Blu-ray magazin Gantz - die ultimative Antwort (Vorschau)
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Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 2/12<br />
Preview:<br />
The Dark<br />
Knight<br />
Rises<br />
DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />
3D-Hoffnungen<br />
Der Hobbit,<br />
The Amazing<br />
Spider-Man,<br />
Merida u. v. m.<br />
Kill The Boss<br />
Die fi ese Rache<br />
an fi esen Chefs<br />
95 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
„Attack The Block“:<br />
Aliens vs. Gangs<br />
Lendenschurz-<br />
Brutalo: „Conan“<br />
Die Kultserie in HD:<br />
„Star Trek – Next Generation“
www.digitalfernsehen.de<br />
Das Entertainment Portal<br />
Aktuelle Meldungen und<br />
spannende Hintergrundthemen<br />
Batman – Geschichte einer Fledermaus auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> * Die große Pixar-Retrospektive * Die größten Klassiker aller Zeiten auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> *<br />
Spezialeffekte * Die Burton-Galerie * Sherlock Holmes * Filmhits auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3-D * Science-Fiction * Japanimation * Clint Eastwood *<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Herstellung * Kino made in Germany * Die letzten Geheimnisse der Natur * Musiklegenden im <strong>Blu</strong>Note-Café * Special-Edition-<br />
Spezial * 3D-Vielfalt im Verkaufsregal * Action auf Asiatisch * James Franco über „127 Hours“ * Planet der Affen – Eine Evolutionsgeschichte<br />
* Harte Männer, harte Filme: Western auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> * Tim & Struppi * Doublefeature: Natalie Portman * Avatar – <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D u. v. m.
3D-Hoffnungen 2012<br />
James Camerons Titanic 3D<br />
Auf geheimer Mission<br />
Die tragische Geschichte um Mary und Richard Parkers (Embeth<br />
Davidtz, Campbe l Sco t) letzten Einsatz als US-Geheimagenten<br />
erklärt, wie der rothäutige Proto-Goblin (I rfan Khan) entstand<br />
und warum Peter seitdem bei seinem Onkel und seiner Tante<br />
May und Ben (Sa ly Field, Martin Sheen) lebt.<br />
Auch <strong>die</strong> Einführung von Spideys früherer Freundin, der Laborassistentin<br />
Gwen Stacy (Emma Stone), ist aufgrund der mit ihr<br />
verbundenen tragischen Ereignisse eine mehr als interessante<br />
Neuerung. Schließlich ist si es, <strong>die</strong> Peter Parker<br />
emotional prägt wie keine andere und<br />
ihn mehr und mehr in seine düstere<br />
Heldenexistenz treibt. Als Gegenspieler<br />
mit Superkräften wurde<br />
Dr. Curt Connors (Rhys Ifans)<br />
alias Die Echse gewählt. Connors,<br />
der bei einem Feldeinsatz<br />
als Militärarzt seinen rechten Arm<br />
verlor, zeigte sich schon immer<br />
fasziniert von der Fähigkeit diverser<br />
Reptilien, Gliedmaßen regenerieren<br />
zu können. Seither forscht er an<br />
einer Möglichkeit, <strong>die</strong>se tierische Eigenschaft<br />
auf den Menschen zu übertragen.<br />
Er entwickelt ein Serum aus Reptilien-DNA<br />
und testet es an sich selbst. Zunächst läuft<br />
a les nach Plan und sein Arm wächst nach.<br />
Doch bald ste len sich erste Nebenwirkungen wie<br />
Schuppenbildung und eine grünliche Hautfarbe ein.<br />
Wird er in Peter Parker einen Leidensgenossen oder<br />
n „Der H<br />
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50<br />
Tim Burtons Frankenweenie<br />
Das animierte Remake von Tim Burtons Frühwerk<br />
„Frankenweenie“ (1984) wurde ganz traditione<br />
l per Stop-Motion erstellt und bietet einige<br />
ästhetische Schwarz-Weiß-Einblicke in <strong>die</strong><br />
Fantasie von Disneys kreativem Querkopf. Burton,<br />
der momentan auch an dem Gothic-Ho ror-Abenteuer „Dark<br />
Shadows“ arbeitet, verwirklicht damit einen lange gehegten Traum und<br />
zaubert nach „Corpse Bride“ ein weiteres Stop-Motion-Highlight, <strong>die</strong>smal<br />
sogar in 3D. War das Original ein halbstündiger Schwarz-Weiß-Film mit<br />
realen Schauspielern, gibt es noch keine Information über <strong>die</strong> Lauflänge<br />
des neuen Animationshits. Ab dem 11. Oktober 2012 wissen wir mehr.<br />
Men In Black I<br />
Js (Wi l Smith) Lieblingsmiesepeter und Partner K<br />
(Tommy Lee Jones) scheint unerwartet verstorben<br />
zu sein … und zwar in den<br />
1960er Jahren. Dass da<br />
ngen<br />
hen Ki ler<br />
James Bobin,<br />
Muppets“<br />
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2/2012 Editorial<br />
Sprachlos<br />
Na so was! Da wurde doch für den <strong>die</strong>sjährigen Oscar ® ein Film<br />
nominiert – und das in gleich zehn Kategorien –, der eigentlich<br />
kein richtiger Film ist. Zumindest könnte man das annehmen. Denn<br />
der betreffende Streifen kommt in Schwarz-Weiß und ohne Ton daher,<br />
von 3D ganz zu schweigen. In bester Stummfilmtradition wird genau<br />
<strong>die</strong>se auch thematisiert. Es scheint, als hätten <strong>die</strong> altehrwürdigen<br />
Juroren und Promoter aus Hollywood alte Erinnerungen ausgekramt<br />
und <strong>die</strong>se mit einem gewissen Altersstarrsinn dem ganzen modernen<br />
„Schnickschnack“ entgegengestellt. Aber wenn man genauer<br />
hinschaut, dann ist mit „The Artist“ ein Film gelungen, der genauso<br />
modern wie melancholisch wirkt. Ein Film, der in jeder Szene ein<br />
Stück Filmgeschichte streift und dessen Hauptdarsteller Jean Dujardin<br />
schon in seinen Agentenparo<strong>die</strong>n um OSS 117 gezeigt hat, dass er<br />
allein mit seiner Mimik ein abendfüllendes Programm bestreiten könnte – was er ja jetzt auf eine überaus<br />
grandiose Art und Weise auch macht. Damit ist er mein ganz persönlicher Oscar ® -Favorit. Ob Sie das<br />
genauso sehen, können Sie gern auf unserer Website www.blu-<strong>ray</strong>.digitalfernsehen.de dokumentieren,<br />
wo wir Ihnen bis zur Verleihung der Trophäen <strong>die</strong> Möglichkeit geben, in den Hauptkategorien einmal<br />
selber abzustimmen.<br />
Trotz des berechtigten Zuspruchs für einen Stummfi lm wird <strong>die</strong> technische Entwicklung im Filmgeschäft<br />
natürlich ungebremst weitergehen. Gerade in Sachen 3D sind für das kommende Jahr eine Menge<br />
spektakulärer Kinostarts zu erwarten, <strong>die</strong> wir Ihnen in unserer Titelstory vorstellen. Keine Frage, dass sich<br />
<strong>die</strong>se Titel dann auch bald im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal wiederfi nden werden. Dort werden sie sich neben Filmen<br />
einreihen, <strong>die</strong> wir Ihnen in unserer aktuellen Ausgabe besonders an Herz legen – sei es nun der absolute<br />
Kultfi lm „Pulp Fiction“ oder <strong>die</strong> Science-Fiction-Komö<strong>die</strong> „Attack The Block“. Nach dem Ansehen<br />
der Letzteren kann man sich einmal <strong>die</strong> Frage stellen, wie es eigentlich E. T. ergangen wäre, wäre er<br />
im heutigen London gelandet. Zumindest das Telefonieren wäre etwas einfacher – vorausgesetzt, man<br />
befände sich nicht in einem Stummfi lm …<br />
In <strong>die</strong>sem Sinne viel Spaß beim Lesen!<br />
Herzlichst,<br />
UWE FUNK,<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Nächstes Heft:<br />
23. März 2012<br />
Thema 3D-Hoffnungen 2012 Thema<br />
Am 5. April 2012 geht <strong>die</strong> Titanic<br />
erneut unter, un <strong>die</strong>smal in 3D.<br />
Hierbei handelt es sich um eine 3D-<br />
Konvertierung von über 14 Jahre altem Filmmaterial. Die<br />
dreidimensionale Aufwertung des zweiterfolgreichsten Films<br />
a ler Zeiten wird sicherlich besonders in den Flutungsszenen<br />
zum Tragen kommen. Aber da s nun gerade der Name des<br />
3D-Verfechters schlechthin in Zusammenhang mit einer stereografischen<br />
Konvertierung gebracht wird, ist pure Ironie<br />
des Schicksals. Wird das Konzept aufgehen?<br />
„Wir a le haben Geheimnisse: Jene, <strong>die</strong> wir hüten … und<br />
jene, <strong>die</strong> vor uns geheim gehalten werden.“ Das Mo to<br />
des neuen Spider-Man-Films könnte nicht deutlicher ausdrücken,<br />
was <strong>die</strong> Handlung für den Zuschauer bereithält.<br />
So tut der sympathische Spinnerich (Andrew Garfield) alles,<br />
um seine bürgerliche Identität vor der Ö fentlichkeit<br />
zu verbergen. Andererseits weiß auch er nicht genau,<br />
was in seinen Kindertagen mit seinen Eltern geschah,<br />
als sie spurlos verschwanden. Genau jenem Mysterium<br />
geht Regie-Neuling Marc Webb („(500) Days<br />
Of Summer“) auf den Grund. Nach dem Abschluss<br />
der Spider-Man-Trilogie von Sam Raimi beginnt<br />
Webb also wieder bei den Wurzeln und erzählt<br />
<strong>die</strong> Entstehungsgeschichte des Superhelden<br />
noch einmal ganz von vorn. Diesmal bewegt<br />
er sich jedoch ein wenig näher entlang der<br />
Comic-Ursprünge, wie der Exkurs über Peter<br />
Parkers Eltern beweist.<br />
16 Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 17<br />
Bilder: 20th Century Fox, Sony Pictures, Walt Disney Studios<br />
einen Erzfeind finden? Ab dem 3. Juli 2012 stehen<br />
sich Spinne und Echse im Kino gegenüber und<br />
entzünden ein Leuchtfeuer der spektakulären<br />
Action. Eine Frage bleibt a lerdings<br />
noch: Warum so lte man „The Amazing<br />
Spider-Man“ unbedingt in 3D sehen?<br />
Ganz einfach: Es wurde stereoskopisch<br />
und mit der gleichen Kameratechnologie<br />
(Red Epic) gefilmt wie<br />
<strong>die</strong> beiden „Der Hobbit“-Teile. Ob <strong>die</strong><br />
Abspielrate in 24p erfolgt, ist noch<br />
nicht bekannt, sinnvo l wäre eine höhere<br />
Frequenz bei solch schne len Kamerafahrten<br />
jedoch a lemal. Sicher ist,<br />
dass <strong>die</strong> Aufnahmen höchste Bildschärfe<br />
versprechen, selbst wenn sie später<br />
auf <strong>die</strong> üblichen 2K heruntergerechnet<br />
werden. Dem Filmtrailer zufolge wird es<br />
zudem ähnlich wie in dem Videospiel<br />
„Mi ror’s Edge“ (2009) einige Actionsequenzen<br />
aus der Ego-Perspektive<br />
geben. Und <strong>die</strong> dürften bei einem<br />
„Freerunner“ wie Spider-Man wahrlich<br />
schwindele regend sein.<br />
Familie<br />
etwas nicht mit rechten Dingen<br />
zugehen kann, weiß der coole Alien-Fahnde<br />
Alien-Fahnder<br />
selbst, weshalb er sich <strong>die</strong> nächste Zeitmaschine<br />
schnappt, um in <strong>die</strong> Vergangenheit<br />
zu springen. Dort trifft er nicht nur seinen<br />
charmant lächelnden Kollegen legen en in jungen<br />
Jahren, auch dem außerirdischen Ki ler<br />
kommt er auf <strong>die</strong> Spur. Spur Sie haben Fragen<br />
zum Mysterium des Universums?<br />
Kein Problem, <strong>die</strong> Männer in Schwarz<br />
helfen Ihnen gerne weiter. Und immer<br />
schön <strong>die</strong> 3D-Bri le aufsetzen,<br />
damit Sie nicht geblitzdingst werden.<br />
Ab 24. Mai 2012 im Kino.<br />
Film Familie Film<br />
Wer hätte gedacht, dass ein neuer Muppets-Film mit Leichtigkeit <strong>die</strong><br />
100-Mi lionen-Dolar-Marke an den Kinokassen knacken würde?<br />
Die bunte Truppe um Kermit und Co. feiert in „Die Muppets“ ein gelungenes<br />
Comeback und begeistert in ihrem mittlerweile siebten Kinofilm<br />
mit herrlich altmodischem Charme und ganz viel sympathischem Witz.<br />
N<br />
ach den letzten<br />
eher mauen Auftri<br />
ten auf der großen<br />
Leinwand hielt sich<br />
<strong>die</strong> Begeisterung<br />
arg in Grenzen,<br />
als Walt Disney<br />
nach dem<br />
Aufkauf des<br />
Franchise im<br />
Jahre 2004 unlängst ankündigte,<br />
<strong>die</strong> Marke mit einem<br />
groß budgetierten Kinofilm<br />
wiederbeleben zu<br />
wo len. Doch mit einer<br />
breit angelegten und wirklich cleveren<br />
Comeback-Kampagne, <strong>die</strong><br />
mit neuen Clips auf Youtube und vielen<br />
schreiend komischen Paro<strong>die</strong>-Trailern<br />
für Furore sorgte, schlug <strong>die</strong> Stimmung um und so<br />
machte sich bald eine wenn schon nicht euphorische,<br />
so doch immerhin freundlich gespannte<br />
Erwartungshaltung breit.<br />
Herzblutprojekt mit Wohlfühlfaktor<br />
Mit „How I Met Your Mother“-Star Jason Segel<br />
und Everybody’s Darling Amy Adams hat man ein<br />
wirklich charmantes Pärchen für <strong>die</strong> menschlichen<br />
Hauptdarste ler gefunden, das den naiven Charme<br />
der Geschichte auf wunderbare Weise transportieren<br />
kann. Idee und Drehbuch stammen übrigens ebenfa ls<br />
von Jason Segel (in Koproduktion mit seinem Partner<br />
Reboot in Grün<br />
Nicholas Sto ler, mit dem er bereits bei früheren Projekten zusammengearbeitet<br />
ha te), sodass man hier tatsächlich einen<br />
Leading Man hat, der vo l und ganz hinter der Sache steht, der<br />
mit Elan und großem Spaß an seiner Aufgabe ist, was man ihm<br />
in jeder einzelnen Einste lung auch deutlich anmerkt.<br />
Der Plot besinnt sich auf <strong>die</strong> ursprünglichen Stärken der originalen<br />
„Muppet-Show“ und rückt <strong>die</strong> bunte, durchgedrehte<br />
Nummernrevue von einst wieder ins Zentrum des Films. Das<br />
Muppet-Studio steht kurz vor dem Abriss – also wird kurzerhand<br />
eine große Comeback-Sendung organisiert, um genügend Geld<br />
zu sammeln, damit das Studio gere tet werden kann. Doch bis<br />
e so weit ist, steht erst einmal eine kleine Odyssee rund um<br />
den Globus an, denn <strong>die</strong> verschworene Show-Truppe von einst<br />
ist inzwischen in a le Winde zerstreut, und mit dem Verhältnis<br />
zwischen den ehemals unzertrennlichen Freunden steht es nicht<br />
immer zum Besten.<br />
Mit Gesang geht a les besser!<br />
Mit vielen echten Gute-Laune-Songs und grandiosen Musical-<br />
Nummern (a lein das Finale wartet mit über 100 Beteiligten<br />
auf!) macht der Film einfach einen Heidenspaß und entlässt<br />
einen mit einem wunderbar beschwingten und positiven Gefühl<br />
aus dem Kino. Dazu erwartet Sie eine regelrechte Cameo-<br />
Invasion: Beinahe im Minutentakt tauchen neue prominente<br />
Gaststars auf, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Story zwar meist herzlich unbedeutend<br />
sind, dem Film aber weitere Lacher am laufenden Band bescheren.<br />
Unser Fazit deshalb: Die Muppets sind zurück, und<br />
das ist auch gut so! Werfen Sie <strong>die</strong> alten Vorurteile über Bord<br />
und lassen Sie sich von <strong>die</strong>sem durchwe gelungenen Reboot<br />
verzaubern! Spätestens dann Ende Mai, wenn der Film voraussichtlich<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen wird.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Bilder: Disney, Sony Pictures Home<br />
Herr Bobin, zuerst<br />
würde ich gern Ihre<br />
früheste Erinnerung<br />
erfahren, <strong>die</strong><br />
Sie mit den Muppets<br />
verbinden.<br />
Ich erinnere mich<br />
genau daran, wie<br />
ich im Haus meiner<br />
Großmu ter auf dem<br />
Sofa saß und <strong>die</strong><br />
Muppet-Show anschaute.<br />
Das muss so in den späten 1970er<br />
Jahren gewesen sein, da war ich vie leicht vier<br />
oder fünf. Ich habe <strong>die</strong>se Sendung so sehr<br />
gemocht – das gehörte einfach ganz fest zu<br />
meiner Woche dazu. Das war das letzte große<br />
Highlight meiner Wochenenden, für eine ziemlich<br />
lange Zeit, als ich groß geworden bin, bestimmt<br />
fünf Jahre oder so.<br />
Wie kamen Sie eigentlich zu der großartigen<br />
Gelegenheit, bei <strong>die</strong>sem Muppets-<br />
Reboot Regie zu führen?<br />
Das ergab sich a les ganz organisch: Ic ha te<br />
eine Weile für HBO an einer musikalisch angehauchten<br />
Comedy-Serie namens „The Flight Of<br />
The Conchords“ gearbeitet. Ic hörte, das sie<br />
über eine neuen Muppets-Film nachdenken,<br />
und zufä ligerweise ha te ich mich gerade viel<br />
mit den Muppets beschäftigt, denn wir schauten<br />
<strong>die</strong> Serie immer in den Pausen bei unserer Arbeit<br />
an „Conchords“. Ich hab dann irgendwann<br />
eine E-Mail von meinem Agenten bekommen,<br />
in der er mich fragte, ob ich denn <strong>die</strong> Muppets<br />
mögen würde. Das war ein glücklicher und<br />
ganz wunderbarer Zufa l, denn es passierte einfach<br />
zur exakt richtigen Zeit. Ich ha te ja gerade<br />
mit musikalischer Comedy zu tun gehabt und<br />
konnte das nun plötzlich auf der großen Filmebene<br />
tun. Es fühlte sich wirklich wi ein ganz<br />
natürlicher und richtiger Schri t für mich an.<br />
„Das Witzigste, was ich jemals gesehen habe!“<br />
Anlässlich der Deutschlandpremiere des neuen Kinofilms bot sich uns <strong>die</strong> Chance, mit James Bobin, dem<br />
Regisseur von „Die Muppets“, zu sprechen. Dabei zeigte sich der gebürtige Brite selbst als großer Fan und<br />
ließ keine Sekunde einen Zweifel daran aufkommen, dass er genau de richtige Mann für <strong>die</strong>sen Job war.<br />
Regisseur von „Die<br />
DIE MUPPETS AUF BLU-RAY<br />
Waren Sie überrascht, wie positiv der Film<br />
in Amerika aufgenommen wurde?<br />
Nein, ehrlich gesagt nicht! Natürlich ist es<br />
immer sehr befriedigend, wenn den Leuten<br />
<strong>die</strong> Sachen gefa len, <strong>die</strong> man so macht, weil<br />
man ja auch eine Menge Arbeit reingesteckt<br />
hat. Aber ich war nicht wirklich übe rascht, weil<br />
ich <strong>die</strong> Muppets ja selbst schon immer geliebt<br />
habe; und wenn man etwa selber mag, dann<br />
hat man natürlich <strong>die</strong> Ho fnung, dass es jedem<br />
anderen auch so geht.<br />
War e schwierig, a l <strong>die</strong> bekannten Gaststars<br />
an Bord zu holen?<br />
Wir wurden ziemlich ermutigt, als wir in <strong>die</strong><br />
Phase kamen, in der wir uns nach möglichen<br />
Cameo-Auftri ten von Prominenten umsahen.<br />
So ziemlich jeder, den wir fragten, sagte sofort<br />
Ja – und nicht nur das, sie bedankten sich sogar,<br />
dass wir sie gefragt ha ten, denn sie mochten<br />
<strong>die</strong> Muppets oft genauso sehr wie wir. Und<br />
genau <strong>die</strong>ses Gefühl habe ich auch: dass <strong>die</strong><br />
meisten Menschen aus meiner Generation <strong>die</strong><br />
Muppets einfach unheimlich gern haben. Das<br />
Erfreulichste war a lerdings, dass <strong>die</strong> jüngeren<br />
Zuschauer, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Muppets noch gar nicht<br />
kannten, den Film dennoch mochten, was<br />
großartig und enorm befriedigend für mich ist,<br />
denn so kann ich meine Liebe zu <strong>die</strong>sen Figuren<br />
an <strong>die</strong> nächste Generation weitergeben.<br />
Welcher ist eigentlich Ihr Lieblingscharakter<br />
aus der bunten Truppe?<br />
Ich finde, das Großartige an den Muppets ist,<br />
dass neben den bekannten und beliebten<br />
Namen wie Fozzy und Kermit und Miss Piggy<br />
auch <strong>die</strong> zweite Reihe mit to len Figuren aufwarten<br />
kann. Einer meiner Lieblingscharaktere<br />
ist ein Typ namens Marvin Suggs – er spielt<br />
ein Instrument, und zwar das „Muppaphone“,<br />
das aus sechs flauschigen Plüschtieren besteht,<br />
<strong>die</strong> a le einen bestimmten Ton von<br />
Wer seinem <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player<br />
nach Einlagen sprühen hier weit weniger vor jenem<br />
büchern auf und auch <strong>die</strong> zahlreichen Musicaldem<br />
Kinobesuch zur berühmten durchgedrehten Witz, der <strong>die</strong> Serie<br />
Abwechslung mal einst zu einem weltweiten Erfolg machte. Technisch<br />
machen sich große Schwankungen zwischen<br />
ein wenig „grünes<br />
Fu ter“ geben wi l, den einzelnen Szenen bemerkbar, <strong>die</strong> mal erstaunlich<br />
scharf, dann wieder en täuschend grobkörnig<br />
der hat leider nur <strong>die</strong><br />
Wahl zwischen den zwei doch recht durchschni t- und verwaschen auf dem Bildschirm erscheinen.<br />
lichen Kinoabenteuern „Die Muppets erobern Genere l gestalten sich vor a lem <strong>die</strong> Außenaufnahmen<br />
und weitwinklige Totalen als problematisch.<br />
Manha tan“ aus dem Jahre 1984 und ihrem<br />
bis vor Kurzem letzten Auftri t auf Der neuere der beiden Filme punktet mit gutem,<br />
der großen Leinwand „Muppets recht modernem Su round-Sound – <strong>die</strong> Bonusfeatures<br />
beider Scheiben sind äußerst knapp be-<br />
aus dem A l“ (1999). Beide Filme<br />
warten mit leicht holprigen Drehmessen<br />
und somit auch kein wirklicher Kaufgrund.<br />
sich geben, wenn er sie mit seinem kleinen<br />
Hammer schlägt. Ich weiß es noch ganz genau:<br />
Als Kind war das das Witzigste, was ich<br />
jemals gesehen habe!<br />
Was denken Sie: Sind <strong>die</strong> Muppets heute<br />
überhaupt noch relevant?<br />
Ic ho f es auf jeden Fa l! Das ist auch das<br />
Thema, worum es in unserem Film gehen<br />
so l. Er ste lt genau <strong>die</strong>se Frage: Ist <strong>die</strong> Philosophie<br />
der Muppets – immer positiv sein,<br />
stets das Beste in den Menschen sehen, nicht<br />
zynisch zu werden und sich eine gewisse<br />
Unschuld zu bewahren – heute noch aktue l<br />
und zeitgemäß? Und ich denke, der Film beantwortet<br />
<strong>die</strong>se Frage auf eine eindeutige Art<br />
und Weise: Ja, <strong>die</strong>se Dinge sind auc heute<br />
noch von großer Relevanz! Verbi tert und zynisch<br />
zu sein ist äußerst einfach. Ich glaube,<br />
<strong>die</strong> Menschen werden heute viel zu schne l<br />
erwachsen und deshalb ist es sehr schön und<br />
auch wichtig, an <strong>die</strong>sem Charme der Kindheit,<br />
den <strong>die</strong> Muppets versprühen, festzuhalten.<br />
Auch wenn es noch sehr zeitig ist: Gibt<br />
e schon Pläne für eine Fortsetzung?<br />
Da haben Sie wohl recht (lacht herzlich;<br />
Anm. d. Red.), mein Kopf ist ja immer noch<br />
vo lgestopft mit <strong>die</strong>sem ersten Film! Ich ho fe<br />
aber natürlich auf ein Sequel, denn <strong>die</strong> Arbeit<br />
hat mir riesigen Spaß gemacht un der Film<br />
scheint wirklich ziemlich<br />
gut zu laufen, sodass<br />
wir da in Zukunft<br />
wieder was machen<br />
könnten. Aber im<br />
Moment weiß ich<br />
wirklich noch nichts<br />
Konkretes.<br />
Vielen Dank für<br />
das Gespräch.<br />
DIE MUPPETS EROBERN MANHATTAN<br />
Film 6,5/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
MUPPETS AUS DEM ALL<br />
Film 6/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 51<br />
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Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 3
20 | Attack The Block<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> des Monats<br />
24 | Kill The Boss<br />
Komö<strong>die</strong><br />
38 | <strong>Gantz</strong> – Die <strong>ultimative</strong> <strong>Antwort</strong><br />
Science-Fiction<br />
65 | Star Trek – The Next Generation<br />
Serien-Spezial<br />
AKTUELLES<br />
06 Filmnews<br />
2012 ist das Jahr der Jubiläen – <strong>die</strong> James-<br />
Bond-Filmreihe wird 50 und <strong>die</strong> Universal<br />
Studios werden 100. Zeit zum Feiern!<br />
11 <strong>Vorschau</strong>: The Dark Knight Rises<br />
Wird der letzte Batman von Christopher<br />
Nolan der beste werden?<br />
12 Titelthema: 3D-Hoffnungen 2012<br />
So plastisch war Kino noch nie: Wir zeigen<br />
Ihnen <strong>die</strong> 3D-Highlights des Jahres<br />
TECHNIK<br />
88 Panasonic DMP-BD75<br />
89 LG BD660<br />
90 Philips BDP3280<br />
91 Samsung BD-D5300<br />
92 Sony BDP-S380<br />
SERVICE<br />
86 So testen wir<br />
93 Leserbriefe<br />
94 Marktübersicht <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
96 Heimkino-Top-10<br />
97 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuerscheinungen<br />
98 Impressum/<strong>Vorschau</strong><br />
50 | Die Muppets<br />
Applaus, Applaus, Applaaauuuuss!!<br />
Die Muppets sind wieder da! Auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und im Kino<br />
76 | Wildes Japan<br />
Special Interest<br />
11 | The Dark Knight Rises<br />
Der Burnout einer Fledermaus:<br />
Batman lässt es wieder gewaltig krachen<br />
4<br />
Titelbild: Capelight, Paramount Home, Sunfilm, Universum, Walt Disney, Warner Bros., Warner Home
12 | Titelthema: 3D-Hoffnungen 2012<br />
„John Carter“ kämpft sich in 3D durch <strong>die</strong> Mars-Kriege, während Filmkollegen wie<br />
„Der Hobbit“, „Men In Black 3“, „The Amazing Spider-Man“ und „Hugo Cabret“<br />
ebenso <strong>die</strong> Kinoleinwand durchbrechen wollen. Wer von ihnen wird es schaffen?<br />
95<br />
BLU-RAY-TESTSB<br />
Bewertung<br />
Film Technik<br />
Bewertung<br />
Film Technik<br />
37 | Cleopatra<br />
Der seinerzeit teuerste Film aller<br />
Zeiten im neu restaurierten Look<br />
42 | Woody Allen for the Oscar ®<br />
Sahnt nach „Der Stadtneurotiker“<br />
nun auch „Midnight In Paris“ab?<br />
34 22. Mai 8,5 6,5<br />
48 Alles muss raus 7 7,5<br />
80 Alpha & Omega 3D 6 7,5<br />
20 Attack The Block 7,5 8,5<br />
84 Azoren 3D 7 7,5<br />
32 Barney’s Version 7,5 7<br />
81 Barton Fink 9 5<br />
80 Being John Malkovich 9 5,5<br />
43 <strong>Blu</strong>e Valentine 8,5 6,5<br />
65 Boardwalk Empire (1. Staffel) 9 8,5<br />
66 Borgia (1. Staffel) 7,5 7,5<br />
48 Brautalarm 7 6,5<br />
81 Brazil 7,5 6<br />
41 Cairo Time 6 7<br />
83 Captain America 3D 6,5 7,5<br />
85 Cars 2 3D 6,5 9,5<br />
37 Cleopatra 7 7<br />
63 Colombiana 6,5 8,5<br />
34 Company Men 8 7,5<br />
26 Conan 3D 4 8<br />
24 Cowboys & Aliens 6,5 8,5<br />
67 CSI New York (6. Staffel) 7 8<br />
32 Dark Matter 7 6<br />
60 Dark Planet 6 7,5<br />
74 Das Phantom der Oper – 25 Jahre 9 8,5<br />
83 Das Rotkäppchen-Ultimatum 3D 5 8<br />
79 Der Dialog 9 4,5<br />
62 Der Mandant 7,5 8<br />
42 Der Stadtneurotiker 8,5 4,5<br />
63 Detective K 7,5 7<br />
36 Die Farben des Herbstes 8,5 7<br />
52 Die Hexen von Oz 5 7,5<br />
28 Die Liebesfälscher 8,5 7<br />
50 Die Muppets erobern Manhattan 6,5 5,5<br />
82 Die Schlümfe 3D 6,5 7,5<br />
46 Dogma 8 8<br />
64 Dylan Dog 6 7<br />
84 Faszination Afrika 3D 5 5<br />
55 Final Destination 5 in 3D 6,5 8,5<br />
81 Frida 8,5 8<br />
60 Game Over 7 6,5<br />
58 Gangs Of Glasgow 8 7<br />
38 <strong>Gantz</strong> – Die <strong>ultimative</strong> <strong>Antwort</strong> 7,5 6<br />
71 George Harrison: Living In The Material World 8,5 7<br />
70 God Bless Ozzy Osbourne 7,5 7<br />
85 Harry Potter und <strong>die</strong> Heiligt. d. Todes 3D 8 8,5<br />
72 Herbert Grönemeyer: Schiff sverkehr 8 8<br />
81 Hook 6,5 6,5<br />
78 Im Königreich der Raubkatzen 7 5,5<br />
64 Insidious 7,5 8<br />
24 Kill The Boss 7 7,5<br />
44 Kleine wahre Lügen 7 6,5<br />
78 Königreich Arktis 6,5 5<br />
41 Kusswechsel 5,5 5,5<br />
36 La Mala Educación 7,5 7<br />
53 Legend Of The Millennium Dragon 7 9<br />
74 Liszt Now – Lang Lang 7 7<br />
33 Main Street 6 6<br />
54 Mardock Scramble 6,5 5,5<br />
46 Meet The Rizzos 7 6,5<br />
49 Mein Stück vom Kuchen 6 7,5<br />
80 Michael Jackson – The Life Of An Icon 7,5 5<br />
42 Midnight In Paris 7 6,5<br />
50 Muppets aus dem All 6 7<br />
30 Nader & Simin – Eine Trennung 8 6,5<br />
47 Nichts zu verzollen 6,5 6,5<br />
53 One Piece – Der Fluch des heiligen Schwerts 7 8<br />
61 Passion Play 5 5,5<br />
71 Paul McCartney: The Love We Make 8 6<br />
56 Pulp Fiction 10 7,5<br />
72 Queen: Days Of Our Lives 7,5 5,5<br />
79 Ran 9 5<br />
56 Red State 6 7,5<br />
55 Ritter des Heiligen Grals 6 6,5<br />
28 Roller Girl 7 7<br />
31 Schlafkrankheit 7 7<br />
45 School Of Life 7,5 6<br />
80 Scream Of The Banshee 5 5<br />
81 Senna 8 5,5<br />
75 Sigur Ros – Inni 8,5 4,5<br />
67 Star Wars – The Clone Wars (3. Staffel) 6 8,5<br />
25 Super 8 7,5 8,5<br />
35 The Bang Bang Club 7 8<br />
80 The Mission 8 7<br />
58 The Outsiders 8 5<br />
29 This Boys Life 7,5 6<br />
70 The Rolling Stones: Some Girls 8 7<br />
52 Toast 8 7,5<br />
37 Von der Kunst, sich durchzumogeln 7,5 6,5<br />
59 Wasted On The Young 8,5 7,5<br />
80 Wenn <strong>die</strong> Gondeln Trauer tragen 8 5,5<br />
76 Wildes Japan 7,5 6,5<br />
44 Willkommen in Cedar Rapids 6 7<br />
49 Win Win 7,5 7,5<br />
81 Wrecked 3 6<br />
Inhalt: 20th Century Fox Home, Capelight, Paramount Home, Polyband, Sunfilm, Walt Disney, Warner Bros., Warner Home<br />
Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 5
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
Golden Globes:<br />
Die Gewinner (Film)<br />
Bestes Drama<br />
„The Descendants“<br />
Beste Hauptdarstellerin (Drama)<br />
Meryl Streep („Die Eiserne Lady“)<br />
Bester Hauptdarsteller (Drama)<br />
George Clooney („The Descendants“)<br />
100 Jahre Universal<br />
Sein sage und schreibe 100. Jubiläum feiert<br />
Universal mit einer ganz besonderen Aktion.<br />
Im Laufe des Jubiläumsjahres werden in vier<br />
Wellen 100 der schönsten Universal-Titel in<br />
einer großen DVD-Sammlung veröffentlicht.<br />
Alternativ gibt es eine 50 Titel umfassende <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Sammlung.<br />
Die Rücken der Filme ergeben<br />
nebeneinandergestellt ein Sammelbild mit<br />
Szenen aus der Filmgeschichte von Universal.<br />
Als Extra bekommt jeder fl eißige Sammler, der<br />
alle 100 DVDs oder alle 50 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s erworben<br />
hat, gleich noch das passende Wandregal<br />
dazu. Die erste Veröffentlichungswelle startet<br />
am 15. März und beinhaltet 25 Titel, wie z. B.<br />
„Apollo 13“, „The Big Lebowski“, „King Kong –<br />
Extended Edition“ oder „Shakespeare In Love“.<br />
Im Rahmen <strong>die</strong>ser Aktion erscheinen einige<br />
restaurierte Titel erstmalig auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. NR<br />
Beste Komö<strong>die</strong>/Bestes Musical<br />
„The Artist“<br />
Beste Hauptdarstellerin (Komö<strong>die</strong>/Musical)<br />
Michelle Williams („My Week With Marilyn“)<br />
Bester Hauptdarsteller (Komö<strong>die</strong>/Musical)<br />
Jean Dujardin („The Artist“)<br />
Bester Animationsfilm<br />
„Die Abenteuer von Tim und Struppi“<br />
Bester fremdsprachiger Film<br />
„Nader und Simin – Eine Trennung“ (Iran)<br />
Beste Nebendarstellerin<br />
Octavia Spencer („The Help“)<br />
Bester Nebendarsteller<br />
Christopher Plummer („Beginners“)<br />
Beste Regie<br />
Martin Scorsese („Hugo“)<br />
Bestes Drehbuch<br />
Woody Allen („Midnight In Paris“)<br />
Bester Originalscore<br />
Ludovic Bource („The Artist“)<br />
Bester Originalsong<br />
„Masterpiece“ („W.E.“)<br />
Krimi mal anders: Luther<br />
Nach einem akuten Nervenzusammenbruch<br />
tritt Detective Chief Inspector John Luther<br />
(Idris Elba) erneut seinen Dienst an. Doch <strong>die</strong><br />
Schatten der Vergangenheit holen ihn bald<br />
ein – der Kampf gegen sein schweres Trauma<br />
(über das der Zuschauer vorerst im Ungewissen<br />
gelassen wird) ist noch lange nicht gewonnen.<br />
Sein brillanter Verstand macht ihn zu<br />
einer Art modernem Sherlock Holmes – noch<br />
ein paar schrullige Charakterzüge von Columbo<br />
dazu und fertig ist ein interessanter und<br />
charismatischer Krimiheld. Staffel eins <strong>die</strong>ser<br />
gut gemachten Serie erscheint am 27. Februar<br />
beim Münchener Label Polyband; Staffel zwei<br />
folgt bereits am 12. März. TW<br />
Scorpion King 3<br />
Universal veröffentlicht am 16. Februar den<br />
dritten Teil der actionreichen „Scorpion King“-<br />
Reihe auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Und wieder einmal geht<br />
es um das allumfassende Thema: Wer hat<br />
<strong>die</strong> größte Macht über das Reich und über<br />
<strong>die</strong> Frauen? Die Entscheidung wird mit dem<br />
Schwert gefällt in epischen Schlachten, <strong>die</strong><br />
sich zwischen den beiden Thronfolgern Talus<br />
(Billy Zane) und Horus (Ron Perlman) abspielen.<br />
Und mittendrin kämpft Mathayus (Victor<br />
Webster) um <strong>die</strong> Auferstehung der alten<br />
Weltordnung. Neben der Standardversion wird<br />
es auch eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Gesamtausgabe aller drei<br />
„Scorpion King“-Teile geben. FT<br />
James Bond wird 50<br />
Seit nunmehr einem halben Jahrhundert jagt<br />
der britische Geheimagent 007 allerhand Bösewichte<br />
um <strong>die</strong> ganze Welt. Dabei stellt er<br />
sein Geschick nicht nur bei der Verbrechensbekämpfung<br />
unter Beweis, sondern beeindruckt<br />
auch regelmäßig <strong>die</strong> holde Damenwelt.<br />
In bis dato 22 Filmen stellt sich „Bond.<br />
James Bond“ mit viel Charme und reichlich<br />
And the Oscar goes to ...<br />
... 20th Century Fox. Zumindest erhielten bereits<br />
zahlreiche Filme aus den Fox-Studios den<br />
begehrten Oscar. Passend zur anstehenden<br />
Verleihung der Academy Awards am 26. Februar<br />
2012 bringt 20th Century Fox nun eine<br />
Reihe mit den 27 besten prämierten Filmen<br />
ins <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal. Mit dabei sein sollen sowohl<br />
Klassiker als auch Neuheiten sowie darüber<br />
hinaus einige Filme, <strong>die</strong> zum ersten Mal auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen. Zu Letzteren gehört beispielsweise<br />
das Film-<br />
innovativer Technik den Feinden des Britischen<br />
Empires. Über <strong>die</strong> Jahre wurde <strong>die</strong> Rolle des<br />
charmanten Briten dabei von sechs verschiedenen<br />
Darstellern verkörpert. Die bekanntesten<br />
sind wohl Sean Connery als erster James<br />
Bond, Roger Moore, der in den meisten Filmen<br />
mitwirkte, und <strong>die</strong> aktuelle Besetzung Daniel<br />
Craig. Welcher Darsteller nun den besten Bond<br />
abgibt, bleibt natürlich Geschmackssache.<br />
Um Agent 007 gebührend zu feiern, können<br />
sich Bond-Fans und <strong>die</strong>, <strong>die</strong> es werden wollen,<br />
ab dem 1. Oktober 2012 mit der „James<br />
Bond 007 Jubiläums Collection“ alle 22 Filme<br />
als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs inklusive zahlreicher Extras<br />
nach Hause holen. Zur stilechten Geburtstagsfeier<br />
fehlt dann nur noch ein Wodka-Martini,<br />
und der ist selbstverständlich „geschüttelt,<br />
nicht gerührt“.<br />
NR<br />
epos „Cleopatra“ mit Elizabeth Taylor in der<br />
Hauptrolle. Der Film erhielt 1964 ganze vier<br />
Oscars und wurde für fünf weitere nominiert.<br />
Auch Woody Allens Meisterwerk „Der Stadtneurotiker“<br />
wird mit seinen vier Oscars mit von<br />
der Partie sein. Aktuelle Titel dürfen natürlich<br />
ebenfalls nicht fehlen und so sind beispielsweise<br />
der Thriller „Black Swan“, für den Natalie<br />
Portman den Oscar als beste Hauptdarstellerin<br />
bekam, und James Camerons „Avatar“ in der<br />
Sammlung enthalten.<br />
NR<br />
Bilder: 20th Century Fox, KSM, Sunfilm, Universal<br />
6
The Front Line<br />
Es war der Film „Joint Security Area“ (2000),<br />
der <strong>die</strong> Aufmerksamkeit der Kritiker erstmals<br />
auf den koreanischen Regisseur Park Chan-<br />
Wook lenkte, noch bevor er mit „Oldboy“<br />
(2003) seinen internationalen Durchbruch<br />
feierte. Nun versucht der nicht minder begabte<br />
Regisseur Jang Hun mit „The Front<br />
Line“ ein ähnliches Kunststück zu vollführen.<br />
Wieder lieferte Autor Park Sang-yeon <strong>die</strong> literarische Vorlage und wieder<br />
geht es um den Konfl ikt zwischen Nord- und Südkorea, <strong>die</strong>smal allerdings<br />
am Ende des Krieges in den 1950er Jahren. Der Mord an einem südkoreanischen<br />
Offi zier mit einem landeseigenen Gewehr ruft den Ermittler<br />
Kang Eun-pyo (Ha-kyun Shin) auf den Plan, der den mysteriösen Todesfall<br />
untersuchen soll. Seine Nachforschungen führen ihn auf <strong>die</strong> Spur eines<br />
erschütternden Geheimnisses, das <strong>die</strong> absolute Sinnlosigkeit des Krieges<br />
vor Augen führt. KSM veröffentlicht <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> am 19. März.<br />
FT<br />
Mickey<br />
Rourke<br />
Megan<br />
Fox<br />
Techniknews<br />
Aktuelles<br />
Bill<br />
Mur<strong>ray</strong><br />
Freizügige Ausnahmeserie: Xanadu<br />
Die allseits hochgelobte französische Produktion „Xanadu“ ist bald auch<br />
auf dem deutschen Markt zu haben. Nachdem <strong>die</strong> erste Staffel im letzten<br />
Frühjahr weitgehend unbemerkt im Nachtprogramm von Arte versendet<br />
wurde, erscheint sie nun am 8. März endlich bei Sunfi lm Entertainment<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> – mit allen acht Folgen sowie zugehörigem Bonusmaterial<br />
auf zwei Discs. Vom Vertrieb wird <strong>die</strong> Serie vollmundig als Mischung aus<br />
„Die Sopranos“ und „Sex And The City“ beworben – fest steht jedenfalls,<br />
dass <strong>die</strong> Geschichte vom schleichenden Verfall einer französischen Pornofi<br />
lm-Dynastie mit ihrem Setting echtes Fernsehneuland betritt. Zudem<br />
sorgt sie mit ihren tiefgründigen Figuren für anspruchsvolle, sehenswerte<br />
und durchweg erwachsene Unterhaltung.<br />
TW<br />
passion<br />
Johnny English – Jetzt erst recht<br />
Viele Winter lang hielt er sich vor der Öffentlichkeit verborgen, doch nun<br />
will ihn ein alter, weiser Kampfmönch erneut zum großen Krieger formen.<br />
Die Welt braucht Johnny English (Rowan Atkinson). Und Johnny English<br />
braucht <strong>die</strong> Welt. Deshalb kehrt der Geheimagent per Zufall zurück,<br />
um einen Ring aus internationalen Killern zu sprengen, <strong>die</strong> ein folgenschweres<br />
Attentat planen. Um wieder zur alten Fitness zurückzufi nden,<br />
trainiert er seine Manneskraft in einem tibetanischen Kloster. Zudem<br />
stehen ihm ein paar neue Technikspielereien wie Semtex-Kaugummi,<br />
Raketenwerfer-Regenschirm oder ein Rolls-Royce mit Sprachsteuerung<br />
zur Verfügung, mit denen er den Widersachern<br />
ordentlich in den Hintern treten kann.<br />
Die sympathische Persifl age auf sämtliche<br />
„James Bond“-Filme wurde <strong>die</strong>ses Mal von<br />
dem britischen Regisseur Oliver Parker<br />
(„Das Bildnis des Dorian G<strong>ray</strong>“) umgesetzt<br />
und ist Rowan Atkinson wie auf den Leib<br />
geschnitten. Und auch der „Mr. Bean“-<br />
Darsteller bereitet seinem Königreich keine<br />
Schande, da er <strong>die</strong> Bond-Momente stilecht<br />
und komisch choreografi ert. Die Universal-<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist ab 9. Februar erhältlich. FT<br />
Anzeige<br />
AB SOFORT AUF DVD UND BLU-RAY<br />
im Handel erhältlich!<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 7
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
62. Berlinale:<br />
Wettbewerb<br />
22 internationale Filme nehmen in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
am Wettbewerb der Berlinale teil, 5 davon außer<br />
Konkurrenz. Als Sondervorführung wird Steven<br />
Soderberghs Thriller „Haywire“ gezeigt.<br />
- Rebelle<br />
- Aujourd’hui<br />
- Barbara<br />
- Captive<br />
- Cesare deve morire („Caesar Must Die“)<br />
- Csak a szél („Just The Wind“)<br />
- Dictado („Childish Games“)<br />
- Gnade<br />
- Jayne Mansfield’s Car<br />
- Kebun binatang („Postcards From The Zoo“)<br />
- L’enfant d’en haut („Sister“)<br />
- Les A<strong>die</strong>ux à la reine<br />
- Metéora<br />
- Tabu<br />
- Was bleibt<br />
- A Royal Affair („Die Königin und der Leibarzt“)<br />
- À moi seule („Coming Home“)<br />
In dem Regiedebüt<br />
von<br />
Zuschauermagnet<br />
Matthias<br />
Schweighöfer<br />
dreht sich alles<br />
um Leben,<br />
Lieben<br />
und<br />
Leiden<br />
des<br />
sympathischen<br />
jungen Lehrers Max (dessen Rolle Matthias<br />
Schweighöfer übrigens gleich mitverkörpert).<br />
Als seine große Liebe Carolin (Mavie Hörbiger)<br />
Schweighöfer total: What A Man!<br />
völlig unerwartet mit dem Nachbarn durchbrennt,<br />
entscheidet er sich für eine Radikalkur<br />
und will von seinen Freunden Okke (Elyas<br />
M’Barek) und Nele (Sibel Kekilli) endlich<br />
lernen, was einen ganzen Kerl ausmacht. In<br />
harten, oftmals sehr witzigen Lektionen versuchen<br />
<strong>die</strong> drei herauszufi nden, wann ein<br />
Mann denn nun wirklich ein Mann ist, was <strong>die</strong><br />
Frauen wirklich wollen und welche Wege tatsächlich<br />
zum großen Glück führen. Die federleichte<br />
und durchaus unterhaltsame Komö<strong>die</strong><br />
erscheint bereits am 24. Februar über 20th<br />
Century Fox auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Handel. TW<br />
Außer Konkurrenz:<br />
- Extremely Loud And Incredibly Close<br />
- Jin líng Shí San Chai („The Flowers Of War“)<br />
- Shadow Dancer<br />
- Flying Swords Of Dragon Gate (3D)<br />
- Bel Ami<br />
Greetings To The Devil<br />
Als sich der Guerillakrieger Angel Sotavento<br />
(Édgar Ramírez) für ein friedliches Leben entscheidet<br />
und <strong>die</strong> Waffen niederlegt, meldet<br />
sich eines seiner früheren Opfer mit einer<br />
unglaublichen Forderung. Angels Tochter<br />
wurde entführt und soll nach 72 Stunden<br />
umgebracht werden, wenn zu dem Zeitpunkt<br />
auch nur ein einziges Mitglied von Sotaventos<br />
Guerillaeinheit am Leben ist. Der einzige Weg,<br />
das ihm Liebste zu schützen, ist für Angel<br />
der Mord an seinen ehemaligen Verbündeten.<br />
Der hoch spannende Thriller mit dem<br />
„Das Bourne Ultimatum“-Star Édgar Ramírez<br />
erscheint bei Senator-Film am 22. Februar als<br />
Direct-to-Video-Titel auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. FT<br />
Susi und Strolch – Diamond Edition<br />
Ein großer Teller Spaghetti mit Fleischklößen,<br />
Kerzenschein, Akkordeonmusik im Hintergrund<br />
und dann der zufällige Spaghetti-<br />
Kuss ... Diese Szene kennt jeder und sie<br />
gehört wohl zu den schönsten unvergessenen<br />
Filmmomenten aller Zeiten. Die Liebe<br />
zwischen der Cockerspaniel-Dame Susi und<br />
dem Straßenköter Strolch ist inzwischen<br />
schon 56 Jahre alt. Die Idee zu der Geschichte<br />
über eine Hündin namens Lady hatte in den<br />
50ern Disneys Comicautor Joe Grant. Daraus<br />
entwickelte sich eine zeitlose und wunderbar<br />
romantische Liebesgeschichte, <strong>die</strong> noch bis<br />
heute viele Filme ihres Genres beeinflusst<br />
und dabei vergessen lässt, dass es sich bei<br />
den Protagonisten „nur“ um Zeichentrickhunde<br />
handelt. Ab dem 9. Februar bietet <strong>die</strong><br />
„Diamond Edition“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit, in<br />
Zeichentricknostalgie zu schwelgen. NR<br />
Requiem For A Killer<br />
Der französische Regisseur Jérôme Le Gris<br />
debütierte 2011 mit seinem Film „Requiem<br />
For A Killer“ und<br />
schuf damit einen<br />
packenden Spionagethriller<br />
mit<br />
Mélanie Laurent<br />
in der Hauptrolle.<br />
Laurent spielt eine<br />
Auftragskillerin,<br />
<strong>die</strong> ihrer achtjährigen<br />
Tochter zuliebe<br />
ihren Beruf<br />
Phoebe im Wunderland<br />
Elle Fanning, jüngere Schwester von Dakota<br />
Fanning, bekam 2008 in „Phoebe im Wunderland“<br />
ihre erste Hauptrolle. Darin verkörpert sie<br />
ein 9-jähriges Mädchen namens Phoebe, das<br />
sich in der Realität unwohl fühlt und daher<br />
immer mehr in ihre Fantasiewelt fl üchtet. Als<br />
sie sich zunehmend seltsamer verhält, fragen<br />
sich Phoebe, ihre Eltern, Lehrer und Klassenkameraden:<br />
Stimmt etwas mit Phoebe nicht?<br />
Das berührende Drama erzählt dabei nicht nur<br />
<strong>die</strong> fantasievolle Geschichte<br />
eines kleinen Mädchens mit<br />
großer Vorstellungskraft, sondern<br />
spricht auch <strong>die</strong> ernste e<br />
Thematik von geistigen Störungen<br />
bei Kindern an. Die<br />
liebevolle Umsetzung des<br />
Films nimmt dabei dem<br />
Thema seine Schwere,<br />
ohne es zu bagatellisieren.<br />
Auch <strong>die</strong> erst 9-jährige Elle<br />
Fanning nahm ihre Rolle<br />
sehr ernst und besuchte<br />
aufgeben will. Ihr letzter Job soll sie fi nanziell<br />
absichern, könnte aber auch ihr bisher gefährlichster<br />
Auftrag werden. Als sie einen Opernsänger<br />
töten soll und dafür ins Ensemble eingeschleust<br />
wird, gerät sie plötzlich selbst ins<br />
Visier. Mélanie Laurent, <strong>die</strong> ihr Talent bereits<br />
in „Inglourious Basterds“ unter Beweis stellte,<br />
schafft es, ihrer Rolle als eiskalter Auftragskillerin<br />
gleichzeitig eine harte, aber auch eine sehr<br />
sensible und emotionale Seite zu geben. Ab<br />
dem 15. März 2012 bringt der rasante und<br />
mitreißende Film per <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc Spannung<br />
ins heimische Wohnzimmer.<br />
NR<br />
im Vorfeld einige Kinder, <strong>die</strong> am Tourette-Syndrom<br />
leiden. Die Rollen von Phoebes Eltern<br />
sind zudem mit Felicity Huffman („Desperate<br />
Housewifes“) und Bill Pullman („Independence<br />
Day“) prominent und ideal besetzt. Seit dem<br />
26. Januar 2012 verzaubert <strong>die</strong>ser bewegende<br />
Film nun auch als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> den heimischen<br />
Bildschirm.<br />
NR<br />
Bilder: 20th Century Fox, DTP, Planet Media, Studiocanal<br />
8
Die Bundesliga live auf Sky Fußball Bundesliga und<br />
<strong>die</strong> UEFA Champions League live auf Sky Sport.<br />
Die ersten 6 Monate<br />
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richtet sich <strong>die</strong> Verfügbarkeit der HD-Sender nach dem jeweiligen Kabelnetzbetreiber (im Kabelnetz von Unitymedia ist keiner der HD-Sender aus dem Sky Welt Paket empfangbar). Zu jedem Abonnement stellt Sky einen<br />
HD-Receiver während der gesamten Laufzeit leihweise zur Verfügung. Die Geräte- und Servicepauschale entfällt bei <strong>die</strong>sem Angebot. Das Angebot ist gültig bis 29.2.2012. Stand: Januar 2012. Änderungen vorbehalten.
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
Oscar ® -Hoffnung<br />
Scorsese<br />
Nun sind sie offiziell, <strong>die</strong> Nominierungen für den<br />
wichtigsten Preis der Filmbranche. Doch wer wird<br />
am 26. Februar <strong>die</strong> meisten Oscar ® -Statuetten<br />
mit nach Hause nehmen? Einer der heißesten<br />
Anwärter ist in <strong>die</strong>sem Jahr Martin Scorsese, der<br />
mit seiner Kinderbuchverfilmung „Hugo Cabret“<br />
(siehe Titelstory, S. 18) ganze elf Nominierungen<br />
unter anderem in den Kategorien „Bester Film“<br />
und „Beste Regie“ einheimste. Auch Woody Allen<br />
ist mit seinem Melodram „Midnight In Paris“ gut<br />
aufgestellt. Ein weiterer Favorit für <strong>die</strong> Königsdisziplin<br />
der Academy Awards ist <strong>die</strong> Hommage an<br />
<strong>die</strong> Stummfilme der 1920er Jahre „The Artist“ mit<br />
Jean Dujardin in der Hauptrolle. Seit „Syriana“<br />
(2005) wurde George Clooney zudem immer nur<br />
nominiert, ohne eine weitere Goldstatuette zu<br />
gewinnen – vielleicht schafft er es ja <strong>die</strong>ses Jahr<br />
mit seiner Vaterrolle in „The Descendants – Familie<br />
und andere Angelegenheiten“, der immerhin<br />
schon bei den Golden Globes als „Bester Film“<br />
absahnte. Bei der Auswahl von beispielsweise<br />
Brad Pitt („Die Kunst zu gewinnen – Moneyball“),<br />
Glenn Close („Albert Nobbs“) und Meryl Streep<br />
(„Die Eiserne Lady“) als beste Hauptdarsteller<br />
gab es keine größeren Überraschungen. Ein paar<br />
unbekanntere Gesichter erhalten <strong>die</strong> Spannung<br />
aber dennoch aufrecht. Den mexikanischen<br />
Schauspieler Demián Bichir („A Better Life“)<br />
kennt man vielleicht aus dem Filmzweiteiler<br />
„Ché“ als Fidel-Castro-Darsteller, Rooney Mara<br />
dürfte mit David Finchers „Verblendung“ ihren<br />
ersten wirklich breitenwirksamen Auftritt gehabt<br />
haben. Deutschlands große Oscar ® -Hoffnung<br />
„Pina“ kam zwar nicht in der Kategorie „Bester<br />
fremdsprachiger Film“ unter, wurde aber immerhin<br />
als „Beste Dokumentation“ aufgestellt. Wir<br />
drücken <strong>die</strong> Daumen für Wim Wenders. FT<br />
Flypaper – Wer überfällt hier wen?<br />
Eine Bank, zwei Überfälle – als Tripp Kennedy<br />
(Patrick Dempsey) einen 100-Dollar-Schein in<br />
Münzen umtauschen will, gerät er zwischen<br />
<strong>die</strong> Fronten zweier Räuberbanden, <strong>die</strong> beide<br />
ans große Geld wollen. Blöd nur, dass sich<br />
<strong>die</strong> Gangster-Parteien gegenseitig im Weg<br />
stehen. Aus dem kurzen Überfallszenario wird<br />
eine ausgedehnte Nacht voller schräger Vorkommnisse<br />
und kleiner Romanzen. Ab dem<br />
30. März ist <strong>die</strong> neue Screwball-Komö<strong>die</strong> von<br />
Rob Minkoff („Der König der Löwen“) sowie<br />
Jon Lucas und Scott Moore („Hangover“) auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich. FT<br />
Mercy<br />
Über <strong>die</strong> Liebe zu schreiben ist schwer,<br />
besonders, wenn man sie noch nie erlebt hat.<br />
Johnny Ryan (Scott Caan), erfolgreicher Autor<br />
von Liebesromanen, zweifelt an sich selbst<br />
und an seiner Kunst. Erst als er seine entscheidende<br />
Kritikerin Mercy (Wendy Glenn)<br />
kennenlernt, offenbart sich ihm <strong>die</strong> wahre<br />
Bedeutung des Wortes – das kurze Aufflackern<br />
am Firmament der Emotionen und das<br />
schnelle Absterben von allem, was damit zu<br />
tun hat. Der Film „Mercy“ dokumentiert all<br />
<strong>die</strong>s in realistischen Bildern, als wäre er selbst<br />
<strong>die</strong> moderne Verarbeitung einer missglückten<br />
Romanze. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist bereits erhältlich. FT<br />
Nachtest: Hangover 2<br />
Seit Dezember 2011 ist nun<br />
auch der zweite Teil von<br />
„Hangover“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />
Technisch hat sich<br />
im Vergleich zum Vorgänger<br />
nicht viel getan. Die Schärfe<br />
lässt zu wünschen übrig. Das<br />
wirkt sich auch auf <strong>die</strong> allgemeine<br />
Bildqualität aus. Besonders in dunk len<br />
Szenen stört ein leichtes Bildrauschen <strong>die</strong><br />
Optik. Der gute Soundtrack und <strong>die</strong> makellose<br />
Synchronisation werten das Klangbild etwas<br />
Nachtest: Green Lantern 3D<br />
Die knallig bunten Farben der<br />
Alien-Gesichter werden durch<br />
<strong>die</strong> vorwiegend in Orange<br />
und Blau gehaltenen Töne in<br />
ihrer Strahlkraft relativiert. Das<br />
Grün von Hals Anzug wirkt<br />
hier schon fast wie ein Fremdkörper.<br />
Der Kontrast ist so hoch gewählt, dass<br />
das Bild stark an Plastizität verliert und direkt wie<br />
aus einem Comicpanel wirkt. An der hochkarätigen<br />
Schärfe lässt sich nichts bemängeln. Die<br />
nachträglich eingefügte dritte Dimension lohnt<br />
sich hier sogar, denn sie wurde sinnvoll umgesetzt.<br />
Insbesondere <strong>die</strong> CGI-lastigen Sequenzen<br />
gewinnen dadurch. Die Realaufnahmen gefallen<br />
aber ebenso durch eine natürliche Tiefe.<br />
Nachtest: Planet der Affen<br />
Die glasklare Schärfe und der<br />
perfekte Kontrast sind <strong>die</strong><br />
zwei wichtigsten Faktoren,<br />
<strong>die</strong> das Bild auszeichnen.<br />
Sie machen nahezu jedes<br />
Detail erkennbar und lassen<br />
<strong>die</strong> ultrascharfen CGI-Affen<br />
komplett mit den nicht minder brillanten Realaufnahmen<br />
verschmelzen. Durch das milde<br />
Filmkorn wird das Ganze noch ein bisschen<br />
organischer. Vorrangig warme Orangetöne<br />
kommen in den taghellen Szenen vor, zu<br />
Caesars Gefängnisaufenthalt gesellt sich noch<br />
Jet Li in zwei Megaproduktionen<br />
Auf der 62. Berlinale feiert der stark gehypte<br />
Martial-Arts-Hit „Flying Swords Of Dragon<br />
Gate“ seine Europapremiere und das sogar<br />
in waschechtem 3D. Gefi lmt mit den neuesten<br />
Red-Epic-Kameras, verspricht das farbenprächtige<br />
Spektakel eine erstklassige visuelle<br />
Qualität. Großmeister Jet Li spielt unter der<br />
Action regie von Tsui Hark einen General,<br />
der gegen seinen Erzrivalen antreten<br />
muss. Ein offi zieller Kinostart für<br />
Deutschland ist noch nicht bekannt.<br />
Doch Jet-Li-Fans müssen nicht traurig<br />
sein, denn bereits am 16. April bringt<br />
KSM das ebenfalls hoch budgetierte<br />
Epos „Die Legende der weißen Schlange“<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc in den Handel.<br />
auf. Von Räumlichkeit ist leider nicht viel zu<br />
hören und HD-Klang gibt es nur im Originalton.<br />
Das umfangreiche Bonusmaterial bietet<br />
allerlei witzige Hintergrundgeschichten und<br />
unter anderem eine „politisch-inkorrekte“ Tour<br />
durch Bangkok.<br />
NR<br />
Film 7/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Verfolgungsjagden per Düsenjet und anderweitige<br />
Alien-Action eignen sich hervorragend<br />
für große Soundspektakel. Und das bewältigt<br />
<strong>die</strong> Warner-Disc im bestmöglichen Maße. Die<br />
Abmischung ist dermaßen dynamisch und packend,<br />
dass Sie sich schon Watte in <strong>die</strong> Ohren<br />
stopfen müssten, um davon nicht mitgerissen<br />
zu werden.<br />
FT<br />
Film 5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 9,5/10<br />
3D-Effekt 6/10<br />
zusätzlich ein dominantes dunkles Grün. Der<br />
Surround-Sound lässt vornehmlich in den größeren<br />
Actionsequenzen seine Muskeln spielen.<br />
Elemente wie kreisende Polizeihubschrauber<br />
und Sirenen sind sauber in das Klangbild<br />
eingearbeitet, <strong>die</strong> epische Musik hat zudem<br />
eine ansprechende Dynamik.<br />
FT<br />
Film 8,5/10<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 9,5/10<br />
Auch hier stellt das Urgestein der Kampfkunst<br />
sein immenses Können unter Beweis, <strong>die</strong>smal<br />
allerdings als Zauberer, der sich zwischen<br />
<strong>die</strong> Liebe eines Kräutersammlers und einer<br />
zum Menschen gewordenen Schlange stellt.<br />
Die Laufzeit der internationalen Filmfassung<br />
beträgt 94 Minuten.<br />
FT<br />
Bilder: 20th Century Fox, KSM, Warner Home<br />
10
Filmnews<br />
Aktuelles<br />
Bilder: Warner Home<br />
THE DARK KNIGHT RISES<br />
Es soll das Ende des dunklen Ritters<br />
werden, ein Ende, das seinen Körper zerschmettern<br />
und seinen Namen unsterblich<br />
machen wird. Schon ironisch, dass gerade<br />
<strong>die</strong> Handlung der Comicreihe „Knightfall“<br />
dem filmischen Untergang des Nolan’schen<br />
Batman als Basis <strong>die</strong>nen soll. Sie führt den<br />
Soziopathen Bane (Tom Hardy, „Inception“)<br />
ein. Als Opfer eines gescheiterten Supersoldaten-Experimentes<br />
läuft er mit einer Maske<br />
herum, <strong>die</strong> ihn kontinuierlich mit einer<br />
Substanz namens Venom versorgt. Dadurch<br />
wohnt ihm zwar eine unermessliche Stärke<br />
inne, jedoch ist der Preis hoch: eine absolute<br />
Abhängigkeit von dem Gift, <strong>die</strong> ungeahnte<br />
Nebenwirkungen hervorruft, sobald <strong>die</strong> Zufuhr<br />
jemals unterbrochen wird. Es ist Bane,<br />
der Batman offen gegenübertritt, der eine Gefängnisrevolte<br />
anzettelt, um <strong>die</strong> Fledermaus<br />
zu schwächen – und der Gotham City mit<br />
seiner ungebändigten Gewalt zu erschüttern<br />
droht, um den dunklen Mann des Gesetzes<br />
sprichwörtlich komplett zu zerbrechen.<br />
Bruce Waynes letztes Abenteuer<br />
Christopher Nolan, seines Zeichens Regisseur<br />
kopfl astiger Bombastthriller, verwendete<br />
im Vorgänger „The Dark Knight“ nicht<br />
ohne Grund den Begriff des Ritters im Titel.<br />
Am Ende des Films stieg der Fledermaus-<br />
Rächer (Christian Bale) in den Ritterstand<br />
auf, um nun wie in einem Artusroman jenseits<br />
der weltlichen Ebene fortzufahren und<br />
zur unsterblichen Ikone zu werden. Doch<br />
sein Weg ist steinig und geht weit über<br />
<strong>die</strong> Grenzen seiner Belastbarkeit hinaus.<br />
Schon der Joker zeigte dem Maskierten, dass<br />
es einfach kein Rezept gegen pures Chaos<br />
gibt. Acht Jahre nach den Geschehnissen aus<br />
„The Dark Knight“ steht ihm nun <strong>die</strong> blanke<br />
Wut in Form von Bane gegenüber, <strong>die</strong> durch<br />
dessen messerscharfe Intelligenz zu einer<br />
Naturgewalt heranwächst. Als geschmeidige<br />
Helfershelferin der Terrorzelle tritt zudem<br />
erstmals Selina Kyle alias Catwoman (Anne<br />
Hathaway) auf den Plan, <strong>die</strong> Batman einen<br />
rebellischen Sturm auf <strong>die</strong> bestehenden<br />
Machthaber vorhersagt.<br />
Entgegen dem gängigen Trend, alles nun in<br />
3D zu drehen, entschied sich Nolan erneut<br />
für <strong>die</strong> extrem großen und lauten IMAX-Kameras.<br />
Würden sie weniger Krach machen,<br />
sodass sich <strong>die</strong> Dialoge leichter aufnehmen<br />
ließen, wäre ein komplett im IMAX-Format<br />
gedrehter Spielfi lm laut Nolan durchaus<br />
denkbar. Doch so beschränkte sich der<br />
41-jährige Regisseur wie im Prequel auf eine<br />
festgelegte Zahl an Szenen, bei denen sich<br />
das große, hochaufl ösende Format bezahlt<br />
macht. Der Verständlichkeit halber ließ er sie<br />
nachsynchronisieren, was <strong>die</strong> Zuschauer im<br />
deutschsprachigen Raum sowieso nicht tangiert.<br />
Die 30 Minuten IMAX-Sequenzen von<br />
„The Dark Knight“ werden laut Nolans Frau<br />
und Produzentin Emma Thomas übrigens<br />
durch weitere 20 Minuten überboten werden.<br />
Der Prolog des Films wurde bereits vor<br />
speziellen IMAX-Vorstellungen von „Mission<br />
Impossible – Phantom Protokoll“ gezeigt.<br />
Hier sah man, wie Bane vom CIA gefangen<br />
und in einem Flugzeug abtransportiert wird.<br />
In nur wenigen Minuten wird aus dem Gefangenen<br />
ein Entführer. Eine weitere Maschine<br />
nähert sich, Männer seilen sich ab, befestigen<br />
Halterungen, sprengen <strong>die</strong> untere Hälfte<br />
des Flugzeugs ab und kapern den Rest.<br />
Warum jetzt einem Mann namens Dr. Leonid<br />
Pavel zunächst <strong>Blu</strong>t abgezapft wird, bevor er<br />
an einem Stahlseil in <strong>die</strong> Höhe gezogen wird,<br />
bleibt wohl noch bis zum Kinostart am 26.<br />
Juli 2012 ein Geheimnis. Beeindruckt hat <strong>die</strong><br />
Szene aber schon allein durch ihre musikalische<br />
Gewalt, <strong>die</strong> (wie schon zuvor) gekonnt<br />
von Hans Zimmer in Szene gesetzt wurde.<br />
Wer ist John Blake?<br />
Wer sich <strong>die</strong> immense Besetzungsliste anschaut,<br />
wird vielleicht feststellen, dass ein<br />
Großteil davon aus dem „Inception“-Cast übernommen<br />
wurde. Wie es aussieht, schart Nolan<br />
also <strong>die</strong> Talente um sich, um einen festen Darstellerstab<br />
für seine Projekte zu gewinnen. Einer<br />
davon ist Joseph Gordon-Levitt („(500) Days<br />
Of Summer“), der hier unter dem Namen John<br />
Blake einen von Gothams aufrichtigsten zisten spielt. Über seinen Part wollen wir<br />
noch nicht zu viel verraten, jedoch wird<br />
Poli-<br />
er eine der größten Schlüsselrollen<br />
im Film übernehmen. Mag sein,<br />
dass <strong>die</strong>s das letzte tel von Nolans Batman<br />
bzw. Bruce Wayne<br />
ist. Die Legen-<br />
Kapide<br />
jedoch<br />
wird ewig weiterleben.<br />
FALKO THEUNER<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 11
Thema<br />
3D-Hoffnungen 2012<br />
Tolkien-Fans freuen sich, endlich haben wir das Jahr 2012 erreicht. Ebenjenes<br />
Jahr, in dem mit „Eine unerwartete Reise“ der erste Teil der Verfi lmung der<br />
Buchvorlage „Der Hobbit“ in <strong>die</strong> Kinos kommt. Bis zum 13. Dezember ist<br />
es zwar noch eine unerträglich lange Wartefrist, <strong>die</strong>se wird uns aber<br />
durch viele weitere Filmhighlights in 3D versüßt.<br />
U rsprünglich sollte „Der Hobbit“ bereits 2010 unter der Regie des Fantasy-<br />
Experten Guillermo del Toro („Hellboy II“) gedreht werden. Aufgrund<br />
finanzieller Schwierigkeiten der Produktionsfirmen MGM und Warner Bros.<br />
wurde <strong>die</strong> Verfilmung jedoch auf Eis gelegt und del Toro sprang ab, um sich<br />
seinem Projekt „Pacific Rim“ (2013) zu widmen.<br />
2011 übernahm dann wieder „Der Herr der Ringe“-Regisseur Peter Jackson<br />
das Ruder von „Der Hobbit“, kaufte mal eben 48 nigelnagelneue Red-Epic-<br />
Kameras, gab jeder einen Namen und versprach, mit dem Doublefeature<br />
„Eine unerwartete Reise“ und „Hin und wieder zurück“ das 3D-Event der<br />
Jahre 2012 und 2013 zu schaffen. Da <strong>die</strong> Red Epic erst seit 2011 ausgeliefert<br />
wird, brachte <strong>die</strong> verzögerte Produktion also den Vorteil mit sich, dass<br />
der Film nun in einer 5K-Aufl ösung (5000 Pixel pro Zeile) und mit 48<br />
Bildern pro Sekunde, also doppelt so schnell wie <strong>die</strong> üblichen 24 Hertz,<br />
aufgezeichnet wird. Das hat zur Folge, dass Bewegungen und Kameraschwenks<br />
umso fl üssiger laufen und Bewegungsunschärfen der<br />
Vergangenheit angehören. Für das digitale Kino wird <strong>die</strong> Aufl ösung<br />
jedoch im Normalfall auf 2K heruntergeschraubt werden, Kinosäle<br />
mit 4K-Projektoren-<br />
Technologie erhalten<br />
aber sicherlich auch eine<br />
höher aufgelöste Variante. Und<br />
wer weiß, welche Bildaufl ö-<br />
sungen uns noch in Zukunft<br />
erwarten werden.<br />
Bilder: Warner Bros. Pictures, 20th Century Fox, Sony Pictures<br />
12
3D-Hoffnungen 2012<br />
Thema<br />
3D völlig neu definiert<br />
Jackson nutzt in den rund 250 Drehtagen für beide Hobbit-Teile <strong>die</strong> neueste Stateof-the-Art-Technologie,<br />
um seine Vision – überspitzt ausgedrückt – klarer als <strong>die</strong><br />
Wirklichkeit erscheinen zu lassen. Zur Verdeutlichung: Das menschliche<br />
Auge registriert ungefähr 60 Vollbilder pro Sekunde, hier<br />
sind es 48 pro Auge. Natürlich wird in 3D gefi lmt, weshalb<br />
pro Einstellung zwei Kameras gleichzeitig zum Einsatz kommen,<br />
<strong>die</strong> in einem 3D-Kamera-Rig eingespannt sind.<br />
Insgesamt 17 solcher Rigs sind beim Dreh in<br />
Umlauf, darunter Modelle für ganz unterschiedliche<br />
Einsatzgebiete. Egal ob für<br />
Kran-, Dolly- oder Handheld-Einsätze –<br />
in der Mobilität bzw. Perspektivwahl<br />
sind <strong>die</strong> Kameramänner trotz Stereoskopie<br />
nicht eingeschränkt. Um auch<br />
Close-ups realisieren zu können,<br />
arbeiten <strong>die</strong> Rigs mit Spiegeln,<br />
da das Kamerasystem ansonsten<br />
wegen des blinden<br />
Winkels eine zu<br />
große Dis tanz zum<br />
gefi lmten Gegenstand<br />
wahren müsste.<br />
Star Wars 3D<br />
Am 9. Februar 2012 wird erstmals<br />
„Star Wars Episode I – Die<br />
dunkle Bedrohung“ als 3D-Ver-sion<br />
in <strong>die</strong> Kinos kommen. Der<br />
mögliche Erfolg des Films wird<br />
auch <strong>die</strong> Konvertierung der Fortsetzungen<br />
beeinfl ussen. Episode I war der letzte<br />
auf Film gebannte „Star Wars“-Teil. Ursprünglich wurde das<br />
Material zur Integrierung visueller Effekte digitalisiert und<br />
dann fürs Color-Timing erneut auf Film überspielt. Für <strong>die</strong><br />
stereografi sche Konvertierung griffen <strong>die</strong> Künstler allerdings<br />
auf das Originalmaterial zurück und bearbeiteten <strong>die</strong><br />
Farbgebung komplett digital. Das knapp 8 Prozent größere<br />
Bild sieht dadurch frischer aus als je zuvor. Zusätzliche Effekte<br />
wurden nicht integriert. Einzig der CGI-Yoda der aktuellen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Version wurde übernommen.<br />
Surreale Kulissen<br />
Ein größeres Problem ist<br />
das Farbspektrum. Durch<br />
eben<strong>die</strong>ses Arbeiten mit<br />
dem Stereoskopieverfahren<br />
kann das Rot nur inakkurat eingefangen<br />
werden. Die Konsequenz<br />
daraus ist, dass <strong>die</strong> Ausstatter und<br />
Requisiteure in sämtlichen Farbfl ächen<br />
der Kulissen und auch im Make-up der Darsteller <strong>die</strong><br />
Rottöne extrem übersättigen müssen. Im Film sehen<br />
<strong>die</strong>se psychedelischen Oberfl ächen dann wieder natürlich<br />
aus. Machen Sie sich also auf einiges gefasst,<br />
wenn der Hobbit Bilbo Beutlin (Martin Freeman)<br />
frohgemut das von Jackson neu erbaute Hobbingen<br />
verlässt, um mit 13 Zwergen den Schatz des Drachen<br />
Smaug (Benedict Cumberbatch) zu erobern.<br />
Übrigens: Freeman gegen Cumberbatch – das hört<br />
sich irgendwie nach einer Sonderfolge der aktuellen<br />
TV-Serie „Sherlock“ an, in der <strong>die</strong> beiden das<br />
berühmteste Detektiv-Duo der Literaturgeschichte<br />
spielen. Neben den neu besetzten Rollen gibt<br />
es in „Der Hobbit“ aber auch ein Wiedersehen<br />
mit altbekannten Gesichtern. Elijah Wood, Ian<br />
Holm, Hugo Weaving, Cate Blanchett, Orlando Bloom,<br />
Christopher Lee und Ian McKellen sind wieder mit von<br />
der Partie. Gollum-Mime Andy Serkis übernimmt sogar<br />
einen Teil der Regie, weshalb sich Mittelerde-Fans auf viele<br />
Aha-Momente freuen dürfen.<br />
Fazit: Peter Jacksons neuer Hobbit-Film wird <strong>die</strong> große 48-Hertz-Wende<br />
in den Digitalkinos einführen. Danach werden <strong>die</strong> Kinogänger eventuell<br />
nie wieder 24p-Ruckeln sehen wollen, wer weiß. Die Ausstatter<br />
müssen sich zudem extrem ins Zeug legen, um alles so echt wie möglich<br />
wirken zu lassen; jeder Fehlgriff wäre bei der hohen Aufl ösung sonst<br />
sichtbar. Für zukünftige HD-Me<strong>die</strong>n ist also bestens vorgesorgt. Außerdem<br />
darf sich ein solch ambitioniertes Fantasy-Highlight schon allein<br />
deshalb kein Genrefreund entgehen lassen, weil er ansons ten ein<br />
in vielerlei Hinsicht historisches Ereignis verpassen würde.<br />
Ghost Rider: Spirit Of Vengeance<br />
Der erste „Ghost Rider“-Film<br />
von 2007 war nicht gerade<br />
das Gelbe vom Ei, doch der<br />
hatte auch nicht so ein cooles<br />
und durchgeknalltes Regie-Duo wie<br />
Mark Neveldine und Brian Taylor an Bord. Die<br />
„Crank“-Regisseure ließen es bisher in jedem Actionwerk<br />
ordentlich krachen, mit einer guten Portion Sozialkritik und<br />
irrsinnig genialen Filmideen. Die Story hört sich momentan<br />
noch etwas fl ach an, aber im Prinzip zählt ja eigentlich bloß,<br />
dass Nicolas Cage dem erstarkenden Satansbraten gehörig<br />
den Hintern versohlt. Bereits am 23. Februar verbrennt der<br />
Ghost Rider deutsche Kinoleinwände.<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 13
Thema<br />
3D-Hoffnungen 2012<br />
Merida: Ein neuer Pixar-Klassiker<br />
Nach „Cars 2“ veröffentlicht Pixar endlich<br />
einmal wieder eine vollkommen neue Geschichte<br />
in einer neuen Umgebung und mit<br />
neuen Figuren. Die Handlung spielt in der rauen<br />
Bergwelt Schottlands, in der <strong>die</strong> rothaarige<br />
Häuptlingstochter Merida großgezogen wird.<br />
Kaum ist sie im heiratsfähigen Alter, wird auch<br />
schon nach einem potenziellen Bräutigam<br />
gefahndet. Doch den Heißsporn interessiert<br />
ausschließlich <strong>die</strong> eigene Selbstfi ndung, weshalb<br />
sie einen uralten Brauch missachtet und<br />
das Land ins Chaos stürzt. Um den Fluch der<br />
Bestie zu lösen, muss sie sich auf eine Reise<br />
begeben, <strong>die</strong> ihren Mut auf eine harte Probe<br />
stellt und mehr von ihr abverlangt als lediglich<br />
ihre antrainierten Bogenkünste. Meridas<br />
Leinwandabenteuer beginnt am 2. August.<br />
Wir sprachen schon jetzt mit den beiden Personen,<br />
<strong>die</strong> entscheidend an den Figuren und<br />
dem 3D-Effekt mitwirkten.<br />
Interview mit Tanja Krampfert, Character Technical Director von „Merida“<br />
Tanja Krampfert<br />
Character Technical<br />
Director, Pixar<br />
Frau Krampfert, was<br />
genau ist Ihr Job bei<br />
„Merida – Legende<br />
der Highlands“?<br />
Mein Job als Character<br />
TD war es, <strong>die</strong> Figuren<br />
am Computer zu modellieren<br />
und zu „riggen“.<br />
Zeichnungen oder<br />
Skulpturen, <strong>die</strong> von unseren<br />
Designern angefertigt<br />
wurden, sind <strong>die</strong><br />
Referenzen für <strong>die</strong>sen<br />
Prozess. Während <strong>die</strong>ser Phase arbeiten wir<br />
sehr eng mit dem Art-Department zusammen.<br />
Nachdem das Modell vom Regisseur abgesegnet<br />
wurde, beginne ich mit dem „Rigging“-<br />
Prozess, was so viel bedeutet wie das Einfügen<br />
von Steuermöglichkeiten, wie z. B. den Knochen<br />
und Gelenken, <strong>die</strong> es den Animatoren<br />
ermöglichen, <strong>die</strong> Figur zu bewegen.<br />
Hier bei Pixar habe ich einen Animator an meiner<br />
Seite, der alles ausprobiert, was ich mit der<br />
Figur mache. Wir nennen solche Animatoren<br />
„Animation-Buddy“. Ich mag es wirklich, meine<br />
Zeit mit ihnen zu verbringen, und ich lerne sehr<br />
viel dabei, wenn ich so eng mit solch kreativen<br />
Leuten zusammenarbeite.<br />
Haben Sie das Gefühl, in einer Männerdomäne<br />
zu arbeiten?<br />
Es stimmt, dass es nicht so viele Frauen in<br />
meiner Abteilung gibt. Aber ich sehe alle meine<br />
Kollegen und mich selbst als Künstler. Es<br />
macht also keinen Unterschied, ob Männlein<br />
oder Weiblein. Jeder hat seine Stärken auf<br />
