Namen, ohne<br />

jegliche Songtitel veröffentlicht; <strong>die</strong> teilweise<br />

isländischen, teilweise in der lautmalerischen<br />

Fantasiesprache Vonlenska verfassten Texte sind<br />

kryptisch, aber dadurch umso faszinierender. Mit<br />

„Inni“ erscheint nun erstmals ein offizielles Livedokument<br />

einer regulären Show der Band – <strong>die</strong><br />

Aufnahmen entstanden bei einem ihrer letzten<br />

Konzerte der Tour 2008 im Alexandra Palace in<br />

London. Der Titel („Inni“ – „Das Innere“) ist hierbei<br />

ganz wörtlich zu nehmen, denn <strong>die</strong>ser Konzertfilm<br />

unternimmt den Versuch, <strong>die</strong> sehr intime<br />

Atmosphäre <strong>die</strong>ses Abends sowohl akustisch als<br />

auch visuell direkt und unmittelbar umzusetzen.<br />

In einer anfangs extrem gewöhnungsbedürftigen<br />

Schwarz-Weiß-Ästhetik ist man den Musikern<br />

unglaublich nahe – <strong>die</strong> Kameraarbeit konzentriert<br />

sich ausschließlich auf <strong>die</strong> Künstler, fängt in<br />

langen Einstellungen ihr leidenschaftliches Spiel<br />

und ihre große Energie ein. Die streitbare visuelle<br />

Umsetzung entwickelt nach dem ersten kleinen<br />

Schock für das HD-verwöhnte Auge ihren eigenen<br />

Reiz – dennoch wird nicht jeder den in der<br />

analogen Postproduktion stark nachbearbeiteten<br />

Bildern etwas abgewinnen können. Der Schnitt<br />

von Cutter Nick Fenton verstärkt den experimentellen<br />

Eindruck noch, fügte er doch scheinbar<br />

wahllos Interview-Schnipsel und Archivmaterial<br />

aus den Anfangstagen der Gruppe zwischen<br />

<strong>die</strong> insgesamt neun Stücke ein. Echte Liveatmosphäre<br />

kommt klanglich nicht auf, nur vor und<br />

nach den Nummern ist das Publikum deutlich<br />

zu hören – was man der Scheibe aber durchaus<br />

auch zugutehalten kann, denn in puncto Qualität<br />

und Genauigkeit der Performance könnten<br />

<strong>die</strong> meisten Songs glatt als Studioaufnahme<br />

durchgehen. Auffällig ist der verstärkte Surround-<br />

Einsatz bei den Fortissimo-Stellen, so erweitert<br />

sich gleichzeitig <strong>die</strong> Dynamik wie auch der Raumumfang<br />

der Melo<strong>die</strong>n, was einen eigentümlichen,<br />

gelungenen Effekt bewirkt. Die schlichte,<br />

aber dennoch schöne Verpackung bietet sowohl<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> als auch der DVD sowie den beiden<br />

CDs mit dem (verlängerten) Konzert Platz.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 8,5/10<br />

Fantastische Musik in brillanter Ausführung, <strong>die</strong> sich vor einer<br />

Studioaufnahme nicht zu verstecken braucht. Das visuelle<br />

Konzept ist äußerst gewagt und sicherlich Geschmackssache.<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 2/10<br />

Milchiges Schwarz-Weiß und gewollte Verfremdungseff ekte<br />

ohne Unterlass machen „Inni“ zum reinsten Experimentalfi lm.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1/3 0,5/3 0,5/2 0/2<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Ein bisserl mehr Livefeeling hätte es schon sein dürfen, doch<br />

<strong>die</strong> klangliche Qualität lässt kaum etwas zu wünschen übrig.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 2/2 1,5/2<br />

Gesamt<br />

Anzeige


Film<br />

Special Interest<br />

Wildes Japan<br />

Naturdokumentation<br />

Originaltitel: Wildes Japan Land/Jahr: DE/2010<br />

Vertrieb: Polyband Bild: MPEG-2, 1.78 : 1 Ton: DTS 5.1<br />

Regie: Thoralf Grospitz, Jens Westphalen Sprecher:<br />

Christian Brückner Laufzeit: 2 × 43 min FSK: 0<br />

Wendecover: nein Preis: 15 Euro Start: 27. Januar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 1/10<br />

Im Allgemeinen bringt man Japan meist nur mit<br />

der technokratischen Megametropole Tokio in<br />

Verbindung, <strong>die</strong> mit ihrem außergewöhnlichen<br />

Stadtbild und der extremen Bevölkerungsdichte<br />

der populärste Dreh- und Angelpunkt der<br />

Kultur ist. Die vielfältigen Naturschätze mit<br />

Die Japanmakaken k entspannen sich gerne einmal bei<br />

einem schönen warmen Bad in einer Thermalquelle<br />

ihren seltenen Pflanzen und Tieren hingegen<br />

gelangen nur selten ins Licht der medialen Öffentlichkeit.<br />

Das will <strong>die</strong> vorliegende zweiteilige<br />

Dokumentation „Wildes Japan“ nun ändern.<br />

Sie fährt strukturell in etwa <strong>die</strong> gleiche Schiene<br />

wie ihre Namensvettern „Wildes China“, „Wildes<br />

Russland“ und „Wildes Deutschland“ und reiht<br />

sich damit mühelos in jede Sammlung ein. Die<br />

ersten Minuten gelten zunächst dem allgemeinen<br />

geografischen Überblick, um <strong>die</strong> Handlungsorte<br />

der beiden Folgen besser einordnen<br />

zu können. Das aus vier Hauptinseln bestehende<br />

Reich weist deshalb so unterschiedliche klimatische<br />

Bedingungen auf, weil es sich an der<br />

Grenze mehrerer Kontinentalplatten inmitten<br />

zahlreicher Vulkane befindet. So widmet sich<br />

Teil eins „Schneeaffen und Vulkane“ hauptsächlich<br />

der Insel Hokkaido im kalten Norden. Hier<br />

können Sie <strong>die</strong> berühmten Japanmakaken bei<br />

der Durchführung ihrer Badekultur in den Thermalquellen<br />

beobachten, und das aus nächster<br />

Nähe. Die Kameraleute kommen den Tieren<br />

so nahe, dass man <strong>die</strong> Entspannung förmlich<br />

in den Gesichtern der Tiere erkennen kann.<br />

Die Geschichte, wie sich <strong>die</strong>se Tradition der Primaten<br />

in den 1950er Jahren herausbildete, ist<br />

überraschend und unterhaltsam zugleich. Aber<br />

auch <strong>die</strong> anschließende Schneeballschlacht<br />

verleiht den pelzigen Wesen menschengleiche<br />

Züge und steigert <strong>die</strong> Faszination und Aufmerksamkeit<br />

für <strong>die</strong> im Folgenden präsentierten<br />

Besonderheiten Japans. Nach einem Exkurs<br />

über den Mittelteil des Kaiserreichs (Honshu)<br />

geht es ab in den warmen Süden, wo sich <strong>die</strong><br />

zweite Folge „Tropenstrand und Bärenland“<br />

in Okinawa abspielt. Von Riesensalamandern<br />

über Soldatenkrabben und Komoran-Fischerei<br />

ist hier alles vertreten, was Sie über <strong>die</strong>sen Teil<br />

Japans wissen sollten, sodass sich ein rundes<br />

Gesamtbild einstellt.<br />

lebnis für <strong>die</strong> ganze Familie. Für Abwechslung<br />

sorgt vor allem <strong>die</strong> hervorragende Kameraarbeit<br />

und Schnittregie, <strong>die</strong> den schönen, witzigen<br />

und spannenden Momenten einen ganz<br />

eigenen Charakter verleiht. Da <strong>die</strong> Dokumentation<br />

fürs Fernsehen gedreht wurde, besitzen<br />

einige Sequenzen weiche Bewegungsabläufe<br />

ähnlich wie bei einer Übertragung mit 50 Halbbildern<br />

pro Sekunde. Die MPEG-2-Co<strong>die</strong>rung<br />

wirkt sich auf <strong>die</strong> Farben sowie das Rauschverhalten<br />

der Bilder aus. Einige neuere Aufnahmen<br />

besitzen eine große Farbbrillanz (z. B. <strong>die</strong><br />

roten Makakengesichter) sowie eine referenzträchtige<br />

Schärfe, <strong>die</strong> jedes noch so verfi lzte<br />

Härchen im Affenfell sichtbar macht. Andere<br />

Teile der Doku spielen jedoch weit unter dem<br />

Optimum und präsentieren blasse Farben, Unschärfen<br />

sowie eine leichte Artefaktbildung, <strong>die</strong><br />

gerade bei Kameraschwenks sichtbar wird. Der<br />

DTS-HD-MA-5.1-Ton ist frontlastig abgemischt,<br />

Surround-Kanäle werden kaum genutzt. Im<br />

Hintergrund spielt traditionelle japanische Musik,<br />

<strong>die</strong> ein gutes Gefühl von Land und Leuten<br />

vermittelt. Die edle Pappverpackung im Schuber<br />

entschädigt für <strong>die</strong> nicht vorhandene Bonusabteilung<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7,5/10<br />

Schade, dass es nur zwei 43-minütige Episoden sind. Wir<br />

würden gern mehr vom wilden Japan sehen. Anschauen<br />

lohnt sich auf jeden Fall.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Bei der optischen Qualität gibt es Höhen und Tiefen. Insgesamt stellt<br />

sich jedoch ein homogenes Gesamtbild ein.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2,5/3 2/2 1/2<br />

Auf fder japanischen Insel lHokkaido gibt es nur kleine Populationen<br />

von Braunbären<br />

Schnee und Tropenstrand<br />

Christian Brückners (Synchronsprecher von<br />

Robert De Niro) ruhige und sehr gut verständliche<br />

Kommentarstimme vermittelt <strong>die</strong><br />

Fakten z. B. über Mandschurenkraniche und<br />

<strong>die</strong> glubsch äugigen Schlammspringer mit gewohnter<br />

Professionalität und macht damit <strong>die</strong><br />

Dokumentation zu einem angenehmen Er-<br />

Tonqualität 6/10<br />

Ein von Dokumentationen <strong>die</strong>ser Art gewohnter Standardmix<br />

mit einer wirklich tollen Kommentarstimme im Vordergrund.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 0,5/3 1/2 2/2<br />

Gesamt<br />

Bilder: Polyband<br />

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2008<br />

5/2008<br />

6/2008<br />

2010<br />

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6/2010<br />

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92 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />

Ausgabe 5/2011<br />

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2009<br />

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3/2009<br />

4/2009<br />

5/2009<br />

6/2009<br />

2011<br />

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510 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />

EINER LEGENDE:<br />

Das war 20<br />

11


Film<br />

Special Interest<br />

Königreich Arktis<br />

Naturdokumentation<br />

Originaltitel: Arctic Tale Land/Jahr: US/2007<br />

Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 5.1 Regie: Adam Ravetch, Sarah Robertson<br />

Sprecher: – Laufzeit: 84 min FSK: 0 Wendecover: ja<br />

Preis: 14 Euro Start: 2. Dezember 2011<br />

Walross-Hauer sind beeindruckend lang und<br />

spitz. Sie <strong>die</strong>nen der Verteidigung<br />

×1 Bonusmaterial 4,5/10<br />

Ein Eisbärenjunges und ein Walrosskalb<br />

erkunden <strong>die</strong> raue und eiskalte Welt der<br />

Arktis. Aus ihrer Perspektive sollen <strong>die</strong> vorwiegend<br />

jungen Zuschauer lernen, wie viel<br />

Schönheit, aber auch Gefährlichkeit an <strong>die</strong>sem<br />

für <strong>die</strong> meisten Arten lebensfeindlichen Ort<br />

existiert. Die tierischen Protagonisten werden<br />

von ihren Eltern auf das spätere Überleben<br />

vorbereitet und müssen sich neuen Herausforderungen<br />

stellen, <strong>die</strong> ihren Vorfahren noch<br />

fremd waren. So ist <strong>die</strong> schwieriger werdende<br />

Suche nach Futter das alles beherrschende<br />

Thema des Films. Aber auch der Kampf gegen<br />

Räuber und andere Gefahren, wie z. B. Eislöcher,<br />

beschäftigen <strong>die</strong> Jungen während der<br />

kompletten Beobachtungszeit. Interessant ist<br />

daran, dass <strong>die</strong> Kamera <strong>die</strong> vollständige Entwicklung<br />

der Tiere einfängt. Dadurch bekommen<br />

<strong>die</strong> Zuschauer nicht nur einen Einblick in<br />

<strong>die</strong> unterschiedlichen Entwicklungssta<strong>die</strong>n der<br />

Polarbewohner, sie erhalten auch ein Gespür<br />

für <strong>die</strong> allgemeinen Lebensbedingungen an<br />

<strong>die</strong>sem Ort. Kindgerechte Kommentare und<br />

Erklärungen werden durch Kinderstimmen direkt<br />

zur Zielgruppe transportiert. Ebenso ist <strong>die</strong><br />

Art der Vermittlung absolut zuträglich, denn<br />

<strong>die</strong> Narration konzentriert sich ausschließlich<br />

auf <strong>die</strong> beiden Protagonisten und vereinfacht<br />

das Verständnis damit in höchstem Maße.<br />

Kommt man auf <strong>die</strong> Technik zu sprechen,<br />

fällt zunächst das wankelmütige Bild auf, das<br />

in den unterschiedlichsten Szenen schneegestöberartiges<br />

Rauschen und damit auch starke<br />

Unschärfen aufweist. Teilweise wirken einige<br />

Bewegungsabläufe unter Wasser verpixelt,<br />

teils schwächeln Kontrast und Farbwiedergabe<br />

Wenn Seerobben zu Löchern in der Eisdecke<br />

schwimmen, enden sie oft als Eisbärenfutter<br />

immens. Doch es gibt auch seltene Lichtmomente,<br />

an denen alles stimmt und sich selbst<br />

<strong>die</strong> geringsten Grau schattierungen vom weißen<br />

Schnee abheben. Der Audiobereich ist recht<br />

zweckmäßig umgesetzt. Verständlichkeit geht<br />

über alles, Zwischenspiele warten meist mit<br />

lustiger Musik auf, und wenn es sein muss,<br />

treten auch mal <strong>die</strong> Soundeffekte in den<br />

Vordergrund – wie das beispielsweise bei der<br />

rülpsenden Walrossherde der Fall ist. FT<br />

Film 6,5/10<br />

Die Vermittlung ist für Kinder geeignet, ohne <strong>die</strong> Grausamkeit<br />

der Wildnis zu beschönigen. Die Personifi zierung der Tiere ist<br />

narrativer Vorteil, bezüglich des Faktengehalts jedoch Nachteil.<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 4/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Gesamt<br />

Im Königreich der Raubkatzen<br />

Naturdokumentation<br />

Originaltitel: Hugo van Lawick – Cats Of Prey Land/<br />

Jahr: US/2010 Vertrieb: DTP Bild: MPEG-2, 1.78 : 1<br />

Ton: DD 5.1 Regie: Hugo van Lawick Darsteller: –<br />

Laufzeit: 156 min FSK: 0 Wendecover: nein Preis: 8<br />

Euro Start: 8. Dezember 2011<br />

Junge Geparden sind oft mit<br />

Gefahren konfrontiert<br />

×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />

In drei Dokumentarfi lmen<br />

von Hugo van Lawick werden<br />

hier <strong>die</strong> größten und<br />

gefährlichsten Raubkatzen<br />

der Serengeti vorgestellt.<br />

„Der König Afrikas“ ist eine<br />

Dokumentation von 2002,<br />

<strong>die</strong> in faszinierenden Bildern<br />

<strong>die</strong> majestätischste<br />

Raubkatze Afrikas vorstellt:<br />

den Löwen. In „Die Gepardenfamilie“<br />

(1996) wird<br />

der Zuschauer eingeladen,<br />

am Schicksal der Gepardin<br />

Cat und ihrer Jungen teilzuhaben,<br />

<strong>die</strong> besonders in ihren ersten Lebensjahren<br />

einige Gefahren überstehen müssen. „Der<br />

Sohn des Leoparden“ ist eine Dokumentation<br />

mit Spielfi lmcharakter von 1996. Lawick beobachtete<br />

dafür über zwei Jahre hinweg eine<br />

Leopardin und ihr Junges und kreierte einen<br />

Coming-of-Age-Film, der <strong>die</strong> Höhen und Tiefen<br />

im Leben eines jungen Raubkaters zeigt. Den<br />

Zuschauer erwarten atmosphärische Naturbilder<br />

und beeindruckende Tierwelten. Dabei verfolgt<br />

Hugo van Lawick konkrete Einzelschicksale und<br />

gibt nicht bloß einen groben Überblick. Dies<br />

verleiht den Filmen eine etwas persönlichere<br />

Note. Leider ist den Aufnahmen ihr Alter sehr<br />

anzumerken. Es scheint, als hätte man das originale<br />

Bildmaterial nur notdürftig aufgebessert,<br />

bevor es auf eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gepresst wurde. Selbst<br />

in Nahaufnahmen lässt <strong>die</strong> Schärfe oftmals zu<br />

wünschen übrig. Verschwommene Konturen<br />

und immer wiederkehrendes Bildrauschen sowie<br />

nicht kaschierte Bildfehler dämpfen den<br />

Genuss der Naturaufnahmen. Die Farben entsprechen<br />

der Steppen-Szenerie und erscheinen<br />

oftmals etwas staubig oder ausgeblichen.<br />

Die natürliche Geräuschkulisse unterstützt <strong>die</strong><br />

Wirkung des Bildmaterials. Vogelgezwitscher,<br />

leise Pfotenschritte durch trockenes Gras oder<br />

das Reißen vom Fleisch der Beute sind gut auf<br />

<strong>die</strong> Bilder abgestimmt. Aber auch <strong>die</strong> Tonspur<br />

leidet unter Alterserscheinungen. Gelegentlich<br />

Die majestätischste Raubkatze Afrikas: eine<br />

Löwin und ihr kleiner Nachwuchs<br />

ist ein unterschwelliges Rauschen zu hören<br />

und <strong>die</strong> ansonsten sehr angenehmen Sprecherstimmen<br />

schnarren ein wenig. In einem<br />

der Filme sind sogar mehrere der Tonschnitte<br />

nur leicht bis gar nicht kaschiert worden. In<br />

einem Filmgenre, das von Bild und Ton lebt,<br />

hätte man der Technik noch etwas mehr<br />

Aufmerksamkeit widmen sollen.<br />

NR<br />

Film 7/10<br />

Drei Filme, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Schicksale von verschiedenen Raubkatzenfamilien<br />

beobachten und es dabei sogar schaff en, Emotionen zu<br />

wecken. Neues oder Außergewöhnliches erfährt man jedoch nicht.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bildqualität 5,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: DTP, Universum<br />

78


Retro<br />

Film<br />

Der Dialog (Collector’s Edition)<br />

Thriller<br />

Originaltitel: The Conversation Land/Jahr: US/1974<br />

Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: LPCM<br />

2.0, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Francis Ford Coppola<br />

Darsteller: Gene Hackman, Cindy Williams, Harrison<br />

Ford Laufzeit: 114 min FSK: 16 Wendecover: k. A.<br />

Preis: 17 Euro Start: 3. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 7/10<br />

