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Deutschland: 4,50 € Österreich/Luxemburg: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 2/10<br />
BLU-RAY DISC | PLAYSTATION 3 | TECHNIK<br />
3D<br />
fürs Heimkino<br />
Tim Burton<br />
Hollywoods Visionär<br />
in einer morbiden<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Galerie<br />
High-Def-Dokus<br />
Ultrascharfe<br />
Tiefseewelten<br />
Import-Training<br />
Der Workshop<br />
für Einsteiger<br />
75 BDs im Test:<br />
PREISGEKRÖNT & KULTVERDÄCHTIG<br />
„Oben“ auf Höhenflug<br />
„Der Sternwanderer“<br />
HD-Serien: „Fringe“ u. a.
FILMHIGHLIGHTS AUF BLU-RAY<br />
HINTER KAIFECK KURZER PROZESS THE WRESTLER<br />
Starbesetzter deutscher Mystery-Grusel Zwei Leinwandlegenden Oscar ® -prämiertes Meisterwerk<br />
mit realem Hintergrund. in einem brisanten und harten Cop-Thriller. vom Film-Visionär Darren Aronofsky.<br />
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26<br />
Niveau<br />
Oben<br />
66<br />
echs engagierte Wissenschaftler begeben<br />
sich auf eine abenteuerliche Expedition in<br />
die weite und raue Wildnis von Alaska. Ihr Ziel<br />
ist es den Klimawandel durch die Erderwärmung<br />
auf Grund der CO 2 -Emission, näher zu<br />
erforschen.<br />
Um die kritischen Bilder so spektakulär wie<br />
möglich zu drehen, setzen sich die Forscher<br />
mehrmals erhöhter Lebensgefahr aus. Ob sie<br />
nun in tiefe blaue Gletschermühlen steigen,<br />
um Sturzbäche des in den gigantischen Eisblöcken<br />
geschmolzenen Wassers zu erforschen,<br />
oder hungrige und angri fslustige Grizzlybären<br />
Durch die globale Klimaerwärmung schmelzen die<br />
Eisberge Alaskas<br />
durch ihr vordergründig begeistertes Handeln,<br />
nicht anzumerken.<br />
Das atemberaubente brillante Bildmaterial<br />
zeichnet sich durch eine sehr hohe Qualität<br />
aus. Es treten kaum Nachziehe fekte auf und<br />
nur bei den wenigen Aufnahmen mit digitalem<br />
Zoom schwächelt die Detailschärfe. Auch bei<br />
den zahlreichen Szenen, die in bezaubernden<br />
weißen Schneelandschaften gedreht wurden,<br />
sind keinerlei Artefakte zu sehen.<br />
Der klare Sound hingegen ist zwar in DTS-HD<br />
HR 5.1 abgemischt, aber dem Genr entsprechend<br />
ist er sehr stark auf das Center gerichtet.<br />
Die restlichen Boxen werden nur für leise,<br />
actionhafte Hintergrundmusik eingesetzt, wodurch<br />
keine angenehme Räumlichkeit erzeugt<br />
das schöne Rauschen des Meeres wurde<br />
größten Teils verzichtet. Sta tdessen ziehen<br />
sich die interessanten Interviews der sech<br />
In tiefe Gletschermühlen steigen die Forscher,<br />
um an spektakuläre Bilder zu gelangen<br />
Wissenschaftler und der informierende Kommentar<br />
des Sprechers durch die packende<br />
Dokumentation.<br />
Als Bonusfeature befindet sich auf der Disc ein<br />
weiterer interessanter Dokumentarfilm in HD-<br />
Qualität, der dem Zuschauer die wichtigsten<br />
Überlebensregeln des kalten und gefährlichen-<br />
Alask aufzeigt.<br />
Dafür lässt sich der mutige und abenteuerlustige<br />
Moderator unter anderem aus kräfteraubenden<br />
Eiswasser befreien, übernachtet bei<br />
Minusgraden in einer selbstgebauten Schneegender<br />
Höhe von einem gewaltigen<br />
Gletscher bergen.<br />
stellenweise als Blasphemie angesehen wird.<br />
Produzent von „Vulkane in der Tiefsee“ ist kein<br />
anderer als James Cameron persönlich. Zwischen<br />
seinen beiden Kinoprojekten „Titanic“<br />
und „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ widmete<br />
er sich vor a lem seinem Hobby, dem<br />
Tiefseetauchen, und drehte einige erfolgreiche<br />
Naturdokumentationen. Dementsprechend<br />
fehlt es dem Streifen auch nicht an der nötigen<br />
Spannung. Die zahlreichen Unterwasseraufnahmen<br />
wurden im IMAX-Format gedreht,<br />
welches gestochen scharfe Bilder liefert. An<br />
der hohen Bildrate von 31 Mbps, lässt sich<br />
auch die hohe Qualität des Filmmaterials ablesen.<br />
Der Schwarzwert ist optimal eingeste lt,<br />
Auch der Sound zeugt von hohem Niveau. Die<br />
Kommentare sind auf die Front abgemischt<br />
Durch die Tiefseevulkane werden ganze Landschaften<br />
unter Wasser geformt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 67<br />
2/2010 Editorial<br />
Eine neue Dimension<br />
Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis das Thema 3-D von<br />
der Filmbranche neu aufgegriffen und mit dem Blick auf Standards<br />
weiter vorangetrieben wird. Inzwischen sind die technischen Möglichkeiten<br />
der Produktion und der Aufführung so weit vorangeschritten,<br />
dass viele Limitierungen der Vergangenheit, wie Rechenleistung oder<br />
Speicherplatz, nicht mehr greifen. Nachdem also die Kinos begonnen<br />
haben, großflächig auf moderne 3-D-Präsentation umzurüsten, steht<br />
mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc auch ein praktikables Medium für das 3-D-Heimkino<br />
zur Verfügung. Wie weit der entsprechende Standard vorangekommen<br />
ist, welche Technik für den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Genuss in 3-D benötigt<br />
und auch schon angeboten wird, lesen Sie in unseren Techniknews.<br />
Im Übrigen wird auch für den neuen Kinofi lm von Tim Burton, „Alice im<br />
Wunderland“, auf die dritte Dimension gesetzt. Auch das ist ein Anlass,<br />
sich in der Titelstory mit dem exzentrischen Regie-Genie auseinanderzusetzen. Machen Sie also mit uns<br />
einen Streifzug durch die herrlich verrückte Welt des Tim Burton – die schon heute fast ausnahmslos auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu genießen ist.<br />
Zu den Spitzenfi lmen auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gehört in dieser Ausgabe vor allem Disneys großartiger Animationsfi lm<br />
„Oben“, mit dem es eine neue Bildreferenz in diesem Genre gibt. Außerdem ist Brad Pitt nicht nur auf<br />
unserem Cover, sondern wir widmen den „Inglourious <strong>Basterds</strong>“ eine Doppelseite – sowohl der Film als<br />
auch die technische Umsetzung haben es verdient.<br />
Unsere Film-Spezials beschäftigen sich mit ganz unterschiedlichen Themenbereichen, so kommen auch<br />
wir nicht daran vorbei, dass der Vampirfi lm offensichtlich wieder etwas mehr aus dem Dämmerlicht auf<br />
die Leinwände drängt. Dass dies nicht nur für die Teenager interessant ist, zeigt die große Bandbreite der<br />
Titel über die ewigen <strong>Blu</strong>tsauger. Etwas unblutiger geht es in unserem Dokumentations-Spezial zu, auch<br />
wenn wir dort Haie und Wölfe nicht ganz umgehen können. Neben unserem gewohnten und dieses<br />
Mal ausgesprochen rockigem <strong>Blu</strong>Note-Café gibt es dann auch etwas zum Lachen. Ein paar ausgewählte<br />
Scheiben aus dem Bereich Comedy und Komödie sollen den Eindruck gar nicht erst aufkommen lassen,<br />
dass es in Sachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nur todernst zugeht.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß mit dem zeitlosen Humor von Monty Python und Loriot.<br />
Herzlichst,<br />
UWE FUNK,<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Nächstes Heft:<br />
19. März 2010<br />
Film<br />
Test des Monats<br />
Oben<br />
Beim Kinorelease stieß Pixars zehnter Animationshit mit seinen außergewöhnlichen Charakteren und alternativen<br />
Erzählweisen auf viel Zuspruch. Mit Spannung erwarteten wir den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Start – zu Recht, denn die<br />
Scheibe erfü lt die hohen Erwartungen in jedweder Hinsicht.<br />
Bildreferenz<br />
AKT2<br />
... geht er mit Russel auf Abenteuertour<br />
nach Venezuela. Akt<br />
3 spielt sich in der Luft ab und<br />
bewegt sich auf „Indiana Jones“<br />
AKT3<br />
AKT1<br />
„Oben“ besteht insgesamt aus drei<br />
Akten: Zunächst wird die Lebensgeschichte<br />
Carls erzählt.<br />
Sind seine Motive für die außergewöhnliche<br />
Reise geklärt, ...<br />
Film<br />
Sharkwater – Wenn Haie sterben<br />
H<br />
aie werden oft als bestialische Ki ler und<br />
blutrünstige Massenmörder dargeste lt,<br />
die sich auf hilflose Menschen stürzen und sie<br />
Expedition Alaska<br />
S<br />
E<br />
igentlich so lte man denken, Pixar habe<br />
sämtliche Themen und Motive bereits abgefrühstückt:<br />
Spielzeuge, Insekten, Monster,<br />
Helden, Autos, Fische, Ra ten, Roboter . welche<br />
Art von Figur so lte das Publikum jetzt<br />
überhaupt noch übe raschen? Doch irgendwie<br />
scha ften es Pixars Querdenker wieder einmal,<br />
etwas Außergewöhnliches zustande zu bringen,<br />
das es in dieser Art bisher eigentlich nur in<br />
dem Studio-Ghibli-Meisterwerk „Das wandelnde<br />
Schloss“ (2004) gab. Sie nahmen einen<br />
verbi terten, alten Rentner und ließen ihn seine<br />
eigene Behausung als Transportmi tel nutzen,<br />
um sich auf einen späten Selbstfindungstrip zu<br />
begeben. O fenbar haben die Künstler sehr viel<br />
von dem japanischen Animationsstudio gelernt,<br />
denn Carl und seine Weltsicht ist dermaßen gut<br />
durchpsychologisiert, dass man gla t glauben<br />
könnte, Hayao Miyazaki selbst hä te auf dem<br />
Regiestuhl gesessen.<br />
Special Interest<br />
Das Ende einer Liebe<br />
Schon über 90 Prozent der Hai-Weltpopulation sind<br />
durch die Lobby der Fischindustrie ausgero tet wurden<br />
Bilder: Disney/Pixar<br />
Animation<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: Disney Home<br />
Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS 5.1 ES<br />
Datenrate Bild: 22,6Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5Mbps<br />
Regie: Pete Docter,<br />
Bob Peterson<br />
Laufzeit: 96min, FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
×2 23 € 21.1.2010<br />
Bevor das ve rückte Treiben um die sprechenden<br />
Hunde, den lustigen Vogel und den<br />
nervigen Pfadfinder losgeht, erklärt der Film<br />
erst einmal, wie Carl überhaupt dazu kam, sein<br />
Haus an unzählige Luftba lons zu binden. A les<br />
beginnt mit seinem unbändigen Interesse an<br />
exotischen Abenteuern, das ihn seit der frühsten<br />
Kindheit mit der schru ligen E lie verbindet.<br />
Ihre erste Begegnung in dem schicksalhaften<br />
Haus kommt einzig zustande, weil beide dem<br />
Tropenforscher Charles Muntz nacheifern, jeder<br />
auf seine Art, versteht sich. Während E lie das<br />
heruntergekommene Gebäude benutzt, um<br />
ihrer Fantasie vom fliegenden Zeppelin auf die<br />
Sprünge zu helfen, reicht dem introvertierten<br />
Carl bereits ein einzelner Luftba lon dafür. Zusammen<br />
legen sie den Grundstein für Carls<br />
Idee, das Haus später wirklich mit Luftba lons<br />
zum Flugobjekt zu machen.<br />
Die anschließende Co lage aus Szenen ihres<br />
bewegten Ehelebens bringt in wenigen Minuten<br />
das auf den Punkt, was viele Liebesfilme nicht<br />
einmal in zwei Stunden scha fen. Die Art, wie<br />
die absolut gegensätzlichen Partner miteinander<br />
ko relieren, steht symbolisch für a le funktionierenden<br />
Beziehungen der Welt. Aus guten Vorsätzen<br />
werden unverwirklichte Träume, die kleinen<br />
A ltagsproblemchen weichen. Auf Tiefen folgen<br />
Höhen, spontane Floskeln werden über die Jahre<br />
zum liebevo len Ritual und ehe man e sich<br />
versieht, endet das gewohnte Miteinander unweigerlich<br />
mit dem Tod. Was letztendlich bleibt,<br />
sind die Erinnerungen an die kleinen Momente<br />
des Lebens, nicht mehr und nicht weniger.<br />
Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> befindet sich ein Beitrag, der<br />
sich diesem Zusammenschni t widmet und die<br />
ursprüngliche Fassung in vo ler Länge als Storyboard<br />
zeigt. Hier sieht man, dass die frühere<br />
Version eine sprichwörtlich schlagfertige Beziehung<br />
für Carl und E lie vorsah. Wie es scheint<br />
so lten sie sich als Kinder häufig prügeln, um<br />
als Teenager zusammenzukommen und sich<br />
als Eheleute liebevo l weitere blaue Flecken zu<br />
bescheren. Selbst auf dem Sterbebe t boxt E lie<br />
ihren Carl noch kraftlos – eine wirklich traurigschöne<br />
Sequenz.<br />
Sämtliche Erinnerungen sind unweigerlich mit<br />
dem Haus verknüpft, in dem Carl nach E lies<br />
Beerdigung nun a lein verha ren muss. Wie es<br />
der Zufa l wi l, droht ein Bauunternehmen das<br />
Grundstück zu planieren, um etwas Neues darauf<br />
zu e richten. Eine einfache Flucht in einen<br />
neuen Lebensraum a lein reicht nicht aus, um<br />
das Gedenken an E lie zu bewahren. Das ganze<br />
Haus muss mit! Carls Tätigkeit als Luftba lonverkäufer<br />
begünstigt seinen Plan, tausende und<br />
abertausende mit Helium gefü lte Ba lons an<br />
den Kamin zu ke ten und den lange gehegten<br />
Traum einer Amazonasreise nun endlich zu verwirklichen.<br />
Das nachgeholte Abenteuer<br />
brutal zerfleischen. In Wirklichkeit sind diese<br />
Tiere, nicht wie in zahlreichen Ho rorfilmen dargestellt<br />
agressiv, sondern sie sind sehr scheu<br />
und halten sich eher fern von Küstengebieten.<br />
Pro Jahr werden nur fünf Menschen von Haien<br />
gebissen. Im Vergleich dazu werden 100 Menschen<br />
jährlich von Elefanten niedergetrampelt<br />
oder von Tigern gerissen. Um auf diese Vorurteile<br />
aufmerksam zu machen, drehte Fotograf,<br />
Taucher und Haiexperte Rob Stewart einen<br />
Film über diese beeindruckenden Lebewesen.<br />
Doch beim Drehen der Dokumentation stieß er<br />
auf die verbrecherische Lobby der Fischindustrie,<br />
die zahlreiche Haie nur wegen ihrer Flossen<br />
jagt. In China gilt diese als Delikatesse und<br />
besonders zu Hochzeiten lassen sich Reiche<br />
Leute diese Spezialitäten schmecken.Auf diese<br />
Art und Weise wurde innerhalb kürzester Zeit<br />
so die gesamte Weltpopulation der Haifische<br />
um 90 Prozent dezimiert. Zusammen mit<br />
aus nächster Nähe filmen, all das sind keine<br />
wirklichen Hindernisse für das waghalsige<br />
Team. Jedoch gerät der Betrachter dieser Dokumentation<br />
in eine Dilemma-Situation: Die<br />
katastrophalen Auswirkungen menschlicher<br />
Handlungen auf das gefährdete Ökosystem<br />
unserer Erde werden dem Zuschauer zwar<br />
deutlich vor Augen geführt, allerdings ist die<br />
Betro fenheit der einzelnen Protagonisten,<br />
Das fliegende Haus ist also a les andere als ein<br />
simples Handlungsvehikel. Trägt es den Alten zu<br />
Beginn noch in das angestrebte Südamerika, so<br />
verwandelt es sich vor Ort schne l zum Ba last,<br />
den er und sein unfreiwi lig eingesammeltes<br />
Mündel, Russel, hinter sich herziehen müssen.<br />
Genau genommen hängt der vo lschlanke<br />
Pfadfinder an dem Fluggefährt, weshalb Carl die<br />
vo le Last ziehen muss. Das hat natürlich seinen<br />
Grund, denn das Hau steht für die Vergangenheit,<br />
die ihn nicht mehr loslässt und am Weiterkommen<br />
hindert. Das geht sogar so weit, dass<br />
Carl mit ihm spricht, wie mit seiner Frau.<br />
Obwohl es sich um keine Science-Fiction-Geschichte<br />
handelt, die sich darauf konzentriert,<br />
die gese lschaftlichen Folgen eines fliegenden<br />
Hauses abzuwägen (Was wohl die<br />
Flugwacht dazu sagt?), mussten<br />
die Regisseure Pete<br />
Docter („Monster AG“)<br />
und Bob Peterson<br />
(Co-Autor „Findet<br />
Nemo“) dennoch<br />
sehr darauf achten,<br />
die Geschichte einigermaßen<br />
glaubwürdig<br />
zu gestalten. Um<br />
dem Publikum die Funktionalität<br />
des Fluggefährts<br />
vorzugaukeln, ordneten die<br />
Künstler deshalb die einzeln<br />
animierten Ba lons in der<br />
Form eines Heißluftba lons<br />
an und setzten das Gesamtkonstrukt<br />
in das gleiche Größenverhältnis<br />
zum Haus wie bei<br />
ebenjenem. Da wir a le wissen,<br />
dass Heißluftba lons fliegen<br />
können, erscheint uns ein<br />
Interview<br />
In einem Chat beantworteten<br />
Regisseur Pete Docter sowie<br />
Co-Regisseur Bob Peterson die<br />
Fragen der Presse.<br />
Ab wann hatten Sie das<br />
Gefühl, dass aus der puren<br />
Idee eine Geschichte<br />
wurde?<br />
Test des Monats Film<br />
Pete Docter und Bob Peterson (Regie)<br />
Bob Peterson: Ich denke, als wir<br />
beim ersten Pitch John Lasseter<br />
zum Weinen brachten (nicht bildlich!), wussten wir,<br />
dass wir ein emotionale Untermauerung für die Story<br />
ha ten. Es war die verständliche Geschichte, die letztendlich<br />
Carls Motivation für den Ausstieg aus seinem<br />
Leben auslöste. Er ha te eine fantastische Beziehung<br />
mit seiner Frau verlebt, die vö lig geschlossen endet.<br />
Es ist ein gutes Gefühl, wenn ein Körnchen Wahrheit in<br />
einer Story steckt. Der Humor und die Charaktere kommen<br />
und gehen, aber dieser Schatz wird bleiben.<br />
Haben Sie eine Lieblingsszene in dem Film?<br />
Pete Docter: Ich persönlich mag den Teil, den wir<br />
„Verheiratet“ nennen, also den wortlosen Ausschni<br />
t, der Carls und E lies gemeinsames Leben<br />
zeigt. Ich denke, es ste lt genere l den Anspruch<br />
von Film und Animation dar, indem es die Story<br />
ausschließlich visue l erzählt. Das Ende dieser Sequenz<br />
ist dementsprechend meine favorisierte –<br />
in der Carl durch E lies Abenteuerbuch blä tert.<br />
seiner Crew, einer radikalen Tierschutzorganisation,<br />
versucht Stewart die Ausro tung der<br />
Meeresbewohner zu verhindern, doch nicht<br />
nur illegale Fischer legen ihnen Steine in den<br />
Weg, sondern auch die Regierungen einiger<br />
Länder. So ist es auch nicht verwunderlich,<br />
dass eine engagierte Gruppe Tierschützer zu<br />
Unrecht vor Gericht steht. Für diese kritische<br />
und actionreiche Dokumentation hat Regisseur<br />
Rob Stewart viele renommierte Preise erhalten.<br />
Da für das Bildmaterial auch ältere Aufnahmen<br />
verwendet wurden, sind einige Szenen<br />
unscharf und es treten auch leichte Nachziehe<br />
fekte auf. Die neueren Sequenzen erstrahlen<br />
a lerdings in sa ten Farben und unglaublicher<br />
Bri lanz. Haie in dieser Nähe sind in kaum<br />
einer anderen Dokumentation so nah und<br />
von solch einem hohen Bildniveau zu sehen.<br />
Der Ton ist in DTS-HD HR 5.1 abgemischt und<br />
zeichnet sich durch eine hohe Qualität aus.<br />
Die Kommentare klingen etwas dumpf, da nur<br />
das Center für die Sprachausgabe angesteuert<br />
wird. Die restlichen Boxen werden für die Unterwassergeräusche<br />
und die musikalische Untermalung<br />
genutzt. Durch eine gute Aufteilung<br />
der Signale entsteht eine sehr angenehme<br />
Räumlichkeit.<br />
Als Bonus sind auf dieser Disc noch ein Making-of<br />
und ein Original-US-Air-Force-Trainingsfilm<br />
gegen Haia tacken enthalten.<br />
Peter Docter<br />
Was inspirierte Sie zum Charakter Dug?<br />
Bob Peterson: Dug ist in diesem Film, weil wir für Carl<br />
nach dem Tod seiner Frau eine neue Familie suchten.<br />
Wir gaben ihm einen essentie len Familienhund, einen<br />
Enkelsohn . und einen 13 Fuß hohen Vogel, der nicht<br />
fliegen kann. Sie wissen schon, Familie! Es lag an Carl,<br />
seine neuen Angehörigen während des Filmes zu akzeptieren,<br />
quasi das zu tun, wa seine Frau immer gesucht<br />
hat: auf Achse sein und neue Freundschaften schließen.<br />
Ursprünglich waren Dug und Kevin a leine mit Carl (bevor<br />
Russel kreiert wurde). Carl ha te niemanden mit dem<br />
er sich unterhalten konnte, deshalb haben wir uns<br />
da sprechende Halsband ausgedacht!<br />
Gibt es irgendetwas in dem Film, mit<br />
dem Sie unzufrieden sind?<br />
Planet Ocean – Das Meer und seine Bewohner<br />
W<br />
Pete Docter: Wir haben uns angewöhnt,<br />
unsere Filme jedes Mal zu verbessern.<br />
Wie John Lasseter es häufig sagt, eigentlich<br />
beenden wir unsere Filme nie, wir veröffentlichen<br />
sie nur. Tja, jedes Mal wenn ich<br />
„Oben“ gucke, sehe ich Sachen, die ich<br />
ändern möchte . zwei Sequenzen für<br />
ein besseres Timing raus schneiden<br />
und einen anderen Gag hinzufügen<br />
. aber insgesamt bin ich zufrieden<br />
damit. Ich habe das Beste aus<br />
fünf Jahren Arbeit gemacht.<br />
Vielen Dank für das<br />
Gespräch!<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 27<br />
er jetzt bei dem Titel „Planet Ocean“<br />
eine Dokumentation der weiten Tiefen<br />
unserer Ozeane erwartet, könnte von dieser<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> möglicherweise en täuscht sein. Nur<br />
wenige Aufnahmen werden dem Tier- und<br />
Pflanzenreich unter Wasser gewidmet. Sta t-<br />
dessen ist die Dokumentation-Erfolgsserie<br />
aus Amerika der Natur und den Leben der<br />
Menschen Baja Californias, dem nördlichsten<br />
Bundesstaat Mexikos, gewidmet.<br />
Vor a lem die ausgedehnten Kakteenwälder,<br />
einsamen Strände, kleinen idy lischen Fischerdörfer<br />
und faszinierenden historischen<br />
Höhlenmalereien werden von dem Filmteam<br />
genau unter die Lupe genommen. Aber auch<br />
der Tourismushauptstandort La Paz, mit seinen<br />
riesigen Hotelkomplexen und zahlreichen<br />
Touristena traktionen, wie Quad fahren oder<br />
in den wunderschönen Buchten segeln, wird<br />
nicht außer Acht gelassen und mit a l seinen<br />
Vulkane in der Tiefsee<br />
A<br />
uf der Erde gibt es nur einen Ort, in<br />
dem das ganze Jahr über Dunkelheit<br />
he rscht. Dieser Ort befindet sich in den Tiefen<br />
des Ozeans. Unter hohen Temperaturen<br />
und in mit Schwefelwassersto f gesä tigtem<br />
Wasser leben fremdartige Lebewesen, die<br />
Vorzügen umfangreich präsentiert. Der Koch spots üblich ist. Die Übergänge zwischen den<br />
der Crew ste lt außerdem viele einheimische einzelnen Songs enden teilweise etwas abrupt.<br />
Eine wirklich angenehme Räumlichkeit<br />
Rezepte vor, die aus den Tieren des Meeres,<br />
beziehungsweise aus den dort gedeihenden wi l durch die starke Frontlastigkeit des Tons<br />
Früchten, beispielsweise Kakteen. gezaubert und die fehlende Verteilung der einzelnen<br />
werden können.<br />
Sounde fekte auf die restlichen Boxen, nicht<br />
Obwohl diese zehn teilige Serie im Gegensatz<br />
zu vielen anderen Dokumentation nur Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> fä lt optisch vor a lem durch seine<br />
aufkommen.<br />
im MPEG-2-Format vorliegt, zeichnen sich die ästhetische Steelbox auf. Als Extra umfasst die<br />
Bildsequenzen weitgehends durch eine gute Disc-Sammlung noch zusätzlich zwei Bonusfolgen<br />
der Serie „Planet Ocean“, welche die<br />
Schärfe aus. A lerding schwankt der Schwarzwert<br />
häufig mehr ins grau und die Farbdarste<br />
lung ist nicht immer optimal gewählt. Vor einmal zusammenfassen. Außerdem befin-<br />
vorangegangenen Dokumentationen noch<br />
a lem Grüntöne fa len stark ins Auge. In einigen<br />
Szenen kommt es oftmals zu Nachzieh-<br />
Bildgalerie mit Bildern des Filmteams, einiger<br />
det sich auf jeder Scheibe noch eine kleine<br />
e fekten, die den Filmgenuss aber nicht weiter Unterwasserbewohner und der schönen<br />
beeinträchtigen.<br />
Umgebung von Baja California. Eine BD-Live<br />
Für den klaren Sound in Dolby Digital 5.1 wurde<br />
sich für eine muntere Musik entschieden, Ocean“ oder ein Booklet sind leider nicht mit<br />
-Funktion mit weiteren Highlights zu „Planet<br />
wie sie vor a lem in typischen Hotelwerbe-<br />
enthalten.<br />
bisher kaum ein Mensch gesehen hat. Auf<br />
ihrer Reise durch die von Tiefseevulkanen<br />
gestaltete Landschaft sucht ein Team aus Wissenschaftlern<br />
nach dem Paleodictyon, einem<br />
prähistorischen wurmähnlichen Organismus.<br />
Dabei treffen sie unter anderem auf leuchtende<br />
Quallen und einen Tintenfisch mit „Elefantenohren“,<br />
den sie liebevo l „Dumbo“ taufen.<br />
Übrigens wurde der Film in manchen Orten<br />
der USA nicht aufgeführt, da er einige Inhalte<br />
der Evolutionstheorie aufweist und diese dort<br />
Special Interest Film<br />
werden kann. Auf typische Tiergeräusche oder<br />
höhle oder lässt sich in Schwindel e re-<br />
a lerdings sind ab und an Schmutzpartikel zu<br />
sehen.<br />
Bilder: .<br />
Auf ihrer Reise in die Tiefen des Ozeans, tre fen die<br />
Forscher seltsame Tiere an<br />
und sehr gut verständlich. Durch die spannende<br />
Filmmusik und die gute Signalortung<br />
entsteht eine sehr angenehme Räumlichkeit.<br />
Als Extra ist noch die 45-minütige Dokumentation<br />
„Voyage Into The Abyss“ enthalten.<br />
Anzeige<br />
Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 3
46 | Monty Python<br />
Comedy<br />
72 | 24 (Season 7)<br />
Serie<br />
65 | Natur in HD erleben<br />
Dokumentationen<br />
35 | Vampir-Spezial<br />
Horror<br />
AKTUELLES<br />
06 Techniknews CES 3-D<br />
Nur noch wenige Monate trennen uns von<br />
der 3-D-Heimkinorevolution. Auf vier Seiten<br />
zeigen wir Ihnen die wichtigsten Player und<br />
Flachbild-Fernseher<br />
10 Marktnews<br />
Interview mit dem Produktmanager für Fox-<br />
Serien auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
14 Titelthema: Tim Burton<br />
Eine bunte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung fast aller<br />
Burton-Filme<br />
SPIEL<br />
84 Saboteur<br />
Befreien Sie das Land von den Besetzern<br />
und bringen Sie wieder Farbe ins Spiel<br />
85 Bayonetta<br />
In Segas kongenialem Shooter ballern Sie<br />
sich als sexy Pistolenhexy durch die Level<br />
86 Darksiders<br />
Ihr Reiter der Apocalypse trägt den bezeichnenden<br />
Namen „Krieg“. Werden Sie ihm in<br />
diesem durchdesignten Abenteuer gerecht!<br />
86 Avatar – Das Spiel<br />
86 Dark Void<br />
86 Scene It?<br />
TECHNIK<br />
88 Bonusfeatures – Next Generation<br />
Aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s defi nieren neue Standards<br />
in Sachen Sonderausstattung. Wir fragen,<br />
was sich am Ende durchsetzen wird.<br />
92 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player Philips BDP9500<br />
Philips‘ neue Player-Generation verspricht<br />
kürzere Ladezeiten, mehr Multimedia-Features<br />
und die neue Qdeo-Bildverarbeitung<br />
93 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player Sony BDP-S760<br />
Sonys Luxusmodell punktet mit einer<br />
großen Interkonnektivität und einer durchdachten<br />
Ausstattung<br />
94 Soundbar LG HLB54S<br />
LGs Soundbar zum Hinstellen besticht mit<br />
reichhaltigen Features und kabellosem<br />
Subwoofer<br />
95 Soundbar Philips HTS8160B<br />
Das Strom sparende Einkabelsystem und<br />
das edle Äußere aus Glas und Aluminium<br />
zeichnen dieses Rundumsystem aus<br />
06 | 3-D fürs Heimkino<br />
Wir sagen Ihnen, was dieses Jahr an<br />
3-D-Equipment auf den Markt kommt<br />
26 | Oben<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> des Monats<br />
4<br />
Titelbild: CES, Disney/Pixar, Paramount Home, Universal Home, Warner Home,
14 | Thema: Tim Burton<br />
Am 4. März kommt Tim Burtons „Alice im Wunderland“ ins Kino. Ein Rundgang durch<br />
seine Galerie gibt Ihnen ein Bild vom Gesamtschaffen des zynischen Filmkünstlers<br />
SERVICE<br />
12 Leserbriefe<br />
22 Heimkino-Top-Five<br />
23 Neuerscheinungen<br />
24 Unser Testsystem<br />
82 Import-Workshop<br />
96 Marktübersicht<br />
98 Impressum/ <strong>Vorschau</strong><br />
82 | Import-Workshop<br />
Wo gibt es die besten Importe?<br />
Welche Kosten fallen an?<br />
Hier erfahren Sie es!<br />
82 BLU-RAY-TESTS<br />
Bewertung<br />
Film Technik<br />
Bewertung<br />
Film Technik<br />
72 24 (7. Staffel) 7 6,5<br />
31 Apocalypto 7 7<br />
78 Außer Atem 9 5,5<br />
18 Big Fish 8 5<br />
74 Billy Idol – In Super Overdrive 7 6<br />
74 <strong>Blu</strong>e Man Group 9 8,5<br />
40 Bronson 9 6<br />
18 Charlie und die Schokoladenfabrik 7 7,5<br />
51 Chasing Amy 8,5 6,5<br />
39 Che – Teil 1 6,5 6,5<br />
39 Che – Teil 2 6,5 6,5<br />
51 Clerks 8,5 6,5<br />
80 Connected 6,5 6,5<br />
19 Corpse Bride 7,5 7<br />
68 Das Weltnaturerbe 6 5,5<br />
80 Delta Farce 2 6,5<br />
44 Der letzte Kaiser 9 6<br />
79 Der mit dem Wolf tanzt 9 7,5<br />
34 Der Sternwanderer 8 6,5<br />
81 Der unsichtbare Dritte 9,5 6<br />
55 Die Entführung der U-Bahn Pelham 123 4,5 7,5<br />
62 Die Maske des Zorro 7 7,5<br />
68 Die Reise des Schmetterlings 8 6,5<br />
71 Die Sopranos (1. Staffel) 9 3,5<br />
75 Die Toten Hosen – Machmalauter 9 7<br />
37 Durst 8 6<br />
64 Ein Engel im Winter 7 6<br />
64 Eiskalte Engel 7,5 7<br />
80 El Sistema 7 7<br />
42 Elizabeth 8,5 5<br />
42 Elizabeth – The Golden Age 6,5 7<br />
66 Expedition Alaska 7 7<br />
81 Family Guy – Irgendwo, Irgendwann … 8 7<br />
50 Fanboys 6,5 6,5<br />
79 Feuer und Eis 6 6,5<br />
81 Final Destination 4 5 7,5<br />
80 Flammendes Inferno 7 6,5<br />
43 Forrest Gump 9 7<br />
70 Fringe (1. Staffel) 7 6<br />
38 G. I. Joe 5 7,5<br />
52 Hangover 6 6,5<br />
Bewertung<br />
Film Technik<br />
Bewertung<br />
Film Technik<br />
58 Heat 9 6<br />
32 Inglourious <strong>Basterds</strong> 9,5 8<br />
54 (K)ein bisschen schwanger 6 6<br />
80 Lange Beine, kurze Lügen … 7,5 6,5<br />
57 Limits Of Control 7 6<br />
48 Loriot: Ödipussi 8 5<br />
48 Loriot: Pappa Ante Portas 8,5 6,5<br />
16 Lottergeist Beetle Juice 7 4<br />
54 Maria, ihm schmeckt‘s nicht 6 7<br />
49 Mario Barth 6 6,5<br />
46 Monty Python: Almost The Truth 10 6<br />
81 Mutants 6,5 5,5<br />
62 Nobel Son 6,5 6<br />
26 Oben 8,5 9,5<br />
49 Paul Panzer 7 5<br />
67 Planet Ocean 5 4,5<br />
60 Public Enemy Nr. 1 7 7<br />
76 Rolling Stones – Live At The Max 8 6<br />
53 Selbst ist die Braut 6 6<br />
66 Shark Water 8 7,5<br />
81 Siegburg 5 5,5<br />
16 Sleepy Hollow 7 7<br />
30 Smokin‘ Aces 7 6,5<br />
30 Smokin‘ Aces 2 3,5 6<br />
36 So fi nster die Nacht 7,5 5,5<br />
63 Stadt der Gewalt 7 6,5<br />
61 State Of Play 7 7<br />
19 Sweeney Todd 7 7,5<br />
75 The Cure – Trilogy 8 7<br />
76 The Killers 9 8<br />
17 The Nightmare Before Christmas 8 7<br />
38 Tiger & Dragon 8,5 5<br />
45 Tödliches Kommando 9 7<br />
56 Transsibirian 7 6,5<br />
44 Verblendung 8,5 6<br />
78 Vom Winde verweht 7 7<br />
67 Vulkane in der Tiefsee 8,5 7,5<br />
80 Waterworld 5,5 6<br />
81 Year One 3,5 6,5<br />
56 You Kill Me 7,5 6<br />
58 Zwölf Runden 4,5 7<br />
Inhalt: 20th Century Fox, Eagle Rock, Disney/Pixar, KSM, Lionsgate, Panasonic, Stock.xchng, Walt Disney Pictures<br />
Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 5
Aktuelles<br />
Techniknews<br />
Im Zeichen<br />
von 3-D<br />
Die Consumer Electronics Show (CES) 2010 bestätigte das, was viele bereits Ende des letzten Jahres erahnten.<br />
Fast alle Hardware-Hersteller bauen nun auf 3-D. Doch was bedeutet das für den Endnutzer?<br />
Nur einen Monat nachdem die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Disc Association die 3-D-Spezifikationen<br />
festlegte und veröffentlichte, wurden massiv<br />
Geräte mit einer entsprechenden Funktion vorgestellt.<br />
Ursache der schnellen Entwicklung sind<br />
die Spezifikationen selbst, die einige sehr vage<br />
Rahmenbedingungen formulieren. Um den<br />
Standard zu erfüllen, müssen die stereo-skopischen<br />
Bilder in der Full-HD-Auflösung 1 080p<br />
(1 920 × 1080 Bildpunkte) abgespeichert sein.<br />
Hierfür kommt der erweiterte MPEG-4-Codec<br />
Multiview-Video-Coding-Format (MPEG-4 MVC)<br />
zum Einsatz, der es ermöglicht, die zusätzlich<br />
