26.02.2014 Aufrufe

Blu-ray magazin Inglorious Basterds (Vorschau)

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Deutschland: 4,50 € Österreich/Luxemburg: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 2/10<br />

BLU-RAY DISC | PLAYSTATION 3 | TECHNIK<br />

3D<br />

fürs Heimkino<br />

Tim Burton<br />

Hollywoods Visionär<br />

in einer morbiden<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Galerie<br />

High-Def-Dokus<br />

Ultrascharfe<br />

Tiefseewelten<br />

Import-Training<br />

Der Workshop<br />

für Einsteiger<br />

75 BDs im Test:<br />

PREISGEKRÖNT & KULTVERDÄCHTIG<br />

„Oben“ auf Höhenflug<br />

„Der Sternwanderer“<br />

HD-Serien: „Fringe“ u. a.


FILMHIGHLIGHTS AUF BLU-RAY<br />

HINTER KAIFECK KURZER PROZESS THE WRESTLER<br />

Starbesetzter deutscher Mystery-Grusel Zwei Leinwandlegenden Oscar ® -prämiertes Meisterwerk<br />

mit realem Hintergrund. in einem brisanten und harten Cop-Thriller. vom Film-Visionär Darren Aronofsky.<br />

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26<br />

Niveau<br />

Oben<br />

66<br />

echs engagierte Wissenschaftler begeben<br />

sich auf eine abenteuerliche Expedition in<br />

die weite und raue Wildnis von Alaska. Ihr Ziel<br />

ist es den Klimawandel durch die Erderwärmung<br />

auf Grund der CO 2 -Emission, näher zu<br />

erforschen.<br />

Um die kritischen Bilder so spektakulär wie<br />

möglich zu drehen, setzen sich die Forscher<br />

mehrmals erhöhter Lebensgefahr aus. Ob sie<br />

nun in tiefe blaue Gletschermühlen steigen,<br />

um Sturzbäche des in den gigantischen Eisblöcken<br />

geschmolzenen Wassers zu erforschen,<br />

oder hungrige und angri fslustige Grizzlybären<br />

Durch die globale Klimaerwärmung schmelzen die<br />

Eisberge Alaskas<br />

durch ihr vordergründig begeistertes Handeln,<br />

nicht anzumerken.<br />

Das atemberaubente brillante Bildmaterial<br />

zeichnet sich durch eine sehr hohe Qualität<br />

aus. Es treten kaum Nachziehe fekte auf und<br />

nur bei den wenigen Aufnahmen mit digitalem<br />

Zoom schwächelt die Detailschärfe. Auch bei<br />

den zahlreichen Szenen, die in bezaubernden<br />

weißen Schneelandschaften gedreht wurden,<br />

sind keinerlei Artefakte zu sehen.<br />

Der klare Sound hingegen ist zwar in DTS-HD<br />

HR 5.1 abgemischt, aber dem Genr entsprechend<br />

ist er sehr stark auf das Center gerichtet.<br />

Die restlichen Boxen werden nur für leise,<br />

actionhafte Hintergrundmusik eingesetzt, wodurch<br />

keine angenehme Räumlichkeit erzeugt<br />

das schöne Rauschen des Meeres wurde<br />

größten Teils verzichtet. Sta tdessen ziehen<br />

sich die interessanten Interviews der sech<br />

In tiefe Gletschermühlen steigen die Forscher,<br />

um an spektakuläre Bilder zu gelangen<br />

Wissenschaftler und der informierende Kommentar<br />

des Sprechers durch die packende<br />

Dokumentation.<br />

Als Bonusfeature befindet sich auf der Disc ein<br />

weiterer interessanter Dokumentarfilm in HD-<br />

Qualität, der dem Zuschauer die wichtigsten<br />

Überlebensregeln des kalten und gefährlichen-<br />

Alask aufzeigt.<br />

Dafür lässt sich der mutige und abenteuerlustige<br />

Moderator unter anderem aus kräfteraubenden<br />

Eiswasser befreien, übernachtet bei<br />

Minusgraden in einer selbstgebauten Schneegender<br />

Höhe von einem gewaltigen<br />

Gletscher bergen.<br />

stellenweise als Blasphemie angesehen wird.<br />

Produzent von „Vulkane in der Tiefsee“ ist kein<br />

anderer als James Cameron persönlich. Zwischen<br />

seinen beiden Kinoprojekten „Titanic“<br />

und „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ widmete<br />

er sich vor a lem seinem Hobby, dem<br />

Tiefseetauchen, und drehte einige erfolgreiche<br />

Naturdokumentationen. Dementsprechend<br />

fehlt es dem Streifen auch nicht an der nötigen<br />

Spannung. Die zahlreichen Unterwasseraufnahmen<br />

wurden im IMAX-Format gedreht,<br />

welches gestochen scharfe Bilder liefert. An<br />

der hohen Bildrate von 31 Mbps, lässt sich<br />

auch die hohe Qualität des Filmmaterials ablesen.<br />

Der Schwarzwert ist optimal eingeste lt,<br />

Auch der Sound zeugt von hohem Niveau. Die<br />

Kommentare sind auf die Front abgemischt<br />

Durch die Tiefseevulkane werden ganze Landschaften<br />

unter Wasser geformt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 67<br />

2/2010 Editorial<br />

Eine neue Dimension<br />

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis das Thema 3-D von<br />

der Filmbranche neu aufgegriffen und mit dem Blick auf Standards<br />

weiter vorangetrieben wird. Inzwischen sind die technischen Möglichkeiten<br />

der Produktion und der Aufführung so weit vorangeschritten,<br />

dass viele Limitierungen der Vergangenheit, wie Rechenleistung oder<br />

Speicherplatz, nicht mehr greifen. Nachdem also die Kinos begonnen<br />

haben, großflächig auf moderne 3-D-Präsentation umzurüsten, steht<br />

mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc auch ein praktikables Medium für das 3-D-Heimkino<br />

zur Verfügung. Wie weit der entsprechende Standard vorangekommen<br />

ist, welche Technik für den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Genuss in 3-D benötigt<br />

und auch schon angeboten wird, lesen Sie in unseren Techniknews.<br />

Im Übrigen wird auch für den neuen Kinofi lm von Tim Burton, „Alice im<br />

Wunderland“, auf die dritte Dimension gesetzt. Auch das ist ein Anlass,<br />

sich in der Titelstory mit dem exzentrischen Regie-Genie auseinanderzusetzen. Machen Sie also mit uns<br />

einen Streifzug durch die herrlich verrückte Welt des Tim Burton – die schon heute fast ausnahmslos auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu genießen ist.<br />

Zu den Spitzenfi lmen auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gehört in dieser Ausgabe vor allem Disneys großartiger Animationsfi lm<br />

„Oben“, mit dem es eine neue Bildreferenz in diesem Genre gibt. Außerdem ist Brad Pitt nicht nur auf<br />

unserem Cover, sondern wir widmen den „Inglourious <strong>Basterds</strong>“ eine Doppelseite – sowohl der Film als<br />

auch die technische Umsetzung haben es verdient.<br />

Unsere Film-Spezials beschäftigen sich mit ganz unterschiedlichen Themenbereichen, so kommen auch<br />

wir nicht daran vorbei, dass der Vampirfi lm offensichtlich wieder etwas mehr aus dem Dämmerlicht auf<br />

die Leinwände drängt. Dass dies nicht nur für die Teenager interessant ist, zeigt die große Bandbreite der<br />

Titel über die ewigen <strong>Blu</strong>tsauger. Etwas unblutiger geht es in unserem Dokumentations-Spezial zu, auch<br />

wenn wir dort Haie und Wölfe nicht ganz umgehen können. Neben unserem gewohnten und dieses<br />

Mal ausgesprochen rockigem <strong>Blu</strong>Note-Café gibt es dann auch etwas zum Lachen. Ein paar ausgewählte<br />

Scheiben aus dem Bereich Comedy und Komödie sollen den Eindruck gar nicht erst aufkommen lassen,<br />

dass es in Sachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nur todernst zugeht.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß mit dem zeitlosen Humor von Monty Python und Loriot.<br />

Herzlichst,<br />

UWE FUNK,<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Nächstes Heft:<br />

19. März 2010<br />

Film<br />

Test des Monats<br />

Oben<br />

Beim Kinorelease stieß Pixars zehnter Animationshit mit seinen außergewöhnlichen Charakteren und alternativen<br />

Erzählweisen auf viel Zuspruch. Mit Spannung erwarteten wir den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Start – zu Recht, denn die<br />

Scheibe erfü lt die hohen Erwartungen in jedweder Hinsicht.<br />

Bildreferenz<br />

AKT2<br />

... geht er mit Russel auf Abenteuertour<br />

nach Venezuela. Akt<br />

3 spielt sich in der Luft ab und<br />

bewegt sich auf „Indiana Jones“<br />

AKT3<br />

AKT1<br />

„Oben“ besteht insgesamt aus drei<br />

Akten: Zunächst wird die Lebensgeschichte<br />

Carls erzählt.<br />

Sind seine Motive für die außergewöhnliche<br />

Reise geklärt, ...<br />

Film<br />

Sharkwater – Wenn Haie sterben<br />

H<br />

aie werden oft als bestialische Ki ler und<br />

blutrünstige Massenmörder dargeste lt,<br />

die sich auf hilflose Menschen stürzen und sie<br />

Expedition Alaska<br />

S<br />

E<br />

igentlich so lte man denken, Pixar habe<br />

sämtliche Themen und Motive bereits abgefrühstückt:<br />

Spielzeuge, Insekten, Monster,<br />

Helden, Autos, Fische, Ra ten, Roboter . welche<br />

Art von Figur so lte das Publikum jetzt<br />

überhaupt noch übe raschen? Doch irgendwie<br />

scha ften es Pixars Querdenker wieder einmal,<br />

etwas Außergewöhnliches zustande zu bringen,<br />

das es in dieser Art bisher eigentlich nur in<br />

dem Studio-Ghibli-Meisterwerk „Das wandelnde<br />

Schloss“ (2004) gab. Sie nahmen einen<br />

verbi terten, alten Rentner und ließen ihn seine<br />

eigene Behausung als Transportmi tel nutzen,<br />

um sich auf einen späten Selbstfindungstrip zu<br />

begeben. O fenbar haben die Künstler sehr viel<br />

von dem japanischen Animationsstudio gelernt,<br />

denn Carl und seine Weltsicht ist dermaßen gut<br />

durchpsychologisiert, dass man gla t glauben<br />

könnte, Hayao Miyazaki selbst hä te auf dem<br />

Regiestuhl gesessen.<br />

Special Interest<br />

Das Ende einer Liebe<br />

Schon über 90 Prozent der Hai-Weltpopulation sind<br />

durch die Lobby der Fischindustrie ausgero tet wurden<br />

Bilder: Disney/Pixar<br />

Animation<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: Disney Home<br />

Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS 5.1 ES<br />

Datenrate Bild: 22,6Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5Mbps<br />

Regie: Pete Docter,<br />

Bob Peterson<br />

Laufzeit: 96min, FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

×2 23 € 21.1.2010<br />

Bevor das ve rückte Treiben um die sprechenden<br />

Hunde, den lustigen Vogel und den<br />

nervigen Pfadfinder losgeht, erklärt der Film<br />

erst einmal, wie Carl überhaupt dazu kam, sein<br />

Haus an unzählige Luftba lons zu binden. A les<br />

beginnt mit seinem unbändigen Interesse an<br />

exotischen Abenteuern, das ihn seit der frühsten<br />

Kindheit mit der schru ligen E lie verbindet.<br />

Ihre erste Begegnung in dem schicksalhaften<br />

Haus kommt einzig zustande, weil beide dem<br />

Tropenforscher Charles Muntz nacheifern, jeder<br />

auf seine Art, versteht sich. Während E lie das<br />

heruntergekommene Gebäude benutzt, um<br />

ihrer Fantasie vom fliegenden Zeppelin auf die<br />

Sprünge zu helfen, reicht dem introvertierten<br />

Carl bereits ein einzelner Luftba lon dafür. Zusammen<br />

legen sie den Grundstein für Carls<br />

Idee, das Haus später wirklich mit Luftba lons<br />

zum Flugobjekt zu machen.<br />

Die anschließende Co lage aus Szenen ihres<br />

bewegten Ehelebens bringt in wenigen Minuten<br />

das auf den Punkt, was viele Liebesfilme nicht<br />

einmal in zwei Stunden scha fen. Die Art, wie<br />

die absolut gegensätzlichen Partner miteinander<br />

ko relieren, steht symbolisch für a le funktionierenden<br />

Beziehungen der Welt. Aus guten Vorsätzen<br />

werden unverwirklichte Träume, die kleinen<br />

A ltagsproblemchen weichen. Auf Tiefen folgen<br />

Höhen, spontane Floskeln werden über die Jahre<br />

zum liebevo len Ritual und ehe man e sich<br />

versieht, endet das gewohnte Miteinander unweigerlich<br />

mit dem Tod. Was letztendlich bleibt,<br />

sind die Erinnerungen an die kleinen Momente<br />

des Lebens, nicht mehr und nicht weniger.<br />

Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> befindet sich ein Beitrag, der<br />

sich diesem Zusammenschni t widmet und die<br />

ursprüngliche Fassung in vo ler Länge als Storyboard<br />

zeigt. Hier sieht man, dass die frühere<br />

Version eine sprichwörtlich schlagfertige Beziehung<br />

für Carl und E lie vorsah. Wie es scheint<br />

so lten sie sich als Kinder häufig prügeln, um<br />

als Teenager zusammenzukommen und sich<br />

als Eheleute liebevo l weitere blaue Flecken zu<br />

bescheren. Selbst auf dem Sterbebe t boxt E lie<br />

ihren Carl noch kraftlos – eine wirklich traurigschöne<br />

Sequenz.<br />

Sämtliche Erinnerungen sind unweigerlich mit<br />

dem Haus verknüpft, in dem Carl nach E lies<br />

Beerdigung nun a lein verha ren muss. Wie es<br />

der Zufa l wi l, droht ein Bauunternehmen das<br />

Grundstück zu planieren, um etwas Neues darauf<br />

zu e richten. Eine einfache Flucht in einen<br />

neuen Lebensraum a lein reicht nicht aus, um<br />

das Gedenken an E lie zu bewahren. Das ganze<br />

Haus muss mit! Carls Tätigkeit als Luftba lonverkäufer<br />

begünstigt seinen Plan, tausende und<br />

abertausende mit Helium gefü lte Ba lons an<br />

den Kamin zu ke ten und den lange gehegten<br />

Traum einer Amazonasreise nun endlich zu verwirklichen.<br />

Das nachgeholte Abenteuer<br />

brutal zerfleischen. In Wirklichkeit sind diese<br />

Tiere, nicht wie in zahlreichen Ho rorfilmen dargestellt<br />

agressiv, sondern sie sind sehr scheu<br />

und halten sich eher fern von Küstengebieten.<br />

Pro Jahr werden nur fünf Menschen von Haien<br />

gebissen. Im Vergleich dazu werden 100 Menschen<br />

jährlich von Elefanten niedergetrampelt<br />

oder von Tigern gerissen. Um auf diese Vorurteile<br />

aufmerksam zu machen, drehte Fotograf,<br />

Taucher und Haiexperte Rob Stewart einen<br />

Film über diese beeindruckenden Lebewesen.<br />

Doch beim Drehen der Dokumentation stieß er<br />

auf die verbrecherische Lobby der Fischindustrie,<br />

die zahlreiche Haie nur wegen ihrer Flossen<br />

jagt. In China gilt diese als Delikatesse und<br />

besonders zu Hochzeiten lassen sich Reiche<br />

Leute diese Spezialitäten schmecken.Auf diese<br />

Art und Weise wurde innerhalb kürzester Zeit<br />

so die gesamte Weltpopulation der Haifische<br />

um 90 Prozent dezimiert. Zusammen mit<br />

aus nächster Nähe filmen, all das sind keine<br />

wirklichen Hindernisse für das waghalsige<br />

Team. Jedoch gerät der Betrachter dieser Dokumentation<br />

in eine Dilemma-Situation: Die<br />

katastrophalen Auswirkungen menschlicher<br />

Handlungen auf das gefährdete Ökosystem<br />

unserer Erde werden dem Zuschauer zwar<br />

deutlich vor Augen geführt, allerdings ist die<br />

Betro fenheit der einzelnen Protagonisten,<br />

Das fliegende Haus ist also a les andere als ein<br />

simples Handlungsvehikel. Trägt es den Alten zu<br />

Beginn noch in das angestrebte Südamerika, so<br />

verwandelt es sich vor Ort schne l zum Ba last,<br />

den er und sein unfreiwi lig eingesammeltes<br />

Mündel, Russel, hinter sich herziehen müssen.<br />

Genau genommen hängt der vo lschlanke<br />

Pfadfinder an dem Fluggefährt, weshalb Carl die<br />

vo le Last ziehen muss. Das hat natürlich seinen<br />

Grund, denn das Hau steht für die Vergangenheit,<br />

die ihn nicht mehr loslässt und am Weiterkommen<br />

hindert. Das geht sogar so weit, dass<br />

Carl mit ihm spricht, wie mit seiner Frau.<br />

Obwohl es sich um keine Science-Fiction-Geschichte<br />

handelt, die sich darauf konzentriert,<br />

die gese lschaftlichen Folgen eines fliegenden<br />

Hauses abzuwägen (Was wohl die<br />

Flugwacht dazu sagt?), mussten<br />

die Regisseure Pete<br />

Docter („Monster AG“)<br />

und Bob Peterson<br />

(Co-Autor „Findet<br />

Nemo“) dennoch<br />

sehr darauf achten,<br />

die Geschichte einigermaßen<br />

glaubwürdig<br />

zu gestalten. Um<br />

dem Publikum die Funktionalität<br />

des Fluggefährts<br />

vorzugaukeln, ordneten die<br />

Künstler deshalb die einzeln<br />

animierten Ba lons in der<br />

Form eines Heißluftba lons<br />

an und setzten das Gesamtkonstrukt<br />

in das gleiche Größenverhältnis<br />

zum Haus wie bei<br />

ebenjenem. Da wir a le wissen,<br />

dass Heißluftba lons fliegen<br />

können, erscheint uns ein<br />

Interview<br />

In einem Chat beantworteten<br />

Regisseur Pete Docter sowie<br />

Co-Regisseur Bob Peterson die<br />

Fragen der Presse.<br />

Ab wann hatten Sie das<br />

Gefühl, dass aus der puren<br />

Idee eine Geschichte<br />

wurde?<br />

Test des Monats Film<br />

Pete Docter und Bob Peterson (Regie)<br />

Bob Peterson: Ich denke, als wir<br />

beim ersten Pitch John Lasseter<br />

zum Weinen brachten (nicht bildlich!), wussten wir,<br />

dass wir ein emotionale Untermauerung für die Story<br />

ha ten. Es war die verständliche Geschichte, die letztendlich<br />

Carls Motivation für den Ausstieg aus seinem<br />

Leben auslöste. Er ha te eine fantastische Beziehung<br />

mit seiner Frau verlebt, die vö lig geschlossen endet.<br />

Es ist ein gutes Gefühl, wenn ein Körnchen Wahrheit in<br />

einer Story steckt. Der Humor und die Charaktere kommen<br />

und gehen, aber dieser Schatz wird bleiben.<br />

Haben Sie eine Lieblingsszene in dem Film?<br />

Pete Docter: Ich persönlich mag den Teil, den wir<br />

„Verheiratet“ nennen, also den wortlosen Ausschni<br />

t, der Carls und E lies gemeinsames Leben<br />

zeigt. Ich denke, es ste lt genere l den Anspruch<br />

von Film und Animation dar, indem es die Story<br />

ausschließlich visue l erzählt. Das Ende dieser Sequenz<br />

ist dementsprechend meine favorisierte –<br />

in der Carl durch E lies Abenteuerbuch blä tert.<br />

seiner Crew, einer radikalen Tierschutzorganisation,<br />

versucht Stewart die Ausro tung der<br />

Meeresbewohner zu verhindern, doch nicht<br />

nur illegale Fischer legen ihnen Steine in den<br />

Weg, sondern auch die Regierungen einiger<br />

Länder. So ist es auch nicht verwunderlich,<br />

dass eine engagierte Gruppe Tierschützer zu<br />

Unrecht vor Gericht steht. Für diese kritische<br />

und actionreiche Dokumentation hat Regisseur<br />

Rob Stewart viele renommierte Preise erhalten.<br />

Da für das Bildmaterial auch ältere Aufnahmen<br />

verwendet wurden, sind einige Szenen<br />

unscharf und es treten auch leichte Nachziehe<br />

fekte auf. Die neueren Sequenzen erstrahlen<br />

a lerdings in sa ten Farben und unglaublicher<br />

Bri lanz. Haie in dieser Nähe sind in kaum<br />

einer anderen Dokumentation so nah und<br />

von solch einem hohen Bildniveau zu sehen.<br />

Der Ton ist in DTS-HD HR 5.1 abgemischt und<br />

zeichnet sich durch eine hohe Qualität aus.<br />

Die Kommentare klingen etwas dumpf, da nur<br />

das Center für die Sprachausgabe angesteuert<br />

wird. Die restlichen Boxen werden für die Unterwassergeräusche<br />

und die musikalische Untermalung<br />

genutzt. Durch eine gute Aufteilung<br />

der Signale entsteht eine sehr angenehme<br />

Räumlichkeit.<br />

Als Bonus sind auf dieser Disc noch ein Making-of<br />

und ein Original-US-Air-Force-Trainingsfilm<br />

gegen Haia tacken enthalten.<br />

Peter Docter<br />

Was inspirierte Sie zum Charakter Dug?<br />

Bob Peterson: Dug ist in diesem Film, weil wir für Carl<br />

nach dem Tod seiner Frau eine neue Familie suchten.<br />

Wir gaben ihm einen essentie len Familienhund, einen<br />

Enkelsohn . und einen 13 Fuß hohen Vogel, der nicht<br />

fliegen kann. Sie wissen schon, Familie! Es lag an Carl,<br />

seine neuen Angehörigen während des Filmes zu akzeptieren,<br />

quasi das zu tun, wa seine Frau immer gesucht<br />

hat: auf Achse sein und neue Freundschaften schließen.<br />

Ursprünglich waren Dug und Kevin a leine mit Carl (bevor<br />

Russel kreiert wurde). Carl ha te niemanden mit dem<br />

er sich unterhalten konnte, deshalb haben wir uns<br />

da sprechende Halsband ausgedacht!<br />

Gibt es irgendetwas in dem Film, mit<br />

dem Sie unzufrieden sind?<br />

Planet Ocean – Das Meer und seine Bewohner<br />

W<br />

Pete Docter: Wir haben uns angewöhnt,<br />

unsere Filme jedes Mal zu verbessern.<br />

Wie John Lasseter es häufig sagt, eigentlich<br />

beenden wir unsere Filme nie, wir veröffentlichen<br />

sie nur. Tja, jedes Mal wenn ich<br />

„Oben“ gucke, sehe ich Sachen, die ich<br />

ändern möchte . zwei Sequenzen für<br />

ein besseres Timing raus schneiden<br />

und einen anderen Gag hinzufügen<br />

. aber insgesamt bin ich zufrieden<br />

damit. Ich habe das Beste aus<br />

fünf Jahren Arbeit gemacht.<br />

Vielen Dank für das<br />

Gespräch!<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 27<br />

er jetzt bei dem Titel „Planet Ocean“<br />

eine Dokumentation der weiten Tiefen<br />

unserer Ozeane erwartet, könnte von dieser<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> möglicherweise en täuscht sein. Nur<br />

wenige Aufnahmen werden dem Tier- und<br />

Pflanzenreich unter Wasser gewidmet. Sta t-<br />

dessen ist die Dokumentation-Erfolgsserie<br />

aus Amerika der Natur und den Leben der<br />

Menschen Baja Californias, dem nördlichsten<br />

Bundesstaat Mexikos, gewidmet.<br />

Vor a lem die ausgedehnten Kakteenwälder,<br />

einsamen Strände, kleinen idy lischen Fischerdörfer<br />

und faszinierenden historischen<br />

Höhlenmalereien werden von dem Filmteam<br />

genau unter die Lupe genommen. Aber auch<br />

der Tourismushauptstandort La Paz, mit seinen<br />

riesigen Hotelkomplexen und zahlreichen<br />

Touristena traktionen, wie Quad fahren oder<br />

in den wunderschönen Buchten segeln, wird<br />

nicht außer Acht gelassen und mit a l seinen<br />

Vulkane in der Tiefsee<br />

A<br />

uf der Erde gibt es nur einen Ort, in<br />

dem das ganze Jahr über Dunkelheit<br />

he rscht. Dieser Ort befindet sich in den Tiefen<br />

des Ozeans. Unter hohen Temperaturen<br />

und in mit Schwefelwassersto f gesä tigtem<br />

Wasser leben fremdartige Lebewesen, die<br />

Vorzügen umfangreich präsentiert. Der Koch spots üblich ist. Die Übergänge zwischen den<br />

der Crew ste lt außerdem viele einheimische einzelnen Songs enden teilweise etwas abrupt.<br />

Eine wirklich angenehme Räumlichkeit<br />

Rezepte vor, die aus den Tieren des Meeres,<br />

beziehungsweise aus den dort gedeihenden wi l durch die starke Frontlastigkeit des Tons<br />

Früchten, beispielsweise Kakteen. gezaubert und die fehlende Verteilung der einzelnen<br />

werden können.<br />

Sounde fekte auf die restlichen Boxen, nicht<br />

Obwohl diese zehn teilige Serie im Gegensatz<br />

zu vielen anderen Dokumentation nur Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> fä lt optisch vor a lem durch seine<br />

aufkommen.<br />

im MPEG-2-Format vorliegt, zeichnen sich die ästhetische Steelbox auf. Als Extra umfasst die<br />

Bildsequenzen weitgehends durch eine gute Disc-Sammlung noch zusätzlich zwei Bonusfolgen<br />

der Serie „Planet Ocean“, welche die<br />

Schärfe aus. A lerding schwankt der Schwarzwert<br />

häufig mehr ins grau und die Farbdarste<br />

lung ist nicht immer optimal gewählt. Vor einmal zusammenfassen. Außerdem befin-<br />

vorangegangenen Dokumentationen noch<br />

a lem Grüntöne fa len stark ins Auge. In einigen<br />

Szenen kommt es oftmals zu Nachzieh-<br />

Bildgalerie mit Bildern des Filmteams, einiger<br />

det sich auf jeder Scheibe noch eine kleine<br />

e fekten, die den Filmgenuss aber nicht weiter Unterwasserbewohner und der schönen<br />

beeinträchtigen.<br />

Umgebung von Baja California. Eine BD-Live<br />

Für den klaren Sound in Dolby Digital 5.1 wurde<br />

sich für eine muntere Musik entschieden, Ocean“ oder ein Booklet sind leider nicht mit<br />

-Funktion mit weiteren Highlights zu „Planet<br />

wie sie vor a lem in typischen Hotelwerbe-<br />

enthalten.<br />

bisher kaum ein Mensch gesehen hat. Auf<br />

ihrer Reise durch die von Tiefseevulkanen<br />

gestaltete Landschaft sucht ein Team aus Wissenschaftlern<br />

nach dem Paleodictyon, einem<br />

prähistorischen wurmähnlichen Organismus.<br />

Dabei treffen sie unter anderem auf leuchtende<br />

Quallen und einen Tintenfisch mit „Elefantenohren“,<br />

den sie liebevo l „Dumbo“ taufen.<br />

Übrigens wurde der Film in manchen Orten<br />

der USA nicht aufgeführt, da er einige Inhalte<br />

der Evolutionstheorie aufweist und diese dort<br />

Special Interest Film<br />

werden kann. Auf typische Tiergeräusche oder<br />

höhle oder lässt sich in Schwindel e re-<br />

a lerdings sind ab und an Schmutzpartikel zu<br />

sehen.<br />

Bilder: .<br />

Auf ihrer Reise in die Tiefen des Ozeans, tre fen die<br />

Forscher seltsame Tiere an<br />

und sehr gut verständlich. Durch die spannende<br />

Filmmusik und die gute Signalortung<br />

entsteht eine sehr angenehme Räumlichkeit.<br />

Als Extra ist noch die 45-minütige Dokumentation<br />

„Voyage Into The Abyss“ enthalten.<br />

Anzeige<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 3


46 | Monty Python<br />

Comedy<br />

72 | 24 (Season 7)<br />

Serie<br />

65 | Natur in HD erleben<br />

Dokumentationen<br />

35 | Vampir-Spezial<br />

Horror<br />

AKTUELLES<br />

06 Techniknews CES 3-D<br />

Nur noch wenige Monate trennen uns von<br />

der 3-D-Heimkinorevolution. Auf vier Seiten<br />

zeigen wir Ihnen die wichtigsten Player und<br />

Flachbild-Fernseher<br />

10 Marktnews<br />

Interview mit dem Produktmanager für Fox-<br />

Serien auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

14 Titelthema: Tim Burton<br />

Eine bunte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung fast aller<br />

Burton-Filme<br />

SPIEL<br />

84 Saboteur<br />

Befreien Sie das Land von den Besetzern<br />

und bringen Sie wieder Farbe ins Spiel<br />

85 Bayonetta<br />

In Segas kongenialem Shooter ballern Sie<br />

sich als sexy Pistolenhexy durch die Level<br />

86 Darksiders<br />

Ihr Reiter der Apocalypse trägt den bezeichnenden<br />

Namen „Krieg“. Werden Sie ihm in<br />

diesem durchdesignten Abenteuer gerecht!<br />

86 Avatar – Das Spiel<br />

86 Dark Void<br />

86 Scene It?<br />

TECHNIK<br />

88 Bonusfeatures – Next Generation<br />

Aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s defi nieren neue Standards<br />

in Sachen Sonderausstattung. Wir fragen,<br />

was sich am Ende durchsetzen wird.<br />

92 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player Philips BDP9500<br />

Philips‘ neue Player-Generation verspricht<br />

kürzere Ladezeiten, mehr Multimedia-Features<br />

und die neue Qdeo-Bildverarbeitung<br />

93 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player Sony BDP-S760<br />

Sonys Luxusmodell punktet mit einer<br />

großen Interkonnektivität und einer durchdachten<br />

Ausstattung<br />

94 Soundbar LG HLB54S<br />

LGs Soundbar zum Hinstellen besticht mit<br />

reichhaltigen Features und kabellosem<br />

Subwoofer<br />

95 Soundbar Philips HTS8160B<br />

Das Strom sparende Einkabelsystem und<br />

das edle Äußere aus Glas und Aluminium<br />

zeichnen dieses Rundumsystem aus<br />

06 | 3-D fürs Heimkino<br />

Wir sagen Ihnen, was dieses Jahr an<br />

3-D-Equipment auf den Markt kommt<br />

26 | Oben<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> des Monats<br />

4<br />

Titelbild: CES, Disney/Pixar, Paramount Home, Universal Home, Warner Home,


14 | Thema: Tim Burton<br />

Am 4. März kommt Tim Burtons „Alice im Wunderland“ ins Kino. Ein Rundgang durch<br />

seine Galerie gibt Ihnen ein Bild vom Gesamtschaffen des zynischen Filmkünstlers<br />

SERVICE<br />

12 Leserbriefe<br />

22 Heimkino-Top-Five<br />

23 Neuerscheinungen<br />

24 Unser Testsystem<br />

82 Import-Workshop<br />

96 Marktübersicht<br />

98 Impressum/ <strong>Vorschau</strong><br />

82 | Import-Workshop<br />

Wo gibt es die besten Importe?<br />

Welche Kosten fallen an?<br />

Hier erfahren Sie es!<br />

82 BLU-RAY-TESTS<br />

Bewertung<br />

Film Technik<br />

Bewertung<br />

Film Technik<br />

72 24 (7. Staffel) 7 6,5<br />

31 Apocalypto 7 7<br />

78 Außer Atem 9 5,5<br />

18 Big Fish 8 5<br />

74 Billy Idol – In Super Overdrive 7 6<br />

74 <strong>Blu</strong>e Man Group 9 8,5<br />

40 Bronson 9 6<br />

18 Charlie und die Schokoladenfabrik 7 7,5<br />

51 Chasing Amy 8,5 6,5<br />

39 Che – Teil 1 6,5 6,5<br />

39 Che – Teil 2 6,5 6,5<br />

51 Clerks 8,5 6,5<br />

80 Connected 6,5 6,5<br />

19 Corpse Bride 7,5 7<br />

68 Das Weltnaturerbe 6 5,5<br />

80 Delta Farce 2 6,5<br />

44 Der letzte Kaiser 9 6<br />

79 Der mit dem Wolf tanzt 9 7,5<br />

34 Der Sternwanderer 8 6,5<br />

81 Der unsichtbare Dritte 9,5 6<br />

55 Die Entführung der U-Bahn Pelham 123 4,5 7,5<br />

62 Die Maske des Zorro 7 7,5<br />

68 Die Reise des Schmetterlings 8 6,5<br />

71 Die Sopranos (1. Staffel) 9 3,5<br />

75 Die Toten Hosen – Machmalauter 9 7<br />

37 Durst 8 6<br />

64 Ein Engel im Winter 7 6<br />

64 Eiskalte Engel 7,5 7<br />

80 El Sistema 7 7<br />

42 Elizabeth 8,5 5<br />

42 Elizabeth – The Golden Age 6,5 7<br />

66 Expedition Alaska 7 7<br />

81 Family Guy – Irgendwo, Irgendwann … 8 7<br />

50 Fanboys 6,5 6,5<br />

79 Feuer und Eis 6 6,5<br />

81 Final Destination 4 5 7,5<br />

80 Flammendes Inferno 7 6,5<br />

43 Forrest Gump 9 7<br />

70 Fringe (1. Staffel) 7 6<br />

38 G. I. Joe 5 7,5<br />

52 Hangover 6 6,5<br />

Bewertung<br />

Film Technik<br />

Bewertung<br />

Film Technik<br />

58 Heat 9 6<br />

32 Inglourious <strong>Basterds</strong> 9,5 8<br />

54 (K)ein bisschen schwanger 6 6<br />

80 Lange Beine, kurze Lügen … 7,5 6,5<br />

57 Limits Of Control 7 6<br />

48 Loriot: Ödipussi 8 5<br />

48 Loriot: Pappa Ante Portas 8,5 6,5<br />

16 Lottergeist Beetle Juice 7 4<br />

54 Maria, ihm schmeckt‘s nicht 6 7<br />

49 Mario Barth 6 6,5<br />

46 Monty Python: Almost The Truth 10 6<br />

81 Mutants 6,5 5,5<br />

62 Nobel Son 6,5 6<br />

26 Oben 8,5 9,5<br />

49 Paul Panzer 7 5<br />

67 Planet Ocean 5 4,5<br />

60 Public Enemy Nr. 1 7 7<br />

76 Rolling Stones – Live At The Max 8 6<br />

53 Selbst ist die Braut 6 6<br />

66 Shark Water 8 7,5<br />

81 Siegburg 5 5,5<br />

16 Sleepy Hollow 7 7<br />

30 Smokin‘ Aces 7 6,5<br />

30 Smokin‘ Aces 2 3,5 6<br />

36 So fi nster die Nacht 7,5 5,5<br />

63 Stadt der Gewalt 7 6,5<br />

61 State Of Play 7 7<br />

19 Sweeney Todd 7 7,5<br />

75 The Cure – Trilogy 8 7<br />

76 The Killers 9 8<br />

17 The Nightmare Before Christmas 8 7<br />

38 Tiger & Dragon 8,5 5<br />

45 Tödliches Kommando 9 7<br />

56 Transsibirian 7 6,5<br />

44 Verblendung 8,5 6<br />

78 Vom Winde verweht 7 7<br />

67 Vulkane in der Tiefsee 8,5 7,5<br />

80 Waterworld 5,5 6<br />

81 Year One 3,5 6,5<br />

56 You Kill Me 7,5 6<br />

58 Zwölf Runden 4,5 7<br />

Inhalt: 20th Century Fox, Eagle Rock, Disney/Pixar, KSM, Lionsgate, Panasonic, Stock.xchng, Walt Disney Pictures<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 5


Aktuelles<br />

Techniknews<br />

Im Zeichen<br />

von 3-D<br />

Die Consumer Electronics Show (CES) 2010 bestätigte das, was viele bereits Ende des letzten Jahres erahnten.<br />

Fast alle Hardware-Hersteller bauen nun auf 3-D. Doch was bedeutet das für den Endnutzer?<br />

Nur einen Monat nachdem die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Disc Association die 3-D-Spezifikationen<br />

festlegte und veröffentlichte, wurden massiv<br />

Geräte mit einer entsprechenden Funktion vorgestellt.<br />

Ursache der schnellen Entwicklung sind<br />

die Spezifikationen selbst, die einige sehr vage<br />

Rahmenbedingungen formulieren. Um den<br />

Standard zu erfüllen, müssen die stereo-skopischen<br />

Bilder in der Full-HD-Auflösung 1 080p<br />

(1 920 × 1080 Bildpunkte) abgespeichert sein.<br />

Hierfür kommt der erweiterte MPEG-4-Codec<br />

Multiview-Video-Coding-Format (MPEG-4 MVC)<br />

zum Einsatz, der es ermöglicht, die zusätzlich<br />

anfallenden Daten auf einer doppelt beschichteten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> (50 Gigabyte) abzuspeichern. Für<br />

den 3-D-Effekt muss sowohl eine Bildspur für<br />

das linke als auch für das rechte Auge auf der<br />

Scheibe abgelegt sein. Ist ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

nicht 3-D-kompatibel, so ignoriert er die MVC-<br />

Erweiterung und spielt die 2-D-Kerninformation<br />

des Films ab. Ein neuer Formatkampf (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

vs. 3-D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>) wird dadurch vermieden, da<br />

die Scheiben in jedem Player abspielbar sind.<br />

Weitere Voraussetzungen an die Player-Hardware<br />

sind mögliche 3-D-Untertitel und -Menüs.<br />

Die Weichen sind also gestellt, jetzt bleibt<br />

nur noch die Frage nach den 3-D-Inhalten.<br />

Erste <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titel wie „Wolkig mit Aussicht auf<br />

Fleischbällchen“ von Sony Pictures und „Monster<br />

und Aliens“ von Dreamworks sind bereits<br />

angekündigt. Auf die Frage, ob James Camerons<br />

Kinoerfolg „Avatar“ auch bald in 3-D auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheine, antwortete der ausführende<br />

Produzent, John Landau, im Interview: „Der<br />

Film funktioniert auch in 2-D und ich denke,<br />

dass der erste Home-Release in 2-D sein wird.“<br />

Derzeit gibt es noch keinen TV-Sender, der<br />

3-D ausstrahlt was, u. a. auch an der zusätzlich<br />

benötigten Bandbreite liegt. Pläne für 3-D-TV<br />

werden aber zumindest schon vom amerikanischen<br />

TV-Anbieter Direct-TV angestrebt, dessen<br />

Satellitenreceiver-Prototyp 1 080p-Signale<br />

statt der üblichen Halbbilder empfangen kann.<br />

Aufgrund des momentan noch sehr geringen<br />

Aufkommens von 3-D-Material besitzen außerdem<br />

einige auf der CES vorgestellte Fernseher<br />

die Option, 2-D-Material in 3-D umzuwandeln.<br />

Dabei sollen starke Algorithmen und schnelle<br />

Prozessoren in den Fernsehern für etwas mehr<br />

Räumlichkeit sorgen. So treten die Gegenstände<br />

nicht scheinbar aus dem Screen heraus,<br />

stattdessen geht es stärker in die Tiefe. Mit<br />

echten 3-D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s sind diese in Echtzeit berechneten<br />

Bilder also nicht vergleichbar. Auch<br />

wenn es scheinbar möglich ist, dass Player wie<br />

die Playstation 3 mit einem Firmware-Update<br />

kostenfrei kompatibel gemacht werden können,<br />

so ist die Anschaffung eines speziellen<br />

3-D-Fernsehers dennoch Pfl icht. Die neuen<br />

Fernseher benötigen nämlich eine doppelt so<br />

schnelle Bildwiederholungsrate als normale<br />

50-Hertz- (PAL) bzw. 60-Hertz-Geräte (NTSC).<br />

Bezeichnungen wie 100 Hertz oder 200 Hertz<br />

beziehen sich lediglich auf eine Zwischenbildberechnung.<br />

Über die HDMI-1.4-Schnittstelle<br />

muss der Fernseher das 3-D-Eingangssignal mit<br />

den beiden Bildspuren interpretieren können.<br />

Über eine Infrarotschnittstelle werden dann<br />

die Bilder für das linke und rechte Auge mit<br />

der Shutter-Brille synchronisiert. Dabei spielt es<br />

keine Rolle, ob der Fernseher ein Plasma- oder<br />

LCD-TV ist. Auf den folgenden Seiten fi nden Sie<br />

die auf der CES vorgestellten 3-D-TVs und -<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player<br />

der wichtigsten Hersteller.<br />

FALKO THEUNER/DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Bilder: Denon, Disney, Panasonic, Samsung, Sony, Toshiba<br />

6


Techniknews<br />

Aktuelles<br />

Flachster Player der Welt<br />

Auf der CES in Las Vegas stellte Samsung<br />

vier neue <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player vor. Jedes der Modelle<br />

bietet individuelle Vorzüge, die sich<br />

an unterschiedliche Käuferschaften richten.<br />

Das kleinste Modell ist der BD-C5500, der aber<br />

bereits mit interessanten Features aufwarten<br />

kann. Samsung integriert in alle Geräte Internet@<br />

TV, das auch schon von den Fernsehgeräten bekannt<br />

ist. Damit ist ein Zugriff auf sogenannte<br />

Samsung Apps als auch die Nutzung von Google<br />

Maps, Twitter oder Facebook möglich. Außerdem<br />

bieten alle Player einen 21 : 9-Modus, um<br />

bei entsprechend vorhandenem Beamer eine<br />

Sonys <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player gehen online<br />

Sonys aktuelles <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Line-up wirkt<br />

nochmals markanter als die Vorgänger und die<br />

Ausmaße sind deutlich reduziert. Vor allem das<br />

kleinste Modell, der BDP-S370, wirkt geradezu<br />

grazil. Das Gerät soll für 179 Euro schon ab März<br />

im Handel sein. Größte Neuerung ist die Integration<br />

von Sonys Bravia Internet Video, einem<br />

Onlineportal, das Inhalte von Content-Partnern<br />

aus dem Internet auf den heimischen Fernseher<br />

bringt. Die Einbindung eines Entertainment-Portals<br />

ist ein weiteres Novum, das auf der großen<br />

Gracenote-Datenbank basiert. Mit ihr können<br />

beispielsweise Infos zu Darstellern abgerufen<br />

werden. Der 229 Euro teure BDP-S570 bietet<br />

darüber hinaus einen integrierten<br />

WLAN-Adapter, der beim S370 optional<br />

ist. Über DLNA können in Zukunft<br />

auch Musik und Videos gestreamt<br />

balkenfreie Wiedergabe zu gewährleisten. Das<br />

nächstgrößere Modell ist der C6500, der zusätzlich<br />

über einen integrierten WLAN-Adapter<br />

verfügt und so kabelloses Streamen über DLAN<br />

(Digital Living Network Aliance) ermöglicht.<br />

Außerdem legt Samsung ferner seinen Wandplayer<br />

neu auf. Der BD-C7500 ist nur rund<br />

2,8 Zentimeter fl ach und vereint dennoch alle<br />

Features des C6500 in einem sehr modernen<br />

und innovativen Design, das neben der stehenden<br />

auch eine hängende Installation erlaubt.<br />

Das Highlight der Messe war dennoch der<br />

C6900, der als einziger gezeigter Player aus<br />

dem Hause die 3-D-Wiedergabe von <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>s<br />

unterstützt, wenn ein entsprechender<br />

Fernseher genutzt wird. Alle Geräte sollen<br />

in 15 Sekunden einsatzbereit sein, nur 13<br />

Watt verbrauchen und bereits ab März den<br />

Handel erreichen. Preise wurden noch nicht<br />

genannt.<br />

FK<br />

werden, was bis dato nur mit Bildern möglich<br />

war und von uns in den Test simmer wieder<br />

bemängelt wurde. Das Topmodell für 299 Euro<br />

kommt im August in den Handel und wird als<br />

einziger Sony-Player 3-D unterstützen.<br />

Alle Player lassen sich mit einer kostenlosen<br />

Applikation auch über<br />

ein iPhone oder einen iPod<br />

Touch steuern. Zudem sind<br />

neue Komplettsets geplant,<br />

die das markante „Monolith“-<br />

Design auf beeindruckende<br />

Art zur Schau stellen. FK<br />

Denon zeigt <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kombi mit HDMI 1.4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player und AV-Receiver sind für sich gesehen<br />

keine besondere Erscheinung. Denon<br />

will allerdings eine Kombination aus beiden<br />

Arten herausbringen. Die S-5BD ist eine Kombi<br />

aus Player und AV-Receiver, versteht sich<br />

dabei aber nicht etwa als Komplettanlage. Die<br />

Vorzüge eines Receivers werden in Form von<br />

drei HDMI-Eingängen in der Version 1.4 sichtbar,<br />

ebenso durch typische Features wie eine<br />

zwei-Zonen-Beschallung und Dolby Pro Logic<br />

IIz. Ein SD-Kartenslot erlaubt die Wiedergabe<br />

von Mediendateien. Die Gerätekombination<br />

mit kompakten Ausmaßen wird im Frühjahr<br />

erscheinen und zu den ersten Produkten gehören,<br />

die den neuen HDMI-Standard mit sich<br />

bringen. Der Preis liegt bei 2000 Euro. FK<br />

PS3 wird 3-D-fähig<br />

Im Zuge der CES bestätigte Sony nun, dass die<br />

Playstation 3 ein Update erhalten wird, um<br />

zukünftiges 3-D-Material wiedergeben zu können.<br />

In einigen europäischen Sony Stores, wie<br />

dem Berliner Geschäft, wird bereits der auf<br />

der CES vorgestellte 3-D-LCD der LX9-Serie im<br />

Zusammenspiel mit einer speziellen PS3-Firmware<br />

gezeigt. Einige der darauf laufenden 3-D-<br />

Demos sind in 1 080p-Auflösung gespeichert,<br />

sodass zu klären bleibt, ob auch die bisher verkaufte<br />

Basis an Konsolen ohne HDMI 1.4 z. B.<br />

3-D-Filme von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s in der vollen Pracht<br />

wiedergeben werden oder auf eine reduzierte<br />

Auflösung zurückgegriffen werden muss. Sony<br />

hat sich hierzu noch nicht geäußert. Die Frage,<br />

wozu HDMI 1.4 letztlich notwendig sein soll,<br />

um 3-D in 1 080p zu transportieren, bleibt<br />

damit weiterhin offen. FK<br />

Mehr Player von Toshiba<br />

Insgesamt stellte Toshiba drei Player vor,<br />

zwei davon erscheinen bereits im Frühjahr.<br />

Der BDX2500 verfügt über einen 7.1-Analogausgang<br />

und das nächsthöhere Modell,<br />

der BDX2700, kann zusätzlich über WLAN<br />

kabellos mit dem Netzwerk kommunizieren.<br />

Der BDX3000 ist im dritten Quartal fällig und<br />

wird 3-D-kompatiblel sein. Toshiba scheint<br />

das Thema <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nun sehr ernst zu nehmen.<br />

So wurden für den japanischen Markt erste<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Rekorder angekündigt, ebenso wie<br />

LCD-Fernseher mit integrierten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Playern.<br />

Kostenpunkt und Releasetermin jener Geräte<br />

stehen noch nicht fest. FK<br />

Player von Sharp<br />

Video-on-Demand ist in den USA ein großes<br />

Thema. Sharps neue <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player werden<br />

Videostreaming der Firma Netflix unterstützen.<br />

Sowohl der BD-HP70U als auch der<br />

BD-HP24U sollen mit 14 Watt Verbrauch<br />

sehr sparsam sein. Das teurere Modell hat<br />

höherwertige Komponenten eingebaut, die in<br />

einer besseren Bild- und Tonqualität resultieren<br />

sollen. Der HP70U verfügt außerdem über<br />

einen zweiten USB-Eingang, der sich für einen<br />

optionalen WLAN-Adapter nutzen lässt. Neu ist<br />

der Aquos Pure Mode, der die Kommunikation<br />

zwischen Player und Sharp-TV erlaubt, um<br />

automatisch die optimalen Bildeinstellungen<br />

zu wählen. FK<br />

LGs Speichermonster<br />

Anstatt auf externe Datenträger baut LG beim<br />

neuen BD590 auf eine eingebaute 250-Gigabyte-Festplatte.<br />

Zahlreiche Medienformate<br />

lassen sich nun darauf übertragen und machen<br />

das ständige Wechseln der USB-Devices<br />

überflüssig. Zusätzlich werden zwei weitere<br />

Modelle das Portfolio verstärken. Das kleinste<br />

Modell, der BD550, verfügt bereits über LG Net<br />

Cast. Dabei handelt es sich um ein Paket an<br />

Onlineinhalten, wozu u. a. Youtube gehört. Der<br />

BD570 verfügt zusätzlich über einen verbauten<br />

WLAN-Adapter, um Medieninhalte zu streamen<br />

oder Zusatzinhalte über BD-Live abzurufen. FK<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 7


Aktuelles<br />

Techniknews<br />

Superflach mit Local Dimming<br />

Mit dem 2,3 Zentimeter dünnen Infinia-Flachbild-TV<br />

LE9500 hat LG einen der interessantesten<br />

Fernseher dieses Jahres am Start.<br />

Anders als die Konkurrenz benutzt das Gerät<br />

keine LED-Randbeleuchtung, sondern eine<br />

vollwertige LED-Hintergrundbeleuchtung<br />

mit der Local-Dimming-Technologie. So<br />

bleiben einzelne Bildbereiche abgedunkelt,<br />

während hellere Bildpassagen die ganze<br />

Leuchtkraft des LED-Segments erfahren, Das<br />

Kontrastverhältnis wird dadurch immens<br />

vergrößert. Die 400-Hertz-Bildverarbeitung<br />

merzt mit zusätzlichen Zwischenbildern jegliche<br />

Bewegungsunschärfen aus. Das Panel<br />

kann zudem 3-D-Inhalte wiedergeben und<br />

besitzt ein THX-Zertifikat für eine optimierte<br />

Bildabstimmung. Als Allrounder unterstützt<br />

das Gerät diverse Netzwerk-, Internet- sowie<br />

Multimedia-Funktionen und lässt sich mit<br />

einfachen Handbewegungen aus der Ferne<br />

bedienen. Wer dieser neuartigen Gesten-<br />

Steuerung nicht vertraut, kann selbstredend<br />

auch auf eine normale Infrarot-Fernbedienung<br />

zurückgreifen. Voraussichtlich ab Mai<br />

wird LGs LE9500 in den Bildgrößen 47 und<br />

55 Zoll erhältlich sein. Der Preis ist noch unklar.<br />

Komplettiert wurde LGs überzeugender<br />

CES-Auftritt vom ersten 3-D-Projektor CF3D<br />

für das Heimkino. CT/FT<br />

Allround-Gerät<br />

Panasonics Vision einer Zukunft in 3-D sieht<br />

einen Plasmafernseher der Reihe VT25 vor.<br />

Das kleinste Modell (TC-P50VT25) besitzt<br />

eine Bilddiagonale von 50 Zoll, während<br />

das größte (TC-P65VT25) gigantische 65<br />

Zoll misst. Der Plasma-TV feuert für jedes<br />

Auge bis zu 60 Vollbilder je Sekunde auf den<br />

Schirm, und das mit einer Full-HD-Auflösung<br />

von 1920 × 1 080 Pixeln. Panasonic setzt<br />

dabei auf eine proprietäre Version des Sideby-Side-Verfahrens,<br />

bei dem die zwei Bilder<br />

in einem Kanal untergebracht sind. Dank der<br />

neuen Paneltechnologie namens „Infinite<br />

Black“ wurde der beim Plasma sowieso<br />

schon sehr gute Schwarzwert stark verbessert.<br />

Aber auch in helleren Umgebungen<br />

sollen die Bilder durch diese Technologie<br />

kontrastreicher und schärfer wirken.<br />

Umfangreiche Internetdienste wie Twitter<br />

oder Skype-Bild-Telefonie können über<br />

Panasonics hauseigene Viera-Cast-Plattform<br />

in Anspruch genommen werden. Für<br />

Letzteres ist eine fakultative Kamera nötig.<br />

Um problemlos zu chatten, kann zudem eine<br />

USB-Tastatur angeschlossen werden, sodass<br />

aus dem TV-Gerät schon fast ein kleiner<br />

Rechner wird. Für Multimedia-Features wie<br />

Fotos, Musik oder Videos steht ein SD-Kartenslot<br />

zur Verfügung, der Filmformate bis zur<br />

HD-Auflösung unterstützt. Das THX-Zertifikat<br />

soll eine möglichst neutrale Farbabstimmung<br />

garantieren. Eine Shutter-Brille liegt dem<br />

Paket bei. Erscheinungstermine und Preise<br />

der Geräte stehen noch aus. FT<br />

3-D plus zweimal HDMI<br />

Panasonic begleitet das Thema <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von<br />

Anfang an und präsentierte bereits zahlreiche<br />

Abspielgeräte. Nun hat der Mitentwickler des<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Formats vier neue Geräte für das Frühjahr<br />

angekündigt. Das kleinste Modell, der<br />

DMP-BD45, richtet sich an die Einsteiger und<br />

wird daher nur 5.1-Ton decodieren können. Er<br />

spielt AVCHD und DivX ab und verfügt über<br />

die neue PHL-Chroma-Plus-Technik. Panasonic<br />

legt allen seinen Playern ab dieser Generation<br />

SD-Karten bei, damit sich BD-Live direkt<br />

nutzen lässt. Der BD65 besitzt darüber hinaus<br />

Viera Cast mit Onlineinhalten von Youtube, ZDF<br />

usw. und beherrscht 7.1-Decoding. Im Spitzenmodell<br />

DMP-BD85 sind ferner ein WLAN-Adapter<br />

sowie ein 7.1-Analogausgang verbaut.<br />

Vergoldete Anschlüsse und eine besonders<br />

Sonys grüne Fernseher<br />

Neben dem zukunftsweisenden Prototyp eines<br />

3-D-fähigen, 24 Zoll großen OLED-Displays<br />

stellte Sony auch neue LED-LCD-Fernseher<br />

für den Massenmarkt vor. Die 3-D-fähige LX/<br />

HX-Serie arbeitet mit der sogenannten Frame-<br />

Sequential-Technik. Dabei werden beide Bilder<br />

nacheinander in einer Aufl ösung von 1 080p<br />

dargestellt. Wie die Mitbewerber setzt Sony auf<br />

aktive Shutter-Brillen. Um eine stets exakte Bildtrennung<br />

zu garantieren, werkelt in der LX900-<br />

Serie die erweiterte Motionfl ow-Pro-Technik mit<br />

240 Hertz, von der auch zweidimensionale Bildinhalte<br />

profi tieren. Der LX900-Serie liegt die 3-<br />

D-Brille nebst Transmitter bereits bei, bei der<br />

HX900- und HX800-Reihe müssen Sie beide<br />

Komponenten separat erstehen. Die Display-<br />

Diagonalen gibt Sony mit 40, 46, 52 und 60<br />

Zoll an und das neue Opti-Contrast-Panel soll<br />

selbst in hellen Räumen den Schwarzwert verbessern.<br />

Dafür wurde die Oberfl äche<br />

des Bildschirms refl exionsärmer gestaltet<br />

und zwischen LCD-Panel und<br />

Glasschicht eine speziell beschichtete<br />

Platte für eine effi zientere Lichtausnutzung<br />

eingefügt. In den LX- und NX-<br />

Serien kommt die Strom sparende<br />

Edge-LED-Beleuchtung zum Einsatz.<br />

Hierbei strahlt eine geringe Anzahl<br />

an Leuchtdioden vom Rahmen ausgehend<br />

Richtung Bildmitte. Sonys<br />

LED-LCDs warten darüber hinaus mit<br />

einem neuen Energiesparkonzept<br />

auf: Ein Sensor erkennt, ob sich jemand<br />

vor dem Bildschirm befi ndet.<br />

Ist dem nicht so, wird die Hintergrundbeleuchtung<br />

gedimmt. Betritt in<br />

hochwertige Audioausstattung sollen den<br />

BD85 auch qualitativ von der Masse abheben.<br />

Schon auf der IFA 2009 zeigte der Hersteller<br />

ein fast fertiges 3-D-System, bestehend aus<br />

einem Plasma-TV und einem speziellen <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player.<br />

Der DMP-BDT350 wird Panasonics<br />

3-D-Pläne im heimischen Kino Wirklichkeit<br />

werden lassen. Zusätzlich besitzt das Gerät einen<br />

zweiten HDMI-Ausgang, um beispielsweise<br />

separat einen Projektor anschließen zu können.<br />

Bei allen Modellen verspricht Panasonic<br />

einen reduzierten Stromverbrauch sowie spürbar<br />

kürzere Ladezeiten. Ab dem Frühjahr soll<br />

das komplette Line-up in den Läden stehen,<br />

genaue Preise sind zwar noch nicht bekannt,<br />

werden aber wahrscheinlich unter denen der<br />

vorhergehenden Generation liegen. FK<br />

der Zwischenzeit niemand den Raum, schaltet<br />

sich das Gerät vollständig ab. Außerdem soll<br />

der Sensor je nach Sitzposition den Bild- und<br />

Toneindruck optimal einstellen, über die Funktionsweise<br />

schweigt sich Sony aber noch aus.<br />

Die Serien HX900 und HX800 sind mit der<br />

kontraststeigernden Local-Dimming-LED-Technik<br />

ausgestattet, die in der neuen Version eine<br />

noch bessere Bildtiefe als die Vorgängervariante<br />

in der X4500-Baureihe generieren soll. Eine<br />

Automatik soll zudem Farbe und Kontrast je<br />

nach Raumbeschaffenheit perfekt anpassen.<br />

Die HX900-Serie ist in den Bilddiagonalen 46<br />

und 52 Zoll erhältlich, die HX800-Serie zusätzlich<br />

in 40 Zoll. Als Verkaufsstart für alle 3-D-<br />

TVs gibt Sony den Sommer dieses Jahres an.<br />

Die Preise stehen bislang noch nicht fest, erste<br />

Spekulationen gehen von 3000 bis 4000<br />

Euro für die 46-Zoll-Modelle aus.<br />

DS<br />

8


Toshibas Cell-TV<br />

In Japan ist er bereits erhältlich: Toshibas LED-<br />

LCD 55X1 mit dem leistungsstarken Cell-Chip-<br />

Prozessor (werkelt auch in der Playstation 3).<br />

Auf der CES wurde das Gerät nun auch für<br />

den Rest der Welt angekündigt, sodass deutsche<br />

User bald in den Genuss der Vorzüge des<br />

„Minirechners“ kommen. Jener soll nämlich<br />

vorliegendes 2-D-Material in 3-D konvertieren,<br />

damit Sie es durch eine synchronisierte<br />

Shutter-Brille mit etwas mehr räumlicher Tiefe<br />

betrachten können. Das 55-Zoll-Gerät ist mit<br />

knapp 4 600 LEDs, eingeteilt in 512 Gruppen,<br />

der kontraststärkste LED-LCD in diesem Jahr.<br />

Trotz eingebauter Energieregulation durch einen<br />

zusätzlichen Cell-Chip ist der 55X1 allerdings<br />

keineswegs Strom sparend, denn allein die externe<br />

Tuner-Einheit verbraucht rund 140 Watt.<br />

Die Bildschärfe will Toshiba durch eine überarbeitete<br />

Version der eigenen 200-Hertz-Bildverarbeitung<br />

aufwerten, SD-Inhalte poliert der<br />

Fernseher mittels Super-Resolution-Technolgie<br />

auf. Hierbei schärft der 55X1 nicht einfach Konturen<br />

nach, sondern rechnet auf Pixelebene bestehende<br />

Details um. Toshibas Cell-TV erlaubt<br />

die gleichzeitige Darstellung von acht HD-Fernsehprogrammen<br />

in Echtzeit, weshalb die Bildin-Bild-Darstellung<br />

eher einem Mosaikgemälde<br />

gleicht. Acht TV-Programme archivieren Sie auf<br />

Wunsch zeitgleich, die drei Terabyte umfassende<br />

Festplatte bietet theoretisch Platz für rund 125<br />

Spielfi lme in bester <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Qualität oder über<br />

eintausend Stunden TV-Material in Standardaufl<br />

ösung. In 40 <strong>Vorschau</strong>fenstern sehen Sie<br />

die Inhalte einer Aufnahme und können somit<br />

leicht die richtige Szene auswählen. Gleiches<br />

gilt für den elektronischen Programmführer, der<br />

in Text- und Bildform über die aktuellen Inhalte<br />

informiert. Die Rechenkapazität (140-fache<br />

Rechenleistung im Vergleich zu bisherigen<br />

Fernsehprozessoren) reicht für komplexe Foto-,<br />

Musik- und Videodarstellungen problemlos aus,<br />

sodass lange Ladezeiten und eine stockende<br />

Wiedergabe der Vergangenheit angehören. Aus<br />

dem Musikbereich bereits bekannte Funktionen<br />

halten erstmals Einzug in das TV-Genre, so<br />

sucht der Fernseher auf Wunsch automatisch<br />

nach ähnlichen Programminhalten und ordnet<br />

diese in einer Bildvorschau kreisförmig um das<br />

aktuell laufende Programm an. Dem Internettrend<br />

trägt Toshiba durch einen Zugriff auf das<br />

Youtube-Videoportal Rechnung,<br />

wobei der 55X1 auch hochaufl ö-<br />

sende Videos unterstützt. Ähnlich<br />

der aktuellen Philips-Lösung setzt<br />

Toshiba auf einen Opera-Browser,<br />

um Ihnen die grenzenlosen<br />

Welten des Internets ins Wohnzimmer<br />

zu holen. Ernüchternd<br />

fällt demgegenüber voraussichtlich<br />

die Netzwerkeinbindung aus,<br />

die wahrscheinlich nur die Darstellung<br />

von MPEG-Videos, JPEG-<br />

Fotos und MP3- sowie PCM-Musikdateien<br />

ermöglicht. Das Gerät<br />

soll im Herbst erscheinen, über<br />

den Preis schweigt sich der Hersteller<br />

allerdings noch aus. DS/CT<br />

Plasma und LCD<br />

In Bezug auf 3-D setzt Samsung sowohl auf die<br />

Plasma- als auch auf die LED-LCD-Technologie.<br />

Mit der Preisgabe der technischen Details wie<br />

der Bildqualität ist der koreanische Hersteller<br />

leider noch sehr zurückhaltend. So viel ist<br />

aber schon einmal sicher: Die Geräte sollen<br />

eine Funktion beinhalten, die herkömmlichem<br />

2-D-Material eine dreidimensionale Tiefe verleiht.<br />

Abhängig ist der Effekt vom eingespeisten<br />

Ausgangsmaterial und natürlich kann auch<br />

beigeführtes 3-D-Material von einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

oder einer anderen Quelle verarbeitet werden.<br />

Die Beleuchtung der LCD-Modelle erfolgt über<br />

Edge-LEDs, deren Licht mithilfe von Diffusorplatten<br />

gleichmäßig verteilt wird. Genauso wie<br />

Samsungs Premium-LED-LCD-Reihe 9000<br />

unterstützen auch die günstigeren LED-LCD-<br />

Serien 8000 und 7000 sowie die LCD-Serie<br />

750 den 3-D-Effekt. Während die Topmodelle<br />

nur in den Bilddiagonalen 46 und 55 Zoll erhältlich<br />

sein werden, schwanken die anderen<br />

zwischen 32 und 55 Zoll. Die Plasmafernseher<br />

der Reihen 7000 und 8000 sind ebenfalls 3-Dkompatibel,<br />

kontraststark und nur wenige Zentimeter<br />

tief. Über die Onlineanbindung steht ein<br />

breit gefächertes Angebot an Unterhaltungs-,<br />

Sport- und Nachrichtendienstleistungen zur Verfügung.<br />

Neben allen digitalen Tunern inklusive<br />

CI-Plus weisen die jeweiligen Chassis genügend<br />

HDMI-Schnittstellen auf – bei der Serie 9000<br />

stilvoll integriert im Standfuß, der ebenfalls als<br />

Wandhalterung dient. Letztgenanntes Luxusmodell<br />

bekommt zusätzlich eine hochwertige Fernbedienung<br />

spendiert, die äußerlich einem iPod<br />

Touch ähnelt und dank Wi-Fi-Unterstützung<br />

überall im Haus Zugriff auf die Multimedia-Inhalte<br />

Ihres TVs ermöglicht. Jene ist auch separat<br />

für die anderen Geräte erhältlich. CT/FT<br />

Anzeige


Thema<br />

Interview<br />

TV-Serien mit <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Potenzial<br />

Herr Wißmann, der Marktanteil der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

Disc auf dem deutschen Videomarkt<br />

beträgt knapp zehn Prozent. Entspricht<br />

das den Erwartungen der Filmstudios<br />

und Verleiher? Wo liegt Potenzial für weiteres<br />

Wachstum?<br />

Der Marktanteil der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> hat bis zum Jahresanfang<br />

bereits ein gutes Niveau erreicht und<br />

steigt sehr stabil und stetig weiter an. Wir sind<br />

mit dieser Entwicklung sehr zufrieden.<br />

Vor allem die deutlich gesunkenen Hardware-<br />

Preise werden für ein weiteres Wachstum sorgen.<br />

Damit ist eine wichtige Schwelle für den<br />

Wechsel und Einstieg in das HD-Heimkino<br />

überwunden. Aber der Käufer wägt bei jedem<br />

Produkt ab, ob er zur DVD oder zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Disc greift, d. h., wir sind nach wie vor gefragt,<br />

die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit einem entsprechenden Mehrwert<br />

auszustatten.<br />

Als Marketing-Manager betreuen Sie bei<br />

Fox die Umsetzung von TV-Produktionen<br />

für den Bereich Home Entertainment –<br />

ein Stiefkind in Sachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> oder der<br />

kommende Abräumer in den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Regalen?<br />

Entsprechend der technikinteressierteren Käufergruppe<br />

ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vor allem in den Segmenten<br />

Action und Thriller besonders erfolgreich.<br />

Dieser Effekt ist bei Spielfi lmen wie bei<br />

Serien zu beobachten. TV ist hier kein Stiefkind,<br />

sondern genreabhängig ebenso erfolgreich.<br />

So sehen wir bei den entsprechenden Serien<br />

wie „24“ oder „Prison Break“ eine sehr starke<br />

Entwicklung der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die anderen Genres<br />

wie Comedy oder Animation werden mit der<br />

allgemeinen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Entwicklung nachziehen,<br />

da haben wir keine Sorge.<br />

Was macht die speziellen Herausforderungen,<br />

aber auch die speziellen Chancen<br />

des Themas „Serien auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>“ aus?<br />

Warum sollte ich mir von einer TV-Serie<br />

überhaupt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassung kaufen?<br />

Die Vorteile der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind bei TV-Serien wie<br />

bei Spielfi lmen vor allem in der extrem hohen<br />

Bild- und Tonqualität zu sehen. Wir sagen das<br />

immer in einem Atemzug, wissen aber aus<br />

Befragungen, dass neben dem gestochen<br />

scharfen Bild gerade die brillante Tonqualität<br />

sehr oft ein Grund für Konsumenten ist, sich<br />

für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu entscheiden. Ein TV-Erlebnis,<br />

das eben schon sehr nah am Kino dran ist.<br />

Wie weit lassen sich Seh- und Kaufverhalten<br />

in den USA auf die europäischen<br />

bzw. speziell die deutschen Verhältnisse<br />

übertragen? Haben Sie hinsichtlich der<br />

Entscheidungen zu einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsetzung<br />

Einflussmöglichkeiten auf Ihr Mutterunternehmen<br />

in den USA?<br />

Hier geht es weniger um uns als um die<br />

Wünsche der Konsumenten. Wo die entsprechende<br />

Nachfrage da ist, werden wir auch die<br />

entsprechenden Produkte anbieten. Insofern<br />

wird sich unser Angebot immer mit dem sich<br />

verändernden Kaufverhalten der Konsumenten<br />

entwickeln.<br />

Was sind eigentlich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Serienhighlights<br />

von Fox und was können wir<br />

im Jahre 2010 in Sachen Serien noch<br />

erwarten?<br />

Mit „Prison Break“ hat Fox die erste Serie auf<br />

den Markt gebracht, die komplett auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

erhältlich ist, die einzelnen Staffeln genauso<br />

wie die Complete Box. Auch die aktuelle Staffel<br />

Christian Wißmann, Marketing Manager TV,<br />

Twentieth Century Fox Home Entertainment<br />

Germany<br />

7 von „24“ ist zeitgleich mit der DVD auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

erschienen, am 5. März folgen das neue<br />

„Star Wars“ und die Abenteuer des „Family<br />

Guy“-Clans auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: „Family Guy – irgendwo,<br />

irgendwie, irgendwann auf der dunklen<br />

Seite …“. In 2010 werden weitere Serien auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> folgen, aber da können wir noch nicht<br />

zu viel verraten.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Serien auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Neben Filmen werden auch immer häufi ger TV-Serien auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht. Da besonders die aktuelleren<br />

Reihen meist im HD-Format gedreht werden, bietet sich das Erscheinen auf der blauen Scheibe<br />

förmlich an. Folgende Serienstaffeln sind u. a. von Anbietern wie Warner Home, 20th Century Fox und<br />

Walt Disney bereits im Handel erhältlich bzw. erscheinen demnächst:<br />

Serie<br />

Staffeln<br />

24 S t a ff e l7<br />

Prison Break<br />

komplett<br />

Firefl y<br />

komplett<br />

Lost Staffel 1–5<br />

King Of Queens Staffel 2–3<br />

Fringe Staffel 1<br />

Die Sopranos Staffel 1<br />

Die Tudors Staffel 1–3<br />

Terminator SCC Staffel 1–2<br />

Star Wars – The Clone Wars Staffel 1<br />

Highlander Staffel 1<br />

Grey´s Anatomy Staffel 1<br />

Star Trek – Original Series Staffel 1–3<br />

Rom<br />

komplett<br />

CSI Staffel 1, 8<br />

CSI Miami Staffel 5<br />

Bilder: Twentieth Century Fox Home Entertainment Germany<br />

10


Wir schenken Ihnen den<br />

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Das Abonnement verlängert sich automatisch um jeweils ein weiteres Jahr zu den dann geltenden Konditionen, wenn nicht spätestens 7 Tage nach Erhalt der 11. Ausgabe per Post oder Fax bei<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig gekündigt wurde.<br />

Bitte deutlich in Druckschrift ausfüllen:<br />

Firma, Abteilung<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

Daten für die Zahlung per Kreditkarte:<br />

Name des Karteninhabers<br />

Kartennummer<br />

Kartenprüfnummer<br />

Daten für die Zahlung per Bankeinzug:<br />

Kontoinhaber<br />

Kontonummer<br />

Bitte einsenden an:<br />

Auerbach Verlag<br />

und Infodienste GmbH<br />

– Leserservice –<br />

Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Ich bezahle per Kreditkarte per Bankeinzug per Rechnung<br />

Gültigkeit der Karte<br />

Visa Mastercard American Express<br />

Bankleitzahl<br />

Geldinstitut<br />

oder per Telefon:<br />

(0341)14955 22<br />

Datum, Unterschrift<br />

Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von 2 Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig per Post oder Fax widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag der Absendung (Poststempel genügt).<br />

Einfach ausschneiden, ausfüllen und per Fax an (03 41) 1 49 55-11 oder mit der Post einsenden.