dem eigenen Gebiet und wir arbeiten miteinander<br />
bzw. ziehen an einem Strang.<br />
Mein Spezialgebiet ist z. B. <strong>die</strong> technische<br />
Seite, aber ich habe schon gutes Feedback<br />
bezüglich meiner Kreativität, Kenntnis der<br />
Anatomie und meines künstlerischen Auges<br />
erhalten. Jedes Talent ist wichtig und darum<br />
sind wir auch so ein gutes Team.<br />
Kamen für <strong>die</strong> Figurenerstellung neue<br />
Technologien zum Einsatz?<br />
Für „Merida“ arbeiteten wir mit einer neuen,<br />
hausinternen Software. Außerdem würde ich<br />
sagen, dass ein paar unserer Haar- und Kleidungssimulationen<br />
sehr beeindruckend<br />
sind. Manche Kostüme haben mehrere<br />
Gewebeschichten. Ebenso ist<br />
<strong>die</strong> Simulation von Flüssigkeiten<br />
wie Wasser einfach erstaunlich.<br />
Was unterscheidet<br />
„Merida“ von früheren<br />
Pixar-Filmen?<br />
Es ist Pixars erster Film mit<br />
einer weiblichen Heldin. Wie<br />
in allen Pixar-Filmen kann<br />
man auch hier <strong>die</strong> Liebe<br />
fürs Detail spüren. Es<br />
gibt großartige Bilder,<br />
liebevolle Charaktere<br />
und atemberaubende<br />
Animationen.<br />
Was forderte Sie<br />
am meisten?<br />
Ich arbeite nicht an<br />
speziellen Szenen,<br />
aber manche Charaktere<br />
waren eine echte Herausforderung.<br />
Zum Beispiel sollte<br />
eine der Figuren nicht symmetrisch<br />
erscheinen, was den „Rigging“-<br />
Prozess erschwerte. Normalerweise modelliert<br />
man nur eine Seite eines Charakters<br />
und spiegelt das Skelett für <strong>die</strong> andere Seite.<br />
Für <strong>die</strong>se Figuren war das jedoch nicht<br />
möglich und wir<br />
mussten dafür<br />
eine entsprechende<br />
Technik<br />
entwickeln.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Bilder: Disney/Pixar, Walt Disney Pictures<br />
14
3D-Hoffnungen 2012<br />
Thema<br />
Wir sprachen mit Bob Whitehill, Stereoscopic Supervisor von Pixar, über <strong>die</strong> 3D-Komponente von „Merida“.<br />
Bob Whitehill<br />
Stereoscopic Supervisor,<br />
Pixar<br />
Mr Whitehill, können<br />
CGI-Filme leichter in<br />
<strong>die</strong> dritte Dimension<br />
geholt werden als<br />
Realfilme? Wenn ja,<br />
woran liegt das?<br />
Es gibt viele Gründe,<br />
warum es leichter ist,<br />
eine 3D-Version von<br />
CGI-Filmen zu erstellen<br />
als von Realfi lmen. Wir<br />
können hier z. B. unsere<br />
3D-Entscheidungen<br />
setzen und wieder zurücknehmen so oft wir<br />
wollen bzw. bis es uns gefällt. Weil unsere Kameras<br />
in Wirklichkeit reiner Computercode sind,<br />
bleiben <strong>die</strong> Bilder für das rechte und das linke<br />
Auge dabei absolut unverändert, bis auf den<br />
inten<strong>die</strong>rten 3D-Effekt. Live-Action-Kamera-Systeme<br />
sind inzwischen ziemlich ausgeklügelt,<br />
stehen aber immer noch vor der Herausforderung,<br />
<strong>die</strong> perfekte Zusammenstellung von<br />
Kameras und Linsen einzuhalten. Die daraus<br />
resultierenden Bilder könnten<br />
dadurch Fokus-, Helligkeits- oder<br />
Verzerrungsunterschiede<br />
hervorrufen. Wir glücklichen<br />
CGI-Stereografen brauchen uns darüber<br />
überhaupt keine Gedanken zu machen.<br />
Könnten Sie uns bitte ein wenig mehr über<br />
den Prozess der stereoskopischen Produktion<br />
von CGI-Animationen erzählen?<br />
Die Prozedur beginnt mit einem Meeting mit<br />
dem Regisseur, um eine grobe Herangehensweise<br />
für <strong>die</strong> 3D-Komponente des gesamten Films<br />
zu fi nden. Sobald wir wissen, was der Regisseur<br />
erreichen möchte, beginnen wir mit der kreativen<br />
3D-Entscheidungsfi ndung, um seine Vision zu<br />
verwirklichen. Das kann so simpel sein wie ein<br />
einfaches Positionieren der 3D-Kameras in einer<br />
Szene und das anschließende Rendering beider<br />
Blickwinkel. Oder es ist so kompliziert wie das<br />
Produzieren mehrerer Versionen von Kompositionen,<br />
Kamerafahrten und Objektiventscheidungen.<br />
Es hängt einfach davon ab, wie stark der<br />
Regisseur über den 3D-Effekt nachdenkt bzw.<br />
wie wichtig ihm <strong>die</strong>se Komponente ist.<br />
„Merida“ hat sehr viele Details. Beeinflusst<br />
das Ihre Arbeit als Stereoscopic Supervisor?<br />
„Merida“ ist wirklich sehr schön detailliert und<br />
das hilft dem 3D-Effekt, weil es dem Publikum<br />
so viel gibt, was es visuell erfassen kann. Umso<br />
mehr Details es beispielsweise in den Wäldern<br />
gibt, <strong>die</strong> Merida mit dem Pferd durchstreift,<br />
desto tiefer können wir den<br />
stereoskopischen Effekt gestalten,<br />
denn so wird er sich eher auszahlen, weil<br />
das Publikum mehr visuelle Anhaltspunkte<br />
hat. Die Tiefe<br />
und der Detailgrad in der<br />
sorgfältig ausgestalteten<br />
Welt von „Merida“ ist also wesentlich<br />
lohnenswerter in 3D als, sagen<br />
wir, ein leeres Lagerhaus.<br />
Wie stehen Sie zur Benutzung von Negativ-<br />
Parallaxen bzw. „Into-the-Face“-Effekten?<br />
Ich glaube nicht, dass es feste Regeln bezüglich<br />
solcher „Into-the-Face“-Momente gibt. Oftmals<br />
können sie witzig sein und sind genau das, was<br />
viele Leute weiterhin vom 3D-Effekt erwarten.<br />
Die Gefahr ist: Sobald <strong>die</strong>se Effekte zu sehr von<br />
der Story abweichen, könnten sie den Zuschauer<br />
daran erinnern, dass er nur einen Film sieht. Wir<br />
haben in unseren Filmen einige Fälle, in denen<br />
Objekte aus dem Screen kommen – nur dass<br />
wir hierfür solche Momente fokussieren, <strong>die</strong> sich<br />
mühelos in <strong>die</strong> 3D-Umgebung einfügen und <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> Story unterstützen.<br />
Wie regeln Sie <strong>die</strong> Balance zwischen dem<br />
Sehkomfort und bombastischem 3D?<br />
Das ist <strong>die</strong> größte Herausforderung, der wir gegenüberstehen,<br />
wenn wir effektive 3D-Erfahrungen<br />
machen wollen – wie machen wir unsere Filme<br />
absolut lohnenswert und gleichzeitig sehr komfortabel?<br />
Unser Grundansatz – und ich denke,<br />
dass <strong>die</strong>s der richtige ist – ist es, den Bereich,<br />
wo das Publikum hinschaut, auch in 3D immer<br />
so nahe wie möglich an der Ebene der Leinwand<br />
zu belassen. Der häufi gste Grund für <strong>die</strong> Überanstrengung<br />
der Augen sind 3D-Objekte, <strong>die</strong> zu weit<br />
aus dem Screen heraustreten, egal ob nach außen<br />
oder innen. Das wiederum wird durch einen<br />
einfachen Mechanismus hervorgerufen: Wir werden<br />
hierbei gezwungen, zwei Muskelsysteme in<br />
unseren Augen voneinander zu entkoppeln: Das<br />
eine für <strong>die</strong> Fokussierung der Distanz, das andere<br />
für <strong>die</strong> Konvergenz beider Augen. Solange wir<br />
also den sprechenden Charakter relativ nahe an<br />
der Screen-Ebene behalten, können wir hoffentlich<br />
das Unbehagen der Zuschauer minimieren.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
John Carter<br />
Eine der Inspirationsquellen von James Camerons<br />
„Avatar“ war zweifellos Edgar Rice Burroughs’<br />
(„Tarzan“) Pulp-Serie über den Weltraumhelden<br />
John Carter von ca. 1912. Prinzipiell ist der Grundgedanke<br />
beider Handlungen ähnlich: Ein Erdling<br />
transferiert seine Seele, wird auf einem fremden<br />
Planeten mit außerirdischem Leben konfrontiert<br />
und entfacht als Krieger eine Revolution. Der fremde<br />
Planet entpuppt sich für den Bürgerkriegsveteranen<br />
John Carter (Taylor Kitsch) als der Mars,<br />
auf dem sich <strong>die</strong> unterschiedlichsten Völker bekriegen<br />
und auf dem er als Außenstehender bald ein<br />
friedvolles Gleichgewicht schaffen soll. Dank der<br />
niedrigen Schwerkraft des Roten Planeten helfen<br />
ihm dabei Fähigkeiten wie z. B. extreme Sprungkraft.<br />
Zwei Marsianer werden alsbald zu Carters<br />
ständigen Begleitern: Zum einen der vierarmige<br />
Tars Tarkas (Willem Dafoe), dessen grünes Volk<br />
sich hauptsächlich<br />
durch<br />
barbarische Eigenschaften<br />
auszeichnet. Zum<br />
anderen sorgt <strong>die</strong> selbstbewusste Prinzessin<br />
Dejah Thoris (Lynn Collins) vom menschenähnlichen<br />
roten Volk für den nötigen weiblichen Touch. Aber<br />
kann es eigentlich Zufall sein, dass gerade „Wall-E“-<br />
Regisseur Andrew Stanton erneut eine Science-Fiction-Geschichte<br />
über eine sterbende Welt erzählt?<br />
Um <strong>die</strong> visuellen Effekte kümmerte sich das Studio<br />
Double Negative, das auch in „The Dark Knight<br />
Rises“ wieder perfekte Illusionen aus dem CGI-Hut<br />
zaubern wird. Die stereoskopische Komponente<br />
wird wie in vielen aktuellen Actionfi lmen während<br />
der Postproduktionsphase durch eine Konvertierung<br />
einfl ießen. Ab dem 8. März werden wir wissen,<br />
ob der Film eine gute 3D-Qualität besitzt.<br />
Thema |www www.blu<strong>ray</strong>-vision.de i nd e|2 2.2012 2012 15
Thema<br />
3D-Hoffnungen 2012<br />
James Camerons Titanic 3D<br />
Am 5. April 2012 geht <strong>die</strong> Titanic<br />
erneut unter, und <strong>die</strong>smal in 3D.<br />
Hierbei handelt es sich um eine 3D-<br />
Konvertierung von über 14 Jahre altem Filmmaterial. Die<br />
dreidimensionale Aufwertung des zweiterfolgreichsten Films<br />
aller Zeiten wird sicherlich besonders in den Flutungsszenen<br />
zum Tragen kommen. Aber dass nun gerade der Name des<br />
3D-Verfechters schlechthin in Zusammenhang mit einer stereografi<br />
schen Konvertierung gebracht wird, ist pure Ironie<br />
des Schicksals. Wird das Konzept aufgehen?<br />
„Wir alle haben Geheimnisse: Jene, <strong>die</strong> wir hüten … und<br />
jene, <strong>die</strong> vor uns geheim gehalten werden.“ Das Motto<br />
des neuen Spider-Man-Films könnte nicht deutlicher ausdrücken,<br />
was <strong>die</strong> Handlung für den Zuschauer bereithält.<br />
So tut der sympathische Spinnerich (Andrew Garfi eld) alles,<br />
um seine bürgerliche Identität vor der Öffentlichkeit<br />
zu verbergen. Andererseits weiß auch er nicht genau,<br />
was in seinen Kindertagen mit seinen Eltern geschah,<br />
als sie spurlos verschwanden. Genau jenem Mysterium<br />
geht Regie-Neuling Marc Webb („(500) Days<br />
Of Summer“) auf den Grund. Nach dem Abschluss<br />
der Spider-Man-Trilogie von Sam Raimi beginnt<br />
Webb also wieder bei den Wurzeln und erzählt<br />
<strong>die</strong> Entstehungsgeschichte des Superhelden<br />
noch einmal ganz von vorn. Diesmal bewegt<br />
er sich jedoch ein wenig näher entlang der<br />
Comic-Ursprünge, wie der Exkurs über Peter<br />
Parkers Eltern beweist.<br />
Bilder: 20th Century Fox, Sony Pictures, Walt Disney Studios<br />
16
3D-Hoffnungen 2012<br />
Thema<br />
Auf geheimer Mission<br />
Die tragische Geschichte um Mary und Richard Parkers (Embeth<br />
Davidtz, Campbell Scott) letzten Einsatz als US-Geheimagenten<br />
erklärt, wie der rothäutige Proto-Goblin (Irrfan Khan) entstand<br />
und warum Peter seitdem bei seinem Onkel und seiner Tante<br />
May und Ben (Sally Field, Martin Sheen) lebt.<br />
Auch <strong>die</strong> Einführung von Spideys früherer Freundin, der Laborassistentin<br />
Gwen Stacy (Emma Stone), ist aufgrund der mit ihr<br />
verbundenen tragischen Ereignisse eine mehr als interessante<br />
Neuerung. Schließlich ist sie es, <strong>die</strong> Peter Parker<br />
emotional prägt wie keine andere und<br />
ihn mehr und mehr in seine düstere<br />
Heldenexistenz treibt. Als Gegenspieler<br />
mit Superkräften wurde<br />
Dr. Curt Connors (Rhys Ifans)<br />
alias Die Echse gewählt. Connors,<br />
der bei einem Feldeinsatz<br />
als Militärarzt seinen rechten Arm<br />
verlor, zeigte sich schon immer<br />
fasziniert von der Fähigkeit diverser<br />
Reptilien, Gliedmaßen regenerieren<br />
zu können. Seither forscht er an<br />
einer Möglichkeit, <strong>die</strong>se tierische Eigenschaft<br />
auf den Menschen zu übertragen.<br />
Er entwickelt ein Serum aus Reptilien-DNA<br />
und testet es an sich selbst. Zunächst läuft<br />
alles nach Plan und sein Arm wächst nach.<br />
Doch bald stellen sich erste Nebenwirkungen wie<br />
Schuppenbildung und eine grünliche Hautfarbe ein.<br />
Wird er in Peter Parker einen Leidensgenossen oder<br />
einen Erzfeind fi nden? Ab dem 3. Juli 2012 stehen<br />
sich Spinne und Echse im Kino gegenüber und<br />
entzünden ein Leuchtfeuer der spektakulären<br />
Action. Eine Frage bleibt allerdings<br />
noch: Warum sollte man „The Amazing<br />
Spider-Man“ unbedingt in 3D sehen?<br />
Ganz einfach: Es wurde stereoskopisch<br />
und mit der gleichen Kameratechnologie<br />
(Red Epic) gefi lmt wie<br />
<strong>die</strong> beiden „Der Hobbit“-Teile. Ob <strong>die</strong><br />
Abspielrate in 24p erfolgt, ist noch<br />
nicht bekannt, sinnvoll wäre eine höhere<br />
Frequenz bei solch schnellen Kamerafahrten<br />
jedoch allemal. Sicher ist,<br />
dass <strong>die</strong> Aufnahmen höchste Bildschärfe<br />
versprechen, selbst wenn sie später<br />
auf <strong>die</strong> üblichen 2K heruntergerechnet<br />
werden. Dem Filmtrailer zufolge wird es<br />
zudem ähnlich wie in dem Videospiel<br />
„Mirror’s Edge“ (2009) einige Actionsequenzen<br />
aus der Ego-Perspektive<br />
geben. Und <strong>die</strong> dürften bei einem<br />
„Freerunner“ wie Spider-Man wahrlich<br />
schwindelerregend sein.<br />
Tim Burtons Frankenweenie<br />
Das animierte Remake von Tim Burtons Frühwerk<br />
„Frankenweenie“ (1984) wurde ganz traditionell<br />
per Stop-Motion erstellt und bietet einige<br />
ästhetische Schwarz-Weiß-Einblicke in <strong>die</strong><br />
Fantasie von Disneys kreativem Querkopf. Burton,<br />
der momentan auch an dem Gothic-Horror-Abenteuer „Dark<br />
Shadows“ arbeitet, verwirklicht damit einen lange gehegten Traum und<br />
zaubert nach „Corpse Bride“ ein weiteres Stop-Motion-Highlight, <strong>die</strong>smal<br />
sogar in 3D. War das Original ein halbstündiger Schwarz-Weiß-Film mit<br />
realen Schauspielern, gibt es noch keine Information über <strong>die</strong> Laufl änge<br />
des neuen Animationshits. Ab dem 11. Oktober 2012 wissen wir mehr.<br />
Men In Black III<br />
Js (Will Smith) Lieblingsmiesepeter und Partner K<br />
(Tommy Lee Jones) scheint unerwartet verstorben<br />
zu sein … und zwar in den<br />
1960er Jahren. Dass da<br />
etwas nicht mit rechten Dingen<br />
zugehen kann, weiß der coole Alien-Fahnder<br />
selbst, weshalb er sich <strong>die</strong> nächste Zeitmaschine<br />
schnappt, um in <strong>die</strong> Vergangenheit<br />
zu springen. Dort triff t er nicht nur seinen<br />
charmant lächelnden Kollegen in jungen<br />
Jahren, auch dem außerirdischen Killer<br />
kommt er auf <strong>die</strong> Spur. Sie haben Fragen<br />
zum Mysterium des Universums?<br />
Kein Problem, <strong>die</strong> Männer in Schwarz<br />
helfen Ihnen gerne weiter. Und immer<br />
schön <strong>die</strong> 3D-Brille aufsetzen,<br />
damit Sie nicht geblitzdingst werden.<br />
Ab 24. Mai 2012 im Kino.<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 17
Thema<br />
3D-Hoffnungen fnun<br />
n 2012<br />
Ice Age 4 – Voll verschoben<br />
Die Piraten sind los – und das auch<br />
noch in der grauen Vorzeit. Das hyperaktive<br />
Säbelzahnhörnchen Scrat<br />
verursacht im Wahn seiner üblichen Nuss-Manie eine<br />
Kontinentalverschiebung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> bekannte Clique um Sid,<br />
Mannie und Diego von dem Rest der Familie trennt. Fortan<br />
versuchen sie, auf hoher See zurechtzukommen und einen<br />
Rückweg zu ihren Lieben zu fi nden. War der Vorgänger im<br />
Bereich 3D noch Pionierarbeit, dürfte <strong>die</strong> aktuelle CGI-Animation<br />
eine ordentliche Vorzeigeräumlichkeit besitzen. Das<br />
vierte Eiszeitabenteuer ist ab dem 2. Juli in den deutschen<br />
Kinos zu sehen.<br />
Hugo Cabret<br />
Kennen Sie Benoît Sokals Grafi kadventure „Syberia”? Wenn ja, dann haben Sie bereits<br />
eine ganz gute Vorstellung von der Atmosphäre in Martin Scorseses Oscar ® -nominierte<br />
Kinderbuchverfi lmung „Hugo Cabret”. Auch hier geht es um einen verstorbenen Uhrmacher<br />
(Jude Law), der zur Zeit der Industrialisierung an einem ganz besonderen Projekt<br />
arbeitete. Seinem Sohn Hugo (Asa Butterfi eld) hinterließ er eine rätselhafte Nachricht,<br />
gespeichert in einer mechanischen Puppe. Den Schlüssel, mit dem der Automat aufgezogen<br />
werden kann, liefert ihm das nicht minder geheimnisvolle Mädchen Isabelle<br />
(Chloë Moretz). Das würfelt Hugos Leben zwar kräftig durcheinander, allerdings war es<br />
zuvor eigentlich auch alles andere als normal. Als illegaler Untermieter lebt er nämlich<br />
in den Zwischenräumen des Pariser Hauptbahnhofs und kümmert sich kontinuierlich<br />
um <strong>die</strong> Genauigkeit der Bahnhofsuhren. Regie-Altmeister Martin Scorsese begibt sich<br />
mit <strong>die</strong>sem Film nicht nur erstmals in das Genre des Familienfi lms, sondern feiert damit<br />
auch sein großes 3D-Debüt. War er zuvor einer der bekanntesten Verfechter der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Technologie,<br />
bewies er erneut sein Faible für neue, fi lmbezogene Techniken und<br />
gewann damit sogar für <strong>die</strong> Regie einen Golden Globe.<br />
Der Lorax 3D<br />
Nachdem man mit „Ich, einfach<br />
unverbesserlich“ einen absoluten<br />
Publikumserfolg<br />
ablieferte, machte sich das Animationsstudio<br />
Illumination Entertainment<br />
an <strong>die</strong> Verarbeitung des Dr.-Seuss-<br />
Abenteuers „Der Lorax“. Sollten Sie nicht<br />
wissen, was ein Lorax ist, dann stellen Sie<br />
sich einfach eine orangefarbene Kreuzung<br />
aus Walross und Maulwurf vor, <strong>die</strong> neben der<br />
Stimme auch noch <strong>die</strong> ungefähre Größe mit Danny<br />
DeVito teilt. Ebenjenes Wesen ist in einer Zukunftswelt<br />
der Verteidiger der letzten Bäume. Begleiten Sie also den<br />
12-jährigen Ted, der sich auf eine Odyssee sondergleichen<br />
begibt, um seinem Schwarm Audrey einen echten Baum zu<br />
beschaffen. Ab dem 19. Juli im 3D-Kino.<br />
3D-Schnitt<br />
Auch Cutterin Thelma Schoonmaker, <strong>die</strong> den<br />
meisten Scorsese-Werken mit ihrem Schnitt<br />
<strong>die</strong> besondere Note verleiht, freut sich über<br />
<strong>die</strong> dreidimensionale Tiefe, da sie dem Regisseur<br />
eine völlig neue Ausdrucksform in<br />
<strong>die</strong> Hand gibt. Sie selbst schneidet den<br />
Film nach wie vor in 2D, weil <strong>die</strong> stereoskopische<br />
Ansicht auf Dauer zu anstrengend<br />
für ihre Augen wäre. Angesichts der<br />
zwölf Schnittversionen, <strong>die</strong> sie mindestens<br />
von jedem Film anfertigt, und der stundenlangen<br />
Frimelei ist das auch absolut<br />
nachvollziehbar. So wirkt sich <strong>die</strong> zusätzliche Dimension<br />
hauptsächlich auf ihre Schnitttechnik aus. Beispielsweise vermeidet<br />
sie abrupte Cuts, <strong>die</strong> von einer Panoramaeinstellung zu<br />
einer Nahaufnahme führen würden. Die Diskrepanz zwischen<br />
den Tiefenspannen der 3D-Aufnahmen wäre hier so groß, dass<br />
es zu optischen Irritationen beim Publikum kommen würde. Daher<br />
gilt es, Vorsicht walten zu lassen, um den größten Sehkomfort<br />
zu garantieren. Mit seinen hellen, recht farbenfrohen Bildern dürfte<br />
„Die Entdeckung des Hugo Cabret“ auch eine Entdeckung für jeden<br />
3D-Fan sein, und das relativ zeitnah ab dem 9. Februar im Kino.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bilder: 20th Century Fox, Paramount Pictures, Universal Pictures<br />
18
Film<br />
Attack The Block<br />
Außerirdische greifen<br />
an, nur haben sie sich<br />
leider <strong>die</strong> falsche Gegend<br />
ausgesucht.<br />
Seite 20<br />
Conan<br />
Glänzende Muskeln,<br />
blutüberströmte Schwerter<br />
und barbusige Frauen.<br />
Seite 26<br />
Cowboys & Aliens<br />
Der unkonventionelle Genremix mit den Megastars Daniel Craig<br />
und Harrison Ford. Doch hält er wirklich, was der Name verspricht?<br />
Seite 24<br />
Star Trek: The<br />
Next Generation<br />
Die Crew der Enterprise<br />
stößt mutig in unbekannte<br />
HD-Gefilde vor.<br />
Seite 68<br />
Bilder: Capelight Pictures Home, Paramount Home, Warner Home<br />
Tiemo Weisenseel,<br />
Redakteur<br />
Schaut man sich <strong>die</strong> Welle an<br />
Top-Neuerscheinungen auf<br />
dem Seriensektor an, <strong>die</strong> demnächst<br />
auf uns zurollt, dann<br />
hat man als Kunde wirklich <strong>die</strong><br />
Qual der Wahl. Ganz gleich, ob<br />
Sie sich für eine brillant umgesetzte<br />
Fantasy-Saga interessieren<br />
(„Game Of Thrones“), dem<br />
düster-realistischen Aufstieg<br />
eines verzweifelten Familienvaters<br />
zum Drogenbaron den Vorzug geben („Breaking<br />
Bad“) oder sich ins Amerika der goldenen 1920er Jahre<br />
entführen lassen wollen („Boardwalk Empire“): Die Speerspitzen<br />
des Genres weisen zurzeit einen derartig hohen<br />
Grad an Qualität in Sachen Ausstattung, Drehbuch und<br />
Schauspieler auf, dass sich <strong>die</strong> von den großen amerikanischen<br />
Networks finanzierten Produktionen inzwischen<br />
tatsächlich als ernsthafte Alternative zum klassischen Erzählkino<br />
durchgesetzt haben. Immer mehr Filmschaffende<br />
zeigen sich fasziniert von den großen Möglichkeiten, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> episodische Struktur des Genres bietet: Warum sollte<br />
man sich auch immer mit einer Kurzgeschichte von<br />
2 Stunden Dauer begnügen, wenn man einen ganzen Roman,<br />
mit Kapiteln über Kapitel, mit Stunden und Stunden<br />
an Laufzeit auf den Bildschirm bringen kann?<br />
Wir meinen jedenfalls: Uns steht ein ganz heißer Serien-<br />
Frühling ins Haus! Als passende Einstimmung darauf haben<br />
wir uns <strong>die</strong> aktuell erhältlichen Highlights in unserem<br />
Spezial ab Seite 65 schon einmal genauer angesehen.<br />
<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 19<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 19
Film<br />
Test des Monats<br />
Bilder: Capelight/Studiocanal, Stock.xchng<br />
20
Test des Monats<br />
Film<br />
Manche Filmideen sind so unglaublich und absurd, dass sie beinahe schon wieder genial sind: In „Attack The<br />
Block“ legt sich eine Horde bitterböser Aliens mit ein paar knallharten Kids aus einem Londoner Problembezirk<br />
an und entfesselt damit einen heftigen Kleinkrieg gegen Klappmesser und Baseballschläger. Na dann: Ring frei!<br />
E<br />
s<br />
Science-Fiction-Paro<strong>die</strong><br />
Originaltitel: Attack The Block Land/Jahr: GB, FR/2011<br />
Vertrieb: Capelight/Studiocanal Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 7.1 Regie: Joe Cornish Darsteller:<br />
John Boyega, Jo<strong>die</strong> Whittaker, Nick Frost, Alex Esmail,<br />
Franz Drameh, Leeon Jones Laufzeit: 88 min FSK: 16<br />
Wendecover: ja Preis: 18 Euro Start: 24. Februar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 9/10<br />
ist Silvester in einer der tristen Betonwüsten<br />
im äußersten Süden von London.<br />
Die schwarz und stumm in den nächtlichen<br />
Himmel ragenden Häuserblocks werden erleuchtet<br />
von hundertfach zu den Sternen aufsteigenden<br />
Knallern und Raketen. Scheinbar<br />
unbemerkt mischen sich ein paar Irrläufer dazwischen,<br />
<strong>die</strong> ganz eindeutig den umgekehrten<br />
Weg nehmen und schließlich in einen<br />
nahe gelegenen Park stürzen. Kaum gelandet<br />
auf dem fremden Planeten, werden <strong>die</strong><br />
seltsamen Objekte aber schon von der Crew<br />
um Rowdy Moses (John Boyega) und seine<br />
Jungs ins Visier genommen, <strong>die</strong> von so viel<br />
unerwarteter Action in ihrem bescheidenen<br />
Viertel mehr als begeistert sind. Natürlich entpuppt<br />
sich das unbekannte Flugobjekt bald<br />
als das, was man von Anfang an vermutet:<br />
ein weiterer Versuch einer fremden Spezies,<br />
<strong>die</strong> Erde zu infiltrieren und ihre Bewohner<br />
mit kräftigen Reißzähnen, übermenschlicher<br />
Schnelligkeit und kaum zu bändigender Körperkraft<br />
genüsslich zu verspeisen! Womit <strong>die</strong>se<br />
offensichtliche Vorhut einer außerirdischen<br />
Invasion jedoch<br />
nicht gerechnet hat, ist der einfallsreiche und<br />
erbitterte Widerstand der fi ndigen Ghetto-<br />
Kids, <strong>die</strong> sich „ihren Block“ nicht so ohne<br />
Weiteres streitig machen lassen.<br />
Welcome to the Block!<br />
Wer hier auftaucht, muss sich dem Gesetz der<br />
Straße stellen – und das ist hart und dreckig<br />
und kommt mit einer ganzen Kanonade von<br />
nicht mal ansatzweise jugendfreien Schimpfwörtern<br />
daher. Wie der ungleiche Kampf zwischen<br />
Supermonstern und furchtloser (und<br />
gar nicht mal so planloser …) Straßengang<br />
letztendlich ausgeht, sei hier natürlich noch<br />
nicht verraten. Doch Sie können sicher sein,<br />
dass <strong>die</strong> eineinhalb Stunden Laufzeit wie im<br />
Flug vergehen und unterwegs neben zünftiger<br />
und prima inszenierter Haudrauf-Action<br />
auch der eine oder andere Lachkrampf frei<br />
Haus geliefert wird.<br />
Der dritte Streich<br />
Edgar Wright und sein Team – <strong>die</strong> Produzenten<br />
der Genre-Verballhornungen „Shaun<br />
Of The Dead“ und „Hot Fuzz“ – knöpfen<br />
sich nach dem Zombiefi lm und der<br />
Cop/Buddy-Komö<strong>die</strong> als Nächstes also das<br />
Genre der Alien-Invasion vor. Beste Voraussetzungen<br />
für einen völlig durchgeknallten<br />
und anspielungsreichen Filmabend, möchte<br />
man meinen! Der nicht immer ganz unfallund<br />
klischeefrei übersetzte Gossensprachen-<br />
Slang der Jugendlichen (<strong>die</strong> einem nach<br />
dem ersten Kulturschock rasend schnell ans<br />
Herz wachsen) erscheint anfangs noch etwas<br />
problematisch, doch man gewöhnt sich<br />
schnell daran und <strong>die</strong> Synchronsprecher machen<br />
ihren Job im Laufe des Films<br />
dann auch mit immer mehr Schmackes<br />
und Überzeugungskraft. Einen der entscheidenden<br />
Knackpunkte eines anständigen<br />
Alien-Films – das Design der außerirdischen<br />
Invasoren – bewältigt „Attack The Block“ auf<br />
ungewöhnliche und letztlich überzeugende<br />
Art und Weise. Die Monster mit ihren tiefschwarzen<br />
Silhouetten und den giftgrün<br />
leuchtenden Reißzähnen (<strong>die</strong> in gewolltem<br />
Gegensatz zum Fell sehr plastisch wirken),<br />
haben auf jeden Fall einen ganz eigenen Stil<br />
und geben einen immerhin dynamischen<br />
und neuartigen, wenn auch nicht sonderlich<br />
furchteinfl ößenden Gegner ab.<br />
Low-Budget-Millionär<br />
Regisseur Joe Cornish bezeichnet seinen<br />
Streifen im Extramaterial als Low-Budget-<br />
Film, was bei immerhin 13 Millionen Dollar<br />
Produktionskosten dann doch ein wenig viel<br />
Understatement ist. Dennoch ist das natürlich<br />
kein allzu verschwenderisches Budget und<br />
man muss wirklich sagen, dass der fertige<br />
Film ausgesprochen gut aussieht. Macht man<br />
sich bewusst, dass <strong>die</strong> gesamte Handlung<br />
vollständig in der Nacht stattfi ndet, dann ist<br />
ein satter, präziser Schwarzwert unabdingbar<br />
für ein überzeugendes und eindrucksvolles<br />
Bild. Hier erlaubt sich der Transfer keine<br />
Schwächen und bringt das Material verlustfrei<br />
aus dem Kino ins heimische Wohnzimmer.<br />
Die düsteren Szenarien werden von diversen<br />
künstlichen Lichtquellen immer passend ausgeleuchtet,<br />
sodass sich auch in puncto Detailgrad<br />
genug Feinheiten für das aufmerksame<br />
Auge fi nden. Durch <strong>die</strong> überwiegend kalte,<br />
grünblaue<br />
Auch <strong>die</strong><br />
Mädels der Clique sind nicht auf den Mund gefallen en und rennen n wie der Teufel<br />
„Die Straße gehört uns!“ – <strong>die</strong> Crew streift t um den Block<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 21<br />
Im Angesicht des Feindes: Moses s (J. Boyega) schaut sich ein<br />
erlegtes egtes Alien genauer an
Film<br />
Test des Monats<br />
Farbtemperatur ergibt sich ein harter, urbaner<br />
Look, der <strong>die</strong> tristen Settings in einem stylishen<br />
Licht erstrahlen lässt. Diese Kombination<br />
aus eigentlich unwirtlicher und rauer Umgebung<br />
und sehr sauberen, exakten Bildern<br />
ohne jedwedes Rauschen oder sonstige auffällige<br />
Bildfehler ergibt eine reizvolle Melange,<br />
<strong>die</strong> ausgezeichnet zum durchgestylten und<br />
coolen Ton des gesamten Streifens passt. Die<br />
Spezialeffekte sind nicht wirklich spektakulär,<br />
erfüllen aber durchaus ihren Zweck und fallen<br />
aus der Liveaction nicht zu sehr heraus.<br />
Der Sound macht <strong>die</strong> Atmosphäre!<br />
Von der ersten Sekunde an erweist sich <strong>die</strong><br />
in aufwendigem DTS-HD MA 7.1 vorliegende<br />
Tonspur als ausgesprochenes Highlight der<br />
Disc. Doch wo man angesichts des Filmtitels<br />
eher auf durchschlagenden Explosionsbombast<br />
und mitreißende Kampfgeräusche tippen<br />
würde, spielt der Mix seine großen Stärken vor<br />
allem in Sachen Differenziertheit und Genauigkeit<br />
aus. Mit einer unglaublich feingliedrigen<br />
und exakten Signalortung werden stets und<br />
ständig diverse Geräuschquellen um den Zuschauer<br />
herum abgebildet – da viele davon<br />
tatsächlich nur mit den Ohren und nie mit<br />
den Augen wahrgenommen werden können,<br />
wird der Sound zum entscheidenden Katalysator<br />
der stellenweise zum Schneiden dicken<br />
Atmosphäre. Manchmal geht <strong>die</strong> fast schon<br />
verschwenderische Verteilung der Signale auf<br />
<strong>die</strong> vielen Satellitenlautsprecher auf Kosten<br />
der Durchschlagskraft – etwas mehr Druck in<br />
den Boxen (und vor allem mehr Unterstützung<br />
durch den Subwoofer) hätten wir uns<br />
noch gewünscht, wann immer es actiontechnisch<br />
zur Sache geht.<br />
Futter für <strong>die</strong> Fans<br />
Hat man den kurzweiligen Hauptfi lm oft<br />
genug gesehen, gibt es im üppigen Bonusmaterial<br />
noch jede Menge interessanter, unterhaltsamer<br />
und vor allem sehr lustiger Features<br />
zu entdecken. Der markante Humor der<br />
Crew zieht sich wie ein roter Faden durch alle<br />
Beiträge und macht <strong>die</strong> sonst oftmals eher<br />
nüchternen und trockenen Extrafeatures zum<br />
reinsten Vergnügen. Kernstück ist hier sicher<br />
<strong>die</strong> einstündige Dokumentation „Behind The<br />
Block“, <strong>die</strong> mit großem Aufwand extra für<br />
das Heimkinorelease produziert wurde, was<br />
einem als Zuschauer einen aufschlussreichen<br />
und doch jederzeit amüsanten Blick hinter <strong>die</strong><br />
Kulissen – vor, während und nach den Dreharbeiten<br />
– ermöglicht.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Das Bonusmaterial: Pralle<br />
Infos mit Spaßgarantie!<br />
• „Behind The Block“ (59 Minuten)<br />
aufwendig produzierte Dokumentation, <strong>die</strong> mit viel<br />
Humor und doch auch angemessener Tiefe <strong>die</strong> Entstehung<br />
des Films beleuchtet<br />
Film 7,5/10<br />
Frecher, respektloser Genrefi lm, der mit handwerklich gut<br />
gemachter Action und reichlich Augenzwinkern für frischen<br />
Wind im sonst oft todernsten Alien-Einerlei sorgt.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Kompliment: Der Film spielt ausschließlich nachts und weiß<br />
doch immer wieder mit optischen Leckerbissen zu glänzen!<br />
Farbdarstellung<br />
Kontrast Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Tonqualität 9/10<br />
Klasse Sound: Noch ein wenig mehr Druck bei den<br />
Actionsequenzen und wir wären völlig aus dem Häuschen!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Gesamt<br />
Regisseur Joe Cornish (links) bei der Arbeit<br />
• „Unfi lmed Action“ (5 Minuten)<br />
Regisseur Joe Cornish berichtet über 15 Seiten des<br />
Drehbuchs, <strong>die</strong> aufgrund des begrenzten Budgets nie<br />
gefi lmt wurden<br />
• „That’s A Rap“ (2 Minuten)<br />
einige Darsteller geben ein paar verdammt lus tige<br />
Kostproben ihrer Freestyle- und Hip-Hop-Künste<br />
• „Meet The Gang“ (4 Minuten)<br />
<strong>die</strong> Schauspieler charakterisieren ihre Figuren gegenseitig<br />
und geben Einblicke in ihre Persönlichkeit<br />
• „Creature Feature“ (20 Minuten)<br />
wie das Design der Aliens entstand und welche Probleme<br />
sich bei der technischen Umsetzung ergaben<br />
• „Joe’s Massage“ (2 Minuten)<br />
Joe Cornish genießt während einer Drehpause eine<br />
professionelle Massage und macht <strong>die</strong>s zur reinsten<br />
Comedy-Nummer<br />
• drei verschiedene Audiokommentare von Schauspielern,<br />
Regisseur und Produzenten<br />
Bilder:<br />
Capelight/Studiocanal, Stock.xchng<br />
22
„Attack The Block“:<br />
Aliens vs. Gangs<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 2/12<br />
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Aliens vs. Gangs<br />
Block“:<br />
The „Attack<br />
Lendenschurz- „Star Trek – Next Generation“:<br />
Brutalo: „Conan“<br />
Die Kultserie in HD<br />
Brutalo: Die Kultserie in HD<br />
„Conan“<br />
Generation“:<br />
Next – Trek „Star Lendenschurz-<br />
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5 Days of War<br />
Company Man<br />
Die Legende von Aang<br />
Friendship!<br />
Terry Pratchett’s Going Postal<br />
Kung Fu Panda<br />
Memento<br />
New York für Anfänger<br />
The King’s Speech<br />
The Road<br />
The Tourist<br />
Wo <strong>die</strong> wilden Kerle wohnen<br />
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Preview:<br />
The Dark<br />
Knight<br />
Rises<br />
3D-Hoffnungen<br />
Der Hobbit,<br />
The Amazing<br />
Spider-Man,<br />
Merida u. v. a.<br />
Kill The Boss<br />
Die fiese Rache<br />
an fiesen Chefs<br />
95 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:
Film<br />
Blockbuster<br />
Kill The Boss<br />
Komö<strong>die</strong><br />
Ups, voll abgespritzt! So ziemlich jedes Wort<br />
aus Dr. Harris’ (J. Aniston) Mund ist zweideutig<br />
Das Horrorszenario schlechthin: Kevin Spacey<br />
brilliert als eiskalter Überchef<br />
Originaltitel: Horrible Bosses Land/Jahr: US/2011<br />
Vertrieb: Warner Home Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />
DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Seth Gordon<br />
Darsteller: Kevin Spacey, Colin Farrell, Jennifer<br />
Aniston Laufzeit: 105 min FSK: 16 Wendecover:<br />
nein Preis: 13 Euro Start: 5. Januar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 4,5/10<br />
Die drei Freunde Nick (Jason Bateman), Dale<br />
(Charlie Day) und Kurt (Jason Sudeikis)<br />
sind ganz normale Angestellte, <strong>die</strong> eine Gemeinsamkeit<br />
teilen: Sie werden von ihren Chefs<br />
drangsaliert, belästigt und ausgenutzt. Ihre fiesen<br />
Bosse treiben es so weit auf <strong>die</strong> Spitze,<br />
dass <strong>die</strong> Protagonisten nur noch eine Lösung<br />
für ihr Problem sehen: Mord. Folglich wenden<br />
sie sich an den Auftragskiller Dean (Jamie Foxx),<br />
der ihnen für schlappe 5 000 Dollar ein paar<br />
Ratschläge für ordentliche Attentate gibt. Doch<br />
den eigenen Chef um <strong>die</strong> Ecke zu bringen, ist<br />
gar nicht so einfach, wie <strong>die</strong> drei bald merken.<br />
Seth Gordon, Regisseur der Dokumentation<br />
„Freakonomics“ (2010) sowie des US-Remakes<br />
der Serie „Das Büro“ (seit 2005), kennt sich mit<br />
der Materie bes tens aus und demonstriert in<br />
seinem Film <strong>die</strong> schlimmsten Launen der Führungsetage<br />
par excellence. Ihm zur Seite steht<br />
mit Kevin Spacey, Jennifer Aniston und Colin<br />
Farrell eine absolute Traumbesetzung, <strong>die</strong> dem<br />
Zuschauer <strong>die</strong> Nackenhaare zu Berge stehen<br />
lassen. Und auch <strong>die</strong> Racheakte versprechen<br />
Spannung pur und verbreiten eine kathartische<br />
Heiterkeit unter all jenen, <strong>die</strong> sich selbst ungerecht<br />
behandelt fühlen.<br />
Das Bild überzeugt auf ganzer Linie. Hautstrukturen<br />
oder auch Strukturen auf den Möbeln<br />
kommen klar zur Geltung, <strong>die</strong> Konturen sind<br />
kompromisslos scharf abgegrenzt. Logischerweise<br />
sind <strong>die</strong> Bürokulissen grau und eintönig,<br />
geben in der Farbgestaltung also nicht allzu<br />
viel her. Trotz alledem kommen <strong>die</strong> Farben<br />
gesättigt herüber. Details sind problemlos erkennbar<br />
und verlaufen nur in seltenen Fällen<br />
wegen des hohen Kontrasts. Im Audiobereich<br />
lassen sich keine akustischen Highlights verzeichnen.<br />
Klangqualität und Abmischung sind<br />
jedoch sauber, Dynamik und Räumlichkeit erfüllen<br />
ihren Zweck. Das Hauptmenü lässt Ihnen<br />
<strong>die</strong> Wahl zwischen der Kinofassung und<br />
dem knapp 7 Minuten längeren Extended Cut.<br />
Das Lieblingsextra der Redaktion ist zweifellos<br />
das Feature „Mein schlimmster Job“. Erwähnenswert<br />
ist zudem der Link zum Video-on-<br />
Demand-Service von Warner.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
„Kill The Boss“ ist verwegen, erfrischend witzig und erzeugt<br />
eine Spannung, <strong>die</strong> sowohl von den Chef-Attitüden als auch von<br />
den Gegenmaßnahmen der Angestellten ausgeht.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Gesamt<br />
Cowboys & Aliens<br />
Ein bisschen ähnelt er<br />
Indiana Jones schon<br />
Western/Science-Fiction<br />
Originaltitel: Cowboys & Aliens Land/Jahr: US/2011<br />
Vertrieb: Paramount Home Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />
DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Jon Favreau<br />
Darsteller: Daniel Craig, Harrison Ford, Olivia Wilde<br />
Laufzeit: 135 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis:<br />
18 Euro Start: 13. Januar 2011<br />
×2 Bonusmaterial 8/10<br />
Wenn Indiana Jones<br />
und James Bond<br />
in Cowboy-Manier gegen<br />
herrschsüchtige Außerirdische<br />
kämpfen, dann<br />
wollen das <strong>die</strong> Leute sehen,<br />
egal wie <strong>die</strong> Kritiken<br />
ausfallen. Tatsächlich<br />
bringt der eigentlich<br />
widersprüchliche Genremix<br />
zwischen Western<br />
und Science-Fiction zumindest<br />
stilistisch frischen<br />
Wind in den festgefahrenen<br />
Holly wood-Apparat.<br />
Darü ber hinaus verströmen Daniel Craig und<br />
Harrison Ford eine ungeheure Coolness. Doch<br />
so richtig will der Film nicht in Fahrt kommen.<br />
Die ers ten 20 Minuten kreieren eine spürbar<br />
dichte Western-Atmosphäre. Mit dem Erscheinen<br />
der Aliens wird es schon dröger, denn von<br />
hier an zieht eine Cowboy-Gruppe durch <strong>die</strong><br />
Prärie, um <strong>die</strong> entführten Familienangehörigen<br />
zurückzuholen, und das mit einem verhältnismäßig<br />
geringen Aufkommen an Lockerheit bzw.<br />
Spaß. Auch <strong>die</strong> Erforschung der Charaktere<br />
bringt nur wenig Kurzweil, obwohl so einige<br />
Fragen bezüglich der Parts von Daniel Craig und<br />
Olivia Wilde im Raum stehen. Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
liegt ausschließlich <strong>die</strong> 16 Minuten umfangreichere<br />
Langfassung von „Cowboys & Aliens“ vor,<br />
<strong>die</strong> Kinoversion gibt es auf der beiliegenden<br />
DVD. Beim Look entschied sich Jon Favreau<br />
für satte Braun- und Grüntöne bei hohem Kontrast,<br />
sehr deutlichen Konturen und brillanter<br />
Schärfe. Das 2.35 : 1-Widescreen-Bildformat ist<br />
obligatorisch, wenn es um <strong>die</strong> weite Prärie<br />
eines Wildwest-Streifens geht. Dadurch wird es<br />
zur reinsten Freude, sich <strong>die</strong> groß angelegten<br />
Cowboy-Szenarien in HD anzusehen. Dass es<br />
„Cowboys & Aliens“ an dem nötigen Impact<br />
bzw. stellenweise auch an schwungvoller Dynamik<br />
fehlt, ist ausgesprochen schade. Dadurch<br />
huscht u. a. der erste Blitzangriff der Aliens fast<br />
unbemerkt am Zuschauer vorbei, ohne dass<br />
Ob Daniel Craig genauso cool bleibt, wenn<br />
Olivia Wilde ihn unter den Achseln kitzelt?<br />
<strong>die</strong>ser das berühmte Mittendringefühl erhält.<br />
Die erwartete Durchschlagskraft der Soundeffekte<br />
bleibt aus. Des Weiteren werden <strong>die</strong><br />
einzelnen Front- und Rückkanäle aber sehr gut<br />
angesteuert, Pistolenschüsse und dreidimensionale<br />
Querschläger verfehlen ihre Wirkung<br />
nicht. Als limitierte Steelbook-Edition ist der Film<br />
exklusiv bei Amazon erhältlich.<br />
FT<br />
Film 6,5/10<br />
Craig und Ford rocken <strong>die</strong> Wildwest-Bude. Schade, dass dem<br />
anfänglich guten Erzähltempo später <strong>die</strong> Luft ausgeht und<br />
etwas Langeweile einzieht.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Paramount Home, Warner Home<br />
24
Super 8<br />
Abenteuer<br />
Originaltitel: Super 8 Land/Jahr: US/2011 Vertrieb:<br />
Paramount Home Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DD 5.1,<br />
Dolby True HD 7.1 Regie: J. J. Abrams Darsteller: Joel<br />
Courtney, Elle Fanning Laufzeit: 112 min FSK: 12<br />
Wendecover: ja Preis: 18 Euro Start: 5. Januar 2012<br />
×2 Bonusmaterial 10/10<br />
Joe (Joel Courtney) und seine Freunde sind<br />
ausgesprochene Filmfreaks. Sie gehen nicht<br />
nur gerne ins Kino, sondern drehen auch selber<br />
einen effektgeladenen Zombie-Streifen für<br />
einen Filmwettbewerb. Bei einem ihrer Drehs<br />
werden sie jedoch Zeuge eines fatalen Zugunglücks,<br />
während ihre Super-8-Kamera alles aufzeichnet.<br />
Das ominöse Transportgut des Zuges<br />
bleibt ihnen dabei verborgen, einzig ein paar<br />
merkwürdige Würfel bekommen sie zu Gesicht.<br />
Als immer mehr Anwohner des Städtchens über<br />
verschwindende Motoren und Elektrogeräte<br />
klagen, wird ihnen bewusst, dass der geheime<br />
Passagier nicht von <strong>die</strong>ser Welt stammen kann<br />
und definitiv größer ist als E. T. Waren das noch<br />
Zeiten, als Steven Spielberg <strong>die</strong> Kinogänger<br />
mit „Die Goonies“ und „E. T.“ verzauberte. Dass<br />
J. J. Abrams Film extrem an Spielbergs frühe<br />
Klassiker erinnert, ist natürlich kein Zufall, denn<br />
der Erfi nder des Blockbusters ist schließlich der<br />
ausführende Produzent. Genau genommen<br />
ist der Film der Kleine-Jungen-Streich zweier<br />
Kultregisseure, <strong>die</strong> selbst behaupten, noch nie<br />
so viel Spaß am Set gehabt zu haben wie hier.<br />
Und das spürt der Zuschauer in jeder Minute.<br />
imitiert werden würde. Folglich schraubte man<br />
vor <strong>die</strong> aktuelle Kameratechnologie veraltete<br />
Linsen, <strong>die</strong> bei einer Fokusänderung auch ihre<br />
Brennweite variieren. Das Ergebnis ist <strong>die</strong> extreme<br />
Variation der Tiefenschärfe.<br />
Auffällig sind auch <strong>die</strong> obsessiv eingesetzten<br />
Lens-Flair-Effekte, <strong>die</strong> J. J. Abrams anscheinend<br />
zu seinem Markenzeichen machen will. Was<br />
in „Star Trek“ noch funktionierte, wirkt hier<br />
wie unnötig aufgezwungen. Die charakteristische<br />
Körnung dagegen fügt sich angenehm<br />
in das Gesamtbild ein. Ein weiteres Highlight<br />
ist der Sound, der an den zwei actionreichsten<br />
Schlüsselstellen (Zugunglück, Finale) das<br />
Wohnzimmer erschüttert. Ein bisschen Dynamik<br />
gibt es aber auch zwischen den beiden<br />
Filmhöhepunkten, doch <strong>die</strong>se untermalt eher<br />
zwischenmenschliche Situationen, als dass sie<br />
Actionbombast einleitet. Pickt man sich das<br />
Zug unglück als Beispiel heraus, fallen <strong>die</strong> vielen<br />
scheppernden Details auf, <strong>die</strong> sich glaubwürdig<br />
auf <strong>die</strong> fünf Lautsprecher verteilen. Der<br />
Subwoofer könnte an der Stelle noch etwas<br />
energetischer eingefl ochten sein, grun<strong>die</strong>rt <strong>die</strong><br />
Explosionen und herabfallenden Teile aber ansonsten<br />
fast schon gewitterartig.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7,5/10<br />
Kein grandioses Meisterwerk, aber immerhin ein<br />
unterhaltsames, melancholisch stimmendes Andenken an <strong>die</strong><br />
guten alten 1980er Jahre.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Eine 8er-Wertung für „Super 8“ ist hier locker drin, <strong>die</strong> Schärfe<br />
kommt höchstens durch minimale Fokusfehler ins Wanken.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Bilder: Paramount Home<br />
Ein kindliches Abenteuer<br />
Dass <strong>die</strong> 1980er in <strong>die</strong>ser Hommage omnipräsent<br />
sind, merkt man leicht an dem grafi schen<br />
Niveau, auf dem sich der Film bewegt. Der Kontrast<br />
wurde stark nach oben gepusht und das<br />
Rot der Gesichter übersättigt. Ein Film namens<br />
„Super 8“ trüge wohl kaum eben<strong>die</strong>sen Titel,<br />
wenn nicht auch der klassische Super-8-Look<br />
Tonqualität 9,5/10<br />
Auch wenn der Großteil des Films gar nicht so viel Audioaction<br />
bietet, kracht es an den entsprechenden Stellen doch gewaltig.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
Gesamt<br />
Anzeige
Film<br />
Blockbuster<br />
Bildreferenz<br />
Conan 3D<br />
Fantasy<br />
Originaltitel: Conan The Barbarian Land/Jahr:<br />
US/2011 Vertrieb: Warner Home Video Bild: MVC,<br />
2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-Proj.: JVC<br />
DLA-X70 2D-kompatibel: ja Regie: Marcus Nispel<br />
Laufzeit: 112 min FSK: 18 Wendecover: ja Preis: 33<br />
Euro Start: 20. Januar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 6/10<br />
Nun gut, so dreckig sieht Hauptdarsteller<br />
Jason Momoa („Game Of Thrones – Das<br />
Lied von Eis und Feuer“) im neusten „Conan“-<br />
Film dann doch nicht aus. Ganz im Gegenteil,<br />
sein Körper strahlt überdurchschnittliche Gepflegtheit<br />
aus, fast so, als wäre er gerade von<br />
der Sonnenbank gerutscht. In jedem Fall ein<br />
befremdlicher Anblick in einer Welt, in der es<br />
mehr Schmutz und Hässlichkeit gibt als unter<br />
den Fußnägeln eines Hobbits. Aber seien wir<br />
einmal ehrlich, als Arnold Schwarzenegger vor<br />
knapp 30 Jahren als muskelbewehrter Schwertschwinger<br />
bekannt wurde, war sein Gesicht<br />
ebenfalls aalglatt rasiert und das, obwohl sein<br />
Filmheld über Tage durch <strong>die</strong> Fantasy-Welt von<br />
Hyboria streifte.<br />
Die Figur des Conan selbst ist so geradlinig<br />
wie <strong>die</strong> von Robert E. Howard gestrickten Geschichten<br />
aus den 1930er Jahren. Conans offensichtlichstes<br />
Charakteristikum ist <strong>die</strong> Vorliebe<br />
Eines steht fest: „Conan – Der Barbar“ war noch nie ein Kritikerliebling.<br />
Der Grund: Er ist archaisch, plump, skrupellos, rachelüstern, menschenverachtend<br />
– einfach ein dreckiger Barbar.<br />
für brutale Aktionen, <strong>die</strong> er stets einer vorausschauenden<br />
Planung vorzieht. So fällt er lieber<br />
Köpfe, als dass er seinen eigenen anstrengt. Offenbar<br />
lässt seine kriegerische, wenn auch sehr<br />
exotische Umgebung keine andere Überlebensstrategie<br />
zu. Entweder er oder sein Gegner –<br />
irgendwen trifft’s immer.<br />
Im Krieg geboren<br />
Kein Wunder, dass es zu Howards Geschichten<br />
solch meisterhaft gezeichnete Graphic Novels<br />
gibt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> exotischen Welten der Vorzeit so<br />
üppig und fantastisch illustrieren, dass Conans<br />
<strong>Blu</strong>torgien zum künstlerisch wertvollen Bestandteil<br />
der modernen Popkultur geworden<br />
sind. Die Filme versuchen <strong>die</strong>sem grafi schen<br />
Vorbild zu folgen und verlagern den Anspruch<br />
vom scheinbar weniger wichtigen Inhalt auf<br />
<strong>die</strong> visuelle Komponente. Conans Geschichte<br />
beginnt daher mit seiner mythenhaften Mannwerdung,<br />
<strong>die</strong> ihn schon im Kindesalter zum<br />
skrupellosen Killer werden lässt. Im brutalen Patriarchat<br />
groß geworden, wird er zum Kämpfer<br />
erzogen und geht in <strong>die</strong>ser Rolle vollkommen<br />
auf. Als sein Vater (Ron Perlman) eines Tages<br />
von dem machtgierigen Khalar Zym (Stephen<br />
Lang) und seinen Schergen niedergestreckt<br />
wird, schwört der Junge Rache und beschreitet<br />
fortan den tragischen, dunklen Weg des Söldners<br />
und Plünderers. Auf <strong>die</strong>se Weise zu einem<br />
Conan _ der Barbar (1982)<br />
Die Rolle des Conan machte den aus Österreich stammenden Bodybuilder<br />
Arnold Schwarzenegger Anfang der 1980er weltweit bekannt. Sein körperlich<br />
anstrengender Part als weitestgehend wortloser Barbar beeindruckte hauptsächlich<br />
<strong>die</strong> Zuschauer und brachte ihm den Ruf als echte Hollywood-Größe<br />
ein. Da er zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt noch unbekannt war und man für seine Körpermaße<br />
kein geeignetes Double fand, machte er seine Stunts übrigens selbst. Das<br />
war rechtlich nur möglich, weil in Spanien gedreht wurde, nicht in den USA.<br />
Statt der Dialoge führt <strong>die</strong> Filmmusik Basil Poledouris’ <strong>die</strong> narrative Funktion<br />
aus. Auf den ersten Film folgte noch eine Fortsetzung („Conan – Der Zerstörer“,<br />
1984) sowie das Cross-over „Red Sonja“ (1985). Die Klassiker sind inzwischen<br />
auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
26
Blockbuster<br />
Film<br />
Die telepathisch begabte Marique (Rose McGowan) und ihr<br />
Vater, der mächtige Khalar Zhym (Stephen Lang)<br />
Die Detailfülle der Ausstattung sowie<br />
der Kulissen ist immens<br />
muskulösen Mann geworden, begibt sich der<br />
Crimmerier 20 Jahre später auf <strong>die</strong> Suche<br />
nach Zyms Schlangenkult und hinterlässt dabei<br />
eine unübersehbare <strong>Blu</strong>tspur. Als ihm der nasenlose<br />
Schlangenkult-Scherge Lucius (Steven<br />
O‘Donnell) über den Weg läuft, offenbart sich<br />
ihm Zyms verwegener Plan. Um <strong>die</strong> <strong>ultimative</strong><br />
Macht einer magischen, zuvor von Conans Vater<br />
zerstörten Maske zu reaktivieren, sucht Khalar<br />
Zym nämlich nach einer reinen Nachfahrin der<br />
Zauberer von Acheron. Mit ihrem <strong>Blu</strong>t könnte<br />
er Unsterblichkeit erlangen und <strong>die</strong> ganze Welt<br />
unter sein religiös-fatalistisches Joch zwingen.<br />
Ach, wo bitte geht’s zur Schlacht?<br />
Die kämpferische Auseinandersetzung ist ein<br />
essenzieller Bestandteil des „Conan“-Films,<br />
denn auf eine große Schlacht folgt in der Regel<br />
eine weitere Schlacht, unterbrochen durch<br />
ein kurzes Gemetzel, das dem Kampfgeschehen<br />
ein wenig Abwechslung verschaffen soll.<br />
Die Inszenierung davon ist wiederum das<br />
Spezialgebiet von Regisseur Marcus Nispel,<br />
der bereits in „Pathfi nder – Fährte des Kriegers“<br />
(2007) Karl Urban („Dredd“) zum rachelüsternen<br />
Berserker werden ließ. Nervig<br />
hingegen ist das ideenlose und monotone<br />
Handlungskonzept, das auf Dauer entweder<br />
einschläfernd wirkt (schon wieder ein Kampf?)<br />
oder mit permanentem Dauerkrieg überfordert.<br />
Audiovisuelles Highlight<br />
Zumindest für Heimkinoenthusiasten wird <strong>die</strong><br />
offensichtliche Gehaltlosigkeit des Films durch<br />
makellose Technik kompensiert. Keine einzige<br />
Sekunde kratzt auch nur ansatzweise an der<br />
audiovisuellen Referenzträchtigkeit der Disc.<br />
Der Look orientiert sich größtenteils an den<br />
stark stilisierten Kinoplakaten, lässt aber trotz<br />
des sehr hohen Kontrasts eine unglaubliche (!)<br />
Fülle an Details zu. Generell besteht für uns<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Rezensenten immer <strong>die</strong> Frage, welche<br />
Kontrast-Schärfe-Kombination das Optimum ist,<br />
um wirklich alles aus dem Bild herauszuholen.<br />
Bei „Conan“ wurde es ohne Zweifel gefunden.<br />
Marcus Nispels Hang zu detailverliebten<br />
Kulissen und Kostümen sei Dank, eignen sich<br />
<strong>die</strong> Motive zudem hervorragend für so etwas.<br />
Wer den 3D-Effekt möchte, muss derzeit leider<br />
einen stolzen Aufpreis zahlen, der von<br />
dem letztendlichen „Mehr“ der Disc in keinem<br />
Maße gerechtfertigt wird. Wie bei „Der Kampf<br />
der Titanen“ wurde <strong>die</strong> zusätzliche Dimension<br />
nachträglich integriert und macht sich ebenso<br />
kaum bemerkbar. Im Gegensatz dazu macht <strong>die</strong><br />
sinnvolle Variation der Lautstärke einiges her.<br />
Sie beeindruckt mit imposantem Schwertgeklirr,<br />
überraschenden Surround-Details und pompösen<br />
Tiefbässen. Für <strong>die</strong> Vielzahl an Kämpfen,<br />
<strong>die</strong> Conan austragen muss, haben <strong>die</strong> Toningenieure<br />
das perfekte Maß gefunden, Brachialität<br />
an den richtigen Stellen einzusetzen. Zu den<br />
reichhaltigen Extras gehören u. a. ein Stunt-Making-of,<br />
ein Beitrag über Conan-Schöpfer Robert<br />
E. Howard und mehrere Kurzfeatures.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 4/10<br />
Ein konsistenzloses Abgefeiere der Conan-Mythologie, das<br />
nicht ganz unbeträchtliche Schauwerte in sich trägt – ein<br />
ästhetisches Schlachtengemälde mit vielen Eff ekten.<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Hier haben wir es mit einem visuellen Referenzprodukt zu tun.<br />
Die sandige Farbgebung ist eine stilistische Entscheidung.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Tonqualität 10/10<br />
Kampfgetümmel, Monstergeschrei, klirrende Schwerter – was<br />
könnte sich besser für eine Tonreferenz eignen?<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
3D-Effekt 4,5/10<br />
Punkte gibt es für <strong>die</strong> nicht vorhandenen Fehler. Andersrum<br />
betrachtet gibt es aber kaum einen Mehrwert zur 2D-Version.<br />
3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />
1/4 0,5/3 2/2 1/1<br />
Pingelig geht Conans Vater Corin (Ron Perlman) nicht gerade mit seinem Sohn um. Er erzieht ihn im<br />
Sinne des Krieges und minimiert das Entscheidungsspektrum des Jungen auf das Schwert<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 27
Film<br />
Anspruch<br />
Roller Girl<br />
Drama/Komö<strong>die</strong><br />
Bliss (E. Page) schließt sich dem Roller-Derby-Team<br />
„Hurl Scouts“ an und zeigt verborgene Talente<br />
Auf einem Derby trifft sie den Musiker Oliver<br />
(L. Pigg), in den sie sich Hals über Kopf verknallt<br />
Originaltitel: Whip It Land/Jahr: US/2009 Vertrieb:<br />
Universum Film Bild: MPEG-4, 2.40 : 1 Ton: DTS-HD<br />
MA 5.1 Regie: Drew Barrymore Darsteller: Ellen<br />
Page, Marcia Gay Harden, Juliette Lewis Laufzeit:<br />
111 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 14 Euro<br />
Start: 3. Februar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 3,5/10<br />
Wenn es um <strong>die</strong> Rolle eines intelligenten<br />
und etwas durchgeknallten Teenager-<br />
Mädchens geht, ist Ellen Page oft eine beliebte<br />
Besetzung. Das liegt vermutlich daran, dass <strong>die</strong><br />
eigentlich 24-jährige Kana<strong>die</strong>rin besonders in<br />
<strong>die</strong>sen Rollen überzeugen und glänzen kann.<br />
In „Roller Girl“ verkörpert sie eine 17-jährige,<br />
introvertierte Schülerin namens Bliss, <strong>die</strong> von<br />
ihrer Mutter regelmäßig zu Misswahlen genötigt<br />
wird. Ihren etwas alternativen und durchgeknallten<br />
Charakter unterdrückt sie ihrer Mutter<br />
zuliebe so gut es geht, doch innerlich sehnt sich<br />
Bliss nach ein wenig Action in ihrem sonst so<br />
öden Kleinstadtleben. Da stößt sie eines Tages<br />
auf das Roller Derby, einen brutalen und kompromisslosen<br />
Sport, bei dem sich hartgesottene<br />
Frauen auf Rollschuhen messen.<br />
Der holprige Weg zur Selbstfi ndung, den Bliss in<br />
„Roller Girl“ geht, wirkt dank der Darstellung von<br />
Ellen Page äußerst authentisch. Zuschauer im<br />
ähnlichen Alter werden mit dem schüchternen<br />
Mädchen mitfühlen können, das versucht über<br />
sich selbst hinauszuwachsen. Das brutale und<br />
schräge Roller Derby wirkt zwar, als wäre es<br />
dem verrückten Hirn von Regisseurin Drew<br />
Barrymore entsprungen, ist allerdings tatsächlich<br />
ein anerkannter Vollkontaktsport aus den<br />
USA. Dass hier dennoch mächtig übertrieben<br />
und dick aufgetragen wird, ist deutlich spürbar,<br />
aber gerade <strong>die</strong> überspitzte Darstellung sorgt<br />
für <strong>die</strong> meisten Lacher. Ein klassisches Happy<br />
End gibt es nicht, und das ist auch gut so!<br />
Optisch und akustisch passt sich der Film<br />
seiner Handlung an: gut gestaltet und unterhaltsam,<br />
aber nicht begeisternd. Gelegentlich<br />
schleichen sich ein paar Unschärfen ein und<br />
entsprechend dem komödiantischen Genre<br />
sind nicht nur <strong>die</strong> Darstellungen, sondern auch<br />
Farben und Kontraste ein wenig überspitzt.<br />
Während es an der Synchronisation wirklich<br />
nichts zu meckern gibt, hätten <strong>die</strong> fünf Kanäle<br />
des Surround-Sounds besonders in den Derby-<br />
Szenen besser genutzt werden können.<br />
Das Bonusmaterial bietet neben gelöschten<br />
Szenen außerdem Interviews und einen alternativen<br />
Anfang.<br />
NR<br />
Film 7/10<br />
Ellen Page triff t Drew Barrymore: Zarte Gefühle und harte (aber<br />
herzliche) Frauenpower, <strong>die</strong> gelegentlich ins Lächerliche<br />
abdriftet. Barrymores Spielfi lmdebüt als Regisseurin ist geglückt.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Die Liebesfälscher<br />
Drama<br />
Originaltitel: Copie Conforme Land/Jahr: FR, IT, BE/2010<br />
Vertrieb: Alive Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA<br />
5.1 Regie: Abbas Kiarostami Darsteller: Juliette Binoche,<br />
William Shimell Laufzeit: 106 min FSK: 0 Wendecover:<br />
k. A. Preis: 17 Euro Start: 24. Februar 2012<br />
James übernimmt den Part<br />
des kühlen Rationalisten<br />
×1 Bonusmaterial 3/10<br />
Kurz nach der Buchvorstellung<br />
seines neuesten<br />
Werkes wird der britische<br />
Schriftsteller James<br />
Miller (William Shimell) von<br />
der Französin Elle (bezaubernd<br />
gespielt von Juliette<br />
Binoche) durch <strong>die</strong> kleine<br />
toskanische Gemeinde<br />
Lucignano geführt. Schon<br />
auf dem Weg zum ersten<br />
Zielort beginnt Elle, <strong>die</strong> sich<br />
als großer Fan des Autoren<br />
ausgibt, ein Gespräch zum<br />
Buchthema „Original und<br />
Kopie“. Doch schnell artet <strong>die</strong> fachliche Diskussion<br />
zu etwas Größerem, Emotionalerem aus.<br />
Nun geht es nicht mehr nur um neutrale Beispiele,<br />
sondern ausschließlich um <strong>die</strong> Protagonisten<br />
selbst, <strong>die</strong> in verschlüsselter Form über ihren<br />
eigenen Charakter sinnieren und <strong>die</strong> Beziehung<br />
zum anderen Geschlecht erforschen. Existiert <strong>die</strong><br />
wahre Liebe nun oder muss man sich lediglich<br />
mit einer gedanklichen Kopie davon zufriedengeben?<br />
Und was für ein Spiel treiben <strong>die</strong> beiden<br />
hier wirklich? In <strong>die</strong>sem Punkt lässt der 71-jährige,<br />
iranische Regisseur Abbas Kiarostami das Publikum<br />
absichtlich im Dunkeln. Statt eindeutiger<br />
<strong>Antwort</strong>en schickt er <strong>die</strong> Protagonisten auf eine<br />
Odyssee voller Vorwürfe, Beziehungsschatten<br />
und Annäherungsversuche. Ironischerweise inszeniert<br />
er <strong>die</strong>s als hochwertige Kopie des zweiteiligen<br />
Richard-Linklater-Projektes „Before Sunrise“<br />
bzw. „Before Sunset“ und kommt der entzaubernden<br />
Wahrheit an einem der romantischsten<br />
Orte Europas erstaunlich nahe. Wer den Film im<br />
Originalton mit Untertiteln genießt, bekommt<br />
noch eine weitere Deutungsebene geboten. So<br />
findet der Kampf der Geschlechter ebenso auf der<br />
linguistischen Ebene statt. Je nachdem, wer <strong>die</strong><br />
Oberhand gewinnt bzw. wer seine Beherrschung<br />
verliert, variiert auch <strong>die</strong> Sprache zwischen Englisch,<br />
Französisch und Italienisch. Eine sehr gute<br />
deutsche Synchronfassung gibt es natürlich auch.<br />
Ist man den hohen Kontrast der Hollywood-<br />
Elle hingegen ist eine Träumerin, <strong>die</strong> naiv<br />
einem Beziehungsideal hinterherjagt<br />
Blockbuster gewohnt, erscheint <strong>die</strong>ser Film ein<br />
wenig blass. Bei genauerem Hinschauen stellt<br />
sich aber heraus, dass es sehr wohl vollmundige<br />
Schwarz flächen und Konturen gibt, <strong>die</strong> jedoch nur<br />
sehr fein gezeichnet sind. Die Farben sind ebenfalls<br />
etwas ungesättigt, allerdings durchströmt <strong>die</strong><br />
Bilder stets ein mildes Frühlingslicht. Zu den Dialogen<br />
gesellt sich kein zusätzlicher Score. FT<br />
Film 8,5/10<br />
„Besorgen Sie sich eine gute Kopie und vergessen Sie das<br />
Original“ – einer der romantischsten Filme, <strong>die</strong> je mit der<br />
Romantik aufgeräumt haben.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Alive, Universum Film<br />
28
This Boy’s Life<br />
Bilder: KSM<br />
Drama<br />
Originaltitel: This Boy’s Life Land/Jahr: US/1993<br />
Vertrieb: KSM Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA<br />
2.0 Regie: Michael Caton-Jones Darsteller: Leonardo<br />
DiCaprio, Robert De Niro, Ellen Barkin Laufzeit:<br />
115 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 13 Euro<br />
Start: 20. Februar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 1/10<br />
Der US-amerikanische Schriftsteller Tobias<br />
Wolff veröffentlichte 1989 eine Autobiografie<br />
mit dem Namen „This Boy’s Life“. Darin<br />
schildert er insbesondere <strong>die</strong> Beziehung zu<br />
seinem autoritären Stiefvater. Vier Jahre später<br />
verfilmte Michael Caton-Jones <strong>die</strong> aufwühlende<br />
Geschichte eines Jungen, der von seinem<br />
Stiefvater brutal „diszipliniert“, von seiner<br />
Mutter im Stich gelassen wird und trotz aller<br />
Unterdrückung irgendwie zu sich selbst findet.<br />
Tobias (Leonardo DiCaprio) und seine Mutter<br />
Caroline (Ellen Barkin) sind viel unterwegs.<br />
Nach der Trennung von Tobias’ Vater will Caroline<br />
ein neues Leben anfangen und zieht mit<br />
ihrem Sohn nach Salt Lake City. Doch obwohl<br />
Tobias sich vornimmt, es seiner Mutter nicht<br />
so schwer zu machen, fällt er immer wieder<br />
negativ auf. Caroline ist überfordert. Als sie den<br />
Gentleman Dwight (Robert De Niro) kennenlernt,<br />
hofft sie, dass ein Mann im Haus für etwas<br />
Ordnung sorgt. Also beschließt sie, den<br />
ehemaligen Marine, der selbst drei Kinder hat,<br />
zu heiraten. Bald erfüllt sich Carolines Wunsch,<br />
denn Dwight bringt Disziplin in den Haushalt,<br />
doch dabei schreckt er auch vor Prügel nicht<br />
zurück. Tobias wird schnell zu seinem Lieblingsopfer<br />
und Caroline ist zunehmend unentschlossen,<br />
zu wem sie halten soll.<br />
Zuckerbrot und Peitsche<br />
Das Jugenddrama lebt durch <strong>die</strong> fantastische<br />
Leistung der Darsteller. De Niro und DiCaprio<br />
stellen <strong>die</strong> Beziehung zwischen aufmüpfi gem<br />
Sohn und unterdrückendem Stiefvater unglaublich<br />
authentisch dar. Auf der einen Seite<br />
kann sich der Zuschauer durch <strong>die</strong> kommentierte<br />
Gedankenwelt wunderbar in Tobias hineinversetzen<br />
und dessen Gefühle und Beweggründe<br />
nachvollziehen. Andererseits lernt<br />
man durch Robert De Niros Glaubwürdigkeit<br />
dessen Charakter Dwight hassen. Trotz der mitreißenden<br />
Darstellung und der aufwühlenden<br />
Thematik schafft es der Film nicht, durchgängig<br />
<strong>die</strong> Spannung zu halten. So zieht sich <strong>die</strong><br />
Handlung an einigen Stellen in <strong>die</strong> Länge.<br />
Wiederkehrende Bildfehler wie Risse oder<br />
Flecken lassen das Alter des Bildmaterials<br />
erkennen. Schärfe und Farbdarstellung sind<br />
recht solide, auch wenn sie mit dem aktuellen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Standard nicht mithalten können. Aufgewertet<br />
wird <strong>die</strong> Bildqualität jedoch durch<br />
einen meist sehr guten Kontrast. Auch akustisch<br />
kann der Streifen sein Alter nicht ganz<br />
verbergen. Gelegentliches Knacken, blecherne<br />
Geräuschkulisse und fl ache Stimmen trüben<br />
<strong>die</strong> Soundqualität. Angesichts des 2.0-Sounds<br />
ist <strong>die</strong> Räumlichkeit zwar nicht sehr wirkungsvoll,<br />
doch sie ist vorhanden. Gut verständliche<br />
Stimmen und <strong>die</strong> einschlägige Filmmusik<br />
werten den Ton zusätzlich etwas auf.<br />
NELE REIBER<br />
Film 7,5/10<br />
Das wahre Jugenddrama reißt den Zuschauer stellenweise mit und<br />
wirkt durch <strong>die</strong> fantastischen Darsteller dynamisch und lebendig.<br />
Zwischendurch schleicht sich jedoch leider Langeweile ein.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Der tolle Kontrast kann leider nicht über Bildfehler und<br />
gelegentliche Unschärfen hinwegtäuschen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />
Tonqualität 5/10<br />
Ein vom Alter geprägter Sound, der seine beschränkten<br />
Möglichkeiten jedoch noch recht gut nutzt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2/3 1/3 1/2 1/2<br />
Gesamt<br />
Anzeige
Film<br />
Anspruch<br />
Berlinale revisited:<br />
Die Preisträger auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Wie in jedem Jahr befi ndet sich auch in <strong>die</strong>sem Februar der Nabel der<br />
Filmwelt wieder für knappe zwei Wochen in Berlin. Pünktlich zur 2012er-<br />
Auflage des bedeutendsten deutschen Filmfestivals erscheinen zwei der<br />
wichtigsten im Vorjahr prämierten Filme endlich auf dem Heimkinomarkt.<br />
Nader und Simin – Eine Trennung<br />
Originaltitel: Jodaeiye Nader Az Simin Land/Jahr/<br />
Genre: IR/2011/Familiendrama Vertrieb: Alive Bild:<br />
MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Asghar<br />
Farhadi Darsteller: Peyman Moadi, Leila Hatami, Sareh<br />
Bayat Laufzeit: 128 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis:<br />
18 Euro Start: 27. Januar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 4,5/10<br />
Film 8/10<br />
Ein würdiger Gewinner des Goldenen Bären, der in 2 Stunden<br />
Laufzeit ein beeindruckendes und mitreißendes Kaleidoskop<br />
aus Schuld, Sühne und Moral entwirft.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Die iranische Produktion muss sich vor der internationalen<br />
Konkurrenz nicht verstecken und bietet ansprechende HD-Kost.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Tonqualität 6/10<br />
Leider ist <strong>die</strong> Synchronisation nicht optimal gelungen – <strong>die</strong><br />
große Dringlichkeit des Originals geht so stellenweise verloren.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 1/3 1/2 1,5/2<br />
Gesamt<br />
Vom 9. bis zum 19. Februar dreht sich bei<br />
den 62. Internationalen Filmfestspielen<br />
in Berlin alles um <strong>die</strong> große und vielfältige<br />
Welt der aktuellen Kinolandschaft. Mit Meryl<br />
Streep als internationalem Ehrengast und Preisträgerin<br />
für das Lebenswerk, dem Regiedebüt<br />
von Angelina Jolie, einem Besuch von Bollywood-Megastar<br />
Shah Rukh Khan sowie einer<br />
illustren Jury für den eigentlichen Wettbewerb<br />
(u. a. Mike Leigh, Anton Corbijn, Charlotte<br />
Gainsbourg und Jake Gyllenhaal) ist für den<br />
Glamour-Faktor schon einmal reichlich gesorgt.<br />
Fehlen nur noch <strong>die</strong> passenden hochkarätigen<br />
Filme, um das Festival auch von der filmischen<br />
Seite her zum vollen Erfolg werden zu lassen.<br />
Doch bevor wir uns voller Neugier auf <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong>sjährigen Highlights stürzen, bleibt noch Zeit,<br />
um den großen Abräumer des vergangenen<br />
Jahres noch einmal gebührend vorzustellen.<br />
Nader und Simin – Eine Trennung<br />
Selten zuvor waren sich Publikum, Festival jury<br />
und Kritiker so einig wie 2011: Schon nach<br />
den ersten Vorführungen machte das Gerücht<br />
<strong>die</strong> Runde, dass dem iranischen Filmemacher<br />
Asghar Farhadi mit seinem ambitionierten<br />
Familiendrama ein ganz großer Wurf gelungen<br />
sei. „Nader und Simin – Eine Trennung“<br />
wurde als heißer Anwärter auf den Goldenen<br />
Bären für den besten Film des Wettbewerbs<br />
ge handelt – eine Auszeichnung, <strong>die</strong> er dann<br />
auch völlig zu Recht erhielt. Die Entscheidung<br />
der Jury, obendrein dem weiblichen und<br />
männlichen Cast von „Nader und Simin“ <strong>die</strong><br />
Silbernen Bären für den besten Hauptdarsteller<br />
beziehungsweise <strong>die</strong> beste Hauptdarstellerin<br />
zuzusprechen, ist sicherlich auch als eindeutiges<br />