anfallenden Daten auf einer doppelt beschichteten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> (50 Gigabyte) abzuspeichern. Für<br />
den 3-D-Effekt muss sowohl eine Bildspur für<br />
das linke als auch für das rechte Auge auf der<br />
Scheibe abgelegt sein. Ist ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
nicht 3-D-kompatibel, so ignoriert er die MVC-<br />
Erweiterung und spielt die 2-D-Kerninformation<br />
des Films ab. Ein neuer Formatkampf (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
vs. 3-D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>) wird dadurch vermieden, da<br />
die Scheiben in jedem Player abspielbar sind.<br />
Weitere Voraussetzungen an die Player-Hardware<br />
sind mögliche 3-D-Untertitel und -Menüs.<br />
Die Weichen sind also gestellt, jetzt bleibt<br />
nur noch die Frage nach den 3-D-Inhalten.<br />
Erste <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titel wie „Wolkig mit Aussicht auf<br />
Fleischbällchen“ von Sony Pictures und „Monster<br />
und Aliens“ von Dreamworks sind bereits<br />
angekündigt. Auf die Frage, ob James Camerons<br />
Kinoerfolg „Avatar“ auch bald in 3-D auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheine, antwortete der ausführende<br />
Produzent, John Landau, im Interview: „Der<br />
Film funktioniert auch in 2-D und ich denke,<br />
dass der erste Home-Release in 2-D sein wird.“<br />
Derzeit gibt es noch keinen TV-Sender, der<br />
3-D ausstrahlt was, u. a. auch an der zusätzlich<br />
benötigten Bandbreite liegt. Pläne für 3-D-TV<br />
werden aber zumindest schon vom amerikanischen<br />
TV-Anbieter Direct-TV angestrebt, dessen<br />
Satellitenreceiver-Prototyp 1 080p-Signale<br />
statt der üblichen Halbbilder empfangen kann.<br />
Aufgrund des momentan noch sehr geringen<br />
Aufkommens von 3-D-Material besitzen außerdem<br />
einige auf der CES vorgestellte Fernseher<br />
die Option, 2-D-Material in 3-D umzuwandeln.<br />
Dabei sollen starke Algorithmen und schnelle<br />
Prozessoren in den Fernsehern für etwas mehr<br />
Räumlichkeit sorgen. So treten die Gegenstände<br />
nicht scheinbar aus dem Screen heraus,<br />
stattdessen geht es stärker in die Tiefe. Mit<br />
echten 3-D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s sind diese in Echtzeit berechneten<br />
Bilder also nicht vergleichbar. Auch<br />
wenn es scheinbar möglich ist, dass Player wie<br />
die Playstation 3 mit einem Firmware-Update<br />
kostenfrei kompatibel gemacht werden können,<br />
so ist die Anschaffung eines speziellen<br />
3-D-Fernsehers dennoch Pfl icht. Die neuen<br />
Fernseher benötigen nämlich eine doppelt so<br />
schnelle Bildwiederholungsrate als normale<br />
50-Hertz- (PAL) bzw. 60-Hertz-Geräte (NTSC).<br />
Bezeichnungen wie 100 Hertz oder 200 Hertz<br />
beziehen sich lediglich auf eine Zwischenbildberechnung.<br />
Über die HDMI-1.4-Schnittstelle<br />
muss der Fernseher das 3-D-Eingangssignal mit<br />
den beiden Bildspuren interpretieren können.<br />
Über eine Infrarotschnittstelle werden dann<br />
die Bilder für das linke und rechte Auge mit<br />
der Shutter-Brille synchronisiert. Dabei spielt es<br />
keine Rolle, ob der Fernseher ein Plasma- oder<br />
LCD-TV ist. Auf den folgenden Seiten fi nden Sie<br />
die auf der CES vorgestellten 3-D-TVs und -<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player<br />
der wichtigsten Hersteller.<br />
FALKO THEUNER/DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Bilder: Denon, Disney, Panasonic, Samsung, Sony, Toshiba<br />
6
Techniknews<br />
Aktuelles<br />
Flachster Player der Welt<br />
Auf der CES in Las Vegas stellte Samsung<br />
vier neue <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player vor. Jedes der Modelle<br />
bietet individuelle Vorzüge, die sich<br />
an unterschiedliche Käuferschaften richten.<br />
Das kleinste Modell ist der BD-C5500, der aber<br />
bereits mit interessanten Features aufwarten<br />
kann. Samsung integriert in alle Geräte Internet@<br />
TV, das auch schon von den Fernsehgeräten bekannt<br />
ist. Damit ist ein Zugriff auf sogenannte<br />
Samsung Apps als auch die Nutzung von Google<br />
Maps, Twitter oder Facebook möglich. Außerdem<br />
bieten alle Player einen 21 : 9-Modus, um<br />
bei entsprechend vorhandenem Beamer eine<br />
Sonys <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player gehen online<br />
Sonys aktuelles <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Line-up wirkt<br />
nochmals markanter als die Vorgänger und die<br />
Ausmaße sind deutlich reduziert. Vor allem das<br />
kleinste Modell, der BDP-S370, wirkt geradezu<br />
grazil. Das Gerät soll für 179 Euro schon ab März<br />
im Handel sein. Größte Neuerung ist die Integration<br />
von Sonys Bravia Internet Video, einem<br />
Onlineportal, das Inhalte von Content-Partnern<br />
aus dem Internet auf den heimischen Fernseher<br />
bringt. Die Einbindung eines Entertainment-Portals<br />
ist ein weiteres Novum, das auf der großen<br />
Gracenote-Datenbank basiert. Mit ihr können<br />
beispielsweise Infos zu Darstellern abgerufen<br />
werden. Der 229 Euro teure BDP-S570 bietet<br />
darüber hinaus einen integrierten<br />
WLAN-Adapter, der beim S370 optional<br />
ist. Über DLNA können in Zukunft<br />
auch Musik und Videos gestreamt<br />
balkenfreie Wiedergabe zu gewährleisten. Das<br />
nächstgrößere Modell ist der C6500, der zusätzlich<br />
über einen integrierten WLAN-Adapter<br />
verfügt und so kabelloses Streamen über DLAN<br />
(Digital Living Network Aliance) ermöglicht.<br />
Außerdem legt Samsung ferner seinen Wandplayer<br />
neu auf. Der BD-C7500 ist nur rund<br />
2,8 Zentimeter fl ach und vereint dennoch alle<br />
Features des C6500 in einem sehr modernen<br />
und innovativen Design, das neben der stehenden<br />
auch eine hängende Installation erlaubt.<br />
Das Highlight der Messe war dennoch der<br />
C6900, der als einziger gezeigter Player aus<br />
dem Hause die 3-D-Wiedergabe von <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>s<br />
unterstützt, wenn ein entsprechender<br />
Fernseher genutzt wird. Alle Geräte sollen<br />
in 15 Sekunden einsatzbereit sein, nur 13<br />
Watt verbrauchen und bereits ab März den<br />
Handel erreichen. Preise wurden noch nicht<br />
genannt.<br />
FK<br />
werden, was bis dato nur mit Bildern möglich<br />
war und von uns in den Test simmer wieder<br />
bemängelt wurde. Das Topmodell für 299 Euro<br />
kommt im August in den Handel und wird als<br />
einziger Sony-Player 3-D unterstützen.<br />
Alle Player lassen sich mit einer kostenlosen<br />
Applikation auch über<br />
ein iPhone oder einen iPod<br />
Touch steuern. Zudem sind<br />
neue Komplettsets geplant,<br />
die das markante „Monolith“-<br />
Design auf beeindruckende<br />
Art zur Schau stellen. FK<br />
Denon zeigt <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kombi mit HDMI 1.4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player und AV-Receiver sind für sich gesehen<br />
keine besondere Erscheinung. Denon<br />
will allerdings eine Kombination aus beiden<br />
Arten herausbringen. Die S-5BD ist eine Kombi<br />
aus Player und AV-Receiver, versteht sich<br />
dabei aber nicht etwa als Komplettanlage. Die<br />
Vorzüge eines Receivers werden in Form von<br />
drei HDMI-Eingängen in der Version 1.4 sichtbar,<br />
ebenso durch typische Features wie eine<br />
zwei-Zonen-Beschallung und Dolby Pro Logic<br />
IIz. Ein SD-Kartenslot erlaubt die Wiedergabe<br />
von Mediendateien. Die Gerätekombination<br />
mit kompakten Ausmaßen wird im Frühjahr<br />
erscheinen und zu den ersten Produkten gehören,<br />
die den neuen HDMI-Standard mit sich<br />
bringen. Der Preis liegt bei 2000 Euro. FK<br />
PS3 wird 3-D-fähig<br />
Im Zuge der CES bestätigte Sony nun, dass die<br />
Playstation 3 ein Update erhalten wird, um<br />
zukünftiges 3-D-Material wiedergeben zu können.<br />
In einigen europäischen Sony Stores, wie<br />
dem Berliner Geschäft, wird bereits der auf<br />
der CES vorgestellte 3-D-LCD der LX9-Serie im<br />
Zusammenspiel mit einer speziellen PS3-Firmware<br />
gezeigt. Einige der darauf laufenden 3-D-<br />
Demos sind in 1 080p-Auflösung gespeichert,<br />
sodass zu klären bleibt, ob auch die bisher verkaufte<br />
Basis an Konsolen ohne HDMI 1.4 z. B.<br />
3-D-Filme von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s in der vollen Pracht<br />
wiedergeben werden oder auf eine reduzierte<br />
Auflösung zurückgegriffen werden muss. Sony<br />
hat sich hierzu noch nicht geäußert. Die Frage,<br />
wozu HDMI 1.4 letztlich notwendig sein soll,<br />
um 3-D in 1 080p zu transportieren, bleibt<br />
damit weiterhin offen. FK<br />
Mehr Player von Toshiba<br />
Insgesamt stellte Toshiba drei Player vor,<br />
zwei davon erscheinen bereits im Frühjahr.<br />
Der BDX2500 verfügt über einen 7.1-Analogausgang<br />
und das nächsthöhere Modell,<br />
der BDX2700, kann zusätzlich über WLAN<br />
kabellos mit dem Netzwerk kommunizieren.<br />
Der BDX3000 ist im dritten Quartal fällig und<br />
wird 3-D-kompatiblel sein. Toshiba scheint<br />
das Thema <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nun sehr ernst zu nehmen.<br />
So wurden für den japanischen Markt erste<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Rekorder angekündigt, ebenso wie<br />
LCD-Fernseher mit integrierten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Playern.<br />
Kostenpunkt und Releasetermin jener Geräte<br />
stehen noch nicht fest. FK<br />
Player von Sharp<br />
Video-on-Demand ist in den USA ein großes<br />
Thema. Sharps neue <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player werden<br />
Videostreaming der Firma Netflix unterstützen.<br />
Sowohl der BD-HP70U als auch der<br />
BD-HP24U sollen mit 14 Watt Verbrauch<br />
sehr sparsam sein. Das teurere Modell hat<br />
höherwertige Komponenten eingebaut, die in<br />
einer besseren Bild- und Tonqualität resultieren<br />
sollen. Der HP70U verfügt außerdem über<br />
einen zweiten USB-Eingang, der sich für einen<br />
optionalen WLAN-Adapter nutzen lässt. Neu ist<br />
der Aquos Pure Mode, der die Kommunikation<br />
zwischen Player und Sharp-TV erlaubt, um<br />
automatisch die optimalen Bildeinstellungen<br />
zu wählen. FK<br />
LGs Speichermonster<br />
Anstatt auf externe Datenträger baut LG beim<br />
neuen BD590 auf eine eingebaute 250-Gigabyte-Festplatte.<br />
Zahlreiche Medienformate<br />
lassen sich nun darauf übertragen und machen<br />
das ständige Wechseln der USB-Devices<br />
überflüssig. Zusätzlich werden zwei weitere<br />
Modelle das Portfolio verstärken. Das kleinste<br />
Modell, der BD550, verfügt bereits über LG Net<br />
Cast. Dabei handelt es sich um ein Paket an<br />
Onlineinhalten, wozu u. a. Youtube gehört. Der<br />
BD570 verfügt zusätzlich über einen verbauten<br />
WLAN-Adapter, um Medieninhalte zu streamen<br />
oder Zusatzinhalte über BD-Live abzurufen. FK<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 7
Aktuelles<br />
Techniknews<br />
Superflach mit Local Dimming<br />
Mit dem 2,3 Zentimeter dünnen Infinia-Flachbild-TV<br />
LE9500 hat LG einen der interessantesten<br />
Fernseher dieses Jahres am Start.<br />
Anders als die Konkurrenz benutzt das Gerät<br />
keine LED-Randbeleuchtung, sondern eine<br />
vollwertige LED-Hintergrundbeleuchtung<br />
mit der Local-Dimming-Technologie. So<br />
bleiben einzelne Bildbereiche abgedunkelt,<br />
während hellere Bildpassagen die ganze<br />
Leuchtkraft des LED-Segments erfahren, Das<br />
Kontrastverhältnis wird dadurch immens<br />
vergrößert. Die 400-Hertz-Bildverarbeitung<br />
merzt mit zusätzlichen Zwischenbildern jegliche<br />
Bewegungsunschärfen aus. Das Panel<br />
kann zudem 3-D-Inhalte wiedergeben und<br />
besitzt ein THX-Zertifikat für eine optimierte<br />
Bildabstimmung. Als Allrounder unterstützt<br />
das Gerät diverse Netzwerk-, Internet- sowie<br />
Multimedia-Funktionen und lässt sich mit<br />
einfachen Handbewegungen aus der Ferne<br />
bedienen. Wer dieser neuartigen Gesten-<br />
Steuerung nicht vertraut, kann selbstredend<br />
auch auf eine normale Infrarot-Fernbedienung<br />
zurückgreifen. Voraussichtlich ab Mai<br />
wird LGs LE9500 in den Bildgrößen 47 und<br />
55 Zoll erhältlich sein. Der Preis ist noch unklar.<br />
Komplettiert wurde LGs überzeugender<br />
CES-Auftritt vom ersten 3-D-Projektor CF3D<br />
für das Heimkino. CT/FT<br />
Allround-Gerät<br />
Panasonics Vision einer Zukunft in 3-D sieht<br />
einen Plasmafernseher der Reihe VT25 vor.<br />
Das kleinste Modell (TC-P50VT25) besitzt<br />
eine Bilddiagonale von 50 Zoll, während<br />
das größte (TC-P65VT25) gigantische 65<br />
Zoll misst. Der Plasma-TV feuert für jedes<br />
Auge bis zu 60 Vollbilder je Sekunde auf den<br />
Schirm, und das mit einer Full-HD-Auflösung<br />
von 1920 × 1 080 Pixeln. Panasonic setzt<br />
dabei auf eine proprietäre Version des Sideby-Side-Verfahrens,<br />
bei dem die zwei Bilder<br />
in einem Kanal untergebracht sind. Dank der<br />
neuen Paneltechnologie namens „Infinite<br />
Black“ wurde der beim Plasma sowieso<br />
schon sehr gute Schwarzwert stark verbessert.<br />
Aber auch in helleren Umgebungen<br />
sollen die Bilder durch diese Technologie<br />
kontrastreicher und schärfer wirken.<br />
Umfangreiche Internetdienste wie Twitter<br />
oder Skype-Bild-Telefonie können über<br />
Panasonics hauseigene Viera-Cast-Plattform<br />
in Anspruch genommen werden. Für<br />
Letzteres ist eine fakultative Kamera nötig.<br />
Um problemlos zu chatten, kann zudem eine<br />
USB-Tastatur angeschlossen werden, sodass<br />
aus dem TV-Gerät schon fast ein kleiner<br />
Rechner wird. Für Multimedia-Features wie<br />
Fotos, Musik oder Videos steht ein SD-Kartenslot<br />
zur Verfügung, der Filmformate bis zur<br />
HD-Auflösung unterstützt. Das THX-Zertifikat<br />
soll eine möglichst neutrale Farbabstimmung<br />
garantieren. Eine Shutter-Brille liegt dem<br />
Paket bei. Erscheinungstermine und Preise<br />
der Geräte stehen noch aus. FT<br />
3-D plus zweimal HDMI<br />
Panasonic begleitet das Thema <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von<br />
Anfang an und präsentierte bereits zahlreiche<br />
Abspielgeräte. Nun hat der Mitentwickler des<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Formats vier neue Geräte für das Frühjahr<br />
angekündigt. Das kleinste Modell, der<br />
DMP-BD45, richtet sich an die Einsteiger und<br />
wird daher nur 5.1-Ton decodieren können. Er<br />
spielt AVCHD und DivX ab und verfügt über<br />
die neue PHL-Chroma-Plus-Technik. Panasonic<br />
legt allen seinen Playern ab dieser Generation<br />
SD-Karten bei, damit sich BD-Live direkt<br />
nutzen lässt. Der BD65 besitzt darüber hinaus<br />
Viera Cast mit Onlineinhalten von Youtube, ZDF<br />
usw. und beherrscht 7.1-Decoding. Im Spitzenmodell<br />
DMP-BD85 sind ferner ein WLAN-Adapter<br />
sowie ein 7.1-Analogausgang verbaut.<br />
Vergoldete Anschlüsse und eine besonders<br />
Sonys grüne Fernseher<br />
Neben dem zukunftsweisenden Prototyp eines<br />
3-D-fähigen, 24 Zoll großen OLED-Displays<br />
stellte Sony auch neue LED-LCD-Fernseher<br />
für den Massenmarkt vor. Die 3-D-fähige LX/<br />
HX-Serie arbeitet mit der sogenannten Frame-<br />
Sequential-Technik. Dabei werden beide Bilder<br />
nacheinander in einer Aufl ösung von 1 080p<br />
dargestellt. Wie die Mitbewerber setzt Sony auf<br />
aktive Shutter-Brillen. Um eine stets exakte Bildtrennung<br />
zu garantieren, werkelt in der LX900-<br />
Serie die erweiterte Motionfl ow-Pro-Technik mit<br />
240 Hertz, von der auch zweidimensionale Bildinhalte<br />
profi tieren. Der LX900-Serie liegt die 3-<br />
D-Brille nebst Transmitter bereits bei, bei der<br />
HX900- und HX800-Reihe müssen Sie beide<br />
Komponenten separat erstehen. Die Display-<br />
Diagonalen gibt Sony mit 40, 46, 52 und 60<br />
Zoll an und das neue Opti-Contrast-Panel soll<br />
selbst in hellen Räumen den Schwarzwert verbessern.<br />
Dafür wurde die Oberfl äche<br />
des Bildschirms refl exionsärmer gestaltet<br />
und zwischen LCD-Panel und<br />
Glasschicht eine speziell beschichtete<br />
Platte für eine effi zientere Lichtausnutzung<br />
eingefügt. In den LX- und NX-<br />
Serien kommt die Strom sparende<br />
Edge-LED-Beleuchtung zum Einsatz.<br />
Hierbei strahlt eine geringe Anzahl<br />
an Leuchtdioden vom Rahmen ausgehend<br />
Richtung Bildmitte. Sonys<br />
LED-LCDs warten darüber hinaus mit<br />
einem neuen Energiesparkonzept<br />
auf: Ein Sensor erkennt, ob sich jemand<br />
vor dem Bildschirm befi ndet.<br />
Ist dem nicht so, wird die Hintergrundbeleuchtung<br />
gedimmt. Betritt in<br />
hochwertige Audioausstattung sollen den<br />
BD85 auch qualitativ von der Masse abheben.<br />
Schon auf der IFA 2009 zeigte der Hersteller<br />
ein fast fertiges 3-D-System, bestehend aus<br />
einem Plasma-TV und einem speziellen <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player.<br />
Der DMP-BDT350 wird Panasonics<br />
3-D-Pläne im heimischen Kino Wirklichkeit<br />
werden lassen. Zusätzlich besitzt das Gerät einen<br />
zweiten HDMI-Ausgang, um beispielsweise<br />
separat einen Projektor anschließen zu können.<br />
Bei allen Modellen verspricht Panasonic<br />
einen reduzierten Stromverbrauch sowie spürbar<br />
kürzere Ladezeiten. Ab dem Frühjahr soll<br />
das komplette Line-up in den Läden stehen,<br />
genaue Preise sind zwar noch nicht bekannt,<br />
werden aber wahrscheinlich unter denen der<br />
vorhergehenden Generation liegen. FK<br />
der Zwischenzeit niemand den Raum, schaltet<br />
sich das Gerät vollständig ab. Außerdem soll<br />
der Sensor je nach Sitzposition den Bild- und<br />
Toneindruck optimal einstellen, über die Funktionsweise<br />
schweigt sich Sony aber noch aus.<br />
Die Serien HX900 und HX800 sind mit der<br />
kontraststeigernden Local-Dimming-LED-Technik<br />
ausgestattet, die in der neuen Version eine<br />
noch bessere Bildtiefe als die Vorgängervariante<br />
in der X4500-Baureihe generieren soll. Eine<br />
Automatik soll zudem Farbe und Kontrast je<br />
nach Raumbeschaffenheit perfekt anpassen.<br />
Die HX900-Serie ist in den Bilddiagonalen 46<br />
und 52 Zoll erhältlich, die HX800-Serie zusätzlich<br />
in 40 Zoll. Als Verkaufsstart für alle 3-D-<br />
TVs gibt Sony den Sommer dieses Jahres an.<br />
Die Preise stehen bislang noch nicht fest, erste<br />
Spekulationen gehen von 3000 bis 4000<br />
Euro für die 46-Zoll-Modelle aus.<br />
DS<br />
8
Toshibas Cell-TV<br />
In Japan ist er bereits erhältlich: Toshibas LED-<br />
LCD 55X1 mit dem leistungsstarken Cell-Chip-<br />
Prozessor (werkelt auch in der Playstation 3).<br />
Auf der CES wurde das Gerät nun auch für<br />
den Rest der Welt angekündigt, sodass deutsche<br />
User bald in den Genuss der Vorzüge des<br />
„Minirechners“ kommen. Jener soll nämlich<br />
vorliegendes 2-D-Material in 3-D konvertieren,<br />
damit Sie es durch eine synchronisierte<br />
Shutter-Brille mit etwas mehr räumlicher Tiefe<br />
betrachten können. Das 55-Zoll-Gerät ist mit<br />
knapp 4 600 LEDs, eingeteilt in 512 Gruppen,<br />
der kontraststärkste LED-LCD in diesem Jahr.<br />
Trotz eingebauter Energieregulation durch einen<br />
zusätzlichen Cell-Chip ist der 55X1 allerdings<br />
keineswegs Strom sparend, denn allein die externe<br />
Tuner-Einheit verbraucht rund 140 Watt.<br />
Die Bildschärfe will Toshiba durch eine überarbeitete<br />
Version der eigenen 200-Hertz-Bildverarbeitung<br />
aufwerten, SD-Inhalte poliert der<br />
Fernseher mittels Super-Resolution-Technolgie<br />
auf. Hierbei schärft der 55X1 nicht einfach Konturen<br />
nach, sondern rechnet auf Pixelebene bestehende<br />
Details um. Toshibas Cell-TV erlaubt<br />
die gleichzeitige Darstellung von acht HD-Fernsehprogrammen<br />
in Echtzeit, weshalb die Bildin-Bild-Darstellung<br />
eher einem Mosaikgemälde<br />
gleicht. Acht TV-Programme archivieren Sie auf<br />
Wunsch zeitgleich, die drei Terabyte umfassende<br />
Festplatte bietet theoretisch Platz für rund 125<br />
Spielfi lme in bester <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Qualität oder über<br />
eintausend Stunden TV-Material in Standardaufl<br />
ösung. In 40 <strong>Vorschau</strong>fenstern sehen Sie<br />
die Inhalte einer Aufnahme und können somit<br />
leicht die richtige Szene auswählen. Gleiches<br />
gilt für den elektronischen Programmführer, der<br />
in Text- und Bildform über die aktuellen Inhalte<br />
informiert. Die Rechenkapazität (140-fache<br />
Rechenleistung im Vergleich zu bisherigen<br />
Fernsehprozessoren) reicht für komplexe Foto-,<br />
Musik- und Videodarstellungen problemlos aus,<br />
sodass lange Ladezeiten und eine stockende<br />
Wiedergabe der Vergangenheit angehören. Aus<br />
dem Musikbereich bereits bekannte Funktionen<br />
halten erstmals Einzug in das TV-Genre, so<br />
sucht der Fernseher auf Wunsch automatisch<br />
nach ähnlichen Programminhalten und ordnet<br />
diese in einer Bildvorschau kreisförmig um das<br />
aktuell laufende Programm an. Dem Internettrend<br />
trägt Toshiba durch einen Zugriff auf das<br />
Youtube-Videoportal Rechnung,<br />
wobei der 55X1 auch hochaufl ö-<br />
sende Videos unterstützt. Ähnlich<br />
der aktuellen Philips-Lösung setzt<br />
Toshiba auf einen Opera-Browser,<br />
um Ihnen die grenzenlosen<br />
Welten des Internets ins Wohnzimmer<br />
zu holen. Ernüchternd<br />
fällt demgegenüber voraussichtlich<br />
die Netzwerkeinbindung aus,<br />
die wahrscheinlich nur die Darstellung<br />
von MPEG-Videos, JPEG-<br />
Fotos und MP3- sowie PCM-Musikdateien<br />
ermöglicht. Das Gerät<br />
soll im Herbst erscheinen, über<br />
den Preis schweigt sich der Hersteller<br />
allerdings noch aus. DS/CT<br />
Plasma und LCD<br />
In Bezug auf 3-D setzt Samsung sowohl auf die<br />
Plasma- als auch auf die LED-LCD-Technologie.<br />
Mit der Preisgabe der technischen Details wie<br />
der Bildqualität ist der koreanische Hersteller<br />
leider noch sehr zurückhaltend. So viel ist<br />
aber schon einmal sicher: Die Geräte sollen<br />
eine Funktion beinhalten, die herkömmlichem<br />
2-D-Material eine dreidimensionale Tiefe verleiht.<br />
Abhängig ist der Effekt vom eingespeisten<br />
Ausgangsmaterial und natürlich kann auch<br />
beigeführtes 3-D-Material von einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
oder einer anderen Quelle verarbeitet werden.<br />
Die Beleuchtung der LCD-Modelle erfolgt über<br />
Edge-LEDs, deren Licht mithilfe von Diffusorplatten<br />
gleichmäßig verteilt wird. Genauso wie<br />
Samsungs Premium-LED-LCD-Reihe 9000<br />
unterstützen auch die günstigeren LED-LCD-<br />
Serien 8000 und 7000 sowie die LCD-Serie<br />
750 den 3-D-Effekt. Während die Topmodelle<br />
nur in den Bilddiagonalen 46 und 55 Zoll erhältlich<br />
sein werden, schwanken die anderen<br />
zwischen 32 und 55 Zoll. Die Plasmafernseher<br />
der Reihen 7000 und 8000 sind ebenfalls 3-Dkompatibel,<br />
kontraststark und nur wenige Zentimeter<br />
tief. Über die Onlineanbindung steht ein<br />
breit gefächertes Angebot an Unterhaltungs-,<br />
Sport- und Nachrichtendienstleistungen zur Verfügung.<br />
Neben allen digitalen Tunern inklusive<br />
CI-Plus weisen die jeweiligen Chassis genügend<br />
HDMI-Schnittstellen auf – bei der Serie 9000<br />
stilvoll integriert im Standfuß, der ebenfalls als<br />
Wandhalterung dient. Letztgenanntes Luxusmodell<br />
bekommt zusätzlich eine hochwertige Fernbedienung<br />
spendiert, die äußerlich einem iPod<br />
Touch ähnelt und dank Wi-Fi-Unterstützung<br />
überall im Haus Zugriff auf die Multimedia-Inhalte<br />
Ihres TVs ermöglicht. Jene ist auch separat<br />
für die anderen Geräte erhältlich. CT/FT<br />
Anzeige
Thema<br />
Interview<br />
TV-Serien mit <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Potenzial<br />
Herr Wißmann, der Marktanteil der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
Disc auf dem deutschen Videomarkt<br />
beträgt knapp zehn Prozent. Entspricht<br />
das den Erwartungen der Filmstudios<br />
und Verleiher? Wo liegt Potenzial für weiteres<br />
Wachstum?<br />
Der Marktanteil der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> hat bis zum Jahresanfang<br />
bereits ein gutes Niveau erreicht und<br />
steigt sehr stabil und stetig weiter an. Wir sind<br />
mit dieser Entwicklung sehr zufrieden.<br />
Vor allem die deutlich gesunkenen Hardware-<br />
Preise werden für ein weiteres Wachstum sorgen.<br />
Damit ist eine wichtige Schwelle für den<br />
Wechsel und Einstieg in das HD-Heimkino<br />
überwunden. Aber der Käufer wägt bei jedem<br />
Produkt ab, ob er zur DVD oder zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Disc greift, d. h., wir sind nach wie vor gefragt,<br />
die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit einem entsprechenden Mehrwert<br />
auszustatten.<br />
Als Marketing-Manager betreuen Sie bei<br />
Fox die Umsetzung von TV-Produktionen<br />
für den Bereich Home Entertainment –<br />
ein Stiefkind in Sachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> oder der<br />
kommende Abräumer in den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Regalen?<br />
Entsprechend der technikinteressierteren Käufergruppe<br />
ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vor allem in den Segmenten<br />
Action und Thriller besonders erfolgreich.<br />
Dieser Effekt ist bei Spielfi lmen wie bei<br />
Serien zu beobachten. TV ist hier kein Stiefkind,<br />
sondern genreabhängig ebenso erfolgreich.<br />
So sehen wir bei den entsprechenden Serien<br />
wie „24“ oder „Prison Break“ eine sehr starke<br />
Entwicklung der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die anderen Genres<br />
wie Comedy oder Animation werden mit der<br />
allgemeinen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Entwicklung nachziehen,<br />
da haben wir keine Sorge.<br />
Was macht die speziellen Herausforderungen,<br />
aber auch die speziellen Chancen<br />
des Themas „Serien auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>“ aus?<br />
Warum sollte ich mir von einer TV-Serie<br />
überhaupt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassung kaufen?<br />
Die Vorteile der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind bei TV-Serien wie<br />
bei Spielfi lmen vor allem in der extrem hohen<br />
Bild- und Tonqualität zu sehen. Wir sagen das<br />
immer in einem Atemzug, wissen aber aus<br />
Befragungen, dass neben dem gestochen<br />
scharfen Bild gerade die brillante Tonqualität<br />
sehr oft ein Grund für Konsumenten ist, sich<br />
für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu entscheiden. Ein TV-Erlebnis,<br />
das eben schon sehr nah am Kino dran ist.<br />
Wie weit lassen sich Seh- und Kaufverhalten<br />
in den USA auf die europäischen<br />
bzw. speziell die deutschen Verhältnisse<br />
übertragen? Haben Sie hinsichtlich der<br />
Entscheidungen zu einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsetzung<br />
Einflussmöglichkeiten auf Ihr Mutterunternehmen<br />
in den USA?<br />
Hier geht es weniger um uns als um die<br />
Wünsche der Konsumenten. Wo die entsprechende<br />
Nachfrage da ist, werden wir auch die<br />
entsprechenden Produkte anbieten. Insofern<br />
wird sich unser Angebot immer mit dem sich<br />
verändernden Kaufverhalten der Konsumenten<br />
entwickeln.<br />
Was sind eigentlich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Serienhighlights<br />
von Fox und was können wir<br />
im Jahre 2010 in Sachen Serien noch<br />
erwarten?<br />
Mit „Prison Break“ hat Fox die erste Serie auf<br />
den Markt gebracht, die komplett auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
erhältlich ist, die einzelnen Staffeln genauso<br />
wie die Complete Box. Auch die aktuelle Staffel<br />
Christian Wißmann, Marketing Manager TV,<br />
Twentieth Century Fox Home Entertainment<br />
Germany<br />
7 von „24“ ist zeitgleich mit der DVD auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
erschienen, am 5. März folgen das neue<br />
„Star Wars“ und die Abenteuer des „Family<br />
Guy“-Clans auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: „Family Guy – irgendwo,<br />
irgendwie, irgendwann auf der dunklen<br />
Seite …“. In 2010 werden weitere Serien auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> folgen, aber da können wir noch nicht<br />
zu viel verraten.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Serien auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Neben Filmen werden auch immer häufi ger TV-Serien auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht. Da besonders die aktuelleren<br />
Reihen meist im HD-Format gedreht werden, bietet sich das Erscheinen auf der blauen Scheibe<br />
förmlich an. Folgende Serienstaffeln sind u. a. von Anbietern wie Warner Home, 20th Century Fox und<br />
Walt Disney bereits im Handel erhältlich bzw. erscheinen demnächst:<br />
Serie<br />
Staffeln<br />
24 S t a ff e l7<br />
Prison Break<br />
komplett<br />
Firefl y<br />
komplett<br />
Lost Staffel 1–5<br />
King Of Queens Staffel 2–3<br />
Fringe Staffel 1<br />
Die Sopranos Staffel 1<br />
Die Tudors Staffel 1–3<br />
Terminator SCC Staffel 1–2<br />
Star Wars – The Clone Wars Staffel 1<br />
Highlander Staffel 1<br />
Grey´s Anatomy Staffel 1<br />
Star Trek – Original Series Staffel 1–3<br />
Rom<br />
komplett<br />
CSI Staffel 1, 8<br />
CSI Miami Staffel 5<br />
Bilder: Twentieth Century Fox Home Entertainment Germany<br />
10
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Ja, ich abonniere die ausgewählte Publikation ab der nächsten Ausgabe für zwei Jahre zum angegebenen Preis (Erscheinungsweise 2-monatlich).<br />
Das Abonnement verlängert sich automatisch um jeweils ein weiteres Jahr zu den dann geltenden Konditionen, wenn nicht spätestens 7 Tage nach Erhalt der 11. Ausgabe per Post oder Fax bei<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig gekündigt wurde.<br />
Bitte deutlich in Druckschrift ausfüllen:<br />
Firma, Abteilung<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
Daten für die Zahlung per Kreditkarte:<br />
Name des Karteninhabers<br />
Kartennummer<br />
Kartenprüfnummer<br />
Daten für die Zahlung per Bankeinzug:<br />
Kontoinhaber<br />
Kontonummer<br />
Bitte einsenden an:<br />
Auerbach Verlag<br />
und Infodienste GmbH<br />
– Leserservice –<br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig<br />
PLZ<br />
Ort<br />
Ich bezahle per Kreditkarte per Bankeinzug per Rechnung<br />
Gültigkeit der Karte<br />
Visa Mastercard American Express<br />
Bankleitzahl<br />
Geldinstitut<br />
oder per Telefon:<br />
(0341)14955 22<br />
Datum, Unterschrift<br />
Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von 2 Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig per Post oder Fax widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag der Absendung (Poststempel genügt).<br />
Einfach ausschneiden, ausfüllen und per Fax an (03 41) 1 49 55-11 oder mit der Post einsenden.