Aktuelles<br />

Leserbriefe<br />

Leserbriefe<br />

Adlerauge<br />

Ich bin ein begeisterter Leser Eures<br />

Magazins und habe ein wenig mit dieser<br />

Kritik gewartet. Vorneweg: Die Aufmachung<br />

und Gestaltung sowie das neue<br />

Bewertungssystem finde ich super. Leider<br />

findet sich so manches Manko im<br />

Detail. [...]<br />

Thema Referenzen: Was ist mit der<br />

„Hulk“-Tonreferenz (in Ausgabe 5/09<br />

noch auf Platz eins) geschehen? Seit<br />

der Ausgabe 6/09 gibt es an dieser Stelle<br />

die „Pat Methney Group – The Way<br />

Up (Live)“ wozu es noch nicht einmal<br />

einen Bericht gab. [...]<br />

Thema Horror auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: In Ausgabe<br />

6/09 gab es dieses Horrorthema, welches<br />

ich als Horrorfan sehr begrüßt<br />

habe. Leider habe ich bis auf eine<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />

schicken Sie bitte an:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />

Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

oder einfach per E-Mail:<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Über einen Besuch in unserem Forum auf<br />

blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

würden wir uns ebenfalls freuen.<br />

Die Redaktion behält sich die sinngemäße Kürzung der<br />

Zuschriften vor. Die abgedruckten Leserbriefe müssen<br />

nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

abschließende Bewertung nichts gefunden,<br />

was näher auf die Besonderheiten<br />

der Discs eingeht. Selbst in den Mini-<br />

Tests (weiter hinten im Magazin) gibt<br />

es mehr über die erwähnten Scheiben<br />

zu erfahren als in Ihrem mehrseitigen<br />

Horror-Spezial. Etwas weniger Storytelling<br />

und dafür mehr Testcharakter wäre<br />

in meinen Augen besser gewesen. [...]<br />

Thema unterschiedliche Bewertung:<br />

In der aktuellen Ausgabe 1/10 ist mir<br />

aufgefallen, dass fehlendes Bonusmaterial<br />

unterschiedlich bewertet wurde.<br />

DL bewertete bei „Rob Roy“ ein „statisches<br />

Menü [...] und kein einziges<br />

Bonusfeature“ mit 0/10 Pünktchen.<br />

LF dachte sich bei „Besessen“ und „7<br />

Zwerge“, dass ein „vollständiges Einsparen<br />

von Features“ bzw. „keinerlei<br />

Features“ immerhin einen Punkt wert<br />

sind. Was machte den Unterschied aus?<br />

[...] Zusammenfassend kann man wohl<br />

sagen, dass ein wenig mehr Details und<br />

weniger Inhalt in das Konzept Einzug<br />

halten sollten, oder?<br />

ANDREAS MAZURKIEWICZ<br />

Thema Referenzen: Sie haben uns erwischt!<br />

Wer hätte gedacht, dass es doch noch jemanden<br />

gibt, der so genau auf unsere Referenzliste<br />

schaut. Nun, genau genommen<br />

störte uns der Fakt, dass es in der Liste keinen<br />

einzigen Musiktitel unter den Tonreferenzen<br />

gab. Theoretisch hätte „Cloverfi eld“<br />

rausfl iegen und der Rest nach unten rutschen<br />

müssen. Jedoch war uns wichtig, die<br />

richtige Zusammenstellung zu fi nden, und<br />

da musste eine Comicverfi lmung fl iegen, in<br />

dem Fall der Bombast-Riese „Hulk“.<br />

Thema Horror: Auch hier haben Sie recht.<br />

Allerdings versuchen wir mit der Titelstory<br />

vorrangig ein Thema zu behandeln und<br />

liefern mit den Bewertungskästen lediglich<br />

die Zusatzinformation, welche Qualität die<br />

Scheibe besitzt. In diesem Heft fi nden Sie<br />

z. B. Tim Burtons Filmschaffen als Thema.<br />

Bei seinem großen OEuvre war es allerdings<br />

schwierig, die wichtigsten Informationen<br />

unterzubringen und zugleich alle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />

(mit Ausnahme von „Planet der Affen“) zu<br />

bewerten. Aber das ist von Titelstory zu Titelstory<br />

unterschiedlich und hängt von der<br />

Anzahl der behandelten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s ab.<br />

Thema unterschiedliche Bewertung: Die<br />

Werte sind durchaus korrekt, denn neben<br />

den reinen Features fl ießt auch noch die<br />

Menügestaltung in den Punkt „Bonusmaterial“<br />

ein. Ist die Benutzerfl äche also nachvollziehbar<br />

und schön (animierter Hintergrund,<br />

thematisch aufbereitete Menüpunkte etc.)<br />

gestaltet, gibt es dafür bis zu einen Punkt.<br />

Bezüglich der Detailfülle der Artikel überlegen<br />

wir derzeit, wie wir den Filminhalt besser<br />

zusammenfassen können, um Ihnen<br />

mehr über die technische Qualität und die<br />

Hintergründe berichten zu können.<br />

Start- und Ladezeiten<br />

Ich bin seit der Ausgabe 6/09 auf Euer<br />

Magazin gestoßen und muss sagen, dass<br />

es mir sehr gut gefällt! Eine Frage ist aber<br />

schon immer offengeblieben, obwohl ich<br />

schon seit Monaten das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Medium<br />

benutze: Keiner konnte mir sagen, warum<br />

die einen Scheiben so lange Startzeiten<br />

haben und die anderen nicht.<br />

Oder: Wieso spielt die eine Disc an der<br />

Stelle weiter, an der ich zuvor gestoppt<br />

habe, und die andere lädt wieder das<br />

gesamte Menü und man muss umständlich<br />

die Stelle suchen, an der man sich<br />

vorher befand? [...]<br />

CHRISTIAN REHM<br />

Die Ladezeiten der einzelnen Discs unterscheiden<br />

sich je nachdem, wie die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

aufgebaut ist. Die simpelsten Scheiben kommen<br />

ohne die neuen Features aus, haben<br />

also keine Bild-in-Bild-Darstellung, kein Popup-Menü,<br />

keine interaktiven Zusätze usw. Infolgedessen<br />

sind die Ladezeiten gering. Das<br />

Einzige, was beim Start aufgerufen werden<br />

muss, ist das simpel gestrickte Menü und<br />

sonst nichts. Komplexere Scheiben hingegen<br />

fragen zuerst externe Quellen (z. B. den<br />

Onlineserver des Anbieters) nach Updates<br />

ab, laden die ganze BD-Java-Maske, das<br />

animierte Menü, holen eventuell schon das<br />

eine oder andere in den Arbeitsspeicher, um<br />

spätere Ladezeiten zu verkürzen. Die Länge<br />

der Ladezeiten hängt also (neben der Geschwindigkeit<br />

Ihres Players) wirklich von der<br />

Komplexität und der effi zienten Programmierung<br />

jeder einzelnen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Scheibe ab.<br />

Das Problem mit der Wiederaufnahme eines<br />

Films beschäftigt viele unserer Leser. Das<br />

Problem liegt auch hier in der Komplexität<br />

der Scheibe. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s mit aufwendigen BD-<br />

Java-Funktionen können in der Regel nicht<br />

gestoppt und an derselben Stelle wieder aufgenommen<br />

werden, weil dieser Vorgang zu<br />

fehleranfällig wäre. Als Ausgleich bieten die<br />

meisten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs eine Bookmark-Funktion<br />

an, die quasi ausschließlich mit der reinen<br />

Videoschicht arbeitet und Sie Ihre Lieblingsszene<br />

speichern lässt. Mehr zu den aktuellen<br />

Bonusfeatures erfahren Sie übrigens in der<br />

vorliegenden Ausgabe ab Seite 88.<br />

Bilder: 20th Century Fox<br />

12


Leserbriefe<br />

Aktuelles<br />

Korrekturen Heft 1/10<br />

Titelthema, Seite 20<br />

In dem Kasten „Die Technik hinter 3-D“<br />

sind uns zwei Fehler unterlaufen. Zum<br />

einen ist Vincent Pace ein Kamera- und<br />

kein 3-D-Experte und zum anderen<br />

geschieht die Polarisation der einzelnen<br />

Bilder immer in der Nachbearbeitung<br />

anstatt direkt in der Kamera. Mit speziellen<br />

3-D-Kamerasystemen wie James<br />

Camerons Fusion-Cam werden lediglich<br />

zwei voneinander versetzte Bilder<br />

aufgezeichnet und als getrennte Dateien<br />

einzeln abgespeichert.<br />

Public Enemies, Seite 30<br />

Die Formulierung „[...] klingt [...] wie eine<br />

übermäßig gute Camcorder-Aufnahme“<br />

bei der Bewertung des englischen Tons<br />

ist etwas unglücklich gewählt. Wie ein<br />

paar Zeilen später erwähnt, ist der Audiomix<br />

professionell und daher eigentlich<br />

gar nicht mit einer Camcorder-Aufnahme<br />

zu vergleichen. Vielmehr war damit die<br />

Realitätsnähe der Umgebungsgeräusche<br />

gemeint. Mehr Informationen zur Bewertung<br />

der deutschen Tonspur fi nden Sie<br />

auf unserer Seite www.blu<strong>ray</strong>-vision.de.<br />

Kompatibilität<br />

In Foren habe ich erfahren, dass es mit<br />

einigen Filmen auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Probleme<br />

beim Abspielen geben kann, was für<br />

den Nutzer sehr ärgerlich ist. Zumal es<br />

ihm vor dem Kauf nicht bekannt ist.<br />

Habt Ihr schon einmal darüber berichtet?<br />

Ich denke, viele Neueinsteiger wie<br />

ich würden über dieses Thema sicherlich<br />

gern mehr erfahren. [...]<br />

NORBERT SCHRÄDER<br />

Bisher sind uns nur durch Hardware bedingte<br />

Probleme bekannt, die an bestimmte<br />

Player gebunden sind. So kann es zum<br />

Beispiel sein, dass eine Scheibe mit besonders<br />

komplexer Datenstruktur (aufgrund<br />

diverser Bonusfeatures) auf einem älteren<br />

Player nicht läuft, was aber normalerweise<br />

durch regelmäßige Firmware-Updates<br />

seitens der Hersteller vermieden wird. Uns<br />

selbst ist solch ein Problem noch nicht<br />

untergekommen. Sollte Ihr Player einmal<br />

nicht mit einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zurechtkommen,<br />

dann sollten Sie zunächst noch einmal ein<br />

Firmware-Update versuchen und danach<br />

die Herstellerhotline nutzen, wenn die<br />

Scheibe dann immer noch nicht läuft.<br />

Wendecover 2<br />

[...] Gut finde ich, dass Sie bei den<br />

jeweiligen Filmbesprechungen angeben,<br />

ob ein Wendecover gegeben ist<br />

oder nicht. Dabei sind jedoch Aussagen<br />

wie „k. A.“ (keine Angabe)<br />

– gelinde gesagt – Unfug.<br />

Denn sonst liegt der Schluss nahe, der<br />

Rezensent hat die jeweilige <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

überhaupt nicht in der Hand gehabt,<br />

geschweige denn gesehen.<br />

H.-U. FUHRMANN<br />

Schön, dass Ihnen die Angabe zum<br />

Wendecover zusagt. Sie können aber<br />

versichert sein, dass wir nur Produkte<br />

als Test besprechen, die wir auch wirklich<br />

unter die Lupe genommen haben.<br />

Allerdings erreichen uns die meisten<br />

Vorab-Exemplare der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s gänzlich<br />

ohne Verpackung, da diese die Produktionsreife<br />

noch nicht erlangt haben.<br />

In diesem Fall bleibt uns nur die<br />

Recherche und das Vertrauen auf die<br />

Herstellerangabe. Gibt es keine Information<br />

dazu, so müssen wir wohl oder<br />

übel auf das allseits unbeliebte „k. A.“<br />

zurückgreifen.<br />

Klassik-Bond<br />

Hier eine Frage an die Experten „an der<br />

Quelle“: Können Sie mir sagen, ob und<br />

wann weitere alte James-Bond-007-Filme<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen?<br />

BJÖRN NUSSBAUM<br />

Um es noch einmal zu rekapitulieren:<br />

Twentieth Century Fox brachte bisher drei<br />

„James Bond“-Boxen (Vol. 1–3) mit insgesamt<br />

neun Filmen heraus sowie die Einzel-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

„Ein Quantum Trost“. Plus „Casino Royale“<br />

von Sony Pictures ergibt das elf veröffentlichte<br />

Bond-Filme, bleiben noch weitere elf. Auf<br />

der Presseseite von Fox ist bis März erst<br />

einmal keine weitere Box angekündigt.<br />

Auf unsere Nachfrage konnte Fox Deutschland<br />

auch nur bestätigen, dass in<br />

nächster Zeit nichts geplant ist. Es<br />

ist aber mehr als wahrscheinlich,<br />

dass weitere Kollektionen erscheinen<br />

werden. Spätestens wenn der<br />

23. Bond-Streifen 2011 in die Kinos<br />

kommt, dürfte die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung<br />

vollständig sein.<br />

PS3-Sound<br />

In Ausgabe 6/09 schreiben Sie, dass die<br />

PS3 zu Ihrem Testequipment gehört. Im<br />

Test der PS3 Slim (S. 95) unterscheiden<br />

Sie dann zwischen den Übertragungsmöglichkeiten<br />

für HD-Sound. Welche<br />

Settings würden Sie für unsere PS3<br />

(80 GB) empfehlen, um den besten Ton<br />

zu erhalten?<br />

PETER RUDEK<br />

Sowohl die dekomprimierte PCM-Spur als<br />

auch die Bitstream-Ausgabe von HD-Ton sind<br />

nicht perfekt. Wählen Sie PCM, so nutzen Sie<br />

das komplette Klangspektrum des Lossless-<br />

Sounds Ihrer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s. Allerdings ist die PS3<br />

nicht besonders gut im Wandeln der Tonformate,<br />

worunter die werkgetreue Wiedergabe<br />

leidet. Entscheiden Sie sich für den Bitstream,<br />

leitet Ihre Version der Playstation nur die<br />

Kerndaten des HD-Tons an den AV-Receiver<br />

weiter. In dem Fall kommt also nicht die<br />

volle Information an. Der Vorteil von dieser<br />

Möglichkeit ist jedoch, dass Ihr AV-Receiver<br />

die Tonwandlung übernimmt. Abhängig von<br />

dessen Umwandlungsqualität ist das Ergebnis<br />

eine originalgetreuere Wiedergabe des<br />

Sounds. Trotz Datenverlusts bleibt die Übertragungsrate<br />

im Übrigen immer noch über<br />

dem DVD-Standard.<br />

Machen Sie am besten selbst einen Vergleichstest,<br />

während Sie eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> abspielen.<br />

Drücken Sie die Dreieckstaste und<br />

gehen Sie im PS3-Menü auf den Unterpunkt<br />

„Parameter“. Dort fi nden Sie den Menüpunkt<br />

„Soundausgabe“ und können zwischen Bitstream<br />

und PCM hin- und herschalten.<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 13


Thema<br />

Tim-Burton-Galerie<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng, Museum of Modern Art<br />

Ihn einen einfachen Regisseur zu nennen, erscheint angesichts seiner Talente ein wenig vermessen. Tim Burtons<br />

OEuvre umfasst inzwischen 14 Kinofi lme, zahlreiche Gedichte, Malereien, Illustrationen, Fotografi en, Geschichten und<br />

Drehbücher. Wir schnappten uns alle Burton-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, die wir fi nden konnten, um sie in dieser Galerie auszustellen.<br />

14


Tim-Burton-Galerie<br />

Thema<br />

Es war einmal ein introvertierter Junge namens<br />

Timothy William Burton. Er lebte in<br />

einer kleinen, urbanen Siedlung in Burbank,<br />

Kalifornien. Um dem versnobten und langweiligen<br />

Vorstadttreiben zu entkommen,<br />

floh er oftmals in die fantastischen Welten<br />

japanischer Monsterfilme, amerikanischer<br />

Comic-helden und billiger Science-Fiction-<br />

Streifen. Anstatt dem Unterricht zu folgen,<br />

füllte er seine Schulhefte lieber mit Skizzen<br />

von skurrilen Figuren und andersartigen<br />

Wesen und drehte mit 13 Jahren seine<br />

ersten Super-8-Filme. Darunter fallen „The<br />

Island Of Dr. Agor“ (1971) sowie „Houdini:<br />

The Untold Story“ (1971). Mit ihnen wollte<br />

er es seinen großen Vorbildern aus den<br />

Horror- und Science-Fiction-Filmen gleichtun.<br />

Als Jugendlicher blieb Burton seinem<br />

Hobby als Liebhaber abstruser Filme und<br />

Fernsehserien treu. Zusätzlich schrieb und<br />

illustrierte er das Kinderbuch „The Giant Zlig“<br />

(1976). Seine kreative Ader brachte ihm<br />

nach der Highschool ein Disney-Stipendium<br />

sowie einen Studienplatz am California Institute<br />

of the Arts (CalArts) ein. Hier erwarb<br />

er das Handwerkszeug für seine spätere Berufung<br />

und widmete sich intensiv dem Film.<br />

Seine Abschlussarbeit, „Stalk Of The Celery<br />

Monster“ (1979), ließ dann so langsam erahnen,<br />

welche Richtung Tim Burton später einmal<br />

einschlagen würde: Morbide Gothic-Elemente,<br />

die in den Alltag einbrechen, sollten sein unverkennbares<br />

Markenzeichen werden. Wegen<br />

seines filmischen und zeichnerischen Talents<br />

erhielt Burton eine Stelle als Assistenzzeichner<br />

Filmografie Regie (Auszug)<br />

1971 The Island Of Doctor Agor<br />

1985 Pee-Wee‘s Big Adventure<br />

1988 Beetle Juice<br />

1989 Batman<br />

1990 Edward mit den Scherenhänden<br />

1992 Batmans Rückkehr<br />

1994 Ed Wood<br />

1996 Mars Attacks!<br />

1999 Sleepy Hollow<br />

2001 Planet der Affen<br />

2003 Big Fish<br />

2005 Charlie und die Schokoladenfabrik<br />

2005 Corpse Bride<br />

2007 Sweeney Todd<br />

2010 Alice im Wunderland<br />

in den Disney-Studios. Eigentlich stellte er sich<br />

den Job eines Inbetweeners interessanter<br />

vor. Doch das Zeichnen unzähliger Phasen<br />

einer Figur ermüdete den Kreativling alsbald.<br />

Das Studio erkannte das Problem und setzte<br />

ihn als Konzeptdesigner für „Taran und der<br />

Zauberkessel“ (1985) ein. Burtons Zeichenstil<br />

passte aber so gar nicht in die Disney-Schiene,<br />

sodass seine Artworks kurzerhand abgelehnt<br />

wurden. Da niemand etwas mit einem Künstler<br />

wie Burton anzufangen wusste, überließ<br />

man ihn seinen eigenen Projekten.<br />

Verkanntes Genie<br />

Zusammen mit Produzent und Artdirector<br />

Rick Heinrichs entwickelte<br />

Burton Skizzen für Projekte, die<br />

nie verwirklicht wurden. „Romeo<br />

And Juliet“, „Trick Or Treat“ und „Little<br />

Dead Riding Hood“ sind nur einige Titel<br />

davon. In dieser Zeit entstand auch<br />

jenes Gedicht, das später die Grundlage<br />

zu seinem bekannten Stop-<br />

Motion-Musical „The Nightmare<br />

Before Christmas“ (1993) werden<br />

sollte. Eine große Ähnlichkeit hierzu<br />

weist sein animierter Schwarz-Weiß-<br />

Kurzfi lm „Vincent“ (1982) auf, mit<br />

dem er sich gleich zwei Kindheitsträume<br />

erfüllte. Zum einen gewann<br />

er sein Jugendidol Vincent Price für<br />

die Rolle des Erzählers, zum anderen<br />

wandelte er auf den Spuren der Stop-<br />

Motion-Legende Ray Harryhausen.<br />

Seinen ersten Film mit echten Schauspielern<br />

produzierte Burton für den<br />

Disney-Channel. „Hansel And Gretel“<br />

(1982) war eine japanisierte Adaption<br />

des Grimm'schen Märchens,<br />

dessen Höhepunkt ein Karatekampf<br />

mit der Hexe ist. Nach einer einmaligen<br />

Sendung verschwand<br />

auch dieses Werk in der<br />

Gestatten, Tim Burton: Künstler, Exzentriker und<br />

Regietalent. Seine Markenzeichen sind die krause<br />

Frisur und sein Interesse am Leben nach dem Tod<br />

Versenkung. Auf ähnliche Weise missfi el der<br />

nächste Realfi lm „Frankenweenie“ (1984)<br />

den Studiobossen, da er ein PG- (ab zehn<br />

Jahren) anstatt eines G-Ratings (für alle Altersstufen)<br />

erhielt. Dem Entertainer Paul<br />

Reubens gefi el allerdings die Geschichte des<br />

von den Toten auferstandenen Hundes dermaßen,<br />

dass er Burton umgehend für die<br />

cineastische Umsetzung seiner Pee-Wee-<br />

Hermann-Show anheuerte. „Pee-Wee‘s Big<br />

Adventure“ (1985) spielte knapp 40 Millionen<br />

Dollar in die Kinokassen ein und kostete<br />

gerade einmal etwas mehr als ein Sechstel<br />

des Umsatzes. Burton war großer Fan der<br />

Band Oingo Boingo, sodass er unbedingt den<br />

Komponisten Danny Elfman für den Soundtrack<br />

gewinnen wollte. Er schaffte es und fand<br />

damit seinen persönlichen Hofkomponisten,<br />

der seitdem die Musik fast aller Burton-<br />

Filme schreibt.<br />

Mit dem Realfi lm fand er endlich das ideale<br />

Medium, das sein Spektrum an Fähigkeiten<br />

am meisten forderte. Für diese Arbeit konnte<br />

er eigene Konzeptskizzen sowie Storyboards<br />

„Pee Wees großes Abenteuer“ (1985)<br />

Burtons erster großer Kinofilm zeigt das schräge<br />

Leben des Kindskopfs Pee Wee Herman<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 15


Thema<br />

Tim-Burton-Galerie<br />

Lottergeist Beetle Juice<br />

Bewertung<br />

Genre: Horrorkomödie<br />

Land/Jahr: US 1988<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Bild: VC-1, 1.85 : 1, Ton: Dolby<br />

True HD 5.1 (engl.), DD 2.0<br />

Datenrate Bild: 28 Mbps<br />

Datenrate Ton: 192 kbps<br />

Regie: Tim Burton<br />

Laufzeit: 92 min, FSK: 12<br />

Wendecover: nein<br />

×1 12 € 16.10.2008<br />

Film 7/10<br />

Der Prototyp aller Burton-Filme gefällt auch heute noch wegen<br />

seiner unterhaltsamen Geistergeschichte, des schwarzen<br />

Humors und der liebevollen Spezialeff ekte.<br />

Technik 4/10<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 4,5/10<br />

Bonusmaterial 2,5/10<br />

Burton als Animator<br />

1979 Stalk Of The Celery<br />

1981 Cap und Capper<br />

1982 Luau<br />

1982 TRON<br />

1987 Family Dog<br />

1987 Amazing Stories (Episode 1)<br />

2000 The World Of Stainboy (Internetserie)<br />

Gesamt<br />

„Lottergeist Beetle Juice“ (1988)<br />

Michael Keaton als rüpelhafter „Bioexorzist“, der<br />

seine Finger einfach nicht bei sich behalten kann<br />

einbringen, Geschichten kreieren und seinen<br />

außergewöhnlichen Visionen eine gehörige<br />

Portion Zynismus und Wortwitz verpassen.<br />

Als Regisseur mit Hang zu surrealen Märchenwelten<br />

und expressionistischen Ausdrucksformen<br />

füllte er die in Hollywood zuvor<br />

vernachlässigte Sparte des morbiden Fantasyund<br />

Horrorkinos. Drei Jahre nach dem kommerziellen<br />

Erfolg von „Pee-Wees Big Adventure“<br />

festigte „Lottergeist Beetle Juice“ (1988) Burtons<br />

Ruf als kreativer Regisseur, der mit einem<br />

geringen Budget die Kinokassen füllt. Symbolträchtig<br />

und zweifellos typisch für Burton ‚<br />

war der Grund des Ablebens der beiden Protagonisten<br />

(Geena Davis und Alec Baldwin). Die<br />

kurze Autofahrt über eine Brücke gerät zum<br />

Albtraum, als Barbara Maitland einem kleinen<br />

Hund ausweicht und die seitliche Absperrung<br />

durchbricht. Genüsslich springt das Hündchen<br />

von der letzten stützenden Planke und das<br />

Auto fällt in den Fluss. Hunde spielen auch im<br />

späteren Filmschaffen Burtons eine große Rolle,<br />

was vermutlich auf ein Kindheitstrauma mit<br />

einem lieb gewonnenen Kläffer zurückzuführen<br />

ist. Mit dem Tod des Pärchens beginnt allerdings<br />

erst die Handlung, die heute als der Prototyp<br />

von Burtons Filmplots betrachtet wird.<br />

Erfolg<br />

Die Maitlands sind noch nicht einmal kalt, da<br />

ziehen bereits ihre Nachfolger ins geliebte Landhaus<br />

– die unausstehlichen Deetzes (Catherine<br />

O‘Hara und Jeffrey Jones) mit ihrer Tochter Lydia<br />

(Winona Ryder). Leider sind die Untoten an das<br />

Haus gebunden und fi nden sich in einer Kerkerdimension<br />

mit gestreiften Riesenwürmern wieder,<br />

sobald sie es verlassen. Vertrauensvoll wenden<br />

sich die Geister an den besten Bioexorzisten des<br />

Totenreichs, Beetle Juice (Michael Keaton), der<br />

die unliebsamen Gäste vertreiben soll. Jedoch<br />

hat es der ungehobelte Kerl auf die gute Lydia<br />

abgesehen, die wegen ihrer spirituellen Gesinnung<br />

als Einzige den ganzen Spuk wahrnimmt.<br />

Ein Blick ins Handbuch für kürzlich Verstorbene<br />

verspricht Abhilfe und eröffnet einen verschlungenen<br />

Pfad, den abstoßenden Plagegeist wieder<br />

loszuwerden. Auf den großen Erfolg des familienfreundlichen<br />

Horrorspektakels folgte eine 65-<br />

teilige Zeichentrickserie für Kinder. Im darauffolgenden<br />

Jahr arbeitete Burton an seinem ersten<br />

Big-Budget-Projekt. „Batman“ (1989) zählt aus<br />

heutiger Sicht zu den einfl ussreichsten Filmen<br />

aller Zeiten. Innerhalb nur weniger Tage durchbrach<br />

er die 100-Millionen-Dollar-Grenze. Das<br />

hatte er unter anderem einer Marketing-Strategie<br />

zu verdanken, die bis dato beispiellos war<br />

und die zukünftige Vermarktung von Blockbustern<br />

entscheidend prägte. Trotz vieler Vorgaben<br />

der Warner-Studios schaffte es Burton, der Produktion<br />

seinen eigenen Stempel aufzudrücken.<br />

Er zoffte sich besonders wegen der Besetzung,<br />

wollte er doch lieber den galanten Michael Keaton<br />

in der Hauptrolle des<br />

Flattermanns sehen anstatt<br />

eines aufgedunsenen Muskelprotzes.<br />

Drei Jahre nach dem ersten „Batman“<br />

folgte die Fortsetzung, in der Burton mehr Narrenfreiheit<br />

genoss. Folglich konzentrierte sich das<br />

Regietalent stärker auf die verquere Perspektive<br />

der dunklen Seite. Den Pinguin (Danny De Vito)<br />

und Catwoman (Michelle Pfeiffer) stellte er als<br />

Opfer der Gesellschaft dar, die ihre verbrecherische<br />

Energie erst aufgrund der versnobten<br />

Oberschicht entwickeln. Leider stieß Catwomans<br />

Lack- und Lederanzug auf das Missfallen einiger<br />

Sittenwächter, weshalb der Erfolg in den Staaten<br />

des ersten Teils eins unterbot.<br />

Beginn einer Freundschaft<br />

Die Studios akzeptierten den verqueren Exzentriker<br />

als Blockbuster-Regisseur, standen seinen<br />

eigenen Ideen jedoch eher skeptisch gegenüber.<br />

So wechselte Burton zwischen den beiden<br />

„Batman“-Filmen kurzerhand von Warner<br />

zu Twentieth Century Fox, um sein bisher persönlichstes<br />

Kinoprojekt „Edward mit den Sche-<br />

Sleepy Hollow<br />

Genre: Horrormärchen<br />

Land/Jahr: US 1999<br />

Vertrieb: Constantin Film<br />

Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD HR 5.1<br />

Datenrate Bild: 24 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps<br />

Regie: Tim Burton<br />

Laufzeit: 105 min, FSK: 16<br />

Wendecover: nein<br />

×1 16 € 2.10.2008<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Die kopfl ose Story lebt vor allen Dingen von der schauerlichen<br />

Atmosphäre der detailversessenen Bilder. Burton ging keine<br />

Kompromisse bei den Kostümen und der Ausstattung ein.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Constantin, Disney Home, Stock.xchng, Warner Home<br />

Gesamt<br />

„Edward mit den Scherenhänden“ (1990)<br />

Nach wie vor Burtons schönstes Meisterwerk und<br />

der Beginn einer wunderbaren Freundschaft<br />

16


Tim-Burton-Galerie<br />

Thema<br />

The Nightmare Before Christmas C. E.<br />

Genre: Animation/Musical<br />

Land/Jahr: US 1993<br />

Vertrieb: Disney Home<br />

Bild: MPEG-4, 1.66 : 1, Ton:<br />

Dolby True HD 7.1 (engl.), DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 28 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: Henry Selick<br />

Laufzeit: 76 min, FSK: 6<br />

Wendecover: nein<br />

„The Nightmare Before Christmas“<br />

Den Klassiker gabs auch im 3-D-Kino<br />

renhänden“ (1990) zu produzieren. Als Teenager<br />

skizzierte Burton ein künstliches Wesen<br />

mit wirrem schwarzen Haar und Scheren statt<br />

Händen. Die Bildsprache machte klar, dass es<br />

sich um jemanden handelt, der sich oft selbst<br />

verletzt und wegen seiner Andersartigkeit keinen<br />

Platz in der Gesellschaft fi ndet. Burtons<br />

moderne Version von Mary Shelleys „Frankenstein“<br />

spielt in einer Kleinstadtsiedlung, die<br />

seinem Geburtsort in Burbanks nicht unähnlich<br />

ist. Inmitten all der schrecklich monotonen<br />

Häuser steht ein altertümliches Schloss, das<br />

ohne Frage einem verrückten Wissenschaftler<br />

gehört. Dieser wird von Vincent Price gespielt,<br />

dessen Auftritt als Edwards sterbender Schöpfer<br />

leider auch sein letzter war. Obwohl solche<br />

Hollywood-Größen wie Tom Cruise, Robert<br />

Downey Jr. und Jim Carrey für die Rolle des<br />

Edward infrage kamen, entschied sich Burton<br />

für das Teenager-Idol Johnny Depp, der durch<br />

die Serie „21 Jump Street“ große Popularität<br />

genoss. Wie einst Wendy in „Peter Pan“ erzählt<br />

Winona Ryder als gealterte Frau ihrer Enkelin<br />

von dem ewig jungen Teenager mit den<br />

Scherenhänden. Geschickt verknüpft sie die<br />

Geschichte ihrer ersten Liebe mit dem bittersüßen<br />

Ursprung des alljährlichen Schneegestöbers<br />

in ihrer Siedlung. Als Edward Jahre zuvor<br />

in ihre Familie kommt, beschert ihm sein Talent<br />

als Friseur und Gärtner schnell Anerkennung.<br />

Das Misstrauen wächst jedoch zunehmend<br />

mit der Erkenntnis, dass der freakige Gothic-<br />

Punk andere Moralvorstellungen besitzt als die<br />

konservative Allgemeinheit. Nur die junge Kim<br />

Bewertung<br />

Film 8/10<br />

Einmaliges Grusical mit wunderschönen Stop-Motion-Eff ekten<br />

und skurrilen Figuren. Weihnachten in Halloween-Town macht<br />

immer wieder Spaß.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

Gesamt<br />

×1 25 € 25.9.2008<br />

(Ryder) nähert sich dem Geschöpf emotional,<br />

kommt ihm dabei aber so nahe, dass sie<br />

sich schneidet. Burtons erster Film, in dem er<br />

kreative Freiheit als Drehbuchautor, Produzent<br />

und Regisseur genoss, war zugleich der Auftakt<br />

seiner langjährigen Freundschaft zu Johnny<br />

Depp.<br />

Weihnachtshorror<br />

Tim Burtons Stop-Motion-Film „The Nightmare<br />

Before Christmas“ gehört heute zu den Klassikern,<br />

die aus dem Vorweihnachtsprogramm<br />

nicht mehr wegzudenken sind. Wenn Halloween-König<br />

Jack Skellington die Vorzüge des<br />

Weihnachtsfests in seine triste Horrorstadt<br />

bringen möchte, ohne das Konzept vollends zu<br />

verstehen, bleibt kein Auge trocken. Aus Burtons<br />

dreiseitigem Gedicht entwickelten Michael<br />

McDowell und Caroline Thompson die Geschichte<br />

zu dem außergewöhnlichen Trick-Musical,<br />

in dem Danny Elfman sogar<br />

seine Gesangsstimme mit einbrachte.<br />

Die charakterlichen und<br />

visuellen Figurenentwürfe stammen<br />

aus Burtons Feder, ebenso<br />

übernahm er<br />

„Ed Wood“ (1994)<br />

„Mars Attacks“ (1996)<br />

B-Movie mit Starbesetzung<br />

Mit Preisen überhäufter Floppt<br />

Unrealisierte Projekte<br />

Zu Burtons Lebenswerk gehören auch zahllose<br />

unrealisierte Projekte. Wussten Sie z. B., dass<br />

er zwischen „Mars Attacks!“ und „Sleepy<br />

Hollow“ fast ein Jahr lang an einer Superman-<br />

Verfilmung mit Nicolas Cage arbeitete? Zu<br />

den niedergelegten Filmen gehören außerdem<br />

weitere Fortsetzungen zu „Beetle<br />

Juice“ und „Batman“. Nach „Batmans Rückkehr“<br />

war sogar von einem „Catwoman“-Film mit Michelle<br />

Pfeiffer die Rede. Außerdem filmte Burton während<br />

der Produktion von „Edward mit den Scherenhänden“<br />

einige Interviews mit Vincent Price, der dann leider<br />

plötzlich verstarb. Eine biografische Dokumentation<br />

über den Horrordarsteller kam deshalb nicht zustande.<br />

Neben kuriosen Comic- und Mangaverfilmungen<br />

wie „Mai The Psychic Girl“ wäre das interessanteste<br />

Projekt aber ein Remake des Films „X“ von 1963 geworden.<br />

Hauptfigur ist hier ein Wissenschaftler,<br />

der seinen Augen mit Medikamenten die Fähigkeit<br />

verleiht, durch Dinge wie Wände und<br />

... nun ja, durch Kleidung zu sehen. Wie bei<br />

allen tollen Erfindungen läuft jedoch<br />

etwas schief und der Röntgenblick<br />

gerät außer Kontrolle.<br />

„Sleepy Hollow“ (1999)<br />

Köpfe werden rollen!<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 17


Thema<br />

Tim-Burton-Galerie<br />

Big Fish<br />

Bewertung<br />

Genre: Fantastik/Drama<br />

Land/Jahr: US 2003<br />

Vertrieb: Sony Pictures<br />

Bild: MPEG-2, 1.85 : 1<br />

Ton: PCM 5.1<br />

Datenrate Bild: 23 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,6 Mbps<br />

Regie: Tim Burton<br />

Laufzeit: 125 min, FSK: 6<br />

Wendecover: nein<br />

Film 8/10<br />

Dieses Kleinod der Filmkunst ist defi nitiv kein Lügenmärchen.<br />

Es zeigt die wahre Macht der unterhaltsamen Erzählung in<br />

fantasiereichen, malerischen Bildern.<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 5/10<br />

×1 17 € 3.4.2007<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

„Planet der Affen“ (2001)<br />

Kostüme top, Story hopp<br />

„Big Fish“ (2003)<br />

Hommage an die Macht der Erzählung<br />

„Charlie und die Schokoladenfabrik“<br />

Der süßeste Film aller Zeiten<br />

„Corpse Bride“ (2005)<br />

Wer hat Angst vor seiner Braut?<br />

die Produzentenrolle. Da er zu der Zeit allerdings<br />

an „Batmans Rückkehr“ werkelte, musste<br />

er die Regie an Henry Selick („Coraline“) abgeben.<br />

Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt es übrigens auch seine<br />

ersten Filme „Vincent“ und „Frankenweenie“<br />

sowie das von Christopher Lee vorgetragene<br />

Originalgedicht zu sehen.<br />

Obwohl die Hommage an den „schlechtesten<br />

Regisseur der Welt“ mehr in der Realität verankert<br />

ist als alle bisherigen fantastischen Stoffe<br />

Burtons, kommen in „Ed Wood“ (1994) dennoch<br />

unheimlich freakige Charaktere vor. Allen<br />

voran steht Wood (Johnny Depp) persönlich,<br />

der es liebt, Frauenkleider zu tragen und Billigfi<br />

lme zu drehen. Zu seinem bunt zusammengewürfelten<br />

Stab gehört der drogensüchtige und<br />

von Hollywood ausrangierte Vampirdarsteller<br />

Béla Lugosi, der in Woods Kultklassiker „Plan<br />

9 From Outer Space“ (1959) sein Comeback<br />

feiern sollte. Entsprechend dem Thema erzielte<br />

die schräge Schwarz-Weiß-Biografi e kaum<br />

kommerzielle Erfolge. Dafür erntete der Film<br />

massiv positive Kritiken, insbesondere auch für<br />

die darstellerische Leistung Martin Landaus als<br />

Randexistenz Lugosi, für die er einen Oscar erhielt.<br />

Ed Woods Jr. Lebenswerk im Hinterkopf,<br />

begab sich Burton mit „Mars Attacks!“ noch<br />

viel weiter in die Sparte der Science-Fiction-B-<br />

Movies. Der stargespickte Film basierte auf einer<br />

beliebten Trading-Card-Reihe, war jedoch<br />

Charlie und die Schokoladenfabrik<br />

Genre: Märchen<br />

Land/Jahr: US 2005<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Bild: VC-1, 1.85 : 1, Ton: Dolby<br />

True HD (engl.), DD 5.1<br />

Datenrate Bild: 23,6 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps<br />

Regie: Tim Burton<br />

Laufzeit: 115 min, FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

×1 13 € 27.3.2009<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Knallbunt, knallbunt und noch mal knallbunt. Willie Wonkas<br />

Schokoladenfabrik hält viele Überraschungen bereit, die grausig<br />

verzogene Kinder das Fürchten lehren.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Bonusmaterial 2,5/10<br />

Gesamt<br />

auf solch kreative Weise geschmacklos, dass<br />

er erfolglos in der Schublade vergangener Kultklassiker<br />

landete.<br />

Köpfe und Affen<br />

Nach den kommerziellen Misserfolgen seiner B-<br />

Movie-Phase brachte der Horrorstreifen „Sleepy<br />

Hollow“ (1999) wieder einmal die Kinokassen<br />

zum Klingeln. Burton und Depp ließen hierfür<br />

Washington Irvings fantastische Novelle über den<br />

kopfl osen Reiter zu einem Märchen umschreiben,<br />

das den Geist des hessischen Söldners<br />

offenbar wirklich umherwandeln lässt. Ichabod<br />

Crane ist hier nicht wie in Irvings Erzählung ein<br />

abergläubischer Lehrer aus der Stadt, der von<br />

seinem Rivalen Brom Van Brunt mit einer Horrorgeschichte<br />

und einem gestellten Reiterauftritt<br />

aus dem Dorf vertrieben wird. Nein, hier rollen die<br />

Köpfe wirklich, weshalb der enthauptende Sport<br />

alsbald den tugendhaften New Yorker Kriminologen<br />

Crane (Johnny Depp) auf die ländliche<br />

Bühne ruft. Verzweifelt sucht Ichabod nach einem<br />

menschlichen Täter mit einem glaubhaften Motiv.<br />

Leider lenkt ihn das Dekolleté Katrina Van Tassels<br />

(Christina Ricci) in dem Maße von den Fakten ab,<br />

„Tim Burton“<br />

die Ausstellung<br />

Bis zum 26. April 2010 stellt das Museum<br />

of Modern Arts (MoMA) in New York<br />

zahlreiche Werke Tim Burtons aus. Zu sehen<br />

sind über 700 Zeichnungen, Gemälde,<br />

Fotografien, bewegte Bilder, Puppen, Storyboards,<br />

Kostüme und Ausstattungsgegenstände<br />

aus seinen Filmen. Die Besucher<br />

betreten die Ausstellung stilecht durch das<br />

überdimensionale Maul eines Monsters.<br />

Aus Übersichtlichkeitsgründen<br />

gliedert sich die Ausstellungsfläche<br />

in drei Segmente, die<br />

sich thematisch auf Burtons<br />

Lebensphasen inner- und außerhalb<br />

Burbanks beziehen. Wer sich einen<br />

Eindruck von Burtons künstlerischem<br />

Schaffen holen will,<br />

sollte auf die offizielle Seite<br />

des Museums gehen (www.<br />

moma.org) oder durch seine<br />

Privatgalerie schlendern<br />

(http://timburton.com).<br />

Bilder: 20th Century Fox, Auerbach Verlag, Museum of Modern Art, Sony Pictures, Stock.xchng, Warner Home<br />

Gesamt<br />

18


Tim-Burton-Galerie<br />

Thema<br />

Sweeney Todd<br />

Genre: Horror-Musical<br />

Land/Jahr: US 2007<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />

Ton: Dolby True HD 5.1, DD 5.1<br />

Datenrate Bild: 28,9 Mbps<br />

Datenrate Ton: 640 kbps<br />

Regie: Tim Burton<br />

Laufzeit: 116 min, FSK: 16<br />

Wendecover: nein<br />

×1 13 € 17.7.2008<br />

Bewertung<br />

9<br />

Shane Ackers Kurzfilm „9“ begeisterte 2005 die<br />

Kritiker und wurde sogar für den Oscar nominiert.<br />

Wenige Jahre später produzierten Tim Burton und Timur<br />

Bekmambetov („Wanted“) die Kinofassung. Regie führte<br />

erneut Shane Acker. Elijah Wood spricht hier die Flickenpuppe<br />

namens 9, die in einer postapokalyptischen Zeit<br />

ihre acht Begleiter zu retten versucht.<br />

In Deutschland läuft die Computeranimation<br />

am 25. Februar<br />

in den Kinos an.<br />

Verrücktes Paar: Helena Bonham<br />

Carter und Tim Burton<br />

Corpse Bride<br />

Genre: Animation<br />

Land/Jahr: US 2005<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />

Ton: DD 5.1 EX<br />

Datenrate Bild: 23,1 Mbps<br />

Datenrate Ton: 640 kbps<br />

Regie: Tim Burton<br />

Laufzeit: 77 min, FSK: 6<br />

Wendecover: nein<br />

×1 13 € 24.5.2007<br />

Bewertung<br />

Film 7,5/10<br />

In der Handlung schlüssiger als „The Nightmare Before<br />

Christmas“. Burton spielt gekonnt mit den Gegensätzen zwischen<br />

lebens-frohen Toten und den routiniert-gelangweilten Lebenden.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

Film 7/10<br />

Keine rollenden Köpfe diesmal, dafür blutig gurgelnde Kehlen.<br />

Am Ende des Dramas bleibt der Zuschauer aber dennoch etwas<br />

unbefriedigt zurück.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

Gesamt<br />

dass ihm der dämonische<br />

Ursprung der Leichenberge erst sehr spät in den<br />

Sinn kommt. Aufgrund seiner visuellen Einstellung<br />

überwiegen in Burtons Filmschaffen die Setdesigns<br />

und Kostüme, wofür seine Werke auch<br />

immer wieder ausgezeichnet werden. So auch in<br />

seiner Neuinterpretation von „Planet der Affen“<br />

(2001), der insgesamt wohl am wenigsten als typischer<br />

Burton durchgeht. Rick Bakers („American<br />

Werewolf“) fantastisches Make-up erntete Lobeshymnen,<br />

während das erhöhte Actionpotenzial<br />

und der vernachlässigte philosophische Unterton<br />

der Handlung viel Schelte erhielt. Für Burton<br />

war die Produktionsphase von „Planet der Affen“<br />

emotional eine Zeit des Umschwungs. Zwei Sterbefälle<br />

in der Familie und die Trennung von seiner<br />

damaligen Lebensgefährtin, der Schauspielerin<br />

Lisa Marie, folgten in kurzen Abständen. Mit Helena<br />

Bonham Carter fand er während der Dreharbeiten<br />

jedoch eine neue Partnerin, mit der er bis<br />

heute zusammen lebt und zwei Kinder hat. In den<br />

Hafen der Ehe fuhren sie dennoch nicht ein.<br />

Die Geschichte einer wunderbaren Ehe sollte<br />

den nächsten Film dominieren. „Big Fish“ (2003)<br />

verzichtete komplett auf Action und zelebrierte<br />

lieber die Macht der Vorstellungskraft. Edward<br />

Bloom (Albert Finney und Ewan McGregor)<br />

ist ein passionierter Geschichtenerzähler. Sein<br />

Talent, die Tatsachen so zu verdrehen, dass sie<br />

interessant klingen, bringt ihm viele Freunde ein.<br />

Nur sein Sohn Will (Billy Crudup) hat die Nase gestrichen<br />

voll und kündigt prompt das Vater-Sohn-<br />

Verhältnis. Wenige Jahre später liegt Edward im<br />

Sterben, weshalb sich sein Sohn auf die Reise in<br />

die Vergangenheit seiner Eltern begibt. Nach und<br />

nach lichtet sich das Dickicht der Ausschmückungen<br />

und er erkennt, dass es nur eine Frage des<br />

Blickwinkels ist, wie man die Realität verarbeitet.<br />

„Big Fish“ ist für Burton insofern wichtig, dass er<br />

seine Hauptfi gur Ed mit den Stilmitteln hantieren<br />

lässt, die auch er selbst für seine Filme verwendet.<br />

Verfremdungen durch expressionistische Übertreibungen<br />

lösen im Zuschauer häufi g die gewollten<br />

Emotionen aus. So wird ein großer Mensch zum<br />

Riesen stilisiert, die siamesischen Zwillinge zum<br />

Doppelkopf usw. Unter den fantastischen Elementen<br />

schlummert jedoch der bekannte Alltag.<br />

Süßes oder <strong>Blu</strong>tiges?<br />

Alles andere als alltäglich ist der bonbonfarbene<br />

Ausfl ug in „Charlie und die Schokoladenfabrik“<br />

(2005). Schokoladentycoon Willy Wonka (Johnny<br />

Depp) lässt fünf Kinder aus aller Herren Länder seine<br />

Fabrik erkunden<br />

und testet dabei<br />

ihr Gemüt. Seit Industriespione<br />

sein Monopol auf außergewöhnliche<br />

Schokokreationen<br />

zugrunde richteten, gilt sein Vertrauen<br />

nur noch dem kleinwüchsigen Oompa-Loompa-<br />

Stamm, der sich mehr für Kakaobohnen interessiert<br />

als für Geld. Darsteller Deep Roy spielte<br />

jeden Oompa-Loompa einzeln und wiederholte<br />

seine Performances mehrere Hundert Mal, damit<br />

sie in der Postproduktion zusammengeführt<br />

werden konnten. Dementsprechend erhielt auch<br />

seine Bezahlung eine Aufstockung. Schockrocker<br />

Marilyn Manson hätte sich angeblich ein Bein<br />

ausgerissen, um Willie Wonka spielen zu dürfen.<br />

Aber Burton griff lieber zum bewährten Johnny<br />

Depp, der den Fabrikanten als eine Art Popstar<br />

des Geschmacks interpretierte. Noch im selben<br />

Jahr verarbeitete Burton in dem Animationsfi lm<br />

„Sweeney Todd“ (2007)<br />

Burtons blutiges Barbier-Musical<br />

Gesamt<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 19


Thema<br />

Tim-Burton-Galerie<br />

„Corpse Bride“ seine Angst vor einer<br />

ehelichen Bindung. Bezeichnend: Die Rolle<br />

der toten Braut ging an seine Lebensgefährtin<br />

Helena Bonham Carter. Als Hauptmotiv hält –<br />

wie auch schon in „Beetle Juice“ – erneut das<br />

Nachleben her. Und wer hätte gedacht, dass das<br />

Totenreich so ein bunter und lustiger Ort ist? Bräutigam<br />

Victor (J. Depp) steht nun vor der wichtigen<br />

Entscheidung, welche Braut bzw. Welt er wählt,<br />

als ihm plötzlich sein verstorbener Hund über den<br />

Weg läuft – Burton selbst würde sich wohl sofort<br />

für den Kläffer entscheiden.<br />

Die Geschichte vom Kehlen zerschlitzenden Barbier,<br />

der seine Kunden zu Fleischpastete verarbeiten<br />

lässt, gibt es seit der 1846 erschienenen<br />

Groschenromanreihe „Penny Dreadfull“. Dass<br />

sich Burton für „Sweeney Todd“ direkt an Stephen<br />

Sondheims Musical-Aufführung orientierte,<br />

erkennt man an der romantischen Handlung und<br />

natürlich am Gesang. Fast alle seiner Darsteller<br />

besaßen vor der Produktion keinerlei Erfahrung<br />

darin, weshalb hartes Gesangstraining unabdingbar<br />

war. Insbesondere Alan Rickman („Harry Potter“)<br />

geriet hierbei wegen seiner knochentrockenen<br />

Stimme in Schwierigkeiten. Als Richter Turpin<br />

kam ihm die Rolle des Antagonisten zu, der den<br />

Barbier seiner Familie und Freiheit beraubt. 15<br />

Jahre später wünscht sich Sweeney Todd nichts<br />

sehnlicher, als Turpin einmal auf seinen mechanisch<br />

aufgemotzten Barbierstuhl zu bekommen.<br />

Für die deutsche Filmfassung wurden übrigens<br />

nur die Sprechpassagen synchronisiert, das Lied-<br />

Passagen blieben im Originalton mit Untertiteln.<br />

Kunterbunte Realitätsflucht<br />

Das neue „Alice im Wunderland“ (2010) ist<br />

keinesfalls eine reine Adaption des Lewis-Carroll-Klassikers.<br />

Der Stoff wurde von Drehbuchautorin<br />

Linda Woolverton („König der Löwen“)<br />

völlig neu geschrieben. Da Burton das Original<br />

Alice im Wunderland (Kino)<br />

Genre: Fantasy<br />

Land/Jahr: US 2010<br />

Vertrieb: Disney<br />

Regie: Tim Burton<br />

Darsteller: Johnny Depp, Mia<br />

Wasikowska, Helena Bonham<br />

Carter, Christopher Lee<br />

Laufzeit: k. A., FSK: k. A.<br />

Internet: adisney.go.com/<br />

disneypictures/aliceinwonderland<br />

4.3.2010<br />

nur als Ansammlung mehrerer skurriler Abenteuer<br />

sieht, legte er großen Wert auf eine schlüssige<br />

Gesamthandlung (ähnlich wie in „Big Fish“). Alice<br />

(Mia Wasikowska) ist nun 19 Jahre alt und<br />

tut sich mit ihrem Leben in der High Society<br />

schwer. Als sie einen Heiratsantrag annehmen<br />

soll, fl ieht sie in das fast schon vergessene Wunderland.<br />

Statt im Totenreich ist das bunte Treiben<br />

diesmal in der Psyche des Mädchens angesiedelt.<br />

Während ihrer zwölfjährigen Abwesenheit<br />

erlangte die kaltblütige Herzkönigin (Helena Boham<br />

Carter) nahezu vollständige Kontrolle über<br />

das Zauberreich. Als Sinnbild der Ordnung gibt<br />

sich die Herrscherin alle Mühe, dem kreativen<br />

Chaos der Landesbewohner, also u. a. des verrückten<br />

Hutmachers (Johnny Depp), der weisen<br />

Raupe (Alan Rickman), des weißen Kaninchens<br />

(Michael Sheen) und der Grinsekatze (Stephen<br />

Fry), mit Gewalt ein Ende zu setzen. Doch die<br />

weiße Königin (Anne Hathaway) hält bereits eine<br />

Lösung parat, in der Alice die entscheidende Rolle<br />

spielt. In den rund 40 Drehtagen sprachen die<br />

Darsteller fast durchgängig mit imaginären Dialogpartnern<br />

vor einem Greenscreen. Logischerweise<br />

fühlte sich Mia Wasikowska sehr allein, wenn sie<br />

mal wieder nur mit einem Tennisball redete. Die<br />

Einsamkeit teilte sie mit ihrer Figur, Alice, die sich<br />

aus demselben Grund stark mit dem verrückten<br />

Hutmacher verbunden fühlt. Auch er ist ein Außenseiter,<br />

der seinen rechten Platz in der Welt<br />

noch nicht gefunden hat. Seine grellen Augen,<br />

lilafarbenen Finger und die neonleuchtende Frisur<br />

deuten jedenfalls auf eine Vergiftung hin, der sich<br />

der Hutmacher nicht nur auf seiner Arbeit aussetzt.<br />

Die ersten Filmbilder verraten bereits, dass<br />

Burtons neuster Streich ein absoluter Overkill an<br />

offenbarer CGI-Tricktechnik werden wird. Ab dem<br />

4. März dürfen Sie Alice bei ihrem Trip ins künst-<br />

Überschminkt und durchgeknallt:<br />

J. Depp als verrückter Hutmacher<br />

The Melancholy Death Of Oyster Boy<br />

& Other Stories<br />

Tim Burtons Kurzgeschichtensammlung dreht<br />

sich ausschließlich um Ausgestoßene der<br />

Gesellschaft. Kinder wie Mummy Boy, Match Girl<br />

oder Oyster Boy erschüttern ihre Eltern mit missratenen<br />

Körpern und andersartigem Verhalten.<br />

Die fehlende soziale Akzeptanz führt am Ende zum<br />

sicheren Tod. Zahlreiche Feder- und Tuschezeichnungen<br />

ergänzen die düsteren Parabeln.<br />

liche Wunderland begleiten,<br />

in 3-D, wenn Sie wollen.<br />

Inzwischen arbeitet Burton<br />

wieder für die Disney-Studios,<br />

bei denen vor über 20<br />

Jahren alles begann. Seine verqueren Visionen<br />

von tadeligen Eltern, missverstandenen Kindern,<br />

Alltagsquerelen und Totenreichausfl ügen erfreuen<br />

dank aufwendiger Designs und großartiger Darstellerriege<br />

Jung und Alt. Dabei hat sich Burtons<br />

markanter Stil dermaßen in Hollywood etabliert,<br />

dass er glatt ein eigenes Genre defi nieren könnte.<br />

Unabhängig vom kommerziellen Erfolg seiner zukünftigen<br />

Arbeiten, einem Stop-Motion-Remake<br />

von „Frankenweenie“ sowie der Kinoumsetzung<br />

der TV-Serie „Dark Shadows“, ist ihm sein Platz in<br />

Hollywood und in den Herzen der Fans sicher.<br />

FALKO THEUNER<br />

„Alice im Wunderland“ (2010)<br />

Fantasie ohne Grenzen – in 3-D<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Museum of Modern Art, Disney, Stock.xchng<br />

20


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Oben<br />

Ein Quantum Trost<br />

The International<br />

The Dark Knight<br />

US 1992 Genre: Dokumentation<br />

Vertrieb: Al!ve AG<br />

Bildformat: VC-1, 2.20 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1,<br />

DTS 5.1 Datenrate Bild:<br />

34,6 Mbps Datenrate Ton:<br />

8,6 Mbps Regie: Ron Fricke<br />

Laufzeit: 97 min FSK: 0<br />

Preis: 20 Euro Start:<br />

12/2008<br />

US 2009 Genre: Animation<br />

Vertrieb: Disney<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Tonformate: DTS 5.1 ES<br />

Datenrate Bild: 22,6 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: Pete Docter, Bob<br />

Peterson Laufzeit: 96 min<br />

FSK: 0 Preis: 23 Euro Start:<br />

1/2010<br />

UK, US 2008 Genre: Agenten-<br />

Action Vertrieb: 20th Century<br />

Fox Bildformat: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 36 Mbps<br />

Datenrate Ton: 5,7 Mbps<br />

Regie: Marc Forster Laufzeit:<br />

106 min FSK: 12 Preis: 19<br />

Euro Start: 3/2009<br />

DE, US 2008 Genre: Thriller<br />

Vertrieb: Sony Pictures<br />

Bildformat: MPEG-4/AVC,<br />

2.40 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

28 Mbps Datenrate Ton:<br />

1,5 Mbps Regie: Tom Tykwer<br />

Laufzeit: 118 min FSK: 16<br />

Preis: 20 Euro Start: 9/2009<br />

US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />

mung Vertrieb: Warner Bildformate:<br />

VC-1, 2.35 : 1/1.44 : 1<br />

Tonformate: DD 5.1, Dolby<br />

True HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />

Bild: 26,7 Mbps Datenrate<br />

Ton: 2,5 Mbps Regie: C.<br />

Nolan Laufzeit: 152 min FSK:<br />

16 Preis: 30 Euro Start:<br />

12/2008<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

US 2008 Genre: Alternative/<br />

Rock Vertrieb: Warner<br />

Music Bildformat: VC-1,<br />

1.85 : 1 Tonformate: DD 5.1,<br />

PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />

27,1 Mbps Datenrate Ton:<br />

6,7 Mbps Regie: Hank Lena<br />

Laufzeit: 88 min FSK: 0<br />

Preis: 23 Euro Start:<br />

12/2009<br />

Pat Metheny Group – The Way Up (Live)<br />

Iron Man<br />

Terminator – Die Erlösung<br />

US 2005 Genre: Jazz<br />

Vertrieb: Edel Records<br />

Bildformat: VC-1, 1.85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA<br />

5.1, PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />

35 Mbps Datenrate Ton:<br />

2,5 Mbps Regie: – Laufzeit:<br />

90 min FSK: 0 Preis: 24 Euro<br />

Start: 11/2006<br />

US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />

mung Vertrieb: Concorde<br />

Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD 5.1<br />

Datenrate Bild: 23 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,8 Mbps<br />

Regie: Jon Favreau Laufzeit:<br />

126 min FSK: 12 Preis: 25<br />

Euro Start: 10/2008<br />

US, DE, UK, IT 2009 Genre:<br />

Action/Science-Fiction<br />

Vertrieb: Sony Pictures<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 19,7 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,7 Mbps<br />

Regie: McG Laufzeit: 117 min<br />

FSK: 16 Preis: 20 Euro Start:<br />

11/2009<br />

Der Tag, an dem die Erde stillstand<br />

US, CA 2008 Genre: Science-<br />

Fiction Vertrieb: 20th Century<br />

Fox Bildformat: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />

Bild: 29,8 Mbps Datenrate<br />

Ton: 3,5 Mbps Regie: S.<br />

Derrickson Laufzeit: 103 min<br />

FSK: 12 Preis: 25 Euro Start:<br />

5/2009<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

US 1979–1991 Genre: Science-<br />

Fiction Vertrieb: Paramount<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Tonformate: DD 2.0, Dolby<br />

True HD 7.1 (engl.) Datenrate<br />

Bild: 35 Mbps Datenrate Ton:<br />

224 kbps Regie: L. Nimoy, W.<br />

Shatner u. a. Laufzeit: 665 min<br />

FSK: 12 Preis: 96 Euro Start:<br />

4/2009<br />

Hellboy II: Die goldene Armee<br />

US, DE 2008 Genre: Fantasy-<br />

Action Vertrieb: Universal<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 7.1<br />

(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />

Bild: 22,2 Mbps Datenrate<br />

Ton: 5,5 Mbps Regie: G. del<br />

Toro Laufzeit: 119 min FSK:<br />

12 Preis: 28 Euro Start:<br />

2/2009<br />

Terminator 2 – Skynet Fan Edition<br />

300 – The Ultimate Experience<br />

Der Zauberer von Oz<br />

US 1991 Genre: Science-<br />

Fiction Vertrieb: Kinowelt<br />

Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 7.1,<br />

2.0 Headphone Surround<br />

Datenrate Bild: 25,3 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,6 Mbps<br />

Regie: James Cameron<br />

Laufzeit: 154 min FSK: 16<br />

Preis: 80 Euro Start: 6/2009<br />

US 2006 Genre: Kriegsfi lm/<br />

Fantasy Vertrieb: Warner<br />

Home Bildformat: VC-1,<br />

2.35 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

20,5 Mbps Datenrate Ton:<br />

2,2 Mbps Regie: Zack Snyder<br />

Laufzeit: 106 min FSK: 16<br />

Preis: 25 Euro Start: 7/2009<br />

US 1939 Genre: Musical<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Bildformat: VC-1, 4 : 3<br />

Tonformate: DD Mono,<br />

Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 25,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 192 kbps<br />

Regie: Victor Fleming<br />

Laufzeit: 101 min FSK: 0<br />

Preis: 24 Euro Start: 10/2009<br />

Bilder: 20th Century Fox, Al!ve AG, Buena Vista Home Entertainment, Concorde, Constantin Filmverleih, Disney, Kinowelt, Paramount, Sony Pictures, Universal, Warner, Warner Home<br />

22


Februar/März<br />

Neu<br />

Neuerscheinungen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Februar<br />

5. Februar<br />

Beim Leben meiner Schwester (Drama, Warner)<br />

Coco Chanel – Beginn einer Leidenschaft<br />

(Drama, Warner)<br />

Cold Prey 2 Resurrection – Kälter als der Tod<br />

(Horror/Thriller, Sunfi lm)<br />

Die Frau des Zeitreisenden (Drama, Warner)<br />

Das Geheimnis der Flamingos (Horror, Sunfi lm)<br />

Pasion de Buena Vista (Musik, ZYX)<br />

Verblendung (Thriller, Warner)<br />

Zerrissene Umarmung (Drama, Universum Film)<br />

11. Februar<br />

Year One – Aller Anfang ist schwer<br />

(Komödie, Sony Pictures)<br />

12. Februar<br />

Lange Beine, kurze Lügen und ein Fünkchen<br />

Wahrheit (Komödie, Al!ve)<br />

The Music Man (Musikfi lm, Warner)<br />

Mystic River (Drama/Thriller, Warner)<br />

Terminator: SCC – 2. Staffel (Actionserie, Warner)<br />

16. Februar<br />

Halo Legends (Trickfi lm/Science-Fiction, Warner)<br />

18. Februar<br />

80 Minutes (Action/Thriller, Eurovideo)<br />

Adam Mason‘s Blood River<br />

(Horror/Thriller, Eurovideo)<br />

Außer Atem (Drama, Kinowelt)<br />

Beauty And The Beast (Fantasy, Schröder Media)<br />

Bronson (Drama/Action, Kinowelt)<br />

Durst – Thirst (Horror/Drama, Ascot Elite)<br />

Eiskalte Engel (Drama, Kinowelt)<br />

Elf Uhr nachts (Kriminalfi lm, Kinowelt)<br />

The Go-Between – Der Mittler<br />

(Drama, Kinowelt)<br />

IMAX: Fantastische Höhlen<br />

(Dokumentation, Eurovideo)<br />

IMAX: Hurrikan über Louisiana<br />

(Dokumentation, Eurovideo)<br />

IMAX: Wild Ocean<br />

(Dokumentation, Eurovideo)<br />

Island Of The Condemned<br />

(Action/Thriller, Schröder Media)<br />

The Ladykillers (Komödie, Kinowelt)<br />

LOL (Laughing Out Loud) (Komödie, Eurovideo)<br />

Nichts als die Wahrheit<br />

(Drama/Kriminalfi lm, Ascot Elite)<br />

Sehnsucht (Historienfi lm/Drama, Kinowelt)<br />

Shoot The Duke (Action/Komödie, Eurovideo)<br />

Smokin‘ Aces (Action/Komödie, Universal Pictures)<br />

Smokin‘ Aces 2: Assassins Ball<br />

(Action/Komödie, Universal Pictures)<br />

Steven Seagal‘s The Keeper<br />

(Action, Kinowelt)<br />

Taking Woodstock (Komödie, Universal Pictures)<br />

Tenderness – Auf der Spur des Killers<br />

(Action/Thriller, Ascot Elite)<br />

The Underdog Knight<br />

(Action/Komödie, Eurovideo)<br />

Upstairs (Thriller, Eurovideo)<br />

19. Februar<br />

Ball & Chain – Zwei Nieten und sechs Richtige<br />

(Action/Komödie, Intergroove)<br />

Bottoms Up (Komödie, Intergroove)<br />

The Box – Du bist das Experiment<br />

(Horror/Thriller, Paramount)<br />

Der letzte König von Schottland – In den<br />

Fängen der Macht (Drama, 20th Century Fox)<br />

Die Noobs – Klein aber gemein<br />

(Fantasy/Komödie, 20th Century Fox)<br />

Die Thomas Crown Affäre<br />

(Thriller, 20th Century Fox)<br />

25. Februar<br />

2 Mio. $ Trinkgeld<br />

(Komödie, Sony Pictures)<br />

The Damned United – Der ewige Gegner<br />

(Drama/Sport, Sony Pictures)<br />

The Shadow Within (Thriller, HMH)<br />

Elizabeth (Historienfilm/Drama, Universal Pictures)<br />

Elizabeth – Das goldene Königreich<br />

(Historienfilm/Drama, Universal Pictures)<br />

Die Entführung der U-Bahn Pelham 123<br />

(Action, Sony Pictures)<br />

G-Force – Agenten mit Biss<br />

(Familie, Walt Disney)<br />

Kambakkht Ishq<br />

(Drama/Bollywood, HMH)<br />

Michael Jackson‘s This Is It<br />

(Musikfilm, Sony Pictures)<br />

Mysterious Island (Abenteuer, Schröder Media)<br />

26. Februar<br />

Ashes Of Time: Redux (Special Edition)<br />

(Historienfilm/Drama, Splendid)<br />

Bis an die Grenzen des Universums<br />

(Dokumentation, Polyband)<br />

Carriers – Flucht vor der tödlichen Seuche<br />

(Special Edition) (Horror/Thriller, Splendid)<br />

Edge Of Love – Was von der Liebe bleibt<br />

(Drama, Koch Media)<br />

George A. Romero‘s Diary Of The Dead<br />

(Horror, Universum Film)<br />

Lesbian Vampire Killers (Horror, Koch Media)<br />

Mutant Chronicles<br />

(Action/Science-Fiction, Splendid)<br />

Ohne Schuld (Action, Koch Media)<br />

Shamo – The Ultimate Fighter<br />

(Action/Drama, Splendid)<br />

Sword Of The Stranger (Special Edition)<br />

(Animation, Splendid)<br />

Wahrnehmung und Zeit – Die Welt in Super-<br />

Slow-Motion (Dokumentation, Polyband)<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: März<br />

4. März<br />

Command Performance (Action, Kinowelt)<br />

Magnolia (Drama, Kinowelt)<br />

5. März<br />

Coffin Rock (Horror, Koch Media)<br />

Der Informant! (Komödie, Warner)<br />

The Mentalist – 1. Staffel (Kriminalserie, Warner)<br />

Das weiße Band (Drama, Warner)<br />

11. März<br />

Dumbo (Special Edition + DVD)<br />

(Animation, Walt Disney)<br />

Hank And Mike<br />

(Komödie, Eurovideo)<br />

Julie & Julia<br />

(Drama/Biografie, Sony Pictures)<br />

Lucky Fritz<br />

(Komödie, Eurovideo)<br />

MR 73 – Bis dass der Tod dich erlöst<br />

(Kriminalfilm/Drama, Eurovideo)<br />

Toy Story (Special Edition)<br />

(Animation, Walt Disney)<br />

Toy Story 2 (Special Edition)<br />

(Animation, Walt Disney)<br />

Wasting Away – Zombies sind auch nur<br />

Menschen (Horror/Komödie, Eurovideo)<br />

Beautiful Planet Series 1/2<br />

(Dokumentation, KSM Media)<br />

Wickie und die starken Männer<br />

(Komödie, Constantin)<br />

12. März<br />

Las Bandidas – Kann Rache schön sein!<br />

(Action/Thriller, Sunfilm)<br />

Kampf der Titanen<br />

(Fantasy, Warner)<br />

Killshot (Thriller, Universum Film)<br />

Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache<br />

Nian (Animation, Warner)<br />

Rob Zombies Halloween II (Director´s Cut)<br />

(Horror, Sunfilm)<br />

18. März<br />

Antichrist (Horror/Drama, Ascot Elite)<br />

Boston Streets (Kriminalfilm, Ascot Elite)<br />

Cash (Thriller, Ascot Elite)<br />

Lucky Luke – Go West! (Trickfilm, Ascot Elite)<br />

Original Sin (Unrated) (Drama/Thriller, Kinowelt)<br />

Orphan – Das Waisenkind (Thriller, Kinowelt)<br />

The Code (Action/Thriller, Ascot Elite)<br />

19. März<br />

(500) Days Of Summer<br />

(Komödie, 20th Century Fox)<br />

City Of Ember – Flucht aus der Dunkelheit<br />

(Abenteuer, Al!ve)<br />

25. März<br />

2012 (Science-Fiction/Drama, Sony Pictures)<br />

All Inclusive (Komödie, Universal Pictures)<br />

xx. Monat<br />

Desires Of A Housewife (Drama, HMH)<br />

Die fabelhafte Welt der Amélie<br />

(Komödie, Universal Pictures)<br />

Icarus (Action/Drama, HMH)<br />

xx. Monat<br />

Last Action Hero (Action, Sony Pictures)<br />

Lost – 5. Staffel (Abenteuer/Drama, Walt Disney)<br />

Zusammen ist man weniger allein<br />

(Komödie, Universal Pictures)<br />

26. März<br />

Bichunmoo (Special Edition)<br />

(Action/Fantasy, Splendid)<br />

Die Kinder der Seidenstraße<br />

(Drama, Koch Media)<br />

Ghost In The Shell 2: Innocence<br />

xx. Monat<br />

(Musik, Universum Film)<br />

Jennifer´s Body – Jungs nach ihrem<br />

Geschmack (Horror/Komödie, 20th Century Fox)<br />

Love Happens (Drama, Universum Film)<br />

Männerherzen (Komödie, Warner)<br />

My Big Fat Greek Summer (Special Edition)<br />

(Komödie, Warner)<br />

Ninja – Revenge Will Rise<br />

(Action, Splendid)<br />

The Graves (Horror, WVG Media)<br />

Whiteout (Thriller, Warner)<br />

Wüstenblume (Drama, 20th Century Fox)<br />

Empfehlungen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 23


So wird<br />

getestet<br />

Unser Testsystem<br />

Der Infokasten<br />

Science-Fiction<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: Paramount<br />

Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: Dolby True HD 5.1<br />

(engl.), DD 5.1<br />

Datenrate Bild: 33,6 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,8 Mbps<br />

Regie: J. J. Abrams<br />

Laufzeit: 127 min, FSK: 12<br />

Wendecover: ja<br />

×2 23 € 2.11.2009<br />

Warum ein neues System?<br />

Seit der letzten Ausgabe verwenden wir das neue<br />

Testsystem. Für dessen Entwicklung ließen wir uns<br />

Zeit, hielten zahlreiche Diskussionsrunden ab, studierten<br />

Leserbriefe und brachten alle Erfahrungen<br />

mit ein, die wir im Laufe der zahllosen Tests gewonnen<br />

haben. Änderung Nummer eins betriff t die<br />

Filmwertung, die nun mit einer Zehnerskala differenzierter<br />

ist und gleichberechtigt zur Technik erfolgt.<br />

Änderung Nummer zwei bezieht sich auf den <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Effekt,<br />

also die Relation zum Potenzial, das das<br />

Der Bewertungskasten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel: Scheiben, die sich in einem der Punkte Bild,<br />

Ton oder Extras auf Referenzniveau bewegen, erhalten von<br />

uns ein schmuckes Siegel.<br />

Hier fi nden Sie übersichtlich geordnet die wichtigsten<br />

Daten zur beschriebenen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc (BD)<br />

aufgelistet. Neu hinzugekommen ist die Information,<br />

ob die BD mit einem Wendecover angeboten<br />

wird oder nicht. So sehen Sie stets, ob Sie das große<br />

FSK-Logo in Ihrem Videoregal verbergen können.<br />

Da uns die Scheiben oftmals im Voraus und ohne<br />

Hülle erreichen, kann es gelegentlich passieren,<br />

dass diese Angabe nicht ausgefüllt ist. Im unteren<br />

Balken sehen Sie zudem auf einen Blick, wie viele<br />

Scheiben das Disc-Set enthält, wie teuer es zum<br />

Testzeitpunkt war und ab welchem Datum die BD<br />

im Handel erscheint.<br />

HD-Medium maximal bieten kann. In der Übersicht<br />

ist dieser Effekt nun nicht mehr zu sehen, stattdessen<br />

sind die Bewertungsfaktoren nun auf die einzelnen<br />

Bereiche Bild, Ton und Bonus verteilt. Zudem<br />

gab es eine Anpassung der einzelnen Unterpunkte,<br />

wodurch die Ergebnisse einen unserer Meinung<br />

nach aussagekräftigeren Wert erhalten. Anhand<br />

eines von Grund auf überarbeiteten Testprotokolls<br />

werden nun die Scheiben möglichst objektiv auf ihren<br />

Filminhalt und ihre Technik getestet.<br />

Tonreferenz<br />

Titel<br />

Bildreferenz<br />

Titel<br />

Top-Ausstattung<br />

Titel<br />

Film: Bewertet werden hier die Handlung, die Atmosphäre samt Ausstattung und audiovisuellem Stil, die<br />

Regie sowie die darstellerischen Leistungen. Sofern vorhanden, werden auch die Spezialeffekte bei der<br />

Punktevergabe berücksichtigt.<br />

Technik: Die Technik-Bewertung setzt sich aus den drei Teilbereichen Bild, Ton und Bonus zusammen.<br />

Bild: Der wohl größte Vorteil einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />

Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />

Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und ein einigermaßen ausgeglichenes<br />

Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. In der<br />

Theorie gehen wir also von einem makellosen Bild aus und ziehen für jeden festgestellten Mängel Punkte ab.<br />

Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem neutral eingestellt,<br />

hören Sie genau das, was auch der Soundeditor in seinem Tonstudio hörte, als er den Film abmischte. Wird<br />

ein klanglicher Raum abgebildet? Ist die Lautstärke dynamisch genug geregelt oder gar überdynamisch?<br />

Wie wurden die Synchronstimmen ins Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt? Für unsere Tests<br />

berufen wir uns auf die deutsche Tonspur, ziehen jedoch auch stets das Original zum Vergleich heran.<br />

Unser Heimkino<br />

Zu unserem Testequipment zählt ein voll<br />

ausgestattetes Heimkino samt Beamer, Surround-System,<br />

AV-Receiver und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player.<br />

Da wir für unsere weiteren Publikationen<br />

HD+TV und DIGITAL TESTED die aktuellste<br />

Technik bewerten, stehen uns auch stets die<br />

neusten bzw. derzeit besten Geräte zur Verfügung.<br />

Dabei achten wir penibel darauf, dass<br />

der Inhalt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> originalgetreu und unverfälscht<br />

wiedergegeben wird. Als Abspielgerät<br />

greifen wir auf die Playstation 3 (PS3)<br />

zurück. In unserem zweiten Testraum stehen<br />

neben der PS3 zudem standardmäßig der<br />

Full-HD-Plasma-TV TH-42 PZ80E von Panasonic,<br />

das 5.1-Surround-System Silver RS1 von<br />

Monitor Audio und der Denon-AV-Receiver<br />

AVR-4306 parat. Darüber hinaus durchlaufen<br />

für unsere Entertainment-Publikation BLU-<br />

RAY MAGAZIN zahlreiche Spiele der neusten<br />

Konsolengeneration unsere Testräumlichkeiten,<br />

vorzugsweise auf der PS3.<br />

Bewertung<br />

Film 8,5/10<br />

„Star Trek 11“ ist das neue „Star Wars“ unserer Generation.<br />

Inzwischen beherrscht Abrams das Blockbuster-Genre besser<br />

als dessen Schöpfer Spielberg und Lucas.<br />

Technik 8/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Visuell ist „Star Trek“ ein explosives Gemisch aus klassischem<br />

Science-Fiction-Look und glatt gebügelter Hochglanzoptik.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Tonqualität 9/10<br />

Manchmal sehr zurückhaltend mit den krachenden Eff ekten,<br />

aber immer up to date, wenn es um die Räumlichkeit geht.<br />

Bonus: Neben dem Umfang und der inhaltlichen Qualität spielt hier auch die Präsentation, also die Menügestaltung,<br />

die Lokalisierung oder ebenso die Aufmachung der Verpackung, hinein. Außerdem schauen<br />

wir, inwiefern es HD-exklusive Boni wie Bild-in-Bild-Darstellung, hochaufl ösende Featurettes und Online-<br />

Erweiterungen gibt bzw. ob sie auch sinnvoll eingesetzt werden.<br />

Gesamt: Als Indikator für die Kaufempfehlung berücksichtigt der Daumen sowohl den Film als auch die<br />

Technik.Zeigt er nach unten, lassen Sie besser die Finger vom Produkt. Mittelstellug bedeutet, noch einmal<br />

über den Kauf nachzudenken. Ein „Thumbs up“ sagt aus, dass Sie<br />

eine sehenswerte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhalten. Nur die besten der Besten erhalten<br />

einen Siegerkranz, der selbst einen Blindkauf rechtfertigt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

Bonusmaterial 9/10<br />

Wo noch nie ein Mensch gewesen ist, gibt es trotzdem<br />

Bonusmaterial, und das in Hülle und Fülle.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

3/3 3/3 1,5/2 1,5/2<br />

Gesamt<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Kinowelt, Paramount<br />

24


Film<br />

Der Sternwanderer<br />

Witzig-romantischer<br />

Fantasy-Spaß nach dem<br />

Kultroman von Neil Gaiman.<br />

Seite 34<br />

<strong>Blu</strong>e Man Group<br />

Die blauen Männer rocken<br />

das <strong>Blu</strong>Note-Café mit<br />

unglaublich coolen Beats.<br />

Seite 73<br />

Tödliches Kommando<br />

Was an Kathryn Bigelows<br />

neuem Thriller so genial ist,<br />

lesen Sie hier.<br />

Seite 45<br />

Bilder: Paramount, Universal, Warner Music<br />

Falko Theuner,<br />

Redakteur<br />

Wenn Science-Fiction-Gott<br />

James Cameron über die<br />

Abschaffung der Kinofrequenz<br />

24p debattiert, dann tut das<br />

niemand einfach so als Scherz<br />

ab. Als Regisseur der beiden<br />

erfolgreichsten Filme aller Zeiten<br />

(„Titanic“, „Avatar“) und zudem<br />

als Vorreiter, der das 3-D-Format<br />

im Kino salonfähig gemacht hat,<br />

kann er sich das durchaus erlauben.<br />

Vielleicht gelingt ihm ja mit seinem neuen CGI-Projekt<br />

„Battle Angel“ das gleiche Kunststück wie bei „Avatar“ und<br />

er schafft es, dass die Filmindustrie auf 48 Vollbilder pro<br />

Sekunde umschwenkt. Dadurch müssten doppelt so viele<br />

Bilder bearbeitet, abgespeichert und archiviert werden, was<br />

einerseits immens höhere Kosten, andererseits aber auch<br />

geschmeidigere Bewegungen auf der Leinwand bedeuten<br />

würde. Die Hauptfrage sind allerdings Kostenfragen:<br />

Müssten die Kinobetreiber, die ihre Säle gerade erst mit<br />

teuren Digitalprojektoren ausgestattet haben, erneut in die<br />

Tasche greifen? Könnten die gegenwärtigen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

per Software-Update eine 48p-Wiedergabe ermöglichen<br />

oder müsste auch hier neue Hardware ran? Die Zukunft<br />

des Films ist ungewiss, aber es bewegt sich etwas. In meinen<br />

Augen kann gar nicht oft genug herumexperimentiert<br />

werden, um Filmliebhabern das größtmögliche Erlebnis zu<br />

bescheren. Das Publikum wird dann entscheiden, was es<br />

von der Neuerung hält. Aber immerhin stießen vergangene<br />

Experimente wie das IMAX- oder auch das 3-D-Format auf<br />

großes Wohlwollen bei den Zuschauern.<br />

Inglourious <strong>Basterds</strong><br />

Die „Bastarde“ sind brutal, unerbittlich und gehen gern ins Kino –<br />

wenn auch nur, um Nazis aufzumischen. Trotzdem ist Tarantinos<br />

Weltkriegs-Western weniger eine Gewaltorgie, als vielmehr eine<br />

Hommage an das Kino. Seite 32<br />

<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 25<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 25


Film<br />

Test des Monats<br />

Oben<br />

Beim Kinorelease stieß Pixars zehnter Animationshit mit seinen außergewöhnlichen Charakteren und alternativen<br />

Erzählweisen auf viel Zuspruch. Mit Spannung erwarteten wir den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Start – zu Recht, denn die<br />

Scheibe erfüllt die hohen Erwartungen in jedweder Hinsicht.<br />

Bildreferenz<br />

Oben<br />

AKT1<br />

„Oben“ besteht insgesamt aus drei<br />

Akten: Zunächst wird die Lebensgeschichte<br />

Carls erzählt.<br />

Sind seine Motive für die außergewöhnliche<br />

Reise geklärt, ...<br />

AKT2<br />

... geht er mit Russel auf Abenteuertour<br />

nach Venezuela. Akt<br />

3 spielt sich in der Luft ab und<br />

bewegt sich auf „Indiana Jones“<br />

Niveau<br />

26<br />

AKT3<br />

Bilder: Disney/Pixar


Test des Monats<br />

Film<br />

Animation<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: Disney Home<br />

Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS 5.1 ES<br />

Datenrate Bild: 22,6 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: Pete Docter,<br />

Bob Peterson<br />

Laufzeit: 96 min, FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

×2 23 € 21.1.2010<br />

Eigentlich sollte man denken, Pixar habe<br />

sämtliche Themen und Motive bereits abgefrühstückt:<br />

Spielzeuge, Insekten, Monster,<br />

Helden, Autos, Fische, Ratten, Roboter ... welche<br />

Art von Figur sollte das Publikum jetzt<br />

überhaupt noch überraschen? Doch irgendwie<br />

schafften es Pixars Querdenker wieder einmal,<br />

etwas Außergewöhnliches zustande zu bringen,<br />

das es in dieser Art bisher eigentlich nur in<br />

dem Studio-Ghibli-Meisterwerk „Das wandelnde<br />

Schloss“ (2004) gab. Sie nahmen einen<br />

verbitterten, alten Rentner und ließen ihn seine<br />

eigene Behausung als Transportmittel nutzen,<br />

um sich auf einen späten Selbstfindungstrip zu<br />

begeben. Offenbar haben die Künstler sehr viel<br />

von dem japanischen Animationsstudio gelernt,<br />

denn Carl und seine Weltsicht ist dermaßen gut<br />

durchpsychologisiert, dass man glatt glauben<br />

könnte, Hayao Miyazaki selbst hätte auf dem<br />

Regiestuhl gesessen.<br />

Das Ende einer Liebe<br />

Bevor das verrückte Treiben um die sprechenden<br />

Hunde, den lustigen Vogel und den<br />

nervigen Pfadfi nder losgeht, erklärt der Film<br />

erst einmal, wie Carl überhaupt dazu kam, sein<br />

Haus an unzählige Luftballons zu binden. Alles<br />

beginnt mit seinem unbändigen Interesse an<br />

exotischen Abenteuern, das ihn seit der frühsten<br />

Kindheit mit der schrulligen Ellie verbindet.<br />

Ihre erste Begegnung in dem schicksalhaften<br />

Haus kommt einzig zustande, weil beide dem<br />

Tropenforscher Charles Muntz nacheifern, jeder<br />

auf seine Art, versteht sich. Während Ellie das<br />

heruntergekommene Gebäude benutzt, um<br />

ihrer Fantasie vom fl iegenden Zeppelin auf die<br />

Sprünge zu helfen, reicht dem introvertierten<br />

Carl bereits ein einzelner Luftballon dafür. Zusammen<br />

legen sie den Grundstein für Carls<br />

Idee, das Haus später wirklich mit Luftballons<br />

zum Flugobjekt zu machen.<br />

Die anschließende Collage aus Szenen ihres<br />

bewegten Ehelebens bringt in wenigen Minuten<br />

das auf den Punkt, was viele Liebesfi lme nicht<br />

einmal in zwei Stunden schaffen. Die Art, wie<br />

die absolut gegensätzlichen Partner miteinander<br />

korrelieren, steht symbolisch für alle funktionierenden<br />

Beziehungen der Welt. Aus guten Vorsätzen<br />

werden unverwirklichte Träume, die kleinen<br />

Alltagsproblemchen weichen. Auf Tiefen folgen<br />

Höhen, spontane Floskeln werden über die Jahre<br />

zum liebevollen Ritual und ehe man es sich<br />

versieht, endet das gewohnte Miteinander unweigerlich<br />

mit dem Tod. Was letztendlich bleibt,<br />

sind die Erinnerungen an die kleinen Momente<br />

des Lebens, nicht mehr und nicht weniger.<br />

Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> befi ndet sich ein Beitrag, der<br />

sich diesem Zusammenschnitt widmet und die<br />

ursprüngliche Fassung in voller Länge als Storyboard<br />

zeigt. Hier sieht man, dass die frühere<br />

Version eine sprichwörtlich schlagfertige Beziehung<br />

für Carl und Ellie vorsah. Wie es scheint<br />

sollten sie sich als Kinder häufi g prügeln, um<br />

als Teenager zusammenzukommen und sich<br />

als Eheleute liebevoll weitere blaue Flecken zu<br />

bescheren. Selbst auf dem Sterbebett boxt Ellie<br />

ihren Carl noch kraftlos – eine wirklich traurigschöne<br />

Sequenz.<br />

Sämtliche Erinnerungen sind unweigerlich mit<br />

dem Haus verknüpft, in dem Carl nach Ellies<br />

Beerdigung nun allein verharren muss. Wie es<br />

der Zufall will, droht ein Bauunternehmen das<br />

Grundstück zu planieren, um etwas Neues darauf<br />

zu errichten. Eine einfache Flucht in einen<br />

neuen Lebensraum allein reicht nicht aus, um<br />

das Gedenken an Ellie zu bewahren. Das ganze<br />

Haus muss mit! Carls Tätigkeit als Luftballonverkäufer<br />

begünstigt seinen Plan, tausende und<br />

abertausende mit Helium gefüllte Ballons an<br />

den Kamin zu ketten und den lange gehegten<br />

Traum einer Amazonasreise nun endlich zu verwirklichen.<br />

Das nachgeholte Abenteuer<br />

Das fl iegende Haus ist also alles andere als ein<br />

simples Handlungsvehikel. Trägt es den Alten zu<br />

Beginn noch in das angestrebte Südamerika, so<br />

verwandelt es sich vor Ort schnell zum Ballast,<br />

den er und sein unfreiwillig eingesammeltes<br />

Mündel, Russel, hinter sich herziehen müssen.<br />

Genau genommen hängt der vollschlanke<br />

Pfadfi nder an dem Fluggefährt, weshalb Carl die<br />

volle Last ziehen muss. Das hat natürlich seinen<br />

Grund, denn das Haus steht für die Vergangenheit,<br />

die ihn nicht mehr loslässt und am Weiterkommen<br />

hindert. Das geht sogar so weit, dass<br />

Carl mit ihm spricht, wie mit seiner Frau.<br />

Obwohl es sich um keine Science-Fiction-Geschichte<br />

handelt, die sich darauf konzentriert,<br />

die gesellschaftlichen Folgen eines fl iegenden<br />

Hauses abzuwägen (Was wohl die<br />

Flugwacht dazu sagt?), mussten<br />

die Regisseure Pete<br />

Docter („Monster AG“)<br />

und Bob Peterson<br />

(Co-Autor „Findet<br />

Nemo“) dennoch<br />

sehr darauf achten,<br />

die Geschichte einigermaßen<br />

glaubwürdig<br />

zu gestalten. Um<br />

dem Publikum die Funktionalität<br />

des Fluggefährts<br />

vorzugaukeln, ordneten die<br />

Künstler deshalb die einzeln<br />

animierten Ballons in der<br />

Form eines Heißluftballons<br />

an und setzten das Gesamtkonstrukt<br />

in das gleiche Größenverhältnis<br />

zum Haus wie bei<br />

ebenjenem. Da wir alle wissen,<br />

dass Heißluftballons fl iegen<br />

können, erscheint uns ein<br />

Interview<br />

Pete Docter und Bob Peterson (Regie)<br />

In einem Chat beantworteten<br />

Regisseur Pete Docter sowie<br />

Co-Regisseur Bob Peterson die<br />

Fragen der Presse.<br />

Ab wann hatten Sie das<br />

Gefühl, dass aus der puren<br />

Idee eine Geschichte<br />

wurde?<br />

Bob Peterson: Ich denke, als wir<br />

Peter Docter<br />

beim ersten Pitch John Lasseter<br />

zum Weinen brachten (nicht bildlich!), wussten wir,<br />

dass wir eine emotionale Untermauerung für die Story<br />

hatten. Es war die verständliche Geschichte, die letztendlich<br />

Carls Motivation für den Ausstieg aus seinem<br />

Leben auslöste. Er hatte eine fantastische Beziehung<br />

mit seiner Frau verlebt, die völlig geschlossen endet.<br />

Es ist ein gutes Gefühl, wenn ein Körnchen Wahrheit in<br />

einer Story steckt. Der Humor und die Charaktere kommen<br />

und gehen, aber dieser Schatz wird bleiben.<br />

Haben Sie eine Lieblingsszene in dem Film?<br />

Pete Docter: Ich persönlich mag den Teil, den wir<br />

„Verheiratet“ nennen, also den wortlosen Ausschnitt,<br />

der Carls und Ellies gemeinsames Leben<br />

zeigt. Ich denke, es stellt generell den Anspruch<br />

von Film und Animation dar, indem es die Story<br />

ausschließlich visuell erzählt. Das Ende dieser Sequenz<br />

ist dementsprechend meine favorisierte –<br />

in der Carl durch Ellies Abenteuerbuch blättert.<br />

Was inspirierte Sie zum Charakter Dug?<br />

Bob Peterson: Dug ist in diesem Film, weil wir für Carl<br />

nach dem Tod seiner Frau eine neue Familie suchten.<br />

Wir gaben ihm einen essentiellen Familienhund, einen<br />

Enkelsohn ... und einen 13 Fuß hohen Vogel, der nicht<br />

fl iegen kann. Sie wissen schon, Familie! Es lag an Carl,<br />

seine neuen Angehörigen während des Filmes zu akzeptieren,<br />

quasi das zu tun, was seine Frau immer gesucht<br />

hat: auf Achse sein und neue Freundschaften schließen.<br />

Ursprünglich waren Dug und Kevin alleine mit Carl (bevor<br />

Russel kreiert wurde). Carl hatte niemanden mit dem<br />

er sich unterhalten konnte, deshalb haben wir uns<br />

das sprechende Halsband ausgedacht!<br />

Gibt es irgendetwas in dem Film, mit<br />

dem Sie unzufrieden sind?<br />

Pete Docter: Wir haben uns angewöhnt,<br />

unsere Filme jedes Mal zu verbessern.<br />

Wie John Lasseter es häufi g sagt, eigentlich<br />

beenden wir unsere Filme nie, wir veröffentlichen<br />

sie nur. Tja, jedes Mal wenn ich<br />

„Oben“ gucke, sehe ich Sachen, die ich<br />

ändern möchte ... zwei Sequenzen für<br />

ein besseres Timing raus schneiden<br />

und einen anderen Gag hinzufügen<br />

... aber insgesamt bin ich zufrieden<br />

damit. Ich habe das Beste aus<br />

fünf Jahren Arbeit gemacht.<br />

Vielen Dank für das<br />

Gespräch!<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 27


Film<br />

Test des Monats<br />

Interview<br />

Adrian Warren<br />

(Expeditionsleiter der „Oben“-Recherche)<br />

Während des Produktionsprozesses<br />

zu „Oben“ fl og ein Teil<br />

des Pixar-Teams nach Südamerika,<br />

um sich die Tepuis genauer<br />

anzusehen. Der Naturfi lmer<br />

Adrian Warren begleitete sie und<br />

führte das Team zu den erstaunlichsten<br />

Naturschauplätzen.<br />

Herr Warren, gibte es in<br />

Adrian Warren Südamerika wirklich solche<br />

Vögel wie Kevin?<br />

Nein! Wenn Sie wirklich solch einen Paradiesvogel sehen<br />

wollen, dann müssen Sie auf die andere Seite der Erde<br />

nach Neuguinea fahren. Nein, so einen Vogel wie Kevin<br />

gibt es in Südamerika nicht. Ich glaube, Kevin ist ein Symbol<br />

für die seltenen Tierarten in Südamerika, dem Gebiet<br />

um die Tafelberge und möglicherweise sogar für die Tiere<br />

und Pfl anzen auf der ganzen Welt.<br />

Wie lief die Recherche mit dem Pixar-Team ab? Wo<br />

haben Sie sie hingeführt?<br />

2005 erhielt ich eine E-Mail von Regisseur Pete Docter.<br />

Ich schickte ihm Aufnahmen der Dokumentation „The Lost<br />

World“, die ich über diesen Teil Amerikas gedreht habe.<br />

Er wollte die Landschaft am eigenen Leib erfahren und<br />

kontaktierte mich. Drei Monate später gingen wir gemeinsam<br />

auf eine Forschungsreise nach Südamerika. Zehn<br />

Tage lang erlebten wir viele Abenteuer. Als Ergebnis zeigt<br />

der Film eine Menge Details, die perfekte Abbildung der<br />

Landschaft und der dortigen Pfl anzen.<br />

Waren die Pixar-Leute sehr mit dem eigenen Überleben<br />

beschäftigt?<br />

Das war ein ernster und wirklich schwieriger Trip. Das Erste,<br />

was jeder suchte, waren die gewaltigen Dinosaurier aus<br />

„The Lost World“, die völlig isoliert von der restlichen Welt,<br />

auf den 700 Meter hohen Klippen lebten. Nachdem wir<br />

uns mit dem Helikopter einen ersten Eindruck über die<br />

Berggipfel verschafften, landeten wir am Fuße einer dieser<br />

Felsformationen und kletterten dann hoch. Auf dem Gipfel<br />

fertigten die Pixar-Leute einige Tage lang Skizzen an, kreierten<br />

Farbbilder, studierten die Pfl anzen und sammelten<br />

Ideen für die Story. Nach einem weiteren eindrucksvollen<br />

Plateau führte ich sie zu den „Angel Falls“, dem höchsten<br />

Wasserfall der Erde. Im Film heißt er „Paradise Falls“.<br />

Musste sich das Pixar-Team selbst versorgen?<br />

Oh, nein, nein! [...] Noch bevor der Trip losging, hatten<br />

wir im Vorfeld ein Camp am Zielort stationiert. Nach der<br />

Besteigung des Tafelbergs führten wir das Team zu einer<br />

großen Höhle. Es gab für jeden ein Plätzchen, zum Hinsetzen<br />

und Essen. Sich an so einem Ort selbst zu versorgen,<br />

ist nicht einfach (lacht). Es ist aber möglich, wenn man es<br />

ausprobieren möchte.<br />

Gibt es eine Lieblingsszene für Sie?<br />

Habe ich eine Lieblingsszene? Ich glaube ja! Es ist der erste<br />

Moment, in dem sie Südamerika erreichen. Der erste<br />

Moment, in dem sie die wundervollen Felsformationen<br />

aus dem Fenster beobachten.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Die eckigen Möbel gehören Carl, die runden Ellie – das Interieur ist den Figuren leicht zuzuordnen<br />

Bonusfeatures<br />

Disc 1:<br />

Cine-Explore-Modus (Bild-in-Bild)<br />

K u r z fi l m e:<br />

- Teilweise Wolkig (HD, 6 Minuten)<br />

- Dugs Sondereinsatz (HD, 5 Minuten)<br />

Das Abenteuer wartet (HD, 22 Minuten)<br />

Alternative Szene: Viele Enden für Muntz (HD, 5 Minuten)<br />

BD-Live<br />

Disc 2:<br />

Dokus:<br />

- Untypische Helden (HD, 6 Minuten)<br />

- Hunde als Gefährten (HD, 8 Minuten)<br />

- Russel: Wildnis-Erforscher (HD, 9 Minuten)<br />

- Kevin: Riesenvogel, der nicht fl iegt (HD, 5 Minuten)<br />

- Ein Haus von Pixar (HD, 4 Minuten)<br />

- Ballons und Flüge (HD, 6 Minuten)<br />

- Komponieren für Figuren (HD, 7 Minuten)<br />

Alternative Szene: Eheleben (HD, 9 Minuten)<br />

„Oben“-Promomontage (HD, 6 Minuten)<br />

Geo-Grips-Abzeichen (Geografi e-Spiel)<br />

Zwei Trailer<br />

gleichproportioniertes Fluggerät plausibel, auch<br />

wenn es in Wirklichkeit niemals abheben würde.<br />

(Wer’s nicht glaubt: siehe Kasten aus S. 29).<br />

Teilt man den Film in drei Akte, so verändert<br />

sich das Tempo der Handlung mit jedem großen<br />

Wechsel der Szenerie. Teil eins beginnt mit<br />

Carls Geschichte und führt zu seinem Aufbruch.<br />

Ganz klare Sache: Hier sehen wir eine Tragikkomödie.<br />

Akt zwei spielt im südamerikanischen<br />

Dschungel, das Abenteuer nimmt seinen Lauf<br />

und führt mit dem sprechenden Hund Dug und<br />

dem skurrilen Paradiesvogel Kevin zwei neue<br />

Figuren ein. Mit dem Auftauchen eines Antagonisten<br />

sind wir uns sicher, einen Abenteuerfi lm<br />

zu sehen. Ist der erste Akt perfekt und der zweite<br />

noch stimmig, hinterlässt das actiongeladene<br />

letzte Kapitel den Eindruck, die Regisseure seien<br />

gegen Spezialisten für rasantes 3-D-Popcornkino<br />

ausgetauscht worden. Das zuvor so sorgsam<br />

praktizierte Feingefühl wird hier salopp<br />

über Bord geworfen, um eine Actionsequenz<br />

nach der anderen folgen zu lassen. Der Schauplatz<br />

in luftiger Höhe ist perfekt, nur die Umsetzung<br />

und das Finale fallen (im wahrsten Sinne<br />

des Wortes) ein wenig aus dem Gesamtkonzept.<br />

Zahlreiche Tiefeneffekte lassen den Käufer<br />

bedauern, dass es noch keine 3-D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />

nach dem neuen Standard gibt.<br />

Von Farben und Formen<br />

Produktionsdesigner Rick Nierva kehrte in seinen<br />

Entwürfen das innere Wesen der Figuren<br />

nach außen. Carls starre Haltung kommt demnach<br />

in seinem kantigen, würfelförmigen Gesicht<br />

zum Ausdruck. Sein hibbeliger Konterpart<br />

Russel hingegen ist rund wie ein Ball, der wesentlich<br />

mobiler durch die Gegend purzelt als<br />

ein Quader. Dementsprechend geht er mit seiner<br />

Neugier Carl gehörig auf die Nerven. Diese<br />

Art der Abstraktion vereinfacht die Bildsprache<br />

und die Interpretation der Emotionen immens.<br />

Andererseits kommen Gestik und Mimik der<br />

Figuren dem wahren Leben schon recht nahe.<br />

Sei es die Verwunderung in Carls Gesicht, als es<br />

in luftiger Höhe an der Tür klopft, oder Russels<br />

ungestüme Art, Carls Sachen durcheinander zu<br />

bringen – die Animatoren brachten ihre herausragende<br />

Beobachtungsgabe bei der Umsetzung<br />

der Protagonisten voll zur Geltung. Feine Textilstrukturen,<br />

Haare und faltige Haut verwöhnen<br />

28


Test des Monats<br />

Film<br />

Kann ein Haus<br />

wirklich abheben?<br />

Charles Muntz ist wie besessen von seiner Entdeckung, dem Paradiesvogel Kevin<br />

das Auge mit einer wahren Flut an Details. Nach<br />

einer Weile im Dschungel erhält Carls Gesicht<br />

sogar einen Sonnenbrand und einen Dreitagebart.<br />

Die intelligent eingesetzte Farbpoetik<br />

stellt den eingegrenzten, grauen Rentneralltag<br />

dem bunten Abenteurerleben am Amazonas<br />

gegenüber, und durch den Filtereinsatz wird<br />

dem Zuschauer ein gewisser Realismus suggeriert.<br />

Ebenso erzeugt die Beleuchtung abwechselnd<br />

weiche und harte Kontraste wie etwa<br />

in der witzigen Einführung des Paradiesvogels<br />

Kevin (weiches Licht) oder nach dem Dinner<br />

mit Muntz (harter Kontrast). Zur Freude aller<br />

Besitzer eines 16 : 9-Fernsehers liegt „Oben“ im<br />

1,78 : 1-Format vor. Seit „Findet Nemo“ (2003)<br />

waren nämlich alle anderen Pixar-Filme auf<br />

Widescreen (2,35 : 1) geeicht.<br />

Siehe Oben<br />

Insgesamt konzentriert sich das Sounddesign<br />

auf das Wesentliche. Umgebungsgeräusche<br />

sind also nicht permanent vorhanden. Wenn es<br />

dann aber zur Sache geht und z. B. ein Unwetter<br />

losbricht, klimpern Besteck und Teller direkt<br />

am Zuschauer vorbei, dicht gefolgt vom zugehörigen<br />

Küchenschrank. Mit seinen abwechslungsreichen<br />

Themen kann sich der Musikscore<br />

durchaus hören lassen. Während Ellies Thema<br />

etwas mehr Gefühl in die Sache bringt, entführt<br />

der Score von Muntz’ Unterschlupf mit Pauken<br />

und Trompeten in eine völlig andere Welt. Die<br />

Dynamik lässt ordentlich mitfi ebern und ist ansprechend<br />

ausbalanciert. Das Bonusangebot<br />

komplettiert die nahezu makellose Präsentation.<br />

Das, was DVD-Besitzer mit dem Audiokommentar<br />

nur hören können, bekommen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Käufer mit zusätzlichen Konzeptgrafi -<br />

ken, Animationen, B-Roll-Einblendungen und<br />

Setfotos veranschaulicht. Neben dem bereits<br />

bekannten Vorfi lm „Teilweise Wolkig“ präsentiert<br />

die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein weiteres Filmchen über Dug. Für<br />

alle, die sich nicht so recht mit dem Ende anfreunden<br />

können, gibt es ein paar Alternativen<br />

unter dem Punkt „Viele Enden für Muntz“. Wie<br />

üblich war der BD-Live-Link zum Testzeitpunkt<br />

noch nicht freigeschaltet, Disc zwei trumpft mit<br />

sieben HD-Dokus auf und klärt Fragen zu allen<br />

erdenklichen Aspekten der Filmproduktion. Neben<br />

der erwähnten, erweiterten Eheleben-Szene<br />

gibt es außerdem eine Montage der witzigen<br />

Kurzfi lme für die Filmpromo. Verantwortungsbewusste<br />

Eltern setzen ihre Schützlinge vor das<br />

Geo-Quiz, das mit zwei Schwierigkeitsgraden<br />

und einem Lernmodus altersunabhängigen<br />

Lernspaß garantiert.<br />

Für wenige Euro mehr erhalten Sie das Vier-Disc-<br />

Set von Oben. Die zwei zusätzlichen Scheiben<br />

liefern jedoch keine weiteren Features, sondern<br />

die DVD-Fassung sowie die Digital Copy des<br />

Films. Mit letzterer können Sie „Oben“ auch auf<br />

tragbare Endgeräte wie z. B. den iPod oder den<br />

Laptop übertragen.<br />

FALKO THEUNER & LYDIA FISCHER<br />

Bewertung<br />

Film 8,5/10<br />

Der erste Akt gehört mit zum Besten, was Pixar je produziert hat.<br />

Alles andere ist die unterhaltsame Kost, die man von dem Studio<br />

gewohnt ist. Witz und Drama sind perfekt ausbalanciert.<br />

Technik 9,5/10<br />

Bildqualität 10/10<br />

Auch wenn die Lichtspielereien den Kontrast beeinfl ussen,<br />

beeindruckt der Großteil des Films mit makelloser Detailfülle.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Tonqualität 9,5/10<br />

Selbst im Dschungel halten sich die Umgebungsgeräusche<br />

zurück. In Actionsequenzen jedoch geht es richtig zur Sache.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

Bonusmaterial 9,5/10<br />

Dank des ausgeglichenen Mixes aus Kurzfi lmen, Bild-in-Bild,<br />

Dokus und einem Spiel ist für jeden etwas dabei.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

3/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Gesamt<br />

Das ist wohl die Frage, die die Zuschauer des Films am meisten<br />

interessiert. Regisseur Pete Docter ließ das technische Team<br />

daher diese Physikaufgabe einmal genauer durchrechnen:<br />

Sagen wir, das 1 600 Quadratfuß umfassende Haus wiegt mit<br />

dem 160 000 Pfund (72 575 kg) schweren Fundament und der<br />

über 30 000 Pfund (13 607 kg) schweren Garage über 345 000<br />

Pfund (156 491 kg). Um abzuheben lässt Carl das Fundament<br />

zurück und es verbleiben 155 000 Pfund, die von den Ballons<br />

angehoben werden müssen, was rund 70 306 kg entspricht.<br />

Aufgrund der Fallbeschleunigung von<br />

9,81 Quadratmetern je Sekunde<br />

wird insgesamt eine Kraft von<br />

688 998 Newton benötigt.<br />

Mit einer Heliumdichte<br />

von 1 786 kg je Kubikmeter,<br />

repräsentiert<br />

durch gefüllte Ballons<br />

mit einem Radius<br />

von 84,7 Zentimeter<br />

(wie Wetterballons),<br />

könnte jeder Ballon<br />

eine Kraft von 4,5 Newton<br />

aufbringen. Für<br />

688 998 Newton benötigt man<br />

also 153 110 Helium befüllte Ballons<br />

mit einem Gesamtdurchmesser<br />

von 169,4 Zentimetern. Benutzte man dafür<br />

allerdings ganz normale Partyluftballons mit ca. 30<br />

Zentimetern Durchmesser, dann ginge die Anzahl über<br />

die 26,5-Millionengrenze hinaus. Das Eigengewicht der<br />

Ballons und der Schnüre wurden in dieser Rechnung übrigens<br />

nicht mit eingerechnet. In „Oben“ animierten die Künstler<br />

insgesamt rund 10 286 Ballons.<br />

Kein Anzeichen von Rheuma oder<br />

Altersschwäche: Rentner Carl<br />

schwingt sich sportlicher durch die<br />

Luft als in seiner Jugend<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 29


Film<br />

Blockbuster<br />

Smokin´ Aces<br />

Action/Komödie<br />

Land/Jahr: USA 2007<br />

Vertrieb: Universal<br />

Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />

(engl.)<br />

Datenrate Bild: 32 Mbps<br />

Datenrate Ton: 768 kbps<br />

Regie: Joe Carnahan<br />

Laufzeit: 109 min, FSK: 16<br />

Wendecover: k. A.<br />

×1 18 € 18.2.2010<br />

Der fiktive Las-Vegas-Star Buddy Aces<br />

Isreal (Jeremy Piven) wird zur Zielscheibe<br />

mehrerer Kopfgeldjäger, die einem Quentin-<br />

Tarantino-Film entsprungen sein könnten. Von<br />

Auftragsgangstern über Schwerverbrecher bis<br />

hin zu waffenstrotzenden Frauen ist alles dabei,<br />

was das Mafiagenre in den letzten Jahren<br />

hervorgebracht hat. Neben beschränkten Sprüchen<br />

und obercoolen Posen fließt die Gewalt<br />

samt Blei in Strömen. Regisseur Joe Carnahan<br />

verblüfft den Zuschauer mit einem infernalen<br />

Neonazi-Trio, welches unter Metal-Klängen und<br />

völlig überzeichneten Gesten die Jagd auf alles<br />

beginnt, was nicht bei drei in Deckung ist.<br />

Gerade die Mischung aus ernstem Actionthriller<br />

und Superzeitlupen-Comic-Massaker wirkt<br />

nicht nur auf den ersten Blick befremdlich.<br />

Aber ob nun kultig-geniale Gangsterklamotte<br />

oder völlig sinnfreie Gewaltorgie – allein an der<br />

technischen Umsetzung des überdrehten Actionspektakels<br />

gibt es kaum etwas auszusetzen.<br />

Eine hohe Grundschärfe, stark gesättigte, aber<br />

saubere Farben und starke Kontraste mit tiefem<br />

Schwarzwert bestimmen das Bild und erzeugen<br />

einen angenehmen Look. Die DTS-Tonspur läuft<br />

zumindest in den Actioneinlagen zur Höchstform<br />

auf. Ansonsten bestimmen frontlastige Dialoge<br />

und verhältnismäßig wenig Soundeffekte den<br />

Höreindruck. Die Bonusabteilung erscheint dagegen<br />

etwas unterbesetzt. Lediglich ein alternatives<br />

Ende, der Regie-Audiokommentar und ein<br />

paar weitere Featurettes finden sich im Anhang<br />

des Hauptfilms. Für eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung<br />

erscheint uns das zu wenig.<br />

TL/CT<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Fans von Tarantino und ausufernder Action kommen bei diesem<br />

Geheimtipp ganz sicher auf ihre Kosten. Das „Ocean‘s Eleven“<br />

im <strong>Blu</strong>trausch bleibt ein Unikat ohnegleichen.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

Nachgeladen, scharfgemacht – gleich wird<br />

geballert<br />

Sobald das Nazi-Trio Tremor auftaucht, fliegen<br />

die Fetzen<br />

Gesamt<br />

Smokin’ Aces 2<br />

Action<br />

Land/Jahr: US 2010<br />

Vertrieb: Universal<br />

Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />

(engl.)<br />

Datenrate Bild: 17,3 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,3 Mbps<br />

Regie: P.J. Pesce<br />

Laufzeit: 128 min, FSK: 18<br />

Wendecover: k. A.<br />

×1 20 € 18.2.2010<br />

Das Prequel zu „Smokin’ Aces“ ist pures Actionchaos<br />

und macht selbst vor den Augen<br />

des geduldigsten Anarchiefans keinen Sinn. Der<br />

Handlungsaufbau wirkt wie eine schlechte Kopie<br />

des ersten Teils, nur mit mehr Gewalt, Sex und<br />

Im Prequel sind die „beliebten“ Tremors noch<br />

vollzählig<br />

Nazis. Klingt doch eigentlich ganz lustig, könnte<br />

man jetzt denken. Aber nein, der Streifen ist<br />

nicht nur einfach blöd, er langweilt auch zu<br />

Tode. Stellen Sie sich vor was passiert, wenn die<br />

schlimmsten Soziopathen der Welt an ein und<br />

demselben Tag denselben Jazzclub besuchen.<br />

Alle anderen Gäste sind schwer bewaffnete FBI-<br />

Agenten, die nur darauf warten abzudrücken.<br />

Der Grund für dieses Schlachtfest ist schon fast<br />

belanglos, denn insgeheim geht es eigentlich<br />

nur darum, den Laden und seine Insassen so<br />

unkonventionell wie möglich auseinanderzunehmen.<br />

Da der Regisseur des ersten Teils, Joe<br />

Carnahan, gerade an seinem eigenen Drama<br />

werkelte, überließ er P.J. Pesce („From Dusk Till<br />

Dawn 3“) den Regiestuhl, der dem Film eine<br />

gehörige B-Movie-Note verpasste. An einigen<br />

Stellen verweist Pesce erfolglos auf sein Vorbild<br />

Oliver Stone, indem er aus „Platoon“ (1986) zitiert<br />

oder mit absurden Einblendungen „Natural<br />

Born Killers“ (1994) nachäfft.<br />

Der dröge Wechsel zwischen FBI-Bunker und<br />

Bar bringt per se farbiges Kunstlicht mit sich.<br />

Detailverschlingende Schwarzfl ächen zeugen<br />

vom durchschnittlichen Kontrast. Eine Referenzschärfe<br />

hätten die „Crank 2“-mäßigen Ruckelaufnahmen<br />

visuell interessanter gemacht. Wo<br />

geballert wird, fallen Patronenhülsen. Die hört<br />

man auch zuhauf, ebenso wie die Kugeleinschläge<br />

im Hintergrund. An der Soundqualität<br />

Agent Baker (C. Crawford) kappiert mal wieder<br />

gar nichts und bedroht einfach alles und jeden<br />

gibt es nichts zu meckern und auch die Synchronisation<br />

bleibt trotz Kugelhagel verständlich.<br />

Akustische 3-D-Momente gibt der Ton<br />

dennoch nicht her. Teil eins und zwei gibt es<br />

übrigens auch zusammen im Sparpaket. FT<br />

Bewertung<br />

Film 3,5/10<br />

Ein Murxfi lm hoch drei. Mehr Sex und Gewalt sind kein<br />

wirklicher Garant für eine Verbesserung zum ersten Teil. Als<br />

Videospiel hätte das Konzept besser funktioniert.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Universal<br />

30


Blockbuster<br />

Film<br />

Apocalypto<br />

Abenteuer<br />

Land/Jahr: US 2006<br />

Vertrieb: Highlight<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton: DD 5.1, PCM 5.1 (Maya)<br />

Datenrate Bild: 20,2 Mbps<br />

Datenrate Ton: 6,9 Mbps<br />

Regie: Mel Gibson<br />

Laufzeit: 138 min<br />

FSK: 18<br />

Wendecover: nein<br />

×1 22 € 19.11.2009<br />

Mel Gibsons bildgewaltiger Ausflug in die<br />

Welt der Mayas erzählt die simple und<br />

dennoch gut funktionierende Geschichte eines<br />

Kriegers, dessen Dorf von einem konkurrierenden<br />

Stamm überfallen und versklavt wird.<br />

Während des Angriffs schafft es „Pranke des<br />

Jaguars“ (Rudy Youngblood) gerade so, seine<br />

schwangere Frau und seinen kleinen Sohn in<br />

einem tiefen Erdloch in Sicherheit zu bringen,<br />

bevor auch er in Gefangenschaft gerät. Hilflos<br />

muss er mit ansehen, wie die Eindringlinge seine<br />

Freunde quälen, erniedrigen und töten. In<br />

der Aztekenstadt sollen die Frauen verkauft und<br />

die Männer dem Sonnengott geopfert werden.<br />

Ein Wink des Schicksals ermöglicht dem Jaguar<br />

jedoch die Flucht, weshalb er nun von den<br />

mächtigsten Kriegern des kämpferischen Stammes<br />

gejagt wird. Wie die Handlung weitergeht,<br />

ist absehbar, jedoch keineswegs unspannend.<br />

So erinnert der Archetyp eines mayanischen<br />

Helden ein wenig an den Vietnam-Veteranen<br />

Rambo in „First Blood“ (1982). Wie ein Tier<br />

wird er durch den mexikanischen Dschungel<br />

getrieben, gewinnt aber trotzdem per Guerillataktik<br />

den einen oder anderen Vorteil. Die<br />

Spannung geht also von etwas ganz anderem<br />

aus, als der Story. Vielmehr obsiegt die<br />

undurchdringliche Atmosphäre über den Plot,<br />

was nicht zuletzt an dem sorgfältigen Casting<br />

liegt. Die mexikanischen Darsteller sind nahezu<br />

unbekannt und spiegeln in Statur, Gesichtsform<br />

und Gebärden perfekt ihre klar gezeichneten,<br />

stereotypen Figuren wieder. Unterhaltungswert<br />

und Identifikationsfaktor steigen dadurch immens,<br />

was der ansonsten sehr exotische Kontext<br />

auch bitter nötig hat. Ebenso heben die aus<br />

Piercings, Frisurenkunst, Schmuck und Tattoos<br />

bestehenden Kostüme den Film auf die Ebene<br />

eines visuellen Kunstwerks. Die aus kulturellen<br />

Gründen umstrittene Brutalität macht unter<br />

Berücksichtigung der Spannungserzeugung<br />

durchaus Sinn, da sie die Unvorhersehbarkeit<br />

der Ereignisse und die Angst vor einer fatalen<br />

Wendung unterstützt. Im Gegenzug werden<br />

die Grausamkeiten nicht beschönigt, vielmehr<br />

sogar das Leid der Opfer und die Angst in den<br />

Vordergrund gestellt.<br />

dem künstlich erzeugten Klangraum, der die<br />

Naturgeräusche und den Hall der Stimmen<br />

realistisch auf alle Kanäle projiziert. Viele weitere<br />

Sounds kommen allerdings aus der Front.<br />

Besonderes Augenmerk verdient die Musik,<br />

deren bis ins Mark gehenden Rhythmen sehr<br />

dynamisch auf die Front verteilt sind. Der Authentizität<br />

halber wird sich der mayanischen<br />

Sprache im Original bedient, weshalb wir bedingungslos<br />

die unkomprimierte PCM-5.1-Spur<br />

empfehlen können. Die deutschen Untertitel<br />

sind auch nicht allzu anstrengend, da sich<br />

tiefergehende Dialoge in Grenzen halten und<br />

mehr Wert auf die Körpersprache gelegt wird.<br />

Das sehr passend modellierte Menü eröffnet<br />

ein Audiokommentar, darauf folgen eine kurze<br />

gelöschte Sequenz und ein 25-minütiges Making-of,<br />

das Gibsons Beweggründe zu seiner<br />

Vision näher beleuchtet.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Gibsons Maya-Spektakel wirkt sehr körperlich und brachial. Die<br />

einfache Handlung mit dem klassischen Gut-Böse-Schema bleibt<br />

aufgrund des sehr exotischen Kontexts entschuldbar.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Bilder: Highlight<br />

Der Anführer des angreifenden Maya-Stammes<br />

behauptet sich durch seine ungeheure Präsenz<br />

Kulturschock<br />

Es ist schon erstaunlich, wie eindrücklich eine<br />

Verfolgungsjagd erscheint, wenn sie vor so<br />

beeindruckenden Naturkulissen stattfi ndet.<br />

Gigantische Wasserfälle, pompöse Maya-Architekturen<br />

und unberührter Urwald in seiner<br />

reinsten Form sorgen für ausreichend detailliertes<br />

Bildmaterial, das den HD-Jünger Freudensprünge<br />

machen lässt.<br />

Der leicht überzogene Kontrast beeinträchtigt<br />

nur geringfügig die Sichtbarkeit der zahlreichen<br />

Details. Die Farben bewegen sich bevorzugt<br />

im erdig-grünen Bereich, den die sonnengebräunte<br />

Haut der Maya in Kombination mit<br />

dem satten Grün der Pfl anzen vorgibt. Die vor<br />

dem extrem heißen und feuchten Klima speziell<br />

geschützten Digitalkameras liefern eine<br />

nahezu rauschfreie, sehr scharfe Bildqualität.<br />

Unterstützt wird die Urwaldatmosphäre von<br />

Die sorgsam komponierten Digitalaufnahmen haben mit der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

ihr ideales Medium gefunden.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Tonqualität 9/10<br />

Der Griff zu den mayanischen Originalstimmen passt! Gute<br />

Arbeit auch bei den Umgebungsgeräuschen sowie der Musik.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

3/3 2/3 2/2 2/2<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

Mit nur einem Making-of recht spärlich. Das schöne Menüdesign<br />

relativiert das werbelastige Booklet und die kurze Zusatzszene.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

1/3 1/3 1/2 0,5/2<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 31


Film<br />

Blockbuster<br />

Quentin Tarantino gilt als Meister seines Fachs, er ist talentierter Autor sowie<br />

Regisseur unterschiedlichster Kinofi lme. Sein jüngster Film kam im Herbst<br />

vergangenen Jahres in die Lichtspielhäuser und wurde frenetisch gefeiert.<br />

Zum 14. Januar erschien die lang ersehnte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von „Inglourious<br />

<strong>Basterds</strong>“, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten wollen.<br />

Bildreferenz<br />

Inglourious <strong>Basterds</strong><br />

Kriegsfilm<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: Universal<br />

Bild: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

(engl.), DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 27 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,5 Mbps<br />

Regie: Quentin Tarantino<br />

Laufzeit: 154 min, FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

×1 19,95 € 14.1.2010<br />

Mit den Worten:<br />

„Es war<br />

einmal im Nazibesetzten<br />

Frankreich“<br />

beginnt<br />

dieser Film, der als<br />

eine Art Western im<br />

Zweiten Weltkrieg<br />

angelegt ist und von<br />

Anspielungen und<br />

Filmzitaten nur<br />

so strotzt, allen<br />

voran natürlich<br />

der Namensgeber<br />

„<strong>Inglorious</strong><br />

Bastards“ von Enzo<br />

Castellari aus dem<br />

Jahre 1978.<br />

Das erste Kapitel, in dem der<br />

„Judenjäger“ Hans Landa (eindrücklich<br />

gespielt von Christoph Waltz)<br />

einen Milchbauern dazu bringt, die<br />

unter den Dielenbrettern versteckte<br />

jüdische Familie Dreyfus dem Tod<br />

auszuliefern, ist nach Spaghettiwestern-Manier<br />

aufgebaut und<br />

eine Reminiszenz an Sergio<br />

Leone. Einzig die älteste Tochter<br />

Shosanna Dreyfus (beklemmend:<br />

Mélanie Laurent)<br />

kann dem Massaker entkommen.<br />

Dieser Prolog ist eine<br />

inszenatorische und schauspielerische<br />

Meisterleistung,<br />

die von der ersten Minute an<br />

in ihren Bann zieht. Tarantino<br />

arbeitet dabei mit leisen, ja<br />

subtilen Tönen, die die spannungsgeladene<br />

Stimmung schier unerträglich machen.Jahre<br />

später betreibt Shosanna unter falschem Namen<br />

ein kleines Kino in Paris und wird durch<br />

einen ungewollten Protegé (sympathisch:<br />

Daniel Brühl) mit der Vergangenheit in Form von<br />

Hans Landa konfrontiert. Als Reichspropagandaminister<br />

Goebbels die Premiere des neuesten<br />

Films „Stolz der Nation“ ausgerechnet in ihrem<br />

Kino feiern möchte, fasst sie den Racheplan<br />

alle anwesenden Nazis in einem fl ammenden<br />

Inferno zu vernichten.<br />

Parallel dazu treiben die „<strong>Basterds</strong>“, zu deutsch:<br />

„Mistkerle“, ihr Unwesen. Diese brutale Horde,<br />

bestehend aus jüdischen Amerikanern und<br />

übergelaufenen Deutschen, ist so ziemlich das<br />

Schlimmste was einem Nazi passieren kann:<br />

Entweder man wird bestialisch hingerichtet<br />

(meistens) oder bekommt das Hakenkreuz unwiderrufl<br />

ich in die Stirn eingeritzt (eher selten).<br />

Auch die <strong>Basterds</strong> sind Teil eines geplanten<br />

Attentats und wollen mithilfe der Doppelagentin<br />

Bridget von Hammersmark (Diane Kruger)<br />

ebenfalls die Premiere von „Stolz der Nation“<br />

zur Umsetzung nutzen.<br />

Tarantino arbeitet kontinuierlich mit Überraschungsmomenten,<br />

die den Zuschauer im Ungewissen<br />

lassen und die die Spannung des an<br />

Wortwitz reichen Films durchweg erhalten, um<br />

ihren Höhepunkt schließlich beim Showdown<br />

im Kino zu fi nden. Ein denkwürdiger Moment,<br />

als der Filmvorführer Marcel hinter der Leinwand<br />

steht, auf der Shosanna die anwesenden Nazis<br />

in die Hölle schickt und den Berg Nitrofi lmrol-<br />

„Ich wollte sagen, dann sind wir zu zweit. Ich hab<br />

eine Pistole auf Ihre Eier gerichtet, seit Sie hier<br />

sitzen“<br />

Bilder: Stock.xchng, Universal<br />

32


Blockbuster<br />

Film<br />

Fakten zum Film<br />

• Drehbeginn: 9. Oktober 2008<br />

• Drehorte: Potsdam Babelsberg, Berlin, Fort Hahneberg,<br />

Görlitz, Bad Schandau, Sebnitz, Rüdersdorf, Nauen, Paris<br />

• Über 40 deutsche Darsteller; mehrere Tausend<br />

deutsche Komparsen<br />

• Cameo-Auftritte: Enzo Castellari, Bela B., Tarantinos Hände<br />

• Zensur: Auf deutschen Plakaten und Covern wurde das<br />

Hakenkreuz entfernt (z. B. im roten “O” des Titels)<br />

• Die deutsche Version ist eine Minute länger als die US-,<br />

bzw. GB-Version (Szene im La Louisiana)<br />

„Du hast dein letztes Sauerkrautsandwich<br />

gegessen.“<br />

len anzündet – diese visuelle Metapher zu den<br />

Bücherverbrennungen im dritten Reich konnte<br />

wohl nur Tarantino einfallen. Das Kino triumphiert<br />

gleichsam über seinen Missbrauch durch<br />

das Naziregime.<br />

„... weil, Marcel, mein Süßer, wir einen Film<br />

machen werden – nur für die Nazis“<br />

Kriegsfilm im Westerngewand<br />

Sicher, in „Inglourious <strong>Basterds</strong>“ wird mit historischen<br />

Fakten gespielt. Quentin Tarantino gelingt<br />

so allerdings stilsicher genau das, wofür das<br />

Kino prädestiniert ist: Geschichten zu erzählen<br />

und den Zuschauer mit auf eine große Reise<br />

zu nehmen. Dass dabei historische Tatsachen<br />

verdreht und anders gelenkt werden, nimmt<br />

man der fi ktiven Geschichte nicht übel, denn sie<br />

bleibt stets authentisch, wenn auch auf eine für<br />

uns Deutsche ungewohnte Art und Weise.<br />

Das großartige Ensemble bildet einen symbiotischen<br />

Reigen, dem Christoph Waltz als perfi<br />

der Nazi-Gentlemen Hans Landa die Krone<br />

aufsetzt. Seine Interpretation des detektivischen<br />

SS-Sturmbannführers sucht seinesgleichen, verdienterweise<br />

erhielt er 2009 für seine Leistung<br />

u. a. den Darstellerpreis auf den 62. Internationalen<br />

Filmfestspielen in Cannes sowie einen<br />

Golden Globe. Über Brad Pitts Darstellung des<br />

Lt. Aldo Raine darf gestritten werden, denn sein<br />

stets grinsendes Über-Ich mag zum gewollten<br />

Stil des Films passen, könnte den einen oder anderen<br />

Zuschauer jedoch nach einiger Zeit auch<br />

gehörig nerven.<br />

Emotionale Gemüter, die kein <strong>Blu</strong>t sehen können,<br />

werden von Zeit zu Zeit zusammenzucken<br />

und hinter der vorgehaltenen Hand abtauchen.<br />

Auch in seinem jüngsten Film verzichtet Tarantino<br />

nämlich nicht auf die für ihn übliche, teils<br />

überzogene Brutalität. Wer damit nicht klarkommt,<br />

dem empfehlen wir die „Augen-zu-Variante“<br />

an den entsprechenden Stellen, denn<br />

dann kann das Geräusch, das Messer beim Skalpieren<br />

machen, mit den freien Händen<br />

gleich mitausgeblendet werden. In solchen<br />

Szenen, wie zum Beispiel auch bei der brutalen<br />

Baseballschlägernummer von Donny Donnowitz<br />

(Eli Roth), kommen Zweifel auf, ob das<br />

FSK-16-Logo angemessen ist. In der britischen<br />

und US-Variante erhielt der Film seine Freigabe<br />

erst ab 18 Jahren.<br />

Makelloses Kino fürs Ohr<br />

Freunde der Originalsprache kommen voll auf<br />

ihre Kosten, denn Tarantino legte Wert darauf seine<br />

Figuren in den jeweiligen Sprachen (Deutsch,<br />

Englisch, Französisch und Italienisch) zu Wort<br />

kommen zu lassen. Köstlich die Szene, als Brad<br />

Pitt alias Lt. Aldo Raine versucht, als angeblicher<br />

italienischer Kameramann auf der Filmpremiere<br />

Eindruck zu schinden, und von Hans Landa<br />

mit perfektem Italienisch an die Wand bzw. um<br />

die Tarnung gespielt wird. Sprachungewandten<br />

wird nicht nur mit Untertiteln geholfen, dank des<br />

hervorragenden Drehbuchs sind die Dialoge<br />

häufi g selbsterklärend. Besonders die englischdeutsche<br />

Fassung sei empfohlen, zumal diese<br />

sehr gut abgemischt in DTS-HD Master Audio<br />

über das 5.1-System daherkommt. Dies und der<br />

Soundtrack geben dem Film Atmosphäre und<br />

unterstützen die Spannung.<br />

Auf 35-Millimeter gedreht, sorgt der Transfer auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für reinste Freudenmomente im Heimkino.<br />

Das Bild überzeugt mit einer wunderbaren<br />

Schärfe und fast durchgängiger Detailgenauigkeit,<br />

sodass die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> als referenzwürdig gelten<br />

kann. Die natürliche Farbgebung und der sehr<br />

gute Kontrast mit einem 1a Schwarzwert selbst<br />

in dunkleren Kunstlichtszenen garantieren einen<br />

ungetrübten Seheindruck.<br />

Die Extrasektion verlängert das Filmvergnügen<br />

ungemein, so etwa mit dem im Film thematisierten<br />

Kurzfi lm „Stolz der Nation“, der sich in<br />

„Ich beginne zu glauben, dass meine Teilnahme<br />

an der Veranstaltung von einiger Bedeutung<br />

sein könnte“<br />

voller Länge auf der Disc befi ndet samt einem<br />

Making-of, das die Persifl age auf den deutschen<br />

NS-Propagandafi lm perfektioniert. Ausführliche<br />

Informationen gibt die rund 31-minütige<br />

„Diskussion am runden Tisch“ (u. a. mit Quentin<br />

Tarantino und Brad Pitt). Alternative Szenen<br />

(köstlich: Goebbels‘ Version von „Ich wollt,<br />

ich wär’ ein Huhn“) und witzige Kurzeinblicke<br />

in die Dreharbeiten fi nden sich ebenfalls auf<br />

der Disc.<br />

FRANZISKA DRACHE<br />

Bewertung<br />

Film 9,5/10<br />

„Inglourious <strong>Basterds</strong>“ ist ein kleines Meisterwerk. Quentin<br />

Tarantinos Groteske glänzt dabei nicht nur durch den tollen Cast,<br />

sondern auch durch genial ausgefeilte Dialoge.<br />

Technik 8/10<br />

Bildqualität 9,5/10<br />

Beeindruckende Schärfe, satte Farben und perfekter<br />

Schwarzwert – ein Fest für heimkinoaffi ne Tarantino-Fans.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 2/2 2/2<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Perfekt abgemischte Dialogszenen wechseln mit actionbehafteten<br />

Rundumklängen, abgerundet vom passenden Soundtrack.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Durchaus abwechslungsreich und interessant, hätten die Extras<br />

doch das ein oder andere Highlight mehr verdient.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

2/3 2/3 1/2 0,5/2<br />

„Haben Sie Einfluss auf die Spitznamen, die der<br />

Feind Ihnen gibt?“<br />

„Ich hatte gehofft, Sie würden mich in ihr Haus<br />

bitten, damit wir uns unterhalten können“<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 33


Film<br />

Blockbuster<br />

Fantasy/Märchen<br />

Land/Jahr: US 2007<br />

Vertrieb: Paramount<br />

Bild: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

Ton: DD 5.1, DTS-HD MA<br />

(engl.)<br />

Datenrate Bild: 32 Mbps<br />

Datenrate Ton: 640 kbps<br />

Regie: Matthew Vaughn<br />

Laufzeit: 127 min, FSK: 12<br />

Wendecover: ja<br />

×1 23 € 4.2.2009<br />

Neil Gaimans Bücher erfreuen sich in letzter<br />

Zeit offensichtlich steigender Beliebtheit<br />

bei Filmemachern. Nachdem sich zuletzt Animationsaltmeister<br />

Henry Selick („The Nightmare<br />

Before Christmas“) erfolgreich an der Adaption<br />

von Gaimans Kinderbuch „Coraline“ versucht<br />

hat, lief eine andere Geschichte des Fantasy-<br />

Autors bereits knappe zwei Jahre zuvor über die<br />

Kinoleinwände: „Der Sternwanderer“. Als eine<br />

Verfilmung des bis dahin eher als Produzent<br />

von Gangster-Streifen und Thrillern bekannten<br />

Matthew Vaughn (u. a. „Bube, Dame, König,<br />

Gras“) geriet der Roman des wiederum ursprünglich<br />

als Comicautor tätigen Gaiman zu<br />

einem spürbar unkonventionellen Leinwandauftritt.<br />

Zumindest im Bereich Fantasy/Märchen,<br />

der in den letzten Jahren vornehmlich mit groß<br />

angelegten Epen und profitablen Fortsetzungsgeschichten<br />

in Erscheinung trat.<br />

„Der Sternwanderer“ ist dagegen etwas anders<br />

geartet. Vor allem Stil und Mittel der Erzählung<br />

sind es, die aus der grundsätzlich einfachen,<br />

teils sogar kitschig anmutenden Story einen in<br />

hohem Maße unterhaltsamen Film machen.<br />

Fans von absurd-humoriger Fantasy mögen sofort<br />

den Einfl uss des britischen Kultautors Terry<br />

Pratchett auf Gaimans Erzählung spüren. Und<br />

ebenso könnten Fans früher Guy-Ritchie-Filme<br />

dessen Einfl uss auf die Regie seines Bekannten<br />

Matthew Vaughn erkennen. Die Geschichte<br />

dreht sich um einen Stern, der vom Himmel<br />

fällt. Genauer ist es eine junge Frau (Claire<br />

Danes), die im Krater des Einschlags liegt und<br />

darüber nicht unbedingt begeistert ist. Zur gleichen<br />

Zeit machen sich diverse Gestalten auf,<br />

den gefallenen Stern in ihren Besitz zu bringen.<br />

Der junge Tristan etwa überquert trotz Verbot die<br />

Mauer hinter seinem Dorf, welche die Welt der<br />

Menschen von der magischen Welt trennt, um<br />

den Stern als Geschenk für seine Angebetete zu<br />

holen. Die Hexe Lamia (Michelle Pfeiffer) dagegen<br />

folgt dem himmlischen Geschöpf, um es für<br />

sich und ihre Schwestern einzufangen, und zwar<br />

als essbare Verjüngungskur. Zu guter Letzt reist<br />

der hinterhältige und brutale Königssohn Septimus<br />

durch die Lande, um sich mit dem Amulett<br />

des gefallenen Sterns die Thronfolge vor seinen<br />

Brüdern zu sichern. Dass sich die drei Parteien<br />

bald schon gehörig in die Quere kommen, ist<br />

abzusehen. Und dass der fl eischgewordene<br />

Stern sein Schicksal eigentlich gern selbst bestimmen<br />

möchte ebenso.<br />

Witz und Charme<br />

Abgesehen von der einfachen Exposition gibt<br />

sich „Der Sternwanderer“ aber überraschend<br />

unvorhersehbar. Man kann beinahe darauf vertrauen,<br />

dass ein aufkeimendes Fantasy-Klischee<br />

unvermittelt und mit viel Kreativität gekippt oder<br />

ad absurdum geführt wird. So sieht man etwa<br />

den einfachen Bauernsohn – von der Hexe Lamia<br />

in eine schöne Magd verwandelt – in der<br />

Peripherie des Geschehens vorsichtig die Rundungen<br />

am neuen Körper bewundern. Oder<br />

der bärbeißige Luftpiratenchef (Robert De Niro)<br />

entpuppt sich im Privaten plötzlich als warmherzig-schrulliges<br />

Wesen mit einem speziellen<br />

Kleiderfetisch. Überhaupt lebt der ganze Film<br />

vom Charme seiner Figuren und der hochkarätigen<br />

Besetzung, die professionelles Spiel und<br />

notwendige Selbstironie ganz selbstverständlich<br />

zu verbinden weiß.<br />

Während Grundschärfe, Kompression und<br />

Farbdarstellung der Veröffentlichung durchweg<br />

Tristan muss sich gegen die dunkle Magie der<br />

Hexe Lamia zur Wehr setzen<br />

überzeugen können, mindern wiederkehrende<br />

Schwächen bei Schwarzwert, Kontrasten und<br />

Schärfeeindruck das Vergnügen. Am Ton gibt es<br />

nur wenig zu bemängeln. Effekte und Umgebungsgeräusche<br />

der DD-5.1-Spur kommen sauber,<br />

detailliert und in guter Räumlichkeit zur Geltung,<br />

während die Dialoge leider zu frontlastig<br />

gemastert sind. Im Bonusteil der BD überzeugen<br />

das knapp einstündige Making-of in HD sowie<br />

der Audiokommentar von Regisseur und Autor.<br />

Weniger umfangreich, dafür aber witzig sind der<br />

kurze Blick hinter die Kulissen der Produktion sowie<br />

einige Outtakes und entfernte Szenen.<br />

TIM LUFT<br />

Bewertung<br />

Film 8/10<br />

Der besondere Charme des Films überzeugt vielleicht nicht<br />

jeden. Bei allen anderen wird er aber einen nachhaltigen<br />

Eindruck hinterlassen.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Schwarzwert, Kontraste und Schärfe zeigen in einigen Szenen<br />

Schwächen. Das Mastering an sich ist jedoch in Ordnung.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Tonqualität 8/10<br />

Frontlastige Dialoge stehen sauber abgemischten Umgebungsgeräuschen<br />

und Eff ekten gegenüber. Gut, aber nicht sehr gut.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

3/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

Das Königreich Stormhold hat eine lange Reihe möglicher<br />

Thronfolger, doch die haben sich gegenseitig dezimiert<br />

Yvaine, der personalisierte Stern, steht im<br />

Mittelpunkt des Fantasy-Abenteuers<br />

Das Making-of in HD ist ein schönes Extra. Ansonsten entspricht<br />

das Angebot dem einer durchschnittlichen DVD.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

1/3 2/3 1/2 1/2<br />

Gesamt<br />

Bilder: Paramount<br />

34


Blockbuster<br />

Film<br />

<strong>Blu</strong>tsauger in Bl(a)u<br />

Sagt man heutzutage „Vampirfi lm“, so denken die meisten sofort an kitschig-romantische Streifen für Teenager<br />

wie etwa „Twilight“. Nichtsdestotrotz gibt es noch einige erwachsene Werke, die den <strong>Blu</strong>tsauger im klassischen<br />

Sinne interpretieren: unheimlich, tragisch und vor allem blutig.<br />

Bilder: Ascot Elite, Stock.xchng, Tiberius Film<br />

Ohne Menschenblut verwandelt sich ein zivilisierter<br />

Vampir in ein triebgesteuertes Monster<br />

Betrachtet man den Plot des neuen Kinofilms<br />

„Daybreakers“, so erscheint es einem<br />

wie eine Alternativwelt-Geschichte à la Philip<br />

K. Dick. Die Regiebrüder Spierig kontaminieren<br />

hierfür die ganze Welt mit einem Vampir-Virus.<br />

Ein Jahrzehnt später sind sämtliche Städte<br />

abgedunkelt und die Kultur hat sich vollständig<br />

gewandelt. Für die Gabe der Unsterblichkeit<br />

bezahlt die nun vorherrschende Rasse mit<br />

einer mysteriösen Empfindlichkeit gegenüber<br />

Sonnenlicht, einem fehlenden Spiegelbild<br />

und einem immens eingeschränkten Ernährungsplan.<br />

Das Weichen der Farben und der<br />

monotone Rostgeschmack von <strong>Blu</strong>t lassen<br />

den Bedarf an visuellen und schmackhaften<br />

Genüssen verkümmern. An fast jeder Ecke gibt<br />

es <strong>Blu</strong>tbanken, die den karminroten Lebenssaft<br />

verkaufen. Die verbliebenen Menschen werden<br />

gejagt, gefangen und in großen Fabriken<br />

weiterverarbeitet, ähnlich unseren heutigen<br />

Nutztieren. Charles Bromley (Sam Neill) ist der<br />

Leiter eines solchen Konzerns und sehr daran<br />

interessiert, den Profit trotz drohender Nahrungsmittelknappheit<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

<strong>Blu</strong>t für die Welt<br />

Die Menschen sind inzwischen vom Aussterben<br />

bedroht, weshalb sich ihr <strong>Blu</strong>t vom Grundnahrungsmittel<br />

zu einem Luxusgut entwickelt.<br />

Das große Problem ist allerdings, dass die<br />

Vampire zu triebgesteuerten, ekligen Monstern<br />

werden, wenn sie nicht mehr das gute Zeug<br />

konsumieren. Es muss also irgendeinen Stoff<br />

im menschlichen <strong>Blu</strong>t geben, der die Fähigkeit<br />

der Vernunft aufrechterhält. Und genau<br />

jenes Geheimnis zu lüften, ist Edward Daltons<br />

(Ethan Hawke) Aufgabe. Der Hämatologe soll<br />

ein Plasmasubstitut fi nden, das die Zivilisation<br />

in ihrer jetzigen Form retten soll. Betrachtet<br />

man die Vampire als die westliche Wohlstandsgesellschaft,<br />

die es nicht versäumt, ihr täglich<br />

Fleisch zu verzehren, so ist Edward derjenige,<br />

der die Gesellschaft völlig umkrempeln<br />

möchte. So hilft er einer Untergrundgruppe<br />

der Normalsterblichen, ein Heilmittel für den<br />

Vampirismus zu suchen.<br />

Trotz der dominierenden Science-Fiction-<br />

Komponente fehlt es „Daybreakers“ nicht an<br />

Action- und Horrorelementen. Man kann sich<br />

vorstellen, dass selbst Vampire vor monströsen<br />

Wesen Angst bekommen, die theoretisch ihren<br />

Kopf abreißen könnten. Aus der Perspektive<br />

eines (noch) überlebenden Menschen mag es<br />

auch sehr unheimlich sein, von einer blutsaugenden<br />

Armee gejagt zu werden. Doch es gibt<br />

Hoffnung, denn hinter Willem Dafoes („Spider-<br />

Man“) markantem Charakter, Elvis, steckt die<br />

Wahrheit, die Ed für seine Forschung braucht.<br />

In den USA lief der Film bereits Anfang Januar<br />

in den Kinos, während es für Deutschland noch<br />

keinen Termin gibt. Unter Berücksichtigung des<br />

Synchronisationsprozesses stehen die Chancen<br />

für einen baldigen Start jedoch gut.<br />

Einen intimeren, aber nicht minder interessanten<br />

Weg beschreitet der schwedische<br />

Film „So fi nster die Nacht“ von Tomas Alfredson.<br />

Der Streifen erbringt den Beweis, dass<br />

Schweden eben nicht nur das Herkunftsland<br />

toller Astrid-Lindgren-Geschichten ist, sondern<br />

auch die eine oder andere Horrorstory parat<br />

hält. Als Überraschungshit zahlreicher Filmfestivals<br />

räumte die Umsetzung von John Ajvide<br />

Lindqvists Bestseller über 50 Auszeichnungen<br />

ab und wurde allseits als Frischzellenkur des<br />

Vampirgenres gefeiert. Und wie das bei erfolgreichen<br />

europäischen Filmen so ist, wird bereits<br />

an einem US-Remake namens „Let Me<br />

In“ gearbeitet. Bis zum Start des US-Films Ende<br />

des Jahres bleibt das Original noch einzigartig<br />

in seinem Ansatz, eine Vampirgeschichte auf<br />

hohem Suspense-Niveau zu erzählen. Anstatt<br />

einer expliziten Darstellung zähnefl etschender<br />

Daybreakers (Kino)<br />

Land/Jahr: AU, US 2009<br />

Vertrieb: Tiberius Film<br />

Regie: Michael Spierig,<br />

Peter Spierig<br />

Darsteller: Ethan Hawke,<br />

Sam Neill, Willem Dafoe<br />

Laufzeit: 98 min<br />

FSK: k . A.<br />

Internet: daybreakersmovie.<br />

com<br />

2010<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 35


Film<br />

Blockbuster<br />

Die Wohlstandsgesellschaft in „Daybreakers“ möchte auf die Annehmlichkeiten nicht verzichten<br />

So finster die Nacht<br />

Traumhafte Tiefenunschärfen entfalten im Zusammenspiel<br />

mit den scharf fokussierten Protagonisten<br />

ihre ganz eigene, hypnotische Wirkung. Bei<br />

einem Schauplatz wie Stockholm im Winter sind<br />

die tristen Farben kaum verwunderlich. Schwarzwert<br />

und Kontrast wiederum sind natürlich, das<br />

Bildrauschen ist gering. Die Musik ist manchmal<br />

etwas lauter eingemischt als Sounds und Stimmen.<br />

Leider verdunkeln die meditativen Klänge<br />

die drögen Dialoge nur, depressive Stimmung ist<br />

vorprogrammiert. Heftigere Sequenzen heben<br />

die Lautstärke angemessen an. Die hinteren Kanäle<br />

unterstützen hauptsächlich die Musik mit zusätzlichem<br />

Geschrammel. Eine weniger dezente<br />

Geräuschkulisse hätte den Aufnahmen mehr Tiefe<br />

verliehen. Als Zusatz gibt es drei gelöschte Szenen<br />

in ansprechender HD-Qualität und einen Trailer.<br />

Monstren lässt der Film zunächst nur vermuten,<br />

wer die Nachbarn des zwölfjährigen Oskar<br />

(Kåre Hedebrant) wirklich sind. Im winterlichen<br />

Blackeberg der frühen 1980er Jahre lebt Oskar<br />

als in sich gekehrter, schweigsamer Junge,<br />

der häufi g unangenehme Prügeleinheiten von<br />

seinen Klassenkameraden erdulden muss. Auf<br />

einem nächtlichen Streifzug um seinen trostlosen<br />

Wohnblock lernt er die gleichaltrige Eli<br />

(Lina Leandersson) kennen. Scheinbar lebt<br />

sie mit ihrem Vater neben Oskar, lässt sich nur<br />

nach Sonnenuntergang blicken und benötigt<br />

eine explizite Einladung, um die Wohnung des<br />

Jungen betreten zu können. Obwohl Oskar<br />

spürt, dass mit ihr irgendetwas nicht stimmt,<br />

gefällt ihm Elis Außenseitertum und er lässt<br />

sich auf eine Freundschaft mit ihr ein. Zu jener<br />

Zeit geschehen in der Nähe des Viertels<br />

merkwürdige Morde. Passanten entdecken<br />

eine kopfüber aufgehängte Leiche, die wie<br />

ein geschlachtetes Schwein zur Ader gelassen<br />

wurde. Der bei seinem Ritual gestörte Mörder<br />

fl ieht mit nur einer Gefriertüte voll <strong>Blu</strong>t. An diesem<br />

Abend grummelt Elis Magen deutlicher<br />

als zuvor. Sie muss selbst auf die Jagd gehen.<br />

entstehen deshalb Dialogsequenzen, die locker<br />

als Schlafmittel herhalten. Für Romantik<br />

und Spannung sorgt die Handlung indes durch<br />

einige überraschende Geschehnisse, hervorgerufen<br />

durch die undurchsichtige Gesinnung<br />

der Figuren. Letzten Endes ist es vielleicht der<br />

Wunsch, selbst das zweischneidige Glück zu<br />

erfahren, mit einem Vampir durch das Leben<br />

zu reisen, der den Film so sehenswert macht.<br />

Mitternachts-Snack<br />

Die schmerzvollste Vampirgeschichte auf<br />

diesen Seiten dürfte wohl „Durst“ des koreanischen<br />

Meisterregisseurs Park Chan-Wook<br />

(„Oldboy“) sein. Park ist bekannt für seine<br />

drastischen und schonungslosen Bilder, die<br />

weder vor sexuellen noch vor brutalen Darstellungen<br />

zurückschrecken. Jene Stilmittel<br />

sind jedoch nie Selbstzweck. So wird dem<br />

Zuschauer auch in „Durst“ keine der Todsünden<br />

vorenthalten, die der Priester Sang-hyeon<br />

(Kang-ho Song) begeht. Als gläubiger Mensch<br />

verschreibt er sein Leben den Hilfsbedürftigen<br />

und stellt sich selbst als Versuchskaninchen für<br />

das Gegenmittel einer gefährlichen Seuche zur<br />

Horror<br />

Land/Jahr: SW 2008<br />

Vertrieb: Ascot Elite<br />

Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: Dolby True HD 5.1<br />

Datenrate Bild: 16,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,5 Mbps<br />