Florian Henckel von Donnersmarcks Stasi-<br />

Drama „Das Leben der Anderen“ (2006)<br />

kennt hierzulande fast jeder. Doch wie sieht<br />

es eigentlich mit Francis Ford Coppolas „Der<br />

Dialog“ von 1974 aus? Jener Titel dürfte weniger<br />

bekannt sein, da er zuvor nur in den Staaten<br />

auf DVD vertrieben wurde. Er gilt bis heute<br />

als Coppolas Meisterstück, da er auf vielerlei<br />

Ebenen mit seinem Hauptthema spielt: der<br />

Überwachung. Protagonist ist der Einzelgänger<br />

Harry Caul (Gene Hackman), ein Mann, der<br />

seine Brötchen mit dem Abhören unterschiedlicher<br />

Zielpersonen ver<strong>die</strong>nt. Sein neuester<br />

Auftrag erscheint zunächst harmlos. Ein Pärchen<br />

spaziert um den Union Square in San Francisco<br />

und führt eine kleine Konversation über ganz<br />

normale Alltagsthemen. Doch Harrys Auftraggeber<br />

verdeutlicht ihm <strong>die</strong> Gefährlichkeit der<br />

Aufnahme. Wort für Wort nimmt Harry nun das<br />

Gespräch auseinander, um zwischen den Zeilen<br />

den Grund für einen möglicherweise geplanten<br />

Mord zu ermitteln. Oder spielt ihm doch nur<br />

seine Paranoia einen Streich? Durch <strong>die</strong> Aufdeckung<br />

der Watergate-Affäre im Zeitraum des<br />

New-Hollywood-Films erlangte Gene Hackmans<br />

Figur eine bislang ungekannte Brisanz. Und<br />

auch Hackmans späterer Auftritt als zurückgezogener<br />

Sicherheitsexperte in „Der Staatsfeind<br />

Nr. 1“ beweist <strong>die</strong> Zeitlosigkeit des Themas. Die<br />

verschiedenen Deutungen der Konversation<br />

sprechen zudem für <strong>die</strong> ausgeklügelte Dialogregie,<br />

<strong>die</strong> am Ende eine Wendung sondergleichen<br />

herbeiführt. Auf das restaurierte, aber<br />

dennoch sichtbar altertümliche Bild (starkes<br />

Rauschen, Detailverluste etc.) muss man nicht<br />

weiter eingehen. Auch <strong>die</strong> sehr stille, nahezu<br />

von Musik freie Stereotonspur, <strong>die</strong> von einem<br />

abgenutzten und leicht leiernden Band zu<br />

stammen scheint, ist für Audiophile nicht weiter<br />

von Belang. Das über 90-minütige Bonusmaterial<br />

bietet neben einem Interview von 1974,<br />

einem Making-of sowie den Tonbanddiktaten<br />

Coppolas einige neu produzierte Features. FT<br />

Seit sich Harry (Gene Hackman) für seine Arbeit<br />

entschied, ist er ein sehr einsamer Mann<br />

Mit suggerierter Überwachungskamera-Stilistik<br />

schürt Coppola <strong>die</strong> Paranoia des Zuschauers<br />

Film 9/10<br />

Die Qualität des Thrillers basiert auf der kongenialen Machart,<br />

<strong>die</strong> ihm Francis Ford Coppola angedeihen ließ. Einer seiner<br />

besten Filme.<br />

Technik 4,5/10<br />

Bildqualität 5/10<br />

Tonqualität 4,5/10<br />

Gesamt<br />

Ran<br />

Samurai-Drama<br />

Bilder: Studiocanal<br />

Originaltitel: Ran Land/Jahr: JP, FR/1985<br />

Vertrieb: Studiocanal Bild: VC-1, 1.85 : 1 Ton: DTS-HD<br />

MA 2.0 Regie: Akira Kurosawa Darsteller: Tatsuya<br />

Nakadai, Akira Terao, Jinpachi Nezu Laufzeit: 162 min<br />

FSK: 12 Wendecover: nein Preis: 14 Euro Start: 17.<br />

November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 8/10<br />

Mithilfe der Make-up-Abteilung alterte der<br />

beim Dreh 53-jährige Tatsuya Nakadai deutlich<br />

Akira Kurosawas Samurai-Dramen sind legendär<br />

und inspirieren Filmemacher auf<br />

der ganzen Welt. Schon zu Lebzeiten galt der<br />

Regisseur als Mittler zwischen Ost und West,<br />

indem er der Tradition stets <strong>die</strong> Einflüsse der<br />

Moderne gegenüberstellte. „Ran“ aus dem<br />

Jahre 1985 setzt sogar noch einen obendrauf,<br />

indem seine Handlung auf einer westlichen<br />

Inspirationsquelle fußt. Der „Aufruhr“ stammt<br />

nämlich aus William Shakespeares „König Lear“,<br />

in dem ein in <strong>die</strong> Jahre gekommener König<br />

abdanken und seine Macht in Form des Erbes<br />

auf <strong>die</strong> drei Töchter verteilen möchte. Bei Kurosawa<br />

sind es freilich drei Söhne, von denen<br />

nur der jüngste eine aufrichtige Liebe für seinen<br />

Vater empfindet und ihn unverblümt vor<br />

der Habgier der Menschen warnt. Erbost über<br />

solch unbequeme Ansichten verweist Ichimonji<br />

seinen Jüngsten des Landes und vertraut lieber<br />

den <strong>die</strong> Traditionen wahrenden älteren Söhnen,<br />

<strong>die</strong> ihn daraufhin wie prophezeit hintergehen.<br />

Doch es geht hier um weit mehr als <strong>die</strong> Moral<br />

von der Geschicht, denn erst im Sturz erkennt<br />

der ehemalige Herrscher <strong>die</strong> wahre Natur des<br />

Menschen und damit auch sich selbst.<br />

Im Rahmen der zweiten Welle der Studiocanal-<br />

Collection erscheint nun <strong>die</strong> japanisch-französische<br />

Koproduktion auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, mit über<br />

150 Minuten Spezialausstattung und einer<br />

Bildqualität, <strong>die</strong> sich sehen lassen kann. Zugegeben,<br />

es gibt kaum Stellen, an denen <strong>die</strong><br />

Kantenschärfe wirklich punktet. Jedoch gibt es<br />

neben einem annehmbaren Rauschen so gut<br />

wie keine Bildstörungen zu entdecken. Ebenso<br />

zollen <strong>die</strong> satten Farben des VC-1-co<strong>die</strong>rten<br />

Akira Kurosawa liebte groß angelegte Kulissen<br />

und authentisches Kampfgetümmel<br />

Bildes den Oscar ® -prämierten Kostümen sowie<br />

den weiten Landschaftspanoramen Respekt.<br />

Tonal liegen eine japanische 5.1-Abmischung<br />

sowie eine deutsche Stereoabmischung vor, <strong>die</strong><br />

den aufkommenden Sturm unverfälscht wiedergeben.<br />

Größtenteils frei von jeder Musik gibt<br />

Kurosawa den Geräuschen der Natur sowie den<br />

einschneidenden Dialogen den Vorrang. FT<br />

Film 9/10<br />

Kurosawas Shakespeare-Interpretation gehört heute zu den<br />

Klassikern des Genres und ist eine Bereicherung für jeden<br />

Samurai-Fan.<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 4/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 79


Film<br />

Minitests<br />

The Mission<br />

Originaltitel: The Mission Land/Jahr/<br />

Genre: GB/1986/Abenteuer, Historienfi<br />

l m Vertrieb: Studiocanal Bild:<br />

MPEG-4, 2.40 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: R. Joffé Darsteller: R. De Niro,<br />

J. Irons, R. McAnally Laufzeit: 125 min<br />

FSK: 12 Wendecover: k. A. Preis:<br />

14 Euro Start: 17. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 6/10<br />

Scream Of The Banshee<br />

Originaltitel: Scream Of The Banshee<br />

Land/Jahr/Genre: US/2011/Horror<br />

Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie:<br />

S. C. Miller Darsteller: L. Holly,<br />

L. Henriksen, E. F. Adams Laufzeit:<br />

90 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis:<br />

19 Euro Start: 16. Dezember 2011<br />

×1 Bonusmaterial 3/10<br />

Alpha und Omega 3D<br />

Land/Jahr/Genre: IN, US/2010/<br />

Anima-tion Vertrieb: Ascot Elite Bild:<br />

MVC, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Verw.<br />

3D-Proj.: JVC DLA-X9 2D-kompatibel:<br />

ja Regie: A. Bell, B. Gluck Sprecher: H.<br />

Panettiere, C. Ricci, J. Long Laufzeit:<br />

88 min FSK: 6 Wendecover: ja Preis: 15<br />

Euro Start: 17. Januar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 6/10<br />

Pater Gabriel (Jeremy Irons) reist in ein brasilianisches<br />

Indianerdorf, um <strong>die</strong> Ureinwohner<br />

zu missionieren. Mit viel Verständnis gelingt es<br />

ihm, in das Dorf aufgenommen zu werden. An<br />

seine Seite gesellt sich der ehemalige Sklavenhändler<br />

Rodrigo Mendoza. Gemeinsam versuchen<br />

sie, das Dorf vor der Versklavung durch<br />

<strong>die</strong> Portugiesen zu retten. Der Film lebt von<br />

beeindruckenden Bildern und einer fantastischen<br />

Besetzung. Die natürlich wirkende<br />

und satte Farbdarstellung wird leider von<br />

gelegentlichen Unschärfen getrübt. Trotz<br />

der fünf Kanäle be<strong>die</strong>nt der lediglich durchschnittliche<br />

Sound leider nur <strong>die</strong> vorderen<br />

Lautsprecher. Flöten und Streicher prägen eine<br />

bewegende Filmmusik.<br />

NR<br />

Die Story rund um eine alte irisch-gälische Legende<br />

um einen weiblichen Dämon, dessen Schrei<br />

meist tödliche Folgen hat, verspielt ihr Potenzial<br />

leider, indem sie schlichtweg inkonsequent und<br />

vorhersehbar erzählt wird. Hintergrundfetzen<br />

zu Tempelrittern und irischer Mythologie wirken<br />

aus der Luft gegriffen. Eine gute Gruselatmosphäre<br />

ergibt sich dennoch immer wieder.<br />

Unter der oft sehr schlecht ausgeleuchteten<br />

Szenerie leidet <strong>die</strong> Bildschärfe und wird von störendem<br />

Bildrauschen begleitet. Auch in puncto<br />

Tonqualität kommt der Film nicht über guten<br />

TV-Standard hinaus. Leicht komprimierte Stimmen<br />

und ein Sound, der selten alle fünf Kanäle<br />

nutzt, lassen den Schrei der Banshee nur wenig<br />

bedrohlich wirken.<br />

NR<br />

Trotz großer Standesunterschiede schwärmt<br />

Humphrey für <strong>die</strong> hübsche Alpha-Wölfi n Kate.<br />

Doch <strong>die</strong> beiden können nicht zusammen sein,<br />

da Kate einem anderen Wolf versprochen<br />

wurde – eine Vernunftehe, um Streitigkeiten<br />

mit einem konkurrierenden Rudel zu vermeiden.<br />

Eines Tages jedoch werden beide von<br />

Parkrangern eingefangen und ausgesetzt. Sie<br />

sollen für Nachwuchs sorgen, was Kate gar<br />

nicht in den Kram passt. Zurück auf dem Weg<br />

nach Hause erleben sie viele Abenteuer. Die<br />

eindrucksvollen 3D-Effekte der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> werden<br />

durch zahlreiche Unschärfen, Nachzieh effekte<br />

und gelegentliches Ghosting beeinträchtigt. Dafür<br />

überzeugt der Sound mit einem begeisternden<br />

Rundumerlebnis.<br />

LF<br />

Film 8/10<br />

Eine emotionale Geschichte, <strong>die</strong> in einer packend inszenierten<br />

Schlacht mündet. Durch das Mitmischen von Religion und<br />

Politik ist der Film aber alles andere als leichte Kost.<br />

Film 5/10<br />

Inkonsequent erzählte Geschichte mit Darstellern auf<br />

TV-Serien-Niveau. Einige Schock- und Gruselmomente sind<br />

dennoch garantiert.<br />

Film 6/10<br />

Wer „Balto“ liebt, der wird seinen Spaß an „Alpha und Omega“<br />

fi nden. Die beiden Wölfe erobern mit ihren Abenteuern<br />

Kinderherzen im Sturm.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 4,5/10<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 5,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Wenn <strong>die</strong> Gondeln Trauer tragen<br />

Originaltitel: Don’t Look Now Land/<br />

Jahr/Genre: GB, IT/1973/Drama, Thriller<br />

Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 2.0 (Mono)<br />

Regie: N. Roeg Darsteller: D. Sutherland,<br />

J. Christie, H. Mason Laufzeit: 111 min<br />

FSK: 16 Wendecover: k. A. Preis:<br />

15 Euro Start: 17. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 6,5/10<br />

Michael Jackson – The Life Of An Icon<br />

Originaltitel: Michael Jackson – The<br />

Life Of An Icon Land/Jahr/Genre: US/<br />

2011/Biografi e, Dokumentation Vertrieb:<br />

Universal Pictures Home Bild:<br />

MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS 5.1 Regie: A.<br />

Eastel Darsteller: M. Jackson Laufzeit:<br />

156 min FSK: 6 Wendecover: ja Preis:<br />

18 Euro Start: 3. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 5/10<br />

Being John Malkovich<br />

Originaltitel: Being John Malkovich<br />

Land/Jahr/Genre: US/1999/Komö<strong>die</strong><br />

Vertrieb: Universal Pictures Home<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS 5.1<br />

Regie: Spike Jonze Darsteller: J.<br />

Malkovich, J. Cusack, C. Diaz Laufzeit:<br />

112 min FSK: 12 Wendecover: ja<br />

Preis: 14 Euro Start: 6. Oktober 2011<br />

×1 Bonusmaterial 3/10<br />

John (Donald Sutherland) und seine Frau<br />

Laura (Julie Christie) verlieren auf tragische<br />

Weise ihre kleine Tochter. Um den Schock zu<br />

verarbeiten, reisen <strong>die</strong> beiden nach Venedig.<br />

Doch John gerät zunehmend in einen bedrohlichen<br />

Sog aus Trauer, Wahn und Vorahnungen.<br />

Die teilweise etwas theatralisch anmutende<br />

Darstellung unterstreicht <strong>die</strong> Dramatik des<br />

Films. Besonders in Außenaufnahmen kann<br />

das Bild trotz seines Alters glänzen. Dennoch<br />

stören wiederkehrende Unschärfen und vergilbte,<br />

ausgeblichene Farben <strong>die</strong> Optik. Der<br />

Monosound ist auf eine sehr geringe Frequenzbreite<br />

komprimiert und klingt dadurch fl ach<br />

und blechern. Da kann auch <strong>die</strong> ausgezeichnete<br />

Synchro nisation kaum noch was retten. NR<br />

Film 8/10<br />

Ein spannendes Mystik-Drama, das heutzutage zwar nicht mehr<br />

schockieren kann, aber es immer noch schaff t, den Zuschauer<br />

mit seinen Psychospielchen in den Bann zu ziehen.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 4,5/10<br />

Gesamt<br />

Produzent David Gest versucht mit einer Dokumentation<br />

das sehr private Bild einer weltweiten<br />

Ikone zu zeichnen. Das Leben des „King of<br />

Pop“ wird in einigen bewegenden Interviews<br />

und Anekdoten von Freunden und Verwandten<br />

geschildert. Weil der Schwerpunkt dabei aber<br />

auf der prägenden Kindheit liegt, kommt das<br />

musikalische Lebenswerk Michael Jacksons<br />

leider etwas zu kurz. Dass das Filmmaterial<br />

lediglich aus Interviews und Fotostrecken besteht,<br />

wirkt sich qualitativ auf <strong>die</strong> Technik aus.<br />

Interviews und altes Fotomaterial ergeben kein<br />

einwandfreies Bild. Eine zweckmäßige Interview-Synchronisation<br />

sowie der ungenutzte<br />

Surround-Sound prägen den Klang. Ein Plus<br />

gibt es immerhin für den Soundtrack. NR<br />

Film 7,5/10<br />

Viele rührende Statements berichten von einer Seite des „King of<br />

Pop“, <strong>die</strong> der Öff entlichkeit bisher verborgen blieb. Leider spielt<br />

sein musikalisches Schaff en dabei nur eine untergeordnete Rolle.<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 4,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Gesamt<br />

Dem erfolglosen Puppenspieler Craig (John<br />

Cusack) eröff nen sich eines Tages ungeahnte<br />

Möglichkeiten, als er in seinem neuen Bürojob<br />

eine Tür entdeckt, <strong>die</strong> geradewegs in<br />

John Malkovichs (John Malkovich) Kopf führt.<br />

Spike Jonzes groteske Komö<strong>die</strong> ist längst<br />

zum Kultfi lm geworden. Sie erzählt beinahe<br />

philosophisch von Manipulation und Identitätsverlust<br />

und sorgt dabei für einige Lachsalven,<br />

aber auch für verwirrtes Kopfschütteln.<br />

Optisch und akustisch kommt <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Fassung gerade einmal auf Durchschnitt.<br />

Unschärfen und gelegentliches Bildrauschen<br />

stören <strong>die</strong> Optik und der fl ache, wenn auch<br />

gut synchronisierte Sound kann ebenfalls<br />

nicht überzeugen.<br />

NR<br />

Film 9/10<br />

„Being John Malkovich“ ist defi nitiv kein simpler Unterhaltungsfi<br />

lm. Wer sich aber auf <strong>die</strong>se groteske Reise einlässt, hat jede<br />

Menge zu Lachen.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bildqualität 5,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Ascot Elite, Studiocanal, Universal Pictures Home, Universum<br />

80


Minitests<br />

Film<br />

Wrecked<br />

Originaltitel: Wrecked Land/Jahr/<br />

Genre: US, CA/2010/Thriller<br />

Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie:<br />

M. Greenspan Darsteller: A. Brody,<br />

Ryan Robbins Laufzeit: 89 min FSK:<br />

16 Wendecover: ja Preis: 18 Euro<br />

Start: 18. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 4/10<br />

Frida<br />

Originaltitel: Frida Land/Jahr/Genre:<br />

CA, MX, US/2002/Biografi e, Drama<br />

Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4<br />

1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: J.<br />

Taymor Darsteller: S. Hayek, A.<br />

Banderas, A. Molina Laufzeit: 123 min<br />

FSK: 12 Wendecover: k. A. Preis:<br />

14 Euro Start: 17. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 7,5/10<br />

Hook<br />

Originaltitel: Hook Land/Jahr/<br />

Genre: US/1991/Abenteuer Vertrieb:<br />

Sony Pictures Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DD 5.1 Regie: Steven Spielberg<br />

Darsteller: Dustin Hoff man, Robin<br />

Williams Laufzeit: 142 min FSK: 6<br />

Wendecover: k. A. Preis: 14 Euro<br />

Start: 21. November 2011<br />

×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />

Filme, in denen der Protagonist an einem<br />

Ort festsitzt und mit den gebliebenen Mitteln<br />

irgendwie überleben bzw. der Situation entkommen<br />

muss, sind inzwischen zur Modeerscheinung<br />

geworden. Jedoch wirkt Adrien Brodys<br />

schleppende Flucht aus einem Unfall auto wie<br />

eine undurchdachte Trittbrettfahrt. Kurzum, der<br />

Film ist langweilig. Auch visuell ereignet sich<br />

nichts Spektakuläres. Die Qualität schwankt je<br />

nach Einstellung, problematisch wird es häufi g<br />

in dunkleren Szenen. Hier spielt sich ein deutliches<br />

Bildrauschen in den Vordergrund und das<br />

Schwarz lässt nach. Die Geräusche des Waldes<br />

werden maximal durch kurze, hintergründige<br />

Musikeinblendungen durchzogen. 5.1 kommt<br />

z. B. in verregneten Szenen zum Zuge. FT<br />

Frida Kahlo (Salma Hayek) ist eine junge und<br />

temperamentvolle Mexikanerin. Als sie durch<br />

einen Verkehrsunfall für lange Zeit ans Bett<br />

gefesselt ist, lebt sie ihr Leben durch <strong>die</strong> Malerei.<br />

Ihre ehrlichen und unverblümten Ölgemälde<br />

erobern bald <strong>die</strong> Welt und das Herz von Diego<br />

Rivera (Alfred Molina). Mit ihm geht Frida eine<br />

Ehe voller Höhen und Tiefen ein. Die Optik des<br />

Films entspricht dem Thema: Farbenfroh und<br />

kontrastreich gestaltet sich das Bild. Eine gute<br />

Schärfe rundet den Eindruck ab. Mit viel Gefühl<br />

unterstreicht der Oscar ® -prämierte Soundtrack<br />

<strong>die</strong> Handlung und erzeugt eine mitreißende Dynamik.<br />

Leider bleiben <strong>die</strong> hinteren Boxen fast<br />

gänzlich ungenutzt, was der ansonsten guten<br />

Soundqualität aber kaum schadet. NR<br />

Tick, tack – so klingt Hooks (Dustin Hoff man)<br />

Uhr im Magen des Krokodils. Zugleich ist es<br />

aber auch ein Zeichen für das Verrinnen der<br />

Zeit, <strong>die</strong> auch an dem ewigen Jungen Peter Pan<br />

(Robin Williams) nicht spurlos vorbeigegangen<br />

ist. Dummerweise hat er jedwede Verbindung<br />

zu seiner Kindheit verloren, weshalb seine<br />

Rückkehr ins Niemandsland für einige Überraschungen<br />

sorgt. Schlecht sieht das Bild des 1991<br />

erschienenen Films nicht aus und verteilt hier<br />

und da seine HD-Anreize. Partielle Unschärfen,<br />

leichte Kontrastschwächen, präsentes Filmkorn<br />

und eine durchschnittlich akkurate Farbwiedergabe<br />

erinnern aber dennoch an das Alter des<br />

Films. Rumoren <strong>die</strong> verlorenen Jungs mal wieder<br />

durcheinander, klingt <strong>die</strong>s blechern nach. FT<br />

Film 3/10<br />

Die Handlung „Ein Mann befreit sich aus einem Unfallauto und<br />

robbt durch den Wald“ ist ermüdend und leider auch nur<br />

mittelmäßig bis unkreativ umgesetzt.<br />

Film 8,5/10<br />

Ein Film, wie ein Gemälde von Frida Kahlo: Farbenfroh,<br />

unverblümt und ehrlich werden <strong>die</strong> Höhen und Tiefen im<br />

Leben einer beeindruckenden Frau gezeichnet.<br />

Film 6,5/10<br />

Ausstattung und Idee sind genial, doch dem kunterbunten<br />

Treiben der Hollywood-Größen fehlt mehr oder weniger<br />

<strong>die</strong> Seele.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 6/10<br />