Aktuelles<br />
Leserbriefe<br />
Leserbriefe<br />
Adlerauge<br />
Ich bin ein begeisterter Leser Eures<br />
Magazins und habe ein wenig mit dieser<br />
Kritik gewartet. Vorneweg: Die Aufmachung<br />
und Gestaltung sowie das neue<br />
Bewertungssystem finde ich super. Leider<br />
findet sich so manches Manko im<br />
Detail. [...]<br />
Thema Referenzen: Was ist mit der<br />
„Hulk“-Tonreferenz (in Ausgabe 5/09<br />
noch auf Platz eins) geschehen? Seit<br />
der Ausgabe 6/09 gibt es an dieser Stelle<br />
die „Pat Methney Group – The Way<br />
Up (Live)“ wozu es noch nicht einmal<br />
einen Bericht gab. [...]<br />
Thema Horror auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: In Ausgabe<br />
6/09 gab es dieses Horrorthema, welches<br />
ich als Horrorfan sehr begrüßt<br />
habe. Leider habe ich bis auf eine<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />
schicken Sie bitte an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />
Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />
oder einfach per E-Mail:<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Über einen Besuch in unserem Forum auf<br />
blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
würden wir uns ebenfalls freuen.<br />
Die Redaktion behält sich die sinngemäße Kürzung der<br />
Zuschriften vor. Die abgedruckten Leserbriefe müssen<br />
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />
abschließende Bewertung nichts gefunden,<br />
was näher auf die Besonderheiten<br />
der Discs eingeht. Selbst in den Mini-<br />
Tests (weiter hinten im Magazin) gibt<br />
es mehr über die erwähnten Scheiben<br />
zu erfahren als in Ihrem mehrseitigen<br />
Horror-Spezial. Etwas weniger Storytelling<br />
und dafür mehr Testcharakter wäre<br />
in meinen Augen besser gewesen. [...]<br />
Thema unterschiedliche Bewertung:<br />
In der aktuellen Ausgabe 1/10 ist mir<br />
aufgefallen, dass fehlendes Bonusmaterial<br />
unterschiedlich bewertet wurde.<br />
DL bewertete bei „Rob Roy“ ein „statisches<br />
Menü [...] und kein einziges<br />
Bonusfeature“ mit 0/10 Pünktchen.<br />
LF dachte sich bei „Besessen“ und „7<br />
Zwerge“, dass ein „vollständiges Einsparen<br />
von Features“ bzw. „keinerlei<br />
Features“ immerhin einen Punkt wert<br />
sind. Was machte den Unterschied aus?<br />
[...] Zusammenfassend kann man wohl<br />
sagen, dass ein wenig mehr Details und<br />
weniger Inhalt in das Konzept Einzug<br />
halten sollten, oder?<br />
ANDREAS MAZURKIEWICZ<br />
Thema Referenzen: Sie haben uns erwischt!<br />
Wer hätte gedacht, dass es doch noch jemanden<br />
gibt, der so genau auf unsere Referenzliste<br />
schaut. Nun, genau genommen<br />
störte uns der Fakt, dass es in der Liste keinen<br />
einzigen Musiktitel unter den Tonreferenzen<br />
gab. Theoretisch hätte „Cloverfi eld“<br />
rausfl iegen und der Rest nach unten rutschen<br />
müssen. Jedoch war uns wichtig, die<br />
richtige Zusammenstellung zu fi nden, und<br />
da musste eine Comicverfi lmung fl iegen, in<br />
dem Fall der Bombast-Riese „Hulk“.<br />
Thema Horror: Auch hier haben Sie recht.<br />
Allerdings versuchen wir mit der Titelstory<br />
vorrangig ein Thema zu behandeln und<br />
liefern mit den Bewertungskästen lediglich<br />
die Zusatzinformation, welche Qualität die<br />
Scheibe besitzt. In diesem Heft fi nden Sie<br />
z. B. Tim Burtons Filmschaffen als Thema.<br />
Bei seinem großen OEuvre war es allerdings<br />
schwierig, die wichtigsten Informationen<br />
unterzubringen und zugleich alle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />
(mit Ausnahme von „Planet der Affen“) zu<br />
bewerten. Aber das ist von Titelstory zu Titelstory<br />
unterschiedlich und hängt von der<br />
Anzahl der behandelten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s ab.<br />
Thema unterschiedliche Bewertung: Die<br />
Werte sind durchaus korrekt, denn neben<br />
den reinen Features fl ießt auch noch die<br />
Menügestaltung in den Punkt „Bonusmaterial“<br />
ein. Ist die Benutzerfl äche also nachvollziehbar<br />
und schön (animierter Hintergrund,<br />
thematisch aufbereitete Menüpunkte etc.)<br />
gestaltet, gibt es dafür bis zu einen Punkt.<br />
Bezüglich der Detailfülle der Artikel überlegen<br />
wir derzeit, wie wir den Filminhalt besser<br />
zusammenfassen können, um Ihnen<br />
mehr über die technische Qualität und die<br />
Hintergründe berichten zu können.<br />
Start- und Ladezeiten<br />
Ich bin seit der Ausgabe 6/09 auf Euer<br />
Magazin gestoßen und muss sagen, dass<br />
es mir sehr gut gefällt! Eine Frage ist aber<br />
schon immer offengeblieben, obwohl ich<br />
schon seit Monaten das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Medium<br />
benutze: Keiner konnte mir sagen, warum<br />
die einen Scheiben so lange Startzeiten<br />
haben und die anderen nicht.<br />
Oder: Wieso spielt die eine Disc an der<br />
Stelle weiter, an der ich zuvor gestoppt<br />
habe, und die andere lädt wieder das<br />
gesamte Menü und man muss umständlich<br />
die Stelle suchen, an der man sich<br />
vorher befand? [...]<br />
CHRISTIAN REHM<br />
Die Ladezeiten der einzelnen Discs unterscheiden<br />
sich je nachdem, wie die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
aufgebaut ist. Die simpelsten Scheiben kommen<br />
ohne die neuen Features aus, haben<br />
also keine Bild-in-Bild-Darstellung, kein Popup-Menü,<br />
keine interaktiven Zusätze usw. Infolgedessen<br />
sind die Ladezeiten gering. Das<br />
Einzige, was beim Start aufgerufen werden<br />
muss, ist das simpel gestrickte Menü und<br />
sonst nichts. Komplexere Scheiben hingegen<br />
fragen zuerst externe Quellen (z. B. den<br />
Onlineserver des Anbieters) nach Updates<br />
ab, laden die ganze BD-Java-Maske, das<br />
animierte Menü, holen eventuell schon das<br />
eine oder andere in den Arbeitsspeicher, um<br />
spätere Ladezeiten zu verkürzen. Die Länge<br />
der Ladezeiten hängt also (neben der Geschwindigkeit<br />
Ihres Players) wirklich von der<br />
Komplexität und der effi zienten Programmierung<br />
jeder einzelnen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Scheibe ab.<br />
Das Problem mit der Wiederaufnahme eines<br />
Films beschäftigt viele unserer Leser. Das<br />
Problem liegt auch hier in der Komplexität<br />
der Scheibe. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s mit aufwendigen BD-<br />
Java-Funktionen können in der Regel nicht<br />
gestoppt und an derselben Stelle wieder aufgenommen<br />
werden, weil dieser Vorgang zu<br />
fehleranfällig wäre. Als Ausgleich bieten die<br />
meisten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs eine Bookmark-Funktion<br />
an, die quasi ausschließlich mit der reinen<br />
Videoschicht arbeitet und Sie Ihre Lieblingsszene<br />
speichern lässt. Mehr zu den aktuellen<br />
Bonusfeatures erfahren Sie übrigens in der<br />
vorliegenden Ausgabe ab Seite 88.<br />
Bilder: 20th Century Fox<br />
12
Leserbriefe<br />
Aktuelles<br />
Korrekturen Heft 1/10<br />
Titelthema, Seite 20<br />
In dem Kasten „Die Technik hinter 3-D“<br />
sind uns zwei Fehler unterlaufen. Zum<br />
einen ist Vincent Pace ein Kamera- und<br />
kein 3-D-Experte und zum anderen<br />
geschieht die Polarisation der einzelnen<br />
Bilder immer in der Nachbearbeitung<br />
anstatt direkt in der Kamera. Mit speziellen<br />
3-D-Kamerasystemen wie James<br />
Camerons Fusion-Cam werden lediglich<br />
zwei voneinander versetzte Bilder<br />
aufgezeichnet und als getrennte Dateien<br />
einzeln abgespeichert.<br />
Public Enemies, Seite 30<br />
Die Formulierung „[...] klingt [...] wie eine<br />
übermäßig gute Camcorder-Aufnahme“<br />
bei der Bewertung des englischen Tons<br />
ist etwas unglücklich gewählt. Wie ein<br />
paar Zeilen später erwähnt, ist der Audiomix<br />
professionell und daher eigentlich<br />
gar nicht mit einer Camcorder-Aufnahme<br />
zu vergleichen. Vielmehr war damit die<br />
Realitätsnähe der Umgebungsgeräusche<br />
gemeint. Mehr Informationen zur Bewertung<br />
der deutschen Tonspur fi nden Sie<br />
auf unserer Seite www.blu<strong>ray</strong>-vision.de.<br />
Kompatibilität<br />
In Foren habe ich erfahren, dass es mit<br />
einigen Filmen auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Probleme<br />
beim Abspielen geben kann, was für<br />
den Nutzer sehr ärgerlich ist. Zumal es<br />
ihm vor dem Kauf nicht bekannt ist.<br />
Habt Ihr schon einmal darüber berichtet?<br />
Ich denke, viele Neueinsteiger wie<br />
ich würden über dieses Thema sicherlich<br />
gern mehr erfahren. [...]<br />
NORBERT SCHRÄDER<br />
Bisher sind uns nur durch Hardware bedingte<br />
Probleme bekannt, die an bestimmte<br />
Player gebunden sind. So kann es zum<br />
Beispiel sein, dass eine Scheibe mit besonders<br />
komplexer Datenstruktur (aufgrund<br />
diverser Bonusfeatures) auf einem älteren<br />
Player nicht läuft, was aber normalerweise<br />
durch regelmäßige Firmware-Updates<br />
seitens der Hersteller vermieden wird. Uns<br />
selbst ist solch ein Problem noch nicht<br />
untergekommen. Sollte Ihr Player einmal<br />
nicht mit einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zurechtkommen,<br />
dann sollten Sie zunächst noch einmal ein<br />
Firmware-Update versuchen und danach<br />
die Herstellerhotline nutzen, wenn die<br />
Scheibe dann immer noch nicht läuft.<br />
Wendecover 2<br />
[...] Gut finde ich, dass Sie bei den<br />
jeweiligen Filmbesprechungen angeben,<br />
ob ein Wendecover gegeben ist<br />
oder nicht. Dabei sind jedoch Aussagen<br />
wie „k. A.“ (keine Angabe)<br />
– gelinde gesagt – Unfug.<br />
Denn sonst liegt der Schluss nahe, der<br />
Rezensent hat die jeweilige <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
überhaupt nicht in der Hand gehabt,<br />
geschweige denn gesehen.<br />
H.-U. FUHRMANN<br />
Schön, dass Ihnen die Angabe zum<br />
Wendecover zusagt. Sie können aber<br />
versichert sein, dass wir nur Produkte<br />
als Test besprechen, die wir auch wirklich<br />
unter die Lupe genommen haben.<br />
Allerdings erreichen uns die meisten<br />
Vorab-Exemplare der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s gänzlich<br />
ohne Verpackung, da diese die Produktionsreife<br />
noch nicht erlangt haben.<br />
In diesem Fall bleibt uns nur die<br />
Recherche und das Vertrauen auf die<br />
Herstellerangabe. Gibt es keine Information<br />
dazu, so müssen wir wohl oder<br />
übel auf das allseits unbeliebte „k. A.“<br />
zurückgreifen.<br />
Klassik-Bond<br />
Hier eine Frage an die Experten „an der<br />
Quelle“: Können Sie mir sagen, ob und<br />
wann weitere alte James-Bond-007-Filme<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen?<br />
BJÖRN NUSSBAUM<br />
Um es noch einmal zu rekapitulieren:<br />
Twentieth Century Fox brachte bisher drei<br />
„James Bond“-Boxen (Vol. 1–3) mit insgesamt<br />
neun Filmen heraus sowie die Einzel-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
„Ein Quantum Trost“. Plus „Casino Royale“<br />
von Sony Pictures ergibt das elf veröffentlichte<br />
Bond-Filme, bleiben noch weitere elf. Auf<br />
der Presseseite von Fox ist bis März erst<br />
einmal keine weitere Box angekündigt.<br />
Auf unsere Nachfrage konnte Fox Deutschland<br />
auch nur bestätigen, dass in<br />
nächster Zeit nichts geplant ist. Es<br />
ist aber mehr als wahrscheinlich,<br />
dass weitere Kollektionen erscheinen<br />
werden. Spätestens wenn der<br />
23. Bond-Streifen 2011 in die Kinos<br />
kommt, dürfte die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung<br />
vollständig sein.<br />
PS3-Sound<br />
In Ausgabe 6/09 schreiben Sie, dass die<br />
PS3 zu Ihrem Testequipment gehört. Im<br />
Test der PS3 Slim (S. 95) unterscheiden<br />
Sie dann zwischen den Übertragungsmöglichkeiten<br />
für HD-Sound. Welche<br />
Settings würden Sie für unsere PS3<br />
(80 GB) empfehlen, um den besten Ton<br />
zu erhalten?<br />
PETER RUDEK<br />
Sowohl die dekomprimierte PCM-Spur als<br />
auch die Bitstream-Ausgabe von HD-Ton sind<br />
nicht perfekt. Wählen Sie PCM, so nutzen Sie<br />
das komplette Klangspektrum des Lossless-<br />
Sounds Ihrer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s. Allerdings ist die PS3<br />
nicht besonders gut im Wandeln der Tonformate,<br />
worunter die werkgetreue Wiedergabe<br />
leidet. Entscheiden Sie sich für den Bitstream,<br />
leitet Ihre Version der Playstation nur die<br />
Kerndaten des HD-Tons an den AV-Receiver<br />
weiter. In dem Fall kommt also nicht die<br />
volle Information an. Der Vorteil von dieser<br />
Möglichkeit ist jedoch, dass Ihr AV-Receiver<br />
die Tonwandlung übernimmt. Abhängig von<br />
dessen Umwandlungsqualität ist das Ergebnis<br />
eine originalgetreuere Wiedergabe des<br />
Sounds. Trotz Datenverlusts bleibt die Übertragungsrate<br />
im Übrigen immer noch über<br />
dem DVD-Standard.<br />
Machen Sie am besten selbst einen Vergleichstest,<br />
während Sie eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> abspielen.<br />
Drücken Sie die Dreieckstaste und<br />
gehen Sie im PS3-Menü auf den Unterpunkt<br />
„Parameter“. Dort fi nden Sie den Menüpunkt<br />
„Soundausgabe“ und können zwischen Bitstream<br />
und PCM hin- und herschalten.<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 13
Thema<br />
Tim-Burton-Galerie<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng, Museum of Modern Art<br />
Ihn einen einfachen Regisseur zu nennen, erscheint angesichts seiner Talente ein wenig vermessen. Tim Burtons<br />
OEuvre umfasst inzwischen 14 Kinofi lme, zahlreiche Gedichte, Malereien, Illustrationen, Fotografi en, Geschichten und<br />
Drehbücher. Wir schnappten uns alle Burton-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, die wir fi nden konnten, um sie in dieser Galerie auszustellen.<br />
14
Tim-Burton-Galerie<br />
Thema<br />
Es war einmal ein introvertierter Junge namens<br />
Timothy William Burton. Er lebte in<br />
einer kleinen, urbanen Siedlung in Burbank,<br />
Kalifornien. Um dem versnobten und langweiligen<br />
Vorstadttreiben zu entkommen,<br />
floh er oftmals in die fantastischen Welten<br />
japanischer Monsterfilme, amerikanischer<br />
Comic-helden und billiger Science-Fiction-<br />
Streifen. Anstatt dem Unterricht zu folgen,<br />
füllte er seine Schulhefte lieber mit Skizzen<br />
von skurrilen Figuren und andersartigen<br />
Wesen und drehte mit 13 Jahren seine<br />
ersten Super-8-Filme. Darunter fallen „The<br />
Island Of Dr. Agor“ (1971) sowie „Houdini:<br />
The Untold Story“ (1971). Mit ihnen wollte<br />
er es seinen großen Vorbildern aus den<br />
Horror- und Science-Fiction-Filmen gleichtun.<br />
Als Jugendlicher blieb Burton seinem<br />
Hobby als Liebhaber abstruser Filme und<br />
Fernsehserien treu. Zusätzlich schrieb und<br />
illustrierte er das Kinderbuch „The Giant Zlig“<br />
(1976). Seine kreative Ader brachte ihm<br />
nach der Highschool ein Disney-Stipendium<br />
sowie einen Studienplatz am California Institute<br />
of the Arts (CalArts) ein. Hier erwarb<br />
er das Handwerkszeug für seine spätere Berufung<br />
und widmete sich intensiv dem Film.<br />
Seine Abschlussarbeit, „Stalk Of The Celery<br />
Monster“ (1979), ließ dann so langsam erahnen,<br />
welche Richtung Tim Burton später einmal<br />
einschlagen würde: Morbide Gothic-Elemente,<br />
die in den Alltag einbrechen, sollten sein unverkennbares<br />
Markenzeichen werden. Wegen<br />
seines filmischen und zeichnerischen Talents<br />
erhielt Burton eine Stelle als Assistenzzeichner<br />
Filmografie Regie (Auszug)<br />
1971 The Island Of Doctor Agor<br />
1985 Pee-Wee‘s Big Adventure<br />
1988 Beetle Juice<br />
1989 Batman<br />
1990 Edward mit den Scherenhänden<br />
1992 Batmans Rückkehr<br />
1994 Ed Wood<br />
1996 Mars Attacks!<br />
1999 Sleepy Hollow<br />
2001 Planet der Affen<br />
2003 Big Fish<br />
2005 Charlie und die Schokoladenfabrik<br />
2005 Corpse Bride<br />
2007 Sweeney Todd<br />
2010 Alice im Wunderland<br />
in den Disney-Studios. Eigentlich stellte er sich<br />
den Job eines Inbetweeners interessanter<br />
vor. Doch das Zeichnen unzähliger Phasen<br />
einer Figur ermüdete den Kreativling alsbald.<br />
Das Studio erkannte das Problem und setzte<br />
ihn als Konzeptdesigner für „Taran und der<br />
Zauberkessel“ (1985) ein. Burtons Zeichenstil<br />
passte aber so gar nicht in die Disney-Schiene,<br />
sodass seine Artworks kurzerhand abgelehnt<br />
wurden. Da niemand etwas mit einem Künstler<br />
wie Burton anzufangen wusste, überließ<br />
man ihn seinen eigenen Projekten.<br />
Verkanntes Genie<br />
Zusammen mit Produzent und Artdirector<br />
Rick Heinrichs entwickelte<br />
Burton Skizzen für Projekte, die<br />
nie verwirklicht wurden. „Romeo<br />
And Juliet“, „Trick Or Treat“ und „Little<br />
Dead Riding Hood“ sind nur einige Titel<br />
davon. In dieser Zeit entstand auch<br />
jenes Gedicht, das später die Grundlage<br />
zu seinem bekannten Stop-<br />
Motion-Musical „The Nightmare<br />
Before Christmas“ (1993) werden<br />
sollte. Eine große Ähnlichkeit hierzu<br />
weist sein animierter Schwarz-Weiß-<br />
Kurzfi lm „Vincent“ (1982) auf, mit<br />
dem er sich gleich zwei Kindheitsträume<br />
erfüllte. Zum einen gewann<br />
er sein Jugendidol Vincent Price für<br />
die Rolle des Erzählers, zum anderen<br />
wandelte er auf den Spuren der Stop-<br />
Motion-Legende Ray Harryhausen.<br />
Seinen ersten Film mit echten Schauspielern<br />
produzierte Burton für den<br />
Disney-Channel. „Hansel And Gretel“<br />
(1982) war eine japanisierte Adaption<br />
des Grimm'schen Märchens,<br />
dessen Höhepunkt ein Karatekampf<br />
mit der Hexe ist. Nach einer einmaligen<br />
Sendung verschwand<br />
auch dieses Werk in der<br />
Gestatten, Tim Burton: Künstler, Exzentriker und<br />
Regietalent. Seine Markenzeichen sind die krause<br />
Frisur und sein Interesse am Leben nach dem Tod<br />
Versenkung. Auf ähnliche Weise missfi el der<br />
nächste Realfi lm „Frankenweenie“ (1984)<br />
den Studiobossen, da er ein PG- (ab zehn<br />
Jahren) anstatt eines G-Ratings (für alle Altersstufen)<br />
erhielt. Dem Entertainer Paul<br />
Reubens gefi el allerdings die Geschichte des<br />
von den Toten auferstandenen Hundes dermaßen,<br />
dass er Burton umgehend für die<br />
cineastische Umsetzung seiner Pee-Wee-<br />
Hermann-Show anheuerte. „Pee-Wee‘s Big<br />
Adventure“ (1985) spielte knapp 40 Millionen<br />
Dollar in die Kinokassen ein und kostete<br />
gerade einmal etwas mehr als ein Sechstel<br />
des Umsatzes. Burton war großer Fan der<br />
Band Oingo Boingo, sodass er unbedingt den<br />
Komponisten Danny Elfman für den Soundtrack<br />
gewinnen wollte. Er schaffte es und fand<br />
damit seinen persönlichen Hofkomponisten,<br />
der seitdem die Musik fast aller Burton-<br />
Filme schreibt.<br />
Mit dem Realfi lm fand er endlich das ideale<br />
Medium, das sein Spektrum an Fähigkeiten<br />
am meisten forderte. Für diese Arbeit konnte<br />
er eigene Konzeptskizzen sowie Storyboards<br />
„Pee Wees großes Abenteuer“ (1985)<br />
Burtons erster großer Kinofilm zeigt das schräge<br />
Leben des Kindskopfs Pee Wee Herman<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 15
Thema<br />
Tim-Burton-Galerie<br />
Lottergeist Beetle Juice<br />
Bewertung<br />
Genre: Horrorkomödie<br />
Land/Jahr: US 1988<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bild: VC-1, 1.85 : 1, Ton: Dolby<br />
True HD 5.1 (engl.), DD 2.0<br />
Datenrate Bild: 28 Mbps<br />
Datenrate Ton: 192 kbps<br />
Regie: Tim Burton<br />
Laufzeit: 92 min, FSK: 12<br />
Wendecover: nein<br />
×1 12 € 16.10.2008<br />
Film 7/10<br />
Der Prototyp aller Burton-Filme gefällt auch heute noch wegen<br />
seiner unterhaltsamen Geistergeschichte, des schwarzen<br />
Humors und der liebevollen Spezialeff ekte.<br />
Technik 4/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 4,5/10<br />
Bonusmaterial 2,5/10<br />
Burton als Animator<br />
1979 Stalk Of The Celery<br />
1981 Cap und Capper<br />
1982 Luau<br />
1982 TRON<br />
1987 Family Dog<br />
1987 Amazing Stories (Episode 1)<br />
2000 The World Of Stainboy (Internetserie)<br />
Gesamt<br />
„Lottergeist Beetle Juice“ (1988)<br />
Michael Keaton als rüpelhafter „Bioexorzist“, der<br />
seine Finger einfach nicht bei sich behalten kann<br />
einbringen, Geschichten kreieren und seinen<br />
außergewöhnlichen Visionen eine gehörige<br />
Portion Zynismus und Wortwitz verpassen.<br />
Als Regisseur mit Hang zu surrealen Märchenwelten<br />
und expressionistischen Ausdrucksformen<br />
füllte er die in Hollywood zuvor<br />
vernachlässigte Sparte des morbiden Fantasyund<br />
Horrorkinos. Drei Jahre nach dem kommerziellen<br />
Erfolg von „Pee-Wees Big Adventure“<br />
festigte „Lottergeist Beetle Juice“ (1988) Burtons<br />
Ruf als kreativer Regisseur, der mit einem<br />
geringen Budget die Kinokassen füllt. Symbolträchtig<br />
und zweifellos typisch für Burton ‚<br />
war der Grund des Ablebens der beiden Protagonisten<br />
(Geena Davis und Alec Baldwin). Die<br />
kurze Autofahrt über eine Brücke gerät zum<br />
Albtraum, als Barbara Maitland einem kleinen<br />
Hund ausweicht und die seitliche Absperrung<br />
durchbricht. Genüsslich springt das Hündchen<br />
von der letzten stützenden Planke und das<br />
Auto fällt in den Fluss. Hunde spielen auch im<br />
späteren Filmschaffen Burtons eine große Rolle,<br />
was vermutlich auf ein Kindheitstrauma mit<br />
einem lieb gewonnenen Kläffer zurückzuführen<br />
ist. Mit dem Tod des Pärchens beginnt allerdings<br />
erst die Handlung, die heute als der Prototyp<br />
von Burtons Filmplots betrachtet wird.<br />
Erfolg<br />
Die Maitlands sind noch nicht einmal kalt, da<br />
ziehen bereits ihre Nachfolger ins geliebte Landhaus<br />
– die unausstehlichen Deetzes (Catherine<br />
O‘Hara und Jeffrey Jones) mit ihrer Tochter Lydia<br />
(Winona Ryder). Leider sind die Untoten an das<br />
Haus gebunden und fi nden sich in einer Kerkerdimension<br />
mit gestreiften Riesenwürmern wieder,<br />
sobald sie es verlassen. Vertrauensvoll wenden<br />
sich die Geister an den besten Bioexorzisten des<br />
Totenreichs, Beetle Juice (Michael Keaton), der<br />
die unliebsamen Gäste vertreiben soll. Jedoch<br />
hat es der ungehobelte Kerl auf die gute Lydia<br />
abgesehen, die wegen ihrer spirituellen Gesinnung<br />
als Einzige den ganzen Spuk wahrnimmt.<br />
Ein Blick ins Handbuch für kürzlich Verstorbene<br />
verspricht Abhilfe und eröffnet einen verschlungenen<br />
Pfad, den abstoßenden Plagegeist wieder<br />
loszuwerden. Auf den großen Erfolg des familienfreundlichen<br />
Horrorspektakels folgte eine 65-<br />
teilige Zeichentrickserie für Kinder. Im darauffolgenden<br />
Jahr arbeitete Burton an seinem ersten<br />
Big-Budget-Projekt. „Batman“ (1989) zählt aus<br />
heutiger Sicht zu den einfl ussreichsten Filmen<br />
aller Zeiten. Innerhalb nur weniger Tage durchbrach<br />
er die 100-Millionen-Dollar-Grenze. Das<br />
hatte er unter anderem einer Marketing-Strategie<br />
zu verdanken, die bis dato beispiellos war<br />
und die zukünftige Vermarktung von Blockbustern<br />
entscheidend prägte. Trotz vieler Vorgaben<br />
der Warner-Studios schaffte es Burton, der Produktion<br />
seinen eigenen Stempel aufzudrücken.<br />
Er zoffte sich besonders wegen der Besetzung,<br />
wollte er doch lieber den galanten Michael Keaton<br />
in der Hauptrolle des<br />
Flattermanns sehen anstatt<br />
eines aufgedunsenen Muskelprotzes.<br />
Drei Jahre nach dem ersten „Batman“<br />
folgte die Fortsetzung, in der Burton mehr Narrenfreiheit<br />
genoss. Folglich konzentrierte sich das<br />
Regietalent stärker auf die verquere Perspektive<br />
der dunklen Seite. Den Pinguin (Danny De Vito)<br />
und Catwoman (Michelle Pfeiffer) stellte er als<br />
Opfer der Gesellschaft dar, die ihre verbrecherische<br />
Energie erst aufgrund der versnobten<br />
Oberschicht entwickeln. Leider stieß Catwomans<br />
Lack- und Lederanzug auf das Missfallen einiger<br />
Sittenwächter, weshalb der Erfolg in den Staaten<br />
des ersten Teils eins unterbot.<br />
Beginn einer Freundschaft<br />
Die Studios akzeptierten den verqueren Exzentriker<br />
als Blockbuster-Regisseur, standen seinen<br />
eigenen Ideen jedoch eher skeptisch gegenüber.<br />
So wechselte Burton zwischen den beiden<br />
„Batman“-Filmen kurzerhand von Warner<br />
zu Twentieth Century Fox, um sein bisher persönlichstes<br />
Kinoprojekt „Edward mit den Sche-<br />
Sleepy Hollow<br />
Genre: Horrormärchen<br />
Land/Jahr: US 1999<br />
Vertrieb: Constantin Film<br />
Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD HR 5.1<br />
Datenrate Bild: 24 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps<br />
Regie: Tim Burton<br />
Laufzeit: 105 min, FSK: 16<br />
Wendecover: nein<br />
×1 16 € 2.10.2008<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Die kopfl ose Story lebt vor allen Dingen von der schauerlichen<br />
Atmosphäre der detailversessenen Bilder. Burton ging keine<br />
Kompromisse bei den Kostümen und der Ausstattung ein.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Constantin, Disney Home, Stock.xchng, Warner Home<br />
Gesamt<br />
„Edward mit den Scherenhänden“ (1990)<br />
Nach wie vor Burtons schönstes Meisterwerk und<br />
der Beginn einer wunderbaren Freundschaft<br />
16
Tim-Burton-Galerie<br />
Thema<br />
The Nightmare Before Christmas C. E.<br />
Genre: Animation/Musical<br />
Land/Jahr: US 1993<br />
Vertrieb: Disney Home<br />
Bild: MPEG-4, 1.66 : 1, Ton:<br />
Dolby True HD 7.1 (engl.), DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 28 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: Henry Selick<br />
Laufzeit: 76 min, FSK: 6<br />
Wendecover: nein<br />
„The Nightmare Before Christmas“<br />
Den Klassiker gabs auch im 3-D-Kino<br />
renhänden“ (1990) zu produzieren. Als Teenager<br />
skizzierte Burton ein künstliches Wesen<br />
mit wirrem schwarzen Haar und Scheren statt<br />
Händen. Die Bildsprache machte klar, dass es<br />
sich um jemanden handelt, der sich oft selbst<br />
verletzt und wegen seiner Andersartigkeit keinen<br />
Platz in der Gesellschaft fi ndet. Burtons<br />
moderne Version von Mary Shelleys „Frankenstein“<br />
spielt in einer Kleinstadtsiedlung, die<br />
seinem Geburtsort in Burbanks nicht unähnlich<br />
ist. Inmitten all der schrecklich monotonen<br />
Häuser steht ein altertümliches Schloss, das<br />
ohne Frage einem verrückten Wissenschaftler<br />
gehört. Dieser wird von Vincent Price gespielt,<br />
dessen Auftritt als Edwards sterbender Schöpfer<br />
leider auch sein letzter war. Obwohl solche<br />
Hollywood-Größen wie Tom Cruise, Robert<br />
Downey Jr. und Jim Carrey für die Rolle des<br />
Edward infrage kamen, entschied sich Burton<br />
für das Teenager-Idol Johnny Depp, der durch<br />
die Serie „21 Jump Street“ große Popularität<br />
genoss. Wie einst Wendy in „Peter Pan“ erzählt<br />
Winona Ryder als gealterte Frau ihrer Enkelin<br />
von dem ewig jungen Teenager mit den<br />
Scherenhänden. Geschickt verknüpft sie die<br />
Geschichte ihrer ersten Liebe mit dem bittersüßen<br />
Ursprung des alljährlichen Schneegestöbers<br />
in ihrer Siedlung. Als Edward Jahre zuvor<br />
in ihre Familie kommt, beschert ihm sein Talent<br />
als Friseur und Gärtner schnell Anerkennung.<br />
Das Misstrauen wächst jedoch zunehmend<br />
mit der Erkenntnis, dass der freakige Gothic-<br />
Punk andere Moralvorstellungen besitzt als die<br />
konservative Allgemeinheit. Nur die junge Kim<br />
Bewertung<br />
Film 8/10<br />
Einmaliges Grusical mit wunderschönen Stop-Motion-Eff ekten<br />
und skurrilen Figuren. Weihnachten in Halloween-Town macht<br />
immer wieder Spaß.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Gesamt<br />
×1 25 € 25.9.2008<br />
(Ryder) nähert sich dem Geschöpf emotional,<br />
kommt ihm dabei aber so nahe, dass sie<br />
sich schneidet. Burtons erster Film, in dem er<br />
kreative Freiheit als Drehbuchautor, Produzent<br />
und Regisseur genoss, war zugleich der Auftakt<br />
seiner langjährigen Freundschaft zu Johnny<br />
Depp.<br />
Weihnachtshorror<br />
Tim Burtons Stop-Motion-Film „The Nightmare<br />
Before Christmas“ gehört heute zu den Klassikern,<br />
die aus dem Vorweihnachtsprogramm<br />
nicht mehr wegzudenken sind. Wenn Halloween-König<br />
Jack Skellington die Vorzüge des<br />
Weihnachtsfests in seine triste Horrorstadt<br />
bringen möchte, ohne das Konzept vollends zu<br />
verstehen, bleibt kein Auge trocken. Aus Burtons<br />
dreiseitigem Gedicht entwickelten Michael<br />
McDowell und Caroline Thompson die Geschichte<br />
zu dem außergewöhnlichen Trick-Musical,<br />
in dem Danny Elfman sogar<br />
seine Gesangsstimme mit einbrachte.<br />
Die charakterlichen und<br />
visuellen Figurenentwürfe stammen<br />
aus Burtons Feder, ebenso<br />
übernahm er<br />
„Ed Wood“ (1994)<br />
„Mars Attacks“ (1996)<br />
B-Movie mit Starbesetzung<br />
Mit Preisen überhäufter Floppt<br />
Unrealisierte Projekte<br />
Zu Burtons Lebenswerk gehören auch zahllose<br />
unrealisierte Projekte. Wussten Sie z. B., dass<br />
er zwischen „Mars Attacks!“ und „Sleepy<br />
Hollow“ fast ein Jahr lang an einer Superman-<br />
Verfilmung mit Nicolas Cage arbeitete? Zu<br />
den niedergelegten Filmen gehören außerdem<br />
weitere Fortsetzungen zu „Beetle<br />
Juice“ und „Batman“. Nach „Batmans Rückkehr“<br />
war sogar von einem „Catwoman“-Film mit Michelle<br />
Pfeiffer die Rede. Außerdem filmte Burton während<br />
der Produktion von „Edward mit den Scherenhänden“<br />
einige Interviews mit Vincent Price, der dann leider<br />
plötzlich verstarb. Eine biografische Dokumentation<br />
über den Horrordarsteller kam deshalb nicht zustande.<br />
Neben kuriosen Comic- und Mangaverfilmungen<br />
wie „Mai The Psychic Girl“ wäre das interessanteste<br />