Regie: Tomas Alfredson<br />

Laufzeit: 114 min<br />

FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

×1 18 € 30.9.2009<br />

Film 7,5/10<br />

Poetisch, traurig und leicht verträumt beschreibt Alfredsons<br />

Kunstwerk den unendlichen Kreislauf eines kindlichen<br />

Vampirlebens.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 2/10<br />

Gesamt<br />

Bitte eintreten!<br />

Auch wenn es im ersten Augenblick so scheint,<br />

ist „So fi nster die Nacht“ keine Erwachsenenfassung<br />

der Kinderserie „Der kleine Vampir“.<br />

Die Poesie liegt in Elis tragischem Dilemma,<br />

auf ewig im pubertären Körper einer Zwölfjährigen<br />

gefangen zu sein. Ähnlich wie Claudia in<br />

„Interview mit einem Vampir“ (1994) durchlebt<br />

Eli als uralter Geist die Jahrhunderte, während<br />

alles um sie herum vergeht. Im Kontrast dazu<br />

steht Oskars Reifungsprozess. Der Übergang<br />

zu einem jungen Erwachsenen macht sich an<br />

seiner wachsenden Eigenverantwortlichkeit bemerkbar.<br />

Er versorgt sich nicht nur eigenständig,<br />

sondern beschützt auch andere. Das in<br />

sich geschlossene Ende sowie die Frage nach<br />

der gegenseitigen Abhängigkeit sind spannend<br />

genug, um den ansonsten sehr nüchtern inszenierten<br />

Film zu tragen. Die Tristesse sei hier<br />

deswegen so deutlich hervorgehoben, weil „So<br />

fi nster die Nacht“ gar nicht erst den Versuch<br />

unternimmt, unterhaltsam zu sein. Die Jungdarsteller<br />

spielen gefühlskalt und unglaublich<br />

introvertiert. Zusammen mit der trägen Musik<br />

So ein Vampirleben ist nicht leicht. Während Oskar (l., Kâre Hedebrant) zu einem jungen<br />

Erwachsenen heranwächst, bleibt Eli (r., Lina Leandersson) in ihrem Mädchenkörper verhaftet<br />

36


Blockbuster<br />

Film<br />

Interview mit einem Vampir<br />

Land/Jahr: US 1994<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Regie: Neil Jordan<br />

Laufzeit: ca. 123 min<br />

FSK: 16<br />

Preis: 14 Euro<br />

Start: 16.10.2008<br />

Vor seiner Wandlung in einen Vampir ist Sanghyeon<br />

(Kang-ho Song) tugendhafter Priester<br />

Verfügung. Das Experiment läuft jedoch schief<br />

und nur eine <strong>Blu</strong>ttransfusion kann ihn vor dem<br />

sicheren Tod bewahren. Überrascht von seiner<br />

plötzlichen Genesung stellt Sang-hyeon weitere<br />

vampirische Eigenschaften fest: Die Transfusion<br />

war infektiös. Trinkt er <strong>Blu</strong>t, wirken die<br />

Selbstheilungskräfte gegen den eingeimpften<br />

Emmanuel-Virus. Gewahr dieser Erkenntnis<br />

will er sich zunächst selbst töten, und das, obwohl<br />

er kurze Zeit vorher einer Schwester die<br />

Schwere dieser Sünde erklärte. Andererseits<br />

Durst<br />

Park hält sich bei der Farbgebung unerwartet<br />

stark zurück und beschränkt sich hauptsächlich<br />

auf Orange-Grün-Kombinationen im Dunkeln<br />

oder auf steriles Weiß im tageslichthellen Raum.<br />

Im ersten Drittel und in Ausnahmefällen gibt es<br />

ausgeglichenere Farben zu sehen. In der Dunkelheit<br />

lässt der gute Kontrast einen ordentlichen<br />

Detailgrad erkennen. Der ansonsten ruhige und<br />

dialoglastige Audiomix hält einige akustische<br />

Überraschungen bereit. Rotiert die Kamera um<br />

den alles wahrnehmenden Vampir, taucht der Zuhörer<br />

in seine seltsame Klangwelt mit ein. Auch<br />

an der Qualität der deutschen Synchronisation<br />

wurde nicht gespart. In der Bonussektion erwarten<br />

den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Besitzer zwei laienhafte Camcorder-Aufnahmen<br />

des letzten Fantasy-Filmfests,<br />

die jedoch eine interessante Fragerunde mit dem<br />

Regisseur enthalten.<br />

Horror<br />

Land/Jahr: KR 2009<br />

Vertrieb: Ascot Elite<br />

Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: Dolby True HD 5.1<br />

Datenrate Bild: 20,6 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,6 Mbps<br />

Regie: Park Chan-Wook<br />

Laufzeit: 134 min<br />

FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

×1 18 € 18.2.2010<br />

Film 8/10<br />

So romantisch wie „Bonnie und Clyde“, so bizarr wie die Werke<br />

von Kafka. Park Chan-Wook versteht es, die menschliche<br />

Triebhaftigkeit durch den blutigen Kakao zu ziehen.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 3/10<br />

Gesamt<br />

Tae-ju (Ok-bin Kim) will aus ihrem Ehealltag<br />

ausbrechen – mit Mord, wenn es sein muss<br />

entdeckt er auch eine vorteilhafte neue Kraft<br />

in seinem Körper und sein Interesse an den<br />

weltlichen Genüssen des Lebens erwacht. Das<br />

echte Drama beginnt, als Sang-hyeon seinen<br />

alten Freund Kang-woo (Ha-kyun Shin) wiedertrifft<br />

und bei der Gelegenheit gleich dessen<br />

junge Frau Tae-ju (Ok-bin Kim) kennenlernt.<br />

Eine Dreiecksbeziehung mit mörderischen Folgen<br />

entsteht.<br />

Freud’sche Triebhaftigkeit<br />

Begierde und Schuld – Park hegt ohne Zweifel<br />

eine sadistische Freude daran, seine Figuren<br />

so richtig zu quälen. Als belesener Filmschaffender<br />

übernahm er diese Eigenschaft von<br />

einem seiner größten Vorbilder, Franz Kafka.<br />

Auch das Beziehungskonstrukt in „Durst“ hat<br />

einen literarischen Ursprung. Der Roman „Thérèse<br />

Raquin“, Ende des 19. Jahrhunderts vom<br />

französischen Naturalisten Émile Zola geschrieben,<br />

behandelt die Geschichte einer verheirateten<br />

Frau, deren unterdrückte Sinnlichkeit<br />

zwanghaft zum Ehebruch führt. Zola stellt dies<br />

als naturwissenschaftlichen Fakt heraus, seziert<br />

die Figuren (noch vor Freud) auf psychologischer<br />

Ebene und stellt damit die menschlichen<br />

Triebe über die Vernunft. Park Chan-<br />

Wook intensiviert den moralischen Gegensatz<br />

um ein Vielfaches, indem er aus einem konsequenten<br />

Geistlichen einen Diener Satans<br />

macht, der seinen fl eischlichen Gelüsten nur<br />

mit geringem Widerstand nachgibt. Parks Plädoyer<br />

lautet daher: Selbst der Gottesfürchtigste<br />

besitzt tief unter seinen Moralvorstellungen ein<br />

gewisses Verlangen. Von dem Zeitpunkt an,<br />

da Sang-hyeon zu einem Vampir wird, lässt er<br />

seinen jahrelang unterdrückten Trieben freien<br />

Lauf. Die Affäre ist einzig eine logische Folge<br />

seines Aufeinandertreffens mit der frustrierten<br />

Gattin seines Freundes. Das Paar gibt sich wie<br />

Bonnie und Clyde, wobei Bonny weniger Skrupel<br />

vor Mord zeigt als Clyde. Lediglich der Fakt,<br />

dass es sich um Übermenschen handelt, lässt<br />

den Gewaltgrad zu einer absurden Horrorromanze<br />

entarten. Garniert ist der blutige Reigen<br />

mit außergewöhnlichen Perspektiven und<br />

Bildkompositionen, für die auch schon Parks<br />

„Rache-Trilogie“ bekannt ist. Der Sprung vom<br />

Dach aus der Perspektive des Vampirs oder<br />

die nüchterne Einstellung nach Sang-hyeons<br />

Selbstmordversuch sind nur einige Beispiele<br />

für sein geschultes Auge. 2009 gewann „Durst“<br />

den großen Preis der Jury auf dem Filmfestival<br />

in Cannes und stärkte damit das Vampir-Genre<br />

als erwachsenes Horrorkino.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bram Stokers Dracula<br />

Land/Jahr: US 1992<br />

Vertrieb: Sony Pictures<br />

Regie: Francis Ford Coppola<br />

Laufzeit: 128 min<br />

FSK: 16<br />

Preis: 17 Euro<br />

Start: 8.11.2007<br />

John Carpenters Vampire<br />

Land/Jahr: US 1998<br />

Vertrieb: Koch Media<br />

Regie: John Carpenter<br />

Laufzeit: ca. 104 min<br />

FSK: 16<br />

Preis: 10 Euro<br />

Start: 27.5.2008<br />

Underworld: Evolution (SB)<br />

Land/Jahr: US 2006<br />

Vertrieb: Sony Pictures<br />

Regie: Len Wiseman<br />

Laufzeit: 106 min<br />

FSK: 16<br />

Preis: 18 Euro<br />

Start: 21.1.2010<br />

Lesbian Vampire Killers<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: Koch Media<br />

Regie: Phil Claydon<br />

Laufzeit: 88 min<br />

FSK: 16<br />

Preis: 18 Euro<br />

Start: 16.2.2010<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 37


Film<br />

Anspruch<br />

G. I. Joe – Geheimauftrag Cobra<br />

Comic/Action<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: Paramount<br />

Bild: AVC, 2.40 : 1<br />

Ton: DD 5.1<br />

Datenrate Bild: 32 Mbps<br />

Datenrate Ton: 640 kbps<br />

Regie: Stephen Sommers<br />

Laufzeit: 113 min<br />

FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

×1 22 € 14.12.2009<br />

Der Waffenhändler McCullen hat eine völlig<br />

neuartige Nanotechnologie-Waffe entwickelt,<br />

die in Sekundenschnelle Stahl oder<br />

menschliches Gewebe zerfressen kann. Bei der<br />

Auslieferung an die NATO wird der Konvoi<br />

Wie seine Genrekollegen neigt auch G. I. Joe zu<br />

groß angelegten Effektschlachten<br />

jedoch von einer Terrororganisation namens<br />

Cobra, unter der Führung der geheimnisvollen<br />

Baroness, angegriffen. In letzter Sekunde gelingt<br />

es der Elite-Eingreiftruppe „G. I. Joe“, den<br />

Raub zu vereiteln und die Technologie sicherzustellen.<br />

Fortan steht die in Nordafrika stationierte<br />

Hitech-Truppe um General Hawk (Dennis<br />

Quaid) in höchster Alarmbereitschaft, denn die<br />

Gegenseite lässt in ihren Bemühungen, die<br />

Nano-Waffe in die Hände zu bekommen, nicht locker.<br />

Zudem scheint hinter der Entwicklung noch<br />

viel mehr zu stecken als zunächst angenommen.<br />

Wie auch „Transformers“, beruht „G. I. Joe“<br />

auf einer Actionfi gur-Serie von Hasbro. Und<br />

ganz ähnlich zu Michael Bays aktueller Verfi l-<br />

mung ist die Story auch in diesem Fall mehr<br />

schmückendes Beiwerk denn zentrales Element.<br />

Beim immerhin leicht selbstironischem<br />

„G. I. Joe“ fl iegen die CG-Fetzen ebenfalls in<br />

großfl ächigen Zerstörungsorgien (Stichwort: Eiffelturm),<br />

während die Protagonisten allesamt<br />

Abziehbilder des einen, immer gut aussehenden<br />

und smarten Heldentypus bleiben, der mit unglaublichen<br />

Fähigkeiten und lockeren Sprüchen<br />

die Welt retten darf.<br />

Zeitgemäß kommt die quietschbunte Produktion<br />

mit hoher Schärfe und sauberen Kontrasten<br />

sowie stellenweise leichtem Rauschen. Der<br />

dynamische, äußerst räumliche Höreindruck<br />

Die Baroness will um jeden Preis an die Nano-<br />

Waffe und General Hawk will das um jeden<br />

Preis verhindern<br />

dürfte Heimkinofans kaum enttäuschen, wobei<br />

es stellenweise fast übertrieben von hinten<br />

scheppert. Die HD-Bonusabteilung zeigt in einer<br />

knappen Stunde das Making-of des Films<br />

sowie ein Feature zu den Computereffekten.<br />

Zusätzlich gibt es einen optionalen Audiokommentar<br />

von Regisseur und Produzent. TL<br />

Bewertung<br />

Film 5/10<br />

Das Actionspektakel setzt wie „Transformers“ auf Hightech statt<br />

Hirn und wird am ehesten den jüngeren Freunden gepfl egter<br />

Popcorn-Unterhaltung gefallen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Gesamt<br />

Tiger & Dragon<br />

Martial-Arts-Drama<br />

Land/Jahr: CH, HK, US 2000<br />

Vertrieb: Kinowelt<br />

Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 24,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,6 Mbps<br />

Regie: Ang Lee<br />

Laufzeit: 120 min<br />

FSK: 12<br />

Wendecover: ja<br />

Wüstenbandit Luo Xiao Hu<br />

(Chen Chang)<br />

×1 18 € 11.12.2009<br />

Wer die Symbolik hinter<br />

dem „Crushing<br />

Tiger“ und dem „Hidden<br />

Dragon“ kennt, der weiß,<br />

warum der mächtige<br />

Krieger Li Mu Bay (Yun-<br />

Fat Chow) sein „Grünes<br />

Schwert der Unterwelt“<br />

niederlegt, um es nie wieder<br />

gegen einen anderen<br />

Menschen zu erheben. In<br />

den Zeiten des Friedens<br />

verbirgt er seine Stärke und<br />

sucht in der Meditation die<br />

vollkommene Erleuchtung.<br />

Auch die Rachegelüste<br />

gegenüber dem Mörder<br />

seines Meisters halten ihn<br />

nicht von seinem Plan ab. Als er das Schwert<br />

einem wertgeschätzten Freund vermacht, wird<br />

die Waffe jedoch entwendet. Der frühere<br />

Besitzer des Schwertes sieht es nun als seine<br />

Pflicht an, die mächtige Klinge zurückzuholen.<br />

Begleitet wird er von der schönen Kämpferin<br />

Yu Shu Lien (Michelle Yeoh), die ihm kompromisslos<br />

ergeben ist. „Um einen Fuchs zu<br />

fangen, konzentriert man sich auf sein Junges“,<br />

weshalb Lien die Tochter eines chinesischen<br />

Edelmannes, Jiao Long (Ziyi Zhang), ins Visier<br />

nimmt. Ang Lees monumentales Meisterwerk<br />

um die Unvergänglichkeit der Liebe eröffnete<br />

chinesischen Filmepen dieser Art das westliche<br />

Kino. 2001 erhielt „Tiger And Dragon“<br />

gleich zehn Oscarnominierungen in nahezu<br />

sämtlichen Kategorien, was damals ein neuer<br />

Rekord für einen jenseits der USA gedrehten<br />

Film war. In Anbetracht ihres Alters überraschen<br />

die Bilder mit einem tiefen Schwarzwert und,<br />

szenenabhängig, gutem Kontrast. Allerdings unterscheiden<br />

sich die Außenaufnahmen extrem<br />

von den angenehmeren Innenaufnahmen.<br />

Erstere sind häufi g unscharf, haben aufgrund<br />

des überhöhten Kontrasts weniger Details und<br />

weisen eine gröbere Körnung auf. Der orangerötliche<br />

Unterton durchzieht den gesamten<br />

Film. Die hinteren Boxen werden ausschließlich<br />

von der Musik beansprucht. Ansonsten<br />

liefert die DTS-HD-MA-5.1-Tonspur glasklare<br />

Jiao Long (Ziyi Zhang) kämpft gegen Li Mu Bay<br />

(Yun-Fat Chow) um das , Grüne Schwert der<br />

Unterwelt“<br />

Schwertgefechte, in denen besonders die singenden<br />

Klingen hervortreten. Dialoge wiederum<br />

wirken stumpfer, als sie sein müssten. FT<br />

Bewertung<br />

Film 8,5/10<br />

Einer der ersten Klassiker unter den chinesischen Filmepen, die<br />

auch im westlichen Raum veröff entlicht wurden. In seiner Form<br />

ein wenig entstaubter, in seinem Inhalt absolut zeitlos.<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 5,5/10<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Kinowelt, Paramount<br />

38


Anspruch<br />

Film<br />

Springt die Handlung ins New York der 1960er Jahre,<br />

schaltet auch das Bild auf Schwarz-Weiß, extremen<br />

Kontrast und grobes Filmkorn um<br />

Bilder: Universal<br />

Die Aufnahmen in Kuba besitzen eine merkwürdig verschleierte Tiefe<br />

Che Teil 1 und 2<br />

Biografie<br />

Land/Jahr: SP, FR, US 2008<br />

Vertrieb: Universum<br />

Bild: VC-1, 2.35 : 1/1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 29 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />

Regie: Steven Soderbergh<br />

Laufzeit: 263 min<br />

FSK: 12<br />

Wendecover: nein<br />

×1 25 € 11.12.2010<br />

Ernesto „Che“ Guevara: Marxist, Soldat, Arzt<br />

und Autor des Handbuches für Revolutionen.<br />

Bevor er zur Symbolfigur jeglicher Widerstandsbewegung<br />

wurde, musste er erst Kuba<br />

befreien und in Bolivien sein Leben lassen.<br />

Ches Jugendjahre verfilmte bereits Walter Salles<br />

erfolgreich in den „Motorcycle Diaries“ (2004).<br />

Steven Soderberghs Monumentalprojekt stellt<br />

sich hingegen der schwierigen Aufgabe, die kubanische<br />

Revolution und den bolivianischen Freiheitskampf<br />

realitätsnah und spannend wiederzugeben.<br />

Es sei die Masse des Stoffs gewesen,<br />

die die Produzenten zu zwei Filmen bewegte.<br />

Che: „Die wichtigste Eigenschaft eines Revolutionärs<br />

ist die Liebe“<br />

Beide Werke sind trotz ihrer Überlänge komplett<br />

auf der doppelt beschichteten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> enthalten.<br />

Für Teil eins („Revolucion“) wählte Soderbergh<br />

einen schwierigen Einstieg, der sich über drei<br />

Zeitebenen bewegt. Der Film beginnt mit Ches<br />

(Benicio Del Toro) erstem Treffen mit Fidel<br />

Castro (Demián Bichir) in Mexiko (1955), wirft<br />

gelegentlich grobkörnige Schwarz-Weiß-Schnipsel<br />

aus dem New Yorker Interview von 1964<br />

ein und konzentriert sich anschließend auf die<br />

Vorbereitungen des Übergriffs in Kuba (1957).<br />

Einen Spannungsbogen im klassischen Sinne<br />

gibt es nicht. Der Zuschauer beobachtet stattdessen<br />

eine interessante Charakterstudie der wichtigsten<br />

Teilnehmer des Putsches. Das gezeigte<br />

Lagerleben erscheint authentisch, krankt aber<br />

an dem gleichen Problem wie Edward Zwicks<br />

Antikriegsdrama „Defiance“ (2008): Mit der Zeit<br />

verlieren die lineare Dramatik und der Wald als<br />

Schauplatz an Spannung.<br />

Revolution des Geistes<br />

Zur besseren Unterscheidung besitzt jede Zeitebene<br />

ihren eigenen visuellen Stil, weshalb sich<br />

der Test auf das Hauptgeschehen in Kuba bezieht..<br />

Die Digitalaufnahmen stammen von dem<br />

Prototyp der Red-Kamera, die sich durch ihre<br />

hohe Aufl ösung und Flexibilität auszeichnet.<br />

Leichte Tiefenunschärfen gibt es immer zu sehen,<br />

ebenso den dominanten Farbmix aus Grünund<br />

Brauntönen sowie den harten Kontrast.<br />

Soderberghs Schwäche für Tageslichtaufnahmen<br />

verhilft der verfremdet-warmen Optik trotzdem<br />

zur natürlichen Glaubhaftigkeit. Teil zwei<br />

(„Guerrilla“) setzt die Geschehnisse nach Ches<br />

offi ziellem Verschwinden fort und begleitet ihn<br />

bis zum bitteren Ende nach Bolivien. Hier ändert<br />

sich der Look vollkommen. Das Bild ist klarer,<br />

heller, kälter, farbloser und im 1.78 : 1-Format<br />

statt des Cinemascope-Formats (2.35 : 1) von<br />

„Revolucion“. Tiefenunschärfen gibt es kaum<br />

noch und die Schärfe der bolivianischen Gebirgspässe<br />

ist wirklich bemerkenswert. Beim<br />

Ton spielen beide Teile in derselben Liga. Die<br />

hörbare Umwelt lebt und atmet, als sei man<br />

tatsächlich vor Ort, und die kämpferischen Auseinandersetzungen<br />

werden von authentischem,<br />

dreidimensionalem Waffenfeuer begleitet.<br />

Demián Bichir mimt den Revoluzzer Fidel Castro authentisch<br />

Umso befremdlicher wirkt es, wenn mitten im<br />

Gefecht der Kommentar aus dem Off ertönt,<br />

denn während dieser Phase sind keine weiteren<br />

Geräusche zu hören. Auf Musik wurde<br />

ganz verzichtet, um das Geschehen nüchtern zu<br />

betrachten. Drei Interviews mit Soderbergh, Del<br />

Toro und Bichir (insgesamt 30 Minuten) eröffnen<br />

verschiedene Perspektiven auf den Revolutionär.<br />

Das elfminütige Making-of kann zudem<br />

über BD-Live um weitere Informationen in Textund<br />

Bildform zur historischen Begebenheit, der<br />

Filmcrew und den Stars erweitert werden.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung<br />

Film 6,5/10<br />

Soderberghs zweiteiliges Porträt konzentriert sich auf die<br />

Charaktere, zitiert Che, wo es nur kann, und versucht die<br />

Geschehnisse authentisch zu rekonstruieren.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Teil eins bietet warme Bilder mit Tiefenunschärfen. Teil zwei ist<br />

schärfer und in größer wirkendem Format.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Ohne Musik und mit nur spärlichem Sound-Einsatz sind die<br />

bewegenderen Szenen umso eindringlicher.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1/2 2/2<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

Mit zwei Filmen auf einer Scheibe ist kaum noch Platz für Extras.<br />

Durch BD-Live kommt aber trotzdem genügend zusammen.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

1/3 1,5/3 1/2 1/2<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 39


Film<br />

Anspruch<br />

Bronson<br />

Biopic/Drama<br />

Land/Jahr: GB 2009<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Entertainment<br />

Bild: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 14,5 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />

Regie: Nicolas Winding Refn<br />

Laufzeit: ca. 93 min, FSK: 16<br />

Wendecover: k. A.<br />

×1 20,95 € 18.2.2010<br />

Der Brite Michael Peterson, der sich später<br />

den Kampfnamen Charles Bronson<br />

zulegt, begeht 1974 mit 22 Jahren einen bewaffneten<br />

Raubüberfall, der ihm 26 Pfund an<br />

Beute und sieben Jahre Gefängnis einbringt.<br />

Peterson „gelingt“ es allerdings, aus diesen<br />

sieben Jahren inzwischen fast 35 Jahre zu machen.<br />

Immer wieder zettelt er Schlägereien mit<br />

den Wärtern an, nimmt Geiseln oder wird zum<br />

Anführer von Gefangenenaufständen. Fast 30<br />

Jahre verbrachte er in Einzelhaft, über 120 Mal<br />

ist er verlegt worden, zwischenzeitlich auch in<br />

Nervenheilanstalten. Seine Gewaltbereitschaft<br />

lastet ihm an wie ein unaufhaltsamer Trieb,<br />

schon als Kind verprügelte er Mitschüler und<br />

Lehrer. So scheint es zumindest konsequent,<br />

dass Peterson alias Bronson seine Berufung<br />

darin sieht, in seiner Rolle als Ausnahmegefangener<br />

„berühmt“ zu werden. Zumindest<br />

das hat der immer noch einsitzende Peterson<br />

geschafft.<br />

Alles Theater<br />

Die Möglichkeit, eine eher dokumentarisch<br />

oder psychologisch angelegte Biografi e zu drehen,<br />

kam für Regisseur Nicolas Winding Refn<br />

Ein Käfig, viel <strong>Blu</strong>t und eine unbändige Wut,<br />

worauf auch immer<br />

Bronson dort, wo er sich am wohlsten fühlt – im Knast<br />

(„Pusher“) nicht infrage. Was der Zuschauer<br />

hier zu sehen bekommt, gleicht eher einem<br />

Theaterstück in einzelnen Akten. Bronsons<br />

Vorgeschichte, seine Gewaltausbrüche, sein<br />

„Streifzug“ durch die verschiedenen Anstalten<br />

werden von Bronson (Tom Hardy) selbst angekündigt<br />

und kommentiert, und das auf eine<br />

Art, die zugleich fasziniert und schockiert. Von<br />

den Szenen aus Bronsons Knastlaufbahn werden<br />

vor allem diejenigen in Erinnerung bleiben,<br />

in denen Bronsons nackter und verfärbter<br />

Körper voller Muskelspannung in einem Käfi g<br />

auf die heranmarschierenden Wärter wartet,<br />

um nach dem Öffnen der Käfi gtür förmlich in<br />

einem Gewaltexzess zu explodieren.<br />

Unterm Strich erlebt man hier fi lmisches Varietè<br />

mit unübersehbaren Referenzen an<br />

Kubricks „Clockwork Orange“ und Dominiks<br />

„Chopper“, mit einem Soundtrack, in denen<br />

die Pet Shop Boys ebenso zu hören sind, wie<br />

etwa Wagner oder Verdi. Und mit einem genial<br />

aufspielenden Tom Hardy, der schon fast diabolisch<br />

wirkt und in Mimik, Gestik sowie mit<br />

der Stimme (hier lohnt der Originalton) eine<br />

Leistung abliefert, bei der es einem kalt den<br />

Rücken herunterläuft.<br />

Dunkles Rauschen<br />

Das Bild der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kann allerdings keine<br />

Begeisterung erzeugen. Ein sehr starkes Filmkorn,<br />

das vor allem in dunklen Szenen in ein<br />

störendes Bildrauschen übergeht, lässt auf<br />

keine Weise ein High-Defi nition-Feeling aufkommen.<br />

Bildschärfe und Detailgrad sind<br />

dementsprechend mäßig, an einigen Stellen –<br />

etwa in den Innenraumszenen von Bronsons<br />

kurzem Ausfl ug in die Freiheit – ist das<br />

Bild völlig unscharf. Gedreht wurde übrigens<br />

auf 16 statt auf 35 mm. Man kann nur spekulieren,<br />

ob es ästhetische, technische oder<br />

budgetäre Gründe hat. Allerdings stört das<br />

schwache Bild gerade diesen Film nicht so<br />

sehr, wie es wohl bei anderen Streifen der<br />

Fall gewesen wäre. Glücklicherweise verzichtete<br />

Kinowelt auch hier darauf, Tools zur<br />

Glättung oder Schärfung zu verwenden –<br />

das hätte es wohl noch schlimmer gemacht.<br />

Der Ton ist weitaus weniger zu beanstanden.<br />

Die Stimme des Hauptdarstellers – von Dialogen<br />

kann man ja kaum sprechen – kommt<br />

klar und satt rüber. Dynamik und Räumlichkeit<br />

gehen in Ordnung. Aber durch den häufi gen<br />

Einsatz des sehr gut zusammengestellten<br />

Soundtracks sind direktionale Details kaum<br />

auszumachen, was allerdings auch nicht wirklich<br />

nötig ist.<br />

An Bonusmaterial fi nden sich auf der Disc ein<br />

viertelstündiges Making-of und ein ebenso<br />

langes Interview mit Tom Hardy. So spannend<br />

es ist, den Schauspieler über seinen Kontakt<br />

zum realen Michael Peterson reden zu hören,<br />

umso beeindruckender sind die 17 Minuten<br />

Originalton des berühmten Gefängnisinsassen.<br />

Neben einem fünfminütigen Featurette über<br />

das Fitnesstraining des Hauptdarstellers gibt es<br />

noch eine elfminütige B-Roll, eine Fotogalerie<br />

sowie diverse Trailer auf der Scheibe.<br />

UWE FUNK<br />

Bewertung<br />

Film 9/10<br />

Der Film ist nicht einfach, aber einfach klasse! Tom Hardy spielt<br />

und lebt den berühmtesten Gefängnisinsassen des Vereinigten<br />

Königreichs.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 5,5/10<br />

Es mag zwar zum Pathos des Films passen, mit erlebbarer High-<br />

Defi nition hat das verrauschte Bild allerdings wenig zu tun.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1,5/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Der Ton ist weitgehend in Ordnung, auch wenn der – perfekt<br />

ausgewählte – Soundtrack einiges an Details zudeckt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2/3 2/3 2/2 1,5/2<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

Am beeindruckendsten ist das Feature ohne Bild: die<br />

Audiobotschaft von Michael Peterson himself.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

1,5/3 1,5/3 1/2 0,5/2<br />

Gesamt<br />

Bilder: Kinowelt Home Entertainment<br />

40


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Film<br />

Anspruch<br />

Elizabeth<br />

Historie<br />

Königin Elizabeth schrieb<br />

Weltgeschichte<br />

Land/Jahr: GB 1998<br />

Vertrieb: Universal<br />

Bild: 1 080p, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 30 Mbps<br />

Datenrate Ton: 768 kbps,<br />

1,5 Mbps (engl.)<br />

Regie: Shekhar Kapur<br />

Laufzeit: 123 min, FSK: 12<br />

Wendecover: k. A.<br />

×1 18 € 25.2.2010<br />

In dem für sechs Oscars<br />

nominierten und mit<br />

einem Oscar (bestes Makeup)<br />

ausgezeichneten Drama<br />

aus dem Jahr 1998 brilliert<br />

die Schauspielerin Cate<br />

Blanchett als englische<br />

Königin Elizabeth I. Sie<br />

wird 1558 nach dem<br />

Tod ihrer Halbschwester<br />

Maria I. aus dem Gefängnis<br />

befreit und gekrönt. Der<br />

Film begleitet die Königin<br />

während der ersten fünf<br />

Jahre ihrer Regentschaft, die<br />

durch Intrigen und Mordversuche<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Robert Dudley (Joseph Fiennes) ist Geliebter von Elizabeth und auch an der Verschwörung beteiligt<br />

Nach Marys Tod stößt Elizabeth auf erbitterten<br />

Widerstand selbst bei ihren engsten Beratern. Als<br />

sie erfährt, dass sogar ihr Geliebter Robert Dudley<br />

(Joseph Fiennes) sich mit ihren Gegnern verbündet<br />

hat, kennt sie kein Erbarmen mehr. Die Königin<br />

schlägt gnadenlos zurück, um ihre Herrschaft<br />

zu sichern. Der indische Regisseur Shekhar Kapur<br />

legte das Hauptaugenmerk auf die erstaunliche<br />

Emanzipationsgeschichte von Elizabeth, die am<br />

Ende des Films verkündet, sie sei „mit England<br />

vermählt“ und seitdem die „jungfräuliche Königin“<br />

genannt wird. Sie hatte sich entgegen dem Rat<br />

ihrer Mitstreiter entschieden, nicht zu heiraten.<br />

Der Transfer des Materials auf die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist<br />

gelungen, auch wenn an zahlreichen Unschärfen<br />

das Alter des Films von zwölf Jahren schnell<br />

erkennbar wird. Im Kino mag das Filmkorn die<br />

Cineasten überzeugen, auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> jedoch<br />

schweift das Bild in dunklen Szenen dadurch<br />

bisweilen in ein Rauschen ab. Daran stört sich<br />

jedoch nur das allzu kritische Auge. Mager sieht<br />

es auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in Sachen Bonusmaterial<br />

aus. Ein Making-of und ein Portrait der Königin<br />

in einfacher SD-Auflösung und mit „Trauerrahmen“<br />

machen keine Lust aufs Anschauen. Über<br />

BD-Live kann der Nutzer auf das Universal-<br />

Portal zugreifen und Informationen zu aktuellen<br />

Neuerscheinungen anschauen. FP<br />

Bewertung<br />

Film 8,5/10<br />

Toll inszeniertes Filmdrama mit hervorragenden Hauptdarstellern,<br />

das einen guten Überblick über das Geschehen im 16.<br />

Jahrhundert gibt.<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 3/10<br />

Gesamt<br />

Elizabeth – Das goldene Königreich<br />

Historie<br />

Der junge Seefahrer erobert<br />

das Herz der Königin<br />

Land/Jahr: GB/FR 2007<br />

Vertrieb: Universal<br />

Bild: 1 080p, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 30 Mbps<br />

Datenrate Ton: 768 kbps,<br />

1,5 Mbps (engl.)<br />

Regie: Shekhar Kapur<br />

Laufzeit: 115 min, FSK: 12<br />

Wendecover: k. A.<br />

×1 18 € 25.2.2010<br />

Die Fortsetzung des<br />

Films „Elizabeth“<br />

begleitet die englische<br />

Königin Elizabeth I., wieder<br />

gespielt von Cate<br />

Blanchett, in das Jahr<br />

1585, das 26. Jahr ihrer<br />

Regentschaft. Als protestantische<br />

Herrscherin muss<br />

sie sich gegen Spanien, die<br />

römisch-katholische Kirche<br />

und im eigenen Land der<br />

schottisch-katholischen<br />

Opposition um Cousine<br />

Maria Stuart stellen. Ihr<br />

engster Berater Sir Francis<br />

Walsingham (Geoffrey<br />

Rush) deckt eine Verschwörung<br />

gegen Elizabeth auf, infolge derer<br />

die Verantwortlichen hingerichtet werden –<br />

auch Maria Stuart. Der spanische König Philipp<br />

II. versteht dies als Affront gegen die katholische<br />

Kirche und schickt seine übermächtige<br />

Armada zum Kampf gegen England. Während<br />

sie ganz persönlich mit ihren Gefühlen für<br />

den jungen Seefahrer Sir Walter Raleigh (Clive<br />

Owen) ins Reine kommen muss, zieht Elizabeth<br />

als Königin für ihr Land in den Krieg gegen<br />

Spanien. Vor der englischen Küste kommt es<br />

zur entscheidenden Seeschlacht zwischen den<br />

beiden Großmächten.<br />

Der Film kann trotz der wiederum sehr guten<br />

Darsteller nicht das Niveau des ersten Teils erreichen,<br />

zumal am Ende des ersten Teils die<br />

Länge der Regentschaft der Königin erläutert<br />

wurde und man beim Anschlag zur Mitte des<br />

Films nicht um ihr Leben mitfi ebern muss.<br />

Dennoch sind etwa die schauspielerische<br />

Leistung von Cate Blanchett oder die Kameraarbeit<br />

von Remi Adefarasin schon für sich<br />

Grund genug, sich diesen Film anzusehen.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> selbst kann in Sachen Bild- und<br />

Tonqualität überzeugen, zeigt jedoch hin und<br />

wieder Schwächen. So tritt in einigen Szenen<br />

ein leichtes Rauschen auf, die Gischt an Englands<br />

Küste wirkt unscharf. Auch der Schwarzwert<br />

kommt über das Mittelmaß nicht hinaus.<br />

Das Bonusmaterial ist im Gegensatz zum ers-<br />

England macht Spanien die Herrschaft auf dem<br />

Meer streitig<br />

ten Teil um einiges umfangreicher geworden.<br />

Vor allem der Seeschlacht und den Dreh-orten<br />

werden eigene Kapitel gewidmet. FP<br />

Bewertung<br />

Film 6,5/10<br />

Wieder gut besetzet, jedoch deutlich weniger brillante<br />

Fortsetzung um die Geschichte der Elizabeth I. Trotzdem<br />

spannend und technisch überzeugend.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Universal<br />

42


Anspruch<br />

Film<br />

Forrest Gump<br />

Drama/Komödie<br />

Land/Jahr: US 1994<br />

Vertrieb: Paramount<br />

Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: Dolby Digital 5.1, DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 25,6 Mbps<br />

Datenrate Ton: 640 kbps<br />

Regie: Robert Zemeckis<br />

Laufzeit: 142 min, FSK: 12<br />

Wendecover: ja<br />

×2 23 € 12.11.2009<br />

Forrest Gump (Tom Hanks) gehört mit<br />

einem Intelligenzquotienten von 75 nicht<br />

unbedingt zu den Klügsten. Frei nach dem<br />

Motto: „Das Leben ist wie eine Schachtel<br />

Pralinen, man weiß nie, was man bekommt“,<br />

gestaltet er auch sein eigenes Leben. Schon als<br />

kleiner Junge ist er gezwungen, wegen seines<br />

zu weichen Rückgrats Beinschienen aus Metall<br />

zu tragen. Von seinen Mitschülern wird er dafür<br />

verspottet und gemieden. Nur Jenny (Robin<br />

Wright), die von ihrem Vater misshandelt wird<br />

und nach Anerkennung sucht, behandelt ihn<br />

nicht wie einen Außenseiter und schnell wird<br />

sie seine beste Freundin. Nachdem die Schulzeit<br />

beendet ist, führen beide unterschiedliche<br />

Leben. Forrest wird Footballspieler, ein heldenhafter<br />

Kriegsveteran, berühmter Marathonläufer<br />

und Millionär. Jenny hingegen beginnt ihre<br />

Karriere als Stripperin, schließt sich den Black<br />

Panthers und der Hippiebewegung an und rutscht<br />

schließlich sogar in die Drogenabhängigkeit ab.<br />

Trotz dieser verschiedenen Entwicklungen kreuzen<br />

sich ihre Wege immer wieder.<br />

Es gibt Pralinen, die einem nicht schmecken<br />

und trotzdem kauft bzw. verschenkt man sie<br />

schachtelweise. Forrest hat immer wieder<br />

das Glück, die Besten aus der Schachtel zu<br />

erwischen. Regisseur Robert Zemeckis lässt<br />

seinen etwas anderen Helden die komplette<br />

amerikanische Geschichte der 1960er und<br />

1970er Jahre positiv durchleben. So trifft<br />

Forrest John Lennon, deckt den Watergate-<br />

Skandal auf und schüttelt drei US-Präsidenten<br />

die Hand. Um den Film so authentisch wie<br />

möglich zu gestalten, wurde dafür Tom Hanks<br />

durch <strong>Blu</strong>escreen-Technik, Warping und Morphing<br />

in alte Dokumentaraufnahmen montiert.<br />

Dabei erscheint er stets als stiller Beobachter<br />

dieser geschichtlichen Ereignisse. Forrest sucht<br />

stetig nach dem Sinn seines Schicksals und im<br />

Laufe seines Lebens lernt er: „Packe die Dinge<br />

mit den besten Absichten an und versuche<br />

ein guter Mensch zu sein, dann wird schon<br />

nichts schiefgehen.“<br />

Das Bildmaterial von „Forrest Gump“ ist für das<br />

Alter des Films von hohem Niveau. Ab und zu<br />

sind Artefakte zu sehen, die bei der digitalen<br />

Überarbeitung nicht entfernt wurden. In sehr<br />

hellen Szenen taucht gelegentlich Bildrauschen<br />

auf, was allerdings den Filmgenuss nicht weiter<br />

beeinträchtigt. Das Tonmaterial liegt in der<br />

deutschen Spur als Dolby Digital 5.1 und im<br />

Englischen als DTS-HD MA 5.1 vor. In der Qualität<br />

gibt es kaum Unterschiede zwischen den<br />

beiden. Leider ist der Sound sehr frontlastig,<br />

da für die Dialoge nur die vorderen Boxen<br />

genutzt werden. Nur bei manchen<br />

Szenen werden die hinteren<br />

Boxen zur musikalischen Untermalung<br />

angesteuert.<br />

Ein wahres Highlight stellen die<br />

Extras der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> dar. Über<br />

zwei Stunden Bonusmaterial<br />

stehen auf einer<br />

Mutter Gump bereitet ihren Sohn Forrest auf die Unanehmlichkeitem<br />

des Lebens vor ...<br />

... doch irgendwann geht auch ihr Leben zu Ende und sie<br />

muss ihren Sohn los lassen<br />

separaten Scheibe zur Verfügung. Neben<br />

der spannenden Entstehungsgeschichte des<br />

Films erhält der Zuschauer Einblicke in die<br />

Dreharbeiten und Erstellung der Spezialeffekte.<br />

In dem 15-minütigen Extra „Der kleine<br />

Forrest“ sieht man das Casting von Michael<br />

Conner Humphreys, dem Darsteller des jungen<br />

Forrest. Der Kurzfi lm wurde 2009 gedreht<br />

und beinhaltet Interviews mit dem nun<br />

erwachsenen Humphrey.<br />

LYDIA FISCHER<br />

Bewertung<br />

Film 9/10<br />

Forrest Gump macht es uns vor: Wenn das Herz am richtigen<br />

Fleck sitzt , ist ein hoher Intelligenzqutient nicht unbedingt von<br />

Nöten.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Trotz seines Alters glänzt der Film mit einer hochwertigen<br />

Qualität des Bildmaterials.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Der qualitative Unterschied zur gemasterten englischen DTS-<br />

HD-5.1-Tonspur ist kaum bemerkbar.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

Bilder: Paramount<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> trumpft mit satten zwei Stunden Bonusfeatures auf.<br />

Neben bekanntem Material gibt es auch neue Extras.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

3/3 2/3 1,5/2 0,5/2<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 43


Film<br />

Anspruch<br />

Der letzte Kaiser<br />

Historie<br />

Land/Jahr: CH, FR, GB, IT 1987<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bild: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 23,2 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />

Regie: Bernardo Bertolucci<br />

Laufzeit: 163 min<br />

FSK: 12<br />

Wendecover: nein<br />

×1 18 € 20.11.2009<br />

Im Jahre 1909 wird der dreijährige Aisin Gioro<br />

Pu Yi zum chinesischen Kaiser gekrönt. Der<br />

Film beschreibt den Weg des Kaisers von der<br />

Der englische Lehrer (Peter O’Toole) öffnet dem abgeschottet<br />

heranwachsenden Kaiser die Augen für den Rest der Welt<br />

Krönung bis zu seiner Absetzung 1912, die<br />

spätere Vertreibung aus der Verbotenen Stadt,<br />

das kurze Intermezzo als Marionettenkaiser in<br />

der Mandschurei und schließlich die Zeit in<br />

einem Umerziehungslager der chinesischen<br />

Kommunisten. Wenn Pu Yi letztendlich als<br />

einfacher Gärtner in die Verbotene Stadt zurückkehrt,<br />

schließt sich der Kreis.<br />

Die Krönungsszene des kindlichen Kaisers,<br />

gedreht am Originalschauplatz in der Verbotenen<br />

Stadt mit über 10 000 Statisten, zählt mit<br />

Sicherheit zu den beeindruckendsten Szenen<br />

der Filmgeschichte. In prächtigen Bildern wird<br />

hier Geschichte erzählt, aber auch in eindringlichen<br />

Dialogen zwischen dem heranwachsenden<br />

Kaiser und seinem britischen Lehrer Reginald<br />

Flemming Johnson (Peter O’Toole).<br />

Die technische Bildqualität kann mit der fi l-<br />

mischen leider nicht mithalten. Die Bildschärfe<br />

ist oft von Szene zu Szene unterschiedlich,<br />

selbst bei großfl ächigen Aufnahmen gibt es ab<br />

und an störende Unschärfen und in dunkleren<br />

Szenen einen spürbaren Detailverlust. In den<br />

helleren Szenen sind Kontrast und Schwarzwert<br />

durchaus in Ordnung und die Farben<br />

wirken natürlich, in einigen Szenen geradezu<br />

brillant. Die Abmischung des Sounds konzentriert<br />

sich auf die dementsprechend gut verständlichen<br />

Dialoge, Räumlichkeit wird durch<br />

Der Kaiser mit seiner Frau (Joan Chen) – nur<br />

noch Spielball ausländischer Mächte<br />

zumeist zurückhaltende Umgebungsgeräusche<br />

und den stimmigen Score erzeugt. Die in SD<br />

vorliegenden Extras bestehen im Wesentlichen<br />

aus insgesamt umfangreichen und interessanten<br />

Dokumentationen rund um den Film<br />

und vor allem zur Person des Regisseurs. UF<br />

Bewertung<br />

Film 9/10<br />

Ein bildgewaltiges Epos über dramatische politische Umbrüche<br />

in China, fokussiert auf die Person des letzten chinesischen<br />

Kaisers – grandios gespielt von John Lone.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

Gesamt<br />

Verblendung<br />

Thriller<br />

Ermittlerin und Hackerin.<br />

Schräg und rätselhaft<br />

Land/Jahr: DE, DK, SE 2009<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 30,2 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />

Regie: Gilles Bourdos<br />

Laufzeit: 147 min<br />

FSK: 16<br />

Wendecover: nein<br />

×1 18 € 5.2.2010<br />

Vor 40 Jahren verschwand<br />

die damals 16-<br />

jährige Harriet bei einem<br />

Treffen der Unternehmerfamilie<br />

Vanger spurlos.<br />

Ihr Onkel, der inzwischen<br />

80-jährige Henrik Vanger<br />

(Sven-Bertil Taube), beauftragt<br />

den Journalisten<br />

Mikael Blomkvist (Michael<br />

Nyqvist), die Ermittlungen<br />

wieder aufzunehmen. Unterstützt<br />

von der Hackerin<br />

Lisbeth Salander (Noomi<br />

Rapace) kommen beide<br />

einer Reihe grausamer<br />

Verbrechen auf die Spur.<br />

Die Verfi lmung des Erfolgsromans<br />

„Verblendung“ aus der Millenium-Trilogie<br />

des 2004 verstorbenen Schriftstellers Stieg<br />

Larsson ist ein Seherlebnis erster Güte. Regisseur<br />

Niels Arden Oplev schafft es, sich im genau<br />

richtigen Maß an die Buchvorlage zu halten.<br />

Die Charaktere werden stimmig entwickelt und<br />

die Handlung wird im perfekten Tempo voran<br />

getrieben. Trotz einer Laufzeit von zweieinhalb<br />

Stunden gibt es kaum Längen. Die Atmosphäre<br />

des Films ist typisch für skandinavische Thriller –<br />

leise, kühl, trist und immer auch etwas verbittert.<br />

Die spröde Romantik von „Verblendung“ –<br />

trotz aller brutaler Härten – wird in äußerst<br />

stimmigen Bildern eingefangen.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> punktet mit einer sehr guten Bildqualität.<br />

Die Bildschärfe ist makellos, der Detailgrad<br />

trotz des vorhandenen Filmkorns und<br />

eines stellenweise etwas harten Kontrastes<br />

durchgehend hoch. Die Farben sind weitgehend<br />

natürlich und der Schwarzwert gibt keinen<br />

Anlass zur Kritik.<br />

Der Ton tut das allerdings schon. Die Abmischung<br />

ist sehr frontlastig, selbst bei der Musik<br />

und den Umgebungsgeräuschen. Außerdem<br />

fehlt den gut verständlichen Dialogstimmen<br />

der Bass – an dieser Stelle kann der Film<br />

seine Nähe zum TV-Setting nicht verbergen.<br />

Die Extras sind leider viel zu dürftig und beschränken<br />

sich auf Interviews mit den beiden<br />

Hauptdarstellern.<br />

UF<br />

Mikael Blomkvist in Bedrängnis, nah dran an<br />

der endgültigen Lösung des Falles<br />

Bewertung<br />

Film 8,5/10<br />

Ein alter Fall neu aufgerollt bringt grauenhafte Einzelheiten ans<br />

Licht. Beeindruckende Verfi lmung eines Bestsellers mit einer<br />

beeindruckenden Hauptdarstellerin.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 3/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Kinowelt Home. Warner Home Video<br />

44


Anspruch<br />

Film<br />

Bilder: Concorde<br />

Tödliches Kommando<br />

Kriegsfilm/Drama<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: Concorde<br />

Bild: VC-1, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 27 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />

Regie: Kathryn Bigelow<br />

Laufzeit: 130 min<br />

FSK: 16<br />

Wendecover: nein<br />

×1 24 € 3.12.2009<br />

Mit Kritikerpreisen überhäuft und im kommenden<br />

Rennen um den Oscar mit Außenseiterchancen<br />

bedacht, findet „The Hurt<br />

Locker“ (etwas plakativ übersetzt mit „Tödliches<br />

Kommando“) endlich seinen Weg auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

Die Regisseurin Kathryn Bigelow („Strange Days“,<br />

„K19 – Showdown in der Tiefe“) inszenierte ein<br />

packendes Kriegsdrama, das wie viele aktuelle<br />

Vertreter dieses Genres den aktuellen und äußerst<br />

umstrittenen Irakeinsatz thematisiert, aber<br />

Alltag im Irakeinsatz: Die Spezialeinheit untersucht<br />

eine vermeintliche Sprengfalle<br />

dennoch vieles besser als seine Kollegen macht.<br />

Statt um Dauerfeueraction oder ästhetisierten<br />

Bombenhagel dreht sich die Geschichte hier um<br />

eine viel subtilere Gefahr: Landminen und deren<br />

Entschärfung durch entsprechend ausgebildete<br />

Einheiten.<br />

Zur Story: Nachdem sein Vorgänger (Guy<br />

Pearce) bei einer Routineentschärfung im<br />

Sommer 2004 zu Tode gekommen ist,<br />

tritt Staff Sergeant William James (Jeremy<br />

Renner) als neuer Gruppenführer seinen Dienst<br />

im krisengeschüttelten Bagdad an. Doch statt<br />

Vorsicht walten zu lassen und im Team nach Vorschrift<br />

zu handeln, stellt James während der Einsätze<br />

spontan das Walkie-Talkie ab oder entledigt<br />

sich des Schutzanzuges, weil der seine Bewegungsfreiheit<br />

einschränkt. Bei seinen Kameraden<br />

macht sich James mit seinem Leichtsinn bald<br />

unbeliebt, während der Zuschauer zunehmend<br />

an der Zurechnungsfähigkeit des offensichtlich<br />

übergeschnappten Cowboys zweifelt. Erst mit<br />

der Zeit wird deutlich, dass hinter der oberfl ächlichen<br />

Fassade des extrovertierten Draufgängers<br />

ein sensibles Wesen steckt: Ein Familienvater,<br />

der offenbar im Chaos Bagdads mehr zu sich<br />

fi nden kann als im wohlbehüteten Heim.<br />

„Tödliches Kommando“ generiert seine Spannung<br />

aus den ungeschönten, naturalistischen<br />

Blicken auf eine surreal wirkende Welt, in der<br />

die Gefahr stets greifbar, doch unsichtbar zu<br />

lauern scheint. Wenn James einen Sprengkörper<br />

entschärft, hängen an derselben Strippe<br />

plötzlich noch sieben weitere. Und selbst<br />

die Einwohner werden in diesem perversen<br />

Katz-und-Maus-Spiel nicht verschont. Kathryn<br />

Bigelow versteht es meisterhaft, den psychischen<br />

Druck von der Leinwand auf die Zuschauer zu<br />

übertragen, die aufgrund der mit wenigen Stars<br />

gespickten Besetzung nicht sicher sein können,<br />

welches Ende diese Geschichte nimmt.<br />

Starke Bilder<br />

Um die Authentizität zu steigern, gleichen die Bilder<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> einer verwackelten Handkameraaufnahme.<br />

Überzogene Kontraste und Bildrauschen<br />

trüben den HD-Genuss etwas, erweisen<br />

sich aber nie als störend. Statt eines Effektinfernos<br />

im Stile von „Black Hawk Down“ erwartet Sie<br />

eine meist zurückhaltende Surround-Untermalung.<br />

Auf Musik wurde weitestgehend verzichtet,<br />

sodass die Spannungsmomente sowohl von der<br />

Stille als auch von den plötzlichen Dynamikattacken<br />

leben. Was für den Film gilt, ist somit auch<br />

für den Ton maßgeblich: Klasse statt Masse.<br />

Und es gilt ebenso für die Bonusabteilung, die<br />

mittels B-Roll, Behind the Scenes und diversen<br />

Interviews einen relativ knappen, doch dafür<br />

konkreten Einblick in die Dreharbeiten und<br />

Kathryn Bigelows fi lmische Absichten gibt.<br />

CHRISTIAN TROZINSKI UND TIM LUFT<br />

Bewertung<br />

Film 9/10<br />

Mit ihrem objektiven Drame über den Irakkrieg ist Kathryn<br />

Bigelow ein überraschend großer Wurf gelungen, der haften<br />

bleibt und richtig gut gemacht ist.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Warmer Farblook, hohe Kontraststärke und ausgezeichnete<br />

Grundschärfe gefallen. Das sichtbare Filmkorn stört kaum.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 2/3 2/2 1,5/2<br />

Tonqualität 8/10<br />

Vorsichtige Surround-Abmischung bei hoher Qualität und guter<br />

Verständlichkeit unterstützen die visuelle Darstellung.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

Die Bonusabteilung kommt knapp und in Standardaufl ösung.<br />

Dafür stimmt die Qualität der Inhalte.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

1,5/3 2/3 1/2 0/2<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 45


Film<br />

Komödie<br />

Almost The Truth (OmU)<br />

Am 5. Oktober 1969 um 23 Uhr begann eine neue Zeitrechnung.<br />

Nichts war mehr, wie es gewesen war. Für alle Comedians einschließlich<br />

der noch ungeborenen tickte die Uhr ab jetzt anders.<br />

Und für die BBC sowieso. Denn an diesem Abend ging „Monty<br />

Pythons Flying Circus“ das erste Mal auf Sendung.<br />

Komödie/Biografie<br />

Land/Jahr: US 2009 Vertrieb:<br />

Eagle Rock Entertainment<br />

Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Datenrate<br />

Bild: 22,2 Mbps Ton: DD<br />

5.1 (engl.), LPCM Stereo (engl.)<br />

Datenrate Ton: 640 kbps<br />

Regie: Bill Jones, Alan G.<br />

Parker, Benjamin Timlett<br />

Laufzeit: ca. 323 min FSK: 12<br />

Wendecover: nein<br />

×2 21 € 23.10.2010<br />

Allerdings hatte alles schon viel früher angefangen.<br />

Spätestens seit 1939 war klar:<br />

Was dort in der Wiege liegt, wird einmal etwas<br />

völlig anderes. Selbst das Studium in Oxford<br />

(John Cleese, Eric Idle, Graham Chapman) und<br />

Cambridge (Michael Palin und Terry Jones)<br />

konnte nicht verhindern, dass die jungen Männer<br />

dazu ausersehen waren, Geschichte(n) zu<br />

schreiben, dass es ihnen gelingen würde, das<br />

wirklich Absurde zum TV-Kult zu machen. Und<br />

das nicht, indem sie es vorsichtig verpackten,<br />

sondern einfach dadurch, dass sie die Absurditäten<br />

zum Prinzip erhoben und sie bis ins<br />

letzte Detail vorantrieben. Natürlich haben die<br />

Pythons auch einen großen Anteil daran, dass<br />

das Fernsehpublikum quasi nebenbei auf neue<br />

kulturelle Höhen aufstieg – und sei es nur, weil<br />

irgendwann jeder Monty-Python-Fan wusste,<br />

wie die Venus von Milo aussah, so halbwegs<br />

jedenfalls. Auch die Kenntnisse über die Tierwelt,<br />

über Papageien, Löwen oder Pinguine,<br />

verbreiteten sich rapide bis in jede gute Stube,<br />

teilweise quasi explosiv.<br />

Nichts als die Wahrheit<br />

Pünktlich zum 40. Geburtstag der Pythons<br />

erschien eine Doppel-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit dem Titel<br />

„Monty Python. Almost The Truth. The Lawyer’s<br />

Cut“. Summa summarum fi ndet sich auf den<br />

Scheiben in sieben Stunden und 43 Minuten<br />

alles, was es über die Pythons zu sagen gibt,<br />

garniert mit Ausschnitten aus ihrer TV-Show<br />

und anderen spektakulären Fernsehaufnahmen.<br />

Den Hauptteil machen die<br />

Interviews aus, in denen die Pythons<br />

erzählen, was ihnen über sich und die<br />

Welt alles noch so einfällt, trotz des inzwischen<br />

hohen Alters. Und das ist eine<br />

Menge. Das Beeindruckende daran ist –<br />

wenn man das überhaupt so sagen darf –<br />

die Ernsthaftigkeit, mit der die Interviewten<br />

das Phänomen „Monty Python“ vor<br />

dem Auge der Zuschauer aufrollen, trotz<br />

aller Späße oder (selbst-)ironischer Seitenhiebe.<br />

Sinnvollerweise ist das Material<br />

in sechs verschiedene Episoden gegliedert,<br />

die so halbwegs chronologisch aufeinander<br />

aufbauen. Interessant, weil heute oft kaum<br />

noch vorstellbar, ist zum Beispiel die Rolle,<br />

die das Radio für die Ausprägung des humoristischen<br />

Talentes der Pythons spielte. Vor<br />

allem die BBC-Radioshow „The Goons“, in der<br />

unter anderem Peter Sellers den Unfug auf die<br />

akustische Spitze trieb, hat einen bleibenden<br />

Eindruck hinterlassen. Aber dann kam das<br />

Fernsehen und mit ihm etwas völlig anderes.<br />

Echte Größe<br />

Sehr interessant sind auch die Aussagen einer<br />

ganzen Reihe verschiedener Zeitgenossen und<br />

anderer Berühmtheiten über die Pythons, wie<br />

sie sie selbst erlebt haben oder darüber, warum<br />

die Pythons schuld daran sind, wie hoch<br />

die Messlatte für guten Humor inzwischen<br />

liegt. Dabei sind es oft die Details, die einen<br />

schmunzeln lassen. So erzählt beispielsweise<br />

Julian Doyle, der als Cutter und Regisseur an<br />

Pythons-Filmproduktionen mitgearbeitet hatte,<br />

dass er sich mit John Cleese kaum auf die Straße<br />

trauen konnte. Sofort begannen die Leute,<br />

Cleeses „seltsamen Gang“ nachzuahmen, was<br />

für den Fußweg- und Straßenverkehr sicher<br />

nicht ganz ohne Risiko war. Dazu kam auch<br />

noch die rein körperliche Größe von Cleese,<br />

mit der er ohnehin schon überall auffi el. Daraufhin<br />

angesprochen bestätigt Cleese den Fakt,<br />

Chronologie:<br />

1969 – Monty Python’s Flying Circus Staffel 1<br />

1970 – Monty Python’s Flying Circus Staffel 2<br />

1971 – And Now For Something Completely<br />

Different (Monty Pythons wunderbare<br />

Welt der Schwerkraft)<br />

1972 – Monty Pythons fl iegender Zirkus<br />

1972 – Monty Python’s Flying Circus Staffel 3<br />

1974 – Monty Python’s Flying Circus Staffel 4<br />

1974 – Monty Python Live At Drury Lane<br />

1975 – Monty Python And The Holy Grail<br />

(Die Ritter der Kokosnuss)<br />

1976 – Monty Python Live At City Center<br />

1979 – Monty Python’s Life Of Brian<br />

(Das Leben des Brian)<br />

1980 – Monty Python Live At The Hollywood<br />

Bowl<br />

1983 – Monty Python’s The Meaning Of Life<br />

(Der Sinn des Lebens)<br />

1998 – Monty Python Live At Aspen<br />

1999 – Python Night – 30 Years Monty Python<br />

2005 – Monty Python’s Spamalot Opens<br />

At Broadway<br />

2006 – Monty Python’s Spamalot Opens<br />

In The Westend<br />

2009 – Monty Python: Almost The Truth<br />

(The Lawyer’s Cut)<br />

Bilder: Eagle Rock Entertainment, Sony Pictures Home<br />

46


Komödie<br />

Film<br />

Monty Pythons Das Leben des Brian<br />

Komödie<br />

Land/Jahr: GB 1979<br />

Vertrieb: Sony Pictures<br />

Home<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton: Dolby True HD 5.1<br />

Datenrate Bild: 26,4 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,2 Mbps<br />

Regie: Terry Jones<br />

Laufzeit: 94 min, FSK: 12<br />

Wendecover: ja<br />

×1 21 € 22.11.2007<br />

Zeitgleich mit Jesus wird auch Brian (Graham<br />

Chapman) geboren, im Kuhstall nebenan. Sein<br />

Lebens- und Leidensweg vom Muttersöhnchen<br />

über den Widerständler bis an das Kreuz ist<br />

eine Sammlung von genialen und hintergründigen<br />

Szenen, von den Pythons zu einem<br />

perfekten Ganzen geformt. Herzliches Lachen<br />

und bleibendene Aha-Effekte sind garantiert.<br />

Ein zeitloser Kultfi lm und bisher der einzige, den<br />

es von Monty Python auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt – und das<br />

auch technisch in ansprechender Qualität.<br />

John Cleese (* 1939), Eric Idle (* 1943),<br />

Terry Gilliam (* 1940),<br />

Terry Jones (* 1942), Michael Palin (* 1943)<br />

durch den er sich deutlich von seinen Kollegen<br />

abhebe: „Ich bin viel größer, besser aussehend<br />

und falle schneller ins Auge als sie. Sie sind<br />

ein ausdrucksloser, unattraktiver grober kleiner<br />

Haufen. Sie haben alle kurze Beine und sind<br />

leicht übergewichtig.“ Wenn man sieht, wie<br />

ihm dabei der Schalk im Auge blitzt, dann bekommt<br />

man eine Ahnung von dem herzlichen,<br />

wenn auch nie spannungslosen Verhältnis<br />

der Pythons untereinander. Dokumentiert<br />

wird dies auch durch die anrührenden Worte<br />

der Pythons auf der Beerdigung von Graham<br />

Chapman, aber auch durch die deutlichen<br />

Worte, die man in den Interviews für die<br />

Schwächen des jeweils anderen<br />

fi ndet und für die Probleme, die<br />

durchaus bis an den Rand der<br />

Trennung geführt hatten.<br />

Auf zum Film<br />

Es ist schwer zu sagen,<br />

welchen Einfl uss es auf<br />

die Darstellung der Kirchengeschichte<br />

gehabt<br />

hätte, wenn die Pythons<br />

„Das Leben des Brian“<br />

nicht gedreht hätten. Nach der Verfi lmung der<br />

„Flying Circus“-Sketche und der „Ritter der Kokosnuss“<br />

war es das dritte, aber mit Sicherheit<br />

das anspruchsvollste und letztendlich nachhaltigste<br />

Filmprojekt der Pythons. Also kein<br />

Wunder, dass dem Film fast eine komplette<br />

Episode auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gewidmet ist. Akribisch<br />

bereiteten sich die Pythons auf das Projekt vor<br />

und lasen mehr kirchengeschichtliche Bücher<br />

als mancher Theologiestudent in vier Jahren<br />

Studium. In einer Villa auf Barbados nahm<br />

das Ganze Gestalt an und die Truppe spürte,<br />

dass sie hier was ganz Großes vor sich hatten.<br />

Als dann aber EMI seine Unterstützung<br />

entzog, fehlte schlichtweg das Geld; auch<br />

Humor will bezahlt sein. Die Pythons verklagten<br />

zwar EMI auf Schadensersatz und<br />

gewannen, einen Geldgeber brauchte man<br />

trotzdem – und man fand ihn in dem Beatle<br />

George Harrison. Dieser gründete die legendären<br />

Handmade Films und verpfändete sein<br />

Haus, um das Budget von fünf Millionen Pfund<br />

aufzubringen. „Ich wollte den Film einfach<br />

sehen. Also machte ich das“, so Harrison. Anfangs<br />

stellten sich die Pythons vor, wie Jesus –<br />

als gelernter Schreiner – seine Kreuzigung<br />

dauernd mit der Nörgelei als Fachmann kommentierte.<br />

Dennoch verzichteten die Pythons<br />

schließlich darauf, die Person Jesu persönlich<br />

zum Mittelpunkt ihrer Satire zu machen, und<br />

kreierten Brian, den Messias wider Willen. Das<br />

schützte nicht davor, dass sie mit diesem Film<br />

verschiedenen Blasphemievorwürfen und<br />

auch Auftrittsverboten ausgesetzt wurden.<br />

Das wiederum konnte aber nicht verhindern,<br />

diesen Film zu einem unvergesslichen, immer<br />

wieder zitierten Glanzstück der Filmgeschichte<br />

werden zu lassen.<br />

Humor in Scheiben<br />

Es steht völlig außer Frage, dass man mit der<br />

Jubiläumsausgabe zum 40. Geburtstag Monty<br />

Pythons eine Ausnahmescheibe (bzw. deren<br />

zwei) in der Hand hält. Allerdings ist die Frage<br />

erlaubt, ob es denn unbedingt eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sein<br />

muss. Die Antwort lautet: Ja. Auch wenn es,<br />

nicht überraschend, einige Einschränkungen<br />

gibt. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist in 1080i produziert und<br />

das Bild wirkt trotz der Mischung aus aktuellen<br />

Interviews und zahlreichen Archivaufnahmen<br />

einigermaßen homogen und auch in hoher<br />

Aufl ösung recht ansehnlich. Die Interviews<br />

sind überwiegend vor dunklen Hintergründen<br />

gefi lmt, sodass man sich ganz und gar auf die<br />

Mimik der Interviewten konzentrieren kann.<br />

Da macht es Spaß, auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit anzuschauen,<br />

wie beispielsweise die Lachfältchen<br />

von John Cleese so langsam in Bewegung geraten.<br />

Der englische Ton ist sowohl in 5.1 als<br />

auch in Stereo abgemischt. Auch wenn außer<br />

bei dem grandiosen Introsong wenig Sourround-Gefühl<br />

aufkommt, sind die Dialoge, vor<br />

allem bei den aktuellen Interviews, sehr gut<br />

verständlich und durchaus satt abgemischt.<br />

Die Extras sind vorrangig eine Sammlung von<br />

all dem, was nicht in die Episoden reingepasst<br />

hat. Einigermaßen thematisch sortiert gibt es<br />

fast zweieinhalb Stunden weitere Interviewausschnitte<br />

oder Beiträge wie den über eine<br />

Parade des „seltsamen Ganges“ oder ein Take<br />

über Python-Fan Elvis Presley. Dazu fi ndet<br />

man noch sieben Originalsketche aus dem<br />

„Flying Circus“ sowie eine Galerie mit Grafi -<br />

ken von Terry Gilliam. All das sollte reichen,<br />

die Zeit bis zum 50. Geburtstag auszufüllen.<br />

Man darf gespannt sein, was dann noch oben<br />

drauf kommt.<br />

UWE FUNK<br />

Bewertung<br />

Film 10/10<br />

Alles, was Monty Python über sich zu sagen hat. Wirklich alles<br />

und wirklich die Wahrheit, meistens jedenfalls. Zeitloses<br />

Dokument eines zeitlosen Humors.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 47


Film<br />

Komödie<br />

Loriot – Ödipussi<br />

Komödie<br />

Land/Jahr: DE 1988<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bild: VC-1, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 24,2 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />

Regie: Loriot<br />

Laufzeit: 88 min<br />

FSK: 0<br />

Wendecover: ja<br />

×1 17,95 € 6.11.2009<br />

Margarethe in Italien: Ein bisschen Grappa und<br />

dann klappt es auch mit dem Ei<br />

Das berühmteste Couchpaar des deutschen<br />

Humors: Die 2007 verstorbene Evelyn Hamann<br />

und Loriot alias Vicco von Bülow<br />

Paul Winkelmann (Loriot) leitet, mehr oder<br />

weniger, das vom Vater geerbte Möbelgeschäft.<br />

Der Mittfünfziger selber steht wiederum –<br />

allerdings ohne allzu großen Widerstand – unter<br />

der Fuchtel seiner Mutter (Katharina Brauren).<br />

Da ist es kein Wunder, dass Pauls erwachendes<br />

Interesse an der Psychologin Margarethe Tietze<br />

(Evelyn Hamann) bei seiner Mutter nicht unbedingt<br />

auf Begeisterung trifft. Auch Margarethes<br />

Eltern sind dem werdenden Paar keine große<br />

Hilfe, sodass eine finale „Familienharmonisierung“<br />

ganz anders abläuft als geplant.<br />

Lange hatte es gedauert, bis Loriot alias Vicco<br />

von Bülow den Schritt auf die Kinoleinwand<br />

wagte. Aber der Erfolg seines 1988 in den deutschen<br />

Kinos angelaufenen Films „Ödipussi“ war<br />

grandios. Mit der ihm eigenen Präzision und<br />

seinem unbestechlichen Gefühl für das riesige<br />

Potenzial unseres Alltags an lachenswerten Situationen,<br />

reiht Loriot um seinen Plot zahlreiche<br />

Gags und Wortspiele, ohne dass das Ganze als<br />

pure Aufeinanderfolge einzelner Sketche wirkt.<br />

Die technische Qualität des Films kann dessen<br />

Alter nicht wirklich verbergen, auch wenn<br />

Transfer und Upmix sehr solide erfolgt sind.<br />

Die Bildschärfe leidet unter einer permanenten<br />

groben Filmkörnung, Kontrast und Schwarzwert<br />

sind maximal passabel. Der Sound-Upmix<br />

auf 5.1 führt zu einer durchaus akzeptablen<br />

Räumlichkeit, gerade bei den Szenen<br />

ausserhalb der eigenen vier Wände. Ohne die<br />

Verständlichkeit der Dialoge zu beeinträchtigen,<br />

erscheinen manche Surroundeffekte allerdings<br />

unnötig laut. Extras sind leider so gut<br />

wie gar nicht vorhanden. Ein nur einminütiger<br />

Beitrag über die Premiere in Ostberlin macht<br />

eher neugierig, als dass er Neugier stillt. UF<br />

Bewertung<br />

Film 8/10<br />

Loriots Kinodebüt – eine große Komödie, die mehr ist als<br />

nur die Summe ihrer komischen Szenen. Ab jetzt darf<br />

„Schwanzhund“ gescrabbelt werden<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 2/10<br />

Gesamt<br />

Loriot – Pappa ante portas<br />

Komödie<br />

Land/Jahr: DE 1991<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bild: VC-1, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 28,1 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />

Regie: Loriot<br />

Laufzeit: 90 min<br />

FSK: 0<br />

Wendecover: ja<br />

×1 17,95 € 6.11.2009<br />

Wegen des Mengenrabatts hatte Einkaufsdirektor<br />

Heinrich Lohse (Loriot) tonnenweise<br />

Schreibpapier für die nächsten 40 Jahre<br />

bestellt. Schon eine halbe Stunde nach Eintreffen<br />

dieser Lieferung in seiner Firma befindet<br />

sich Lohse im Vorruhestand, und zum Entsetzen<br />

seiner Ehefrau (Evelyn Hamann) beschließt<br />

der frischgebackene Pensionär, nunmehr die<br />

Führung seines eigenen Haushaltes zu übernehmen.<br />

In einer unnachahmlichen Mischung aus<br />

Zerstreutheit und naivem Tatendrang stellt Lohse<br />

den Haushalt und das bis dahin geordnete<br />

Leben seiner Frau auf den Kopf. Die – natürlich<br />

wegen des Rabatts – georderten Paletten voller<br />

Senfgläser sind erst der Anfang.<br />

Drei Jahre nach „Ödipussi“ brachte Loriot mit<br />

„Pappa ante portas“ seinen zweiten Film in die<br />

Einkaufen einmal anders. Der Ex-Einkaufsdirektor<br />

Lohse begleitet seine Frau beim Shoppen<br />

Kinos. Und wieder ist es ihm gelungen, aus<br />

einer Vielzahl absurder Situationen und dem<br />

entsprechenden Wortwitz eine Geschichte zu<br />

formen, die mit unglaublicher Präzision und Effi -<br />

zienz Zwerchfell und Lachmuskeln der Zuschauer<br />

in Bewegung setzt. Dabei muss Loriot in keiner<br />

Weise laut und hektisch werden. Wie kaum<br />

ein anderer beherrscht er auch die leisen Töne,<br />

die feine Klinge. Und selbst die Einzelheiten am<br />

Rande sind exakt platziert, wie etwa der halbe<br />

„Schwanzhund“ Wuff ...<br />

Bildtechnisch übertrifft der Film seinen Vorgänger<br />

deutlich. Die Bildschärfe ist durchgehend sehr<br />

gut, der Detailgrad entsprechend hoch. Die Farben<br />

kommen sehr natürlich rüber, Kontrast und<br />

Schwarzwert sind in Ordnung. Ab und an macht<br />

sich ein leichtes Ruckeln bemerkbar, das möglicherweise<br />

der hohen Bildrate geschuldet ist. Der<br />

Sound wird als 5.1-Upmix angeboten, ein wenig<br />

merkt man ihm seinen Stereoursprung auch<br />

an. Manchmal hat man den Eindruck, das Geräusch<br />

eines vorbeifahrenden Autos wird extra<br />

deshalb durch alle Boxen gezogen, damit man<br />

weiß, dass sie noch an sind. Dennoch wirkt die<br />

Abmischung solide und dynamisch, die Dialoge<br />

sind klar verständlich, die Räumlichkeit ist – mit<br />

Abstrichen – durchaus gegeben. Die Extras sind<br />

aber auch wieder sehr überschaubar. Neben<br />

einem 31-minütigen Making-of, in dem man<br />

einmal den Perfektionisten Loriot hinter den Kulissen<br />

seines Films erleben kann, gibt es noch<br />

einen knapp dreiminütigen und dennoch sehr<br />

anrührenden Beitrag über eine Sonderaufführung<br />

des Films im Jahre 2009. Kraweel! UF<br />

Bewertung<br />

Film 8,5/10<br />

Die Karriere des Einkaufsdirektors Heinrich Lohse ist zu Ende – der<br />

Humor Loriots ist zeitlos. Die Absurditäten zwischenmenschlicher<br />

Kommunikation säuberlich freigelegt und perfekt präsentiert.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Universum Film<br />

48


Komödie<br />

Film<br />

Mario Barth: Die Weltrekord-Show<br />

Mario Barth – der<br />

Weltrekordler,<br />

dessen Freundin<br />

inzwischen wohl<br />

jeder kennt<br />

Live/Comedy<br />

Land/Jahr: DE 2008<br />

Vertrieb: Sony Music<br />

Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 29 Mbps<br />

Datenrate Ton: 5 Mbps<br />

Regie: k. A.<br />

Laufzeit: 250 min<br />

FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

×1 19 € 27.11.2009<br />

In einem Moment des Übermutes will Mario<br />

Barth 2007 seine Ankündigung in die Welt<br />

geworfen haben: Er allein wolle mit seiner<br />

Show das Olympiastadion in Berlin ausverkaufen<br />

und damit den größten Live-Comedy-Event<br />

abhalten, den die Welt je sah. Das ist ihm ein<br />

Jahr später nicht nur gelungen, sondern brachte<br />

ihm gar einen Eintrag ins Guinessbuch ein.<br />

Das Beweisvideo können Fans von Mario Barth<br />

nun auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bestaunen.<br />

Im 2006er-Programm „Männer sind primitiv,<br />

aber glücklich!“ bringt der Berliner Comedian<br />

sein Lieblingsthema, das alte Spiel mit den<br />

Geschlechtervorurteilen, in gewohnter Manier<br />

auf den Punkt. Manchmal spitzfi ndig, zumeist<br />

gewollt dämlich spielt Barth seine fi ktiven Geschlechterfi<br />

guren gegeneinander aus. Immerhin<br />

bekommen nicht nur Frauen, sondern<br />

auch Männer dabei gehörig ihr Fett<br />

weg, zum Beispiel in Barths Darbietung<br />

eines besten Freundes, der unter der<br />

Fuchtel seiner Liebsten zum Weichei<br />

degeneriert. Wer solchen Humor mag,<br />

ist hier richtig. Wer damals in Berlin<br />

dabei war sowieso. Weniger rekordverdächtig<br />

ist das HD-Bild, denn das<br />

ist qualitativ durchwachsen. Je nach<br />

Kamera sieht das Geschehen etwas<br />

mehr oder weniger scharf und rauschig aus,<br />

was besonders zu Beginn auffällt. Steht Barth<br />

nach dem langen Intro-Part schließlich auf der<br />

Bühne, pegelt sich die Bildqualität der 1080i-<br />

Aufzeichnung immerhin auf gesundem Mittelmaß<br />

ein, was für eine Veröffentlichung dieser<br />

Art in Ordnung geht.<br />

Der Ton hat es dagegen in sich. Die DTS-Lossless-Tonspur<br />

lässt echte Stadionatmosphäre<br />

aufkommen und insbesondere die Räumlichkeit<br />

der Aufnahme ist grandios.<br />

Die Bonusabteilung glänzt mit massig zusätzlichen<br />

Filmschnipseln, allein das Makingof<br />

der Show hat eine Laufzeit von über 100<br />

Minuten. Insgesamt bietet die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mehr<br />

als vier Stunden Videomaterial und dürfte<br />

so zumindest Fans nicht enttäuschen. TL<br />

Bewertung<br />

Film 6/10<br />

Die Fan-Scheibe verwöhnt zumindest das Ohr von<br />

Nichteingeweihten. Ansonsten muss man diese Art von Humor<br />

schon mögen, um wirklich glücklich zu werden.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 5/10<br />

Tonqualität 9,5/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Sony Music<br />

Paul Panzer – Heimatabend Deluxe<br />

Comedy<br />

Land/Jahr: DE 2008<br />

Vertrieb: Sony Music<br />

Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 24,1 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps<br />

Regie: Paul Panzer<br />

Laufzeit: 91 min<br />

FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

×1 16 € 15.1.2010<br />

Blümchenhemd und Kassenbrille – der Telefonschreck<br />

bekommt ein Gesicht<br />

Im Jahre 2005 trat der Mann mit dem Sprachfehler<br />

aus der Telefonzelle in das Rampenlicht:<br />

Paul Panzer, lange Zeit bekannt für seine<br />

Telefonscherze im Radio, setzte seitdem seinen<br />

Siegeszug als Comedian mit großen Bühnenshows<br />

fort. 2006 für sein Bühnenprogramm<br />

„Heimatabend Deluxe“ mit dem Deutschen<br />

Comedypreis für den besten Newcomer ausgezeichnet,<br />

trat er 2008 mit eben diesem<br />

Programm in einer aufwendig inszenierten<br />

Show in der Frankfurter Jahrhunderthalle auf.<br />

Die Aufzeichnung dieser Show liegt nun, zwei<br />

Jahre nach der DVD, auch als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vor.<br />

Die Fans von Paul Panzer, alias Dieter Tappert,<br />

werden die Gags weitgehend kennen, aber<br />

dennoch lohnt sich ein Anschauen. Die Interaktion<br />

des Comedians mit seinem Publikum<br />

macht einen guten Teil der sympathischen<br />

Atmosphäre aus, Bühneneinrichtung und Beleuchtung<br />

stimmen auch.<br />

Das Bild als solches ist aber weit entfernt<br />

von dem, was auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> möglich ist, ohnehin<br />

liegt es nur in 1 080i vor. Vor allem bei<br />

Kamerafahrten durch das Publikum und bei<br />

Bewegungen auf der Bühne sind deutliche<br />

Unschärfen und Nachzieheffekte zu erkennen.<br />

Die Farbgebung orientiert sich zwangsläufi g<br />

weitgehend an der eingesetzten Beleuchtung,<br />

dennoch wirken die Farben durchaus natürlich.<br />

Der Kontrast ist grundsätzlich in Ordnung, der<br />

Schwarzwert zeigt allerdings deutliche Schwächen.<br />

Der Ton liegt sowohl in Stereo (PCM) als<br />

auch in DTS-HD MA 5.1 vor. Beim HD-Sound<br />

sind vor allem die Reaktionen des Publikums<br />

auf die hinteren Boxen gelegt, sodass eine<br />

halbwegs räumliche Saalatmosphäre entsteht.<br />

Der Künstler selbst ist jederzeit deutlich zu verstehen,<br />

vom „lätztigen“ Sprachfehler einmal<br />

abgesehen.<br />

Die Extras beschränken sich auf ein etwa viertelstündiges<br />

Making-of sowie auf zwei Featurettes,<br />

in denen Paul Panzer auf witzige Art<br />

und Weise das Umfeld des Auftritts und ein<br />

paar wichtige Comedy-Begriffe erklärt. UF<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Der ehemalige Telefonschreck mit dem typischen Sprachfehler<br />

läuft auf der Bühne zur „Betztform“ auf. Stand-up-Comedy auf<br />

akzeptablem Niveau.<br />

Technik 5/10<br />

Bildqualität 5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 3/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 49


Film<br />

Komödie<br />

Fanboys<br />

Komödie<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: Capelight<br />

Bild: VC-1, 2.40 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 22 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />

Regie: Kyle Newman<br />

Laufzeit: 93 min<br />

FSK: 12<br />

Wendecover: ja<br />

×1 19 € erhältlich<br />

In Kyle Newmans („Clerks“) Komödie dreht sich<br />

alles um das Thema „Star Wars“, genauer um<br />

das seinerzeit lang erwartete Sequel „Episode<br />

I“. Im Jahr 1998, etwa sechs Monate vor dem<br />

offiziellen Kinostart von „Episode I“, treffen die<br />

drei „Star Wars“-Besessenen Eric, Hutch und<br />

Windows eine waghalsige Entscheidung. Damit<br />

ihr todkranker Freund Linus vor seinem Ableben<br />

noch den neuen „Krieg der Sterne“ zu Gesicht<br />

bekommen kann, wollen sich die drei Freunde<br />

gemeinsam nach Kalifornien, zur 2 000 Meilen<br />

entfernten Skywalker-Ranch durchschlagen, um<br />

von George Lucas’ Anwesen eine Vorabkopie des<br />

Films zu klauen.<br />

Was im Planungsstadium bereits schräg klingt, entwickelt<br />

sich in der Umsetzung zu einer absurden<br />

Odyssee, bei der die drei Fanboys und ihre spätere<br />

Begleiterin Zoe mit allerlei Situationen konfrontiert<br />

werden, die direkt aus dem „Star Wars“-Universum<br />

sowie vom Erzrivalen „Star Trek“ entsprungen<br />

scheinen. Inklusive eines Treffens mit dem Original<br />

William Shatner (Captain Kirk), der in seinem<br />

furiosen Gastauftritt wertvolle Informationen zur<br />

Ranch von George Lucas liefern kann.„Fanboys“<br />

ist eine insgesamt gelungene, dabei unablässige<br />

Aneinanderreihung von Zitaten, Zoten und Klischees,<br />

die mit „Star Wars“ und seiner Fangemeinde<br />

zu tun haben. Und natürlich werden hier auch<br />

die alten Feindschaften zur Anhängerschaft von<br />

„Fanboys“ lebt von den Zitaten und Verweisen<br />

auf das „Star Wars“-Universum<br />

Nach langer Trennung finden die „Fanboys“ für das Großereignis „Episode I“ wieder zusammen<br />

Raumschiff Enterprise sowie anderen „Randgruppen“<br />

ausgelebt. Ein sympathisch-schräges Schauspielerensemble<br />

und ein erfahrener Regisseur<br />

sorgen für kurzweilige und witzige Unterhaltung,<br />

die allerdings weder Tiefgang besitzt noch dauerhaftes<br />

Gelächter verursachen kann. Tatsächlich<br />

ist „Fanboys“ als zotiges Roadmovie primär für<br />

Fans und Kenner der Materie von wirklich hohem<br />

Unterhaltungswert. Abseits von „Star Wars“ und<br />

Co. bleiben viele Gags im Verlauf der Reise zur<br />

Skywalker-Ranch doch ziemlich auf der Strecke.<br />

In Sachen Bildqualität gibt sich die Komödie<br />

passabel: Leichtes Rauschen in dunklen Szenen,<br />

durchschnittliche bis gute Schärfe und ein natürlicher,<br />

wenn auch stark gesättigter Farbeindruck<br />

bestimmen das Bild der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Für eine Produktion<br />

dieser Art ist die Qualität mehr als in Ordnung,<br />

ob aber unbedingt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ins Haus muss, ist<br />

Ansichtssache.<br />

Skywalker-Sound?<br />

Das zeigt sich auch im Audiobereich. Die deutsche<br />

Lossless-Tonspur kommt grundsätzlich zu frontlastig<br />

und bietet selbst in den Actionparts nur wenig<br />

Räumlichkeit. Das ist meistens zu verschmerzen,<br />

denn Dialogverständlichkeit und Abmischung sind<br />

ansonsten wirklich gut gelungen. Ein Heimkinokracher<br />

ist „Fanboys“ jedoch bei Weitem nicht.<br />

Richtig Mühe haben sich die Macher wiederum<br />

beim Bonusteil der Disc gegeben. Der kommt<br />

zwar nur in SD-Qualität, bietet aber eine Menge<br />

Witziges und Wissenswertes zur Produktion und<br />

zur „Fanboy“-Thematik im Allgemeinen. Neben<br />

zwei interessanten Audiokommentaren enthält die<br />

Disc beispielsweise auch ein längeres Interview<br />

mit echten (deutschen) „Star Wars“-Fans der ersten<br />

Stunde, die offen über ihre Leidenschaft und<br />

äußere Vorurteile gegen das „Fan-Dasein“ sprechen.<br />

Neben weiteren Featurettes und mehreren<br />

kurzen „Webisodes“ zur Filmentstehung gibt es<br />

schlussendlich sogar einen zusätzlichen Kurzfi lm<br />

(„VIDIOTS“) der Ludwigsburger Filmakademie zu<br />

bestaunen. Sehr schön!<br />

TIM LUFT<br />

Zur letzten Ehre ihres todkranken Freundes<br />

entwickelt die Gruppe einen waghalsigen Plan<br />

Bewertung<br />

Film 6,5/10<br />

Auch wenn einige Zwischenfälle auf der langen Reise etwas<br />

abgehangen wirken, die schiere Menge und Treff sicherheit der<br />

Science-Fiction-Zitate ist grandios.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Etwas Rauschen, passable Schärfe und ein weitestgehend<br />

natürlicher Farblook – ein insgesamt ansprechendes Bild.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Die deutsche Tonspur bietet eine ausgezeichnete Audioqualität,<br />

kommt ansonsten aber auff ällig frontlastig und eff ektarm daher.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2/3 1/3 1,5/2 2/2<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Inhaltlich bietet die Bonusabteilung der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> eine Menge<br />

Sehenswertes. Technisch liegt sie allerdings auf DVD-Niveau.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 0/2<br />

Gesamt<br />

Bilder: Capelight<br />

50


Komödie<br />

Film<br />

Clerks – Die Ladenhüter (OmU)<br />

Komödie, Romantik<br />

Land/Jahr: US 1994<br />

Vertrieb: Buena Vista Home Ent.<br />

Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 20,1 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,7 Mbps<br />

Regie: Kevin Smith<br />

Laufzeit: 92 min (längere<br />

Fassung: 104 min), FSK: 12<br />

Wendecover: nein<br />

×1 25 € 3.12.2009<br />

Dante Hicks (Brian O'Halloran) und Randal<br />

Graves (Jeff Anderson) hüten beide<br />

ihre Läden, Dante einen kleinen Supermarkt<br />

und Randal eine Videothek. Während Ersterer<br />

Probleme mit Leuten hat, die seine Kunden<br />

etwa mit Antirauchervorträgen vergraulen,<br />

vergrault Randal mit großem Vergnügen<br />

seine Kunden selbst. Da die Läden nebeneinander<br />

liegen, haben Dante und Randal genug<br />

Gelegenheit, zusammen rumzuhängen und<br />

über Gott, die Welt und natürlich die Frauen<br />

zu philosophieren, denn gerade mit den Letzteren<br />

hat Dante aktuell seine Probleme.<br />

Mit „Clerks“ legte Regisseur Kevin Smith<br />

den Grundstein für seine New-Jersey-Reihe.<br />

Kleines Budget, schamlose und dennoch<br />

intelligent-witzige Dialoge sowie eine Aufreihung<br />

abstruser Situationen – wie etwa die<br />

Suche des Berufsberaters nach dem Dutzend<br />

perfekter Eier oder der Besuch der Trauerfeier<br />

– machen das Markenzeichen dieses<br />

Films aus, der längst Kult geworden ist.<br />

Als Kevin Smith erfuhr, dass „Clerks“ auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

erscheinen soll, war er entsetzt. Eigentlich,<br />

so erzählt er grinsend, sei „Clerks“ ja die<br />

Antithese für alles, wofür jetzt „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>“ stehe.<br />

Richtig, das Bild ist aufgrund des verwendeten<br />

Filmmaterials nicht nur in Schwarz-Weiß,<br />

ziemlich verrauscht und entsprechend unscharf<br />

– auch wenn Kontrast und Schwarzwert<br />

überwiegend in Ordnung sind. Auch der<br />

Ton ist keine Offenbarung. Abgesehen vom<br />

Fehlen einer deutschen Tonspur und einer<br />

nicht überraschenden Dialog- und Frontlastigkeit<br />

klingen Teile des Dialogs wie in einem<br />

billigen Dokumentationsfi lm. Als Ausgleich<br />

für diese Schwächen hat Kevin Smith den<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Käufern neben einem ausführlichen<br />

Making-of von „Clerks“ auch gleich<br />

noch das von „Jay und Silent Bob schlagen<br />

zurück“ auf die Disc gepackt, ebenfalls anderthalb<br />

Stunden lang. Außerdem ergänzen<br />

noch zusätzliche Szenen, eine Podiumsdiskussion<br />

und vor allem ein nicht uninteressanter<br />

Trivia-Track die üppig vorhandenen<br />

Extras.<br />

UF<br />

Dante und Randal beim Philosophieren über die Rolle der<br />

Kunden für das Wohlbefinden der Verkäufer<br />

Bewertung<br />

Film 8,5/10<br />

Typisch amerikanisch, aber bezogen auf die bessere Hälfte.<br />

Billig gedreht, herrlich abgedreht. Ein Film, der mit Sicherheit<br />

kein Ladenhüter wird.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 5/10<br />

Tonqualität 5/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

Gesamt<br />

Chasing Amy<br />

Bilder: Buena Vista Home Entertainment<br />

Komödie/Romantik<br />

Land/Jahr: US 1997<br />

Vertrieb: Buena Vista Home Ent.<br />

Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS 5.1 , DTS-HD MA 5.1<br />

(engl.)<br />

Datenrate Bild: 21,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: Kevin Smith<br />

Laufzeit: 113 min, FSK: 16<br />

Wendecover: nein<br />

×1 29 € 3.12.2009<br />

Alyssa und Holden: „Nur“ Freunde, sich nur „als<br />

Menschen“ liebend oder doch mehr?<br />

Comiczeichner Holden (Ben Affleck) und<br />

sein „Nachmaler“ Banky (Jason Lee) lernen<br />

auf einer Comic-Convention die Zeichnerin<br />

Alyssa (Joey Laura Adams) kennen. Holden<br />

verliebt sich in Alyssa, ohne zu wissen, dass sie<br />

eigentlich lesbisch ist. Banky ist schadenfroh<br />

über dieses Problem, ohne zu wissen, dass er<br />

Holden – irgendwie – liebt. Alyssa mag Holden<br />

sofort leiden, ohne zu wissen, dass sie ihn<br />

auch als Mann mag. In dieser Konstellation entwickeln<br />

sich Konflikte, entspannen sich brillante<br />

Dialoge und bahnen sich schließlich mehrere<br />

Coming-outs an, ohne dass es am Ende eine<br />

Lösung gibt, zumindest keine einfache.<br />

Kevin Smiths dritter Film aus der New-Jersey-<br />

Reihe wurde nach dem Reinfall von „Mallrats“<br />

ein Riesenerfolg. Ohne Erwartungsdruck und<br />

unabhängig von den großen Studios hat Smith<br />

aus einer verrückten Idee mit einem tollen<br />

Cast eine hinreißende kleine Komödie um Liebe,<br />

Freundschaft und eine Menge „abartigen<br />

Sex“ gemacht.<br />

Das Bild bleibt fast durchgehend etwas unscharf.<br />

Außer in sehr hellen Szenen ist ein<br />

deutliches Filmkorn sichtbar, das stellenweise<br />

in ein störendes Bildrauschen übergeht. Kontrast<br />

und Farbgebung schneiden trotz eines<br />

zeitweisen leichten Rotstiches schon besser<br />

ab. Der Sound ist sehr frontlastig abgemischt,<br />

dennoch entsteht eine ausreichende Räumlichkeit,<br />

denn zumindest der Soundtrack oder<br />

indifferente Hintergrundgeräusche kommen<br />

auch aus den hinteren Boxen. Die Extras sind<br />

angenehm umfangreich. Exklusiv auf der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

beschreibt eine mehr als 80-minütige Dokumentation<br />

sehr ausführlich die Entstehung<br />

des Films. Sehenswert ist auch die 27-minütige<br />

Diskussion von Darstellern und Regisseur<br />

mit ihrem Publikum „10 Jahre später“.<br />

Ergänzt wird das Bonusmaterial durch Interviews,<br />

zusätzliche Szenen und dokumentierte<br />

Drehpannen.<br />

UF<br />

Bewertung<br />

Film 8,5/10<br />

Ben Affl eck, jung und unschuldig – fast jedenfalls. Ein zu Herzen<br />

gehender frech-romantischer Film über Freundschaft, Liebe und<br />

die Schwierigkeit, beides auseinanderzuhalten<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 51


Film<br />

Komödie<br />

Komödie<br />

Land/Jahr: US, DE 2009<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />

Ton: Dolby True HD 5.1<br />

(engl.), DD 5.1<br />

Datenrate Bild: 17,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,4 Mbps<br />

Regie: Todd Phillips<br />

Laufzeit: 99 min/108 min<br />

FSK: 12, Wendecover: nein<br />

×1 20 € 4.12.2010<br />

Was ist das Schlimmste, das bei einem<br />

feuchtfröhlichen Junggesellenabschied<br />

in Las Vegas passieren kann? Stu<br />

(Ed Helms), Phil (Bradley Cooper) und Alan<br />

(Zach Galifianakis) wüssten die Antwort,<br />

wenn sie sich nur an den vorhergehenden<br />

Abend erinnern könnten. Mühsam analysieren<br />

sie das Chaos ihrer Luxussuite. Einige<br />

Dinge passen nicht ganz hierher, wie der Tiger<br />

im Bad oder das Baby im Wandschrank.<br />

Andere wiederum fehlen. Der größte Verlust<br />

dürfte neben Stus Schneidezahn der<br />

zukünftige Bräutigam Doug (Justin Bartha)<br />

sein. Schnell wird ihnen das katastrophale<br />

Ausmaß ihrer Lage bewusst. Offenbar haben<br />

sich die vier dermaßen betrunken, dass<br />

jedwede Erinnerung ausgelöscht scheint.<br />

Schaffen sie es nicht, den Vortag zu rekonstruieren<br />

und ihren verloren gegangenen<br />

Freund rechtzeitig bei seiner Hochzeit abzuliefern,<br />

ist das Desaster komplett. Da Phil eine<br />

Krankenhausplakette trägt, begeben sich<br />

die drei mit ihrem gestohlenen Polizeiwagen<br />

zunächst ins Hospital. Das Chaos geht also<br />

Keiner der drei erinnert sich an den Vortag. Was ist nur mit<br />

ihnen geschehen, wem gehört das Baby und wo ist Doug?<br />

Zahnarzt Stu (Ed Helms) diagnostiziert sich selbst: „Daf<br />

fieht mir nach einer üblen Pfahnlücke auf.“<br />

„Aus der Hochzeit wird wohl nichts.“: Phil (Bradley Cooper) erklärt Dougs Zukünftiger die Lage<br />

weiter und offenbart den verkaterten Jungs<br />

Dinge, die besser unaufgedeckt geblieben<br />

wären.<br />

Nie mehr Alkohol!<br />

„Road Trip“-Autor Todd Phillips schafft es,<br />

dank anhaltender Amnesie der Hauptfi guren,<br />

ein witziges Filmkonzept auf die Beine zu<br />

stellen. Dessen Unterhaltungswert beruht<br />

auf der Unwissenheit über Dougs Verbleib<br />

sowie auf den vielen schrägen Details, die<br />

sich erst am Ende zu einem nachvollziehbaren<br />

Ganzen zusammensetzen. Schade<br />

nur, dass die Mischung aus „Very Bad Things“<br />

und „Fear And Loathing In Las Vegas“ an<br />

dem schon so oft in Teeniekomödien praktizierten,<br />

fl achen Fäkalhumor krankt. Steht<br />

eine Szene kurz vor dem komö-diantischen<br />

Höhepunkt, zerstört im nächsten Augenblick<br />

ein alberner Griff unter die Gürtellinie den<br />

angestrebten Gag. Eigentlich sollte man glauben,<br />

die Zeit der Spermawitze und entblößten<br />

Rentnerhintern sei allerspätestens seit<br />

der Ekelpackung „Meine Frau, die Spartaner<br />

und ich“ in der Versenkung verschwunden –<br />

Fehlanzeige. Zuschauer, die mit dieser Art von<br />

Humor gar nicht zurechtkommen, sollten also<br />

besser die Finger von „Hangover“ lassen. Alle<br />

anderen werden durchaus Gefallen an der<br />

chaotischen Erforschung des vortägigen Zechgelages<br />

fi nden. Im Gegensatz zur DVD bietet<br />

die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> neben der normalen Kinofassung<br />

einen rund neun Minuten längeren Extended<br />

Cut. Dieser ist allerdings ausschließlich mit<br />

englischem Originalton versehen. Schnelle<br />

Käufer dürfen sich zudem eine digitale Kopie<br />

der Langfassung vom Warner-Server auf<br />

ihren Rechner laden.<br />

Durchhänger<br />

Neben den auf der DVD enthaltenen Features<br />

„Route der Verwüstung“ (16 Minuten) und<br />

„Song: Three Best Friends“ (1 Minute) präsentiert<br />

das spärliche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Menü noch ungefähr<br />

17 Minuten mehr Bonusmaterial. Darunter<br />

fallen ein sinnloser Zusammenschnitt<br />

von Actionsequenzen, einige Gesangsszenen<br />

sowie die Langfassung von Ken Jeongs improvisierten<br />

Ergüssen. Die Fotogalerie aus<br />

dem Abspann wurde noch um ein paar weitere<br />

Bilder vom Junggesellenabschied ergänzt<br />

und der Bild-in-Bild-Kommentar mit den drei<br />

Hauptdarstellern sowie dem Regisseur ist<br />

eine witzige Erweiterung des Filmerlebnisses.<br />

Über den BD-Live-Link können Sie sich in der<br />

Warner-Community anmelden und die kurze<br />

Fluchcollage „Cursing Mash-up“ sowie den<br />

Trailer „Mike Tyson Sings“ herunterladen.<br />

Bild und Ton des Hauptfi lms sind guter<br />

Durchschnitt. Der visuelle Stil schießt sich<br />

auf weiche Bilder ein, lässt aber auch unter<br />

der sengenden Sonne der Las-Vegas-Wüste<br />

harte Kontraste zu. Die bunten Lichter der<br />

sündigen Stadt bringen Abwechslung in den<br />

ansonsten warmen Farbmix. Kurze Musikfetzen,<br />

wie „Who Let The Dogs Out“, setzen dynamisch<br />

ein und verleihen dem Geschehen<br />

das nötige Tempo samt korrekter Stimmung.<br />

Ambiente-Sounds strahlen ebenfalls gut aus<br />

allen Richtungen, während die vordergründigen<br />

Dialoge dominieren. Keine Höhenfl ü-<br />

ge also in der Technik, dafür aber auch keine<br />

Abgründe.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung<br />

Film 6/10<br />

Ein nackter Chinese im Koff erraum? Ein singender Mike Tyson? Las<br />

Vegas zeigt sich von seiner peinlichsten Seite. Wer auf fl ache Witze<br />

steht, sollte sich diesen Film anschauen – besoff en wenn’s geht.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Durchschnittliche Schärfe, weiche Bilder und ein leicht<br />

angehobener Kontrast dominieren den Roadtrip.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bis auf Tysons Gesang gefällt der Audiomix. Actionfreunde<br />

werden Räumlichkeit vermissen, dafür stimmt die Dynamik.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 1/3 1,5/2 2/2<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Die Fotos, der Bild-in-Bild-Kommentar sowie die Las-Vegas-Tour<br />

machen Spaß. Einen halben Bonuspunkt gibt es für BD-Live.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

2/3 1,5/3 0,5/2 1,5/2<br />

Gesamt<br />

Bilder: Warner Home<br />

52


Xxxx<br />

Film<br />

Anzeige<br />

Selbst ist die Braut<br />

Romantik-Komödie<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: Touchstone<br />

Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />

(engl.)<br />

Datenrate Bild: 27,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: Anne Fletcher<br />

Laufzeit: 107 min, FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

×1 25 € 3.12.2009<br />

Margaret Tate (Sandra Bullock) ist erfolgreich<br />

als Herausgeberin, unausstehlich<br />

als Chefin und unnahbar in Liebesangelegenheiten.<br />

Erst ihre drohende Ausweisung aus den<br />

USA verleitet die Kanadierin zu dem kurzfristigen<br />

Entschluss, ihren Assistenten Andrew (Ryan<br />

Reynolds) zu ehelichen. Dieser will eigentlich<br />

nur seinen Job behalten und die Karriereleiter<br />

nach oben steigen, weshalb er widerwillig zustimmt<br />

und seine Zukünftige zum Elternbesuch<br />

in seinen Heimatort nach Alaska schleppt. Und<br />

wie das Leben so spielt, sorgen die Kälte und<br />

die quirlige Verwandtschaft für allerlei romantische<br />

Zusammenstöße, die auf eine echte<br />

Liebelei hinauslaufen könnten ... wenn da nicht<br />

die hartnäckige Einwanderungsbehörde wäre.<br />

Diese jagt Margaret sogar bis zu ihren zukünftigen<br />

Schwiegereltern hinterher, um sie nach<br />

Kanada auszuweisen. Ob der „Firmendrache“<br />

davonkommt und ob die unfreiwillige Hochzeit<br />

tatsächlich stattfindet, steht in den Sternen.<br />

Das Konzept klingt zunächst lahmer, als es eigentlich<br />

ist. Als kleines Komödienhäppchen für<br />

zwischendurch geht es hervorragend auf, und<br />

das, obwohl alles schon einmal da gewesen<br />

ist. Die unterhaltsamste Zutat ist ohne Zweifel<br />

Ryan Reynolds‘ zurückhaltend-übertriebener<br />

Humor, was wohl an seiner kanadischen Ab-<br />

stammung liegt. Der<br />

charmanten Komödie<br />

entsprechend, besticht<br />

auch die Farbgebung<br />

mit ihrer Wärme. In<br />

diesem Punkt verhält<br />

es sich ähnlich wie bei<br />

„Der Teufel trägt Prada“.<br />

Beide Filme zeichnen<br />

sich durch helle,<br />

freundliche Bilder aus,<br />

mit ansprechendem<br />

Schärfeniveau und ausbalanciertem<br />

Kontrastverhältnis.<br />

Tonal gibt es<br />

nicht viel auszusetzen,<br />

außer dass sich die<br />

Audiospur auf Dialoge<br />

konzentriert. Auch hier<br />

gibt es Parallelen zum<br />

erwähnten Vorbild. So<br />

wird die Komik besonders<br />

hektischer Abläufe<br />

durch schnelle, witzige<br />

Musikstücke hervorgehoben.<br />

Drei zusätzliche<br />

Szenen, ein (Flugzeuge)<br />

bewegendes,<br />

alternatives Ende sowie<br />

die obligatorischen<br />

Pannen vom Dreh ergänzen<br />

den Film als<br />

nette Dreingaben. Bei<br />

der Zweitbeschau des<br />

Films sollte auch der<br />

Audiokommentar der<br />

Regisseurin und des<br />

Autors nicht unbeachtet<br />

bleiben.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung<br />

Film 6/10<br />

Die anfängliche Skepsis gegenüber einer weiteren romantischen<br />

Standardkomödie verfl iegt exakt nach Reynolds erstem „Kaff ee-<br />

Unfall“ und kommt dank treff sicherer Pointen auch nicht wieder.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

Gesamt<br />

Auch Chefinnen sind<br />

menschlich ... manchmal<br />

„Ein zur Höchstform auflaufender Jet Li<br />

und gelungen inszenierte, sensationelle<br />

Spezialeffekte machen THE ONE zu<br />

einem echten Action-Hit.“<br />

(www.digitaldvd.de)<br />

AB 26. FEBRUAR<br />

ERSTMALS AUF BLU-RAY!<br />

Bilder: Touchstone<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 53


Film<br />

Romantik<br />

(K)ein bisschen schwanger<br />

Komödie<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: Splendid Entertainment<br />

Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS-HD HR 5.1<br />

Datenrate Bild: 19,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps<br />

Regie: Lara Shapiro<br />

Laufzeit: 89 min<br />

FSK: 0<br />

Wendecover: ja<br />

×1 18 € 27.11.2009<br />

Um ihre Lüge aufrechtzuerhalten, täuscht Thea sämtliche<br />

Schwangerschaftssymptome vor<br />

Thea (Lindsay Lohan) arbeitet in einem<br />

Verlagshaus als Sekretärin. Zu ihren wichtigsten<br />

Aufgaben zählt vor allem, den Hund<br />

ihres Chefs Jerry zu betreuen. Nachdem dieser<br />

kleine Edelkläffer Seife gefressen und sich<br />

auf Jerry übergeben hat, platzt diesem der<br />

Kragen und er schmeißt Thea raus. In aller Not<br />

behauptet sie, schwanger zu sein, und erreicht<br />

damit den Rückzug der Kündigung. Plötzlich<br />

wird Thea von ihren Arbeitskollegen als werdende<br />

Mutter respektiert und ihre Beliebtheit<br />

nimmt immer mehr zu. Um den Schein einer<br />

Schwangerschaft zu wahren, stattet sie sich<br />

mit falschem Babybauch aus und täuscht die<br />

entsprechenden Symptome vor.<br />

Wer sich die etwas langweilige Story um eine<br />

scheinbar diskriminierte Frau anschaut, die ihren<br />

Arbeitsplatz nur durch eine folgenschwere<br />

Lüge retten kann, dem stellt sich schnell die<br />

Frage nach der eigentlichen Botschaft des<br />

Filmes. Müssen Frauen wirklich erst schwanger<br />

werden, um in ihrem Leben Respekt und<br />

Anerkennung zu erhalten? Auch die sonst so<br />

souveräne Lindsay Lohan kann mit ihrer etwas<br />

holprig gespielten Thea diese Frage nicht beantworten.<br />

Dafür entschädigt die Bildqualität –<br />

abgesehen von ein paar sichtbaren Nachzieheffekten<br />

– mit hohem Niveau. Vor allem<br />

der gute Schwarzwert fällt sofort ins Auge.<br />

Ist Thea plötzlich auf der Babyparty enttarnt?<br />

Der klare Sound ist frontlastig und die Dialoge<br />

sind gut verständlich. Leider geht die Musik ein<br />

wenig unter. Durch die zumeist fehlende Verteilung<br />

der Signale auf die Surround-Boxen will<br />

keine optimale Räumlichkeit entstehen. Ein<br />

Making-of, eine B-Roll sowie einige Interviews<br />

bilden die Bonussektion.<br />

LF<br />

Bewertung<br />

Film 6/10<br />

Die Story ist originell, aber die Umsetzung trotz Starbesetzung<br />

nicht gelungen – „(K)ein bisschen schwanger“ ist kein bisschen<br />

lustig.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

Gesamt<br />

Maria, ihm schmeckt’s nicht<br />

Ein <strong>Blu</strong>menstrauß für den<br />

Schwiegervater<br />

Romantik-Komödie<br />

Land/Jahr: DE, IT 2009<br />

Vertrieb: Constantin<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS-HD HR 5.1<br />

Datenrate Bild: 28 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps<br />

Regie: Neele Leana Vollmar<br />

Laufzeit: 98 min<br />

FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

×1 17 € 14.1.2010<br />

Die<br />

deutsch-italienische<br />

Komödie nach<br />

dem Bestseller von Jan<br />

Weiler dreht sich nur oberflächlich<br />

um ein Liebespaar.<br />

Eigentlich dient die<br />

Grundkonstruktion – Jan<br />

(Christian Ulmen) will Sara<br />

(Mina Tander) heiraten –<br />

bloß als Vorwand, um<br />

die Geschichte von Jan<br />

und seinem zukünftigen<br />

Schwiegervater Antonio<br />

(Lino Banfi) zu erzählen.<br />

Dieser ist nämlich Italiener<br />

und überprüft Jans Ehetauglichkeit<br />

auf Herz und<br />

Nieren. Und woanders<br />

Kaum tritt Jan (Christian Ulmen) auf eine Glasscherbe,<br />

stürmt die italienische Familie herbei<br />

als im schönen Heimatstädtchen Campobello<br />

kommt eine Hochzeit gar nicht erst infrage.<br />

Hauptdarsteller Christian Ulmen zwang sich<br />

extra für seine Rolle kein Italienisch zu lernen.<br />

Auch Lino Banfi weigerte sich erfolgreich, sich<br />

des Deutschen zu bemächtigen, weshalb dem<br />

Italiener alle Dialogzeilen während des Drehs<br />

vorgehalten werden mussten. Einige Aussprüche<br />

lassen daher Spielraum für Interpretationen,<br />

insgesamt funktioniert das aber ganz gut.<br />

Als kurzweilige Familienkomödie ist der Streifen<br />

also empfehlenswert.<br />

Die Rückblenden in Antonios Jugend und auch<br />

alle anderen Szenen, die in Deutschland spielen,<br />

markiert eine triste Farblosigkeit. Geht es<br />

ins schöne Süditalien, steigt die Farbsättigung<br />

und es macht sich eine gelbliche Sonnenuntergangsstimmung<br />

breit. Lokal gänzlich ungebunden<br />

bleiben die kaum wahrnehmbare<br />

Filmkörnung und die meist exzellente Schärfe.<br />

Genauso beständig ist der Kinokontrast, der<br />

die Texturen sehr klar von den Kanten trennt.<br />

Dudelt mal keine italienische Musik im Hintergrund,<br />

passieren gelegentlich Ambientesounds<br />

die Ohren des geneigten Hörers.<br />

Wirklich dreidimensionale Klangräume sind<br />

aber nur die Ausnahme und beschränken sich<br />

auf Orte wie den Strand oder den Bahnhof.<br />

Das Bonusbouquet ist eine angenehme Mischung<br />

aus Interviews, Merchandise, zusätzlichen<br />

Szenen und Making-of. Zudem erfreut<br />

das schöne Disc-Menü mit einer erfrischend<br />

witzigen Aufmachung.<br />

FT<br />

Bewertung<br />

Film 6/10<br />

Wenn Ulmens Alter-Ego Uwe Wöllner den Film schon toll fi ndet,<br />

dann kann er ja gar nicht so schlecht sein, oder? Nö, stimmt!<br />

Nicht schlecht!<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Constantin, Splendid Entertainment<br />

54


Triller/Spannung<br />

Film<br />

Die Entführung der U-Bahn Pelham 123<br />

Bilder: Sony Pictures<br />

Geiseldrama<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: Sony Pictures<br />

Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 27,5 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />

Regie: Tony Scott<br />

Laufzeit: 106 min<br />

FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

×1 22 € 25.2.2010<br />

Bei einer Geiselnahme gibt es meist zwei<br />

Dinge, die Entführer zu beachten haben.<br />

Zum einen die Erpressung und zum anderen<br />

die Flucht. Der erste Punkt ist für Ryder (John<br />

Travolta) kein Problem. Für das Leben der Geiseln<br />

fordert er zehn Millionen Dollar in einer<br />

Stunde. Punkt zwei jedoch gestaltet sich mit der<br />

entführten U-Bahn recht schwierig.<br />

Der Boss der vierköpfi gen Hijacker-Bande hat<br />

natürlich seine Gründe und verschanzt sich in<br />

einem abgekoppelten Waggon auf einem stillgelegten<br />

Gleis unter der Erde. So ist er zwar<br />

einerseits gefangen, schränkt andererseits aber<br />

auch den Zugriffsraum des Sondereinsatzkommandos<br />

der Polizei ein.<br />

Am anderen Ende der Telefonleitung sitzt Streckenfahrdienstleiter<br />

Walter Garber (Denzel<br />

Washington), der vorübergehend in das Kontrollzentrum<br />

der New Yorker U-Bahn strafversetzt<br />

wurde. Da sich Ryder psychologisch auf<br />

ihn einschießt, sieht sich Garber gezwungen,<br />

die Situation bis zum Ende zu begleiten, was<br />

ihn immer weiter ins Geschehen zieht. Ryders<br />

Ungeduld und religiöser Fanatismus halten die<br />

Behörden auf Trab und fordern konsequent<br />

Menschenleben. Nur Garber kann hinter den<br />

eigentlichen Plan des Verbrechers kommen.<br />

Nach der sehenswerten Romanverfi lmung mit<br />

Walter Matthau (1974) und dem weniger gelungenen<br />

Fernsehfi lm von 1998 mit Vincent<br />

D‘Onofrio („The Cell“), schlägt die dritte „Entführung<br />

der U-Bahn Pelham 123“ den qualitativen<br />

Mittelweg ein. Mit der Hauptrolle betraute<br />

Tony Scott („Deja Vu“, „Domino“) seinen Lieblingsdarsteller<br />

Denzel Washington, mit dem der<br />

65-jährige Regisseur schon des Öfteren zusammenarbeitete.<br />

Zwischenstopp<br />

Anders als bei den Actionkollegen „Speed“ oder<br />

„Stirb Langsam“, bleibt die zentrale Figur Garber<br />

passiv und stilisiert sich erst im letzten Drittel<br />

zum Helden hoch. So vorhersehbar wie eine<br />

U-Bahn-Route bleibt auch die Handlung. Ebenso<br />

trägt der vorrangige Schauplatz in einem<br />

Tunnel nicht gerade zu einer sehenswerten Optik<br />

bei. Einzig die schlagfertigen Unterhaltungen<br />

zwischen Bösewicht Ryder und Alltagsheld<br />

Garber regen zum Wachbleiben an.<br />

Die Neuaufl age fürs Kino trägt unverkennbar<br />

Tony Scotts visuelle Handschrift: erhöhter Farbfi<br />

ltereinsatz, hochgezogener Kontrast und eine<br />

wirre Kameraführung, die durch den schnellen<br />

Schnitt noch extremer wirkt. Kombiniert mit<br />

den sehr scharfen 35-Millimeter-Aufnahmen<br />

sowie der meist fehlenden Tiefenunschärfe<br />

entsteht ein sehr detailfreudiger Look, der besonders<br />

in der Leitzentrale mit klar sichtbaren<br />

Schnittstellen vom New Yorker U-Bahn-Netz<br />

beeindruckt. So bleiben selbst an den dunklen<br />

Hauptschauplätzen alle Bildinformationen<br />

knackscharf und sehr gut überschaubar.<br />

Abfahrt<br />

Die vorrangige Türkisnote der künstlichen Beleuchtung<br />

trägt nicht gerade zur farblichen Bildästhetik<br />

bei, begünstigt allerdings die drückende<br />

Stimmung. Genauso hochwertig wie das Bild<br />

gestaltet sich der Ton. An seiner Räumlichkeit lässt<br />

sich kaum etwas anfechten, genauso wie am<br />

ausgereizten Tonspektrum. Allerdings scheiden<br />

sich die Geister beim Soundtrack, dessen tiefer,<br />

eindringlicher Bass auf Dauer doch etwas anstrengt.<br />

Hier sollten Sie also am besten den<br />

Subwoofer einen Tick herunterdrehen. Wer<br />

mehr über die Wurzeln des Geiseldramas erfahren<br />

möchte, schaut sich das Making-of an, lässt<br />

sich New Yorks U-Bahn-System erklären und<br />

analysiert Tony Scotts Statement zur Stilisierung<br />

der Filmfi guren.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung<br />

Film 4,5/10<br />

Die U-Bahn-Entführung sieht sich wie „Speed“, nur eben ohne<br />

Geschwindigkeit. Freunde früherer Tony-Scott-Filme bekommen<br />

jedoch, was sie erwarten.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Verfremdete Farben und überhöhten Kontrast ist man von Scott<br />

gewohnt. Die makellose Schärfe ist ein angenehmes Plus.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />

Tonqualität 9/10<br />

Ob abprallende Schüsse oder quietschende Züge – der Sound ist<br />

so hochaufl ösend wie das Bild, ein perfekter akustischer Raum.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

60 Minuten Features unterhalten. CineChat und MovieIQ<br />

bringen die Scheibe auf den neuesten Stand der Technik.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

1,5/3 1,5/3 1/2 1/2<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 55


Film<br />

Thriller/Spannung<br />

You Kill Me<br />

Thriller<br />

Schneeschippen mit Zweitfrühstück.<br />

Profikiller Frank hat<br />

die Flasche immer mit dabei<br />

Land/Jahr: US 2007<br />

Vertrieb: Koch Media<br />

Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 25,2 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />

Regie: John Dahl<br />

Laufzeit: 93 min<br />

FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

×1 17 € 18.11.2008<br />

Frank ist mit Laurels Hilfe geheilt und revanchiert sich mit einem Crashkurs für Killer<br />

Als er wieder einmal seinen<br />

Job wegen Trunkenheit<br />

vermasselt, wird<br />

Frank Falenczyk (Ben Kingsley)<br />

von seiner Familie auf<br />

Entzug nach San Francisco<br />

geschickt. Allerdings ist seine<br />

Familie keine normale<br />

Familie sondern die örtliche<br />

polnische Mafia, die sich<br />

im winterlichen Buffalo der<br />

irischen Konkurrenz zu erwehren<br />

hat. Und Franks Job<br />

ist genauso speziell: „Mein<br />

Name ist Frank, ich bin alkoholsüchtig.<br />

Und ich bringe<br />

Menschen um.“ Die kleine<br />

aber feine schwarze Komödie von John Dahl<br />

lebt ohnehin zu einem ganz großen Teil vom<br />

Spiel Kingsleys. Eher stoisch, ein wenig steif und<br />

immer in dem Bemühen, ehrlich zu bleiben –<br />

so bewegt sich Frank durch die Untiefen seiner<br />

Trockenlegung. An seiner Seite die schräge<br />

Anzeigenverkäuferin Laurel Pearson (Téa Loni),<br />

die in sein Leben genauso viel Schwung bringt<br />

wie in den Film. Auch wenn dem Thriller in der<br />

zweiten Hälfte ein wenig die Ideen ausgehen,<br />

reichen die Zutaten doch für einen netten<br />

Filmabend.<br />

Das Bild der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die nun schon seit über<br />

einem Jahr auf dem Markt ist, besitzt in allen<br />

Belangen eine solide Qualität, ohne jedoch<br />

Spitzenwerte zu erreichen. Die Bildschärfe ist<br />

überwiegend gut bis sehr gut. Ein leicht überhöhter<br />

Kontrast führt in einigen Szenen zu<br />

unschönen schwarzen Flächen, während bei<br />

einigen Innenaufnahmen ein leichtes Bildrauschen<br />

auffällt. Die Farben erscheinen gesättigt,<br />

ohne unnatürlich zu wirken. Zwar liegt der Ton<br />

in DTS-HD MA 5.1 vor, die dialoglastige Handlung<br />

beschäftigt aber eher die Front. Die Extras<br />

sind wieder einmal überschaubar. Es gibt ein<br />

zehnminütiges Behind-the-Scenes sowie ein<br />

fünfminütiges Featurette zu den Visual Effects.<br />

Letzteres illustriert unter anderem das, was John<br />

Dahl auch im Audiokommentar beklagt: das ausgesprochen<br />

schmale Budget des Films. UF<br />

Bewertung<br />

Film 7,5/10<br />

Ben Kingsley überzeugt als trockenzulegender Profi killer. Eine<br />

kleine aber feine schwarze Komödie mit tollem Cast und lockerironischem<br />

Soundtrack.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

Gesamt<br />

Transsiberian<br />

Thriller<br />

Land/Jahr: DE, GB, ESP, LTU<br />

2008<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 19,3 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />

Regie: Brad Anderson<br />

Laufzeit: 111 min, FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

×1 24 € 9.10.2009<br />

Das amerikanische Ehepaar Roy (Woody<br />

Harrelson) und Jessie (Emily Mortimer)<br />

lernen auf der Fahrt mit der Transsibirischen<br />

Eisenbahn den Spanier Carlos (Eduardo<br />

Polizei im Doppelpack und mit doppeltem Boden: Kommissar<br />

Grinko und sein Begleiter Kolzak (Thomas Kretschmann, l.)<br />

Noriega) und seine Freundin Abby (Kate<br />

Mara) kennen, die mit ihnen das Abteil und<br />

bald auch ein Geheimnis teilen. Als der zwielichtige<br />

russische Drogenfahnder Ilija Grinko<br />

(Ben Kingsley) zusteigt und Roy bei einem Zwischenhalt<br />

den Zug verpasst, kreuzen sich die<br />

verschiedenen Handlungsstränge und führen<br />

in eine Spirale von Zweifeln, Verrat und Mord.<br />

Regisseur Brad Andersons Thriller fängt nicht<br />

nur die malerischen Bilder des eiskalten<br />

Sibiriens auf, sondern kommt auch in seinem<br />

Handlungsverlauf zumindest im ersten Teil des<br />

Films eher unterkühlt herüber. Die behutsame<br />

Charakterzeichnung von Jessie lässt die nachfolgenden<br />

Szenen an Gewicht und Mehrdeutigkeit<br />

gewinnen. Unterstützt wird dies durch<br />

das Spiel von Emily Mortimer, neben der Ben<br />

Kingsley samt seiner Rolle etwas fl ach wirkt.<br />

Überhaupt nicht fl ach wirkt dagegen das Bild<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Der kinotypische Einsatz von Tiefenschärfe<br />

und das gleichmäßige und nicht<br />

störende Filmkorn verleihen dem Bild eine<br />

hohe Plastizität, ohne dass die Bildschärfe<br />

sichtbar darunter leidet. Die Farben erscheinen<br />

sehr natürlich und unterstreichen die<br />

Kühle von Landschaft und Story. Einige Szenen<br />

weisen einen zu harten Kontrast auf,<br />

wodurch die Detailschärfe beeinträchtigt wird.<br />

Der Sound ist gut abgemischt. Trotz der Dialoglastigkeit<br />

des Films wird kontinuierlich eine<br />

Eine Hobbyfotografin im Zweifel: Jessie beobachtet,<br />

vermutet, misstraut und schweigt<br />

stimmige Räumlichkeit erzeugt. Die Extras<br />

bestehen aus einem halbstündigen Makingof<br />

und drei auf der Berlinale 2008 gedrehten<br />

Interviews.<br />

UF<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Ein atmosphärischer Thriller, leicht unterkühlt und mehrschichtig<br />

angelegt. Emily Mortimer als Frau mit Geheimnissen spielt Ben<br />

Kingsley an die Wand.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Koch Media, Universum Film<br />

56


Thriller/Spannung<br />

Film<br />

The Limits Of Control<br />

Thriller/Experimental<br />

Land/Jahr: US 2008<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 22 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,3 Mbps<br />

Regie: Jim Jarmusch<br />

Laufzeit: 112 min<br />

FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

×1 25 € 11.12.2009<br />

Ein hochgewachsener Mann im Anzug trifft<br />

sich in der Lobby eines Flughafens mit zwei<br />

Männern. Diese geben ihm den Auftrag, nach<br />

Madrid zu reisen, um dort einen Informanten zu<br />

treffen. Den Andeutungen der Auftraggeber nach,<br />

soll der Reisende in Spanien auf eine Violine<br />

aufpassen – mehr wird nicht gesagt. Auf einem<br />

Zettel, den der geheimnisvolle (und namenlose)<br />

Protagonist in einem Streichholzbriefchen<br />

zugesteckt bekommt, finden sich noch einige<br />

chiffrierte Anweisungen, die er nach dem Lesen<br />

mit einem Schluck Espresso herunterspült. Was<br />

die nächsten anderthalb Filmstunden geschieht,<br />

ist eine Wiederholung des immer gleichen szenischen<br />

Ablaufs mit geringfügiger Variation: Der<br />

Reisende trifft einen Mittelsmann, tauscht das<br />

Streichholzbriefchen, fährt in eine andere spanische<br />

Stadt, besucht eine Kunstausstellung und<br />

wartet auf den nächsten Mittelsmann.<br />

Dass der stille, schwarze Protagonist im Verlauf<br />

des Films gefühlte zwanzig Worte spricht und der<br />

Dialog als fi lmisches Mittel grundsätzlich keine<br />

wirkliche Bedeutung hat, ist nur eines der vielen<br />

auffälligen (Anti-) Elemente in Jim Jarmuschs<br />

neuestem Werk. Aufgrund der Abwesenheit<br />

eines Plots und anderer tradierter Filmformalismen,<br />

bietet es nur minimalen Zugang und fordert<br />

vielmehr eine Riesenportion Konzentration.<br />

Die Wiederholung des immer gleichen Ablaufs<br />

bei den Treffen, die Repetition ganz bestimmter<br />

formaler und inhaltlicher Elemente, die dem Zuschauer<br />

erst nach und nach offensichtlich wird<br />

und damit die kleinen Varianzen im Geschehen<br />

umso auffälliger erscheinen lässt – das alles<br />

weckt Neugier und steigert letztlich die Erwartung<br />

an eine zwingende Aufl ösung dieses verworrenen,<br />

fast schon meditativen Mantras. Leider<br />

vermag auch das Ende kaum, mehr Licht ins<br />

Dunkel zu bringen und entlässt den Zuschauer<br />

eher mit noch mehr Fragen und Mutmaßungen<br />

in die Realität.<br />

Extrem Jarmusch<br />

So muss man sich im Anschluss an „The<br />

Limits Of Control“ fragen, was Ur-Indie-Filmer<br />

Jarmusch mit seinem Werk eigentlich mitteilen<br />

wollte, oder besser: ob man überhaupt nach so<br />

etwas fragen darf. Denn was sich auf semantischer<br />

Ebene nur unter Vorbehalt als „Film“<br />

bezeichnen lässt, erhält, reduziert auf die nackte<br />

Semiotik, schließlich doch noch seinen Sinn und<br />

Schauwert. Womit das Werk nämlich wirklich<br />

umwerfen kann, das ist das Visuelle, das Gefühl,<br />

der Eindruck den Jarmuschs hermetische Bildsprache<br />

und sein geschickter Einsatz von Musik<br />

vermitteln können, kurz: die Ästhetik. Hier wurde<br />

nichts sich selbst überlassen, sondern vielmehr<br />

detailliert geplant, sei es bei den wechselnden<br />

Kontrasten, der Farbigkeit oder dem starken Blauschimmer<br />

in den Schattenbereichen sämtlicher<br />

Nachtszenen. Selbst die wechselnden Outfi ts<br />

des raumgreifenden Protagonisten scheinen –<br />

ob nun von der Figur selbst oder doch vom Autor –<br />

sorgfältig auf ihre jeweilige Umgebung abgestimmt,<br />

von den eigentlichen Kulissen ganz zu<br />

schweigen.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zum Films macht technisch einen guten<br />

bis sehr guten Eindruck. Grundschärfe, Farbwiedergabe<br />

und die Abwesenheit von Artefakten<br />

sprechen für ein ausgezeichnetes Digital-Mastering.<br />

Sichtbares Rauschen und teils schwache<br />

Kontraste müssen der Independent-Produktion<br />

selbst zugeschrieben werden. An Tonspuren und<br />

Untertiteln gibt es nichts auszusetzen, doch auch<br />

hier gelten andere Gesetze als in Hollywood. Die<br />

Bonusabteilung bringt nicht viel, zumindest die<br />

Doku zur Entstehung des Films wird Fans nicht<br />

enttäuschen.<br />

TIM LUFT<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Selbst für gestandene Jarmusch-Fans könnte dieser<br />

Konventionsbruch zu weit gehen. Womöglich liegt hierin aber<br />

auch der Schlüssel zur ästhetischen Erfahrung des Werkes.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Die Mastering-Qualität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist hervorragend. Der Look<br />

an sich ist Jarmuschs Intention geschuldet.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1,5/3 2/3 2/2 1/2<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Die deutsche Tonspur bringt ein erfreuliches Maß an<br />

Räumlichkeit, zumindest bei Musik und Umgebungsgeräuschen.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1/2 2/2<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

Bilder: Universum Film<br />

Im Film um den schweigsamen Helden zählt weniger die Geschichte als vielmehr der visuelle Eindruck<br />

Das etwa 40-minütige Making-of „Behind Jim Jarmusch“ ist gut,<br />

wenn auch in Standardaufl ösung. Viel mehr gibt es leider nicht.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

1/3 2/3 1/2 0,5/2<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 57


Film<br />

Thriller/Spannung<br />

Zwölf Runden<br />

Action<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: 20th Century Fox<br />

Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.),<br />

DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 26,7 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,5 Mbps<br />

Regie: Renny Harlin<br />

Laufzeit: 109 min, FSK: 12<br />

Wendecover: k. A.<br />

×1 23 € 8.1.2010<br />

Was bringt einen muskulösen Polizisten wie<br />

Danny Fisher (John Cena) dazu, wie ein<br />

durchgedrehter Berserker durch New Orleans zu<br />

Jason Bourne ... ach nein, Danny Fisher (John Cena) macht<br />

Jagd auf den Entführer seiner Freundin<br />

Bösewicht Miles Jackson (Aidan Gillen) spielt<br />

ein makabres Spiel über zwölf Runden<br />

fetzen und dabei in kürzester Zeit die halbe Stadt<br />

zu demolieren? Die Liebe seines Lebens natürlich!<br />

Jene wurde von dem gemeingefährlichen<br />

Terroristen Miles Jackson (Aidan Gillen) entführt<br />

und hält nun als Druckmittel für ein Spiel sondergleichen<br />

her. Die halsbrecherische Schnitzeljagd<br />

dauert zwölf Runden, wobei am Ende eines<br />

jeden Parts der Hinweis auf die nächste Herausforderung<br />

wartet. Nach dem Actiondebakel „The<br />

Marine“ steht WWE-Star John Cena erneut auf<br />

der Bühne, um solide Verfolgungsjagden und<br />

anderweitige aufregende Stunts zu meistern.<br />

Zwar sieht das dann so aus, als schaue man<br />

einem aufgepumpten Matt Damon in einem<br />

vierten „Bourne“-Streifen zu, dennoch macht es<br />

als reines Karambolage-Spektakel durchaus Spaß.<br />

Auch sein hypergenialer und sehr vorausschauender<br />

Widersacher ist ein Bild von einem Bösewicht.<br />

Jener möchte sich rächen und führt die „Guten“<br />

immer wieder an der Nase herum. Natürlich<br />

überschätzt er seine Fähigkeiten und verschont<br />

auch mal seinen Verfolger, weil ihm das Spiel so<br />

viel Spaß macht. Trotz wankelmütigen Schwarzwerts<br />

bleibt der Kontrast im Durchschnitt gut.<br />

Gleiches gilt für die kaum zu beanstandende<br />

Schärfe, die sich allerdings nicht auf Referenzniveau<br />

bewegt. Farblich orientiert sich das Bild eher<br />

an warmen Tönen und das gelegentlich grobe<br />

Filmkorn stört eigentlich auch nicht weiter. Audiotechnisch<br />

wurde beim Bass kräftig nachgeregelt.<br />

Actioneinlagen wie die Szene mit der außer Kontrolle<br />

geratenen Tram imponieren dadurch noch<br />

ein Stückchen mehr. Knapp eine Stunde Extras in<br />

bester HD-Aufl ösung bieten u. a. kurze Exkurse<br />

zu den Stunts und dem Star des Films. FT<br />

Bewertung<br />

Film 4,5/10<br />

Solider Actioner nach klassischem Rezept mit WWE-Star John<br />

Cena, jeder Menge Karambolagen, Stunts und Explosionen sowie<br />

einem pseudogenialen Oberbösewicht.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Gesamt<br />

Heat (Import)<br />

Thriller<br />

Land/Jahr: US 1995<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Entertainment<br />

Bild: VC-1, 2.40 : 1<br />

Ton: DD 5.1, True HD 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 25,9 Mbps<br />

Datenrate Ton: 640 kbps<br />

Regie: Michael Mann<br />

Laufzeit: 170 min, FSK: 16<br />

Wendecover: nein<br />

×1 13 € 9.11.2009<br />

Neil McCauley (Robert DeNiro) ist ein<br />

Meisterdieb und zusammen mit seinen<br />

Partnern plant er seinen letzten großen Coup.<br />

Detective Vincent Hanna (Al Pacino) wird auf<br />

McCauleys großer Coup läuft anders als geplant und endet<br />

in einer großen Schießerei mit der Polizei<br />

den Coup aufmerksam und entdeckt im Laufe<br />

der Ermittlungen, wie ähnlich er McCauley<br />

ist. Er steht vor den Trümmern seiner Ehe,<br />

während der Profigauner ein alleiniges Dasein<br />

fristet. Eins ist beiden klar, am Ende wird nur<br />

einer seinen Weg zu Ende gehen können.<br />

Michael Manns Klassiker – der erste gemeinsame<br />

Dreh von DeNiro und Pacino – vermag<br />

es, eine unglaubliche Spannung aufzubauen<br />

und den Thriller durch mitreißende Actionszenen<br />

zu inszenieren.<br />

Optisch macht der Film eine gute Figur, wenngleich<br />

die positiven Eindrücke nicht kontinuierlich<br />

bestehen. Die Schärfe schwankt, zeigt<br />

einerseits angenehm scharfe Bilder, andererseits<br />

sind einige Aufnahmen auch etwas weich<br />

oder gar unscharf. Insgesamt wirkt das Bild oft<br />

etwas dunkel und der Kontrast hätte satter sein<br />

können. Die leicht blasse Farbgebung tendiert<br />

ins Bläuliche, was stilistische Ursachen hat.<br />

Ein Update zur DVD lohnt aufgrund des fairen<br />

Preises. Der deutsche 5.1-Ton kann vor allem<br />

während der Schusswechsel seine Glanzpunkte<br />

setzen. Die actiongeladenen Szenen<br />

sind mitreißend inszeniert. Über lange Strecken<br />

ist die Handlung aber auch auf schmucklose<br />

Dialoge beschränkt. Die Extras entsprechen<br />

denen der DVD-Special-Edition und<br />

liegen nur in SD vor. Ein Kommentar und ein<br />

dreiteiliges Making-of bilden den Schwerpunkt.<br />

Die Meisterdiebe planen ihren letzten großen<br />

Banküberfall in Downtown L. A.<br />

Ein Blick auf das Filmtraumpaar DeNiro und<br />

Pacino, die Vorstellung einiger Filmlocations,<br />

als auch eine Handvoll Deleted Scenes runden<br />

die technisch schwache Ausstattung ab. FK<br />

Bewertung<br />

Film 9/10<br />

„Heat“ gehört zu den besten Actionthrillern und erfüllt seinen<br />

Kultstatus heute mehr denn je. Technisch liefert die Disc ein<br />

gutes Mittelniveau, vermag es aber nicht, Glanzpunkte zu setzen.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: 20th Century Fox, Warner Home Entertainment<br />

58


„<br />

02<br />

10<br />

3D<br />

fürs Heimkino<br />

Tim Burton<br />

Hollywoods Visionär<br />

in einer morbiden<br />

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Van Helsing<br />

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13<br />

Gründe für<br />

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Hugh Jackman als Wolverine im Kino<br />

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Roboterkrieg:<br />

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Harry Potter:<br />

Ewiger Zauberlehrling<br />

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Ghostbusters:<br />

Turbulente Geisterjagd<br />

auf der Playstation 3<br />

70 BDs im Test:<br />

Benjamin Button<br />

Operation Walküre<br />

Der fremde Sohn<br />

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Neueröffnung:<br />

Das <strong>Blu</strong>Note-Café lädt<br />

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Eiskalter Sommerspaß im Kino<br />

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PLZ, Ort<br />

Datum, Unterschrift<br />

Farbenmeer:<br />

Stilvoll fernsehen<br />

mit dem<br />

Philips „Aurea“<br />

Spiele: Killzone 2, Silent Hill 5,<br />

Sympathischer Teufel:<br />

Street Fighter IV, F.E.A.R. 2<br />

Ron Perlman in „Hellboy II“<br />

Importtests: Sin City, Lost (Season 4)<br />

2/2009<br />

Test des Monats:<br />

„Der Tag, an dem die<br />

„Australia“<br />

Erde stillstand“<br />

3/2009<br />

Top-Dokumentation:<br />

„Ganges“<br />

Test des Monats:<br />

Action pur:<br />

Dan Brown:<br />

„Bolt“<br />

„Transporter 3“ „Illuminati“ und „Sakrileg“<br />

4/2009<br />

Bitte gewünschte Ausgabe(n)<br />

ankreuzen:<br />

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Die Pixar-Story:<br />

Vom Hardware-<br />

Produzenten zum<br />

Animationsstudio<br />

Frank Miller pur:<br />

„300 – The Ultimate<br />

Experience“<br />

Oscar-Kandidaten:<br />

Sean Penns „Milk“<br />

und „Into The Wild“<br />

70 BDs im Test:<br />

GRAN TORINO<br />

Actionstar mit Stil: Clive Owen<br />

GNADENLOS<br />

Test des Monats:<br />

„Watchmen“<br />

& The International<br />

Mickey Rourke<br />

„The Wrestler“<br />

5/2009<br />

Klassische Musik<br />

vollendet genießen<br />

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Kunterbunt und frech:<br />

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2008 2009<br />

5/2008 1/2009<br />

6/2008 3/2009<br />

4/2009<br />

5/2009<br />

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Film<br />

Thriller/Spannung<br />

Public Enemy No. 1<br />

Biografie<br />

Land/Jahr: FR, CA 2008<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 21,3 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps<br />

Regie: Jean-Francois Richet<br />

Laufzeit: 114 min, 134 min<br />

FSK: 18<br />

Wendecover: ja<br />

×1 33 € 20.11.2009<br />

Gangster-Boss Guido nimmt Mesrine unter<br />

seine Fittiche<br />

Er hat 40 Morde begangen, unzählige Banken<br />

ausgeraubt und mehrere Anschläge<br />

verübt. Nicht ohne Grund wurde Jacques<br />

Mesrine (Vincent Cassel) zu Frankreichs und<br />

Kanadas Staatsfeind Nummer eins erklärt.<br />

Doch wie wurde aus einem einfachen Jungen,<br />

der einer mittelständischen Familie entstammt,<br />

so ein skrupelloser Verbrecher?<br />

Im Alter von 20 Jahren ging er auf eigenen<br />

Wunsch in den Algerienkrieg. Als er 1959 die<br />

französische Armee verlässt, ist er enttäuscht<br />

von der Gewalt gegen Unschuldige. Seine Eltern<br />

besorgen ihm in einer angesehenen Fabrik<br />

einen Job, doch Jacques schlägt diesen<br />

aus, um sich den angenehmeren Dingen des<br />

Lebens zu widmen. Sein Kumpel (Gilles Lellouche)<br />

macht es ihm vor – statt für sein Geld<br />

hart zu arbeiten, nimmt er es sich einfach von<br />

anderen. So dauert es nicht lange, bis sich<br />

Jacques einen Namen als eiskalter Handlanger<br />

des Pariser Gangsters Guido (Gérard<br />

Depardieu) macht.<br />

Doch der smarte Killer hat auch eine nette<br />

Seite. Mit der Spanierin Sofi a (Elena Anaya)<br />

führt er eine Ehe und zeugt sogar drei Kinder.<br />

Als seine Taten jedoch immer brutaler<br />

werden, wird auch die Polizei stetig aufmerksamer.<br />

Sofi a trennt sich von ihm, doch in<br />

der Prostituierten Jeanne Schneider (Cécile<br />

De France) fi ndet Jacques schnell Ersatz. Als<br />

Frankreich für ihn eine immer größer werdende<br />

Gefahr darstellt, seilt er sich mit seiner<br />

neuen Geliebten nach Kanada ab.<br />

Das Heimweh zieht Jacques Mesrine zurück<br />

nach Frankreich, wo er 1977 seine Autobiografi<br />

e „Der Todestrieb“ veröffentlicht, die er<br />

im Gefängnis verfasst hatte. Da das Buch, in<br />

dem er vor allem die Bedingungen in den<br />

französischen Strafanstalten hart kritisiert, in<br />

Frankreich in kürzester Zeit zu einem Bestseller<br />

wurde, reagierte die Regierung mit der<br />

„Loi Mesrine“. Das neue Gesetz verbot es,<br />

aus Veröffentlichungen von Verbrechen Gewinne<br />

zu erzielen.<br />

Gewalt war immer ein dominierendes Element<br />

in Mesrines Leben<br />

Licht und Schatten<br />

Die Presse interessierte sich immer mehr<br />

für Mesrine und verklärte ihn zu einem modernen<br />

Robin Hood. Doch in Wirklichkeit hat<br />

Jacques Mesrine zwar die Reichen bestohlen,<br />

den Armen jedoch nichts gegeben – sondern<br />

alles für sich behalten und verbraucht.<br />

Richet hat sich entschieden, den Stoff auf<br />

zwei Filme auszuweiten, um die verschiedenen<br />

Etappen aus Mesrines Leben nachvollziehbar<br />

auf die Leinwand zu bringen. Dabei<br />

ist es ihm vor allem gelungen, das Leben aus<br />

der Sicht Mesrines darzustellen und seinen<br />

fragwürdigen Helden eben nicht in die Rolle<br />

eines wirklichen Robin Hood zu stecken.<br />

Um den Charme der 1960er und 1970er<br />

Jahre so authentisch wie möglich einzufangen,<br />

ist das Filmmaterial des ersten Teils<br />

„Mordinstinkt“ in blau-rötlichen Tönen gehalten,<br />

während die Fortsetzung „Todestrieb“<br />

eher grün-bräunlich gestaltet wurde. Das Bild<br />

ist von sehr guter Qualität. Besonders der<br />

Schwarzwert und der Detailgrad der Schärfe<br />

sind von hohem Niveau. Auch der Kontrast<br />

ist in Ordnung. Einzig das gelegentliche Auftreten<br />

von Nachzieheffekten stört den Filmgenuss.<br />

Da der Streifen dem typischen französischen<br />

Gangster-Genre nachempfunden wurde, sind<br />

die Dialoge stärker auf die Front abgemischt.<br />

Sobald die Actionszenen einsetzen, baut sich<br />

durch geschickte Verteilung der Signale des<br />

HD-Sounds eine angenehme, Spannung erzeugende<br />

Räumlichkeit auf. Leider sind die<br />

Extras nicht so umfangreich ausgefallen. Neben<br />

zwei kurzen Interviews mit Vincent Cassel<br />

und Jean-Francois Richet ist nur noch ein 18-<br />

minütiges Making-of auf der Disc enthalten.<br />

Weiterhin kann sich via BD-Live-Funktion der<br />

„Public Enemy No. 1“-Community angeschlossen<br />

werden.<br />

LYDIA FISCHER<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Von Frankreichs „Robin Hood“ war bisher in Deutschland wenig<br />

bekannt. Richets Verfi lmung bietet eine gute Abbildung der<br />

wahren Persönlichkeit Mesrines.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Durch bläuliche und grünliche Farbanpassungen wird der<br />

Charme der 1960er und 1970er Jahre vermittelt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 2,5/3 1,5/2 1/2<br />

Tonqualität 8/10<br />

Durch optimale Aufteilung der Signale entsteht eine angenehme<br />

Räumlichkeit.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

Zu den jeweiligen Filmen sind dieselben Extras auf der Disc<br />

enthalten. Der Umfang ist dabei recht spärlich ausgefallen.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

1/3 2/3 1,5/2 0/2<br />

Gesamt<br />

Bilder: Universum Film<br />

60


Xxxx<br />

Film<br />

State Of Play<br />

Politthriller<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: Universal<br />

Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 25 Mbps<br />

Datenrate Ton: 768 kbps<br />

Regie: Kevin Macdonald<br />

Laufzeit: 125 min<br />

FSK: 12<br />

Wendecover: ja<br />

×1 24 € 12.10.2009<br />

Die Affäre von Stephen Collins wirbelt nach<br />

dem Tod der Geliebten einigen Staub auf<br />

Cal, der Reporter, ahnt zunehmend ein Komplott,<br />

wo zunächst nur ein paar Tote sind<br />

Zwei Menschen werden auf der Straße erschossen<br />

und eine junge Staatsreferentin<br />

stirbt unter den Rädern einer U-Bahn. Was wie<br />

ein spontaner Suizid aussieht, ist ein von langer<br />

Hand geplanter Vertuschungsmord – glauben<br />

zumindest der Starreporter Cal McAffrey (Russel<br />

Crowe) und sein alter Freund Stephen Collins<br />

(Ben Affleck), der nicht nur ein hoher Regierungsbeamter<br />

ist, sondern auch heimlicher<br />

Geliebter der verunglückten Frau war. Vor<br />

allem sein politischer Kampf gegen ein privates<br />

Sicherheitsunternehmen, das im Dienste des<br />

Staates mit hohen Gewinnen Söldner und<br />

Sicherheitsleute für den Irak ausbildet, scheint<br />

eine größere Bedeutung zu haben als zunächst<br />

angenommen. Denn wie sich herausstellt, steht<br />

hinter der Firma offenbar ein skrupelloser Megakonzern<br />

mit Verbindungen bis in die höchsten<br />

Regierungskreise. Und dieser Konzern will<br />

seine Geschäfte natürlich ganz und gar nicht<br />

offengelegt wissen. Deshalb gerät Cal, der das<br />

Thema zu einer exklusiven Enthüllungsstory im<br />

Washington Globe ausbauen will, im Verlauf<br />

seiner Recherchen nicht nur immer tiefer in ein<br />

Netz aus Lügen und Verschwörungen, sondern<br />

zunehmend auch in Lebensgefahr.<br />

Der vielschichtige Politthriller basiert auf einer<br />

sechsteiligen Miniserie des britischen Senders<br />

BBC und wurde für seine Verfi lmung von sechs<br />

auf zwei Stunden eingedampft. Geschadet hat<br />

diese Schlankheitskur der Handlung aber keineswegs.<br />

„State Of Play“ ist eine durchweg<br />

spannende Verschwörungs- und Enthüllungsgeschichte<br />

in sehr klassischer Manier, die dank<br />

guter Besetzung sowie intelligentem Drehbuch<br />

überzeugen kann und mit verhältnismäßig wenig<br />

Genreklischees auskommt.<br />

In Sachen Technik und Ausstattung gibt die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassung ein sehr solides, wenn auch<br />

unspektakuläres Bild ab. Gute Grundschärfe,<br />

kaum Rauschen sowie eine insgesamt natürliche<br />

Farb- und Kontrastwirkung lassen „State<br />

Of Play“ qualitativ überzeugen. Die Soundkulisse<br />

kommt sauber und stimmig daher, besonders<br />

in Außenszenen überzeugt die DTS-<br />

Tonspur mit guter Räumlichkeit und hoher<br />

Dynamik. Im Bonusteil der Disc fi nden sich<br />

neben einem 20-minütigen Making-of in HD-<br />

Aufl ösung auch mehrere entfernte Szenen,<br />

zwei informative Bild-in-Bild-Spuren sowie ein<br />

Standard-BD-Live-Zugang.<br />

TL<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Solider Oldschool-Politthriller in modernem Gewand. Ein paar<br />

Klischees und Vorhersehbarkeiten trüben den insgesamt guten<br />

Eindruck kaum. Russel Crowe und Ben Affl eck überzeugen.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Etwas Rauschen, mittelmäßige Schärfe und ein weitestgehend<br />

natürlicher Farblook zaubern ein passables Bild.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />

Tonqualität 8/10<br />

Die hervorragende deutsche Abmischung punktet mit guter<br />

Räumlichkeit und Dynamik, trotz mangelnder HD-Qualität.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

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3/3 2/3 2/2 1/2<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Bilder: Universal<br />

Die Redaktion des Washington Globe steht bei<br />

ihrer Schnitzeljagd unter politischem Druck<br />

Die begrenzte Menge an Inhalten ist qualitativ hochwertig<br />

produziert und technisch auf der Höhe der Zeit.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

1/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 61


Film<br />

Thriller/Spannung<br />

Die Maske des Zorro<br />

Abenteuer<br />

Land/Jahr: US, DE 1998<br />

Vertrieb: Sony Pictures<br />

Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 22,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,7 Mbps<br />

Regie: Martin Campbell<br />

Laufzeit: 138 min<br />

FSK: 12<br />

Wendecover: nein<br />

Zorro – Rächer der Unterdrückten kämpft gegem die spanische<br />

Vorherrschaft an<br />

×1 19 € 10.12.2009<br />

In dem Staat Alta Califonia tyrannisiert der<br />

spanische Gouverneur Don Rafael Montero<br />

(Stuart Wilson) das mexikanische Volk. Ein geheimnisvoller<br />

maskierter Rächer namens Zorro<br />

(Anthony Hopkins) kämpft für die Unterdrückten<br />

und versucht, die Spanier zu vertreiben.<br />

Doch Montero entdeckt Zorros wahre Identität<br />

und raubt ihm das Wichtigste, was er besitzt –<br />

seine Frau Esperanza stirbt im Kampf und<br />

seine geliebte Tochter Elena (Catherine Zeta-<br />

Jones) wird von Montero entführt. 20 Jahre<br />

später gelingt Zorro die Flucht aus dem Kerker<br />

und er schwört Rache. Da er selbst zu alt für<br />

den Job des maskierten Rächers ist, sucht er<br />

einen gebührenden Nachfolger. Diesen findet<br />

er in dem jungen Banditen Alejandro Murrieta<br />

(Antonio Banderas), der als ehemaliger Zorro-<br />

Fan gern die Herausforderung annimmt.<br />

2005 erschien die Fortsetzung „Die Legende<br />

des Zorro“, die, obwohl wieder Antonio<br />

Banderas und Catherine Zeta-Jones die Hauptrollen<br />

spielten, zu einem Misserfolg wurde.<br />

Das Bildmaterial zeichnet sich durch eine<br />

überwiegend gute Qualität aus. Der Schwarzwert<br />

ist sehr gut, allerdings sind die Hintergründe<br />

von Nahaufnahmen sehr unscharf<br />

und verschwommen. Durch den Film zieht<br />

sich ein leichtes Filmkorn und teilweise treten<br />

Nachzieheffekte auf, welche aber nicht weiter<br />

störend sind.<br />

Warum „Die Maske des Zorro“ für den Oscar<br />

in der Kategorie „Bester Ton“ nominiert wurde,<br />

Die Schöne Elena (Catherine Zeta-Jones)<br />

kämpft an Zorros Seite<br />

ist auch bei der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Version ersichtlich. Der<br />

Sound ist sehr gut abgemischt und zeichnet<br />

sich besonders durch eine hervorragende Signalortung<br />

aus.<br />

Als Extra befi ndet sich über eine Stunde Bonusmaterial<br />

auf der Disc. Neben einem Making-of<br />

sind noch entfallene Szenen und das<br />

Musikvideo zu „I Want To Spend My Lifetime<br />

Loving You“ enthalten.<br />

LF<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Antonio Banderas rettet als maskierter Rächer das mexikanische<br />

Volk. Weibliche Unterstützung erhält er von der<br />

schönen Catherine Zeta-Jones.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

Gesamt<br />

Nobel Son<br />

Thriller, Komödie<br />

Land/Jahr: US 2007<br />

Vertrieb: Schröder Media<br />

Bild: MPEG-2<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 25 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />

Regie: Randall Miller<br />

Laufzeit: 110 min<br />

FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

Was Barkley (Bryan<br />

Greenberg) nicht ahnt: Alles<br />

ist anders als es aussieht<br />

×1 15,99 € 21.1.2010<br />

Eli Michaelson (Alan Rickman) in allerbester<br />

Frühstückslaune, so muss der Tag anfangen ...<br />

Professor Eli Michaelson<br />

(Alan Rickman) erhält<br />

den Nobelpreis für Chemie.<br />

Am Tage des Abfluges<br />

nach Stockholm wird sein<br />

Sohn Barkley entführt.<br />

Doch der Erpresser wird<br />

mit seiner Millionenforderung<br />

von Michaelson<br />

erst ernst genommen, als<br />

der Professor einen abgeschnittenen<br />

Daumen mit<br />

der Post bekommt. Während<br />

Michaelson und seine<br />

Frau (Mary Steenburgen)<br />

gemeinsam mit der Polizei<br />

versuchen, dem Entführer<br />

eine Falle zu stellen, verschieben<br />

sich so nach und nach die Fronten.<br />

Regisseur Randall Miller legt mit „Nobel Son“<br />

eine rasant gefi lmte schwarze Komödie vor,<br />

deren Stärken vor allem in den zahlreichen<br />

Storytwists und einem herrlich fi es spielenden<br />

Alan Rickman liegen. Die späteren Wendungen<br />

in der Story sind allerdings nicht immer frei<br />

von Logikschwächen. Möglich, dass verwöhnte<br />

und kritische Geister spätestens dort den Spaß<br />

am Film verlieren könnten – wenn sie es nicht<br />

schon wegen der aufregend schnellen und von<br />

hämmerndem Technobeat unterlegten Schnitte<br />

getan haben. Aber zumindest der Soundtrack ist<br />

ja immer auch Geschmackssache.<br />

Geschmackssache mag auch das sehr gesättigte<br />

und unterschiedlich eingefärbte Bild sein, zumindest<br />

passt es zur Stimmung des Filmes. Die Bildschärfe<br />

ist insgesamt recht gut. Aber durch die<br />

unruhige und schnelle Kameraführung, durch<br />

den Einsatz von Tiefenschärfe und die immer vorhandene<br />

leichte Körnung muss man bei Schärfe<br />

und Detailgrad einige Abstriche machen. Der<br />

Kontrast ist zeitweise recht hart, der Schwarzwert<br />

erreicht nicht wirklich Spitzenwerte. Der Sound<br />

ist unterm Strich gut abgemischt, die Dialoge<br />

sind sehr gut verständlich und die Räumlichkeit<br />

ist in Ordnung. Umgebungsgeräusche werden<br />

jedoch oft vom lauten Soundtrack überdeckt<br />

und die Signalortung zeigt deutliche Schwächen.<br />

Die Bonusabteilung ist schwach besetzt, neben<br />

dem Audiokommentar fi nden sich auf<br />

der Disc noch ein 13-minütiges Making-of sowie<br />

die entfernten Szenen, letztere allerdings<br />

doppelt.<br />

UF<br />

Bewertung<br />

Film 6,5/10<br />

Rasant gefi lmte schwarze Komödie, die aber nicht an ihre<br />

Vorbilder heranreicht. Ein lauter Sound und ein herrlich fi eser<br />

Alan Rickman überspielen die eine oder andere Logikschwäche.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Schröder Media, Sony Pictures<br />

62


Thriller/Spannung<br />

Film<br />

Bilder: KSM<br />

Stadt der Gewalt<br />

Flüchtlingsdrama<br />

Land/Jahr: HK 2009<br />

Vertrieb: KSM<br />

Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 6.1<br />

Datenrate Bild: 23,7 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />

Regie: Tung-Shing Yee<br />

Laufzeit: 114 min<br />

FSK: 18<br />

Wendecover: nein<br />

×1 21 € 4.2.2010<br />

Eine junge Dame geht mit ihrem alten Liebhaber<br />

eine dunkle Gasse entlang und wird<br />

von mehreren Halunken gestoppt. Prompt eilt<br />

ihr Jackie Chan in Arbeiterschürze zu Hilfe und<br />

schnappt sich tänzelnd ein Metallrohr. Der<br />

Zuschauer wartet. Jeden Moment wird eine<br />

witzige Melodie eingeblendet und Chan macht<br />

wieder die Nummer mit dem Kung-Fu, tritt ein<br />

paar Mülltonnen durch die Gegend, springt die<br />

Hauswand hoch und versteckt sich hinter den<br />

Tonnendeckeln, damit die Raufbolde dagegen<br />

hauen. Pustekuchen! Tatsächlich fuchtelt er<br />

nur ein wenig mit dem Metallrohr rum und ruft<br />

nach Hilfe, bis sich seine Gegner verziehen. Es<br />

ist zwar schwierig sich an die ernste Rolle des<br />

Martial-Arts-Meisters zu gewöhnen, aber Jackie<br />

Chans aktuelle Eigenproduktion “Stadt der<br />

Gewalt” beinhaltet keine ausgedehnten Faustkämpfe<br />

und animiert auch nicht zum Lachen.<br />

Bei der titelgebenden Stadt handelt es sich um<br />

Tokyo, genauer um den tokyoter Stadtteil Shinjuku.<br />

Doch was macht ein Chinese in Japan?<br />

Er verkauft gefälschte Telefonkarten, stiehlt,<br />

betrügt beim Glücksspiel und verdient sich<br />

seinen sonstigen Lebensunterhalt als billiger<br />

Schwarzarbeiter in der Kanalisation. Und warum<br />

tut er das? Ganz einfach: Seine Freundin<br />

wanderte von China nach Japan aus, um ein<br />

besseres Leben zu führen. Der Kontakt zu ihr<br />

brach ab und die Dinge gerieten außer Kontrolle.<br />

Mittellos passierte er illegal die Landesgrenzen<br />

und hält sich nun solange über Wasser, bis<br />

er die liebliche Xiu Xiu (Jinglei Xu) wiedergefunden<br />

hat. Doch jene hat ihr Glück bereits gemacht.<br />

Als Frau des zukünftigen Yakuza-Chefs<br />

Toshinari Eguchi (Masaya Katô) braucht sie<br />

sich um das Materielle keine Sorgen mehr<br />

zu machen. Da Steelhead seine chinesischen<br />

Papiere bei der Immigration verlor, bleibt ihm<br />

eine Heimkehr verwehrt. Der einzige Weg, auf<br />

längere Zeit in Shinjuku zu überleben, führt in<br />

den neonfarbenen Untergrund Tokyos.<br />

Jackie Chan macht ernst<br />

Das Drama um einen rechtschaffenen Menschen,<br />

der zum Attentäter der Yakuza wird,<br />

ist nach dem klassischen Schema asiatischer<br />

Mafi adramen gestrickt. Es zeigt den Niedergang<br />

zweier Freunde, die in ihrer Heimat ein<br />

armes aber glückliches Leben geführt hätten,<br />

wären sie dort geblieben. Die Verlockung des<br />

schnellen Geldes zieht sie jedoch in Milieus,<br />

in denen sie zugrunde gehen müssen. Ähnlich<br />

wie in Johnny Tos “The Mission” (1999)<br />

oder Wong Kar Wais Erstling “As Tears Go By”<br />

(1988) werden die Freunde vor die Wahl gestellt,<br />

entweder ihre Menschlichkeit zu behalten<br />

oder in der Hackordnung der Mafi a aufzusteigen.<br />

Melancholische Erinnerungen an die<br />

Jugend, die Heimat und die gemeinsam verbrachten<br />

Tage gibt es hier zuhauf. Allerdings<br />

lassen die ständigen Yakuza-Treffen die Handlung<br />

etwas zähfl üssig werden. Einige Klischees<br />

werden bedient, dennoch überrascht Chans<br />

ernsthafte Attentäterrolle immer wieder. Sein<br />

Rollenbild bleibt in der Realität verhaftet und<br />

nimmt keine heroischen Züge an, wie man<br />

es sonst von ihm kennt. Der Gewaltgrad ist<br />

übrigens nicht zu unterschätzen, denn wo mit<br />

Schwertern gefuchtelt und mit Pistolen geschossen<br />

wird, spritzen für gewöhnlich auch<br />

<strong>Blu</strong>t und Gedärme.<br />

Shinjuku bei Nacht<br />

Im Interview verweist Jackie Chan wiederholt<br />

auf die Intention, mit dem Film auf die<br />

Missstände hinzuweisen, die illegale chinesische<br />

Einwanderer in den 1990er Jahren in<br />

Japan durchmachten. Zusammengerechnet<br />

ergeben die insgesamt sieben Interviews, die<br />

gelöschten Szenen, das Making-of und der<br />

in mehrere Kapitel unterteilte Behind-the-<br />

Scenes-Bericht über 220 Minuten Bonusmaterial.<br />

Die Überschneidungen zwischen den<br />

umfangreichen Interviews und den ins Making-of<br />

geschnittenen Kommentaren muss<br />

der Zuschauer hinnehmen. Eine Bildergalerie<br />

rundet das Gesamtpaket ab.<br />

Die Aufnahmen von Tokyo sind ein Mix aus<br />

Digital (2K) und Analog (35 Millimeter). Durch<br />

die authentische Lichtstimmung und den permanenten<br />

Handkameraeinsatz entsteht eine<br />

gewisse Camcorder-Ästhetik. Vorrangig sind es<br />

die Innenaufnahmen, die einen warmen Farbkick<br />

besitzen. Aber auch die künstlich beleuchteten<br />

Straßen tragen ihren Teil zur Farbgestaltung<br />

bei. Leider lässt der Schwarzwert gerade<br />

zum Ende hin stark zu wünschen übrig. Bei der<br />

Abmischung gelang es dem Tonstudio, einige<br />

zusätzliche Geräusche dezent auf die hinteren<br />

Kanäle zu legen. Wassertröpfeln in der Kanalisation<br />

oder das Rauschen vorbeifahrender<br />

Autos grundieren den Audiomix angemessen.<br />

Die Hauptlast liegt allerdings auf den vorderen<br />

Kanälen. Dort sind neben den Stimmen so gut<br />

wie alle Geräusche angesiedelt. Wie in westlichen<br />

Dramen auch, überwiegen die Dialoge.<br />

Kommt es allerdings zu einer Fluchtsequenz,<br />

so erhält sie von spannungsfördernder und<br />

dynamischer Musik Unterstützung.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Jackie Chans erster Film, in dem er sich von seinem glatten<br />

Image löst und zur unmoralischen Figur entwickelt. Grandios<br />

inszeniertes Gangsterkino aus Asien.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Schwarzwert und Kontrast lassen zu wünschen übrig. Die<br />

Schärfe ist standardmäßig und die Farben sind oft eintönig.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1,5/3 2/3 1/2 2/2<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Der Sound spiegelt den Straßenlärm Tokyos gut wieder, ist nur<br />

ein wenig frontlastig. Für ein Drama aber doch recht dynamisch.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 1/3 1,5/2 1,5/2<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Allein die Interviews und Behind-the-Scenes-Beiträge nehmen<br />

über 200 Minuten ein. Das Making-of fasst gut zusammen.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

3/3 1,5/3 1,5/2 0/2<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 63


Film<br />

Thriller/Spannung<br />

Eiskalte Engel<br />

Drama<br />

Kathryn setzt eiskalt ihren<br />

Willen durch<br />

Land/Jahr: US 1999<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Entertainment<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 30,4 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />

Regie: Roger Kumble<br />

Laufzeit: 97 min, FSK: 16<br />

Wendecover: nein<br />

×1 18 € 18.2.2010<br />

Um die Wette zu gewinnen, muss Sebastian<br />

Annette von sich überzeugen<br />

Die augenscheinlich tadellose<br />

Schulsprecherin<br />

Kathryn (Sarah Michelle<br />

Gellar) will sich an ihrem Ex-<br />

Lover rächen, der sich in die<br />

naive Cecile verliebt hat. Für<br />

ihren Rachevollzug kommt<br />

ihr ihr Stiefbruder Sebastian<br />

(Ryan Phillippe) genau gelegen.<br />

Er kann zwar jede Frau<br />

haben, doch seine kokainsüchtige<br />

Schwester fehlt noch<br />

in der Sammlung. Die beiden<br />

schließen eine Wette ab:<br />

Wenn Sebastian es schafft,<br />

neben Cecile auch noch die<br />

Tochter des neuen Schuldirektors,<br />

Annette (Reese Witherspoon), vor dem<br />

Ende der Sommerferien zu entjungfern, darf er<br />

seine Schwester verführen. Falls er verliert, muss<br />

er seinen geliebten Jaguar an Kathryn abtreten.<br />

Doch im Laufe der Wette kommt ihm die Liebe<br />

dazwischen.<br />

„Eiskalte Engel“ basiert auf dem Roman<br />

„Gefährliche Liebschaften“ von Pierre<br />

Choderlos de Laclos. Regisseur Roger Kumble<br />

verlagerte die Handlung um das sich liebende<br />

Geschwisterpaar aus dem Paris des 18. Jahrhunderts<br />

in das gegenwärtige New York. Um<br />

die Parallelen deutlich zu machen, legte er<br />

viel Wert darauf, bei Requisiten und Sprache<br />

der Protagonisten Altertümliches mit Neuzeitlichem<br />

zu vermischen. Obwohl der Film mittlerweile<br />

zehn Jahre alt ist, hat er an Charme<br />

nicht verloren.<br />

Auch das Bild zeugt von hohem Niveau. Der<br />

Schwarzwert ist optimal eingestellt und nur in<br />

wenigen Szenen schwächelt die Schärfe. Allerdings<br />

treten ab und zu störende Nachzieheffekte<br />

auf. Der Sound ist in DTS-HD MA 5.1<br />

abgemischt und zeichnet sich durch eine gute<br />

Räumlichkeit aus. Für die Dialoge der Schauspieler<br />

wird leider nur der Center angesteuert.<br />

Die restlichen Boxen sind für Nebengeräusche<br />

und musikalische Untermalung zuständig.<br />

Zudem muss ein hoher Lautstärkepegel eingestellt<br />

werden, um den Film mit seinem beliebten<br />

Soundtrack entsprechend genießen zu<br />

können.<br />

Als Extras sind auf der Disc Making-ofs, Interviews<br />

mit den Darstellern und herausgeschnittene<br />

Szenen enthalten.<br />

LF<br />

Bewertung<br />

Film 7,5/10<br />

Witzige Dialoge und eiskalte Protagonisten. Die ehemalige<br />

Vampirjägerin Sarah Michelle Gellar zeigt, dass sie sich auch in<br />

anderen Rollen behaupten kann.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

Gesamt<br />

Ein Engel im Winter<br />

Drama/Fantasy<br />

Land/Jahr: DE, FR, CA 2008<br />

Vertrieb: S u n fi l m<br />

Entertainment<br />

Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 7.1<br />

Datenrate Bild: 22,3 Mbps<br />

Datenrate Ton: 5,7 Mbps<br />

Regie: Gilles Bourdos<br />

Laufzeit: 108 min, FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

Nathan und seine Frau verbindet<br />

eine tiefe Liebe<br />

×1 17 € 8.1.2010<br />

Der<br />

mysteriöse<br />

Doktor Kay (John<br />

Malkovich) besitzt die Gabe,<br />

den Todeszeitpunkt<br />

eines jeden Menschen im<br />

Voraus an einer strahlenden<br />

Aura zu erkennen, die<br />

die Todgeweihten umgibt.<br />

Kay sucht den New Yorker<br />

Anwalt Nathan (Romain<br />

Duris) auf, um ihn darauf<br />

vorzubereiten, dass er<br />

auch diese Gabe besitzt.<br />

Während Nathan, der von<br />

Frau (Evangeline Lilly) und<br />

Tochter getrennt lebt, anfangs<br />

eher misstrauisch ist,<br />

glaubt er bald, er selbst<br />

müsste demnächst sterben. So kommt es zu<br />

anrührenden Szenen, in denen Nathan sich<br />

und seine Familie auf das bevorstehende<br />

Ereignis vorbereitet. Schließlich muss er erkennen,<br />

worum es wirklich geht.<br />

Dieser Film ist eine märchenhaft anmutende<br />

Umsetzung des ewigen Themas von Leben<br />

und Tod, von Liebe und Zusammenhalt. Aber<br />

in der größten Stärke des Films, im Malen von<br />

leisen und doch sehr stimmungsvollen Bildern,<br />

liegt auch die größte Schwäche des Streifens.<br />

Der französische Regisseur Gilles Bourdos strapaziert<br />

das Schaffen von Atmosphäre beinahe<br />

im Übermaß. Nach einem durchaus packenden<br />

Beginn passiert bis kurz vor Ende des<br />

Films eigentlich nicht mehr viel. Wen dies nicht<br />

stört, der kann sich voll auf das Genießen der<br />

visuellen Metaphern und einer die Bilder wunderbar<br />

begleitenden Musik konzentrieren.<br />

Die Bilder des Films sind nicht nur schön,<br />

sondern auch technisch von hoher Qualität.<br />

Das leichte Korn verstärkt die Tiefenwirkung,<br />

ohne die Bilder unscharf werden zu<br />

lassen. Die Farben wirken natürlich bis leicht<br />

gesättigt, Kontrast und Schwarzwert sind in<br />

Ordnung. Der 7.1-Sound wirkt sehr gut abgemischt,<br />

auch wenn durch den permanenten<br />

Einsatz des Scores direktionale Effekte kaum<br />

wahrnehmbar sind. Die Dialoge sind sehr gut<br />

verständlich, die Extras sind dagegen unver-<br />

Doktor Kay besitzt eine Gabe, mit der nicht<br />

jeder umgehen kann<br />

ständlicherweise wieder sehr knapp gehalten –<br />

sechs Minuten Sammelinterview in SD sind<br />

viel zu wenig für einen solchen Film. UF<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Liebe und Tod in leisen Tönen auf die Filmleinwand gemalt. Eine<br />

anrührende Geschichte von Todesboten, die die Todgeweihten<br />

das Leben lehren.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 2/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Kinowelt Home Entertainment, Sunfilm Entertainment<br />

64


Special Interest<br />

Film<br />

Natur erleben in HD<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ermöglicht eine erheblich gesteigerte Bildqualität. Durch die Möglichkeit, Filme mit einer hohen Datenrate<br />

zu speichern, können die einzelnen Sequenzen in hoher Aufl ösung angeschaut werden. Von der optimalen Farbdarstellung<br />

und Schärfe profi tieren vor allem Dokumentationen. Auch die kleinsten Details können mithilfe dieses Mediums<br />

im eigenen Heimkino betrachtet werden. In dieser Ausgabe des BLU-RAY MAGAZINs möchten wir Ihnen einige Dokus<br />

näher vorstellen. Zusammen durchreisen wir die Tiefen der Ozeane und besuchen Orte unseres Naturerbes.<br />

LYDIA FISCHER<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Eurovideo, HMH, KSM, Polyband, Stock.xchng<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 65


Film<br />

Special Interest<br />

Sharkwater – Wenn Haie sterben<br />

Haie werden oft als bestialische Killer und<br />

blutrünstige Massenmörder dargestellt,<br />

die sich auf hilflose Menschen stürzen und<br />

Schon über 90 Prozent der Hai-Weltpopulation sind durch<br />

die Lobby der Fischindustrie ausgerottet wurden<br />

sie brutal zerfleischen. In Wirklichkeit sind<br />

diese Tiere nicht agressiv, wie in zahlreichen<br />

Horrorfilmen dargestellt, sondern sie sind<br />

sehr scheu und halten sich eher fern von<br />

Küstengebieten. Pro Jahr werden nur fünf<br />

Menschen von Haien gebissen. Im Vergleich<br />

dazu werden 100 Menschen jährlich von<br />

Elefanten niedergetrampelt oder von Tigern<br />

angegriffen. Um auf diese Vorurteile aufmerksam<br />

zu machen, drehte Fotograf, Taucher und<br />

Haiexperte Rob Stewart einen Film über diese<br />

beeindruckenden Lebewesen. Doch beim<br />

Drehen der Dokumentation stieß er auf die<br />

verbrecherische Lobby der Fischindustrie, die<br />

zahlreiche Haie nur wegen ihrer Flossen jagt.<br />

In China gelten diese als Delikatesse und besonders<br />

zu Hochzeiten lassen sich reiche Leute<br />

diese Spezialitäten schmecken. Auf diese<br />

Art und Weise wurde innerhalb kürzester Zeit<br />

die gesamte Weltpopulation der Haifische um<br />

90 Prozent dezimiert. Zusammen mit seiner<br />

Crew, einer radikalen Tierschutzorganisation,<br />

versucht Stewart die Ausrottung der Meeresbewohner<br />

zu verhindern, doch nicht nur<br />

illegale Fischer legen ihnen Steine in den Weg,<br />

sondern auch die Regierungen einiger Länder.<br />

So ist es auch nicht verwunderlich, dass eine<br />

engagierte Gruppe Tierschützer zu Unrecht<br />

vor Gericht steht. Für diese kritische und actionreiche<br />

Dokumentation hat Regisseur Rob<br />

Stewart viele renommierte Preise erhalten.<br />

Da für das Bildmaterial auch ältere Aufnahmen<br />

verwendet wurden, sind einige Szenen<br />

unscharf und es treten ferner leichte Nachzieheffekte<br />

auf. Die neueren Sequenzen erstrahlen<br />

allerdings in satten Farben und unglaublicher<br />

Brillanz. Haie können in solcher Nähe und<br />

auf derartig hohem Bildniveau in kaum einer<br />

anderen Dokumentation betrachtet werden.<br />

Der Ton ist in DTS-HD HR 5.1 abgemischt und<br />

zeichnet sich durch eine hohe Qualität aus.<br />

Die Kommentare klingen etwas dumpf, da nur<br />

der Center für die Sprachausgabe angesteuert<br />

wird. Die restlichen Boxen werden für die Unterwassergeräusche<br />

und die musikalische Untermalung<br />

genutzt. Durch eine gute Aufteilung<br />

der Signale entsteht eine sehr angenehme<br />

Räumlichkeit.<br />

Als Bonus sind auf dieser Disc noch ein Making-of<br />

und ein Original-US-Air-Force-Trainingsfi<br />

lm gegen Haiattacken enthalten.<br />

Expedition Alaska<br />

Sechs engagierte Wissenschaftler begeben<br />

sich auf eine abenteuerliche Expedition<br />

in die weite und raue Wildnis Alaskas. Ihr Ziel<br />

ist es, den Klimawandel durch die Erderwärmung<br />

aufgrund der CO 2<br />

-Emission näher zu<br />

erforschen.<br />

Um die kritischen Bilder so spektakulär wie<br />

möglich zu drehen, setzen sich die Forscher<br />

mehrmals erhöhter Lebensgefahr aus. Ob sie<br />

nun in tiefe blaue Gletschermühlen steigen,<br />

um Sturzbäche des in den gigantischen Eisblöcken<br />

geschmolzenen Wassers zu erforschen,<br />

oder hungrige und angriffslustige Grizzlybären<br />

Durch die globale Klimaerwärmung schmelzen die<br />

Eisberge Alaskas<br />

a u s<br />

nächster Nähe fi lmen, all das sind keine wirklichen<br />

Hindernisse für das waghalsige Team.<br />

Jedoch gerät der Betrachter dieser Dokumentation<br />

in ein Dilemma: Die katastrophalen<br />

Auswirkungen menschlicher Handlungen<br />

auf das gefährdete Ökosystem unserer Erde<br />

werden dem Zuschauer zwar deutlich vor<br />

Augen geführt, die eigentlich zu erwartende<br />

Betroffenheit ist den permanent begeistert<br />

agierenden Forschern allerdings nicht anzusehen.<br />

Das atemberaubend brillante Bildmaterial<br />

zeichnet sich durch eine sehr hohe Qualität<br />

aus. Es treten kaum Nachzieheffekte auf und<br />

nur bei den wenigen Aufnahmen mit digitalem<br />

Zoom schwächelt die Detailschärfe. Auch bei<br />

den zahlreichen Szenen, die in bezaubernden<br />

weißen Schneelandschaften gedreht wurden,<br />

sind keinerlei Artefakte zu sehen.<br />

Der klare Sound hingegen ist zwar in DTS-<br />

HD HR 5.1 abgemischt, aber dem Genre<br />

entsprechend ist er sehr stark auf den Center<br />

gerichtet. Die restlichen Boxen werden nur<br />

für leise, actionhafte Hintergrundmusik eingesetzt,<br />

wodurch keine angenehme Räumlichkeit<br />

erzeugt werden kann. Auf typische<br />

Tiergeräusche oder das schöne Rauschen<br />

des Meeres wurde größten Teils verzichtet.<br />

Stattdessen ziehen sich die interessanten<br />

Interviews der sechs Wissenschaftler und<br />

In tiefe Gletschermühlen steigen die Forscher,<br />

um an spektakuläre Bilder zu gelangen<br />

der informierende Kommentar des Sprechers<br />

durch die packende Dokumentation.<br />

Als Bonusfeature befi ndet sich auf der Disc<br />

ein weiterer interessanter Dokumentarfi lm in<br />

HD-Qualität, der dem Zuschauer die wichtigsten<br />

Überlebensregeln im kalten und gefährlichen<br />

Alaska aufzeigt.<br />

Dafür lässt sich der mutige und abenteuerlustige<br />

Moderator unter anderem aus<br />

kräfteraubendem Eiswasser befreien, übernachtet<br />

bei Minusgraden in einer selbst gebauten<br />

Schneehöhle oder lässt sich in<br />

schwindelerregender Höhe von<br />

einem gewaltigen Gletscher<br />

bergen.<br />

66


Special Interest<br />

Film<br />

Planet Ocean – Das Meer und seine Bewohner<br />

Wer jetzt bei dem Titel „Planet Ocean“<br />

eine Dokumentation über die weiten<br />

Tiefen unserer Ozeane erwartet, könnte<br />

von dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> möglicherweise enttäuscht<br />

sein. Nur wenige Aufnahmen werden dem<br />

Tier- und Pflanzenreich unter Wasser gewidmet.<br />

Stattdessen ist die erfolgreiche Dokumentationsserie<br />

aus Amerika der Natur und<br />

dem Leben der Menschen Baja Californias,<br />

des nördlichsten Bundesstaate Mexikos, gewidmet.<br />

Vor allem die ausgedehnten Kakteenwälder,<br />

einsamen Strände, kleinen idyllischen Fischerdörfer<br />

und faszinierenden historischen<br />

Höhlenmalereien werden von dem Filmteam<br />

genau unter die Lupe genommen. Aber auch<br />

der Tourismushauptstandort La Paz mit seinen<br />

riesigen Hotelkomplexen und zahlreichen<br />

Touristenattraktionen, wie Quad fahren oder<br />

Segeln in wunderschönen Buchten, wird<br />

nicht außer Acht gelassen und mit all seinen<br />

Vorzügen umfangreich präsentiert. Der Koch<br />

der Crew stellt außerdem viele einheimische<br />

Rezepte vor, die aus den Tieren des Meeres<br />

beziehungsweise aus den dort gedeihenden<br />

Pfl anzen, beispielsweise Kakteen, gezaubert<br />

werden können.<br />

Obwohl diese zehnteilige Serie im Gegensatz<br />

zu vielen anderen Dokumentationen<br />

nur im MPEG-2-Format vorliegt, zeichnen<br />

sich die Bildsequenzen weitgehend durch<br />

eine gute Schärfe aus. Allerdings schwankt<br />

der Schwarzwert häufi g mehr ins Grau und<br />

die Farbdarstellung ist nicht immer optimal<br />

gewählt. Vor allem Grüntöne fallen stark ins<br />

Auge. In einigen Szenen kommt es oftmals<br />

zu Nachzieheffekten, die den Filmgenuss<br />

aber nicht weiter beeinträchtigen.<br />

Für den klaren Sound in Dolby Digital 5.1<br />

entschied man sich für eine muntere Musik,<br />

wie sie vor allem in typischen Hotelwerbespots<br />

üblich ist. Die Übergänge zwischen den<br />

einzelnen Songs enden teilweise etwas abrupt.<br />

Eine wirklich angenehme Räumlichkeit<br />

will durch die starke Frontlastigkeit des Tons<br />

und die fehlende Verteilung der einzelnen<br />

Soundeffekte auf die restlichen Boxen nicht<br />

aufkommen.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> fällt optisch vor allem durch ihre<br />

ästhetische Steelbox auf. Als Extra umfasst die<br />

Disc-Sammlung zusätzlich zwei Bonusfolgen<br />

der Serie „Planet Ocean“, welche die vorangegangenen<br />

Dokumentationen noch einmal<br />

zusammenfassen. Außerdem befi ndet sich<br />

auf jeder Scheibe eine kleine Bildgalerie mit<br />

Bildern des Filmteams, einiger Unterwasserbewohner<br />

und der schönen Umgebung von<br />

Baja California. Eine BD-Live-Funktion mit<br />

weiteren Highlights zu „Planet Ocean“ oder<br />

ein Booklet sind leider nicht mit enthalten.<br />

Vulkane in der Tiefsee<br />

Auf der Erde gibt es nur einen Ort, in dem<br />

das ganze Jahr über Dunkelheit herrscht.<br />

Dieser Ort befindet sich in den Tiefen des<br />

Ozeans. Unter hohen Temperaturen und in<br />

mit Schwefelwasserstoff gesättigtem Wasser<br />

existieren fremdartige Lebewesen, die bisher<br />

kaum ein Mensch gesehen hat. Auf ihrer Reise<br />

durch die von Tiefseevulkanen gestaltete<br />

Landschaft sucht ein Team aus Wissenschaftlern<br />

nach dem Paleodictyon, einem prähistorischen<br />

wurmähnlichen Organismus. Dabei<br />

treffen sie unter anderem auf leuchtende<br />

Auf ihrer Reise in die Tiefen des Ozeans treffen<br />

die Forscher seltsame Tiere an<br />

Quallen und einen Tintenfisch mit „Elefantenohren“,<br />

den sie liebevoll „Dumbo“ taufen.<br />

Übrigens wurde der Film in manchen Orten<br />

der USA nicht aufgeführt, da er einige Inhalte<br />

der Evolutionstheorie aufweist und diese dort<br />

stellenweise als Blasphemie angesehen wird.<br />

Produzent von „Vulkane in der Tiefsee“ ist<br />

kein anderer als James Cameron persönlich.<br />

Zwischen seinen beiden Kinoprojekten „Titanic“<br />

und „Avatar – Aufbruch nach Pandora“<br />

widmete er sich vor allem seinem Hobby,<br />

dem Tiefseetauchen, und drehte einige erfolgreiche<br />

Naturdokumentationen. Dementsprechend<br />

fehlt es dem Streifen auch nicht an<br />

der nötigen Spannung. Die zahlreichen Unterwasseraufnahmen<br />

wurden im IMAX-Format<br />

gedreht, welches gestochen scharfe Bilder<br />

liefert. An der hohen Bildrate von 31 Megabit<br />

pro Sekunde lässt sich auch die hohe Qualität<br />

des Filmmaterials ablesen. Der Schwarzwert<br />

ist optimal eingestellt, allerdings sind ab und<br />

an Schmutzpartikel zu sehen.<br />

Auch der Sound zeugt von hohem Niveau.<br />

Die Kommentare sind auf die Front abgemischt<br />

und sehr gut verständlich. Durch die<br />

spannende Filmmusik und die gute Signalortung<br />

entsteht eine sehr angenehme Räumlichkeit.<br />

Als Extra ist noch die 45-minütige<br />

Dokumentation „Voyage Into The Abyss“<br />

enthalten.<br />

Durch die Tiefseevulkane werden ganze Landschaften<br />

unter Wasser geformt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 67


Film<br />

Special Interest<br />

Das Weltnaturerbe – Schätze unserer Erde<br />

Faszinierende Landschaften des Welterbes in sehr hoher<br />

Bildqualität<br />

Die UNESCO schützt und erhält einzigartige<br />

menschliche Kulturleistungen und Naturphänomene.<br />

Allein 890 Stätten sind weltweit<br />

auf deren Liste des Welterbes verzeichnet.<br />

Einige dieser wunderschönen Orte werden<br />

umfangreich auf der 5-Disc-Dokumentation<br />

„Schätze unserer Erde – Das Weltnaturerbe“<br />

vorgestellt. So wird der Zuschauer auf eine<br />

Reise in die beeindruckenden Landschaften<br />

Afrikas, Asiens, Europas, Nord- und Mittelamerikas<br />

sowie Südamerikas und Ozeaniens<br />

entführt. Auf jeder <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind jeweils zwei<br />

Folgen von einzigartigen Plätzen, die als Weltnaturerbe<br />

geschützt werden, zu je 60 Minuten<br />

zusammengefasst. Gezeigt werden vor allem<br />

Aufnahmen von Gebirgen, Wäldern, Naturparks,<br />

Flüssen, Städten und auch Pflanzen.<br />

Die faszinierende Tierwelt der einzelnen Kontinente<br />

wird leider nur am Rande betrachtet.<br />

Auch die Wissensvermittlung fällt, mit Ausnahme<br />

der Südamerika-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, etwas dürftig<br />

aus. Manchmal sind die Momentaufnahmen<br />

einzelner Panoramasequenzen ziemlich lang<br />

und bleiben völlig unkommentiert. Andererseits<br />

werden für den Zuschauer schlüssige<br />

Szenerien umfangreich erklärt. Dabei sind die<br />

Einschübe teilweise lückenhaft oder ganze<br />

Sätze werden komplett wiederholt. Immerhin<br />

lassen sich die Anmerkungen des Sprechers<br />

ausblenden und man kann die Bilder mit einer<br />

klassischen Musikuntermalung genießen,<br />

als Ambiente-Variante ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung<br />

durchaus empfehlenswert. Das Bildmaterial<br />

besticht vor allem durch eine hohe<br />

Qualität. So zeichnen sich beispielsweise die<br />

Aufnahmen der gewaltigen Viktoriafälle, die<br />

von den Einheimischen ehrfürchtig als „Donnernder<br />

Rauch“ bezeichnet werden, durch<br />

eine brillante Schärfe aus. Man hat den Eindruck,<br />

jeden einzelnen Wassertropfen sehen<br />

zu können. Auch die schönen Luftaufnahmen<br />

der schneebedeckten Alpen mit ihren gigantischen<br />

Gletschern begeistern durch eine<br />

natürliche Klarheit, ohne jedes Bildrauschen.<br />

Selbst die Bilder aus den Höhlensystemen<br />

des Aggtelek mit seinen Tropfsteingrotten<br />

zeigen bei Kontrast und Schwarzwert keine<br />

Schwächen. Durch die gute Detailschärfe sind<br />

Auf den Spuren des Naturerbes sind auch<br />

Elefanten in Afrika anzutreffen<br />

besonders bei den Aufnahmen der Pflanzenwelt<br />

auch feinste Blattmaserungen und<br />

die einzigartige Struktur der bezaubernden<br />

Blütenkelche zu sehen. Nur vereinzelt gibt<br />

es hier leichte Konturüberzeichnungen. Die<br />

deutsche Tonspur mit dem Kommentar ist im<br />

Gegensatz zur englischen HD-Spur in Stereo<br />

abgemischt. Dafür liegt die Klassik-Spur zwar<br />

in DTS-HD MA 5.1 vor, zeigt aber Schwächen<br />

im Hochtonbereich. Die Soundqualität ist<br />

ansonsten von hohem Niveau. Nur in den<br />

wenigen älteren Aufnahmen, die vor allem auf<br />

der Europa-Disc vertreten sind, stören leichte<br />

Kratzgeräusche. Bonusmaterial sucht man bei<br />

dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Edition leider vergeblich.<br />

Die Reise des Schmetterlings<br />

Biologen und Forscher setzen sich für die<br />

Erhaltung der natürlichen Lebensräume der<br />

Falter ein<br />

Dass sich Tiere wie Störche oder Karibus<br />

auf Tausende Kilometer lange Wanderschaften<br />

begeben, ist weithin bekannt. Doch<br />

die Reise des seltenen nordamerikanischen<br />

Monarchfalters gilt als eine der geheimnisvollsten<br />

der Tierwelt. In Mexiko fällt traditionell die<br />

Ankunft der orange-schwarzen Schmetterlinge<br />

mit dem Tag der Toten zusammen, da das<br />

Auftreten der Falter den Ureinwohnern die<br />

Rückkehr ihrer Seelen symbolisiert. Doch bis<br />

diese überhaupt dort ankommen, müssen<br />

sie bis zu 4000 Kilometer Flug zurücklegen.<br />

Dabei sind sie vielen unheimlichen Gefahren<br />

ausgesetzt, wie dem Hunger von Fröschen<br />

und anderen Feinden, plötzlich wechselnden<br />

Wetterverhältnissen und leider auch dem<br />

Menschen, der ihren natürlichen Lebensraum<br />

immer weiter zerstört. Mittlerweile engagieren<br />

sich viele Forscher, Schulen und Einheimische,<br />

um die gefährdete Art vor dem Aussterben<br />

zu schützen. In einem Projekt fangen sie<br />

beispielsweise die orange-schwarzen Falter<br />

ein und kleben ihnen einen Punkt auf die zerbrechlichen<br />

Flügel, um die Routen der zarten<br />

kleinen Wesen besser verfolgen zu können.<br />

Auch mit dieser sehr schönen Dokumentation<br />

wird mithilfe von liebevollen Aufnahmen und<br />

zahlreichen Interviews mit Biologen, Wissenschaftlern<br />

und Tierschützern auf die Bedrohung<br />

dieser einzigartigen Geschöpfe hingewiesen.<br />

Dabei werden nicht nur die Monarchfalter<br />

während ihres Fluges gefi lmt, sondern auch<br />

Aufnahmen ihrer spektakulären Wanderung<br />

aus der Schmetterlingsperspektive mit<br />

einbezogen. In brillanter Schärfe und unglaublicher<br />

Farbenpracht präsentieren sich<br />

68


Special Interest<br />

Film<br />

die Falter auf dem Bildschirm. Bei<br />

vermutlich älteren Szenen ist zwar<br />

ein deutliches Filmkorn sichtbar<br />

(1.,28.,75. Minute), doch der Filmgenuss<br />

wird dadurch nicht weiter<br />

beeinträchtigt. Diese faszinierenden<br />

Aufnahmen werden durch klassische<br />

Musik und das Flattergeräusch der<br />

Schmetterlinge untermalt. Der etwas<br />

dumpfe HD-Sound ist, wie im Genre<br />

üblich, sehr frontlastig. Als Bonus befi<br />

nden sich auf der Disc Trailer und eine<br />

kurze Bildergalerie, die – teilweise<br />

unscharfe – Fotografi en enthält.<br />

Sharkwater Expedition Alaska Planet Ocean<br />

Genre: Dokumentation<br />

Land/Jahr: CA 2006<br />

Vertrieb: Polyband<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS-HD HR 5.1<br />

Datenrate Bild: 25,3 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps<br />

Regie: Rob Stewart<br />

Laufzeit: 89 min, FSK: 12<br />

Wendecover: nein<br />

Genre: Dokumentation<br />

Land/Jahr: GB, US 2008<br />

Vertrieb: Polyband<br />

Bild: VC-1, 1.85 : 1, Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 25 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps<br />

Regie: Genma Atwal, Michael<br />

Brown, Nicolas Brown<br />

Laufzeit: 96 min, FSK: 0<br />

Wendecover: ja<br />

Genre: Dokumentation<br />

Land/Jahr: US 2008<br />

Vertrieb: HMH<br />

Bild: MPEG-2, 1.85 : 1<br />

Ton: DD 5.1<br />

Datenrate Bild: 12,9 Mbps<br />

Datenrate Ton: 320 kbps<br />

Regie: k. A.<br />

Laufzeit: 470 min, FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

×1 18 € 8.1.2010<br />

×1 18 € 27.11.2009<br />

×2 20 € 10.12.2010<br />

Bewertung<br />

Film 8/10<br />

Einer der mitreißendsten Dokumentarfi lme überhaupt. Mit<br />

beeindruckenden Aufnahmen macht Rob Stewart auf die illegale<br />

Überfi schung der Meere aufmerksam.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 8/10<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Durch die übertriebenen Actionszenen in der Dokumentation<br />

geht der Ernst der Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung<br />

etwas verloren.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Bewertung<br />

Film 5/10<br />

In dieser Dokumentation werden mehr die Bewohner und<br />

ihr Leben an Land betrachtet als die vielfältige Tier- und<br />

Pfl anzenwelt unter Wasser.<br />

Technik 4,5/10<br />

Bildqualität 5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 3/10<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Vulkane in der Tiefsee<br />

Genre: Dokumentation<br />

Land/Jahr: CA, US 2003<br />

Vertrieb: Eurovideo<br />

Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 31 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />

Regie: Stephen Low<br />

Laufzeit: 45 min, FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

×1 20 € 22.1.2010<br />

Das Weltnaturerbe<br />

Genre: Dokumentation<br />

Land/Jahr: DE 2009<br />

Vertrieb: KSM<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1, Ton:<br />

PCM 2.0 (engl. DTS-HD MA 5.1)<br />

Datenrate Bild: 35,7 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: k. A.<br />

Laufzeit: 635 min, FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

×5 80 € 4.12.2009<br />

Die Reise des Schmetterlings<br />

Genre: Dokumentation<br />

Land/Jahr: CA 2007<br />

Vertrieb: KSM<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 20,3 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,6 Mbps<br />

Regie: Nick de Pencier<br />

Laufzeit: 81 min, FSK: 0<br />

Wendecover: ja<br />

×1 21 € 4.2.2010<br />

Bewertung<br />

Film 8,5/10<br />

Auf der Suche nach dem Paleodictyon triff t eine Gruppe von<br />

Forschern auf merkwürdige Lebewesen der Tiefsee, die noch<br />

kein Mensch zuvor gesehen hat.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

Bewertung<br />

Film 6/10<br />

Faszinierende Bilder wunderschöner Landschaften des<br />

UNESCO-Weltnaturerbes aller Kontinente lassen den<br />

Zuschauer erstaunen.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 1,5/10<br />

Bewertung<br />

Film 8/10<br />

Eine eindrucksvolle Dokumentation, die das geheimnisvolle<br />

Verhalten der orange-schwarzen Monarchfalter auch aus der<br />

Schmetterlingsperspektive zeigt.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 69


Film<br />

Serien<br />

Fringe (1. Staffel)<br />

Mysteryserie<br />

Land/Jahr: US 2008<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.),<br />

DTS 2.0<br />

Datenrate Bild: 33,5 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,2 Mbps<br />

Regie: Alex Graves u. a.<br />

Laufzeit: 1 040 min, FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

×5 48 € 20.11.2009<br />

Wen ruft man, wenn harmlose Schmetterlinge<br />

zu rasiermesserscharfen Waffen<br />

werden, oder wenn binnen weniger Sekunden<br />

die vollständige Besatzung eines Flugzeugs<br />

schmilzt? Da Mulder und Scully bereits ausgedient<br />

haben, sind nun Agent Olivia Dunham<br />

(Anna Torv), Peter Bishop (Joshua Jackson) und<br />

der verrückte Wissenschaftler Dr. Walter Bishop<br />

(John Noble) an der Reihe, den Grenzfällen<br />

des FBI nachzugehen. Offenbar hält ein riesiger<br />

Großkonzern die Fäden der kuriosen Ereignisse<br />

in der Hand und testet neueste Biowaffen an<br />

der Bevölkerung. Dem ungleichen Ermittlerteam<br />

bleibt nur der immense Intellekt und Wissensschatz<br />

Dr. Bishops, der nicht grundlos einige der<br />

eingesetzten Waffen genau kennt. Mit seinen<br />

Erfahrungen über die Randgebiete der Wissenschaft,<br />

gelingt es Olivia Dunham sogar, Kontakt<br />

zur Geisterwelt aufzunehmen und so wichtige<br />

Hinweise von den Opfern zu erhalten.<br />

J. J. Abrams’ erfolgversprechende Mischung aus<br />

„Akte-X“ und „24“ geht als Mysteryserie vollkommen<br />

auf. Jede der 20 Folgen wartet mit,<br />

für eine TV-Produktion, äußerst aufwendigen<br />

Spezialeffekten auf, die meist schon in den<br />

ersten Minuten anhand einiger armer Opfer<br />

demonstriert werden. So erzählt die Serie unterschiedlichste<br />

Spukgeschichten und erklärt<br />

sie mit den heutigen Möglichkeiten der militärischen<br />

Wissenschaft. Zugleich schwingt stets<br />

die Terrorbotschaft mit, es könnte immer und<br />

überall jeden treffen, am wahrscheinlichsten<br />

natürlich in einem Flugzeug oder anderweitigem<br />

öffentlichen Verkehrsmittel. Unabhängig<br />

von dem wohl eher geringen Wahrheitsgehalt<br />

der aufregenden Fälle, bleibt jedoch ein Faktor<br />

beständig: Spannung ist garantiert. Kein Wunder,<br />

denn hinter den Storys stecken die versierten<br />

Drehbuchschreiber Roberto Orci und Alex<br />

Kurtzmann („Star Trek“, „Terminator 4“) die<br />

derzeit einen Blockbuster nach dem anderen<br />

kreieren.<br />

Flug 627<br />

Die Pilotfolge wartet mit unheimlich scharfen<br />

Bildern auf. Speziell die Szenen in der Zwischenwelt<br />

geizen nicht mit Details. Ein Blick in<br />

Dunhams Gesicht offenbart die kleinen Sorgenfältchen<br />

unter ihren Augen und die komplexen<br />

Strukturen ihrer Pupillen. Leider lassen die<br />

weiteren Folgen in diesem Punkt etwas nach<br />

und die Konturen werden schwächer. Überstrahlende<br />

Farben, der kühle Grundton und die<br />

grobe Körnung variieren zwischen den Folgen.<br />

Die deutsche Synchronfassung ist in Stereo abgemischt<br />

und klingt im Hochtonbereich leicht<br />

verzerrt. 5.1-Sound gibt es nur im Original, das<br />

wiederum um einiges stumpfer ist. Das beigelegte<br />

Booklet beinhaltet eine praktische Übersicht<br />

über die Bonusfeatures, sodass Sie immer<br />

wissen, auf welcher Scheibe sich was befi ndet.<br />

Standardmäßig enthält jede Folge einen kurzen<br />

Beitrag namens „Entschlüsselung einer Szene“,<br />

hinter dem sich ein sehr kurzes Making-of<br />

(meist über den verwendeten Spezialeffekt) verbirgt.<br />

Gelegentlich wird es durch einen weiteren<br />

Beitrag oder auch um eine zusätzliche Szene<br />

Blitzschwangerschaft: In Sekunden wächst das<br />

Kind heran und stirbt noch vor der Geburt an<br />

Altersschwäche<br />

Wenn die „Fringe“-Leute mal nicht cool in der<br />

Gegend rumstehen, kommen sie dem „Schema“<br />

auf die Schliche<br />

ergänzt. Die letzte Disc hält außerdem Roberto<br />

Orcis Produktionstagebuch, Features zu Gene,<br />

der Kuh, den visuellen Effekten, den verpatzten<br />

Szenen und ein interaktives Interface mit sechs<br />

Expertenmeinungen zu den übernatürlichen<br />

Phänomenen der Mystery-Serie bereit.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

„Fringe“ ist wie eine geglückte Neuaufl age des „Akte X“-<br />

Phänomens. Das bewährte Spannungsprinzip à la J. J. Abrams<br />

funktioniert erneut hervorragend.<br />

Begeistert die Pilotfolge noch mit hervorragenden Werten, ebbt<br />

die Qualität mit allen weiteren Folgen geringfügig ab.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2,5/3 1,5/2 1/2<br />

Tonqualität 7/10<br />

Leicht verzerrte Stimmen und insbesondere der fehlende<br />

Rundumklang der deutschen Tonspur wirken sich negativ aus.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 0,5/3 2/2 1,5/2<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

Olivia Dunham (Anna Torv) verfolgt ihre verloren gegangene Liebe John Scott (Mark Valley) bis ins<br />

Totenreich. Doch hat Agent Scott etwas mit dem Bioterror zu tun?<br />

Das Gesamtpaket stellt zufrieden. Roberto Orcis Tagebuch und<br />

sämtliche Beiträge zu den genialen Spezialeff ekten gefallen.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

1,5/3 1,5/3 1,5/2 0,5/2<br />

Gesamt<br />

Bilder: Warner Home<br />

70


Serien<br />

Film<br />

Die Sopranos (1. Staffel)<br />

Drama/Serie<br />

Land/Jahr: US 1999<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

DTS 2.0<br />

Datenrate Bild: 34,2 Mbps<br />

Datenrate Ton: 510 kbps<br />

Regie: David Chase u. a.<br />

Laufzeit: 675 min, FSK: 16<br />

Wendecover: nein<br />

×5 33 € 4.12.2009<br />

Die Sopranos sind eine große, glückliche Familie,<br />

deren Oberhaupt in Dauertherapie ist<br />

Prinzipiell entspricht die Grundidee jener von<br />

Harold Ramis’ Film „Reine Nervensache“<br />

(1999): Mafiaboss Tony Soprano (James<br />

Gandolfini) lässt sich widerwillig von einem<br />

Seelenklempner therapieren, nachdem er einen<br />

psychischen Zusammenbruch erlitt. Was<br />

für beide recht unangenehm beginnt (Soprano<br />

verheimlicht seine kriminelle Tätigkeit und<br />

die Psychiaterin tut so, als wüsste sie nichts<br />

von Sopranos Stellung in der Mafia), wird<br />

jedoch schnell zur Gewohnheit. Sobald Tony<br />

sein Misstrauen in Dr. Jennifer Melfi (Lorraine<br />

Bracco) verliert, kommen sie der Ursache<br />

seiner Stresssymptome auf die Schliche: Tony<br />

muss zwei Familien managen und beide<br />

sind drauf und dran, ihn ins Grab zu bringen.<br />

Auf der einen Seite steht seine Frau mit den<br />

Kindern sowie der lästigen Mutter. Auf der<br />

anderen wartet das „Müllentsorgungsunternehmen“<br />

alias die Mafia darauf, am Laufen<br />

gehalten zu werden. Insgesamt gesehen<br />

kommt die vielfach ausgezeichnete Kultserie<br />

recht schwerfällig in die Gänge. Lässt man<br />

sich allerdings darauf ein, wird man mit einem<br />

perfekt ausbalancierten Mix aus satirischer<br />

Komik und durchdachtem Drama belohnt.<br />

Um die nuancierten Charakterentwicklungen<br />

nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich,<br />

die Serie von der ersten Folge an zu schauen.<br />

Die erste Staffel umfasst 13 Episoden<br />

und ist der Auftakt von fünf weiteren Staffeln.<br />

Das überarbeitete TV-Material von 1999<br />

fällt durch seine leichte Überschärfung und<br />

die damit verbundenen Doppelkonturen auf.<br />

Schauplätze wie dunkle Striplokale, Kellergewölbe<br />

oder Kaffees überziehen den Kontrast<br />

und die Außenaufnahmen verdeutlichen die<br />

Überbelichtung. Fleischtöne sind übersättigt<br />

sowie mit einem Magenta- bzw. Orangestich<br />

versehen. Der deutsche Ton ist, wie bei<br />

vielen TV-Produktionen, in Stereo gehalten.<br />

Mehrkanalton wäre hier wegen der gewöhnungsbedürftigen<br />

Musik und geringer Action<br />

aber sowieso fast überflüssig. In der Bonussektion<br />

punktet das 77-minütige Interview<br />

zwischen Filmhistoriker Peter Bogdanovich<br />

und Serienschöpfer David Chase. FT<br />

Bewertung<br />

Film 9/10<br />

Tony Sopranos stressiges Doppelleben ist mehr als eine simple<br />

Mafi asoap. Kaum eine andere Serie vereinigt Witz, Charme und<br />

Drama wie diese. Der Pate unter den Serien.<br />

Technik 3,5/10<br />

Bildqualität 4/10<br />

Tonqualität 4/10<br />

Bonusmaterial 3/10<br />

Gesamt<br />

Anzeige<br />

Eagle Vision präsentiert<br />

Konzertgenuss<br />

in bester <strong>Blu</strong>-Ray Qualität<br />

PAT METHENY GROUP<br />

The Way Up - Live<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005001EBD<br />

THE STRATPACK<br />

Live In Concert<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005014EBD<br />

DEEP PURPLE<br />

Live At Montreux 2006<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005008EBD<br />

QUEEN<br />

Queen Rock Montreal & Live Aid<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005009EBD<br />

TOTO<br />

Falling In Between Live<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005040E14<br />

VÖ: 19.02.10<br />

ZZ TOP<br />

Live From Texas<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005010EBD<br />

A CONCERT BY THE LAKE<br />

Various Artists<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005049EBD<br />

JEFF BECK<br />

Performing This Week...<br />

Live At Ronnie Scotts<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005020E14<br />

DIANA KRALL<br />

Live In Rio<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005030E14<br />

STATUS QUO<br />

Live At Montreux 2009<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005035E14<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 Mehr Infos auf 71<br />

www.eagle-rock.de


Film<br />

Serien<br />

24 (7. Staffel)<br />

Actionserie<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: 20th Century Fox<br />

Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.),<br />

DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 33,5 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,2 Mbps<br />

Regie: Jon Cassar, u. a.<br />

Laufzeit: 1 020 min, FSK: 16<br />

Wendecover: nein<br />

×6 58 € 20.11.2009<br />

Sechs Staffeln hat er bereits hinter sich und<br />

er ist trotzdem kein bisschen nachsichtiger<br />

geworden. Hardliner Jack Bauer (Kiefer<br />

Sutherland) terrorisiert die Welt der Terroristen<br />

nach wie vor auf die üblich, unerbittliche Weise.<br />

Als die Thrillerserie 2001 anlief, revolutionierte<br />

sie das Fernsehen mit ihrem unglaublichen<br />

Echtzeitkonzept. Eine Staffel besitzt genau 24<br />

Folgen, die jeweils eine Stunde (unter Berücksichtigung<br />

der Werbepausen) im aufregenden<br />

Leben Bauers zeigt. Ein Kind dieser Erzählweise<br />

ist das innovative Stilmittel, parallel ablaufende<br />

Geschehnisse in mehreren Bildfenstern gleichzeitig<br />

darzustellen. Mit jeder folgenden Staffel<br />

ebbte der Hype um das Serienprinzip allerdings<br />

ab und es überwogen die Kritiken zum politisch-konservativen<br />

Grundton der Handlung.<br />

Nach der schwachen sechsten Staffel gewinnt<br />

Bauers neuester 24-Stunden-Trip jedoch wieder<br />

an Fahrt. Durch den Autorenstreik im Jahr 2007<br />

durften sich die Produzenten diesmal etwas<br />

mehr Zeit nehmen, um über die Richtung der<br />

Handlung nachzudenken. Als kleiner Beitrag zur<br />

Diskussion über Bauers moralische Gesinnung,<br />

muss er sich in Folge eins zunächst vor dem<br />

Senat in Washington D. C. wegen seiner Foltermethoden<br />

verantworten. Bevor es zu einem<br />

Urteil kommt, unterbricht allerdings FBI-Agentin<br />

Renee Walker den Prozess, um Bauer unverzüglich<br />

in die nächste Mission zu schicken. Wenige<br />

Minuten zuvor wurde der IT-Profi Michael<br />

Latham entführt. Als Mitentwickler der Firewall<br />

der US-Regierung wird Latham gezwungen, jene<br />

zu knacken und den Tätern die Übernahme<br />

der Flugkontrolle zu ermöglichen. Zeit für Bauer<br />

einzugreifen. Weil die CTU (Counter Terrorist<br />

Unit) inzwischen abgeschafft wurde, fungiert<br />

er nunmehr als unabhängiges Chaoselement<br />

zwischen den Fronten. Und auch wenn er oft<br />

genug meint, über dem Gesetz zu stehen, oder<br />

zumindest die negativen Konsequenzen seines<br />

Handelns akzeptiert, meldet sich sein Gewissen<br />

doch häufiger als zuvor. Schade nur, dass die<br />

eher liberale Präsidentin trotz emanzipierten<br />

Auftretens als schwächelnde und vor allem<br />

irrende Person rüberkommt.<br />

81 Explosionen<br />

Die vorliegende Sechs-Disc-Edition präsentiert<br />

sämtliche Folgen im 16 : 9-Format (1,78 : 1).<br />

Egal zu welcher Tageszeit, selbst die Folge zwischen<br />

zwölf und 13 Uhr erscheint in düsterer<br />

Stimmung. Die teils überbelichteten Aufnahmen<br />

gehören mit ihrem hochgeschraubten<br />

Kontrast und abgesenkten, verfremdeten Farben<br />

zum wohlbekannten „24“-Look. Der DTS-<br />

5.1-Mix hält einige tiefe Bässe sowie einen<br />

spannungsgeladenen Soundtrack bereit, der<br />

kaum Zeit zum Atmen lässt. Einige musikalische<br />

3-D-Effekte sind nett anzuhören und verschleiern<br />

geschickt die für TV-Produktionen übliche<br />

Frontlastigkeit der restlichen Abmischung.<br />

Die Synchronisation sowie die Wahrnehmung<br />

der vermeintlichen Geräuschquellen aus den<br />

vorderen Boxen (Polizeisirenen etc.) kommen<br />

dem Niveau großer Hollywood-Produktionen<br />

recht nahe. Die Extras verteilen sich auf die<br />

O. K., jetzt alle Terroristen bitte mal die Hände<br />

hoch: Jack Bauer (Kiefer Sutherland) schießt<br />

und foltert gerne<br />

Präsidentin Allison Taylor (Cherry Jones) wird<br />

als liberale und nachsichtige Person dargestellt<br />

einzelnen Scheiben. Zu den Audiokommentaren<br />

von elf Folgen gesellen sich ein Beitrag<br />

zur Serienmusik (Disc 1), eine Szenenanalyse<br />

zur 19. Stunde (Disc 5), 13 entfallene Szenen,<br />

ein Spezial zum Autorenstreik, ein mehrteiliges<br />

Making-of und eine 24-minütige Doku über<br />

das Phänomen „24“.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Jack Bauers siebenter Tag als neurotischer Antiterrorist ist durch<br />

das Auftreten alter Bekannter und die neue „moralische<br />

Empfi ndsamkeit“ besonders für Fans der Serie empfehlenswert.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Die meist dunklen Aufnahmen sind stark nachbearbeitet. Opfer<br />

Nummer eins sind die Details, Opfer Nummer zwei die Farbfülle.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1/2 1,5/2<br />

Tonqualität 7/10<br />

Vieles geschieht an der Front. Die dröge und in den Bassbereich<br />

gehende Musikuntermalung hält den Adrenalinpegel oben.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />

2,5/3 1/3 1,5/2 2/2<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Alle Vorkommnisse einer Staffel passieren in 24 Stunden, und zwar in Echtzeit. Wollen wir nur<br />

hoffen, dass keine Werbepause zwischen eine besonders dramatische Sequenz kommt<br />

Wer sich für Hintergrunddetails wie das Design des „Oral Offi ce“<br />

interessiert , bekommt hier so einiges geboten.<br />

Umfang<br />

Qualität<br />

Inhalt<br />

Präsentation HD-Bonus<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 0/2<br />

Gesamt<br />

Bilder: 20th Century Fox<br />

72


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Edel Records, Universal Music, Warner Music<br />

Wenn die <strong>Blu</strong>e Man Group fragt, was es benötigt, ein rockiger Megastar zu werden, dann<br />

können ihnen die Rolling Stones, The Cure, Billy Idol und The Killers sicherlich ein Lied davon<br />

singen. Gesellen sich dann noch die Toten Hosen hinzu, um den Lautstärkepegel hochzureißen,<br />

dann geht es rund im <strong>Blu</strong>Note-Café! Schnallen Sie sich an und feiern Sie mit, wenn die<br />

Rockgrößen unserer Zeit im hochwertigen HD-Gewand erstrahlen.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 73


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Zu seinen Markenzeichen gehören die sich<br />

kräuselnde Oberlippe und sein wasserstoffblond<br />

gefärbtes Haar. Billy Idol gehörte in<br />

den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zur<br />

Londoner Punkszene. Bereits 1976 gründete<br />

er seine eigene Punkband „Generation X“, die<br />

sich 1981, bevor ihr drittes Album erschien,<br />

durch einen Streit wieder auflöste. Durch die<br />

eher melodiösen Rock'n'Roll- und Popsongs<br />

galt die Band in der Punkszene nicht als authentisch.<br />

Trotzdem schlossen sich vor allem<br />

junge Menschen der Fangemeinde an. Da der tefakte oder Nachzieheffekte auf. Den einzigen<br />

erhoffte weltweite Erfolg Billy Idols in England Kritikpunkt stellt die Detailschärfe dar, die ab<br />

jedoch ausblieb, wanderte er nach Amerika und zu schwächelt. Beim Ton kann zwischen<br />

aus und begann dort eine Solokarriere. Mit DTS-HD MA 5.1, Dolby Digital 5.1 und Stereo<br />

dem Image als harter Kerl mit Stachelfrisur gewählt werden. Leider fehlt es dem qualitativ<br />

und geballter Faust, eroberte er in kurzer Zeit hochwertigen Sound an dem gewissen Drive,<br />

den Popmarkt. Dabei entfernte er sich immer sodass keine wirkliche Konzertatmosphäre entstehen<br />

kann.<br />

weiter von seinen ursprünglichen Wurzeln.<br />

Unter den Fittichen von „Kiss“-Manager Bill Durch das Pop-up-Menü ist eine sehr gute Lokalisierung<br />

möglich, da die Songliste jederzeit<br />

Aucoin landete er mit seinen Songs „Dancing<br />

With Myself“, „Rebel Yell“ und „White Wedding“ einzusehen bzw. anspielbar ist. Zugaben oder<br />

einen Welthit nach dem anderen. Durch seine anderes Bonusmaterial sind auf der Disc nicht<br />