Technik 8/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 5,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Senna<br />

Originaltitel: Senna Land/Jahr/<br />

Genre: GB/2010 /Sportdokumen tation<br />

Vertrieb: Universal Pictures<br />

Home Bild: VC-1, 1.85 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 5.1 Regie: Asif Kapadia<br />

Darsteller: – Laufzeit: 106/163 min<br />

FSK: 6 Wendecover: ja Preis:<br />

18 Euro Start: 15. September 2011<br />

×1 Bonusmaterial 6,5/10<br />

Barton Fink<br />

Originaltitel: Barton Fink Land/Jahr/<br />

Genre: US, GB/1991/Groteske Vertrieb:<br />

Universal Pictures Home Bild: VC-1,<br />

1.85 : 1 Ton: DTS 2.0 Regie: Ethan und<br />

Joel Coen Darsteller: J. Turturro, J.<br />

Goodman, S. Buscemi Laufzeit: 117 min<br />

FSK: 16 Wendecover: ja Preis: 12 Euro<br />

Start: 1. Dezember 2011<br />

×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />

Brazil<br />

Originaltitel: Brazil Land/Jahr/<br />

Genre: GB/1985/Science-Fiction<br />

Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 Ton: DD 2.0 Regie: Terry<br />

Gilliam Darsteller: Jonathan Pryce,<br />

Ian Holm, Robert De Niro Laufzeit:<br />

143 min FSK: 12 Wendecover: ja<br />

Preis: 14 Euro Start: 3. Februar 2012<br />

×1 Bonusmaterial 3,5/10<br />

Bilder: Sony Pictures, Studiocanal, Universal Pictures Home, Universum<br />

Ayrton Senna – ein Name, der bis heute für<br />

Gänse haut sorgt, bei jedem, der auch nur eine<br />

Spur Benzin im <strong>Blu</strong>t hat. Mit tonnenweise originalem<br />

Archivmaterial montierte Regisseur Asif<br />

Kapadia ein komplexes Kaleidoskop der Karriere<br />

und des Lebens des besten Formel-1-Piloten der<br />

Geschichte. Natürlich entfaltet der Film seine<br />

Wirkung am besten, wenn man ein Faible für <strong>die</strong><br />

Königsklasse des Motorsports hat. Doch auch für<br />

all gemein Sportinteressierte funktioniert „Senna“<br />

durch sein hohes Tempo und <strong>die</strong> ungemein<br />

spannenden Weltmeisterschaftsentscheidungen<br />

zwischen 1988 und 1993. Vom Bild darf man sich<br />

aufgrund des Alters der Aufnahmen nicht zu viel<br />

versprechen – der Sound geht in Ordnung und<br />

vermittelt hitzige Rennatmosphäre. TW<br />

Film 8/10<br />

Logischer Aufbau, toller Spannungsbogen und eine Karriere,<br />

wie sie selbst Hollywood nicht hätte erfi nden können: „Senna“<br />

ist großer Sport, nicht nur für Racing-Fans.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bildqualität 4,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Gesamt<br />

Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum <strong>die</strong>ses frühen<br />

Geniestreichs der Coen-Brüder erscheint<br />

„Barton Fink“ zum ersten Mal auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Ein<br />

Film, der heute fast undenkbar wäre: mysteriös,<br />

grotesk bis an <strong>die</strong> Schmerzgrenze, tragikomisch<br />

und von großem Ernst zugleich. John Turturro<br />

driftet als gefeierter Bühnenautor im L. A. der<br />

1940er Jahre immer mehr in den Wahnsinn ab,<br />

und <strong>die</strong> Regie-Exzentriker Ethan und Joel Coen<br />

formen einen unvergesslichen Trip zwischen<br />

Albtraum und Komö<strong>die</strong> daraus. Das Alter der<br />

Aufnahmen sieht man dem Material mit seinem<br />

präsenten Filmkorn an, besonders <strong>die</strong> Close-ups<br />

sind aber ansprechend restauriert. Die ausgeprägten<br />

Braun- und Ockertöne verleihen dem<br />

Film seine eigentümlich düstere Stimmung. TW<br />

Film 9/10<br />

Zeitlos-genialer Mix – jenseits aller Genregrenzen – voller<br />

absurder Komik, grotesker Tragik und ergreifender<br />

Ernsthaftigkeit. Der erste ganz große Wurf der Coens!<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 5,5/10<br />

Tonqualität 5/10<br />

Gesamt<br />

Irgendwo in der Retro-Zukunft: Als der Bürokrat<br />

und Tagträumer Sam Lowry (Jonathan Pryce)<br />

einen folgenschweren Justizirrtum aufdeckt,<br />

wird er selbst zur staatlichen Zielscheibe. Wenn<br />

Terry Gilliam seine Interpretation des „Staatsfeind<br />

Nummer 1“-Themas verfi lmt, dann geht<br />

<strong>die</strong>s Hand in Hand mit den skurrilsten, abgedrehtesten<br />

Bildern, <strong>die</strong> nur einem drogenberauschten<br />

Hirn entsprungen sein können.<br />

Die digitale Aufbereitung ist überraschend gut<br />

gelungen und ermöglicht dank klarer Konturen,<br />

abwesendem Bildrauschen und hohem Kontrast<br />

einen sauberen Sehgenuss. Die von Alterserscheinungen<br />

geprägte 2.0-Tonspur kommt<br />

ohne größere Störgeräusche aus und weist<br />

auch sonst eine gute Verständlichkeit auf. FT<br />

Film 7,5/10<br />

Es ist kein Meisterstück, aber dennoch eine optisch<br />

stimulierende Dystopie, <strong>die</strong> ihre Sozialkritik über albtraumhafte<br />

Bilder transportiert – eben typisch Terry Gilliam.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 5/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 81


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

Die Schlümpfe 3D<br />

Trickfilm<br />

Originaltitel: The Smurfs Land/Jahr: US, BE/2011<br />

Vertrieb: Sony Pictures Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton:<br />

DD 5.1 verw. 3D-TV: TX-P42ST33 2D-kompatibel: ja<br />

Regie: Raja Gosnell Laufzeit: 103 min FSK: 0<br />

Wendecover: k. A. Preis: 22 Euro Start: 8. Dezember<br />

2011<br />

×1 Bonusmaterial 6/10<br />

Als der belgische Zeichner Peyo im Jahr<br />

1958 nicht auf das Wort Salz kam, sagte<br />

er nur: „Passe-moi le … le Schtroumpf“ –<br />

„Gib mir mal das ... das Dingsbumbs“. Das<br />

Wort Schtroumpf, das er damit erschaffen<br />

hatte, gefiel ihm. Es passte hervorragend zu<br />

den kleinen blauen Wesen, <strong>die</strong> er gerade<br />

erst für <strong>die</strong> Comicserie „Johann und Pfiffikus“<br />

entworfen hatte. „Les Schtroumpfs“ – „Die<br />

Schlümpfe“ waren geboren. Seit ihren Anfängen<br />

haben <strong>die</strong> Schlümpfe sich stetig weiterentwickelt.<br />

Nach zahlreichen Comicheften,<br />

einem Kinofilm in den 70ern und der 11 Jahre<br />

lang produzierten Fernsehserie hüpfen sie nun<br />

sogar in 3D über <strong>die</strong> Leinwand oder den<br />

heimischen Bildschirm.<br />

Verschlumpft<br />

Alles beginnt im Schlumpfdorf f mit der altbekannten<br />

Melo<strong>die</strong>. Auf <strong>die</strong> farbenfrohe 3D-Idylle<br />

folgt plötzliche Unruhe, als Erzfeind Gargamel<br />

(Hank Azaria) das Dorf heimsucht. Die kleinen<br />

blauen Wichtel müssen fl iehen und stolpern<br />

dabei in einen magischen<br />

Wasserfall. Dieser führt sie<br />

mitten in eine laute, atemberaubende,<br />

fremde Welt –<br />

New York, Central Park.<br />

Im Big Apple suchen <strong>die</strong> Winzlinge<br />

nge<br />

nach einem Weg zurück in ihr Dorf und<br />

stellen dabei unter anderem das Leben<br />

des Werbespezialisten Patrick (Neil Patrick<br />

Harris) auf den Kopf. Der „How I Met Your<br />

Mother“-Star mimt mit gewohntem Esprit den<br />

karriereorientierten Ehemann und werdenden<br />

Vater, dessen Frau (Jayma Mays) sich von ihm<br />

ein wenig mehr Familiensinn wünscht. Sehr<br />

authentisch umgesetzt ist auch <strong>die</strong> Figur des<br />

uncharismatischen Bösewichts Gargamel: Hank<br />

Azaria gleicht dem Original im Comic dank täglicher<br />

Stunden in der Maske bis ins kleinste Detail.<br />

Trotz guter Darstellung bleibt <strong>die</strong> Handlung<br />

leider sehr fl ach und hätte auch als eine 20-minütige<br />

Folge der Fernsehserie funktioniert. Der<br />

Versuch, <strong>die</strong> Kürze des Inhalts mit wirkungsvoller<br />

3D-Action und Humor zu strecken, lässt<br />

zumindest nur selten Langeweile aufkommen.<br />

Schlumpftastisch<br />

Die alte Comicoptik der Schlümpfe hatte natürlich<br />

ihren nostalgischen Wert. Eine liebevolle<br />

Umsetzung durch CGI-Animation und das dynamische<br />

3D-Erlebnis lassen jedoch keinerlei<br />

Wehmut aufkommen. Besonders beim kurzen<br />

Einblick in das bunte Dorf der Schlümpfe geht<br />

dem Kenner das Herz auf.<br />

Der 3D-Effekt ist nicht zu aufdringlich und wird<br />

immer wieder wirkungsvoll eingesetzt. Leider<br />

erscheinen <strong>die</strong> Realfi lmszenen hier und da ein<br />

wenig fl ach. Sieht man sich dann das 2D-Bild<br />

an, kommen auch kleinere Mängel zum Vorschein.<br />

Besonders Fernaufnahmen wirken et-<br />

was unscharf. Während <strong>die</strong> Farben<br />

im Schlumpfdorf satt und fast<br />

zu kräftig sind, wirkt<br />

New Yorks Kulisse<br />

gelegentlich<br />

g entlich<br />

ein<br />

wenig<br />

ausgewaschen. Der Dolby-Digital-Sound ist solide,<br />

verglichen mit anderen aktuellen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Titeln hinkt <strong>die</strong> Tontechnik etwas hinterher.<br />

Neben Making-ofs, einer Entstehungsgeschichte<br />

und nicht verwendeten Szenen bietet das<br />

Bonusmaterial auch ein „Abenteuerspiel“.<br />

NELE REIBER<br />

Die blauen Winzlinge stellen das Leben von<br />

Patrick (Neil Patrick Harris) auf den Kopf<br />

Film 6,5/10<br />

Um <strong>die</strong>sen Film unterhaltsam zu fi nden, muss man nicht<br />

unbedingt „blau“ sein. Liebevolle Animation und wirkungsvolles<br />

3D lassen teilweise über eine schwache Handlung hinwegsehen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Leichte Mängel in der Optik werden erst in der 2D-Version<br />

wirklich deutlich.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Tonqualität 7/10<br />

Ein gut gemischter, eher ruhiger Sound, der zwar nicht<br />

überragend klingt, aber auch nichts falsch macht.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

3D-Effekt 8/10<br />

Gelegentlich kommt sogar „Avatar“-Feeling auf, und das nicht<br />

nur wegen der Hautfarbe der Protagonisten.<br />

3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />

3/4 2/3 2/2 1/1<br />

Gesamt<br />

Bilder: Sony Pictures<br />

82


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

Film<br />

Das Rotkäppchen-Ultimatum<br />

Animation<br />

Originaltitel: Hoodwinked Too! Hood vs. Evil Land/<br />

Jahr: US/2011 Vertrieb: Studiocanal Bild: MVC, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-Proj.: JVC DLA-X9<br />

2D-kompatibel: ja Regie: Mike Disa Laufzeit: 96 min<br />

FSK: 6 Wendecover: ja Preis: 20 Euro Start:<br />

1. Dezember 2011<br />

Jetzt gibt’s Ärger! Rotkäppchen und ihre Partner<br />

sorgen für Recht und Ordnung im Märchenwald<br />

Die drei Schweinchen haben es faustdick hinter<br />

den Ohren und stellen einige Sauereien an<br />

×1 Bonusmaterial 4/10<br />

Es war einmal ein Animationsfilm namens<br />

„Die Rotkäppchen-Verschwörung“, den hatte<br />

jedermann lieb, der ihn im Jahr 2005 in<br />

den Lichtspielhäusern sah. Eines Tages begab<br />

es sich, dass <strong>die</strong> Produktionsfirma eine Fortsetzung<br />

der Erfolgskomö<strong>die</strong> plante. So wurde<br />

Mike Disa beauftragt, <strong>die</strong> Regie für das Projekt<br />

zu übernehmen, und sollte dabei nicht vom<br />

altbewährten Wege abgehen. Doch das Ergebnis<br />

der Actionfilm-Persiflage ward aufgrund von<br />

Einfallslosigkeit gar nicht so märchenhaft, wie<br />

es unzählige Zuschauer erwartet hatten.<br />

Im Märchenwald herrscht Alarm: Nicht nur,<br />

dass Rotkäppchens Grandma von der fie sen<br />

Hexe Veruschka entführt wurde, zu allem Überfluss<br />

ist auch noch das Geschwisterpaar Hänsel<br />

und Gretel urplötzlich verschwunden. Jetzt<br />

kann nur noch eine helfen – Rotkäppchen!<br />

Die Grafiken des Animationsfilmes sind sehr<br />

einfach gehalten und weisen kaum eine Detailvielfalt<br />

auf, wie man sie von den Genreführern<br />

Disney und Pixar gewohnt ist. Dafür<br />

überzeugt <strong>die</strong> Bildqualität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit<br />

einem sehr guten Niveau, das keine Wünsche<br />

offenlässt. Auch an der 3D-Umsetzung<br />

gibt es wenig auszusetzen. Gelegentlich<br />

tauchen Ghosting-Effekte auf, <strong>die</strong> aber nicht<br />

weiter stören. Allerdings lösen weder <strong>die</strong><br />

monotone Grundtiefe noch der Einsatz von<br />

3D-Effekten spontane Begeisterungsstürme<br />

beim Zuschauer aus. Trotz actionversprechender<br />

Szenen entsteht aufgrund fehlender<br />

Klangeffekte kein Popcornkino. LF<br />

Film 5/10<br />

Mit der Fortsetzung zur „Rotkäppchen-Verschwörung“<br />

hat Regisseur Mike Disa kein Happy End geschaff en:<br />

Die Märchen-Actionfi lm-Persifl age ist alles andere als lustig.<br />

Technik 8/10<br />

Bildqualität 10/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

3D-Effekt 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Captain America<br />

Abenteuer/Comicverfilmung<br />

Bilder: Studiocanal, Paramount<br />

Originaltitel: Captain America: The First Avenger Land/<br />

Jahr: US/2011 Vertrieb: Paramount Bild: MVC, 2.35 : 1<br />

Ton: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) verw. 3D-Proj.:<br />

JVC DLA-X70 2D-kompatibel: ja (Zusatzdisc) Regie:<br />

Joe Johnston Laufzeit: 124 min FSK: 12 Wendecover:<br />

ja Preis: 18 Euro Start: 19. Dezember 2011<br />

×3 Bonusmaterial 6/10<br />

Regisseur Joe Johnston ist ein alter Hase<br />

im Filmgeschäft. Für seine Arbeit als Effektkünstler<br />

für „Indiana Jones – Jäger des verlorenen<br />

Schatzes“ (1981) gewann er einen<br />

Oscar ® . Zehn Jahre danach feierte er mit<br />

dem Steampunk-Märchen „Rocketeer“ (1991)<br />

kleinere Erfolge als Regisseur. Wiederum<br />

20 Jahre später kehrt er thematisch zum<br />

Weltkriegshelden zurück. Als Grundlage für<br />

<strong>die</strong> amerikanischste aller Superheldenschöpfungen<br />

<strong>die</strong>nt der kleine, schmächtige<br />

Steve Rogers (perfekt besetzt durch Chris<br />

Evans). Mit seinem Herz aus Gold und dem<br />

zwanghaften Drang, seinen Beitrag gegen <strong>die</strong><br />

Tyrannei Nazi-Deutschlands zu leisten, hat er<br />

Trotz seiner schmächtigen Statur leistet Steve<br />

Rogers (Chris Evans) freiwillig seinen Dienst<br />

<strong>die</strong> Sympathien auf seiner Seite. Selbst <strong>die</strong><br />

Wahl der Waffe, ein robustes Schild, deutet auf<br />

Defensive und Ritterlichkeit hin und unterstreicht<br />

sein moralisch gefestigtes, wenn auch völlig<br />

charakterloses Selbst. Klar, dass er dadurch<br />

weniger interessant wirkt als moderne Helden<br />

mit menschlichen Makeln.<br />

Entweder es ist alles in warmen Orangetönen<br />

gehalten oder Caps Umgebung ist grau,<br />

entfärbt, verdunkelt und neblig. Bei größer<br />

angelegten Greenscreen-Aufnahmen treten<br />

unscharfe Konturen auf, teilweise wirkt Chris<br />

Evans’ Gesicht auf dem hageren Körper von<br />

Steve Rogers ein wenig künstlich. Durch <strong>die</strong><br />

erstklassige Schärfe erscheint auch <strong>die</strong> 3D-<br />

Wiedergabe sauber. Die Objekte sind klar<br />

herausgestellt und es gibt einige sehr schöne<br />

„Räumlichkeiten“. In dunkleren Szenen läuft<br />

das Bild allerdings zu und jeglicher 3D-Effekt<br />

schwindet. Oft ist <strong>die</strong>ser so minimal, dass<br />

Als Instrument der amerikanischen Propaganda-<br />

Maschinerie fühlt sich Cap nicht so wohl<br />

Sie selbst auf einem guten 3D-Plasma-TV<br />

Schwierigkeiten haben werden, eine Tiefe zu<br />

erkennen. Dem Sound wohnt der beliebte<br />

Blockbuster-Bombast inne. Die 5.1-Abmischung<br />

ist gut, wenn auch nicht begeisternd.<br />

Hauptsächlich punktet hier <strong>die</strong> Dynamik. FT<br />

Film 6,5/10<br />

Marvels Saubermann ist zu sehr mit seinem Heldenimage<br />

beschäftigt, als dass er echten Charakter zeigen könnte.<br />

Dennoch eine gelungene Umsetzung der Comics.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

3D-Effekt 6/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 83


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

Azoren 3D<br />

Dokumentation<br />

Originaltitel: Azoren 3D Land/Jahr: DE/2011<br />

Vertrieb: KSM Bild: MVC, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-Proj.: JVC DLA-X70 2D-kompatibel: ja<br />

Regie: Norbert Vander Laufzeit: 161 min FSK: 0<br />

Wendecover: ja Preis: 40 Euro Start: 9. Januar 2012<br />

×3 Bonusmaterial 2/10<br />

Hatten wir in der letzten Ausgabe noch mit<br />

dem Geschäftsführer von KSM, Benjamin<br />

Krause, über das neueste 3D-Projekt des<br />

Unternehmens gesprochen, konnten wir es<br />

inzwischen selbst testen. „Azoren 3D“ bildet<br />

den Startschuss einer ganzen Reihe von 3D-<br />

Dokumentationen, <strong>die</strong> KSM in Eigenregie produziert<br />

und in hochwertig verpackten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