Projekt aber ein Remake des Films „X“ von 1963 geworden.<br />
Hauptfigur ist hier ein Wissenschaftler,<br />
der seinen Augen mit Medikamenten die Fähigkeit<br />
verleiht, durch Dinge wie Wände und<br />
... nun ja, durch Kleidung zu sehen. Wie bei<br />
allen tollen Erfindungen läuft jedoch<br />
etwas schief und der Röntgenblick<br />
gerät außer Kontrolle.<br />
„Sleepy Hollow“ (1999)<br />
Köpfe werden rollen!<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 17
Thema<br />
Tim-Burton-Galerie<br />
Big Fish<br />
Bewertung<br />
Genre: Fantastik/Drama<br />
Land/Jahr: US 2003<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Bild: MPEG-2, 1.85 : 1<br />
Ton: PCM 5.1<br />
Datenrate Bild: 23 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,6 Mbps<br />
Regie: Tim Burton<br />
Laufzeit: 125 min, FSK: 6<br />
Wendecover: nein<br />
Film 8/10<br />
Dieses Kleinod der Filmkunst ist defi nitiv kein Lügenmärchen.<br />
Es zeigt die wahre Macht der unterhaltsamen Erzählung in<br />
fantasiereichen, malerischen Bildern.<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 5/10<br />
×1 17 € 3.4.2007<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
„Planet der Affen“ (2001)<br />
Kostüme top, Story hopp<br />
„Big Fish“ (2003)<br />
Hommage an die Macht der Erzählung<br />
„Charlie und die Schokoladenfabrik“<br />
Der süßeste Film aller Zeiten<br />
„Corpse Bride“ (2005)<br />
Wer hat Angst vor seiner Braut?<br />
die Produzentenrolle. Da er zu der Zeit allerdings<br />
an „Batmans Rückkehr“ werkelte, musste<br />
er die Regie an Henry Selick („Coraline“) abgeben.<br />
Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt es übrigens auch seine<br />
ersten Filme „Vincent“ und „Frankenweenie“<br />
sowie das von Christopher Lee vorgetragene<br />
Originalgedicht zu sehen.<br />
Obwohl die Hommage an den „schlechtesten<br />
Regisseur der Welt“ mehr in der Realität verankert<br />
ist als alle bisherigen fantastischen Stoffe<br />
Burtons, kommen in „Ed Wood“ (1994) dennoch<br />
unheimlich freakige Charaktere vor. Allen<br />
voran steht Wood (Johnny Depp) persönlich,<br />
der es liebt, Frauenkleider zu tragen und Billigfi<br />
lme zu drehen. Zu seinem bunt zusammengewürfelten<br />
Stab gehört der drogensüchtige und<br />
von Hollywood ausrangierte Vampirdarsteller<br />
Béla Lugosi, der in Woods Kultklassiker „Plan<br />
9 From Outer Space“ (1959) sein Comeback<br />
feiern sollte. Entsprechend dem Thema erzielte<br />
die schräge Schwarz-Weiß-Biografi e kaum<br />
kommerzielle Erfolge. Dafür erntete der Film<br />
massiv positive Kritiken, insbesondere auch für<br />
die darstellerische Leistung Martin Landaus als<br />
Randexistenz Lugosi, für die er einen Oscar erhielt.<br />
Ed Woods Jr. Lebenswerk im Hinterkopf,<br />
begab sich Burton mit „Mars Attacks!“ noch<br />
viel weiter in die Sparte der Science-Fiction-B-<br />
Movies. Der stargespickte Film basierte auf einer<br />
beliebten Trading-Card-Reihe, war jedoch<br />
Charlie und die Schokoladenfabrik<br />
Genre: Märchen<br />
Land/Jahr: US 2005<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bild: VC-1, 1.85 : 1, Ton: Dolby<br />
True HD (engl.), DD 5.1<br />
Datenrate Bild: 23,6 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps<br />
Regie: Tim Burton<br />
Laufzeit: 115 min, FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
×1 13 € 27.3.2009<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Knallbunt, knallbunt und noch mal knallbunt. Willie Wonkas<br />
Schokoladenfabrik hält viele Überraschungen bereit, die grausig<br />
verzogene Kinder das Fürchten lehren.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Bonusmaterial 2,5/10<br />
Gesamt<br />
auf solch kreative Weise geschmacklos, dass<br />
er erfolglos in der Schublade vergangener Kultklassiker<br />
landete.<br />
Köpfe und Affen<br />
Nach den kommerziellen Misserfolgen seiner B-<br />
Movie-Phase brachte der Horrorstreifen „Sleepy<br />
Hollow“ (1999) wieder einmal die Kinokassen<br />
zum Klingeln. Burton und Depp ließen hierfür<br />
Washington Irvings fantastische Novelle über den<br />
kopfl osen Reiter zu einem Märchen umschreiben,<br />
das den Geist des hessischen Söldners<br />
offenbar wirklich umherwandeln lässt. Ichabod<br />
Crane ist hier nicht wie in Irvings Erzählung ein<br />
abergläubischer Lehrer aus der Stadt, der von<br />
seinem Rivalen Brom Van Brunt mit einer Horrorgeschichte<br />
und einem gestellten Reiterauftritt<br />
aus dem Dorf vertrieben wird. Nein, hier rollen die<br />
Köpfe wirklich, weshalb der enthauptende Sport<br />
alsbald den tugendhaften New Yorker Kriminologen<br />
Crane (Johnny Depp) auf die ländliche<br />
Bühne ruft. Verzweifelt sucht Ichabod nach einem<br />
menschlichen Täter mit einem glaubhaften Motiv.<br />
Leider lenkt ihn das Dekolleté Katrina Van Tassels<br />
(Christina Ricci) in dem Maße von den Fakten ab,<br />
„Tim Burton“<br />
die Ausstellung<br />
Bis zum 26. April 2010 stellt das Museum<br />
of Modern Arts (MoMA) in New York<br />
zahlreiche Werke Tim Burtons aus. Zu sehen<br />
sind über 700 Zeichnungen, Gemälde,<br />
Fotografien, bewegte Bilder, Puppen, Storyboards,<br />
Kostüme und Ausstattungsgegenstände<br />
aus seinen Filmen. Die Besucher<br />
betreten die Ausstellung stilecht durch das<br />
überdimensionale Maul eines Monsters.<br />
Aus Übersichtlichkeitsgründen<br />
gliedert sich die Ausstellungsfläche<br />
in drei Segmente, die<br />
sich thematisch auf Burtons<br />
Lebensphasen inner- und außerhalb<br />
Burbanks beziehen. Wer sich einen<br />
Eindruck von Burtons künstlerischem<br />
Schaffen holen will,<br />
sollte auf die offizielle Seite<br />
des Museums gehen (www.<br />
moma.org) oder durch seine<br />
Privatgalerie schlendern<br />
(http://timburton.com).<br />
Bilder: 20th Century Fox, Auerbach Verlag, Museum of Modern Art, Sony Pictures, Stock.xchng, Warner Home<br />
Gesamt<br />
18
Tim-Burton-Galerie<br />
Thema<br />
Sweeney Todd<br />
Genre: Horror-Musical<br />
Land/Jahr: US 2007<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />
Ton: Dolby True HD 5.1, DD 5.1<br />
Datenrate Bild: 28,9 Mbps<br />
Datenrate Ton: 640 kbps<br />
Regie: Tim Burton<br />
Laufzeit: 116 min, FSK: 16<br />
Wendecover: nein<br />
×1 13 € 17.7.2008<br />
Bewertung<br />
9<br />
Shane Ackers Kurzfilm „9“ begeisterte 2005 die<br />
Kritiker und wurde sogar für den Oscar nominiert.<br />
Wenige Jahre später produzierten Tim Burton und Timur<br />
Bekmambetov („Wanted“) die Kinofassung. Regie führte<br />
erneut Shane Acker. Elijah Wood spricht hier die Flickenpuppe<br />
namens 9, die in einer postapokalyptischen Zeit<br />
ihre acht Begleiter zu retten versucht.<br />
In Deutschland läuft die Computeranimation<br />
am 25. Februar<br />
in den Kinos an.<br />
Verrücktes Paar: Helena Bonham<br />
Carter und Tim Burton<br />
Corpse Bride<br />
Genre: Animation<br />
Land/Jahr: US 2005<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />
Ton: DD 5.1 EX<br />
Datenrate Bild: 23,1 Mbps<br />
Datenrate Ton: 640 kbps<br />
Regie: Tim Burton<br />
Laufzeit: 77 min, FSK: 6<br />
Wendecover: nein<br />
×1 13 € 24.5.2007<br />
Bewertung<br />
Film 7,5/10<br />
In der Handlung schlüssiger als „The Nightmare Before<br />
Christmas“. Burton spielt gekonnt mit den Gegensätzen zwischen<br />
lebens-frohen Toten und den routiniert-gelangweilten Lebenden.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
Film 7/10<br />
Keine rollenden Köpfe diesmal, dafür blutig gurgelnde Kehlen.<br />
Am Ende des Dramas bleibt der Zuschauer aber dennoch etwas<br />
unbefriedigt zurück.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
Gesamt<br />
dass ihm der dämonische<br />
Ursprung der Leichenberge erst sehr spät in den<br />
Sinn kommt. Aufgrund seiner visuellen Einstellung<br />
überwiegen in Burtons Filmschaffen die Setdesigns<br />
und Kostüme, wofür seine Werke auch<br />
immer wieder ausgezeichnet werden. So auch in<br />
seiner Neuinterpretation von „Planet der Affen“<br />
(2001), der insgesamt wohl am wenigsten als typischer<br />
Burton durchgeht. Rick Bakers („American<br />
Werewolf“) fantastisches Make-up erntete Lobeshymnen,<br />
während das erhöhte Actionpotenzial<br />
und der vernachlässigte philosophische Unterton<br />
der Handlung viel Schelte erhielt. Für Burton<br />
war die Produktionsphase von „Planet der Affen“<br />
emotional eine Zeit des Umschwungs. Zwei Sterbefälle<br />
in der Familie und die Trennung von seiner<br />
damaligen Lebensgefährtin, der Schauspielerin<br />
Lisa Marie, folgten in kurzen Abständen. Mit Helena<br />
Bonham Carter fand er während der Dreharbeiten<br />
jedoch eine neue Partnerin, mit der er bis<br />
heute zusammen lebt und zwei Kinder hat. In den<br />
Hafen der Ehe fuhren sie dennoch nicht ein.<br />
Die Geschichte einer wunderbaren Ehe sollte<br />
den nächsten Film dominieren. „Big Fish“ (2003)<br />
verzichtete komplett auf Action und zelebrierte<br />
lieber die Macht der Vorstellungskraft. Edward<br />
Bloom (Albert Finney und Ewan McGregor)<br />
ist ein passionierter Geschichtenerzähler. Sein<br />
Talent, die Tatsachen so zu verdrehen, dass sie<br />
interessant klingen, bringt ihm viele Freunde ein.<br />
Nur sein Sohn Will (Billy Crudup) hat die Nase gestrichen<br />
voll und kündigt prompt das Vater-Sohn-<br />
Verhältnis. Wenige Jahre später liegt Edward im<br />
Sterben, weshalb sich sein Sohn auf die Reise in<br />
die Vergangenheit seiner Eltern begibt. Nach und<br />
nach lichtet sich das Dickicht der Ausschmückungen<br />
und er erkennt, dass es nur eine Frage des<br />
Blickwinkels ist, wie man die Realität verarbeitet.<br />
„Big Fish“ ist für Burton insofern wichtig, dass er<br />
seine Hauptfi gur Ed mit den Stilmitteln hantieren<br />
lässt, die auch er selbst für seine Filme verwendet.<br />
Verfremdungen durch expressionistische Übertreibungen<br />
lösen im Zuschauer häufi g die gewollten<br />
Emotionen aus. So wird ein großer Mensch zum<br />
Riesen stilisiert, die siamesischen Zwillinge zum<br />
Doppelkopf usw. Unter den fantastischen Elementen<br />
schlummert jedoch der bekannte Alltag.<br />
Süßes oder <strong>Blu</strong>tiges?<br />
Alles andere als alltäglich ist der bonbonfarbene<br />
Ausfl ug in „Charlie und die Schokoladenfabrik“<br />
(2005). Schokoladentycoon Willy Wonka (Johnny<br />
Depp) lässt fünf Kinder aus aller Herren Länder seine<br />
Fabrik erkunden<br />
und testet dabei<br />
ihr Gemüt. Seit Industriespione<br />
sein Monopol auf außergewöhnliche<br />
Schokokreationen<br />
zugrunde richteten, gilt sein Vertrauen<br />
nur noch dem kleinwüchsigen Oompa-Loompa-<br />
Stamm, der sich mehr für Kakaobohnen interessiert<br />
als für Geld. Darsteller Deep Roy spielte<br />
jeden Oompa-Loompa einzeln und wiederholte<br />
seine Performances mehrere Hundert Mal, damit<br />
sie in der Postproduktion zusammengeführt<br />
werden konnten. Dementsprechend erhielt auch<br />
seine Bezahlung eine Aufstockung. Schockrocker<br />
Marilyn Manson hätte sich angeblich ein Bein<br />
ausgerissen, um Willie Wonka spielen zu dürfen.<br />
Aber Burton griff lieber zum bewährten Johnny<br />
Depp, der den Fabrikanten als eine Art Popstar<br />
des Geschmacks interpretierte. Noch im selben<br />
Jahr verarbeitete Burton in dem Animationsfi lm<br />
„Sweeney Todd“ (2007)<br />
Burtons blutiges Barbier-Musical<br />
Gesamt<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 19
Thema<br />
Tim-Burton-Galerie<br />
„Corpse Bride“ seine Angst vor einer<br />
ehelichen Bindung. Bezeichnend: Die Rolle<br />
der toten Braut ging an seine Lebensgefährtin<br />
Helena Bonham Carter. Als Hauptmotiv hält –<br />
wie auch schon in „Beetle Juice“ – erneut das<br />
Nachleben her. Und wer hätte gedacht, dass das<br />
Totenreich so ein bunter und lustiger Ort ist? Bräutigam<br />
Victor (J. Depp) steht nun vor der wichtigen<br />
Entscheidung, welche Braut bzw. Welt er wählt,<br />
als ihm plötzlich sein verstorbener Hund über den<br />
Weg läuft – Burton selbst würde sich wohl sofort<br />
für den Kläffer entscheiden.<br />
Die Geschichte vom Kehlen zerschlitzenden Barbier,<br />
der seine Kunden zu Fleischpastete verarbeiten<br />
lässt, gibt es seit der 1846 erschienenen<br />
Groschenromanreihe „Penny Dreadfull“. Dass<br />
sich Burton für „Sweeney Todd“ direkt an Stephen<br />
Sondheims Musical-Aufführung orientierte,<br />
erkennt man an der romantischen Handlung und<br />
natürlich am Gesang. Fast alle seiner Darsteller<br />
besaßen vor der Produktion keinerlei Erfahrung<br />
darin, weshalb hartes Gesangstraining unabdingbar<br />
war. Insbesondere Alan Rickman („Harry Potter“)<br />
geriet hierbei wegen seiner knochentrockenen<br />
Stimme in Schwierigkeiten. Als Richter Turpin<br />
kam ihm die Rolle des Antagonisten zu, der den<br />
Barbier seiner Familie und Freiheit beraubt. 15<br />
Jahre später wünscht sich Sweeney Todd nichts<br />
sehnlicher, als Turpin einmal auf seinen mechanisch<br />
aufgemotzten Barbierstuhl zu bekommen.<br />
Für die deutsche Filmfassung wurden übrigens<br />
nur die Sprechpassagen synchronisiert, das Lied-<br />
Passagen blieben im Originalton mit Untertiteln.<br />
Kunterbunte Realitätsflucht<br />
Das neue „Alice im Wunderland“ (2010) ist<br />
keinesfalls eine reine Adaption des Lewis-Carroll-Klassikers.<br />
Der Stoff wurde von Drehbuchautorin<br />
Linda Woolverton („König der Löwen“)<br />
völlig neu geschrieben. Da Burton das Original<br />
Alice im Wunderland (Kino)<br />
Genre: Fantasy<br />
Land/Jahr: US 2010<br />
Vertrieb: Disney<br />
Regie: Tim Burton<br />
Darsteller: Johnny Depp, Mia<br />
Wasikowska, Helena Bonham<br />
Carter, Christopher Lee<br />
Laufzeit: k. A., FSK: k. A.<br />
Internet: adisney.go.com/<br />
disneypictures/aliceinwonderland<br />
4.3.2010<br />
nur als Ansammlung mehrerer skurriler Abenteuer<br />
sieht, legte er großen Wert auf eine schlüssige<br />
Gesamthandlung (ähnlich wie in „Big Fish“). Alice<br />
(Mia Wasikowska) ist nun 19 Jahre alt und<br />
tut sich mit ihrem Leben in der High Society<br />
schwer. Als sie einen Heiratsantrag annehmen<br />
soll, fl ieht sie in das fast schon vergessene Wunderland.<br />
Statt im Totenreich ist das bunte Treiben<br />
diesmal in der Psyche des Mädchens angesiedelt.<br />
Während ihrer zwölfjährigen Abwesenheit<br />
erlangte die kaltblütige Herzkönigin (Helena Boham<br />
Carter) nahezu vollständige Kontrolle über<br />
das Zauberreich. Als Sinnbild der Ordnung gibt<br />
sich die Herrscherin alle Mühe, dem kreativen<br />
Chaos der Landesbewohner, also u. a. des verrückten<br />
Hutmachers (Johnny Depp), der weisen<br />
Raupe (Alan Rickman), des weißen Kaninchens<br />
(Michael Sheen) und der Grinsekatze (Stephen<br />
Fry), mit Gewalt ein Ende zu setzen. Doch die<br />
weiße Königin (Anne Hathaway) hält bereits eine<br />
Lösung parat, in der Alice die entscheidende Rolle<br />
spielt. In den rund 40 Drehtagen sprachen die<br />
Darsteller fast durchgängig mit imaginären Dialogpartnern<br />
vor einem Greenscreen. Logischerweise<br />
fühlte sich Mia Wasikowska sehr allein, wenn sie<br />
mal wieder nur mit einem Tennisball redete. Die<br />
Einsamkeit teilte sie mit ihrer Figur, Alice, die sich<br />
aus demselben Grund stark mit dem verrückten<br />
Hutmacher verbunden fühlt. Auch er ist ein Außenseiter,<br />
der seinen rechten Platz in der Welt<br />
noch nicht gefunden hat. Seine grellen Augen,<br />
lilafarbenen Finger und die neonleuchtende Frisur<br />
deuten jedenfalls auf eine Vergiftung hin, der sich<br />
der Hutmacher nicht nur auf seiner Arbeit aussetzt.<br />
Die ersten Filmbilder verraten bereits, dass<br />
Burtons neuster Streich ein absoluter Overkill an<br />
offenbarer CGI-Tricktechnik werden wird. Ab dem<br />
4. März dürfen Sie Alice bei ihrem Trip ins künst-<br />
Überschminkt und durchgeknallt:<br />
J. Depp als verrückter Hutmacher<br />
The Melancholy Death Of Oyster Boy<br />
& Other Stories<br />
Tim Burtons Kurzgeschichtensammlung dreht<br />
sich ausschließlich um Ausgestoßene der<br />
Gesellschaft. Kinder wie Mummy Boy, Match Girl<br />
oder Oyster Boy erschüttern ihre Eltern mit missratenen<br />
Körpern und andersartigem Verhalten.<br />
Die fehlende soziale Akzeptanz führt am Ende zum<br />
sicheren Tod. Zahlreiche Feder- und Tuschezeichnungen<br />
ergänzen die düsteren Parabeln.<br />
liche Wunderland begleiten,<br />
in 3-D, wenn Sie wollen.<br />
Inzwischen arbeitet Burton<br />
wieder für die Disney-Studios,<br />
bei denen vor über 20<br />
Jahren alles begann. Seine verqueren Visionen<br />
von tadeligen Eltern, missverstandenen Kindern,<br />
Alltagsquerelen und Totenreichausfl ügen erfreuen<br />
dank aufwendiger Designs und großartiger Darstellerriege<br />
Jung und Alt. Dabei hat sich Burtons<br />
markanter Stil dermaßen in Hollywood etabliert,<br />
dass er glatt ein eigenes Genre defi nieren könnte.<br />
Unabhängig vom kommerziellen Erfolg seiner zukünftigen<br />
Arbeiten, einem Stop-Motion-Remake<br />
von „Frankenweenie“ sowie der Kinoumsetzung<br />
der TV-Serie „Dark Shadows“, ist ihm sein Platz in<br />
Hollywood und in den Herzen der Fans sicher.<br />
FALKO THEUNER<br />
„Alice im Wunderland“ (2010)<br />
Fantasie ohne Grenzen – in 3-D<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Museum of Modern Art, Disney, Stock.xchng<br />
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The Dark Knight<br />
US 1992 Genre: Dokumentation<br />
Vertrieb: Al!ve AG<br />
Bildformat: VC-1, 2.20 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1,<br />
DTS 5.1 Datenrate Bild:<br />
34,6 Mbps Datenrate Ton:<br />
8,6 Mbps Regie: Ron Fricke<br />
Laufzeit: 97 min FSK: 0<br />
Preis: 20 Euro Start:<br />
12/2008<br />
US 2009 Genre: Animation<br />
Vertrieb: Disney<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Tonformate: DTS 5.1 ES<br />
Datenrate Bild: 22,6 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: Pete Docter, Bob<br />
Peterson Laufzeit: 96 min<br />
FSK: 0 Preis: 23 Euro Start:<br />
1/2010<br />
UK, US 2008 Genre: Agenten-<br />
Action Vertrieb: 20th Century<br />
Fox Bildformat: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 36 Mbps<br />
Datenrate Ton: 5,7 Mbps<br />
Regie: Marc Forster Laufzeit:<br />
106 min FSK: 12 Preis: 19<br />
Euro Start: 3/2009<br />
DE, US 2008 Genre: Thriller<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Bildformat: MPEG-4/AVC,<br />
2.40 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
28 Mbps Datenrate Ton:<br />
1,5 Mbps Regie: Tom Tykwer<br />
Laufzeit: 118 min FSK: 16<br />
Preis: 20 Euro Start: 9/2009<br />
US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />
mung Vertrieb: Warner Bildformate:<br />
VC-1, 2.35 : 1/1.44 : 1<br />
Tonformate: DD 5.1, Dolby<br />
True HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />
Bild: 26,7 Mbps Datenrate<br />
Ton: 2,5 Mbps Regie: C.<br />
Nolan Laufzeit: 152 min FSK:<br />
16 Preis: 30 Euro Start:<br />
12/2008<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
US 2008 Genre: Alternative/<br />
Rock Vertrieb: Warner<br />
Music Bildformat: VC-1,<br />
1.85 : 1 Tonformate: DD 5.1,<br />
PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />
27,1 Mbps Datenrate Ton:<br />
6,7 Mbps Regie: Hank Lena<br />
Laufzeit: 88 min FSK: 0<br />
Preis: 23 Euro Start:<br />
12/2009<br />
Pat Metheny Group – The Way Up (Live)<br />
Iron Man<br />
Terminator – Die Erlösung<br />
US 2005 Genre: Jazz<br />
Vertrieb: Edel Records<br />
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA<br />
5.1, PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />
35 Mbps Datenrate Ton:<br />
2,5 Mbps Regie: – Laufzeit:<br />
90 min FSK: 0 Preis: 24 Euro<br />
Start: 11/2006<br />
US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />
mung Vertrieb: Concorde<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD 5.1<br />
Datenrate Bild: 23 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,8 Mbps<br />
Regie: Jon Favreau Laufzeit:<br />
126 min FSK: 12 Preis: 25<br />
Euro Start: 10/2008<br />
US, DE, UK, IT 2009 Genre:<br />
Action/Science-Fiction<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 19,7 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,7 Mbps<br />
Regie: McG Laufzeit: 117 min<br />
FSK: 16 Preis: 20 Euro Start:<br />
11/2009<br />
Der Tag, an dem die Erde stillstand<br />
US, CA 2008 Genre: Science-<br />
Fiction Vertrieb: 20th Century<br />
Fox Bildformat: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />
Bild: 29,8 Mbps Datenrate<br />
Ton: 3,5 Mbps Regie: S.<br />
Derrickson Laufzeit: 103 min<br />
FSK: 12 Preis: 25 Euro Start:<br />
5/2009<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
US 1979–1991 Genre: Science-<br />
Fiction Vertrieb: Paramount<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformate: DD 2.0, Dolby<br />
True HD 7.1 (engl.) Datenrate<br />
Bild: 35 Mbps Datenrate Ton:<br />
224 kbps Regie: L. Nimoy, W.<br />
Shatner u. a. Laufzeit: 665 min<br />
FSK: 12 Preis: 96 Euro Start:<br />
4/2009<br />
Hellboy II: Die goldene Armee<br />
US, DE 2008 Genre: Fantasy-<br />
Action Vertrieb: Universal<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 7.1<br />
(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />
Bild: 22,2 Mbps Datenrate<br />
Ton: 5,5 Mbps Regie: G. del<br />
Toro Laufzeit: 119 min FSK:<br />
12 Preis: 28 Euro Start:<br />
2/2009<br />
Terminator 2 – Skynet Fan Edition<br />
300 – The Ultimate Experience<br />
Der Zauberer von Oz<br />
US 1991 Genre: Science-<br />
Fiction Vertrieb: Kinowelt<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 7.1,<br />
2.0 Headphone Surround<br />
Datenrate Bild: 25,3 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,6 Mbps<br />
Regie: James Cameron<br />
Laufzeit: 154 min FSK: 16<br />
Preis: 80 Euro Start: 6/2009<br />
US 2006 Genre: Kriegsfi lm/<br />
Fantasy Vertrieb: Warner<br />
Home Bildformat: VC-1,<br />
2.35 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
20,5 Mbps Datenrate Ton:<br />
2,2 Mbps Regie: Zack Snyder<br />
Laufzeit: 106 min FSK: 16<br />
Preis: 25 Euro Start: 7/2009<br />
US 1939 Genre: Musical<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bildformat: VC-1, 4 : 3<br />
Tonformate: DD Mono,<br />
Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 25,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 192 kbps<br />
Regie: Victor Fleming<br />
Laufzeit: 101 min FSK: 0<br />
Preis: 24 Euro Start: 10/2009<br />
Bilder: 20th Century Fox, Al!ve AG, Buena Vista Home Entertainment, Concorde, Constantin Filmverleih, Disney, Kinowelt, Paramount, Sony Pictures, Universal, Warner, Warner Home<br />
22
Februar/März<br />
Neu<br />
Neuerscheinungen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Februar<br />
5. Februar<br />
Beim Leben meiner Schwester (Drama, Warner)<br />
Coco Chanel – Beginn einer Leidenschaft<br />
(Drama, Warner)<br />
Cold Prey 2 Resurrection – Kälter als der Tod<br />
(Horror/Thriller, Sunfi lm)<br />
Die Frau des Zeitreisenden (Drama, Warner)<br />
Das Geheimnis der Flamingos (Horror, Sunfi lm)<br />
Pasion de Buena Vista (Musik, ZYX)<br />
Verblendung (Thriller, Warner)<br />
Zerrissene Umarmung (Drama, Universum Film)<br />
11. Februar<br />
Year One – Aller Anfang ist schwer<br />
(Komödie, Sony Pictures)<br />
12. Februar<br />
Lange Beine, kurze Lügen und ein Fünkchen<br />
Wahrheit (Komödie, Al!ve)<br />
The Music Man (Musikfi lm, Warner)<br />
Mystic River (Drama/Thriller, Warner)<br />
Terminator: SCC – 2. Staffel (Actionserie, Warner)<br />
16. Februar<br />
Halo Legends (Trickfi lm/Science-Fiction, Warner)<br />
18. Februar<br />
80 Minutes (Action/Thriller, Eurovideo)<br />
Adam Mason‘s Blood River<br />
(Horror/Thriller, Eurovideo)<br />
Außer Atem (Drama, Kinowelt)<br />
Beauty And The Beast (Fantasy, Schröder Media)<br />
Bronson (Drama/Action, Kinowelt)<br />
Durst – Thirst (Horror/Drama, Ascot Elite)<br />
Eiskalte Engel (Drama, Kinowelt)<br />
Elf Uhr nachts (Kriminalfi lm, Kinowelt)<br />
The Go-Between – Der Mittler<br />
(Drama, Kinowelt)<br />
IMAX: Fantastische Höhlen<br />
(Dokumentation, Eurovideo)<br />
IMAX: Hurrikan über Louisiana<br />
(Dokumentation, Eurovideo)<br />
IMAX: Wild Ocean<br />
(Dokumentation, Eurovideo)<br />
Island Of The Condemned<br />
(Action/Thriller, Schröder Media)<br />
The Ladykillers (Komödie, Kinowelt)<br />
LOL (Laughing Out Loud) (Komödie, Eurovideo)<br />
Nichts als die Wahrheit<br />
(Drama/Kriminalfi lm, Ascot Elite)<br />
Sehnsucht (Historienfi lm/Drama, Kinowelt)<br />
Shoot The Duke (Action/Komödie, Eurovideo)<br />
Smokin‘ Aces (Action/Komödie, Universal Pictures)<br />
Smokin‘ Aces 2: Assassins Ball<br />
(Action/Komödie, Universal Pictures)<br />
Steven Seagal‘s The Keeper<br />
(Action, Kinowelt)<br />
Taking Woodstock (Komödie, Universal Pictures)<br />
Tenderness – Auf der Spur des Killers<br />
(Action/Thriller, Ascot Elite)<br />
The Underdog Knight<br />
(Action/Komödie, Eurovideo)<br />
Upstairs (Thriller, Eurovideo)<br />
19. Februar<br />
Ball & Chain – Zwei Nieten und sechs Richtige<br />
(Action/Komödie, Intergroove)<br />
Bottoms Up (Komödie, Intergroove)<br />
The Box – Du bist das Experiment<br />
(Horror/Thriller, Paramount)<br />
Der letzte König von Schottland – In den<br />
Fängen der Macht (Drama, 20th Century Fox)<br />
Die Noobs – Klein aber gemein<br />
(Fantasy/Komödie, 20th Century Fox)<br />
Die Thomas Crown Affäre<br />
(Thriller, 20th Century Fox)<br />
25. Februar<br />
2 Mio. $ Trinkgeld<br />
(Komödie, Sony Pictures)<br />
The Damned United – Der ewige Gegner<br />
(Drama/Sport, Sony Pictures)<br />
The Shadow Within (Thriller, HMH)<br />
Elizabeth (Historienfilm/Drama, Universal Pictures)<br />
Elizabeth – Das goldene Königreich<br />
(Historienfilm/Drama, Universal Pictures)<br />
Die Entführung der U-Bahn Pelham 123<br />
(Action, Sony Pictures)<br />
G-Force – Agenten mit Biss<br />
(Familie, Walt Disney)<br />
Kambakkht Ishq<br />
(Drama/Bollywood, HMH)<br />
Michael Jackson‘s This Is It<br />
(Musikfilm, Sony Pictures)<br />
Mysterious Island (Abenteuer, Schröder Media)<br />
26. Februar<br />
Ashes Of Time: Redux (Special Edition)<br />
(Historienfilm/Drama, Splendid)<br />
Bis an die Grenzen des Universums<br />
(Dokumentation, Polyband)<br />
Carriers – Flucht vor der tödlichen Seuche<br />
(Special Edition) (Horror/Thriller, Splendid)<br />
Edge Of Love – Was von der Liebe bleibt<br />
(Drama, Koch Media)<br />
George A. Romero‘s Diary Of The Dead<br />
(Horror, Universum Film)<br />
Lesbian Vampire Killers (Horror, Koch Media)<br />
Mutant Chronicles<br />
(Action/Science-Fiction, Splendid)<br />
Ohne Schuld (Action, Koch Media)<br />
Shamo – The Ultimate Fighter<br />
(Action/Drama, Splendid)<br />
Sword Of The Stranger (Special Edition)<br />
(Animation, Splendid)<br />
Wahrnehmung und Zeit – Die Welt in Super-<br />
Slow-Motion (Dokumentation, Polyband)<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: März<br />
4. März<br />
Command Performance (Action, Kinowelt)<br />
Magnolia (Drama, Kinowelt)<br />
5. März<br />
Coffin Rock (Horror, Koch Media)<br />
Der Informant! (Komödie, Warner)<br />
The Mentalist – 1. Staffel (Kriminalserie, Warner)<br />
Das weiße Band (Drama, Warner)<br />
11. März<br />
Dumbo (Special Edition + DVD)<br />
(Animation, Walt Disney)<br />
Hank And Mike<br />
(Komödie, Eurovideo)<br />
Julie & Julia<br />
(Drama/Biografie, Sony Pictures)<br />
Lucky Fritz<br />
(Komödie, Eurovideo)<br />
MR 73 – Bis dass der Tod dich erlöst<br />
(Kriminalfilm/Drama, Eurovideo)<br />
Toy Story (Special Edition)<br />
(Animation, Walt Disney)<br />
Toy Story 2 (Special Edition)<br />
(Animation, Walt Disney)<br />
Wasting Away – Zombies sind auch nur<br />
Menschen (Horror/Komödie, Eurovideo)<br />
Beautiful Planet Series 1/2<br />
(Dokumentation, KSM Media)<br />
Wickie und die starken Männer<br />
(Komödie, Constantin)<br />
12. März<br />
Las Bandidas – Kann Rache schön sein!<br />
(Action/Thriller, Sunfilm)<br />
Kampf der Titanen<br />
(Fantasy, Warner)<br />
Killshot (Thriller, Universum Film)<br />
Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache<br />
Nian (Animation, Warner)<br />
Rob Zombies Halloween II (Director´s Cut)<br />
(Horror, Sunfilm)<br />
18. März<br />
Antichrist (Horror/Drama, Ascot Elite)<br />
Boston Streets (Kriminalfilm, Ascot Elite)<br />
Cash (Thriller, Ascot Elite)<br />
Lucky Luke – Go West! (Trickfilm, Ascot Elite)<br />
Original Sin (Unrated) (Drama/Thriller, Kinowelt)<br />
Orphan – Das Waisenkind (Thriller, Kinowelt)<br />
The Code (Action/Thriller, Ascot Elite)<br />
19. März<br />
(500) Days Of Summer<br />
(Komödie, 20th Century Fox)<br />
City Of Ember – Flucht aus der Dunkelheit<br />
(Abenteuer, Al!ve)<br />
25. März<br />
2012 (Science-Fiction/Drama, Sony Pictures)<br />
All Inclusive (Komödie, Universal Pictures)<br />
xx. Monat<br />
Desires Of A Housewife (Drama, HMH)<br />
Die fabelhafte Welt der Amélie<br />
(Komödie, Universal Pictures)<br />
Icarus (Action/Drama, HMH)<br />
xx. Monat<br />
Last Action Hero (Action, Sony Pictures)<br />
Lost – 5. Staffel (Abenteuer/Drama, Walt Disney)<br />
Zusammen ist man weniger allein<br />
(Komödie, Universal Pictures)<br />
26. März<br />
Bichunmoo (Special Edition)<br />
(Action/Fantasy, Splendid)<br />
Die Kinder der Seidenstraße<br />
(Drama, Koch Media)<br />
Ghost In The Shell 2: Innocence<br />
xx. Monat<br />
(Musik, Universum Film)<br />
Jennifer´s Body – Jungs nach ihrem<br />
Geschmack (Horror/Komödie, 20th Century Fox)<br />
Love Happens (Drama, Universum Film)<br />
Männerherzen (Komödie, Warner)<br />
My Big Fat Greek Summer (Special Edition)<br />
(Komödie, Warner)<br />
Ninja – Revenge Will Rise<br />
(Action, Splendid)<br />
The Graves (Horror, WVG Media)<br />
Whiteout (Thriller, Warner)<br />
Wüstenblume (Drama, 20th Century Fox)<br />
Empfehlungen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 23