politisches Statement und als Zeichen<br />
an das iranische Volk zu verstehen. In einem<br />
Land, in dem Regisseure und Schauspieler<br />
weiterhin reihenweise verhaftet, angeklagt und<br />
mit schärfsten Repressalien von der freien Ausübung<br />
ihres Berufes abgehalten werden, wird<br />
jedes Leuchtfeuer, das ein internatio nal erfolgreicher<br />
Film wie „Nader und Simin“ sein und<br />
bedeuten kann, dringend gebraucht. Zudem<br />
hat solch ein Steifen jegliche Unterstützung,<br />
<strong>die</strong> er bekommen kann, mehr als ver<strong>die</strong>nt.<br />
Asghar Farhadi kehrt in <strong>die</strong>sem Jahr übrigens<br />
an <strong>die</strong> Stätte seines bisher größten beruflichen<br />
Triumphes zurück, ist er doch Mitglied<br />
der insgesamt siebenköpfi gen Fachjury der<br />
Berlinale. Sein Film ist inzwischen auch als offi<br />
zieller Oscar ® -Kandidat für <strong>die</strong> beste ausländische<br />
Produktion des Jahres nominiert – und<br />
es wäre alles andere als eine Überraschung,<br />
wenn er <strong>die</strong> begehrte Auszeichnung am<br />
26. Februar tatsächlich zum allerersten Mal<br />
in den Iran holen würde.<br />
Die Summe der einzelnen Teile<br />
Keine Frage, „Nader und Simin“ ist ein starker<br />
Film, der sich lohnt und der <strong>die</strong> – obwohl<br />
nicht gerade neue – immer noch interessante<br />
Grundproblematik der Scheidung zweier Eheleute<br />
auf kontroverse Weise vorstellt. Aber <strong>die</strong><br />
sich förmlich überschlagenden Lobeshymnen<br />
müssen doch einen bestimmten Grund haben,<br />
nicht wahr? Was macht <strong>die</strong> Geschichte<br />
und ihre Umsetzung so besonders? Der<br />
Schlüssel zu <strong>die</strong>sen Fragen liegt sicher auch<br />
in der Tatsache, dass <strong>die</strong> eigentliche Trennung<br />
Bilder: Alive, Internationale Filmfestspiele Berlin, Lighthouse Home<br />
30
Anspruch<br />
Film<br />
von Nader (Peyman Moadi) und Simin (Leila<br />
Hatami) mit einer ganzen Reihe von weiteren<br />
brisanten Themen kontrastiert und durch<br />
hochinteressante Nebenfi guren ergänzt wird.<br />
Da klingt <strong>die</strong> politisch brisante Situation im<br />
Iran an: ein gesellschaftliches Klima, in dem<br />
Simin keinen gesunden Nährboden für eine<br />
freie und erfüllte Zukunft ihrer geliebten Tochter<br />
sehen kann. Die Problematik, wenn <strong>die</strong><br />
eigenen Eltern zum Pfl egefall werden, wird in<br />
einem weiteren zentralen Grundkonfl ikt auf<br />
intensive und mitreißende Weise behandelt.<br />
In einem dritten Schwerpunkt wächst sich<br />
<strong>die</strong> Geschichte dann zum spannenden Justizdrama<br />
aus, als sich <strong>die</strong> Hauptfi guren in einem<br />
immer komplizierter werdenden Gespinst aus<br />
Missverständnissen, Lügen und religiösen<br />
Zwängen verstricken und <strong>die</strong> Grenzen von<br />
Wahrheit, Ehre, Moral und Schuld in all ihrer<br />
Komplexität ausgelotet werden.<br />
Sie merken schon: Die ganze Fülle der Facetten<br />
des Streifens in wenigen Worten zusammenzufassen,<br />
fällt schwer – und so bleibt nur<br />
<strong>die</strong> dringende Empfehlung, <strong>die</strong>sem eindrücklichen<br />
Beispiel eines vielschichtigen Dramas<br />
eine Chance zu geben und einen der lohnenswertesten<br />
Filme der vergangenen Berlinale-<br />
Jahrgänge zu entdecken.<br />
Schlafkrankheit<br />
Einer der interessantesten einheimischen<br />
Beiträge des letztjährigen Wettbewerbs war<br />
ohne Zweifel Ulrich Köhlers aufwühlendes<br />
Afrika-Drama „Schlafkrankheit“. Die Geschichte<br />
ist schnell erzählt: Entwicklungshelfer Ebbo<br />
Velten (Pierre Bokma) und seine Frau Vera<br />
(Jenny Schily) planen nach Jahren der aufopferungsvollen<br />
und doch erfüllenden Arbeit<br />
an einem Projekt zur Eindämmung der afrikanischen<br />
Schlafkrankheit in Kamerun ihre Rückkehr<br />
nach Deutschland. Drei Jahre später begegnet<br />
man dem Idealisten von einst – noch<br />
immer in Afrika – wieder: Er hat sich verändert,<br />
seine große Liebe verloren, <strong>die</strong> Hoffnungen<br />
auf <strong>die</strong> Zukunft längst begraben. Einem modernen<br />
Colonel Kurtz gleich scheint er sich<br />
in den Wirren der fremden Kultur verloren<br />
zu haben, in der unerklärlichen Faszination,<br />
der grenzenlosen Anziehung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> geliebte<br />
zweite Heimat auf ihn ausübt. Was ist passiert<br />
während <strong>die</strong>ses mysteriösen Blackouts, den<br />
der Zuschauer im Nachhinein mit seinen eigenen<br />
Ideen füllen muss?<br />
Angstfreies Kino ohne Kompromisse<br />
Nach einem äußerst starken ersten Akt verliert<br />
sich der Film scheinbar selbst, wirft den<br />
anfänglichen Drive und <strong>die</strong> überzeugende<br />
Stringenz (<strong>die</strong> sich ganz im Sinne der Berliner<br />
Schule eher auf <strong>die</strong> Beziehung der Figuren untereinander<br />
als <strong>die</strong> titelgebende Problematik<br />
des Films konzentriert) freimütig über Bord.<br />
Von nun an treibt der Plot – nur scheinbar<br />
ziellos – auf ein ebenso vieldeutiges wie faszinierendes<br />
Ende zu. Diese rigorose Zweiteilung<br />
stößt den Zuschauer bewusst vor den Kopf. Sie<br />
fordert zusätzlich zum ohnehin nicht besonders<br />
leicht verdaulichen Inhalt (der sich in der<br />
zweiten Hälfte verstärkt mit dem Für und Wider<br />
der europäischen Entwicklungshilfe in der<br />
Dritten Welt auseinandersetzt) auch in Sachen<br />
Formalität und Kinoästhetik ein hohes Maß an<br />
Aufmerksamkeit und Aufgeschlossenheit. Das<br />
schrittweise Abdriften der Figuren in <strong>die</strong> Lethargie,<br />
<strong>die</strong> Bewusstlosigkeit, <strong>die</strong> nur von gelegentlichen<br />
cholerischen Ausbrüchen des inzwischen<br />
verbitterten und völlig desillusionierten<br />
Protagonisten unterbrochen wird, kreiert eine<br />
unheilvolle, geradezu vergiftete Atmosphäre,<br />
der man sich unmöglich entziehen kann.<br />
Markante Handschrift<br />
Eine Story im eigentlichen Sinne kann man<br />
im späteren Verlauf nur noch rudimentär erkennen.<br />
Es geht vielmehr um Bewusstseinszustände,<br />
um Gefühlslagen, um den Trip ins<br />
verfi nsterte Seelenleben der Charaktere – mit<br />
dem aufmerksamen Blick eines Regisseurs,<br />
der weiß, was er will, und den unerbittlichen<br />
und nicht zu täuschenden Augen der allgegenwärtigen<br />
Kamera, <strong>die</strong> beobachtet, nie wertet,<br />
und gerade durch ihre scheinbare Unbeteiligtheit<br />
eine große Kraft entwickelt.<br />
Der Silberne Bär für <strong>die</strong> beste Regie war eine<br />
mutige, doch auch nachvollziehbare Entscheidung<br />
der Berlinale-Jury: Als modern interpretierter<br />
Autorenfi lmer drückt Ulrich Köhler<br />
seiner Geschichte einen sehr eigenen, gleichermaßen<br />
faszinierenden wie irritierenden<br />
Stempel auf. In den Händen eines beliebigen<br />
anderen Regiekollegen hätte sich der Stoff mit<br />
hoher Wahrscheinlichkeit ungleich konventioneller<br />
dargestellt.<br />
Was bleibt, ist ein ungemein mutiger, bewusst<br />
sperriger und beileibe nicht einfacher Film, der<br />
<strong>die</strong> Grenzen der fi lmischen Konvention stellenweise<br />
bis zum Äußersten dehnt. Ob Köhler<br />
mit <strong>die</strong>sem cineastischen Wagnis letztendlich<br />
wirklich in ganz neue Gefi lde vorgestoßen ist,<br />
in <strong>die</strong> ihm das Publikum noch willig folgen will,<br />
muss am Ende ganz sicher jeder für sich selbst<br />
entscheiden.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Schlafkrankheit<br />
Originaltitel: Schlafkrankheit Land/Jahr/Genre:<br />
DE/2011/Drama Vertrieb: Lighthouse Home Bild:<br />
MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS 5.1 Regie: Ulrich Köhler<br />
Darsteller: Pierre Bokma, Jenny Schily Laufzeit:<br />
88 min FSK: 6 Wendecover: nein Preis: 20 Euro<br />
Start: 27. Januar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 4/10<br />
Film 7/10<br />
Aufregend anderer Autorenfi lm, irgendwo zwischen Berliner<br />
Schule, David Lynch und „Apocalypse Now“. Für Cineasten mit<br />
ausgeprägtem Hang zur Experimentierfreude ein sicherer Tipp!<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Bis auf einige problematische Nachtaufnahmen (grobkörniges<br />
Rauschen) zeigt sich <strong>die</strong> Optik meist von ihrer guten Seite.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Tonqualität 6/10<br />
Abgesehen von einigen Ambiente-Sounds in der freien Natur<br />
verharrt der Mix beim wenig aufregenden, ruhigen Dramenstil.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 31
Film<br />
Anspruch<br />
Dark Matter<br />
Drama/Thriller<br />
Meryl Streep als interkulturelle Brücke, <strong>die</strong> sich<br />
um chinesische Austauschstudenten kümmert<br />
Liu Xing (Ye Liu) übertrifft seinen Doktorvater<br />
und wird deshalb von ihm ausgebremst<br />
Originaltitel: Dark Matter Land/Jahr: US/2007<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home Bild: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Shi-Zheng Chen<br />
Darsteller: Ye Liu, Aidan Quinn, Meryl Streep Laufzeit:<br />
88 min FSK: 16 Wendecover: k. A. Preis: 17 Euro Start:<br />
17. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 1/10<br />
Filme über das Doktorandentum sind selten,<br />
was vermutlich an der Komplexität des<br />
jeweiligen Stoffes liegt. Wie will man einen<br />
Zuschauer, der möglicherweise noch nie eine<br />
Universität von innen gesehen hat, auch nur ansatzweise<br />
in <strong>die</strong> Lage eines aufstrebenden Forschers<br />
und Wissenschaftlers versetzen? „Dark<br />
Matter“ gelingt <strong>die</strong>s jedoch in überraschend<br />
kurzer Zeit. Der Film lässt den Protagonisten<br />
Liu Xing (Ye Liu) an <strong>die</strong> Universität von Salt<br />
Lake City reisen, um seinen beruflichen sowie<br />
privaten Werdegang in Form eines Melodrams<br />
zu dokumentieren. Unter der Schirmherrschaft<br />
seines wissenschaftlichen Vorbilds, Professor<br />
Jacob Reiser (Aidan Quinn), erforscht Liu<br />
<strong>die</strong> Eigenheiten Dunkler Materie. Die witzigen<br />
Episoden über das Leben chinesischer Austauschstudenten<br />
in der westlichen Welt lockern<br />
das Szenario auf, geben ihm eine unaufdringliche<br />
komödiantische Note. Lius Traum vom<br />
Nobelpreis bleibt dabei aber stets präsent und<br />
schwebt wie ein unheilvolles Damoklesschwert<br />
über der Handlung. Sein Ehrgeiz und Forscherdrang<br />
verwandeln sich unweigerlich in eine<br />
Obsession, <strong>die</strong> in jeder Minute des Films nachvollziehbar<br />
bleibt. Daher ist <strong>die</strong> Beobachtung<br />
des stückweisen Zerbrechens des Studenten<br />
an den Grenzen des ökonomisch orientierten<br />
Wissenschaftsapparats tragisch und aufrührend<br />
zugleich. Während sich Liu dem Verständnis<br />
der Dunklen Materie nähert, bleibt ihm der<br />
Kapitalismus weiterhin ein Rätsel. Dass der<br />
Film auf wahren Begebenheiten beruht, macht<br />
ihn aufgrund des kontroversen Endes umso<br />
spannender. Visuell ist das Drama im Mittelfeld<br />
einzuordnen. Zulaufende Dunkelflächen quittieren<br />
den überhöhten Kontrast, leichte Defizite<br />
in der Schärfe zeichnen das Bild wiederum<br />
etwas weich. Düstere sowie in der Intensität<br />
abgeschwächte Farbtöne unterstreichen Xings<br />
zerstörtes Weltbild. Für <strong>die</strong> Ohren gibt es nur<br />
das Nötigste zu hören, <strong>die</strong> Verständlichkeit der<br />
Protagonisten steht hier klar an erster Stelle.<br />
Je weiter sich seine Psyche von der Realität<br />
entfernt, desto interessanter werden auch <strong>die</strong><br />
Klangkompositionen.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Der schwierige Spagat vom tagträumerischen Melodram eines<br />
Einwanderers zum düsteren Thriller gelingt „Dark Matter“ trotz<br />
vieler Längen.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Gesamt<br />
Barney‘s Version<br />
Tragikomö<strong>die</strong><br />
Originaltitel: Barney‘s Version Land/Jahr: CA, IT/2010<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home Bild: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie:<br />
Richard J. Lewis Darsteller: Paul Giamatti, Dustin<br />
Hoff mann Laufzeit: 134 min FSK: 12 Wendecover: ja<br />
Preis: 17 Euro Start: 17. November 2011<br />
Rosamund Pike spielt eine<br />
der Musen in Barneys Leben<br />
×1 Bonusmaterial 2,5/10<br />
Wenn man es nicht<br />
besser wüsste, dann<br />
könnte man <strong>die</strong>se charmante<br />
Tragikomö<strong>die</strong> glatt<br />
für den neuesten Streich<br />
aus Woody Allens spitzer<br />
Feder halten. Mit leichter<br />
Hand und doch erstaunlich<br />
viel Tiefe wird das<br />
bewegte Leben des Stadtneurotikers<br />
Barney Panofsky<br />
in abwechslungsreichen<br />
Rückblenden aufgerollt.<br />
Paul Giamatti spielt den<br />
desillusionierten Fernsehproduzenten,<br />
unverbesserlichen Frauenhelden<br />
und leicht verbitterten Zyniker mit einer entwaffnenden<br />
Nonchalance, <strong>die</strong> das Publikum<br />
trotz seiner allzu menschlichen Schwächen<br />
schnell für ihn einnimmt. Die mal amüsanten,<br />
mal eher ernsten Episoden aus seiner Vergangenheit<br />
werden regelmäßig mit der Gegenwart<br />
kontrastiert, in der sich Barney mit einem<br />
aufdringlichen Detective herumschlagen muss,<br />
der ihm partout den Mord am Liebhaber<br />
einer seiner drei Exfrauen nachweisen will.<br />
Auch mit den traurigen Überresten seiner<br />
einst so glücklichen Familie steht es nicht zum<br />
Besten, und zu allem Überfluss werden <strong>die</strong><br />
Anzeichen einer akuten Alzheimer-Erkrankung<br />
immer deutlicher.<br />
Mit „Barney‘s Version“, der Verfilmung des<br />
gleichnamigen kanadischen Bestsellers von<br />
Mordecai Richler, erwartet Sie ein komplexer<br />
Abriss eines ganzen Lebens – geschildert<br />
aus der hemmungslos subjektiven Perspektive<br />
einer ebenso schrulligen wie sympathischen<br />
Hauptfigur. Der oftmals hintergründige<br />
und stets sehr redselige Humor ist sicherlich<br />
Geschmackssache und wird nicht bei jedem<br />
Zuschauer uneingeschränkt zünden, doch <strong>die</strong><br />
spritzigen Dialoge und das pointierte Spiel der<br />
gesamten Besetzung (Dustin Hoffmann als altersweiser<br />
Vater mit einem Hang zur Lebenslust<br />
ist hier ein besonderes Highlight!) tragen<br />
Wenn der Vater mit dem Sohne ... – Dustin<br />
Hoffman glänzt in einer urkomischen Rolle<br />
viel zu einem insgesamt unterhaltsamen, aber<br />
doch auch anspruchsvollen Filmabend bei.<br />
Die technische Umsetzung des Quellmaterials<br />
bewegt sich voll und ganz im derzeitigen<br />
Standard und präsentiert ein angenehmes <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Erlebnis<br />
ohne großartige Höhepunkte oder<br />
Ausfälle. Lediglich das uninspirierte Bonusmaterial<br />
sieht eher nach einer Alibiübung aus. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Leichtfüßige Tragikomö<strong>die</strong>, <strong>die</strong> einen großen Bogen über ein<br />
ganzes fi lmisches Leben spannt und in ihren gelungensten<br />
Momenten frappierend an Woody Allens beste Filme erinnert.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Universal Pictures Home<br />
32
Main Street<br />
Bilder: DTP Entertainment<br />
Drama<br />
Originaltitel: Main Street Land/Jahr: US/2010<br />
Vertrieb: DTP Entertainment Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: John Doyle Darsteller:<br />
Colin Firth, Patricia Clarkson, Orlando Bloom, Amber<br />
Tamblyn Laufzeit: 94 min FSK: 12 Wendecover: nein<br />
Preis: 15 Euro Start: 17. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 1/10<br />
Colin Firth ver<strong>die</strong>nte sich mit „The King’s<br />
Speech“ zu Recht den Oscar ® , sodass<br />
er sich kurz nach seinem großen Siegeszug<br />
erst einmal wieder etwas zurücklehnen<br />
und weniger großen Projekten zuwenden<br />
konnte. „Main Street“ ist solch ein Film, der<br />
eher direkt für den Heimvideomarkt als fürs<br />
große Kino produziert wurde. Daher lässt sich<br />
das Kleinstadtdrama auch sehr viel Zeit mit<br />
seinem Einstieg. Nur langsam werden <strong>die</strong><br />
Hauptfiguren samt ihrer Probleme eingeführt.<br />
Firth selbst gesellt sich gar erst nach 15 Minuten<br />
zur Handlung, nachdem eindeutig klar<br />
ist, wie schlecht <strong>die</strong> wirtschaftliche Lage des<br />
Filmstädtchens ist. Er mimt den zwielichtigen<br />
Geschäftsmann, der <strong>die</strong> Notsituation dahingehend<br />
ausnutzt, dass er eine stillgelegte Lagerhalle<br />
mietet, um sie als Giftmülldeponie zu<br />
nutzen. Zunächst scheint <strong>die</strong> kleine Geldspritze<br />
<strong>die</strong> Lösung der Wirtschaftskrise zu sein. Damit<br />
könnte sogar der große Weihnachtsumzug<br />
finanziert werden. Doch bald zeigen sich<br />
Film 6/10<br />
Kein weltbewegendes Meisterwerk, aber dennoch ein sehr<br />
menschliches, kurzweiliges Drama über <strong>die</strong> Nachwehen einer<br />
Wirtschaftskrise.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Gesamt<br />
<strong>die</strong> ersten negativen<br />
Erscheinungen <strong>die</strong>ser<br />
fatalen Entscheidung.<br />
Innerhalb des<br />
erwähnten Erzählrahmens<br />
bewegen<br />
sich <strong>die</strong> Hauptfi guren<br />
wie etwa der Polizist<br />
Harris (Orlando<br />
Bloom) und seine<br />
Verflossene Mary<br />
(Amber Tamblyn).<br />
Jene erleben den<br />
ein oder anderen<br />
emotionalen Absturz<br />
und geraten durch<br />
das Wirken von Firths<br />
Charakter Gus in<br />
einen regelrechten<br />
Schicksalsstrudel.<br />
Das alles passiert völlig<br />
unaufgeregt und<br />
wie in einer Kleinstadt<br />
üblich in gemächlichem<br />
Erzähltempo.<br />
Eine Steigerung<br />
der Dramatik<br />
ist nicht zu spüren,<br />
dennoch gewöhnt<br />
man sich schnell an<br />
<strong>die</strong> Protagonisten<br />
und gewinnt ihnen<br />
viel Sympathie ab.<br />
Der gute Kontrast<br />
und <strong>die</strong> nur leichte<br />
Körnung sprechen<br />
für das durchschnittliche<br />
Bild. Partielle<br />
Unschärfen schmälern<br />
den Sehgenuss.<br />
Von dem genrebedingt<br />
von Dialogen<br />
geschwängerten<br />
Soundbild abgesehen<br />
ist der sehr<br />
ruhige Musikscore<br />
angenehm eingegliedert<br />
und tut<br />
seinen Job. FT<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 33
Film<br />
Anspruch<br />
22. Mai<br />
Drama<br />
Sams Leben ist trist und öde – bis zum 22. Mai,<br />
als ein Anschlag alles auf den Kopf stellt<br />
Sam begegnet den Opfern des Anschlags und<br />
wird mit seinen Schuldgefühlen konfrontiert<br />
Originaltitel: 22 Mei Land/Jahr: BE/2010 Vertrieb:<br />
Alive Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie:<br />
K. Mortier Darsteller: S. Louwyck, T. De Voogdt, J.<br />
Hammenecker Laufzeit: 92 min FSK: 16 Wendecover:<br />
ja Preis: 16 Euro Start: 18. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 3/10<br />
Koen Mortiers Spielfilmdebüt „Ex Drummer“<br />
(2007) verfolgte <strong>die</strong> Spannungskurve eines<br />
klassischen Dramas: Die Situation spitzt sich zu,<br />
beruhigt sich wieder und endet in einer lauten<br />
und blutigen Katastrophe. In seinem zweiten<br />
Film „22. Mai“ verfährt Mortier genau andersherum.<br />
Eine Bombenexplosion verwüstet ein<br />
Einkaufszentrum und damit den Arbeitsplatz<br />
des Sicherheitsmanns Sam und verwandelt<br />
dessen sonst so tristen Alltag in ein Inferno der<br />
Zerstörung. In einer Art Delirium erlebt Sam<br />
durch Retrospektiven, wie es zu dem Bombenanschlag<br />
kommen konnte. Dabei begegnet er<br />
den Menschen, <strong>die</strong> bei der Explosion ums Leben<br />
kamen, und muss sich mit seinen Schuldgefühlen<br />
auseinandersetzen. Die weitestgehend<br />
unbekannten belgischen Darsteller schaffen es,<br />
den Figuren eine bedrückende Authentizität zu<br />
verleihen. Der Verlauf von Sams Seelenreise ist<br />
wirr, teilweise planlos und zieht sich an einigen<br />
Stellen – also genau so, wie ein verwirrter Verstand<br />
arbeitet. Wer sich darauf nicht einlassen<br />
kann, verliert schnell den Überblick. Die Schritte<br />
und der Atem der Protagonisten bilden oftmals<br />
<strong>die</strong> einzige Geräuschkulisse. Dabei wird <strong>die</strong><br />
Abwesenheit des Tons zum Effekt und erschafft<br />
immer wieder eine fast hypnotische Intensität<br />
im Film, während einzelne verzerrte Gitarrenklänge<br />
den Soundtrack prägen. Unterstützt<br />
wird das düs tere Feeling, das <strong>die</strong> Handlung<br />
vermittelt, durch Bild und Ton. Kontraste fallen<br />
oft zu schwach aus und <strong>die</strong> eintönig wirkenden<br />
Kulissen zeigen durchgängig einen Braun- bzw.<br />
Grünstich. Immer wieder wird mit Unschärfe<br />
und unsteter Kameraführung gespielt. HD-Zeitlupenaufnahmen<br />
von lodernden Flammen und<br />
explo<strong>die</strong>renden Geschäften wirken verstörend<br />
und faszinierend zugleich. Beim Sound wird auf<br />
Schnickschnack großzügig verzichtet. Stille zieht<br />
sich durch den Film und bietet dadurch nur wenig<br />
dynamische Abwechslung. Als Extras gibt es<br />
zwei mittelmäßige Kurzfi lme und einen Behindthe-Scenes-Clip<br />
– leider ohne deutsche Untertitel<br />
– sowie ein Musikvideo. Die Collector’s<br />
Edition bietet zusätzlich eine DVD-Version<br />
des Films und eine Soundtrack-CD. NR<br />
Film 8,5/10<br />
Fans von Arthouse-Filmen werden in „22. Mai“ einen soliden<br />
und sehr stillen Vertreter des Genres fi nden. Am Mainstream<br />
könnte der Film aber ungesehen vorüberziehen.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Gesamt<br />
Company Men<br />
Drama<br />
Originaltitel: The Company Men Land/Jahr: GB,<br />
US/2010 Vertrieb: Senator Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: John Wells Darsteller:<br />
Ben Affl eck, Chris Cooper, Tommy Lee Jones Laufzeit:<br />
104 min FSK: 12 Wendecover: k. A. Preis: 17 Euro<br />
Start: 9. Dezember 2011<br />
Bobby (Ben Affleck) hat Spaß<br />
bei seiner neuen Arbeit<br />
×1 Bonusmaterial 7/10<br />
Wer <strong>die</strong> Serien „Emergency<br />
Room“ oder<br />
„The West Wing“ kennt, der<br />
weiß um <strong>die</strong> Fähigkeiten<br />
des TV-Produzenten und<br />
Regisseurs John Wells. Seinen<br />
Hang zu bedrückend<br />
realistischen und dramatischen<br />
Geschichten verfolgt<br />
Wells auch in seinem<br />
Spielfilmdebüt „Company<br />
Men“. Der Film zeigt <strong>die</strong><br />
Schicksale der drei erfolgreichen<br />
Firmenangestellten<br />
Bobby Walker, Phil<br />
Woodward und Gene McClary, <strong>die</strong> angesichts<br />
einer Unternehmenskrise plötzlich mit der Arbeitslosigkeit<br />
konfrontiert werden. Bobby (Ben<br />
Affl eck) sucht sein Glück nun in seiner Familie<br />
und fi ndet so heraus, was in seinem Leben<br />
wirklich von Bedeutung ist. Phil (Chris Cooper)<br />
gibt sich stattdessen zunehmend dem Alkohol<br />
hin, während Gene (Tommy Lee Jones) sich<br />
nach einer Affäre mit seiner gescheiterten Ehe<br />
abfi nden muss. Die hochkarätige Besetzungsliste<br />
hält größtenteils, was sie verspricht. Bei<br />
Namen wie Tommy Lee Jones, Chris Cooper<br />
und Kevin Costner bleibt einfach nicht mehr<br />
viel zu sagen. Lediglich Hauptdarsteller Ben<br />
Affl eck zeigt einmal mehr, dass sein Repertoire<br />
an authentischer Mimik leider recht begrenzt<br />
ist. Unabhängig davon schafft es der Film mit<br />
seiner teilweise bedrückenden Ruhe, <strong>die</strong> Verzweifl<br />
ung und Dramatik der amerikanischen<br />
Immobilienkrise realistisch darzustellen. Die<br />
Schwere und Langatmigkeit <strong>die</strong>ser Thematik<br />
wird glücklicherweise durch vereinzelte humoristische<br />
Momente aufgelockert. In puncto<br />
Bild- und Tontechnik ist „Company Men“ gut,<br />
aber auch nicht mehr. Die Möglichkeiten der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Technik werden kaum genutzt. So kann<br />
beispielsweise <strong>die</strong> Schärfe mit dem Standard<br />
aktueller <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titel nicht mithalten und auch<br />
<strong>die</strong> Farben wirken gelegentlich etwas ausgewaschen.<br />
Eine sehr gute Synchronisation und ein<br />
Gene (Tommy Lee Jones) bereut <strong>die</strong> Affäre mit<br />
seiner Kollegin Sally (Maria Bello)<br />
stimmungsvoller Soundtrack prägen <strong>die</strong> Akustik<br />
des Films. Umso bedauerlicher ist es, dass <strong>die</strong><br />
Stimmen gelegentlich leicht komprimiert wirken.<br />
Genrebedingt gibt es wenig dynamische<br />
Abwechslung und auch der 5.1-Sound kommt<br />
nicht besonders gut zur Geltung. Die Bonusabteilung<br />
umfasst ein Making-of, einige Deleted<br />
Scenes sowie ein alternatives Ende. NR<br />
Film 8/10<br />
Ein stilles Drama, das versucht, den amerikanischen Traum<br />
neu zu defi nieren, und dabei leise Kritik am Kapitalismus übt.<br />
Die Starbesetzung hält größtenteils, was sie verspricht.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Alive, Senator<br />
34
Anspruch<br />
Film<br />
Bilder: Universum<br />
The Bang Bang Club<br />
Drama<br />
Originaltitel: The Bang Bang Club Land/Jahr: CA,<br />
ZA/2010 Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Steven Silver Darsteller:<br />
Ryan Phillippe, Taylor Kitsch, Neels Van Jaarsveld, Frank<br />
Rautenbach Laufzeit: 107 min FSK: 16 Wendecover: ja<br />
Preis: 18 Euro Start: 9. Dezember 2011<br />
×1 Bonusmaterial 4,5/10<br />
Kriegsfotografie soll dazu <strong>die</strong>nen, der Welt <strong>die</strong><br />
Augen zu öffnen. Sie hält <strong>die</strong> Grausamkeit<br />
und <strong>die</strong> Konsequenzen des Krieges fest und versucht<br />
damit, <strong>die</strong> Menschen zum Eingreifen zu<br />
bewegen und Frieden zu schaffen. Gleichzeitig<br />
bringt <strong>die</strong> Arbeit als Kriegsfotograf auch moralische<br />
Konflikte mit sich: Er kann nur selten in das<br />
Geschehen eingreifen oder helfen, ohne seine<br />
Arbeit oder sein eigenes Leben zu gefährden.<br />
Erfolg und Moral<br />
Eine Gruppe von Fotojournalisten machte<br />
zwischen 1990 und 1994 Schlagzeilen, weil<br />
sie während der Apartheid in Südafrika <strong>die</strong><br />
alltägliche Gewalt in erschreckenden Bildern<br />
festhielt. Kevin Carter (Taylor Kitsch), Greg<br />
Marinovich (Ryan Phillippe), Ken Oosterbroek<br />
(Frank Rautenbach) und Joao Silva (Neels<br />
Van Jaarsveld) wurden für <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n zum<br />
V. l.: Oosterbroek (F. Rautenbach), Silva<br />
(N. V. Jaarsveld), Carter (T. Kitsch), Marinovich<br />
(R. Phillippe)<br />
„Bang Bang Club“. Als sich Greg Marinovich<br />
1990 einer Gruppe Fotojournalisten anschließt,<br />
ahnt er nicht, dass er kurze Zeit später Zeuge<br />
eines unglaublich grausamen Verbrechens<br />
wird: Ein des Verrats bezichtigter Mann wird<br />
direkt vor seinen Augen zusammengeschlagen.<br />
Als der Fotograf versucht einzugreifen und<br />
„Stopp“ ruft, wird der halbtote Mann angezündet.<br />
Während Marinovich automatisch <strong>die</strong> Kamera<br />
auf <strong>die</strong> lebendige Fackel richtet und immer<br />
wieder den Auslöser drückt, beendet ein<br />
Machetenhieb das grausame Schauspiel. Das<br />
verstörende Bild eines brennenden Mannes,<br />
der mit einer Machete niedergestreckt wird,<br />
geht um <strong>die</strong> Welt. Es macht den Journalisten<br />
aber gleichzeitig zum Zeugen eines Verbrechens<br />
und setzt ihn auf <strong>die</strong> Fahndungslisten<br />
der Polizei. Doch auszusagen und damit Stellung<br />
zu beziehen würde sein Ende als Kriegsfotograf<br />
bedeuten – Marinovich muss untertauchen.<br />
Als er kurz darauf für das Foto den<br />
Pulitzerpreis erhält, kann er endlich seine Arbeit<br />
in Südafrika fortsetzen. Trotz des Erfolgs und<br />
des Genusses des neuen Ruhms begleitet ihn<br />
von da an jedoch <strong>die</strong> bittere Erinnerung.<br />
Eine wahre Geschichte<br />
Steven Silver versucht in seinem Film „The<br />
Bang Bang Club“, <strong>die</strong>se Zerrissenheit der Fotografen<br />
und den Kontrast zwischen moralischem<br />
Zweifel und weltlichem Erfolg authentisch darzustellen.<br />
Mit der zwar nicht gänzlich unbekannten,<br />
aber auch nicht gerade hochkarätigen<br />
Besetzung durch Ryan Phillippe, Taylor Kitsch,<br />
Neels Van Jaarsveld und Frank Rautenbach hat<br />
Silver es immerhin geschafft, Darsteller zu fi n-<br />
den, <strong>die</strong> den Originalen äußerst ähnlich sehen.<br />
Die größtenteils inszeniert wirkenden Völkerschlachten<br />
lassen jedoch selten das Gefühl<br />
von Echtheit aufkommen. Aus einer wahren<br />
Geschichte, <strong>die</strong> eigentlich verstören soll, wird<br />
ein Blockbuster-Film, der den Zuschauer teilnahmslos<br />
und unbehelligt <strong>die</strong> Geschehnisse<br />
betrachten lässt. Die hektischen Schlachten<br />
werden durch Zeitlupenaufnahmen unnötig<br />
ästhetisiert, was im klaren Widerspruch zum<br />
Antikriegs thema steht. Das, was <strong>die</strong> Kriegsfotografen<br />
mit ihren Fotos erreichten, schafft<br />
Steven Silver mit der Inszenierung seines<br />
Films daher leider nur selten: Die grausame<br />
Realität darstellen und damit den Zuschauer<br />
erreichen und zum Nach denken anregen.<br />
Dennoch lässt das packende Drama keinen<br />
Zuschauer einfach kalt, weil es mit realen<br />
Schicksalen verbunden ist. Der Versuch, <strong>die</strong><br />
bedrückende Geschichte einem breiten Publikum<br />
näherzubringen, dürfte geglückt sein und<br />
ver<strong>die</strong>nt damit einen halben Pluspunkt.<br />
Bang Bang?<br />
Was <strong>die</strong> Inszenierung an Potenzial verschenkt,<br />
machen Bild- und Tontechnik an vielen Stellen<br />
wieder gut. Mit den durch <strong>die</strong> Sonne leicht überbelichteten<br />
und verstaubten Farben wirkt das<br />
Bild im Kontext des Films stimmig. Trotz der Hektik<br />
der Szenerie bleibt alles scharf und besonders<br />
<strong>die</strong> Zeitlupenaufnahmen von Krieg und Gewalt<br />
wirken dadurch auf abstrakte Art sehr ästhetisch.<br />
Der Sound versetzt den Zuschauer dank guter<br />
Räumlichkeit oft mitten ins Geschehen. Umso<br />
bedauerlicher ist, dass Schüsse und Effekte gelegentlich<br />
etwas fl ach und blechern klingen.<br />
Als Extra gibt es ein interessantes Making-of, in<br />
dem auch gezeigt wird, dass Greg Marinovich<br />
und Joao Silva persönlich an den Dreharbeiten<br />
beteiligt waren.<br />
NELE REIBER<br />
Film 7/10<br />
Ein packendes Thema, das in der Inszenierung leider Potenzial<br />
verschenkt. Der moralische Konfl ikt der Fotografen wird dennoch<br />
stellenweise deutlich und überträgt sich auf den Zuschauer.<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Das Bild entspricht der Szenerie: teilweise etwas verstaubte<br />
Farben und sonnenüberstrahlte Flächen; ansonsten top.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Immer wieder gerät man akustisch mitten ins Gefecht. Hier und<br />
da wirken <strong>die</strong> Eff ekte ein wenig komprimiert.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2/3 2/3 2/2 1,5/2<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 35
Film<br />
Anspruch<br />
La Mala Educación<br />
Drama<br />
Originaltitel: La Mala Educación Land/Jahr: ES/2004<br />
Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-<br />
HD MA 5.1 Regie: Pedro Almodóvar Darsteller: Gael<br />
García Bernal, Fele Martínez, Nacho Pérez Laufzeit:<br />
106 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 14 Euro Start:<br />
25. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 2,5/10<br />
Zwischen Wirklichkeit, Fiktion, Glaube und Freiheit<br />
suchen <strong>die</strong> Figuren nach ihrer Identität<br />
Der Spanier Pedro Almodóvar gehört zu jener<br />
Handvoll besonderer Regisseure, <strong>die</strong> im<br />
Laufe ihrer Karriere quasi zu ihrer eigenen Marke<br />
geworden sind. Mit jedem neuen Film stellt er<br />
sein Publikum vor eine neue Herausforderung;<br />
gleichzeitig hat er über <strong>die</strong> Jahre einen solch eigenwilligen<br />
Stil entwickelt, dass seine Figuren und<br />
Geschichten mittlerweile einfach unverwechselbar<br />
sind. Mit „La Mala Educación“ legte er 2004<br />
einen seiner vielschichtigsten, ambitioniertesten<br />
und gelungensten Filme überhaupt vor.<br />
Die Story um <strong>die</strong> zwei katholischen Internatsschüler<br />
Ignacio und Enrique erstreckt sich von<br />
ihrer Kindheit im Spanien der 1960er Jahre bis in<br />
<strong>die</strong> späten 1980er Jahre. Sie entdecken ihre Gefühle<br />
füreinander, ihre Leidenschaft für <strong>die</strong> Kunst<br />
und den Film – verlieren sich für Jahre aus den<br />
Augen, nur um sich auf ihrem Lebensweg wieder<br />
und wieder zu begegnen. Schließlich kommt<br />
es dazu, dass Enrique ein Drehbuch von Ignacio<br />
über ihre gemeinsame Zeit verfi lmt: Die Gefühle<br />
von damals kochen wieder hoch, alte Wunden<br />
brechen auf und düstere Geheimnisse kommen<br />
ans Licht. Mit <strong>die</strong>ser ausgedehnten Filmim-Film-Sequenz<br />
installiert Almodóvar quasi ein<br />
Duplikat seines ursprünglichen Plots in seinem<br />
Drehbuch – Wirklichkeit und Fiktion der Geschichte<br />
verschmelzen immer mehr. Da sich <strong>die</strong><br />
Hauptdarsteller sehr ähneln, fällt es einem als<br />
Zuschauer nicht immer ganz leicht, alle Figurenkonstellationen<br />
auf den verschiedenen Zeit- und<br />
Realitätsebenen auf Anhieb richtig zuzuordnen –<br />
ein eigenartiger, vielleicht sogar gewollter Effekt,<br />
der den Film zu einem verwirrenden und faszinierenden<br />
Bewusstseinsrausch werden lässt,<br />
Regisseur Pedro Almodóvar hat all seine<br />
Schauspieler und Statisten fest im Griff<br />
dem man sich nur schwerlich entziehen kann.<br />
Dass der Film schon vor einigen Jahren ins Kino<br />
gekommen ist, sieht man der nun erstmals erhältlichen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassung nur selten an. Hauptkritikpunkt<br />
ist wohl das an einigen Stellen eher<br />
grünlich erscheinende Schwarz, das <strong>die</strong> Stimmigkeit<br />
der Bilder und <strong>die</strong> Sattheit der Farben doch<br />
sichtbar beeinträchtigt.<br />
TW<br />
Film 7,5/10<br />
Virtuos inszeniertes Film-im-Film-Spiel um <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />
und Grenzen des Kinos – gleichzeitig eine anrührende<br />
Aufarbeitung zweier äußerst schwieriger Lebenswege.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Gesamt<br />
Die Farben des Herbstes<br />
Drama<br />
Originaltitel: Local Color Land/Jahr: US/2006<br />
Vertrieb: S u n fi l m Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD<br />
MA 7.1 Regie: George Gallo Darsteller: Trevor Morgan,<br />
Armin Mueller-Stahl, Samantha Mathis Laufzeit:<br />
107 min FSK: 0 Wendecover: k. A. Preis: 15 Euro<br />
Start: 16. Februar 2012<br />
Die Künstlerrolle steht ihm<br />
gut: Armin Mueller-Stahl<br />
×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />
Er trinkt, ist rüde und demotiviert<br />
seinen jungen<br />
Schützling, wo er nur kann.<br />
Das Leben ist mit dem<br />
russischen Künstler Nicholi<br />
Seroff (Armin Mueller-<br />
Stahl) nicht gerade zimperlich<br />
umgesprungen. Der<br />
Tod seiner Frau machte<br />
aus dem ambitionierten<br />
Maler einen verbitterten,<br />
alten Greis. Der 18-Jährige<br />
John Talia Jr. (Trevor<br />
Morgan) hingegen sieht<br />
in dem Griesgram seinen<br />
Meister. Unter ihm möchte er sein naturgegebenes<br />
Talent in <strong>die</strong> rechte Bahn gelenkt wissen.<br />
In der Theorie kennt er sich bereits blendend aus,<br />
doch Praxiserfahrung hat er keine. Obwohl ihn der<br />
alte Nicholi permanent abwehrt, führt ihn seine<br />
Hartnäckigkeit dann doch noch in das Atelier des<br />
Künstlers und schließlich auf eine Reise zu Seroffs<br />
Sommerhaus nach Pennsylvania. Dort lernt er,<br />
sich mit Pinsel und Farbe zu artikulieren und <strong>die</strong><br />
Welt aus seinen eigenen Augen wahrzunehmen<br />
und zu malen. Die Darstellung des Lehrer-Schüler-<br />
Verhältnisses erfolgt in sehr ruhigen Bildern, <strong>die</strong><br />
das Gemüt des Betrachters durchaus zu stimulieren<br />
wissen. Das ist vor allem Armin Mueller-Stahls<br />
Art zu verdanken, den liebenswerten Kauz und<br />
verständnisvollen Sonderling zu geben. Der Darsteller<br />
bestimmt den gesamten Ton des Films und<br />
erscheint in seiner großväterlichen Ratsamkeit wie<br />
ein echtes Nachschlagewerk für angehende Maler.<br />
Dass er <strong>die</strong>se Illusion zu erschaffen weiß, zeigt<br />
nicht nur seine Größe als Schauspieler, sondern<br />
auch seine Kompatibilität zu der Rolle. Kurzum<br />
wirkt der Film wie ein unbeschwerter Sommerurlaub<br />
für <strong>die</strong> Seele, der mit seiner Lebensbejahenden<br />
Botschaft sowohl alten als auch jungen<br />
Zuschauern einen echten, wenn nicht gar inspirierenden<br />
Auftrieb gibt. Der Produktion von 2006<br />
mangelt es nicht an visueller Schärfe, annehmbarem<br />
Kontrast und ausgeglichener Farbgebung.<br />
Die Lichtstimmung ist größtenteils sommerlich,<br />
Ein Bild ist der Spiegel der Seele. Das, was der<br />
Künstler sieht und empfindet, malt er auch<br />
dem herbstlichen Titel wird das melancholische<br />
Farbdesign aber trotzdem gerecht. Wie so oft gibt<br />
es auch in <strong>die</strong>sem Film unnötige Fehlfokussierungen,<br />
<strong>die</strong> zur Freude des Betrachters aber dann<br />
doch eher <strong>die</strong> Ausnahme bleiben. Auch der Ton<br />
ist stimmig umgesetzt, zwar klingt <strong>die</strong> Erzählerstimme<br />
ein wenig flach, jedoch fällt <strong>die</strong>ses Defizit<br />
bei allen anderen Sprechparts kaum auf. FT<br />
Film 8,5/10<br />
Wenn Sie mal wieder richtig in Sommerlaune kommen wollen,<br />
schauen Sie <strong>die</strong>sen Film! Ein wirklich angenehmer, lockerer<br />
Zeitgenosse <strong>die</strong>ses Genres.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Sunfilm, Universum<br />
36
Anspruch<br />
Film<br />
Von der Kunst, sich durchzumogeln<br />
Drama<br />
Originaltitel: The Art Of Getting By Land/Jahr:<br />
US/2011 Vertrieb: 20th Century Fox Home Bild:<br />
MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie: Gavin Wiesen Darsteller: Fred<strong>die</strong> Highmore,<br />
Emma Roberts, Alicia Silverstone Laufzeit: 84 min FSK:<br />
6 Wendecover: ja Preis: 15 Euro Start: 3. Februar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 4,5/10<br />
In der CineProject-Reihe von Twentieth<br />
Century Fox erscheinen neben beliebten<br />
Katalog titeln der letzten Jahre auch einige<br />
echte Heimkinopremieren. Eine der interessantesten<br />
der bisher noch nicht auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
erhältlichen Produktionen ist dabei ganz sicher<br />
das sympathische Coming-of-Age-Drama „Von<br />
der Kunst, sich durchzumogeln“ mit den ehemaligen<br />
Kinderstars Fred<strong>die</strong> Highmore und<br />
Emma Roberts in den Hauptrollen. Als höchst<br />
unterschiedliches Teenager-Pärchen, das sich<br />
zwischen tiefer Freundschaft und flammender<br />
Liebe nicht so recht entscheiden will, suchen<br />
sie beide ihren Weg. Die Schule nimmt bei all<br />
den Verlockungen, <strong>die</strong> das Leben mit Partys,<br />
Beziehungen und der aufregenden Welt der<br />
Kunst zu bieten hat, nicht unbedingt <strong>die</strong> erste<br />
Stelle ein. So entwickeln beide Charaktere im<br />
Laufe der Zeit eine gewisse Kunstfertigkeit<br />
darin, ein spannendes und erlebnisreiches<br />
Leben zu führen, das <strong>die</strong> wirklich relevanten<br />
Fragen und Entscheidungen des Daseins<br />
am Ende des Tages immer wieder geschickt<br />
auf morgen verschiebt. Im Spannungsfeld<br />
von scheinbar grenzenloser Freiheit der modernen<br />
Gesellschaft und dem immensen<br />
Druck, den <strong>die</strong>se Welt der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten gleichzeitig aufbaut, loten <strong>die</strong><br />
natürlich und authentisch aufspielenden Darsteller<br />
<strong>die</strong> Grenzen ihrer Figuren und der<br />
schwungvollen Story auf unterhaltsame und<br />
überraschend tiefgängige Art und Weise aus.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> selbst pendelt sich im derzeitigen<br />
Standard der Veröffentlichungen ein,<br />
bietet also ein klares, sauberes, im Großen<br />
und Ganzen aber doch ein wenig unspektakuläres<br />
Bild, das den echten High-<br />
Defi nition-Aha-Effekt meist vermissen lässt.<br />
Ähnlich verhält es sich mit der routinierten<br />
deutschen Tonspur, <strong>die</strong> keinen Surround-<br />
Fanatiker hinterm Ofen hervorlocken wird. Das<br />
Bonusmaterial erweist sich trotz zahlreicher<br />
Menüpunkte eher als Blender.<br />
TW<br />
Mit Emma Roberts hat der Film eine charmantgeheimnisvolle<br />
Hauptdarstellerin zu bieten<br />
Fred<strong>die</strong> Highmore darf als sensibler Teenager<br />
nach Herzenslust tagträumen und rebellieren<br />
Film 7,5/10<br />
Äußerst sympathisches Coming-of-Age-Drama, das mit tollen<br />
Jungdarstellern und einer erfrischend unverkrampften Story für<br />
leichtes und doch gehaltvolles Entertainment sorgt.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Gesamt<br />
Cleopatra<br />
Historiendrama<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
Originaltitel: Cleopatra Land/Jahr: CH, GB, US/1963<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home Bild: MPEG-4, 2.20 : 1<br />
Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Joseph L.<br />
Mankiewicz Darsteller: Elizabeth Taylor, Richard<br />
Burton, Rex Harrison Laufzeit: 250 min FSK: 12<br />
Wendecover: k. A. Preis: 14 Euro Start: 3. Februar 2012<br />
×2 Bonusmaterial 7,5/10<br />
Cleopatra bekommt sie alle – selbst Gaius Julius<br />
Caesar kann ihrem Charme nicht widerstehen<br />
„Wenn <strong>die</strong> Königin will baden, muss das Wasser<br />
duftend sein“ ... äh, falscher Film<br />
Seit Jahrtausenden fasziniert <strong>die</strong> Menschheit<br />
<strong>die</strong> Geschichte einer einzigen Frau – einer<br />
Frau, <strong>die</strong> durch ihren Charme und ihre unglaubliche<br />
Schönheit <strong>die</strong> mächtigsten Männer in ihren<br />
Bann zog. Ganz klar, <strong>die</strong> Rede ist von Cleopatra!<br />
Um sich als Königin von Ägypten zu behaupten,<br />
war sie mit den beiden einflussreichsten Römern<br />
ihrer Zeit liiert – Gaius Julius Caesar und Marcus<br />
Antonius. Der Monumentalfi lm „Cleopatra“ erzählt<br />
<strong>die</strong> spannende Biografi e der ägyptischen<br />
Königin, verkörpert von der berühmten Schauspielerin<br />
Elizabeth Taylor („Die Katze auf dem<br />
heißen Blechdach“). Bereits <strong>die</strong> Produktion<br />
des 4-Stunden-Streifens stand unter keinem<br />
guten Stern: Aufgrund monatelanger Verzögerungen<br />
steigerte sich das auf 2 Millionen Dollar<br />
veranschlagte Budget auf 44 Millionen Dollar.<br />
Dieses enorme Kostenwachstum führte fast<br />
zum Bankrott des auftraggebenden Filmstudios<br />
20th Century Fox. Selbst bei der Entscheidung<br />
über <strong>die</strong> fi nale Länge des Monumentalstreifens<br />
gab es Streitigkeiten, sodass insgesamt<br />
drei verschiedene Fassungen existieren. Unter<br />
Kritikern gilt „Cleopatra“ trotz großem Cast, üppiger<br />
Kostüme und detailgetreuer Kulissen als<br />
künstlerischer Flop. Dennoch: Der Aufwand hat<br />
sich gelohnt, denn entgegen <strong>die</strong>ser miserablen<br />
Einschätzung kam das Epos sehr gut beim Publikum<br />
an, wurde für insgesamt neun Oscars ®<br />
nominiert und gewann vier der begehrten<br />
Academy Awards ® . Der restaurierten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Fassung ist das hohe Alter von mittlerweile 49<br />
Jahren kaum anzusehen – nur gelegentlich<br />
treten Artefakte auf. Eine solide Grundschärfe<br />
lässt selbst kleinste Ornamente der opulent gestalteten<br />
Kostüme und Bühnendekoration erkennen.<br />
Nur akustisch gilt es bei den beiden Silberlingen<br />
Abstriche zu machen, da <strong>die</strong> Sprachausgabe<br />
nicht immer lippensynchron ist. Der Score<br />
des 5.1-Mix ist zudem recht gleichmäßig auf <strong>die</strong><br />
Boxen verteilt und sorgt somit kaum für eine<br />
räumliche Atmosphäre. „Cleopatra“ trumpft mit<br />
über 6 Stunden zusätzlichem Material auf. LF<br />
Film 7/10<br />
„Cleopatra“ war bis „Avatar“ infl ationsbereinigt der teuerste<br />
Film aller Zeiten. Schon wegen seiner großartigen Darsteller<br />
und opulenten Kulissen ist der Monumentalfi lm sehenswert.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 37
Film<br />
Science-Fiction<br />
Bilder: Sunfilm<br />
38
Science-Fiction<br />
Film<br />
Science-Fiction/Action<br />
Originaltitel: <strong>Gantz</strong>: Perfect Answer Land/Jahr:<br />
JP/2011 Vertrieb: S u n fi l m Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 7.1 Regie: Shinsuke Sato Darsteller:<br />
Kazunari Ninomiya, Ken‘ichi Matsuyama, Yuriko<br />
Yoshitaka Laufzeit: 141 min FSK: 16 Wendecover: k. A.<br />
Preis: 20 Euro Start: 8. März 2012<br />
×1 Bonusmaterial 3/10<br />
Zunächst einmal zu den Spielregeln: Sämtliche<br />
Teilnehmer des <strong>Gantz</strong>-Wettkampfes<br />
sind im wahren Leben verstorben und können<br />
sich nun bei diversen Alien-Jagden<br />
Punkte ver<strong>die</strong>nen. Bei einem Score von 100<br />
stellt sie der Veranstalter (ein schwarzer Orb<br />
namens <strong>Gantz</strong>) vor <strong>die</strong> Wahl, sich freizukaufen<br />
oder einen im Einsatz gefallenen Mitstreiter<br />
wiederzubeleben. Das Angebot klingt erst<br />
einmal verlockend, hat jedoch den Nachteil,<br />
dass <strong>die</strong> „Men in Black“ Japans im Prinzip<br />
außerirdisches Leben auslöschen, ohne den<br />
Grund oder <strong>die</strong> Folgen davon zu kennen. Den<br />
Teilnehmern ist das aber erst einmal herzlich<br />
egal. Solange sie keine Vertreter der menschlichen<br />
Spezies töten müssen, brauchen sie ihr<br />
Moralempfinden scheinbar nicht bemühen.<br />
Ihre Kraft verstärkenden Hightech-Anzüge<br />
sowie <strong>die</strong> brachialen Superwaffen (Laser-<br />
Katanas und berstende Mikrowellen-Strahler)<br />
helfen ihnen bei ihrem blutigen Handwerk.<br />
Doch auch <strong>die</strong> Aliens wissen sich zu wehren<br />
und dezimieren <strong>die</strong> Gruppe auf nur wenige<br />
Überlebende. Egal ob Zwiebelmonster, Boxerspielzeug<br />
oder Buddha-Statue, <strong>die</strong> Inkarnationen<br />
des extraterrestrischen Lebens sind<br />
kurios und vielfältig.<br />
Im Laufe des ersten Teils entwickelte sich<br />
Hauptcharakter Kei (Kazunari Ninomiya) zum<br />
gefährlichsten und kampferprobtesten aller<br />
<strong>Gantz</strong>-Soldaten, weil er sich <strong>die</strong> Wiederbelebung<br />
sämtlicher gefallener Kameraden zum<br />
Ziel gesetzt hat. Genau hier knüpft <strong>die</strong> Fortsetzung<br />
an.<br />
Bewährtes und Neuerungen<br />
Beschäftigte sich Teil eins noch ausführlich<br />
mit den Spielregeln und der Einführung in<br />
<strong>die</strong> Welt der Alien-Jäger, intensiviert das vorliegende<br />
Actionwerk <strong>die</strong> Beziehung zwischen<br />
den einzelnen Figuren. So treten <strong>die</strong> unterhaltsamen<br />
Begegnungen mit bizarren Monstern<br />
komplett in den Hintergrund, um dem<br />
Geheimnis des mysteriösen Spiels genügend<br />
Platz einzuräumen. Einerseits ist das natürlich<br />
schade, weil dadurch einiges an Skurrilität<br />
verloren geht, andererseits werden hier<br />
deutlich interessantere Sozialexperimente<br />
durchgeführt, <strong>die</strong> aus Verbündeten unberechenbare<br />
Gegner machen. Zudem lässt das<br />
Sequel nichts an Tempo und Action vermissen.<br />
Einer der Höhepunkte ist <strong>die</strong> rasante<br />
Martial-Arts-Performance in einer U-Bahn,<br />
<strong>die</strong>, mit Schwertern und Pistolen geführt,<br />
tadelloses Hollywood-Niveau erreicht und<br />
grandiose Kameraarbeit mit kompromissloser<br />
Kampfchoreografi e verbindet. Auch sonst reißen<br />
<strong>die</strong> Verfolgungsjagden über den Dächern<br />
Tokios mit und gefallen <strong>die</strong> brachialen Konfrontationen<br />
aufgrund ihrer fesselnden Actionregie.<br />
Die Spezialeffekte sind hochkarätig<br />
und der Gore-Gehalt hat ebenso kaum abgenommen.<br />
Genrefans bekommen hier also<br />
<strong>die</strong> volle Packung und darüber hinaus jede<br />
Menge explosiver Wendungen.<br />
Ein Leben für ein anderes<br />
Um <strong>die</strong> Handlung zu verstehen, emp fi ehlt<br />
es sich unbedingt, zuerst den Vorgänger<br />
anzusehen. Ansonsten erscheinen <strong>die</strong> vielfältigen<br />
Handlungsstränge zu verwoben und<br />
konfus, weil man <strong>die</strong> Hintergründe nicht<br />
kennt. Schlüsselthema ist <strong>die</strong> Freundschaft<br />
zwischen den beiden Charakteren Kato<br />
(Ken‘ichi Matsuyama) und Kei, <strong>die</strong> durch<br />
Katos vorheriges Ableben erschwert wurde.<br />
Mysteriöserweise taucht nämlich ebenjener<br />
plötzlich unter den Lebenden auf und stiftet<br />
mit ominösen Aktionen Verwirrung. Ist er nun<br />
Freund oder Feind?<br />
Als weitere Partei setzt <strong>die</strong> Gegenbewegung<br />
der Aliens einen menschlichen Ermittler auf<br />
<strong>Gantz</strong> und seine „Spezialeinheit“ an, um das<br />
geheime Apartment bzw. das Hauptquartier<br />
der Jäger ausfi ndig zu machen. Ihr Ziel ist <strong>die</strong><br />
bedrohliche Kugel, <strong>die</strong> ein für alle Mal zerstört<br />
werden soll. Weil <strong>die</strong> <strong>Gantz</strong>-Krieger nun<br />
um ihre Existenz bangen müssen, werden<br />
ihre Entscheidungen und Aktionen immer<br />
heikler und draufgängerischer. Ein Gut oder<br />
Böse gibt es hier glücklicherweise nicht. Stattdessen<br />
präsentiert Regisseur Shinsuke Sato<br />
einen sozialen Konfl ikt, der den fahrlässig von<br />
Der Schlüssel zum <strong>Gantz</strong>-Raum ist ein kleiner Orb<br />
Detektiv Masamitsu Shigeta ermittelt im Fall „<strong>Gantz</strong>“<br />
Arbeitet Kato für <strong>die</strong> rachsüchtigen Außerirdischen?<br />
Der von Hiroya Oku erdachte Manga erschien<br />
erstmals im Jahre 2000 in dem japanischen<br />
Manga-Magazin Young-Jump.<br />
Durch seinen Mix aus Videospiellogik,<br />
Horror- und Science-Fiction-Elementen erlangte<br />
er schnell große Popularität. Zudem<br />
sind der große Splatter-Gehalt und einige<br />
erotische Komponenten stilistische Schwerpunkte,<br />
<strong>die</strong> das Flair der Serie insgesamt<br />
definieren. 2003 verlegte Planet Manga<br />
(Panini) <strong>die</strong> Serie auch in Deutschland,<br />
stellte sie jedoch nach dem<br />
fünften Band ein. 2004 schaffte<br />
es das Konzept in animierter Form<br />
ins japanische Fernsehen, sämtliche<br />
Folgen wurden hierzulande auf MTV<br />
ausgestrahlt. Wer sich für <strong>die</strong> Anime-<br />
Serie interessiert, kann sich eventuell<br />
noch <strong>die</strong> von Alive veröffentlichte<br />
DVD-Collector’s-Box beschaffen, en, <strong>die</strong><br />
es jedoch nur noch vereinzelt zu<br />
kaufen gibt.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 39
Film<br />
Science-Fiction<br />
Kei Kurono beschützt seine Freundin Tae Kojima<br />
Schwertkampf in der U-Bahn: Klingt vielversprechend!<br />
Kato und Kei kämpfen erneut Seite an Seite<br />
Teil eins wurde hierzulande unter dem Titel<br />
der Gesellschaft akzeptierten Ras-<br />
„<strong>Gantz</strong> – Spiel um dein Leben“ im September letzten<br />
Jahres veröffentlicht. (Den Test lesen Sie in der<br />
sismus thematisiert und kritisiert. rt.<br />
Jene mit blutigen Splatter-Effekten en<br />
Ausgabe 6/2011 auf S. 26.) Im Pilotfi lm treten <strong>die</strong><br />
beiden Hauptfiguren Kei und Kato erstmals auf<br />
versehenen Kämpfe rücken zu-<br />
den Plan und wehren hauptsächlich im Dreierteam<br />
mit der schönen Kei Kishimoto (Natsuna)<br />
nehmend ins Licht der Öffentlichkeit<br />
und fordern ihre Opfer in der<br />
kampferprobte Außerirdische ab. Jene Auseinandersetzungen<br />
finden stets in einem mysteriösen, von Menschen<br />
Zivilbevölkerung. Die Einsätze der<br />
Spieler sind also brisanter als je vor, denn Stoff für Spannung gibt es verbreitet. Ebenso gibt es deutliche Parallelen zu den „Men In<br />
zu-<br />
befreiten Bereich Tokios statt, was ein gewisses Videospielfl air<br />
mehr als genug – und das bis zum furi-<br />
osen, unerwartet stimmigen Ende, das <strong>die</strong><br />
sich frei spielenden Figuren ihr Gedächtnis an ihre vorma-<br />
Black“-Filmen mit Will Smith und Tommy Lee Jones, zumal <strong>die</strong><br />
heraufbeschworene <strong>ultimative</strong> <strong>Antwort</strong> parat<br />
lige Beschäftigung als Alien-Jäger verlieren, sobald sie<br />
hält. Manga- und Anime-Fans werden an ser glorreichen Verfi lmung ihre helle Freude<br />
ge ablegen.<br />
<strong>die</strong>-<br />
100 Punkte erreichen und ihre schwarzen Anzü-<br />
haben, genauso wie Actionliebhaber ber und alle<br />
anderen Freunde asiatischer Kampfkunst.<br />
Das letzte Level<br />
Leider schneidet <strong>die</strong> Technik der vorliegenden<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein wenig schlechter ab als<br />
beim Vorgänger. Das hat mehrere Gründe,<br />
<strong>die</strong> wir Ihnen im Folgenden darlegen wollen.<br />
Wie schon beim ersten „<strong>Gantz</strong>“-Film ist <strong>die</strong><br />
Szenerie größtenteils von der nächtlichen<br />
Dunkelheit geprägt. Der überhöhte, aber<br />
gute Kontrast und <strong>die</strong> sauber dargestellten<br />
Oberfl ächentexturen relativieren <strong>die</strong> in den<br />
dunkleren Bereichen verschwindenden<br />
Details. Schwarz ist also <strong>die</strong> überwiegende<br />
„Farbe“, trägt aber auch unglaublich stark<br />
zur Atmosphäre bei. Nur in seltenen Fällen,<br />
z. B. bei hektischen Umschnitten,<br />
nimmt das Bild eine milchige<br />
Konsistenz an. In puncto Schärfe<br />
erreicht der Film an keiner<br />
Stelle das Niveau großer Hollywood-Blockbuster.<br />
So manches<br />
Mal schwindet <strong>die</strong> Kanten- und<br />
Konturenschärfe über den Tolehinaus,<br />
was das Bild etwas matschig werden<br />
lässt. Über <strong>die</strong> gesamte Filmlänge geranzbereich<br />
des Standards<br />
sehen wurde aber ein ganz guter Mittel-<br />
wert gefunden.<br />
Zur Abmischung bleibt zu sagen, dass das<br />
Audio-Ausgangsmaterial räumlich absolut<br />
stimmig ist, sodass alle acht Kanäle mit len Sounddetails versorgt werden. en. Allerdings,<br />
vie-<br />
und das ist wirklich tragisch, wirken sowohl<br />
<strong>die</strong> deutsche als auch <strong>die</strong> japanische Tonspur<br />
sehr undynamisch. Die Folge: Selbst<br />
sich nähernde Explosionen verpuffen einfach<br />
im Nichts und klingen weit entfernt sowie<br />
blechern. Der fi lmischen Illusion beraubt,<br />
verpasst der Zuschauer dadurch <strong>die</strong> wunderschöne<br />
Vielschichtigkeit des episch-choralen<br />
Musikscores. Zudem klingen <strong>die</strong> deutschen<br />
Synchronsprecher manchmal etwas lustlos.<br />
Obwohl der Subwoofer krachende Tiefbässe<br />
von sich gibt, fehlt es der Tonspur selbst an<br />
den nötigen Tiefen. Die Mitten sowie Höhen<br />
erscheinen etwas komprimiert und leicht verzerrt,<br />
was vor allem <strong>die</strong> Dialoge betrifft. Unser<br />
sehr früh zugesandtes Testmuster der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
war außerdem so niedrig eingepegelt, dass<br />
wir <strong>die</strong> Lautstärke an unserem AV-Receiver<br />
für ein ansprechendes Hörerlebnis um ganze<br />
20 Dezibel höher als üblich drehen mussten.<br />
Ob <strong>die</strong>ses Manko bis zum Verkaufsstart am<br />
8. März 2012 noch behoben wird, war zum<br />
Zeitpunkt unseres Redaktionsschlusses leider<br />
noch nicht bekannt. Ein 14-minütiges semiprofessionell<br />
gedrehtes Making-of bildet das<br />
Bonusmaterial. Das kugelrunde Pop-up-Menü<br />
sieht wie im ersten Teil absolut stylish aus.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7,5/10<br />
Mit <strong>die</strong>sem Finale gelang eine meisterhafte Realverfi lmung des<br />
Manga-Stoff s. Kurzum: eine rasante Alien-Action mit<br />
Schwertern, Knarren und großartigen Knalleff ekten.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Ohne <strong>die</strong> immer mal auftauchenden Unschärfen kämen <strong>die</strong><br />
Vorzüge <strong>die</strong>ser hochkarätigen Produktion besser zur Geltung.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />
Tonqualität 6/10<br />
Einzig <strong>die</strong> Räumlichkeit punktet hier wirklich. Mehr Durchschlagskraft<br />
bei den explosiveren Kampfszenen und wir wären zufrieden.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
1,5/3 2,5/3 1/2 1/2<br />
Gesamt<br />
Bilder: Sunfilm<br />
40
Romantik<br />
Film<br />
Kusswechsel<br />
Romantikkomö<strong>die</strong><br />
Diana (S. Autieri) und Michele (S. Ficarra) sind<br />
von Dauergast Rocco (V. Picone) genervt<br />
Piero (E. Solfrizzi, rechts) geht gerne mal fremd<br />
und prahlt damit vor seinen Freunden<br />
Originaltitel: Femmine Contro Maschi Land/Jahr:<br />
IT/2011 Vertrieb: Universal Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Fausto Brizzi Darsteller:<br />
Claudio Bisio, Nancy Brilli, Emilio Solfrizzi Laufzeit:<br />
102 min FSK: 6 Wendecover: k. A. Preis: 14 Euro<br />
Start: 18. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />
Der Originaltitel „Femmine Contro Maschi“<br />
(Frauen gegen Männer) ist in <strong>die</strong>ser italienischen<br />
Komö<strong>die</strong> Programm: Vier Paare<br />
kämpfen mit ihren großen und kleinen Beziehungsproblemen.<br />
Und wer ist Schuld daran?<br />
Natürlich <strong>die</strong> Männer!<br />
Während Anna (Luciana Littizzetto) <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
bekommt, ihren Piero (Emilio Solfrizzi) nach<br />
dessen Gedächtnisverlust neu zu „programmieren“,<br />
sind Paola und Marcello (Nancy Brilli und<br />
Claudio Bisio) schon längst getrennt und spielen<br />
<strong>die</strong> perfekte Familie nur noch für Marcellos kranke<br />
Mutter. Valentina (Francesca Inaudi) setzt ihren<br />
Freund Rocco (Valentino Picone) vor <strong>die</strong> Tür, der<br />
sich anschließend bei Kumpel und Band kollege<br />
Michele (Salvatore Ficarra) einnistet und damit<br />
auch dessen Beziehung gefährdet.<br />
Das Konzept des Films geht leider nicht ganz<br />
auf. Die Beziehungskrisen mit italienischer Leidenschaft<br />
sorgen nur für müdes Schmunzeln.<br />
Schuld daran ist vielleicht auch <strong>die</strong> Synchronisation.<br />
Italienisch ausladende Gestik kombiniert<br />
mit fl achen deutschen Stimmen – das funktioniert<br />
einfach nicht. Punkten kann <strong>die</strong> authentische<br />
Darstellung, an der unter anderem das<br />
Komikerduo Ficarra und Picone alias Michele<br />
und Rocco beteiligt ist. Am wirkungsvollsten<br />
sind zumindest in der deutschen Version weniger<br />
<strong>die</strong> komischen, als viel mehr <strong>die</strong> ernsten<br />
Momente des Films. Vielleicht sollte man <strong>die</strong><br />
Genre einteilung noch einmal überdenken?<br />
Die Optik des Films lässt leider zu wünschen<br />
übrig. Weiße Flächen wirken wegen des hohen<br />
Kontrasts überstrahlt und dunklen Flächen fehlt<br />
es an Textur. Das scharfe Bild verliert aufgrund<br />
des gelegentlichen Bildrauschens an Wirkung.<br />
Trotz HD-Sound ist auch akustisch nicht viel von<br />
italienischer Leidenschaft zu merken. Die bereits<br />
erwähnte fl ache Synchronisation und <strong>die</strong><br />
leicht blecherne Geräuschkulisse plätschern undynamisch<br />
dahin und lassen jegliche Räumlichkeit<br />
vermissen. Nur der stimmungsvolle Soundtrack<br />
wertet den Klang etwas auf.<br />
Der Nachfolger „Kusswechsel 2 – Gegensätze<br />
ziehen sich aus“ ist im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Doppelpack zusammen<br />
mit dem ersten Teil erhältlich. NR<br />
Film 5,5/10<br />
Unter einer italienischen Komö<strong>die</strong> stellt man sich etwas<br />
anderes vor. Erst im Originalton ist von südländischer<br />
Leidenschaft etwas zu spüren.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Gesamt<br />
Cairo Time<br />
Drama/Romanze<br />
Bilder: Alive, Universal<br />
Originaltitel: Cairo Time Land/Jahr: CA, IE, EG/2009<br />
Vertrieb: Alive Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA<br />
5.1 Regie: Ruba Nadda Darsteller: Patricia Clarkson,<br />
Alexander Siddig, Elena Anaya Laufzeit: 90 min FSK: 6<br />
Wendecover: ja Preis: 21 Euro Start: 10. Februar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 5/10<br />
Die Amerikanerin Juliette Grant (Patricia<br />
Clarkson) reist in <strong>die</strong> ägyptische Hauptstadt<br />
Kairo, um ihren Mann zu besuchen, der dort als<br />
hoher Funktionär der Vereinten Nationen tätig<br />
ist. Als das lang erwartete Wiedersehen sich<br />
Tag um Tag verzögert, entschließt sie sich, <strong>die</strong><br />
arabische Metropole an der Seite des faszinierenden<br />
Tareq (Alexander Siddig), einem engen<br />
Vertrauten ihres Ehemannes, zu erkunden. Seine<br />
ruhige und souveräne Art, sein zurückhaltendes<br />
und doch herzliches Wesen zieht sie mit<br />
jedem Augenblick, den sie zu zweit verbringen,<br />
stärker an. Aus der anfangs noch leichtfertig<br />
als reine Schwärmerei abgetanen Fantasie entwickelt<br />
sich bald <strong>die</strong> ganz reale Möglichkeit einer<br />
Auch als ausgesucht bebilderter Reiseführer für<br />
Kairo und Umgebung eignet sich der Film<br />
intensiven Affäre. Doch <strong>die</strong> jahrelange Liebe zu<br />
ihrem Mann und <strong>die</strong> strengen moralischen<br />
Grundsätze des aufrechten Arabers halten das<br />
körperliche Begehren im Zaum und formen ein<br />
spannungsvolles Vakuum, in dem sich Wunsch<br />
und Wirklichkeit zu einem unterschwellig brodelnden<br />
Gleichgewicht der Kräfte nivellieren.<br />
Die oft und gern bemühten Vergleiche mit Sofi a<br />
Coppolas Meisterwerk „Lost In Translation“ unterstellen<br />
dem Film eine größere Qualität und<br />
Tiefe, als er letztendlich zu bieten hat. Vor der<br />
postkartenartig fotografi erten Kulisse des 8-<br />
Millionen-Molochs von Kairo kommt <strong>die</strong> hübsche,<br />
aber niemals wirklich magische Romanze<br />
der beiden subtil agierenden Hauptdarsteller<br />
einfach nicht in Schwung. Auch ein exaktes<br />
Psychogramm der arabischen Mentalität oder<br />
ein über nette Bilder hinausgehendes Porträt<br />
von Kairo bleiben eher Behauptungen, sodass<br />
sich gegen Ende eine gewisse Leere einstellt,<br />
Hier stimmt <strong>die</strong> Chemie: weltgewandte Amerikanerin<br />
trifft charismatischen Araber<br />
<strong>die</strong> den Zuschauer ähnlich hin- und hergerissen<br />
zurücklässt wie <strong>die</strong> Figuren. Die vor Hitze fl irrenden<br />
Aufnahmen haben generell mit einem<br />
deutlich wahrnehmbaren Korn zu kämpfen, das<br />
<strong>die</strong> Bilder zusätzlich unruhig und unscharf erscheinen<br />
lässt. Positiv hervorgetan hat sich beim<br />
Test <strong>die</strong> aufwendige Tonspur, <strong>die</strong> das umtriebige<br />
(Verkehrs-)Chaos in Kairo genau abbildet. TW<br />
Film 6/10<br />
Geruhsame, elegisch dahingleitende Romanze, <strong>die</strong> vom<br />
nuancierten Spiel ihrer Figuren und ihrem malerischen Setting<br />
lebt, aber nicht hundertprozentig ins Herz des Zuschauers triff t.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 41
Film<br />
Romantik<br />
Midnight In Paris<br />
Komö<strong>die</strong><br />
Gil (O. Wilson) fühlt sich zu Adriana (M. Cotillard),<br />
einer Muse aus den 20ern, hingezogen<br />
Passen er und seine Verlobte Inez (Rachel<br />
McAdams) wirklich zusammen?<br />
Originaltitel: Midnight In Paris Land/Jahr: ES/US/<br />
2011 Vertrieb: Concorde Home Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 3.0 Regie: Woody Allen Darsteller:<br />
O. Wilson, R. McAdams, M. Cotillard, A. Brody<br />
Laufzeit: 94 min FSK: 0 Wendecover: ja Preis:<br />
15 Euro Start: 21. Dezember 2011<br />
×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />
Die 42. Regiearbeit von Kultregisseur Woody<br />
Allen ist eine Hommage an das Paris der<br />
20er Jahre und seine Ikonen.<br />
Gil (Owen Wilson), ein erfolgreicher Hollywood-Drehbuchautor<br />
und Fan der 20er Jahre,<br />
reist zusammen mit seiner Verlobten Inez<br />
(Rachel McAdams) und deren Eltern nach Paris.<br />
Während seine zukünftige Frau das übliche<br />
Touristenprogramm verfolgt und sich rund<br />
um <strong>die</strong> Uhr mit Freunden oder ihren Eltern<br />
verabredet, ist Gil vom Flair und Charme der<br />
Stadt fasziniert und würde am liebsten gleich<br />
mit Inez dortbleiben. Die verspottet jedoch<br />
jeden seiner Wünsche, jeden Vorschlag und<br />
auch seinen Versuch, als ernst zu nehmender<br />
Roman autor endlich Fuß zu fassen. Als Gil<br />
eines Nachts durch Paris spaziert, schlägt <strong>die</strong><br />
Uhr Mitternacht und ein Auto aus den 20ern<br />
taucht auf. Die Insassen überreden Gil zum<br />
Einsteigen und führen ihn ins Paris der 20er<br />
Jahre, wo er auf all seine Vorbilder trifft.<br />
Die amüsante Geschichte verfügt über jede<br />
Menge Charme, etwas Witz und eine fabelhafte<br />
Besetzung. Von den zahlreichen oberfl<br />
ächlichen Auftritten berühmter Künstler, wie<br />
Hemingway, den Fitzgeralds oder Salvador Dalí,<br />
hätte man allerdings etwas mehr Tiefgang<br />
erwarten können. Alle Figuren sind treffend<br />
dargestellt und auch Owen Wilson kann als<br />
tolpatschiger und verträumter Zeitreisender<br />
überzeugen. Für <strong>die</strong> meisten Schmunzler sorgt<br />
jedoch der gnadenlos ehrliche Hemingway,<br />
fabelhaft gespielt von Corey Stoll.<br />
Auf der technischen Seite waren wohl ebenfalls<br />
Nostalgiker am Werk. Mit dem Standard<br />
aktueller <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titel kann „Midnight In Paris“<br />
nur knapp mithalten. Ein leichter Grauschleier<br />
trübt <strong>die</strong> ansonsten gut dargestellten Farben.<br />
Einige der Szenen, <strong>die</strong> nachts stattfi nden, fallen<br />
zu dunkel aus. Der 3.0-Sound ist geprägt durch<br />
einen leicht blechernen und komprimierten<br />
Klang. Vergleicht man den deutschen mit dem<br />
Originalton, so ist beim Bearbeiten ein Großteil<br />
des Basses verloren gegangen. Lediglich<br />
<strong>die</strong> solide Synchronisation und der stilechte<br />
Soundtrack können punkten.<br />
NR<br />
Film 7/10<br />
Eine charmante Komö<strong>die</strong> ohne viel Anspruch. Treff end besetzte<br />
Charaktere und eine authentische Inszenierung garantieren<br />
amüsante Unterhaltung.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Gesamt<br />
Der Stadtneurotiker<br />
Liebeskomö<strong>die</strong><br />
Originaltitel: Annie Hall Land/Jahr: US/1977 Vertrieb:<br />
20th Century Fox Home Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton:<br />
DTS 2.0, DTS-HD MA 2.0 (engl.) Regie: Woody Allen<br />
Darsteller: Woody Allen, Diane Keaton, Christopher<br />
Walken Laufzeit: 94 min FSK: 6 Wendecover: nein<br />
Preis: 14 Euro Start: 3. Februar 2012<br />
Keaton und Allen waren auch<br />
in Wirklichkeit ein Paar<br />
×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />
Hört man den Namen<br />
Woody Allen, dann<br />
denkt man unweigerlich<br />
an Filme wie „Bullets Over<br />
Broadway“, „Manhattan“<br />
oder eben „Der Stadtneurotiker“.<br />
Mit <strong>die</strong>sem absoluten<br />
Klassiker zementierte<br />
das wortgewandte<br />
und ge witzte New Yorker<br />
Urgestein in den späten<br />
1970er Jahren seinen<br />
Ruf als wohl schärfster filmischer<br />
Be obachter des<br />
intellektuellen Alltags- und<br />
Beziehungswahnsinns im amerikanischen Großstadtmilieu.<br />
Es ist eine Geschichte vom Aufblühen<br />
und Vergehen der Liebe zwischen zwei<br />
höchst unterschiedlichen Menschen: zwischen<br />
Woody Allen als jüdischem Comedian Alvy<br />
Singer (der seinen zahllosen Neurosen und<br />
seinem offensichtlichen Minderwertigkeitskomplex<br />
mit offensivem Galgenhumor begegnet) –<br />
und der unglaublich jungen Diane Keaton als<br />
lebenslustiger, allerdings alles andere als naiver<br />
Frohnatur Annie Hall (nach der der Film im<br />
Original übrigens treffenderweise benannt ist,<br />
denn sie ist Herz und Seele des ganzen Films.)<br />