3D- Schubern vertreibt. Auch der Inhalt kann<br />

sich sehen lassen, in drei Mal knapp 54-minütigen<br />

Episoden werden <strong>die</strong> Azoren unter und<br />

über dem Wasser erkundet, und das mit einer<br />

beeindruckenden visuellen Tiefe. Vielschichtige,<br />

glitzernde Fischschwärme, <strong>die</strong> vor nicht minder<br />

Wale sind imposante Tiere, erscheinen aber in<br />

der Regel nicht in gängigen Tauchgewässern<br />

dreidimensionalen Riffen ihre Kreise ziehen,<br />

lassen keinen Zweifel daran, dass hier nativ mit<br />

stereoskopischen Kamera-Rigs gefilmt wurde.<br />

Die Plastizität ist enorm und bietet genau das,<br />

was jene Leute suchen, denen 3D-Filme nicht<br />

tief genug sein können. Sowohl <strong>die</strong> Tauchgänge<br />

als auch <strong>die</strong> Überlandaufnahmen erscheinen<br />

dadurch zum Greifen nah. Der Nachteil daran<br />

ist, dass <strong>die</strong> permanente Räumlichkeit durchaus<br />

anstrengend wirken und je nach Empfindlichkeit<br />

des Betrachters auch als unangenehm<br />

empfunden werden kann. Zudem sind ein<br />

paar kleinere Fehler zu erkennen, wie ab und<br />

an eine für 3D zu sprunghafte, das Auge<br />

verwirrende Schnittfolge von einer Totalen zu<br />

einem Close-up. Kleinere Kameraruckeleien<br />

sowie ein Kratzer auf der Linse bzw. dem Rig-<br />

Spiegel sind ebenso verzeihbare Ausnahmen.<br />

Hervorzuheben ist <strong>die</strong> grandiose Schärfe, durch<br />

<strong>die</strong> sich jedes einzelne im Raum schwebende<br />

Wasserpartikelchen erkennen lässt. Bis auf<br />

einige Walszenen, in denen <strong>die</strong> Ausleuchtung<br />

Über Wasser gibt es weite Panoramen zu entdecken,<br />

<strong>die</strong> sich besonders in 3D lohnen<br />

offenbar nicht ausreichte, ist der Kontrast absolut<br />

ansprechend. Die Farbgebung punktet<br />

besonders bei den Landschaftsaufnahmen, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Weinbauern, Rinder, erkalteten Lavafelder,<br />

<strong>die</strong> azurblauen Hortensien sowie <strong>die</strong> grünen<br />

Berge der Inseln in einer kräftigen Sättigung<br />

zeigen. Leider gibt es keinen Menüpunkt, der<br />

Ihnen Zugang zur 2D-Version verschafft. FT<br />

Film 7/10<br />

Ein kompetenter Reiseführer für <strong>die</strong> Azoren. Potenziert durch<br />

den immensen, manchmal schon anstrengenden 3D-Eff ekt zeigt<br />

er Ihnen <strong>die</strong> schönsten Attraktionen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

3D-Effekt 8/10<br />

Gesamt<br />

Faszination Afrika 3D<br />

Dokumentation<br />

Originaltitel: Faszination Afrika Land/Jahr: DE/2011<br />

Vertrieb: KSM Bild: MVC, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-Proj.: JVC DLA-X70 2D-kompatibel: ja<br />

Regie: Benjamin Eicher, Timo Johannes Mayer<br />

Laufzeit: 56 min FSK: 0 Wendecover: k. A. Preis:<br />

22 Euro Start: 20. Februar 2012<br />

Die Sonnenuntergänge<br />

Afrikas sind unvergesslich<br />

×1 Bonusmaterial 2/10<br />

Exotische Urlaubsorte in<br />

3D einzufangen, ist an<br />

sich keine schlechte Idee.<br />

Die Zuschauer erhalten dadurch<br />

einen guten Einblick<br />

in <strong>die</strong> größten und interessantesten<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

des Ortes und<br />

haben noch zusätzlich in<br />

einem gewissen Maße das<br />

Gefühl, bereits da gewesen<br />

zu sein. „Faszination<br />

Afrika“ erreicht genau <strong>die</strong>s.<br />

Gezeigt werden Impressionen<br />

unter anderem aus<br />

dem Krüger Nationalpark in Simbabwe, dem<br />

wohl artenreichsten und größten Wildschutzgebiet<br />

Südafrikas. Hier leben unter anderem<br />

<strong>die</strong> Stars der Savanne: Löwen, Geparden, Leoparden,<br />

Elefanten, Zebras und Giraffen. Natürlich<br />

begab sich das Drehteam auch noch an<br />

andere Orte der Wiege des Lebens, um z. B.<br />

Seebären oder auch Nilpferde mittels handlicher<br />

3D-Kamerasysteme zu dokumentieren.<br />

Der rote Faden webt sich um eine Gruppe<br />

von Ureinwohnern, aus deren Perspektive <strong>die</strong><br />

Schönheiten und Gefahren der Tierwelt Afrikas<br />

erzählt werden. Der größte Star der Produktion<br />

soll allerdings der 3D-Effekt an sich sein, der Sie<br />

55 Minuten lang mit einer sehr hohen Bildtiefe<br />

versorgt. Technisch gesehen ist der Detailgrad<br />

und <strong>die</strong> Verteilung der Tiefenebenen natürlich,<br />

was der 3D-Wirkung Pluspunkte einbringt. Allerdings<br />

zeigen Kameraarbeit und Schnitt, dass <strong>die</strong>se<br />

nicht optimal für 3D ausgelegt sind. Extrem<br />

sind <strong>die</strong> schnellen Schnitte zwischen Nah- und<br />

Panoramaaufnahmen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Fokussierungsmechanismen<br />

der Augen stark beanspruchen.<br />

Einige Zooms und auch der unruhige Bildstand<br />

wirken sich ebenfalls auf den Sehkomfort aus.<br />

Die einzelnen Einstellungen variieren zwischen<br />

überbelichtet, farblos und überkontrastiert,<br />

übersättigt. Eines muss man den Aufnahmen<br />

aber lassen: Die Schärfe stimmt. Unsere sehr<br />

frühe Vorabpressung der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> hatte zudem<br />

Löwen sind Energiesparer und schlafen den<br />

Großteil des Tages<br />

einen blechernen, leicht dröhnenden Klang, der<br />

sich negativ auf <strong>die</strong> sympathisch-informative<br />

Kommentatorenstimme auswirkt. Als Bonus<br />

liegen eine Fotogalerie sowie zwei 3D-Sequenzen<br />

bei, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Volkstänze der Eingeborenen<br />

in voller Länge zeigen.<br />

FT<br />

Film 5/10<br />

Die Idee, einen Eingeborenen <strong>die</strong> Geschichte Afrikas erzählen<br />

zu lassen, ist gut, nur ist <strong>die</strong> Umsetzung der Aufnahmen noch<br />

ein wenig holprig.<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 4/10<br />

3D-Effekt 5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: KSM<br />

84


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

Film<br />

Harry Potter und <strong>die</strong> Heiligtümer des Todes, Teil 1 und 2<br />

Fantasy<br />

Originaltitel: Harry Potter And The Deathly Hallows: Part<br />

2 Land/Jahr: GB, US/2011 Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bild: MPEG-4, 2.40 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.), DD 5.1<br />

verw. 3D-TV: Panasonic TX-P42ST33 2D-kompatibel: ja<br />

(Zusatzdisc) Regie: David Yates Laufzeit: 276 min FSK: 12<br />

Wendecover: ja Preis: 36 Euro Start: 18. November 2011<br />

Vier Freunde ermitteln in Dumbledores rätselhafter<br />

Vergangenheit<br />

Hallelujah! Voldemort (Ralph Fiennes) würde<br />

auch als Chor-Dirigent eine gute Figur abgeben<br />

×6 Bonusmaterial 9/10<br />

Mit <strong>die</strong>sem Teil verabschiedet sich der<br />

Zauberlehrling von der großen Leinwand.<br />

Und das tut er mit einem großen Knall. Sein<br />

Widersacher Voldemort bedroht <strong>die</strong> uneinnehmbare<br />

Schulfestung Hogwarts, weshalb<br />

es für Harry (Daniel Radcliffe) heißt, er oder<br />

der dunkle Lord. Oder sterben gar beide?<br />

Charakteristisch sind für das Bild vor allem<br />

zwei Dinge: Zum einen ist es sehr, sehr düster.<br />

Zum anderen sieht das Spiel mit den Schärfen<br />

und Unschärfen sowie mit den Farben einfach<br />

malerisch aus. Es gibt keine Stelle, an der <strong>die</strong><br />

Schärfeparameter wanken, der Fokus ist stets<br />

absolut perfekt und durch den Kontrast sowie<br />

<strong>die</strong> Detaildichte ein Vorzeigeprodukt im <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Sektor.<br />

Für <strong>die</strong> solide 3D-Fassung ist vor<br />

allem das dunkle Bild ein Problem, denn mit<br />

aufgesetzter 3D-Brille wirkt alles noch viel düsterer.<br />

Ein 3D-Endgerät mit hoher Lichtleistung<br />

sei hier also definitiv angeraten. Die deutsche<br />

Tonspur liegt wie gewohnt in Dolby Digital 5.1<br />

vor und ist wie das englische Original spektakulär<br />

abgemischt. Alles, was auf dem Bildschirm<br />

bzw. der Leinwand passiert, erhält akustische<br />

Unterstützung. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s (Spielfilm- und<br />

Bonusdisc) liefen auf unserer Playstation 3<br />

ohne Probleme, Sound- oder Videostörungen<br />

gab es nicht. Die in Foren besprochenen<br />

Bildaussetzer treten offensichtlich nur bei bestimmten<br />

Abspielgeräten auf. Nach Angaben<br />

der Hersteller lässt sich <strong>die</strong>ses Manko jedoch<br />

mit einem Firmware-Update beheben. FT<br />

Film 8/10<br />

Ein würdiger Abschluss für das magischste aller Hollywood-<br />

Projekte. Wir warten gespannt auf <strong>die</strong> nächste Erfolgsreihe von<br />

Joanne K. Rowling.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 10/10<br />

3D-Effekt 6/10<br />

Gesamt<br />

Cars 2<br />

Animation<br />

Bilder: Warner Home Video, Disney Home<br />

Originaltitel: Cars 2 Land/Jahr: US/2011 Vertrieb:<br />

Disney Home Bild: MVC, 2.39 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-Proj.: JVC DLA-X9 2D-kompatibel: ja<br />

(Zusatzdisc) Regie: John Lasseter Laufzeit: 102 min<br />

FSK: 0 Wendecover: nein Preis: 27 Euro Start: 1.<br />

Dezember 2011<br />

×3 Bonusmaterial 8/10<br />

Kleine Autos in der großen Stadt: „Cars 2“ geizt<br />

nicht mit Schauplätzen auf der ganzen Welt<br />

Jedes Jahr aufs Neue ist <strong>die</strong> Spannung<br />

groß, mit welchem Animationswunderwerk<br />

<strong>die</strong> CGI-Magier aus den Pixar-Studios wohl<br />

<strong>die</strong>smal das Kinopublikum in Massen in <strong>die</strong><br />

Lichtspielhäuser locken wollen. Beim jüngsten<br />

Streich der Kalifornier machten sich im<br />

Vorfeld zum ersten Mal leise Zweifel breit: Die<br />

Ankündigung einer Fortsetzung zum „Cars“-<br />

Original von 2006 (der einzige abendfüllende<br />

Pixar-Streifen, der den Oscar ® für den besten<br />

Animationsfilm des Jahres nicht abräumen<br />

konnte) sorgte doch für das eine oder andere<br />

Stirnrunzeln bei Fans und Kritikern. Und tatsächlich:<br />

Mit „Cars 2“, dem Sequel zum vor<br />

allem bei den Jüngeren beliebten, aber insgesamt<br />

nicht unumstrittenen Auto-Abenteuer,<br />

setzt man zum ersten Mal voll auf Mainstream<br />

und entfernt sich damit ein ganzes Stück von<br />

der bisherigen Firmenphilosophie. Diese stellte<br />

dem Knuddelfaktor und der uneingeschränkten<br />

Familientauglichkeit der Produktionen immer<br />

auch eine zweite, gleichberechtigte Meta ebene<br />

gegenüber, an der auch das erwachsene Publikum<br />

seine helle Freude haben konnte. So<br />

bleibt ein rasantes, stellenweise anstrengendhektisches<br />

Animationsspektakel, das vor allem<br />

für den männlichen Nachwuchs ein gefundenes<br />

Fressen sein dürfte.<br />

Technisch gehört <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> wieder einmal<br />

zu den besten Scheiben des Jahres. Wie beinahe<br />

alle großen CGI-Produktionen wartet<br />

auch „Cars 2“ mit einer nahezu makellosen<br />

Bildqualität auf. Die Farben sind von einer<br />

Strahlkraft und Lebendigkeit, wie man sie bisher<br />

selten gesehen hat – Kantenschärfe und<br />

Wer hätte gedacht, dass Autos so niedlich sein<br />

können? Die Kids lieben <strong>die</strong> herzigen Raser<br />

Konturtreue überzeugen so sehr, dass man<br />

von Referenzmaterial sprechen muss. Die 3D-<br />

Darstellung wirkt so natürlich und plastisch wie<br />

nur irgend möglich. Mit <strong>die</strong>sem Titel erhalten<br />

Sie quasi fast 2 Stunden an Demomaterial für<br />

<strong>die</strong> eigene 3D-fähige Heimkinoanlage. TW<br />

Film 6,5/10<br />

Die eher krawallige Machart und eine deutliche Fokusverlagerung<br />

bei den Charakteren heben den zweiten Teil stark vom<br />

Vorgänger ab, allerdings ohne dessen Klasse zu erreichen.<br />

Technik 9,5/10<br />

Bildqualität 10/10<br />

Tonqualität 9,5/10<br />

3D-Effekt 9/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 85


Service<br />

So wird getestet<br />

Unser Testsystem<br />

Der Infokasten<br />

Animation/Komö<strong>die</strong><br />

Land/Jahr: US/2001–2010 Vertrieb: Paramount Home<br />

Bild: MVC, 1.78 : 1/2.35 : 1 Ton: DD 5.1 verw. 3D-TV:<br />

Philips 46PFL9705K 2D-kompatibel: ja Regie:<br />

A. Adamson u. a. Laufzeit: 370 min Wendecover: ja<br />

FSK: 6 Preis: – Start: Bundle<br />

×4 Bonusmaterial 1/10<br />

Hier fi nden Sie übersichtlich geordnet <strong>die</strong> wichtigsten<br />

Daten über <strong>die</strong> jeweils beschriebene <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Disc (BD) aufgelistet. Neben der Coverabbildung<br />

sehen Sie einen Screenshot vom Hauptmenü der<br />

Scheibe, der Ihnen einen Eindruck über <strong>die</strong> Aufmachung<br />

der Disc geben soll. Zudem bietet der Kasten<br />

<strong>die</strong> Namen der wichtigsten Darsteller sowie den<br />

Originaltitel, um Ihnen bei eventuellem Interesse<br />

an einem Import den Vergleich mit ausländischen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassungen zu erleichtern. Die Wendecoverinformation<br />

bleibt nach wie vor unter Vorbehalt, da<br />

uns <strong>die</strong> Testdiscs meist ohne Verpackung zugesandt<br />

werden. Im 3D-Bereich gibt es zu alledem noch <strong>die</strong><br />

Information über das verwendete 3D-Gerät sowie<br />

über <strong>die</strong> Kompatibilität zu 2D-Geräten. Der Punkt<br />

„Bild“ gibt zunächst den eingesetzten Videocodec<br />

an und darauf folgend das Bildseitenverhältnis. Bei<br />

den Videocodecs haben sich zwei Standardformate<br />

gegenüber dem veralteten DVD-Codec MPEG-2<br />

durchgesetzt. Zum einen Microsofts VC-1-Codec,<br />

der durch seine Effi zienz bei der Komprimierung<br />

punktet, und zum anderen <strong>die</strong> Codec-Gruppe<br />

MPEG-4 AVC. Letztere zeichnet sich unter anderem<br />

durch akkurat abgegrenzte Farbinformationen<br />

aus. Das angegebene Bildseitenverhältnis stimmt<br />

im Optimalfall mit dem Ihres Fernsehers überein<br />

(standardmäßig 1.85 : 1 oder auch 1.78 : 1). Andernfalls<br />

(also z. B. bei dem breiten 2.35 : 1 oder<br />

dem hohen 1.33 : 1) erscheinen auf dem Bildschirm<br />

schwarze Balken an den Rändern. Differenzierter<br />

sieht es im Audiobereich aus, in dem es neben den<br />

Standardcodecs DTS und Dolby Digital auch noch<br />

<strong>die</strong> verlustfrei komprimierten Formate Dolby True<br />

HD und DTS-HD MA gibt. PCM-Tonspuren sind<br />

dem analogen Original sehr nahe und fast gänzlich<br />

unkomprimiert. Die Zahl hinter dem jeweiligen<br />

Audiocodec (z. B. 2.0, 5.1 oder 7.1) gibt an, für wie<br />

viele Lautsprecherkanäle der Sound abgemischt<br />

und auf <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelegt wurde. Zu den Informationen<br />

im Kasten gesellen sich der „Straßenpreis“<br />

sowie der Erstverkaufstag. In dem abschließenden<br />

Balken nennen wir Ihnen <strong>die</strong> Anzahl der Discs, <strong>die</strong><br />

dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket beiliegen. Sollten sich darunter<br />

auch DVDs befi nden, zählen <strong>die</strong>se trotzdem, da wir<br />

Ihnen damit lediglich den physikalischen Umfang<br />

des Pakets verdeutlichen wollen. Rechts daneben<br />

sehen Sie nun <strong>die</strong> Bonuswertung. Die Zahl ergibt<br />

sich zum größten Teil aus Umfang und Qualität der<br />

Sonderausstattung. Zudem fl ießen aber auch noch<br />

Faktoren der Präsentation mit in <strong>die</strong> Wertung, wie<br />

etwa das Menüdesign oder auch <strong>die</strong> Ausreizung der<br />

Möglichkeiten HD-exklusiver Features.<br />

Unser Heimkino<br />

Zu unserem Testequipment zählt ein voll ausgestattetes<br />

Heimkino. Herzstück der visu ellen<br />

Wiedergabe ist JVCs kontraststarker 4K2K-<br />

Projektor DLA-X70 mit vierfacher HD-Aufl ö-<br />

sung, akkurater Shutter-Brillen-Technologie<br />

sowie einer makellosen 3D-Wiedergabe. Auf<br />

der großen Leinwand hinterlässt 3D nicht nur<br />

einen stärkeren Eindruck, als auf einem herkömmlichen<br />

Fernseher. Zusätzlich offenbart<br />

sich uns jede noch so kleine Bildschwäche. Für<br />

den akustischen Test bemühen wir ein hochwertiges<br />

7.1-Surround-System samt potentem<br />

AV-Receiver. Als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player verwenden wir<br />

<strong>die</strong> Playstation 3 Slim. Da wir für unsere weiteren<br />

Publikationen HD+TV, 3D+TV, AUDIO<br />

TEST und DIGITAL TESTED <strong>die</strong> aktuellste Technik<br />

bewerten, stehen uns auch stets <strong>die</strong> neuesten<br />

bzw. derzeit besten Geräte zur Verfügung.<br />

Bei unseren Tests achten wir penibel darauf,<br />

dass der Inhalt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> originalgetreu und<br />

unverfälscht wiedergegeben wird.<br />

Der Bewertungskasten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel: <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel kennzeichnen Scheiben, <strong>die</strong> sich in<br />

einem der Punkte Bild, Ton oder Extras auf Referenzniveau bewegen.<br />

Tonreferenz<br />

Titel<br />

Bildreferenz<br />

Titel<br />

Top-Ausstattung<br />

Titel<br />

Film: Bewertet werden hier <strong>die</strong> Handlung, <strong>die</strong> Atmosphäre samt Ausstattung und audiovisuellem Stil, <strong>die</strong><br />

Regie sowie <strong>die</strong> darstellerischen Leistungen. Mitunter wird auch <strong>die</strong> Qualität der Spezialeffekte berücksichtigt,<br />

insofern welche vorhanden sind.<br />

Technik: Der Technik-Wert setzt sich aus den Teilbereichen Bild, Ton und ggf. 3D-Effekt zusammen.<br />

Film 8/10<br />

Für alle, <strong>die</strong> <strong>die</strong> ganze Geschichte komplett haben wollen,<br />

sicherlich <strong>die</strong> beste Alternative, den sympathischen Grünling<br />

auf seinen Abenteuern zu begleiten.<br />

Technik 8/10<br />

Bild: Der wohl größte Vorteil einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />

Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen <strong>die</strong> Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />

Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und ein einigermaßen ausgeglichenes<br />

Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. In der<br />

Theorie gehen wir also von einem makellosen Bild aus und ziehen bei jedem Abstrich Punkte ab.<br />

Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem neutral eingestellt, hören<br />

Sie genau das, was auch der Soundeditor in seinem Tonstudio hörte, als er für den Film abmischte. Wird ein<br />

klanglicher Raum abgebildet? Ist <strong>die</strong> Lautstärke dynamisch genug geregelt, zu statisch oder gar überdynamisch?<br />

Wie wurden <strong>die</strong> Synchronstimmen ins Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt? Für unsere<br />

Tests beziehen wir uns auf <strong>die</strong> deutsche Tonspur, vergleichen aber auch stets mit dem Original.<br />

3D-Effekt (ausschl. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D): Viele Scheiben mit dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Logo gibt es bislang noch nicht. Aber<br />

auch wenn <strong>die</strong> Zukunft vom heimischen 3D ungewiss ist, bleibt es trotzdem ein hochaktuelles Thema. Unter<br />