So wird<br />
getestet<br />
Unser Testsystem<br />
Der Infokasten<br />
Science-Fiction<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: Paramount<br />
Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: Dolby True HD 5.1<br />
(engl.), DD 5.1<br />
Datenrate Bild: 33,6 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,8 Mbps<br />
Regie: J. J. Abrams<br />
Laufzeit: 127 min, FSK: 12<br />
Wendecover: ja<br />
×2 23 € 2.11.2009<br />
Warum ein neues System?<br />
Seit der letzten Ausgabe verwenden wir das neue<br />
Testsystem. Für dessen Entwicklung ließen wir uns<br />
Zeit, hielten zahlreiche Diskussionsrunden ab, studierten<br />
Leserbriefe und brachten alle Erfahrungen<br />
mit ein, die wir im Laufe der zahllosen Tests gewonnen<br />
haben. Änderung Nummer eins betriff t die<br />
Filmwertung, die nun mit einer Zehnerskala differenzierter<br />
ist und gleichberechtigt zur Technik erfolgt.<br />
Änderung Nummer zwei bezieht sich auf den <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Effekt,<br />
also die Relation zum Potenzial, das das<br />
Der Bewertungskasten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel: Scheiben, die sich in einem der Punkte Bild,<br />
Ton oder Extras auf Referenzniveau bewegen, erhalten von<br />
uns ein schmuckes Siegel.<br />
Hier fi nden Sie übersichtlich geordnet die wichtigsten<br />
Daten zur beschriebenen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc (BD)<br />
aufgelistet. Neu hinzugekommen ist die Information,<br />
ob die BD mit einem Wendecover angeboten<br />
wird oder nicht. So sehen Sie stets, ob Sie das große<br />
FSK-Logo in Ihrem Videoregal verbergen können.<br />
Da uns die Scheiben oftmals im Voraus und ohne<br />
Hülle erreichen, kann es gelegentlich passieren,<br />
dass diese Angabe nicht ausgefüllt ist. Im unteren<br />
Balken sehen Sie zudem auf einen Blick, wie viele<br />
Scheiben das Disc-Set enthält, wie teuer es zum<br />
Testzeitpunkt war und ab welchem Datum die BD<br />
im Handel erscheint.<br />
HD-Medium maximal bieten kann. In der Übersicht<br />
ist dieser Effekt nun nicht mehr zu sehen, stattdessen<br />
sind die Bewertungsfaktoren nun auf die einzelnen<br />
Bereiche Bild, Ton und Bonus verteilt. Zudem<br />
gab es eine Anpassung der einzelnen Unterpunkte,<br />
wodurch die Ergebnisse einen unserer Meinung<br />
nach aussagekräftigeren Wert erhalten. Anhand<br />
eines von Grund auf überarbeiteten Testprotokolls<br />
werden nun die Scheiben möglichst objektiv auf ihren<br />
Filminhalt und ihre Technik getestet.<br />
Tonreferenz<br />
Titel<br />
Bildreferenz<br />
Titel<br />
Top-Ausstattung<br />
Titel<br />
Film: Bewertet werden hier die Handlung, die Atmosphäre samt Ausstattung und audiovisuellem Stil, die<br />
Regie sowie die darstellerischen Leistungen. Sofern vorhanden, werden auch die Spezialeffekte bei der<br />
Punktevergabe berücksichtigt.<br />
Technik: Die Technik-Bewertung setzt sich aus den drei Teilbereichen Bild, Ton und Bonus zusammen.<br />
Bild: Der wohl größte Vorteil einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />
Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />
Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und ein einigermaßen ausgeglichenes<br />
Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. In der<br />
Theorie gehen wir also von einem makellosen Bild aus und ziehen für jeden festgestellten Mängel Punkte ab.<br />
Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem neutral eingestellt,<br />
hören Sie genau das, was auch der Soundeditor in seinem Tonstudio hörte, als er den Film abmischte. Wird<br />
ein klanglicher Raum abgebildet? Ist die Lautstärke dynamisch genug geregelt oder gar überdynamisch?<br />
Wie wurden die Synchronstimmen ins Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt? Für unsere Tests<br />
berufen wir uns auf die deutsche Tonspur, ziehen jedoch auch stets das Original zum Vergleich heran.<br />
Unser Heimkino<br />
Zu unserem Testequipment zählt ein voll<br />
ausgestattetes Heimkino samt Beamer, Surround-System,<br />
AV-Receiver und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player.<br />
Da wir für unsere weiteren Publikationen<br />
HD+TV und DIGITAL TESTED die aktuellste<br />
Technik bewerten, stehen uns auch stets die<br />
neusten bzw. derzeit besten Geräte zur Verfügung.<br />
Dabei achten wir penibel darauf, dass<br />
der Inhalt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> originalgetreu und unverfälscht<br />
wiedergegeben wird. Als Abspielgerät<br />
greifen wir auf die Playstation 3 (PS3)<br />
zurück. In unserem zweiten Testraum stehen<br />
neben der PS3 zudem standardmäßig der<br />
Full-HD-Plasma-TV TH-42 PZ80E von Panasonic,<br />
das 5.1-Surround-System Silver RS1 von<br />
Monitor Audio und der Denon-AV-Receiver<br />
AVR-4306 parat. Darüber hinaus durchlaufen<br />
für unsere Entertainment-Publikation BLU-<br />
RAY MAGAZIN zahlreiche Spiele der neusten<br />
Konsolengeneration unsere Testräumlichkeiten,<br />
vorzugsweise auf der PS3.<br />
Bewertung<br />
Film 8,5/10<br />
„Star Trek 11“ ist das neue „Star Wars“ unserer Generation.<br />
Inzwischen beherrscht Abrams das Blockbuster-Genre besser<br />
als dessen Schöpfer Spielberg und Lucas.<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Visuell ist „Star Trek“ ein explosives Gemisch aus klassischem<br />
Science-Fiction-Look und glatt gebügelter Hochglanzoptik.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Tonqualität 9/10<br />
Manchmal sehr zurückhaltend mit den krachenden Eff ekten,<br />
aber immer up to date, wenn es um die Räumlichkeit geht.<br />
Bonus: Neben dem Umfang und der inhaltlichen Qualität spielt hier auch die Präsentation, also die Menügestaltung,<br />
die Lokalisierung oder ebenso die Aufmachung der Verpackung, hinein. Außerdem schauen<br />
wir, inwiefern es HD-exklusive Boni wie Bild-in-Bild-Darstellung, hochaufl ösende Featurettes und Online-<br />
Erweiterungen gibt bzw. ob sie auch sinnvoll eingesetzt werden.<br />
Gesamt: Als Indikator für die Kaufempfehlung berücksichtigt der Daumen sowohl den Film als auch die<br />
Technik.Zeigt er nach unten, lassen Sie besser die Finger vom Produkt. Mittelstellug bedeutet, noch einmal<br />
über den Kauf nachzudenken. Ein „Thumbs up“ sagt aus, dass Sie<br />
eine sehenswerte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhalten. Nur die besten der Besten erhalten<br />
einen Siegerkranz, der selbst einen Blindkauf rechtfertigt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
Bonusmaterial 9/10<br />
Wo noch nie ein Mensch gewesen ist, gibt es trotzdem<br />
Bonusmaterial, und das in Hülle und Fülle.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
3/3 3/3 1,5/2 1,5/2<br />
Gesamt<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Kinowelt, Paramount<br />
24
Film<br />
Der Sternwanderer<br />
Witzig-romantischer<br />
Fantasy-Spaß nach dem<br />
Kultroman von Neil Gaiman.<br />
Seite 34<br />
<strong>Blu</strong>e Man Group<br />
Die blauen Männer rocken<br />
das <strong>Blu</strong>Note-Café mit<br />
unglaublich coolen Beats.<br />
Seite 73<br />
Tödliches Kommando<br />
Was an Kathryn Bigelows<br />
neuem Thriller so genial ist,<br />
lesen Sie hier.<br />
Seite 45<br />
Bilder: Paramount, Universal, Warner Music<br />
Falko Theuner,<br />
Redakteur<br />
Wenn Science-Fiction-Gott<br />
James Cameron über die<br />
Abschaffung der Kinofrequenz<br />
24p debattiert, dann tut das<br />
niemand einfach so als Scherz<br />
ab. Als Regisseur der beiden<br />
erfolgreichsten Filme aller Zeiten<br />
(„Titanic“, „Avatar“) und zudem<br />
als Vorreiter, der das 3-D-Format<br />
im Kino salonfähig gemacht hat,<br />
kann er sich das durchaus erlauben.<br />
Vielleicht gelingt ihm ja mit seinem neuen CGI-Projekt<br />
„Battle Angel“ das gleiche Kunststück wie bei „Avatar“ und<br />
er schafft es, dass die Filmindustrie auf 48 Vollbilder pro<br />
Sekunde umschwenkt. Dadurch müssten doppelt so viele<br />
Bilder bearbeitet, abgespeichert und archiviert werden, was<br />
einerseits immens höhere Kosten, andererseits aber auch<br />
geschmeidigere Bewegungen auf der Leinwand bedeuten<br />
würde. Die Hauptfrage sind allerdings Kostenfragen:<br />
Müssten die Kinobetreiber, die ihre Säle gerade erst mit<br />
teuren Digitalprojektoren ausgestattet haben, erneut in die<br />
Tasche greifen? Könnten die gegenwärtigen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
per Software-Update eine 48p-Wiedergabe ermöglichen<br />
oder müsste auch hier neue Hardware ran? Die Zukunft<br />
des Films ist ungewiss, aber es bewegt sich etwas. In meinen<br />
Augen kann gar nicht oft genug herumexperimentiert<br />
werden, um Filmliebhabern das größtmögliche Erlebnis zu<br />
bescheren. Das Publikum wird dann entscheiden, was es<br />
von der Neuerung hält. Aber immerhin stießen vergangene<br />
Experimente wie das IMAX- oder auch das 3-D-Format auf<br />
großes Wohlwollen bei den Zuschauern.<br />
Inglourious <strong>Basterds</strong><br />
Die „Bastarde“ sind brutal, unerbittlich und gehen gern ins Kino –<br />
wenn auch nur, um Nazis aufzumischen. Trotzdem ist Tarantinos<br />
Weltkriegs-Western weniger eine Gewaltorgie, als vielmehr eine<br />
Hommage an das Kino. Seite 32<br />
<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 25<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 25
Film<br />
Test des Monats<br />
Oben<br />
Beim Kinorelease stieß Pixars zehnter Animationshit mit seinen außergewöhnlichen Charakteren und alternativen<br />
Erzählweisen auf viel Zuspruch. Mit Spannung erwarteten wir den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Start – zu Recht, denn die<br />
Scheibe erfüllt die hohen Erwartungen in jedweder Hinsicht.<br />
Bildreferenz<br />
Oben<br />
AKT1<br />
„Oben“ besteht insgesamt aus drei<br />
Akten: Zunächst wird die Lebensgeschichte<br />
Carls erzählt.<br />
Sind seine Motive für die außergewöhnliche<br />
Reise geklärt, ...<br />
AKT2<br />
... geht er mit Russel auf Abenteuertour<br />
nach Venezuela. Akt<br />
3 spielt sich in der Luft ab und<br />
bewegt sich auf „Indiana Jones“<br />
Niveau<br />
26<br />
AKT3<br />
Bilder: Disney/Pixar
Test des Monats<br />
Film<br />
Animation<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: Disney Home<br />
Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS 5.1 ES<br />
Datenrate Bild: 22,6 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: Pete Docter,<br />
Bob Peterson<br />
Laufzeit: 96 min, FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
×2 23 € 21.1.2010<br />
Eigentlich sollte man denken, Pixar habe<br />
sämtliche Themen und Motive bereits abgefrühstückt:<br />
Spielzeuge, Insekten, Monster,<br />
Helden, Autos, Fische, Ratten, Roboter ... welche<br />
Art von Figur sollte das Publikum jetzt<br />
überhaupt noch überraschen? Doch irgendwie<br />
schafften es Pixars Querdenker wieder einmal,<br />
etwas Außergewöhnliches zustande zu bringen,<br />
das es in dieser Art bisher eigentlich nur in<br />
dem Studio-Ghibli-Meisterwerk „Das wandelnde<br />
Schloss“ (2004) gab. Sie nahmen einen<br />
verbitterten, alten Rentner und ließen ihn seine<br />
eigene Behausung als Transportmittel nutzen,<br />
um sich auf einen späten Selbstfindungstrip zu<br />
begeben. Offenbar haben die Künstler sehr viel<br />
von dem japanischen Animationsstudio gelernt,<br />
denn Carl und seine Weltsicht ist dermaßen gut<br />
durchpsychologisiert, dass man glatt glauben<br />
könnte, Hayao Miyazaki selbst hätte auf dem<br />
Regiestuhl gesessen.<br />
Das Ende einer Liebe<br />
Bevor das verrückte Treiben um die sprechenden<br />
Hunde, den lustigen Vogel und den<br />
nervigen Pfadfi nder losgeht, erklärt der Film<br />
erst einmal, wie Carl überhaupt dazu kam, sein<br />
Haus an unzählige Luftballons zu binden. Alles<br />
beginnt mit seinem unbändigen Interesse an<br />
exotischen Abenteuern, das ihn seit der frühsten<br />
Kindheit mit der schrulligen Ellie verbindet.<br />
Ihre erste Begegnung in dem schicksalhaften<br />
Haus kommt einzig zustande, weil beide dem<br />
Tropenforscher Charles Muntz nacheifern, jeder<br />
auf seine Art, versteht sich. Während Ellie das<br />
heruntergekommene Gebäude benutzt, um<br />
ihrer Fantasie vom fl iegenden Zeppelin auf die<br />
Sprünge zu helfen, reicht dem introvertierten<br />
Carl bereits ein einzelner Luftballon dafür. Zusammen<br />
legen sie den Grundstein für Carls<br />
Idee, das Haus später wirklich mit Luftballons<br />
zum Flugobjekt zu machen.<br />
Die anschließende Collage aus Szenen ihres<br />
bewegten Ehelebens bringt in wenigen Minuten<br />
das auf den Punkt, was viele Liebesfi lme nicht<br />
einmal in zwei Stunden schaffen. Die Art, wie<br />
die absolut gegensätzlichen Partner miteinander<br />
korrelieren, steht symbolisch für alle funktionierenden<br />
Beziehungen der Welt. Aus guten Vorsätzen<br />
werden unverwirklichte Träume, die kleinen<br />
Alltagsproblemchen weichen. Auf Tiefen folgen<br />
Höhen, spontane Floskeln werden über die Jahre<br />
zum liebevollen Ritual und ehe man es sich<br />
versieht, endet das gewohnte Miteinander unweigerlich<br />
mit dem Tod. Was letztendlich bleibt,<br />
sind die Erinnerungen an die kleinen Momente<br />
des Lebens, nicht mehr und nicht weniger.<br />
Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> befi ndet sich ein Beitrag, der<br />
sich diesem Zusammenschnitt widmet und die<br />
ursprüngliche Fassung in voller Länge als Storyboard<br />
zeigt. Hier sieht man, dass die frühere<br />
Version eine sprichwörtlich schlagfertige Beziehung<br />
für Carl und Ellie vorsah. Wie es scheint<br />
sollten sie sich als Kinder häufi g prügeln, um<br />
als Teenager zusammenzukommen und sich<br />
als Eheleute liebevoll weitere blaue Flecken zu<br />
bescheren. Selbst auf dem Sterbebett boxt Ellie<br />
ihren Carl noch kraftlos – eine wirklich traurigschöne<br />
Sequenz.<br />
Sämtliche Erinnerungen sind unweigerlich mit<br />
dem Haus verknüpft, in dem Carl nach Ellies<br />
Beerdigung nun allein verharren muss. Wie es<br />
der Zufall will, droht ein Bauunternehmen das<br />
Grundstück zu planieren, um etwas Neues darauf<br />
zu errichten. Eine einfache Flucht in einen<br />
neuen Lebensraum allein reicht nicht aus, um<br />
das Gedenken an Ellie zu bewahren. Das ganze<br />
Haus muss mit! Carls Tätigkeit als Luftballonverkäufer<br />
begünstigt seinen Plan, tausende und<br />
abertausende mit Helium gefüllte Ballons an<br />
den Kamin zu ketten und den lange gehegten<br />
Traum einer Amazonasreise nun endlich zu verwirklichen.<br />
Das nachgeholte Abenteuer<br />
Das fl iegende Haus ist also alles andere als ein<br />
simples Handlungsvehikel. Trägt es den Alten zu<br />
Beginn noch in das angestrebte Südamerika, so<br />
verwandelt es sich vor Ort schnell zum Ballast,<br />
den er und sein unfreiwillig eingesammeltes<br />
Mündel, Russel, hinter sich herziehen müssen.<br />
Genau genommen hängt der vollschlanke<br />
Pfadfi nder an dem Fluggefährt, weshalb Carl die<br />
volle Last ziehen muss. Das hat natürlich seinen<br />
Grund, denn das Haus steht für die Vergangenheit,<br />
die ihn nicht mehr loslässt und am Weiterkommen<br />
hindert. Das geht sogar so weit, dass<br />
Carl mit ihm spricht, wie mit seiner Frau.<br />
Obwohl es sich um keine Science-Fiction-Geschichte<br />
handelt, die sich darauf konzentriert,<br />
die gesellschaftlichen Folgen eines fl iegenden<br />
Hauses abzuwägen (Was wohl die<br />
Flugwacht dazu sagt?), mussten<br />
die Regisseure Pete<br />
Docter („Monster AG“)<br />
und Bob Peterson<br />
(Co-Autor „Findet<br />
Nemo“) dennoch<br />
sehr darauf achten,<br />
die Geschichte einigermaßen<br />
glaubwürdig<br />
zu gestalten. Um<br />
dem Publikum die Funktionalität<br />
des Fluggefährts<br />
vorzugaukeln, ordneten die<br />
Künstler deshalb die einzeln<br />
animierten Ballons in der<br />
Form eines Heißluftballons<br />
an und setzten das Gesamtkonstrukt<br />
in das gleiche Größenverhältnis<br />
zum Haus wie bei<br />
ebenjenem. Da wir alle wissen,<br />
dass Heißluftballons fl iegen<br />
können, erscheint uns ein<br />
Interview<br />
Pete Docter und Bob Peterson (Regie)<br />
In einem Chat beantworteten<br />
Regisseur Pete Docter sowie<br />
Co-Regisseur Bob Peterson die<br />
Fragen der Presse.<br />
Ab wann hatten Sie das<br />
Gefühl, dass aus der puren<br />
Idee eine Geschichte<br />
wurde?<br />
Bob Peterson: Ich denke, als wir<br />
Peter Docter<br />
beim ersten Pitch John Lasseter<br />
zum Weinen brachten (nicht bildlich!), wussten wir,<br />
dass wir eine emotionale Untermauerung für die Story<br />
hatten. Es war die verständliche Geschichte, die letztendlich<br />
Carls Motivation für den Ausstieg aus seinem<br />
Leben auslöste. Er hatte eine fantastische Beziehung<br />
mit seiner Frau verlebt, die völlig geschlossen endet.<br />
Es ist ein gutes Gefühl, wenn ein Körnchen Wahrheit in<br />
einer Story steckt. Der Humor und die Charaktere kommen<br />
und gehen, aber dieser Schatz wird bleiben.<br />
Haben Sie eine Lieblingsszene in dem Film?<br />
Pete Docter: Ich persönlich mag den Teil, den wir<br />
„Verheiratet“ nennen, also den wortlosen Ausschnitt,<br />
der Carls und Ellies gemeinsames Leben<br />
zeigt. Ich denke, es stellt generell den Anspruch<br />
von Film und Animation dar, indem es die Story<br />
ausschließlich visuell erzählt. Das Ende dieser Sequenz<br />
ist dementsprechend meine favorisierte –<br />
in der Carl durch Ellies Abenteuerbuch blättert.<br />
Was inspirierte Sie zum Charakter Dug?<br />
Bob Peterson: Dug ist in diesem Film, weil wir für Carl<br />
nach dem Tod seiner Frau eine neue Familie suchten.<br />
Wir gaben ihm einen essentiellen Familienhund, einen<br />
Enkelsohn ... und einen 13 Fuß hohen Vogel, der nicht<br />
fl iegen kann. Sie wissen schon, Familie! Es lag an Carl,<br />
seine neuen Angehörigen während des Filmes zu akzeptieren,<br />
quasi das zu tun, was seine Frau immer gesucht<br />
hat: auf Achse sein und neue Freundschaften schließen.<br />
Ursprünglich waren Dug und Kevin alleine mit Carl (bevor<br />
Russel kreiert wurde). Carl hatte niemanden mit dem<br />
er sich unterhalten konnte, deshalb haben wir uns<br />
das sprechende Halsband ausgedacht!<br />
Gibt es irgendetwas in dem Film, mit<br />
dem Sie unzufrieden sind?<br />
Pete Docter: Wir haben uns angewöhnt,<br />
unsere Filme jedes Mal zu verbessern.<br />
Wie John Lasseter es häufi g sagt, eigentlich<br />
beenden wir unsere Filme nie, wir veröffentlichen<br />
sie nur. Tja, jedes Mal wenn ich<br />
„Oben“ gucke, sehe ich Sachen, die ich<br />
ändern möchte ... zwei Sequenzen für<br />
ein besseres Timing raus schneiden<br />
und einen anderen Gag hinzufügen<br />
... aber insgesamt bin ich zufrieden<br />
damit. Ich habe das Beste aus<br />
fünf Jahren Arbeit gemacht.<br />
Vielen Dank für das<br />
Gespräch!<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 27
Film<br />
Test des Monats<br />
Interview<br />
Adrian Warren<br />
(Expeditionsleiter der „Oben“-Recherche)<br />
Während des Produktionsprozesses<br />
zu „Oben“ fl og ein Teil<br />
des Pixar-Teams nach Südamerika,<br />
um sich die Tepuis genauer<br />
anzusehen. Der Naturfi lmer<br />
Adrian Warren begleitete sie und<br />
führte das Team zu den erstaunlichsten<br />
Naturschauplätzen.<br />
Herr Warren, gibte es in<br />
Adrian Warren Südamerika wirklich solche<br />
Vögel wie Kevin?<br />
Nein! Wenn Sie wirklich solch einen Paradiesvogel sehen<br />
wollen, dann müssen Sie auf die andere Seite der Erde<br />
nach Neuguinea fahren. Nein, so einen Vogel wie Kevin<br />
gibt es in Südamerika nicht. Ich glaube, Kevin ist ein Symbol<br />
für die seltenen Tierarten in Südamerika, dem Gebiet<br />
um die Tafelberge und möglicherweise sogar für die Tiere<br />
und Pfl anzen auf der ganzen Welt.<br />
Wie lief die Recherche mit dem Pixar-Team ab? Wo<br />
haben Sie sie hingeführt?<br />
2005 erhielt ich eine E-Mail von Regisseur Pete Docter.<br />
Ich schickte ihm Aufnahmen der Dokumentation „The Lost<br />
World“, die ich über diesen Teil Amerikas gedreht habe.<br />
Er wollte die Landschaft am eigenen Leib erfahren und<br />
kontaktierte mich. Drei Monate später gingen wir gemeinsam<br />
auf eine Forschungsreise nach Südamerika. Zehn<br />
Tage lang erlebten wir viele Abenteuer. Als Ergebnis zeigt<br />
der Film eine Menge Details, die perfekte Abbildung der<br />
Landschaft und der dortigen Pfl anzen.<br />
Waren die Pixar-Leute sehr mit dem eigenen Überleben<br />
beschäftigt?<br />
Das war ein ernster und wirklich schwieriger Trip. Das Erste,<br />
was jeder suchte, waren die gewaltigen Dinosaurier aus<br />
„The Lost World“, die völlig isoliert von der restlichen Welt,<br />
auf den 700 Meter hohen Klippen lebten. Nachdem wir<br />
uns mit dem Helikopter einen ersten Eindruck über die<br />
Berggipfel verschafften, landeten wir am Fuße einer dieser<br />
Felsformationen und kletterten dann hoch. Auf dem Gipfel<br />
fertigten die Pixar-Leute einige Tage lang Skizzen an, kreierten<br />
Farbbilder, studierten die Pfl anzen und sammelten<br />
Ideen für die Story. Nach einem weiteren eindrucksvollen<br />
Plateau führte ich sie zu den „Angel Falls“, dem höchsten<br />
Wasserfall der Erde. Im Film heißt er „Paradise Falls“.<br />
Musste sich das Pixar-Team selbst versorgen?<br />
Oh, nein, nein! [...] Noch bevor der Trip losging, hatten<br />
wir im Vorfeld ein Camp am Zielort stationiert. Nach der<br />
Besteigung des Tafelbergs führten wir das Team zu einer<br />
großen Höhle. Es gab für jeden ein Plätzchen, zum Hinsetzen<br />
und Essen. Sich an so einem Ort selbst zu versorgen,<br />
ist nicht einfach (lacht). Es ist aber möglich, wenn man es<br />
ausprobieren möchte.<br />
Gibt es eine Lieblingsszene für Sie?<br />
Habe ich eine Lieblingsszene? Ich glaube ja! Es ist der erste<br />
Moment, in dem sie Südamerika erreichen. Der erste<br />
Moment, in dem sie die wundervollen Felsformationen<br />
aus dem Fenster beobachten.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Die eckigen Möbel gehören Carl, die runden Ellie – das Interieur ist den Figuren leicht zuzuordnen<br />
Bonusfeatures<br />
Disc 1:<br />
Cine-Explore-Modus (Bild-in-Bild)<br />
K u r z fi l m e:<br />
- Teilweise Wolkig (HD, 6 Minuten)<br />
- Dugs Sondereinsatz (HD, 5 Minuten)<br />
Das Abenteuer wartet (HD, 22 Minuten)<br />
Alternative Szene: Viele Enden für Muntz (HD, 5 Minuten)<br />
BD-Live<br />
Disc 2:<br />
Dokus:<br />
- Untypische Helden (HD, 6 Minuten)<br />
- Hunde als Gefährten (HD, 8 Minuten)<br />
- Russel: Wildnis-Erforscher (HD, 9 Minuten)<br />
- Kevin: Riesenvogel, der nicht fl iegt (HD, 5 Minuten)<br />
- Ein Haus von Pixar (HD, 4 Minuten)<br />
- Ballons und Flüge (HD, 6 Minuten)<br />
- Komponieren für Figuren (HD, 7 Minuten)<br />
Alternative Szene: Eheleben (HD, 9 Minuten)<br />
„Oben“-Promomontage (HD, 6 Minuten)<br />
Geo-Grips-Abzeichen (Geografi e-Spiel)<br />
Zwei Trailer<br />
gleichproportioniertes Fluggerät plausibel, auch<br />
wenn es in Wirklichkeit niemals abheben würde.<br />
(Wer’s nicht glaubt: siehe Kasten aus S. 29).<br />
Teilt man den Film in drei Akte, so verändert<br />
sich das Tempo der Handlung mit jedem großen<br />
Wechsel der Szenerie. Teil eins beginnt mit<br />
Carls Geschichte und führt zu seinem Aufbruch.<br />
Ganz klare Sache: Hier sehen wir eine Tragikkomödie.<br />
Akt zwei spielt im südamerikanischen<br />
Dschungel, das Abenteuer nimmt seinen Lauf<br />
und führt mit dem sprechenden Hund Dug und<br />
dem skurrilen Paradiesvogel Kevin zwei neue<br />
Figuren ein. Mit dem Auftauchen eines Antagonisten<br />
sind wir uns sicher, einen Abenteuerfi lm<br />
zu sehen. Ist der erste Akt perfekt und der zweite<br />
noch stimmig, hinterlässt das actiongeladene<br />
letzte Kapitel den Eindruck, die Regisseure seien<br />
gegen Spezialisten für rasantes 3-D-Popcornkino<br />
ausgetauscht worden. Das zuvor so sorgsam<br />
praktizierte Feingefühl wird hier salopp<br />
über Bord geworfen, um eine Actionsequenz<br />
nach der anderen folgen zu lassen. Der Schauplatz<br />
in luftiger Höhe ist perfekt, nur die Umsetzung<br />
und das Finale fallen (im wahrsten Sinne<br />
des Wortes) ein wenig aus dem Gesamtkonzept.<br />
Zahlreiche Tiefeneffekte lassen den Käufer<br />
bedauern, dass es noch keine 3-D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />
nach dem neuen Standard gibt.<br />
Von Farben und Formen<br />
Produktionsdesigner Rick Nierva kehrte in seinen<br />
Entwürfen das innere Wesen der Figuren<br />
nach außen. Carls starre Haltung kommt demnach<br />
in seinem kantigen, würfelförmigen Gesicht<br />
zum Ausdruck. Sein hibbeliger Konterpart<br />
Russel hingegen ist rund wie ein Ball, der wesentlich<br />
mobiler durch die Gegend purzelt als<br />
ein Quader. Dementsprechend geht er mit seiner<br />
Neugier Carl gehörig auf die Nerven. Diese<br />
Art der Abstraktion vereinfacht die Bildsprache<br />
und die Interpretation der Emotionen immens.<br />
Andererseits kommen Gestik und Mimik der<br />
Figuren dem wahren Leben schon recht nahe.<br />
Sei es die Verwunderung in Carls Gesicht, als es<br />
in luftiger Höhe an der Tür klopft, oder Russels<br />
ungestüme Art, Carls Sachen durcheinander zu<br />
bringen – die Animatoren brachten ihre herausragende<br />
Beobachtungsgabe bei der Umsetzung<br />
der Protagonisten voll zur Geltung. Feine Textilstrukturen,<br />
Haare und faltige Haut verwöhnen<br />
28
Test des Monats<br />
Film<br />
Kann ein Haus<br />
wirklich abheben?<br />
Charles Muntz ist wie besessen von seiner Entdeckung, dem Paradiesvogel Kevin<br />
das Auge mit einer wahren Flut an Details. Nach<br />
einer Weile im Dschungel erhält Carls Gesicht<br />
sogar einen Sonnenbrand und einen Dreitagebart.<br />
Die intelligent eingesetzte Farbpoetik<br />
stellt den eingegrenzten, grauen Rentneralltag<br />
dem bunten Abenteurerleben am Amazonas<br />
gegenüber, und durch den Filtereinsatz wird<br />
dem Zuschauer ein gewisser Realismus suggeriert.<br />
Ebenso erzeugt die Beleuchtung abwechselnd<br />
weiche und harte Kontraste wie etwa<br />
in der witzigen Einführung des Paradiesvogels<br />
Kevin (weiches Licht) oder nach dem Dinner<br />
mit Muntz (harter Kontrast). Zur Freude aller<br />
Besitzer eines 16 : 9-Fernsehers liegt „Oben“ im<br />
1,78 : 1-Format vor. Seit „Findet Nemo“ (2003)<br />
waren nämlich alle anderen Pixar-Filme auf<br />
Widescreen (2,35 : 1) geeicht.<br />
Siehe Oben<br />
Insgesamt konzentriert sich das Sounddesign<br />
auf das Wesentliche. Umgebungsgeräusche<br />
sind also nicht permanent vorhanden. Wenn es<br />
dann aber zur Sache geht und z. B. ein Unwetter<br />
losbricht, klimpern Besteck und Teller direkt<br />
am Zuschauer vorbei, dicht gefolgt vom zugehörigen<br />
Küchenschrank. Mit seinen abwechslungsreichen<br />
Themen kann sich der Musikscore<br />
durchaus hören lassen. Während Ellies Thema<br />
etwas mehr Gefühl in die Sache bringt, entführt<br />
der Score von Muntz’ Unterschlupf mit Pauken<br />
und Trompeten in eine völlig andere Welt. Die<br />
Dynamik lässt ordentlich mitfi ebern und ist ansprechend<br />
ausbalanciert. Das Bonusangebot<br />
komplettiert die nahezu makellose Präsentation.<br />
Das, was DVD-Besitzer mit dem Audiokommentar<br />
nur hören können, bekommen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Käufer mit zusätzlichen Konzeptgrafi -<br />
ken, Animationen, B-Roll-Einblendungen und<br />
Setfotos veranschaulicht. Neben dem bereits<br />
bekannten Vorfi lm „Teilweise Wolkig“ präsentiert<br />
die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein weiteres Filmchen über Dug. Für<br />
alle, die sich nicht so recht mit dem Ende anfreunden<br />
können, gibt es ein paar Alternativen<br />
unter dem Punkt „Viele Enden für Muntz“. Wie<br />
üblich war der BD-Live-Link zum Testzeitpunkt<br />
noch nicht freigeschaltet, Disc zwei trumpft mit<br />
sieben HD-Dokus auf und klärt Fragen zu allen<br />
erdenklichen Aspekten der Filmproduktion. Neben<br />
der erwähnten, erweiterten Eheleben-Szene<br />
gibt es außerdem eine Montage der witzigen<br />
Kurzfi lme für die Filmpromo. Verantwortungsbewusste<br />
Eltern setzen ihre Schützlinge vor das<br />
Geo-Quiz, das mit zwei Schwierigkeitsgraden<br />
und einem Lernmodus altersunabhängigen<br />
Lernspaß garantiert.<br />
Für wenige Euro mehr erhalten Sie das Vier-Disc-<br />
Set von Oben. Die zwei zusätzlichen Scheiben<br />
liefern jedoch keine weiteren Features, sondern<br />
die DVD-Fassung sowie die Digital Copy des<br />
Films. Mit letzterer können Sie „Oben“ auch auf<br />
tragbare Endgeräte wie z. B. den iPod oder den<br />
Laptop übertragen.<br />
FALKO THEUNER & LYDIA FISCHER<br />
Bewertung<br />
Film 8,5/10<br />
Der erste Akt gehört mit zum Besten, was Pixar je produziert hat.<br />
Alles andere ist die unterhaltsame Kost, die man von dem Studio<br />
gewohnt ist. Witz und Drama sind perfekt ausbalanciert.<br />
Technik 9,5/10<br />
Bildqualität 10/10<br />
Auch wenn die Lichtspielereien den Kontrast beeinfl ussen,<br />
beeindruckt der Großteil des Films mit makelloser Detailfülle.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Tonqualität 9,5/10<br />
Selbst im Dschungel halten sich die Umgebungsgeräusche<br />
zurück. In Actionsequenzen jedoch geht es richtig zur Sache.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
Bonusmaterial 9,5/10<br />
Dank des ausgeglichenen Mixes aus Kurzfi lmen, Bild-in-Bild,<br />
Dokus und einem Spiel ist für jeden etwas dabei.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
3/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Gesamt<br />
Das ist wohl die Frage, die die Zuschauer des Films am meisten<br />
interessiert. Regisseur Pete Docter ließ das technische Team<br />
daher diese Physikaufgabe einmal genauer durchrechnen:<br />