Ein weiterer Star des Streifens ist <strong>die</strong> Stadt, in<br />
der er spielt – <strong>die</strong> Stadt, <strong>die</strong> niemals schläft.<br />
New York ist allgegenwärtig, in beinahe jeder<br />
Szene – vielleicht unaufdringlicher und subtiler<br />
als zwei Jahre später in „Manhattan“ (1979),<br />
aber doch immer spürbar wie ein weiterer,<br />
essenzieller Charakter, der ebenso wichtig<br />
für <strong>die</strong> Geschichte ist wie <strong>die</strong> eigentlichen,<br />
menschlichen Protagonisten.<br />
Wer sich von der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuaufl age <strong>die</strong>ser<br />
unsterblichen Genreperle einen technischen<br />
Quantensprung erhofft hat, der wird sich leider<br />
auf eine Enttäuschung gefasst machen<br />
müssen. Was als Erstes ins Auge fällt, ist <strong>die</strong><br />
durchweg rötliche Farbgebung. Gekoppelt mit<br />
einem eher schwachen Schwarzwert und einer<br />
überdurchschnittlich hohen Sichtbarkeit des<br />
Vor der imposanten Kulisse New Yorks entfaltet<br />
sich eine wortgewandte Liebesgeschichte<br />
Filmkorns ergibt sich so ein Gesamteindruck,<br />
der das hohe Alter des Materials zu keiner Sekunde<br />
verhehlen kann und an derzeitige <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Richtlinien<br />
bei Weitem nicht heranreicht.<br />
Auch <strong>die</strong> Tonspur bleibt mäßig, bietet selten<br />
Umgebungsgeräusche und nur sehr unvoluminöse<br />
Stimmen. Das englische Original ist hier<br />
eindeutig <strong>die</strong> bessere Wahl.<br />
TW<br />
Film 8,5/10<br />
Witzig, intelligent und geradezu übersprudelnd vor Ideen und<br />
lebensklugen Einsichten in das Rätsel von Mann und Frau ist<br />
„Der Stadtneurotiker“ – der Woody-Allen-Film überhaupt!<br />
Technik 4,5/10<br />
Bildqualität 5,5/10<br />
Tonqualität 4/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Concorde Home<br />
42
Romantik<br />
Film<br />
<strong>Blu</strong>e Valentine<br />
Beziehungsdrama<br />
Originaltitel: <strong>Blu</strong>e Valentine Land/Jahr: US/2010<br />
Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 1.66 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 5.1 Regie: Derek Cianfrance Darsteller:<br />
Ryan Gosling, Michelle Williams, Faith Wladyka<br />
Laufzeit: 113 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis:<br />
19 Euro Start: 9. Dezember 2011<br />
×1 Bonusmaterial 5/10<br />
Dean und Cindy sind ein sympathisches<br />
junges Paar aus der amerikanischen<br />
Mittelschicht. Der Beginn ihrer Liebe ist stürmisch,<br />
poetisch, himmelhoch jauchzend; <strong>die</strong><br />
Zukunft leuchtet ihnen – trotz so manchem<br />
Stolperstein auf ihrem gemeinsamen Weg –<br />
in den schillerndsten Farben. Doch sechs Jahre<br />
in einer Beziehung können eine verdammt<br />
lange Zeit sein und schlichtweg alles verändern.<br />
In harten, fordernden, oft schmerzhaft<br />
intensiven Szenen wird das nahende Ende<br />
ihrer Liebe dem magischen Aufblühen ihrer<br />
Verbindung gegenübergestellt.<br />
Der ganze Film wird getragen und bestimmt<br />
von Michelle Williams und Ryan Gosling, <strong>die</strong><br />
ihre Figuren nicht bloß überzeugend spielen,<br />
sondern sie mit Haut und Haaren zu leben<br />
scheinen. Regisseur und Drehbuchautor<br />
Derek Cianfrance machte seine Wunschdarsteller<br />
schon lange vor dem Dreh mit<br />
ihren Rollen vertraut – gemeinsame Proben<br />
oder große Wiederholungen der gefi lmten<br />
Szenen wurden aber bewusst vermieden,<br />
um ein möglichst unmittelbares, raues und<br />
unverfälschtes Feeling heraufzubeschwören.<br />
Mit <strong>die</strong>ser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> holt man sich einen seltenen Glücksfall von einem Film ins Haus, der einen stimmigen<br />
Plot, eine kongeniale filmische Umsetzung sowie überragendes Schauspiel in sich vereint<br />
Wie er im kurzen, aber knackigen Making-of<br />
verrät, entstand der Film hauptsächlich als<br />
künstlerische Verarbeitung der Trennung seiner<br />
eigenen Eltern. In brillanten Montagen<br />
stellt er <strong>die</strong> Hochs und Tiefs einer langjährigen<br />
Beziehung auf sehr organische und berührende<br />
Art und Weise einander gegenüber.<br />
Cineastische Achterbahn der Gefühle<br />
Den Wechsel von Zeit und Ort inszeniert er<br />
dabei (oftmals auch mithilfe seiner Cutter<br />
Ron Patane und Jim Helton, <strong>die</strong> darüber im<br />
hörenswerten Audiokommentar bereitwillig<br />
Auskunft geben) so geschickt und organisch,<br />
dass sich mannigfaltige gedankliche Verbindungen<br />
zwischen den verschiedenen Episoden<br />
und Orten entfalten. Den fi lmischen wie<br />
emotionalen Höhepunkt erreicht er schließlich,<br />
als er <strong>die</strong> tränenreiche Hochzeit mit der<br />
endgültigen Trennungsszene kontrastiert –<br />
eine denkwürdige Sequenz, durch <strong>die</strong> man<br />
den ohnehin tollen Film vollends fest ins<br />
Herz schließt. Bei „<strong>Blu</strong>e Valentine“ erwartet<br />
einen also ein schmerzlich authentischer<br />
Schwanengesang einer Liebe, <strong>die</strong> sich selbst<br />
überlebt und abgelebt hat. Die starke Fokussierung<br />
auf <strong>die</strong> von rosaroten Blütenträumen<br />
geprägte Phase des Verliebtseins einerseits<br />
und <strong>die</strong> extrem problembehafteten letzten<br />
Tage einer Beziehung andererseits kann man<br />
dem Drehbuch je nach Lesart als besondere<br />
Stärke oder eine der ganz wenigen Schwächen<br />
auslegen. Zeit für <strong>die</strong> ganz alltäglichen<br />
Zwischentöne von Zweisamkeit bleibt durch<br />
<strong>die</strong>se gewollte Polarisierung des Plots jedenfalls<br />
nur in den seltensten Momenten.<br />
durchbrechen, was man angesichts der<br />
Schwere des Stoffes im Vorfeld nun wirklich<br />
nicht erwarten konnte. Dass der Film seine<br />
Wurzeln trotz Starbesetzung und kommerziellem<br />
Erfolg dennoch eher in bescheideneren<br />
Independent-Gefi lden hat, wird angesichts<br />
der Optik bald deutlich. Die teils auf<br />
echtem Film, teils komplett digital gedrehten<br />
Bilder weisen stellenweise starkes Korn bzw.<br />
deutliches digitales Rauschen auf. Der undifferenzierte<br />
Kontrast führt dazu, dass <strong>die</strong><br />
Farben des Öfteren verfälscht und unnatürlich<br />
erscheinen – explizit gewollte Lichtstimmungen<br />
(wie zum Beispiel das stahlblaue<br />
Licht in den Szenen im Hotel) sind hier natürlich<br />
ausdrücklich ausgenommen.<br />
Die akustische Umsetzung beschränkt sich<br />
auf das Wesentliche – bewusst eingesetzte<br />
Raumklangeffekte oder Soundmomente, <strong>die</strong><br />
richtig aufhorchen lassen, sucht man leider<br />
vergebens. Insgesamt ergibt sich eine leise,<br />
zurückhaltende Tonspur, <strong>die</strong> selbst <strong>die</strong> Dialoge<br />
nicht übermäßig in den Vordergrund<br />
rückt. Als Zugabe bekommt man vier wirklich<br />
interessante Deleted Scenes aus dem Rohschnitt,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> freie und improvisatorische<br />
Natur der Dreharbeiten noch deutlicher widerspiegeln<br />
als der fertige Film.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 8,5/10<br />
Fein beobachteter Independent-Film, der <strong>die</strong> zarten und<br />
magischen Anfänge einer Beziehung dem schmerzlichen und<br />
unaufhaltsamen Ende einer großen Liebe gegenüberstellt.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bilder: Universum<br />
Ryan Gosling ist in Hollywood längst auf dem<br />
besten Weg zu „Everybody‘s Darling“ ...<br />
... ganz ähnlich wie Michelle Williams, <strong>die</strong> mit<br />
ihrer Rollenauswahl stets ins Schwarze trifft<br />
Independent-Kino durch und durch<br />
Mit einer knappen Million Produktionskosten<br />
entwickelte sich „<strong>Blu</strong>e Valentine“ durch zahlreiche<br />
äußerst erfolgreiche Festival-Einsätze<br />
(z. B. in Cannes, beim Sundance Filmfestival<br />
oder auf dem Filmfest München) und nicht<br />
zuletzt aufgrund von Michelle Williams’<br />
Oscar ® -Nominierung als beste Hauptdarstellerin<br />
zu einem echten Geheimtipp für alle<br />
Freunde von anspruchsvollem und brillant<br />
gespieltem Drama. Vor allem in den amerikanischen<br />
Arthouse-Kinos trat der Film einen<br />
kleinen Siegeszug an und konnte letztendlich<br />
locker <strong>die</strong> 10-Millionen-Dollar-Schallmauer<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Der stete Wechsel zwischen klassischem Filmlook und digitalen<br />
Aufnahmen macht den besonderen Reiz der Optik aus.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />
Tonqualität 6/10<br />
Leise und zurückhaltende Tonspur, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Kraft der starken<br />
Dialoge und das intensive Schweigen dazwischen vertraut.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2/3 1/3 1/2 2/2<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 43
Film<br />
Komö<strong>die</strong><br />
Kleine wahre Lügen<br />
Tragikomö<strong>die</strong><br />
Originaltitel: Little White Lies Land/Jahr: FR/2010<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home Bild: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Guillaume Canet<br />
Sprecher: François Cluzet, Marion Cotillard, Jean<br />
Dujardin Laufzeit: 154 min FSK: 12 Wendecover: k. A.<br />
Preis: 18 Euro Start: 8. Dezember 2011<br />
×1 Bonusmaterial 5,5/10<br />
Wenn Sie sich fragen, was <strong>die</strong> Franzosen<br />
2011 am liebsten gesehen haben, dann<br />
lautet <strong>die</strong> <strong>Antwort</strong> vermutlich „Kleine wahre Lügen“.<br />
Guillaume Canets Tragikomö<strong>die</strong> um eine<br />
Pariser Urlaubsclique feierte im Land des guten<br />
Weins große Erfolge und begeisterte das Publikum<br />
mit einer hintergründig witzigen Handlung.<br />
Als der Lebemann Ludo (Jean Dujardin) einen<br />
folgenschweren Unfall hat, entfesselt <strong>die</strong>s unter<br />
seinen Freunden einen emotionalen Sturm.<br />
Trotz alledem fahren sie in den traditionellen<br />
Jahresurlaub und versuchen, ihren Aufenthalt<br />
am Meer so wie immer zu genießen, was<br />
ihnen nur bedingt gelingt. Der schicksalhafte<br />
Ein Erinnerungsfoto vom traditionellen Strandurlaub<br />
unter Freunden<br />
Einschnitt lässt nämlich zahlreiche Wahrheiten<br />
aus ihnen herauspurzeln, <strong>die</strong> sie über all <strong>die</strong><br />
Jahre voreinander geheim hielten. In dem<br />
luxuriösen Strandhaus des Restaurantbesitzers<br />
Max (François Cluzet) geht es also drunter und<br />
drüber, während <strong>die</strong> Protagonisten nach und<br />
nach <strong>die</strong> Hüllen des Anstands fallen lassen, um<br />
ihr Innerstes (Wer liebt wen?) zu offenbaren.<br />
Marion Cotillard („The Dark Knight Rises“),<br />
Benoît Magimel („Spurlos“) sowie Jean Dujardin<br />
(„The Artist“) sind zweifellos <strong>die</strong> bekanntesten<br />
Gesichter des Films, aber auch <strong>die</strong> restliche<br />
Besetzung war eine vortreffliche Wahl. Die<br />
Charakterisierungen sind vielseitig, wodurch <strong>die</strong><br />
überspitzten Beziehungs- und Sexualprobleme<br />
nicht ins Unglaubwürdige abrutschen. Die Attraktionen<br />
sind <strong>die</strong> Gespräche zwischen den<br />
Freunden. Sie offenbaren all jene Menschlichkeiten,<br />
<strong>die</strong> jenseits des Filmmediums nur<br />
schwer in Worte zu fassen wären. Das Bild hebt<br />
sich nicht von anderen Genreproduktionen ab.<br />
Es ist leicht überbelichtet, mit guter Schärfe und<br />
Vor Ludos (Jean Dujardin, r.) schwerem Unfall<br />
war <strong>die</strong> Stimmung noch ausgelassen<br />
angenehmem Kontrast. Die einführende Clubszene<br />
lässt zunächst befürchten, dass <strong>die</strong> Dialoge<br />
in den kommenden 2,5 Stunden genauso<br />
unverständlich und leise bleiben wie hier. Glücklicherweise<br />
bleibt <strong>die</strong> Vermutung aber unbegründet,<br />
denn der Rest ist absolut deutlich – da<br />
ist es eher umgekehrt, denn eine musikalische<br />
Grun<strong>die</strong>rung fehlt hier häufig. Französischsprachige<br />
Extras gibt es viele, leider sind nur <strong>die</strong><br />
wenigsten davon ins Deutsche übersetzt. FT<br />
Film 7/10<br />
Eine Komö<strong>die</strong> so herzlich und real, als wäre es ein<br />
Urlaubsvideo. Die amüsant inszenierten, unbequemen<br />
Wahrheiten sprechen an und unterhalten.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Gesamt<br />
Willkommen in Cedar Rapids<br />
Komö<strong>die</strong><br />
Originaltitel: Cedar Rapids Land/Jahr: US/2011<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home Bild: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 Ton: DTS 5.1 Regie: Miguel Arteta Darsteller:<br />
Ed Helms, John C. Reilly, Sigourney Weaver Laufzeit:<br />
87 min FSK: 16 Wendecover: k. A. Preis: 14 Euro<br />
Start: 4. November 2011<br />
Chauvinist Tim (Ed Helms)<br />
verlässt Wisconsin ungern<br />
×1 Bonusmaterial 4,5/10<br />
Mehr als 34 Jahre nach<br />
seiner Geburt hockt<br />
Tim Lippe (Ed Helms) immer<br />
noch in Wisconsin,<br />
ohne jemals auch nur eine<br />
Bundesgrenze überschritten<br />
zu haben. Als Versicherungsvertreter<br />
verlebt<br />
er seinen unspektakulären<br />
Alltag im Büro. Ein Minimum<br />
an Aufregung verschafft<br />
ihm höchstens sein<br />
geregeltes Liebesleben,<br />
das er mit seiner ehemaligen<br />
Biologielehrerin<br />
(Sigourney Weaver) teilt. Als jedoch einer von<br />
Tims charismatischen Arbeitskollegen stirbt, wird<br />
er an seiner statt auf eine Versicherungskonvention<br />
in den Nachbarstaat Iowa geschickt,<br />
was sein Leben in ganz neue Bahnen lenkt.<br />
„Hangover“-Star Ed Helms spielt erneut den<br />
naiven Langweiler, der auf rasante Weise das<br />
Party leben für sich entdeckt – <strong>die</strong>smal jedoch<br />
auf einem Level, das sich ein paar Millimeter<br />
über anstatt unter der Gürtellinie bewegt, und<br />
das, obwohl hier offenkundig Drogen konsumiert<br />
werden. Doch der komödiantische<br />
Schärfeverlust hat seinen Preis, denn irgendwie<br />
fehlt es dem Konzept dadurch an Schlagkraft,<br />
sodass sich der Zuschauer nur selten über<br />
den ins Wanken geratenen Konservatismus<br />
des Protagonisten amüsieren kann. Ed Helms<br />
bleibt als Darsteller eines Durchschnittstypen<br />
durchschnittlich, auch <strong>die</strong> Handlung kommt<br />
kaum in Fahrt und drückt immer wieder viel<br />
zu schnell auf <strong>die</strong> Bremse. Wer selbst dem<br />
Büroalltag frönt, kann dem Film dennoch einige<br />
Sympathien abgewinnen, zumal er sich auf<br />
eine infantile, verspielte Weise realen Firmen-<br />
Motivations-Trainings annähert. „Willkommen in<br />
Cedar Rapids“ macht keine Kopfstände, wenn<br />
es um <strong>die</strong> Farbästhetik geht. Bodenständige<br />
Brauntöne vermitteln pure Monotonie, Kontrast<br />
und Schärfe bewegen sich im oberen Mittelfeld.<br />
Von Räumlichkeit und Dynamik ist bei dem<br />
So viel Spaß können selbst Versicherungsvertreter<br />
verkraften<br />
sehr ruhigen 5.1-Audiomix nur sehr wenig zu<br />
spüren, <strong>die</strong> reine Klangqualität hingegen wirkt<br />
unverfälscht. Der Bonusbereich bezieht sich<br />
weitestgehend auf den Spaß, den <strong>die</strong> Darsteller<br />
während des Drehs hatten, wobei Tims (blutiger)<br />
Werbespot den komödiantischen Höhepunkt<br />
bildet. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt es im Rahmen der<br />
Cine-Project-Reihe zum fairen Preis. FT<br />
Film 6/10<br />
Der „Hangover“ für Büroangestellte wettert gegen <strong>die</strong><br />
zunehmende Weltentfremdung von Stubenhockern – nur eben<br />
nicht laut genug.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: 20th Century Fox, Universal Pictures Home<br />
44
School Of Life<br />
Komö<strong>die</strong>/Drama<br />
Films durch und Ryan Reynolds kann sich<br />
von einer bis dahin ungesehenen Seite zeigen:<br />
ernst, aber dennoch optimistisch und<br />
mitreißend. Seine Darstellung vermittelt dem<br />
Zuschauer einen Lebensmut, der ansteckend<br />
wirkt und der offenbar auch seinen Kollegen<br />
David Paymer zu Höchstleistungen motivierte.<br />
Originaltitel: School Of Life Land/Jahr: CA, US/<br />
2005 Vertrieb: DTP Bild: MEPG-4, 1.78 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 5.1 Regie: William Dear Darsteller: Ryan<br />
Reynolds, David Paymer, John Astin Laufzeit: 108 min<br />
FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 10 Euro Start:<br />
8. Dezember 2011<br />
×1 Bonusmaterial 2/10<br />
In <strong>die</strong>ser bereits 2005 ausgestrahlten Fernsehproduktion<br />
zeigt sich der sonst so toughe<br />
Ryan Reynolds von einer ganz neuen Seite. Als<br />
junger, motivierter Geschichtslehrer bringt er<br />
nicht nur den Schülern, sondern auch seinem<br />
Kollegen eine wichtige Lektion des Lebens bei.<br />
Matt Warner (David Paymer) versucht vergeblich,<br />
aus dem Schatten seines verstorbenen<br />
Vaters (John Astin) herauszutreten, der 43 Mal<br />
in Folge zum Lehrer des Jahres an der Fallbrook<br />
Middle School gewählt wurde. Leider ist<br />
Matt alles andere als ein guter Lehrer.<br />
Ganz anders ist da der neue, dynamische<br />
Mr D‘Angelo (Ryan Reynolds), der es schafft,<br />
<strong>die</strong> Schüler mit seiner Art vom ersten Moment<br />
an mitzureißen. Eifersüchtig versucht Matt, hinter<br />
das Erfolgsgeheimnis seines Konkurrenten<br />
zu kommen, und stößt dabei auf dessen<br />
dunkles Geheimnis.<br />
Nachsitzen!<br />
Die technische Seite des Films lässt jedoch<br />
deutlich spüren, dass man es mit einer Fernsehproduktion<br />
zu tun hat. Bild und Ton des<br />
TV-Formats wurden zwar für <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> noch<br />
einmal kräftig aufpoliert, doch aus einem<br />
mangelhaften Basismaterial ist eben auch mit<br />
größter Anstrengung kein perfektes Ergebnis<br />
herauszuholen.<br />
Ausgewaschen und verstaubt wirkende Farben<br />
sowie eine fast unterdurchschnittliche Schärfe<br />
prägen das Bild. Helle Flächen weisen nicht selten<br />
ein störendes Grieseln auf.<br />
Der Sound ist größtenteils sehr ruhig gehalten<br />
und bringt nur wenig Abwechslung. Hinzu<br />
kommen hohl bis blechern klingende Effekte<br />
und eine mittelmäßige Synchronisation. Aufwertend<br />
wirkt sich nur der abwechslungsreiche<br />
Soundtrack aus.<br />
NELE REIBER<br />
Film 7,5/10<br />
Eine berührende Geschichte, <strong>die</strong> dank Ryan Reynolds mit<br />
Charme und Witz gewürzt ist. Beim Abschmecken hätte jedoch<br />
darauf geachtet werden sollen, dass weniger manchmal mehr ist.<br />
Technik 6/10<br />
Bilder: DTP<br />
Lektion gelernt<br />
Die emotionale Geschichte lebt von Ryan<br />
Reynolds’ authentischer Darstellung eines<br />
jungen, motivierenden Lehrers. Das kann allerdings<br />
nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />
einige Gags und aufgesetzt wirkende Dauerspäße<br />
nur bei den Schülern im Film zünden,<br />
jedoch nicht beim Zuschauer.<br />
Dass David Paymer eigentlich <strong>die</strong> Hauptrolle<br />
spielt, vergisst man nach den ersten 10 Minuten.<br />
Aus seiner Rolle macht Paymer zumindest<br />
das Bestmögliche und spielt <strong>die</strong> Figur des etwas<br />
eingestaubten Lehrers sehr glaubwürdig.<br />
Schließlich bricht der dramatische Teil des<br />
Bildqualität 5,5/10<br />
Bildqualität auf TV-Niveau: schwache Kontrasteinstellung,<br />
verstaubte Farben und stellenweises Bildrauschen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1,5/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />
Tonqualität 6/10<br />
Ein Sound ohne bemerkenswerte Höhen oder Tiefen, dafür<br />
aber hin und wieder mit stimmungsvollen Songs.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2/3 2/3 1/2 1/2<br />
Gesamt<br />
Anzeige
Film<br />
Komö<strong>die</strong><br />
Dogma<br />
Fantasy<br />
Das neue Motto der katholischen Kirche heißt<br />
„Catholicism – Wow“<br />
„Laaaangweilig! Wir wollen mehr Action, <strong>Blu</strong>t<br />
und Tote!“<br />
Originaltitel: Dogma Land/Jahr: US/1999 Vertrieb:<br />
Studiocanal Bild: MPEG-4, 2.40 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Kevin Smith Darsteller: Ben Affl eck, Matt Damon,<br />
Linda Fiorentino Laufzeit: 128 min FSK: 16 Wendecover:<br />
ja Preis: 14 Euro Start: 17. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 8/10<br />
Sie dachten, Gott sei männlich und von kaukasischem<br />
Typ? Dann irren Sie sich! Vergessen<br />
Sie alles, was sie bisher über den Katholizismus<br />
gehört haben, denn Kevin Smith weiß es in<br />
seiner schwarzen Komö<strong>die</strong> „Dogma“ besser:<br />
Gott ist eine Frau und Jesus ein schwarzer Mann!<br />
Alles hat so friedlich irgendwo in New Jersey<br />
angefangen: Cardinal Glick hat sich unter dem<br />
Motto „Catholicism – Wow“ ein neues Konzept<br />
ausgedacht, um auch jüngeres Publikum für <strong>die</strong><br />
christliche Religion zu begeistern. Außerdem<br />
bietet er seiner Gemeinde <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
einen Ablass für alle begangenen Sünden zu<br />
erhalten. Auch <strong>die</strong> gefallenen Engel Loki und<br />
Bartleby hören von <strong>die</strong>sem Ereignis. Gott hatte<br />
sie einst auf <strong>die</strong> Erde verbannt. Die beiden vertreiben<br />
sich ihr tristes Dasein mit sadistischer<br />
Gewalt und möchten einfach nur noch nach<br />
Hause – zurück in den Himmel. Sie beschließen,<br />
nach New Jersey zu fahren, durch Cardinal<br />
Glicks Kirchentor zu treten und somit <strong>die</strong> Unfehlbarkeit<br />
Gottes zu widerlegen. Für <strong>die</strong><br />
Menschheit würde <strong>die</strong>ser Schritt den Weltuntergang<br />
bedeuten, sodass Bethany beauftragt<br />
wird, <strong>die</strong> beiden Engel aufzuhalten, schließlich<br />
ist der Allmächtige gerade aufgrund eines<br />
Skee-Ball-Ausfl ugs verhindert. Zur Unterstützung<br />
wird Bethany von den beiden Propheten<br />
Jay und Silent Bob begleitet. Keine Angst, bei<br />
„Dogma“ handelt es sich nicht um einen Film,<br />
der Blasphemie betreibt. Kevin Smith ist selbst<br />
gläubig und will mit seiner Komö<strong>die</strong> nicht <strong>die</strong><br />
Religion, sondern den Menschen an sich kritisieren.<br />
Seiner Meinung nach verrohe <strong>die</strong> Gesellschaft<br />
immer mehr, obwohl sie sich auf den<br />
christlichen Glauben beruft. Visuell überzeugt<br />
<strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit einem lupenreinen Bild, das<br />
selbst kleinste Details wie den Flaum vom Federkleid<br />
der Engel Loki und Bartleby erkennen<br />
lässt. Das fast tadellose Erscheinungsbild wird<br />
nur durch leichte Artefakte auf helleren Flächen<br />
gestört. Für Spannung und Nervenkitzel sorgt<br />
der DTS-HD-5.1-Mix, der bei den Zuschauern<br />
durch gezielte Klangeffekte echtes Popcornkino<br />
erzeugt. Nur <strong>die</strong> Sprachausgabe wirkt aufgrund<br />
fehlender Dynamik etwas kraftlos. LF<br />
Film 8/10<br />
Religionsunterricht für Fortgeschrittene: Vergessen Sie alles,<br />
was Sie bisher über <strong>die</strong> katholische Kirche gehört haben! Sie<br />
werden garantiert überrascht sein.<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Gesamt<br />
Meet The Rizzos<br />
Komö<strong>die</strong>/Drama<br />
Originaltitel: City Island Land/Jahr: US/2009<br />
Vertrieb: Planet Media Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton:<br />
DTS-HD-MA 5.1 Regie: Raymond De Felitta Darsteller:<br />
Andy Garcia, Julianna Margulies, Emily Mortimer<br />
Laufzeit: 103 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis:<br />
15 Euro Start: 18. Oktober 2011<br />
Der Knastbruder scheint noch<br />
der normalste Rizzo zu sein<br />
×1 Bonusmaterial 2/10<br />
Wenn alle Mitglieder<br />
einer Wohngemeinschaft<br />
nichts gemein haben<br />
außer einer gewissen genetischen<br />
Übereinstimmung,<br />
so nennt man <strong>die</strong>s „Familie“.<br />
Das gilt insbesondere für<br />
<strong>die</strong> Rizzos, bei denen jedes<br />
Mitglied mindestens<br />
ein peinliches Geheimnis<br />
hütet – eine Folge ihrer<br />
sozialen Ignoranz. Familienoberhaupt<br />
Vince (Andy<br />
Garcia) beispielsweise hat<br />
vor einiger Zeit mit dem<br />
Rauchen „aufgehört“, genauso wie seine attraktive<br />
Frau Joyce (Julianna Margulies). Des Weiteren<br />
nimmt er heimlich Schauspielunterricht<br />
und offenbart seiner Kurspartnerin Molly (Emily<br />
Mortimer) mehr Privatprobleme, als er seiner<br />
Frau anvertraut. Darunter auch das größte aller<br />
Geheimnisse: Als Gefängniswärter glaubt er, in<br />
dem Sträfling Tony (Steven Strait) seinen unehelichen<br />
Sohn gefunden zu haben. Um ein bisschen<br />
frischen Wind in <strong>die</strong> Ehe zu bringen, lässt er<br />
Tony dessen Bewährungsstrafe im eigenen Haus<br />
absitzen. Vince’ Kindern macht das relativ wenig<br />
aus, da <strong>die</strong> junge Vivian (Dominik García-Lorido)<br />
mit ihrem Nebenjob im Stripclub und Vince Jr.<br />
(Ezra Miller) mit seiner Vorliebe für vollleibige<br />
Frauen genügend eigene Probleme haben. Das<br />
angenehmste an der Komö<strong>die</strong> ist der ruhige Ton,<br />
den sie anschlägt, wenn es um <strong>die</strong> komischen Alltagssituationen<br />
der Rizzos geht. Und das ist alles<br />
andere als langweilig, denn so glaubwürdig, wie<br />
<strong>die</strong>se temperamentvolle Familie rüberkommt, so<br />
witzig sind auch <strong>die</strong> jeweiligen Szenen. Regisseur<br />
Raymond De Felitta gelingt ein äußerst sympathisches<br />
Familienportrait, das mindestens genauso<br />
gut funktioniert wie „Die Sopranos“. Die Technik<br />
hingegen liegt schwer im Magen: Angefangen<br />
beim passablen Kontrast, den matschigen Farben,<br />
der durchschnittlichen Schärfe bis hin zum extremen<br />
Bildrauschen in den dunkleren Passagen<br />
scheint nichts dem Standard zu entsprechen.<br />
Geschwisterliebe ist schon etwas Feines und<br />
bringt prima Streitgespräche am Tisch<br />
Ähnlich sieht es beim Ton aus, der vor allem<br />
durch <strong>die</strong> niedrige Klangqualität an Zuspruch verliert.<br />
Räumlichkeit, Dynamik etc. sind bei Komö<strong>die</strong>n<br />
<strong>die</strong>ses Schlages eigentlich weniger wichtig,<br />
hörbar verzerrte Dialoge sollten trotzdem nicht<br />
vorkommen. Originell hingegen erscheint das stilechte,<br />
italienische Dinner mit den Darstellern des<br />
Films, das der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> als Filmbonus beiliegt. FT<br />
Film 7/10<br />
Treff en Sie <strong>die</strong> Rizzos am besten bei einem zünftigen<br />
Spaghettimahl und bringen Sie Ihre Familie gleich mit, denn<br />
gewisse Vergleiche steigern den Filmspaß!<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 5,5/10<br />
Tonqualität 4,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Planet Media, Studiocanal<br />
46
Komö<strong>die</strong><br />
Film<br />
Nichts zu verzollen<br />
Bilder: Eurovideo<br />
Komö<strong>die</strong><br />
Originaltitel: Rien À Déclarer Land/Jahr: FR/2010<br />
Vertrieb: Eurovideo Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 5.1 Regie: Dany Boon Darsteller: Dany<br />
Boon, Benoît Poelvoorde, Julie Bernard Laufzeit:<br />
108 min FSK: 12 Wendecover: k. A. Preis: 13 Euro<br />
Start: 12. Dezember 2011<br />
×1 Bonusmaterial 7/10<br />
Dany Boon und Mundarten, das ist komisch<br />
und zugleich beste Unterhaltung<br />
für <strong>die</strong> ganze Familie. So will es zumindest<br />
der gebürtige Franzose an den Mann bringen,<br />
was man ihm seit dem Publikumserfolg<br />
„Willkommen bei den Sch’tis“ kaum verübeln<br />
kann. So spielt auch das aktuell erschienene<br />
Projekt „Nichts zu verzollen“ mit Sprachbarrieren<br />
und Vorurteilen und erzählt ganz<br />
nebenbei eine herzerwärmende Geschichte<br />
über <strong>die</strong> vorsichtige Annäherung zweier<br />
gegensätzlicher Schwager. Handlungsort ist<br />
der Grenzübergang zwischen Belgien und<br />
Frankreich Anfang der 1990er Jahre kurz vor<br />
dem Schengener Abkommen. Die Leute des<br />
Städtchens Courquin bzw. Koortrin (je nachdem,<br />
auf welcher Seite man sich befindet)<br />
sehen dem Jahresende mit zwiespältigen<br />
Gefühlen entgegen. Dann nämlich wird <strong>die</strong><br />
Grenze geöffnet und der Ort verliert seine<br />
Siegt am Ende doch h<strong>die</strong> Liebe? ?Dany Boon entlässt<br />
sein Publikum nie ohne Glücksgefühle<br />
wirtschaftliche Bedeutung. Mehr noch sieht<br />
der belgische Zollbeamte Ruben (Benoît<br />
Poelvoorde) gar einen Eroberungsfeldzug<br />
der Franzosen vor sich, <strong>die</strong> ihm seinen übertriebenen<br />
Nationalstolz rauben wollen. Dass<br />
er selbst ein miesepetriger, unverbesserlicher<br />
Rassist ist, können ihm dabei nicht einmal<br />
seine Kollegen beim Zoll beibringen. Rubens<br />
größter Widersacher befindet sich allerdings<br />
auf der französischen Seite und ist der kosmopolitisch<br />
verständnisvolle Mathias (Dany<br />
Boon), der mit seiner Weltoffenheit selbst<br />
der bevorstehenden Computerrevolution<br />
freudig entgegensieht. Außerdem pflegt er<br />
eine Liebschaft mit der belgischen Schokoladenverkäuferin<br />
Louise (Julie Bernard), <strong>die</strong><br />
zu allem Übel <strong>die</strong> Schwester des Hardliners<br />
Ruben ist. Konfliktpotenzial gibt es also genug<br />
und eine Zuspitzung der Ereignisse ist<br />
quasi vorprogrammiert. Mit der Erstellung<br />
einer mobilen belgisch-französischen Zollkontrolle<br />
spitzt sich <strong>die</strong> Situation weiter zu,<br />
denn plötzlich sitzen Ruben und Mathias in<br />
ein und demselben Auto. Entweder sie vertragen<br />
sich oder es muss auf eine andere Art<br />
ein Schlussstrich gezogen werden.<br />
Passkontrolle!<br />
Die Frage ist jetzt, ob Dany Boon, der hier<br />
erneut als Drehbuchautor, Regisseur und<br />
Hauptdarsteller in Personalunion agierte, ein<br />
weiteres Mal mit <strong>die</strong>sem Rezept Erfolg haben<br />
wird. Schließlich entspricht <strong>die</strong> Mischung<br />
aus anfänglichem Unverständnis, das nach<br />
und nach zur Verbrüderung führt, genau jener<br />
aus „Willkommen bei den Sch’tis“. Auch<br />
Boons repetitiv praktizierter Hundeblick ist<br />
ein Déjà-vu-Erlebnis, das alles andere als neu<br />
erscheint. Es hängt also vom Publikum ab,<br />
ob es <strong>die</strong>se Form der Komö<strong>die</strong> nicht schon<br />
über hat oder ob es sich noch einmal auf<br />
das wohlbekannte Konzept einlässt.<br />
Helle, freundliche Szenarien defi nieren den<br />
Look des Films. Boon baut hier bewusst auf<br />
das heimelige Gefühl einer durch und durch<br />
familientauglichen Komö<strong>die</strong>. Warme Farbtöne<br />
sind daher keine Seltenheit. Der Kontrast<br />
ist recht hoch, während das Schwarz an sich<br />
nicht immer konstant auf dem tiefsten Level<br />
bleibt. Während sich das Bildrauschen in<br />
Grenzen hält, bewegen sich <strong>die</strong> Kanten und<br />
Details im guten Schärfedurchschnitt. Der<br />
DTS-HD-MA-5.1-Soundmix ist für eine Komö<strong>die</strong><br />
überraschend dynamisch, besitzt im<br />
Gegenzug aber auch keine wirkliche Räumlichkeit.<br />
Die Synchronisation ist ähnlich wie<br />
bei „Willkommen bei den Sch’tis“ gelungen<br />
und mit einem markanten, offensichtlich<br />
auf Komik angelegten Akzent versehen. Das<br />
wirkt im ersten Moment leicht gezwungen,<br />
macht aber in den Grenzdiskussionen bzw.<br />
während des ein oder anderen Schlagabtauschs<br />
der Hauptfi guren durchaus Sinn.<br />
„Liebevoll“ ist genau der richtige Begriff,<br />
um <strong>die</strong> Präsentation und Ausstattung der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu beschreiben. Dany Boon persönlich<br />
begrüßt <strong>die</strong> Zuschauer auf deutsch und<br />
bewältigt hierfür selbst <strong>die</strong> größten lingualen<br />
Schwierigkeiten. Das Menü ist als Grenzübergang<br />
gestaltet und lädt daher zur ausgiebigen<br />
Erkundung ein. In dem 2-stündigen<br />
Bonusmaterial fi nden Sie ein Making-of, ein<br />
Gag-Reel, gelöschte und erweiterte Szenen,<br />
<strong>die</strong> Filmpremiere in München sowie einige<br />
Szenen aus dem Café No man’s land.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 6,5/10<br />
Hier bekommen Sie, was auf der Packung steht: Dany Boon im<br />
gewohnt unterhaltsamen „Sch’ti“-Modus. Wer nach etwas<br />
Neuem sucht, sucht weiter.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Das Bild ist gut, wenn auch nicht überragend. An der Schärfe könnte<br />
bisweilen noch gedreht werden. Zu verzollen gibt’s hier nichts.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Tonqualität 7/10<br />
Kein 5.1-Actionfeuerwerk – das muss an der Stelle aber auch nicht<br />
sein, Hauptsache <strong>die</strong> Klangqualität und <strong>die</strong> Verständlichkeit stimmen.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 1/3 1,5/2 2/2<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 47
Film<br />
Komö<strong>die</strong><br />
Brautalarm<br />
Komö<strong>die</strong><br />
Lillian (M. Rudolph; links) und Annie (K. Wiig)<br />
machen sich fit für <strong>die</strong> Hochzeitsstrapazen<br />
Helen (R. Byrne; 3. v. l.) und Annie (2. v. r.) buhlen<br />
um den Rang als Lillians beste Freundin<br />
Originaltitel: Bridesmaids Land/Jahr: US/2011<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home Bild: MPEG-4,<br />
2.40 : 1 Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Paul<br />
Feig Darsteller: Kristen Wiig, Rose Byrne, Maya<br />
Rudolph Laufzeit: 125 min FSK: 12 Wendecover: ja<br />
Preis: 16 Euro Start: 24. November 2011<br />
×2 Bonusmaterial 8/10<br />
In Annies (Kristen Wiig) Leben läuft irgendwie<br />
nichts richtig. Ihr Freund nutzt sie aus und in<br />
ihrem Job ist sie ständig mit glücklichen Paaren<br />
konfrontiert, <strong>die</strong> sie mit ihrer negativen Einstellung<br />
vergrault. Als sich ihre beste Freundin<br />
Lillian (Maya Rudolph) verlobt, soll Annie selbstverständlich<br />
Trauzeugin sein, und bald lernt sie<br />
<strong>die</strong> anderen Brautjungfern kennen. Darunter ist<br />
auch <strong>die</strong> wunderschöne Helen (Rose Byrne),<br />
<strong>die</strong> scheinbar alles hat, was Annie gerade fehlt.<br />
Nun heißt es, das Kriegsbeil zu zücken, um den<br />
Platz als Lillians beste Freundin zu verteidigen.<br />
Die unglamourösen und herrlich durchgeknallten<br />
Protagonistinnen geben den Zuschauerinnen<br />
jede Menge Raum zur Identifi kation.<br />
Einige üble Gags, wie etwa Durchfall im Brautmodengeschäft,<br />
sind sicher nicht jedermanns<br />
Sache, doch sie beweisen, dass <strong>die</strong> Darstellerinnen<br />
keinerlei Hemmungen haben, sich<br />
auch mal gründlich lächerlich zu machen.<br />
Abgesehen von Annies Gefühlswelt bietet <strong>die</strong><br />
Handlung jedoch nicht allzu viel Tiefgang. Die<br />
Lacher um <strong>die</strong> schrägen Charaktere und der<br />
Zickenkrieg stehen im Vordergrund. Wem das<br />
reicht, der wird mit „Brautalarm“ seine wahre<br />
Freude haben. Optisch ist der Film entsprechend<br />
dem Thema durch satte, vorwiegend<br />
warme Farben und teilweise einen etwas zu<br />
hohen Kontrastwert geprägt. Die gute Detailschärfe<br />
sorgt dafür, dass man beobachten<br />
kann, wie den Protagonistinnen in der Hitze<br />
des Gefechts <strong>die</strong> Röte ins Gesicht steigt, sich<br />
Sorgenfalten vertiefen oder <strong>die</strong> Haare zu Berge<br />
stehen. Damit werden sowohl <strong>die</strong> Authentizität<br />
der Darsteller als auch der komödiantische<br />
Faktor unterstützt. Der abwechslungsreiche<br />
Soundtrack hat für jede Situation einen passenden<br />
Song parat. So erklingen z. B. während<br />
eines Tenniskriegs zwischen Annie und Helen<br />
<strong>die</strong> harten Töne von AC/DC. Vom Surround-<br />
Sound hört man allerdings nur wenig.<br />
Das Bonusmaterial fällt sehr umfangreich<br />
aus. Von verpatzen Szenen über Making-ofs<br />
bis hin zum Filmkommentar gibt es reichlich<br />
Hintergrund zu betrachten, inklusive deutscher<br />
Untertitel.<br />
NR<br />
Film 7/10<br />
Der ideale Film für einen lustigen Frauenabend. Jede Menge<br />
Lacher und Fremdschämen sind garantiert. Mitdenken ist<br />
allerdings nicht erforderlich.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Gesamt<br />
Alles muss raus<br />
Drama/Komö<strong>die</strong><br />
Nicks Lichtblick: <strong>die</strong> neue<br />
Nachbarin (R. Hall)<br />
Originaltitel: Everything Must Go Land/Jahr: US/2010<br />
Vertrieb: Ascot Elite Home Bild: MPEG-4, 2.40 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 5.1 Regie: Dan Rush Darsteller: Will<br />
Ferrell, Rebecca Hall, Michael Pena Laufzeit: 97 min<br />
FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 12 Euro Start: 6.<br />
Dezember 2011<br />
×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />
Will Ferrell kann auch<br />
anders. Dass ihm<br />
nicht nur der Grimassenschneider<br />
liegt, zeigte er<br />
bereits in „Schräger als<br />
Fiktion“. In „Alles muss<br />
raus“ geht er noch einen<br />
Schritt weiter und spielt<br />
den Alkoholiker Nick, der<br />
nicht nur seinen Job verliert,<br />
sondern auch von<br />
seiner Frau wortwörtlich<br />
vor <strong>die</strong> Tür gesetzt wird.<br />
Am Tag seiner Entlassung<br />
liegen alle seine Sachen<br />
im Garten vor dem Haus. Der gebrochene<br />
Mann fügt sich in <strong>die</strong> Situation und richtet<br />
sich vorerst auf seinem Sessel im Vorgarten<br />
ein. Schließlich eröffnet er einen Flohmarkt,<br />
um sich von seinem alten Leben zu befreien.<br />
Wer sich eine Handlung mit Höhepunkt und<br />
Wendung erhofft, wird enttäuscht. Über mehr<br />
als 1 Stunde des Films wird der vorhersehbare<br />
Abstieg des Alkoholikers gezeigt, bis er schließlich<br />
ganz unten ankommt und vor einem Supermarkt<br />
um Bier bettelt. Dabei werden <strong>die</strong> komischen<br />
Momente des Films naturgemäß immer<br />
seltener. Klingt deprimierend? Ist es auch.<br />
Irgendwann in den letzten 20 Minuten bekommt<br />
der Zuschauer das Gefühl, dass dem<br />
Protagonisten allmählich <strong>die</strong> Augen geöffnet<br />
werden, und erst zum Ende winkt dann ein leiser<br />
Hoffnungsschimmer. Man muss dem Film<br />
zugestehen, dass er ehrlich mit dem Thema<br />
Alkoholismus umgeht. Authentisch schildert er<br />
<strong>die</strong> Unfähigkeit, endlich aufzustehen und etwas<br />
zu ändern, mit der <strong>die</strong> meisten Alkoholiker zu<br />
kämpfen haben. Will Ferrell trägt mit seiner<br />
Darstellung wesentlich zur Glaubwürdigkeit<br />
des Films bei. Er übertreibt nicht, sondern überzeugt<br />
mit stiller und zunehmend lethargischer<br />
Verzweiflung. Die Bildquailität kann ebenfalls<br />
punkten. Alles wirkt angesichts des zu hohen<br />
Kontrastes zwar etwas bunt, was einen krassen<br />
Gegensatz zum Thema schafft, aber bei der<br />
Nick (W. Ferrell) lässt sich einfach nur noch<br />
treiben. Immer mit dabei: Dosenbier!<br />
Schärfe und der restlichen Bildqualität gibt es<br />
einfach kaum etwas zu bemängeln. Der ruhige<br />
Soundtrack ist passend zum Film gestaltet. Für<br />
den Einsatz des Surround-Sounds oder für<br />
Effekte, <strong>die</strong> ein wenig Abwechslung schaffen<br />
würden, bietet <strong>die</strong> Handlung kaum Möglichkeiten.<br />
Bis auf ein paar Trailer gibt <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
leider keine Extras her.<br />
NR<br />
Film 7/10<br />
Ein ehrlicher, aber deprimierender Film mit Will Ferrell in seiner<br />
bisher ernstesten Rolle: Ein gebrochener Mann, der erst ganz<br />
unten ankommen muss, um wieder aufwärts blicken zu können.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Ascot Elite Home, Universal Pictures Home<br />
48
Komö<strong>die</strong><br />
Film<br />
Mein Stück vom Kuchen<br />
Melodram/Komö<strong>die</strong><br />
Originaltitel: Ma Part Du Gâteau Land/Jahr: FR/2011<br />
Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 5.1 Regie: Cédric Klapisch Darsteller:<br />
Karin Viard, Gilles Lellouche, Kevin Bishop Laufzeit:<br />
109 min FSK: 12 Wendecover: k. A. Preis: 26 Euro<br />
Start: 16. Februar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 5/10<br />
Cédric Klapisch, der Regisseur von<br />
„L’ Auberge Espagnole“, be<strong>die</strong>nt sich für<br />
<strong>die</strong> vorliegende Komö<strong>die</strong> eines sehr unangenehmen<br />
Themas, denn Arbeitslosigkeit<br />
als Folge der Wirtschaftskrise ist<br />
alles andere als komisch. Allerdings, und<br />
das war laut Klapisch auch der Grund des<br />
Films, ist ebenjene Sozialkrise ein Thema, das<br />
absolut den Zeitgeist trifft und immer noch<br />
viel zu wenig vom Kino berücksichtigt und<br />
verarbeitet wird. Heruntergebrochen auf <strong>die</strong><br />
Perspektive der alleinstehenden Fabrikarbeiterin<br />
und Mutter France (Karin Viard) gönnt<br />
er dem Zuschauer einen leichten Einstieg.<br />
France möchte sich zwar aufgrund ihrer Entlassung<br />
zunächst noch das Leben nehmen,<br />
fi ndet aber durch ihre Töchter erneut <strong>die</strong> Kraft,<br />
einen Schritt ins unsichere Berufsleben zu<br />
wagen. Als Putzfrau ver<strong>die</strong>nt sie sich fortan<br />
beim skrupellosen, aber dennoch charmanten<br />
Börsenhai Steve (Gilles Lellouche) das Brot für<br />
<strong>die</strong> Familie. Der Schmunzelfaktor steckt in den<br />
kleineren Alltäglichkeiten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> beiden Protagonisten<br />
zueinanderführen. Aber auch <strong>die</strong><br />
mögliche Romanze zwischen dem Arbeitertum<br />
und dem weltfremden Bürokratis mus birgt eine<br />
narrative Anziehungskraft. Die Charakterentwicklungen<br />
bleiben jedoch bodenständig und<br />
lassen sich auf keine allzu große Beschönigung<br />
der Verhältnisse ein. Das Drehbuch schrieb<br />
Klapisch allein, und das merkt man auch an<br />
der leichten, fast schon sommerlichen Art, wie<br />
er <strong>die</strong> Schicksale seiner hinreißend differenzierten<br />
Alltagsfi guren darstellt. Bild und Ton<br />
entsprechen einem guten Standard, bei Ersterem<br />
kommt es gelegentlich zu Einbrüchen<br />
beim Schwarzwert sowie Fokusfehlern. Optisch<br />
interessant hingegen ist <strong>die</strong> dynamische<br />
Kameraführung, <strong>die</strong> mit vielen spannenden<br />
und innovativen Ideen glänzt. Je nach Situation<br />
wirkt <strong>die</strong> sorgfältig gewählte Musik sehr dynamisch;<br />
Räumlichkeit ist in geringem Maße zu<br />
spüren, auch <strong>die</strong> Klangqualität stimmt. FT<br />
France (K. Viard) fühlt sich bei ihren Töchtern<br />
am wohlsten<br />
Steve (Gilles Lellouche) verfällt oft in seine jobbedingte<br />
Oberflächlichkeit<br />
Film 6/10<br />
Ambitioniert, aber sehr nüchtern – so jagt der Film dem Gefühl<br />
der realen Depression hinterher und versucht, <strong>die</strong>ses mit ein<br />
bisschen Komik aufzulockern.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Win Win<br />
Tragikomö<strong>die</strong><br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Studiocanal<br />
Originaltitel: Win Win Land/Jahr: US/2011 Vertrieb:<br />
20th Century Fox Home Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS<br />
5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Thomas McCarthy<br />
Darsteller: Paul Giamatti, Alex Shaffer, Bobby<br />
Cannavale Laufzeit: 106 min FSK: 6 Wendecover: ja<br />
Preis: 13 Euro Start: 3. Februar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 6/10<br />
Schauspieler Paul Giamatti ist einer der zurückhaltenden<br />
und leisen Stars des amerikanischen<br />
Kinos. Mit schöner Regelmäßigkeit<br />
verkörpert er wie kaum ein anderer den ganz<br />
normalen Durchschnittstypen von nebenan und<br />
haucht <strong>die</strong>sem Typus des etwas unscheinbaren<br />
Otto-Normalverbrauchers in jeder neuen<br />
Rolle glaubhaft Leben ein. So auch in Thomas<br />
McCarthys sehr sympathischer und überraschend<br />
lebenskluger Tragikomö<strong>die</strong> „Win Win“,<br />
in der er den chronisch unter Geldmangel leidenden<br />
Privatanwalt Mike Flaherty spielt. Als der<br />
junge Ausreißer Kyle (Alex Shaffer) in sein Leben<br />
stolpert, erweist sich das als echter Glücksfall für<br />
beide Seiten. In einer sich stetig verfestigenden<br />
Auch wenn es nach heiler Welt aussieht: Der<br />
Streifen hat interessante Ecken und Kanten<br />
Vater-Sohn-Beziehung finden beide nach und<br />
nach wieder auf den richtigen Weg zurück, feiern<br />
gemeinsame Erfolge im Ringerteam der örtlichen<br />
Highschool, dessen Trainer Mike ist, und<br />
bringen <strong>die</strong> schwierigen Familienverhältnisse<br />
von Kyle peu à peu wieder in <strong>die</strong> rechte Bahn.<br />
Das alles ist weder wahnsinnig spektakuläre<br />
noch besonders aufregende Kinokost – doch<br />
<strong>die</strong> entspannte und gewissenhafte Inszenierung<br />
der Geschichte entwickelt in Kombination mit<br />
den durchweg einnehmenden Leistungen der<br />
Darsteller eine ansteckend-positive Atmosphäre,<br />
in der sich der Film mit all seiner unaufdringlichen<br />
Stärke entfalten kann.<br />
Zum klasse Eindruck, den der Streifen an sich<br />
hinterlässt, passt auch <strong>die</strong> adäquate Umsetzung<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> aus der CineProject-Reihe von 20th<br />
Century Fox. Der bodenständige und ehrliche<br />
Plot wird in passend zurückgenommenen Bildern<br />
in Szene gesetzt, <strong>die</strong> nicht auf Hochglanz<br />
In der verschworenen Gemeinschaft des Ringerteams<br />
wachsen <strong>die</strong> Figuren eng zusammen<br />
abzielen, sondern eine angenehme Natürlichkeit<br />
ausstrahlen. Das gilt sowohl für <strong>die</strong> eher<br />
dezente und damit sehr stimmige Farbigkeit<br />
als auch für <strong>die</strong> überzeugende, aber keinesfalls<br />
überzogene Schärfe. Die abwechslungsreiche<br />
Audioabteilung bewegt sich über dem gewohnten<br />
Niveau des Genres – <strong>die</strong> Extras gefallen<br />
mit gelungenen entfallenen Szenen. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Überraschend liebenswerte und erstaunlich wahrhaftige<br />
Tragikomö<strong>die</strong> über <strong>die</strong> ganz alltäglichen Sorgen des kleinen<br />
Mannes und den steinigen Weg des Erwachsenwerdens.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 49
Film<br />
Familie<br />
Nach den letzten<br />
eher mauen Auftritten<br />
auf der großen<br />
Leinwand hielt sich<br />
<strong>die</strong> Begeisterung<br />
arg in Grenzen,<br />
als Walt Disney<br />
nach dem<br />
Aufkauf des<br />
Franchise im<br />
Jahre 2004 unlängst ankündigte,<br />
<strong>die</strong> Marke mit einem<br />
groß budgetierten Kinofilm<br />
wiederbeleben zu<br />
wollen. Doch mit einer<br />
breit angelegten und wirklich cleveren<br />
Comeback-Kampagne, <strong>die</strong><br />
mit neuen Clips auf Youtube und vielen<br />
schreiend komischen Paro<strong>die</strong>-Trailern<br />
für Furore sorgte, schlug <strong>die</strong> Stimmung um und so<br />
machte sich bald eine wenn schon nicht euphorische,<br />
so doch immerhin freundlich gespannte<br />
Erwartungshaltung breit.<br />
Herzblutprojekt mit Wohlfühlfaktor<br />
Mit „How I Met Your Mother“-Star Jason Segel<br />
und Everybody’s Darling Amy Adams hat man ein<br />
wirklich charmantes Pärchen für <strong>die</strong> menschlichen<br />
Hauptdarsteller gefunden, das den naiven Charme<br />
der Geschichte auf wunderbare Weise transportieren<br />
kann. Idee und Drehbuch stammen übrigens ebenfalls<br />
von Jason Segel (in Koproduktion mit seinem Partner<br />
Reboot in Grün<br />
Wer hätte gedacht, dass ein neuer Muppets-Film mit Leichtigkeit <strong>die</strong><br />
100-Millionen-Dollar-Marke an den Kinokassen knacken würde?<br />
Die bunte Truppe um Kermit und Co. feiert in „Die Muppets“ ein gelungenes<br />
Comeback und begeistert in ihrem mittlerweile siebten Kinofi lm<br />
mit herrlich altmodischem Charme und ganz viel sympathischem Witz.<br />
Nicholas Stoller, mit dem er bereits bei früheren Projekten zusammengearbeitet<br />
hatte), sodass man hier tatsächlich einen<br />
Leading Man hat, der voll und ganz hinter der Sache steht, der<br />
mit Elan und großem Spaß an seine Aufgabe, was man ihm in<br />
jeder einzelnen Einstellung auch deutlich anmerkt.<br />
Der Plot besinnt sich auf <strong>die</strong> ursprünglichen Stärken der originalen<br />
„Muppet-Show“ und rückt <strong>die</strong> bunte, durchgedrehte<br />
Nummernrevue von einst wieder ins Zentrum des Films. Das<br />
Muppet-Studio steht kurz vor dem Abriss – also wird kurzerhand<br />
eine große Comeback-Sendung organisiert, um genügend Geld<br />
zu sammeln, damit das Studio gerettet werden kann. Doch bis<br />
es so weit ist, steht erst einmal eine kleine Odyssee rund um<br />
den Globus an, denn <strong>die</strong> verschworene Show-Truppe von einst<br />
ist inzwischen in alle Winde zerstreut, und mit dem Verhältnis<br />
zwischen den ehemals unzertrennlichen Freunden steht es nicht<br />
immer zum Besten.<br />
Mit Gesang geht alles besser!<br />
Mit vielen echten Gute-Laune-Songs und grandiosen Musical-<br />
Nummern (allein das Finale wartet mit über 100 Beteiligten<br />
auf!) macht der Film einfach einen Heidenspaß und entlässt<br />
einen mit einem wunderbar beschwingten und positiven Gefühl<br />
aus dem Kino. Dazu erwartet Sie eine regelrechte Cameo-<br />
Invasion: Beinahe im Minutentakt tauchen neue prominente<br />
Gaststars auf, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Story zwar meist herzlich unbedeutend<br />
sind, dem Film aber weitere Lacher am laufenden Band bescheren.<br />
Unser Fazit deshalb: Die Muppets sind zurück, und<br />
das ist auch gut so! Werfen Sie <strong>die</strong> alten Vorurteile über Bord<br />
und lassen Sie sich von <strong>die</strong>sem durchweg gelungenen Reboot<br />
verzaubern! Spätestens dann Ende Mai, wenn der Film voraussichtlich<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen wird.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Bilder: Disney, Sony Pictures Home<br />
50
Familie<br />
Film<br />
„Das Witzigste, was ich jemals gesehen habe!“<br />
Anlässlich der Deutschlandpremiere des neuen Kinofi lms bot sich uns <strong>die</strong> Chance, mit James Bobin, dem<br />
Regisseur von „Die Muppets“, zu sprechen. Dabei zeigte sich der gebürtige Brite selbst als großer Fan und<br />
ließ keine Sekunde einen Zweifel daran aufkommen, dass er genau der richtige Mann für <strong>die</strong>sen Job war.<br />
James Bobin,<br />
Regisseur von „Die<br />
Muppets“<br />
Mister Bobin,<br />
zuerst würde ich<br />
gern Ih-re früheste<br />
Erinnerung<br />
erfahren, <strong>die</strong> Sie<br />
mit den Muppets<br />
verbinden.<br />
Ich erinnere mich<br />
genau daran, wie<br />
ich im Haus meiner<br />
Großmutter auf dem<br />
Sofa saß und <strong>die</strong><br />
Muppet-Show anschaute. Das muss so in den<br />
späten 1970er Jahren gewesen sein, da war<br />
ich vielleicht vier oder fünf. Ich habe <strong>die</strong>se Sendung<br />
so sehr gemocht – das gehörte einfach<br />
ganz fest zu meiner Woche dazu. Das war das<br />
letzte große Highlight meiner Wochenenden,<br />
für eine ziemlich lange Zeit, als ich groß geworden<br />
bin, bestimmt fünf Jahre oder so.<br />
Wie kamen Sie eigentlich zu der großartigen<br />
Gelegenheit, bei <strong>die</strong>sem Muppets-<br />
Reboot Regie zu führen?<br />
Das ergab sich alles ganz organisch: Ich hatte<br />
eine Weile für HBO an einer musikalisch angehauchten<br />
Comedy-Serie namens „The Flight Of<br />
The Conchords“ gearbeitet. Ich hörte, dass sie<br />
über einen neuen Muppets-Film nachdenken,<br />
und zufälligerweise hatte ich mich gerade viel<br />
mit den Muppets beschäftigt, denn wir schauten<br />
<strong>die</strong> Serie immer in den Pausen bei unserer Arbeit<br />
an „Conchords“. Ich hab dann irgendwann<br />
eine E-Mail von meinem Agenten bekommen,<br />
in der er mich fragte, ob ich denn <strong>die</strong> Muppets<br />
mögen würde. Das war ein glücklicher und<br />
ganz wunderbarer Zufall, denn es passierte einfach<br />
zur exakt richtigen Zeit. Ich hatte ja gerade<br />
mit musikalischer Comedy zu tun gehabt und<br />
konnte das nun plötzlich auf der großen Filmebene<br />
tun. Es fühlte sich wirklich wie ein ganz<br />
natürlicher und richtiger Schritt für mich an.<br />
Waren Sie überrascht, wie positiv der Film<br />
in Amerika aufgenommen wurde?<br />
Nein, ehrlich gesagt nicht! Natürlich ist es<br />
immer sehr befriedigend, wenn den Leuten<br />
<strong>die</strong> Sachen gefallen, <strong>die</strong> man so macht, weil<br />
man ja auch eine Menge Arbeit reingesteckt<br />
hat. Aber ich war nicht wirklich überrascht, weil<br />
ich <strong>die</strong> Muppets ja selbst schon immer geliebt<br />
habe; und wenn man etwas selber mag, dann<br />
hat man natürlich <strong>die</strong> Hoffnung, dass es jedem<br />
anderen auch so geht.<br />
War es schwierig, all <strong>die</strong> bekannten Gaststars<br />
an Bord zu holen?<br />
Wir wurden ziemlich ermutigt, als wir in <strong>die</strong><br />
Phase kamen, in der wir uns nach möglichen<br />
Cameo-Auftritten von Prominenten umsahen.<br />
So ziemlich jeder, den wir fragten, sagte sofort<br />
Ja – und nicht nur das, sie bedankten sich sogar,<br />
dass wir sie gefragt hatten, denn sie mochten<br />
<strong>die</strong> Muppets oft genauso sehr wie wir. Und<br />
genau <strong>die</strong>ses Gefühl habe ich auch: dass <strong>die</strong><br />
meisten Menschen aus meiner Generation <strong>die</strong><br />
Muppets einfach unheimlich gern haben. Das<br />
Erfreulichste war allerdings, dass <strong>die</strong> jüngeren<br />
Zuschauer, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Muppets noch gar nicht<br />
kannten, den Film dennoch mochten, was<br />
großartig und enorm befriedigend für mich ist,<br />
denn so kann ich meine Liebe zu <strong>die</strong>sen Figuren<br />
an <strong>die</strong> nächste Generation weitergeben.<br />
Welcher ist eigentlich Ihr Lieblingscharakter<br />
aus der bunten Truppe?<br />
Ich fi nde, das Großartige an den Muppets ist,<br />
dass neben den bekannten und beliebten<br />
Namen wie Fozzy und Kermit und Miss Piggy<br />
auch <strong>die</strong> zweite Reihe mit tollen Figuren aufwarten<br />
kann. Einer meiner Lieblingscharaktere<br />
ist ein Typ namens Marvin Suggs – er spielt<br />
ein Instrument, und zwar das „Muppaphone“,<br />
das aus sechs fl auschigen Plüschtieren besteht,<br />
<strong>die</strong> alle einen bestimmten Ton von<br />
sich geben, wenn er sie mit seinem kleinen<br />
Hammer schlägt. Ich weiß es noch ganz genau:<br />
Als Kind war das das Witzigste, was ich<br />
jemals gesehen habe!<br />
Was denken Sie: Sind <strong>die</strong> Muppets heute<br />
überhaupt noch relevant?<br />
Ich hoffe es auf jeden Fall! Das ist auch das<br />
Thema, worum es in unserem Film gehen<br />
soll. Er stellt genau <strong>die</strong>se Frage: Ist <strong>die</strong> Philosophie<br />
der Muppets – immer positiv sein,<br />
stets das Beste in den Menschen sehen, nicht<br />
zynisch zu werden und sich eine gewisse<br />
Unschuld zu bewahren – heute noch aktuell<br />
und zeitgemäß? Und ich denke, der Film beantwortet<br />
<strong>die</strong>se Frage auf eine eindeutige Art<br />
und Weise: Ja, <strong>die</strong>se Dinge sind auch heute<br />
noch von großer Relevanz! Verbittert und zynisch<br />
zu sein ist äußerst einfach. Ich glaube,<br />
<strong>die</strong> Menschen werden heute viel zu schnell<br />
erwachsen und deshalb ist es sehr schön und<br />
auch wichtig, an <strong>die</strong>sem Charme der Kindheit,<br />
den <strong>die</strong> Muppets versprühen, festzuhalten.<br />
Auch wenn es noch sehr zeitig ist: Gibt<br />
es schon Pläne für eine Fortsetzung?<br />
Da haben Sie wohl recht (lacht herzlich;<br />
Anm. d. Red.), mein Kopf ist ja immer noch<br />
vollgestopft mit <strong>die</strong>sem ersten Film! Ich hoffe<br />
aber natürlich auf ein Sequel, denn <strong>die</strong> Arbeit<br />
hat mir riesigen Spaß gemacht und der Film<br />
scheint wirklich ziemlich<br />
gut zu laufen, sodass<br />
wir da in Zukunft unft<br />
wieder was machen<br />
könnten. Aber im<br />
Moment weiß ich<br />
wirklich noch nichts<br />
Konkretes.<br />
Vielen Dank für<br />
das Gespräch.<br />
DIE MUPPETS AUF BLU-RAY<br />
Wer seinem <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player<br />
nach<br />
dem Kinobesuch zur<br />
Abwechslung mal<br />
ein wenig „grünes<br />
Futter“ geben will,<br />
der hat leider nur <strong>die</strong><br />
Wahl zwischen den zwei doch recht durchschnittlichen<br />
Kinoabenteuern „Die Muppets erobern<br />
Manhattan“ aus dem Jahre 1984 und ihrem<br />
bis<br />
vor Kurzem letzten Auftritt auf<br />
der<br />
großen Leinwand „Muppets<br />
aus<br />
dem All“ (1999). Beide Filme<br />
warten mit leicht holprigen Drehbüchern<br />
auf und auch <strong>die</strong> zahlreichen Musical-<br />
Einlagen sprühen hier weit weniger vor jenem<br />
berühmten durchgedrehten Witz, der <strong>die</strong> Serie<br />
einst zu einem weltweiten Erfolg machte. Technisch<br />
machen sich große Schwankungen zwischen<br />
den einzelnen Szenen bemerkbar, <strong>die</strong> mal erstaunlich<br />
scharf, dann wieder enttäuschend grobkörnig<br />
und verwaschen auf dem Bildschirm erscheinen.<br />
Generell gestalten sich vor allem <strong>die</strong> Außenaufnahmen<br />
und weitwinklige Totalen als problematisch.<br />
Der neuere der beiden Filme punktet mit gutem,<br />
recht modernem Surround-Sound – <strong>die</strong> Bonusfeatures<br />
beider Scheiben sind äußerst knapp bemessen<br />
und somit auch kein wirklicher Kaufgrund.<br />
DIE MUPPETS EROBERN MANHATTAN<br />
Film 6,5/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
MUPPETS AUS DEM ALL<br />
Film 6/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 51
Film<br />
Familie<br />
Die Hexen von Oz<br />
Fantasy<br />
Die böse Hexe des Westens will endlich <strong>die</strong><br />
Macht über das Zauberreich von Oz erlangen<br />
Dorothy (Paulie Rojas) ist mittlerweile eine<br />
erfolgreiche Kinderbuchautorin<br />
Originaltitel: The Witches Of Oz Land/Jahr: US/2011<br />
Vertrieb: DTP Entertainment Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Leigh Scott Darsteller:<br />
Paulie Rojas, Eliza Swenson, Billy Boyd Laufzeit:<br />
166 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 12 Euro<br />
Start: 8. Dezember 2011<br />
×1 Bonusmaterial 1,5/10<br />
Wer kennt es nicht, das zauberhafte Märchen<br />
von der kleinen Dorothy, <strong>die</strong> durch<br />
einen Wirbelsturm von Kansas nach Oz gereist<br />
ist? Wer gedacht hat, dass <strong>die</strong> Geschichte mit<br />
der Rückkehr in <strong>die</strong> Menschenwelt endet, der<br />
irrt sich. Regisseur Leigh Scott hat mit „Die<br />
Hexen von Oz“ allerdings eine Fortsetzung geschaffen,<br />
<strong>die</strong> eher schlecht als recht gelungen ist.<br />
Die Handlung spielt in der Gegenwart: Dorothy<br />
Gale ist mittlerweile erwachsen geworden und<br />
ver<strong>die</strong>nt sich ihre Brötchen als Autorin. Ihre<br />
Buchreihe über das Zauberreich von Oz gilt als<br />
Bestseller, sodass sich zahlreiche Filmproduzenten<br />
für <strong>die</strong> wundersame Geschichte interessieren.<br />
Allerdings ist ihr nicht bewusst, dass<br />
ihre in den Kinderbüchern niedergeschriebenen<br />
Abenteuer auf ihren eigenen Erfahrungen als<br />
kleines Mädchen beruhen. Plötzlich und unerwartet<br />
taucht <strong>die</strong> Hexe des Westens mitten in<br />
New York auf. Sie möchte <strong>die</strong> Herrschaft über Oz<br />
erlangen, benötigt dafür jedoch einen Schlüssel,<br />
den Dorothy irgendwo in der Menschenwelt<br />
versteckt hat. Die böse Zauberin heftet sich an<br />
ihre Fersen, um den magischen Gegenstand in<br />
ihre Hände zu bekommen und so endlich <strong>die</strong><br />
Macht über das fantastische Reich zu erlangen.<br />
Leigh Scotts Fortsetzung der bekannten Buchreihe<br />
wurde ursprünglich für das TV produziert –<br />
leider ist dem Streifen das niedrige Budget<br />
anzusehen. Zwar tragen <strong>die</strong> Schauspieler aufwendige<br />
Kostüme, aber <strong>die</strong> Welt von Oz wurde<br />
komplett am Computer generiert. Sogar Häuser<br />
und Bäume wurden animiert, wobei <strong>die</strong><br />
Übergänge zwischen den Spezial effekten und<br />
Realszenen recht lieblos aneinandergeschnitten<br />
wirken. Dieses Manko kann nicht einmal <strong>die</strong><br />
Leistung der Darsteller wettmachen, da sich<br />
das gesamte Cast durch übertriebenes Schauspiel<br />
auszeichnet. Technisch ist <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auf<br />
einem hohen Niveau und besticht durch eine<br />
solide Grundschärfe. Warme Töne bestimmen<br />
<strong>die</strong> Farbtemperatur, <strong>die</strong> nur von wenigen Artefakten<br />
in den Realszenen (z. B. 84. Minute)<br />
getrübt wird. Ein richtiger 3D-Sound vermag<br />
nicht aufzukommen. Durch fehlende Klangeffekte<br />
entsteht nur wenig Spannung. LF<br />
Film 5/10<br />
Trotz guter Ansätze kann sich <strong>die</strong> Fortsetzung nicht mit<br />
Victor Flemings erfolgreichen Filmklassiker „Der Zauberer<br />
von Oz“ (1939) messen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Gesamt<br />
Toast<br />
Drama/Komö<strong>die</strong><br />
Originaltitel: Toast Land/Jahr: GB/2010 Vertrieb:<br />
Ascot Elite Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: S. J. Clarkson Darsteller: Fred<strong>die</strong> Highmore,<br />
Ken Stott, Helena Bonham Carter Laufzeit: 92 min<br />
FSK: 6 Wendecover: ja Preis: 17 Euro Start:<br />
6. Dezember 2012<br />
Mrs. Potter (H. Bonham<br />
Carter) heiratet Nigels Vater<br />
×1 Bonusmaterial 6/10<br />
Nigel Slater ist heute<br />
einer der bekanntesten<br />
und besten Köche<br />
Großbritanniens. Anhand<br />
Slaters Autobiografie erzählt<br />
S. J. Clarkson („Dr.<br />
House“) in „Toast“, wie<br />
der Gourmet zum Kochen<br />
kam. Toast ist das einzige<br />
Gericht, was Nigels Mutter<br />
(Victoria Hamilton) ohne<br />
Anbrennen zubereiten<br />
kann. Heimlich stu<strong>die</strong>rt<br />
der 9-Jährige deshalb<br />
Kochbücher unter der<br />
Bettdecke. Als Nigels Mutter eines Tages stirbt,<br />
tritt <strong>die</strong> vulgäre und unsensible Haushälterin<br />
Mrs. Potter (Helena Bonham Carter) in sein<br />
Leben. Sie ist eine ausgezeichnete Köchin und<br />
hat es zudem auf den Hausherren abgesehen.<br />
So wird das Kochen für Nigel (Oscar Kennedy/<br />
Fred<strong>die</strong> Highmore) zum Kampf um <strong>die</strong> Liebe<br />
seines Vaters (Ken Stott). Oscar Kennedy,<br />
der mit <strong>die</strong>sem Film sein Schauspieldebüt<br />
feierte, wirkt in der Rolle des jungen Nigel um<br />
einiges glaubwürdiger als sein erfahrener Kollege<br />
Fred<strong>die</strong> Highmore, der den 16-jährigen<br />
Nigel verkörpert. Ebenfalls hervorragend spielt<br />
Helena Bonham Carter, <strong>die</strong> etwas schrullig<br />
und vulgär daherkommt. Ihre überzeugende<br />
Falschheit ist genau das, was Nigel so an ihr<br />
stört und <strong>die</strong> dem Zuschauer hilft, mit dem<br />
Jungen mitzufühlen.<br />
Das Verhalten des Jungen ist jedoch nicht immer<br />
verständlich, was ein typisches Problem<br />
von Autobiografi e-Verfi lmungen ist. Im Vergleich<br />
zum Buch fehlt im Film der Blick in <strong>die</strong><br />
inneren Beweggründe des Protagonisten, <strong>die</strong><br />
sein Verhalten nachvollziehbar machen.<br />
Die britischen 60er und 70er Jahre sind mit<br />
sehr viel Liebe fürs Detail inszeniert. Auch <strong>die</strong><br />
Optik des Films ist der Zeit angepasst. Die kontrastreichen<br />
Farben wirken ein wenig vergilbt,<br />
gleichzeitig ist alles typisch bunt und schrill.<br />
Eine tolle Schärfe lässt beim Betrachten der<br />
Im Hauswirtschaftskurs kann Nigel (F. Highmore)<br />
sein außerordentliches Talent beweisen<br />
leckeren Gerichte das Wasser im Mund zusammenlaufen.<br />
Der Soundtrack greift immer<br />
wieder gekonnt <strong>die</strong> Stimmung des Films auf.<br />
Leider kommen Räumlichkeit und klangliche<br />
Abwechslung genrebedingt ein wenig zu<br />
kurz. Die Special-Edition präsentiert sich im<br />
thematischen Kochbuchgewand und enthält<br />
24 leckere Rezepte zum Film. NR<br />
Film 8/10<br />
Ein Film mit dem Charakter eines guten Essens: eine fein<br />
gewürzte Darstellung kombiniert mit einer geschmackvollen<br />
Präsentation und ganz viel Liebe fürs Detail.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Ascot Elite, DTP Entertainment<br />
52
Animation<br />
Film<br />
Legend Of The Millennium Dragon<br />
Anime<br />
Originaltitel: Onigamiden Land/Jahr: JP/2011<br />
Vertrieb: Sony Pictures Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />
DD 5.1 Regie: Hirotsugu Kawasaki Sprecher: k. A.<br />
Laufzeit: 98 min FSK: 12 Wendecover: k. A. Preis:<br />
16 Euro Start: 27. Oktober 2011<br />
×1 Bonusmaterial 2/10<br />
Fantasy-Storys, in denen ein gut designter<br />
Drache vorkommt, sind schon einmal keine<br />
schlechte Sache. Quasi jeder liebt <strong>die</strong> schuppigen,<br />
fliegenden Fabelwesen, <strong>die</strong> sowohl<br />
bedrohlich als auch unheimlich schön sein<br />
können. Zudem gelten sie als Zeichen der<br />
Stärke. Daher schon einmal vorab: Der Anime<br />
„Onigamiden“ erfüllt das Drachen-Kriterium mit<br />
Bravour. Wie in so vielen Fantasy-Filmen dreht<br />
sich <strong>die</strong> Handlung um einen Alltagstypen, der<br />
in Wirklichkeit <strong>die</strong> Reinkarnation eines prophezeiten<br />
Helden ist. Aus <strong>die</strong>sem Grund schließt<br />
der Protagonist Jun eines Tages unliebsame<br />
Bekanntschaft mit einem sogenannten Oni,<br />
einem Dämon der japanischen Mythologie. Das<br />
Monster treibt ihn unmittelbar in ein Museum,<br />
das sich als ehemaliger Tempel entpuppt. Und<br />
schon während der Unterhaltung mit dem<br />
leitenden Aufseher im Mönchsgewand verschmelzen<br />
<strong>die</strong> Realitäten unbemerkt. So findet<br />
sich der junge Filmheld nach einer kurzen<br />
Ohnmacht im Japan des Mittelalters wieder –<br />
einer Zeit, in der das Schwert regiert, in der<br />
Samurai gegen dämonische Riesenspinnen und<br />
unsagbare Kreaturen kämpfen. Und Drachen gibt<br />
es natürlich auch. Grund genug für den Zeitreisenden,<br />
seine kulturellen Kenntnisse auszupacken<br />
und vielleicht auch ein bisschen Nachhilfe<br />
im Schwert- und Faustkampf zu nehmen.<br />
Die Animation aus dem Studio Pierrot („Bleach“)<br />
generiert butterweiche Bewegungsabläufe, was<br />
eine dessen größte Stärken ist. Detailverliebte<br />
Hintergründe, erstaunlich dreidimensionale<br />
Kamerafahrten und minimalistisch texturierte<br />
Figuren prägen maßgeblich das Bild, das der<br />
Zuschauer von dem Fantasy-Epos verinnerlicht –<br />
und das in perfekter High-Defi nition-Qualität.<br />
Den einzigen Punktabzug, der sich hier vornehmen<br />
lässt, gibt es für <strong>die</strong> stilistisch entsättigten<br />
Farben. Optisch ist der Anime also der reinste<br />
Augenschmaus, inhaltlich hätte dem Film eine<br />
komplexere, vielleicht auch längere Handlung<br />
gutgetan. Aber gut, Regisseur Hirotsugu Kawasaki<br />
Umgeben von Kinder-Ninjas à la „Naruto“ lernt<br />
Jun das mythische Japan kennen<br />
(Animation-Department „Akira“) ist offensichtlich<br />
auf <strong>die</strong> visuelle Komponente spezialisiert. Warum<br />
also sollte er etwas anderes versuchen, als das,<br />
was er am besten kann? In puncto Sound fühlt<br />
sich der Betrachter vom ersten Augenblick an in<br />
sicheren Händen, denn statt einer fl achen Abmischung<br />
erwartet ihn ein volles Klangkino mit satten<br />
Bässen und einer angenehm dynamischen<br />
Musik. An der Qualität der deutschen Synchronstimmen<br />
sollte aber noch gefeilt werden. FT<br />
Film 7/10<br />
„Onigamiden“ erinnert ein wenig an „Avatar – Herr der<br />
Elemente“ sowie „Prinzessin Mononoke“ und ist audiovisuell<br />
schlichtweg genial.<br />
Technik 9/10<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Gesamt<br />
One Piece – Der Fluch des heiligen Schwerts<br />
Anime<br />
Originaltitel: One Piece: Norowareta Seiken Land/<br />
Jahr: JP/2004 Vertrieb: Kazè Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Kazuhisa Takenôchi<br />
Sprecher: Daniel Schlauch, Philipp Brammer, Dirk<br />
Meyer Laufzeit: 95 min FSK: 12 Wendecover: ja<br />