Drogenkarriere, die er beinahe mit dem Tod enthalten.<br />

bezahlen musste, wurde es in den 1990ern<br />

still um Idol. 2001 startete er ein unerwartetes<br />

Comeback. Am 29. Juli 2006<br />

veranstaltete er ein Konzert in Chicago,<br />

das auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> festgehalten wurde. Zusammen<br />

mit seinem Gitarristen Steve<br />

Stevens rockt er das Publikum. Dabei<br />

glänzt die Scheibe nicht nur mit dem<br />

atemberaubenden Auftritt der beiden,<br />

sondern auch mit einem Bild von<br />

hohem Niveau. Es treten keinerlei Ar-<br />

Billy Idol In Super Overdrive:<br />

01 Super Overdrive<br />

02 Dancing With Myself<br />

03 Flesh For Fantasy<br />

04 Touch My Love<br />

05 White Wedding<br />

06 Scream<br />

07 Eyes Without A Face<br />

08 Cry<br />

09 <strong>Blu</strong>e Highway<br />

10 Ready Steady Go<br />

11 Rebel Yell<br />

12 Kiss Me Deadly<br />

<strong>Blu</strong>e Man Group<br />

How To Be A Megastar:<br />

01 Above<br />

02 Drumbone<br />

03 Rock Manuel Infomercial<br />

04 Time To Start<br />

05 Up To The Roof<br />

06 Altering Appearances<br />

07 Persona<br />

08 Floppie The Banjo Clown<br />

09 Your Attention<br />

10 Piano Smasher<br />

11 Shirts And Hats<br />

12 Sing Along<br />

13 Rock Box Infomercial<br />

14 One Of These Days<br />

15 Shadows Part 2<br />

16 The Complex<br />

17 Light Suits<br />

18 I Feel Love<br />

19 Rock And Go<br />

20 Baba O Riley<br />

21 Introducing The Band<br />

22 What Is Rock<br />

Wer die Blaumänner<br />

zum<br />

ersten Mal erblickt,<br />

vermutet eher drei<br />

Performance-Künstler<br />

hinter den Masken,<br />

als waschechte<br />

Musiker. Ihr Liveprogramm<br />

ist auch als<br />

eine Mischung aus<br />

beidem zu verstehen.<br />

So beginnt die<br />

Show zu ihrer „How<br />

To Be A Megastar“-<br />

Tour mit der Bestellung<br />

einer Bedienungsanleitung<br />

für<br />

echte Rockgrößen.<br />

Neben kleinen<br />

Slapstick-Einlagen,<br />

in denen die tapsigen<br />

Individuen<br />

typischen Konzertzeremonien<br />

nachgehen, greifen<br />

sie immer wieder zu den unmöglichsten<br />

Instrumenten, um ihre industrielle Musik zu<br />

zelebrieren. Es wird alles einbezogen, was mit<br />

dem Konsum oder der Werteschöpfung zu tun<br />

hat. Werbesendungen, Filmschnipsel, Business-Slang<br />

aus dem Marketing-Bereich, selbst<br />

Floppie der Banjo-Clown hält als Inspiration für<br />

die „gehörnte Hand“ her.<br />

Kein Klangexperiment bleibt unversucht. Die<br />

offenbar missverstandene Nutzart konventioneller<br />

Instrumente stellt sich als neue, intensive<br />

Klangerfahrung heraus. Ein Piano als Percussion-Instrument<br />

mit Saiten zu verwenden,<br />

wäre einem Wolfgang Amadeus Mozart vermutlich<br />

nie eingefallen. Das wohl bekannteste<br />

Element der <strong>Blu</strong>e Man Group ist ein Instrument,<br />

dass aus 180 Metern PVC-Rohr<br />

besteht. An je einer der drei Stationen steht<br />

ein Musiker, der mit Schaumgummipaddeln<br />

die Oktaven anschlägt. Zwar ist Liveerlebnis<br />

durch nichts zu ersetzen, die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kommt<br />

jedoch nahe heran. Während sich das Visuelle<br />

vorrangig im Dunkeln abspielt, geben die<br />

aufgefahrenen Klangwelten genügend Inspiration<br />

für kreative Gedanken. Sie dürfen sich<br />

zwischen einer herkömmlichen Dolby-Digital-<br />

Tonspur oder dem unkomprimierten PCM-<br />

Sound entscheiden. Je nach Vorliebe erleben<br />

Sie so entweder echte Konzertatmosphäre<br />

mit hervorragender Räumlichkeit oder nehmen<br />

die Performance konzentriert aus einer<br />

Richtung wahr. Die genialen HD-Boni bestehen<br />

aus einem Hintergrundbericht über<br />

die Entstehung der <strong>Blu</strong>e Man Group, einem<br />

Musikvideo („I Feel Love“) und einer witzigen<br />

„Rettet die Röhrenfernseher“-Kampagne.<br />

74


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

Angefangen hat alles in den 1980er Jahren,<br />

als sich fünf Jungs in Düsseldorf<br />

trafen, um eine Band namens „Die Toten<br />

Hosen“ zu gründen. Campino, Breiti, Kuddel,<br />

Andi und Wölli gingen in ihrer Anfangszeit<br />

teilweise noch zur Schule und brachten sich<br />

das Spielen auf den Instrumenten selbst<br />

bei. Ihre musikalischen Wurzeln liegen in<br />

der deutschen Punkbewegung, der sie bis<br />

heute noch treu bleiben. Ihre Songs handeln<br />

meist von sozialen und politischen Inhalten;<br />

aber auch Themen wie Glauben, Freundschaft<br />

und Zivilcourage werden in ihren<br />

Texten verarbeitet. Nachdem die Band 2008<br />

das Album „In aller Stille“ herausbrachte,<br />

schloss sich ihre bislang erfolgreichste Tournee<br />

an. Noch bevor diese in Düsseldorf endete,<br />

wurde das Konzert auf der Berliner Waldbühne<br />

als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht. Auf der Disc befinden<br />

sich 32 „Hosen“-Songs, darunter auch Coverversionen<br />

wie „Hand in Hand“, die zusammen<br />

mit Gästen, beispielsweise „Beatsteaks“-Frontmann<br />

Arnim Teutoburg-Weiß, neu interpretiert<br />

werden. Ihrem Motto „Machmalauter“ bleiben<br />

„Die Hosen“ treu und rocken das heimische<br />

Wohnzimmer in DTS-HD MA 5.1 oder auch<br />

in Stereo. Der Sound ist klar und von hoher<br />

Qualität, nur bei der Verständlichkeit einiger<br />

Textpassagen hapert es. Doch wer alle Lieder<br />

textsicher beherrscht, wird sich daran nicht stören.<br />

Im Gegensatz zum Ton, kann das Bild nicht<br />

durch hohe Qualität glänzen. Das Filmmaterial<br />

zeichnet sich durch eine starke Filmkörnung<br />

aus. Auch die<br />

Die Toten Hosen - Machmalauter<br />

01 Strom<br />

02 Du lebst nur einmal<br />

03 Opel-Gang<br />

04 Innen alles neu<br />

05 Auswartsspiel<br />

06 Disco<br />

07 Madelaine (aus Ludenscheid)<br />

08 Alles was war<br />

09 Cokane In My Brain<br />

10 Wunsch Dir was<br />

11 Hang On Sloopy<br />

12 Sascha... Ein aufrechter Deutscher<br />

13 Liebeslied<br />

14 Alles aus Liebe<br />

15 Paradies<br />

16 Steh auf, wenn Du am Boden bist<br />

17 Nur zu Besuch<br />

18 Pushed Again<br />

19 Reisefieber<br />

20 Hier kommt Alex<br />

21 Schonen Gruss, auf Wiedersehn<br />

Schärfe lässt in einigen Sequenzen stark nach.<br />

Als Extra gibt es das Making-of „Alles unter<br />

Strom“, das die Vorbereitungen der Band und<br />

deren Team, für die Aufnahmen des Konzertes<br />

der Berliner Waldbühne zeigt.<br />

22 Der letzte Kuss<br />

23 Hand in Hand<br />

24 Auflosen<br />

25 Eisgekuhlter Bommerlunder<br />

26 Der Bofrost Mann<br />

27 Wort zum Sonntag<br />

28 Freunde<br />

29 Ertrinken<br />

30 Bayern<br />

31 Zehn kleine Jagermeister<br />

32 Youll Never Walk Alone<br />

Verwuscheltes Haar, Smoky Eyes und roter<br />

Lippenstift, das sind die Markenzeichen des<br />

Robert Smith. Nein, dieser schwarz gekleidete<br />

Musiker entstammt nicht der „Addams Family“,<br />

sondern ist das Urgestein einer der bekanntesten<br />

Bands der Dark-Wave-Szene – „The Cure“.<br />

Im zarten Alter von 17 Jahren gründete er mit<br />

seinen Klassenkameraden eine Gruppe, deren<br />

Musikstil sich zwischen Punk und New Wave<br />

bewegte. Bei der Tour zum vierten Album<br />

„Pornography“ 1982 kam es zu einer Prügelei<br />

zwischen Smith und Gallup, wonach sich „The<br />

Cure“ erstmals trennten. Aufgrund einer Magazinanfrage<br />

komponierte Smith 1983 neue<br />

Songs, die er mit der wieder gegründeten Band<br />

performte. 1985 kehrte auch Gallup zurück zur<br />

Band und 1989 veröffentlichten „The Cure“ ihr<br />

achtes Album, das besonders Fans begeisterte.<br />

Nach der dazugehörigen Tour verkündete Smith<br />

das Ende der Liveperformances der Band.<br />

Schließlich erschien im Jahre 2000, am 14.<br />

Februar, ihr 12. Studioalbum „Bloodflowers“.<br />

Nur wenige Monate nach dem Erscheinen der<br />

Platte streute Smith erneute Trennungsgerüchte.<br />

Demnach soll der auf der Platte enthaltene<br />

Song „Maybe Someday“ seinen Abschied von<br />

der Band ausdrücken. Da alle drei Alben Trennungsgerüchte<br />

nach sich zogen, gehören diese<br />

drei Scheiben zu den wichtigsten der Bandgeschichte<br />

und verdienten es, live in Berlin 2002<br />

hintereinanderweg gespielt zu werden. Das Bildmaterial<br />

zeichnet sich durch eine solide Qualität<br />

aus. Aufnahmen in den Zuschauerreihen sind<br />

recht unscharf und grobkörnig. Die Sequenzen<br />

der Band hingegen erstrahlen lupenrein. Beim<br />

Sound kann zwischen DTS-HD MA 5.1, DD<br />

5.1 und Stereo gewählt werden. Allerdings ist<br />

der Ton sehr stark auf die Front abgemischt.<br />

Neben zusätzlichen Songs ist noch ein Interview<br />

als Extra auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> enthalten.<br />

The Cure Trilogie<br />

01 One Hundred Years<br />

02 A Short Term Effect<br />

03 The Hanging Garden<br />

04 Siamese Twins<br />

05 The Figurehead<br />

06 A Strange Day<br />

07 Cold<br />

08 Pornography<br />

09 Plainsong<br />

10 Pictures Of You<br />

11 Closedown<br />

12 Lovesong<br />

13 Last Dance<br />

14 Lullaby<br />

15 Fascination Street<br />

16 P<strong>ray</strong>ers For Rain<br />

17 The Same Deep Water As You<br />

18 Disintegration<br />

19 Homesick<br />

20 Untitled<br />

21 Out Of This World<br />

22 Watching Me Fall<br />

23 Where The Birds Always Sing<br />

24 Maybe Someday<br />

25 The Last Day Of Summer<br />

26 There Is No If.<br />

27 The Loudest Sound<br />

28 39<br />

29 Bloodflowers<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 75


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Die dienstälteste Rockband der Welt gehört<br />

auch zu den kommerziell erfolgreichsten<br />

Gruppen des Rock'n'Roll. Am 12. Juli 1962 hatten<br />

die „Rolling Stones“ ihren ersten Auftritt im<br />

Londoner Marquee Club. Im Crawdaddy Club,<br />

wurde schnell der ehemalige Pressesprecher der<br />

„Beatles“ Andrew Loog Oldham auf die Gruppe<br />

aufmerksam. Er beschaffte einen Plattenvertrag<br />

bei Decca und wurde zum Manager der<br />

„Rolling Stones“. Es war seine Idee, die<br />

„Stones“ als bösen Gegenpart der beliebten<br />

„Pilzköpfe“ aufzubauen. Die erste Langspielplatte<br />

„England's Newest Hit Makers“<br />

erschien 1964. Es folgten viele weitere erfolgreiche<br />

Alben, bis die Band schließlich 1989<br />

„Steel Wheels“ veröffentlichte. Darauf folgte<br />

eine Tournee, die in Europa unter dem Titel<br />

„Urban Jungle“ lief. Die Stones präsentierten<br />

mehrere Songs aus den 1960ern, wie „Paint It<br />

Black“, „Ruby Tuesday“ und „2000 Light Years<br />

From Home“, die manchen eingefleischten<br />

„Rolling Stones“-Fan völlig begeisterten. Weiter-<br />

Rolling Stones Live At The Max<br />

01 Continental Drift<br />

02 Start Me Up<br />

03 Sad Sad Sad<br />

04 Tumbling Dice<br />

05 Ruby Tuesday<br />

06 Rock And A Hard Place<br />

07 Honky Tonk Woman<br />

08 You Can't Always Get What You Want<br />

09 Happy<br />

10 Paint It Black<br />

11 2 000 Light Years From Home<br />

12 Sympathy For The Devil<br />

13 Street Fighting Man<br />

14 It's Only Rock'n'Roll<br />

15 Brown Sugar<br />

16 (I Can´t Get No) Satisfaction<br />

hin sorgten auch aufblasbare Puppen<br />

und Lichteffekte für neue Dimensionen.<br />

Dieses musikalische Highlight wurde nun nach<br />

20 Jahren auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht. Dabei<br />

fällt vor allem die unglaubliche Bildqualität ins<br />

Auge. Trotz des Alters des Originalmaterials,<br />

besticht das Bild mit brillanter Schärfe. Auch<br />

der Ton zeichnet sich durch eine sehr gute<br />

Signalortung aus, jedoch wirkt der Sound recht<br />

dumpf. Die hinteren Boxen werden nur für<br />

einen leichten Widerhall genutzt. Durch die<br />

starke Konzentration auf die Front entsteht<br />

keine angenehme Räumlichkeit. Extras sind auf<br />

der Disc leider nicht enthalten.<br />

76<br />

Mitten in der Wüste Nevadas, in der<br />

Casino-stadt Las Vegas, meldete sich<br />

Brandon Flowers auf eine Zeitungsannonce von<br />

Dave Keuning. Die gemeinsame Vorliebe für<br />

die Band “Oasis“ verband die beiden sofort und<br />

sie beschlossen, zusammen Musik zu machen.<br />

Durch ein Casting wurden schnell die restlichen<br />

Bandmitglieder Ronnie Vanucci und Mark Stoermer<br />

gefunden. Um sich in einer Stadt, die vor<br />

lauter Künstlern fast überquillt, überhaupt durchzusetzen,<br />

bedarf es viel harter Arbeit. Auch die<br />

Proben waren nicht unbedingt angenehm. In<br />

einer Garage übten die vier Jungs bei Temperaturen<br />

bis zu 40 Grad Celsius. Doch das Schwitzen<br />

hatte sich gelohnt und „The Killers“ sorgten<br />

plötzlich für Wirbel. Um noch erfolgreicher zu<br />

werden begaben sich die vier nach England,<br />

um von da aus mit vielen neuen Songs die Welt<br />

zu erobern. Mit Hits wie „Somebody Told Me“<br />

und „Human“ stürmten sie die Charts. Bei ihrer<br />

letzten Festivaltour durch Europa spielten sie<br />

im Juli 2009 in der legendären Londoner Royal<br />

Albert Hall zwei Abende. Wer für diese Konzerte<br />

keine Karte erwerben konnte, der wird sich<br />

über die Veröffentlichung auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> freuen.<br />

In guter HD-Qualität besticht die Disc mit<br />

scharfen Bildern aus der ersten Reihe und<br />

sogar aus der Fanperspektive. Ab und an taucht<br />

zwar ein leichtes Bildrauschen auf, das den<br />

Konzertgenuss aber nicht weiter beeinträchtigt.<br />

Der Sound zeugt von hohem Niveau. Wie<br />

bei den meisten Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s üblich, gibt es<br />

keine Alternativtonspur in Stereo. Bei den Extras<br />

haben sich „The Killers“ auch nicht lumpen lassen.<br />

Neben fünf Bonusperformances der Songs<br />

„Tranquilize“, „Human“, „Mr. Brightside“, „Smile<br />

Like You Mean It“ und „When You Were Young“,<br />

befinden sich als Extra in „Behind The Scenes“<br />

Interviews, bei denen auch die Fans und das<br />

Team zu Wort kommen.<br />

The Killers - Live from the Royal Albert Hall<br />

01 Enterlude<br />

02 Human<br />

03 This Is Your Life<br />

04 Somebody Told Me<br />

05 For Reasons Unknown<br />

06 The World We Live In<br />

07 Joyride<br />

08 I Can‘t Stay<br />

09 Bling (Confessions Of A King)<br />

10 Shadowplay<br />

11 Smile Like You Mean It<br />

12 Losing Touch<br />

13 Spaceman<br />

14 A Dustland Fairytale<br />

15 Sams Town (Acoustic)<br />

16 Read My Mind<br />

17 Mr. Brightside<br />

18 All These Things That I‘ve Done<br />

19 Sweet Talk<br />

20 The River Is Wild<br />

21 Bones<br />

22 Jenny Was A Friend Of Mine<br />

23 When You Were Young<br />

24 Exitlude


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

Musik<br />

Musik<br />

Musik<br />

Land/Jahr: US 2009<br />

Vertrieb: Edel Records<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Datenrate Bild: 30 Mbps<br />

Datenrate Ton: 5,6 kbps<br />

Regie: Joe Thomas<br />

Laufzeit: 68 min, FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

×1 19 € 20.11.2009<br />

Land/Jahr: US 2008<br />

Vertrieb: Warner Music<br />

Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />

Ton: DD 5.1, PCM 2.0<br />

Datenrate Bild: 27,1 Mbps<br />

Datenrate Ton: 6,7 Mbps<br />

Regie: Hank Lena<br />

Laufzeit: 88 min, FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

×1 23 € 11.12.2009<br />

Land/Jahr: DE 2009<br />

Vertrieb: Warner Music<br />

Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 30 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,3 Mbps<br />

Regie: Paul Shyvers<br />

Laufzeit: 123 min, FSK: 6<br />

Wendecover: nein<br />

×1 22 € 27.11.2009<br />

Film 9/10<br />

7,5/10 Film 7/10<br />

Bonusmaterial Bonusmaterial 2/10<br />

Der knallharte Anti-Punk-Rebell Billy Idol legt zusammen mit<br />

seinem Gitarristen Steve Stevens eine unvergessliche<br />

Liveperformance hin.<br />

Mit neuen unkonventionellen Instrumenten und einem<br />

einzigartigen Programm, das sich durch viel Witz auszeichnet,<br />

rockt die <strong>Blu</strong>e Man Group die Bühne.<br />

Technik 6/10 Technik 8,5/10<br />

Bildqualität 8,5/10 Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10 Tonqualität 10/10<br />

Bonusmaterial 2/10 Bonusmaterial 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Musik<br />

Musik<br />

Land/Jahr: CA, IE, US 1991<br />

Land/Jahr: UK 2002<br />

Vertrieb: Universal Music<br />

Vertrieb: Edel Records<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1, PCM<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Datenrate Bild: 32 Mbps<br />

Datenrate Bild: 14,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 5 Mbps<br />

Datenrate Ton: 8,4 Mbps<br />

Regie: Noel Archambault,<br />

Regie: Nick Wickham<br />

David Douglas<br />

Laufzeit: 181 min, FSK: 0<br />

Laufzeit: 85 min, FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

Wendecover: nein<br />

×1 26 € 18.2.2009<br />

×1 24 € 27.11.2009<br />

Film 8/10 Film 8/10<br />

Drei der wichtigsten Alben der Band wurden in einem<br />

Mick Jagger in Hochform – auch nach 20 Jahren ist es immer<br />

atemberaubenden Konzert hintereinanderweg gespielt – ein<br />

noch ein Genuss, die Rolling Stones auf ihrer „Steel Wheels“-<br />

wahres Highlight für alle The-Cure-Fans.<br />

Tour zu sehen.<br />

Technik 7/10 Technik 6/10<br />

Bildqualität 7,5/10 Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 6,5/10 Tonqualität 7/10<br />

Film 9/10<br />

Nach der CD-Veröff entlichung von „In aller Stille“ ergreifen Die<br />

Toten Hosen das Mikro und heizen den Berlinern auf der<br />

„Machmalauter“-Tour richtig ein.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

Gesamt<br />

Musik<br />

Land/Jahr: UK 2009<br />

Vertrieb: Universal Music<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.0<br />

Datenrate Bild: 24,7 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4 Mbps<br />

Regie: Dick Carruthers<br />

Laufzeit: 119 min, FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

×1 27 € 6.11.2009<br />

Film 9/10<br />

Mit viel Glamour ziehen The Killers ihr Publikum in den Bann.<br />

Wer den Auftritt in der Royal Albert Hall verpasst hat, wird mit<br />

der Disc einen guten Ersatz fi nden.<br />

Technik 8/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Vielen Dank für Ihren Besuch.<br />

Wir hoffen, mit unserer großen<br />

Auswahl an Rockmusik auch<br />

Ihren Geschmack getroffen z u<br />

haben. Leisten Sie uns bald<br />

wieder Gesellschaft, wenn die<br />

internationalen Musikgrößen ins<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café einkehren.<br />

von Lydia Fischer & Falko Theuner<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 77


Film<br />

Retro<br />

Vom Winde verweht<br />

Romantik<br />

Land/Jahr: US 1939<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Bild: VC-1, 4 : 3<br />

Ton: DD 5.1<br />

Datenrate Bild: 23 Mbps<br />

Datenrate Ton: 384 kbps<br />

Regie: Victor Flemming<br />

Laufzeit: 233 min<br />

FSK: 12<br />

Wendecover: nein<br />

×2 30 € 4.12.2009<br />

Rhett Butler (Clark Gable) und Scarlett O’Hara (Vivien<br />

Leigh) sind eigentlich für einander geschaffen<br />

Die schöne Scarlett O’Hara ist in ihren<br />

Nachbarn Ashley Wilkes, den Erben der<br />

Plantage „Zwölf Eichen“, verliebt. Dieser ist<br />

jedoch schon mit seiner Cousine Melanie verlobt.<br />

Trotzdem gesteht ihm Scarlett auf einem<br />

Gartenfest ihre tiefe Zuneigung, wird aber von<br />

Ashley zurückgewiesen. Dabei werden die<br />

beiden von Rhett Butler beobachtet, der Gefallen<br />

an der temperamentvollen Frau findet.<br />

Zu allem Übel bricht der Bürgerkrieg in Amerika<br />

aus und die Südstaatler ziehen gegen die<br />

Yankees in den Kampf. Ashley heiratet bevor<br />

er an die Front geht. Aus Trotz nimmt Scarlett<br />

die Verlobung mit Melanies Bruder an. „Vom<br />

Winde verweht“ ist einer der bekanntesten<br />

Hollywoodfi lme überhaupt. Produzent David<br />

O. Selznick wurde zuvor von Kritikern belächelt,<br />

Stoff über den Krieg zu verarbeiten, da es auch<br />

im Erscheinungsjahr 1939 und noch danach in<br />

den USA die Rassentrennung gab. 2004 wurde<br />

das Originalfi lmmaterial komplett restauriert.<br />

Dafür wurden die drei Negative in einer 2K-<br />

Aufl ösung gescannt und digital miteinander<br />

kombiniert. Für die Veröffentlichung auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

wurde sogar eine verbesserte 8K-Aufl ösung<br />

verwendet. Dementsprechend ist auch das 70<br />

Jahre alte Bildmaterial von hoher Qualität. Nur<br />

in wenigen Szenen lässt die Schärfe nach, oder<br />

eine deutliche Filmkörnung ist sichtbar. Der<br />

Scarlett und ihr Vater blicken über die idyllische<br />

Landschaft ihrer Baumwollplantage<br />

Sound ist von dem originalen Mono in DD 5.1<br />

transferiert worden. Die Dialoge sind dumpf<br />

und ein deutliches Rauschen ist zu hören. Nur<br />

die vorderen Boxen werden angesteuert. In der<br />

Edition sind zahlreiche Extras enthalten. Neben<br />

acht Stunden Filmmaterial, umfasst die Box<br />

ein aufwendiges Booklet, zehn Farbdrucke und<br />

ein Reprint des Premierenprogramms. LF<br />

Bewertung<br />

Film 7/10<br />

Eine Geschichte über eine ehrgeizige, temperamentvolle und<br />

starke Frau, die sich stets zu helfen weiß. Nur in der Liebe zu<br />

Rhett Butler liegen ihre Schwächen.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Außer Atem<br />

Drama<br />

Patricia philosophiert: Wie<br />

einsam kann ein Mensch sein?<br />

Land/Jahr: FR 1960<br />

Vertrieb: Kinowelt<br />

Bild: MPEG-4, 1.37 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 2.0<br />

Datenrate Bild: 33,2 Mbps<br />

Datenrate Ton: 930 kbps<br />

Regie: Jean-Luc Godard<br />

Laufzeit: 90 min<br />

FSK: 16<br />

Wendecover: nein<br />

×1 27 € 18.2.2010<br />

Die charmante Stimme<br />

der Zeitungsverkäuferin<br />

Patricia (Jean Seberg)<br />

erfüllt den Champs-<br />

Elysees: „New York Herald<br />

Tribune!“ Im leichten<br />

Spurt holt sie Schmalspurganove<br />

Michel Poiccard<br />

(Jean-Paul Belmondo)<br />

ein und verabredet sich<br />

mit ihr. Neben Belmondos<br />

finalem Sprint ist dies<br />

wohl die bekannteste Szene<br />

aus Jean-Luc Godards<br />

legendärem Liebesdrama.<br />

Zwei Menschen treffen<br />

sich in einem Hotel, debattieren<br />

über Gott und<br />

die Welt, teilen Weisheiten über die Einsamkeit<br />

der Träume und die Vergänglichkeit der Liebe,<br />

schlafen miteinander und machen sich im Bad<br />

gemeinsam für den Tag zurecht. Der Film über<br />

ein todgeweihtes Paar in Paris machte aus<br />

Jean-Paul Belmondo über Nacht einen Star.<br />

Die stimmige Chemie zwischen ihm und Jean<br />

Seberg bezauberte Millionen Kinogänger weltweit.<br />

Legendär wurde „Außer Atem“ jedoch<br />

durch den dynamischen Jump-Cut-Stil, den<br />

Godard angeblich aus der Not heraus einführte.<br />

Da die erste Schnittfassung zu lang war, sah er<br />

sich gezwungen 45 Minuten herauszuschneiden.<br />

Anstatt jedoch ganze Szenen zu streichen,<br />

entfernte er alle unnötigen Übergänge bzw.<br />

einzelne Szenenteile und revolutionierte damit<br />

das statische Kino der 1960er Jahre. Im<br />

Rahmen der Studio-Canal-Collection bringt<br />

Kinowelt den digital überarbeiteten Film in<br />

Originallänge und herausragender Digi-Book-<br />

Aufmachung auf den Markt. Die Körnung wurde<br />

glücklicherweise beibehalten und verziert<br />

die malerischen Schwarz-Weiß-Bilder. Schwarzwert<br />

und Grauskala wurden sehr gut überarbeitet<br />

und auch der Stereoton kommt ganz ohne<br />

Störgeräusche aus. Phänomenal erscheint die<br />

Bonussektion mit einem hochinteressanten<br />

Kommentar des britischen Filmwissenschaftlers<br />

Colin MacCabe, einer 50-minütigen Doku<br />

über den Film, einer siebenminütigen Analyse<br />

Jean Seberg und Jean-Paul Belmondo bezauberten<br />

eine ganze Generation von Kinogängern<br />

des Menschen Godard, zweier Galerien und<br />

einer 78-minütigen Betrachtung der Schauplätze.<br />

Das Booklet verrät mehr über die Stars und<br />

die Produktion in komprimierter Form. FT<br />

Bewertung<br />

Film 9/10<br />

Für jeden anspruchsvollen Filmliebhaber ein absolutes Muss.<br />

Godards Abgesang auf die Liebe ist zugleich eine Liebeserklärung<br />

an Paris und seine Menschen.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bildqualität 4/10<br />

Tonqualität 4/10<br />

Bonusmaterial 9/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Kinowelt, Warner Home<br />

78


Retro<br />

Film<br />

Der mit dem Wolf tanzt<br />

Abenteuer<br />

Land/Jahr: US, UK 1990<br />

Vertrieb: Kinowelt<br />

Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 21,3 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps<br />

Regie: Kevin Costner<br />

Laufzeit: 181 min (237 min<br />

Director’s Cut), FSK: 12<br />

Wendecover: nein<br />

×2 23 € 4.2.2010<br />

Auf sich allein gestellt wartet John Dunbar auf<br />

die Rückkehr der anderen Soldaten<br />

Im Bürgerkrieg wird John Dunbar (Kevin<br />

Costner) schwer verletzt, woraufhin sein<br />

Bein amputiert werden soll. Vor lauter Verzweiflung<br />

will er Selbstmord begehen – wird aber<br />

unbeabsichtigt zum Kriegshelden. Sein Bein<br />

wird aus Dankbarkeit gerettet und er darf sich<br />

seinen nächsten Einsatzort selbst aussuchen.<br />

Um den Westen Amerikas näher kennen zu<br />

lernen, lässt er sich in das abgelegene Fort<br />

Sedgwick versetzen. Außer einem verlassenen<br />

Lager, findet er jedoch nichts vor. Allein tritt<br />

er den Posten an, nur sein treues Pferd und<br />

ein einsamer Wolf leisten ihm Gesellschaft.<br />

Doch eines Tages finden auch Indianer seine<br />

Behausung interessant. Im Gegensatz zu<br />

vorherigen Western hat sich Costner bemüht,<br />

das Leben der amerikanischen Ureinwohner<br />

realistisch darzustellen und sie nicht als Feinde<br />

zu charakterisieren. Die ledergebundene Jubiläumsedition,<br />

die stark an Dunbars Tagebuch<br />

erinnert, enthält neben der Kinofassung auch<br />

den um eine Stunde erweiterten Director’s Cut.<br />

Obwohl das Filmmaterial mittlerweile 20 Jahre<br />

alt ist, ist das Bild von guter Qualität. Ab und zu<br />

sind leichte Verschmutzungen und eine starke<br />

Filmkörnung zu sehen. Dafür sind die Naturaufnahmen<br />

des Klassikers in erstaunlicher<br />

Schärfe zu erleben. Auch der Ton zeichnet sich<br />

durch sein hohes Niveau aus. Besonders die<br />

Um den wilden Westen näher kennen zu lernen, lässt sich<br />

Dunbar nach Fort Sedgwick versetzen<br />

Bürgerkriegsszene am Anfang kann durch die<br />

Vielzahl an deutlichen direktionalen Effekten<br />

punkten. Leider sind die Dialoge etwas leise<br />

abgemischt, aber dennoch gut zu verstehen.<br />

Neben zwei Making-ofs sind unter anderem<br />

noch Audiokommentare von Kevin Costner und<br />

Produzent Jim Wilson, sowie eine animierte Fotogalerie<br />

auf den beiden Discs enthalten. LF<br />

Bewertung<br />

Film 9/10<br />

Kevin Costners Meisterwerk zählt zu den wenigen<br />

Westernfi lmen, die sich von den Klischees über Indianer als<br />

Pfeile schießende Skalpierer entfernen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 7,5/10<br />

Gesamt<br />

Feuer und Eis<br />

Bilder: Capelight, Kinowelt<br />

Fantasy/Zeichentrick<br />

Land/Jahr: US 1982<br />

Vertrieb: Capelight<br />

Bild: AVC, 1.78 : 1<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1 (dt.),<br />

DTS-HD MA 7.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 30 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />

Regie: Ralph Bakshi<br />

Laufzeit: 81 min, FSK: 12<br />

Wendecover: nein<br />

×3 22 € 27.11.2009<br />

Irgendwo in der mythologischen Urzeit wird<br />

das Land der Menschen vom dunklen Magier<br />

Lord Nekron bedroht, der aus reiner<br />

Kriegslust Eisgletscher in die Schutzwälle friedliebender<br />

Stämme schiebt, um sie sich anschließend<br />

Untertan zu machen. Als Nekron<br />

die schöne Tochter des Königs Jarol aus der<br />

Feuerburg entführt, scheint alle Hoffnung auf<br />

eine mögliche Rettung der Menschheit verloren.<br />

Als die Prinzessin heimlich fliehen kann,<br />

trifft sie auf den kampferprobten Recken Larn,<br />

der sie beschützen und gegen Lord Nekron<br />

antreten will.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen dem Illustrator<br />

Frank Frazetta („Conan der Barbar“, „Vampirella)<br />

und Regisseur Ralph Bakshi („Fritz The Cat“) gilt<br />

als Meilenstein im Bereich Fantasy-Zeichentrick.<br />

Zwar wirken sowohl die klischeeschwangere<br />

Handlung um den blonden Recken als auch<br />

der Zeichenstil aus heutiger Sicht überholt,<br />

doch sollten sich Fantasy- und Comicfans den<br />

Film aufgrund seiner hervorragenden Kampfanimation<br />

im klassischen nordisch-mythologischen<br />

Ambiente nicht entgehen lassen.<br />

Die Collector’s Edition kommt in ansprechender<br />

und hochwertiger Gestaltung daher.<br />

Die drei Discs (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, DVD und Bonus-DVD)<br />

werden von einem 24-seitigen Booklet begleitet,<br />

das neben einem Interview mit Ralph<br />

Bakshi eine Menge Artworks von Illustrator<br />

Frazetta enthält.<br />

Das HD-Remastering auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sieht – für<br />

einen Animationsfi lm der frühen 1980er<br />

Jahre – sehr gut aus und überzeugt mit konsistentem<br />

Schärfe- und Farbeindruck. Die<br />

DTS-HD-MA-Tonspur kann sich ebenfalls hören<br />

lassen, wobei Räumlichkeit und Dynamik<br />

vornehmlich in Bezug auf den orchestralen<br />

Soundtrack wahrnehmbar sind. Im Bonusteil<br />

fi nden sich unter anderem das Making-of des<br />

Films mit den beiden Hauptbeteiligten sowie<br />

ein Audiokommentar mit Ralph Bakshi. Die<br />

Bonus-DVD enthält darüber hinaus die 90-<br />

minütige Dokumentation „Frazetta: Painting<br />

With The Fire“. Obwohl das Angebot an Extras<br />

innerhalb des 3-CD-Sets nicht allzu<br />

groß ist, dürften Fans mit HD-Ambitionen<br />

hier voll auf ihre Kosten kommen. TL<br />

Groß, blond und blauäugig: Recke Larn erfüllt alle Klischees<br />

eines Achtzigerjahre-Fantasy-Prinzen<br />

Bewertung<br />

Film 6/10<br />

Das Fantasy-Epos der alten Schule wirkt technisch und inhaltlich<br />

etwas angestaubt, den echten Fan hält das vom Kauf dieses<br />

Zeichentrickmeilensteins aber sicher nicht ab.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 79


Film<br />

Mini-Tests<br />

El Sistema<br />

Land/Jahr/Genre: DE, FR, SZ, JP,<br />

VE, EE, FI, PL, CA, SE 2008/Musikfi<br />

l m Vertrieb: Alive Bild: MPEG-4,<br />

1.85 : 1, 23,8 Mbps Ton: DTS-HD<br />

MA 5.1, PCM, 2,2 Mbps Regie: Paul<br />

Smaczny, Maria Stodtmeier<br />

Laufzeit: 101 min, FSK: 0<br />

Wendecover: nein<br />

Connected<br />

Land/Jahr/Genre: CH, HK 2008/<br />

Action<br />

Vertrieb: Koch Media<br />

Bild: VC-1, 2.35 : 1, 23,1 Mbps<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1, 2,1 Mbps<br />

Regie: Benny Chan<br />

Laufzeit: 111 min, FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

Flammendes Inferno<br />

Land/Jahr/Genre: US 1974/<br />

Katastrophenfi lm Vertrieb:<br />

Warner Home Bild: VC-1, 2.35 : 1,<br />

18 Mbps Ton: DD 2.0, DTS-HD MA<br />

5.1 (engl.), 192 kbps<br />

Regie: John Guillermin, Irwin Allen<br />

Laufzeit: 165 min, FSK: 16<br />

Wendecover: nein<br />

×1<br />

21 € 30.10.2009<br />

×2<br />

17 € 15.1.2009<br />

×1<br />

16 € 4.12.2009<br />

Vor 30 Jahren gründete der Musiker und Politiker<br />

José Antonio Abreu in Venezuela ein<br />

nationales Musikschulsystem. Über 300 000<br />

Kinder und Jugendliche des gesamten Landes<br />

beteiligen sich an diesem „El Sistema“. In der<br />

Doku wird ihr Alltag mit den täglichen Sorgen<br />

und dem Traum auf eine bessere Zukunft aufgezeigt.<br />

Musikalisch hinterlegt wurde der Film, mit<br />

Aufnahmen von Chor- und Orchesterauftritten.<br />

Durch eine gute Aufteilung der Signale entsteht<br />

eine angenehme Räumlichkeit. Das Bildmaterial<br />

zeichnet sich durch eine gute Schärfe aus,<br />

keinerlei Artefakte oder Bildrauschen sind zu<br />

erkennen.<br />

LF<br />

Als Bob (Louis Koo) auf dem Weg zu seinem<br />

Sohn ist, klingelt sein Handy. Die Frau am anderen<br />

Ende der Leitung (Barbie Hsu) behauptet,<br />

Opfer einer Entführung geworden zu sein. Auch<br />

wenn Bob anfangs misstrauisch ist, macht er<br />

dann doch einen Umweg und gerät in Verfolgungsjagden<br />

und spektakuläre Unfälle.<br />

Das Bild ist nicht so spektakulärda es etwas<br />

weichgezeichnet wirkt und Kontrast bzw.<br />

Schwarzwert leichte Schwächen zeigen. Der<br />

Ton setzt eher auf Dynamik als auf gut verteilte<br />

Effekte. Die Extras befi nden sich in der Special<br />

Edition auf einer gesonderten DVD, sind dementsprechend<br />

umfangreich, aber in SD. UF<br />

In San Francisco soll ein Wolkenkratzer eingeweiht<br />

werden. Bei der Installation der Brandschutzsysteme<br />

wurden die Standards aus<br />

Kostengründen auf das Mindestmaß heruntergefahren.<br />

Kurz bevor die Einweihungsfeier<br />

starten soll, kommt es zu einem Kurzschluss<br />

und ein fl ammendes Inferno breitet sich aus.<br />

Der Katastrophenfi lm glänzt trotz des Alters<br />

mit einer guten Bildqualität. Ab und<br />

zu kommt es zu deutlichen Nachzieheffekten.<br />

Der Ton wurde für die Veröffentlichung<br />

auf DVD neu synchronisiert. Leider ist der<br />

Sound nur in DD 2.0 abgemischt, sodass keine<br />

wirkliche Raumatmosphäre entsteht. LF<br />

Film 7/10<br />

Eine Geschichte über Kinder und Jugendliche Venezuelas,<br />

die durch ihre Musik auf ein besseres Leben als berühmte<br />

Weltmusiker hoff en.<br />

Film 6,5/10<br />

Hong-Kong-Remake von „Final Call“ – etwas hektischer,<br />

actionlastiger und chinesischer. Nichts neues aber durchaus nett<br />

anzuschauen.<br />

Film 7/10<br />

Große Stars wie Paul Newman, Faye Dunaway, Richard<br />

Chamberlain und O. J. Simpson spielen in diesem oscarprämierten<br />

Katastrophen-Kultfi lm mit.<br />

Technik 7/10<br />

Technik 6,5/10<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Waterworld<br />

Land/Jahr/Genre: US 1995/<br />

Science-Fiction<br />

Vertrieb: Universal<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1, 30,2Mbps<br />

Ton: DTS 5.1, 768 kbps<br />

Regie: Kevin Reynolds<br />

Laufzeit: 135 min, FSK: 12<br />

Wendecover: ja<br />

Delta Farce<br />

Land/Jahr/Genre: US 2007/<br />

Actionkomödie<br />

Vertrieb: MIG Film GmbH<br />

Bild: MPEG-2, 1.78 : 1, 26 Mbps<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1, 2 Mbps<br />

Regie: C. B. Harding<br />

Laufzeit: 87 min, FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

Lange Beine, kurze Lügen ...<br />

Land/Jahr/Genre: US 2008/<br />

Komödie<br />

Vertrieb: Capelight<br />

Bild: VC-1, 2.35 : 1, 22,1 Mbps<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1, 2,1 Mbps<br />

Regie: David Morlet<br />

Laufzeit: ca. 93 min, FSK: 16<br />

Wendecover: ja<br />

×1<br />

18 € 3.12.2009<br />

×1<br />

17 € 3.12.2009<br />

×1<br />

16 € 12.2.2009<br />

Die Auswirkungen einer Klimakatastrophe müssen<br />

die Bewohner Waterworlds am eigenen<br />

Leibe spüren. Nachdem die Pole der Erde geschmolzen<br />

sind, ist das gesamte Festland vom<br />

Wasser überschwemmt worden. Die Überlebenden<br />

schippern seither auf selbstgebauten Inseln<br />

durch den Ozean. Nur in weiter Ferne soll es ein<br />

Stück Festland geben. Musikalisch umrahmt wird<br />

dieses Science-Fiction-Abenteuer von einem<br />

wunderschönen Soundtrack, der sogar für einen<br />

Oscar nominiert wurde. Nicht ganz so schön ist<br />

wiederum die Bildqualität. An einigen Stellen<br />

sind die Schmutzpartikel nicht entfernt worden<br />

und es ist ein ständiges Bildrauschen zu sehen. LF<br />

Film 5,5/10<br />

Welche verheerenden Auswirkungen eine Klimakatastrophe<br />

auf die Menschheit ausüben kann, wird durch „Waterworld“<br />

sehr gut aufgezeigt. Keine Spitzenrolle für Kevin Costner.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

Gesamt<br />

Drei Verlierertypen werden durch eine Verwechslung<br />

von der Army eingezogen und kurzerhand<br />

für den Irakeinsatz ausgebildet. Auf<br />

dem Weg ins Kriegsgebiet fallen die drei durch<br />

einen weiteren Zufall auch noch aus dem Flugzeug<br />

und landen mitten in der mexikanischen<br />

Wüste, wo sie von den Einheimischen für die<br />

erhoff te Hilfe im Kampf gegen eine marodierende<br />

Räuberbande gehalten werden. Das Bild<br />

bietet mäßige und Schärfe und teils schwache<br />

Kontraste, der Ton kommt durchweg frontlastig<br />

und ohne größere Überraschungen daher.<br />

Immerhin fi ndet sich eine Menge kurzer Featurettes<br />

und zusätzlicher Szenen in den Extras. TL<br />

Film 2/10<br />

Zusammen mit zwei Kisten Bier und einer Horde Primaten<br />

könnte der Film Spaß machen. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> immerhin bietet<br />

Durchschnittliches, ist aber viel zu teuer.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 7,5/10<br />

Gesamt<br />

In der durch den resoluten Direktor Kirkpatrick<br />

(Bruce Willis) geführten St. Donovan<br />

High School werden die Prüfungsfragen für<br />

den Abschlusstest gestohlen. Mitschülerin<br />

Francesca Fachini (Mischa Barton) bittet<br />

Bobby Funke (Reece Thompson), Redakteur<br />

der Schülerzeitung, den Dieb ausfi ndig zu<br />

machen. Der scheint auch schnell gefunden.<br />

Das Bild der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sieht sehr gut aus – satte,<br />

klare Farben, eine sehr gute Bildschärfe, Kontrast<br />

und Schwarzwert stimmen. Der Ton ist es<br />

auch. Als Extras fi nden sich neben dem Makingof<br />

ausgelassene und erweiterte Szenen, so zur<br />

Abwechslung mal ein alternativer Anfang. UF<br />

Film 7,5/10<br />

Intelligent und ansehnlich in Szene gesetztes Verwirrspiel aus<br />

der High School. Bruce Willis macht selbst in der Nebenrolle<br />

Spaß.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

Gesamt<br />

Bilder: Alive, Capelight, Koch Media, MIG Film GmbH, Universal, Warner Home<br />

80


Mini-Tests<br />

Film<br />

Year One (Ext. Vers.)<br />

Land/Jahr/Genre: US 2009/<br />

Komödie<br />

Vertrieb: Sony Pictures<br />

Bild: MPEG-4, 1.85 : 1, 23,4 Mbps<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1, 1,9 Mbps<br />

Regie: Harold Ramis<br />

Laufzeit: 99 min, FSK: 12<br />

Wendecover: ja<br />

Der unsichtbare Dritte<br />

Land/Jahr/Genre: US 1959/<br />

Thriller, Action<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Bild: VC-1, 1.78 : 1, 28 Mbps<br />

Ton: DD Mono, Dolby True HD<br />

(engl.), 192 kbps, Regie: Alfred<br />

Hitchcock, Laufzeit: 136 min<br />

FSK: 12, Wendecover: nein<br />

Siegburg<br />

Land/Jahr/Genre: CA 2009/Drama<br />

Vertrieb: KSM<br />

Bild: MPEG-2, 1.85 : 1, 28 Mbps<br />

Ton: DTS-HD MA 5.1, 4 Mbps<br />

Regie: Uwe Boll<br />

Laufzeit: 83 min<br />

FSK: 18<br />

Wendecover: nein<br />

×1<br />

22 € 11.2.2010<br />

×1<br />

16 € 4.12.2009<br />

×1<br />

21 € 4.1.2010<br />

Was wäre, wenn es Wayne und Garth schon zu<br />

Urzeiten gegeben und Wayne vom Baum der<br />

Erkenntnis genascht hätte? Vermutlich sähe der<br />

Film genauso aus wie „Year One“ mit Jack Black<br />

und Michael Cera in den Hauptrollen. Auf ihrer<br />

Reise nach Sodom treffen sie auf das Who-is-<br />

Who der biblischen Heilsgeschichte. Abgesehen<br />

von einem nahezu rauschfreien Bild sind<br />

alle weiteren Werte von mittelmäßiger Natur.<br />

Auffallend sticht eine leichte Unschärfe hervor.<br />

Auch der orange-rötliche Farbstich will nicht<br />

verschwinden. Die Abmischung ist ebenso gehobener<br />

Standard, wobei die seichte Dynamik<br />

z. B. in der steinzeitlichen Tanzszene gefällt. FT<br />

Mit „North By Northwest“ (Originaltitel) fand<br />

im Dezember ein weiterer Hitchcock-Klassiker<br />

seinen Weg auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Im Mittelpunkt<br />

des action- und humorreichen Thrillers steht ein<br />

smarter Werbefachmann (Cary Grant), dessen<br />

zufällige Verwicklung in eine Spionageaffäre ihn<br />

zum Gejagten skrupelloser Gangster macht. Das<br />

Remastering des 50 Jahre alten Filmmaterials<br />

ist prinzipiell tadellos gelungen. Die deutsche<br />

Mono-Tonspur ist ein Wermutstropfen, die Originaltonspur<br />

in Dolby True HD ist stattdessen zu<br />

empfehlen. Mit über dreieinhalb Stunden SD-<br />

Boni plus Audiokommentar und Bildergalerie<br />

bleiben hier kaum Wünsche offen. TL<br />

Im Jahre 2006 wurde ein Insasse der Justizvollzugsanstalt<br />

Siegburg durch seine drei Zellengenossen<br />

brutal gefoltert und schließlich zum<br />

Selbstmord gezwungen. Der Film „Siegburg“<br />

basiert auf der wahren Geschichte, die vor drei<br />

Jahren in Deutschland für einen Skandal sorgte.<br />

Da das Bildformat nur in MPEG-2 codiert ist, fehlt<br />

es dem Streifen an Schärfe. Weiterhin ist eine<br />

störende Filmkörnung erkennbar. Der Sound<br />

ist zwar in DTS-HD MA 5.1 abgemischt, ist aber<br />

sehr frontlastig. Die hinteren Boxen werden nur<br />

für leichte Hintergrundgeräusche genutzt. In<br />

den Extras sind u. a. gelöschte Szenen und Aufnahmen<br />

hinter den Kulissen enthalten. LF<br />

Film 3,5/10<br />

Auch wenn er es versucht, von dem göttlichen Humor von Monty<br />

Pythons „Das Leben des Brian“ ist Jack Blacks Blödelhumor noch<br />

meilenweit entfernt.<br />

Film 9,5/10<br />

Der Klassiker des Spionagethrillers ist heute noch mitreißend<br />

und die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassung punktet mit ausgezeichneter<br />

Remastering-Qualität. Kurzum: Ein Muss für Cineasten!<br />

Film 5/10<br />

Auch durch die Starbesetzung, etwa mit Edward Furlong, der<br />

bereits in „American History X“ einen brutalen Hooligan spielte,<br />

kann „Siegburg“ nicht wirklich überzeugen.<br />

Technik 6,5/10<br />

Technik 6/10<br />

Technik 5,5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Bildqualität 8/10<br />

Bildqualität 4,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Tonqualität 4,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

Final Destination 4<br />

Land/Jahr/Genre: US 2009/Horror<br />

Vertrieb: Warner Home<br />

Bild: VC-1, 2.35 : 1, 33,4 Mbps<br />

Ton: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />

(engl.), 640 kbps<br />

Regie: David R. Ellis<br />

Laufzeit: 81 min, FSK: 18<br />

Wendecover: ja<br />

Family Guy – Irgendwo, ...<br />

Land/Jahr/Genre: US 2009/<br />

Animation<br />

Vertrieb: 20th Century Fox<br />

Bild: MPEG-4, 4 : 3, 27,4 Mbps<br />

Ton: DTS 5.1, 768 kbps<br />

Regie: Dominic Polcino<br />

Laufzeit: 55 min, FSK: 12<br />

Wendecover: nein<br />

Mutants<br />

Land/Jahr/Genre: FR 2009/<br />

Horrordrama<br />

Vertrieb: Sunfi lm Entertainment<br />

Bild: MPEG-4, 1.78 : 1, 22,1 Mbps<br />

Ton: DTS-HD MA 7.1, 2,1 Mbps<br />

Regie: David Morlet<br />

Laufzeit: 111 min, FSK: 18<br />

Wendecover: nein<br />

×1<br />

15 € 22.1.2010<br />

×1<br />

28 € 5.3.2010<br />

×1<br />

19 € 5.2.2010<br />

Bilder: 20th Century Fox, KSM, Sony Pictures, Sunfilm Entertainment, Warner Home<br />

Schon dreimal führte ein Teenager mit präkognitiven<br />

Fähigkeiten den Tod an der Nase herum.<br />

Auch diesmal macht der Sensenmann blutige<br />

Überstunden, um die Überlebenden nachträglich<br />

zu sich zu holen. Als würde der hohe Gewaltgrad<br />

nicht schon so reichen, gibt es auch<br />

noch eine 3-D-Version des Films auf der Scheibe<br />

samt Farbfi lterbrille. Die ansehnliche Bildschärfe<br />

und der ordentliche Kontrast werden lediglich<br />

durch einen zu hell eingepegelten Schwarzwert<br />

relativiert. Der Sound macht einem 3-D-Film alle<br />

Ehre und vergrößert das Vergnügen mit schockierenden<br />

Rundumeffekten. In der Bonussektion<br />

fi nden Sie vorrangig weitere Todesarten. FT<br />

Film 5/10<br />

Der Film erhält seinen Reiz durch die Todesarten bzw. die<br />

kreative Dekonstruktion menschlicher Körper. An der Story<br />

änderte sich, wie zu erwarten war, nichts.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 9,5/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

Gesamt<br />

Wie schon im ersten Family-Guy-Film, fällt mitten<br />

im gemütlichen Fernsehabend der Strom<br />

aus und die Kinder bitten das Familienoberhaupt<br />

Pete, die fünfte „Star Wars“-Episode zu<br />

erzählen. Er lässt sich breitschlagen und erzählt<br />

die Jedi-Story mit einigen Abwandlungen. Wie<br />

bei Animationen üblich, ist das Bildmaterial<br />

von hohem Niveau. Außer ein paar Nachzieheffekten<br />

gibt es nichts zu bemängeln. Der Sound<br />

überrascht mit unerwarteten Effekten, verliert<br />

aber an Räumlichkeit, da die hinteren Boxen<br />

nicht angesteuert werden. In den zahlreichen<br />

Extras erhält der Zuschauer viele Infos über die<br />

Entstehung des Streifens.<br />

LF<br />

Film 8/10<br />

Peter Griffi n schlägt zurück. Die Fortsetzung zu dem<br />

Vorgängerhit „<strong>Blu</strong>e Harvest“ lässt wider Erwarten durch<br />

zahlreiche Gags kein Auge trocken.<br />

Technik 7/10<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Gesamt<br />

Von einem Virus befallen, ist der größte Teil der<br />

Menschheit zu Zombies mutiert. Die schwangere<br />

Ärztin Sonja (Hélène de Fougerolles) und<br />

ihr Freund Marco (Francis Renaud) versuchen,<br />

sich zu einer Militärbasis durchzuschlagen, als<br />

Marco von einem Mutanten gebissen und damit<br />

infi ziert wird ... Das Bild ist fast den ganzen Film<br />

über in einem blassen Blauton gehalten. Während<br />

das noch stilistisch funktioniert, sind eine<br />

durchgehende Weichzeichnung und die damit<br />

reduzierte Detailschärfe deutlich zu bemängeln.<br />

Der Ton punktet durch eine gute 7.1-Abmischung,<br />

nur die deutschen Dialoge klingen etwas dünn.<br />

Noch dünner sind die Extras gesät. UF<br />

Film 6,5/10<br />

„Mutants“ ist eine schräge Gratwanderung zwischen<br />

Liebesdrama und Zombie-Metzeleien. Interessanter Ansatz,<br />

aber nur zum Teil gelungen.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 1,5/10<br />

Gesamt<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 81


Film<br />

Importe<br />

Import: Wie, was, wo, warum?<br />

Dank diverser Onlineshops ist der internationale Entertainment-Markt transparenter denn je. Grenzen werden<br />

durchlässig und jeder kann im Prinzip alles erstehen. Insbesondere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fans profi tieren davon. Wir sagen<br />

Ihnen, wie es geht.<br />

Eigentlich ist Deutschland ein recht günstiger<br />

Standort, um an eine ordentliche Version<br />

der meisten Filme heranzukommen. Besonders<br />

die aufwendigen Synchronisationen, die selbst<br />

jenseits großer Mainstream-Produktionen angefertigt<br />

werden, machen den Medienstandort<br />

für Muttersprachler angenehm. Wo in anderen<br />

Ländern jeweils nur Untertitel oder zweitklassige<br />

Sprachfassungen angeboten werden, stellen<br />

sich hierzulande echte Synchronisationskünstler<br />

hinters Mikrofon und liefern oftmals bessere<br />

Interpretationen als die Originalstimmen selbst.<br />

Bereits aus diesem Grund hat der regionale<br />

Vertrieb von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s absolute Priorität für die<br />

meisten Käufer. Dennoch gibt es Situationen, in<br />

denen ein prüfender oder auch vergleichender<br />

Blick über die Landesgrenzen hinaus lohnt.<br />

Ist der Film in Deutschland noch nicht, in einer<br />

anderen Form oder mit schlechterer Ausstattung<br />

erschienen? Kommt er hierzulande überhaupt<br />

heraus? Oder bietet z. B. die US-Fassung<br />

aufgrund des günstigen Dollarkurses einen<br />

preislichen Vorteil? Der Onlinehandel schafft<br />

engagierten Sammlern hierbei schnell Abhilfe<br />

und offeriert die begehrten Stücke.<br />

Wo gibt es Importe?<br />

Die am häufi gsten frequentierten Plattformen<br />

für Importware sind zweifelsohne Amazon.de<br />

und Axelmusic.com. Da die meisten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Käufer sowieso schon bei Amazon.de angemeldet<br />

sind, ist für sie dieser Weg sicherlich<br />

der einfachste. Sollte das gesuchte Objekt nicht<br />

über die deutsche Seite zu beziehen sein, so<br />

bleibt immer noch der Zugriff auf die ausländischen<br />

Plattformen des Anbieters, also z. B.<br />

Amazon.co.uk oder Amazon.com. Sie können<br />

Ihren ursprünglichen Account nämlich unabhängig<br />

vom Land nutzen.<br />

Das weniger bekannte Portal Axelmusic.<br />

com wiederum hat sich auf Importe spezialisiert<br />

und liefert zusätzlich auch noch sinnvolle<br />

Informationen, beispielsweise über<br />

den Regionalcode. Natürlich gibt es im Netz<br />

noch viele weitere Importhändler, wie z. B.<br />

Ezydvd.com.au oder www.play.com (portofrei),<br />

die zum Vergleich herangezogen werden können.<br />

Hauptsächlich unterscheiden sich die Anbieter<br />

allerdings in ihren Lieferzeiten, die in der<br />

Regel zwischen einer und vier Wochen liegen,<br />

manchmal aber auch längere Zeiträume umfassen.<br />

Außerdem verschickt nicht jeder ausländische<br />

Versand nach Deutschland.<br />

Was ist zu beachten?<br />

Bevor Sie eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> aus dem Ausland beziehen,<br />

sollten Sie sich stets über die Sprachen<br />

der Scheibe informieren. Oftmals ist eine englische<br />

Tonspur enthalten, manchmal gibt es<br />

sogar deutsche Untertitel oder die deutsche<br />

Synchronfassung. Ausnahmen sind hier Musik-<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, bei denen die Sprache außer vielleicht<br />

bei der Menüführung keine wirklich große Rolle<br />

spielt.<br />

Vorsicht ist bei Titeln geboten, die auf dem<br />

Index stehen und deshalb in Deutschland<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

82


Importe<br />

Film<br />

nicht beworben werden und nur unter dem<br />

Ladentisch zu erstehen sind. Über den Versandhandel<br />

dürfen solche Scheiben gar nicht<br />

erst nach Deutschland eingeführt werden.<br />

Wird ein indizierter Titel oder ein Film mit<br />

Indizierungspotenzial z. B. bei einer Zollkontrolle<br />

entdeckt, droht neben der ersatzlosen<br />

Konfi szierung eine mögliche Rechtsstrafe.<br />

Da sich die Vertriebswege von Region zu<br />

Region unterscheiden, passiert es oft, dass<br />

in einem Land bereits die Heimkinofassung<br />

eines Films erscheint, während er woanders<br />

gerade einmal in den Kinos anläuft. Damit<br />

die regionalen Vertriebe überhaupt eine<br />

Chance haben, den Kinofi lm und die später<br />

erscheinende Scheibe an den Mann zu<br />

bringen, wurden sogenannte Regionalcodes<br />

eingeführt. Europa befi ndet sich in der Region<br />

B2, genauso wie Afrika und Grönland. Die<br />

anderen beiden Regionen sind A1(Amerika,<br />

Japan, Südostasien) und C3 (Russland,<br />

Zentral- und Südasien, Indien, China). Auf<br />

diese Art verschlüsselte Discs können ausschließlich<br />

von Playern abgespielt werden,<br />

die den jeweiligen Code unterstützen. Nicht<br />

alle Scheiben nutzen jedoch Ländercodes.<br />

Solche „Codefree“-Exemplare sind mit allen<br />

Abspielgeräten der Welt kompatibel. In der<br />

Regel trifft dies auf Discs der Studios Universal<br />

und Warner zu, mit Ausnahme der<br />

Warner-Tochter New Line Cinema, deren<br />

Filme codiert sind. Sony Pictures und Disney<br />

veröffentlichen gelegentlich codierte Scheiben<br />

und Twentieth Century Fox setzt recht<br />

häufi g auf den Länderschutz. Wollen Sie also<br />

eine hundertprozentig kompatible Scheibe<br />

erwerben, ist eine ausgiebige Recherche<br />

über den Regionalcode (z. B. auf Axelmusic.<br />

com) essenziell.<br />

Versand- und Zusatzkosten<br />

Gewöhnlich läuft die Bezahlung der Ware<br />

über die Kreditkarte oder über das sichere<br />

Pay-Pal-System. Bestellen Sie bei einem<br />

ausländischen Versand, sollten Sie ein Online-Tool<br />

für Währungen benutzen, um den<br />

angegebenen Preis in Euro umzurechnen<br />

(z. B. www.bankenverband.de/waehrungsrechner).<br />

Wie bereits angedeutet sind Importe<br />

keineswegs zwingend teurer als hierzulande<br />

angebotene <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs. Bestellprofi s<br />

fi nden oftmals sogar günstigere Angebote<br />

als beim inländischen Einkauf. Überdies fallen<br />

Versandkosten an, deren Höhe je nach<br />

Größe der Bestellung, Anbieter und dessen<br />

Sitz variieren. Etwas teurer wird es, wenn Sie<br />

die Ware jenseits der EU-Grenzen bestellen,<br />

denn hier wird bei Kreditkartennutzung<br />

noch eine geringfügige Auslandseinsatzgebühr<br />

erhoben. Ab einem Warenwert von<br />

150 Euro kommt ein Zollabschlag von knapp<br />

3,5 Prozent hinzu. Zudem erhebt der Zoll ab<br />

einem Warenwert von über 22 Euro eine<br />

Einfuhrumsatzsteuer mit dem normalen Satz<br />

von 19 Prozent. Obwohl sich die steuerliche<br />

Freigrenze selbst nur auf den reinen Warenwert<br />

bezieht, wird die Umsatzsteuer anhand<br />

des kompletten Preises, also der Ware plus<br />

Versand plus Zoll, kalkuliert. Bei Fälligwerdung<br />

der Steuer, stellt normalerweise das beauftragte<br />

Versandunternehmen (DHL, UPS etc.)<br />

den entsprechenden Betrag in Rechnung.<br />

Wer sich die Zollkontrolle sowie eine damit<br />

verbundene längere Lieferzeit lieber ersparen<br />

möchte, bestellt entweder innerhalb der<br />

EU oder eben nur in kleinen Mengen.<br />

Garantieanspruch?<br />

Durch die kratzresistente Schutzschicht und<br />

generelle Qualitätskontrollen im Presswerk<br />

ist das Risiko, eine beschädigte Scheibe zu<br />

erwischen, relativ gering. Dieser Gedanke ist<br />

insofern wichtig, da es keinen Garantieanspruch<br />

auf importierte Ware gibt. Ist etwas<br />

nicht abspielbar, kann eine Rücksendung<br />

kostenintensiv und kompliziert werden. Wir<br />

raten daher, vor der Bestellung genauestens<br />

die Kompatibilität der Scheibe zum heimischen<br />

Player und Ihren Sprachkenntnissen<br />

zu überprüfen.<br />

In den folgenden Ausgaben des BLU-RAY<br />

MAGAZINs fi nden Sie nun regelmäßig unsere<br />

Import-Empfehlungen mit allen Angaben,<br />

die Sie benötigen. Unten listen wir bereits<br />

sie ersten sechs Empfehlungen auf, darunter<br />

Michael Manns Gangster-Epos „Heat“, dessen<br />

Rechte in Deutschland abgelaufen sind.<br />

Sowohl der UK- als auch der US-Import enthalten<br />

hier eine deutsche Tonspur. Damit Sie<br />

nichts vergessen, gibt es nebenstehend eine<br />

Checkliste für problemloses Importieren.<br />

FALKO THEUNER<br />

Import-Tipps (Auswahl)<br />

Doctor Who – The Complete Specials<br />

(UK-Import)<br />

Genre: Science-Fiction-Serie<br />

Sprache: Englisch<br />

UT: Englisch<br />

Ländercode: B2<br />

Release: 11.1.2010<br />

Army Of Darkness – Evil Dead 3<br />

(UK-Import)<br />

Genre: Horror/Komödie<br />

Sprache: Englisch<br />

UT: Englisch<br />

Ländercode: B2<br />

Release: 29.9.2008<br />

Import-Checkliste<br />

- Lohnt sich der Import preislich, ausstattungs<br />

technisch etc.?<br />

- Welche Fassung ist die beste – die kanadische,<br />

englische, amerikanische etc.?<br />

- Ist der Titel in Deutschland verboten?<br />

- Welche Sprachen werden von der Scheibe<br />

unterstützt?<br />

- Nutzt die Disc einen Regionalcode? Wenn ja, ist<br />

er kompatibel zu Ihrem Player (B2)?<br />

- Wie lang sind die standardmäßigen Lieferzeiten<br />

des Versands?<br />

- Verschickt der Versand auch nach Deutschland?<br />

- Wie hoch ist der umgerechnete Eurowert des<br />

Warenpreises? Wie hoch sond die Versandkosten?<br />

- Welcher Versand hat das günstigste Angebot?<br />

- Sitzt der Versand innerhalb oder außerhalb der EU?<br />

- Fallen Auslandseinsatzgebühren bei Kreditkartennutzung<br />

außerhalb der EU an?<br />

- Ab einem Warenwert von über 22 Euro fallen in der<br />

Regel 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer an.<br />

- Ab 150 Euro kommt noch ein Zollabschlag von<br />

ca. 3,5 Prozent hinzu (bei Import aus Nicht-<br />

EU-Land).<br />

Dorian G<strong>ray</strong><br />

(UK-Import)<br />

Genre: Drama<br />

Sprache: Englisch<br />

UT: Englisch<br />

Ländercode: B2<br />

Release: 18.1.2010<br />

Final Fantasy VII – Advent Children Complete<br />

(UK-Import)<br />

Genre: Action/Animation<br />

Sprache: Englisch, Japanisch<br />

UT: Englisch<br />

Ländercode: codefree<br />

Release: 27.7.2009<br />

Moon<br />

(UK-Import)<br />

Genre: Science Fiction<br />

Sprache: Englisch<br />

UT: Englisch<br />

Ländercode: B2<br />

Release: 16.11.2009<br />

Heat<br />

(UK-Import)<br />

Genre: Thriller<br />

Sprache: Englisch, Deutsch<br />

UT: Englisch, Deutsch<br />

Ländercode: codefree<br />

Release: 9.11.2009<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 83


Spiel<br />

Test<br />

Saboteur<br />

Action-Adventure<br />

Plattform: PS3, Xbox 360<br />

Entwickler: Pandemic<br />

Publisher: Electronic Arts<br />

Bildformat: 16 : 9, 1 080p<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Spieler: 1<br />

USK: 18<br />

Sprache: Deutsch<br />

65 € 3.12.2009<br />

Paris. 1940. Der Himmel ist grau, die<br />

Stimmung drückend und die Allgegenwärtigkeit<br />

der Nazis verschluckt Paris’ besonderes<br />

Flair. Sean Devlin ist ein irischer Mechaniker,<br />

nun ist er hinter die feindlichen Linien geraten<br />

und blickt schwermütig und vom Regen<br />

durchnässt auf den Eiffelturm. Alles um ihn<br />

herum erscheint lediglich schwarz und weiß,<br />

die Deutschen saugen Umgebung und Einwohnern<br />

die Farben aus. Allein das Blau des<br />

Widerstandes bäumt sich gegen das Rot des<br />

Faschismus’ auf. Vor nicht allzu langer Zeit war<br />

noch alles in bester Ordnung, aber durch einen<br />

Schicksalsschlag wurde Seans Leben auf den<br />

Kopf gestellt, der Hass auf die Nazis lodert in<br />

ihm. Fröstelnd dreht er sich um, zieht seine<br />

Baskenmütze tiefer ins Gesicht und sucht, vom<br />

grellen Licht angezogen, in einem Tanzlokal<br />

Unterschlupf. An der Bar sitzend hofft er, mit<br />

ein paar Drinks und leichten Damen der Tristesse<br />

zu entkommen. Das Schicksal hat aber<br />

anderes mit ihm vor, denn an diesem Abend<br />

spricht ihn der französische Widerstand an und<br />

das Spiel beginnt.<br />

Deuxième Guerre Mondiale<br />

Kein Szenario wurde in Videospielen öfter<br />

aufgegriffen als das des zweiten Weltkriegs.<br />

„Saboteur“ rollt das Setting aber gänzlich neu auf:<br />

Sean befi ndet sich in einer offenen Welt, kann<br />

sich frei bewegen und die Spielweise ist nicht<br />

ganz so offensiv wie in Weltkriegsshootern –<br />

er sabotiert die Nazis im Verborgenen. Soweit<br />

die Theorie. In der Praxis spielt sich Saboteur<br />

wie ein Potpourri aus „GTA“ und „Assassin’s<br />

Creed“, leider wirken die verschiedenen Spielelemente,<br />

etwa das Klettern auf Gebäude,<br />

wenig dynamisch. Auch das Schleichelement<br />

wird nicht stringent umgesetzt. Fliegt die Tarnung<br />

auf, klärt Sean die Situation meist ohne<br />

Probleme im direkten Kampf – „Saboteur“<br />

glänzt nicht gerade mit intelligenten Gegnern,<br />

auch der Schwierigkeitsgrad ist nicht hoch angesetzt.<br />

Die Kämpfe weisen also kaum Tiefe<br />

auf, ebenso wie die Autofahrten. Es scheint,<br />

als hätte alles einfach etwas mehr Zeit benötigt.<br />

Kein Wunder, denn das Entwicklerstudio<br />

Pandemic wurde jüngst vom Publisher Electronic<br />

Arts geschlossen.<br />

Die Hauptgeschichte macht neben dem 40er-<br />

Jahre-Setting noch den größten Wert des<br />

Spiels aus und Sean schlägt sich als Hauptdarsteller<br />

ganz vernünftig. Zudem macht es Spaß,<br />

den Straßen von Paris wieder Farbe einzuhauchen,<br />

indem man Nazis in den Allerwertesten<br />

tritt und dem Widerstand Hoffnung gibt. Die<br />

Hauptmissionen ähneln sich aufgrund gleicher<br />

Aufgaben oft, die verschiedenen Orte, wie<br />

etwa ein fahrender Zug oder ein Zeppelin, werten<br />

das Missionsdesign aber auf. Neben dem<br />

Hauptstrang vernichtet Sean Nazistützpunkte<br />

und sammelt Autos.<br />

Das besondere Flair<br />

Trotz aller Mängel versprüht „Saboteur“ eine<br />

gewisse Atmosphäre. Die Résistance, die vom<br />

Untergrund aus operiert, und die Pariser Nachtclubs<br />

mit ihren fl eischlichen Verführungen und<br />

swingender Jazzmusik fangen die Atmosphäre<br />

der Zeit toll ein. Leider wird der Eindruck häufi g<br />

durch Zeilenverschiebungen und Pop-ups gestört,<br />

zudem wirken die Animationen hölzern –<br />

technisch ist „Saboteur“ nicht auf der Höhe der<br />

Zeit. Ganz kann man sich dem Bann des ersten<br />

Weltkriegsschleichers dennoch nicht entziehen<br />

und der Ärger um das verschenkte Potenzial ist<br />

umso größer.<br />

Bewertung<br />

DENNIS SCHIRRMACHER<br />

„Saboteur“ in Bestform: Das triste Paris hat einen ganz<br />

eigenen Charme. Die Grafik ist aber durchwachsen<br />

Sie können hinter jedem Lenkrad Platz nehmen. Die<br />

Steuerung der Fahrzeuge ist aber nicht optimal<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Spielspaß 7/10<br />

„Saboteur“ hat durchaus seine Momente, der glanzvolle<br />

Abschluss der mittlerweile geschlossenen Pandemic Studios ist<br />

es aber bei Weitem nicht.<br />

Gesamt<br />

Bilder: Electronic Arts<br />

84


Test<br />

Spiel<br />

Action<br />

Plattform: PS3, Xbox 360<br />

Entwickler: Platinum Games<br />

Publisher: Sega<br />

Bildformat: 16 : 9, 1 080p<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Spieler: 1<br />

USK: 18<br />

Sprache: Deutsch<br />

50 € 8.1.2010<br />

Anfangs wirkt alles noch ziemlich verwirrend<br />

und man weiß gar nicht, wo einem der<br />

Kopf steht. Neben der abstrus anmutenden<br />

Geschichte um eine mehrere Jahrhunderte alte<br />

Hexe, die 20 Jahre lang in einem Sarg auf dem<br />

Grund eines Sees lag und nun auferstanden ist,<br />

fordert der knallbunte und schrille Grafikstil die<br />

Augen ungemein. Nach und nach entfaltet sich<br />

aber ein perfekt spielbares Actionfest mit einer<br />

mitreißenden Geschichte inklusive ruhiger und<br />

sogar nachdenklicher Momente.<br />

Eine Hexe sucht sich selbst<br />

Bayonetta entspricht so gar nicht der klassischen<br />

Vorstellung einer Hexe. Im eng anliegenden,<br />

alle Körperteile vorteilhaft betonenden<br />

Outfi t stolziert sie unnahbar und stets<br />

sexy durchs Spiel. Entwickler Hideki Kamiya<br />

(„Devil May Cry“, „Okami“) verdreht dabei unsere<br />

Vorstellungen von Gut und Böse, denn<br />

Bayonetta kämpft auf der Seite<br />

der Hölle gegen<br />

boshafte Engel. Dies fühlt sich aber zu keinem<br />

Zeitpunkt falsch an, denn alles was sie will ist<br />

die Wahrheit über sich und den Krieg zwischen<br />

Himmel und Hölle herausfi nden.<br />

Schön kämpfen<br />

Vor allem im Kampf sieht Bayonetta unglaublich<br />

stylish aus und alles wird mit wenigen<br />

Knöpfen kontrolliert. So zelebrieren selbst<br />

Anfänger unglaubliche Manöver, richtig Spaß<br />

machen die Kämpfe aber erst nach einiger<br />

Zeit, wenn Sie das Kampfsystem durchschaut<br />

haben. Denn weicht die Hexe im richtigen<br />

Moment einem Angriff aus, wird das Spielgeschehen<br />

in Zeitlupe versetzt, Bayonetta prügelt<br />

und springt aber im normalen Tempo weiter.<br />

Das bringt etwas Ruhe ins Kampfgeschehen,<br />

hilft der Übersicht und putzt Gegner besonders<br />

effi zient weg. Und haben Sie die simpel auszuführenden<br />

Combos verinnerlicht, bewegen Sie<br />

Bayonetta so behände durch die Schlachten,<br />

dass es einer Ballettaufführung gleichkommt<br />

und der fl üssige Spielfl uss macht zunehmend<br />

süchtiger.<br />

Ein Klimax jagt den nächsten<br />

Bei „Bayonetta“ erwartet Sie nicht nur perfekt<br />

ausbalancierte Nonstop-Action, die Entwickler<br />

überraschen auch immer wieder mit kreativen<br />

Ideen. Vor allem die Endbosse lassen jedes<br />

Videospielerherz höher schlagen,<br />

teils sind diese so groß, dass Sie<br />

sie erst erklettern müssen. In den<br />

Kämpfen ist Bayonetta unter anderem<br />

auf einem Surfbrett unterwegs<br />

oder sie schwebt im Weltraum vor einem<br />

riesigen Brocken. Dabei hat die Hexe immer<br />

einen coolen Spruch auf den Lippen und setzt<br />

sich im Kampfgeschehen bewusst lasziv in Szene.<br />

Zum Ende des Spiels drehen die Entwickler<br />

nochmal richtig auf. Wendungen in der Story<br />

und frische Spielelemente spiegeln deren Liebe<br />

zum Medium des Videospiels wieder.<br />

den, dem kann man sich kaum entziehen.<br />

Leider haben die Entwickler bei der Portierung<br />

auf die Playstation 3 geschlampt – im Vergleich<br />

zur Xbox-360-Version ist die Framerate extrem<br />

instabil, die Texturen wirken verwaschen und<br />

die Ladezeiten fallen wesentlich länger und<br />

häufi ger aus. Unsere Wertung bezieht sich auf<br />

eben diese Version, Xbox-Besitzer können getrost<br />

bei der Grafi k einen und beim Spielspaß<br />

einen halben Punkt aufaddieren.<br />

DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Bayonetta ist an Händen und Füßen mit Pistolen ausgerüstet.<br />

Unvergessen bleibt ihr Breakdance, während sie aus<br />

allen Rohren feuert<br />

Urplötzlich ist die Hexe fast nackt und ihre immer langer<br />

werdenden Haare greifen in den Kampf ein<br />

Bewertung<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Bilder: Sega<br />

Audiovisueller Genuss<br />

Während die stroboskopartige Action auf die<br />

Netzhaut prasselt, dudelt zu den Kämpfen<br />

Japanopop mit deplatziert wirkenden Songzeilen<br />

wie „I Love You“ aus den Lautsprechern.<br />

Sega hat anscheinend sein Händchen<br />

für Skurriles wieder entdeckt und wir fi n-<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Spielspaß 9/10<br />