Sagen wir, das 1 600 Quadratfuß umfassende Haus wiegt mit<br />
dem 160 000 Pfund (72 575 kg) schweren Fundament und der<br />
über 30 000 Pfund (13 607 kg) schweren Garage über 345 000<br />
Pfund (156 491 kg). Um abzuheben lässt Carl das Fundament<br />
zurück und es verbleiben 155 000 Pfund, die von den Ballons<br />
angehoben werden müssen, was rund 70 306 kg entspricht.<br />
Aufgrund der Fallbeschleunigung von<br />
9,81 Quadratmetern je Sekunde<br />
wird insgesamt eine Kraft von<br />
688 998 Newton benötigt.<br />
Mit einer Heliumdichte<br />
von 1 786 kg je Kubikmeter,<br />
repräsentiert<br />
durch gefüllte Ballons<br />
mit einem Radius<br />
von 84,7 Zentimeter<br />
(wie Wetterballons),<br />
könnte jeder Ballon<br />
eine Kraft von 4,5 Newton<br />
aufbringen. Für<br />
688 998 Newton benötigt man<br />
also 153 110 Helium befüllte Ballons<br />
mit einem Gesamtdurchmesser<br />
von 169,4 Zentimetern. Benutzte man dafür<br />
allerdings ganz normale Partyluftballons mit ca. 30<br />
Zentimetern Durchmesser, dann ginge die Anzahl über<br />
die 26,5-Millionengrenze hinaus. Das Eigengewicht der<br />
Ballons und der Schnüre wurden in dieser Rechnung übrigens<br />
nicht mit eingerechnet. In „Oben“ animierten die Künstler<br />
insgesamt rund 10 286 Ballons.<br />
Kein Anzeichen von Rheuma oder<br />
Altersschwäche: Rentner Carl<br />
schwingt sich sportlicher durch die<br />
Luft als in seiner Jugend<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 29
Film<br />
Blockbuster<br />
Smokin´ Aces<br />
Action/Komödie<br />
Land/Jahr: USA 2007<br />
Vertrieb: Universal<br />
Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.)<br />
Datenrate Bild: 32 Mbps<br />
Datenrate Ton: 768 kbps<br />
Regie: Joe Carnahan<br />
Laufzeit: 109 min, FSK: 16<br />
Wendecover: k. A.<br />
×1 18 € 18.2.2010<br />
Der fiktive Las-Vegas-Star Buddy Aces<br />
Isreal (Jeremy Piven) wird zur Zielscheibe<br />
mehrerer Kopfgeldjäger, die einem Quentin-<br />
Tarantino-Film entsprungen sein könnten. Von<br />
Auftragsgangstern über Schwerverbrecher bis<br />
hin zu waffenstrotzenden Frauen ist alles dabei,<br />
was das Mafiagenre in den letzten Jahren<br />
hervorgebracht hat. Neben beschränkten Sprüchen<br />
und obercoolen Posen fließt die Gewalt<br />
samt Blei in Strömen. Regisseur Joe Carnahan<br />
verblüfft den Zuschauer mit einem infernalen<br />
Neonazi-Trio, welches unter Metal-Klängen und<br />
völlig überzeichneten Gesten die Jagd auf alles<br />
beginnt, was nicht bei drei in Deckung ist.<br />
Gerade die Mischung aus ernstem Actionthriller<br />
und Superzeitlupen-Comic-Massaker wirkt<br />
nicht nur auf den ersten Blick befremdlich.<br />
Aber ob nun kultig-geniale Gangsterklamotte<br />
oder völlig sinnfreie Gewaltorgie – allein an der<br />
technischen Umsetzung des überdrehten Actionspektakels<br />
gibt es kaum etwas auszusetzen.<br />
Eine hohe Grundschärfe, stark gesättigte, aber<br />
saubere Farben und starke Kontraste mit tiefem<br />
Schwarzwert bestimmen das Bild und erzeugen<br />
einen angenehmen Look. Die DTS-Tonspur läuft<br />
zumindest in den Actioneinlagen zur Höchstform<br />
auf. Ansonsten bestimmen frontlastige Dialoge<br />
und verhältnismäßig wenig Soundeffekte den<br />
Höreindruck. Die Bonusabteilung erscheint dagegen<br />
etwas unterbesetzt. Lediglich ein alternatives<br />
Ende, der Regie-Audiokommentar und ein<br />
paar weitere Featurettes finden sich im Anhang<br />
des Hauptfilms. Für eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung<br />
erscheint uns das zu wenig.<br />
TL/CT<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Fans von Tarantino und ausufernder Action kommen bei diesem<br />
Geheimtipp ganz sicher auf ihre Kosten. Das „Ocean‘s Eleven“<br />
im <strong>Blu</strong>trausch bleibt ein Unikat ohnegleichen.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
Nachgeladen, scharfgemacht – gleich wird<br />
geballert<br />
Sobald das Nazi-Trio Tremor auftaucht, fliegen<br />
die Fetzen<br />
Gesamt<br />
Smokin’ Aces 2<br />
Action<br />
Land/Jahr: US 2010<br />
Vertrieb: Universal<br />
Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.)<br />
Datenrate Bild: 17,3 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,3 Mbps<br />
Regie: P.J. Pesce<br />
Laufzeit: 128 min, FSK: 18<br />
Wendecover: k. A.<br />
×1 20 € 18.2.2010<br />
Das Prequel zu „Smokin’ Aces“ ist pures Actionchaos<br />
und macht selbst vor den Augen<br />
des geduldigsten Anarchiefans keinen Sinn. Der<br />
Handlungsaufbau wirkt wie eine schlechte Kopie<br />
des ersten Teils, nur mit mehr Gewalt, Sex und<br />
Im Prequel sind die „beliebten“ Tremors noch<br />
vollzählig<br />
Nazis. Klingt doch eigentlich ganz lustig, könnte<br />
man jetzt denken. Aber nein, der Streifen ist<br />
nicht nur einfach blöd, er langweilt auch zu<br />
Tode. Stellen Sie sich vor was passiert, wenn die<br />
schlimmsten Soziopathen der Welt an ein und<br />
demselben Tag denselben Jazzclub besuchen.<br />
Alle anderen Gäste sind schwer bewaffnete FBI-<br />
Agenten, die nur darauf warten abzudrücken.<br />
Der Grund für dieses Schlachtfest ist schon fast<br />
belanglos, denn insgeheim geht es eigentlich<br />
nur darum, den Laden und seine Insassen so<br />
unkonventionell wie möglich auseinanderzunehmen.<br />
Da der Regisseur des ersten Teils, Joe<br />
Carnahan, gerade an seinem eigenen Drama<br />
werkelte, überließ er P.J. Pesce („From Dusk Till<br />
Dawn 3“) den Regiestuhl, der dem Film eine<br />
gehörige B-Movie-Note verpasste. An einigen<br />
Stellen verweist Pesce erfolglos auf sein Vorbild<br />
Oliver Stone, indem er aus „Platoon“ (1986) zitiert<br />
oder mit absurden Einblendungen „Natural<br />
Born Killers“ (1994) nachäfft.<br />
Der dröge Wechsel zwischen FBI-Bunker und<br />
Bar bringt per se farbiges Kunstlicht mit sich.<br />
Detailverschlingende Schwarzfl ächen zeugen<br />
vom durchschnittlichen Kontrast. Eine Referenzschärfe<br />
hätten die „Crank 2“-mäßigen Ruckelaufnahmen<br />
visuell interessanter gemacht. Wo<br />
geballert wird, fallen Patronenhülsen. Die hört<br />
man auch zuhauf, ebenso wie die Kugeleinschläge<br />
im Hintergrund. An der Soundqualität<br />
Agent Baker (C. Crawford) kappiert mal wieder<br />
gar nichts und bedroht einfach alles und jeden<br />
gibt es nichts zu meckern und auch die Synchronisation<br />
bleibt trotz Kugelhagel verständlich.<br />
Akustische 3-D-Momente gibt der Ton<br />
dennoch nicht her. Teil eins und zwei gibt es<br />
übrigens auch zusammen im Sparpaket. FT<br />
Bewertung<br />
Film 3,5/10<br />
Ein Murxfi lm hoch drei. Mehr Sex und Gewalt sind kein<br />
wirklicher Garant für eine Verbesserung zum ersten Teil. Als<br />
Videospiel hätte das Konzept besser funktioniert.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Universal<br />
30
Blockbuster<br />
Film<br />
Apocalypto<br />
Abenteuer<br />
Land/Jahr: US 2006<br />
Vertrieb: Highlight<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton: DD 5.1, PCM 5.1 (Maya)<br />
Datenrate Bild: 20,2 Mbps<br />
Datenrate Ton: 6,9 Mbps<br />
Regie: Mel Gibson<br />
Laufzeit: 138 min<br />
FSK: 18<br />
Wendecover: nein<br />
×1 22 € 19.11.2009<br />
Mel Gibsons bildgewaltiger Ausflug in die<br />
Welt der Mayas erzählt die simple und<br />
dennoch gut funktionierende Geschichte eines<br />
Kriegers, dessen Dorf von einem konkurrierenden<br />
Stamm überfallen und versklavt wird.<br />
Während des Angriffs schafft es „Pranke des<br />
Jaguars“ (Rudy Youngblood) gerade so, seine<br />
schwangere Frau und seinen kleinen Sohn in<br />
einem tiefen Erdloch in Sicherheit zu bringen,<br />
bevor auch er in Gefangenschaft gerät. Hilflos<br />
muss er mit ansehen, wie die Eindringlinge seine<br />
Freunde quälen, erniedrigen und töten. In<br />
der Aztekenstadt sollen die Frauen verkauft und<br />
die Männer dem Sonnengott geopfert werden.<br />
Ein Wink des Schicksals ermöglicht dem Jaguar<br />
jedoch die Flucht, weshalb er nun von den<br />
mächtigsten Kriegern des kämpferischen Stammes<br />
gejagt wird. Wie die Handlung weitergeht,<br />
ist absehbar, jedoch keineswegs unspannend.<br />
So erinnert der Archetyp eines mayanischen<br />
Helden ein wenig an den Vietnam-Veteranen<br />
Rambo in „First Blood“ (1982). Wie ein Tier<br />
wird er durch den mexikanischen Dschungel<br />
getrieben, gewinnt aber trotzdem per Guerillataktik<br />
den einen oder anderen Vorteil. Die<br />
Spannung geht also von etwas ganz anderem<br />
aus, als der Story. Vielmehr obsiegt die<br />
undurchdringliche Atmosphäre über den Plot,<br />
was nicht zuletzt an dem sorgfältigen Casting<br />
liegt. Die mexikanischen Darsteller sind nahezu<br />
unbekannt und spiegeln in Statur, Gesichtsform<br />
und Gebärden perfekt ihre klar gezeichneten,<br />
stereotypen Figuren wieder. Unterhaltungswert<br />
und Identifikationsfaktor steigen dadurch immens,<br />
was der ansonsten sehr exotische Kontext<br />
auch bitter nötig hat. Ebenso heben die aus<br />
Piercings, Frisurenkunst, Schmuck und Tattoos<br />
bestehenden Kostüme den Film auf die Ebene<br />
eines visuellen Kunstwerks. Die aus kulturellen<br />
Gründen umstrittene Brutalität macht unter<br />
Berücksichtigung der Spannungserzeugung<br />
durchaus Sinn, da sie die Unvorhersehbarkeit<br />
der Ereignisse und die Angst vor einer fatalen<br />
Wendung unterstützt. Im Gegenzug werden<br />
die Grausamkeiten nicht beschönigt, vielmehr<br />
sogar das Leid der Opfer und die Angst in den<br />
Vordergrund gestellt.<br />
dem künstlich erzeugten Klangraum, der die<br />
Naturgeräusche und den Hall der Stimmen<br />
realistisch auf alle Kanäle projiziert. Viele weitere<br />
Sounds kommen allerdings aus der Front.<br />
Besonderes Augenmerk verdient die Musik,<br />
deren bis ins Mark gehenden Rhythmen sehr<br />
dynamisch auf die Front verteilt sind. Der Authentizität<br />
halber wird sich der mayanischen<br />
Sprache im Original bedient, weshalb wir bedingungslos<br />
die unkomprimierte PCM-5.1-Spur<br />
empfehlen können. Die deutschen Untertitel<br />
sind auch nicht allzu anstrengend, da sich<br />
tiefergehende Dialoge in Grenzen halten und<br />
mehr Wert auf die Körpersprache gelegt wird.<br />
Das sehr passend modellierte Menü eröffnet<br />
ein Audiokommentar, darauf folgen eine kurze<br />
gelöschte Sequenz und ein 25-minütiges Making-of,<br />
das Gibsons Beweggründe zu seiner<br />
Vision näher beleuchtet.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Gibsons Maya-Spektakel wirkt sehr körperlich und brachial. Die<br />
einfache Handlung mit dem klassischen Gut-Böse-Schema bleibt<br />
aufgrund des sehr exotischen Kontexts entschuldbar.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Bilder: Highlight<br />
Der Anführer des angreifenden Maya-Stammes<br />
behauptet sich durch seine ungeheure Präsenz<br />
Kulturschock<br />
Es ist schon erstaunlich, wie eindrücklich eine<br />
Verfolgungsjagd erscheint, wenn sie vor so<br />
beeindruckenden Naturkulissen stattfi ndet.<br />
Gigantische Wasserfälle, pompöse Maya-Architekturen<br />
und unberührter Urwald in seiner<br />
reinsten Form sorgen für ausreichend detailliertes<br />
Bildmaterial, das den HD-Jünger Freudensprünge<br />
machen lässt.<br />
Der leicht überzogene Kontrast beeinträchtigt<br />
nur geringfügig die Sichtbarkeit der zahlreichen<br />
Details. Die Farben bewegen sich bevorzugt<br />
im erdig-grünen Bereich, den die sonnengebräunte<br />
Haut der Maya in Kombination mit<br />
dem satten Grün der Pfl anzen vorgibt. Die vor<br />
dem extrem heißen und feuchten Klima speziell<br />
geschützten Digitalkameras liefern eine<br />
nahezu rauschfreie, sehr scharfe Bildqualität.<br />
Unterstützt wird die Urwaldatmosphäre von<br />
Die sorgsam komponierten Digitalaufnahmen haben mit der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
ihr ideales Medium gefunden.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Tonqualität 9/10<br />
Der Griff zu den mayanischen Originalstimmen passt! Gute<br />
Arbeit auch bei den Umgebungsgeräuschen sowie der Musik.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
3/3 2/3 2/2 2/2<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
Mit nur einem Making-of recht spärlich. Das schöne Menüdesign<br />
relativiert das werbelastige Booklet und die kurze Zusatzszene.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
1/3 1/3 1/2 0,5/2<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 31
Film<br />
Blockbuster<br />
Quentin Tarantino gilt als Meister seines Fachs, er ist talentierter Autor sowie<br />
Regisseur unterschiedlichster Kinofi lme. Sein jüngster Film kam im Herbst<br />
vergangenen Jahres in die Lichtspielhäuser und wurde frenetisch gefeiert.<br />
Zum 14. Januar erschien die lang ersehnte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von „Inglourious<br />
<strong>Basterds</strong>“, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten wollen.<br />
Bildreferenz<br />
Inglourious <strong>Basterds</strong><br />
Kriegsfilm<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: Universal<br />
Bild: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.), DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 27 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,5 Mbps<br />
Regie: Quentin Tarantino<br />
Laufzeit: 154 min, FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
×1 19,95 € 14.1.2010<br />
Mit den Worten:<br />
„Es war<br />
einmal im Nazibesetzten<br />
Frankreich“<br />
beginnt<br />
dieser Film, der als<br />
eine Art Western im<br />
Zweiten Weltkrieg<br />
angelegt ist und von<br />
Anspielungen und<br />
Filmzitaten nur<br />
so strotzt, allen<br />
voran natürlich<br />
der Namensgeber<br />
„<strong>Inglorious</strong><br />
Bastards“ von Enzo<br />
Castellari aus dem<br />
Jahre 1978.<br />
Das erste Kapitel, in dem der<br />
„Judenjäger“ Hans Landa (eindrücklich<br />
gespielt von Christoph Waltz)<br />
einen Milchbauern dazu bringt, die<br />
unter den Dielenbrettern versteckte<br />
jüdische Familie Dreyfus dem Tod<br />
auszuliefern, ist nach Spaghettiwestern-Manier<br />
aufgebaut und<br />
eine Reminiszenz an Sergio<br />
Leone. Einzig die älteste Tochter<br />
Shosanna Dreyfus (beklemmend:<br />
Mélanie Laurent)<br />
kann dem Massaker entkommen.<br />
Dieser Prolog ist eine<br />
inszenatorische und schauspielerische<br />
Meisterleistung,<br />
die von der ersten Minute an<br />
in ihren Bann zieht. Tarantino<br />
arbeitet dabei mit leisen, ja<br />
subtilen Tönen, die die spannungsgeladene<br />
Stimmung schier unerträglich machen.Jahre<br />
später betreibt Shosanna unter falschem Namen<br />
ein kleines Kino in Paris und wird durch<br />
einen ungewollten Protegé (sympathisch:<br />
Daniel Brühl) mit der Vergangenheit in Form von<br />
Hans Landa konfrontiert. Als Reichspropagandaminister<br />
Goebbels die Premiere des neuesten<br />
Films „Stolz der Nation“ ausgerechnet in ihrem<br />
Kino feiern möchte, fasst sie den Racheplan<br />
alle anwesenden Nazis in einem fl ammenden<br />
Inferno zu vernichten.<br />
Parallel dazu treiben die „<strong>Basterds</strong>“, zu deutsch:<br />
„Mistkerle“, ihr Unwesen. Diese brutale Horde,<br />
bestehend aus jüdischen Amerikanern und<br />
übergelaufenen Deutschen, ist so ziemlich das<br />
Schlimmste was einem Nazi passieren kann:<br />
Entweder man wird bestialisch hingerichtet<br />
(meistens) oder bekommt das Hakenkreuz unwiderrufl<br />
ich in die Stirn eingeritzt (eher selten).<br />
Auch die <strong>Basterds</strong> sind Teil eines geplanten<br />
Attentats und wollen mithilfe der Doppelagentin<br />
Bridget von Hammersmark (Diane Kruger)<br />
ebenfalls die Premiere von „Stolz der Nation“<br />
zur Umsetzung nutzen.<br />
Tarantino arbeitet kontinuierlich mit Überraschungsmomenten,<br />
die den Zuschauer im Ungewissen<br />
lassen und die die Spannung des an<br />
Wortwitz reichen Films durchweg erhalten, um<br />
ihren Höhepunkt schließlich beim Showdown<br />
im Kino zu fi nden. Ein denkwürdiger Moment,<br />
als der Filmvorführer Marcel hinter der Leinwand<br />
steht, auf der Shosanna die anwesenden Nazis<br />
in die Hölle schickt und den Berg Nitrofi lmrol-<br />
„Ich wollte sagen, dann sind wir zu zweit. Ich hab<br />
eine Pistole auf Ihre Eier gerichtet, seit Sie hier<br />
sitzen“<br />
Bilder: Stock.xchng, Universal<br />
32
Blockbuster<br />
Film<br />
Fakten zum Film<br />
• Drehbeginn: 9. Oktober 2008<br />
• Drehorte: Potsdam Babelsberg, Berlin, Fort Hahneberg,<br />
Görlitz, Bad Schandau, Sebnitz, Rüdersdorf, Nauen, Paris<br />
• Über 40 deutsche Darsteller; mehrere Tausend<br />
deutsche Komparsen<br />
• Cameo-Auftritte: Enzo Castellari, Bela B., Tarantinos Hände<br />
• Zensur: Auf deutschen Plakaten und Covern wurde das<br />
Hakenkreuz entfernt (z. B. im roten “O” des Titels)<br />
• Die deutsche Version ist eine Minute länger als die US-,<br />
bzw. GB-Version (Szene im La Louisiana)<br />
„Du hast dein letztes Sauerkrautsandwich<br />
gegessen.“<br />
len anzündet – diese visuelle Metapher zu den<br />
Bücherverbrennungen im dritten Reich konnte<br />
wohl nur Tarantino einfallen. Das Kino triumphiert<br />
gleichsam über seinen Missbrauch durch<br />
das Naziregime.<br />
„... weil, Marcel, mein Süßer, wir einen Film<br />
machen werden – nur für die Nazis“<br />
Kriegsfilm im Westerngewand<br />
Sicher, in „Inglourious <strong>Basterds</strong>“ wird mit historischen<br />
Fakten gespielt. Quentin Tarantino gelingt<br />
so allerdings stilsicher genau das, wofür das<br />
Kino prädestiniert ist: Geschichten zu erzählen<br />
und den Zuschauer mit auf eine große Reise<br />
zu nehmen. Dass dabei historische Tatsachen<br />
verdreht und anders gelenkt werden, nimmt<br />
man der fi ktiven Geschichte nicht übel, denn sie<br />
bleibt stets authentisch, wenn auch auf eine für<br />
uns Deutsche ungewohnte Art und Weise.<br />
Das großartige Ensemble bildet einen symbiotischen<br />
Reigen, dem Christoph Waltz als perfi<br />
der Nazi-Gentlemen Hans Landa die Krone<br />
aufsetzt. Seine Interpretation des detektivischen<br />
SS-Sturmbannführers sucht seinesgleichen, verdienterweise<br />
erhielt er 2009 für seine Leistung<br />
u. a. den Darstellerpreis auf den 62. Internationalen<br />
Filmfestspielen in Cannes sowie einen<br />
Golden Globe. Über Brad Pitts Darstellung des<br />
Lt. Aldo Raine darf gestritten werden, denn sein<br />
stets grinsendes Über-Ich mag zum gewollten<br />
Stil des Films passen, könnte den einen oder anderen<br />
Zuschauer jedoch nach einiger Zeit auch<br />
gehörig nerven.<br />
Emotionale Gemüter, die kein <strong>Blu</strong>t sehen können,<br />
werden von Zeit zu Zeit zusammenzucken<br />
und hinter der vorgehaltenen Hand abtauchen.<br />
Auch in seinem jüngsten Film verzichtet Tarantino<br />
nämlich nicht auf die für ihn übliche, teils<br />
überzogene Brutalität. Wer damit nicht klarkommt,<br />
dem empfehlen wir die „Augen-zu-Variante“<br />
an den entsprechenden Stellen, denn<br />
dann kann das Geräusch, das Messer beim Skalpieren<br />
machen, mit den freien Händen<br />
gleich mitausgeblendet werden. In solchen<br />
Szenen, wie zum Beispiel auch bei der brutalen<br />
Baseballschlägernummer von Donny Donnowitz<br />
(Eli Roth), kommen Zweifel auf, ob das<br />
FSK-16-Logo angemessen ist. In der britischen<br />
und US-Variante erhielt der Film seine Freigabe<br />
erst ab 18 Jahren.<br />
Makelloses Kino fürs Ohr<br />
Freunde der Originalsprache kommen voll auf<br />
ihre Kosten, denn Tarantino legte Wert darauf seine<br />
Figuren in den jeweiligen Sprachen (Deutsch,<br />
Englisch, Französisch und Italienisch) zu Wort<br />
kommen zu lassen. Köstlich die Szene, als Brad<br />
Pitt alias Lt. Aldo Raine versucht, als angeblicher<br />
italienischer Kameramann auf der Filmpremiere<br />
Eindruck zu schinden, und von Hans Landa<br />
mit perfektem Italienisch an die Wand bzw. um<br />
die Tarnung gespielt wird. Sprachungewandten<br />
wird nicht nur mit Untertiteln geholfen, dank des<br />
hervorragenden Drehbuchs sind die Dialoge<br />
häufi g selbsterklärend. Besonders die englischdeutsche<br />
Fassung sei empfohlen, zumal diese<br />
sehr gut abgemischt in DTS-HD Master Audio<br />
über das 5.1-System daherkommt. Dies und der<br />
Soundtrack geben dem Film Atmosphäre und<br />
unterstützen die Spannung.<br />
Auf 35-Millimeter gedreht, sorgt der Transfer auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für reinste Freudenmomente im Heimkino.<br />
Das Bild überzeugt mit einer wunderbaren<br />
Schärfe und fast durchgängiger Detailgenauigkeit,<br />
sodass die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> als referenzwürdig gelten<br />
kann. Die natürliche Farbgebung und der sehr<br />
gute Kontrast mit einem 1a Schwarzwert selbst<br />
in dunkleren Kunstlichtszenen garantieren einen<br />
ungetrübten Seheindruck.<br />
Die Extrasektion verlängert das Filmvergnügen<br />
ungemein, so etwa mit dem im Film thematisierten<br />
Kurzfi lm „Stolz der Nation“, der sich in<br />
„Ich beginne zu glauben, dass meine Teilnahme<br />
an der Veranstaltung von einiger Bedeutung<br />
sein könnte“<br />
voller Länge auf der Disc befi ndet samt einem<br />
Making-of, das die Persifl age auf den deutschen<br />
NS-Propagandafi lm perfektioniert. Ausführliche<br />
Informationen gibt die rund 31-minütige<br />
„Diskussion am runden Tisch“ (u. a. mit Quentin<br />
Tarantino und Brad Pitt). Alternative Szenen<br />
(köstlich: Goebbels‘ Version von „Ich wollt,<br />
ich wär’ ein Huhn“) und witzige Kurzeinblicke<br />
in die Dreharbeiten fi nden sich ebenfalls auf<br />
der Disc.<br />
FRANZISKA DRACHE<br />
Bewertung<br />
Film 9,5/10<br />
„Inglourious <strong>Basterds</strong>“ ist ein kleines Meisterwerk. Quentin<br />
Tarantinos Groteske glänzt dabei nicht nur durch den tollen Cast,<br />
sondern auch durch genial ausgefeilte Dialoge.<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Beeindruckende Schärfe, satte Farben und perfekter<br />
Schwarzwert – ein Fest für heimkinoaffi ne Tarantino-Fans.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 2/2 2/2<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Perfekt abgemischte Dialogszenen wechseln mit actionbehafteten<br />
Rundumklängen, abgerundet vom passenden Soundtrack.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Durchaus abwechslungsreich und interessant, hätten die Extras<br />
doch das ein oder andere Highlight mehr verdient.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
2/3 2/3 1/2 0,5/2<br />
„Haben Sie Einfluss auf die Spitznamen, die der<br />
Feind Ihnen gibt?“<br />
„Ich hatte gehofft, Sie würden mich in ihr Haus<br />
bitten, damit wir uns unterhalten können“<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 33
Film<br />
Blockbuster<br />
Fantasy/Märchen<br />
Land/Jahr: US 2007<br />
Vertrieb: Paramount<br />
Bild: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
Ton: DD 5.1, DTS-HD MA<br />
(engl.)<br />
Datenrate Bild: 32 Mbps<br />
Datenrate Ton: 640 kbps<br />
Regie: Matthew Vaughn<br />
Laufzeit: 127 min, FSK: 12<br />
Wendecover: ja<br />
×1 23 € 4.2.2009<br />
Neil Gaimans Bücher erfreuen sich in letzter<br />
Zeit offensichtlich steigender Beliebtheit<br />
bei Filmemachern. Nachdem sich zuletzt Animationsaltmeister<br />
Henry Selick („The Nightmare<br />
Before Christmas“) erfolgreich an der Adaption<br />
von Gaimans Kinderbuch „Coraline“ versucht<br />
hat, lief eine andere Geschichte des Fantasy-<br />
Autors bereits knappe zwei Jahre zuvor über die<br />
Kinoleinwände: „Der Sternwanderer“. Als eine<br />
Verfilmung des bis dahin eher als Produzent<br />
von Gangster-Streifen und Thrillern bekannten<br />
Matthew Vaughn (u. a. „Bube, Dame, König,<br />
Gras“) geriet der Roman des wiederum ursprünglich<br />
als Comicautor tätigen Gaiman zu<br />
einem spürbar unkonventionellen Leinwandauftritt.<br />
Zumindest im Bereich Fantasy/Märchen,<br />
der in den letzten Jahren vornehmlich mit groß<br />
angelegten Epen und profitablen Fortsetzungsgeschichten<br />
in Erscheinung trat.<br />
„Der Sternwanderer“ ist dagegen etwas anders<br />
geartet. Vor allem Stil und Mittel der Erzählung<br />
sind es, die aus der grundsätzlich einfachen,<br />
teils sogar kitschig anmutenden Story einen in<br />
hohem Maße unterhaltsamen Film machen.<br />
Fans von absurd-humoriger Fantasy mögen sofort<br />
den Einfl uss des britischen Kultautors Terry<br />
Pratchett auf Gaimans Erzählung spüren. Und<br />
ebenso könnten Fans früher Guy-Ritchie-Filme<br />
dessen Einfl uss auf die Regie seines Bekannten<br />
Matthew Vaughn erkennen. Die Geschichte<br />
dreht sich um einen Stern, der vom Himmel<br />
fällt. Genauer ist es eine junge Frau (Claire<br />
Danes), die im Krater des Einschlags liegt und<br />
darüber nicht unbedingt begeistert ist. Zur gleichen<br />
Zeit machen sich diverse Gestalten auf,<br />
den gefallenen Stern in ihren Besitz zu bringen.<br />
Der junge Tristan etwa überquert trotz Verbot die<br />
Mauer hinter seinem Dorf, welche die Welt der<br />
Menschen von der magischen Welt trennt, um<br />
den Stern als Geschenk für seine Angebetete zu<br />
holen. Die Hexe Lamia (Michelle Pfeiffer) dagegen<br />
folgt dem himmlischen Geschöpf, um es für<br />
sich und ihre Schwestern einzufangen, und zwar<br />
als essbare Verjüngungskur. Zu guter Letzt reist<br />
der hinterhältige und brutale Königssohn Septimus<br />
durch die Lande, um sich mit dem Amulett<br />
des gefallenen Sterns die Thronfolge vor seinen<br />
Brüdern zu sichern. Dass sich die drei Parteien<br />
bald schon gehörig in die Quere kommen, ist<br />
abzusehen. Und dass der fl eischgewordene<br />
Stern sein Schicksal eigentlich gern selbst bestimmen<br />
möchte ebenso.<br />
Witz und Charme<br />
Abgesehen von der einfachen Exposition gibt<br />
sich „Der Sternwanderer“ aber überraschend<br />
unvorhersehbar. Man kann beinahe darauf vertrauen,<br />
dass ein aufkeimendes Fantasy-Klischee<br />
unvermittelt und mit viel Kreativität gekippt oder<br />
ad absurdum geführt wird. So sieht man etwa<br />
den einfachen Bauernsohn – von der Hexe Lamia<br />
in eine schöne Magd verwandelt – in der<br />
Peripherie des Geschehens vorsichtig die Rundungen<br />
am neuen Körper bewundern. Oder<br />
der bärbeißige Luftpiratenchef (Robert De Niro)<br />
entpuppt sich im Privaten plötzlich als warmherzig-schrulliges<br />
Wesen mit einem speziellen<br />
Kleiderfetisch. Überhaupt lebt der ganze Film<br />
vom Charme seiner Figuren und der hochkarätigen<br />
Besetzung, die professionelles Spiel und<br />
notwendige Selbstironie ganz selbstverständlich<br />
zu verbinden weiß.<br />
Während Grundschärfe, Kompression und<br />
Farbdarstellung der Veröffentlichung durchweg<br />
Tristan muss sich gegen die dunkle Magie der<br />
Hexe Lamia zur Wehr setzen<br />
überzeugen können, mindern wiederkehrende<br />
Schwächen bei Schwarzwert, Kontrasten und<br />
Schärfeeindruck das Vergnügen. Am Ton gibt es<br />
nur wenig zu bemängeln. Effekte und Umgebungsgeräusche<br />
der DD-5.1-Spur kommen sauber,<br />
detailliert und in guter Räumlichkeit zur Geltung,<br />
während die Dialoge leider zu frontlastig<br />
gemastert sind. Im Bonusteil der BD überzeugen<br />
das knapp einstündige Making-of in HD sowie<br />
der Audiokommentar von Regisseur und Autor.<br />
Weniger umfangreich, dafür aber witzig sind der<br />
kurze Blick hinter die Kulissen der Produktion sowie<br />
einige Outtakes und entfernte Szenen.<br />
TIM LUFT<br />
Bewertung<br />
Film 8/10<br />
Der besondere Charme des Films überzeugt vielleicht nicht<br />
jeden. Bei allen anderen wird er aber einen nachhaltigen<br />
Eindruck hinterlassen.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Schwarzwert, Kontraste und Schärfe zeigen in einigen Szenen<br />
Schwächen. Das Mastering an sich ist jedoch in Ordnung.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Tonqualität 8/10<br />
Frontlastige Dialoge stehen sauber abgemischten Umgebungsgeräuschen<br />
und Eff ekten gegenüber. Gut, aber nicht sehr gut.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
3/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Das Königreich Stormhold hat eine lange Reihe möglicher<br />
Thronfolger, doch die haben sich gegenseitig dezimiert<br />
Yvaine, der personalisierte Stern, steht im<br />
Mittelpunkt des Fantasy-Abenteuers<br />
Das Making-of in HD ist ein schönes Extra. Ansonsten entspricht<br />
das Angebot dem einer durchschnittlichen DVD.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
1/3 2/3 1/2 1/2<br />
Gesamt<br />
Bilder: Paramount<br />
34
Blockbuster<br />
Film<br />
<strong>Blu</strong>tsauger in Bl(a)u<br />
Sagt man heutzutage „Vampirfi lm“, so denken die meisten sofort an kitschig-romantische Streifen für Teenager<br />
wie etwa „Twilight“. Nichtsdestotrotz gibt es noch einige erwachsene Werke, die den <strong>Blu</strong>tsauger im klassischen<br />
Sinne interpretieren: unheimlich, tragisch und vor allem blutig.<br />
Bilder: Ascot Elite, Stock.xchng, Tiberius Film<br />
Ohne Menschenblut verwandelt sich ein zivilisierter<br />
Vampir in ein triebgesteuertes Monster<br />
Betrachtet man den Plot des neuen Kinofilms<br />
„Daybreakers“, so erscheint es einem<br />
wie eine Alternativwelt-Geschichte à la Philip<br />
K. Dick. Die Regiebrüder Spierig kontaminieren<br />
hierfür die ganze Welt mit einem Vampir-Virus.<br />
Ein Jahrzehnt später sind sämtliche Städte<br />
abgedunkelt und die Kultur hat sich vollständig<br />
gewandelt. Für die Gabe der Unsterblichkeit<br />
bezahlt die nun vorherrschende Rasse mit<br />
einer mysteriösen Empfindlichkeit gegenüber<br />
Sonnenlicht, einem fehlenden Spiegelbild<br />
und einem immens eingeschränkten Ernährungsplan.<br />
Das Weichen der Farben und der<br />
monotone Rostgeschmack von <strong>Blu</strong>t lassen<br />