Preis: 23 Euro Start: 30. September 2011<br />
Kapitän Monkey D. Ruffy kämpft mit seinen<br />
Gum-Gum-Kräften gegen <strong>die</strong> Marine<br />
Argh! Die Marine und <strong>die</strong> Strohhutbande<br />
haben es auf unseren Schatz abgesehen<br />
Bilder: Kazè, Sony Pictures<br />
×1 Bonusmaterial 3/10<br />
Leinen los und auf zu neuen Abenteuern! Mit<br />
der Strohhutbande wird es nie langweilig, denn<br />
sie ist auf der Suche nach dem One Piece, einem<br />
legendären Schatz, der vom Piratenkönig Gold<br />
Rogers auf der sagenumwobenen Grandline versteckt<br />
wurde. Wer gedacht hat, dass es sich bei der<br />
Strohhutbande um einfache Seeräuber handelt,<br />
der irrt. Die meisten Mitglieder der Piratentruppe<br />
haben von einer sogenannten Teufelsfrucht gegessen,<br />
<strong>die</strong> ihnen magische Kräfte verleiht. So hat<br />
ihr Anführer Monkey D. Ruffy beispielsweise als<br />
Kind von der Gum-Gum-Frucht probiert, <strong>die</strong> ihm<br />
einen dehnbaren Gummikörper verleiht. Dann<br />
sind da noch Schwertkämpfer Zorro, Navigatorin<br />
Nami, Waffenspezialist Lysop, Smutje Sanji,<br />
Schiffsarzt Chopper und Archäologin Robin, <strong>die</strong><br />
ihrem Kapitän tatkräftig unter <strong>die</strong> Arme greifen.<br />
Im fünften Kinoabenteuer der Strohhutbande<br />
erfahren <strong>die</strong> Piraten, dass ein Schatz auf der Insel<br />
Asuka verborgen ist – das Schwert der Sieben<br />
Sterne. Der Streifen beruht auf der gleichnamigen<br />
und international erfolgreichen Manga-<br />
Serie, von der mittlerweile 64 Bände erschienen<br />
sind. Nachdem auch <strong>die</strong> Anime-Serie sich<br />
zunehmender Beliebtheit bei den Fans erfreut,<br />
wurde im Jahr 2000 der erste Versuch gewagt,<br />
eine Produktion für das Kino zu starten. Das Ergebnis<br />
war sehr zufriedenstellend und seitdem<br />
wird jedes Jahr ein neuer Streifen fürs Kino gedreht.<br />
Die Bildqualität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist wie bei den<br />
meisten Animes sehr hoch. Selbst kleinste Pinselstriche<br />
sind mit bloßem Auge zu erkennen.<br />
Akustisch überzeugt <strong>die</strong> Disc mit einem soliden<br />
5.1-Mix. Neben dem Score sind Möwengeschrei<br />
sowie Kanonenschüsse, <strong>die</strong> hinter dem Zuschauer<br />
einzuschlagen scheinen, enthalten. Jedoch<br />
weist der DTS-Ton nur wenig Dynamik auf. LF<br />
Film 7/10<br />
Alle Mann an Deck! Das fünfte Kinoabenteuer der<br />
Strohhutbande verspricht viel Spaß und Action. Zudem wird das<br />
Leben von Schwertkämpfer Lorenor Zorro näher beleuchtet.<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 53
Film<br />
Animation<br />
Mardock Scramble (The First Compression)<br />
Science-Fiction/Anime<br />
Originaltitel: Marudukku Sukuranburu Land/Jahr:<br />
JP/2010 Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Susumu Kudo Sprecher:<br />
k. A. Laufzeit: 70 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis:<br />
23 Euro Start: 2. Dezember 2011<br />
×1 Bonusmaterial 4/10<br />
Ein naives, scheinbar charakterloses Mädchen,<br />
das sich bedingungslos zu einer Sex sklavin<br />
erniedrigen lässt; ein selbstverliebter Casino-<br />
Manager, dessen emotional verkrüppeltes Dasein<br />
zur Tötung des erstgenannten Mädchens<br />
führt; und ein geheimnisvoller Beobachter,<br />
der zumindest noch <strong>die</strong> verbrannten Überreste<br />
des Opfers bergen kann – <strong>die</strong> Einführung<br />
der Charaktere von „Mardock Scramble“<br />
geht wie bei vielen aktuellen Animes ein<br />
wenig holprig vonstatten und ist ganz ohne<br />
Identifikationsfigur alles andere als leicht nachvollziehbar.<br />
Doch für Kritik ist es an der Stelle<br />
noch zu früh, schließlich beginnt <strong>die</strong> richtige<br />
Geschichte erst. Ähnlich wie bei dem weitaus<br />
bekannteren Manga „Battle Angel Alita“ stellt<br />
sich der Beobachter als ein Mediziner heraus,<br />
der auf <strong>die</strong> Rekonstruktion von Menschenkörpern<br />
durch Cyborg-Teile spezialisiert ist. In<br />
einer prompt ans Vorspiel angefügten Collage<br />
modelliert er aus dem armen Opferlämmchen<br />
eine vollwertige Kampfmaschine, <strong>die</strong> sich früher<br />
oder später an ihren Peinigern rächen<br />
möchte. Von <strong>die</strong>sem Punkt an begleitet der<br />
Zuschauer <strong>die</strong> neugeborene Kriegerprinzessin<br />
Rune Ballot auf einer Entdeckungstour durch<br />
ihr technikgeprägtes Leben. Und das ist wohl<br />
der interessanteste Part der Geschichte, denn<br />
ihr Mentor und Wegbegleiter ist eine kleine<br />
Robo-Maus, <strong>die</strong> mit ihrem Geruchssinn, ihrer<br />
gefestigten Moral und ihrer Wandelbarkeit eine<br />
Art allwissendes Multifunktionstool für alle<br />
Lebenslagen darstellt.<br />
Der besondere Genremix<br />
Im Zusammenspiel mit Ballots kindlicher Art<br />
entsteht eine unterhaltsame Eigendynamik,<br />
<strong>die</strong> genügend Abstand zur klischeebehafteten<br />
Handlung bildet. Jene konzentriert sich nämlich<br />
hauptsächlich auf <strong>die</strong> bruchstückhafte Rekonstruktion<br />
der Geschehnisse vor Runes Ableben,<br />
den wahren Grund für den Mord sowie<br />
auf <strong>die</strong> Rache des geschändeten Mädchens.<br />
Der Vollständigkeit halber sollte erwähnt<br />
werden, dass der Autor der Geschichte, Tow<br />
Ubukata, häufi ger mit Rückblicken arbeitet<br />
und den Zuschauer erst im Nachhinein schrittweise<br />
über <strong>die</strong> Beziehungsgefl echte zwischen<br />
den teilnehmenden Personen aufklärt. Das<br />
hat schon in dem ebenfalls von Ubukata<br />
geskripteten Videospiel „Chaos Legion“ hervorragend<br />
funktioniert und ist auch in „Mardock<br />
Scramble“ ein wahrer Spannungsfaktor. Kein<br />
Wunder also, dass der Autor 2003 für <strong>die</strong><br />
Manga-Vorlage den Japan Science Fiction<br />
Grand Prize gewann, denn Spannung, Komik<br />
und kreative Technikfantasien geben sich hier<br />
auf grandiose Weise <strong>die</strong> Hand.<br />
Cliffhanger am Ende des ersten Films gefasst<br />
machen – Erlösung fi ndet er erst mit der<br />
Vervollständigung des Werks.<br />
Vermutlich um der Sterilität der CGI-geprägten<br />
Animationen entgegenzuwirken, wurde der<br />
Optik ein extremes Bildrauschen verpasst.<br />
Schwarzwert und Kontrast sind blanker<br />
Durchschnitt, was bei einem Animationsfi lm<br />
eigentlich nur selten vorkommt. Auch <strong>die</strong> nötige<br />
Schärfe ist nicht immer gegeben, wodurch<br />
selbst <strong>die</strong> Linienführung verschwimmt. Dass<br />
<strong>die</strong> Verfremdungen pure Absicht sind, beweist<br />
unter anderem <strong>die</strong> künstliche Überbelichtung,<br />
<strong>die</strong> in einigen Tagesszenen standardisiert<br />
wird. Beim Ton lässt sich allerdings weniger<br />
von einer solchen Willkür ausgehen. So klingen<br />
<strong>die</strong> Dialoge auf der deutschen Tonspur<br />
im höchsten Maße blechern und auch <strong>die</strong><br />
Effekte sowie <strong>die</strong> Musik könnten mehr Klangfülle<br />
vertragen. In puncto Dynamik sowie Verständlichkeit<br />
gibt es kaum Kontrapunkte, hier<br />
wurde ein guter Mittelweg zwischen beiden<br />
Faktoren eingeschlagen. Als Extras liegen drei<br />
Interviews mit dem Regisseur und den Produzenten<br />
vor, <strong>die</strong> auf der Fan-Messe Animagic<br />
aufgezeichnet wurden.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 6,5/10<br />
Bei uns hinterließ der unausgegorene Science-Fiction-Thriller<br />
zwiespältige Gefühle. Dennoch warten wir gespannt auf <strong>die</strong><br />
beiden Fortsetzungen.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 5,5/10<br />
Hier wurde auf jeden Fall stilistisch verfremdet, was das Zeug<br />
hält. Ob das an der Stelle sinnvoll ist, ist fraglich.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1,5/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />
Ballot freundet sich mit ihrem kleinen Begleiter an. Dieser<br />
kann Gefahr 10 Meilen gegen den Wind riechen<br />
Produktion mit Hindernissen<br />
Zunächst war eine Verfi lmung des „Mardock<br />
Scramble“-Mangas als TV-Serie angedacht,<br />
jedoch kam es nicht zur Verwirklichung des<br />
Plans. 2010 erschien dann endlich der vorliegende<br />
Anime als Beginn eines Dreiteilers<br />
für das japanische Kino. Teil zwei folgte im<br />
September 2011, während <strong>die</strong> letzte Episode<br />
derzeit noch in Arbeit ist. Dementsprechend<br />
sollte sich der Zuschauer auf den üblichen<br />
Tonqualität<br />
Schade, dass Anime-Fans häufi g nur mit mittelmäßigen<br />
Synchronisationen vorliebnehmen müssen.<br />
5,5 /10<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 1,5/2 0,5/2<br />
Gesamt<br />
Bilder: Universum<br />
54
Thriller<br />
Film<br />
Final Destination 5 in 3D<br />
Horror<br />
Originaltitel: Final Destination 5 Land/Jahr: US/2011<br />
Vertrieb: Warner Home Bild: MVC, 2.35 : 1 Ton: DD<br />
5.1 verw. 3D-Proj.: JBC DLA-X70 2D-kompatibel:<br />
Zusatzdisc Regie: Steven Quale Laufzeit: 92 min<br />
FSK: 18 Wendecover: ja Preis: 30 Euro Start:<br />
30. Dezember 2011<br />
×2 Bonusmaterial 5,5/10<br />
Steven Quale zeigt in seinem Regiedebüt<br />
<strong>die</strong> Ambition, mit dem fünften Teil ein<br />
wenig frischen Wind in <strong>die</strong> Splatter-Reihe zu<br />
bringen. Das altbewährte Konzept bleibt dabei<br />
jedoch dasselbe: Gevatter Tod hat es (mal<br />
wieder) auf eine Gruppe von Jugendlichen abgesehen.<br />
Sam (Nicholas D’Agosta) und seine<br />
Kollegen sind mit dem Bus auf einem Betriebsausflug.<br />
Da sieht Sam es plötzlich kommen:<br />
Eine Verkehrsbrücke wird einstürzen und sie<br />
alle in den Tod reißen. Einige seiner Kumpanen<br />
kann er retten, als das Unglück tatsächlich geschieht.<br />
Anschließend müssen <strong>die</strong> Überlebenden<br />
jedoch (mal wieder) feststellen, dass der<br />
Tod sich nur ungern austricksen lässt. Schön der<br />
Reihe nach fordert er (mal wieder) <strong>die</strong> Leben<br />
ein, <strong>die</strong> auf seiner Liste stehen, und lässt sich<br />
dafür (mal wieder) allerhand ekelerregende<br />
Szenarien einfallen.<br />
Im Vergleich zu den Vorgängern schafft es der<br />
fünfte Teil, den Figuren eine gewisse Persönlichkeit<br />
zu verleihen. So ist es dem Zuschauer<br />
<strong>die</strong>smal zumindest nicht völlig egal, wenn <strong>die</strong><br />
Protagonisten der Reihe nach verstümmelt, zerfetzt<br />
oder aufgespießt werden. Auch das Ende<br />
hält eine erfrischende Wendung bereit. Atmosphärisch<br />
ist der Film gewohnt bedrohlich und<br />
gelegentlich etwas makaber, doch Spannung<br />
will nach vier Filmen nach dem gleichen Konzept<br />
nur selten aufkommen. „Freudig“ erwartet<br />
der Zuschauer das originelle Ableben der Protagonisten<br />
und wird selbstverständlich nicht enttäuscht.<br />
Dank optimal eingesetztem 3D-Effekt<br />
und einem Sound, der in den entscheidenden<br />
Momenten alle fünf Boxen perfekt zu nutzen<br />
weiß, wird das Ganze dann zum hautnahen Erlebnis.<br />
Lediglich <strong>die</strong> Doppelkonturen, <strong>die</strong> hier<br />
und da auffallen, sind zu bemängeln. Ab und<br />
zu stören matschige Texturen im Hintergrund<br />
und der Kontrast ist stilistisch zu hoch gewählt.<br />
Dem deutschen Sound fehlen lediglich ein<br />
paar Tiefen, aber der rundum perfekte Originalton<br />
sorgt regelrecht für Gänsehaut. NR<br />
Sam (N. D’Agosta, links) und seine Freunde<br />
erkennen, dass der Tod nachtragend ist<br />
In Sams Visionen vom Einsturz der Brücke<br />
sterben alle seine Kollegen der Reihe nach<br />
Film 6,5/10<br />
Ein typischer Teil der Reihe, der zwar nicht mehr mit Spannung,<br />
aber dafür mit einem spektakulären Inferno und den üblichen<br />
originellen und makaberen Todesszenen aufwartet.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
3D-Effekt 9/10<br />
Gesamt<br />
Ritter des Heiligen Grals<br />
Bilder: Sunfilm, Warner Home<br />
Abenteuer/Comicverfilmung<br />
Originaltitel: El Capitán Trueno Y El Santo Grial Land/<br />
Jahr: ES/2011 Vertrieb: S u n fi l m Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 7.1 Regie: Antonio Hernández<br />
Darsteller: Sergio Peris-Mencheta, Manuel Martínez,<br />
Adrián Lamana Laufzeit: 112 min FSK: 12 Wendecover:<br />
k. A. Preis: 20 Euro Start: 8. März 2012<br />
×1 Bonusmaterial 1/10<br />
Die Gralslegende ist eine der bekanntesten<br />
christlichen Mythen des Mittelalters. Wer<br />
den Kelch besitzt, hält auch den Schlüssel zu<br />
ewiger Jugend und Gesundheit in Händen. Er<br />
ist auch eines der Hauptthemen in Víctor Moras<br />
spanischer Comicreihe „El Capitán Trueno“<br />
aus den 1950er und 1960er Jahren. Nun<br />
wurde das Werk mit viel Spaß und B-Movie-<br />
Action fürs Abenteuerkino verfilmt. Der Kreuzritter<br />
Capitán Trueno (Sergio Peris-Mencheta)<br />
ist der Held der Geschichte und muss zunächst<br />
seine beiden Gefährten Crispín (Adrián<br />
Lamana) und Goliath (Manuel Martínez)<br />
vor dem Schafott retten. Während der Befreiungsmission<br />
aus der palästinensischen Festung<br />
trifft Trueno auf einen geheimnisvollen<br />
Alten, der ihm den Heiligen Gral anvertraut.<br />
Obwohl der Ritter noch nicht <strong>die</strong> Bedeutung<br />
des Gefäßes kennt, nimmt er den Auftrag an,<br />
den Kelch zurück nach Spanien zu deportieren.<br />
Auf ihrem Weg erleben sie dicht gefolgt<br />
von den Anhängern der Zauberin Ariadna<br />
(Jennifer Rope) unzählige fantastische Abenteuer.<br />
Obwohl <strong>die</strong> Motive stringent christlich<br />
geprägt sind, entspricht das Handlungsmuster<br />
einem reinen Abenteuer, das unterhalten und<br />
nicht bekehren soll. Allein das sympathische<br />
Duo Crispín und Goliath sorgt mit seinem<br />
Wortwitz und den ungleichen Kampfgebaren<br />
à la Bud Spencer und Terence Hill für auflockernde<br />
Komik. Sie sind ein sicheres Indiz<br />
dafür, dass man <strong>die</strong> Handlung nicht allzu ernst<br />
nehmen sollte. Die Aktualität der spanischen<br />
Produktion schlägt sich vor allem in der guten<br />
Qualität des Bildes nieder. Die Schärfe bewegt<br />
sich über dem Durchschnitt und <strong>die</strong> Farbkompositionen<br />
erscheinen besonders in den Wüstenszenen<br />
sehr reichhaltig. Dennoch fehlt es<br />
den Farben an Brillanz bzw. Sättigung, weshalb<br />
z. B. <strong>die</strong> Wälder ins Gräuliche ten<strong>die</strong>ren. Mit<br />
seiner durchschnittlichen Dynamik erfüllt der<br />
Ton seinen Zweck. Klangqualität, Abmischung<br />
und Räumlichkeit gehen insofern in Ordnung,<br />
dass man während der slapstickartigen Kampfeinlagen<br />
eigentlich nichts vermisst. FT<br />
Geht es um den Heiligen Gral, kennen Kreuzritter<br />
kein Pardon<br />
Oh, là, là! Die hübsche Wikinger-Prinzessin<br />
Sigrid (N. Yarovenko) liegt in Ketten<br />
Film 6/10<br />
Sie wollen klassische Abenteuerunterhaltung, <strong>die</strong> sich selbst<br />
nicht so ernst nimmt? Dann wagen Sie ruhig einmal einen Blick<br />
in <strong>die</strong>sen amüsanten Fantasy-Streifen!<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 55
Film<br />
Thriller<br />
Red State<br />
Horror/Thriller<br />
Originaltitel: Red State Land/Jahr: US/2011 Vertrieb:<br />
Planet Media Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA<br />
5.1 Regie: Kevin Smith Darsteller: Michael Parks, John<br />
Goodman, Melissa Leo Laufzeit: 88 min FSK: 18<br />
Wendecover: ja Preis: 17 Euro Start: 6. Dezember<br />
2011<br />
×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />
Red States – das sind <strong>die</strong> mehrheitlich republikanischen<br />
Staaten in den USA. Kultregisseur<br />
Kevin Smith (alias „Silent Bob”) wählte genau<br />
<strong>die</strong>sen Titel für seinen aktuellsten Film und geht<br />
mit ihm thematisch in <strong>die</strong> Extreme. Dreh- und<br />
Angelpunkt der Handlung ist <strong>die</strong> christlich-fundamentalistische<br />
Sekte des Kultführers Abin Cooper<br />
(Michael Parks). Diese spricht sich öffentlich<br />
gegen Homosexualität und <strong>die</strong> Verderbtheit der<br />
Jugend aus und schreckt auch vor Gewalt nicht<br />
zurück. An drei hormongesteuerten Jugendlichen<br />
will <strong>die</strong> sogenannte Five Points Trinity Church<br />
ein grausames Exempel statuieren. Als dann<br />
jedoch das FBI eingreift, bricht <strong>die</strong> Hölle los.<br />
Agent Keenan (J. Goodman) muss erkennen,<br />
dass <strong>die</strong> Extremisten nicht so schnell aufgeben<br />
Kevin Smith’ Versuch, auf einem völlig neuen<br />
Terrain Fuß zu fassen, wirkt leider etwas undurchdacht.<br />
Der „politische Horrorfi lm“ beginnt<br />
mit vielversprechenden Szenen, <strong>die</strong> durchaus<br />
Gänsehaut erzeugen. Besonders Michael Parks<br />
als gnadenloser Sektenführer sorgt für den einen<br />
oder anderen Schauder. Mit dem plötzlichen<br />
Eingreifen des FBI verfl iegt <strong>die</strong> Atmosphäre völlig<br />
und stattdessen kommt es zur kompromisslosen<br />
Ballerei. Lediglich John Goodman als leitender<br />
FBI-Agent kann hier brillieren. Abgesehen davon<br />
fehlt dem Film eine Bezugsfi gur bzw. ein „Held“,<br />
der den Zuschauer durch <strong>die</strong> Handlung führt und<br />
Möglichkeiten zur Identifi kation bietet. Einige politische<br />
Spitzen muss man Kevin Smith allerdings<br />
positiv anrechnen. So werden besonders radikale<br />
christliche Gruppierungen und <strong>die</strong> Kaltschnäuzigkeit<br />
von Antiterroreinheiten kritisiert.<br />
Die Optik ist durch etwas ausgewaschen wirkende,<br />
vorrangig warme Farben geprägt. Besonders<br />
wenn Abin Cooper vor seiner „Familie“<br />
radikale Predigten hält, vermittelt das warme<br />
Cheyenne (K. Bishé) wächst alles über den<br />
Kopf und sie wendet sich gegen <strong>die</strong> Sekte<br />
und weich wirkende Bild eine grotesk freundliche<br />
Atmosphäre. Die überdurchschnittlich gute<br />
Bildschärfe sorgt dabei außerdem für bedrückenden<br />
Realismus. Ruckelnde Kameraführung<br />
und schnelle Schnitte unterstützen <strong>die</strong> hektische<br />
Wirkung in den Gefechtsszenen. Der Kugelhagel<br />
ist dank HD-5.1-Sound beinahe spürbar. Dynamische<br />
Sprünge zwischen Ruhesituationen<br />
und Kugelhagel fallen manchmal allerdings<br />
etwas zu heftig aus.<br />
NR<br />
Film 6/10<br />
Das unausgegorene Horror-Debüt des Kultregisseurs<br />
Kevin Smith trägt ganz klar seine radikale, dreckige und<br />
kompromisslose Handschrift. Fans wird’s gefallen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Gesamt<br />
Pulp Fiction (Special Edition)<br />
Thriller/Drama/Krimi<br />
Originaltitel: Pulp Fiction Land/Jahr: US/1994<br />
Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 5.1 Regie: Quentin Tarantino Darsteller:<br />
John Travolta, Samuel L. Jackson, Uma Thurman<br />
Laufzeit: 155 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis: 18<br />
Euro Start: 2. Februar 2012<br />
John Travolta hat einfach ein<br />
feines Näschen für Kultfilme<br />
×1 Bonusmaterial 9,5/10<br />
Was soll man sagen:<br />
Mit „Pulp Fiction“<br />
lieferte Quentin Tarantino<br />
im Jahre 1994 mit gerade<br />
einmal 31 Jahren sein<br />
Opus magnum ab, dessen<br />
fantastische Ideenvielfalt,<br />
inszenatorische Raffinesse<br />
und unfassbare Coolness<br />
Standards gesetzt hat, <strong>die</strong><br />
selbst er bis heute nie<br />
wieder so ganz erreichen<br />
konnte. Ganz egal, wie oft<br />
man <strong>die</strong>sen Meilenstein<br />
des modernen Kinos (und<br />
der gesamten Popkultur) bereits gesehen hat:<br />
Die genial ineinander verwobenen Storyfäden,<br />
<strong>die</strong> brillant aufspielenden Darsteller und der<br />
harte und gleichzeitig sehr intelligente Plot<br />
verfehlen auch beim x-ten Mal nicht ihre Wirkung<br />
und erinnern einen mit Vehemenz daran,<br />
warum <strong>die</strong>ser Film auf sämtlichen Bestenlisten<br />
der größten Filme aller Zeiten zu Recht ganz<br />
weit vorne landet. Ganz nebenbei kann man<br />
hier auch den berühmtesten „MacGuffin“ der<br />
jüngeren Filmgeschichte bewundern (oder haben<br />
Sie etwa genauere Informationen darüber,<br />
was sich denn nun eigentlich in <strong>die</strong>sem geheimnisvoll<br />
leuchtenden Koffer befindet?) und<br />
sich an einem Paradebeispiel eines perfekt<br />
komponierten Episodenfilms erfreuen.<br />
Mit der Veröffentlichung <strong>die</strong>ser Special Edition<br />
tut Studiocanal wohl so einigen Sammlern einen<br />
großen Gefallen: Der entscheidende Film<br />
der 1990er Jahre steht bei vielen Kinoenthusiasten<br />
ganz oben auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Wunschliste.<br />
Legt man <strong>die</strong> Scheibe in den heimischen<br />
Player, wird <strong>die</strong> Vorfreude aufs Schönste bestätigt,<br />
denn was <strong>die</strong> Techniker aus dem Material<br />
herausgeholt haben, hätte man so nicht<br />
unbedingt erwartet. Gelegentlich zu blasse<br />
Farben und ein immer mal wieder etwas instabiler<br />
Bildlauf sind schon <strong>die</strong> einzigen kleinen<br />
Kritikpunkte an <strong>die</strong>ser wirklich gelungenen <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Portierung.<br />
Der Sound wurde weit weniger<br />
„Ich will große Rachetaten an denen vollführen,<br />
<strong>die</strong> da versuchen, meine Brüder zu vergiften!“<br />
aufgebohrt und enttäuscht mit seinem unvoluminösen<br />
Klang der Stimmen, was durchaus<br />
problematisch ist, da sich <strong>die</strong> Tonspur sehr auf<br />
<strong>die</strong> Dialoge konzentriert. Als dickes Trostpfl aster<br />
erweist sich dafür <strong>die</strong> Extra-Abteilung, <strong>die</strong> mit<br />
großartigem und sehr umfangreichem Bonusmaterial<br />
aufwartet, das jeden Fan <strong>die</strong>ses Kultfi<br />
lms wunschlos glücklich machen wird. TW<br />
Film 10/10<br />
Der wichtigste und stilprägendste Film der 1990er Jahre in einer<br />
technisch guten und bonustechnisch begeisternden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Version: Sammlerherz, was willst du mehr?<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Planet Media, Studiocanal<br />
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Film<br />
Thriller<br />
Gangs Of Glasgow<br />
Drama<br />
Originaltitel: NEDs Land/Jahr: GB/IT/2010 Vertrieb:<br />
KSM Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie:<br />
Peter Mullan Darsteller: Gregg Forrest, Conor<br />
McCarron, Joe Szula Laufzeit: 124 min FSK: 16<br />
Wendecover: ja Preis: 13 Euro Start: 20. Februar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 2,5/10<br />
In einer Mischung aus „Trainspotting“ und „This<br />
Is England“ erzählt Regisseur und Schauspieler<br />
Peter Mullan <strong>die</strong> Geschichte eines Jungen,<br />
der durch seine Lebensumstände und sein<br />
Umfeld vom Einser-Schüler zum verzweifelten<br />
Hooligan mutiert. Der junge John McGill (Gregg<br />
Forrest/Conor McCarron) lebt im Schottland<br />
der frühen 1970er. Er kommt aus einer sehr<br />
lieblosen Familie und ist dennoch erstaunlich<br />
gut in der Schule. Als er schließlich auf <strong>die</strong><br />
Secondary School in Glasgow gehen soll, wird<br />
er plötzlich mit brutalen rivalisierenden Gangs<br />
konfrontiert, <strong>die</strong> ihn schnell ins Visier nehmen.<br />
Um in der Schule zu überleben, ohne zum<br />
Bereits vor seinem Wechsel auf <strong>die</strong> Secondary<br />
School wird John (rechts) massiv bedroht<br />
Opfer zu werden, muss John sich anpassen<br />
und gerät immer mehr auf <strong>die</strong> schiefe Bahn.<br />
Mit dem Newcomer Conor McCarron hat Peter<br />
Mullan ein echtes Talent ausgegraben. Der<br />
17-jährige Schotte mit der Statur eines Rugby-<br />
Spielers überzeugt nicht nur als hartgesottener<br />
Hooligan, sondern schafft es gleichzeitig, John<br />
McGill eine äußerst sensible Seite zu geben.<br />
Das Jugenddrama erzählt auf brutal-realistische<br />
Art, was dabei herauskommt, wenn soziale<br />
Systeme ihre Jugend im Stich lassen und ihnen<br />
keine Perspektiven aufzeigen. Trotz mitreißender<br />
Handlung und authentischer Protagonisten zieht<br />
sich der Film in <strong>die</strong> Länge. Es wirkt ein wenig,<br />
als hätte Regisseur Peter Mullan einfach kein<br />
Ende fi nden können. Auf der technischen Seite<br />
ist der Film wenig spektakulär. Die 1970er<br />
Jahre wurden authentisch inszeniert und auch<br />
im Charakterdesign hervorragend umgesetzt,<br />
doch durch <strong>die</strong> stilistisch angepasste Optik<br />
wirken <strong>die</strong> Farben oft ein wenig gräulich oder<br />
haben gelegentlich einen starken Orangestich.<br />
John (Mitte) passt sich an und wird bald Mitglied<br />
in der Gang seines Bruders (rechts)<br />
In einigen Szenen hat man das Gefühl, dass auf<br />
dem Bild ein Weichzeichner liegt, weil es immer<br />
wieder an solider Schärfe mangelt. Klanglich<br />
bietet das Drama wenig Raum für effektvolle<br />
Gestaltung. Die hinteren Boxen bleiben größtenteils<br />
ungenutzt und der gesamte Sound<br />
klingt etwas fl ach. Immerhin ist <strong>die</strong> teils sehr<br />
derbe Sprache, <strong>die</strong> im Film eine große Rolle<br />
spielt, gut synchronisiert worden und auch der<br />
grandiose Soundtrack kann überzeugen. NR<br />
Film 8/10<br />
Ein sozialkritisches Jugenddrama, das mit jeder Menge<br />
Authentizität, Brutalität und Emotionen <strong>die</strong> Entwicklung eines<br />
Jungen vom Einser-Schüler zum verzweifelten Hooligan erzählt.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Gesamt<br />
The Outsiders – The Complete Novel<br />
Drama<br />
Originaltitel: The Outsiders Land/Jahr: US/1983<br />
Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 2.0 (Mono) Regie: Francis Ford Coppola<br />
Darsteller: C. Thomas Howell, Patrick Swayze, Tom<br />
Cruise Laufzeit: 115 min FSK: 12 Wendecover: k. A.<br />
Preis: 16 Euro Start: 3. November 2011<br />
Dallas (Matt Dillon) ärgert<br />
gern kleine Jungs<br />
×1 Bonusmaterial 6,5/10<br />
Ähnlich wie schon bei<br />
seinem Meilenstein<br />
„Apocalypse Now“ (1979)<br />
entschied sich Kultregisseur<br />
Francis Ford Coppola<br />
im Jahr 2005 dafür, seine<br />
Jugendbuchverfilmung<br />
„The Outsiders“ (1983) zu<br />
verlängern bzw. der gekürzten<br />
Kinofassung (91<br />
Minuten) einen vorlagentreueren<br />
Director’s Cut<br />
(115 Minuten) samt Elvis-<br />
Soundtrack gegenüberzustellen.<br />
Nun kommt endlich<br />
auch in Deutschland <strong>die</strong> Langversion heraus,<br />
<strong>die</strong> Coppola-Fans zuvor nur aus den USA<br />
oder Kanada auf DVD importieren konnten.<br />
Zudem wurde der verfilmte Jugendbuchklassiker<br />
in Bild und Ton restauriert, sodass sich <strong>die</strong><br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung nicht nur wegen des<br />
interessanten Bonusmaterials lohnt. Da zu den<br />
erweiterten Szenen keine deutsche Synchronisation<br />
(aus den 1980ern) vorliegt, wurden<br />
<strong>die</strong>se Stellen im Originalton belassen und mit<br />
deutschen Untertiteln versehen. Coppolas Film<br />
spielt in den 1960ern und glänzt vor allem in<br />
der Darstellung orientierungsloser Jugendlicher,<br />
<strong>die</strong> sich als Kinder in Erwachsenenkörpern einfach<br />
zu früh in der elternlosen Welt zurechtfi n-<br />
den müssen. Tom Cruise, Patrick Swayze, Emilio<br />
Estevez, Rob Lowe, Matt Dillon und Ralph „Karate<br />
Kid“ Macchio treten hier in <strong>die</strong> Fußstapfen<br />
James Deans, der in den 50er Jahren schon<br />
den Rebellen in „Denn sie wissen nicht, was<br />
sie tun“ mimte. Ihre Filmfi guren sind Mitglieder<br />
einer Jugendgang, <strong>die</strong> raufen, saufen und in<br />
der Gegend herumhängen. Als einer von ihnen<br />
versehentlich ein Mitglied der rivalisierenden<br />
Bande ersticht, suchen <strong>die</strong> Jungs das Exil. Doch<br />
sie können nicht ewig fortbleiben, weshalb ihre<br />
Rückkehr von Tod und Leid, aber auch Courage<br />
geprägt ist. Als Tonspur ist <strong>die</strong> deutsche Monoabmischung<br />
(verteilt auf zwei Boxen) auf der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> abgelegt. Im englischen Original können<br />
V. l. n. r.: Tom Cruise, Patrick Swayze, C. Thomas<br />
Howell, Rob Lowe und Emilio Estevez<br />
Sie sogar eine DTS-HD-MA-5.1-Tonspur anwählen,<br />
<strong>die</strong> aber nur sporadischen Raumklang<br />
anbietet. Das Bild wurde sehr gut bereinigt,<br />
Artefakte und Schmutz gibt es hier nicht zu entdecken.<br />
Der extrem hohe Kontrast, <strong>die</strong> durchschnittliche<br />
Schärfe und <strong>die</strong> leicht rotstichigen<br />
Farben sind dem hohen Alter sowie dem stilistischen<br />
Anspruch Coppolas geschuldet. FT<br />
Film 8/10<br />
Nach langer Wartezeit gibt es den Coppola-Klassiker mit<br />
hochkarätiger Starbesetzung nun endlich auch in Deutschland<br />
in seiner Originalfassung.<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 3,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: KSM, Studiocanal<br />
58
Thriller<br />
Film<br />
Wasted On The Young<br />
Thriller/Drama<br />
Originaltitel: Wasted On The Young Land/Jahr:<br />
AU/2010 Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Ben C. Lucas Darsteller:<br />
Oliver Ackland, Adelaide Clemens, Alex Russell<br />
Laufzeit: 97 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis:<br />
19 Euro Start: 2. Januar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 3/10<br />
Oscar Wilde sagte einst: „The Youth is wasted<br />
on the Young“ – „Die Jugend wird an <strong>die</strong><br />
Jungen verschwendet“. Dieses Thema wird auch<br />
in Ben C. Lucas’ Debütfilm aufgegriffen, denn was<br />
machen <strong>die</strong> Jugendlichen tatsächlich aus der<br />
wertvollen Zeit ihrer Jugend? Partys, Drogen und<br />
Machtspielchen – so sieht zumindest der Lebensinhalt<br />
von Zack aus. Er und sein Stiefbruder<br />
Darren gehen zwar gemeinsam auf eine Privatschule,<br />
könnten aber unterschiedlicher nicht<br />
sein. Zack ist nicht nur Star des Schwimmteams<br />
und Partykönig, sondern übt auch einen ungeheuren<br />
Einfl uss auf seine Freunde und Mitschüler<br />
aus. Darren hingegen ist ein Einzelgänger und<br />
wird nur wegen seiner Position im Schwimmteam<br />
von Zack und seinen Freunden toleriert. Als<br />
plötzlich <strong>die</strong> attraktive und intelligente Xandrie<br />
zwischen <strong>die</strong> beiden gerät, kippt <strong>die</strong> Situation.<br />
Zack kann nicht akzeptieren, dass sich das<br />
hübsche Mädchen ausgerechnet für seinen<br />
Stiefbruder interessiert, und versucht, sie für sich<br />
zu gewinnen. Nach einer von Zacks Partys ist<br />
Xandrie plötzlich spurlos verschwunden. Darren<br />
sorgt sich. Als das Mädchen ein paar Tage später<br />
wieder in der Schule auftaucht, jedoch nicht<br />
über das Geschehene reden will, gräbt Darren<br />
tiefer. Er entdeckt ein Video, auf dem zu sehen<br />
ist, wie Xandrie von Zack und seinen Freunden<br />
auf der Party missbraucht wird. Die Neuigkeit<br />
macht bald <strong>die</strong> Runde, doch dank Zacks Einfl uss<br />
wird aus dem Vergewaltigungsopfer schnell eine<br />
„Schulschlampe“, <strong>die</strong> „es ja so wollte“. Selbst <strong>die</strong><br />
Schulleitung lässt sich von Zack ausspielen und<br />
Xandrie wird zur Geächteten. Als sie mehr und<br />
mehr an der Situation zerbricht, plant Darren<br />
einen kreativen Rachefeldzug, bei dem er Zack<br />
mit seinen eigenen Mitteln schlagen will.<br />
Unter der Oberfläche<br />
Lucas schafft es mit seinem Film, einen glaubwürdigen<br />
Blick hinter <strong>die</strong> glatte Fassade einer<br />
fi ktiven Eliteschule zu werfen und dabei gleich<br />
mehrere sozialkritische Themen anzusprechen,<br />
ohne nur an der Oberfl äche zu kratzen. Gruppenzwang,<br />
Mobbing, Vergewaltigung und das Social<br />
Network werden in einem Worst-Case-Szenario<br />
vereint und wirken dabei alles andere als heillos<br />
zusammengewürfelt oder inszeniert.<br />
Immer wieder fl ießen übergangslos Rückblenden<br />
oder Rachevorstellungen in Szenen ein, <strong>die</strong><br />
den Zuschauer absichtlich verwirren und schockieren<br />
und dazu veranlassen, sich ständig zu<br />
fragen, ob das tatsächlich geschieht.<br />
Unter <strong>die</strong> Oberfl äche tauchten auch <strong>die</strong> Kameras<br />
bei den Szenen vom Schwimmteam. Atmosphärische<br />
Zeitlupenaufnahmen unter Wasser vermitteln<br />
einen trügerischen Frieden, von dem der Zuschauer<br />
weiß, dass er nicht lange andauern kann.<br />
tenden, aber intensiven Darstellung sehr glaubwürdig<br />
wirkt. Da Me<strong>die</strong>n und Technik in „Wasted<br />
On The Young“ eine wichtige Rolle spielen, ist der<br />
Film selbst auch technisch gut umgesetzt. Die<br />
einzigen „Mängel“ am Bild ergeben sich aus den<br />
stilisierten Kontrast- und Farbeinstellungen. Sie<br />
machen aber gleichzeitig auch <strong>die</strong> Atmosphäre<br />
des Streifens aus. Die Welt wirkt durch <strong>die</strong> vielen<br />
weißen und grauen Flächen steril und anonym.<br />
In den dunklen Szenen wird trotz geringer Ausleuchtung<br />
eine gute Schärfe beibehalten. Durch<br />
das kontrastreiche Bild entstehen besonders im<br />
Hintergrund texturlose, dunkle Flächen, <strong>die</strong> eine<br />
bedrohliche und düstere Stimmung schaffen.<br />
Akustisch lässt sich nur wenig Außergewöhnliches<br />
feststellen, da – abgesehen von der Partymusik<br />
– der Sound eher eine untergeordnete<br />
Rolle spielt. Gute Tiefen und ein satter Bass treten<br />
lediglich in der Musik auf. Die vorhandenen<br />
Schreck- und Actionmomente sind gut durch<br />
Effekte untermalt, ansonsten bleibt der Ton relativ<br />
fl ach und undynamisch. Insgesamt ist <strong>die</strong><br />
Abmischung solide, nicht zuletzt wegen der HD-<br />
Qualität, <strong>die</strong> einen halben Pluspunkt ausmacht.<br />
Als Bonus erfährt man in Interviews einige Hintergründe<br />
zum Film und dessen Figuren.<br />
NELE REIBER<br />
Film 8,5/10<br />
„Gefällt mir“, „kommentieren“, „teilen“ und andere Grausamkeiten –<br />
in „Wasted On The Young“ erfährt man, wozu <strong>die</strong> heutige Me<strong>die</strong>ngesellschaft<br />
fähig ist und wie sie <strong>die</strong> Jugendkultur beeinflusst.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Ein stilisiertes Bild mit starkem Kontrast und unglaublich<br />
scharfen und detailreichen Momentaufnahmen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Bilder: Universum<br />
Darren (O. Ackland, rechts) wird von den<br />
Freunden seines Bruders „zurechtgewiesen“<br />
Technik, <strong>die</strong> begeistert?<br />
So wie Regisseur Ben C. Lucas sind auch <strong>die</strong><br />
Darsteller weitestgehend unbekannte Gesichter.<br />
Lediglich Adelaide Clemens könnte dem Zuschauer<br />
aufgrund ihrer kleinen Rolle in „X-Men<br />
Origins: Wolverine“ irgendwie bekannt vorkommen.<br />
Trotzdem liefern alle Darsteller eine solide<br />
schauspielerische Leis tung ab, allen voran Oliver<br />
Ackland, der in seiner Rolle als introvertierter<br />
Außenseiter Darren angesichts der zurückhal-<br />
Tonqualität 7/10<br />
Durchweg guter, aber nicht herausragender Sound, der sich<br />
hauptsächlich auf <strong>die</strong> vorderen Lautsprecher beschränkt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 59
Film<br />
Thriller<br />
Game Over<br />
Fantasy/Thriller<br />
Lova (E. Röse) taucht plötzlich in Donnys (E.<br />
Ericson) Leben auf und stellt alles auf den Kopf<br />
Lovas Gegenspieler ist ein skrupelloser und<br />
düsterer Mann ohne Namen (J. Karlsson)<br />
Originaltitel: Storm Land/Jahr: SE/2005 Vertrieb:<br />
S u n fi l m Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 7.1<br />
Regie: Måns Mårlind, Björn Stein Darsteller: Eric<br />
Ericson, Eva Röse, Jonas Karlsson Laufzeit: 115 min<br />
FSK: 16 Wendecover: ja Preis: 14 Euro Start:<br />
16. Februar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 6,5/10<br />
Das Gemeinschaftsprojekt der schwedischen<br />
Regisseure Mårlind und Stein ist<br />
ein Film, der zahlreiche Genres wie Thriller,<br />
Fantasy, Comic, Drama und sogar Slapstick<br />
be<strong>die</strong>nt. Der Lifestyle-Journalist Donny (Eric<br />
Ericson) schlittert von seinem Partyalltag in<br />
eine aufwühlende und mysteriöse Realität,<br />
<strong>die</strong> ihn nicht nur mit fremden Mächten und<br />
reichlich Gewalt konfrontiert, sondern auch dazu<br />
zwingt, sich mit seinen eigenen seelischen<br />
Abgründen auseinanderzusetzen. Das Bild von<br />
Engelchen und Teufelchen, <strong>die</strong> dem Menschen<br />
auf der Schulter sitzen und seine Moral beeinfl<br />
ussen, wird in „Game Over“ mit viel Action,<br />
Dramatik, aber auch komischen Elementen<br />
modern interpretiert. Das Konzept ist defi nitiv<br />
interessant, lässt aber in der Umsetzung eine<br />
klare Linie vermissen. Der Genremix wirkt nicht<br />
ganz homogen – oft ist der Zuschauer verwirrt,<br />
weil er nicht ganz einzuordnen weiß, ob der<br />
Film sich gerade selbst auf <strong>die</strong> Schippe nimmt<br />
oder es todernst meint. Alles wirkt ein wenig<br />
übermütig, als wollten <strong>die</strong> Produzenten zu viele<br />
Problematiken gleichzeitig ansprechen und<br />
dabei noch den Stil einiger bekannter Filme<br />
aufgreifen. Der Versuch, einen Blockbuster<br />
im Hollywood-Stil mit dem Budget eines<br />
schwedischen Filmstudios umzusetzen, driftet<br />
ab und zu ins Lächerliche und Absurde.<br />
Optisch orientiert sich der Streifen an Vorbildern<br />
wie „Matrix“, „Sin City“ oder „Constantine“.<br />
Dabei passt sich das Bild stilistisch der Stimmung<br />
des Films an. Düstere Szenarien mit<br />
einem satten Schwarz, kontrastreichen Farben<br />
und einem leichten Grünstich wechseln sich<br />
ab mit übermäßig beleuchteten oder grauen,<br />
kontrastarmen Sets. Für <strong>die</strong> Ohren gibt es<br />
einen sehr dynamischen, gut abgemischten<br />
Sound mit stimmiger Musik und gut eingesetzten<br />
Effekten. Schade, dass beim Komprimieren<br />
<strong>die</strong> Tonqualität gelitten hat, sodass Stimmen<br />
und Effekte meist hohl und fl ach klingen und<br />
einen soliden Bass vermissen lassen.<br />
Das Bonusmaterial umfasst ein knapp einstündiges<br />
Making-of, Audiokommentare, gelöschte<br />
Szenen und einige Storyboards.<br />
NR<br />
Film 7/10<br />
Ein bunte Genremischung, <strong>die</strong> eine altbekannte Moralvorstellung<br />
auf originelle Weise neu interpretiert. Der durchaus<br />
spannenden Handlung fehlt es jedoch an einer klaren Linie.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Gesamt<br />
Dark Planet<br />
Science-Fiction<br />
Originaltitel: Obitaemyy Ostrov Land/Jahr: RU/2008<br />
Vertrieb: Capelight Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD<br />
MA 7.1 Regie: Fyodor Bondarchuk Darsteller: Vasiliy<br />
Stepanov, Sergey Garmash, Yuliya Snigir Laufzeit:<br />
120 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis: 16 Euro<br />
Start: 27. Januar 2012<br />
Maxim Kammerer entsteigt<br />
seinem Flugvehikel<br />
×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />
Man muss kein Fan<br />
von Science-Fiction<br />
sein, um <strong>die</strong> märchenhaftfantastischen<br />
Geschichten<br />
der Strugatzki-Brüder zu<br />
kennen und zu lieben. Am<br />
populärsten ist natürlich<br />
„Picknick am Wegesrand“,<br />
das in Film und Spiel unter<br />
dem Namen „Stalker“ verarbeitet<br />
wurde. Doch auch<br />
ihre Maxim-Kammerer-<br />
Trilogie ist nicht gerade unbekannt.<br />
Der erste der drei<br />
Romane „Die bewohnte<br />
Insel“ wurde nun mit einem recht ansehnlichen<br />
Budget von 30 Millionen Dollar fürs<br />
russische Kino als Zweiteiler verfilmt. In dem<br />
hier behandelten „Mittags“-Universum steht <strong>die</strong><br />
Menschheit in der technischen und kulturellen<br />
Blütezeit (das naive Ziel jeder kommunistischen<br />
Utopie) und erforscht <strong>die</strong> entlegensten Winkel<br />
des Universums. Der junge Maxim Kammerer<br />
ist einer <strong>die</strong>ser Weltenbummler und landet<br />
unfreiwillig auf dem fremden Planeten Sarraksch.<br />
Mit staunenden, aber auch ungläubigen<br />
Augen erkundet der goldgelockte Schönling <strong>die</strong><br />
diktatorische Zivilisation des Planeten, <strong>die</strong> nicht<br />
unbeabsichtigt dem Dritten Reich ähnelt. Da er<br />
wie Robinson Crusoe nun gestrandet ist, muss<br />
sich der Forscher plötzlich vom passiven Beobachter<br />
zum politischen Aktivisten verwandeln,<br />
um seinen moralischen Idealen folgend überleben<br />
zu können. Da ist es eigentlich schade, dass<br />
Maxim-Darsteller Vasiliy Stepanov seine Figur<br />
so absolut emotionslos verkörpert. Groß angelegte<br />
und pompöse Science-Fiction-Kulissen<br />
entschädigen für <strong>die</strong> nur mäßige Darstellerleistung.<br />
Neben der Standard-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, auf der <strong>die</strong><br />
120-minütige internationale Kinofassung zu<br />
sehen ist, vertreibt Capelight auch <strong>die</strong> originale<br />
Langfassung (220 Minuten) samt Bonus-Disc<br />
in einer Steelbook-Edition. Für den Test lag uns<br />
nur erstere Version vor. Den ungewöhnlichen<br />
Lebensbedingungen Sarrakschs entsprechend<br />
Toll, was für ein schöner Planet! Hier ist alles so<br />
militant und diktatorisch<br />
stehen Farbverfremdungen im Mittelpunkt des<br />
visuellen Stils, <strong>die</strong> durch Übersättigung noch<br />
potenziert werden. Gibt es an der Schärfe nichts<br />
zu bemängeln, fällt doch das fluktuierende<br />
Kontrastverhältnis ins Auge. Die 7.1-Abmischung<br />
ist solide, wenn auch nicht überragend, und<br />
glänzt in den actionlastigeren Szenen sogar mit<br />
sinnvollen Rundumeffekten.<br />
FT<br />
Film 6/10<br />
In der Kurzfassung ist besonders der Anfang wirr erzählt.<br />
Seinen klassischen Science-Fiction-Appeal kann man dem Epos<br />
trotzdem nicht absprechen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Capelight, Sunfilm<br />
60
Xxxx<br />
Film<br />
Bilder: Planet Media, Studiocanal<br />
Passion Play<br />
Drama/Fantasy<br />
Originaltitel: Passion Play Land/Jahr: US/2010<br />
Vertrieb: Planet Media/Studiocanal Bild: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Mitch Glazer<br />
Darsteller: Mickey Rourke, Megan Fox, Bill Mur<strong>ray</strong><br />
Laufzeit: 94 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis: 20<br />
Euro Start: 16. Februar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 1/10<br />
Megan Fox ist bekannt für ihre Rollen als<br />
attraktives und scheinbar unerreichbares<br />
Rasseweib, wie z. B. in „Transformers“ oder<br />
„Jennifer’s Body“. Auch ihre Rolle in „Passion<br />
Play“ geht in eine ähnliche Richtung, mit dem<br />
feinen Unterschied, dass Megan Fox in <strong>die</strong>sem<br />
Film wortwörtlich Flügel wachsen. An der Seite<br />
von Hauptdarsteller Mickey Rourke macht sie<br />
im Regiedebüt von Mitch Glazer eine chaotische<br />
Reise durch Genres wie Drama, Fantasy,<br />
Gangster-Film und Thriller.<br />
Der abgehalfterte Jazz-Trompeter Nate (Mickey<br />
Rourke) steckt gewaltig in Schwierigkeiten, als<br />
Gangster-Boss Happy Shannon (Bill Mur<strong>ray</strong>)<br />
einen Killer auf ihn ansetzt, nachdem Nate<br />
mit dessen Frau geschlafen hat. Nate wird in<br />
<strong>die</strong> Wüste verschleppt, kann aber entkommen.<br />
In einem Kuriositätenkabinett trifft er auf Lily<br />
(Megan Fox), eine schöne junge Frau mit<br />
echten Flügeln auf dem Rücken. Gemeinsam<br />
stehlen <strong>die</strong> beiden einen Truck und versuchen<br />
ihren alten Leben zu entfl iehen. Doch Gangster-Boss<br />
Happy Shannon hat da andere Pläne.<br />
Himmel und Hölle<br />
Als kleine Entschädigung für <strong>die</strong> fl ache und<br />
abstruse Handlung gibt es zum Schluss einen<br />
überraschenden Aha-Effekt.<br />
Glaubwürdig wirkt Mickey Rourke in seiner<br />
Rolle als abgehalfterter Künstler nur, weil er<br />
dafür nicht tatsächlich schauspielern muss.<br />
Verglichen mit seinen früheren Leistungen<br />
erscheint er allerdings nur wie ein Schatten<br />
seiner selbst. Wenn man Megan Fox’ übliche<br />
Darstellung kennt, merkt man, dass sie in<br />
„Passion Play“ versucht, aus ihrer typischen Rolle<br />
auszubrechen. So gibt sie der sexy „Flügelfrau“<br />
Lily auch eine schüchterne, sensible<br />
und unbedarfte Seite, <strong>die</strong> tatsächlich überzeugen<br />
kann. Eine erfrischende Abwechslung<br />
ist Bill Mur<strong>ray</strong> als Gangster-Boss, der entgegen<br />
seinem Namen meist alles andere als<br />
„happy“ ist.<br />
Trotz engelsgleicher Protagonistin ist <strong>die</strong> technische<br />
Qualität des Films nicht wirklich himmlisch.<br />
Die unterdurchschnittliche Bildqualität<br />
ergibt sich aus kontrastarmen, verstaubt wirkenden<br />
Farben, <strong>die</strong> fast ein wenig an Sepia<br />
erinnern. Verschwommene Konturen und nur<br />
selten richtig scharfe Bilder werden ergänzt<br />
durch ein immer wiederkehrendes, störendes<br />
Bildrauschen. Das lässt sich unter anderem<br />
auf <strong>die</strong> schlechte Ausleuchtung zurückführen.<br />
Die Akustik schneidet zwar insgesamt besser<br />
ab, doch von lieblichen Engelstrompeten ist<br />
der Film auch hier weit entfernt. Vom HD- und<br />
Digital-Theater-Sound (DTS-HD MA) ist nicht<br />
viel zu hören. Stattdessen klingt alles ein wenig<br />
wie durchs Schnurtelefon: blechern und<br />
komprimiert. Fans von Jazz werden immerhin<br />
den Soundtrack ansprechend fi nden.<br />
NELE REIBER<br />
Film 5/10<br />
Trotz einer interessanten Protagonisten-Konstellation mit<br />
treff ender Besetzung wirkt das Drama sprichwörtlich wie „an<br />
den Flügeln herbeigezogen“.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 5/10<br />
Probleme bei der Ausleuchtung haben derbe Mängel zur Folge,<br />
<strong>die</strong> einfach keinen Spaß machen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1,5/3 1,5/3 1,5/2 0,5/2<br />
Tonqualität 6/10<br />
Gelegentlich erinnert der Ton an ein Schnurtelefon: blechern<br />
und auf mittlere Frequenzen reduziert.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />
Gesamt<br />
Anzeige<br />
DARK<br />
PLANET<br />
DIE SCI-FI SENSATION IN DER<br />
INTERNATIONALEN<br />
KINOFASSUNG UND DEM EXTENDED<br />
CUT IN 2 TEILEN MIT ÜBER 220 MIN<br />
LAUFZEIT UND BONUS-DISC
Film<br />
Thriller<br />
Der Mandant<br />
Thriller<br />
Originaltitel: The Lincoln Lawyer Land/Jahr: US/2011<br />
Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 5.1 Regie: Brad Furman Darsteller:<br />
Matthew McConaughey, Marisa Tomei, Ryan Phillippe<br />
Laufzeit: 119 min FSK: 12 Wendecover: ja Preis: 16<br />
Euro Start: 2. Dezember 2011<br />
×1 Bonusmaterial 5,5/10<br />
Was ist eigentlich <strong>die</strong> Aufgabe eines<br />
Strafverteidigers? Seinen Mandanten<br />
bestmöglich vor Gericht zu vertreten, ganz<br />
klar! Doch was, wenn der Anwalt von dessen<br />
Schuld überzeugt ist? Mickey Haller (Matthew<br />
McConaughey) befindet sich in genau <strong>die</strong>ser<br />
Misere, ist aber so abgebrüht, dass er aus<br />
<strong>die</strong>ser Zwickmühle ein Karrieresprungbrett<br />
machen will. Die vermeintliche Straftat seines<br />
neuesten Klienten, des millionenschweren<br />
Playboys Louis Roulet (Ryan Phillippe), erinnert<br />
ihn an einen vergangenen Mordfall,<br />
den er nur unsauber und unter größten<br />
Kompromissen abschließen konnte. Die Spuren<br />
der Gewalt an Roulets derzeitigem Opfer<br />
deuten darauf hin, dass der damalige<br />
Mord vom selben Täter verübt wurde. Hallers<br />
Nachforschungen bringen ihn allerdings<br />
in eine lebensbedrohliche Lage. Ein tödliches<br />
Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Matthew<br />
Geschieden, aber dennoch ein Traumpaar – so<br />
ist das eben bei Staranwälten<br />
McConaughey als schlitzohriger Strafverteidiger<br />
– da kommt einem doch als Erstes<br />
<strong>die</strong> grandiose Verfilmung von John Grishams<br />
„Die Jury“ in den Sinn. Der aktuellere Justizthriller<br />
„Der Mandant“ ist ebenfalls nicht<br />
zu verachten, sowohl inhaltlich als auch filmtechnisch.<br />
So ist eben jener ist zwar moralisch<br />
keine ganz so große Zerreißprobe für den<br />
Zuschauer, aber immerhin tritt er sauber inszeniert<br />
in <strong>die</strong> Fußstapfen seines inoffiziellen<br />
Vorbildes. Wer zudem schon einmal eine<br />
Lesung des Vorlagen-Autors Michael Connelly<br />
(„Bloodwork“) miterleben durfte, der weiß,<br />
dass er insgeheim tatsächlich ein wenig wie<br />
Grisham sein will.<br />
Zum Plädoyer<br />
Bis auf denselben Hauptdarsteller und <strong>die</strong><br />
ähnliche Thematik schlägt <strong>die</strong> Handlung jedoch<br />
eine völlig andere Richtung ein. Regie-<br />
Newcomer Brad Furman konzentriert sich<br />
stärker auf seine Figuren als auf Moralfragen.<br />
Er unterstreicht bewusst <strong>die</strong> Coolness sowie<br />
<strong>die</strong> Skrupellosigkeit von McConaugheys Figur<br />
und steigert durch charakteristische Kontraste<br />
(Hallers Umgang mit seiner Exfrau und seiner<br />
Tochter macht ihn zum echten Saubermann)<br />
<strong>die</strong> Sympathie extrem. Da ist es nur<br />
folgerichtig, dass der Zuschauer mit dem Anzugträger<br />
mitfi ebert und <strong>die</strong> aufkommende<br />
Bedrohung auch jenseits der Leinwand bzw.<br />
des Bildschirms spürt. Gute Arbeit leistete<br />
Furman zudem in der Verdichtung der Atmosphäre.<br />
Veränderte Schnittrhythmen sowie<br />
verstörende Perspektiven transportieren den<br />
emotionalen Werdegang des Antihelden unmittelbar<br />
nach außen. Die Handlungsstruktur<br />
selbst ist ein ganz klassischer Thriller-Aufbau<br />
mit einer Spannungssteigerung wie aus dem<br />
Lehrbuch und einem zufriedenstellenden<br />
Höhepunkt. Kurzum, „Der Mandant“ gehört<br />
ohne Zweifel zu den Top-Thrillern des letzten<br />
Jahres, denn er bietet rund 2 Stunden<br />
aalglatte Spannung inner- und außerhalb<br />
des Gerichtssaales.<br />
Nicht schuldig!<br />
Aus technischer Sicht belohnt „Der Mandant“<br />
den Käufer mit einer ähnlichen Farbpoesie<br />
wie „Die Jury“, einem stetig präsenten<br />
Braungelb. Die Schärfe bewegt sich auf Referenzniveau,<br />
sodass Sie McConaugheys<br />
wenige Gesichtsfalten, <strong>die</strong> in den letzten<br />
15 Jahren hinzugekommen sind, deutlich<br />
erkennen können.<br />
Bildstörungen konnten wir in dem gelegentlich<br />
überbelichteten Bild nicht feststellen und<br />
auch der Kontrast ist nur wenig stilistisch<br />
überhöht. Sollten Sie auf Hip-Hop stehen,<br />
wird Ihnen <strong>die</strong> Musikwiedergabe besonders<br />
gut gefallen. Passend zu den sonnigen Straßen<br />
von Los Angeles gibt es nämlich dralle<br />
Sub-Bässe en masse zu hören, sehr dynamisch<br />
eingeblendet mittels eines starken,<br />
wenn auch nicht überbordenen Lautstärkeanstiegs.<br />
Glücklicherweise muss <strong>die</strong> Dialogverständlichkeit<br />
nicht darunter leiden. Von einer<br />
hochkarätigen Räumlichkeit ist der Audiomix<br />
weit entfernt, zu minimal wird <strong>die</strong> ganze<br />
5.1-Aufteilung genutzt. Das Soundbild ist also<br />
gesättigt, aber eher fl ach als dreidimensional.<br />
Ein Making-of, zwei Featurettes und vier Interviews<br />
bilden das standardmäßige Bonusset.<br />
Die gelöschten Szenen bieten leider keine<br />
deutschen Untertitel.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7,5/10<br />
Kein Einspruch, Euer Ehren! „Der Mandant“ ver<strong>die</strong>nt es,<br />
gesehen zu werden. Und zwar von allen, <strong>die</strong> spannungsgeladene<br />
Justizthriller mögen.<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 9/10<br />
Brillante Schärfe, leicht verfremdete Farben, hoher Kontrast –<br />
wir beantragen einen Referenzvergleich für <strong>die</strong>sen Mandanten.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Durch den satten Bass und <strong>die</strong> hohe Dynamik bekommt der<br />
sonst so dialoglastige Thriller einen zusätzlichen Schwung.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
3/3 1/3 2/2 1,5/2<br />
Gesamt<br />
Bilder: Universum<br />
62
Thriller<br />
Film<br />
Detective K – Im Auftrag des Königs<br />
Komö<strong>die</strong>/Krimi<br />
Originaltitel: Jo-seon Myeong-tam-jeong Land/Jahr:<br />
KR/2011 Vertrieb: KSM Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 5.1 Regie: Seok-yun Kim Darsteller:<br />
Myung-min Kim, Dal-su Oh, Ji-min Han Laufzeit:<br />
115 min FSK: 16 Wendecover: k. A. Preis: 13 Euro<br />
Start: 20. Februar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 3/10<br />
Stellen Sie sich <strong>die</strong> neue, actionreiche „Sherlock<br />
Holmes“-Kinoreihe mit Robert Downey<br />
Jr. im Korea des 18. Jahrhunderts vor, ohne<br />
Robert Downey Jr. und dafür mit koreanischen<br />
Darstellern. Die Kampfkunst spielt hier natürlich<br />
auch eine maßgebliche Rolle, ebenso wie<br />
schusselig-amüsanter Slapstick. Der Holmes<br />
<strong>die</strong>ser Geschichte hört auf den kurzen wie einprägsamen<br />
Namen K (Myung-min Kim) und<br />
ist der beste Detektiv des Königshofs. Seinem<br />
scharfen Spürsinn entgeht nichts, weshalb er<br />
im Prinzip jeden Fall knackt. An seiner Seite arbeitet<br />
der Hundeverkäufer Han Seo Pil (Dal-su<br />
Oh), der wie Watson den nicht ganz so schlauen<br />
Part übernimmt. Sie werden überrascht<br />
sein, wie unglaublich unterhaltsam <strong>die</strong>ser Film<br />
ist! Eigentlich geht es gar nicht so sehr um <strong>die</strong><br />
düsteren Machenschaften der Handlung. Viel<br />
wichtiger sind <strong>die</strong> Figuren an sich, <strong>die</strong> sowohl<br />
genial als auch sehr witzig erscheinen. Es reicht<br />
schon das entnervte „Der schon wieder!“ von<br />
K, und der Zuschauer weiß, dass der plötzlich<br />
auftauchende, braune Ninja sein Erzfeind ist.<br />
Natürlich kämpfen auch tumbe Wächter gegen<br />
den smarten Ermittler, was einige Jackie-Chanartige<br />
Momente auslöst.<br />
Zu guter letzt kommt noch <strong>die</strong> äußerst spannende<br />
Krimi-Komponente hinzu. Es ist also für<br />
jeden etwas mit dabei. Für noch mehr Überraschung<br />
sorgt <strong>die</strong> äußerst hohe Bildschärfe,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> üppige (teils mit hochwertigem CGI<br />
aufgepeppte) Naturlandschaft in ihrer vollen<br />
Schönheit darstellt. Eigentlich übertriebene<br />
Effekte wie <strong>die</strong> Ausbreitung eines Hundeniesers<br />
in einem Ährenfeld fügen sich sehr gut<br />
ins Gesamtbild ein und bereiten zusätzliches<br />
Vergnügen. Die satten und großen Farbfl ä-<br />
chen sind in ihrer Intensität stark potenziert.<br />
Durch den in <strong>die</strong> Überbelichtung gerückten<br />
Kontrast werden Schattierungen oft überstrahlt.<br />
Der Ton ist eines Martial-Arts-Werkes<br />
würdig, lässt es aber dennoch an Räumlichkeit<br />
sowie Dynamik vermissen. FT<br />
Kostüme und Kulissen zeigen prächtige Farben<br />
und sind ein Gedicht für jedes Auge<br />
Ja, es gibt auch solche Massenkarambolagen<br />
mit vielen Schwertern und verrückten Typen<br />
Film 7,5/10<br />
Äußerst kurzweilige Historien-Krimi-Martial-Arts-Komö<strong>die</strong> mit<br />
talentierten Hauptdarstellern und einer wendungsreichen<br />
Geschichte zum Miträtseln.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Gesamt<br />
Colombiana<br />
Action/Thriller<br />
Bilder: KSM, Universum<br />
Originaltitel: Colombiana Land/Jahr: US, FR/2011<br />
Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 5.1 Regie: Olivier Megaton Darsteller:<br />
Zoe Saldana, Jordi Mollà, Michael Vartan, Lennie James<br />
Laufzeit: 109 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis:<br />
17 Euro Start: 27. Januar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 7/10<br />
Luc Besson, einer der Autoren des Drehbuchs<br />
von „Colombiana“, hat ganz offensichtlich<br />
eine Schwäche für <strong>die</strong> Profession des Auftragskillers.<br />
Schon in „La Femme Nikita“ (1993) und<br />
„Leon – Der Profi“ (1994) setzte er sich mit<br />
dem Sujet auseinander. „Colombiana“ wirkt<br />
wie ein actionreiches, modernes Update von<br />
„Leon“, bei dem der schweigsame Killer kurzerhand<br />
gegen eine verzweifelt nach Sinn und<br />
Rache suchende Killerin ausgetauscht worden<br />
ist. „Avatar“-Beauty Zoe Saldana betört uns<br />
<strong>die</strong>smal also nicht als blaue Na‘vi-Schönheit,<br />
sondern als professioneller Assassine auf dem<br />
blutigen Pfad der Rache. Die geballte Over-the-<br />
Top-Action wird dabei in ästhetischen Bildern<br />
Eine seltene Orchideenblüte ist das Einzige, das<br />
<strong>die</strong> lautlose Killerin am Tatort hinterlässt<br />
und betont cooler Inszenierung präsentiert und<br />
während der komplizierten und exakt geplanten<br />
Durchführung der Attentate mit einer kleinen<br />
Prise „Mission: Impossible“ abgeschmeckt.<br />
Leider vermiesen grenzwertige Szenen wie <strong>die</strong><br />
willkürliche Schießerei auf den Straßen von<br />
Chicago, bei der keinerlei Respekt vor jeglichem<br />
Menschenleben gezeigt wird, den Filmspaß<br />
ab und an gehörig. Natürlich erkennen<br />
wir <strong>die</strong> Regeln des Genres an, doch in solchen<br />
Momenten geht Regisseur Olivier Megaton<br />
einfach einen Schritt zu weit. So auch, wenn<br />
er von einer Sekunde auf <strong>die</strong> andere extrem<br />
auf <strong>die</strong> Tränendrüse drückt und man urplötzlich<br />
tiefstes Mitleid für eine x-fache Mörderin<br />
empfi nden soll. Insgesamt ist ihm aber trotz<br />
<strong>die</strong>ser kleinen Fauxpas ein extrem stylisher<br />
und recht spannender Actionreißer mit einer<br />
faszinierenden und aufregenden Protagonistin<br />
gelungen. Bestimmend für den Look des Films<br />
Die Wandlung von der fragilen Schönheit zur<br />
toughen Actionikone gelingt Zoe Saldana gut<br />
ist der markante Kontrast zwischen goldgelb<br />
überstrahlten Aufnahmen während des Tages<br />
und stark unterkühlten Türkistönen in den<br />
Nachtaufnahmen. Die zahlreichen knackigen<br />
Actionszenen werden von der mit ordentlich<br />
Power ausgestatteten Tonspur adäquat<br />
untermalt und sorgen für genau das Sounderlebnis,<br />
das man hier erwartet.<br />
TW<br />
Film 6,5/10<br />
Klassische Rache- und Auftragskiller-Story mit souverän<br />
inszenierter Action, einer extrem telegenen Hauptdarstellerin,<br />
aber auch ein paar ärgerlichen inhaltlichen Schwächen.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 63
Film<br />
Horror<br />
Insidious<br />
Horror<br />
Originaltitel: Insidious Land/Jahr: US, CA/2010<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home Bild: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: James Wan<br />
Darsteller: Rose Byrne, Ty Simpkins, Patrick Wilson<br />
Laufzeit: 103 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis:<br />
15 Euro Start: 24. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 1/10<br />
Wie macht man aus 1,5 Millionen Dollar<br />
mal eben 100 Millionen? Ganz einfach:<br />
man dreht einen atmosphärischen, beinahe<br />
schon unzeitgemäßen Horrorfilm der alten<br />
Schule, versetzt <strong>die</strong>sen klassischen Geisterhausgrusel<br />
mit ausgesuchten Elementen des Japano-Horrors<br />
sowie einer kleinen Portion der fesselnden<br />
Authentizität von „Paranormal Activity“<br />
und versieht das Ganze dann mit einem bedrohlichen<br />
und geheimnisvollen Titel, der allein<br />
durch seinen Klang den unheilschwangeren<br />
Inhalt des Plots schon deutlich erahnen lässt.<br />
So geschehen bei der ungemein erfolgreichen<br />
Low-Budget-Produktion „Insidious“ (Englisch<br />
Alles Gute kommt von oben – oder etwa doch<br />
nicht? „Insidious“ verbreitet echtes Grauen<br />
für: heimtückisch, hinterlistig), <strong>die</strong> es tatsächlich<br />
meisterhaft schafft, Angst und Schrecken<br />
im abgedunkelten (Heim-)Kino zu verbreiten.<br />
Die Geschichte ist so altbekannt wie zeitlos:<br />
Eine junge Familie (Rose Byrne und Patrick<br />
Wilson) zieht voller Elan in ein neues Haus<br />
und sieht sich bald dem reinsten Terror der<br />
ortsansässigen Poltergeister ausgeliefert. Das<br />
ist zwar alles andere als originell, aber hier<br />
so gekonnt und wirkungsvoll umgesetzt, dass<br />
man sich von der düsteren und unheimlichen<br />
Atmosphäre gerne mitreißen lässt.<br />
Mit entsättigten Farben und guter Schärfe kreiert<br />
<strong>die</strong> Technik einen edel polierten Look, der<br />
<strong>die</strong> kalte und bedrohliche Stimmung des Plots<br />
eins zu eins umsetzt. Der dezente Handkamera-<br />
Stil, der <strong>die</strong> Szenen immer unmerklich in Bewegung<br />
hält, schafft im Zusammenspiel mit<br />
den oft mutig und ungewöhnlich gewählten<br />
Winkeln und Einstellungen eine wirkungsvolle<br />
Spannungskurve auch auf der rein fi lmtechnischen<br />
Ebene. Eines der eindrucksvollsten<br />
Rose Byrne genießt ihren Ausflug ins Horrorgenre<br />
– ihre Furcht wirkt „erschreckend“ echt<br />
Mittel der atmosphärisch sehr überzeugenden<br />
Tonspur ist der nervenzerfetzende Score von<br />
Joseph Bishara, der mit dissonanten Streicherattacken,<br />
chromatischen Klavierläufen und atonalen<br />
Soundwänden virtuos auf der Klaviatur<br />
des klanglichen Schreckens spielt. Die Extras<br />
(Interview und B-Roll-Aufnahmen) erweisen<br />
sich mit nicht einmal 5 Minuten leider als<br />
schlechter Witz und verraten einem nur wenig<br />
über <strong>die</strong> Hintergründe des Films.<br />
TW<br />
Film 7,5/10<br />
Ungemein stimmungs- und wirkungsvoller Grusel der<br />
klassischen Sorte, der mit gekonntem Horrorhandwerk<br />
tatsächlich für fi ebrige Spannung und wohlige Gänsehaut sorgt.<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Gesamt<br />
Dylan Dog – Dead Of Night<br />
Film-Noir/Komö<strong>die</strong><br />
Originaltitel: Dylan Dog: Dead Of Night Land/Jahr:<br />
US/2011 Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Kevin Munroe Darsteller:<br />
Brandon Routh, Anita Briem, Sam Huntington Laufzeit:<br />
108 min FSK: 18 Wendecover: k. A. Preis: 21 Euro<br />
Start: 19. Januar 2012<br />
Suchst du <strong>die</strong>ses Kreuz hier?<br />
Weckt <strong>die</strong> Bestie in dir …<br />
×1 Bonusmaterial 3/10<br />
Er ist ein Schnüffler. Einer<br />
von jenen Privatdetektiven,<br />
<strong>die</strong> ständig innere<br />
Monologe führen. Die über<br />
das organisierte Verbrechen<br />
lamentieren, als wäre<br />
es eine chronische Erkältung,<br />
und Gewalt anwenden,<br />
wenn sie Informationen<br />
haben wollen. Es gibt<br />
solche Typen, <strong>die</strong> absichtlich<br />
hinter der Zeit leben,<br />
und Dylan Dog (Brandon<br />
Routh) ist einer davon.<br />
Doch warum trägt er sowohl<br />
Silberkugeln als auch Revolverpatronen<br />
mit Holzummantelung mit sich herum? Nur eine<br />
kleine Sicherheitsmaßnahme, falls ihn doch einmal<br />
einer der vielen Werwölfe oder Vampire von<br />
Louisiana anpöbeln sollte. Aber keine Sorge, er<br />
ist kein Monsterjäger oder ähnlich Triviales. Im<br />
Gegenteil: Die meisten seiner Patienten besitzen<br />
weder einen Puls noch eine gesunde Hautfarbe.<br />
In bester Film-Noir-Manier schlängelt sich<br />
Dylan also durch von Ghouls verseuchte Vampir-Diskos,<br />
Werwolf- Fleischereien und Zombie-<br />
Supermärkte, um dem Täter auf <strong>die</strong> Schliche<br />
zu kommen. Blöderweise erwacht auch sein<br />
ermordeter Kumpel Marcus (Sam Huntington)<br />
wieder zum Leben, um Zuschauer weiterhin<br />
mit seiner talentlosen Müßiggänger-Komik zu<br />
nerven. Der Film wirkt wie eine unterhaltsame<br />
Langfolge von „Buffy“, was sowohl Vor- als auch<br />
Nachteile hat. Die Verfilmung des italienischen<br />
Horrorcomics von Tiziano Sclavi ist in dem Sinne<br />
spannend, dass in Dylan Dogs kurioser Welt<br />
einfach alles passieren kann. Jedoch wirken<br />
dabei nicht nur <strong>die</strong> Untoten unglaublich hölzern.<br />
Die technische Verpackung hebt <strong>die</strong> Produktion<br />
wiederum vom Niveau einer TV-Folge ab.<br />
Die Kontraste sind voll, das Schwarz gesättigt.<br />
Bis auf ein paar Fehlfokussierungen entspricht<br />
auch <strong>die</strong> Schärfe dem gängigen Niveau und<br />
übertrifft es sogar in einigen Close-ups. Dylans<br />
charakteristisches rot-schwarzes Outfit ist nur<br />
Auch Untote haben Rechte, weshalb sie nicht<br />
immer gleich erschossen werden müssen<br />
ein demonstratives Beispiel für <strong>die</strong> sehr kräftige<br />
Farbsättigung des gesamten Films. Ihre<br />
Ohren bekommen leider kaum etwas Außergewöhnliches<br />
vorgesetzt, abgesehen von der<br />
gewöhnungsbedürftigen Synchronisation. Große<br />
Schnitzer wurden beim Audiomix jedoch nicht<br />
gemacht, und auch das vom Gewitter untermalte<br />
Finale hört sich explizit räumlich an. FT<br />
Film 6/10<br />
Wer schon „Buff y“ und/oder „Angel“ mochte, wird an <strong>die</strong>ser<br />
monströsen Detektivkomö<strong>die</strong> seinen Spaß haben. Viel mehr als<br />
<strong>die</strong>ses TV-Niveau dürfen Sie hier aber nicht erwarten.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Studiocanal, Universal Pictures Home<br />
64
Serien-Spezial<br />
Film<br />
Kultserien und Serienkult<br />
Was gibt es Besseres, als sich mit der Lieblingsserie ein paar gemütliche Stunden zu machen, wenn der Winter<br />
draußen kalt und unfreundlich sein Zepter schwingt? Wir haben uns <strong>die</strong> interessantesten Neuigkeiten angesehen!<br />
Nicht kleckern, sondern klotzen – so könnte<br />
<strong>die</strong>smal das Motto unserer aktuellen Serien-<br />
Highlights lauten. Mit „Boardwalk Empire“,<br />
Martin Scorseses grandiosem Coup über das<br />
Amerika der Prohibitionszeit, sowie „Borgia“,<br />
dem vom ZDF co-produzierten Historien- und<br />
Quotenhit, erscheinen zwei der teuersten Produktionen<br />
der TV-Geschichte auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Doch<br />
wir wollen nicht nur in der Vergangenheit<br />
schwelgen: Mit der dritten Staffel der animierten<br />
„Clone Wars“ und der Premiere der generalüberholten<br />
„Next Generation“ geht es ab in <strong>die</strong><br />
Zukunft – ein Fest für alle Fans von „Star Wars“<br />
und „Star Trek“. Besonders Letztere sollten sich<br />
unser Interview mit Craig Weiss auf Seite 68<br />
nicht entgehen lassen, denn dort erfahren Sie<br />
vom hauptverantwortlichen Restaurator der<br />
Science-Fiction-Kultserie alles Wissenswerte aus<br />
erster Hand. Zu guter Letzt feiert mit der sechsten<br />
Season von „CSI: NY“ dann auch noch eines<br />
der besten und beliebtesten Krimi-Franchises<br />
der letzten Jahre seinen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Einstand.<br />
Boardwalk Empire (1. Staffel)<br />
Als vor einiger Zeit bekannt wurde, dass Regie-<br />
Altmeister Martin Scorsese einen Ausfl ug in <strong>die</strong><br />
Welt der TV-Serien wagen will, stieß das Projekt<br />
mit dem verheißungsvollen Namen „Boardwalk<br />
Empire“ allerorten auf reges Interesse und gab<br />
Anlass zu den größten Erwartungen. Nun, nachdem<br />
in den Staaten bereits <strong>die</strong> dritte Staffel<br />
bestellt ist, hat sich <strong>die</strong> vom amerikanischen<br />
Pay-TV-Network HBO („Home Box Offi ce“) in<br />
Auftrag gegebene Serie längst als eine der inhaltlich<br />
wie auch ausstattungstechnisch hochwertigsten<br />
Fernsehproduktionen aller Zeiten<br />
etabliert und ist beim Publikum wie bei den<br />
Kritikern gleichermaßen beliebt und akzeptiert.<br />
Martin Scorsese als ausführender Produzent<br />
bringt es im brillanten Bild-in-Bild-Kommentar<br />
der Pilotfolge (<strong>die</strong> er als Gastregisseur auch gleich<br />
inszeniert hat) treffend auf den Punkt: „HBO hat<br />
sich zu einer Plattform entwickelt, auf der eine<br />
neue Art von Kino möglich geworden ist. Es hat<br />
mich schon immer gereizt, einmal eine ganz<br />
andere Art des fi lmischen Erzählens auszuprobieren.“<br />
Das kann man wohl laut sagen, denn<br />
„Boardwalk Empire“ bietet in jeder der zwölf<br />
Folgen der ersten Staffel genau das: echtes Kinoniveau<br />
mit extremer Überlänge, in einer im TV<br />
bisher noch nicht da gewesenen Qualität. Schauplatz<br />
der Saga ist <strong>die</strong> quirlige Hafenmetropole<br />
Atlantic City an der amerikanischen Ostküste, <strong>die</strong><br />
zu Zeiten der Prohibition um 1920 ihre wildesten<br />