<strong>die</strong>sem Punkt fi nden Sie unsere Einschätzung zum räumlichen Seheindruck. Hierfür orientieren wir uns an<br />

festen Faktoren wie der Grundtiefe und den 3D-Spitzen. Aber auch das Wohlbefi nden des Zuschauers über <strong>die</strong><br />

Gesamtdauer des Films spielt eine wichtige Rolle.<br />

Gesamt: Als Indikator für <strong>die</strong> Kaufempfehlung wählten wir den symbolischen Daumen. Er berücksichtigt sowohl<br />

den Film als auch <strong>die</strong> Technik. Zeigt er nach unten, lassen Sie besser <strong>die</strong> Finger vom Produkt. Mittlere<br />

Stellung bedeutet, noch einmal über den Kauf nachdenken, Daumen<br />

hoch, Sie erhalten eine sehenswerte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die Besten der Besten erhalten<br />

einen Daumen mit Kranz, der selbst einen Blindkauf rechtfertigt.<br />

Bildqualität 9/10<br />

Das Bild im ersten Teil besitzt weniger Details, während der<br />

letzte Teil farblich ins Grüngelbliche ten<strong>die</strong>rt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Zwischen den Filmen gibt es kaum Qualitätsunterschiede. Der<br />

Ton ist durchgängig ein echter Ohrenöff ner.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

3D-Effekt 7/10<br />

Ein Switch zwischen 2D- und 3D-Variante fehlt leider. Ansonsten<br />

bietet <strong>die</strong> Technik solide 3D-Kost ohne große Wow-Eff ekte.<br />

3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />

3/4 2/3 1,5/2 0,5/1<br />

Gesamt<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Paramount Home, Studiocanal<br />

86


Technik<br />

Preiswertes 3D<br />

Philips’ 3D-Player<br />

BDP3280 ist der günstigste<br />

seiner Art.<br />

Seite 90<br />

Intuitiv<br />

Samsungs BD-D5300<br />

bietet mit seiner Smart-<br />

Hub-Oberfläche Be<strong>die</strong>nkomfort.<br />

Seite 91<br />

Qualität muss nicht<br />

viel kosten<br />

Sie wollen nicht so viel für einen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player ausgeben, aber<br />

dennoch hochwertige Qualität? Dann lesen Sie unsere Testreihe<br />

zu aktuellen preiswerten Abspielgeräten. Seite 88 ff.<br />

Unterhaltung pur<br />

Der Player BDP-S380 von<br />

Sony glänzt mit vielen<br />

Onlinefunktionen.<br />

Seite 92<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Philips, Samsung, Sony<br />

Falko Theuner,<br />

Chef vom Dienst<br />

Das Filmereignis, auf das<br />

ich mich in <strong>die</strong>sem Jahr<br />

am meisten freue, ist zweifellos<br />

Christopher Nolans „The<br />

Dark Knight Rises“. Sein in der<br />

Filmwelt fast schon monopolistischer<br />

Anspruch, einen Teil des<br />

Blockbusters im grandiosen<br />

IMAX-Format zu filmen, ist seit<br />

dem Vorgänger bekannt und<br />

beliebt und wird auch von der<br />

Kritik als außergewöhnliches Stilmittel gefeiert. Zugleich<br />

ist es ein formales Qualitätsmerkmal, das sich ebenso<br />

auf <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Präsentation auswirkt. Erinnern Sie sich<br />

noch, als Sie <strong>die</strong> „The Dark Knight“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zum ersten<br />

Mal in Ihren Player warfen, um mit großem Staunen <strong>die</strong><br />

rasante Eröffnungssequenz in ultrascharfem High Definition<br />

zu sehen? Für mich wird <strong>die</strong>ser erhabene Moment<br />

stets unvergessen bleiben. Und jetzt stellen Sie sich vor,<br />

Sie hätten sich nur mit der DVD zufriedengegeben, der<br />

man <strong>die</strong>se immense Schärfe bzw. Detailfreude nicht<br />

einmal ansatzweise ansieht. Bei solchen Gelegenheiten<br />

bin ich wirklich froh, dass es Filmemacher wie Nolan gibt,<br />

<strong>die</strong> sich sowohl über den Inhalt als auch über <strong>die</strong> Form<br />

ihrer Werke Gedanken machen. Um jedoch wieder zurück<br />

auf <strong>die</strong> Technik zu kommen: Sollten Sie noch keinen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player besitzen, ist es höchste Zeit, sich einen<br />

zuzulegen. So verpassen Sie keinen weiteren magischen<br />

Filmmoment und derzeit sind <strong>die</strong> Geräte wirklich günstig,<br />

wie unsere Testreihe „Budget-Player“ beweist.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 87


Technik<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Gut<br />

Panasonic DMP-BD75<br />

Sparsamer geht es kaum<br />

Panasonics Einstiegs-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player DMP-BD75 schont <strong>die</strong> Geldbörse auch bei den anfallenden Energiekosten.<br />

Dabei beweist der Hersteller einmal mehr, dass <strong>die</strong>s nicht auf Kosten der Qualität geschehen muss.<br />

Panasonics <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player der Einstiegsklasse<br />

hat uns ein paarmal überrascht im<br />

Testlabor. Beim DMP-BD75 spart man nicht<br />

nur beim Einkaufspreis, ein Blick auf das Multimeter<br />

während der Leistungsmessung lässt<br />

das Herz eines jeden ökologisch denkenden<br />

Menschen in <strong>die</strong> Höhe springen. Lediglich<br />

7,3 Watt (W) Leistungsaufnahme zeigte das<br />

Display des Messgerätes – während im Laufwerk<br />

<strong>die</strong> Disc rotierte. Ohne Laufwerksbetrieb<br />

sank der Zeiger noch mal auf 5,6 W – das ist<br />

Rekord im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Sektor. Doch aufgepasst:<br />

Im Systemmenü sollte <strong>die</strong> Schnellstartoption<br />

deaktiviert bleiben, sonst bleibt im<br />

Stand-by <strong>die</strong> Anzeige auf ca. 3 W stehen und<br />

macht <strong>die</strong> Ökologie-Bilanz wieder zunichte.<br />

Ein Schnellstart ist auch nicht notwendig, denn<br />

selbst aus dem normalen Stand-by heraus<br />

Über Viera Link<br />

verbundene TV-Geräte<br />

lassen sich mit <strong>die</strong>ser<br />

Fernbe<strong>die</strong>nung rudimentär<br />

be<strong>die</strong>nen<br />

Die räumliche Nähe<br />

von Pause- und Stopp-<br />

Taste kann schnell zu<br />

ärgerlichen Fehlbe<strong>die</strong>nungen<br />

führen<br />

Ärgerlich: Leider<br />

besitzt auch <strong>die</strong>se<br />

Panasonic-Fernbe<strong>die</strong>nung<br />

keine Taste, um<br />

direkt in DVD-Untermenüs<br />

zu wechseln<br />

benötigt der DMP-BD75 nur ca. 20 Sekunden<br />

(s), um aus dem Schlaf hochzufahren. Eine<br />

mehr als vertretbare Wartezeit. Der angenehmen<br />

Arbeitsgeschwindigkeit schließt sich<br />

auch das Laufwerk an. Unsere Standard-BD-<br />

Java-Testdisc wurde in 30 s komplett geladen.<br />

Damit zählt der DMP-BD75 zwar nicht zu den<br />

Schnellsten, sichert sich aber einen Platz in<br />

den vorderen Rängen des Geschwindigkeitsvergleichs.<br />

Zugleich begeistert das Laufwerk<br />

mit Laufruhe und lediglich dezenten Zugriffsgeräuschen,<br />

sodass der BD75 allgemein als<br />

sehr leises Gerät bezeichnet werden kann.<br />

Auf den ersten Blick überzeugt <strong>die</strong> Bildqualität<br />

des DMP-BD75. Bei so niedrigen Verbrauchswerten<br />

hatten wir bereits Sorge, dass sich <strong>die</strong><br />

nötigen Einsparungen auch auf <strong>die</strong> Bildqualität<br />

auswirken würden. Nach den ersten Sequenzen<br />

konnten wir jedoch aufatmen, denn<br />

der DMP-BD75 bietet oberfl ächlich <strong>die</strong> von<br />

Panasonic-Geräten gewohnte Bildqualität.<br />

Nur bei näherer Betrachtung lassen sich kleinere<br />

Fehler ausmachen. Dem Player gelingt<br />

durchaus eine saubere Skalierung von SD auf<br />

Full-HD, jedoch bekommt <strong>die</strong> interne Bildverarbeitung<br />

das Flächenrauschen nicht in den<br />

Griff. Eine zusätzliche Rauschreduktion lässt<br />

sich nicht aktivieren. Hier werden <strong>die</strong> Einsparungen<br />

erstmals spürbar, denn der Video-EQ<br />

wurde deutlich eingeschränkt. Lediglich Standardparameter<br />

wie Kontrast oder Helligkeit<br />

lassen sich noch beeinfl ussen.<br />

Bei der Vollbildkonvertierung haben wir nur<br />

wenig Kritikpunkte gefunden. Wie gehabt<br />

unterscheidet der DMP-BD75 zwischen Filmund<br />

Videomaterial. Die Automatikfunktion benötigt<br />

immer einen kleinen Moment, bis sie in<br />

das Bild eingreift. Hier empfi ehlt es sich, den<br />

Filmmodus zu aktivieren, denn <strong>die</strong>ser liefert<br />

immer beste Ergebnisse und der kurze Moment<br />

der Automatikerkennung fällt weg. Das<br />

neue Be<strong>die</strong>nkonzept wendet Panasonic auch<br />

im Einsteigermodell an. Die grafi sche Oberfl ä-<br />

che wirkt dabei erfrischend modern und <strong>die</strong><br />

Ein-Klick-Navigation geht schnell ins <strong>Blu</strong>t über.<br />

In den tieferen Strukturen fi ndet sich schnell<br />

<strong>die</strong> alte Menüstruktur wieder, was an <strong>die</strong>ser<br />

Stelle jedoch auch sinnvoll ist, denn <strong>die</strong> Menge<br />

der Auswahlpunkte ist bedeutend größer.<br />

Internetfunktionen sucht man beim DMP-<br />

BD75 vergeblich, dafür ist DLNA ohne große<br />

Probleme möglich. Der DLNA-Client des Players<br />

streamt selbst Filme in HD ohne große<br />

Probleme über das heimische Netzwerk und<br />

versagt nur bei exotischen Formaten. Aber<br />

auch hier bemerkt man <strong>die</strong> Einsparungen,<br />

denn WLAN ist weder integriert noch ist eine<br />

Erweiterung per WLAN-USB-Dongle möglich.<br />

Hier lässt der DMP-BD75 einige Punkte im<br />

Bereich Ausstattung liegen, was nur wenig am<br />

guten Gesamteindruck des Gerätes ändert.<br />

CHRISTIAN HILL<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Info<br />

Typ<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Formate<br />

3D-fähig<br />

Panasonic<br />

DMP-BD75<br />

149 Euro<br />

www.panasonic.de<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

43 × 3,5 × 17,9 cm<br />

1,6 kg<br />

BD/-R/-RE, DVD/-R/-RW,<br />

CD/-R/-RW, DivX, MPEG-4,<br />

AVCHD, MP3, WMA<br />

nein<br />

Technik<br />

Ausstattung 6/10<br />

Be<strong>die</strong>nung 9/10<br />

Wiedergabe 7,5/10<br />

Beim DMP-BD75 ist Bildqualität Trumpf. Einschränkungen muss<br />

man bei den Internetfunktionen hinnehmen, dafür holt man sich<br />

im Gegenzug einen erfreulich energiebewussten Player ins Haus.<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Bilder: Panasonic<br />

88


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Technik<br />

Gut<br />

LG BD660<br />

3D zum Einstiegspreis<br />

Nachdem 3D-Fernseher bereits in der unteren Mittelklasse Einzug gehalten haben, ziehen nun <strong>die</strong> Einstiegs-<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player nach. LGs BD660 hat darüber hinaus noch Einiges mehr an Ausstattung zu bieten.<br />

Der BD660 ist einer von drei Playern in unserem<br />

Kandidatenfeld, <strong>die</strong> auch <strong>die</strong> Wiedergabe<br />

von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Me<strong>die</strong>n unterstützen.<br />

Bei einem skeptischen Tester kommt dabei<br />

sofort <strong>die</strong> Sorge auf, dass andere technische<br />

Merkmale als Bauernopfer herhalten mussten,<br />

um <strong>die</strong> räumliche Darstellung zu ermöglichen.<br />

Diesen Eindruck hinterlässt der BD660 schon<br />

beim Auspacken nicht. Zugegeben: Der Koreaner<br />

ist keine Design ikone, aber durchweg gut<br />

verarbeitet. Das gilt z. B. für <strong>die</strong> schlichte Front<br />

aus gebürstetem Aluminium. Nur <strong>die</strong> dürftige<br />

USB-Abdeckung in der Gehäusefront passt<br />

nicht so richtig in das Konzept.<br />

Das größte Erstaunen ruft jedoch <strong>die</strong> hohe<br />

Arbeitsgeschwindigkeit hervor. Schon beim<br />

Einschalten kommt keine Langeweile auf.<br />

LGs Fernbe<strong>die</strong>nung<br />

trumpft<br />

mit großen und<br />

teilweise beleuchteten<br />

Tasten<br />

Die wichtigsten<br />

Be<strong>die</strong>nelemente<br />

sind zentral um<br />

das Steuerkreuz<br />

angeordnet und<br />

gut zu erreichen<br />

Die Fernbe<strong>die</strong>nung<br />

besitzt eine<br />

kleine Tastensektion<br />

für <strong>die</strong> Steuerung<br />

des TVs per<br />

HDMI-CEC<br />

Nahezu direkt nach Betätigung der Standby-Taste<br />

wird der Benutzer von einem LG-<br />

Logo begrüßt. Nach sagenhaften 10 s ist<br />

das Gerät für <strong>die</strong> erste Eingabe bereit. Das<br />

Home-Menü ist hochauflösend und auf dem<br />

neuesten Standard, was LG-Geräte betrifft.<br />

Dazu gehört beispielsweise, dass der Menühintergrund<br />

nach eigenem Gus to gestaltet<br />

werden kann. Wo also liegt der Unterschied<br />

zu den teureren Modellen des Herstellers?<br />

Das erfahren wir im Testlabor, als wir uns an<br />

<strong>die</strong> Netzwerkkonfiguration machen. WLAN:<br />

Fehlanzeige. Da der BD660 nicht einmal auf<br />

das Funkprotokoll vorbereitet ist, heißt es<br />

also, wieder zum guten alten Netzwerkkabel<br />

zu greifen. Nach der Installation begrüßt uns<br />

<strong>die</strong> erweiterte Netcast-Oberfläche. Diese hat<br />

seit ihrem Bestehen das Angebot von drei<br />

auf elf Applikationen ausweiten können. Im<br />

Vergleich mit der Konkurrenz ist das eher<br />

mittelmäßig. LG hat jedoch im September<br />

eine Kooperation mit Philips’ Plattform Net<br />

TV geschlossen. Bleibt zu hoffen, dass <strong>die</strong>se<br />

per Update nachinstalliert werden kann.<br />

Im heimischen Netzwerk bewegt sich der<br />

BD660 souveräner. Einen DLNA-Server benötigt<br />

das Gerät nicht zwangsläufig, denn es<br />

kann auch auf normale Windows-Freigaben<br />

zugreifen. Bei der Formatwahl zeigt sich<br />

der LG-Player wenig wählerisch. Natürlich<br />

unterstützt er auch das Streaming von HD<br />

über Netzwerk.<br />

Das Bildergebnis ist auch auf großen Displays<br />

alltagstauglich. Dabei überzeugt vom<br />

ersten Augenblick an <strong>die</strong> Vollbildkonvertierung.<br />

Selten sieht man einmal einen Treppenstufeneffekt.<br />

Nur bei der Wiedergabe von<br />

Halbbildern im Videoformat kommt es zu<br />

kleineren Aussetzern. Aufseiten der Skalierung<br />

ist das Ergebnis durchwachsen. Prinzipiell<br />

kann der BD660 niedrig aufgelöstes Material<br />

gut aufbereiten, nur treten hier und da<br />

Ungenauigkeiten und Artefakte auf. So tritt<br />

oft um Objektkanten herum ein Blockrauschen<br />

auf, das auch nicht mit dem Rauschfilter<br />

behoben werden kann. Hier muss noch<br />

etwas nachgeholfen werden. Abseits dessen<br />

überzeugt das Bild mit sehr guter Grundschärfe,<br />

was <strong>die</strong> Skalierungsschwächen etwas<br />

aufwiegt. An der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Wiedergabe<br />

gibt es nichts aussetzen. Im Gegenteil: Auch<br />

hier überzeugt <strong>die</strong> hohe Laufwerksgeschwindigkeit<br />

auf der ganzen Linie und bis auf<br />

wenige Zugriffsgeräusche und ein leichtes<br />

Lüftersurren hält sich der BD660 dezent im<br />

Hintergrund. Bei der Verarbeitung unserer<br />

BD-J-Testdisc platziert sich das Gerät in den<br />

vorderen Rängen, was uns in der Auffassung<br />

bestärkt, dass auch bei günstigen Einsteigern<br />

nicht unbedingt am technischen Innenleben<br />

gespart werden muss...<br />

CHRISTIAN HILL<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Info<br />

Typ<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Formate<br />

3D-fähig<br />

Technik<br />

LG<br />

BD660<br />

149 Euro<br />

www.lg.de<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

43 × 4,4 × 19,8 cm<br />

1,6 kg<br />

BD/-R/-RE, DVD/-R/-RW, CD/<br />

-R/-RW, DivX, MPEG-4, AVCHD,<br />

MP3, WMA<br />

ja<br />

Ausstattung 6/10<br />

Be<strong>die</strong>nung 9/10<br />

Wiedergabe 7,5/10<br />

Der BD660 setzt auf einen großen Funktionsumfang. Neben der<br />

Internetplattform und dem DLNA-Streaming unterstützt der<br />

Player auch <strong>die</strong> Wiedergabe der aktuellen 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s.<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 89


Technik<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Gut<br />

Philips BDP3280<br />

Räumliche Bilder zum kleinen Preis<br />

„3D für alle“ schien das vordergründige Motto bei der Entwicklung des Modells BDP3280 gewesen zu sein. Andere<br />

Ausstattungsmerkmale müssen dabei zurückstehen. Trotzdem hält das Gerät ein paar Überraschungen bereit.<br />

Philips ist einer der wenigen Hersteller, <strong>die</strong><br />

im Flachbildschirmsegment sowohl auf<br />

Shutter- als auch Polfiltertechnologie setzen.<br />

Der Hersteller deckt somit auch in preislicher<br />

Hinsicht ein großes Spektrum im 3D-Bereich<br />

ab und bietet 3D-Geräte vom Einstiegsmodell<br />

bis hin zum High-End-Cinema-Display an. Der<br />

BDP3280 komplettiert <strong>die</strong>ses Bild, denn <strong>die</strong>ser<br />