den Bedarf an visuellen und schmackhaften<br />
Genüssen verkümmern. An fast jeder Ecke gibt<br />
es <strong>Blu</strong>tbanken, die den karminroten Lebenssaft<br />
verkaufen. Die verbliebenen Menschen werden<br />
gejagt, gefangen und in großen Fabriken<br />
weiterverarbeitet, ähnlich unseren heutigen<br />
Nutztieren. Charles Bromley (Sam Neill) ist der<br />
Leiter eines solchen Konzerns und sehr daran<br />
interessiert, den Profit trotz drohender Nahrungsmittelknappheit<br />
aufrechtzuerhalten.<br />
<strong>Blu</strong>t für die Welt<br />
Die Menschen sind inzwischen vom Aussterben<br />
bedroht, weshalb sich ihr <strong>Blu</strong>t vom Grundnahrungsmittel<br />
zu einem Luxusgut entwickelt.<br />
Das große Problem ist allerdings, dass die<br />
Vampire zu triebgesteuerten, ekligen Monstern<br />
werden, wenn sie nicht mehr das gute Zeug<br />
konsumieren. Es muss also irgendeinen Stoff<br />
im menschlichen <strong>Blu</strong>t geben, der die Fähigkeit<br />
der Vernunft aufrechterhält. Und genau<br />
jenes Geheimnis zu lüften, ist Edward Daltons<br />
(Ethan Hawke) Aufgabe. Der Hämatologe soll<br />
ein Plasmasubstitut fi nden, das die Zivilisation<br />
in ihrer jetzigen Form retten soll. Betrachtet<br />
man die Vampire als die westliche Wohlstandsgesellschaft,<br />
die es nicht versäumt, ihr täglich<br />
Fleisch zu verzehren, so ist Edward derjenige,<br />
der die Gesellschaft völlig umkrempeln<br />
möchte. So hilft er einer Untergrundgruppe<br />
der Normalsterblichen, ein Heilmittel für den<br />
Vampirismus zu suchen.<br />
Trotz der dominierenden Science-Fiction-<br />
Komponente fehlt es „Daybreakers“ nicht an<br />
Action- und Horrorelementen. Man kann sich<br />
vorstellen, dass selbst Vampire vor monströsen<br />
Wesen Angst bekommen, die theoretisch ihren<br />
Kopf abreißen könnten. Aus der Perspektive<br />
eines (noch) überlebenden Menschen mag es<br />
auch sehr unheimlich sein, von einer blutsaugenden<br />
Armee gejagt zu werden. Doch es gibt<br />
Hoffnung, denn hinter Willem Dafoes („Spider-<br />
Man“) markantem Charakter, Elvis, steckt die<br />
Wahrheit, die Ed für seine Forschung braucht.<br />
In den USA lief der Film bereits Anfang Januar<br />
in den Kinos, während es für Deutschland noch<br />
keinen Termin gibt. Unter Berücksichtigung des<br />
Synchronisationsprozesses stehen die Chancen<br />
für einen baldigen Start jedoch gut.<br />
Einen intimeren, aber nicht minder interessanten<br />
Weg beschreitet der schwedische<br />
Film „So fi nster die Nacht“ von Tomas Alfredson.<br />
Der Streifen erbringt den Beweis, dass<br />
Schweden eben nicht nur das Herkunftsland<br />
toller Astrid-Lindgren-Geschichten ist, sondern<br />
auch die eine oder andere Horrorstory parat<br />
hält. Als Überraschungshit zahlreicher Filmfestivals<br />
räumte die Umsetzung von John Ajvide<br />
Lindqvists Bestseller über 50 Auszeichnungen<br />
ab und wurde allseits als Frischzellenkur des<br />
Vampirgenres gefeiert. Und wie das bei erfolgreichen<br />
europäischen Filmen so ist, wird bereits<br />
an einem US-Remake namens „Let Me<br />
In“ gearbeitet. Bis zum Start des US-Films Ende<br />
des Jahres bleibt das Original noch einzigartig<br />
in seinem Ansatz, eine Vampirgeschichte auf<br />
hohem Suspense-Niveau zu erzählen. Anstatt<br />
einer expliziten Darstellung zähnefl etschender<br />
Daybreakers (Kino)<br />
Land/Jahr: AU, US 2009<br />
Vertrieb: Tiberius Film<br />
Regie: Michael Spierig,<br />
Peter Spierig<br />
Darsteller: Ethan Hawke,<br />
Sam Neill, Willem Dafoe<br />
Laufzeit: 98 min<br />
FSK: k . A.<br />
Internet: daybreakersmovie.<br />
com<br />
2010<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 35
Film<br />
Blockbuster<br />
Die Wohlstandsgesellschaft in „Daybreakers“ möchte auf die Annehmlichkeiten nicht verzichten<br />
So finster die Nacht<br />
Traumhafte Tiefenunschärfen entfalten im Zusammenspiel<br />
mit den scharf fokussierten Protagonisten<br />
ihre ganz eigene, hypnotische Wirkung. Bei<br />
einem Schauplatz wie Stockholm im Winter sind<br />
die tristen Farben kaum verwunderlich. Schwarzwert<br />
und Kontrast wiederum sind natürlich, das<br />
Bildrauschen ist gering. Die Musik ist manchmal<br />
etwas lauter eingemischt als Sounds und Stimmen.<br />
Leider verdunkeln die meditativen Klänge<br />
die drögen Dialoge nur, depressive Stimmung ist<br />
vorprogrammiert. Heftigere Sequenzen heben<br />
die Lautstärke angemessen an. Die hinteren Kanäle<br />
unterstützen hauptsächlich die Musik mit zusätzlichem<br />
Geschrammel. Eine weniger dezente<br />
Geräuschkulisse hätte den Aufnahmen mehr Tiefe<br />
verliehen. Als Zusatz gibt es drei gelöschte Szenen<br />
in ansprechender HD-Qualität und einen Trailer.<br />
Monstren lässt der Film zunächst nur vermuten,<br />
wer die Nachbarn des zwölfjährigen Oskar<br />
(Kåre Hedebrant) wirklich sind. Im winterlichen<br />
Blackeberg der frühen 1980er Jahre lebt Oskar<br />
als in sich gekehrter, schweigsamer Junge,<br />
der häufi g unangenehme Prügeleinheiten von<br />
seinen Klassenkameraden erdulden muss. Auf<br />
einem nächtlichen Streifzug um seinen trostlosen<br />
Wohnblock lernt er die gleichaltrige Eli<br />
(Lina Leandersson) kennen. Scheinbar lebt<br />
sie mit ihrem Vater neben Oskar, lässt sich nur<br />
nach Sonnenuntergang blicken und benötigt<br />
eine explizite Einladung, um die Wohnung des<br />
Jungen betreten zu können. Obwohl Oskar<br />
spürt, dass mit ihr irgendetwas nicht stimmt,<br />
gefällt ihm Elis Außenseitertum und er lässt<br />
sich auf eine Freundschaft mit ihr ein. Zu jener<br />
Zeit geschehen in der Nähe des Viertels<br />
merkwürdige Morde. Passanten entdecken<br />
eine kopfüber aufgehängte Leiche, die wie<br />
ein geschlachtetes Schwein zur Ader gelassen<br />
wurde. Der bei seinem Ritual gestörte Mörder<br />
fl ieht mit nur einer Gefriertüte voll <strong>Blu</strong>t. An diesem<br />
Abend grummelt Elis Magen deutlicher<br />
als zuvor. Sie muss selbst auf die Jagd gehen.<br />
entstehen deshalb Dialogsequenzen, die locker<br />
als Schlafmittel herhalten. Für Romantik<br />
und Spannung sorgt die Handlung indes durch<br />
einige überraschende Geschehnisse, hervorgerufen<br />
durch die undurchsichtige Gesinnung<br />
der Figuren. Letzten Endes ist es vielleicht der<br />
Wunsch, selbst das zweischneidige Glück zu<br />
erfahren, mit einem Vampir durch das Leben<br />
zu reisen, der den Film so sehenswert macht.<br />
Mitternachts-Snack<br />
Die schmerzvollste Vampirgeschichte auf<br />
diesen Seiten dürfte wohl „Durst“ des koreanischen<br />
Meisterregisseurs Park Chan-Wook<br />
(„Oldboy“) sein. Park ist bekannt für seine<br />
drastischen und schonungslosen Bilder, die<br />
weder vor sexuellen noch vor brutalen Darstellungen<br />
zurückschrecken. Jene Stilmittel<br />
sind jedoch nie Selbstzweck. So wird dem<br />
Zuschauer auch in „Durst“ keine der Todsünden<br />
vorenthalten, die der Priester Sang-hyeon<br />
(Kang-ho Song) begeht. Als gläubiger Mensch<br />
verschreibt er sein Leben den Hilfsbedürftigen<br />
und stellt sich selbst als Versuchskaninchen für<br />
das Gegenmittel einer gefährlichen Seuche zur<br />
Horror<br />
Land/Jahr: SW 2008<br />
Vertrieb: Ascot Elite<br />
Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: Dolby True HD 5.1<br />
Datenrate Bild: 16,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,5 Mbps<br />
Regie: Tomas Alfredson<br />
Laufzeit: 114 min<br />
FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
×1 18 € 30.9.2009<br />
Film 7,5/10<br />
Poetisch, traurig und leicht verträumt beschreibt Alfredsons<br />
Kunstwerk den unendlichen Kreislauf eines kindlichen<br />
Vampirlebens.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 2/10<br />
Gesamt<br />
Bitte eintreten!<br />
Auch wenn es im ersten Augenblick so scheint,<br />
ist „So fi nster die Nacht“ keine Erwachsenenfassung<br />
der Kinderserie „Der kleine Vampir“.<br />
Die Poesie liegt in Elis tragischem Dilemma,<br />
auf ewig im pubertären Körper einer Zwölfjährigen<br />
gefangen zu sein. Ähnlich wie Claudia in<br />
„Interview mit einem Vampir“ (1994) durchlebt<br />
Eli als uralter Geist die Jahrhunderte, während<br />
alles um sie herum vergeht. Im Kontrast dazu<br />
steht Oskars Reifungsprozess. Der Übergang<br />
zu einem jungen Erwachsenen macht sich an<br />
seiner wachsenden Eigenverantwortlichkeit bemerkbar.<br />
Er versorgt sich nicht nur eigenständig,<br />
sondern beschützt auch andere. Das in<br />
sich geschlossene Ende sowie die Frage nach<br />
der gegenseitigen Abhängigkeit sind spannend<br />
genug, um den ansonsten sehr nüchtern inszenierten<br />
Film zu tragen. Die Tristesse sei hier<br />
deswegen so deutlich hervorgehoben, weil „So<br />
fi nster die Nacht“ gar nicht erst den Versuch<br />
unternimmt, unterhaltsam zu sein. Die Jungdarsteller<br />
spielen gefühlskalt und unglaublich<br />
introvertiert. Zusammen mit der trägen Musik<br />
So ein Vampirleben ist nicht leicht. Während Oskar (l., Kâre Hedebrant) zu einem jungen<br />
Erwachsenen heranwächst, bleibt Eli (r., Lina Leandersson) in ihrem Mädchenkörper verhaftet<br />
36
Blockbuster<br />
Film<br />
Interview mit einem Vampir<br />
Land/Jahr: US 1994<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Regie: Neil Jordan<br />
Laufzeit: ca. 123 min<br />
FSK: 16<br />
Preis: 14 Euro<br />
Start: 16.10.2008<br />
Vor seiner Wandlung in einen Vampir ist Sanghyeon<br />
(Kang-ho Song) tugendhafter Priester<br />
Verfügung. Das Experiment läuft jedoch schief<br />
und nur eine <strong>Blu</strong>ttransfusion kann ihn vor dem<br />
sicheren Tod bewahren. Überrascht von seiner<br />
plötzlichen Genesung stellt Sang-hyeon weitere<br />
vampirische Eigenschaften fest: Die Transfusion<br />
war infektiös. Trinkt er <strong>Blu</strong>t, wirken die<br />
Selbstheilungskräfte gegen den eingeimpften<br />
Emmanuel-Virus. Gewahr dieser Erkenntnis<br />
will er sich zunächst selbst töten, und das, obwohl<br />
er kurze Zeit vorher einer Schwester die<br />
Schwere dieser Sünde erklärte. Andererseits<br />
Durst<br />
Park hält sich bei der Farbgebung unerwartet<br />
stark zurück und beschränkt sich hauptsächlich<br />
auf Orange-Grün-Kombinationen im Dunkeln<br />
oder auf steriles Weiß im tageslichthellen Raum.<br />
Im ersten Drittel und in Ausnahmefällen gibt es<br />
ausgeglichenere Farben zu sehen. In der Dunkelheit<br />
lässt der gute Kontrast einen ordentlichen<br />
Detailgrad erkennen. Der ansonsten ruhige und<br />
dialoglastige Audiomix hält einige akustische<br />
Überraschungen bereit. Rotiert die Kamera um<br />
den alles wahrnehmenden Vampir, taucht der Zuhörer<br />
in seine seltsame Klangwelt mit ein. Auch<br />
an der Qualität der deutschen Synchronisation<br />
wurde nicht gespart. In der Bonussektion erwarten<br />
den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Besitzer zwei laienhafte Camcorder-Aufnahmen<br />
des letzten Fantasy-Filmfests,<br />
die jedoch eine interessante Fragerunde mit dem<br />
Regisseur enthalten.<br />
Horror<br />
Land/Jahr: KR 2009<br />
Vertrieb: Ascot Elite<br />
Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: Dolby True HD 5.1<br />
Datenrate Bild: 20,6 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,6 Mbps<br />
Regie: Park Chan-Wook<br />
Laufzeit: 134 min<br />
FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
×1 18 € 18.2.2010<br />
Film 8/10<br />
So romantisch wie „Bonnie und Clyde“, so bizarr wie die Werke<br />
von Kafka. Park Chan-Wook versteht es, die menschliche<br />
Triebhaftigkeit durch den blutigen Kakao zu ziehen.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 3/10<br />
Gesamt<br />
Tae-ju (Ok-bin Kim) will aus ihrem Ehealltag<br />
ausbrechen – mit Mord, wenn es sein muss<br />
entdeckt er auch eine vorteilhafte neue Kraft<br />
in seinem Körper und sein Interesse an den<br />
weltlichen Genüssen des Lebens erwacht. Das<br />
echte Drama beginnt, als Sang-hyeon seinen<br />
alten Freund Kang-woo (Ha-kyun Shin) wiedertrifft<br />
und bei der Gelegenheit gleich dessen<br />
junge Frau Tae-ju (Ok-bin Kim) kennenlernt.<br />
Eine Dreiecksbeziehung mit mörderischen Folgen<br />
entsteht.<br />
Freud’sche Triebhaftigkeit<br />
Begierde und Schuld – Park hegt ohne Zweifel<br />
eine sadistische Freude daran, seine Figuren<br />
so richtig zu quälen. Als belesener Filmschaffender<br />
übernahm er diese Eigenschaft von<br />
einem seiner größten Vorbilder, Franz Kafka.<br />
Auch das Beziehungskonstrukt in „Durst“ hat<br />
einen literarischen Ursprung. Der Roman „Thérèse<br />
Raquin“, Ende des 19. Jahrhunderts vom<br />
französischen Naturalisten Émile Zola geschrieben,<br />
behandelt die Geschichte einer verheirateten<br />
Frau, deren unterdrückte Sinnlichkeit<br />
zwanghaft zum Ehebruch führt. Zola stellt dies<br />
als naturwissenschaftlichen Fakt heraus, seziert<br />
die Figuren (noch vor Freud) auf psychologischer<br />
Ebene und stellt damit die menschlichen<br />
Triebe über die Vernunft. Park Chan-<br />
Wook intensiviert den moralischen Gegensatz<br />
um ein Vielfaches, indem er aus einem konsequenten<br />
Geistlichen einen Diener Satans<br />
macht, der seinen fl eischlichen Gelüsten nur<br />
mit geringem Widerstand nachgibt. Parks Plädoyer<br />
lautet daher: Selbst der Gottesfürchtigste<br />
besitzt tief unter seinen Moralvorstellungen ein<br />
gewisses Verlangen. Von dem Zeitpunkt an,<br />
da Sang-hyeon zu einem Vampir wird, lässt er<br />
seinen jahrelang unterdrückten Trieben freien<br />
Lauf. Die Affäre ist einzig eine logische Folge<br />
seines Aufeinandertreffens mit der frustrierten<br />
Gattin seines Freundes. Das Paar gibt sich wie<br />
Bonnie und Clyde, wobei Bonny weniger Skrupel<br />
vor Mord zeigt als Clyde. Lediglich der Fakt,<br />
dass es sich um Übermenschen handelt, lässt<br />
den Gewaltgrad zu einer absurden Horrorromanze<br />
entarten. Garniert ist der blutige Reigen<br />
mit außergewöhnlichen Perspektiven und<br />
Bildkompositionen, für die auch schon Parks<br />
„Rache-Trilogie“ bekannt ist. Der Sprung vom<br />
Dach aus der Perspektive des Vampirs oder<br />
die nüchterne Einstellung nach Sang-hyeons<br />
Selbstmordversuch sind nur einige Beispiele<br />
für sein geschultes Auge. 2009 gewann „Durst“<br />
den großen Preis der Jury auf dem Filmfestival<br />
in Cannes und stärkte damit das Vampir-Genre<br />
als erwachsenes Horrorkino.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bram Stokers Dracula<br />
Land/Jahr: US 1992<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Regie: Francis Ford Coppola<br />
Laufzeit: 128 min<br />
FSK: 16<br />
Preis: 17 Euro<br />
Start: 8.11.2007<br />
John Carpenters Vampire<br />
Land/Jahr: US 1998<br />
Vertrieb: Koch Media<br />
Regie: John Carpenter<br />
Laufzeit: ca. 104 min<br />
FSK: 16<br />
Preis: 10 Euro<br />
Start: 27.5.2008<br />
Underworld: Evolution (SB)<br />
Land/Jahr: US 2006<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Regie: Len Wiseman<br />
Laufzeit: 106 min<br />
FSK: 16<br />
Preis: 18 Euro<br />
Start: 21.1.2010<br />
Lesbian Vampire Killers<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: Koch Media<br />
Regie: Phil Claydon<br />
Laufzeit: 88 min<br />
FSK: 16<br />
Preis: 18 Euro<br />
Start: 16.2.2010<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 37
Film<br />
Anspruch<br />
G. I. Joe – Geheimauftrag Cobra<br />
Comic/Action<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: Paramount<br />
Bild: AVC, 2.40 : 1<br />
Ton: DD 5.1<br />
Datenrate Bild: 32 Mbps<br />
Datenrate Ton: 640 kbps<br />
Regie: Stephen Sommers<br />
Laufzeit: 113 min<br />
FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
×1 22 € 14.12.2009<br />
Der Waffenhändler McCullen hat eine völlig<br />
neuartige Nanotechnologie-Waffe entwickelt,<br />
die in Sekundenschnelle Stahl oder<br />
menschliches Gewebe zerfressen kann. Bei der<br />
Auslieferung an die NATO wird der Konvoi<br />
Wie seine Genrekollegen neigt auch G. I. Joe zu<br />
groß angelegten Effektschlachten<br />
jedoch von einer Terrororganisation namens<br />
Cobra, unter der Führung der geheimnisvollen<br />
Baroness, angegriffen. In letzter Sekunde gelingt<br />
es der Elite-Eingreiftruppe „G. I. Joe“, den<br />
Raub zu vereiteln und die Technologie sicherzustellen.<br />
Fortan steht die in Nordafrika stationierte<br />
Hitech-Truppe um General Hawk (Dennis<br />
Quaid) in höchster Alarmbereitschaft, denn die<br />
Gegenseite lässt in ihren Bemühungen, die<br />
Nano-Waffe in die Hände zu bekommen, nicht locker.<br />
Zudem scheint hinter der Entwicklung noch<br />
viel mehr zu stecken als zunächst angenommen.<br />
Wie auch „Transformers“, beruht „G. I. Joe“<br />
auf einer Actionfi gur-Serie von Hasbro. Und<br />
ganz ähnlich zu Michael Bays aktueller Verfi l-<br />
mung ist die Story auch in diesem Fall mehr<br />
schmückendes Beiwerk denn zentrales Element.<br />
Beim immerhin leicht selbstironischem<br />
„G. I. Joe“ fl iegen die CG-Fetzen ebenfalls in<br />
großfl ächigen Zerstörungsorgien (Stichwort: Eiffelturm),<br />
während die Protagonisten allesamt<br />
Abziehbilder des einen, immer gut aussehenden<br />
und smarten Heldentypus bleiben, der mit unglaublichen<br />
Fähigkeiten und lockeren Sprüchen<br />
die Welt retten darf.<br />
Zeitgemäß kommt die quietschbunte Produktion<br />
mit hoher Schärfe und sauberen Kontrasten<br />
sowie stellenweise leichtem Rauschen. Der<br />
dynamische, äußerst räumliche Höreindruck<br />
Die Baroness will um jeden Preis an die Nano-<br />
Waffe und General Hawk will das um jeden<br />
Preis verhindern<br />
dürfte Heimkinofans kaum enttäuschen, wobei<br />
es stellenweise fast übertrieben von hinten<br />
scheppert. Die HD-Bonusabteilung zeigt in einer<br />
knappen Stunde das Making-of des Films<br />
sowie ein Feature zu den Computereffekten.<br />
Zusätzlich gibt es einen optionalen Audiokommentar<br />
von Regisseur und Produzent. TL<br />
Bewertung<br />
Film 5/10<br />
Das Actionspektakel setzt wie „Transformers“ auf Hightech statt<br />
Hirn und wird am ehesten den jüngeren Freunden gepfl egter<br />
Popcorn-Unterhaltung gefallen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Gesamt<br />
Tiger & Dragon<br />
Martial-Arts-Drama<br />
Land/Jahr: CH, HK, US 2000<br />
Vertrieb: Kinowelt<br />
Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 24,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,6 Mbps<br />
Regie: Ang Lee<br />
Laufzeit: 120 min<br />
FSK: 12<br />
Wendecover: ja<br />
Wüstenbandit Luo Xiao Hu<br />
(Chen Chang)<br />
×1 18 € 11.12.2009<br />
Wer die Symbolik hinter<br />
dem „Crushing<br />
Tiger“ und dem „Hidden<br />
Dragon“ kennt, der weiß,<br />
warum der mächtige<br />
Krieger Li Mu Bay (Yun-<br />
Fat Chow) sein „Grünes<br />
Schwert der Unterwelt“<br />
niederlegt, um es nie wieder<br />
gegen einen anderen<br />
Menschen zu erheben. In<br />
den Zeiten des Friedens<br />
verbirgt er seine Stärke und<br />
sucht in der Meditation die<br />
vollkommene Erleuchtung.<br />
Auch die Rachegelüste<br />
gegenüber dem Mörder<br />
seines Meisters halten ihn<br />
nicht von seinem Plan ab. Als er das Schwert<br />
einem wertgeschätzten Freund vermacht, wird<br />
die Waffe jedoch entwendet. Der frühere<br />
Besitzer des Schwertes sieht es nun als seine<br />
Pflicht an, die mächtige Klinge zurückzuholen.<br />
Begleitet wird er von der schönen Kämpferin<br />
Yu Shu Lien (Michelle Yeoh), die ihm kompromisslos<br />
ergeben ist. „Um einen Fuchs zu<br />
fangen, konzentriert man sich auf sein Junges“,<br />
weshalb Lien die Tochter eines chinesischen<br />
Edelmannes, Jiao Long (Ziyi Zhang), ins Visier<br />
nimmt. Ang Lees monumentales Meisterwerk<br />
um die Unvergänglichkeit der Liebe eröffnete<br />
chinesischen Filmepen dieser Art das westliche<br />
Kino. 2001 erhielt „Tiger And Dragon“<br />
gleich zehn Oscarnominierungen in nahezu<br />
sämtlichen Kategorien, was damals ein neuer<br />
Rekord für einen jenseits der USA gedrehten<br />
Film war. In Anbetracht ihres Alters überraschen<br />
die Bilder mit einem tiefen Schwarzwert und,<br />
szenenabhängig, gutem Kontrast. Allerdings unterscheiden<br />
sich die Außenaufnahmen extrem<br />
von den angenehmeren Innenaufnahmen.<br />
Erstere sind häufi g unscharf, haben aufgrund<br />
des überhöhten Kontrasts weniger Details und<br />
weisen eine gröbere Körnung auf. Der orangerötliche<br />
Unterton durchzieht den gesamten<br />
Film. Die hinteren Boxen werden ausschließlich<br />
von der Musik beansprucht. Ansonsten<br />
liefert die DTS-HD-MA-5.1-Tonspur glasklare<br />
Jiao Long (Ziyi Zhang) kämpft gegen Li Mu Bay<br />
(Yun-Fat Chow) um das , Grüne Schwert der<br />
Unterwelt“<br />
Schwertgefechte, in denen besonders die singenden<br />
Klingen hervortreten. Dialoge wiederum<br />
wirken stumpfer, als sie sein müssten. FT<br />
Bewertung<br />
Film 8,5/10<br />
Einer der ersten Klassiker unter den chinesischen Filmepen, die<br />
auch im westlichen Raum veröff entlicht wurden. In seiner Form<br />
ein wenig entstaubter, in seinem Inhalt absolut zeitlos.<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 5,5/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Kinowelt, Paramount<br />
38
Anspruch<br />
Film<br />
Springt die Handlung ins New York der 1960er Jahre,<br />
schaltet auch das Bild auf Schwarz-Weiß, extremen<br />
Kontrast und grobes Filmkorn um<br />
Bilder: Universal<br />
Die Aufnahmen in Kuba besitzen eine merkwürdig verschleierte Tiefe<br />
Che Teil 1 und 2<br />
Biografie<br />
Land/Jahr: SP, FR, US 2008<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bild: VC-1, 2.35 : 1/1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 29 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />
Regie: Steven Soderbergh<br />
Laufzeit: 263 min<br />
FSK: 12<br />
Wendecover: nein<br />
×1 25 € 11.12.2010<br />
Ernesto „Che“ Guevara: Marxist, Soldat, Arzt<br />
und Autor des Handbuches für Revolutionen.<br />
Bevor er zur Symbolfigur jeglicher Widerstandsbewegung<br />
wurde, musste er erst Kuba<br />
befreien und in Bolivien sein Leben lassen.<br />
Ches Jugendjahre verfilmte bereits Walter Salles<br />
erfolgreich in den „Motorcycle Diaries“ (2004).<br />
Steven Soderberghs Monumentalprojekt stellt<br />
sich hingegen der schwierigen Aufgabe, die kubanische<br />
Revolution und den bolivianischen Freiheitskampf<br />
realitätsnah und spannend wiederzugeben.<br />
Es sei die Masse des Stoffs gewesen,<br />
die die Produzenten zu zwei Filmen bewegte.<br />
Che: „Die wichtigste Eigenschaft eines Revolutionärs<br />
ist die Liebe“<br />
Beide Werke sind trotz ihrer Überlänge komplett<br />
auf der doppelt beschichteten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> enthalten.<br />
Für Teil eins („Revolucion“) wählte Soderbergh<br />
einen schwierigen Einstieg, der sich über drei<br />
Zeitebenen bewegt. Der Film beginnt mit Ches<br />
(Benicio Del Toro) erstem Treffen mit Fidel<br />
Castro (Demián Bichir) in Mexiko (1955), wirft<br />
gelegentlich grobkörnige Schwarz-Weiß-Schnipsel<br />
aus dem New Yorker Interview von 1964<br />
ein und konzentriert sich anschließend auf die<br />
Vorbereitungen des Übergriffs in Kuba (1957).<br />
Einen Spannungsbogen im klassischen Sinne<br />
gibt es nicht. Der Zuschauer beobachtet stattdessen<br />
eine interessante Charakterstudie der wichtigsten<br />
Teilnehmer des Putsches. Das gezeigte<br />
Lagerleben erscheint authentisch, krankt aber<br />
an dem gleichen Problem wie Edward Zwicks<br />
Antikriegsdrama „Defiance“ (2008): Mit der Zeit<br />
verlieren die lineare Dramatik und der Wald als<br />
Schauplatz an Spannung.<br />
Revolution des Geistes<br />
Zur besseren Unterscheidung besitzt jede Zeitebene<br />
ihren eigenen visuellen Stil, weshalb sich<br />
der Test auf das Hauptgeschehen in Kuba bezieht..<br />
Die Digitalaufnahmen stammen von dem<br />
Prototyp der Red-Kamera, die sich durch ihre<br />
hohe Aufl ösung und Flexibilität auszeichnet.<br />
Leichte Tiefenunschärfen gibt es immer zu sehen,<br />
ebenso den dominanten Farbmix aus Grünund<br />
Brauntönen sowie den harten Kontrast.<br />
Soderberghs Schwäche für Tageslichtaufnahmen<br />
verhilft der verfremdet-warmen Optik trotzdem<br />
zur natürlichen Glaubhaftigkeit. Teil zwei<br />
(„Guerrilla“) setzt die Geschehnisse nach Ches<br />
offi ziellem Verschwinden fort und begleitet ihn<br />
bis zum bitteren Ende nach Bolivien. Hier ändert<br />
sich der Look vollkommen. Das Bild ist klarer,<br />
heller, kälter, farbloser und im 1.78 : 1-Format<br />
statt des Cinemascope-Formats (2.35 : 1) von<br />
„Revolucion“. Tiefenunschärfen gibt es kaum<br />
noch und die Schärfe der bolivianischen Gebirgspässe<br />
ist wirklich bemerkenswert. Beim<br />
Ton spielen beide Teile in derselben Liga. Die<br />
hörbare Umwelt lebt und atmet, als sei man<br />
tatsächlich vor Ort, und die kämpferischen Auseinandersetzungen<br />
werden von authentischem,<br />
dreidimensionalem Waffenfeuer begleitet.<br />
Demián Bichir mimt den Revoluzzer Fidel Castro authentisch<br />
Umso befremdlicher wirkt es, wenn mitten im<br />
Gefecht der Kommentar aus dem Off ertönt,<br />
denn während dieser Phase sind keine weiteren<br />
Geräusche zu hören. Auf Musik wurde<br />
ganz verzichtet, um das Geschehen nüchtern zu<br />
betrachten. Drei Interviews mit Soderbergh, Del<br />
Toro und Bichir (insgesamt 30 Minuten) eröffnen<br />
verschiedene Perspektiven auf den Revolutionär.<br />
Das elfminütige Making-of kann zudem<br />
über BD-Live um weitere Informationen in Textund<br />
Bildform zur historischen Begebenheit, der<br />
Filmcrew und den Stars erweitert werden.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung<br />
Film 6,5/10<br />
Soderberghs zweiteiliges Porträt konzentriert sich auf die<br />
Charaktere, zitiert Che, wo es nur kann, und versucht die<br />
Geschehnisse authentisch zu rekonstruieren.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Teil eins bietet warme Bilder mit Tiefenunschärfen. Teil zwei ist<br />
schärfer und in größer wirkendem Format.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Ohne Musik und mit nur spärlichem Sound-Einsatz sind die<br />
bewegenderen Szenen umso eindringlicher.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 1/2 2/2<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
Mit zwei Filmen auf einer Scheibe ist kaum noch Platz für Extras.<br />
Durch BD-Live kommt aber trotzdem genügend zusammen.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
1/3 1,5/3 1/2 1/2<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 39
Film<br />
Anspruch<br />
Bronson<br />
Biopic/Drama<br />
Land/Jahr: GB 2009<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Entertainment<br />
Bild: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 14,5 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />
Regie: Nicolas Winding Refn<br />
Laufzeit: ca. 93 min, FSK: 16<br />
Wendecover: k. A.<br />
×1 20,95 € 18.2.2010<br />
Der Brite Michael Peterson, der sich später<br />
den Kampfnamen Charles Bronson<br />
zulegt, begeht 1974 mit 22 Jahren einen bewaffneten<br />
Raubüberfall, der ihm 26 Pfund an<br />
Beute und sieben Jahre Gefängnis einbringt.<br />
Peterson „gelingt“ es allerdings, aus diesen<br />
sieben Jahren inzwischen fast 35 Jahre zu machen.<br />
Immer wieder zettelt er Schlägereien mit<br />
den Wärtern an, nimmt Geiseln oder wird zum<br />
Anführer von Gefangenenaufständen. Fast 30<br />
Jahre verbrachte er in Einzelhaft, über 120 Mal<br />
ist er verlegt worden, zwischenzeitlich auch in<br />
Nervenheilanstalten. Seine Gewaltbereitschaft<br />
lastet ihm an wie ein unaufhaltsamer Trieb,<br />
schon als Kind verprügelte er Mitschüler und<br />
Lehrer. So scheint es zumindest konsequent,<br />
dass Peterson alias Bronson seine Berufung<br />
darin sieht, in seiner Rolle als Ausnahmegefangener<br />
„berühmt“ zu werden. Zumindest<br />
das hat der immer noch einsitzende Peterson<br />
geschafft.<br />
Alles Theater<br />
Die Möglichkeit, eine eher dokumentarisch<br />
oder psychologisch angelegte Biografi e zu drehen,<br />
kam für Regisseur Nicolas Winding Refn<br />
Ein Käfig, viel <strong>Blu</strong>t und eine unbändige Wut,<br />
worauf auch immer<br />
Bronson dort, wo er sich am wohlsten fühlt – im Knast<br />
(„Pusher“) nicht infrage. Was der Zuschauer<br />
hier zu sehen bekommt, gleicht eher einem<br />
Theaterstück in einzelnen Akten. Bronsons<br />
Vorgeschichte, seine Gewaltausbrüche, sein<br />
„Streifzug“ durch die verschiedenen Anstalten<br />
werden von Bronson (Tom Hardy) selbst angekündigt<br />
und kommentiert, und das auf eine<br />
Art, die zugleich fasziniert und schockiert. Von<br />
den Szenen aus Bronsons Knastlaufbahn werden<br />
vor allem diejenigen in Erinnerung bleiben,<br />
in denen Bronsons nackter und verfärbter<br />
Körper voller Muskelspannung in einem Käfi g<br />
auf die heranmarschierenden Wärter wartet,<br />
um nach dem Öffnen der Käfi gtür förmlich in<br />
einem Gewaltexzess zu explodieren.<br />
Unterm Strich erlebt man hier fi lmisches Varietè<br />
mit unübersehbaren Referenzen an<br />
Kubricks „Clockwork Orange“ und Dominiks<br />
„Chopper“, mit einem Soundtrack, in denen<br />
die Pet Shop Boys ebenso zu hören sind, wie<br />
etwa Wagner oder Verdi. Und mit einem genial<br />
aufspielenden Tom Hardy, der schon fast diabolisch<br />
wirkt und in Mimik, Gestik sowie mit<br />
der Stimme (hier lohnt der Originalton) eine<br />
Leistung abliefert, bei der es einem kalt den<br />
Rücken herunterläuft.<br />
Dunkles Rauschen<br />
Das Bild der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kann allerdings keine<br />
Begeisterung erzeugen. Ein sehr starkes Filmkorn,<br />
das vor allem in dunklen Szenen in ein<br />
störendes Bildrauschen übergeht, lässt auf<br />