Jahre erlebte. Über allen Geschicken in <strong>die</strong>ser<br />
schillernden Mischung aus Sündenpfuhl und<br />
Vorzeigestadt steht Bezirksschatzmeister Enoch<br />
„Nucky“ Thompson, der nach außen hin den moralisch<br />
einwandfreien Saubermann gibt und sich<br />
hinter den Kulissen mit dem blutigen Geschäft<br />
des illegalen Alkoholhandels eine goldene Nase<br />
ver<strong>die</strong>nt. Mit Hollywood-Größe Steve Buscemi<br />
konnten <strong>die</strong> Macher den perfekten Schauspieler<br />
für <strong>die</strong> Rolle verpfl ichten: Den Wechsel zwischen<br />
adrettem Politiker und gnadenlosem Unterwelt-<br />
Boss meistert er mit begeisternder Präsenz.<br />
Der legitime „Sopranos“-Nachfolger<br />
Terence Winter, dem Emmy ® -preisgekrönten<br />
Drehbuchautor der „Sopranos“, gelang als Erfi n-<br />
der, Drehbuchautor und Produzent von „Boardwalk<br />
Empire“ genau das, was sich nach dem<br />
kontrovers diskutierten Ende der „Sopranos“ im<br />
Sommer 2007 kaum jemand hatte vorstellen<br />
können, nämlich zeitnah einen adäquaten Ersatz<br />
für <strong>die</strong> bis dato erfolgreichste und anerkannteste<br />
Show des aufstrebenden Home Box Offi ce zu<br />
kreieren. Die Parallelen liegen auf der Hand: In<br />
beiden Serien fühlt sich das Publikum hin- und<br />
hergerissen durch seine Sympathien für einen<br />
charismatischen Hauptcharakter, der doch moralisch<br />
mehr als zweifelhaft daherkommt. Das<br />
Unterweltmilieu strahlt von jeher eine große Faszination<br />
aus und <strong>die</strong> fühlbar authentische und<br />
erfrischend kompromisslose Umsetzung desselben<br />
ist der ganz große Trumpf beider Serien.<br />
„Boardwalk Empire“ setzt mit seiner detailverliebten<br />
Wieder belebung der Goldenen Zwanziger<br />
gar noch einen drauf und wurde bei der letztjährigen<br />
Emmy ® -Verleihung mit acht Awards zum<br />
Serienhighlight der Saison. Auch bei den Golden<br />
Globes ® im Januar räumte <strong>die</strong> Serie <strong>die</strong> beiden<br />
wichtigsten Preise ab („Bester Hauptdar steller in<br />
einer Drama-Serie“, „Beste Drama-Serie“).<br />
Traumhaftes <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set<br />
In Sachen Technik gibt man sich bei Warner<br />
keine Blöße und liefert ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set, das sich<br />
gewaschen hat. Die Bilder vermitteln einen äußerst<br />
hochwertigen Eindruck, voller lebendiger<br />
Farben und präziser Schärfe. Der Unterschied<br />
zwischen Fernsehen und Kino verschwimmt<br />
hier vollständig. Auch <strong>die</strong> Soundkulisse für das<br />
abwechslungsreiche Leben <strong>die</strong>ses historischen<br />
Atlantic City ist prima gelungen – von stimmendurchfl<br />
uteten Bars bis hin zum geschäftigen<br />
Hafenviertel werden <strong>die</strong> Schauplätze in überzeugendem<br />
Surround in den Boxen zum Leben<br />
erweckt. Mit einer wirklich umfangreichen<br />
und ausgesprochen unterhaltsamen Bild-in-Bild-<br />
Funktion für alle zwölf Folgen entdeckt man auch<br />
nach dem Ende der Staffel immer wieder neue<br />
Details. Zahlreiche weitere professionell gestaltete<br />
Bonusfeatures runden das Paket ab und<br />
machen <strong>die</strong> Bonusabteilung zum Glanzstück<br />
<strong>die</strong>ser empfehlenswerten Veröffentlichung.<br />
Boardwalk Empire (1. Staffel)<br />
Originaltitel: Boardwalk Empire Land/Jahr/Genre:<br />
US/2011/Drama Vertrieb: Warner Home Video Bild:<br />
MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie: M. Scorsese u. a. Darsteller: S. Buscemi, M. Pitt,<br />
M. Shannon Laufzeit: 12 × 52 min FSK: 16 Wendecover:<br />
ja Preis: 45 Euro Start: 10. Februar 2012<br />
×5 Bonusmaterial 10/10<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
Film 9/10<br />
Überwältigend authentisches Panorama des Amerika der<br />
1920er Jahre, das vor allem in Sachen Ausstattung ganz neue<br />
Maßstäbe für den Bereich der TV-Produktionen setzt.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 65
Film<br />
Serien-Spezial<br />
Borgia – Die komplette erste Staffel<br />
Um es gleich vorwegzunehmen: Ja, <strong>die</strong><br />
FSK-18-Einstufung bekommt <strong>die</strong> nun auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erschienene TV-Serie „Borgia“ zu Recht.<br />
Und nein, <strong>die</strong> Serie ist kein Softporno und<br />
ebenso wenig kann man ihr unterstellen, eine<br />
Gewaltorgie nach der anderen anzubieten.<br />
Auch bestehen <strong>die</strong> im Vergleich zur TV-Fassung<br />
etwa 60 zusätzlichen Minuten nicht nur aus<br />
Sex und Gewalt. Regisseur Oliver Hirschbiegel<br />
trifft es ganz gut, wenn er auf ZDF.de sagt: „Da<br />
wird gemordet und geraubt und geliebt und<br />
verraten und gehasst wie in jeder anständigen<br />
Fernsehserie.“<br />
Wir sind Papst<br />
Im ausgehenden 15. Jahrhundert wird Italien –<br />
zersplittert in mehrere Einzelstaaten – von<br />
französischen und osmanischen Heeren quasi<br />
in <strong>die</strong> Zange genommen und Schauplatz von<br />
militärischen Schlachten sowie politischen Intrigen.<br />
Spezialist für Letztere ist der gebürtige<br />
Katalane Rodrigo Borgia, der seit über 20 Jahren<br />
im Diens te verschiedener Päpste steht und<br />
mit dem Tode von Papst Innocent VIII. im Jahre<br />
1492 selbst Ansprüche auf <strong>die</strong> Papstnachfolge<br />
erhebt. Diese setzt er – wie damals üblich – mit<br />
Mitteln der Erpressung und Bestechung dann<br />
p g g p<br />
auch durch. Sein Pontifi kat als Alexander VI. von<br />
1492 bis 1503 ist gekennzeichnet von Familienpatronage,<br />
politischen Winkelzügen und dem<br />
Versuch, sowohl <strong>die</strong> Macht seiner Familie als<br />
auch <strong>die</strong> des Kirchenstaates zu festigen. Produzent<br />
und Drehbuchautor Tom Fontana („Oz“,<br />
„Homicide“) hatte nach aufwendiger Recherche<br />
durchaus <strong>die</strong> Ambition, Rodrigo Borgia ver<strong>die</strong>ntermaßen<br />
in einem besseren Licht erscheinen<br />
zu lassen als viele der zeitgenössischen Chronisten.<br />
Diese hätten, so Fontana, ja ohnehin<br />
sehr einseitig berichtet. So mag der eine oder<br />
andere Zuschauer am Ende der zwölften Folge<br />
möglicherweise schon etwas erstaunt sein, wie<br />
sympathisch ihm Rodrigo Borgia erscheint. Aber<br />
bei allem Anspruch auf historische Authentizität<br />
erlaubt sich <strong>die</strong> Serie auch den einen oder<br />
anderen Kunstgriff, wie etwa bei der Geburtsreihenfolge<br />
der Söhne.<br />
Unterm Strich ist „Borgia“ allerdings schon näher<br />
an der Realität des Mittelalters als <strong>die</strong> nur wenige<br />
Wochen später auf Pro Sieben ausgestrahlte<br />
US-Serie „Die Borgias“. Die Ausstattung war zwar<br />
sehr aufwendig, auf übertriebenen Glanz wurde<br />
aber verzichtet. Manche Szenen wirken zudem<br />
wie Teile eines Kammerspiels, was ein wenig<br />
den Soap-Charakter der Serie unter streicht.<br />
An schauspielerischen Leistungen sind vor<br />
allem <strong>die</strong> von John Doman als Rodrigo Borgia<br />
und von Mark Ryder als dessen Sohn Cesare<br />
hervorzuheben. Gerade Letzterer könnte aufgrund<br />
der historischen Bedeutung der Figur<br />
des Cesare zum Hauptdarsteller einer zweiten<br />
Staffel werden – wenn sie denn gedreht wird.<br />
Borgia – Director’s Cut (1. Staffel)<br />
Originaltitel: Borgia (Director’s Cut) Land/Jahr/Genre:<br />
DE, FR, CZ/2011/Historienserie Vertrieb: Studiocanal<br />
Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: Oliver<br />
Hirschbiegel u. a. Darsteller: John Doman, Mark Ryder,<br />
Stanley Weber Laufzeit: 12 × 57 min FSK: 18 Wendecover:<br />
ja Preis: 43 Euro Start: 1. Dezember 2011<br />
×4 Bonusmaterial 6/10<br />
Das Bild der TV-Produktion hinterlässt einen<br />
sehr guten Eindruck. Zwar scheint das fehlende<br />
Filmkorn Ergebnis eines Rauschfi lters zu sein,<br />
aber <strong>die</strong> gute Schärfe des Bildes leidet kaum darunter,<br />
nichts wirkt weichgezeichnet, Details sind<br />
gut erkennbar. Der Schwarzwert ist makel los,<br />
der Kontrast ein wenig hart, aber zumindest wird<br />
<strong>die</strong>s als Stilmittel durchgezogen genauso wie <strong>die</strong><br />
durchgehend leichte Braunfärbung des Bildes.<br />
Der Sound ist gut abgemischt, wenn auch –<br />
fürs TV typisch – stark auf <strong>die</strong> Front reduziert.<br />
Räumlichkeit entsteht vor allem durch den häufi<br />
g und sehr stimmig eingesetzten Score. Auf der<br />
Bonusdisc werden etwa 190 Minuten Makingof<br />
und historische Dokumentation angeboten.<br />
Film 7,5/10<br />
Rodrigo Borgia wird Papst Alexander VI. – Geschichte inszeniert<br />
als deftige History-Soap. Die Balance von Geschichtsstoff und<br />
Familiendrama stimmt aber, trotz einiger Längen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Stock.xchng, Studiocanal<br />
66
Serien-Spezial<br />
Film<br />
Star Wars – The Clone Wars (3. Staffel)<br />
Originaltitel: Star Wars: The Clone Wars – Season 3<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Animation, Sci-Fi Vertrieb:<br />
Warner Home Video Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DD 5.1,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: D. Filoni u. a. Sprecher:<br />
M. Lanter, A. Eckstein Laufzeit: 22 × 22 min FSK: 12<br />
Wendecover: ja Preis: 43 Euro Start: 21. Oktober 2011<br />
×3 Bonusmaterial 6/10<br />
Auch wenn <strong>die</strong> CGI-Abenteuer von Obi-Wan und<br />
Anakin wohl nur für <strong>die</strong> härtesten erwachsenen<br />
„Star Wars“-Anhänger ein reines Vergnügen sind,<br />
den jüngeren Fans scheint <strong>die</strong> actionreiche Hatz<br />
quer durchs Universum zu gefallen. Zudem hat<br />
sich in Staffel drei vor allem in Sachen Animation<br />
einiges zur guten Seite der Macht gewendet. Die<br />
technische Umsetzung kann sich also – bis auf<br />
einen leichten Grauschleier über den Bildern –<br />
weiterhin sehen und hören lassen. Das Bonusmaterial<br />
zeigt sich etwas schwächer als bei den<br />
Vorgängerstaffeln: Fünf Featurettes, <strong>die</strong> einen<br />
Blick hinter <strong>die</strong> Kulissen ermöglichen, sowie das<br />
„Jedi-Tempel Archiv“ (eine Datenbank mit Testanimationen,<br />
3D- und Figurenmodellen) sind hier<br />
schon <strong>die</strong> Highlights. Auch <strong>die</strong> Entscheidung, von<br />
den bisherigen, aufwendig und liebevoll gestalteten<br />
Digibooks auf eine herkömmliche Ama<strong>ray</strong>-<br />
Verpackung umzuschwenken, dürfte bei Fans<br />
und Sammlern auf wenig Gegenliebe stoßen.<br />
Bilder: Universum, Warner Home Video<br />
CSI: NY (6. Staffel)<br />
Mittlerweile ist es bereits über zehn Jahre<br />
her, dass Produzenten-Legende Jerry<br />
Bruckheimer mit „CSI“ („Crime Scene Investigation“)<br />
den Urtypus der modernen Krimiserie<br />
amerikanischer Machart geschaffen hat. Doch<br />
als <strong>die</strong> erste Folge im Oktober 2000 in den<br />
Staaten auf Sendung ging und das charismatische<br />
Ermittlerteam um William Petersen und<br />
Marg Helgenberger in seinem ersten Fall im<br />
Spielerpara<strong>die</strong>s Las Vegas vorstellte, hätten<br />
sich wohl selbst <strong>die</strong> Macher nicht ausmalen<br />
können, welchen Siegeszug das Franchise<br />
in den folgenden Jahren antreten würde.<br />
Inzwischen läuft das Original in der sage und<br />
schreibe zwölften Staffel (eine Marke, <strong>die</strong><br />
nur ganz wenige Serien erreichen) – parallel<br />
dazu erfreuen sich auch <strong>die</strong> zwei Spin-offs<br />
„CSI: Miami“ und „CSI: NY“ weiterhin größter<br />
Beliebtheit. Der jüngste Spross mit dem<br />
Team aus dem berühmten Big Apple ist nun<br />
erstmals auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />
Ein neuer Anfang<br />
Nachdem im Finale der fünften Staffel das<br />
Team um Detective Mac Taylor (Gary Sinise)<br />
in <strong>die</strong> direkte Schusslinie geraten war (was in<br />
einer tragischen Wendung einen der Hauptcharaktere<br />
das Leben kostete) müssen <strong>die</strong> Tatortspezialisten<br />
in der seit Kurzem auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
vorliegenden sechsten Staffel nun nach und<br />
nach wieder zum harten Berufsalltag übergehen.<br />
Im wie üblich in stahlblaue Farbtöne getauchten<br />
New York (gedreht wird übrigens fast<br />
ausschließlich in Los Angeles) kommen sie den<br />
Drahtziehern hinter dem Anschlag auf das CSI-<br />
Team auf <strong>die</strong> Schliche – ein großer, episodenübergreifender<br />
Spannungsbogen, der der Serie<br />
Charakter und Kontinuität verleiht. Doch auch<br />
<strong>die</strong> gewohnten, in sich geschlossenen Fälle<br />
sind wieder mit dabei, mit dem typisch rauen<br />
Ton und den oftmals beinhart inszenierten<br />
Action- und Gewaltszenen der Serie.<br />
Ein ganz besonderer Höhepunkt der Staffel<br />
verbirgt sich hinter Folge sieben, „Reise in den<br />
Abgrund“. In <strong>die</strong>sem Cross-over, das erstmals<br />
alle drei Ermittlerteams des CSI-Universums<br />
in einem spektakulären Serienevent vereint,<br />
ergibt sich mit den zwei korrespon<strong>die</strong>renden<br />
Episoden von „CSI“ und „CSI: Miami“<br />
(<strong>die</strong> Universum im üppigen Bonusmaterial<br />
vorbildlicherweise gleich mitliefert) ein ausnehmend<br />
komplexer Fall. Leider präsentiert<br />
sich <strong>die</strong>ser nicht immer ganz plausibel: Vom<br />
Bonus, all <strong>die</strong> bekannten und beliebten Figuren<br />
zu vereinen, profi tiert hier weniger <strong>die</strong><br />
Geschichte, sondern vor allem der Fan.<br />
Film 6/10<br />
Nette Erweiterung der zweiten „Star Wars“-Trilogie, <strong>die</strong> allerdings<br />
auch in Staff el drei noch unter großen Qualitätsschwankungen<br />
von Folge zu Folge leidet und eher <strong>die</strong> jüngeren Fans anspricht.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Gesamt<br />
CSI: NY (6. Staffel)<br />
Originaltitel: CSI: NY Land/Jahr/Genre: US/2009/Krimi<br />
Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />
MA 5.1 Regie: David Von Ancken, Alex Zakrzewski u. a.<br />
Darsteller: Gary Sinise, Melina Kanakaredes, Ed<strong>die</strong><br />
Cahill Laufzeit: 23 × 41 min FSK: 16 Wendecover: nein<br />
Preis: 35 Euro Start: 2. Dezember 2011<br />
×4 Bonusmaterial 9/10<br />
Film 7/10<br />
Die derzeit wohl interessanteste CSI-Abteilung hält das gute<br />
Niveau auch in Jahr sechs mit spannenden Einzelfällen und<br />
einem komplexen, staff elübergreifenden Handlungsbogen.<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 67
Film<br />
Serien-Spezial<br />
Darauf haben <strong>die</strong> Fans gewartet: Die ungemein<br />
beliebten und auch heute noch<br />
erstaunlich unterhaltsamen Abenteuer von<br />
Captain Picard, Data, Worf und Co. erscheinen<br />
tatsächlich in einer brillanten Neuedition<br />
in High-Definition. Mit „Star Trek: The Next<br />
Generation – The Next Level“ kann man schon<br />
jetzt einen ersten Vorgeschmack darauf bekommen,<br />
wie viel optisches Potenzial bei der<br />
TV-Ausstrahlung und der DVD-Veröffentlichung<br />
verschenkt worden ist. Der Pilotfilm („Der r<br />
Mächtige“) sowie <strong>die</strong> beiden Fan-Favoriten n<br />
„Die Sünden des Vaters“ (aus Staffel drei) und<br />
„Das zweite Leben“ (aus Staffel fünf) erstrahlen<br />
in einer unglaublichen Qualität, <strong>die</strong> das einstige e<br />
hässliche Entlein des „Star Trek“-Universums s<br />
zum unumstrittenen neuen Star des Franchises s<br />
machen. Wir hatten Gelegenheit, mit dem<br />
Hauptverantwortlichen hinter <strong>die</strong>ser anspruchsvollen<br />
Mammutaufgabe zu sprechen – und wir<br />
können es schon jetzt kaum noch abwarten,<br />
bis wir <strong>die</strong> vollständige erste Staffel endlich in<br />
Händen halten! Übrigens: Wer sich vorab schon<br />
einmal mit eigenen Augen von der Qualität des<br />
Remasters überzeugen will, dem sei ein spektakuläres<br />
Vergleichsvideo im Internet empfohlen,<br />
das Originalaufnahmen und HD-Bearbeitung<br />
im Splitscreen-Verfahren direkt gegenüberstellt t<br />
(www.tng.trekcore.com/blu<strong>ray</strong>).<br />
TIEMO<br />
WEISENSEEL/UWE EL/UWE<br />
FUNK<br />
Nachher<br />
Vorher<br />
Nachher<br />
Vorher<br />
Nachher<br />
Vorher<br />
Craig Weiss,<br />
Creative Director<br />
bei CBS Digital<br />
Mr. Weiss, stellen<br />
Sie sich unseren<br />
Lesern doch bitte<br />
kurz vor!<br />
Ich bin kreativer Leiter<br />
bei CBS Digital<br />
und mit meinem<br />
Team verantwortlich<br />
für das Remastering<br />
von „Star Trek: The Next Generation”. Wir<br />
bewerkstelligen den gesamten Prozess der<br />
Bildbearbeitung und der Auffrischung der<br />
Spezialeffekte von Anfang bis Ende – abgesehen<br />
von der Soundkomponente.<br />
Hatten Sie <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> originalen<br />
Kameranegative als Ausgangsmaterial<br />
zu verwenden?<br />
Absolut, ja. Das Bemerkenswerte an <strong>die</strong>sem<br />
Projekt ist, dass das gesamte ursprüngliche<br />
Filmmaterial seit 25 Jahren unterirdisch<br />
gelagert wurde und dadurch hervorragend<br />
erhalten ist. Wir starten mit dem Originalnegativ,<br />
reinigen es, korrigieren <strong>die</strong> Farben,<br />
stabilisieren es und liefern letztendlich <strong>die</strong><br />
fi nale neue Version. Die Tatsache, dass<br />
<strong>die</strong> Serie auf echtem Film gedreht wurde,<br />
ermöglicht es uns, das Material in echter<br />
High-Defi nition-Aufl ösung zu scannen.<br />
Wie lange arbeiten Sie ungefähr an<br />
einer Episode und welches Bildseitenverhältnis<br />
wird <strong>die</strong> fertige <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Edition aufweisen?<br />
Für eine Folge brauchen wir ungefähr zwischen<br />
einer und eineinhalb Wochen. Momentan<br />
arbeiten wir mit dem originalen<br />
Bildformat von 4 : 3, also genau dem Bildausschnitt,<br />
in dem <strong>die</strong> Serie gedreht wurde.<br />
Eine angepasste 16 : 9-Version wird es bei<br />
<strong>die</strong>ser Version nicht geben.<br />
Worin besteht <strong>die</strong> größte Schwierigkeit<br />
bei <strong>die</strong>sem Projekt?<br />
Als man <strong>die</strong> Serie damals 1987 produziert<br />
hat, geschah der Schnitt nicht mit den originalen<br />
Filmstreifen, sondern mittels einer<br />
Kopie auf Videomaterial. Deshalb ist <strong>die</strong><br />
Herausforderung jetzt, <strong>die</strong> Folgen aus dem<br />
ungeschnittenen Originalmaterial wieder<br />
zusammenzustellen. Wir haben dafür <strong>die</strong><br />
alten Schnittanweisungen verwendet und<br />
sogar neue Software geschrieben, um<br />
<strong>die</strong> Folgen eins zu eins rekonstruieren<br />
zu können.<br />
Gibt es eine bestimmte Szene, auf <strong>die</strong><br />
Sie besonders stolz sind?<br />
Ehrlich gesagt sind wir auf das ganze Projekt<br />
ziemlich stolz! Das Einzigartige an<br />
<strong>die</strong>ser Arbeit ist, dass all <strong>die</strong> wunderbaren<br />
Spezialeffekte tatsächlich schon vorhanden<br />
„Wir sind ziemlich stolz auf <strong>die</strong>ses Projekt!“<br />
Interview mit Craig Weiss, Kreativchef bei CBS Digital<br />
sind. Wir mussten sie nicht neu am Computer<br />
erschaffen, sie sind quicklebendig auf<br />
dem Filmmaterial. Alles, was wir tun mussten,<br />
war, sie ein wenig aufzupolieren und in<br />
ihrer eigentlichen, ursprünglichen Qualität<br />
zu zeigen.<br />
Sie haben bereits an der Überarbeitung<br />
der originalen „Star Trek”-Serie<br />
mitgearbeitet – konnten Sie jetzt von<br />
<strong>die</strong>sen Erfahrungen profitieren?<br />
Durchaus, ja! Diese beiden Projekte waren<br />
sich einerseits sehr ähnlich, und doch<br />
auch grundverschieden. Bei „Star Trek: The<br />
Original Series“ hatten wir <strong>die</strong> kompletten<br />
Folgen als fertig geschnittene Negative, <strong>die</strong><br />
wir einfach nur noch remastern mussten,<br />
wohingegen wir „The Next Generation“<br />
quasi von Grund auf neu zusammenstellen<br />
mussten. Aber damals haben wir ganz<br />
sicher einen wertvollen Grundkurs in Sachen<br />
„Star Trek“-Universum bekommen.<br />
Wie sieht es mit dem Sound aus? Wird<br />
es einen komplett neuen Mix für <strong>die</strong><br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Variante geben?<br />
Ich weiß, dass für <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein neuer 7.1-<br />
Mix angefertigt wird. Ähnlich wie beim Bild<br />
wird also auch <strong>die</strong>se Komponente ein ganz<br />
neues Level erreichen. Wir schauen uns Tag<br />
für Tag <strong>die</strong> Ergebnisse an und können es<br />
manchmal kaum glauben, wie viele Details<br />
in den Aufnahmen stecken: Die Fans werden<br />
defi nitiv begeistert sein! Es ist fast so,<br />
als sehe man <strong>die</strong> Serie wieder zum ersten<br />
Mal – nur <strong>die</strong>smal hoffentlich so, wie sie<br />
ursprünglich gedacht war.<br />
Wird es denn bald eine Veröffentlichung<br />
der gesamten ersten Staffel<br />
geben? Oder hängt das tatsächlich<br />
von den Verkaufszahlen der gerade<br />
erschienenen Teaser-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ab?<br />
Ich glaube, dass <strong>die</strong> erste und womöglich<br />
auch <strong>die</strong> zweite Staffel im Laufe des Jahres –<br />
passend zum 25-jährigen Jubiläum der Serie<br />
– auf den Markt kommen wird. Aber fi nal<br />
bestätigen kann ich das leider noch nicht.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Star Trek – The Next Generation (<strong>Vorschau</strong>)<br />
Originaltitel: The Next Generation –<br />
The Next Level Land/Jahr/Genre:<br />
US/1987–1994/Sci-Fi Vertrieb:<br />
Paramount Home Bild: MPEG-4,<br />
1.33 : 1 Ton: DD 2.0, DTS-HD MA 7.1<br />
(engl.) Regie: C. Allen u. a. Laufzeit:<br />
4 × 45 min FSK: 12 Wendecover: ja<br />
Preis: 14 Euro Start: 31. Januar 2012<br />
Ein Traum wird wahr: Der wohl charmanteste Vertreter der vier<br />
„Star Trek“-Serien erstrahlt in nicht für möglich gehaltenen Bildern<br />
und lässt einen in feinstem HD in wohligen Erinnerungen schwelgen.<br />
×1 Bonusmaterial: <strong>Vorschau</strong><br />
Bilder: Paramount Home<br />
68
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
MUSIK<br />
LEGENDEN<br />
Bilder: iStockphoto/shaunl<br />
IHRE AUFTRITTE SIND LEGENDÄR – IHRE SONGS ZEITLOS UND UNVERGESSEN. NOCH HEUTE BEGEISTERT<br />
IHRE MUSIK EINE VIELZAHL VON MENSCHEN. GRUND GENUG, DIESEN AUSSERGEWÖHNLICHEN TALENTEN<br />
EIN DENKMAL ZU SETZEN UND SIE IN DER AKTUELLEN AUSGABE DES BLUNOTE-CAFÉS WILLKOMMEN ZU<br />
HEISSEN. BEGRÜSSEN SIE MIT UNS DIE GRÖSSTEN MUSIKLEGENDEN ALLER ZEITEN!<br />
VON LYDIA FISCHER<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 69
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
THE ROLLING STONES:<br />
SOME GIRLS<br />
In einer Galerie der größten Musiklegenden kann<br />
und darf <strong>die</strong> <strong>die</strong>nstälteste Rockband der Welt<br />
natürlich nicht fehlen: <strong>die</strong> Rolling Stones! Eine<br />
Gruppe, <strong>die</strong> das Auf und Ab im Musikgeschäft<br />
schon mehrmals am eigenen Leibe gespürt hat.<br />
Gerade <strong>die</strong> 1970er Jahre sollten<br />
sich als <strong>die</strong> schlimms ten der<br />
Stones herausstellen: Bri-<br />
an Jones verließ <strong>die</strong><br />
Band,<br />
Gitarrist<br />
Keith Richards<br />
stürzte sich<br />
von einem<br />
Drogenexzess<br />
in den<br />
anderen<br />
und<br />
<strong>die</strong> gewünschte<br />
Anerkennung<br />
für<br />
<strong>die</strong> neuen Platten<br />
blieb auch aus. Erst<br />
mit dem Release<br />
ihres Studio albums<br />
„Some Girls“ än-<br />
derte sich <strong>die</strong><br />
Situ ation:<br />
Inner-<br />
halb kürzester<br />
Zeit erreichte „Some Girls“ den ers ten Platz der<br />
US-Charts und hielt sich dort insgesamt 32<br />
Wochen. Somit symbolisiert das Album für <strong>die</strong><br />
Stones einerseits das große Comeback des durch<br />
Drogen schwer gezeichneten Keith Richards,<br />
andererseits aber auch <strong>die</strong> Rückkehr in den<br />
Musikolymp. Der Sound der Platte unterschied<br />
sich aufgrund des spürbaren Einsatzes von Elementen<br />
des Punk und Funk deutlich vom bisher<br />
gewohnten Stil der Stones. Besonders in dem<br />
Song „Respectable“ dominieren <strong>die</strong> Rhythmusgitarren.<br />
33 Jahre nach der Veröffentlichung <strong>die</strong>ser<br />
Erfolgshits entschlossen sich <strong>die</strong> Rolling Stones,<br />
„Some Girls“ neu einzuspielen. Pünktlich zu<br />
<strong>die</strong>sem Ereignis hat Eagle Records den Konzertmitschnitt<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht. Das Event<br />
wurde ursprünglich auf einem 16-Millimeter-Film<br />
aufgezeichnet und für das HD-Release sorgfältig<br />
restauriert. Artefakte und Schmutzpartikel sind<br />
sehr selten anzutreffen und Detailaufnahmen<br />
zeigen eine fast unglaubliche Schärfe. Allerdings<br />
ist der Kontrast sehr hoch eingestellt, sodass<br />
der Schwarzwert manchmal in ein dunkles Grau<br />
umschlägt. Auch der Sound wurde von Bob<br />
Clearmountain aus dem Originalmaterial neu<br />
gemixt und remastered. Der Klang ist weitgehend<br />
frei von Störgeräuschen, allerdings ist schon in<br />
der 7. Minute ein starkes Rauschen erkennbar. An<br />
der Räumlichkeit des 5.1-Mixes gibt es nichts auszusetzen.<br />
Die Gitarre von Ron Wood ist über <strong>die</strong><br />
linke Box auszumachen, während Keith Richards’<br />
Spiel deutlich über den rechten Lautsprecher zu<br />
hören ist. Mick Jaggers Gesang und Charlie Watts’<br />
Darbietung an den Drums werden sehr dynamisch<br />
über <strong>die</strong> Front ausgegeben. Durch einen<br />
leichten Widerhall und den tobenden Applaus<br />
des Publikums über <strong>die</strong> hinteren Lautsprecher<br />
wird ein echtes Konzertgefühl mit Gänsehautgarantie<br />
erzeugt. Neben einem Interview und<br />
TV-Aufzeichnungen<br />
liegt der Disc eine<br />
CD mit den kompletten<br />
Tracks des<br />
Konzerts bei.<br />
OZZY OSBOURNE:<br />
GOD BLESS<br />
Er ist der Mann,<br />
der auf der<br />
Bühne einer Fledermaus<br />
den Kopf<br />
abbiss. Er ist der ehemalige Sänger von Black<br />
Sabbath, der sich bei seinen Auftritten mit<br />
dem Publikum Wurfschlachten mit Schlachtabfällen<br />
lieferte. Ganz klar, <strong>die</strong> Rede ist von<br />
Ozzy Osbourne, einem Musiker, der sich durch<br />
seine markante Stimme und seine Selbstinszenierung<br />
großer Beliebtheit erfreut. In Amerika<br />
ist der „Fürst der Finsternis“ nach seiner<br />
TV-Reality-Show „The Osbournes“, in der er<br />
den Zuschauern Einblicke in sein Privatleben<br />
gewährte, mittlerweile zu einer Art Kultfigur<br />
geworden. Dabei waren <strong>die</strong> Meinungen der<br />
Öffentlichkeit über <strong>die</strong> Zurschaustellung seiner<br />
Familie sehr unterschiedlich: Die einen lieben<br />
ihn, für <strong>die</strong> anderen ist er einfach nur verrückt.<br />
In der Dokumentation „Ozzy Osbourne – God<br />
Bless“ wird das gesamte künstlerische Schaffen<br />
des Musikers betrachtet. Anders als in der<br />
TV-Show wird nicht nach Drehbuch herumgeblödelt,<br />
sondern Ozzys Persönlichkeit mit allen<br />
Ecken und Kanten dargestellt. Besonders Ehefrau<br />
Sharon Osbourne und seine Kinder rechnen<br />
vor der Kamera hart mit dem „Godfather of<br />
Metal“ ab, was er jedoch selbst so gewollt hat.<br />
Aber auch <strong>die</strong> Musikgrößen Paul McCartney und<br />
Tommy Lee lassen es sich nicht nehmen, ein<br />
Interview zu geben.<br />
„God Bless“ offenbart eine Vielzahl von neuem,<br />
bislang noch nicht veröffentlichtem Material.<br />
Da <strong>die</strong> Bildkomponente der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zum großen<br />
Teil aus neueren Aufnahmen besteht, ist <strong>die</strong><br />
Qualität auf einem guten Niveau.<br />
Der Kontrast ist recht hoch eingestellt,<br />
sodass der Schwarzwert<br />
manchmal mal in ein dunkles Grau<br />
schwenkt. Die Dokumentation<br />
überzeugt mit einer soliden<br />
Grundschärfe, <strong>die</strong><br />
in einigen Sequenzen<br />
anfängt zu schwächeln.<br />
Musikalisch<br />
umrahmt wird „God Bless“ von bekannten<br />
Ozzy-Osbourne-Songs, wie zum Beispiel<br />
„I Don’t Know“.<br />
Um beim Sound eine leichte Räumlichkeit zu<br />
erwecken, wird der Score zusätzlich mit einem<br />
schwachen Widerhall über <strong>die</strong> hinteren Resonanzkörper<br />
wiedergegeben. Die Sprachausgabe<br />
erfolgt über den Center-Lautsprecher, wobei<br />
dem DTS-5.1-Ton etwas Dynamik verloren geht.<br />
Als Extrabonbon befi nden sich auf der Scheibe<br />
dem Schnitt zum Opfer gefallene Szenen sowie<br />
ein Interview mit Ozzy Osbourne und dessen<br />
Sohn Jack, der gleichzeitig der Produzent der<br />
Dokumentation ist.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Eagle Records, Stock.xchng, Studiocanal<br />
70
GEORGE HARRISON:<br />
LIVING IN THE MATERIAL WORLD<br />
Man nannte ihn den stillen Beatle: George<br />
Harrison. Stets stand er im Schatten seiner<br />
extrovertierten und zugleich charismatischen<br />
Bandkollegen John Lennon und Paul McCartney –<br />
zu Unrecht, wie sich später herausstellen sollte.<br />
Schließlich schrieb Harrison solche Songs wie<br />
„While My Guitar Gently Weeps“, „Something“<br />
und „Here Comes The Sun“ für <strong>die</strong> Beatles, <strong>die</strong><br />
in kürzester Zeit zum Hit avancierten und es bis<br />
heute geblieben sind.<br />
Auch nach seiner Zeit als Gitarrist der „Pilzköpfe“<br />
sollte <strong>die</strong> Erfolgswelle kein Ende nehmen:<br />
Harrison war der Erste, der eine Solokarriere startete<br />
– immerhin hatte er 80 Songs in einer Schublade,<br />
<strong>die</strong> er bei den Beatles<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
nicht veröffentlichen konnte. Seinen größten Erfolg<br />
erreichte er im Jahre 1970 mit „My Sweet<br />
Lord“, trotz des Vorwurfs eines Plagiates. Die Fans<br />
lieben <strong>die</strong>sen Titel einfach, sodass nach Harrisons<br />
Tod im Jahre 2001 „My Sweet Lord“ noch einmal<br />
<strong>die</strong> britischen Charts stürmte und erneut den ersten<br />
Platz eroberte. Mit der Musikdokumentation<br />
setzt Regisseur Martin Scorsese („Shine A Light“)<br />
dem Ausnahmemusiker ein Denkmal. Das Leben<br />
von George Harrison wird dem Zuschauer<br />
in zwei Teilen mit insgesamt 3 Stunden Laufzeit<br />
nähergebracht. Dabei betrachtet Scorsese <strong>die</strong><br />
Bio grafi e des Ex-Beatles weniger kritisch, sondern<br />
äußerst neutral. Für <strong>die</strong> Zusammenstellung<br />
der Dokumentation wurde tief in den Archiven<br />
gegraben sowie bei der Familie und Freunden<br />
nach Material gefragt. Neben alten Filmaufnahmen<br />
und Fotos wurden auch Interviews, u. a. mit<br />
Paul McCartney, Damon Hill und Jeff Lynne, im<br />
Schnitt berücksichtigt. Die Bildqualität der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
ist sehr unterschiedlich. Einerseits sind <strong>die</strong><br />
neueren Filmaufnahmen lupenrein und bestechen<br />
mit einer hervorragenden Schärfe. Andererseits<br />
präsentieren sich <strong>die</strong> Archivaufnahmen<br />
mit allerlei Schmutzpartikeln und der<br />
Detailgrad der Bilder lässt viele Wünsche offen.<br />
Allerdings ist es<br />
schon erstaunlich,<br />
was für eine Vielfalt<br />
an Material für das Porträt zusammengetragen<br />
wurde, sodass man über <strong>die</strong>se kleinere Schwäche<br />
durchaus hinwegsehen kann. Musikalisch<br />
umrahmt wird <strong>die</strong> Doku von einer breiten Palette<br />
an Songs, <strong>die</strong> aus der Feder von Harrison stammen.<br />
Der HD-Sound ist sehr dynamisch und von<br />
hoher Qualität, da er trotz alter Tonaufnahmen<br />
keine störenden Kratzgeräusche enthält. Durch<br />
einen leichten Widerhall über <strong>die</strong> hinteren Klangkörper<br />
wird ein Hauch von Räumlichkeit erzeugt.<br />
Der Kommentar ist gut verständlich und wird klar<br />
über den Center-Lautsprecher ausgegeben. Neben<br />
einem umfangreichen Booklet sind auf der<br />
Disc Interviews und Songausschnitte enthalten.<br />
Film<br />
PAUL MCCARTNEY:<br />
THE LOVE WE MAKE<br />
Paul McCartney – ein wahres Multitalent:<br />
Nicht ohne Grund steht der Sänger und<br />
Songwriter mit mehr als einhundert verkauften<br />
Singles und sechzig Goldenen Schallplatten als<br />
bester Komponist und Interpret der Popmusik<br />
im Guinness-Buch der Rekorde. Doch trotz –<br />
oder vielleicht gerade wegen – seiner großen<br />
Erfolge lässt es sich der Musiker nicht nehmen,<br />
sich sozial zu engagieren.<br />
11. September 2001: Paul McCartney war gerade<br />
auf der Rückreise aus New York, als der<br />
Pilot kurz vor dem Abheben des Flugzeugs<br />
den Passagieren mitteilte, welch schreckliches<br />
Ereignis ganz Amerika erschüttert hatte. So hat<br />
er <strong>die</strong> gigantische<br />
Zerstörung und <strong>die</strong><br />
tragischen Schicksale<br />
der Menschen<br />
unmittelbar mit eigenen<br />
Augen gesehen. Grund genug, innerhalb<br />
weniger Monate mit britischen und amerikanischen<br />
Musikern ein Konzert auf <strong>die</strong> Beine zu<br />
stellen, das der New Yorker Bevölkerung neuen<br />
Mut und neue Kraft geben sollte. Stars wie<br />
David Bowie, Billy Idol, Elton John, The Who und<br />
Eric Clapton beteiligten sich an <strong>die</strong>ser einmaligen<br />
Benefizveranstaltung. Wie Paul McCartney <strong>die</strong>ses<br />
Projekt stemmen konnte, erfahren Sie in „The<br />
Love We Make“.<br />
Die Musikdokumentation ist visuell auf alt getrimmt.<br />
Das Filmmaterial ist zum größten Teil<br />
im 16-Millimeter-Format und Schwarz-Weiß<br />
gehalten, nur wenige Sequenzen (TV-Interviews<br />
mit Paul McCartney) stechen durch ihre<br />
Farbigkeit aus dem düster wirkenden Streifen<br />
hervor. Um den Retrolook zu erzeugen, wurde<br />
das Bild künstlich verrauscht, sodass eine<br />
deutliche Filmkörnung zu erkennen ist. Leider<br />
geht durch <strong>die</strong>ses künstlerische Stilmittel auch<br />
etwas Plastizität und Schärfe verloren, was den<br />
Genuss des Streifens jedoch nicht beeinträchtigen<br />
dürfte.<br />
Akustisch umrahmt wird <strong>die</strong> Dokumentation<br />
von Bandproben für das Benefizkonzert im<br />
Gedenken an den 11. September 2011. Dabei<br />
gibt McCartney einerseits bekannte Beatles-<br />
Songs wie „Let It Be“ oder „I’m Down“, aber<br />
auch neuere Titel wie „Freedom“ zum Besten,<br />
<strong>die</strong> er anlässlich des Terroranschlages geschrieben<br />
und aufgenommen hat.<br />
Obwohl auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc ein 5.1-Mix anwählbar<br />
ist, will keine echte Räumlichkeit entstehen.<br />
Zwar wird über <strong>die</strong> hinteren Lautsprecher ein<br />
leichter Widerhall erzeugt, allerdings ist <strong>die</strong>ser<br />
so kraftlos, dass man <strong>die</strong> unkomprimierte reotonspur LPCM 2.0 vorziehen sollte. Der<br />
Ste-<br />
Kommentar wird klar und deutlich über<br />
<strong>die</strong> Front ausgegeben.<br />
Bonusmaterial<br />
ist auf der<br />
blauen<br />
Scheibe<br />
bedauerlicherweise<br />
überhaupt<br />
nicht anzutreffen.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 71
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
QUEEN:<br />
DAYS OF OUR LIVES<br />
Die Königin unter den größten Rockbands<br />
aller Zeiten ist ohne Frage <strong>die</strong> Band Queen.<br />
Dabei fiel <strong>die</strong> Gruppe optisch vor allem durch extravagante<br />
Outfits auf, <strong>die</strong> – wie es sich für eine<br />
adelige Dame gehört – figurbetont geschnitten<br />
waren, glitzerten und durch ein auffälliges Makeup<br />
samt Nagellack unterstützt wurden. Doch<br />
nicht nur durch ihr schrilles Auftreten sorgte <strong>die</strong><br />
Band für Furore im Musikgeschäft: Musikalisch<br />
stachen Queen durch den facettenreichen Gesang<br />
von Fred<strong>die</strong> Mercury heraus. Seine Stimme<br />
zeichnete sich durch ein gewaltiges Volumen<br />
und einen großen Umfang aus, was den Sound<br />
von Queen unverkennbar<br />
und legendär<br />
machte. Die<br />
Doku „Days Of Our Lives“ – anlässlich des 40.<br />
Bandjubiläums durch <strong>die</strong> BBC in Auftrag gegeben<br />
– wurde von dem britischen Comedian und<br />
Queen-Spezialisten Rhys Thomas in Zusammenarbeit<br />
mit Simon Lupion in zwei Teilen produziert.<br />
Ziel sollte es sein, <strong>die</strong> komplette Bandgeschichte<br />
mit umfangreichem Material zu refl ektieren. Im<br />
Gegensatz zu vielen anderen Musikdokumentationen<br />
wird <strong>die</strong> Chronik von den Bandmitgliedern<br />
selbst erzählt und durch zahlreiche Interviews,<br />
in denen auch Fred<strong>die</strong> Mercury zu sehen ist,<br />
bereichert. Dabei werden Anekdoten und rare<br />
Archivaufnahmen (u. a. der erste TV-Auftritt von<br />
Queen) zutage gefördert, <strong>die</strong> so mancher Fan<br />
bisher weder gehört noch gesehen hat. Ein wahrer<br />
Goldschatz also für unersättliche Anhänger<br />
der „Königin“. Durch den vermehrten Einsatz alten<br />
Archivmaterials ist <strong>die</strong> Bildqualität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
sehr unterschiedlich. Häufi g wird der Filmgenuss<br />
durch Schmutzpartikel und eine starke Bildkörnung<br />
gestört. Details sind mit bloßem Auge oftmals<br />
nur schwer zu erkennen und <strong>die</strong> Plastizität<br />
geht ebenso verloren. Dagegen erstrahlen <strong>die</strong><br />
neueren Interviews mit Brian May und Roger<br />
Taylor in sehr ansehnlicher HD-Qualität. Der<br />
Sound liegt ausschließlich als Linear-PCM-2.0-<br />
Tonspur im englischen Originalton (deutsche<br />
Untertitel sind anwählbar) vor. Dass es sich bei<br />
der Dokumentation um eine Fernsehproduktion<br />
handelt, ist der akustischen Umsetzung anzumerken.<br />
Der Klang der Archivaufnahmen wirkt etwas<br />
blechern und angestaubt. Außerdem sind leichte<br />
Störgeräusche wie Knarren und Krächzen über <strong>die</strong><br />
Lautsprecher auszumachen. Die Interviews hingegen<br />
sind klar und gut verständlich. Den musikalischen<br />
Rahmen der Doku übernehmen u. a.<br />
Ohrwürmer wie „We Are The Champions“<br />
und „Bohemian Rhapsody“.<br />
Durch den matten Bass und <strong>die</strong><br />
fehlende Dynamik geraten<br />
<strong>die</strong>se Songs jedoch in<br />
den Hintergrund.<br />
HERBERT GRÖNEMEYER:<br />
SCHIFFSVERKEHR TOUR 2011 – LIVE IN LEIPZIG<br />
Herbert Grönemeyer gilt als einer der größten<br />
deutschen Rockmusiker überhaupt. Zu seinen<br />
Konzerten strömen Tausende Fans, um seinen<br />
gefühlvollen, teils melancholischen Songs zu<br />
lauschen. Mit 100000 Zuhörern hält Grönemeyer<br />
in Deutschland bislang den größten Besucherrekord<br />
als deutschsprachiger Sänger. Außerdem<br />
erregte er Aufsehen, als er im Mai 1994 als erster<br />
deutscher Musiker zu einem Auftritt bei „MTV<br />
Unplugged“ eingeladen wurde. Grönemeyers<br />
Erfolgswelle hält schon 33 Jahre an. 2011 veröffentlichte<br />
er sein mittlerweile dreizehntes Album<br />
„Schiffsverkehr“, das bereits in der ersten Woche<br />
<strong>die</strong> Top Ten der deutschen Charts sowie in Österreich<br />
und der Schweiz mehrfach den Gold- und<br />
Platinstatus erreichte. Nach Grönemeyers Aussage<br />
soll der Titel „Schiffsverkehr“ eine Metapher<br />
für eine „chaotische Lebensfreude“ sein. Dieses<br />
Gefühl fließt auch in seine Texte ein, in denen<br />
er persönliche Erlebnisse verarbeitet. So handelt<br />
das Lied „Deine Zeit“ beispielsweise von seiner<br />
an Demenz erkrankten Mutter. Kurz nach dem<br />
Plattenrelease begab sich Grönemeyer auf Tour<br />
und erreichte am 16. Juni 2011 <strong>die</strong> Leipziger<br />
Red Bull Arena, in der sein Konzertmitschnitt<br />
realisiert wurde. Ein Auftritt, der den Fans wohl<br />
immer in Erinnerung bleiben wird: Nachdem<br />
er <strong>die</strong> ersten Songs „Fernweh“ und „Deine<br />
Zeit“ in das Mikrofon schmetterte,<br />
begann es zu regnen. Doch<br />
Grönemeyer ließ sich von Petrus‘<br />
Launen nicht beirren und<br />
begeisterte sein Publikum, das sich<br />
ähnlich wie Pinguine zusammenkuschelte.<br />
Passend zum rauen<br />
Wetter war auch <strong>die</strong> Bühnendekoration<br />
gewählt, <strong>die</strong> einem Schiff<br />
mit fünf Masten glich. An <strong>die</strong>sen<br />
waren Bildschirme angebracht,<br />
auf denen Filme von Anton Corbijn<br />
abgespielt wurden. Visuell<br />
besticht das HD-Medium mit einer guten Bildqualität,<br />
<strong>die</strong> kaum Unschärfen aufweist. Selbst<br />
kleinste Details, wie <strong>die</strong> Regentropfen auf Grönemeyers<br />
Gesicht, sind mit bloßem Auge zu erkennen.<br />
Nur bei Weitwinkelaufnahmen, <strong>die</strong> das gesamte<br />
Geschehen in der Leipziger Arena einfangen,<br />
wirkt das Bild etwas verpixelt. Der 5.1-Sound<br />
ist sehr klar und weist keinerlei Störgeräusche<br />
auf. Die Instrumente sind auf <strong>die</strong> verschiedenen<br />
Lautsprecher aufgeteilt, sodass <strong>die</strong> Gitarre von<br />
rechts und der Bass von der linken Seite ertönt.<br />
Durch einen leichten Widerhall über <strong>die</strong> hinteren<br />
Lautsprecher entsteht ein echtes Livefeeling. Allerdings<br />
ist der Mix stark auf Grönemeyers Stimme<br />
ausgerichtet,<br />
wodurch der Instrumentalpart<br />
etwas<br />
in den Hintergrund<br />
gedrängt wird.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, EMI, Stock.xchng, Universal Music<br />
72
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
The Rolling Stones: Some Girls<br />
Ozzy Osbourne: God Bless<br />
George Harrison: Living In The Material World<br />
Genre: Rock Originaltitel: The Rolling Stones: Some Girls<br />
Land/Jahr: US/1978 Vertrieb: Eagle Records Bild:<br />
MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1, Linear PCM 2.0<br />
Regie: Lynn Lenau Calmes Musiker: Mick Jagger, Keith<br />
Richards, Charlie Watts Laufzeit: 85 min FSK: 0 Wendecover:<br />
nein Preis: 26 Euro Start: 18. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 5,5/10<br />
Film 8/10<br />
„Some Girls“ ist eine rarer Konzertmitschnitt der 1978er-Tour,<br />
eine der wildesten Zeiten der Rolling Stones. Für Fans ist <strong>die</strong><br />
Scheibe ein regelrechter Pfl ichtkauf!<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Genre: Musikdokumentation Originaltitel: God Bless Ozzy<br />
Osbourne Land/Jahr: AU, AR, CA, NZ, GB, CL, US/2011<br />
Vertrieb: Eagle Records Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />
MA 5.1, LPCM 2.0 Regie: Mike Fleiss, Mike Picitelli Musiker:<br />
Ozzy Osbourne, Blasko, Brandon Boyd Laufzeit: 94 min FSK:<br />
12 Wendecover: nein Preis: 20 Euro Start: 11. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 4/10<br />
Film 7,5/10<br />
Ozzy Osbourne – so haben Sie den Musiker noch nicht gesehen!<br />
In der Dokumentation wird sein Leben mit allen Ecken und<br />
Kanten unter <strong>die</strong> Lupe genommen.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Genre: Musikdokumentation Originaltitel: George<br />
Harrison: Living In The Material World Land/Jahr: US/2011<br />
Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />
MA 5.1 Regie: Martin Scorsese Musiker: George Harrison,<br />
Paul McCartney, Ringo Starr Laufzeit: 208 min FSK: 12<br />
Wendecover: ja Preis: 20 Euro Start: 8. Dezember 2011<br />
×1 Bonusmaterial 4/10<br />
Film 8,5/10<br />
Martin Scorsese setzt dem stillen Beatle George Harrison mit<br />
seiner eindrucksvollen Dokumentation ein Denkmal. Nicht nur<br />
für Fans ein lohnenswerter Kauf!<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Paul McCartney: The Love We Make<br />
Queen – Days Of Our Lives<br />
Herbert Grönemeyer: Schiffsverkehr Tour 2011 – Live in Leipzig<br />
Genre: Musikdokumentation Originaltitel: The Love We<br />
Make Land/Jahr: US/2011 Vertrieb: Eagle Records Bild:<br />
MPEG-4, 4 : 3 Ton: DTS-HD MA 5.1, LPCM 2.0 Regie: Bradley<br />
Kaplan, Albert Maysles Musiker: Paul McCartney, David<br />
Bowie, Eric Clapton Laufzeit: 94 min FSK: 0 Wendecover:<br />
nein Preis: 20 Euro Start: 25. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />
Film 8/10<br />
Auf eindrucksvolle Weise wird dokumentiert, wie es Paul<br />
McCartney geschaff t hat, nach den Anschlägen des 11.<br />
September ein Benefi zkonzert zu organisieren.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Genre: Musikdokumentation Originaltitel: Queen: Days<br />
Of Our Lives Land/Jahr: GB/2011 Vertrieb: Universal<br />
Music Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: Linear PCM 2.0 Regie:<br />
Matt O’Casey Musiker: Fred<strong>die</strong> Mercury, Brian May,<br />
Roger Taylor Laufzeit: 119 min FSK: 0 Wendecover: nein<br />
Preis: 23 Euro Start: 25. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 5,5/10<br />
Film 7,5/10<br />
Ein Goldschatz für alle Fans der Königin unter den besten<br />
Rockbands aller Zeiten. In der Dokumentation wird bisher<br />
unveröff entlichtes Archivmaterial gezeigt.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Genre: Rockmusik Originaltitel: Herbert Grönemeyer:<br />
Schiff sverkehr Tour 2011 – Live in Leipzig Land/Jahr:<br />
DE/2011 Vertrieb: EMI Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />
MA 5.1 Regie: Sven Offen Musiker: Herbert Grönemeyer,<br />
Alfred Kritzer, Norbert Hamm Laufzeit: 143 min FSK: 0<br />
Wendecover: nein Preis: 18 Euro Start: 18. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 4/10<br />
Film 8/10<br />
Herbert Grönemeyer schaff t es mit seiner „chaotischen<br />
Lebensfreude“ das Publikum trotz schlechter Wetterverhältnisse<br />
für sich zu begeistern. Einfach toll!<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
HERBERT GRÖNEMEYER:<br />
SCHIFFSVERKEHR TOUR 2011 – LIVE IN LEIPZIG<br />
01. Intro<br />
02. Schiffsverkehr<br />
03. Kreuz mein Weg<br />
04. Fernweh<br />
05. Halt mich<br />
06. Bochum<br />
07. Musik nur wenn sie laut ist<br />
08. Stück vom Himmel<br />
09. Deine Zeit<br />
10. Zu dir<br />
11. Männer<br />
12. Der Weg<br />
13. Auf dem Feld<br />
14. Kopf hoch, tanzen<br />
15. Wäre ich einfach nur feige<br />
16. Alkohol<br />
17. Mensch<br />
18. Bleibt alles anders<br />
19. Zum Meer<br />
20. Land unter<br />
21. Zeit, dass sich was dreht<br />
22. Flugzeuge im Bauch<br />
23. Glück<br />
24. Lass es uns nicht regnen<br />
25. Vollmond<br />
26. Unfassbarer Grund<br />
27. Exit<br />
ROLLING STONES:<br />
SOME GIRLS<br />
01. Let It Rock<br />
02. All Down The Line<br />
03. Honky Tonk Women<br />
04. Starfucker<br />
05. When The Whip<br />
Comes Down<br />
06. Beast Of Burden<br />
07. Miss You<br />
08. Imagination<br />
09 Shattered<br />
10. Respectable<br />
11. Far Away Eyes<br />
12. Love In Vain<br />
13. Tumbling Dice<br />
14. Happy<br />
15. Sweet Little16<br />
16. Brown Sugar<br />
17. Jumpin‘ Jack Flash<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 73
Film<br />
Special Interest<br />
Das Phantom der Oper – 25 Jahre<br />
Musical<br />
Originaltitel: The Phantom Of The Opera (25th<br />
Anniversary) Land/Jahr: GB/2011 Vertrieb: Universal<br />
Pictures Home Bild: MPEG-4 1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />
MA 5.1 Regie: Andrew Lloyd Webber Darsteller: R.<br />
Karimloo, S. Boggess, B. James Laufzeit: 159 min FSK: 6<br />
Wendecover: ja Preis: 19 Euro Start: 23. Februar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 3/10<br />
Vor mehr als 25 Jahren nahm Andrew<br />
Lloyd Webber den französischen<br />
Krimi nalroman „Le Fantôme De L‘Opéra“<br />
von Gaston Leroux als Vorlage für eine<br />
weltweit erfolgreiche Liebesgeschichte.<br />
Das namensgebende „Phantom“ (Ramin<br />
Karimloo) treibt 1871 sein Unwesen an der<br />
Pariser Oper und zieht dort <strong>die</strong> junge Sängerin<br />
Christine Daeé (Sierra Boggess) in seinen<br />
Bann, um sie zum Star der Oper zu machen.<br />
Auch wenn Christine den düsteren, maskierten<br />
Mann, der in den Katakomben der Oper<br />
lebt, als ihren „Engel der Lieder“ bezeichnet,<br />
kann sie seine Gefühle nicht erwidern und<br />
fürchtet sich vor seinem Hass auf <strong>die</strong> Welt.<br />
Zum 25-jährigen Bestehen des Musicals inszenierte<br />
Webber sein berühmtestes Werk<br />
mit rund 150 Darstellern (rund 100 Darsteller<br />
mehr als in den üblichen Aufführungen)<br />
in der atemberaubenden Royal Albert Hall.<br />
Angesichts des neuen Aufführungsortes mussten<br />
einige Kompromisse geschlossen werden:<br />
Riesige LED-Leinwände ersetzen einen<br />
Teil der Kulisse und unterstützen damit den<br />
Flair einer Rockoper. Auch der berühmte<br />
Sturz des Kronleuchters musste leider entfallen,<br />
wurde aber mit Licht- und Raucheffekten<br />
angedeutet. An der Darstellung gibt es nichts<br />
auszusetzen. Besonders grandios ist Sierra<br />
Boggess, der <strong>die</strong> Rolle der kindlichen Christine<br />
wie auf den Leib geschrieben zu sein scheint.<br />
Dank scharfer Nahaufnahmen entgeht dem<br />
Zuschauer kein einziges Detail. Leider zeigt<br />
sich in den dunkleren Teilen der Bühne gelegentliches<br />
Bildrauschen. Der wählbare HD-<br />
Sound bietet neben leichter Räumlichkeit<br />
einen etwas fi ligraner wirkenden und harmonischeren<br />
Ton. Der voreingestellte Dolby-<br />
2.0-Sound klingt dagegen etwas satter.<br />
Etwas irritierend sind <strong>die</strong> deutschen Untertitel,<br />
da sie nicht wörtlich das Gesungene wiedergeben,<br />
sondern der deutschen Version des<br />
Musicals entnommen sind.<br />
NR<br />
Verkleidet als roter Tod treibt das Phantom auch<br />
auf dem Maskenball der Oper sein Unwesen<br />
Das Phantom nimmt Christine mit in <strong>die</strong> düsteren<br />
Katakomben der Pariser Oper<br />
Film 9/10<br />
Die bekannte Geschichte weiß mit der aufwendigen<br />
Inszenierung erneut zu überzeugen. „Phans“ werden trotz<br />
kleiner Kompromisse begeistert sein.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Gesamt<br />
Liszt Now – Lang Lang<br />
Klassik<br />
Er kann es förmlich in den<br />
Fingerspitzen spüren<br />
Originaltitel: Liszt Now Land/Jahr: GB/2011 Vertrieb:<br />
Sony Music Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: Linear PCM 2.0<br />
Regie: Thomas Grube Darsteller: Lang Lang Laufzeit:<br />
134 min FSK: 0 Wendecover: ja Preis: 20 Euro Start:<br />
18. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 5,5/10<br />
Er ist noch nicht einmal 30<br />
und schon seit Jahren gefeierter<br />
Piano-Virtuose. Genau<br />
genommen spielt er das Instrument<br />
schon seit seinem<br />
zweiten Lebensjahr. Seine Karriere<br />
war bereits geplant, noch<br />
bevor er überhaupt auf der<br />
Welt war. Der stoisch vorgeplante<br />
Lebensweg scheint ihm<br />
jedoch nichts auszumachen.<br />
Im Gegenteil: Bevor er seine<br />
Interpretation von Franz Liszts<br />
„La Campanella“ performt,<br />
lässt er sich von seinen Fans<br />
Wenn ihn erst einmal <strong>die</strong> Emotion packt, spielt<br />
Lang Lang wie ein Wirbelwind<br />
bejubeln, als wäre er ein Rockstar. Danach<br />
folgt absolute Stille, um auch jeden Ton seines<br />
beflügelten Spiels wahrnehmen zu können. Für<br />
das ZDF filmte Regisseur Thomas Grube Lang<br />
Langs bemerkenswerten Auftritt im Londoner<br />
Roundhouse. Hier spielt der chinesische Virtuose<br />
in rund 1 Stunde zehn Solowerke von<br />
Liszt, darunter vier, <strong>die</strong> nicht auf Lang Langs<br />
internationalem Bestseller-Album „Liszt: My<br />
Piano Hero“ enthalten sind. Zwar sitzt der<br />
Künstler permanent vor seinem Piano, sodass<br />
man sich über den Unterhaltungswert der Bilder<br />
sorgen könnte, doch <strong>die</strong> Komposition aus<br />
begleitender Videoprojektion im Hintergrund<br />
und ausladender Gestik des Pianisten stellt<br />
durchaus einen visuellen Mehrwert dar. Für eine<br />
zusätzliche Dynamik sorgt der rasante Videoclip-<br />
Schnitt, den Sie entweder lieben oder hassen<br />
werden. Eindeutig positiv bleibt aber der Fakt zu<br />
bewerten, dass <strong>die</strong> klangliche Dynamik passgenau<br />
auf das Visuelle übertragen wurde. Käufer<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhalten zusätzlich eine ebenfalls<br />
fürs Fernsehen produzierte 70-minütige Dokumentation,<br />
<strong>die</strong> Lang Langs musikalischen Werdegang<br />
näher beleuchtet. Für <strong>die</strong> Aufzeichnung<br />
der Doku und des Konzerts verwendete Grube<br />
aktuelle HD-Kameratechnologie, <strong>die</strong> dementsprechend<br />
klare Bilder einfing. Nichtsdestotrotz<br />
ist <strong>die</strong> Bühne größtenteils dunkel und <strong>die</strong><br />
atmosphärische Beleuchtung bzw. das Spotlight<br />
erweisen sich nicht gerade als einfaches<br />
Lichtverhältnis. Dementsprechend schwierig<br />
gestalten sich Kontrast und Farbdarstellung des<br />
Konzertmitschnitts. Akustisch stellt <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
ausschließlich Stereosound zur Verfügung. Das<br />
reicht für Klassik mit nur einem Musiker absolut<br />
aus, denn hier machen Klangqualität und Dynamik<br />
weitaus mehr Sinn als Räumlichkeit. FT<br />
Film 7/10<br />
Klassikliebhaber bekommen ihren Star-Pianisten sowohl auf als<br />
auch hinter der Bühne zu sehen. Mehr Lang Lang gibt es nur auf<br />
seiner aktuellen Konzerttour.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Sony Music, Universal Pictures Home<br />
74
Sigur Rós – Inni<br />
Bilder: Rough Trade<br />
Post-Rock<br />
Originaltitel: Inni Land/Jahr: IS, GB, CA/2011<br />
Vertrieb: Rough Trade Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 5.1 Regie: Vincent Morisset Musiker: Jon<br />
Thor Birgisson, Orri P. Dyrason, Georg Holm, Kjartan<br />
Sveinsson Laufzeit: 75 min FSK: 0 Wendecover: ja<br />
Preis: 19 Euro Start: 4. November 2011<br />
×4 Bonusmaterial 4/10<br />
Es fällt wirklich schwer, das Phänomen Sigur<br />
Rós in Worte zu fassen: Vier junge Männer aus<br />
dem fernen Island machen in klassischer Bandbesetzung<br />
überirdisch schöne Musik. Irgendwo<br />
zwischen epischem Post-Rock und verträumten<br />
Ambient-Sounds haben sie sich ihre ganz eigene<br />
Nische in der Musiklandschaft geschaffen<br />
und feiern inzwischen weltweit große Erfolge.<br />
Mit der charakteristischen Falsett-Stimme ihres<br />
Lead-Sängers Jon Thor Birgisson und der ebenso<br />
einfachen wie brillanten Idee, der E-Gitarre<br />
mit einem Cellobogen ganz neue Klangwelten<br />
zu entlocken, schaffen sie grandiose Songs<br />
voller Wärme und Wohlklang. Von Anfang an<br />
umgab <strong>die</strong> Formation ein Geheimnis: Um den<br />
Bandnamen ranken sich einige Legenden;<br />
Alben wurden gänzlich ohne Namen, ohne<br />
jegliche Songtitel veröffentlicht; <strong>die</strong> teilweise<br />
isländischen, teilweise in der lautmalerischen<br />
Fantasiesprache Vonlenska verfassten Texte sind<br />
kryptisch, aber dadurch umso faszinierender. Mit<br />
„Inni“ erscheint nun erstmals ein offizielles Livedokument<br />
einer regulären Show der Band – <strong>die</strong><br />
Aufnahmen entstanden bei einem ihrer letzten<br />
Konzerte der Tour 2008 im Alexandra Palace in<br />
London. Der Titel („Inni“ – „Das Innere“) ist hierbei<br />
ganz wörtlich zu nehmen, denn <strong>die</strong>ser Konzertfilm<br />
unternimmt den Versuch, <strong>die</strong> sehr intime<br />
Atmosphäre <strong>die</strong>ses Abends sowohl akustisch als<br />
auch visuell direkt und unmittelbar umzusetzen.<br />
In einer anfangs extrem gewöhnungsbedürftigen<br />
Schwarz-Weiß-Ästhetik ist man den Musikern<br />
unglaublich nahe – <strong>die</strong> Kameraarbeit konzentriert<br />
sich ausschließlich auf <strong>die</strong> Künstler, fängt in<br />
langen Einstellungen ihr leidenschaftliches Spiel<br />
und ihre große Energie ein. Die streitbare visuelle<br />
Umsetzung entwickelt nach dem ersten kleinen<br />
Schock für das HD-verwöhnte Auge ihren eigenen<br />
Reiz – dennoch wird nicht jeder den in der<br />
analogen Postproduktion stark nachbearbeiteten<br />
Bildern etwas abgewinnen können. Der Schnitt<br />
von Cutter Nick Fenton verstärkt den experimentellen<br />
Eindruck noch, fügte er doch scheinbar<br />
wahllos Interview-Schnipsel und Archivmaterial<br />
aus den Anfangstagen der Gruppe zwischen<br />
<strong>die</strong> insgesamt neun Stücke ein. Echte Liveatmosphäre<br />
kommt klanglich nicht auf, nur vor und<br />
nach den Nummern ist das Publikum deutlich<br />
zu hören – was man der Scheibe aber durchaus<br />
auch zugutehalten kann, denn in puncto Qualität<br />
und Genauigkeit der Performance könnten<br />
<strong>die</strong> meisten Songs glatt als Studioaufnahme<br />
durchgehen. Auffällig ist der verstärkte Surround-<br />
Einsatz bei den Fortissimo-Stellen, so erweitert<br />
sich gleichzeitig <strong>die</strong> Dynamik wie auch der Raumumfang<br />
der Melo<strong>die</strong>n, was einen eigentümlichen,<br />
gelungenen Effekt bewirkt. Die schlichte,<br />
aber dennoch schöne Verpackung bietet sowohl<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> als auch der DVD sowie den beiden<br />
CDs mit dem (verlängerten) Konzert Platz.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 8,5/10<br />
Fantastische Musik in brillanter Ausführung, <strong>die</strong> sich vor einer<br />
Studioaufnahme nicht zu verstecken braucht. Das visuelle<br />
Konzept ist äußerst gewagt und sicherlich Geschmackssache.<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 2/10<br />
Milchiges Schwarz-Weiß und gewollte Verfremdungseff ekte<br />
ohne Unterlass machen „Inni“ zum reinsten Experimentalfi lm.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1/3 0,5/3 0,5/2 0/2<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Ein bisserl mehr Livefeeling hätte es schon sein dürfen, doch<br />
<strong>die</strong> klangliche Qualität lässt kaum etwas zu wünschen übrig.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 2/2 1,5/2<br />
Gesamt<br />
Anzeige
Film<br />
Special Interest<br />
Wildes Japan<br />
Naturdokumentation<br />
Originaltitel: Wildes Japan Land/Jahr: DE/2010<br />
Vertrieb: Polyband Bild: MPEG-2, 1.78 : 1 Ton: DTS 5.1<br />
Regie: Thoralf Grospitz, Jens Westphalen Sprecher:<br />
Christian Brückner Laufzeit: 2 × 43 min FSK: 0<br />
Wendecover: nein Preis: 15 Euro Start: 27. Januar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 1/10<br />
Im Allgemeinen bringt man Japan meist nur mit<br />
der technokratischen Megametropole Tokio in<br />
Verbindung, <strong>die</strong> mit ihrem außergewöhnlichen<br />
Stadtbild und der extremen Bevölkerungsdichte<br />
der populärste Dreh- und Angelpunkt der<br />
Kultur ist. Die vielfältigen Naturschätze mit<br />
Die Japanmakaken k entspannen sich gerne einmal bei<br />
einem schönen warmen Bad in einer Thermalquelle<br />
ihren seltenen Pflanzen und Tieren hingegen<br />
gelangen nur selten ins Licht der medialen Öffentlichkeit.<br />
Das will <strong>die</strong> vorliegende zweiteilige<br />
Dokumentation „Wildes Japan“ nun ändern.<br />
Sie fährt strukturell in etwa <strong>die</strong> gleiche Schiene<br />
wie ihre Namensvettern „Wildes China“, „Wildes<br />
Russland“ und „Wildes Deutschland“ und reiht<br />
sich damit mühelos in jede Sammlung ein. Die<br />
ersten Minuten gelten zunächst dem allgemeinen<br />
geografischen Überblick, um <strong>die</strong> Handlungsorte<br />
der beiden Folgen besser einordnen<br />
zu können. Das aus vier Hauptinseln bestehende<br />
Reich weist deshalb so unterschiedliche klimatische<br />
Bedingungen auf, weil es sich an der<br />
Grenze mehrerer Kontinentalplatten inmitten<br />
zahlreicher Vulkane befindet. So widmet sich<br />
Teil eins „Schneeaffen und Vulkane“ hauptsächlich<br />
der Insel Hokkaido im kalten Norden. Hier<br />
können Sie <strong>die</strong> berühmten Japanmakaken bei<br />
der Durchführung ihrer Badekultur in den Thermalquellen<br />
beobachten, und das aus nächster<br />
Nähe. Die Kameraleute kommen den Tieren<br />
so nahe, dass man <strong>die</strong> Entspannung förmlich<br />
in den Gesichtern der Tiere erkennen kann.<br />
Die Geschichte, wie sich <strong>die</strong>se Tradition der Primaten<br />
in den 1950er Jahren herausbildete, ist<br />
überraschend und unterhaltsam zugleich. Aber<br />
auch <strong>die</strong> anschließende Schneeballschlacht<br />
verleiht den pelzigen Wesen menschengleiche<br />
Züge und steigert <strong>die</strong> Faszination und Aufmerksamkeit<br />
für <strong>die</strong> im Folgenden präsentierten<br />
Besonderheiten Japans. Nach einem Exkurs<br />
über den Mittelteil des Kaiserreichs (Honshu)<br />
geht es ab in den warmen Süden, wo sich <strong>die</strong><br />
zweite Folge „Tropenstrand und Bärenland“<br />
in Okinawa abspielt. Von Riesensalamandern<br />
über Soldatenkrabben und Komoran-Fischerei<br />
ist hier alles vertreten, was Sie über <strong>die</strong>sen Teil<br />
Japans wissen sollten, sodass sich ein rundes<br />
Gesamtbild einstellt.<br />
lebnis für <strong>die</strong> ganze Familie. Für Abwechslung<br />
sorgt vor allem <strong>die</strong> hervorragende Kameraarbeit<br />
und Schnittregie, <strong>die</strong> den schönen, witzigen<br />
und spannenden Momenten einen ganz<br />
eigenen Charakter verleiht. Da <strong>die</strong> Dokumentation<br />
fürs Fernsehen gedreht wurde, besitzen<br />
einige Sequenzen weiche Bewegungsabläufe<br />
ähnlich wie bei einer Übertragung mit 50 Halbbildern<br />
pro Sekunde. Die MPEG-2-Co<strong>die</strong>rung<br />
wirkt sich auf <strong>die</strong> Farben sowie das Rauschverhalten<br />
der Bilder aus. Einige neuere Aufnahmen<br />
besitzen eine große Farbbrillanz (z. B. <strong>die</strong><br />
roten Makakengesichter) sowie eine referenzträchtige<br />
Schärfe, <strong>die</strong> jedes noch so verfi lzte<br />
Härchen im Affenfell sichtbar macht. Andere<br />
Teile der Doku spielen jedoch weit unter dem<br />
Optimum und präsentieren blasse Farben, Unschärfen<br />
sowie eine leichte Artefaktbildung, <strong>die</strong><br />
gerade bei Kameraschwenks sichtbar wird. Der<br />
DTS-HD-MA-5.1-Ton ist frontlastig abgemischt,<br />
Surround-Kanäle werden kaum genutzt. Im<br />
Hintergrund spielt traditionelle japanische Musik,<br />
<strong>die</strong> ein gutes Gefühl von Land und Leuten<br />
vermittelt. Die edle Pappverpackung im Schuber<br />
entschädigt für <strong>die</strong> nicht vorhandene Bonusabteilung<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7,5/10<br />
Schade, dass es nur zwei 43-minütige Episoden sind. Wir<br />
würden gern mehr vom wilden Japan sehen. Anschauen<br />
lohnt sich auf jeden Fall.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Bei der optischen Qualität gibt es Höhen und Tiefen. Insgesamt stellt<br />
sich jedoch ein homogenes Gesamtbild ein.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2,5/3 2/2 1/2<br />
Auf fder japanischen Insel lHokkaido gibt es nur kleine Populationen<br />
von Braunbären<br />
Schnee und Tropenstrand<br />
Christian Brückners (Synchronsprecher von<br />
Robert De Niro) ruhige und sehr gut verständliche<br />
Kommentarstimme vermittelt <strong>die</strong><br />
Fakten z. B. über Mandschurenkraniche und<br />
<strong>die</strong> glubsch äugigen Schlammspringer mit gewohnter<br />
Professionalität und macht damit <strong>die</strong><br />
Dokumentation zu einem angenehmen Er-<br />
Tonqualität 6/10<br />
Ein von Dokumentationen <strong>die</strong>ser Art gewohnter Standardmix<br />
mit einer wirklich tollen Kommentarstimme im Vordergrund.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 0,5/3 1/2 2/2<br />
Gesamt<br />
Bilder: Polyband<br />
76
BLU-RAY DISC | PLAYSTATION 3 | TECHNIK<br />
Gewinnen Sie<br />
Zahllose wertvolle<br />
Herr der Ringe<br />
Wie gut ist der<br />
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Case Scenario“<br />
Bear Grylls<br />
Überlebenskampf<br />
SPECIAL<br />
WESTERN-<br />
Geld schläft nicht“<br />
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Rasant und ergreifend<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 2/11<br />
„The Town“<br />
Affleck:<br />
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Serienfieber in HD:<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 5/11<br />
DAS MAGAZIN FÜR HIGH-DEFINITION-FILME<br />
„127 Hours“:<br />
Rasant und ergreifend<br />
„M – Eine Stadt<br />
sucht einen Mörder“<br />
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„72 Stunden:<br />
The Next Three Days“<br />
„72 Stunden:<br />
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Rock it Baby!<br />
Das rockigste Musik-<br />
88<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Tests<br />
„The Social Network“<br />
Monats:<br />
des Test Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 3/11<br />
BLU-RAY DISC | PLAYSTATION 3 | TECHNIK<br />
„Piranha“<br />
Trash:<br />
Bissiger „Ponyo“<br />
Animation:<br />
Perfekte Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 6/11<br />
DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />
im großen Test<br />
RÜCKKEHR<br />
Die Ghibli-Collection<br />
endlich auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Blaue Weihnacht<br />
Die besten Filme<br />
510 <strong>Blu</strong> <strong>ray</strong> Tests<br />
auf einen Blick<br />
DAS MAGAZIN FÜR<br />
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Explosive Zeitreise<br />
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„Source Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 4/11<br />
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„Apocalypse Now“<br />
Klassiker:<br />
Absoluter<br />
„The Green Hornet“<br />
Insekt:<br />
Heldenhaftes Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 1/12<br />
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LAYSTATION 3<br />
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BLU<br />
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Deutschland:<br />
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EU: €<br />
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Ausgabe • 4/11<br />
„Der König der Löwen“:<br />
Erstmals in echtem 3D<br />
Erstmals in echtem 3D<br />
Löwen“:<br />
der König „Der<br />
„The Tourist“<br />
Action in Venedig:<br />
„Jurassic Park<br />
Ultimate Trilogy“<br />
Ultimate Trilogy“<br />
Park<br />
„Jurassic<br />
Ich bestelle <strong>die</strong> angekreuzten Hefte<br />
des BLU-RAY MAGAZINS und bezahle<br />
je Exemplar fünf Euro per Vorkasse:<br />
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(den Betrag habe ich in bar beigelegt)<br />
Banküberweisung<br />
(den Betrag habe ich auf folgendes<br />
Konto überwiesen: Hypovereinsbank<br />
Leipzig, BLZ: 8 60 200 86,<br />
Konto-Nr.: 357 721 300)<br />
Ihre Daten:<br />
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Ausgabe verpasst?<br />
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Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon/E-Mail (für evtl. Rückfragen)<br />
Ausgabe 2/2011 Ausgabe 3/2011<br />
Ausgabe 4/2011<br />
Datum, Unterschrift<br />
Die neue Heimkinogeneration<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Tests<br />
Bitte gewünschte Ausgabe(n) ankreuzen:<br />
Tierisch gut<br />
Phänomenale<br />
Dokumentationen<br />
Die Zukunft<br />
Moon, Tron Legacy,<br />
Cowboys & Aliens<br />
Gewinnen Sie<br />
Zahllose wertvolle<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fansets<br />
85 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
Genießer-Kino<br />
von Tykwer, Akin,<br />
Wenders & Herzog<br />
Zum Totlachen<br />
Stichtag, Dinner für<br />
Spinner, Kindsköpfe<br />
Rock it Baby!<br />
Das rockigste Musik-<br />
Spezial aller Zeiten<br />
Für Sie getestet:<br />
Leichenfledderei<br />
nach John Landis:<br />
Burke & Hare<br />
Hayao Miyazaki<br />
Die Ghibli-Collection<br />
endlich auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
84 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
2008<br />
5/2008<br />
6/2008<br />
2010<br />
1/2010<br />
2/2010<br />
2012<br />
1/2012<br />
Natalie Portmans Oscar ® -Rolle<br />
3/2010<br />
5/2010<br />
„Wall Street:<br />
Geld schläft nicht“<br />
Ben Affleck:<br />
„The Town“<br />
Serienfieber in HD:<br />
„The Pacific“<br />
Test des Monats:<br />
„The Social Network“<br />
Bissiger Trash:<br />
„Piranha“<br />
Perfekte Animation:<br />
„Ponyo“<br />
Absoluter Klassiker:<br />
„Apocalypse Now“<br />
Heldenhaftes Insekt:<br />
„The Green Hornet“<br />
Action in Venedig:<br />
„The Tourist“<br />
6/2010<br />
85 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fansets<br />
Bear Grylls<br />
Überlebenskampf<br />
mal anders: „Worst-<br />
Case Scenario“<br />