3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player zählt zu den günstigsten<br />

seiner Gattung. Doch wie steht es um <strong>die</strong><br />

restlichen Ausstattungsmerkmale?<br />

Im interaktiven Bereich ist das Angebot recht<br />

schmal. Bereits nach der Ersteinrichtung<br />

vermissten wir <strong>die</strong> von Philips betriebene<br />

Net-TV-Plattform. Stattdessen präsentieren<br />

sich nur zwei Anwendungssymbole für <strong>die</strong><br />

Google-Dienste Youtube und Picasa im altbekannten<br />

Philips-Hauptmenü. Von Netzwerk-<br />

Die gummierten<br />

Tasten sorgen für ein<br />

angenehmes Be<strong>die</strong>ngefühl,<br />

besitzen<br />

jedoch einen gewöhnungsbedürftigen<br />

Druckpunkt<br />

Prinzipiell sind <strong>die</strong><br />

meisten Steuerelemente<br />

des Signalgebers<br />

zu klein und<br />

erschweren damit<br />

eine Blindbe<strong>die</strong>nung<br />

streaming per DLNA oder einer App-basierten<br />

Internetplattform, wie man sie von anderen<br />

Philips-Playern kennt, fehlt jede Spur. Natürlich<br />

können Multimediainhalte auch per<br />

USB zugespielt werden, doch ein wenig enttäuschend<br />

war <strong>die</strong> Auswahl an zusätzlichen<br />

Funktionen doch.<br />

Auf der anderen Seite sieht man dem<br />

BDP3280 den abgespeckten Funktionsumfang<br />

nicht an. Die Designer von Philips haben<br />

wieder einmal bewiesen, dass billig nicht<br />

unbedingt billig aussehen muss. Die Gehäusefront<br />

ziert eine chromähnlich glänzende<br />

Blende, <strong>die</strong> leicht geschwungen eine gewisse<br />

Dynamik ausstrahlt. Im Betrieb offenbart das<br />

dimmbare Display seine Position hinter <strong>die</strong>ser<br />

Blende. Insgesamt wirkt das Design schlicht<br />

und wertig – niemand vermutet dahinter<br />

einen 130-Euro-Player. Die Benutzeroberfl ä-<br />

che entspricht dem Philips-Standard und ist<br />

leicht sowie intuitiv be<strong>die</strong>nbar. Im Vergleich<br />

zum Vorjahresmodell gleitet der Cursor etwas<br />

leichtfüßiger über <strong>die</strong> Menüpunkte, nur<br />

<strong>die</strong> Text eingabe (z. B. bei der Youtube-Suche)<br />

geht quälend langsam vonstatten. Hier muss<br />

noch nachgebessert werden.<br />

Bei der Bildwiedergabe setzt Philips auf Qualität.<br />

Mit seiner internen Bildverarbeitung will<br />

der BDP3280 den ersten äußeren Eindruck<br />

bestätigen – das Gerät hat im Test nur bei<br />

wenigen Testsequenzen enttäuscht. Ein paar<br />

Missstände sind bei der Skalierung zu registrieren:<br />

Hier werden verschiedenfarbige Objekte<br />

nicht genau getrennt, sodass fremde<br />

Farbsprenkler das Nachbarobjekt bedecken.<br />

Sonstige Skalierungsartefakte, wie z. B. das<br />

Blockrauschen, werden von der internen Bildverarbeitung<br />

effektiv unterdrückt. Auf einen<br />

Video-EQ hat Philips im Übrigen komplett<br />

verzichtet, stattdessen kann der Nutzer <strong>die</strong><br />

Bildcharakteristik anhand verschiedener vorgegebener<br />

Profi le, wie z. B. Kino, einstellen.<br />

Eine Beeinfl ussung der Bildparameter durch<br />

den Nutzer ist beim BDP3280 nicht vorgesehen.<br />

Vorbildlich ist <strong>die</strong> Konvertierung von<br />

Halbbildsignalen: Im Progressivmodus weiß<br />

der BDP3280 nach einer kurzen Einpendelphase<br />

sehr gut z. B. Treppenstufeneffekte,<br />

wie sie bei Halbbildsignalen vorkommen, zu<br />

verhindern. Bis auf einige wenige Artefakte<br />

hat <strong>die</strong> Vollbildkonvertierung alle Testsequenzen<br />

mit Bravour gemeistert. Übrigens:<br />

Beim Philips BDP3280 spart man nicht nur<br />

beim Anschaffungspreis. Mit 7,3 Watt im<br />

Betriebszustand ist das Gerät nicht gerade<br />

stromhungrig und stellt sich damit als einer<br />

der sparsamsten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player am Markt auf<br />

eine Stufe mit dem Konkurrenten DMP-BD75<br />

von Panasonic. Bravo...<br />

CHRISTIAN HILL<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Info<br />

Typ<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Formate<br />

3D-fähig<br />

Technik<br />

Philips<br />

BDP3280<br />

130 Euro<br />

www.philips.de<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

43 × 4,2 × 20,9 cm<br />

1,6 kg<br />

BD/-R/-RE, DVD/-R/-RW, CD/<br />

-R/-RW, DivX, MPEG-4, AVCHD,<br />

MP3, WMA, SVCD, VCD<br />

ja<br />

Ausstattung 6,5/10<br />

Be<strong>die</strong>nung 8,5/10<br />

Wiedergabe 7/10<br />

Die Bildqualität des BDP3280 ist ansehnlich, Philips verzichtet<br />

dafür auf einige Funktionen. Dafür ist der Stromverbrauch des<br />

BDP3280 äußerst niedrig – und 3D wird ebenfalls unterstützt.<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />

90


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Technik<br />

Gut<br />

Samsung BD-D5300<br />

Smart-Player mit komfortabler Navigation<br />

Der Samsung BD-D5300 ist eine wahre interaktive Unterhaltungsmaschine. Zugunsten der Smart-TV-Funktionen<br />

müssen jedoch ein paar Details weichen. Trotzdem lohnt ein Blick auf das Gerät.<br />

Smart TV ist in aller Munde und war einer der<br />

Hypes 2010 in der Unterhaltungsindustrie.<br />

Bei Samsung macht <strong>die</strong>ses Thema auch vor<br />

dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Segment nicht halt. Was<br />

erstaunlich ist: Selbst das Einsteigergerät BD-<br />

D5300 wird mit <strong>die</strong>sem Feature ausgestattet.<br />

Wer nun denkt, dass lediglich eine abgespeckte<br />

Version der Samsung-Smart-TV-Plattform auf<br />

dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Gerät läuft, irrt. Der BD-D5300<br />

muss auf keinerlei Detail bei der Plattform<br />

verzichten. Neben den vorinstallierten Applikationen<br />

und Widgets kann der Nutzer bei Bedarf<br />

weitere Apps auf dem Gerät nachinstallieren.<br />

Somit muss keine Langeweile vor dem Fernseher<br />

aufkommen, wenn weder das Unterhaltungsprogramm<br />

noch <strong>die</strong> eigene Me<strong>die</strong>n-<br />

Die Fernbe<strong>die</strong>nung<br />

scheint<br />

optisch aus der<br />

vorletzten Serie<br />

zu stammen<br />

Die Be<strong>die</strong>nelemente<br />

sind<br />

teilweise zu<br />

klein geraten<br />

und provozieren<br />

Fehleingaben<br />

Bei der<br />

Be<strong>die</strong>nung<br />

über <strong>die</strong> tief<br />

positionierten<br />

Navigationstasten<br />

wirkt<br />

<strong>die</strong> Fernbe<strong>die</strong>nung<br />

kopflastig<br />

sammlung dem augenblicklichen Geschmack<br />

treffen. Die Applikationen sind bis dato alle<br />

kostenfrei, es sollte jedoch nur eine Frage der<br />

Zeit sein, bis das erste kostenpflichtige Angebot<br />

per Micropayment für Mehrwerte sorgen will.<br />

Die bunte Smart-TV-Welt auf dem BD-D5300<br />

hat jedoch ein grundlegendes Problem: Ohne<br />

WLAN-Adapter von Samsung ist man auf den<br />

klassischen Netzwerkanschluss angewiesen.<br />

Wer <strong>die</strong>s nicht in Kauf nehmen will, muss den<br />

passenden WLAN-Adapter nachträglich erwerben.<br />

Erfreulicherweise hat Samsung den BD-<br />

D5300 mit einem zweiten USB-Anschluss an<br />

der Geräterückseite bedacht, sodass der Front-<br />

USB trotz WLAN-Stick weiterhin für externe<br />

Speicherme<strong>die</strong>n zur Verfügung steht.<br />

Im Gegensatz zur Multimediaausstattung steht<br />

<strong>die</strong> interne Bildverarbeitung. Hier muss der<br />

Anwender ein paar Abstriche im Vergleich zu<br />

hochpreisigeren Geräten machen. Das fängt<br />

schon bei der Laufwerksgeschwindigkeit an:<br />

Das auf der Packung des BD-D5300 angepriesene<br />

„Ultra Fast Play“ konnte im Labor<br />

nicht bestätigt werden. Über 45 Sekunden<br />

Ladezeit bei unserer BD-Java-Testdisc bescheren<br />

dem Samsung-Laufwerk einen Platz<br />

im hinteren Feld. Zudem machte sich das<br />

Laufwerk beim Abspielen einer unserer DVDs<br />

durch unangenehme rhythmische Pfeifgeräusche<br />

bemerkbar. Von lautlosem Betrieb<br />

kann beim BD-D5300 allgemein keine Rede<br />

sein. Niedrig aufgelöste Bildquellen bereiten<br />

dem Gerät ein paar Probleme – <strong>die</strong> Skalierung<br />

auf Full-HD-Aufl ösung gelingt nicht vollkommen.<br />

Flimmern und allgemeine Unschärfen<br />

schmälern den Bildgenuss. Abhilfe schafft<br />

hier das benutzerdefi nierte Bildprofi l, das<br />

erweiterte Eingriffe in <strong>die</strong> Bildcharakteristik erlaubt.<br />

Nicht weniger als sechs Parameter, wie<br />

z. B. Kontrast, Helligkeit oder Schärfe, können<br />

beeinfl usst werden. Der Schärferegler weiß<br />

den Unschärfen beizukommen, jedoch sollte<br />

<strong>die</strong>ser nur dezent eingesetzt werden, da sonst<br />

Doppelkonturen den Bildeindruck stören.<br />

Die Rauschreduktion weiß ebenfalls zu überzeugen.<br />

Im Gegensatz dazu ist man bei der<br />

Vollbildkonvertierung den Gegebenheiten ausgesetzt.<br />

Die interne Bildverarbeitung versteht<br />

es zwar, <strong>die</strong> Kanten einigermaßen zu glätten,<br />

benötigt jedoch nach jedem Schnitt eine<br />

kurze Bedenkzeit, um dann verzögert in das<br />

Bild einzugreifen.<br />

Ein glücklicheres Händchen beweist Samsung<br />

beim Design. Der BD-D5300 ist zwar günstig,<br />

muss im Wohnzimmer aber nicht vor den Blicken<br />

anderer versteckt werden. Der Hersteller<br />

setzt somit auf modernes Produktdesign und<br />

täuscht damit über so manche Schwäche des<br />

BD-D5300 hinweg.<br />

CHRISTIAN HILL<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Info<br />

Typ<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Formate<br />

3D-fähig<br />

Technik<br />

Samsung<br />

BD-D5300<br />

149 Euro<br />

www.samsung.de<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

43 × 3,9 × 20,5 cm<br />

1,7 kg<br />

BD/-R/-RE, DVD/-R/-RW, CD/<br />

-R/-RW, DivX, MPEG-4, AVCHD,<br />

MP3, WMA<br />

nein<br />

Ausstattung 8/10<br />

Be<strong>die</strong>nung 7,5/10<br />

Wiedergabe 6/10<br />

Samsung setzt beim BD-D5300 voll auf <strong>die</strong> neuen Smart-TV-<br />

Funktionen, bietet WLAN-Zugriff jedoch nur über kostenpfl ichtiges<br />

Zubehör an und vernachlässigt ein wenig <strong>die</strong> Bildqualität.<br />

Gesamt 7/10<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 91


Technik<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Gut<br />

Sony BDP-S380<br />

Unlimitierte Unterhaltungsmöglichkeiten<br />

Bei der Vielfalt an zusätzlichen Unterhaltungsmöglichkeiten wird beim Sony BDP-S380 das optische Laufwerk<br />

fast zur Nebensächlichkeit – <strong>die</strong> nächste Stufe des Entertainments.<br />

Der größte Schock für Sony im vergangenen<br />

Jahr war wohl <strong>die</strong> groß angelegte Hacker-<br />

Attacke, <strong>die</strong> den Konzern in arge Bedrängnis<br />

brachte. Im Frühherbst folgte darauf der komplette<br />

Relaunch als „Sony Entertainment Plattform“,<br />

<strong>die</strong> verspricht, alle Geräte des Herstellers<br />

beim Thema Entertainment zu vereinen.<br />

Beim BDP-S380 sind <strong>die</strong>se Auswirkungen<br />

schon zu spüren. Bereits der erste Blick in das<br />

für Sony typische strickleiterartig aufgebaute<br />

Hauptmenü verrät, dass der Einstiegs-<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player<br />

voll auf Unterhaltung über <strong>die</strong><br />

Gerätegrenzen hinweg ausgelegt ist. Neben<br />

den bereits bekannten Bezahl<strong>die</strong>nsten Video<br />

Unlimited (ehemals „Qriocity“) und Music<br />

Unlimited findet sich eine Vielzahl von anderen<br />

internetbasierten Unterhaltungsangeboten.<br />

Einen Großteil machen Mediatheken und<br />

andere Video- bzw. Audio<strong>die</strong>nstplattformen<br />

aus. Kleinere Programme wie beispielsweise<br />

eine Wettervorhersage oder ein kleines Spiel<br />

Die Fernbe<strong>die</strong>nung<br />

des BDP-S380 wirkt<br />

eher spartanisch.<br />

Durch <strong>die</strong> eingeschränkte<br />

Größe sind<br />

<strong>die</strong> Tasten zu klein und<br />

zu eng beieinander<br />

angeordnet<br />

Der Signalgeber<br />

besitzt nur <strong>die</strong> nötigsten<br />

Elemente, was<br />

<strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung des<br />

Gerätes jedoch nicht<br />

erschwert<br />

für zwischendurch sucht man vergeblich. Das<br />

Angebot ist komplett auf passive Unterhaltung<br />

ausgelegt. Für <strong>die</strong> nötige Netzverbindung muss<br />

leider das Kabel herhalten. In den Genuss<br />

einer Funknetzunterstützung kommt nur derjenige<br />

Nutzer, der den entsprechenden WLAN-<br />

Adapter von Sony erwirbt. Dieser kostet knapp<br />

80 Euro. Damit der Funknetzadapter durch<br />

seinen Einsatz nicht den USB-Gebrauch stört,<br />

hat Sony dem BDP-S380 einen zweiten USB-<br />

Anschluss spen<strong>die</strong>rt. Trotzdem wäre eine Integration<br />

in das Gerät wünschenswert gewesen.<br />

Bei der Bildausstattung zeigt sich Sony spendabel.<br />

Diverse Tests mit verschiedenen Bildsequenzen<br />

haben gezeigt, dass es um <strong>die</strong><br />

interne Bildverarbeitung des BDP-S380 sehr<br />

gut steht. Beeindruckend ist dabei <strong>die</strong> Skalierung<br />

von niedrig aufgelösten Materialien. Die<br />

künstliche Bildvergrößerung gelingt mit einer<br />

guten Grundschärfe, Blockartefakte werden<br />

weitestgehend vermieden. Nur das typische<br />

Grundrauschen in großen Flächen versteht der<br />

Player von Sony nicht richtig zu meistern. In<br />

den erweiterten Bildeinstellungen fi nden sich<br />

zwei unterschiedliche Rauschreduktionsalgorithmen,<br />

<strong>die</strong> das Rauschen jedoch ebenfalls<br />

nicht reduzieren können. Allgemein sind <strong>die</strong><br />

zusätzlichen Bildverbesserungsfunktionen nur<br />

sehr spärlich gesät. Die Vollbildkonvertierung<br />

kann ebenfalls effektiv in <strong>die</strong> Verbesserung<br />

von Halbbildsignalen eingreifen, doch muss<br />

sich <strong>die</strong>se immer wieder für einen kurzen Moment<br />

einpendeln und kommt in Ausnahmesituationen<br />

auch mal vollkommen aus dem Tritt.<br />

Dies sind jedoch Extreme. Davon abgesehen<br />

kann <strong>die</strong> Vollbildkonvertierung als alltagstauglich<br />

bezeichnet werden. Verbesserungswürdig<br />

sind <strong>die</strong> allgemeinen Reaktionszeiten des<br />

BDP-S380. Allein der Systemstart nimmt mit<br />

30 Sekunden (s) viel Zeit in Anspruch. Eine<br />

kompliziert programmierte BD-Java-Disc benötigte<br />

im Testlabor 38 s bis zur Anzeige des<br />

ersten bewegten Bildes – ein mittlerer Wert.<br />

Allgemein hat der Nutzer beim Be<strong>die</strong>nen des<br />

Systems immer den Eindruck, dass <strong>die</strong> Reaktionszeit<br />

etwas träge ist. Hier ist wohl das<br />

Verhältnis zwischen Komplexität des Systems<br />

und interner Rechenleistung etwas in Schieflage<br />

geraten.<br />

Für audiophile Nutzer hält der BDP-S380 eine<br />

Besonderheit bereit: Der Player gehört zu den<br />

wenigen Geräten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Wiedergabe von<br />

Super Audio CDs (SACD) ermöglichen. Damit<br />

dürfte der BDP-S380 wohl zu den günstigsten<br />

Geräten zählen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses besonders hochqualitative<br />

Audioformat verarbeiten können.<br />

Hochwertig erscheint auch das Äußere des<br />

BDP-S380. Nur <strong>die</strong> fehlende Abdeckung des<br />

Front-USB-Anschlusses und <strong>die</strong> etwas unmodern<br />

und zu klein wirkende Fernbe<strong>die</strong>nung<br />

wollen hier nicht so recht ins Bild passen.<br />

CHRISTIAN HILL<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Info<br />

Typ<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Formate<br />

3D-fähig<br />

Sony<br />

BDP-S380<br />

139 Euro<br />

www.sony.de<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

43 × 3,6 × 19,9 cm<br />

1,6 kg<br />

BD/-R/-RE, DVD/-R/-RW,<br />

CD/ -R/-RW, DivX, MPEG-4,<br />

AVCHD, MP3, WMA, SACD<br />

nein<br />

Technik<br />

Ausstattung 8,5/10<br />

Be<strong>die</strong>nung 8,5/10<br />

Wiedergabe 7,5/10<br />

Sonys Testvertreter überzeugt auf der ganzen Linie – ein<br />

Multi media unterhalter mit Blick für gute Bildqualität.<br />

Bemerkenswert ist <strong>die</strong> gerade für <strong>die</strong>se Preisklasse unübliche<br />

SACD-Unterstützung.<br />

Gesamt 8/10<br />

Bilder: Sony<br />

92


Leserbriefe<br />

Service<br />

Leserbriefe<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit VHS-Auflösung?<br />

Vor ein paar Tagen habe ich <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Mein Fazit: In der Zukunft sollten <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>s<br />

äußerlich gekennzeichnet werden<br />

mit dem Titel „Evidence“ erworben. Nach<br />

dem Filmgenuss habe ich mich nur noch müssen, wenn sie keine HD- bzw. Fullgeärgert.<br />

Schrott in Perfektion!<br />

HD-Auflösung aufweisen können. Der<br />

Hätte ich nur <strong>die</strong> Finger von <strong>die</strong>sem Film Kunde sollte so vor Fehlkäufen geschützt<br />

gelassen! (...)<br />

werden!<br />

Wie kann man ein solches Format unter<br />

MATTHIAS WÖSSNER<br />

der Bezeichnung „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>“ verkaufen<br />

dürfen? Frechheit! HD? Ich glaube, Bislang ist uns <strong>die</strong>se <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> noch nicht in <strong>die</strong><br />

selbst <strong>die</strong> Qualität einer VHS-Kassette Testerfi nger gekommen. Aber dennoch können<br />

wir Folgendes behaupten: Das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

ist sehenswerter!<br />

Ich habe noch nie eine so schlecht Medium an sich unterliegt festen Standards,<br />

gemachte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc gesehen, selbst <strong>die</strong> eingehalten werden müssen. Die Aufl ö-<br />

ältere Filme, <strong>die</strong> ich schon auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sung sollte also per defi nitionem 2 Millionen<br />

erworben habe, wurden besser restauriert<br />

und hatten nahezu eine perfekte litätsschwankungen, was <strong>die</strong> Bildparameter<br />

Bildpunkte betragen. Natürlich gibt es Qua-<br />

Full-HD-Auflösung! Aber <strong>die</strong>ser Film (wie z. B. <strong>die</strong> Schärfe, <strong>die</strong> Körnung etc.) angeht.<br />

Deshalb testen wir <strong>die</strong> Scheiben auch<br />

befindet sich unendlich weit von HD<br />

und dem gewohnten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Standard bezüglich ihrer technischen Qualität, um Sie<br />

entfernt! (...)<br />

bei Ihrer Kaufentscheidung zu unterstützen.<br />

Zurück kin<strong>die</strong>Zukunf<br />

Zukunft<br />

Hallo liebes Team vom BLU-RAY<br />

MAGAZIN, erst mal ein großes Kompliment<br />

für Euer Heft. Ich besorge mir<br />

das Magazin so oft wie möglich. Da<br />

ich <strong>die</strong>s aber nicht jeden Monat realisieren<br />

kann, wollte ich euch heute<br />

eine Frage stellen: Habt Ihr in einem<br />

vergangenen Heft schon mal <strong>die</strong> 25th<br />

Anniversary Trilogie von „Zurück in<br />

<strong>die</strong> Zukunft“ getestet? Und wenn<br />

ja, kann man das Heft mit dem Test<br />

noch nachbestellen?<br />

FLORIAN DILGER<br />

Der 25th Anniversary Trilogie von „Zurück<br />

in <strong>die</strong> Zukunft“ haben wir im BLU-RAY<br />

MAGAZIN 1/2011 eine Seite in der<br />

Titel story samt Test gewidmet. Und <strong>die</strong><br />

können Sie selbstverständlich mit dem<br />

Formular im Heft oder auch online unter<br />

www.heftkaufen.de nachbestellen.<br />

Kioskfrage<br />

Korrekturen Heft 01/12<br />

Ich bin seit der ersten Ausgabe Leser<br />

des BLU-RAY MAGAZINs. Als ich vor<br />

Kurzem im Zeitschriftenladen <strong>die</strong><br />

Ausgabe 6/2011 gekauft habe, sagte<br />

mir <strong>die</strong> Dame allerdings, <strong>die</strong>s wäre<br />

<strong>die</strong> letzte Ausgabe, da das Magazin<br />

ab November eingestellt würde. Entspricht<br />

das der Tatsache? Die Zeitung<br />

Inhalt, S. 4:<br />

Der Satz „Harry Potter 1–7: Alle Jahrgänge<br />

des Zauberlehrlings in einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box<br />

und in 3D“ ist insofern missverständlich,<br />

als nur „Die Heiligtümer des Todes<br />

Teil 1 und 2“ derzeit auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

erhältlich sind, nicht aber alle anderen<br />

„Harry Potter“-Filme.<br />

ist echt klasse und ich fände es schade,<br />

wenn das wahr wäre. Über eine Green Lantern (<strong>Vorschau</strong>), S. 26:<br />