„Bayonetta“ ist nicht ein Actionspiel, es ist das Actionspiel.<br />

Visuell und spielerisch voll frischer Ideen, lässt es die Herzen<br />

von Videospielfans vor Glück schier zerbersten.<br />

Gesamt<br />

Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 85


Spiel<br />

Test<br />

Action-Adventure<br />

Plattform: PS3, Xbox 360<br />

Entwickler: Vigil Games<br />

Publisher: THQ<br />

Bildformat: 16 : 9, 1 080p<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Spieler: 1<br />

USK: 18<br />

Sprache: Deutsch<br />

46 € 5.1.2010<br />

Ein riesiger Brocken verlangt nach einem riesigen Schwert.<br />

Neben Actioneinlagen versorgt Sie „Darksiders“ auch mit<br />

Rätseln, die teils ganz schön knackig ausfallen<br />

Grafiken und Charakterdesign entspringen aus<br />

Joe Madureiras (Marvel Comics) Feder<br />

Text des Werbeflyers: Gejagt vom Himmel.<br />

Gehasst von der Hölle. Getrieben<br />

von Rache.<br />

Ja, das sieht nun wirklich blöd aus für Krieg, den<br />

ersten Reiter der Apokalypse. Drum schnappt er<br />

sich fl ugs sein überdimensionales Schwert und<br />

schmeißt sich den Gegnerhorden entgegen.<br />

Was klischeehaft und stumpf anmutet, entwickelt<br />

sich aber schnell zu einem ausgewachsenen<br />

Abenteuerspiel nebst Rätseleinlagen.<br />

Das Spielprinzip erinnert dabei frappierend an<br />

Nintendos „Zelda“-Reihe, so durchquert Krieg<br />

Dungeon-ähnliche Levels mit Schatztruhen<br />

und einem am Ende wartenden Endboss. Zu<br />

diesem dringen Sie nur vor, indem Sie neu<br />

gefundene Ausrüstungsgegenstände, wie etwa<br />

eine Art Bumerang, einsammeln. Diese Gegenstände<br />

muss Krieg für den Spielfortschritt<br />

an bestimmten Stellen einsetzen und der<br />

Endgegner ist nur in Verbindung mit dem jeweiligen<br />

Item zu besiegen. Bei den Kämpfen<br />

ist erstmal klassische Endgegner-Taktikanalyse<br />

gefragt und das Spiel verlangt stets perfektes<br />

Timing – „Darksiders“ hält also durchaus Frustmomente<br />

parat. Auch die Rätsel sind mit ihren<br />

Schalter- und Objektschiebeeinlagen „Zelda“-<br />

typisch, alle abgeschauten Spielelemente formen<br />

sich aber zu einem stimmigen Ganzen.<br />

Grafi sch zeichnet Comic-Ikone Joe Madureira<br />

(Marvel Comics) verantwortlich, der auch<br />

die Storyline entwickelt hat. Optisch macht<br />

„Darksiders“ einiges her, vor allem das Charakterdesign<br />

weiß zu gefallen. Bei der Geschichte<br />

hat er sich allerdings nicht mit Ruhm bekleckert,<br />

hier wird lediglich Standardkost geboten.<br />

„Darksiders“ fühlt sich vor allem dank der brachialen<br />

Soundkulisse im Heimkino wohl, wir<br />

empfehlen Ihnen aber unbedingt die Konsole<br />

auf „englisch“ zu stellen, denn die Originalfassung<br />

wartet mit wesentlich mehr Atmosphäre<br />

auf.<br />

DS<br />

Bewertung<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Spielspaß 8,5/10<br />

„Darksiders“ ist das (düstere) „Zelda“ auf Nicht-Nintendo-<br />

Konsolen. Lassen Sie sich keinesfalls von den Gewalt-Klischees<br />

täuschen, dahinter steckt ein echtes Action-Adventure.<br />

Gesamt<br />

Avatar – Das Spiel<br />

Plattform: Playstation 3, Xbox 360<br />

Entwickler: Ubisoft Montreal<br />

Publisher: Ubisoft<br />

Bildformat: 16 : 9, 1 080p, 3-D<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Spieler: 1–16 (online)<br />

USK: 16<br />

Sprache: Deutsch<br />

Scene It? – Ganz großes Kino!<br />

Plattform: Playstation 3, Xbox 360<br />

Entwickler: Artifi cial Mind & Movement<br />

Publisher: Warner Interactive<br />

Bildformat: 16 : 9, 1 080p<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Spieler: 1–4<br />

USK: 0<br />

Sprache: Deutsch<br />

Dark Void<br />

Plattform: Playstation 3, Xbox 360<br />

Entwickler: Airtight Games<br />

Publisher: Capcom<br />

Bildformat: 16 : 9, 720p<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Spieler: 1<br />

USK: 16<br />

Sprache: Deutsch<br />

60 € 3.12.2010<br />

30 € 27.11.2009<br />

55 € 22.1.2010<br />

Videospiele zu Filmen sind oft Lizenzmüll, das<br />

triff t bei der Versoftung von „Avatar“ nur bedingt<br />

zu. Beim Spiel handelt es sich um ein Prequel<br />

zum Film, dabei schlüpfen Sie entweder in die<br />

Rolle des Rekruten Abel Ryder oder schlagen sich<br />

mit einem Na‘vi auf die Seite der Ureinwohner.<br />

Die menschlichen Abschnitte spielen sich wie ein<br />

handelsüblicher Third-Person-Shooter, der Na‘vi<br />

ist eher Nahkampfspezialist. In beiden Kampagnen<br />

erledigen Sie Nullachtfünfzehn-Aufgaben,<br />

wie etwa Gegenstände von A nach B zu bringen.<br />

Grafi sch wirkt vor allem der Planet sehr ausgearbeitet,<br />

in 3-D ist das Spiel sogar ein echtes Erlebnis.<br />

Lizenzmüll fühlt sich jedenfalls anders an, ein<br />

wirklich fesselndes Spiel aber auch. DS<br />

Eine Unterstützung für die Quizshow-authentischen<br />

Buzz-Controller, nebst einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />

mit massig Speicherplatz, das sind beste Voraussetzungen<br />

für ein Filmquiz. Leider haben die<br />

Filmausschnitte eine miserable Qualität, das Gezeigte<br />

erreicht aufl ösungstechnisch bestenfalls<br />

DVD-Niveau. In einigen Runden müssen Sie anhand<br />

von Tonmaterial Filmfragen beantworten,<br />

bedauerlicherweise ist auch hier die Qualität unter<br />

aller Kanone und eine Beleidigung für jedes<br />

Heimkino. Nichtsdestotrotz macht eine gepfl egte<br />

Quizrunde unter Filmfreunden eine Menge Spaß,<br />

denn die Fragen haben es wirklich in sich und<br />

selbst beinharte Cineasten verharren teilweise<br />

sprachlos vor dem Controller.<br />

DS<br />

Nach einem Flugzeugabsturz im Bermudadreieck<br />

fi ndet sich der Pilot Will in einem Paralleluniversum<br />

wieder und kämpft fortan gegen<br />

außerirdische Roboter. Die Geschichte ist absolut<br />

hanebüchen, und noch viel schlimmer: Sie wird<br />

gar nicht richtig erzählt. Das Dschungelsetting<br />

und die Third-Person-Spielmechanik erinnern<br />

sehr an „Uncharted 2“, nur sieht es um einiges<br />

schlechter aus und spielt sich wesentlich unfl üssiger.<br />

Mit dem Jetpack hätte „Dark Void“ extrem<br />

punkten können, denn die Action verlagert sich<br />

in vertikale Richtung. So hängt Will an Felsvorsprüngen<br />

und kapert Ufos im Flug. Das fühlt sich<br />

im ersten Moment frisch an, wiederholt sich aber<br />

leider immer wieder und wieder.<br />

DS<br />

Bewertung<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Spielspaß 6,5/10<br />

Die Filmversoftung ist solide, leidet aber an fadem Missionen und<br />

der Steuerung. Für Fans hat der Ausfl ug nach Pandora echten<br />

Mehrwert, denn sie werden mit umfangreichen Fakten versorgt.<br />

Gesamt<br />

Bewertung<br />

Bildqualität 3/10<br />

Tonqualität 3,5/10<br />

Spielspaß 6,5/10<br />

Audiovisuell fällt das Filmquiz durch und die knackigen Fragen<br />

können Kinder abschrecken. Treff en sich hingegen vier<br />

Filmfreunde, beginnt der Kampf um die Cineasten-Krone.<br />

Gesamt<br />

Bewertung<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Spielspaß 6/10<br />

Die Ansätze sind da, nur wird jeder kreative Augenblick durch die<br />

ständigen Wiederholungen nahezu im Keim erstickt. Da wäre<br />

defi nitiv mehr drin gewesen, aber Teil zwei wird sicher kommen.<br />

Gesamt<br />

Bilder: Capcom, THQ, Ubisoft, Warner Int.<br />

86


Technik<br />

Blaues Mittelfeld<br />

Mit einem Preis von 530<br />

Euro bietet der BDP-S760<br />

gehobenen Standard.<br />

Seite 93<br />

Klangaufwertung<br />

Philips‘ Soundbar erfüllt<br />

das Wohnzimmer mit<br />

Ambisound.<br />

Seite 95<br />

Bilder: Auerbach Verlag, LG, Philips<br />

Dennis Schirrmacher,<br />

Redakteur<br />

Der HDTV-Umstieg ist noch<br />

in vollem Gang, da kündigt<br />

sich bereits der nächste<br />

Standard an: 3-D. Wer künftig<br />

plastische Bildwelten bestaunen<br />

will, muss erneut tief in die<br />

Tasche greifen, aktuelle Geräte<br />

sind gar nicht oder nur bedingt<br />

mit der 3-D-Darstellung<br />

kompatibel. Mittlerweile sind<br />

die 3-D-Spezifi kation für die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc und die 3-D-taugliche HDMI-1.4-Schnittstelle<br />

abgesegnet – Letztere sorgt aber zunehmend<br />

für Verwirrung. Ein neuer Fernseher mit HDMI 1.4 ist<br />

zwingend notwendig, sonst könnte das Display den<br />

3-D-Bilderstrom nicht korrekt interpretieren, denn für den<br />

dreidimensionalen Eindruck sind immer zwei Bilder nötig.<br />

Der Zuspieler sendet die beiden Bilder in verschiedenen<br />

Verfahren, etwa Side-by-Side, an das Display, aktuelle<br />

Fernseher würden beide Bilder entweder nebeneinander<br />

oder gar nicht anzeigen.<br />

Erst mit HDMI 1.4 werden die Bilder korrekt überlagert<br />

dargestellt. Außerdem muss Ihr Fernseher 120 Hertz<br />

(Hz) verarbeiten können, die 100- und 200-Hz-Angaben<br />

auf aktuellen Geräten stehen lediglich für eine Zwischenbildberechnung.<br />

Ein neuer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player scheint<br />

hingegen nicht zwingend nötig zu sein, so verfügt bereits<br />

HDMI 1.3 über genügend Bandbreite, um beide Bilder<br />

mit Full-HD-Aufl ösung (1920 × 1080 Bildpunkte) zu<br />

übertragen, und die Hersteller stellen bereits Updates<br />

in Aussicht, wobei die Aufl ösung auf 1080i (Halbbildverfahren)<br />

begrenzt werden soll. Seltsamerweise kann<br />

man im Sony Store in Berlin bereits eine Playstation 3<br />

als 3-D-Zuspieler bestaunen, und zwar wie von Sony<br />

offi ziell bestätigt in Full-HD-Aufl ösung mit Vollbildern<br />

(1920 × 1080p). Hm, welchen Bären will uns die Industrie<br />

nun aufbinden? Ich warte die Entwicklung erstmal<br />

ab, aber 3-D-kompatible Geräte sind in Deutschland<br />

sowieso erst frühestens im Frühling verfügbar.<br />

Soundbars: Das Extra-<br />

Quäntchen Klang für<br />

Flachbildfernseher<br />

Wer klingt satter? LG oder Philips? Wir machen den Hörtest.<br />

Seite 94<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 87


Technik<br />

Bonusfeatures<br />

Bonus oder<br />

nicht Bonus?<br />

Um auch noch jene Käuferschicht zu erreichen, der ein schärferes Bild<br />

und ein originalgetreuerer Ton nicht ausreicht, überschlagen sich die<br />

Studios nahezu mit neuen Ideen, die aus der Film-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein interaktives<br />

Abenteuer machen sollen.<br />

Dass das nichts Ungewöhnliches ist, zeigte<br />

bereits die Entwicklung der DVD Mitte der<br />

1990er Jahre. So sind heutige Videoscheiben<br />

ohne eine übersichtliche Menüstruktur mit<br />

Kapitelwahl kaum noch vorstellbar. Animierte<br />

Menüs gehören ebenfalls zu den Innovationen<br />

der Anfangszeit. Es gab aber auch einige Dinge,<br />

die es nicht bis zur Marktreife geschafft haben,<br />

wie z. B. ein Jugendschutzfeature, das je nach<br />

Angabe des Zuschaueralters eine entsprechend<br />

gekürzte Version des Films zeigen sollte. Der<br />

Ansatz war nicht schlecht, scheiterte jedoch an<br />

der fehlenden Akzeptanz der Konsumenten.<br />

Die Anfangsphase einer Technologie ist demnach<br />

entscheidend für die Etablierung späterer<br />

Standards. Bei der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist das nicht anders.<br />

Es wird viel ausprobiert und nur das, was die<br />

Käufer auch wirklich nutzen, setzt sich letztendlich<br />

durch.<br />

Programmierfragen<br />

Inzwischen sind die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs so komplex,<br />

dass sie programmiertechnisch kleinen Videospielen<br />

ähneln. Grund dafür ist die aktive BD-<br />

Java-Schicht, die während des Films vielerlei<br />

Anwendungen ermöglicht. Das war nicht immer<br />

so. Wir erinnern uns: 2006 kamen zwar die ersten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s heraus, diese lagen technisch gesehen<br />

jedoch weit hinter der ausgeklügelten HD<br />

DVD. Letztere bot zu der Zeit bereits interaktive<br />

Pop-up-Menüs, Bild-in-Bild-Funktion sowie Onlineanbindung,<br />

während das blaue Medium so<br />

abrupt auf den Markt geworfen wurde, dass es<br />

schon allein mit der Herstellung einer doppelt<br />

beschichteten Filmscheibe zu kämpfen hatte.<br />

Nach und nach wurden die Profi le (1.1 und<br />

2.0) aufgerüstet und die Mankos in Sachen<br />

Interaktivität beseitigt. Anfang 2008 entschied<br />

sich der Markt, mit Warners Weggang aus dem<br />

HD-DVD-Lager, endgültig für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Seitdem<br />

leisten die Hersteller Überzeugungsarbeit,<br />

um sich vom Vorgängermedium DVD abzuheben.<br />

Dass dabei auch einige Kuriositäten entstanden,<br />

dürfte nicht wirklich verwundern. Wir<br />

schauen uns die wichtigsten Features einmal<br />

genauer an.<br />

Seamless Branching<br />

Obwohl es schon auf DVD praktiziert wurde,<br />

sollten Sie dieses Feature unbedingt kennen.<br />

Die “Nahtlose Verzweigung“ ermöglicht es nämlich<br />

mehrere Schnittfassungen eines Films auf<br />

eine Scheibe zu bringen, ohne den vollständigen<br />

Streifen noch einmal komplett abspeichern<br />

zu müssen. Hierfür werden an bestimmten Stellen<br />

Knoten eingefügt, an denen, je nach ausge-<br />

„300 – The Ultimate Experience“ hält gleich drei parallel laufende Pfade bereit, die themenspezifisch<br />

Bild-in-Bild-Kommentare, Vergleiche zum Comic, Hintergrundfilme und -fakten einblenden<br />

Bilder: 20th Century Fox, Disney/Pixar, Sony Pictures, Paramount Home, Warner Home<br />

88


Bonusfeatures<br />

Technik<br />

wählter Fassung, entweder die eine Szene oder<br />

die andere als nächstes gezeigt wird. Dieser Prozess<br />

verläuft vom Zuschauer unbemerkt, weshalb<br />

nach Belieben einfach zusätzliche Szenen<br />

eingefügt werden können. Ein Beispiel hierfür<br />

wäre die „Hancock“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, deren erweiterte<br />

Filmfassung z. B. eine recht interessante Szene<br />

mit einem weiblichen Groupie enthält. Zudem<br />

sind einige Sequenzen um wenige Sekunden<br />

länger. Eine andere Anwendungsmöglichkeit ist<br />

die Einblendung eines innerfi lmischen Textes.<br />

So wird beispielsweise in dem Disneyfi lm<br />

„Oben“ Carls und Ellies Abenteuerbuch mit<br />

deutschem Text gezeigt, was sich abhängig von<br />

der Spracheinstellung des Nutzers ändert.<br />

Komplexe Datenschicht<br />

Hinter dem Bedienkomfort und der neuen<br />

Interaktivität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> steckt ein Datenkonstrukt,<br />

das auf der Programmiersprache BD-Java<br />

(BD-J) basiert. Als Konterpart zum damaligen<br />

„Advanced Content“ der HD DVD ermöglicht<br />

BD-J komplexe Menüstrukturen, Bookmarks,<br />

Bild-in-Bild-Features, Onlineunterstützung und<br />

interaktive Elemente.<br />

Generell greift die Datenschicht auf die Inhalte<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc zurück, kann aber auch weitere<br />

Quellen wie den Server des Filmvertriebs<br />

oder den Flash-Speicher des Players abrufen.<br />

Damit lassen sich beispielsweise High Scores,<br />

manuelle Set-ups oder Anfang und Ende einer<br />

Lieblingsszene abspeichern. Spezielle Java-Klassen<br />

ermöglichen sogar die bildgenaue Synchronisation<br />

von Inhalten, was für Bookmarks und<br />

Bild-in-Bild unabdingbar ist. Das Abrufen von<br />

Steuerelementen ermöglicht simple Spiele über<br />

die Tasten der Fernbedienung.<br />

BD-J kann JPEG und andere geläufi ge Bildformate<br />

dekodieren und ist natürlich auf die Verwaltung<br />

sowie die Wiedergabe von HD-Videomaterial<br />

spezialisiert. Ebenso können Texte und<br />

(Button-)Sounds gerendert und über die normalen<br />

Audio- und Videospuren gelegt werden.<br />

Zunehmende Komplexität bedeutet allerdings<br />

auch im schlimmsten Fall längere Ladezeiten<br />

und höhere Fehleranfälligkeit. Wird der Film mit<br />

aktivem BD-J (etwa einer Bild-in-Bild-Spur) an<br />

einer Stelle unterbrochen und aus dem Player<br />

genommen, erfolgt die erneute Wiedergabe in<br />

der Regel von Anfang an. Eine Rekonstruktion<br />

sämtlicher aktiver Datenspuren an der zuvor<br />

abgebrochenen Stelle, wäre zu risikobehaftet,<br />

weshalb die Authoring-Studios einen Kaltstart<br />

erzwingen.<br />

Spielerei hoch drei<br />

Die neu gewonnenen Möglichkeiten sind im<br />

Grunde genommen ein großer Fortschritt, doch<br />

wie setzt man sie sinnvoll ein? Auf der Heimelektronikmesse<br />

CES stellte die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />

Association vor zwei Jahren einen Shooter vor,<br />

der im Zuge der Vermarktung des zweiten Teils<br />

auf der „Alien Vs. Predator“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> enthalten<br />

sein sollte. Ursprünglich sah dieses Feature vor,<br />

über den laufenden Film per BD-J eine HUD-<br />

Anzeige zu legen, in die sich sogar das eigene<br />

Konterfei integrieren ließ. Auf Knopfdruck<br />

konnte in diesem Spiel mit der Fernbedienung<br />

geschossen und geschlitzt werden, wobei jeder<br />

korrekte Treffer einer feindlichen Spezies<br />

Punkte einbrachte. Ergo erkannte das System,<br />

an welcher Stelle des Films geschossen und<br />

was demnach getroffen wurde. BD-Live ermöglichte<br />

sogar einen Zweispieler-Modus. Letztendlich<br />

taugte das „Alien Vs. Predator Vs. You“ nur<br />

noch zum Werbegag und wurde in abgewandelter<br />

Form online gestellt. Der Grund dafür lag<br />

eigentlich auf der Hand: Kaum ein Filmfan hätte<br />

sich freiwillig solch simplen und motivationslosen<br />

Spielen hingegeben.<br />

Ähnlich sinnfrei erscheint die „Put Yourself<br />

in the Movie“-Funktion der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> „Starship<br />

Troopers 3“. Hierfür muss man nur ein Passbild<br />

auf den Sony-Server hochladen und per BD-<br />

Live auf den eigenen Player transferieren. Nach<br />

der Wahl eines männlichen oder weiblichen<br />

Körpers werden einige kurze Actionsequenzen<br />

abgespielt und von Ihrem Avatar in „Southpark“-<br />

Optik überdeckt. Wesentlich mehr Sinn macht<br />

da schon die zielgruppenabhängige Integrierung<br />

interaktiver Spiele. Kurze Ratespiele, an<br />

deren Ende verstecktes Bonusmaterial wartet,<br />

oder unterhaltsame Puzzle- und Geschicklichkeitstests<br />

für Kinder machen z. B. Disney-<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>s<br />

durchaus interessanter für den Käufer.<br />

Die Disney-Studios sind es auch, die noch<br />

eine weitere Anwendungsmöglichkeit für BD-J<br />

gefunden haben, an die zuvor noch niemand<br />

dachte. Da <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bevorzugt 16 : 9 bzw. auch<br />

alle anderen Breitbildformate unterstützt und<br />

immer weniger Haushalte auf einen 4 : 3-Röhrenfernseher<br />

setzen, fordert der Hang zum<br />

unbeschwerten Filmgenuss eine Breitbildwiedergabe.<br />

Jedoch wurden alle Disney-Klassiker,<br />

die vor den 1950er Jahren entstanden, im<br />

4 : 3-Format produziert, weshalb man sich hier<br />

für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung eines Tricks bedient.<br />

Die schwarzen Ränder links und rechts<br />

neben dem Bild werden mit diversen Standbildern<br />

überdeckt, die sich in Helligkeit und Farbtönung<br />

dermaßen an das zentrale Geschehen<br />

anpassen, dass dem subjektiven Empfi nden ein<br />

16 : 9-Gefühl vermittelt wird. Für Zeichentrickfi<br />

lme ist DisneyView also eine mehr als angenehme<br />

Sinnestäuschung.<br />

Bonusview<br />

Für die wesentlich komplexere Bild-in-Bild-Wiedergabe<br />

wird ein zweites Videofenster über den<br />

laufenden Film gelegt. Somit kann, passend zu<br />

den gezeigten Szenen, Bonusmaterial genau<br />

im richtigen Moment eingeblendet werden.<br />

Näher waren die Extras noch nie am Film. Seit<br />

Oktober 2007 besitzen sämtliche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

standardmäßig einen weiteren Audio- und Videodecoder,<br />

der sich um die parallelen Spuren<br />

kümmert. Die zusätzlichen Minivideos besitzen<br />

hierfür aus Speicherplatz- und Performance-<br />

Gründen eine wesentlich geringere Aufl ösung<br />

als zwei Millionen Pixel. Mehr als die normale<br />

SD-Aufl ösung ist auch gar nicht notwendig, um<br />

das meist sehr kleine Fenster auszufüllen. Auch<br />

der Ton wird im Bonusview-Modus meist auf<br />

eine niedrigere DTS- oder Dolby-Digital-Komprimierung<br />

heruntergerechnet, um Fehler bei der<br />

Datenübertragung zu vermeiden. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titel<br />

Per BD-Live-Zugang können Besitzer der „Transformers“-<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mehrere Zusatzmodi für den Film herunterladen.<br />

Darunter fallen z. B. auch verschiedene Menü-Masken<br />

Ein Vorbote von MovieIQ? Mit dem heruntergeladenen Profiler<br />

können für die „Transformers“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> aktuelle Daten<br />

zu den Darstellern eingeblendet werden<br />

„Terminator 4“: Im Maximum Movie Mode tritt Regisseur<br />

McG szenenabhängig ins Bild und erklärt die Spezialeffekte<br />

wie „Public Enemies“ oder „Der fremde Sohn“<br />

trumpfen mit Vergleichen zu den Originalschauplätzen<br />

und zu anderem Zeitzeugenmaterial<br />

auf. Standardmäßig dient „Bild-in-Bild“ aber<br />

immer noch vorrangig dem Videokommentar.<br />

Laut Warners aktueller Werbung zu den Vorteilen<br />

des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Formats, ist es inzwischen<br />

möglich, sogar eigene Videokommentare zu<br />

erstellen und als „Bonusview“ in den Film zu<br />

integrieren. Bisher sind uns solche Scheiben allerdings<br />

noch nicht untergekommen.<br />

Online-Erweiterung<br />

Möglich ist dies ausschließlich über die Onlineanbindung,<br />

denn der selbst aufgenommene<br />

Kommentar muss abgespeichert und an den<br />

Player gesendet werden. Via BD-Live sei es<br />

laut Warners Werbespot dann sogar möglich,<br />

Freunden den selbst gebastelten Kommentar<br />

zukommen zu lassen, eine echte Chance für<br />

angehende Filmkritiker. BD-Live bedeutet in<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 89


Technik<br />

Bonusfeatures<br />

„X-Men 2“/ Technische Demo: Ganz so wie diese frühe Fox-<br />

Promo für BD-Features gelang MovieIQ dann doch nicht<br />

„Oben“: Anhand des Bild-in-Bild-Kommentars werden die<br />

Entwicklungsstadien der Produktion verdeutlicht<br />

Das interaktive Geografiequiz sorgt bei Kindern für zusätzlichen<br />

Spaß mit der „Oben“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

„Alien Vs. Predator Vs. You“ war nur eine technische Demo. Shooter sollte man lieber dem Videospielbereich<br />

überlassen<br />

dem Sinne die Kombination aus Entertainmentbeiträgen<br />

mit der Aktualität und der Zugänglichkeit<br />

des Internets. Dabei bleibt die Nutzung des<br />

Webs aus Sicherheits- und Einfachheitsgründen<br />

beschränkt. Es können lediglich autorisierte Onlineseiten<br />

abgerufen werden. Ebenso bleibt die<br />

Speicherkapazität der Player begrenzt, weshalb<br />

keine allzu großen Inhalte, wie etwa umfangreiche<br />

Videos, herunterladbar sind. Das Java-<br />

Sicherheitspaket JSSE sorgt für eine risikofreie<br />

Verbindung, ebenso wie die Garantie, dass der<br />

Filmvertrieb die volle Kontrolle über die verlinkte<br />

Seite besitzt. Das heißt, es dürfen ausschließlich<br />

authentifi zierte BD-Java-Vorgänge<br />

gestartet werden. Zudem kann das Studio auf<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> selbst optionale Zugriffsbeschränkungen<br />

festlegen.<br />

Kritiker beanstanden, dass die Filmvertriebe BD-<br />

Live hauptsächlich als Möglichkeit nutzen, um<br />

eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-gebundene Produktregistrierung<br />

zu vollziehen, Marktforschung zu betreiben und<br />

auf einer generellen Seite einfach ihre neuesten<br />

Produkte anzupreisen. Einige Filmscheiben<br />

gehen sogar so weit, dass sie ihre vor dem Film<br />

gezeigte Werbung über die Onlineanbindung<br />

aktualisieren. Aus Sicht der Anbieter ist dies<br />

durchaus legitim und trägt zur Verbesserung<br />

zukünftiger Produkte bei.<br />

Die Grundproblematik von BD-Live erstreckt sich<br />

vom lokalen Jugendschutz bis zur anfallenden<br />

Serverlast bei exklusiven Inhalten. Würde jede<br />

einzelne <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Zugriff auf spezielle Inhalte<br />

gewähren, müssten die Filmvertriebe über die<br />

Jahre auch immer mehr Server Tag und Nacht<br />

laufen lassen. Erschwerend kommt hinzu, dass<br />

es in jedem Land andere Jugendschutzbestimmungen<br />

gibt und daher auf einige Beiträge in<br />

ihrer vollen Form nur von bestimmten Regionen<br />

aus zugegriffen werden darf. Kauft ein Zwölfjähriger<br />

hierzulande eine FSK-12-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, darf auch<br />

der exklusiv abrufbare Onlineinhalt diese Altersgrenze<br />

nicht überschreiten. Ideale Beispiele für<br />

die kreative Anwendung des BD-Live-Zugangs<br />

sind zum Beispiel die nachladbaren Menümasken<br />

und Erkundungsmodi der „Transformers“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

oder die zusätzlich zur Verfügung<br />

gestellten Untertitel in „Das Waisenhaus“. Mit<br />

den Funktionen CineChat und MovieIQ geben<br />

die Studios interessierten Filmfans weitere sinnvolle<br />

Kommunikations- und Rechercheoptionen<br />

in die Hand.<br />

Chatten mit den Stars<br />

Ursprünglich stellte die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc Association<br />

(BDA) das Feature als MoLog (Movie-Log) vor<br />

und kündigte es erstmals für die „Saw 4“-Disc<br />

Mitte 2008 an. Allerdings wurde dieses Feature<br />

hierzulande erst im Mai 2009 mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

von „The Da Vinci Code – Sakrileg“ eingeführt.<br />

Seitdem können User ihre <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player automatisch<br />

aufeinander abstimmen und zeitgleich<br />

die entsprechende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> abspielen. Wer sich<br />

mit seinem Laptop auf dem Server des Studios<br />

anmeldet, kann per eingeblendeter Chat-Funktion<br />

seinen Kommentar abgeben. Alternativ<br />

steht auch eine virtuelle Tastatur zur Verfügung,<br />

die mit der Fernbedienung des Players bedient<br />

wird. Jene Eingabemethode ist jedoch dermaßen<br />

unhandlich und langsam, dass wir dringend<br />

davon abraten. Um den Verkauf der Scheiben in<br />

der Anfangsphase voranzutreiben, bieten einige<br />

Studios spezielle Events mit den Stars des jeweiligen<br />

Films an. So durften Ende des letzten<br />

Jahres zahlreiche „Harry Potter“-Fans den sechsten<br />

Teil ihrer Lieblingskinoreihe zusammen mit<br />

Potter-Darsteller Daniel Radcliffe und Regisseur<br />

David Yates schauen, die sich aktiv an dem Chat<br />

beteiligten.<br />

Recherchefunktion<br />

Sowohl Sony Pictures als auch Twentieth Century<br />

Fox besitzen Verträge mit großen Onlinefi lmdatenbanken,<br />

die es ihnen ermöglichen, den <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Käufern<br />

die MovieIQ-Funktion anzubieten.<br />

Szenenabhängig stehen hierbei die wichtigsten<br />

Informationen über die Schauspieler, Crew, Drehorte,<br />

Filmmusik etc. zur Verfügung. Da sich die<br />

Betreiber der Filmdatenbanken stets bemühen<br />

aktuell zu bleiben, stehen dem Nutzer stets die<br />

neuesten Daten zur Verfügung. Eine ähnliche<br />

Funktion gab es auch schon auf der „Transformers“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />

bei der man sich allerdings das<br />

Update immer wieder manuell herunterladen<br />

musste. Die Kombination von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und<br />

Internet bringt immer wieder neue Anwendungen<br />

hervor, die sich allerdings erst noch<br />

beweisen müssen. Fest steht, dass den Inhalteanbietern<br />

mit dieser Anbindung ein Werkzeug<br />

zur Verfügung steht, mit dem sie immer wieder<br />

neue Techniken an den Mann bringen können.<br />

Mit der endgültigen Etablierung der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> am<br />

Massenmarkt, wird unterm Strich ein fester Kanon<br />

von Standardfeatures in die blaue HD-Welt<br />

einziehen, der aus dem Heimkinoalltag bald<br />

nicht mehr wegzudenken ist.<br />

Digital Copy<br />

Einige Anbieter wie Disney oder Warner legen<br />

ihren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s eine Digital Copy in Form eines<br />

Codes oder einer DVD plus Code bei. Hiermit<br />

können Sie auch auf portablen Endgeräten wie<br />

z. B. einem iPod den<br />

Film genießen<br />

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Technik<br />

BD-Player<br />

Sehr gut<br />

Philips BDP9500<br />

Philips BDP9500<br />

Mithilfe der Qdeo-Bildverarbeitung will Philips’ Spitzenmodell neue Qualitätssprünge erzielen. Bereits das Äußere<br />

präsentiert sich selbstbewusst und imposant.<br />

Der BDP9500 kommt mit einem Preis von<br />

rund 550 Euro in den Handel. Satte 4,2<br />

Kilogramm wiegt das Modell, das durch die<br />

stabile Aluminiumkonstruktion eine hohe Steifigkeit<br />

verpasst bekommt, die von festen und<br />

hochwertigen Standfüßen abgerundet wird. An<br />

der Hinterseite klapperte das Gerät allerdings<br />

bei der Aufstellung, da hier Metall auf Metall<br />

prallt. Ansonsten ist die Verarbeitung aber tadellos.<br />

Kupferschrauben im Inneren, vergoldete<br />

Anschlüsse hinten und eine edle verspiegelte<br />

Front mit Touch-Sensoren sorgen für eine tolle<br />

Optik. Von einem 7.1-Mehrkanalausgang, der<br />

von Burr-Brown-Wandlern profitieren soll, bis<br />

hin zum dezent platzierten USB-Slot an der<br />

Front sind alle wichtigen Anschlüsse vorhanden,<br />

eine Option für WLAN fehlt leider. Dank<br />

des verbauten 1-Gigabyte-Speichers kann der<br />

USB-Platz ausschließlich für die Wiedergabe<br />

von Medienformaten genutzt werden. Der<br />

Philips spielt übliche Formate wie DivX, AVCHD,<br />

MP3 und JPEG tadellos ab, auch Diashows<br />

mit Musik stellen kein Problem dar. Aufgrund<br />

des übersichtlichen Menüdesigns ist auch das<br />

Auffi nden der Dateien ohne Schwierigkeiten<br />

möglich. Die Fernbedienung ist gut verarbeitet,<br />

besteht aber leider nur aus Kunststoff. Angesichts<br />

der Preislage wäre eine Auslieferung mit<br />

der ebenfalls bekannten Metallversion konsequenter<br />

gewesen.<br />

Der Player reagiert wie erwartet schnell, schon<br />

nach rund 18 Sekunden können Medien abgespielt<br />

werden. Der Ladevorgang einer BD-Java-<br />

Disc beanspruchte zügige 36 Sekunden. Bei<br />

Zugriffen ist das Laufwerk hörbar, ansonsten<br />

fällt die Geräuschkulisse unscheinbar aus. Nach<br />

längerem Betrieb produziert der verbaute Lüfter<br />

aber einen für feine Ohren wahrnehmbaren<br />

Luftstrom. Das Handling verläuft angenehm<br />

zügig, sowohl Spulvorgänge als auch Kapitelsprünge<br />

werden schnell umgesetzt. Visuell soll<br />

der BDP9500 durch den „Kyoto-2“-Chip mit<br />

Qdeo-Videoverarbeitung neue Bestwerte erreichen.<br />

Gespannt waren wir auf die Ergebnisse<br />

bei der Rauschreduktion. Während der Wiedergabe<br />

aktivierten wir den Bildmodus „Optimal“<br />

und binnen weniger Augenblicke wurde das<br />

Rauschen nahezu völlig eliminiert. Erst bei ge-<br />

Negativ: „Top-Menu“<br />

liegt fernab der anderen<br />

Menütasten<br />

Zentral befinden<br />

sich Hauptelemente,<br />

Navigationskreuz<br />

sowie die Knöpfe für<br />

die TV-Steuerung<br />

Die Zifferntasten<br />

sowie die Untertitelund<br />

Audio-Wahltasten<br />

sind unterhalb<br />

positioniert<br />

nauem Hinsehen und fi ligranen Details, wie<br />

feinen Holz- oder Textilstrukturen, ist eine etwas<br />

weiche Darstellung erkennbar. Da das Rauschen<br />

fast komplett verschwindet, ist der Bildeindruck<br />

teils etwas künstlich, aber wiederum angenehm<br />

„sauber“. Greift der „Optimal“-Modus, werden<br />

automatisch ebenfalls Berechnungen bei<br />

Kontrast, Farbe und Gammakurve sowie feine<br />

Nachschärfungen vorgenommen. Das Ergebnis<br />

ist weitestgehend ausgewogen, dennoch vermissen<br />

wir manuelle Justieroptionen. Das Fehlen<br />

beeinträchtigt zwar nicht das interessante<br />

Aufbereitungsergebnis, schmälert aber dennoch<br />

das Potenzial des Videoprozessors. Die anwenderfreundliche<br />

Nutzung steht einer manuellen,<br />

vom Profi erwünschten Option zur Regulierung<br />

des Bildes nach eigenen Vorstellungen gegenüber.<br />

Ein späteres Firmware-Update soll persönliche<br />

Einstellungen ermöglichen.<br />

DVDs profi tieren am meisten von Qdeo, doch<br />

auch <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s werden optisch aufgewertet. Ein<br />

Direktvergleich ist über die Optionstaste möglich.<br />

Ist das Menü aktiviert, wird die Nachbearbeitung<br />

nämlich deaktiviert. Weniger überzeugen<br />

konnte die Vollbildkonvertierung. Sowohl<br />

bei „Die Mumie“ als auch bei „Gladiator“ und<br />

speziellen Testsequenzen für Film und Video<br />

griff die Erkennung nicht immer und produzierte<br />

so teils fl ackernde Bildpartien. Letztlich<br />

erreicht die Bildbearbeitung nicht das Niveau<br />

eines Reon-Chips von HQV.<br />

Der Audiobereich präsentiert sich ebenfalls<br />

erstklassig, vor allem über HDMI sind die Messwerte<br />

tadellos. Allerdings gab der Spieler unser<br />

DTS-HD-MA-Testsignal (192 kHz, acht Kanäle)<br />

nur in 96 kHz in 5.1 aus. Der Stereocinch<br />

und Mehrkanalausgang, für die unterschiedliche<br />

Burr-Brown-Wandler eingesetzt werden,<br />

zeigten sich ebenfalls mit guten Werten. Philips<br />

landet mit dem BDP9500 fast einen Volltreffer.<br />

Leider nur „fast“, da wir einerseits eine manuelle<br />

Justieroption für das Bild vermissen und<br />

andererseits bei vielen Herstellern inzwischen<br />

gängige Features, wie optionales WLAN oder<br />

Netzwerkstreaming, gänzlich fehlen. Wer auf<br />

diese Ausstattung verzichten kann, bekommt<br />

einen bestens verarbeiteten, schnellen und<br />

technisch hochwertigen Player präsentiert.<br />

FLORIAN KRIEGEL<br />

Ausstattung<br />

Hersteller Philips<br />

Modell BDP9500<br />

Preis<br />

550 Euro<br />

Info<br />

www. philips.de<br />

Typ<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Maße (B/H/T) 43,7 × 9,1 × 26,8 cm<br />

Gewicht 4,2 kg<br />

Farben<br />

Titan<br />

Betrieb/Stand-by 26,6 W/0,2 W<br />

Disc-Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE, CD-<br />

Audio/CD-R/-RW, DVD-Video,/<br />

DVD-R/-RW/+R/+RW, JPEG, MP3,<br />

WMA, AVCHD, DivX<br />

Profi le-Version 2.0<br />

Bewertung Technik<br />

Ausstattung 8,5/10<br />

Bedienung 9/10<br />

Wiedergabe 9/10<br />

Gesamt 9/10<br />

Der BDP9500 von Philips ist extrem gut verarbeitet und erreicht<br />

mit der neuen Qdeo-Videoverarbeitung Bestwerte im<br />

Videobereich. WLAN und Co. fehlen aber leider.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Philips, Sony<br />

92


BD-Player<br />

Technik<br />

Sehr gut<br />

Sony BDP-S760<br />

Sony BDP-S760<br />

Mit Technik aus dem Luxusmodell BDP-S5000ES soll Sonys neuer Mittelklassespieler neue Dimensionen erreichen.<br />

Wir haben uns den Player genauer angeschaut.<br />

Die Ausstattung des 530 Euro teuren Spielers<br />

ist vor allem in Bezug auf die Konnektivität<br />

und verbaute Videotechnik durchdacht. Optisch<br />

präsentiert sich das Gerät in einem edlen Titangrau.<br />

Zwar ist das gesamte Gehäuse aus Kunststoff<br />

gefertigt, die Verarbeitungsqualität bewegt<br />

sich jedoch auf einem hohen Niveau, welches<br />

von den vergoldeten Anschlüssen abgerundet<br />

wird. An der Vorderseite prangt zusätzlich ein<br />

6,3-Millimeter-Stereo-Kopfhöreranschluss. Ein<br />

Highlight, das vor allem in Bezug auf BD-Live<br />

und Media-Streaming punktet, ist der verbaute<br />

WLAN-Adapter, der eine kabellose Integration<br />

ins Netzwerk ermöglicht. Der rückseitige USB-<br />

Slot muss zur Nutzung von BD-Live bestückt<br />

werden, denn auch dieser Sony hat keinen<br />

fest verbauten Speicher. Ein zusätzlicher Slot<br />

an der Front erlaubt das Abspielen von JPEG-<br />

Dateien. Die Unterstützung weiterer Medienformate<br />

hält sich beim S760 leider in Grenzen.<br />

Das angepriesene DLNA-Streaming unterstützt<br />

lediglich JPEG-Dateien, MP3s können nur per<br />

Disc abgespielt werden und bei DivX muss der<br />

Player gänzlich passen. Hier besteht eindeutig<br />

Nachholbedarf. Das von der PS3 bekannte<br />

XMB-Menü und auch das ansprechende On-<br />

Screen-Display lassen sich mit der optional beleuchteten<br />

Fernbedienung wunderbar steuern.<br />

Der Signalgeber entspricht auf weiten Strecken<br />

dem des teureren BDP-S5000ES. Ein Fehldruck<br />

auf die Taste „Home“ sollte nach Möglichkeit<br />

vermieden werden, um die Wiedergabe einer<br />

Disc nicht gänzlich zu stoppen.<br />

Nach dem Anschalten vergehen rund 23 Sekunden,<br />

bis das Hauptmenü erscheint. Ein<br />

optionaler Schnellstartmodus verringert die<br />

Wartedauer auf sechs Sekunden, benötigt dafür<br />

aber ein Vielfaches an Strom. Ansonsten<br />

ist der Player mit 0,1 Watt (W) im Stand-by<br />

jedoch sehr sparsam, auch in der Wiedergabe<br />

werden nur 21 W verbraucht. Bis das erste<br />

Bild unserer BD-Java-Testdisc „Independence<br />

Day“ dargestellt wurde, vergingen 66 Sekunden,<br />

ein durchschnittlicher Wert. Dabei gibt<br />

der Spieler deutlich hörbare Zugriffsgeräusche<br />

von sich, kann ansonsten aber durch eine nahezu<br />

lautlose Arbeitsweise überzeugen. Der<br />

verbaute Lüfter springt nur an, wenn es die<br />

Temperaturen verlangen. Das Laufwerk meisterte<br />

unseren Fehlerkorrekturtest bis zum bitteren<br />

Ende und kommt daher auch mit etwas<br />

zerkratzten Discs zurecht. Das Spulen, welches<br />

nur drei Zwischenstufen bietet, geht zu abgehackt<br />

vonstatten.<br />

Sonys BDP-S760 kommt mit einigen Technikfeatures<br />

des Spitzemodells daher. Dazu gehört<br />

der HD Reality Enhancer, der die Justierung<br />

des Bildes erlaubt. Die entsprechenden<br />

Menüpunkte sind nicht besonders aussagekräftig,<br />

Optionen wie „Erhöhen“ oder „FGR“<br />

erfordern zunächst das Studium des Handbuchs.<br />

Mit „Erhöhen“ werden hochfrequente<br />

Bildinhalte geschärft, wodurch v. a. bei DVDs<br />

der Gesamtschärfeeindruck steigt. Dadurch<br />

entstandene Doppelkonturen können durch<br />

„FGR“ wieder behoben werden, wodurch eine<br />

feine Schärfejustage möglich ist. Darüber hinaus<br />

lassen sich weitere Parameter einstellen,<br />

darunter der Farbton und sogar die Gammakurve.<br />

Schließlich kann die Rauschreduktion<br />

durch drei Punkte individualisiert werden,<br />

wobei die Ergebnisse recht dezent, aber dafür<br />

fehlerfrei ausfallen. Die ohnehin guten Videoqualitäten<br />

samt meist fehlerfrei arbeitenden<br />

De-Interlacern der Sony-Player kann der S760<br />

dadurch nochmals toppen. Allerdings wäre<br />

Im oberen Bereich<br />

sind das Nummernfeld<br />

und die Steuerung<br />

der TV-Funktionen<br />

platziert<br />

Die farbigen Optionstasten<br />

sind mittig<br />

angeordnet, ebenso<br />

der „Home“-Menübutton<br />

Die Hauptfunktionen<br />

des Players lassen<br />

sich mit den unten<br />

positionierten Tasten<br />

bedienen<br />

in fast allen Punkten eine feinere Abstufung<br />

wünschenswert gewesen. Die Audiosektion<br />

lieferte zwiespältige Ergebnisse. Einerseits<br />

bestätigten die Messwerte mit niedrigen Verzerrungswerten<br />

und Klirrfaktoren unsere guten<br />

Praxiseindrücke, andererseits zeigten sie<br />

auch Differenzen in Bezug auf die ausgegebenen<br />

Formate auf. Sowohl beim Ausgeben<br />

unbearbeiteter LPCM-Signale als auch beim<br />

Decodieren gab der Player über HDMI nur<br />

48 Kilohertz (kHz) aus, obwohl zeitweise<br />

sogar 192 kHz zugespielt wurden. Das hat in<br />

der Praxis nicht zwangsweise einen hörbar<br />

schlechteren Sound zur Folge, beschneidet<br />

vorliegende Tonsignale aber sehr früh in der<br />

Gerätekette, sodass Quellinformationen verloren<br />

gehen. Das ist bei einem Player dieser<br />

Preisklasse verwunderlich, zumal auch die<br />

Audiosektion prinzipiell durch sehr gute Messwerte<br />

gefallen konnte.<br />

FLORIAN KRIEGEL<br />

Ausstattung<br />

Hersteller Sony<br />

Modell BDP-S760<br />

Preis<br />

530 Euro<br />

Info<br />

www. sony.de<br />

Typ<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Maße (B/H/T) 43 × 9 × 24,6 cm<br />

Gewicht 2,9 kg<br />

Farben<br />

Titan<br />

Betrieb/Stand-by 21 W/0,1 W<br />

Disc-Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE, CD-<br />

Audio/CD-R/-RW, DVD-Video,/<br />

DVD-R/-RW/+R/+RW, JPEG, MP3,<br />

AVCHD<br />

Profi le-Version 2.0<br />

Bewertung Technik<br />

Ausstattung 9/10<br />

Bedienung 8/10<br />

Wiedergabe 9/10<br />

Gesamt 9/10<br />

Sonys S760 vereint Features des Luxusmodells S5000ES mit der<br />

Optik und dem Preisniveau der Mittelklasse. Vor allem technisch<br />

überzeugt das Gebotene.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 93


Technik<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Soundbars<br />

Gut<br />

LG HLB54S<br />

LG HLB54S<br />

LG verfolgt mit der HLB54S ein interessantes Konzept: Eine Soundbar zum Hinstellen mit reichhaltigen Features<br />

und kabellosem Subwoofer. Wir haben uns das Novum ins Testlabor geholt.<br />

LG zeigt mit der HLB54S eine Soundbar<br />

in schlankem Design. Die Konstruktion ist<br />

ausschließlich zum Hinstellen gedacht, eine<br />

Wandmontage ist somit nicht möglich. Die<br />

Front gleicht optisch einem herkömmlichen<br />

Soundprojektor, nur der schmale Schlitz des<br />

Slot-in-Laufwerks lässt die Verwandtschaft zu<br />

einer Komplettanlage vermuten. Die Bedientasten<br />

sind oberhalb des Gerätes angeordnet und<br />

reagieren auf Berührung. Wird die Bar angeschaltet,<br />

meldet die HLB54S dies mittels Signaltönen<br />

und dezenten, hübsch anzusehenden<br />

Lichtspielen. Durch das schwarze Lochblech<br />

wird außerdem das große und, dank feiner<br />

Porung, gut sichtbare Display erkennbar. Mit<br />

zwei zusätzlichen HDMI-Eingängen, optischer<br />

und koaxialer Digitalverbindung, einer mitgelieferten<br />

iPod-Dockingstation und einem USB-<br />

Eingang, an dem auch USB-Festplatten funktionieren,<br />

kann die Soundbar viele Ansprüche<br />

externer Geräte und Medien befriedigen. Auch<br />

netzwerktechnisch geht das Gerät mit der Zeit,<br />

denn dank eines WLAN-Adapters mit schnellem<br />

n-Draft kann auch eine kabellose Einbindung<br />

ins Netzwerk vorgenommen werden. Diese ist<br />

nicht nur für BD-Live praktisch, die HLB54S verfügt<br />

über sinnvolle DLNA-Streaming-Optionen,<br />

die das Abrufen verschiedener Formate, wie<br />

MP3, DivX oder JPEG, möglich machen. Selbst<br />

Youtube-Videos können mit dem kompakten<br />

Riegel abgerufen werden. Sowohl das Netzwerkstreaming<br />

als auch die Medienwiedergabe<br />

über USB gelingt unproblematisch, schnell<br />

und vor allem übersichtlich. LG setzt auf das<br />

typische durchgestylte Menüdesign, dessen<br />

Steuerung mit der etwas überladenen Fernbedienung<br />

gut von der Hand geht.<br />

Bis zur Wiedergabebereitschaft vergehen rund<br />

30 Sekunden, was deutlich mehr ist, als die<br />

fi rmeneigenen BD-Player benötigen. In Bezug<br />

auf das Handling gefällt die Soundbar, was sich<br />

auch in den kurzen Ladezeiten bei Disc-Betrieb<br />

bemerkbar macht. Selbst für eine komplexe<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Struktur benötigt das LG-Modell rund<br />

40 Sekunden, bis ein erstes Bild zu sehen ist.<br />

Bei HD-Material gibt sich das Gerät keine Blöße<br />

und das visuelle Ergebnis kann alle Erwartungen<br />

erfüllen. Die Qualität selbst kann jedoch nicht<br />

beeinfl usst werden, denn dazu nötige Einstellungen<br />

mittels Videoequalizer fehlen gänzlich.<br />

Auch im Setup-Menü sind die Optionen auf das<br />

Nötigste beschränkt. Neben der HDMI-Farbeinstellung<br />

können hier nur noch die Aufl ösung<br />

und das Seitenverhältnis bestimmt werden. Ein<br />

fehlender Equalizer ist bei HD-Material noch zu<br />

verkraften, doch spätestens beim Hochskalieren<br />

von DVDs kann ein solcher durchaus Sinn<br />

machen, um manuell an der Schärfe, Farbe<br />

oder dem Kontrast zu regeln. Das Gezeigte ist<br />

dennoch völlig ausreichend, auf bis zu 1 080p<br />

gerechnete SD-Quellen erfahren eine Aufwertung<br />

ohne besonderen Glanz. Bei der Vollbildkonvertierung<br />

erlaubt sich die HLB54S bei aufwendigeren<br />

Szenen immer wieder Ausrutscher,<br />

was sich in Form von fl immernden Bildpartien<br />

äußert. Wer mit der Soundbar häufi g DVDs wiedergeben<br />

möchte, sollte sich darüber im Klaren<br />

sein, dass das Gerät hier seine Grenzen hat. Für<br />

den durchschnittlichen Gebrauch und die verstärkte<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Wiedergabe ist das Modell von<br />

LG aber bestens geeignet.<br />

Klangtechnisch erfüllt die Soundbar keine gehobenen<br />

Ansprüche, diese sind bei herkömmlichen<br />

Lautsprechern mit größerem Volumen<br />

aber ohnehin besser aufgehoben. Das Klangbild<br />

präsentiert sich etwas mittenlastig und der<br />

kabellos arbeitende Subwoofer drängt sich nicht<br />

überpräsent auf. Wem der Bass zu lasch ist, der<br />

kann diesen durch eine wandnahe Aufstellung<br />

Sowohl die Navigation<br />

als auch die<br />

Inputs befinden<br />

sich oberhalb<br />

und wirken etwas<br />

unaufgeräumt<br />

Die Hauptbedienelemente<br />

liegen<br />

mittig auf der<br />

Fernbedienung<br />

Leider fehlt eine<br />

Audio-Taste zum<br />

direkten Wechseln<br />

der Tonspuren<br />

der Soundbar und einen der Soundmodi noch<br />

etwas verstärken. Im Modus „Bypass“ zeigte<br />

sich der Ton relativ ausgeglichen. Wird die Lautstärke<br />

nicht zu hoch gewählt, ist die Beschallung<br />

ausreichend. Ein räumliches Gefühl kann<br />

die Konstruktion nicht wirklich vermitteln, wenngleich<br />

je nach zugespieltem Material durchaus<br />

eine surroundähnliche Atmosphäre entsteht.<br />

Die gemessenen Verzerrungswerte über HDMI<br />

sind tadellos, sodass die Soundbar prinzipiell<br />

auch als Zuspieler genutzt werden kann.<br />

LG zeigt mit der HLB54S eine sehr gute,<br />

wenn nicht sogar die am besten ausgestattete<br />

Soundbar mit <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player. Das Gesamtpaket<br />

kann dank einer umfangreichen Ausstattungsliste<br />

mit Highlights wie Youtube, DLNA-Streaming<br />

und WLAN-Adapter überzeugen, wenngleich<br />

die technische Seite sehr einfach, aber<br />

qualitativ hochwertig gestaltet ist. Die Akustik<br />

fällt wie erwartet aus, eignet sich aber ideal<br />

als platzsparende Option für den erweiterten<br />

TV-Genuss.<br />

FLORIAN KRIEGEL<br />

Ausstattung<br />

Hersteller LG<br />

Modell HLB54S<br />

Preis<br />

999 Euro<br />

Info<br />

www. lge.de<br />

Typ<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Soundbars<br />

Maße (B/H/T) 99,8 × 11 × 22 cm<br />

Gewicht 5,9 kg<br />

Farben<br />

Schwarz<br />

Betrieb/Stand-by 47,8 W/1,3 W<br />

Disc-Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE, CD-<br />

Audio/CD-R/-RW, DVD-Video,/<br />

DVD-R/-RW/+R/+RW, JPEG, MP3,<br />

WMA, AVCHD, DivX<br />

Profi le-Version 2.0<br />

Bewertung Technik<br />

Ausstattung 8/10<br />

Bedienung 7,5/10<br />

Wiedergabe 7,5/10<br />

Gesamt 7,5/10<br />

LG zeigt mit der HLB54S eine kompakte Soundbar mit vielen<br />

Zusatzfeatures wie separaten HDMI-Eingängen, aber einem<br />

etwas schwachen Klang.<br />

Bilder: LG, Philips, Stock.xchng<br />

94


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Soundbars<br />

Technik<br />

Gut<br />

Philips HTS8160B<br />

Philips HTS8160B<br />

Philips setzt bei seiner <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Soundbar auf ein außergewöhnliches sowie Strom sparendes 1-Kabel-Konzept<br />

und verbindet dieses mit einer sauberen Verarbeitung hochwertiger Materialien.<br />

Mit einer Tiefe von immerhin fast 16 Zentimetern<br />

ist das Gerät nicht unbedingt für<br />

eine Wandanbringung geeignet, dennoch lässt<br />

es sich mit der beigelegten Halterung entsprechend<br />

montieren. Doch auch im aufgestellten<br />

Zustand macht die HTS8160B optisch eine<br />

gute Figur. Hochwertige Elemente aus Glas und<br />

gebürstetem Aluminium ergeben eine edle<br />

Mischung, die auch der Subwoofer weiterführt.<br />

Die Player-Einheit ist mittig angeordnet und<br />

wird beim Öffnen seitlich nach vorne herausgefahren<br />

und beleuchtet, was besonders<br />

hochwertig anmutet. Sensible Sensoren reagieren<br />

auf Eingaben und zentral zeigt sich ein<br />

feiner und – wie alle leuchtenden Elemente –<br />

dimmbarer Lautstärkeregler.<br />

Beim Anschließen offenbart das Set ein interessantes<br />

Konzept, denn sowohl die Stromzuleitung<br />

als auch der Antennenanschluss laufen<br />

über die Basseinheit und werden dann mit zwei<br />

verbundenen Kabeln zur Soundbar geführt. In<br />

dieser sind auf der Rückseite hinter einer Abdeckung<br />

alle relevanten Anschlüsse vorzufi nden.<br />

Hinter einem ausklappbaren Terminal an der<br />

Front verstecken sich weiterhin ein USB-Port<br />

sowie ein Klinkenanschluss für mobile Audioplayer.<br />

Angesichts des Preises enttäuscht die<br />

Tatsache, dass sich das iPod-Dock nicht im Lieferumfang<br />

befi ndet. Dafür lässt sich dieses auch<br />

für die Videowiedergabe nutzen und mit einem<br />

Fernseher verbinden. Die HTS8160B zeigt sich<br />

recht annahmefreudig in Bezug auf Medienformate.<br />

Neben DivX- werden auch zahlreiche Audiodateien<br />

und Bilder zügig sowie übersichtlich<br />

wiedergegeben. Bei DivX-7 und WMV erschien<br />

jedoch die Meldung „Audioformat nicht unter.“ –<br />

sodass wir auf den Ton und eine komplettierte<br />

Meldung verzichten mussten. Das für Philips<br />

typische Menüdesign sorgt auch bei diesem<br />

Gerät für eine übersichtliche Benutzerführung<br />

mit erklärenden Kurzinfos für jede Option. Bei<br />

der Netzwerkkonfi guration muss man sich auf<br />

eine automatische Erkennung verlassen, manuelle<br />

Einstellungen sind nicht möglich, was Netzwerke<br />

ohne DHCP zum Problem werden lassen<br />

könnte. Besonders gefallen hat uns die äußerst<br />

hochwertige Fernbedienung mit klar defi nierten<br />

Druckpunkten und einer edlen Metalloberfl ä-<br />

che. Philips’ <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player sind die schnellsten<br />

am Markt und auch die Soundbar gönnt sich<br />

nur knapp 20 Sekunden bis zur Wiedergabebereitschaft.<br />

Bereits nach 40 Sekunden wurde<br />

ein Bild der komplexen BD-Java-Disc gezeigt –<br />

ein überaus guter Wert. Die visuelle Qualität<br />

von HD-Material ist tadellos. Bilder sind scharf,<br />

fein gezeichnet und werden ruckelfrei dargestellt.<br />

Im Setup-Menü lässt sich zwischen fünf<br />

Presets wählen, die das Bild in Helligkeit, Farbe<br />

und Schärfe beeinfl ussen. Eine direkte Auswahl<br />

während der Wiedergabe wäre deutlich praxistauglicher,<br />

ebenso wie die manuelle Anpassung<br />

von Parametern, die wir hier vermissen.<br />

Die von Philips verbreitete Option, Untertitel<br />

zu verschieben, fehlt bei der Soundbar leider,<br />

was aber nur Besitzer eines Cinema 21 : 9 bzw.<br />

Nutzern von entsprechenden Vorsatzlinsen für<br />

Projektoren stören könnte. Beim Hochskalieren<br />

von DVDs sind die Ergebnisse ebenfalls<br />

ordentlich. Doch hier schmerzen die fehlenden<br />

manuellen Justiermöglichkeiten, um das Resultat<br />

zu beeinfl ussen und dem zugespielten<br />

Material gegebenenfalls anzupassen. Weniger<br />

erfreulich sind ebenso die Leistungen bei der<br />

Rauschreduktion, die kaum sichtbar ausfällt.<br />

Die Vollbildkonvertierung erlaubt sich gleichfalls<br />

Schwächen, allerdings meistert sie viele Testsequenzen<br />

nach einer kurzen Analysephase.<br />

Im Beispiel von „Die Mumie“ dauerte es rund<br />

eine Sekunde, bis der De-Interlacer griff. Die<br />

Die Bedieneinheit<br />

wird oben übersichtlich<br />

vom Power-<br />

Knopf dominiert<br />

Die mittigen Buttons<br />

ermöglichen<br />

die Bedienung der<br />

Primärfunktionen –<br />

die Anordnung ist<br />

kreisförmig. Schick:<br />

das hochwertige<br />

Navigationskreuz<br />

Soundprogramme,<br />

TV-Steuerung,<br />

Ziffertasten und<br />

zusätzliche Funktionen<br />

sind unten<br />

platziert<br />

Soundbar arbeitet mit Ambisound, um einen<br />

virtuellen Raumklang zu erzielen. Nach dem<br />

ersten Probehören fi el uns direkt eine Überbetonung<br />

des Hochtonbereichs auf, der sich<br />

messtechnisch zwischen 300 und 400 Hz manifestierte.<br />

Dadurch wirkt der Ton gelegentlich<br />

etwas zu schrill. Der Bass des Subwoofers kann<br />

selbst durch maximales Anheben höchstens auf<br />

ein angenehmes Niveau gebracht werden. Um<br />

ein weiteres Dröhnen zu vermeiden, sollte der<br />

Subwoofer nicht allzu nah an der Wand platziert<br />

werden. Als klangliche Alternative zum Ton des<br />

Flachbild-TVs eignet sich jedoch auch Philips’<br />

Soundbar.<br />

Die Philips-Soundbar ist qualitativ dem Preis<br />

entsprechend verarbeitet und recht massiv. Die<br />

Bedienung ist ebenfalls vorbildlich. Klanglich hat<br />

auch dieses Modell einen eigenen Charakter,<br />

der vor allem als Ergänzung des TV-Klangs zur<br />

Geltung kommt. Wer eine schnelle und unkomplizierte<br />

Verkabelung einem besseren Klang<br />

vorzieht, dem sei die HTS8160B empfohlen.<br />

FLORIAN KRIEGEL<br />

Ausstattung<br />

Hersteller Philips<br />

Modell HTS8160B<br />

Preis<br />

1199 Euro<br />

Info<br />

www.philips.de<br />

Typ<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Soundbars<br />

Maße (B/H/T) 99,9 × 18,9 × 15,9 cm<br />

Gewicht 11,5 kg<br />

Farben<br />

Schwarz<br />

Betrieb/Stand-by 44,2 W/0,2 W<br />

Disc-Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE, CD-<br />

Audio/CD-R/-RW, DVD-Video,/<br />

DVD-R/-RW/+R/+RW, JPEG, MP3,<br />

WMA, AVCHD, DivX<br />

Profi le-Version 2.0<br />

Bewertung Technik<br />

Ausstattung 8/10<br />

Bedienung 9/10<br />

Wiedergabe 8/10<br />

Gesamt 8/10<br />

Die edel verarbeitete Soundbar von Philips HTS8160 vereint<br />

Eleganz mit hochwertiger Technik, verpackt in einem Strom<br />

sparenden Konzept.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 95


Technik<br />

Marktübersicht<br />

Aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player und Heimkinosysteme im Überblick<br />

Hersteller/<br />

Modell<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Ansicht<br />

Preis<br />

(UVP) in €<br />

Farben<br />

Ethernet-<br />

Schnittstelle<br />

Bild-in-<br />

Bild<br />

BD-<br />

Live<br />

erhältlich<br />

seit<br />

HDMI<br />

24p<br />

HD Audio:<br />

Bitstream/<br />

Decoding<br />

Audio-Outs<br />

Speicher<br />

Denon<br />

DVD-A1UD<br />

4 999<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

ja<br />

ja<br />

ja (nach<br />

Update)<br />

Juni<br />

2009<br />

2 × 1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1, 2.0, XLR<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, 2 × HDMI<br />

SD-Card<br />

Denon<br />

DBP-4010UD<br />

1 999<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

ja ja ja<br />

November<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

Denon<br />

DBP-2010<br />

699<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Koaxial,<br />

HDMI<br />

SD-Card<br />

Denon<br />

DVD-3800BD<br />

1 999<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

nein ja nein<br />

November<br />

2008<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

Funai<br />

B1-M110<br />

299<br />

Schwarz-<br />

Blau<br />

nein ja nein<br />

August<br />

2008<br />

1.3 ja ja/nein<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Koaxial,<br />

HDMI<br />

SD-Card<br />

Harman/<br />

Kardon<br />

BDP 10<br />

699<br />

Schwarz-<br />

Silber<br />

ja ja ja<br />

Mai<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

JVC<br />

XV-BP1<br />

349 Schwarz ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

LG<br />

BD-370<br />

279 Schwarz ja ja ja<br />

März<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

LG<br />

BD-390<br />

350 Schwarz ja ja ja<br />

September<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

Marantz<br />

BD7004<br />

799<br />

Schwarz,<br />

Silbergold<br />

ja ja ja<br />

September<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

Marantz<br />

UD8004<br />

2 499 Schwarz ja ja ja<br />

November<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

Marantz<br />

UD9004<br />

5 500<br />

Schwarz,<br />

Silbergold<br />

ja ja ja<br />

September<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

NAD<br />

T587<br />

1 399 Schwarz ja ja ja<br />

Januar<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

Onkyo<br />

DV-BD507<br />

Panasonic<br />

DMP-BD60<br />

Panasonic<br />

DMP-BD80<br />

Philips<br />

BDP9100<br />

Philips<br />

BDP9500<br />

Philips<br />

BDP7500<br />

399<br />

329<br />

399<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

ja ja ja<br />

ja ja ja<br />

ja ja ja<br />

449 Schwarz ja ja ja<br />

549 Schwarz ja ja ja<br />

299<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

ja ja ja<br />

August<br />

2009<br />

März<br />

2009<br />

März<br />

2009<br />

Juni<br />

2009<br />

November<br />

2009<br />

Oktober<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

1.3 ja ja/ja<br />

1.3 ja ja/ja<br />

1.3 ja ja/ja<br />

1.3 ja ja/ja<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

HDMI<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

HDMI<br />

Analog: 5.1, 2.0<br />

Digital: Koaxial,<br />

HDMI<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

SD-Card<br />

SD-Card<br />

USB<br />

USB<br />

USB<br />

Bilder: Denon, JVC, LG, Onkyo, Panasonic, Philips, Pioneer, Sony, NAD, Yamaha<br />

96


Marktübersicht<br />

Technik<br />

Hersteller/<br />

Modell<br />

Ansicht<br />

Preis<br />

(UVP) in €<br />

Farben<br />

Ethernet-<br />

Schnittstelle<br />

Bild-in-<br />

Bild<br />

BD-<br />

Live<br />

erhältlich<br />

seit<br />

HDMI<br />

24p<br />

HD Audio:<br />

Bitstream/<br />

Decoding<br />

Audio-Outs<br />

Speicher<br />

Pioneer<br />

BDP-LX 91<br />

2 399 Schwarz ja ja<br />

ja (nach<br />

Update)<br />

Februar<br />

2009<br />

2 × 1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, 2 × HDMI<br />

intern<br />

Samsung<br />

BD-P1600<br />

279 Schwarz ja ja ja<br />

März<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

intern<br />

Samsung<br />

BD-P3600<br />

399 Schwarz ja ja ja<br />

März<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

intern<br />

Sharp<br />

BD-HP 22S<br />

279 Schwarz ja ja ja<br />

Oktober<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

Sony<br />

PS 3 Slim<br />

(160 GB)<br />

299 Schwarz ja ja ja<br />

September<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

HDMI<br />

intern +<br />

USB<br />

Sony<br />

BDP-S360<br />

299 Schwarz ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB +<br />

Speicherstick<br />

Sony<br />

BDP-S760<br />

530<br />

Schwarz-<br />

Blau<br />

ja ja ja<br />

September<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB +<br />

Speicherstick<br />

Sony<br />

BDP-S5000ES<br />

1 499<br />

Schwarz-<br />

Blau<br />

ja ja ja<br />

Dezember<br />

2008<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB +<br />

Speicherstick<br />

Toshiba<br />

BDX2000KE<br />

269 Schwarz ja ja ja<br />

Dezember<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

Yamaha<br />

BD-S2900<br />

999 Schwarz nein ja nein<br />

September<br />

2009<br />

1.3 ja ja/nein<br />

Analog: 5.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

Heimkinosysteme<br />

Samsung<br />

HT-BD 7255<br />

1 329 Schwarz ja ja ja<br />

September<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja Digital: HDMI USB<br />

LG<br />

HB954PB<br />

999 Schwarz ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja nein/ja Digital: HDMI USB<br />

Panasonic<br />

SC-BT205<br />

999 Schwarz ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja Digital: HDMI<br />

USB,<br />

SD-Card<br />

Sony<br />

BDV-IT1000<br />

1 999 Schwarz ja ja<br />

ja (nach<br />

Update)<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja nein/ja Digital: HDMI USB<br />

Stereosysteme<br />

JVC<br />

NX-BD3<br />

999 Schwarz ja ja nein<br />

Oktober<br />

2008<br />

1.3 ja nein/nein Digital: HDMI SD-Card<br />

Panasonic<br />

SC-BTX70<br />

799 Schwarz ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja Digital: HDMI USB<br />

Samsung<br />

HT-BD 1220<br />

599 Schwarz ja ja ja<br />

September<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja Digital: HDMI USB<br />

LG<br />

HB354BS<br />

499 Schwarz ja ja ja<br />

April<br />

2009<br />

1.3 ja nein/ja Digital: HDMI –<br />

Portable <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Panasonic<br />

DMP-B15<br />

799 Schwarz ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja ja/nein Digital: HDMI SD-Card<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 97


<strong>Vorschau</strong><br />

Thema<br />

3/2010<br />

Nächstes Heft:<br />

19. März 2010<br />

Impressum<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax 0341) 1 49 55-11<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch (FP)<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Uwe Funk (UF)<br />

Grafikdesign:<br />

Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />

Lars Holzhauer, Steffi Köhler,<br />

Stefan Kretzschmar,<br />

Stefan Mitschke, Kim Trank, Sabine Vlach,<br />

Annemarie Votrubec<br />

Lektorat:<br />

Tilo Neubacher, Katharina Neumann<br />

Weltuntergang<br />

Das wars dann wohl! 2012 geht die Welt unter und wir können nur hoffen, dass uns bis dahin noch<br />

jede Menge tolle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s die verbleibende Zeit versüßen. Wir bereiten uns mit einigen Katastrophenfi<br />

lmen aufs Ende vor. Und nicht vergessen, der Letzte macht das Licht aus.<br />

Film<br />

Spiel<br />

Technik<br />

Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />

DIGITAL FERNSEHEN<br />

www.digitalfernsehen.de<br />

Das Magazin berichtet<br />

aktuell über die Entwicklung<br />

des Digital-TV und<br />

gibt hilfreiche Tipps für<br />

den Umstieg.<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Futter<br />

Fehlt Ihnen noch das richtige Futter für Ihren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player? Kein Problem, denn Titel<br />

wie „District 9“, „Jennifer´s Body“, „Der Informant“, „Wickie und die starken Männer“<br />

und „Orphan – Das Waisenkind“ werden den Hunger Ihres Gerätes ausreichend stillen.<br />

Zudem gibt es im nächsten Heft etwas ausführlichere Import-Tipps.<br />

Frühlingsgefühle<br />

Im Frühjahr erblühen die Natur und die Liebe. Dennoch bleiben Zockernaturen lieber in<br />

den eigenen vier Wänden und bringen die PS3 auf Hochtouren. Die Gründe dafür sind<br />

absolut nachvollziehbar, denn sie lauten: „Final Fantasy XIII“, „Heavy Rain“ und „God<br />

Of War III“.<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Rekorder<br />

Lange mussten wir darauf warten, doch bald darf auch in HD aufgezeichnet werden. Die<br />

neuen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Rekorder sind da und wir werden sie testen. Die große Frage wird jedoch<br />

sein: Welche TV-Inhalte können überhaupt aufgezeichnet werden?<br />

DIGITAL TESTED<br />

www.digitaltested.de<br />

Informationen,<br />

Workshops und<br />

Testberichte zu den<br />

neusten Multimedia-<br />

Komponenten.<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

HD+TV<br />

www.hdplustv.de<br />

HD+TV ist der hochwertige<br />

Ratgeber für Audio,<br />

Video und Heimkino.<br />

Bilder: Koch Media, Panasonic, Sony Pictures<br />

Redaktion:<br />

Franziska Drache (FD), Lydia Fischer (LF),<br />

Dennis Schirrmacher (DS), Florian Kriegel (FK),<br />

Tim Luft (TL), Falko Theuner (FT),<br />

Christian Trozinski (CT)<br />

Weitere Mitarbeiter:<br />

Katharina Stöckl<br />

Produktbetreuung:<br />

Hirra Hafeez, Sabrina Herber,<br />

Verena Rottmann<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Anzeigen:<br />

Carsten Philipp (Leitung),<br />

Nicole Haack, Simone Läßig,<br />

Benjamin Mächler<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />

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Dank iSCSI kann von jedem Arbeitsplatz auf das Laufwerk zugegriffen werden, um Filme und Daten abzuspielen<br />

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