WESTERN-<br />
SPECIAL<br />
Herr der Ringe<br />
Wie gut ist der<br />
Extended Cut?<br />
92 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
Ausgabe 5/2011<br />
PLANET DER AFFEN<br />
PREVOLUTION<br />
Für Sie getestet:<br />
Spezial aller Zeiten<br />
88<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Tests<br />
Ausgabe 6/2011<br />
RÜCKKEHR<br />
EINER LEGENDE:<br />
Die komplette Saga<br />
im großen Test<br />
Oscar ® -Gewinner „The King‘s Speech“ +++ Konkurrenz für Bond: „Largo Winch II“<br />
Natalie Portman: Schauspielerin in Höchstform +++ HD-Serien von „V“ bis „Sherlock“<br />
Natalie Portman: Schauspielerin in Höchstform +++ HD-Serien von „V“ bis „Sherlock“<br />
Oscar -Gewinner<br />
„The Kin<br />
g‘s Speech“ +++ Konkurrenz<br />
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84 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
Hayao<br />
ao Miyazaki<br />
& Hare<br />
Burke<br />
Landis:<br />
nach<br />
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Das war 2011<br />
510<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
auf einen<br />
Blick<br />
Blaue Weihnacht<br />
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Die<br />
besten<br />
Filme<br />
zum Fest<br />
The Tempest<br />
Bildgewaltiges Epos<br />
nach Shakespeare<br />
85 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
85<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Te<br />
s<br />
sts: 5<br />
nach Shake<br />
speare<br />
Epos<br />
gewaltiges dgewalt Bild<br />
The Tempest<br />
Fest zum<br />
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Natalie Portmans Oscar -Rolle<br />
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Ausgabe 1/2012<br />
Einfach Coupon ausschneiden, in Druckschrift ausfüllen und per Post einsenden.<br />
2009<br />
1/2009<br />
3/2009<br />
4/2009<br />
5/2009<br />
6/2009<br />
2011<br />
1/2011<br />
2/2011<br />
3/2011<br />
4/2011<br />
5/2011<br />
6/2011<br />
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Auerbach Verlag<br />
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Lauchstädter Straße 20<br />
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Bear Gryllsls<br />
Die komplette Saga<br />
510 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
EINER LEGENDE:<br />
Das war 20<br />
11
Film<br />
Special Interest<br />
Königreich Arktis<br />
Naturdokumentation<br />
Originaltitel: Arctic Tale Land/Jahr: US/2007<br />
Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 5.1 Regie: Adam Ravetch, Sarah Robertson<br />
Sprecher: – Laufzeit: 84 min FSK: 0 Wendecover: ja<br />
Preis: 14 Euro Start: 2. Dezember 2011<br />
Walross-Hauer sind beeindruckend lang und<br />
spitz. Sie <strong>die</strong>nen der Verteidigung<br />
×1 Bonusmaterial 4,5/10<br />
Ein Eisbärenjunges und ein Walrosskalb<br />
erkunden <strong>die</strong> raue und eiskalte Welt der<br />
Arktis. Aus ihrer Perspektive sollen <strong>die</strong> vorwiegend<br />
jungen Zuschauer lernen, wie viel<br />
Schönheit, aber auch Gefährlichkeit an <strong>die</strong>sem<br />
für <strong>die</strong> meisten Arten lebensfeindlichen Ort<br />
existiert. Die tierischen Protagonisten werden<br />
von ihren Eltern auf das spätere Überleben<br />
vorbereitet und müssen sich neuen Herausforderungen<br />
stellen, <strong>die</strong> ihren Vorfahren noch<br />
fremd waren. So ist <strong>die</strong> schwieriger werdende<br />
Suche nach Futter das alles beherrschende<br />
Thema des Films. Aber auch der Kampf gegen<br />
Räuber und andere Gefahren, wie z. B. Eislöcher,<br />
beschäftigen <strong>die</strong> Jungen während der<br />
kompletten Beobachtungszeit. Interessant ist<br />
daran, dass <strong>die</strong> Kamera <strong>die</strong> vollständige Entwicklung<br />
der Tiere einfängt. Dadurch bekommen<br />
<strong>die</strong> Zuschauer nicht nur einen Einblick in<br />
<strong>die</strong> unterschiedlichen Entwicklungssta<strong>die</strong>n der<br />
Polarbewohner, sie erhalten auch ein Gespür<br />
für <strong>die</strong> allgemeinen Lebensbedingungen an<br />
<strong>die</strong>sem Ort. Kindgerechte Kommentare und<br />
Erklärungen werden durch Kinderstimmen direkt<br />
zur Zielgruppe transportiert. Ebenso ist <strong>die</strong><br />
Art der Vermittlung absolut zuträglich, denn<br />
<strong>die</strong> Narration konzentriert sich ausschließlich<br />
auf <strong>die</strong> beiden Protagonisten und vereinfacht<br />
das Verständnis damit in höchstem Maße.<br />
Kommt man auf <strong>die</strong> Technik zu sprechen,<br />
fällt zunächst das wankelmütige Bild auf, das<br />
in den unterschiedlichsten Szenen schneegestöberartiges<br />
Rauschen und damit auch starke<br />
Unschärfen aufweist. Teilweise wirken einige<br />
Bewegungsabläufe unter Wasser verpixelt,<br />
teils schwächeln Kontrast und Farbwiedergabe<br />
Wenn Seerobben zu Löchern in der Eisdecke<br />
schwimmen, enden sie oft als Eisbärenfutter<br />
immens. Doch es gibt auch seltene Lichtmomente,<br />
an denen alles stimmt und sich selbst<br />
<strong>die</strong> geringsten Grau schattierungen vom weißen<br />
Schnee abheben. Der Audiobereich ist recht<br />
zweckmäßig umgesetzt. Verständlichkeit geht<br />
über alles, Zwischenspiele warten meist mit<br />
lustiger Musik auf, und wenn es sein muss,<br />
treten auch mal <strong>die</strong> Soundeffekte in den<br />
Vordergrund – wie das beispielsweise bei der<br />
rülpsenden Walrossherde der Fall ist. FT<br />
Film 6,5/10<br />
Die Vermittlung ist für Kinder geeignet, ohne <strong>die</strong> Grausamkeit<br />
der Wildnis zu beschönigen. Die Personifi zierung der Tiere ist<br />
narrativer Vorteil, bezüglich des Faktengehalts jedoch Nachteil.<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 4/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Gesamt<br />
Im Königreich der Raubkatzen<br />
Naturdokumentation<br />
Originaltitel: Hugo van Lawick – Cats Of Prey Land/<br />
Jahr: US/2010 Vertrieb: DTP Bild: MPEG-2, 1.78 : 1<br />
Ton: DD 5.1 Regie: Hugo van Lawick Darsteller: –<br />
Laufzeit: 156 min FSK: 0 Wendecover: nein Preis: 8<br />
Euro Start: 8. Dezember 2011<br />
Junge Geparden sind oft mit<br />
Gefahren konfrontiert<br />
×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />
In drei Dokumentarfi lmen<br />
von Hugo van Lawick werden<br />
hier <strong>die</strong> größten und<br />
gefährlichsten Raubkatzen<br />
der Serengeti vorgestellt.<br />
„Der König Afrikas“ ist eine<br />
Dokumentation von 2002,<br />
<strong>die</strong> in faszinierenden Bildern<br />
<strong>die</strong> majestätischste<br />
Raubkatze Afrikas vorstellt:<br />
den Löwen. In „Die Gepardenfamilie“<br />
(1996) wird<br />
der Zuschauer eingeladen,<br />
am Schicksal der Gepardin<br />
Cat und ihrer Jungen teilzuhaben,<br />
<strong>die</strong> besonders in ihren ersten Lebensjahren<br />
einige Gefahren überstehen müssen. „Der<br />
Sohn des Leoparden“ ist eine Dokumentation<br />
mit Spielfi lmcharakter von 1996. Lawick beobachtete<br />
dafür über zwei Jahre hinweg eine<br />
Leopardin und ihr Junges und kreierte einen<br />
Coming-of-Age-Film, der <strong>die</strong> Höhen und Tiefen<br />
im Leben eines jungen Raubkaters zeigt. Den<br />
Zuschauer erwarten atmosphärische Naturbilder<br />
und beeindruckende Tierwelten. Dabei verfolgt<br />
Hugo van Lawick konkrete Einzelschicksale und<br />
gibt nicht bloß einen groben Überblick. Dies<br />
verleiht den Filmen eine etwas persönlichere<br />
Note. Leider ist den Aufnahmen ihr Alter sehr<br />
anzumerken. Es scheint, als hätte man das originale<br />
Bildmaterial nur notdürftig aufgebessert,<br />
bevor es auf eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gepresst wurde. Selbst<br />
in Nahaufnahmen lässt <strong>die</strong> Schärfe oftmals zu<br />
wünschen übrig. Verschwommene Konturen<br />
und immer wiederkehrendes Bildrauschen sowie<br />
nicht kaschierte Bildfehler dämpfen den<br />
Genuss der Naturaufnahmen. Die Farben entsprechen<br />
der Steppen-Szenerie und erscheinen<br />
oftmals etwas staubig oder ausgeblichen.<br />
Die natürliche Geräuschkulisse unterstützt <strong>die</strong><br />
Wirkung des Bildmaterials. Vogelgezwitscher,<br />
leise Pfotenschritte durch trockenes Gras oder<br />
das Reißen vom Fleisch der Beute sind gut auf<br />
<strong>die</strong> Bilder abgestimmt. Aber auch <strong>die</strong> Tonspur<br />
leidet unter Alterserscheinungen. Gelegentlich<br />
Die majestätischste Raubkatze Afrikas: eine<br />
Löwin und ihr kleiner Nachwuchs<br />
ist ein unterschwelliges Rauschen zu hören<br />
und <strong>die</strong> ansonsten sehr angenehmen Sprecherstimmen<br />
schnarren ein wenig. In einem<br />
der Filme sind sogar mehrere der Tonschnitte<br />
nur leicht bis gar nicht kaschiert worden. In<br />
einem Filmgenre, das von Bild und Ton lebt,<br />
hätte man der Technik noch etwas mehr<br />
Aufmerksamkeit widmen sollen.<br />
NR<br />
Film 7/10<br />
Drei Filme, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Schicksale von verschiedenen Raubkatzenfamilien<br />
beobachten und es dabei sogar schaff en, Emotionen zu<br />
wecken. Neues oder Außergewöhnliches erfährt man jedoch nicht.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 5,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: DTP, Universum<br />
78
Retro<br />
Film<br />
Der Dialog (Collector’s Edition)<br />
Thriller<br />
Originaltitel: The Conversation Land/Jahr: US/1974<br />
Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: LPCM<br />
2.0, DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Francis Ford Coppola<br />
Darsteller: Gene Hackman, Cindy Williams, Harrison<br />
Ford Laufzeit: 114 min FSK: 16 Wendecover: k. A.<br />
Preis: 17 Euro Start: 3. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 7/10<br />
Florian Henckel von Donnersmarcks Stasi-<br />
Drama „Das Leben der Anderen“ (2006)<br />
kennt hierzulande fast jeder. Doch wie sieht<br />
es eigentlich mit Francis Ford Coppolas „Der<br />
Dialog“ von 1974 aus? Jener Titel dürfte weniger<br />
bekannt sein, da er zuvor nur in den Staaten<br />
auf DVD vertrieben wurde. Er gilt bis heute<br />
als Coppolas Meisterstück, da er auf vielerlei<br />
Ebenen mit seinem Hauptthema spielt: der<br />
Überwachung. Protagonist ist der Einzelgänger<br />
Harry Caul (Gene Hackman), ein Mann, der<br />
seine Brötchen mit dem Abhören unterschiedlicher<br />
Zielpersonen ver<strong>die</strong>nt. Sein neuester<br />
Auftrag erscheint zunächst harmlos. Ein Pärchen<br />
spaziert um den Union Square in San Francisco<br />
und führt eine kleine Konversation über ganz<br />
normale Alltagsthemen. Doch Harrys Auftraggeber<br />
verdeutlicht ihm <strong>die</strong> Gefährlichkeit der<br />
Aufnahme. Wort für Wort nimmt Harry nun das<br />
Gespräch auseinander, um zwischen den Zeilen<br />
den Grund für einen möglicherweise geplanten<br />
Mord zu ermitteln. Oder spielt ihm doch nur<br />
seine Paranoia einen Streich? Durch <strong>die</strong> Aufdeckung<br />
der Watergate-Affäre im Zeitraum des<br />
New-Hollywood-Films erlangte Gene Hackmans<br />
Figur eine bislang ungekannte Brisanz. Und<br />
auch Hackmans späterer Auftritt als zurückgezogener<br />
Sicherheitsexperte in „Der Staatsfeind<br />
Nr. 1“ beweist <strong>die</strong> Zeitlosigkeit des Themas. Die<br />
verschiedenen Deutungen der Konversation<br />
sprechen zudem für <strong>die</strong> ausgeklügelte Dialogregie,<br />
<strong>die</strong> am Ende eine Wendung sondergleichen<br />
herbeiführt. Auf das restaurierte, aber<br />
dennoch sichtbar altertümliche Bild (starkes<br />
Rauschen, Detailverluste etc.) muss man nicht<br />
weiter eingehen. Auch <strong>die</strong> sehr stille, nahezu<br />
von Musik freie Stereotonspur, <strong>die</strong> von einem<br />
abgenutzten und leicht leiernden Band zu<br />
stammen scheint, ist für Audiophile nicht weiter<br />
von Belang. Das über 90-minütige Bonusmaterial<br />
bietet neben einem Interview von 1974,<br />
einem Making-of sowie den Tonbanddiktaten<br />
Coppolas einige neu produzierte Features. FT<br />
Seit sich Harry (Gene Hackman) für seine Arbeit<br />
entschied, ist er ein sehr einsamer Mann<br />
Mit suggerierter Überwachungskamera-Stilistik<br />
schürt Coppola <strong>die</strong> Paranoia des Zuschauers<br />
Film 9/10<br />
Die Qualität des Thrillers basiert auf der kongenialen Machart,<br />
<strong>die</strong> ihm Francis Ford Coppola angedeihen ließ. Einer seiner<br />
besten Filme.<br />
Technik 4,5/10<br />
Bildqualität 5/10<br />
Tonqualität 4,5/10<br />
Gesamt<br />
Ran<br />
Samurai-Drama<br />
Bilder: Studiocanal<br />
Originaltitel: Ran Land/Jahr: JP, FR/1985<br />
Vertrieb: Studiocanal Bild: VC-1, 1.85 : 1 Ton: DTS-HD<br />
MA 2.0 Regie: Akira Kurosawa Darsteller: Tatsuya<br />
Nakadai, Akira Terao, Jinpachi Nezu Laufzeit: 162 min<br />
FSK: 12 Wendecover: nein Preis: 14 Euro Start: 17.<br />
November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 8/10<br />
Mithilfe der Make-up-Abteilung alterte der<br />
beim Dreh 53-jährige Tatsuya Nakadai deutlich<br />
Akira Kurosawas Samurai-Dramen sind legendär<br />
und inspirieren Filmemacher auf<br />
der ganzen Welt. Schon zu Lebzeiten galt der<br />
Regisseur als Mittler zwischen Ost und West,<br />
indem er der Tradition stets <strong>die</strong> Einflüsse der<br />
Moderne gegenüberstellte. „Ran“ aus dem<br />
Jahre 1985 setzt sogar noch einen obendrauf,<br />
indem seine Handlung auf einer westlichen<br />
Inspirationsquelle fußt. Der „Aufruhr“ stammt<br />
nämlich aus William Shakespeares „König Lear“,<br />
in dem ein in <strong>die</strong> Jahre gekommener König<br />
abdanken und seine Macht in Form des Erbes<br />
auf <strong>die</strong> drei Töchter verteilen möchte. Bei Kurosawa<br />
sind es freilich drei Söhne, von denen<br />
nur der jüngste eine aufrichtige Liebe für seinen<br />
Vater empfindet und ihn unverblümt vor<br />
der Habgier der Menschen warnt. Erbost über<br />
solch unbequeme Ansichten verweist Ichimonji<br />
seinen Jüngsten des Landes und vertraut lieber<br />
den <strong>die</strong> Traditionen wahrenden älteren Söhnen,<br />
<strong>die</strong> ihn daraufhin wie prophezeit hintergehen.<br />
Doch es geht hier um weit mehr als <strong>die</strong> Moral<br />
von der Geschicht, denn erst im Sturz erkennt<br />
der ehemalige Herrscher <strong>die</strong> wahre Natur des<br />
Menschen und damit auch sich selbst.<br />
Im Rahmen der zweiten Welle der Studiocanal-<br />
Collection erscheint nun <strong>die</strong> japanisch-französische<br />
Koproduktion auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, mit über<br />
150 Minuten Spezialausstattung und einer<br />
Bildqualität, <strong>die</strong> sich sehen lassen kann. Zugegeben,<br />
es gibt kaum Stellen, an denen <strong>die</strong><br />
Kantenschärfe wirklich punktet. Jedoch gibt es<br />
neben einem annehmbaren Rauschen so gut<br />
wie keine Bildstörungen zu entdecken. Ebenso<br />
zollen <strong>die</strong> satten Farben des VC-1-co<strong>die</strong>rten<br />
Akira Kurosawa liebte groß angelegte Kulissen<br />
und authentisches Kampfgetümmel<br />
Bildes den Oscar ® -prämierten Kostümen sowie<br />
den weiten Landschaftspanoramen Respekt.<br />
Tonal liegen eine japanische 5.1-Abmischung<br />
sowie eine deutsche Stereoabmischung vor, <strong>die</strong><br />
den aufkommenden Sturm unverfälscht wiedergeben.<br />
Größtenteils frei von jeder Musik gibt<br />
Kurosawa den Geräuschen der Natur sowie den<br />
einschneidenden Dialogen den Vorrang. FT<br />
Film 9/10<br />
Kurosawas Shakespeare-Interpretation gehört heute zu den<br />
Klassikern des Genres und ist eine Bereicherung für jeden<br />
Samurai-Fan.<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 4/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 79
Film<br />
Minitests<br />
The Mission<br />
Originaltitel: The Mission Land/Jahr/<br />
Genre: GB/1986/Abenteuer, Historienfi<br />
l m Vertrieb: Studiocanal Bild:<br />
MPEG-4, 2.40 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: R. Joffé Darsteller: R. De Niro,<br />
J. Irons, R. McAnally Laufzeit: 125 min<br />
FSK: 12 Wendecover: k. A. Preis:<br />
14 Euro Start: 17. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 6/10<br />
Scream Of The Banshee<br />
Originaltitel: Scream Of The Banshee<br />
Land/Jahr/Genre: US/2011/Horror<br />
Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie:<br />
S. C. Miller Darsteller: L. Holly,<br />
L. Henriksen, E. F. Adams Laufzeit:<br />
90 min FSK: 16 Wendecover: ja Preis:<br />
19 Euro Start: 16. Dezember 2011<br />
×1 Bonusmaterial 3/10<br />
Alpha und Omega 3D<br />
Land/Jahr/Genre: IN, US/2010/<br />
Anima-tion Vertrieb: Ascot Elite Bild:<br />
MVC, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Verw.<br />
3D-Proj.: JVC DLA-X9 2D-kompatibel:<br />
ja Regie: A. Bell, B. Gluck Sprecher: H.<br />
Panettiere, C. Ricci, J. Long Laufzeit:<br />
88 min FSK: 6 Wendecover: ja Preis: 15<br />
Euro Start: 17. Januar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 6/10<br />
Pater Gabriel (Jeremy Irons) reist in ein brasilianisches<br />
Indianerdorf, um <strong>die</strong> Ureinwohner<br />
zu missionieren. Mit viel Verständnis gelingt es<br />
ihm, in das Dorf aufgenommen zu werden. An<br />
seine Seite gesellt sich der ehemalige Sklavenhändler<br />
Rodrigo Mendoza. Gemeinsam versuchen<br />
sie, das Dorf vor der Versklavung durch<br />
<strong>die</strong> Portugiesen zu retten. Der Film lebt von<br />
beeindruckenden Bildern und einer fantastischen<br />
Besetzung. Die natürlich wirkende<br />
und satte Farbdarstellung wird leider von<br />
gelegentlichen Unschärfen getrübt. Trotz<br />
der fünf Kanäle be<strong>die</strong>nt der lediglich durchschnittliche<br />
Sound leider nur <strong>die</strong> vorderen<br />
Lautsprecher. Flöten und Streicher prägen eine<br />
bewegende Filmmusik.<br />
NR<br />
Die Story rund um eine alte irisch-gälische Legende<br />
um einen weiblichen Dämon, dessen Schrei<br />
meist tödliche Folgen hat, verspielt ihr Potenzial<br />
leider, indem sie schlichtweg inkonsequent und<br />
vorhersehbar erzählt wird. Hintergrundfetzen<br />
zu Tempelrittern und irischer Mythologie wirken<br />
aus der Luft gegriffen. Eine gute Gruselatmosphäre<br />
ergibt sich dennoch immer wieder.<br />
Unter der oft sehr schlecht ausgeleuchteten<br />
Szenerie leidet <strong>die</strong> Bildschärfe und wird von störendem<br />
Bildrauschen begleitet. Auch in puncto<br />
Tonqualität kommt der Film nicht über guten<br />
TV-Standard hinaus. Leicht komprimierte Stimmen<br />
und ein Sound, der selten alle fünf Kanäle<br />
nutzt, lassen den Schrei der Banshee nur wenig<br />
bedrohlich wirken.<br />
NR<br />
Trotz großer Standesunterschiede schwärmt<br />
Humphrey für <strong>die</strong> hübsche Alpha-Wölfi n Kate.<br />
Doch <strong>die</strong> beiden können nicht zusammen sein,<br />
da Kate einem anderen Wolf versprochen<br />
wurde – eine Vernunftehe, um Streitigkeiten<br />
mit einem konkurrierenden Rudel zu vermeiden.<br />
Eines Tages jedoch werden beide von<br />
Parkrangern eingefangen und ausgesetzt. Sie<br />
sollen für Nachwuchs sorgen, was Kate gar<br />
nicht in den Kram passt. Zurück auf dem Weg<br />
nach Hause erleben sie viele Abenteuer. Die<br />
eindrucksvollen 3D-Effekte der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> werden<br />
durch zahlreiche Unschärfen, Nachzieh effekte<br />
und gelegentliches Ghosting beeinträchtigt. Dafür<br />
überzeugt der Sound mit einem begeisternden<br />
Rundumerlebnis.<br />
LF<br />
Film 8/10<br />
Eine emotionale Geschichte, <strong>die</strong> in einer packend inszenierten<br />
Schlacht mündet. Durch das Mitmischen von Religion und<br />
Politik ist der Film aber alles andere als leichte Kost.<br />
Film 5/10<br />
Inkonsequent erzählte Geschichte mit Darstellern auf<br />
TV-Serien-Niveau. Einige Schock- und Gruselmomente sind<br />
dennoch garantiert.<br />
Film 6/10<br />
Wer „Balto“ liebt, der wird seinen Spaß an „Alpha und Omega“<br />
fi nden. Die beiden Wölfe erobern mit ihren Abenteuern<br />
Kinderherzen im Sturm.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 4,5/10<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 5,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Wenn <strong>die</strong> Gondeln Trauer tragen<br />
Originaltitel: Don’t Look Now Land/<br />
Jahr/Genre: GB, IT/1973/Drama, Thriller<br />
Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 2.0 (Mono)<br />
Regie: N. Roeg Darsteller: D. Sutherland,<br />
J. Christie, H. Mason Laufzeit: 111 min<br />
FSK: 16 Wendecover: k. A. Preis:<br />
15 Euro Start: 17. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 6,5/10<br />
Michael Jackson – The Life Of An Icon<br />
Originaltitel: Michael Jackson – The<br />
Life Of An Icon Land/Jahr/Genre: US/<br />
2011/Biografi e, Dokumentation Vertrieb:<br />
Universal Pictures Home Bild:<br />
MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS 5.1 Regie: A.<br />
Eastel Darsteller: M. Jackson Laufzeit:<br />
156 min FSK: 6 Wendecover: ja Preis:<br />
18 Euro Start: 3. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 5/10<br />
Being John Malkovich<br />
Originaltitel: Being John Malkovich<br />
Land/Jahr/Genre: US/1999/Komö<strong>die</strong><br />
Vertrieb: Universal Pictures Home<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS 5.1<br />
Regie: Spike Jonze Darsteller: J.<br />
Malkovich, J. Cusack, C. Diaz Laufzeit:<br />
112 min FSK: 12 Wendecover: ja<br />
Preis: 14 Euro Start: 6. Oktober 2011<br />
×1 Bonusmaterial 3/10<br />
John (Donald Sutherland) und seine Frau<br />
Laura (Julie Christie) verlieren auf tragische<br />
Weise ihre kleine Tochter. Um den Schock zu<br />
verarbeiten, reisen <strong>die</strong> beiden nach Venedig.<br />
Doch John gerät zunehmend in einen bedrohlichen<br />
Sog aus Trauer, Wahn und Vorahnungen.<br />
Die teilweise etwas theatralisch anmutende<br />
Darstellung unterstreicht <strong>die</strong> Dramatik des<br />
Films. Besonders in Außenaufnahmen kann<br />
das Bild trotz seines Alters glänzen. Dennoch<br />
stören wiederkehrende Unschärfen und vergilbte,<br />
ausgeblichene Farben <strong>die</strong> Optik. Der<br />
Monosound ist auf eine sehr geringe Frequenzbreite<br />
komprimiert und klingt dadurch fl ach<br />
und blechern. Da kann auch <strong>die</strong> ausgezeichnete<br />
Synchro nisation kaum noch was retten. NR<br />
Film 8/10<br />
Ein spannendes Mystik-Drama, das heutzutage zwar nicht mehr<br />
schockieren kann, aber es immer noch schaff t, den Zuschauer<br />
mit seinen Psychospielchen in den Bann zu ziehen.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 4,5/10<br />
Gesamt<br />
Produzent David Gest versucht mit einer Dokumentation<br />
das sehr private Bild einer weltweiten<br />
Ikone zu zeichnen. Das Leben des „King of<br />
Pop“ wird in einigen bewegenden Interviews<br />
und Anekdoten von Freunden und Verwandten<br />
geschildert. Weil der Schwerpunkt dabei aber<br />
auf der prägenden Kindheit liegt, kommt das<br />
musikalische Lebenswerk Michael Jacksons<br />
leider etwas zu kurz. Dass das Filmmaterial<br />
lediglich aus Interviews und Fotostrecken besteht,<br />
wirkt sich qualitativ auf <strong>die</strong> Technik aus.<br />
Interviews und altes Fotomaterial ergeben kein<br />
einwandfreies Bild. Eine zweckmäßige Interview-Synchronisation<br />
sowie der ungenutzte<br />
Surround-Sound prägen den Klang. Ein Plus<br />
gibt es immerhin für den Soundtrack. NR<br />
Film 7,5/10<br />
Viele rührende Statements berichten von einer Seite des „King of<br />
Pop“, <strong>die</strong> der Öff entlichkeit bisher verborgen blieb. Leider spielt<br />
sein musikalisches Schaff en dabei nur eine untergeordnete Rolle.<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 4,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Gesamt<br />
Dem erfolglosen Puppenspieler Craig (John<br />
Cusack) eröff nen sich eines Tages ungeahnte<br />
Möglichkeiten, als er in seinem neuen Bürojob<br />
eine Tür entdeckt, <strong>die</strong> geradewegs in<br />
John Malkovichs (John Malkovich) Kopf führt.<br />
Spike Jonzes groteske Komö<strong>die</strong> ist längst<br />
zum Kultfi lm geworden. Sie erzählt beinahe<br />
philosophisch von Manipulation und Identitätsverlust<br />
und sorgt dabei für einige Lachsalven,<br />
aber auch für verwirrtes Kopfschütteln.<br />
Optisch und akustisch kommt <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Fassung gerade einmal auf Durchschnitt.<br />
Unschärfen und gelegentliches Bildrauschen<br />
stören <strong>die</strong> Optik und der fl ache, wenn auch<br />
gut synchronisierte Sound kann ebenfalls<br />
nicht überzeugen.<br />
NR<br />
Film 9/10<br />
„Being John Malkovich“ ist defi nitiv kein simpler Unterhaltungsfi<br />
lm. Wer sich aber auf <strong>die</strong>se groteske Reise einlässt, hat jede<br />
Menge zu Lachen.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 5,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Ascot Elite, Studiocanal, Universal Pictures Home, Universum<br />
80
Minitests<br />
Film<br />
Wrecked<br />
Originaltitel: Wrecked Land/Jahr/<br />
Genre: US, CA/2010/Thriller<br />
Vertrieb: Universum Bild: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie:<br />
M. Greenspan Darsteller: A. Brody,<br />
Ryan Robbins Laufzeit: 89 min FSK:<br />
16 Wendecover: ja Preis: 18 Euro<br />
Start: 18. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 4/10<br />
Frida<br />
Originaltitel: Frida Land/Jahr/Genre:<br />
CA, MX, US/2002/Biografi e, Drama<br />
Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4<br />
1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 Regie: J.<br />
Taymor Darsteller: S. Hayek, A.<br />
Banderas, A. Molina Laufzeit: 123 min<br />
FSK: 12 Wendecover: k. A. Preis:<br />
14 Euro Start: 17. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 7,5/10<br />
Hook<br />
Originaltitel: Hook Land/Jahr/<br />
Genre: US/1991/Abenteuer Vertrieb:<br />
Sony Pictures Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DD 5.1 Regie: Steven Spielberg<br />
Darsteller: Dustin Hoff man, Robin<br />
Williams Laufzeit: 142 min FSK: 6<br />
Wendecover: k. A. Preis: 14 Euro<br />
Start: 21. November 2011<br />
×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />
Filme, in denen der Protagonist an einem<br />
Ort festsitzt und mit den gebliebenen Mitteln<br />
irgendwie überleben bzw. der Situation entkommen<br />
muss, sind inzwischen zur Modeerscheinung<br />
geworden. Jedoch wirkt Adrien Brodys<br />
schleppende Flucht aus einem Unfall auto wie<br />
eine undurchdachte Trittbrettfahrt. Kurzum, der<br />
Film ist langweilig. Auch visuell ereignet sich<br />
nichts Spektakuläres. Die Qualität schwankt je<br />
nach Einstellung, problematisch wird es häufi g<br />
in dunkleren Szenen. Hier spielt sich ein deutliches<br />
Bildrauschen in den Vordergrund und das<br />
Schwarz lässt nach. Die Geräusche des Waldes<br />
werden maximal durch kurze, hintergründige<br />
Musikeinblendungen durchzogen. 5.1 kommt<br />
z. B. in verregneten Szenen zum Zuge. FT<br />
Frida Kahlo (Salma Hayek) ist eine junge und<br />
temperamentvolle Mexikanerin. Als sie durch<br />
einen Verkehrsunfall für lange Zeit ans Bett<br />
gefesselt ist, lebt sie ihr Leben durch <strong>die</strong> Malerei.<br />
Ihre ehrlichen und unverblümten Ölgemälde<br />
erobern bald <strong>die</strong> Welt und das Herz von Diego<br />
Rivera (Alfred Molina). Mit ihm geht Frida eine<br />
Ehe voller Höhen und Tiefen ein. Die Optik des<br />
Films entspricht dem Thema: Farbenfroh und<br />
kontrastreich gestaltet sich das Bild. Eine gute<br />
Schärfe rundet den Eindruck ab. Mit viel Gefühl<br />
unterstreicht der Oscar ® -prämierte Soundtrack<br />
<strong>die</strong> Handlung und erzeugt eine mitreißende Dynamik.<br />
Leider bleiben <strong>die</strong> hinteren Boxen fast<br />
gänzlich ungenutzt, was der ansonsten guten<br />
Soundqualität aber kaum schadet. NR<br />
Tick, tack – so klingt Hooks (Dustin Hoff man)<br />
Uhr im Magen des Krokodils. Zugleich ist es<br />
aber auch ein Zeichen für das Verrinnen der<br />
Zeit, <strong>die</strong> auch an dem ewigen Jungen Peter Pan<br />
(Robin Williams) nicht spurlos vorbeigegangen<br />
ist. Dummerweise hat er jedwede Verbindung<br />
zu seiner Kindheit verloren, weshalb seine<br />
Rückkehr ins Niemandsland für einige Überraschungen<br />
sorgt. Schlecht sieht das Bild des 1991<br />
erschienenen Films nicht aus und verteilt hier<br />
und da seine HD-Anreize. Partielle Unschärfen,<br />
leichte Kontrastschwächen, präsentes Filmkorn<br />
und eine durchschnittlich akkurate Farbwiedergabe<br />
erinnern aber dennoch an das Alter des<br />
Films. Rumoren <strong>die</strong> verlorenen Jungs mal wieder<br />
durcheinander, klingt <strong>die</strong>s blechern nach. FT<br />
Film 3/10<br />
Die Handlung „Ein Mann befreit sich aus einem Unfallauto und<br />
robbt durch den Wald“ ist ermüdend und leider auch nur<br />
mittelmäßig bis unkreativ umgesetzt.<br />
Film 8,5/10<br />
Ein Film, wie ein Gemälde von Frida Kahlo: Farbenfroh,<br />
unverblümt und ehrlich werden <strong>die</strong> Höhen und Tiefen im<br />
Leben einer beeindruckenden Frau gezeichnet.<br />
Film 6,5/10<br />
Ausstattung und Idee sind genial, doch dem kunterbunten<br />
Treiben der Hollywood-Größen fehlt mehr oder weniger<br />
<strong>die</strong> Seele.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 5,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Senna<br />
Originaltitel: Senna Land/Jahr/<br />
Genre: GB/2010 /Sportdokumen tation<br />
Vertrieb: Universal Pictures<br />
Home Bild: VC-1, 1.85 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 5.1 Regie: Asif Kapadia<br />
Darsteller: – Laufzeit: 106/163 min<br />
FSK: 6 Wendecover: ja Preis:<br />
18 Euro Start: 15. September 2011<br />
×1 Bonusmaterial 6,5/10<br />
Barton Fink<br />
Originaltitel: Barton Fink Land/Jahr/<br />
Genre: US, GB/1991/Groteske Vertrieb:<br />
Universal Pictures Home Bild: VC-1,<br />
1.85 : 1 Ton: DTS 2.0 Regie: Ethan und<br />
Joel Coen Darsteller: J. Turturro, J.<br />
Goodman, S. Buscemi Laufzeit: 117 min<br />
FSK: 16 Wendecover: ja Preis: 12 Euro<br />
Start: 1. Dezember 2011<br />
×1 Bonusmaterial 0,5/10<br />
Brazil<br />
Originaltitel: Brazil Land/Jahr/<br />
Genre: GB/1985/Science-Fiction<br />
Vertrieb: Studiocanal Bild: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 Ton: DD 2.0 Regie: Terry<br />
Gilliam Darsteller: Jonathan Pryce,<br />
Ian Holm, Robert De Niro Laufzeit:<br />
143 min FSK: 12 Wendecover: ja<br />
Preis: 14 Euro Start: 3. Februar 2012<br />
×1 Bonusmaterial 3,5/10<br />
Bilder: Sony Pictures, Studiocanal, Universal Pictures Home, Universum<br />
Ayrton Senna – ein Name, der bis heute für<br />
Gänse haut sorgt, bei jedem, der auch nur eine<br />
Spur Benzin im <strong>Blu</strong>t hat. Mit tonnenweise originalem<br />
Archivmaterial montierte Regisseur Asif<br />
Kapadia ein komplexes Kaleidoskop der Karriere<br />
und des Lebens des besten Formel-1-Piloten der<br />
Geschichte. Natürlich entfaltet der Film seine<br />
Wirkung am besten, wenn man ein Faible für <strong>die</strong><br />
Königsklasse des Motorsports hat. Doch auch für<br />
all gemein Sportinteressierte funktioniert „Senna“<br />
durch sein hohes Tempo und <strong>die</strong> ungemein<br />
spannenden Weltmeisterschaftsentscheidungen<br />
zwischen 1988 und 1993. Vom Bild darf man sich<br />
aufgrund des Alters der Aufnahmen nicht zu viel<br />
versprechen – der Sound geht in Ordnung und<br />
vermittelt hitzige Rennatmosphäre. TW<br />
Film 8/10<br />
Logischer Aufbau, toller Spannungsbogen und eine Karriere,<br />
wie sie selbst Hollywood nicht hätte erfi nden können: „Senna“<br />
ist großer Sport, nicht nur für Racing-Fans.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 4,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Gesamt<br />
Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum <strong>die</strong>ses frühen<br />
Geniestreichs der Coen-Brüder erscheint<br />
„Barton Fink“ zum ersten Mal auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Ein<br />
Film, der heute fast undenkbar wäre: mysteriös,<br />
grotesk bis an <strong>die</strong> Schmerzgrenze, tragikomisch<br />
und von großem Ernst zugleich. John Turturro<br />
driftet als gefeierter Bühnenautor im L. A. der<br />
1940er Jahre immer mehr in den Wahnsinn ab,<br />
und <strong>die</strong> Regie-Exzentriker Ethan und Joel Coen<br />
formen einen unvergesslichen Trip zwischen<br />
Albtraum und Komö<strong>die</strong> daraus. Das Alter der<br />
Aufnahmen sieht man dem Material mit seinem<br />
präsenten Filmkorn an, besonders <strong>die</strong> Close-ups<br />
sind aber ansprechend restauriert. Die ausgeprägten<br />
Braun- und Ockertöne verleihen dem<br />
Film seine eigentümlich düstere Stimmung. TW<br />
Film 9/10<br />
Zeitlos-genialer Mix – jenseits aller Genregrenzen – voller<br />
absurder Komik, grotesker Tragik und ergreifender<br />
Ernsthaftigkeit. Der erste ganz große Wurf der Coens!<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 5,5/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Gesamt<br />
Irgendwo in der Retro-Zukunft: Als der Bürokrat<br />
und Tagträumer Sam Lowry (Jonathan Pryce)<br />
einen folgenschweren Justizirrtum aufdeckt,<br />
wird er selbst zur staatlichen Zielscheibe. Wenn<br />
Terry Gilliam seine Interpretation des „Staatsfeind<br />
Nummer 1“-Themas verfi lmt, dann geht<br />
<strong>die</strong>s Hand in Hand mit den skurrilsten, abgedrehtesten<br />
Bildern, <strong>die</strong> nur einem drogenberauschten<br />
Hirn entsprungen sein können.<br />
Die digitale Aufbereitung ist überraschend gut<br />
gelungen und ermöglicht dank klarer Konturen,<br />
abwesendem Bildrauschen und hohem Kontrast<br />
einen sauberen Sehgenuss. Die von Alterserscheinungen<br />
geprägte 2.0-Tonspur kommt<br />
ohne größere Störgeräusche aus und weist<br />
auch sonst eine gute Verständlichkeit auf. FT<br />
Film 7,5/10<br />
Es ist kein Meisterstück, aber dennoch eine optisch<br />
stimulierende Dystopie, <strong>die</strong> ihre Sozialkritik über albtraumhafte<br />
Bilder transportiert – eben typisch Terry Gilliam.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 81
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
Die Schlümpfe 3D<br />
Trickfilm<br />
Originaltitel: The Smurfs Land/Jahr: US, BE/2011<br />
Vertrieb: Sony Pictures Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton:<br />
DD 5.1 verw. 3D-TV: TX-P42ST33 2D-kompatibel: ja<br />
Regie: Raja Gosnell Laufzeit: 103 min FSK: 0<br />
Wendecover: k. A. Preis: 22 Euro Start: 8. Dezember<br />
2011<br />
×1 Bonusmaterial 6/10<br />
Als der belgische Zeichner Peyo im Jahr<br />
1958 nicht auf das Wort Salz kam, sagte<br />
er nur: „Passe-moi le … le Schtroumpf“ –<br />
„Gib mir mal das ... das Dingsbumbs“. Das<br />
Wort Schtroumpf, das er damit erschaffen<br />
hatte, gefiel ihm. Es passte hervorragend zu<br />
den kleinen blauen Wesen, <strong>die</strong> er gerade<br />
erst für <strong>die</strong> Comicserie „Johann und Pfiffikus“<br />
entworfen hatte. „Les Schtroumpfs“ – „Die<br />
Schlümpfe“ waren geboren. Seit ihren Anfängen<br />
haben <strong>die</strong> Schlümpfe sich stetig weiterentwickelt.<br />
Nach zahlreichen Comicheften,<br />
einem Kinofilm in den 70ern und der 11 Jahre<br />
lang produzierten Fernsehserie hüpfen sie nun<br />
sogar in 3D über <strong>die</strong> Leinwand oder den<br />
heimischen Bildschirm.<br />
Verschlumpft<br />
Alles beginnt im Schlumpfdorf f mit der altbekannten<br />
Melo<strong>die</strong>. Auf <strong>die</strong> farbenfrohe 3D-Idylle<br />
folgt plötzliche Unruhe, als Erzfeind Gargamel<br />
(Hank Azaria) das Dorf heimsucht. Die kleinen<br />
blauen Wichtel müssen fl iehen und stolpern<br />
dabei in einen magischen<br />
Wasserfall. Dieser führt sie<br />
mitten in eine laute, atemberaubende,<br />
fremde Welt –<br />
New York, Central Park.<br />
Im Big Apple suchen <strong>die</strong> Winzlinge<br />
nge<br />
nach einem Weg zurück in ihr Dorf und<br />
stellen dabei unter anderem das Leben<br />
des Werbespezialisten Patrick (Neil Patrick<br />
Harris) auf den Kopf. Der „How I Met Your<br />
Mother“-Star mimt mit gewohntem Esprit den<br />
karriereorientierten Ehemann und werdenden<br />
Vater, dessen Frau (Jayma Mays) sich von ihm<br />
ein wenig mehr Familiensinn wünscht. Sehr<br />
authentisch umgesetzt ist auch <strong>die</strong> Figur des<br />
uncharismatischen Bösewichts Gargamel: Hank<br />
Azaria gleicht dem Original im Comic dank täglicher<br />
Stunden in der Maske bis ins kleinste Detail.<br />
Trotz guter Darstellung bleibt <strong>die</strong> Handlung<br />
leider sehr fl ach und hätte auch als eine 20-minütige<br />
Folge der Fernsehserie funktioniert. Der<br />
Versuch, <strong>die</strong> Kürze des Inhalts mit wirkungsvoller<br />
3D-Action und Humor zu strecken, lässt<br />
zumindest nur selten Langeweile aufkommen.<br />
Schlumpftastisch<br />
Die alte Comicoptik der Schlümpfe hatte natürlich<br />
ihren nostalgischen Wert. Eine liebevolle<br />
Umsetzung durch CGI-Animation und das dynamische<br />
3D-Erlebnis lassen jedoch keinerlei<br />
Wehmut aufkommen. Besonders beim kurzen<br />
Einblick in das bunte Dorf der Schlümpfe geht<br />
dem Kenner das Herz auf.<br />
Der 3D-Effekt ist nicht zu aufdringlich und wird<br />
immer wieder wirkungsvoll eingesetzt. Leider<br />
erscheinen <strong>die</strong> Realfi lmszenen hier und da ein<br />
wenig fl ach. Sieht man sich dann das 2D-Bild<br />
an, kommen auch kleinere Mängel zum Vorschein.<br />
Besonders Fernaufnahmen wirken et-<br />
was unscharf. Während <strong>die</strong> Farben<br />
im Schlumpfdorf satt und fast<br />
zu kräftig sind, wirkt<br />
New Yorks Kulisse<br />
gelegentlich<br />
g entlich<br />
ein<br />
wenig<br />
ausgewaschen. Der Dolby-Digital-Sound ist solide,<br />
verglichen mit anderen aktuellen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Titeln hinkt <strong>die</strong> Tontechnik etwas hinterher.<br />
Neben Making-ofs, einer Entstehungsgeschichte<br />
und nicht verwendeten Szenen bietet das<br />
Bonusmaterial auch ein „Abenteuerspiel“.<br />
NELE REIBER<br />
Die blauen Winzlinge stellen das Leben von<br />
Patrick (Neil Patrick Harris) auf den Kopf<br />
Film 6,5/10<br />
Um <strong>die</strong>sen Film unterhaltsam zu fi nden, muss man nicht<br />
unbedingt „blau“ sein. Liebevolle Animation und wirkungsvolles<br />
3D lassen teilweise über eine schwache Handlung hinwegsehen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Leichte Mängel in der Optik werden erst in der 2D-Version<br />
wirklich deutlich.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Tonqualität 7/10<br />
Ein gut gemischter, eher ruhiger Sound, der zwar nicht<br />
überragend klingt, aber auch nichts falsch macht.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
3D-Effekt 8/10<br />
Gelegentlich kommt sogar „Avatar“-Feeling auf, und das nicht<br />
nur wegen der Hautfarbe der Protagonisten.<br />
3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />
3/4 2/3 2/2 1/1<br />
Gesamt<br />
Bilder: Sony Pictures<br />
82
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
Film<br />
Das Rotkäppchen-Ultimatum<br />
Animation<br />
Originaltitel: Hoodwinked Too! Hood vs. Evil Land/<br />
Jahr: US/2011 Vertrieb: Studiocanal Bild: MVC, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-Proj.: JVC DLA-X9<br />
2D-kompatibel: ja Regie: Mike Disa Laufzeit: 96 min<br />
FSK: 6 Wendecover: ja Preis: 20 Euro Start:<br />
1. Dezember 2011<br />
Jetzt gibt’s Ärger! Rotkäppchen und ihre Partner<br />
sorgen für Recht und Ordnung im Märchenwald<br />
Die drei Schweinchen haben es faustdick hinter<br />
den Ohren und stellen einige Sauereien an<br />
×1 Bonusmaterial 4/10<br />
Es war einmal ein Animationsfilm namens<br />
„Die Rotkäppchen-Verschwörung“, den hatte<br />
jedermann lieb, der ihn im Jahr 2005 in<br />
den Lichtspielhäusern sah. Eines Tages begab<br />
es sich, dass <strong>die</strong> Produktionsfirma eine Fortsetzung<br />
der Erfolgskomö<strong>die</strong> plante. So wurde<br />
Mike Disa beauftragt, <strong>die</strong> Regie für das Projekt<br />
zu übernehmen, und sollte dabei nicht vom<br />
altbewährten Wege abgehen. Doch das Ergebnis<br />
der Actionfilm-Persiflage ward aufgrund von<br />
Einfallslosigkeit gar nicht so märchenhaft, wie<br />
es unzählige Zuschauer erwartet hatten.<br />
Im Märchenwald herrscht Alarm: Nicht nur,<br />
dass Rotkäppchens Grandma von der fie sen<br />
Hexe Veruschka entführt wurde, zu allem Überfluss<br />
ist auch noch das Geschwisterpaar Hänsel<br />
und Gretel urplötzlich verschwunden. Jetzt<br />
kann nur noch eine helfen – Rotkäppchen!<br />
Die Grafiken des Animationsfilmes sind sehr<br />
einfach gehalten und weisen kaum eine Detailvielfalt<br />
auf, wie man sie von den Genreführern<br />
Disney und Pixar gewohnt ist. Dafür<br />
überzeugt <strong>die</strong> Bildqualität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit<br />
einem sehr guten Niveau, das keine Wünsche<br />
offenlässt. Auch an der 3D-Umsetzung<br />
gibt es wenig auszusetzen. Gelegentlich<br />
tauchen Ghosting-Effekte auf, <strong>die</strong> aber nicht<br />
weiter stören. Allerdings lösen weder <strong>die</strong><br />
monotone Grundtiefe noch der Einsatz von<br />
3D-Effekten spontane Begeisterungsstürme<br />
beim Zuschauer aus. Trotz actionversprechender<br />
Szenen entsteht aufgrund fehlender<br />
Klangeffekte kein Popcornkino. LF<br />
Film 5/10<br />
Mit der Fortsetzung zur „Rotkäppchen-Verschwörung“<br />
hat Regisseur Mike Disa kein Happy End geschaff en:<br />
Die Märchen-Actionfi lm-Persifl age ist alles andere als lustig.<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 10/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
3D-Effekt 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Captain America<br />
Abenteuer/Comicverfilmung<br />
Bilder: Studiocanal, Paramount<br />
Originaltitel: Captain America: The First Avenger Land/<br />
Jahr: US/2011 Vertrieb: Paramount Bild: MVC, 2.35 : 1<br />
Ton: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) verw. 3D-Proj.:<br />
JVC DLA-X70 2D-kompatibel: ja (Zusatzdisc) Regie:<br />
Joe Johnston Laufzeit: 124 min FSK: 12 Wendecover:<br />
ja Preis: 18 Euro Start: 19. Dezember 2011<br />
×3 Bonusmaterial 6/10<br />
Regisseur Joe Johnston ist ein alter Hase<br />
im Filmgeschäft. Für seine Arbeit als Effektkünstler<br />
für „Indiana Jones – Jäger des verlorenen<br />
Schatzes“ (1981) gewann er einen<br />
Oscar ® . Zehn Jahre danach feierte er mit<br />
dem Steampunk-Märchen „Rocketeer“ (1991)<br />
kleinere Erfolge als Regisseur. Wiederum<br />
20 Jahre später kehrt er thematisch zum<br />
Weltkriegshelden zurück. Als Grundlage für<br />
<strong>die</strong> amerikanischste aller Superheldenschöpfungen<br />
<strong>die</strong>nt der kleine, schmächtige<br />
Steve Rogers (perfekt besetzt durch Chris<br />
Evans). Mit seinem Herz aus Gold und dem<br />
zwanghaften Drang, seinen Beitrag gegen <strong>die</strong><br />
Tyrannei Nazi-Deutschlands zu leisten, hat er<br />
Trotz seiner schmächtigen Statur leistet Steve<br />
Rogers (Chris Evans) freiwillig seinen Dienst<br />
<strong>die</strong> Sympathien auf seiner Seite. Selbst <strong>die</strong><br />
Wahl der Waffe, ein robustes Schild, deutet auf<br />
Defensive und Ritterlichkeit hin und unterstreicht<br />
sein moralisch gefestigtes, wenn auch völlig<br />
charakterloses Selbst. Klar, dass er dadurch<br />
weniger interessant wirkt als moderne Helden<br />
mit menschlichen Makeln.<br />
Entweder es ist alles in warmen Orangetönen<br />
gehalten oder Caps Umgebung ist grau,<br />
entfärbt, verdunkelt und neblig. Bei größer<br />
angelegten Greenscreen-Aufnahmen treten<br />
unscharfe Konturen auf, teilweise wirkt Chris<br />
Evans’ Gesicht auf dem hageren Körper von<br />
Steve Rogers ein wenig künstlich. Durch <strong>die</strong><br />
erstklassige Schärfe erscheint auch <strong>die</strong> 3D-<br />
Wiedergabe sauber. Die Objekte sind klar<br />
herausgestellt und es gibt einige sehr schöne<br />
„Räumlichkeiten“. In dunkleren Szenen läuft<br />
das Bild allerdings zu und jeglicher 3D-Effekt<br />
schwindet. Oft ist <strong>die</strong>ser so minimal, dass<br />
Als Instrument der amerikanischen Propaganda-<br />
Maschinerie fühlt sich Cap nicht so wohl<br />
Sie selbst auf einem guten 3D-Plasma-TV<br />
Schwierigkeiten haben werden, eine Tiefe zu<br />
erkennen. Dem Sound wohnt der beliebte<br />
Blockbuster-Bombast inne. Die 5.1-Abmischung<br />
ist gut, wenn auch nicht begeisternd.<br />
Hauptsächlich punktet hier <strong>die</strong> Dynamik. FT<br />
Film 6,5/10<br />
Marvels Saubermann ist zu sehr mit seinem Heldenimage<br />
beschäftigt, als dass er echten Charakter zeigen könnte.<br />
Dennoch eine gelungene Umsetzung der Comics.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
3D-Effekt 6/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 83
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
Azoren 3D<br />
Dokumentation<br />
Originaltitel: Azoren 3D Land/Jahr: DE/2011<br />
Vertrieb: KSM Bild: MVC, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-Proj.: JVC DLA-X70 2D-kompatibel: ja<br />
Regie: Norbert Vander Laufzeit: 161 min FSK: 0<br />
Wendecover: ja Preis: 40 Euro Start: 9. Januar 2012<br />
×3 Bonusmaterial 2/10<br />
Hatten wir in der letzten Ausgabe noch mit<br />
dem Geschäftsführer von KSM, Benjamin<br />
Krause, über das neueste 3D-Projekt des<br />
Unternehmens gesprochen, konnten wir es<br />
inzwischen selbst testen. „Azoren 3D“ bildet<br />
den Startschuss einer ganzen Reihe von 3D-<br />
Dokumentationen, <strong>die</strong> KSM in Eigenregie produziert<br />
und in hochwertig verpackten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
3D- Schubern vertreibt. Auch der Inhalt kann<br />
sich sehen lassen, in drei Mal knapp 54-minütigen<br />
Episoden werden <strong>die</strong> Azoren unter und<br />
über dem Wasser erkundet, und das mit einer<br />
beeindruckenden visuellen Tiefe. Vielschichtige,<br />
glitzernde Fischschwärme, <strong>die</strong> vor nicht minder<br />
Wale sind imposante Tiere, erscheinen aber in<br />
der Regel nicht in gängigen Tauchgewässern<br />
dreidimensionalen Riffen ihre Kreise ziehen,<br />
lassen keinen Zweifel daran, dass hier nativ mit<br />
stereoskopischen Kamera-Rigs gefilmt wurde.<br />
Die Plastizität ist enorm und bietet genau das,<br />
was jene Leute suchen, denen 3D-Filme nicht<br />
tief genug sein können. Sowohl <strong>die</strong> Tauchgänge<br />
als auch <strong>die</strong> Überlandaufnahmen erscheinen<br />
dadurch zum Greifen nah. Der Nachteil daran<br />
ist, dass <strong>die</strong> permanente Räumlichkeit durchaus<br />
anstrengend wirken und je nach Empfindlichkeit<br />
des Betrachters auch als unangenehm<br />
empfunden werden kann. Zudem sind ein<br />
paar kleinere Fehler zu erkennen, wie ab und<br />
an eine für 3D zu sprunghafte, das Auge<br />
verwirrende Schnittfolge von einer Totalen zu<br />
einem Close-up. Kleinere Kameraruckeleien<br />
sowie ein Kratzer auf der Linse bzw. dem Rig-<br />
Spiegel sind ebenso verzeihbare Ausnahmen.<br />
Hervorzuheben ist <strong>die</strong> grandiose Schärfe, durch<br />
<strong>die</strong> sich jedes einzelne im Raum schwebende<br />
Wasserpartikelchen erkennen lässt. Bis auf<br />
einige Walszenen, in denen <strong>die</strong> Ausleuchtung<br />
Über Wasser gibt es weite Panoramen zu entdecken,<br />
<strong>die</strong> sich besonders in 3D lohnen<br />
offenbar nicht ausreichte, ist der Kontrast absolut<br />
ansprechend. Die Farbgebung punktet<br />
besonders bei den Landschaftsaufnahmen, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> Weinbauern, Rinder, erkalteten Lavafelder,<br />
<strong>die</strong> azurblauen Hortensien sowie <strong>die</strong> grünen<br />
Berge der Inseln in einer kräftigen Sättigung<br />
zeigen. Leider gibt es keinen Menüpunkt, der<br />
Ihnen Zugang zur 2D-Version verschafft. FT<br />
Film 7/10<br />
Ein kompetenter Reiseführer für <strong>die</strong> Azoren. Potenziert durch<br />
den immensen, manchmal schon anstrengenden 3D-Eff ekt zeigt<br />
er Ihnen <strong>die</strong> schönsten Attraktionen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
3D-Effekt 8/10<br />
Gesamt<br />
Faszination Afrika 3D<br />
Dokumentation<br />
Originaltitel: Faszination Afrika Land/Jahr: DE/2011<br />
Vertrieb: KSM Bild: MVC, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-Proj.: JVC DLA-X70 2D-kompatibel: ja<br />
Regie: Benjamin Eicher, Timo Johannes Mayer<br />
Laufzeit: 56 min FSK: 0 Wendecover: k. A. Preis:<br />
22 Euro Start: 20. Februar 2012<br />
Die Sonnenuntergänge<br />
Afrikas sind unvergesslich<br />
×1 Bonusmaterial 2/10<br />
Exotische Urlaubsorte in<br />
3D einzufangen, ist an<br />
sich keine schlechte Idee.<br />
Die Zuschauer erhalten dadurch<br />
einen guten Einblick<br />
in <strong>die</strong> größten und interessantesten<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
des Ortes und<br />
haben noch zusätzlich in<br />
einem gewissen Maße das<br />
Gefühl, bereits da gewesen<br />
zu sein. „Faszination<br />
Afrika“ erreicht genau <strong>die</strong>s.<br />
Gezeigt werden Impressionen<br />
unter anderem aus<br />
dem Krüger Nationalpark in Simbabwe, dem<br />
wohl artenreichsten und größten Wildschutzgebiet<br />
Südafrikas. Hier leben unter anderem<br />
<strong>die</strong> Stars der Savanne: Löwen, Geparden, Leoparden,<br />
Elefanten, Zebras und Giraffen. Natürlich<br />
begab sich das Drehteam auch noch an<br />
andere Orte der Wiege des Lebens, um z. B.<br />
Seebären oder auch Nilpferde mittels handlicher<br />
3D-Kamerasysteme zu dokumentieren.<br />
Der rote Faden webt sich um eine Gruppe<br />
von Ureinwohnern, aus deren Perspektive <strong>die</strong><br />
Schönheiten und Gefahren der Tierwelt Afrikas<br />
erzählt werden. Der größte Star der Produktion<br />
soll allerdings der 3D-Effekt an sich sein, der Sie<br />
55 Minuten lang mit einer sehr hohen Bildtiefe<br />
versorgt. Technisch gesehen ist der Detailgrad<br />
und <strong>die</strong> Verteilung der Tiefenebenen natürlich,<br />
was der 3D-Wirkung Pluspunkte einbringt. Allerdings<br />
zeigen Kameraarbeit und Schnitt, dass <strong>die</strong>se<br />
nicht optimal für 3D ausgelegt sind. Extrem<br />
sind <strong>die</strong> schnellen Schnitte zwischen Nah- und<br />
Panoramaaufnahmen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Fokussierungsmechanismen<br />
der Augen stark beanspruchen.<br />
Einige Zooms und auch der unruhige Bildstand<br />
wirken sich ebenfalls auf den Sehkomfort aus.<br />
Die einzelnen Einstellungen variieren zwischen<br />
überbelichtet, farblos und überkontrastiert,<br />
übersättigt. Eines muss man den Aufnahmen<br />
aber lassen: Die Schärfe stimmt. Unsere sehr<br />
frühe Vorabpressung der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> hatte zudem<br />
Löwen sind Energiesparer und schlafen den<br />
Großteil des Tages<br />
einen blechernen, leicht dröhnenden Klang, der<br />
sich negativ auf <strong>die</strong> sympathisch-informative<br />
Kommentatorenstimme auswirkt. Als Bonus<br />
liegen eine Fotogalerie sowie zwei 3D-Sequenzen<br />
bei, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Volkstänze der Eingeborenen<br />
in voller Länge zeigen.<br />
FT<br />
Film 5/10<br />
Die Idee, einen Eingeborenen <strong>die</strong> Geschichte Afrikas erzählen<br />
zu lassen, ist gut, nur ist <strong>die</strong> Umsetzung der Aufnahmen noch<br />
ein wenig holprig.<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 4/10<br />
3D-Effekt 5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: KSM<br />
84
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
Film<br />
Harry Potter und <strong>die</strong> Heiligtümer des Todes, Teil 1 und 2<br />
Fantasy<br />
Originaltitel: Harry Potter And The Deathly Hallows: Part<br />
2 Land/Jahr: GB, US/2011 Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bild: MPEG-4, 2.40 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.), DD 5.1<br />
verw. 3D-TV: Panasonic TX-P42ST33 2D-kompatibel: ja<br />
(Zusatzdisc) Regie: David Yates Laufzeit: 276 min FSK: 12<br />
Wendecover: ja Preis: 36 Euro Start: 18. November 2011<br />
Vier Freunde ermitteln in Dumbledores rätselhafter<br />
Vergangenheit<br />
Hallelujah! Voldemort (Ralph Fiennes) würde<br />
auch als Chor-Dirigent eine gute Figur abgeben<br />
×6 Bonusmaterial 9/10<br />
Mit <strong>die</strong>sem Teil verabschiedet sich der<br />
Zauberlehrling von der großen Leinwand.<br />
Und das tut er mit einem großen Knall. Sein<br />
Widersacher Voldemort bedroht <strong>die</strong> uneinnehmbare<br />
Schulfestung Hogwarts, weshalb<br />
es für Harry (Daniel Radcliffe) heißt, er oder<br />
der dunkle Lord. Oder sterben gar beide?<br />
Charakteristisch sind für das Bild vor allem<br />
zwei Dinge: Zum einen ist es sehr, sehr düster.<br />
Zum anderen sieht das Spiel mit den Schärfen<br />
und Unschärfen sowie mit den Farben einfach<br />
malerisch aus. Es gibt keine Stelle, an der <strong>die</strong><br />
Schärfeparameter wanken, der Fokus ist stets<br />
absolut perfekt und durch den Kontrast sowie<br />
<strong>die</strong> Detaildichte ein Vorzeigeprodukt im <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Sektor.<br />
Für <strong>die</strong> solide 3D-Fassung ist vor<br />
allem das dunkle Bild ein Problem, denn mit<br />
aufgesetzter 3D-Brille wirkt alles noch viel düsterer.<br />
Ein 3D-Endgerät mit hoher Lichtleistung<br />
sei hier also definitiv angeraten. Die deutsche<br />
Tonspur liegt wie gewohnt in Dolby Digital 5.1<br />
vor und ist wie das englische Original spektakulär<br />
abgemischt. Alles, was auf dem Bildschirm<br />
bzw. der Leinwand passiert, erhält akustische<br />
Unterstützung. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s (Spielfilm- und<br />
Bonusdisc) liefen auf unserer Playstation 3<br />
ohne Probleme, Sound- oder Videostörungen<br />
gab es nicht. Die in Foren besprochenen<br />
Bildaussetzer treten offensichtlich nur bei bestimmten<br />
Abspielgeräten auf. Nach Angaben<br />
der Hersteller lässt sich <strong>die</strong>ses Manko jedoch<br />
mit einem Firmware-Update beheben. FT<br />
Film 8/10<br />
Ein würdiger Abschluss für das magischste aller Hollywood-<br />
Projekte. Wir warten gespannt auf <strong>die</strong> nächste Erfolgsreihe von<br />
Joanne K. Rowling.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 10/10<br />
3D-Effekt 6/10<br />
Gesamt<br />
Cars 2<br />
Animation<br />
Bilder: Warner Home Video, Disney Home<br />
Originaltitel: Cars 2 Land/Jahr: US/2011 Vertrieb:<br />
Disney Home Bild: MVC, 2.39 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-Proj.: JVC DLA-X9 2D-kompatibel: ja<br />
(Zusatzdisc) Regie: John Lasseter Laufzeit: 102 min<br />
FSK: 0 Wendecover: nein Preis: 27 Euro Start: 1.<br />
Dezember 2011<br />
×3 Bonusmaterial 8/10<br />
Kleine Autos in der großen Stadt: „Cars 2“ geizt<br />
nicht mit Schauplätzen auf der ganzen Welt<br />
Jedes Jahr aufs Neue ist <strong>die</strong> Spannung<br />
groß, mit welchem Animationswunderwerk<br />
<strong>die</strong> CGI-Magier aus den Pixar-Studios wohl<br />
<strong>die</strong>smal das Kinopublikum in Massen in <strong>die</strong><br />
Lichtspielhäuser locken wollen. Beim jüngsten<br />
Streich der Kalifornier machten sich im<br />
Vorfeld zum ersten Mal leise Zweifel breit: Die<br />
Ankündigung einer Fortsetzung zum „Cars“-<br />
Original von 2006 (der einzige abendfüllende<br />
Pixar-Streifen, der den Oscar ® für den besten<br />
Animationsfilm des Jahres nicht abräumen<br />
konnte) sorgte doch für das eine oder andere<br />
Stirnrunzeln bei Fans und Kritikern. Und tatsächlich:<br />
Mit „Cars 2“, dem Sequel zum vor<br />
allem bei den Jüngeren beliebten, aber insgesamt<br />
nicht unumstrittenen Auto-Abenteuer,<br />
setzt man zum ersten Mal voll auf Mainstream<br />
und entfernt sich damit ein ganzes Stück von<br />
der bisherigen Firmenphilosophie. Diese stellte<br />
dem Knuddelfaktor und der uneingeschränkten<br />
Familientauglichkeit der Produktionen immer<br />
auch eine zweite, gleichberechtigte Meta ebene<br />
gegenüber, an der auch das erwachsene Publikum<br />
seine helle Freude haben konnte. So<br />
bleibt ein rasantes, stellenweise anstrengendhektisches<br />
Animationsspektakel, das vor allem<br />
für den männlichen Nachwuchs ein gefundenes<br />
Fressen sein dürfte.<br />
Technisch gehört <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> wieder einmal<br />
zu den besten Scheiben des Jahres. Wie beinahe<br />
alle großen CGI-Produktionen wartet<br />
auch „Cars 2“ mit einer nahezu makellosen<br />
Bildqualität auf. Die Farben sind von einer<br />
Strahlkraft und Lebendigkeit, wie man sie bisher<br />
selten gesehen hat – Kantenschärfe und<br />
Wer hätte gedacht, dass Autos so niedlich sein<br />
können? Die Kids lieben <strong>die</strong> herzigen Raser<br />
Konturtreue überzeugen so sehr, dass man<br />
von Referenzmaterial sprechen muss. Die 3D-<br />
Darstellung wirkt so natürlich und plastisch wie<br />
nur irgend möglich. Mit <strong>die</strong>sem Titel erhalten<br />
Sie quasi fast 2 Stunden an Demomaterial für<br />
<strong>die</strong> eigene 3D-fähige Heimkinoanlage. TW<br />
Film 6,5/10<br />
Die eher krawallige Machart und eine deutliche Fokusverlagerung<br />
bei den Charakteren heben den zweiten Teil stark vom<br />
Vorgänger ab, allerdings ohne dessen Klasse zu erreichen.<br />
Technik 9,5/10<br />
Bildqualität 10/10<br />
Tonqualität 9,5/10<br />
3D-Effekt 9/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 85
Service<br />
So wird getestet<br />
Unser Testsystem<br />
Der Infokasten<br />
Animation/Komö<strong>die</strong><br />
Land/Jahr: US/2001–2010 Vertrieb: Paramount Home<br />
Bild: MVC, 1.78 : 1/2.35 : 1 Ton: DD 5.1 verw. 3D-TV:<br />
Philips 46PFL9705K 2D-kompatibel: ja Regie:<br />
A. Adamson u. a. Laufzeit: 370 min Wendecover: ja<br />
FSK: 6 Preis: – Start: Bundle<br />
×4 Bonusmaterial 1/10<br />
Hier fi nden Sie übersichtlich geordnet <strong>die</strong> wichtigsten<br />
Daten über <strong>die</strong> jeweils beschriebene <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Disc (BD) aufgelistet. Neben der Coverabbildung<br />
sehen Sie einen Screenshot vom Hauptmenü der<br />
Scheibe, der Ihnen einen Eindruck über <strong>die</strong> Aufmachung<br />
der Disc geben soll. Zudem bietet der Kasten<br />
<strong>die</strong> Namen der wichtigsten Darsteller sowie den<br />
Originaltitel, um Ihnen bei eventuellem Interesse<br />
an einem Import den Vergleich mit ausländischen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassungen zu erleichtern. Die Wendecoverinformation<br />
bleibt nach wie vor unter Vorbehalt, da<br />
uns <strong>die</strong> Testdiscs meist ohne Verpackung zugesandt<br />
werden. Im 3D-Bereich gibt es zu alledem noch <strong>die</strong><br />
Information über das verwendete 3D-Gerät sowie<br />
über <strong>die</strong> Kompatibilität zu 2D-Geräten. Der Punkt<br />
„Bild“ gibt zunächst den eingesetzten Videocodec<br />
an und darauf folgend das Bildseitenverhältnis. Bei<br />
den Videocodecs haben sich zwei Standardformate<br />
gegenüber dem veralteten DVD-Codec MPEG-2<br />
durchgesetzt. Zum einen Microsofts VC-1-Codec,<br />
der durch seine Effi zienz bei der Komprimierung<br />
punktet, und zum anderen <strong>die</strong> Codec-Gruppe<br />
MPEG-4 AVC. Letztere zeichnet sich unter anderem<br />
durch akkurat abgegrenzte Farbinformationen<br />
aus. Das angegebene Bildseitenverhältnis stimmt<br />
im Optimalfall mit dem Ihres Fernsehers überein<br />
(standardmäßig 1.85 : 1 oder auch 1.78 : 1). Andernfalls<br />
(also z. B. bei dem breiten 2.35 : 1 oder<br />
dem hohen 1.33 : 1) erscheinen auf dem Bildschirm<br />
schwarze Balken an den Rändern. Differenzierter<br />
sieht es im Audiobereich aus, in dem es neben den<br />
Standardcodecs DTS und Dolby Digital auch noch<br />
<strong>die</strong> verlustfrei komprimierten Formate Dolby True<br />
HD und DTS-HD MA gibt. PCM-Tonspuren sind<br />
dem analogen Original sehr nahe und fast gänzlich<br />
unkomprimiert. Die Zahl hinter dem jeweiligen<br />
Audiocodec (z. B. 2.0, 5.1 oder 7.1) gibt an, für wie<br />
viele Lautsprecherkanäle der Sound abgemischt<br />
und auf <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelegt wurde. Zu den Informationen<br />
im Kasten gesellen sich der „Straßenpreis“<br />
sowie der Erstverkaufstag. In dem abschließenden<br />
Balken nennen wir Ihnen <strong>die</strong> Anzahl der Discs, <strong>die</strong><br />
dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket beiliegen. Sollten sich darunter<br />
auch DVDs befi nden, zählen <strong>die</strong>se trotzdem, da wir<br />
Ihnen damit lediglich den physikalischen Umfang<br />
des Pakets verdeutlichen wollen. Rechts daneben<br />
sehen Sie nun <strong>die</strong> Bonuswertung. Die Zahl ergibt<br />
sich zum größten Teil aus Umfang und Qualität der<br />
Sonderausstattung. Zudem fl ießen aber auch noch<br />
Faktoren der Präsentation mit in <strong>die</strong> Wertung, wie<br />
etwa das Menüdesign oder auch <strong>die</strong> Ausreizung der<br />
Möglichkeiten HD-exklusiver Features.<br />
Unser Heimkino<br />
Zu unserem Testequipment zählt ein voll ausgestattetes<br />
Heimkino. Herzstück der visu ellen<br />
Wiedergabe ist JVCs kontraststarker 4K2K-<br />
Projektor DLA-X70 mit vierfacher HD-Aufl ö-<br />
sung, akkurater Shutter-Brillen-Technologie<br />
sowie einer makellosen 3D-Wiedergabe. Auf<br />
der großen Leinwand hinterlässt 3D nicht nur<br />
einen stärkeren Eindruck, als auf einem herkömmlichen<br />
Fernseher. Zusätzlich offenbart<br />
sich uns jede noch so kleine Bildschwäche. Für<br />
den akustischen Test bemühen wir ein hochwertiges<br />
7.1-Surround-System samt potentem<br />
AV-Receiver. Als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player verwenden wir<br />
<strong>die</strong> Playstation 3 Slim. Da wir für unsere weiteren<br />
Publikationen HD+TV, 3D+TV, AUDIO<br />
TEST und DIGITAL TESTED <strong>die</strong> aktuellste Technik<br />
bewerten, stehen uns auch stets <strong>die</strong> neuesten<br />
bzw. derzeit besten Geräte zur Verfügung.<br />
Bei unseren Tests achten wir penibel darauf,<br />
dass der Inhalt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> originalgetreu und<br />
unverfälscht wiedergegeben wird.<br />
Der Bewertungskasten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel: <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel kennzeichnen Scheiben, <strong>die</strong> sich in<br />
einem der Punkte Bild, Ton oder Extras auf Referenzniveau bewegen.<br />
Tonreferenz<br />
Titel<br />
Bildreferenz<br />
Titel<br />
Top-Ausstattung<br />
Titel<br />
Film: Bewertet werden hier <strong>die</strong> Handlung, <strong>die</strong> Atmosphäre samt Ausstattung und audiovisuellem Stil, <strong>die</strong><br />
Regie sowie <strong>die</strong> darstellerischen Leistungen. Mitunter wird auch <strong>die</strong> Qualität der Spezialeffekte berücksichtigt,<br />
insofern welche vorhanden sind.<br />
Technik: Der Technik-Wert setzt sich aus den Teilbereichen Bild, Ton und ggf. 3D-Effekt zusammen.<br />
Film 8/10<br />
Für alle, <strong>die</strong> <strong>die</strong> ganze Geschichte komplett haben wollen,<br />
sicherlich <strong>die</strong> beste Alternative, den sympathischen Grünling<br />
auf seinen Abenteuern zu begleiten.<br />
Technik 8/10<br />
Bild: Der wohl größte Vorteil einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />
Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen <strong>die</strong> Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />
Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und ein einigermaßen ausgeglichenes<br />
Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. In der<br />
Theorie gehen wir also von einem makellosen Bild aus und ziehen bei jedem Abstrich Punkte ab.<br />
Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem neutral eingestellt, hören<br />
Sie genau das, was auch der Soundeditor in seinem Tonstudio hörte, als er für den Film abmischte. Wird ein<br />
klanglicher Raum abgebildet? Ist <strong>die</strong> Lautstärke dynamisch genug geregelt, zu statisch oder gar überdynamisch?<br />
Wie wurden <strong>die</strong> Synchronstimmen ins Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt? Für unsere<br />
Tests beziehen wir uns auf <strong>die</strong> deutsche Tonspur, vergleichen aber auch stets mit dem Original.<br />
3D-Effekt (ausschl. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D): Viele Scheiben mit dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Logo gibt es bislang noch nicht. Aber<br />
auch wenn <strong>die</strong> Zukunft vom heimischen 3D ungewiss ist, bleibt es trotzdem ein hochaktuelles Thema. Unter<br />
<strong>die</strong>sem Punkt fi nden Sie unsere Einschätzung zum räumlichen Seheindruck. Hierfür orientieren wir uns an<br />
festen Faktoren wie der Grundtiefe und den 3D-Spitzen. Aber auch das Wohlbefi nden des Zuschauers über <strong>die</strong><br />
Gesamtdauer des Films spielt eine wichtige Rolle.<br />
Gesamt: Als Indikator für <strong>die</strong> Kaufempfehlung wählten wir den symbolischen Daumen. Er berücksichtigt sowohl<br />
den Film als auch <strong>die</strong> Technik. Zeigt er nach unten, lassen Sie besser <strong>die</strong> Finger vom Produkt. Mittlere<br />
Stellung bedeutet, noch einmal über den Kauf nachdenken, Daumen<br />
hoch, Sie erhalten eine sehenswerte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die Besten der Besten erhalten<br />
einen Daumen mit Kranz, der selbst einen Blindkauf rechtfertigt.<br />
Bildqualität 9/10<br />
Das Bild im ersten Teil besitzt weniger Details, während der<br />
letzte Teil farblich ins Grüngelbliche ten<strong>die</strong>rt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Zwischen den Filmen gibt es kaum Qualitätsunterschiede. Der<br />
Ton ist durchgängig ein echter Ohrenöff ner.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
3D-Effekt 7/10<br />
Ein Switch zwischen 2D- und 3D-Variante fehlt leider. Ansonsten<br />
bietet <strong>die</strong> Technik solide 3D-Kost ohne große Wow-Eff ekte.<br />
3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />
3/4 2/3 1,5/2 0,5/1<br />
Gesamt<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Paramount Home, Studiocanal<br />
86
Technik<br />
Preiswertes 3D<br />
Philips’ 3D-Player<br />
BDP3280 ist der günstigste<br />
seiner Art.<br />
Seite 90<br />
Intuitiv<br />
Samsungs BD-D5300<br />
bietet mit seiner Smart-<br />
Hub-Oberfläche Be<strong>die</strong>nkomfort.<br />
Seite 91<br />
Qualität muss nicht<br />
viel kosten<br />
Sie wollen nicht so viel für einen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player ausgeben, aber<br />
dennoch hochwertige Qualität? Dann lesen Sie unsere Testreihe<br />
zu aktuellen preiswerten Abspielgeräten. Seite 88 ff.<br />
Unterhaltung pur<br />
Der Player BDP-S380 von<br />
Sony glänzt mit vielen<br />
Onlinefunktionen.<br />
Seite 92<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips, Samsung, Sony<br />
Falko Theuner,<br />
Chef vom Dienst<br />
Das Filmereignis, auf das<br />
ich mich in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
am meisten freue, ist zweifellos<br />
Christopher Nolans „The<br />
Dark Knight Rises“. Sein in der<br />
Filmwelt fast schon monopolistischer<br />
Anspruch, einen Teil des<br />
Blockbusters im grandiosen<br />
IMAX-Format zu filmen, ist seit<br />
dem Vorgänger bekannt und<br />
beliebt und wird auch von der<br />
Kritik als außergewöhnliches Stilmittel gefeiert. Zugleich<br />
ist es ein formales Qualitätsmerkmal, das sich ebenso<br />
auf <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Präsentation auswirkt. Erinnern Sie sich<br />
noch, als Sie <strong>die</strong> „The Dark Knight“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zum ersten<br />
Mal in Ihren Player warfen, um mit großem Staunen <strong>die</strong><br />
rasante Eröffnungssequenz in ultrascharfem High Definition<br />
zu sehen? Für mich wird <strong>die</strong>ser erhabene Moment<br />
stets unvergessen bleiben. Und jetzt stellen Sie sich vor,<br />
Sie hätten sich nur mit der DVD zufriedengegeben, der<br />
man <strong>die</strong>se immense Schärfe bzw. Detailfreude nicht<br />
einmal ansatzweise ansieht. Bei solchen Gelegenheiten<br />
bin ich wirklich froh, dass es Filmemacher wie Nolan gibt,<br />
<strong>die</strong> sich sowohl über den Inhalt als auch über <strong>die</strong> Form<br />
ihrer Werke Gedanken machen. Um jedoch wieder zurück<br />