<strong>Antwort</strong> würde ich mich sehr freuen.<br />

Offenbar unterscheiden sich hier <strong>die</strong><br />

FRANK SCHNEIDER Tatsachen von der Pressemitteilung –<br />

das Bildseitenverhältnis der 3D-Version<br />

Die Aussage stimmt natürlich nicht. beträgt nicht 2.40 : 1, sondern 1.78 : 1,<br />

Wie Sie sehen, sind wir bereits bei der und <strong>die</strong> Digital Copy scheint auch<br />

Ausgabe 2/2012 und produzieren noch nicht dem Ultraviolet-Standard zu<br />

fröhlich weiter. Also, keine Sorge!<br />

entsprechen.<br />

Das Magazin BLU-RAY TEST<br />

Gewinner<br />

Ausgabe 6/2011<br />

Das hochwertige „Ben Hur“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket<br />

haben gewonnen:<br />

Nicolai Thimm aus Bocholt<br />

Jürgen Pöhler aus Stuttgart<br />

Mark Hungerland aus Dortmund<br />

Wir beglückwünschen <strong>die</strong> Gewinner!<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />

schicken Sie bitte an:<br />

Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste GmbH,<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />

Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

oder einfach per E-Mail:<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Die letzte Ausgabe der BLU-RAY TEST<br />

wurde ja schon vor einigen Monaten veröffentlicht.<br />

Mir gefällt <strong>die</strong>se Zeitschrift<br />

recht gut, da hier aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s kurz<br />

vorgestellt werden. Leider habe ich aber<br />

noch keine neuere Ausgabe im Handel<br />

bekommen. Wann erscheint eine neue<br />

Ausgabe der BLU-RAY TEST?<br />

JOHANNES PIRRINGER<br />

Die BLU-RAY TEST ist derzeit eine Sonderpublikation,<br />

<strong>die</strong> zweimal im Jahr erscheint<br />

und gebündelt zahlreiche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />

präsentiert. Durch <strong>die</strong> Vielzahl von besprochenen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titeln ist uns momentan nur<br />

eine solche Heft-Frequentierung möglich.<br />

Die aktuelle Ausgabe liegt derzeit am Kiosk,<br />

während <strong>die</strong> nächste (Ausgabe 2/2012)<br />

voraussichtlich am 20. April 2012 erscheint.<br />

Über einen Besuch in unserem Forum auf<br />

forum.digitalfernsehen.de<br />

würden wir uns ebenfalls freuen.<br />

Die Redaktion behält sich <strong>die</strong> sinngemäße Kürzung der<br />

Zuschriften vor. Die abgedruckten Leserbriefe müssen<br />

nicht unbedingt <strong>die</strong> Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Service | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 93


Technik<br />

Service<br />

Marktübersicht <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Geräte<br />

Produkt<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

3D<br />

Dolby True<br />

HD/DTS-HD BD-Live Online<strong>die</strong>nste<br />

(z. B. Youtube)<br />

DLNA<br />

WLAN<br />

Schnellstartfunktion<br />

Stromverbrauch<br />

Besonderheiten Maße Erhältlich<br />

Denon<br />

DBP1611UD / k. A. 28 Watt 3D, SACD-Wiedergabe, DLNA 43,4 × 10,7 × 32 cm 499<br />

DBP2012UD / k. A. 28 Watt 3D, Mehrkanalausgang, DLNA 43,4 × 10,7 × 31,9 cm 849<br />

Harman Kardon<br />

BDT-20 / k. A. k. A. Multimediawiedergabe, BD-Live 44 × 6,6 × 35,2 cm 699<br />

LG<br />

HR570S / k. A. k. A. 3D, 500-GB-Festplatte, DVB-S2-Tuner, CI Plus 43 × 4,9 × 29,5 cm 500<br />

BX580 / k. A. k. A. 3D, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 4,4 × 19,8 cm 399<br />

BDS580 / k. A. k. A. 3D, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 4,4 × 19,8 cm 199<br />

HR590S / k. A. k. A. 3D, DLNA, 500-GB-Festplatte, DVB-S2-Tuner, CI Plus 43 × 4,4 × 19,8 cm 549<br />

BDS590 / k. A. k. A. 3D, DVB-S2-Tuner, CI Plus, Multimediawiedergabe 43 × 4,9 × 29,5 cm 279<br />

BD650 / k. A. k. A. Multimediawiedergabe, BD-Live 36 × 4,9 × 19,9 cm 129<br />

BD660 / k. A. k. A. 3D, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 4,4 × 19,8 cm 149<br />

BD670 / k. A. k. A. 3D, DLNA, WLAN, Multimediawiedergabe 43 × 4,4 × 19,8 cm 199<br />

Loewe<br />

<strong>Blu</strong>TechVision 3D / k. A. 22 Watt 3D, Internetplattform, DLNA/Multiroom 44 × 6,6 × 35,2 cm 900<br />

NAD<br />

T 577 / k. A. Fotos, MP3, Video, USB 43,5 × 6 × 28 cm 1 000<br />

Marantz<br />

BD5005 / k. A. 18 Watt 3D, Fotos, MP3, Video, SD-Slot 44 × 10,5 × 32,4 cm 549<br />

BD7006 / k. A. 40 Watt 3D, Fotos, MP3, Video, SD-Slot 44 × 10,5 × 32,4 cm 999<br />

UD8004 / k. A. 60 Watt SACD, Fotos, MP3, Video, SD-Slot 44 × 12,4 × 39 cm 2 500<br />

UD9004 / k. A. 88 Watt 2 × HDMI, SACD, XLR, Fotos, Musik, SD-Slot 44 × 16,4 × 40,9 cm 5 500<br />

Onkyo<br />

BD-SP309 / k. A. 16 Watt 3D, Multimediawiedergabe, DLNA 43,5 × 5,7 × 20,1 cm 229<br />

BD-SP809 / k. A. 23 Watt THX-zertifiziert, 3D, Multimediawiedergabe, DLNA 43,5 × 10,4 × 31,3 cm 499<br />

Panasonic<br />

DMP-BD75 / 12 Watt DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,5 × 3,5 × 17,9 cm 149<br />

DMP-BDT110 / 7 Watt 3D, DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,5 × 3,5 × 17,9 cm 199<br />

DMP-BDT310 / 13 Watt 3D, WLAN, DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,5 × 3,5 × 17,9 cm 299<br />

Philips<br />

BDP2800 / k. A. 18 Watt DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,5 × 4,4 × 20,9 cm 129<br />

BDP3200 / k. A. 18 Watt 3D, DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,5 × 4,2 × 20,9 cm 129<br />

BDP3280 / k. A. 18 Watt 3D, WLAN, DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,5 × 4,2 × 20,9 cm 129<br />

BDP5200 / k. A. 18 Watt Mehrkanalausgang, 3D, WLAN, DLNA, Netcast 43,5 × 4,2 × 20,9 cm 175<br />

BDP7500 / k. A. 22 Watt integriertes WLAN, DivX-Plus-HD-Wiedergabe 43,5 × 5,57 × 24,5 cm 290<br />

BDP7600 / k. A. 15 Watt Untertitelverschiebung, Fotos, MP3, Video, USB 43,5 × 4,3 × 23,6 cm 230<br />

BDP9600 / k. A. 30 Watt 3D, WLAN, Untertitelverschiebung, Qdeo-Prozessor 43,5 × 7 × 26 cm 690<br />

Pioneer<br />

BDP-140 / k. A. 23 Watt 3D, DLNA, Internetfunktionen 43,5 × 5,8 × 24,9 cm 199<br />

BDP-440 / k. A. 23 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 43,5 × 8,5 × 24,2 cm 299<br />

BDP-LX54 / k. A. 23 Watt 3D, DLNA, Internetfunktionen 42 × 7,25 × 22,8 cm 399<br />

BDP-LX91 / k. A. 59 Watt 2 × HDMI, Fotos, Video, Musik 42 × 14,3 × 36,5 cm 2 400<br />

Samsung<br />

BD-D5300 / k. A. 19 Watt 3D, DLNA, Internetfunktionen 43,3 × 3,9 × 20,5 cm 149<br />

BD-D5500 / k. A. 19 Watt 3D, DLNA, Internetfunktionen 43 × 3,9 × 21 cm 179<br />

BD-D5800 / k. A. 19 Watt 3D, DLNA, Internetfunktionen 43 × 3,9 × 21 cm 199<br />

BD-D6500 / k. A. 19 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 43 × 3,3 × 20,9 cm 229<br />

BD-C6800 / k. A. 13,1 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 43 × 4,3 × 22,3 cm 349<br />

BD-C6900 / k. A. 14,6 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 43 × 4,3 × 20,5 cm 399<br />

BD-D6900 / k. A. 33 Watt 3D, DVB-T/C-Tuner, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 43 × 3,3 × 25,6 cm 299<br />

BD-D7000 / k. A. 19 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 18 × 3,05 × 18 cm 299<br />

BD-C7509 / k. A. 11 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 42 × 3,2 × 17,5 cm 349<br />

BD-D7509 / k. A. 19 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 38 × 2,8 × 15,8 cm 349<br />

Sharp<br />

BD-HP35S / k. A. k. A. 3D, DLNA, WLAN 43 × 4,9 × 19,8 cm 249<br />

BD-HP90S / k. A. 3D, WLAN, Fotos, MP3, Video, USB 43,2 × 3,6 × 21,8 cm 449<br />

Sony<br />

BDP-S185/S186 / k. A. 10 Watt Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live 29 × 4,25 × 18,8 cm k. A.<br />

BDP-S280 / k. A. 16 Watt Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live, Smartphone-App 43 × 3,6 × 19,9 cm 129<br />

BDP-S380 / k. A. 18 Watt Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live, Smartphone-App 43 × 3,6 × 19,9 cm 139<br />

BDP-S480 / k. A. 20 Watt 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live, Smartphone-App 43 × 3,6 × 19,9 cm 159<br />

BDP-S580 / k. A. 22 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live, Smartphone-App 43 × 3,6 × 19,9 cm 179<br />

BDP-S780 / k. A. k. A. 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live, Smartphone-App 43 × 4,6 × 19,9 cm 229<br />

Toshiba<br />

BDX2250KE / k. A. 15 Watt Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live 36 × 3,85 × 20 cm 129<br />

BDX3200KE / k. A. 18 Watt 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live 43 × 4,25 × 20,7 cm 179<br />

Yamaha<br />

BD-A1010 / k. A. k. A. 3D, SACD, Multimediawiedergabe, BD-Live 43,5 × 9,6 × 31,6 cm k. A.<br />

BD-S671 / k. A. k. A. 3D, Multimediawiedergabe, BD-Live 43,5 × 8,6 × 25,7 cm 279<br />

Preis<br />

in €<br />

94


Service<br />

Technik<br />

Produkt Gesamtleistung 3D Boxen BD-Live Online<strong>die</strong>nste DLNA WLAN<br />

Schnellstartfunktion<br />

(z. B. Youtube)<br />

Stand-by-<br />

Verbrauch<br />

Besonderheiten Maße Erhältlich<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komplettanlagen<br />

LG<br />

HLX56S<br />

220 Watt<br />

Soundbar +<br />

Subwoofer<br />

k. A. < 2 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 100 × 9,5 × 20,7 cm k. A.<br />

HX966TZW 920 Watt 5.1-System k. A. < 2 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43,9 × 6,1 × 28,4 cm k. A.<br />

HX966SZ 920 Watt 5.1 kompakt k. A. < 2 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43,9 × 6,1 × 28,4 cm k. A.<br />

HX906PA 920 Watt 5.1-System k. A. < 2 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 43,35 × 5,7 × 28,1 cm k. A.<br />

HX806PE 790 Watt 5.1-System k. A. < 0,9 Watt 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 36 × 5,7 × 30,7 cm k. A.<br />

HB965TZ 1 100 Watt 5.1-System k. A. < 2 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43,9 × 6,1 × 28,4 cm k. A.<br />

HB45E 400 Watt 2.1 kompakt k. A. 0,8 Watt Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 8 × 25,6 × 26 cm k. A.<br />

HB805PH 1 000 Watt 5.1-System k. A. 0,5 Watt Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 36 × 6,25 × 31,2 cm k. A.<br />

HB905SA 1 100 Watt 5.1 kompakt k. A. 0,1 Watt Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6,25 × 28,1 cm k. A.<br />

HB405SU 1 100 Watt 5.1 kompakt k. A. 0,1 Watt DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6,25 × 28,1 cm k. A.<br />

HLB54S<br />

360 Watt<br />

Soundbar +<br />

Subwoofer<br />

k. A. < 1 Watt DLNA, Multimediawiedergabe 99,8 × 8,4 × 18,9 cm k. A.<br />

HB44A 400 Watt 2.1 kompakt k. A. 0,1 Watt DLNA, Multimediawiedergabe 36 × 6,25 × 31,2 cm k. A.<br />

HB354BS 300 Watt 2.1 kompakt k. A. < 1 Watt DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 7,6 × 37,9 cm k. A.<br />

Panasonic<br />

SC-BTT770 1 000 Watt 5.1-System 0,1 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 4 × 27,9 cm 649<br />

SC-BTT370 1 000 Watt 5.1 kompakt 0,1 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 3,8 × 27,9 cm 549<br />

SC-BTT362 520 Watt 2.1 kompakt 0,1 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 3,8 × 27,9 cm 499<br />

SC-BTT270 1 000 Watt 5.1 Kompakt 0,4 Watt 3D, DLNA, WLAN-ready, iPod-Anschluss 43 × 3,8 × 27,9 cm 449<br />

SC-BTT262 520 Watt 2.1 kompakt 0,4 Watt 3D, DLNA, iPod-Anschluss 43 × 3,8 × 27,9 cm 399<br />

SC-BTT755 1 000 Watt 5.1-System k. A. 0,2 Watt 3D, DLNA, WLAN-ready, iPod-Anschluss 43 × 6,2 × 28,7 cm 799<br />

SC-BTT350 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,2 Watt 3D, DLNA, WLAN-ready, iPod-Anschluss 43 × 6,2 × 28,7 cm 549<br />

SC-BFT800<br />

300 Watt<br />

Soundbar +<br />

Woofer<br />

k. A. 0,1 Watt 3D, DlNA, WLAN-ready, iPod-Anschluss 103,5 × 18,8 × 8,5 cm 799<br />

SC-BTX77 375 Watt 2.1 kompakt k. A. 0,3 Watt DLNA, iPod-Anschluss 50 × 20,1 × 11,6 cm 699<br />

Philips<br />

HTS9140<br />

500 Watt<br />

Soundbar +<br />

Subwoofer<br />

k. A. k. A. 3D, DLNA, Multimediawiedergabe 95,5 × 15,5 9,6 cm 999<br />

HTS7140<br />

600 Watt<br />

Soundbar +<br />

Subwoofer<br />

k. A. k. A. 3D, DLNA, Multimediawiedergabe 95,5 × 15,5 9,6 cm 1 249<br />

HTS9540 800 Watt 5.1 Kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 43,7 × 7,5 × 34,2 cm 1 699<br />

HTS8562 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 43,5 × 6,35 × 34,25 cm 999<br />

HTS5591 1 000 Watt 5.1-System k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 43,5 × 5,7 × 35,7 cm 690<br />

HTS5582 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 43,5 × 5,7 × 35,7 cm 690<br />

HTS4562 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 43,5 × 5,7 × 35,7 cm 569<br />

HTS3560 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. k. A. Multimediawiedergabe, iPhone-Dock 36 × 5,8 × 35,1 cm 379<br />

HTS9241 500 Watt 2.1 kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 30,7 × 6,6 × 30,4 cm 999<br />

HTS7202 440 Watt 2.1 kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 36 × 7 × 34,5 cm 690<br />

HTS5220 400 Watt 2.1 kompakt k. A. k. A. 3D, WLAN, DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,4 × 25,3 × 12,9 cm 570<br />

HTS4282 400 Watt 2.1 kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 36 × 6 × 33,5 cm 440<br />

HTS3271 400 Watt 2.1 kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 36 × 5,8 × 31,5 cm k. A.<br />

HTS3261 400 Watt 2.1 kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 36 × 5,8 × 31,5 cm 380<br />

Samsung<br />

HT-C9959 1 330 Watt 7.1 k. A. k. A. 3D, WLAN, Fotos, Video, Musik, Internetplattform 49 × 16,4 × 2,9 cm 1 999<br />

HT-D6759W 1 330 Watt 5.1-System k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6 × 33,2 cm 999<br />

HT-D7200 400 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 38 × 2,8 × 15,8 cm 799<br />

HT-D7100 110 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 18 × 4,5 × 18 cm 599<br />

HT-D7000 400 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 42 × 13,4 × 17,8 cm 499<br />

HT-D5550 1 000 Watt 5.1-System k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6 × 33,2 cm 649<br />

HT-D5500 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6 × 33,2 cm 479<br />

HT-D5200 500 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6 × 33,2 cm 429<br />

HT-D5100 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6 × 33,7 cm 429<br />

HT-D5000 500 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6 × 33,2 cm 379<br />

HT-C6930W 1 330 Watt 7.1 k. A. 0,41 Watt 3D, WLAN, Fotos, Video, Musik, Internetplattform 43 × 6 × 33,1 cm 999<br />

HT-C6800 500 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,41 Watt 3D, WLAN, Fotos, Video, Musik, Internetplattform 43 × 6 × 33,1 cm 699<br />

HT-C5900 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,3 Watt 3D, Fotos, Video, Musik, Internetplattform 43 × 6,3 × 32,6 cm 799<br />

Sony<br />

BDV-EF200 350 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 40 × 6,5 × 31,5 cm k. A.<br />

BDV-L600 350 Watt 2.1 k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 48 × 4,6 × 23,2 cm 499<br />

BDV-L800 400 Watt 2.1 k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 48 × 4,6 × 23,2 cm 699<br />

BDV-E980EW 1 000 Watt 5.1 k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 43 × 7,5 × 32 cm 799<br />

BDV-E880 1 000 Watt 5.1 k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 43 × 7,5 × 32 cm 599<br />

BDV-E780W 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 43 × 7,5 × 32 cm 549<br />

BDV-E380 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 43 × 7,5 × 32 cm 449<br />

BDV-E280 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 40 × 6,5 × 31,5 cm 399<br />

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HD/DTS-HD BD-Live Online<strong>die</strong>nste<br />

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DMR-BST800 / k. A. 0,2 Watt 500-GB-Festplatte, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Brenner, 2 × CI Plus 43 × 6,6 × 23,8 cm 949<br />

DMR-BST700 / k. A. 0,2 Watt 320-GB-Festplatte, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Brenner, 2 × CI Plus 43 × 5,9 × 23,8 cm 749<br />

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Top-Extras<br />

1<br />

Avatar Extended Collector’s Edition<br />

Originaltitel: Avatar Land/<br />

Jahr/Genre: US/2009/Fantasy,<br />

Science-Fiction Vertrieb: 20th<br />

Century Fox Bild: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 Ton: DTS 5.1, DTS-HD<br />

MA 5.1 Darsteller: Sam<br />

Worthington, Zoe Saldana<br />

u. a. Regie: James Cameron<br />

Laufzeit: 178 min FSK: 12<br />

Discs: 1 Start: 11/2010<br />

1<br />

2012<br />

Originaltitel: 2012 Land/Jahr/<br />

Genre: US, CA/2009/<br />

Katastrophenfi lm Vertrieb:<br />

Sony Pictures Bild: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Darsteller: John Cusack,<br />

Chiwetel Ejiofor, Woody<br />

Harrelson Regie: Roland<br />

Emmerich Laufzeit: 157 min<br />

FSK: 12 Discs: 1 Start: 3/2010<br />

1<br />

Alien Anthology – Limited Egg Edition<br />

Land/Jahr/Genre: US, GB/1979–1997<br />

Science-Fiction Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1/2.35 : 1 Ton: DTS 5.1,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Ridley Scott u. a.<br />