auf <strong>die</strong> Technik zu kommen: Sollten Sie noch keinen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player besitzen, ist es höchste Zeit, sich einen<br />
zuzulegen. So verpassen Sie keinen weiteren magischen<br />
Filmmoment und derzeit sind <strong>die</strong> Geräte wirklich günstig,<br />
wie unsere Testreihe „Budget-Player“ beweist.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 87
Technik<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Gut<br />
Panasonic DMP-BD75<br />
Sparsamer geht es kaum<br />
Panasonics Einstiegs-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player DMP-BD75 schont <strong>die</strong> Geldbörse auch bei den anfallenden Energiekosten.<br />
Dabei beweist der Hersteller einmal mehr, dass <strong>die</strong>s nicht auf Kosten der Qualität geschehen muss.<br />
Panasonics <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player der Einstiegsklasse<br />
hat uns ein paarmal überrascht im<br />
Testlabor. Beim DMP-BD75 spart man nicht<br />
nur beim Einkaufspreis, ein Blick auf das Multimeter<br />
während der Leistungsmessung lässt<br />
das Herz eines jeden ökologisch denkenden<br />
Menschen in <strong>die</strong> Höhe springen. Lediglich<br />
7,3 Watt (W) Leistungsaufnahme zeigte das<br />
Display des Messgerätes – während im Laufwerk<br />
<strong>die</strong> Disc rotierte. Ohne Laufwerksbetrieb<br />
sank der Zeiger noch mal auf 5,6 W – das ist<br />
Rekord im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Sektor. Doch aufgepasst:<br />
Im Systemmenü sollte <strong>die</strong> Schnellstartoption<br />
deaktiviert bleiben, sonst bleibt im<br />
Stand-by <strong>die</strong> Anzeige auf ca. 3 W stehen und<br />
macht <strong>die</strong> Ökologie-Bilanz wieder zunichte.<br />
Ein Schnellstart ist auch nicht notwendig, denn<br />
selbst aus dem normalen Stand-by heraus<br />
Über Viera Link<br />
verbundene TV-Geräte<br />
lassen sich mit <strong>die</strong>ser<br />
Fernbe<strong>die</strong>nung rudimentär<br />
be<strong>die</strong>nen<br />
Die räumliche Nähe<br />
von Pause- und Stopp-<br />
Taste kann schnell zu<br />
ärgerlichen Fehlbe<strong>die</strong>nungen<br />
führen<br />
Ärgerlich: Leider<br />
besitzt auch <strong>die</strong>se<br />
Panasonic-Fernbe<strong>die</strong>nung<br />
keine Taste, um<br />
direkt in DVD-Untermenüs<br />
zu wechseln<br />
benötigt der DMP-BD75 nur ca. 20 Sekunden<br />
(s), um aus dem Schlaf hochzufahren. Eine<br />
mehr als vertretbare Wartezeit. Der angenehmen<br />
Arbeitsgeschwindigkeit schließt sich<br />
auch das Laufwerk an. Unsere Standard-BD-<br />
Java-Testdisc wurde in 30 s komplett geladen.<br />
Damit zählt der DMP-BD75 zwar nicht zu den<br />
Schnellsten, sichert sich aber einen Platz in<br />
den vorderen Rängen des Geschwindigkeitsvergleichs.<br />
Zugleich begeistert das Laufwerk<br />
mit Laufruhe und lediglich dezenten Zugriffsgeräuschen,<br />
sodass der BD75 allgemein als<br />
sehr leises Gerät bezeichnet werden kann.<br />
Auf den ersten Blick überzeugt <strong>die</strong> Bildqualität<br />
des DMP-BD75. Bei so niedrigen Verbrauchswerten<br />
hatten wir bereits Sorge, dass sich <strong>die</strong><br />
nötigen Einsparungen auch auf <strong>die</strong> Bildqualität<br />
auswirken würden. Nach den ersten Sequenzen<br />
konnten wir jedoch aufatmen, denn<br />
der DMP-BD75 bietet oberfl ächlich <strong>die</strong> von<br />
Panasonic-Geräten gewohnte Bildqualität.<br />
Nur bei näherer Betrachtung lassen sich kleinere<br />
Fehler ausmachen. Dem Player gelingt<br />
durchaus eine saubere Skalierung von SD auf<br />
Full-HD, jedoch bekommt <strong>die</strong> interne Bildverarbeitung<br />
das Flächenrauschen nicht in den<br />
Griff. Eine zusätzliche Rauschreduktion lässt<br />
sich nicht aktivieren. Hier werden <strong>die</strong> Einsparungen<br />
erstmals spürbar, denn der Video-EQ<br />
wurde deutlich eingeschränkt. Lediglich Standardparameter<br />
wie Kontrast oder Helligkeit<br />
lassen sich noch beeinfl ussen.<br />
Bei der Vollbildkonvertierung haben wir nur<br />
wenig Kritikpunkte gefunden. Wie gehabt<br />
unterscheidet der DMP-BD75 zwischen Filmund<br />
Videomaterial. Die Automatikfunktion benötigt<br />
immer einen kleinen Moment, bis sie in<br />
das Bild eingreift. Hier empfi ehlt es sich, den<br />
Filmmodus zu aktivieren, denn <strong>die</strong>ser liefert<br />
immer beste Ergebnisse und der kurze Moment<br />
der Automatikerkennung fällt weg. Das<br />
neue Be<strong>die</strong>nkonzept wendet Panasonic auch<br />
im Einsteigermodell an. Die grafi sche Oberfl ä-<br />
che wirkt dabei erfrischend modern und <strong>die</strong><br />
Ein-Klick-Navigation geht schnell ins <strong>Blu</strong>t über.<br />
In den tieferen Strukturen fi ndet sich schnell<br />
<strong>die</strong> alte Menüstruktur wieder, was an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle jedoch auch sinnvoll ist, denn <strong>die</strong> Menge<br />
der Auswahlpunkte ist bedeutend größer.<br />
Internetfunktionen sucht man beim DMP-<br />
BD75 vergeblich, dafür ist DLNA ohne große<br />
Probleme möglich. Der DLNA-Client des Players<br />
streamt selbst Filme in HD ohne große<br />
Probleme über das heimische Netzwerk und<br />
versagt nur bei exotischen Formaten. Aber<br />
auch hier bemerkt man <strong>die</strong> Einsparungen,<br />
denn WLAN ist weder integriert noch ist eine<br />
Erweiterung per WLAN-USB-Dongle möglich.<br />
Hier lässt der DMP-BD75 einige Punkte im<br />
Bereich Ausstattung liegen, was nur wenig am<br />
guten Gesamteindruck des Gerätes ändert.<br />
CHRISTIAN HILL<br />
Ausstattung<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Info<br />
Typ<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Formate<br />
3D-fähig<br />
Panasonic<br />
DMP-BD75<br />
149 Euro<br />
www.panasonic.de<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
43 × 3,5 × 17,9 cm<br />
1,6 kg<br />
BD/-R/-RE, DVD/-R/-RW,<br />
CD/-R/-RW, DivX, MPEG-4,<br />
AVCHD, MP3, WMA<br />
nein<br />
Technik<br />
Ausstattung 6/10<br />
Be<strong>die</strong>nung 9/10<br />
Wiedergabe 7,5/10<br />
Beim DMP-BD75 ist Bildqualität Trumpf. Einschränkungen muss<br />
man bei den Internetfunktionen hinnehmen, dafür holt man sich<br />
im Gegenzug einen erfreulich energiebewussten Player ins Haus.<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Bilder: Panasonic<br />
88
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Technik<br />
Gut<br />
LG BD660<br />
3D zum Einstiegspreis<br />
Nachdem 3D-Fernseher bereits in der unteren Mittelklasse Einzug gehalten haben, ziehen nun <strong>die</strong> Einstiegs-<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player nach. LGs BD660 hat darüber hinaus noch Einiges mehr an Ausstattung zu bieten.<br />
Der BD660 ist einer von drei Playern in unserem<br />
Kandidatenfeld, <strong>die</strong> auch <strong>die</strong> Wiedergabe<br />
von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Me<strong>die</strong>n unterstützen.<br />
Bei einem skeptischen Tester kommt dabei<br />
sofort <strong>die</strong> Sorge auf, dass andere technische<br />
Merkmale als Bauernopfer herhalten mussten,<br />
um <strong>die</strong> räumliche Darstellung zu ermöglichen.<br />
Diesen Eindruck hinterlässt der BD660 schon<br />
beim Auspacken nicht. Zugegeben: Der Koreaner<br />
ist keine Design ikone, aber durchweg gut<br />
verarbeitet. Das gilt z. B. für <strong>die</strong> schlichte Front<br />
aus gebürstetem Aluminium. Nur <strong>die</strong> dürftige<br />
USB-Abdeckung in der Gehäusefront passt<br />
nicht so richtig in das Konzept.<br />
Das größte Erstaunen ruft jedoch <strong>die</strong> hohe<br />
Arbeitsgeschwindigkeit hervor. Schon beim<br />
Einschalten kommt keine Langeweile auf.<br />
LGs Fernbe<strong>die</strong>nung<br />
trumpft<br />
mit großen und<br />
teilweise beleuchteten<br />
Tasten<br />
Die wichtigsten<br />
Be<strong>die</strong>nelemente<br />
sind zentral um<br />
das Steuerkreuz<br />
angeordnet und<br />
gut zu erreichen<br />
Die Fernbe<strong>die</strong>nung<br />
besitzt eine<br />
kleine Tastensektion<br />
für <strong>die</strong> Steuerung<br />
des TVs per<br />
HDMI-CEC<br />
Nahezu direkt nach Betätigung der Standby-Taste<br />
wird der Benutzer von einem LG-<br />
Logo begrüßt. Nach sagenhaften 10 s ist<br />
das Gerät für <strong>die</strong> erste Eingabe bereit. Das<br />
Home-Menü ist hochauflösend und auf dem<br />
neuesten Standard, was LG-Geräte betrifft.<br />
Dazu gehört beispielsweise, dass der Menühintergrund<br />
nach eigenem Gus to gestaltet<br />
werden kann. Wo also liegt der Unterschied<br />
zu den teureren Modellen des Herstellers?<br />
Das erfahren wir im Testlabor, als wir uns an<br />
<strong>die</strong> Netzwerkkonfiguration machen. WLAN:<br />
Fehlanzeige. Da der BD660 nicht einmal auf<br />
das Funkprotokoll vorbereitet ist, heißt es<br />
also, wieder zum guten alten Netzwerkkabel<br />
zu greifen. Nach der Installation begrüßt uns<br />
<strong>die</strong> erweiterte Netcast-Oberfläche. Diese hat<br />
seit ihrem Bestehen das Angebot von drei<br />
auf elf Applikationen ausweiten können. Im<br />
Vergleich mit der Konkurrenz ist das eher<br />
mittelmäßig. LG hat jedoch im September<br />
eine Kooperation mit Philips’ Plattform Net<br />
TV geschlossen. Bleibt zu hoffen, dass <strong>die</strong>se<br />
per Update nachinstalliert werden kann.<br />
Im heimischen Netzwerk bewegt sich der<br />
BD660 souveräner. Einen DLNA-Server benötigt<br />
das Gerät nicht zwangsläufig, denn es<br />
kann auch auf normale Windows-Freigaben<br />
zugreifen. Bei der Formatwahl zeigt sich<br />
der LG-Player wenig wählerisch. Natürlich<br />
unterstützt er auch das Streaming von HD<br />
über Netzwerk.<br />
Das Bildergebnis ist auch auf großen Displays<br />
alltagstauglich. Dabei überzeugt vom<br />
ersten Augenblick an <strong>die</strong> Vollbildkonvertierung.<br />
Selten sieht man einmal einen Treppenstufeneffekt.<br />
Nur bei der Wiedergabe von<br />
Halbbildern im Videoformat kommt es zu<br />
kleineren Aussetzern. Aufseiten der Skalierung<br />
ist das Ergebnis durchwachsen. Prinzipiell<br />
kann der BD660 niedrig aufgelöstes Material<br />
gut aufbereiten, nur treten hier und da<br />
Ungenauigkeiten und Artefakte auf. So tritt<br />
oft um Objektkanten herum ein Blockrauschen<br />
auf, das auch nicht mit dem Rauschfilter<br />
behoben werden kann. Hier muss noch<br />
etwas nachgeholfen werden. Abseits dessen<br />
überzeugt das Bild mit sehr guter Grundschärfe,<br />
was <strong>die</strong> Skalierungsschwächen etwas<br />
aufwiegt. An der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Wiedergabe<br />
gibt es nichts aussetzen. Im Gegenteil: Auch<br />
hier überzeugt <strong>die</strong> hohe Laufwerksgeschwindigkeit<br />
auf der ganzen Linie und bis auf<br />
wenige Zugriffsgeräusche und ein leichtes<br />
Lüftersurren hält sich der BD660 dezent im<br />
Hintergrund. Bei der Verarbeitung unserer<br />
BD-J-Testdisc platziert sich das Gerät in den<br />
vorderen Rängen, was uns in der Auffassung<br />
bestärkt, dass auch bei günstigen Einsteigern<br />
nicht unbedingt am technischen Innenleben<br />
gespart werden muss...<br />
CHRISTIAN HILL<br />
Ausstattung<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Info<br />
Typ<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Formate<br />
3D-fähig<br />
Technik<br />
LG<br />
BD660<br />
149 Euro<br />
www.lg.de<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
43 × 4,4 × 19,8 cm<br />
1,6 kg<br />
BD/-R/-RE, DVD/-R/-RW, CD/<br />
-R/-RW, DivX, MPEG-4, AVCHD,<br />
MP3, WMA<br />
ja<br />
Ausstattung 6/10<br />
Be<strong>die</strong>nung 9/10<br />
Wiedergabe 7,5/10<br />
Der BD660 setzt auf einen großen Funktionsumfang. Neben der<br />
Internetplattform und dem DLNA-Streaming unterstützt der<br />
Player auch <strong>die</strong> Wiedergabe der aktuellen 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s.<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 89
Technik<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Gut<br />
Philips BDP3280<br />
Räumliche Bilder zum kleinen Preis<br />
„3D für alle“ schien das vordergründige Motto bei der Entwicklung des Modells BDP3280 gewesen zu sein. Andere<br />
Ausstattungsmerkmale müssen dabei zurückstehen. Trotzdem hält das Gerät ein paar Überraschungen bereit.<br />
Philips ist einer der wenigen Hersteller, <strong>die</strong><br />
im Flachbildschirmsegment sowohl auf<br />
Shutter- als auch Polfiltertechnologie setzen.<br />
Der Hersteller deckt somit auch in preislicher<br />
Hinsicht ein großes Spektrum im 3D-Bereich<br />
ab und bietet 3D-Geräte vom Einstiegsmodell<br />
bis hin zum High-End-Cinema-Display an. Der<br />
BDP3280 komplettiert <strong>die</strong>ses Bild, denn <strong>die</strong>ser<br />
3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player zählt zu den günstigsten<br />
seiner Gattung. Doch wie steht es um <strong>die</strong><br />
restlichen Ausstattungsmerkmale?<br />
Im interaktiven Bereich ist das Angebot recht<br />
schmal. Bereits nach der Ersteinrichtung<br />
vermissten wir <strong>die</strong> von Philips betriebene<br />
Net-TV-Plattform. Stattdessen präsentieren<br />
sich nur zwei Anwendungssymbole für <strong>die</strong><br />
Google-Dienste Youtube und Picasa im altbekannten<br />
Philips-Hauptmenü. Von Netzwerk-<br />
Die gummierten<br />
Tasten sorgen für ein<br />
angenehmes Be<strong>die</strong>ngefühl,<br />
besitzen<br />
jedoch einen gewöhnungsbedürftigen<br />
Druckpunkt<br />
Prinzipiell sind <strong>die</strong><br />
meisten Steuerelemente<br />
des Signalgebers<br />
zu klein und<br />
erschweren damit<br />
eine Blindbe<strong>die</strong>nung<br />
streaming per DLNA oder einer App-basierten<br />
Internetplattform, wie man sie von anderen<br />
Philips-Playern kennt, fehlt jede Spur. Natürlich<br />
können Multimediainhalte auch per<br />
USB zugespielt werden, doch ein wenig enttäuschend<br />
war <strong>die</strong> Auswahl an zusätzlichen<br />
Funktionen doch.<br />
Auf der anderen Seite sieht man dem<br />
BDP3280 den abgespeckten Funktionsumfang<br />
nicht an. Die Designer von Philips haben<br />
wieder einmal bewiesen, dass billig nicht<br />
unbedingt billig aussehen muss. Die Gehäusefront<br />
ziert eine chromähnlich glänzende<br />
Blende, <strong>die</strong> leicht geschwungen eine gewisse<br />
Dynamik ausstrahlt. Im Betrieb offenbart das<br />
dimmbare Display seine Position hinter <strong>die</strong>ser<br />
Blende. Insgesamt wirkt das Design schlicht<br />
und wertig – niemand vermutet dahinter<br />
einen 130-Euro-Player. Die Benutzeroberfl ä-<br />
che entspricht dem Philips-Standard und ist<br />
leicht sowie intuitiv be<strong>die</strong>nbar. Im Vergleich<br />
zum Vorjahresmodell gleitet der Cursor etwas<br />
leichtfüßiger über <strong>die</strong> Menüpunkte, nur<br />
<strong>die</strong> Text eingabe (z. B. bei der Youtube-Suche)<br />
geht quälend langsam vonstatten. Hier muss<br />
noch nachgebessert werden.<br />
Bei der Bildwiedergabe setzt Philips auf Qualität.<br />
Mit seiner internen Bildverarbeitung will<br />
der BDP3280 den ersten äußeren Eindruck<br />
bestätigen – das Gerät hat im Test nur bei<br />
wenigen Testsequenzen enttäuscht. Ein paar<br />
Missstände sind bei der Skalierung zu registrieren:<br />
Hier werden verschiedenfarbige Objekte<br />
nicht genau getrennt, sodass fremde<br />
Farbsprenkler das Nachbarobjekt bedecken.<br />
Sonstige Skalierungsartefakte, wie z. B. das<br />
Blockrauschen, werden von der internen Bildverarbeitung<br />
effektiv unterdrückt. Auf einen<br />
Video-EQ hat Philips im Übrigen komplett<br />
verzichtet, stattdessen kann der Nutzer <strong>die</strong><br />
Bildcharakteristik anhand verschiedener vorgegebener<br />
Profi le, wie z. B. Kino, einstellen.<br />
Eine Beeinfl ussung der Bildparameter durch<br />
den Nutzer ist beim BDP3280 nicht vorgesehen.<br />
Vorbildlich ist <strong>die</strong> Konvertierung von<br />
Halbbildsignalen: Im Progressivmodus weiß<br />
der BDP3280 nach einer kurzen Einpendelphase<br />
sehr gut z. B. Treppenstufeneffekte,<br />
wie sie bei Halbbildsignalen vorkommen, zu<br />
verhindern. Bis auf einige wenige Artefakte<br />
hat <strong>die</strong> Vollbildkonvertierung alle Testsequenzen<br />
mit Bravour gemeistert. Übrigens:<br />
Beim Philips BDP3280 spart man nicht nur<br />
beim Anschaffungspreis. Mit 7,3 Watt im<br />
Betriebszustand ist das Gerät nicht gerade<br />
stromhungrig und stellt sich damit als einer<br />
der sparsamsten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player am Markt auf<br />
eine Stufe mit dem Konkurrenten DMP-BD75<br />
von Panasonic. Bravo...<br />
CHRISTIAN HILL<br />
Ausstattung<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Info<br />
Typ<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Formate<br />
3D-fähig<br />
Technik<br />
Philips<br />
BDP3280<br />
130 Euro<br />
www.philips.de<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
43 × 4,2 × 20,9 cm<br />
1,6 kg<br />
BD/-R/-RE, DVD/-R/-RW, CD/<br />
-R/-RW, DivX, MPEG-4, AVCHD,<br />
MP3, WMA, SVCD, VCD<br />
ja<br />
Ausstattung 6,5/10<br />
Be<strong>die</strong>nung 8,5/10<br />
Wiedergabe 7/10<br />
Die Bildqualität des BDP3280 ist ansehnlich, Philips verzichtet<br />
dafür auf einige Funktionen. Dafür ist der Stromverbrauch des<br />
BDP3280 äußerst niedrig – und 3D wird ebenfalls unterstützt.<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />
90
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Technik<br />
Gut<br />
Samsung BD-D5300<br />
Smart-Player mit komfortabler Navigation<br />
Der Samsung BD-D5300 ist eine wahre interaktive Unterhaltungsmaschine. Zugunsten der Smart-TV-Funktionen<br />
müssen jedoch ein paar Details weichen. Trotzdem lohnt ein Blick auf das Gerät.<br />
Smart TV ist in aller Munde und war einer der<br />
Hypes 2010 in der Unterhaltungsindustrie.<br />
Bei Samsung macht <strong>die</strong>ses Thema auch vor<br />
dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Segment nicht halt. Was<br />
erstaunlich ist: Selbst das Einsteigergerät BD-<br />
D5300 wird mit <strong>die</strong>sem Feature ausgestattet.<br />
Wer nun denkt, dass lediglich eine abgespeckte<br />
Version der Samsung-Smart-TV-Plattform auf<br />
dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Gerät läuft, irrt. Der BD-D5300<br />
muss auf keinerlei Detail bei der Plattform<br />
verzichten. Neben den vorinstallierten Applikationen<br />
und Widgets kann der Nutzer bei Bedarf<br />
weitere Apps auf dem Gerät nachinstallieren.<br />
Somit muss keine Langeweile vor dem Fernseher<br />
aufkommen, wenn weder das Unterhaltungsprogramm<br />
noch <strong>die</strong> eigene Me<strong>die</strong>n-<br />
Die Fernbe<strong>die</strong>nung<br />
scheint<br />
optisch aus der<br />
vorletzten Serie<br />
zu stammen<br />
Die Be<strong>die</strong>nelemente<br />
sind<br />
teilweise zu<br />
klein geraten<br />
und provozieren<br />
Fehleingaben<br />
Bei der<br />
Be<strong>die</strong>nung<br />
über <strong>die</strong> tief<br />
positionierten<br />
Navigationstasten<br />
wirkt<br />
<strong>die</strong> Fernbe<strong>die</strong>nung<br />
kopflastig<br />
sammlung dem augenblicklichen Geschmack<br />
treffen. Die Applikationen sind bis dato alle<br />
kostenfrei, es sollte jedoch nur eine Frage der<br />
Zeit sein, bis das erste kostenpflichtige Angebot<br />
per Micropayment für Mehrwerte sorgen will.<br />
Die bunte Smart-TV-Welt auf dem BD-D5300<br />
hat jedoch ein grundlegendes Problem: Ohne<br />
WLAN-Adapter von Samsung ist man auf den<br />
klassischen Netzwerkanschluss angewiesen.<br />
Wer <strong>die</strong>s nicht in Kauf nehmen will, muss den<br />
passenden WLAN-Adapter nachträglich erwerben.<br />
Erfreulicherweise hat Samsung den BD-<br />
D5300 mit einem zweiten USB-Anschluss an<br />
der Geräterückseite bedacht, sodass der Front-<br />
USB trotz WLAN-Stick weiterhin für externe<br />
Speicherme<strong>die</strong>n zur Verfügung steht.<br />
Im Gegensatz zur Multimediaausstattung steht<br />
<strong>die</strong> interne Bildverarbeitung. Hier muss der<br />
Anwender ein paar Abstriche im Vergleich zu<br />
hochpreisigeren Geräten machen. Das fängt<br />
schon bei der Laufwerksgeschwindigkeit an:<br />
Das auf der Packung des BD-D5300 angepriesene<br />
„Ultra Fast Play“ konnte im Labor<br />
nicht bestätigt werden. Über 45 Sekunden<br />
Ladezeit bei unserer BD-Java-Testdisc bescheren<br />
dem Samsung-Laufwerk einen Platz<br />
im hinteren Feld. Zudem machte sich das<br />
Laufwerk beim Abspielen einer unserer DVDs<br />
durch unangenehme rhythmische Pfeifgeräusche<br />
bemerkbar. Von lautlosem Betrieb<br />
kann beim BD-D5300 allgemein keine Rede<br />
sein. Niedrig aufgelöste Bildquellen bereiten<br />
dem Gerät ein paar Probleme – <strong>die</strong> Skalierung<br />
auf Full-HD-Aufl ösung gelingt nicht vollkommen.<br />
Flimmern und allgemeine Unschärfen<br />
schmälern den Bildgenuss. Abhilfe schafft<br />
hier das benutzerdefi nierte Bildprofi l, das<br />
erweiterte Eingriffe in <strong>die</strong> Bildcharakteristik erlaubt.<br />
Nicht weniger als sechs Parameter, wie<br />
z. B. Kontrast, Helligkeit oder Schärfe, können<br />
beeinfl usst werden. Der Schärferegler weiß<br />
den Unschärfen beizukommen, jedoch sollte<br />
<strong>die</strong>ser nur dezent eingesetzt werden, da sonst<br />
Doppelkonturen den Bildeindruck stören.<br />
Die Rauschreduktion weiß ebenfalls zu überzeugen.<br />
Im Gegensatz dazu ist man bei der<br />
Vollbildkonvertierung den Gegebenheiten ausgesetzt.<br />
Die interne Bildverarbeitung versteht<br />
es zwar, <strong>die</strong> Kanten einigermaßen zu glätten,<br />
benötigt jedoch nach jedem Schnitt eine<br />
kurze Bedenkzeit, um dann verzögert in das<br />
Bild einzugreifen.<br />
Ein glücklicheres Händchen beweist Samsung<br />
beim Design. Der BD-D5300 ist zwar günstig,<br />
muss im Wohnzimmer aber nicht vor den Blicken<br />
anderer versteckt werden. Der Hersteller<br />
setzt somit auf modernes Produktdesign und<br />
täuscht damit über so manche Schwäche des<br />
BD-D5300 hinweg.<br />
CHRISTIAN HILL<br />
Ausstattung<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Info<br />
Typ<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Formate<br />
3D-fähig<br />
Technik<br />
Samsung<br />
BD-D5300<br />
149 Euro<br />
www.samsung.de<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
43 × 3,9 × 20,5 cm<br />
1,7 kg<br />
BD/-R/-RE, DVD/-R/-RW, CD/<br />
-R/-RW, DivX, MPEG-4, AVCHD,<br />
MP3, WMA<br />
nein<br />
Ausstattung 8/10<br />
Be<strong>die</strong>nung 7,5/10<br />
Wiedergabe 6/10<br />
Samsung setzt beim BD-D5300 voll auf <strong>die</strong> neuen Smart-TV-<br />
Funktionen, bietet WLAN-Zugriff jedoch nur über kostenpfl ichtiges<br />
Zubehör an und vernachlässigt ein wenig <strong>die</strong> Bildqualität.<br />
Gesamt 7/10<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 91
Technik<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Gut<br />
Sony BDP-S380<br />
Unlimitierte Unterhaltungsmöglichkeiten<br />
Bei der Vielfalt an zusätzlichen Unterhaltungsmöglichkeiten wird beim Sony BDP-S380 das optische Laufwerk<br />
fast zur Nebensächlichkeit – <strong>die</strong> nächste Stufe des Entertainments.<br />
Der größte Schock für Sony im vergangenen<br />
Jahr war wohl <strong>die</strong> groß angelegte Hacker-<br />
Attacke, <strong>die</strong> den Konzern in arge Bedrängnis<br />
brachte. Im Frühherbst folgte darauf der komplette<br />
Relaunch als „Sony Entertainment Plattform“,<br />
<strong>die</strong> verspricht, alle Geräte des Herstellers<br />
beim Thema Entertainment zu vereinen.<br />
Beim BDP-S380 sind <strong>die</strong>se Auswirkungen<br />
schon zu spüren. Bereits der erste Blick in das<br />
für Sony typische strickleiterartig aufgebaute<br />
Hauptmenü verrät, dass der Einstiegs-<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player<br />
voll auf Unterhaltung über <strong>die</strong><br />
Gerätegrenzen hinweg ausgelegt ist. Neben<br />
den bereits bekannten Bezahl<strong>die</strong>nsten Video<br />
Unlimited (ehemals „Qriocity“) und Music<br />
Unlimited findet sich eine Vielzahl von anderen<br />
internetbasierten Unterhaltungsangeboten.<br />
Einen Großteil machen Mediatheken und<br />
andere Video- bzw. Audio<strong>die</strong>nstplattformen<br />
aus. Kleinere Programme wie beispielsweise<br />
eine Wettervorhersage oder ein kleines Spiel<br />
Die Fernbe<strong>die</strong>nung<br />
des BDP-S380 wirkt<br />
eher spartanisch.<br />
Durch <strong>die</strong> eingeschränkte<br />
Größe sind<br />
<strong>die</strong> Tasten zu klein und<br />
zu eng beieinander<br />
angeordnet<br />
Der Signalgeber<br />
besitzt nur <strong>die</strong> nötigsten<br />
Elemente, was<br />
<strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung des<br />
Gerätes jedoch nicht<br />
erschwert<br />
für zwischendurch sucht man vergeblich. Das<br />
Angebot ist komplett auf passive Unterhaltung<br />
ausgelegt. Für <strong>die</strong> nötige Netzverbindung muss<br />
leider das Kabel herhalten. In den Genuss<br />
einer Funknetzunterstützung kommt nur derjenige<br />
Nutzer, der den entsprechenden WLAN-<br />
Adapter von Sony erwirbt. Dieser kostet knapp<br />
80 Euro. Damit der Funknetzadapter durch<br />
seinen Einsatz nicht den USB-Gebrauch stört,<br />
hat Sony dem BDP-S380 einen zweiten USB-<br />
Anschluss spen<strong>die</strong>rt. Trotzdem wäre eine Integration<br />
in das Gerät wünschenswert gewesen.<br />
Bei der Bildausstattung zeigt sich Sony spendabel.<br />
Diverse Tests mit verschiedenen Bildsequenzen<br />
haben gezeigt, dass es um <strong>die</strong><br />
interne Bildverarbeitung des BDP-S380 sehr<br />
gut steht. Beeindruckend ist dabei <strong>die</strong> Skalierung<br />
von niedrig aufgelösten Materialien. Die<br />
künstliche Bildvergrößerung gelingt mit einer<br />
guten Grundschärfe, Blockartefakte werden<br />
weitestgehend vermieden. Nur das typische<br />
Grundrauschen in großen Flächen versteht der<br />
Player von Sony nicht richtig zu meistern. In<br />
den erweiterten Bildeinstellungen fi nden sich<br />
zwei unterschiedliche Rauschreduktionsalgorithmen,<br />
<strong>die</strong> das Rauschen jedoch ebenfalls<br />
nicht reduzieren können. Allgemein sind <strong>die</strong><br />
zusätzlichen Bildverbesserungsfunktionen nur<br />
sehr spärlich gesät. Die Vollbildkonvertierung<br />
kann ebenfalls effektiv in <strong>die</strong> Verbesserung<br />
von Halbbildsignalen eingreifen, doch muss<br />
sich <strong>die</strong>se immer wieder für einen kurzen Moment<br />
einpendeln und kommt in Ausnahmesituationen<br />
auch mal vollkommen aus dem Tritt.<br />
Dies sind jedoch Extreme. Davon abgesehen<br />
kann <strong>die</strong> Vollbildkonvertierung als alltagstauglich<br />
bezeichnet werden. Verbesserungswürdig<br />
sind <strong>die</strong> allgemeinen Reaktionszeiten des<br />
BDP-S380. Allein der Systemstart nimmt mit<br />
30 Sekunden (s) viel Zeit in Anspruch. Eine<br />
kompliziert programmierte BD-Java-Disc benötigte<br />
im Testlabor 38 s bis zur Anzeige des<br />
ersten bewegten Bildes – ein mittlerer Wert.<br />
Allgemein hat der Nutzer beim Be<strong>die</strong>nen des<br />
Systems immer den Eindruck, dass <strong>die</strong> Reaktionszeit<br />
etwas träge ist. Hier ist wohl das<br />
Verhältnis zwischen Komplexität des Systems<br />
und interner Rechenleistung etwas in Schieflage<br />
geraten.<br />
Für audiophile Nutzer hält der BDP-S380 eine<br />
Besonderheit bereit: Der Player gehört zu den<br />
wenigen Geräten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Wiedergabe von<br />
Super Audio CDs (SACD) ermöglichen. Damit<br />
dürfte der BDP-S380 wohl zu den günstigsten<br />
Geräten zählen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses besonders hochqualitative<br />
Audioformat verarbeiten können.<br />
Hochwertig erscheint auch das Äußere des<br />
BDP-S380. Nur <strong>die</strong> fehlende Abdeckung des<br />
Front-USB-Anschlusses und <strong>die</strong> etwas unmodern<br />
und zu klein wirkende Fernbe<strong>die</strong>nung<br />
wollen hier nicht so recht ins Bild passen.<br />
CHRISTIAN HILL<br />
Ausstattung<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Info<br />
Typ<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Formate<br />
3D-fähig<br />
Sony<br />
BDP-S380<br />
139 Euro<br />
www.sony.de<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
43 × 3,6 × 19,9 cm<br />
1,6 kg<br />
BD/-R/-RE, DVD/-R/-RW,<br />
CD/ -R/-RW, DivX, MPEG-4,<br />
AVCHD, MP3, WMA, SACD<br />
nein<br />
Technik<br />
Ausstattung 8,5/10<br />
Be<strong>die</strong>nung 8,5/10<br />
Wiedergabe 7,5/10<br />
Sonys Testvertreter überzeugt auf der ganzen Linie – ein<br />
Multi media unterhalter mit Blick für gute Bildqualität.<br />
Bemerkenswert ist <strong>die</strong> gerade für <strong>die</strong>se Preisklasse unübliche<br />
SACD-Unterstützung.<br />
Gesamt 8/10<br />
Bilder: Sony<br />
92
Leserbriefe<br />
Service<br />
Leserbriefe<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit VHS-Auflösung?<br />
Vor ein paar Tagen habe ich <strong>die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Mein Fazit: In der Zukunft sollten <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>s<br />
äußerlich gekennzeichnet werden<br />
mit dem Titel „Evidence“ erworben. Nach<br />
dem Filmgenuss habe ich mich nur noch müssen, wenn sie keine HD- bzw. Fullgeärgert.<br />
Schrott in Perfektion!<br />
HD-Auflösung aufweisen können. Der<br />
Hätte ich nur <strong>die</strong> Finger von <strong>die</strong>sem Film Kunde sollte so vor Fehlkäufen geschützt<br />
gelassen! (...)<br />
werden!<br />
Wie kann man ein solches Format unter<br />
MATTHIAS WÖSSNER<br />
der Bezeichnung „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>“ verkaufen<br />
dürfen? Frechheit! HD? Ich glaube, Bislang ist uns <strong>die</strong>se <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> noch nicht in <strong>die</strong><br />
selbst <strong>die</strong> Qualität einer VHS-Kassette Testerfi nger gekommen. Aber dennoch können<br />
wir Folgendes behaupten: Das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
ist sehenswerter!<br />
Ich habe noch nie eine so schlecht Medium an sich unterliegt festen Standards,<br />
gemachte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc gesehen, selbst <strong>die</strong> eingehalten werden müssen. Die Aufl ö-<br />
ältere Filme, <strong>die</strong> ich schon auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sung sollte also per defi nitionem 2 Millionen<br />
erworben habe, wurden besser restauriert<br />
und hatten nahezu eine perfekte litätsschwankungen, was <strong>die</strong> Bildparameter<br />
Bildpunkte betragen. Natürlich gibt es Qua-<br />
Full-HD-Auflösung! Aber <strong>die</strong>ser Film (wie z. B. <strong>die</strong> Schärfe, <strong>die</strong> Körnung etc.) angeht.<br />
Deshalb testen wir <strong>die</strong> Scheiben auch<br />
befindet sich unendlich weit von HD<br />
und dem gewohnten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Standard bezüglich ihrer technischen Qualität, um Sie<br />
entfernt! (...)<br />
bei Ihrer Kaufentscheidung zu unterstützen.<br />
Zurück kin<strong>die</strong>Zukunf<br />
Zukunft<br />
Hallo liebes Team vom BLU-RAY<br />
MAGAZIN, erst mal ein großes Kompliment<br />
für Euer Heft. Ich besorge mir<br />
das Magazin so oft wie möglich. Da<br />
ich <strong>die</strong>s aber nicht jeden Monat realisieren<br />
kann, wollte ich euch heute<br />
eine Frage stellen: Habt Ihr in einem<br />
vergangenen Heft schon mal <strong>die</strong> 25th<br />
Anniversary Trilogie von „Zurück in<br />
<strong>die</strong> Zukunft“ getestet? Und wenn<br />
ja, kann man das Heft mit dem Test<br />
noch nachbestellen?<br />
FLORIAN DILGER<br />
Der 25th Anniversary Trilogie von „Zurück<br />
in <strong>die</strong> Zukunft“ haben wir im BLU-RAY<br />
MAGAZIN 1/2011 eine Seite in der<br />
Titel story samt Test gewidmet. Und <strong>die</strong><br />
können Sie selbstverständlich mit dem<br />
Formular im Heft oder auch online unter<br />
www.heftkaufen.de nachbestellen.<br />
Kioskfrage<br />
Korrekturen Heft 01/12<br />
Ich bin seit der ersten Ausgabe Leser<br />
des BLU-RAY MAGAZINs. Als ich vor<br />
Kurzem im Zeitschriftenladen <strong>die</strong><br />
Ausgabe 6/2011 gekauft habe, sagte<br />
mir <strong>die</strong> Dame allerdings, <strong>die</strong>s wäre<br />
<strong>die</strong> letzte Ausgabe, da das Magazin<br />
ab November eingestellt würde. Entspricht<br />
das der Tatsache? Die Zeitung<br />
Inhalt, S. 4:<br />
Der Satz „Harry Potter 1–7: Alle Jahrgänge<br />
des Zauberlehrlings in einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box<br />
und in 3D“ ist insofern missverständlich,<br />
als nur „Die Heiligtümer des Todes<br />
Teil 1 und 2“ derzeit auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
erhältlich sind, nicht aber alle anderen<br />
„Harry Potter“-Filme.<br />
ist echt klasse und ich fände es schade,<br />
wenn das wahr wäre. Über eine Green Lantern (<strong>Vorschau</strong>), S. 26:<br />
<strong>Antwort</strong> würde ich mich sehr freuen.<br />
Offenbar unterscheiden sich hier <strong>die</strong><br />
FRANK SCHNEIDER Tatsachen von der Pressemitteilung –<br />
das Bildseitenverhältnis der 3D-Version<br />
Die Aussage stimmt natürlich nicht. beträgt nicht 2.40 : 1, sondern 1.78 : 1,<br />
Wie Sie sehen, sind wir bereits bei der und <strong>die</strong> Digital Copy scheint auch<br />
Ausgabe 2/2012 und produzieren noch nicht dem Ultraviolet-Standard zu<br />
fröhlich weiter. Also, keine Sorge!<br />
entsprechen.<br />
Das Magazin BLU-RAY TEST<br />
Gewinner<br />
Ausgabe 6/2011<br />
Das hochwertige „Ben Hur“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket<br />
haben gewonnen:<br />
Nicolai Thimm aus Bocholt<br />
Jürgen Pöhler aus Stuttgart<br />
Mark Hungerland aus Dortmund<br />
Wir beglückwünschen <strong>die</strong> Gewinner!<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />
schicken Sie bitte an:<br />
Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste GmbH,<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />
Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />
oder einfach per E-Mail:<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Die letzte Ausgabe der BLU-RAY TEST<br />
wurde ja schon vor einigen Monaten veröffentlicht.<br />
Mir gefällt <strong>die</strong>se Zeitschrift<br />
recht gut, da hier aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s kurz<br />
vorgestellt werden. Leider habe ich aber<br />
noch keine neuere Ausgabe im Handel<br />
bekommen. Wann erscheint eine neue<br />
Ausgabe der BLU-RAY TEST?<br />
JOHANNES PIRRINGER<br />
Die BLU-RAY TEST ist derzeit eine Sonderpublikation,<br />
<strong>die</strong> zweimal im Jahr erscheint<br />
und gebündelt zahlreiche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
präsentiert. Durch <strong>die</strong> Vielzahl von besprochenen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titeln ist uns momentan nur<br />
eine solche Heft-Frequentierung möglich.<br />
Die aktuelle Ausgabe liegt derzeit am Kiosk,<br />
während <strong>die</strong> nächste (Ausgabe 2/2012)<br />
voraussichtlich am 20. April 2012 erscheint.<br />
Über einen Besuch in unserem Forum auf<br />
forum.digitalfernsehen.de<br />
würden wir uns ebenfalls freuen.<br />
Die Redaktion behält sich <strong>die</strong> sinngemäße Kürzung der<br />
Zuschriften vor. Die abgedruckten Leserbriefe müssen<br />
nicht unbedingt <strong>die</strong> Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />
Service | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 93
Technik<br />
Service<br />
Marktübersicht <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Geräte<br />
Produkt<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
3D<br />
Dolby True<br />
HD/DTS-HD BD-Live Online<strong>die</strong>nste<br />
(z. B. Youtube)<br />
DLNA<br />
WLAN<br />
Schnellstartfunktion<br />
Stromverbrauch<br />
Besonderheiten Maße Erhältlich<br />
Denon<br />
DBP1611UD / k. A. 28 Watt 3D, SACD-Wiedergabe, DLNA 43,4 × 10,7 × 32 cm 499<br />
DBP2012UD / k. A. 28 Watt 3D, Mehrkanalausgang, DLNA 43,4 × 10,7 × 31,9 cm 849<br />
Harman Kardon<br />
BDT-20 / k. A. k. A. Multimediawiedergabe, BD-Live 44 × 6,6 × 35,2 cm 699<br />
LG<br />
HR570S / k. A. k. A. 3D, 500-GB-Festplatte, DVB-S2-Tuner, CI Plus 43 × 4,9 × 29,5 cm 500<br />
BX580 / k. A. k. A. 3D, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 4,4 × 19,8 cm 399<br />
BDS580 / k. A. k. A. 3D, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 4,4 × 19,8 cm 199<br />
HR590S / k. A. k. A. 3D, DLNA, 500-GB-Festplatte, DVB-S2-Tuner, CI Plus 43 × 4,4 × 19,8 cm 549<br />
BDS590 / k. A. k. A. 3D, DVB-S2-Tuner, CI Plus, Multimediawiedergabe 43 × 4,9 × 29,5 cm 279<br />
BD650 / k. A. k. A. Multimediawiedergabe, BD-Live 36 × 4,9 × 19,9 cm 129<br />
BD660 / k. A. k. A. 3D, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 4,4 × 19,8 cm 149<br />
BD670 / k. A. k. A. 3D, DLNA, WLAN, Multimediawiedergabe 43 × 4,4 × 19,8 cm 199<br />
Loewe<br />
<strong>Blu</strong>TechVision 3D / k. A. 22 Watt 3D, Internetplattform, DLNA/Multiroom 44 × 6,6 × 35,2 cm 900<br />
NAD<br />
T 577 / k. A. Fotos, MP3, Video, USB 43,5 × 6 × 28 cm 1 000<br />
Marantz<br />
BD5005 / k. A. 18 Watt 3D, Fotos, MP3, Video, SD-Slot 44 × 10,5 × 32,4 cm 549<br />
BD7006 / k. A. 40 Watt 3D, Fotos, MP3, Video, SD-Slot 44 × 10,5 × 32,4 cm 999<br />
UD8004 / k. A. 60 Watt SACD, Fotos, MP3, Video, SD-Slot 44 × 12,4 × 39 cm 2 500<br />
UD9004 / k. A. 88 Watt 2 × HDMI, SACD, XLR, Fotos, Musik, SD-Slot 44 × 16,4 × 40,9 cm 5 500<br />
Onkyo<br />
BD-SP309 / k. A. 16 Watt 3D, Multimediawiedergabe, DLNA 43,5 × 5,7 × 20,1 cm 229<br />
BD-SP809 / k. A. 23 Watt THX-zertifiziert, 3D, Multimediawiedergabe, DLNA 43,5 × 10,4 × 31,3 cm 499<br />
Panasonic<br />
DMP-BD75 / 12 Watt DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,5 × 3,5 × 17,9 cm 149<br />
DMP-BDT110 / 7 Watt 3D, DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,5 × 3,5 × 17,9 cm 199<br />
DMP-BDT310 / 13 Watt 3D, WLAN, DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,5 × 3,5 × 17,9 cm 299<br />
Philips<br />
BDP2800 / k. A. 18 Watt DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,5 × 4,4 × 20,9 cm 129<br />
BDP3200 / k. A. 18 Watt 3D, DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,5 × 4,2 × 20,9 cm 129<br />
BDP3280 / k. A. 18 Watt 3D, WLAN, DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,5 × 4,2 × 20,9 cm 129<br />
BDP5200 / k. A. 18 Watt Mehrkanalausgang, 3D, WLAN, DLNA, Netcast 43,5 × 4,2 × 20,9 cm 175<br />
BDP7500 / k. A. 22 Watt integriertes WLAN, DivX-Plus-HD-Wiedergabe 43,5 × 5,57 × 24,5 cm 290<br />
BDP7600 / k. A. 15 Watt Untertitelverschiebung, Fotos, MP3, Video, USB 43,5 × 4,3 × 23,6 cm 230<br />
BDP9600 / k. A. 30 Watt 3D, WLAN, Untertitelverschiebung, Qdeo-Prozessor 43,5 × 7 × 26 cm 690<br />
Pioneer<br />
BDP-140 / k. A. 23 Watt 3D, DLNA, Internetfunktionen 43,5 × 5,8 × 24,9 cm 199<br />
BDP-440 / k. A. 23 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 43,5 × 8,5 × 24,2 cm 299<br />
BDP-LX54 / k. A. 23 Watt 3D, DLNA, Internetfunktionen 42 × 7,25 × 22,8 cm 399<br />
BDP-LX91 / k. A. 59 Watt 2 × HDMI, Fotos, Video, Musik 42 × 14,3 × 36,5 cm 2 400<br />
Samsung<br />
BD-D5300 / k. A. 19 Watt 3D, DLNA, Internetfunktionen 43,3 × 3,9 × 20,5 cm 149<br />
BD-D5500 / k. A. 19 Watt 3D, DLNA, Internetfunktionen 43 × 3,9 × 21 cm 179<br />
BD-D5800 / k. A. 19 Watt 3D, DLNA, Internetfunktionen 43 × 3,9 × 21 cm 199<br />
BD-D6500 / k. A. 19 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 43 × 3,3 × 20,9 cm 229<br />
BD-C6800 / k. A. 13,1 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 43 × 4,3 × 22,3 cm 349<br />
BD-C6900 / k. A. 14,6 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 43 × 4,3 × 20,5 cm 399<br />
BD-D6900 / k. A. 33 Watt 3D, DVB-T/C-Tuner, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 43 × 3,3 × 25,6 cm 299<br />
BD-D7000 / k. A. 19 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 18 × 3,05 × 18 cm 299<br />
BD-C7509 / k. A. 11 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 42 × 3,2 × 17,5 cm 349<br />
BD-D7509 / k. A. 19 Watt 3D, DLNA, WLAN, Internetfunktionen 38 × 2,8 × 15,8 cm 349<br />
Sharp<br />
BD-HP35S / k. A. k. A. 3D, DLNA, WLAN 43 × 4,9 × 19,8 cm 249<br />
BD-HP90S / k. A. 3D, WLAN, Fotos, MP3, Video, USB 43,2 × 3,6 × 21,8 cm 449<br />
Sony<br />
BDP-S185/S186 / k. A. 10 Watt Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live 29 × 4,25 × 18,8 cm k. A.<br />
BDP-S280 / k. A. 16 Watt Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live, Smartphone-App 43 × 3,6 × 19,9 cm 129<br />
BDP-S380 / k. A. 18 Watt Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live, Smartphone-App 43 × 3,6 × 19,9 cm 139<br />
BDP-S480 / k. A. 20 Watt 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live, Smartphone-App 43 × 3,6 × 19,9 cm 159<br />
BDP-S580 / k. A. 22 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live, Smartphone-App 43 × 3,6 × 19,9 cm 179<br />
BDP-S780 / k. A. k. A. 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live, Smartphone-App 43 × 4,6 × 19,9 cm 229<br />
Toshiba<br />
BDX2250KE / k. A. 15 Watt Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live 36 × 3,85 × 20 cm 129<br />
BDX3200KE / k. A. 18 Watt 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe, BD-Live 43 × 4,25 × 20,7 cm 179<br />
Yamaha<br />
BD-A1010 / k. A. k. A. 3D, SACD, Multimediawiedergabe, BD-Live 43,5 × 9,6 × 31,6 cm k. A.<br />
BD-S671 / k. A. k. A. 3D, Multimediawiedergabe, BD-Live 43,5 × 8,6 × 25,7 cm 279<br />
Preis<br />
in €<br />
94
Service<br />
Technik<br />
Produkt Gesamtleistung 3D Boxen BD-Live Online<strong>die</strong>nste DLNA WLAN<br />
Schnellstartfunktion<br />
(z. B. Youtube)<br />
Stand-by-<br />
Verbrauch<br />
Besonderheiten Maße Erhältlich<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komplettanlagen<br />
LG<br />
HLX56S<br />
220 Watt<br />
Soundbar +<br />
Subwoofer<br />
k. A. < 2 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 100 × 9,5 × 20,7 cm k. A.<br />
HX966TZW 920 Watt 5.1-System k. A. < 2 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43,9 × 6,1 × 28,4 cm k. A.<br />
HX966SZ 920 Watt 5.1 kompakt k. A. < 2 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43,9 × 6,1 × 28,4 cm k. A.<br />
HX906PA 920 Watt 5.1-System k. A. < 2 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 43,35 × 5,7 × 28,1 cm k. A.<br />
HX806PE 790 Watt 5.1-System k. A. < 0,9 Watt 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 36 × 5,7 × 30,7 cm k. A.<br />
HB965TZ 1 100 Watt 5.1-System k. A. < 2 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43,9 × 6,1 × 28,4 cm k. A.<br />
HB45E 400 Watt 2.1 kompakt k. A. 0,8 Watt Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 8 × 25,6 × 26 cm k. A.<br />
HB805PH 1 000 Watt 5.1-System k. A. 0,5 Watt Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 36 × 6,25 × 31,2 cm k. A.<br />
HB905SA 1 100 Watt 5.1 kompakt k. A. 0,1 Watt Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6,25 × 28,1 cm k. A.<br />
HB405SU 1 100 Watt 5.1 kompakt k. A. 0,1 Watt DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6,25 × 28,1 cm k. A.<br />
HLB54S<br />
360 Watt<br />
Soundbar +<br />
Subwoofer<br />
k. A. < 1 Watt DLNA, Multimediawiedergabe 99,8 × 8,4 × 18,9 cm k. A.<br />
HB44A 400 Watt 2.1 kompakt k. A. 0,1 Watt DLNA, Multimediawiedergabe 36 × 6,25 × 31,2 cm k. A.<br />
HB354BS 300 Watt 2.1 kompakt k. A. < 1 Watt DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 7,6 × 37,9 cm k. A.<br />
Panasonic<br />
SC-BTT770 1 000 Watt 5.1-System 0,1 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 4 × 27,9 cm 649<br />
SC-BTT370 1 000 Watt 5.1 kompakt 0,1 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 3,8 × 27,9 cm 549<br />
SC-BTT362 520 Watt 2.1 kompakt 0,1 Watt 3D, WLAN, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 3,8 × 27,9 cm 499<br />
SC-BTT270 1 000 Watt 5.1 Kompakt 0,4 Watt 3D, DLNA, WLAN-ready, iPod-Anschluss 43 × 3,8 × 27,9 cm 449<br />
SC-BTT262 520 Watt 2.1 kompakt 0,4 Watt 3D, DLNA, iPod-Anschluss 43 × 3,8 × 27,9 cm 399<br />
SC-BTT755 1 000 Watt 5.1-System k. A. 0,2 Watt 3D, DLNA, WLAN-ready, iPod-Anschluss 43 × 6,2 × 28,7 cm 799<br />
SC-BTT350 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,2 Watt 3D, DLNA, WLAN-ready, iPod-Anschluss 43 × 6,2 × 28,7 cm 549<br />
SC-BFT800<br />
300 Watt<br />
Soundbar +<br />
Woofer<br />
k. A. 0,1 Watt 3D, DlNA, WLAN-ready, iPod-Anschluss 103,5 × 18,8 × 8,5 cm 799<br />
SC-BTX77 375 Watt 2.1 kompakt k. A. 0,3 Watt DLNA, iPod-Anschluss 50 × 20,1 × 11,6 cm 699<br />
Philips<br />
HTS9140<br />
500 Watt<br />
Soundbar +<br />
Subwoofer<br />
k. A. k. A. 3D, DLNA, Multimediawiedergabe 95,5 × 15,5 9,6 cm 999<br />
HTS7140<br />
600 Watt<br />
Soundbar +<br />
Subwoofer<br />
k. A. k. A. 3D, DLNA, Multimediawiedergabe 95,5 × 15,5 9,6 cm 1 249<br />
HTS9540 800 Watt 5.1 Kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 43,7 × 7,5 × 34,2 cm 1 699<br />
HTS8562 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 43,5 × 6,35 × 34,25 cm 999<br />
HTS5591 1 000 Watt 5.1-System k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 43,5 × 5,7 × 35,7 cm 690<br />
HTS5582 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 43,5 × 5,7 × 35,7 cm 690<br />
HTS4562 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 43,5 × 5,7 × 35,7 cm 569<br />
HTS3560 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. k. A. Multimediawiedergabe, iPhone-Dock 36 × 5,8 × 35,1 cm 379<br />
HTS9241 500 Watt 2.1 kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 30,7 × 6,6 × 30,4 cm 999<br />
HTS7202 440 Watt 2.1 kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 36 × 7 × 34,5 cm 690<br />
HTS5220 400 Watt 2.1 kompakt k. A. k. A. 3D, WLAN, DLNA, Multimediawiedergabe, Strom sparend 43,4 × 25,3 × 12,9 cm 570<br />
HTS4282 400 Watt 2.1 kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 36 × 6 × 33,5 cm 440<br />
HTS3271 400 Watt 2.1 kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 36 × 5,8 × 31,5 cm k. A.<br />
HTS3261 400 Watt 2.1 kompakt k. A. k. A. 3D, Internet<strong>die</strong>nste, Multimediawiedergabe 36 × 5,8 × 31,5 cm 380<br />
Samsung<br />
HT-C9959 1 330 Watt 7.1 k. A. k. A. 3D, WLAN, Fotos, Video, Musik, Internetplattform 49 × 16,4 × 2,9 cm 1 999<br />
HT-D6759W 1 330 Watt 5.1-System k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6 × 33,2 cm 999<br />
HT-D7200 400 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 38 × 2,8 × 15,8 cm 799<br />
HT-D7100 110 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 18 × 4,5 × 18 cm 599<br />
HT-D7000 400 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 42 × 13,4 × 17,8 cm 499<br />
HT-D5550 1 000 Watt 5.1-System k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6 × 33,2 cm 649<br />
HT-D5500 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6 × 33,2 cm 479<br />
HT-D5200 500 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6 × 33,2 cm 429<br />
HT-D5100 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6 × 33,7 cm 429<br />
HT-D5000 500 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,7 Watt 3D, WLAN-ready, Internet<strong>die</strong>nste, DLNA, Multimediawiedergabe 43 × 6 × 33,2 cm 379<br />
HT-C6930W 1 330 Watt 7.1 k. A. 0,41 Watt 3D, WLAN, Fotos, Video, Musik, Internetplattform 43 × 6 × 33,1 cm 999<br />
HT-C6800 500 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,41 Watt 3D, WLAN, Fotos, Video, Musik, Internetplattform 43 × 6 × 33,1 cm 699<br />
HT-C5900 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,3 Watt 3D, Fotos, Video, Musik, Internetplattform 43 × 6,3 × 32,6 cm 799<br />
Sony<br />
BDV-EF200 350 Watt 2.1 Kompakt k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 40 × 6,5 × 31,5 cm k. A.<br />
BDV-L600 350 Watt 2.1 k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 48 × 4,6 × 23,2 cm 499<br />
BDV-L800 400 Watt 2.1 k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 48 × 4,6 × 23,2 cm 699<br />
BDV-E980EW 1 000 Watt 5.1 k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 43 × 7,5 × 32 cm 799<br />
BDV-E880 1 000 Watt 5.1 k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 43 × 7,5 × 32 cm 599<br />
BDV-E780W 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 43 × 7,5 × 32 cm 549<br />
BDV-E380 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 43 × 7,5 × 32 cm 449<br />
BDV-E280 1 000 Watt 5.1 Kompakt k. A. 0,3 Watt 3D, DLNA, Internet<strong>die</strong>nste 40 × 6,5 × 31,5 cm 399<br />
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DMR-BST800 / k. A. 0,2 Watt 500-GB-Festplatte, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Brenner, 2 × CI Plus 43 × 6,6 × 23,8 cm 949<br />
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Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2012 95
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Top-Extras<br />
1<br />
Avatar Extended Collector’s Edition<br />
Originaltitel: Avatar Land/<br />
Jahr/Genre: US/2009/Fantasy,<br />
Science-Fiction Vertrieb: 20th<br />
Century Fox Bild: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 Ton: DTS 5.1, DTS-HD<br />
MA 5.1 Darsteller: Sam<br />
Worthington, Zoe Saldana<br />
u. a. Regie: James Cameron<br />
Laufzeit: 178 min FSK: 12<br />
Discs: 1 Start: 11/2010<br />
1<br />
2012<br />
Originaltitel: 2012 Land/Jahr/<br />
Genre: US, CA/2009/<br />
Katastrophenfi lm Vertrieb:<br />
Sony Pictures Bild: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Darsteller: John Cusack,<br />
Chiwetel Ejiofor, Woody<br />
Harrelson Regie: Roland<br />
Emmerich Laufzeit: 157 min<br />
FSK: 12 Discs: 1 Start: 3/2010<br />
1<br />
Alien Anthology – Limited Egg Edition<br />
Land/Jahr/Genre: US, GB/1979–1997<br />
Science-Fiction Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1/2.35 : 1 Ton: DTS 5.1,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.) Regie: Ridley Scott u. a.<br />
Laufzeit: 968 min FSK: 16 Discs: 1 Start: 12/2008<br />
2 Der Herr der Ringe (Extended Edition)<br />
Tron: Legacy<br />
Peter Gabriel: New Blood 3D<br />
3 Star Wars: The Complete Saga I–VI<br />
2<br />
Originaltitel: Tron: Legacy<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/<br />
Science-Fiction Vertrieb:<br />
Disney Home Bild: MVC,<br />
2.35 : 1/1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />
MA 7.1 Darsteller:J e ff<br />
Bridges, Olivia Wilde u. a.<br />
Regie: Joseph Kosinski<br />
Laufzeit: 125 min FSK: 12<br />
Discs: 2 Start: 6/2011<br />
2<br />
Originaltitel: Peter Gabriel:<br />
New Blood Land/Jahr/<br />
Genre: GB/2011/Musik<br />
Vertrieb: Eagle Records Bild:<br />
MVC, 1.78 : 1 Ton: LPCM 2.0,<br />
DTS-HD MA 5.1 Musiker:<br />
Peter Gabriel Regie: k. A.<br />
Laufzeit: 129 min FSK: 0<br />
Discs: 2 Start: 10/2011<br />
4 Apocalypse Now<br />
5 Zurück in <strong>die</strong> Zukunft Anniversary Collection<br />
6 Star Trek I–VI Original Motion Picture Collection<br />
Baraka<br />
Phil Collins<br />
7 Boardwalk Empire<br />
3<br />
Originaltitel: Baraka Land/<br />
Jahr/Genre: US/1992/<br />
Dokumentation Vertrieb:<br />
Alive Bild: VC-1, 2.20 : 1 Ton:<br />
DTS-HD MA 5.1, DTS 5.1<br />
Darsteller: – Regie: Ron<br />
Fricke Laufzeit: 97 min FSK: 0<br />
Discs: 1 Start: 12/2008<br />
3<br />
Originaltitel: Phil Collins –<br />
Going Back Land/Jahr/<br />
Genre: US/2010/Musik<br />
Vertrieb: Edel Music Bild:<br />
MPEG4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD<br />
MA 5.1, PCM Musiker: Phil<br />
Collins Regie: Joe Thomas<br />
Laufzeit: 98 min FSK: 0<br />
Discs: 1 Start: 10/2010<br />
8 Rocky Horror Picture Show (Cinedition)<br />
9 Metropolis<br />
10 Jurassic Park<br />
4<br />
Toy Story 3<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Animation Vertrieb: Disney<br />
Home Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD HR 7.1, DTS-HD<br />
MA 7.1 (engl.) Regie: Lee Unkrich FSK: 0 Start: 12/2010<br />
4<br />
<strong>Blu</strong>e Man Group – How To Be A Megastar<br />
Land/Jahr/Genre: US/2008/Alternative, Rock Vertrieb:<br />
Warner Music Bild: VC-1, 1.85 : 1 Ton: DD 5.1, PCM 2.0<br />
Regie: Hank Lena FSK: 0 Discs: 1 Start: 12/2009<br />
Avatar 3D<br />
3D-Referenz<br />
5<br />
Rango<br />
Land/Jahr/Genre: US/2011/Animation Vertrieb:<br />
Paramount Home Bild: MPEG-4, 2.40 : 1 Ton: DD 5.1<br />
Regie: Gore Verbinski FSK: 6 Start: 8/2011<br />
5<br />
Crossroads<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Country-Rock Vertrieb:<br />
Rhino Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1,<br />
PCM 2.0 Regie: Martyn Atkins FSK: 0 Start: 11/2010<br />
1<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Fantasy,<br />
Science-Fiction Vertrieb: 20th Century Fox<br />
Bild: MVC, 1.78 : 1 Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA<br />
5.1. Regie: James Cameron Laufzeit:<br />
162 min FSK: 12 Discs: 1 Start: 11/2010<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Serengeti<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2011/Dokumentation Vertrieb:<br />
Universum Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Reinhard Radke FSK: 6 Start: 7/2011<br />
Conan<br />
Land/Jahr/Genre: US/2011/Fantasy Vertrieb: Warner<br />
Home Video Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Marcus Nispel FSK: 18 Start: 1/2012<br />
Transformers 3: Dark Of The Moon<br />
Land/Jahr/Genre: US/2011/Action Vertrieb: Paramount<br />
Home Bild: MPEG-4, 2.40 : 1 Ton: DD 5.1, Dolby True HD<br />
7.1 (engl.) Regie: Michael Bay FSK: 12 Start: 11/2011<br />
Arrietty<br />
Land/Jahr/Genre: JP/2010/Animation Vertrieb:<br />
Universum Bild: MPEG-4, 1.85 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Hiromasa Yonebayashi FSK: 0 Start: 11/2011<br />
Oben<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Animation Vertrieb:<br />
Disney Home Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Ton: DTS 5.1 ES<br />
Regie: Pete Docter, Bob Peterson FSK: 0 Start: 1/2010<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Iron Man<br />
Land/Jahr/Genre: US/2008/Comicverfi lmung<br />
Vertrieb: Concorde Home Bild: VC-1, 2.35 : 1 Ton:<br />
DTS-HD 5.1 Regie: Jon Favreau FSK: 12 Start: 10/2008<br />
Terminator – Die Erlösung<br />
Land/Jahr/Genre: US, DE, GB, IT/2009/Action, Science-<br />
Fiction Vertrieb: Sony Pictures Home Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD 5.1 Regie: McG FSK: 16 Start: 11/2009<br />
Kung Fu Panda<br />
Land/Jahr/Genre: US/2008/Animation Vertrieb:<br />
Paramount Home Bild: MPEG-4, 2.35 : 1 Ton: DD 5.1<br />
Regie: M. Osborne u. a. FSK: 6 Start: 11/2008<br />
Inception<br />
Land/Jahr/Genre: US, UK/2010/Thriller Vertrieb: Warner<br />
Home Video Bild: VC-1, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.),<br />
DD 5.1 Regie: Christopher Nolan FSK: 16 Start: 12/2010<br />
Forbidden Kingdom<br />
Land/Jahr/Genre: US, CN/2008/Martial Arts Vertrieb:<br />
Koch Media Bild: VC-1, 2.35 : 1 Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Rob Minkoff FSK: 12 Start: 12/2009<br />
2 Disneys Eine Weihnachtsgeschichte 3D<br />
3 Rio 3D<br />
4 Die Legende der Wächter 3D<br />
5 Step Up 3D<br />
6 Pina 3D<br />
7 Bugs! 3D<br />
8 Cirque Du Soleil – Journey Of Man 3D<br />
9 Der König der Löwen 3D<br />
10 Resident Evil: Afterlife 3D<br />
Bilder: 20th Century Fox, Alive, Disney, Eagle Records, Edel Music, Sony Pictures<br />
96
Neuerscheinungen Februar/März<br />
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Neuerscheinungen*<br />
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<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Februar<br />
2. Februar<br />
Jackie Brown (Thriller, Studiocanal)<br />
Pulp Fiction (Thriller, Studiocanal)<br />
Scary Movie 3 (Komö<strong>die</strong>, Studiocanal)<br />
Wer <strong>die</strong> Nachtigall stört (Drama, Universal)<br />
3. Februar<br />
127 Hours (CineProject)<br />
(Drama, 20th Century Fox Home)<br />
Brazil (CineProject)<br />
(Thriller, 20th Century Fox Home)<br />
Cleopatra (Historienfi lm, 20th Century Fox Home)<br />
The Double (Thriller, Concorde Home)<br />
Gefährliche Liebschaften<br />
(Drama, Warner Home Video)<br />
Der Stadtneurotiker (Komö<strong>die</strong>, 20th Century Fox)<br />
Von der Kunst, sich durchzumogeln<br />
(CineProject) (Drama, 20th Century Fox Home)<br />
Win Win (CineProject)<br />
(Komö<strong>die</strong>, 20th Century Fox Home)<br />
9. Februar<br />
Andrew Lloyd Webber’s Love Never Dies<br />
(Musik, Universal Home)<br />
Die Anonymen Romantiker<br />
(Komö<strong>die</strong>, Concorde Home)<br />
Battle Force (Action, Eurovideo)<br />
Die drei Musketiere 3D (Action, Constantin)<br />
Fright Night 3D (Horror, Disney Home)<br />
Johnny English – Jetzt erst recht<br />
(Komö<strong>die</strong>, Universal Pictures Home)<br />
Königreich der Gladiatoren (Action, Eurovideo)<br />
Die Kreuzritter 2 (Historienfi lm, Eurovideo)<br />
Lady Blood (Horror, Eurovideo)<br />
Love Life – Liebe trifft Leben<br />
(Drama, Eurovideo)<br />
Das Phantom der Oper – 25 Jahre (in der<br />
Royal Albert Hall) (Musik, Universal Pictures Home)<br />
Restless (Drama, Sony Pictures Home)<br />
Susi und Strolch (Animation, Disney Home)<br />
Susi und Strolch II (Animation, Disney Home)<br />
Transformers 3 3D<br />
(Science-Fiction, Paramount Home)<br />
Two Eyes Staring (Horror, Eurovideo)<br />
10. Februar<br />
Boardwalk Empire (Staffel 1)<br />
(Drama, Warner Home Video)<br />
Cairo Time (Drama, Alive)<br />
Crazy, Stupid, Love<br />
(Komö<strong>die</strong>, Warner Home Video)<br />
V (Staffel 2) (Science-Fiction, Warner Home Video)<br />
14. Februar<br />
Never Sleep Again: The Elm Street Legacy<br />
(Dokumentation, Ascot Elite)<br />
Psycho (Dokumentation, Ascot Elite)<br />
Rain Fall (Thriller, Ascot Elite)<br />
Red State (Steelbook) (Thriller, Ascot Elite)<br />
16. Februar<br />
The Crow – Die Rache der Krähe<br />
(Fantasy, Studiocanal)<br />
Die große Illusion (Drama, Studiocanal)<br />
Halloween – Die Nacht des Grauens<br />
(Horror, Concorde Home)<br />
16. Februar<br />
John Carpenter’s The Ward<br />
(Horror, Concorde Home)<br />
Lost Highway (Thriller, Concorde Home)<br />
Mein Stück vom Kuchen (Komö<strong>die</strong>, Studiocanal)<br />
Passion Play (Thriller, Studiocanal)<br />
Scorpion King 3 (Action, Universal Pictures Home)<br />
Sein oder Nichtsein (Komö<strong>die</strong>, Studiocanal)<br />
Wie ausgewechselt (Komö<strong>die</strong>, Universal)<br />
17. Februar<br />
Eraserhead (Horror, Capelight)<br />
Santana – Greatest Hits: Live At Montreux<br />
2011 (Musik, Eagle Records)<br />
20. Februar<br />
Faszination Afrika 3D<br />
(Dokumentation, KSM)<br />
Unsere Natur 3D (Dokumentation, KSM)<br />
23. Februar<br />
2010: Moby Dick 3D<br />
(Action, DTP Entertainment)<br />
2012 Zombie Apocalypse 3D<br />
(Horror, DTP Entertainment)<br />
Bread Crumbs – Das Hänsel & Gretel<br />
Massaker 3D (Horror, DTP Entertainment)<br />
CO2 (Thriller, DTP Entertainment)<br />
Donkey (Action, DTP Entertainment)<br />
Footloose (Drama, Paramount Home)<br />
Thor – Der Allmächtige 3D<br />
(Fantasy, DTP Entertainment)<br />
24. Februar<br />
Attack The Block (Action, Capelight)<br />
Contagion (Thriller, Warner Home Video)<br />
Derailed (Action, Splendid)<br />
Far Cry 3D (Action, Splendid)<br />
Ice Road Truckers – Tödliche Straßen:<br />
Trucker in gefährlicher Mission (Staffel 1)<br />
(Dokumentation, Polyband)<br />
Invisible Target (Action, Splendid)<br />
Die letzten Tage der Dinosaurier<br />
(Dokumentation, Polyband)<br />
Die Liebesfälscher (Drama, Alive)<br />
Misfits (Staffel 1) (Drama, Polyband)<br />
Neverlost (Thriller, Splendid)<br />
Night Of The Living Dead (Horror, Splendid)<br />
Now And Later (Drama, Alive)<br />
Paris Express (Komö<strong>die</strong>, Universum)<br />
Payback – Heute ist Zahltag (Action, Splendid)<br />
Red Scorpion (Action, Splendid)<br />
Unser Universum (Staffel 5)<br />
(Dokumentation, Polyband)<br />
Warrior (Action, Universum)<br />
What A Man (Komö<strong>die</strong>, 20th Century Fox Home)<br />
27. Februar<br />
Luther – Staffel 1 (Krimi, Polyband)<br />
29. Februar<br />
Die Rache der Wanderhure<br />
(Historienfilm, Universum)<br />
Resturlaub (Komö<strong>die</strong>, Sony Pictures Home)<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: März<br />
1. März<br />
Garden State (Drama, Studiocanal)<br />
Die Lincoln Verschwörung<br />
(Drama, Universal Pictures Home)<br />
8. März<br />
Aushilfsgangster (Komö<strong>die</strong>, Universal Pictures Home)<br />
Die geheimnisvolle Insel (Abenteuer, Eurovideo)<br />
Oben 3D (Animation, Disney Home)<br />
Obsession – Tödliche Spiele (Horror, Sunfilm)<br />
Paranormal Activity 3 (Horror, Paramount Home)<br />
Retreat (Thriller, Sony Pictures Home)<br />
Todeskommando Russland 2 (Drama, Eurovideo)<br />
Wickie auf großer Fahrt 3D<br />
(Abenteuer, Paramount Home)<br />
9. März<br />
Enthüllung (Thriller, Warner Home Video)<br />
Odyssee durch Sibirien 3D<br />
(Dokumentation, KSM)<br />
Sleeping Beauty (Drama, Alive)<br />
Striptease (Komö<strong>die</strong>, Warner Home Video)<br />
Supernatural (Staffel 5)<br />
(Horror, Warner Home Video)<br />
14. März<br />
American Pie – Jetzt wird geheiratet<br />
(Komö<strong>die</strong>, Universal Pictures Home)<br />
American Pie 2 (Komö<strong>die</strong>, Universal Pictures Home)<br />
Jenseits von Afrika (Jahr100Film)<br />
(Drama, Universal Pictures Home)<br />
15. März<br />
Apollo 13 (Jahr100Film) (Action, Universal)<br />
Billy Elliot – I Will Dance (Jahr100Film)<br />
(Drama, Universal Pictures Home)<br />
Conan – Der Barbar (Fantasy, Concorde Home)<br />
Gilbert Grape (Drama, Concorde Home)<br />
Homies – Greif nach den Sternen<br />
(Musik, Studiocanal)<br />
Im Westen nichts Neues (Drama, Universal)<br />
Miss Daisy und ihr Chauffeur<br />
(Drama, Universal Pictures Home)<br />
Requiem For A Killer (Thriller, Studiocanal)<br />
Soloalbum (Komö<strong>die</strong>, Concorde Home)<br />
Der weiße Planet (Dokumentation, Concorde Home)<br />
16. März<br />
Apollo 18 (Horror, Universum)<br />
Dreiviertelmond (Komö<strong>die</strong>, 20th Century Fox Home)<br />
Der Engel mit den dunklen Flügeln<br />
(Drama, Capelight)<br />
22. März<br />
Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das<br />
Geheimnis der Einhorn 3D<br />
(Animation, Sony Pictures Home)<br />
Ich – Einfach unverbesserlich 3D<br />
(Komö<strong>die</strong>, Universal Pictures Home)<br />
Monty Python – Die Ritter der Kokosnuss<br />
(Komö<strong>die</strong>, Sony Pictures Home)<br />
Seattle Superstorm 3D<br />
(Science-Fiction, DTP Entertainment)<br />
Space Dogs 3D<br />
(Animation, DTP Entertainment)<br />
27. März<br />
Ronal der Barbar 3D (Animation, Ascot Elite)<br />
*Auswahl, vorbehaltlich kurzfristiger Ändrungen<br />
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Alle neuen<br />
Sender und<br />
Frequenzen im<br />
Überblick<br />
150 Tests Wettbewerb um Fußballrechte ARD/ZDF in Kritik<br />
täglich aktuell<br />
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1 Mangelhafte Präsentation im Handel<br />
1 Hersteller deaktivieren HbbTV bei Auslieferung<br />
1 Image- und Namenswechsel als Rettung? ab S. 20<br />
Volksfernseher überzeugen<br />
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<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s und DVDs, Kino,<br />
Konsolen und Multimedia<br />
Eine Initiative von:<br />
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Android im Intensivtest S. 79<br />
PRAXIS-WORKSHOP<br />
MP3 oder FLAC? Digitale<br />
Musik perfekt archiviert S. 88<br />
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D: 4,99, A: 5,75, CH: SFR 10,00,<br />
BeNeLux: 5,90 Italien, Spanien, Slowenien: 6,75,<br />
Griechenland: 7,60, Slowakei: 8,00<br />
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„Mildred Pierce“ und<br />
„Boardwalk Empire“<br />
JVC<br />
LG<br />
Loewe<br />
Panasonic<br />
Philips<br />
Samsung<br />
Sharp<br />
Sony<br />
Toshiba<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Thema<br />
3/2012<br />
Nächstes Heft:<br />
23. März 2012<br />
Impressum<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Uwe Funk (UF)<br />
Chef vom Dienst:<br />
Falko Theuner (FT)<br />
Redaktion:<br />
Lydia Fischer (LF), Christian Hill (CH),<br />
Nele Reiber (NR), Tiemo Weisenseel (TW)<br />
Grafikdesign:<br />
Dawid Chmielewski, Therèse Herold,<br />
Tobias Heymann, Stefan Kretzschmar,<br />
Julia Schmenger, Stefanie Schmidt,<br />
Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />
Kim Trank, Annemarie Votrubec<br />
Abenteuer neu erfunden<br />
Endlich erscheint der optisch herausragende Genre-Vetter von „Indiana Jones“ in perfektem High<br />
Defi nition auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Wie sich der Abenteuerfi lm seit der Blütezeit des Peitschenschwingers bis<br />
heute verändert hat, beleuchten wir in der März-Ausgabe.<br />
Film<br />
„In Time“: In <strong>die</strong>sem actionreichen thriller zählt sprichwörtlich jede<br />
Zukunfts-<br />
Sekunde<br />
„Game Of Thrones“: Das mierte Fantasy-Highlight im<br />
Golden-Globe-prä-<br />
Serienformat<br />
„Johnny English – Jetzt erst recht“: Rowan<br />
Atkinson erneut auf britischer Geheimmission<br />
„Wickie auf großer Fahrt“: Ist Wickie nun ein<br />
Junge oder ein Mädchen?<br />
Bilder: Paramount Pictures, 20th Century Fox, Universal Home, Warner Home, Constantin Highlight Home<br />
Lektorat:<br />
Katharina Neumann, Janett Niklas<br />
Produktbetreuung:<br />
Hirra Hafeez, Mathias Kübler,<br />
Verena Rottmann (Leitung)<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste GmbH<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Anzeigen:<br />
Denise Göhler, Simone Läßig, Katleen Lösch,<br />
Benjamin Mächler, Carsten Philipp (Leitung),<br />
Jan Thielbeer<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
anzeigen@av.de<br />
Abonnenten:<br />
Claudia Fritzsch, Romy Winkler<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
abo@av.de<br />
Vertrieb:<br />
IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />
53340 Meckenheim<br />
ISSN: 1866-9417<br />
Einzelpreis Deutschland: 4,50 Euro<br />
Einzelpreis EU: 4,90 Euro<br />
Einzelpreis Schweiz: 8,70 CHF<br />
Jahresabo Deutschland: 24,90 Euro<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />
Kassel<br />
Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />
DIGITAL-TV<br />
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Die zehn wichtigsten<br />
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Digitalumstieg ab S. 89<br />
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Das Magazin berichtet<br />
aktuell über <strong>die</strong> Entwicklung<br />
des Digital-TV und<br />
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den Umstieg.<br />
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© 2012 von Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste<br />
GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />
und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />
Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />
ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />
dass alle Angaben in <strong>die</strong>sen Publikationen trotz sorgfältiger<br />
Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />
des Autors oder des Verlags für <strong>die</strong> Richtigkeit,<br />
Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />
kann. Insbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />
für eventuelle Schäden oder Konsequenzen,<br />
<strong>die</strong> durch <strong>die</strong> direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />
Inhalte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt, mit<br />
<strong>die</strong>sem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales<br />
Recht zu verstoßen, noch <strong>die</strong> Haftung für Materialien<br />
auszuschließen, für <strong>die</strong> nach <strong>die</strong>sem Recht <strong>die</strong> Haftung<br />
nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />
Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />
Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />
Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />
<strong>die</strong> Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />
der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />
Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />
Einsendung von Material, dass <strong>die</strong>ses frei von Rechten<br />
Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />
und anderem Material erwirbt der Verlag <strong>die</strong> Rechte<br />
daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />
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