Laufzeit: 968 min FSK: 16 Discs: 1 Start: 12/2008<br />

2 Der Herr der Ringe (Extended Edition)<br />

Tron: Legacy<br />

Peter Gabriel: New Blood 3D<br />

3 Star Wars: The Complete Saga I–VI<br />

2<br />

Originaltitel: Tron: Legacy<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/<br />

Science-Fiction Vertrieb:<br />

Disney Home Bild: MVC,<br />

2.35 : 1/1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />

MA 7.1 Darsteller:J e ff<br />

Bridges, Olivia Wilde u. a.<br />

Regie: Joseph Kosinski<br />

Laufzeit: 125 min FSK: 12<br />

Discs: 2 Start: 6/2011<br />

2<br />

Originaltitel: Peter Gabriel:<br />

New Blood Land/Jahr/<br />

Genre: GB/2011/Musik<br />

Vertrieb: Eagle Records Bild:<br />

MVC, 1.78 : 1 Ton: LPCM 2.0,<br />

DTS-HD MA 5.1 Musiker:<br />

Peter Gabriel Regie: k. A.<br />

Laufzeit: 129 min FSK: 0<br />

Discs: 2 Start: 10/2011<br />

4 Apocalypse Now<br />

5 Zurück in <strong>die</strong> Zukunft Anniversary Collection<br />

6 Star Trek I–VI Original Motion Picture Collection<br />

Baraka<br />

Phil Collins<br />

7 Boardwalk Empire<br />

3<br />

Originaltitel: Baraka Land/<br />

Jahr/Genre: US/1992/<br />

Dokumentation Vertrieb:<br />

Alive Bild: VC-1, 2.20 : 1 Ton:<br />

DTS-HD MA 5.1, DTS 5.1<br />

Darsteller: – Regie: Ron<br />

Fricke Laufzeit: 97 min FSK: 0<br />

Discs: 1 Start: 12/2008<br />

3<br />

Originaltitel: Phil Collins –<br />

Going Back Land/Jahr/<br />

Genre: US/2010/Musik<br />

Vertrieb: Edel Music Bild:<br />

MPEG4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />

MA 5.1, PCM Musiker: Phil<br />

Collins Regie: Joe Thomas<br />

Laufzeit: 98 min FSK: 0<br />

Discs: 1 Start: 10/2010<br />

8 Rocky Horror Picture Show (Cinedition)<br />

9 Metropolis<br />

10 Jurassic Park<br />

4<br />

Toy Story 3<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Animation Vertrieb: Disney<br />

Home Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD HR 7.1, DTS-HD<br />

MA 7.1 (engl.) Regie: Lee Unkrich FSK: 0 Start: 12/2010<br />

4<br />

<strong>Blu</strong>e Man Group – How To Be A Megastar<br />

Land/Jahr/Genre: US/2008/Alternative, Rock Vertrieb:<br />

Warner Music Bild: VC-1, 1.85 : 1 Ton: DD 5.1, PCM 2.0<br />

Regie: Hank Lena FSK: 0 Discs: 1 Start: 12/2009<br />

Avatar 3D<br />

3D-Referenz<br />

5<br />

Rango<br />

Land/Jahr/Genre: US/2011/Animation Vertrieb:<br />

Paramount Home Bild: MPEG-4, 2.40 : 1 Ton: DD 5.1<br />

Regie: Gore Verbinski FSK: 6 Start: 8/2011<br />

5<br />

Crossroads<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Country-Rock Vertrieb:<br />

Rhino Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1,<br />

PCM 2.0 Regie: Martyn Atkins FSK: 0 Start: 11/2010<br />

1<br />

Land/Jahr/Genre: US/2009/Fantasy,<br />

Science-Fiction Vertrieb: 20th Century Fox<br />

Bild: MVC, 1.78 : 1 Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA<br />

5.1. Regie: James Cameron Laufzeit:<br />

162 min FSK: 12 Discs: 1 Start: 11/2010<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Serengeti<br />

Land/Jahr/Genre: DE/2011/Dokumentation Vertrieb:<br />

Universum Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Reinhard Radke FSK: 6 Start: 7/2011<br />

Conan<br />

Land/Jahr/Genre: US/2011/Fantasy Vertrieb: Warner<br />

Home Video Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Marcus Nispel FSK: 18 Start: 1/2012<br />

Transformers 3: Dark Of The Moon<br />

Land/Jahr/Genre: US/2011/Action Vertrieb: Paramount<br />

Home Bild: MPEG-4, 2.40 : 1 Ton: DD 5.1, Dolby True HD<br />

7.1 (engl.) Regie: Michael Bay FSK: 12 Start: 11/2011<br />

Arrietty<br />

Land/Jahr/Genre: JP/2010/Animation Vertrieb:<br />

Universum Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Hiromasa Yonebayashi FSK: 0 Start: 11/2011<br />

Oben<br />

Land/Jahr/Genre: US/2009/Animation Vertrieb:<br />

Disney Home Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS 5.1 ES<br />

Regie: Pete Docter, Bob Peterson FSK: 0 Start: 1/2010<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Iron Man<br />

Land/Jahr/Genre: US/2008/Comicverfi lmung<br />

Vertrieb: Concorde Home Bild: VC-1, 2.35 : 1 Ton:<br />

DTS-HD 5.1 Regie: Jon Favreau FSK: 12 Start: 10/2008<br />

Terminator – Die Erlösung<br />

Land/Jahr/Genre: US, DE, GB, IT/2009/Action, Science-<br />

Fiction Vertrieb: Sony Pictures Home Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD 5.1 Regie: McG FSK: 16 Start: 11/2009<br />

Kung Fu Panda<br />

Land/Jahr/Genre: US/2008/Animation Vertrieb:<br />

Paramount Home Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DD 5.1<br />

Regie: M. Osborne u. a. FSK: 6 Start: 11/2008<br />

Inception<br />

Land/Jahr/Genre: US, UK/2010/Thriller Vertrieb: Warner<br />

Home Video Bild: VC-1, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.),<br />

DD 5.1 Regie: Christopher Nolan FSK: 16 Start: 12/2010<br />

Forbidden Kingdom<br />

Land/Jahr/Genre: US, CN/2008/Martial Arts Vertrieb:<br />

Koch Media Bild: VC-1, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Rob Minkoff FSK: 12 Start: 12/2009<br />

2 Disneys Eine Weihnachtsgeschichte 3D<br />

3 Rio 3D<br />

4 Die Legende der Wächter 3D<br />

5 Step Up 3D<br />

6 Pina 3D<br />

7 Bugs! 3D<br />

8 Cirque Du Soleil – Journey Of Man 3D<br />

9 Der König der Löwen 3D<br />

10 Resident Evil: Afterlife 3D<br />

Bilder: 20th Century Fox, Alive, Disney, Eagle Records, Edel Music, Sony Pictures<br />

96


Neuerscheinungen Februar/März<br />

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Neuerscheinungen*<br />

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<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Februar<br />

2. Februar<br />

Jackie Brown (Thriller, Studiocanal)<br />

Pulp Fiction (Thriller, Studiocanal)<br />

Scary Movie 3 (Komö<strong>die</strong>, Studiocanal)<br />

Wer <strong>die</strong> Nachtigall stört (Drama, Universal)<br />

3. Februar<br />

127 Hours (CineProject)<br />

(Drama, 20th Century Fox Home)<br />

Brazil (CineProject)<br />

(Thriller, 20th Century Fox Home)<br />

Cleopatra (Historienfi lm, 20th Century Fox Home)<br />

The Double (Thriller, Concorde Home)<br />

Gefährliche Liebschaften<br />

(Drama, Warner Home Video)<br />

Der Stadtneurotiker (Komö<strong>die</strong>, 20th Century Fox)<br />

Von der Kunst, sich durchzumogeln<br />

(CineProject) (Drama, 20th Century Fox Home)<br />

Win Win (CineProject)<br />

(Komö<strong>die</strong>, 20th Century Fox Home)<br />

9. Februar<br />

Andrew Lloyd Webber’s Love Never Dies<br />

(Musik, Universal Home)<br />

Die Anonymen Romantiker<br />

(Komö<strong>die</strong>, Concorde Home)<br />

Battle Force (Action, Eurovideo)<br />

Die drei Musketiere 3D (Action, Constantin)<br />

Fright Night 3D (Horror, Disney Home)<br />

Johnny English – Jetzt erst recht<br />

(Komö<strong>die</strong>, Universal Pictures Home)<br />

Königreich der Gladiatoren (Action, Eurovideo)<br />

Die Kreuzritter 2 (Historienfi lm, Eurovideo)<br />

Lady Blood (Horror, Eurovideo)<br />

Love Life – Liebe trifft Leben<br />

(Drama, Eurovideo)<br />

Das Phantom der Oper – 25 Jahre (in der<br />

Royal Albert Hall) (Musik, Universal Pictures Home)<br />

Restless (Drama, Sony Pictures Home)<br />

Susi und Strolch (Animation, Disney Home)<br />

Susi und Strolch II (Animation, Disney Home)<br />

Transformers 3 3D<br />

(Science-Fiction, Paramount Home)<br />

Two Eyes Staring (Horror, Eurovideo)<br />

10. Februar<br />

Boardwalk Empire (Staffel 1)<br />

(Drama, Warner Home Video)<br />

Cairo Time (Drama, Alive)<br />

Crazy, Stupid, Love<br />

(Komö<strong>die</strong>, Warner Home Video)<br />

V (Staffel 2) (Science-Fiction, Warner Home Video)<br />

14. Februar<br />

Never Sleep Again: The Elm Street Legacy<br />

(Dokumentation, Ascot Elite)<br />

Psycho (Dokumentation, Ascot Elite)<br />

Rain Fall (Thriller, Ascot Elite)<br />

Red State (Steelbook) (Thriller, Ascot Elite)<br />

16. Februar<br />

The Crow – Die Rache der Krähe<br />

(Fantasy, Studiocanal)<br />

Die große Illusion (Drama, Studiocanal)<br />

Halloween – Die Nacht des Grauens<br />

(Horror, Concorde Home)<br />

16. Februar<br />

John Carpenter’s The Ward<br />

(Horror, Concorde Home)<br />

Lost Highway (Thriller, Concorde Home)<br />

Mein Stück vom Kuchen (Komö<strong>die</strong>, Studiocanal)<br />

Passion Play (Thriller, Studiocanal)<br />

Scorpion King 3 (Action, Universal Pictures Home)<br />

Sein oder Nichtsein (Komö<strong>die</strong>, Studiocanal)<br />

Wie ausgewechselt (Komö<strong>die</strong>, Universal)<br />

17. Februar<br />

Eraserhead (Horror, Capelight)<br />

Santana – Greatest Hits: Live At Montreux<br />

2011 (Musik, Eagle Records)<br />

20. Februar<br />

Faszination Afrika 3D<br />

(Dokumentation, KSM)<br />

Unsere Natur 3D (Dokumentation, KSM)<br />

23. Februar<br />

2010: Moby Dick 3D<br />

(Action, DTP Entertainment)<br />

2012 Zombie Apocalypse 3D<br />

(Horror, DTP Entertainment)<br />

Bread Crumbs – Das Hänsel & Gretel<br />

Massaker 3D (Horror, DTP Entertainment)<br />

CO2 (Thriller, DTP Entertainment)<br />

Donkey (Action, DTP Entertainment)<br />

Footloose (Drama, Paramount Home)<br />

Thor – Der Allmächtige 3D<br />

(Fantasy, DTP Entertainment)<br />

24. Februar<br />

Attack The Block (Action, Capelight)<br />

Contagion (Thriller, Warner Home Video)<br />

Derailed (Action, Splendid)<br />

Far Cry 3D (Action, Splendid)<br />

Ice Road Truckers – Tödliche Straßen:<br />

Trucker in gefährlicher Mission (Staffel 1)<br />

(Dokumentation, Polyband)<br />

Invisible Target (Action, Splendid)<br />

Die letzten Tage der Dinosaurier<br />

(Dokumentation, Polyband)<br />

Die Liebesfälscher (Drama, Alive)<br />

Misfits (Staffel 1) (Drama, Polyband)<br />

Neverlost (Thriller, Splendid)<br />

Night Of The Living Dead (Horror, Splendid)<br />

Now And Later (Drama, Alive)<br />

Paris Express (Komö<strong>die</strong>, Universum)<br />

Payback – Heute ist Zahltag (Action, Splendid)<br />

Red Scorpion (Action, Splendid)<br />

Unser Universum (Staffel 5)<br />

(Dokumentation, Polyband)<br />

Warrior (Action, Universum)<br />

What A Man (Komö<strong>die</strong>, 20th Century Fox Home)<br />

27. Februar<br />

Luther – Staffel 1 (Krimi, Polyband)<br />

29. Februar<br />

Die Rache der Wanderhure<br />

(Historienfilm, Universum)<br />

Resturlaub (Komö<strong>die</strong>, Sony Pictures Home)<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: März<br />

1. März<br />

Garden State (Drama, Studiocanal)<br />

Die Lincoln Verschwörung<br />

(Drama, Universal Pictures Home)<br />

8. März<br />

Aushilfsgangster (Komö<strong>die</strong>, Universal Pictures Home)<br />

Die geheimnisvolle Insel (Abenteuer, Eurovideo)<br />

Oben 3D (Animation, Disney Home)<br />

Obsession – Tödliche Spiele (Horror, Sunfilm)<br />

Paranormal Activity 3 (Horror, Paramount Home)<br />

Retreat (Thriller, Sony Pictures Home)<br />

Todeskommando Russland 2 (Drama, Eurovideo)<br />

Wickie auf großer Fahrt 3D<br />

(Abenteuer, Paramount Home)<br />

9. März<br />

Enthüllung (Thriller, Warner Home Video)<br />

Odyssee durch Sibirien 3D<br />

(Dokumentation, KSM)<br />

Sleeping Beauty (Drama, Alive)<br />

Striptease (Komö<strong>die</strong>, Warner Home Video)<br />

Supernatural (Staffel 5)<br />

(Horror, Warner Home Video)<br />

14. März<br />

American Pie – Jetzt wird geheiratet<br />

(Komö<strong>die</strong>, Universal Pictures Home)<br />

American Pie 2 (Komö<strong>die</strong>, Universal Pictures Home)<br />

Jenseits von Afrika (Jahr100Film)<br />

(Drama, Universal Pictures Home)<br />

15. März<br />

Apollo 13 (Jahr100Film) (Action, Universal)<br />

Billy Elliot – I Will Dance (Jahr100Film)<br />

(Drama, Universal Pictures Home)<br />

Conan – Der Barbar (Fantasy, Concorde Home)<br />

Gilbert Grape (Drama, Concorde Home)<br />

Homies – Greif nach den Sternen<br />

(Musik, Studiocanal)<br />

Im Westen nichts Neues (Drama, Universal)<br />

Miss Daisy und ihr Chauffeur<br />

(Drama, Universal Pictures Home)<br />

Requiem For A Killer (Thriller, Studiocanal)<br />

Soloalbum (Komö<strong>die</strong>, Concorde Home)<br />

Der weiße Planet (Dokumentation, Concorde Home)<br />

16. März<br />

Apollo 18 (Horror, Universum)<br />

Dreiviertelmond (Komö<strong>die</strong>, 20th Century Fox Home)<br />

Der Engel mit den dunklen Flügeln<br />

(Drama, Capelight)<br />

22. März<br />

Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das<br />

Geheimnis der Einhorn 3D<br />

(Animation, Sony Pictures Home)<br />

Ich – Einfach unverbesserlich 3D<br />

(Komö<strong>die</strong>, Universal Pictures Home)<br />

Monty Python – Die Ritter der Kokosnuss<br />

(Komö<strong>die</strong>, Sony Pictures Home)<br />

Seattle Superstorm 3D<br />

(Science-Fiction, DTP Entertainment)<br />

Space Dogs 3D<br />

(Animation, DTP Entertainment)<br />

27. März<br />

Ronal der Barbar 3D (Animation, Ascot Elite)<br />

*Auswahl, vorbehaltlich kurzfristiger Ändrungen<br />

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Frequenzen im<br />

Überblick<br />

150 Tests Wettbewerb um Fußballrechte ARD/ZDF in Kritik<br />

täglich aktuell<br />

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1 Mangelhafte Präsentation im Handel<br />

1 Hersteller deaktivieren HbbTV bei Auslieferung<br />

1 Image- und Namenswechsel als Rettung? ab S. 20<br />

Volksfernseher überzeugen<br />

nicht immer<br />

USB-Empfänger für DVB-T<br />

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Android im Intensivtest S. 79<br />

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BeNeLux: 5,90 Italien, Spanien, Slowenien: 6,75,<br />

Griechenland: 7,60, Slowakei: 8,00<br />

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„Mildred Pierce“ und<br />

„Boardwalk Empire“<br />

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LG<br />

Loewe<br />

Panasonic<br />

Philips<br />

Samsung<br />

Sharp<br />

Sony<br />

Toshiba<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

Thema<br />

3/2012<br />

Nächstes Heft:<br />

23. März 2012<br />

Impressum<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Uwe Funk (UF)<br />

Chef vom Dienst:<br />

Falko Theuner (FT)<br />

Redaktion:<br />

Lydia Fischer (LF), Christian Hill (CH),<br />

Nele Reiber (NR), Tiemo Weisenseel (TW)<br />

Grafikdesign:<br />

Dawid Chmielewski, Therèse Herold,<br />

Tobias Heymann, Stefan Kretzschmar,<br />

Julia Schmenger, Stefanie Schmidt,<br />

Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />

Kim Trank, Annemarie Votrubec<br />

Abenteuer neu erfunden<br />

Endlich erscheint der optisch herausragende Genre-Vetter von „Indiana Jones“ in perfektem High<br />

Defi nition auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Wie sich der Abenteuerfi lm seit der Blütezeit des Peitschenschwingers bis<br />

heute verändert hat, beleuchten wir in der März-Ausgabe.<br />

Film<br />

„In Time“: In <strong>die</strong>sem actionreichen thriller zählt sprichwörtlich jede<br />

Zukunfts-<br />

Sekunde<br />

„Game Of Thrones“: Das mierte Fantasy-Highlight im<br />

Golden-Globe-prä-<br />

Serienformat<br />

„Johnny English – Jetzt erst recht“: Rowan<br />

Atkinson erneut auf britischer Geheimmission<br />

„Wickie auf großer Fahrt“: Ist Wickie nun ein<br />

Junge oder ein Mädchen?<br />

Bilder: Paramount Pictures, 20th Century Fox, Universal Home, Warner Home, Constantin Highlight Home<br />

Lektorat:<br />

Katharina Neumann, Janett Niklas<br />

Produktbetreuung:<br />

Hirra Hafeez, Mathias Kübler,<br />

Verena Rottmann (Leitung)<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste GmbH<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Anzeigen:<br />

Denise Göhler, Simone Läßig, Katleen Lösch,<br />

Benjamin Mächler, Carsten Philipp (Leitung),<br />

Jan Thielbeer<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

anzeigen@av.de<br />

Abonnenten:<br />

Claudia Fritzsch, Romy Winkler<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

abo@av.de<br />

Vertrieb:<br />

IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />

53340 Meckenheim<br />

ISSN: 1866-9417<br />

Einzelpreis Deutschland: 4,50 Euro<br />

Einzelpreis EU: 4,90 Euro<br />

Einzelpreis Schweiz: 8,70 CHF<br />

Jahresabo Deutschland: 24,90 Euro<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />

Kassel<br />

Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />

DIGITAL-TV<br />

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Countdown<br />

Die zehn wichtigsten<br />

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Digitalumstieg ab S. 89<br />

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Das Magazin berichtet<br />

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des Digital-TV und<br />

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© 2012 von Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste<br />

GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />

und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />

Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />

ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />

dass alle Angaben in <strong>die</strong>sen Publikationen trotz sorgfältiger<br />

Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />

des Autors oder des Verlags für <strong>die</strong> Richtigkeit,<br />

Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />

kann. Insbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />

für eventuelle Schäden oder Konsequenzen,<br />

<strong>die</strong> durch <strong>die</strong> direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />

Inhalte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt, mit<br />

<strong>die</strong>sem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales<br />

Recht zu verstoßen, noch <strong>die</strong> Haftung für Materialien<br />

auszuschließen, für <strong>die</strong> nach <strong>die</strong>sem Recht <strong>die</strong> Haftung<br />

nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />

Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />

Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />

Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />

<strong>die</strong> Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />

der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />

Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />

Einsendung von Material, dass <strong>die</strong>ses frei von Rechten<br />

Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />

und anderem Material erwirbt der Verlag <strong>die</strong> Rechte<br />

daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

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