keine Weise ein High-Defi nition-Feeling aufkommen.<br />
Bildschärfe und Detailgrad sind<br />
dementsprechend mäßig, an einigen Stellen –<br />
etwa in den Innenraumszenen von Bronsons<br />
kurzem Ausfl ug in die Freiheit – ist das<br />
Bild völlig unscharf. Gedreht wurde übrigens<br />
auf 16 statt auf 35 mm. Man kann nur spekulieren,<br />
ob es ästhetische, technische oder<br />
budgetäre Gründe hat. Allerdings stört das<br />
schwache Bild gerade diesen Film nicht so<br />
sehr, wie es wohl bei anderen Streifen der<br />
Fall gewesen wäre. Glücklicherweise verzichtete<br />
Kinowelt auch hier darauf, Tools zur<br />
Glättung oder Schärfung zu verwenden –<br />
das hätte es wohl noch schlimmer gemacht.<br />
Der Ton ist weitaus weniger zu beanstanden.<br />
Die Stimme des Hauptdarstellers – von Dialogen<br />
kann man ja kaum sprechen – kommt<br />
klar und satt rüber. Dynamik und Räumlichkeit<br />
gehen in Ordnung. Aber durch den häufi gen<br />
Einsatz des sehr gut zusammengestellten<br />
Soundtracks sind direktionale Details kaum<br />
auszumachen, was allerdings auch nicht wirklich<br />
nötig ist.<br />
An Bonusmaterial fi nden sich auf der Disc ein<br />
viertelstündiges Making-of und ein ebenso<br />
langes Interview mit Tom Hardy. So spannend<br />
es ist, den Schauspieler über seinen Kontakt<br />
zum realen Michael Peterson reden zu hören,<br />
umso beeindruckender sind die 17 Minuten<br />
Originalton des berühmten Gefängnisinsassen.<br />
Neben einem fünfminütigen Featurette über<br />
das Fitnesstraining des Hauptdarstellers gibt es<br />
noch eine elfminütige B-Roll, eine Fotogalerie<br />
sowie diverse Trailer auf der Scheibe.<br />
UWE FUNK<br />
Bewertung<br />
Film 9/10<br />
Der Film ist nicht einfach, aber einfach klasse! Tom Hardy spielt<br />
und lebt den berühmtesten Gefängnisinsassen des Vereinigten<br />
Königreichs.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 5,5/10<br />
Es mag zwar zum Pathos des Films passen, mit erlebbarer High-<br />
Defi nition hat das verrauschte Bild allerdings wenig zu tun.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1,5/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Der Ton ist weitgehend in Ordnung, auch wenn der – perfekt<br />
ausgewählte – Soundtrack einiges an Details zudeckt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2/3 2/3 2/2 1,5/2<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
Am beeindruckendsten ist das Feature ohne Bild: die<br />
Audiobotschaft von Michael Peterson himself.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
1,5/3 1,5/3 1/2 0,5/2<br />
Gesamt<br />
Bilder: Kinowelt Home Entertainment<br />
40
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Film<br />
Anspruch<br />
Elizabeth<br />
Historie<br />
Königin Elizabeth schrieb<br />
Weltgeschichte<br />
Land/Jahr: GB 1998<br />
Vertrieb: Universal<br />
Bild: 1 080p, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 30 Mbps<br />
Datenrate Ton: 768 kbps,<br />
1,5 Mbps (engl.)<br />
Regie: Shekhar Kapur<br />
Laufzeit: 123 min, FSK: 12<br />
Wendecover: k. A.<br />
×1 18 € 25.2.2010<br />
In dem für sechs Oscars<br />
nominierten und mit<br />
einem Oscar (bestes Makeup)<br />
ausgezeichneten Drama<br />
aus dem Jahr 1998 brilliert<br />
die Schauspielerin Cate<br />
Blanchett als englische<br />
Königin Elizabeth I. Sie<br />
wird 1558 nach dem<br />
Tod ihrer Halbschwester<br />
Maria I. aus dem Gefängnis<br />
befreit und gekrönt. Der<br />
Film begleitet die Königin<br />
während der ersten fünf<br />
Jahre ihrer Regentschaft, die<br />
durch Intrigen und Mordversuche<br />
gekennzeichnet sind.<br />
Robert Dudley (Joseph Fiennes) ist Geliebter von Elizabeth und auch an der Verschwörung beteiligt<br />
Nach Marys Tod stößt Elizabeth auf erbitterten<br />
Widerstand selbst bei ihren engsten Beratern. Als<br />
sie erfährt, dass sogar ihr Geliebter Robert Dudley<br />
(Joseph Fiennes) sich mit ihren Gegnern verbündet<br />
hat, kennt sie kein Erbarmen mehr. Die Königin<br />
schlägt gnadenlos zurück, um ihre Herrschaft<br />
zu sichern. Der indische Regisseur Shekhar Kapur<br />
legte das Hauptaugenmerk auf die erstaunliche<br />
Emanzipationsgeschichte von Elizabeth, die am<br />
Ende des Films verkündet, sie sei „mit England<br />
vermählt“ und seitdem die „jungfräuliche Königin“<br />
genannt wird. Sie hatte sich entgegen dem Rat<br />
ihrer Mitstreiter entschieden, nicht zu heiraten.<br />
Der Transfer des Materials auf die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist<br />
gelungen, auch wenn an zahlreichen Unschärfen<br />
das Alter des Films von zwölf Jahren schnell<br />
erkennbar wird. Im Kino mag das Filmkorn die<br />
Cineasten überzeugen, auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> jedoch<br />
schweift das Bild in dunklen Szenen dadurch<br />
bisweilen in ein Rauschen ab. Daran stört sich<br />
jedoch nur das allzu kritische Auge. Mager sieht<br />
es auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in Sachen Bonusmaterial<br />
aus. Ein Making-of und ein Portrait der Königin<br />
in einfacher SD-Auflösung und mit „Trauerrahmen“<br />
machen keine Lust aufs Anschauen. Über<br />
BD-Live kann der Nutzer auf das Universal-<br />
Portal zugreifen und Informationen zu aktuellen<br />
Neuerscheinungen anschauen. FP<br />
Bewertung<br />
Film 8,5/10<br />
Toll inszeniertes Filmdrama mit hervorragenden Hauptdarstellern,<br />
das einen guten Überblick über das Geschehen im 16.<br />
Jahrhundert gibt.<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 3/10<br />
Gesamt<br />
Elizabeth – Das goldene Königreich<br />
Historie<br />
Der junge Seefahrer erobert<br />
das Herz der Königin<br />
Land/Jahr: GB/FR 2007<br />
Vertrieb: Universal<br />
Bild: 1 080p, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 30 Mbps<br />
Datenrate Ton: 768 kbps,<br />
1,5 Mbps (engl.)<br />
Regie: Shekhar Kapur<br />
Laufzeit: 115 min, FSK: 12<br />
Wendecover: k. A.<br />
×1 18 € 25.2.2010<br />
Die Fortsetzung des<br />
Films „Elizabeth“<br />
begleitet die englische<br />
Königin Elizabeth I., wieder<br />
gespielt von Cate<br />
Blanchett, in das Jahr<br />
1585, das 26. Jahr ihrer<br />
Regentschaft. Als protestantische<br />
Herrscherin muss<br />
sie sich gegen Spanien, die<br />
römisch-katholische Kirche<br />
und im eigenen Land der<br />
schottisch-katholischen<br />
Opposition um Cousine<br />
Maria Stuart stellen. Ihr<br />
engster Berater Sir Francis<br />
Walsingham (Geoffrey<br />
Rush) deckt eine Verschwörung<br />
gegen Elizabeth auf, infolge derer<br />
die Verantwortlichen hingerichtet werden –<br />
auch Maria Stuart. Der spanische König Philipp<br />
II. versteht dies als Affront gegen die katholische<br />
Kirche und schickt seine übermächtige<br />
Armada zum Kampf gegen England. Während<br />
sie ganz persönlich mit ihren Gefühlen für<br />
den jungen Seefahrer Sir Walter Raleigh (Clive<br />
Owen) ins Reine kommen muss, zieht Elizabeth<br />
als Königin für ihr Land in den Krieg gegen<br />
Spanien. Vor der englischen Küste kommt es<br />
zur entscheidenden Seeschlacht zwischen den<br />
beiden Großmächten.<br />
Der Film kann trotz der wiederum sehr guten<br />
Darsteller nicht das Niveau des ersten Teils erreichen,<br />
zumal am Ende des ersten Teils die<br />
Länge der Regentschaft der Königin erläutert<br />
wurde und man beim Anschlag zur Mitte des<br />
Films nicht um ihr Leben mitfi ebern muss.<br />
Dennoch sind etwa die schauspielerische<br />
Leistung von Cate Blanchett oder die Kameraarbeit<br />
von Remi Adefarasin schon für sich<br />
Grund genug, sich diesen Film anzusehen.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> selbst kann in Sachen Bild- und<br />
Tonqualität überzeugen, zeigt jedoch hin und<br />
wieder Schwächen. So tritt in einigen Szenen<br />
ein leichtes Rauschen auf, die Gischt an Englands<br />
Küste wirkt unscharf. Auch der Schwarzwert<br />
kommt über das Mittelmaß nicht hinaus.<br />
Das Bonusmaterial ist im Gegensatz zum ers-<br />
England macht Spanien die Herrschaft auf dem<br />
Meer streitig<br />
ten Teil um einiges umfangreicher geworden.<br />
Vor allem der Seeschlacht und den Dreh-orten<br />
werden eigene Kapitel gewidmet. FP<br />
Bewertung<br />
Film 6,5/10<br />
Wieder gut besetzet, jedoch deutlich weniger brillante<br />
Fortsetzung um die Geschichte der Elizabeth I. Trotzdem<br />
spannend und technisch überzeugend.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Universal<br />
42
Anspruch<br />
Film<br />
Forrest Gump<br />
Drama/Komödie<br />
Land/Jahr: US 1994<br />
Vertrieb: Paramount<br />
Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: Dolby Digital 5.1, DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 25,6 Mbps<br />
Datenrate Ton: 640 kbps<br />
Regie: Robert Zemeckis<br />
Laufzeit: 142 min, FSK: 12<br />
Wendecover: ja<br />
×2 23 € 12.11.2009<br />
Forrest Gump (Tom Hanks) gehört mit<br />
einem Intelligenzquotienten von 75 nicht<br />
unbedingt zu den Klügsten. Frei nach dem<br />
Motto: „Das Leben ist wie eine Schachtel<br />
Pralinen, man weiß nie, was man bekommt“,<br />
gestaltet er auch sein eigenes Leben. Schon als<br />
kleiner Junge ist er gezwungen, wegen seines<br />
zu weichen Rückgrats Beinschienen aus Metall<br />
zu tragen. Von seinen Mitschülern wird er dafür<br />
verspottet und gemieden. Nur Jenny (Robin<br />
Wright), die von ihrem Vater misshandelt wird<br />
und nach Anerkennung sucht, behandelt ihn<br />
nicht wie einen Außenseiter und schnell wird<br />
sie seine beste Freundin. Nachdem die Schulzeit<br />
beendet ist, führen beide unterschiedliche<br />
Leben. Forrest wird Footballspieler, ein heldenhafter<br />
Kriegsveteran, berühmter Marathonläufer<br />
und Millionär. Jenny hingegen beginnt ihre<br />
Karriere als Stripperin, schließt sich den Black<br />
Panthers und der Hippiebewegung an und rutscht<br />
schließlich sogar in die Drogenabhängigkeit ab.<br />
Trotz dieser verschiedenen Entwicklungen kreuzen<br />
sich ihre Wege immer wieder.<br />
Es gibt Pralinen, die einem nicht schmecken<br />
und trotzdem kauft bzw. verschenkt man sie<br />
schachtelweise. Forrest hat immer wieder<br />
das Glück, die Besten aus der Schachtel zu<br />
erwischen. Regisseur Robert Zemeckis lässt<br />
seinen etwas anderen Helden die komplette<br />
amerikanische Geschichte der 1960er und<br />
1970er Jahre positiv durchleben. So trifft<br />
Forrest John Lennon, deckt den Watergate-<br />
Skandal auf und schüttelt drei US-Präsidenten<br />
die Hand. Um den Film so authentisch wie<br />
möglich zu gestalten, wurde dafür Tom Hanks<br />
durch <strong>Blu</strong>escreen-Technik, Warping und Morphing<br />
in alte Dokumentaraufnahmen montiert.<br />
Dabei erscheint er stets als stiller Beobachter<br />
dieser geschichtlichen Ereignisse. Forrest sucht<br />
stetig nach dem Sinn seines Schicksals und im<br />
Laufe seines Lebens lernt er: „Packe die Dinge<br />
mit den besten Absichten an und versuche<br />
ein guter Mensch zu sein, dann wird schon<br />
nichts schiefgehen.“<br />
Das Bildmaterial von „Forrest Gump“ ist für das<br />
Alter des Films von hohem Niveau. Ab und zu<br />
sind Artefakte zu sehen, die bei der digitalen<br />
Überarbeitung nicht entfernt wurden. In sehr<br />
hellen Szenen taucht gelegentlich Bildrauschen<br />
auf, was allerdings den Filmgenuss nicht weiter<br />
beeinträchtigt. Das Tonmaterial liegt in der<br />
deutschen Spur als Dolby Digital 5.1 und im<br />
Englischen als DTS-HD MA 5.1 vor. In der Qualität<br />
gibt es kaum Unterschiede zwischen den<br />
beiden. Leider ist der Sound sehr frontlastig,<br />
da für die Dialoge nur die vorderen Boxen<br />
genutzt werden. Nur bei manchen<br />
Szenen werden die hinteren<br />
Boxen zur musikalischen Untermalung<br />
angesteuert.<br />
Ein wahres Highlight stellen die<br />
Extras der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> dar. Über<br />
zwei Stunden Bonusmaterial<br />
stehen auf einer<br />
Mutter Gump bereitet ihren Sohn Forrest auf die Unanehmlichkeitem<br />
des Lebens vor ...<br />
... doch irgendwann geht auch ihr Leben zu Ende und sie<br />
muss ihren Sohn los lassen<br />
separaten Scheibe zur Verfügung. Neben<br />
der spannenden Entstehungsgeschichte des<br />
Films erhält der Zuschauer Einblicke in die<br />
Dreharbeiten und Erstellung der Spezialeffekte.<br />
In dem 15-minütigen Extra „Der kleine<br />
Forrest“ sieht man das Casting von Michael<br />
Conner Humphreys, dem Darsteller des jungen<br />
Forrest. Der Kurzfi lm wurde 2009 gedreht<br />
und beinhaltet Interviews mit dem nun<br />
erwachsenen Humphrey.<br />
LYDIA FISCHER<br />
Bewertung<br />
Film 9/10<br />
Forrest Gump macht es uns vor: Wenn das Herz am richtigen<br />
Fleck sitzt , ist ein hoher Intelligenzqutient nicht unbedingt von<br />
Nöten.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Trotz seines Alters glänzt der Film mit einer hochwertigen<br />
Qualität des Bildmaterials.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Der qualitative Unterschied zur gemasterten englischen DTS-<br />
HD-5.1-Tonspur ist kaum bemerkbar.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
Bilder: Paramount<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> trumpft mit satten zwei Stunden Bonusfeatures auf.<br />
Neben bekanntem Material gibt es auch neue Extras.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
3/3 2/3 1,5/2 0,5/2<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 43
Film<br />
Anspruch<br />
Der letzte Kaiser<br />
Historie<br />
Land/Jahr: CH, FR, GB, IT 1987<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bild: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 23,2 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />
Regie: Bernardo Bertolucci<br />
Laufzeit: 163 min<br />
FSK: 12<br />
Wendecover: nein<br />
×1 18 € 20.11.2009<br />
Im Jahre 1909 wird der dreijährige Aisin Gioro<br />
Pu Yi zum chinesischen Kaiser gekrönt. Der<br />
Film beschreibt den Weg des Kaisers von der<br />
Der englische Lehrer (Peter O’Toole) öffnet dem abgeschottet<br />
heranwachsenden Kaiser die Augen für den Rest der Welt<br />
Krönung bis zu seiner Absetzung 1912, die<br />
spätere Vertreibung aus der Verbotenen Stadt,<br />
das kurze Intermezzo als Marionettenkaiser in<br />
der Mandschurei und schließlich die Zeit in<br />
einem Umerziehungslager der chinesischen<br />
Kommunisten. Wenn Pu Yi letztendlich als<br />
einfacher Gärtner in die Verbotene Stadt zurückkehrt,<br />
schließt sich der Kreis.<br />
Die Krönungsszene des kindlichen Kaisers,<br />
gedreht am Originalschauplatz in der Verbotenen<br />
Stadt mit über 10 000 Statisten, zählt mit<br />
Sicherheit zu den beeindruckendsten Szenen<br />
der Filmgeschichte. In prächtigen Bildern wird<br />
hier Geschichte erzählt, aber auch in eindringlichen<br />
Dialogen zwischen dem heranwachsenden<br />
Kaiser und seinem britischen Lehrer Reginald<br />
Flemming Johnson (Peter O’Toole).<br />
Die technische Bildqualität kann mit der fi l-<br />
mischen leider nicht mithalten. Die Bildschärfe<br />
ist oft von Szene zu Szene unterschiedlich,<br />
selbst bei großfl ächigen Aufnahmen gibt es ab<br />
und an störende Unschärfen und in dunkleren<br />
Szenen einen spürbaren Detailverlust. In den<br />
helleren Szenen sind Kontrast und Schwarzwert<br />
durchaus in Ordnung und die Farben<br />
wirken natürlich, in einigen Szenen geradezu<br />
brillant. Die Abmischung des Sounds konzentriert<br />
sich auf die dementsprechend gut verständlichen<br />
Dialoge, Räumlichkeit wird durch<br />
Der Kaiser mit seiner Frau (Joan Chen) – nur<br />
noch Spielball ausländischer Mächte<br />
zumeist zurückhaltende Umgebungsgeräusche<br />
und den stimmigen Score erzeugt. Die in SD<br />
vorliegenden Extras bestehen im Wesentlichen<br />
aus insgesamt umfangreichen und interessanten<br />
Dokumentationen rund um den Film<br />
und vor allem zur Person des Regisseurs. UF<br />
Bewertung<br />
Film 9/10<br />
Ein bildgewaltiges Epos über dramatische politische Umbrüche<br />
in China, fokussiert auf die Person des letzten chinesischen<br />
Kaisers – grandios gespielt von John Lone.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
Gesamt<br />
Verblendung<br />
Thriller<br />
Ermittlerin und Hackerin.<br />
Schräg und rätselhaft<br />
Land/Jahr: DE, DK, SE 2009<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 30,2 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />
Regie: Gilles Bourdos<br />
Laufzeit: 147 min<br />
FSK: 16<br />
Wendecover: nein<br />
×1 18 € 5.2.2010<br />
Vor 40 Jahren verschwand<br />
die damals 16-<br />
jährige Harriet bei einem<br />
Treffen der Unternehmerfamilie<br />
Vanger spurlos.<br />
Ihr Onkel, der inzwischen<br />
80-jährige Henrik Vanger<br />
(Sven-Bertil Taube), beauftragt<br />
den Journalisten<br />
Mikael Blomkvist (Michael<br />
Nyqvist), die Ermittlungen<br />
wieder aufzunehmen. Unterstützt<br />
von der Hackerin<br />
Lisbeth Salander (Noomi<br />
Rapace) kommen beide<br />
einer Reihe grausamer<br />
Verbrechen auf die Spur.<br />
Die Verfi lmung des Erfolgsromans<br />
„Verblendung“ aus der Millenium-Trilogie<br />
des 2004 verstorbenen Schriftstellers Stieg<br />
Larsson ist ein Seherlebnis erster Güte. Regisseur<br />
Niels Arden Oplev schafft es, sich im genau<br />
richtigen Maß an die Buchvorlage zu halten.<br />
Die Charaktere werden stimmig entwickelt und<br />
die Handlung wird im perfekten Tempo voran<br />
getrieben. Trotz einer Laufzeit von zweieinhalb<br />
Stunden gibt es kaum Längen. Die Atmosphäre<br />
des Films ist typisch für skandinavische Thriller –<br />
leise, kühl, trist und immer auch etwas verbittert.<br />
Die spröde Romantik von „Verblendung“ –<br />
trotz aller brutaler Härten – wird in äußerst<br />
stimmigen Bildern eingefangen.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> punktet mit einer sehr guten Bildqualität.<br />
Die Bildschärfe ist makellos, der Detailgrad<br />
trotz des vorhandenen Filmkorns und<br />
eines stellenweise etwas harten Kontrastes<br />
durchgehend hoch. Die Farben sind weitgehend<br />
natürlich und der Schwarzwert gibt keinen<br />
Anlass zur Kritik.<br />
Der Ton tut das allerdings schon. Die Abmischung<br />
ist sehr frontlastig, selbst bei der Musik<br />
und den Umgebungsgeräuschen. Außerdem<br />
fehlt den gut verständlichen Dialogstimmen<br />
der Bass – an dieser Stelle kann der Film<br />
seine Nähe zum TV-Setting nicht verbergen.<br />
Die Extras sind leider viel zu dürftig und beschränken<br />
sich auf Interviews mit den beiden<br />
Hauptdarstellern.<br />
UF<br />
Mikael Blomkvist in Bedrängnis, nah dran an<br />
der endgültigen Lösung des Falles<br />
Bewertung<br />
Film 8,5/10<br />
Ein alter Fall neu aufgerollt bringt grauenhafte Einzelheiten ans<br />
Licht. Beeindruckende Verfi lmung eines Bestsellers mit einer<br />
beeindruckenden Hauptdarstellerin.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 3/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Kinowelt Home. Warner Home Video<br />
44
Anspruch<br />
Film<br />
Bilder: Concorde<br />
Tödliches Kommando<br />
Kriegsfilm/Drama<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: Concorde<br />
Bild: VC-1, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 27 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />
Regie: Kathryn Bigelow<br />
Laufzeit: 130 min<br />
FSK: 16<br />
Wendecover: nein<br />
×1 24 € 3.12.2009<br />
Mit Kritikerpreisen überhäuft und im kommenden<br />
Rennen um den Oscar mit Außenseiterchancen<br />
bedacht, findet „The Hurt<br />
Locker“ (etwas plakativ übersetzt mit „Tödliches<br />
Kommando“) endlich seinen Weg auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Die Regisseurin Kathryn Bigelow („Strange Days“,<br />
„K19 – Showdown in der Tiefe“) inszenierte ein<br />
packendes Kriegsdrama, das wie viele aktuelle<br />
Vertreter dieses Genres den aktuellen und äußerst<br />
umstrittenen Irakeinsatz thematisiert, aber<br />
Alltag im Irakeinsatz: Die Spezialeinheit untersucht<br />
eine vermeintliche Sprengfalle<br />
dennoch vieles besser als seine Kollegen macht.<br />
Statt um Dauerfeueraction oder ästhetisierten<br />
Bombenhagel dreht sich die Geschichte hier um<br />
eine viel subtilere Gefahr: Landminen und deren<br />
Entschärfung durch entsprechend ausgebildete<br />
Einheiten.<br />
Zur Story: Nachdem sein Vorgänger (Guy<br />
Pearce) bei einer Routineentschärfung im<br />
Sommer 2004 zu Tode gekommen ist,<br />
tritt Staff Sergeant William James (Jeremy<br />
Renner) als neuer Gruppenführer seinen Dienst<br />
im krisengeschüttelten Bagdad an. Doch statt<br />
Vorsicht walten zu lassen und im Team nach Vorschrift<br />
zu handeln, stellt James während der Einsätze<br />
spontan das Walkie-Talkie ab oder entledigt<br />
sich des Schutzanzuges, weil der seine Bewegungsfreiheit<br />
einschränkt. Bei seinen Kameraden<br />
macht sich James mit seinem Leichtsinn bald<br />
unbeliebt, während der Zuschauer zunehmend<br />
an der Zurechnungsfähigkeit des offensichtlich<br />
übergeschnappten Cowboys zweifelt. Erst mit<br />
der Zeit wird deutlich, dass hinter der oberfl ächlichen<br />
Fassade des extrovertierten Draufgängers<br />
ein sensibles Wesen steckt: Ein Familienvater,<br />
der offenbar im Chaos Bagdads mehr zu sich<br />
fi nden kann als im wohlbehüteten Heim.<br />
„Tödliches Kommando“ generiert seine Spannung<br />
aus den ungeschönten, naturalistischen<br />
Blicken auf eine surreal wirkende Welt, in der<br />
die Gefahr stets greifbar, doch unsichtbar zu<br />
lauern scheint. Wenn James einen Sprengkörper<br />
entschärft, hängen an derselben Strippe<br />
plötzlich noch sieben weitere. Und selbst<br />
die Einwohner werden in diesem perversen<br />
Katz-und-Maus-Spiel nicht verschont. Kathryn<br />
Bigelow versteht es meisterhaft, den psychischen<br />
Druck von der Leinwand auf die Zuschauer zu<br />
übertragen, die aufgrund der mit wenigen Stars<br />
gespickten Besetzung nicht sicher sein können,<br />
welches Ende diese Geschichte nimmt.<br />
Starke Bilder<br />
Um die Authentizität zu steigern, gleichen die Bilder<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> einer verwackelten Handkameraaufnahme.<br />
Überzogene Kontraste und Bildrauschen<br />
trüben den HD-Genuss etwas, erweisen<br />
sich aber nie als störend. Statt eines Effektinfernos<br />
im Stile von „Black Hawk Down“ erwartet Sie<br />
eine meist zurückhaltende Surround-Untermalung.<br />
Auf Musik wurde weitestgehend verzichtet,<br />
sodass die Spannungsmomente sowohl von der<br />
Stille als auch von den plötzlichen Dynamikattacken<br />
leben. Was für den Film gilt, ist somit auch<br />
für den Ton maßgeblich: Klasse statt Masse.<br />
Und es gilt ebenso für die Bonusabteilung, die<br />
mittels B-Roll, Behind the Scenes und diversen<br />
Interviews einen relativ knappen, doch dafür<br />
konkreten Einblick in die Dreharbeiten und<br />
Kathryn Bigelows fi lmische Absichten gibt.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI UND TIM LUFT<br />
Bewertung<br />
Film 9/10<br />
Mit ihrem objektiven Drame über den Irakkrieg ist Kathryn<br />
Bigelow ein überraschend großer Wurf gelungen, der haften<br />
bleibt und richtig gut gemacht ist.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Warmer Farblook, hohe Kontraststärke und ausgezeichnete<br />
Grundschärfe gefallen. Das sichtbare Filmkorn stört kaum.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 2/3 2/2 1,5/2<br />
Tonqualität 8/10<br />
Vorsichtige Surround-Abmischung bei hoher Qualität und guter<br />
Verständlichkeit unterstützen die visuelle Darstellung.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
Die Bonusabteilung kommt knapp und in Standardaufl ösung.<br />
Dafür stimmt die Qualität der Inhalte.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
1,5/3 2/3 1/2 0/2<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 45
Film<br />
Komödie<br />
Almost The Truth (OmU)<br />
Am 5. Oktober 1969 um 23 Uhr begann eine neue Zeitrechnung.<br />
Nichts war mehr, wie es gewesen war. Für alle Comedians einschließlich<br />
der noch ungeborenen tickte die Uhr ab jetzt anders.<br />
Und für die BBC sowieso. Denn an diesem Abend ging „Monty<br />
Pythons Flying Circus“ das erste Mal auf Sendung.<br />
Komödie/Biografie<br />
Land/Jahr: US 2009 Vertrieb:<br />
Eagle Rock Entertainment<br />
Bild: MPEG-4, 1.78 : 1 Datenrate<br />
Bild: 22,2 Mbps Ton: DD<br />
5.1 (engl.), LPCM Stereo (engl.)<br />
Datenrate Ton: 640 kbps<br />
Regie: Bill Jones, Alan G.<br />
Parker, Benjamin Timlett<br />
Laufzeit: ca. 323 min FSK: 12<br />
Wendecover: nein<br />
×2 21 € 23.10.2010<br />
Allerdings hatte alles schon viel früher angefangen.<br />
Spätestens seit 1939 war klar:<br />
Was dort in der Wiege liegt, wird einmal etwas<br />
völlig anderes. Selbst das Studium in Oxford<br />
(John Cleese, Eric Idle, Graham Chapman) und<br />
Cambridge (Michael Palin und Terry Jones)<br />
konnte nicht verhindern, dass die jungen Männer<br />
dazu ausersehen waren, Geschichte(n) zu<br />
schreiben, dass es ihnen gelingen würde, das<br />
wirklich Absurde zum TV-Kult zu machen. Und<br />
das nicht, indem sie es vorsichtig verpackten,<br />
sondern einfach dadurch, dass sie die Absurditäten<br />
zum Prinzip erhoben und sie bis ins<br />
letzte Detail vorantrieben. Natürlich haben die<br />
Pythons auch einen großen Anteil daran, dass<br />
das Fernsehpublikum quasi nebenbei auf neue<br />
kulturelle Höhen aufstieg – und sei es nur, weil<br />
irgendwann jeder Monty-Python-Fan wusste,<br />
wie die Venus von Milo aussah, so halbwegs<br />
jedenfalls. Auch die Kenntnisse über die Tierwelt,<br />
über Papageien, Löwen oder Pinguine,<br />
verbreiteten sich rapide bis in jede gute Stube,<br />
teilweise quasi explosiv.<br />
Nichts als die Wahrheit<br />
Pünktlich zum 40. Geburtstag der Pythons<br />
erschien eine Doppel-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit dem Titel<br />
„Monty Python. Almost The Truth. The Lawyer’s<br />
Cut“. Summa summarum fi ndet sich auf den<br />
Scheiben in sieben Stunden und 43 Minuten<br />
alles, was es über die Pythons zu sagen gibt,<br />
garniert mit Ausschnitten aus ihrer TV-Show<br />
und anderen spektakulären Fernsehaufnahmen.<br />
Den Hauptteil machen die<br />
Interviews aus, in denen die Pythons<br />
erzählen, was ihnen über sich und die<br />
Welt alles noch so einfällt, trotz des inzwischen<br />
hohen Alters. Und das ist eine<br />
Menge. Das Beeindruckende daran ist –<br />
wenn man das überhaupt so sagen darf –<br />
die Ernsthaftigkeit, mit der die Interviewten<br />
das Phänomen „Monty Python“ vor<br />
dem Auge der Zuschauer aufrollen, trotz<br />
aller Späße oder (selbst-)ironischer Seitenhiebe.<br />
Sinnvollerweise ist das Material<br />
in sechs verschiedene Episoden gegliedert,<br />
die so halbwegs chronologisch aufeinander<br />
aufbauen. Interessant, weil heute oft kaum<br />
noch vorstellbar, ist zum Beispiel die Rolle,<br />
die das Radio für die Ausprägung des humoristischen<br />
Talentes der Pythons spielte. Vor<br />
allem die BBC-Radioshow „The Goons“, in der<br />
unter anderem Peter Sellers den Unfug auf die<br />
akustische Spitze trieb, hat einen bleibenden<br />
Eindruck hinterlassen. Aber dann kam das<br />
Fernsehen und mit ihm etwas völlig anderes.<br />
Echte Größe<br />
Sehr interessant sind auch die Aussagen einer<br />
ganzen Reihe verschiedener Zeitgenossen und<br />
anderer Berühmtheiten über die Pythons, wie<br />
sie sie selbst erlebt haben oder darüber, warum<br />
die Pythons schuld daran sind, wie hoch<br />
die Messlatte für guten Humor inzwischen<br />
liegt. Dabei sind es oft die Details, die einen<br />
schmunzeln lassen. So erzählt beispielsweise<br />
Julian Doyle, der als Cutter und Regisseur an<br />
Pythons-Filmproduktionen mitgearbeitet hatte,<br />
dass er sich mit John Cleese kaum auf die Straße<br />
trauen konnte. Sofort begannen die Leute,<br />
Cleeses „seltsamen Gang“ nachzuahmen, was<br />
für den Fußweg- und Straßenverkehr sicher<br />
nicht ganz ohne Risiko war. Dazu kam auch<br />
noch die rein körperliche Größe von Cleese,<br />
mit der er ohnehin schon überall auffi el. Daraufhin<br />
angesprochen bestätigt Cleese den Fakt,<br />
Chronologie:<br />
1969 – Monty Python’s Flying Circus Staffel 1<br />
1970 – Monty Python’s Flying Circus Staffel 2<br />
1971 – And Now For Something Completely<br />
Different (Monty Pythons wunderbare<br />
Welt der Schwerkraft)<br />
1972 – Monty Pythons fl iegender Zirkus<br />
1972 – Monty Python’s Flying Circus Staffel 3<br />
1974 – Monty Python’s Flying Circus Staffel 4<br />
1974 – Monty Python Live At Drury Lane<br />
1975 – Monty Python And The Holy Grail<br />
(Die Ritter der Kokosnuss)<br />
1976 – Monty Python Live At City Center<br />
1979 – Monty Python’s Life Of Brian<br />
(Das Leben des Brian)<br />
1980 – Monty Python Live At The Hollywood<br />
Bowl<br />
1983 – Monty Python’s The Meaning Of Life<br />
(Der Sinn des Lebens)<br />
1998 – Monty Python Live At Aspen<br />
1999 – Python Night – 30 Years Monty Python<br />
2005 – Monty Python’s Spamalot Opens<br />
At Broadway<br />
2006 – Monty Python’s Spamalot Opens<br />
In The Westend<br />
2009 – Monty Python: Almost The Truth<br />
(The Lawyer’s Cut)<br />
Bilder: Eagle Rock Entertainment, Sony Pictures Home<br />
46
Komödie<br />
Film<br />
Monty Pythons Das Leben des Brian<br />
Komödie<br />
Land/Jahr: GB 1979<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Home<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton: Dolby True HD 5.1<br />
Datenrate Bild: 26,4 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,2 Mbps<br />
Regie: Terry Jones<br />
Laufzeit: 94 min, FSK: 12<br />
Wendecover: ja<br />
×1 21 € 22.11.2007<br />
Zeitgleich mit Jesus wird auch Brian (Graham<br />
Chapman) geboren, im Kuhstall nebenan. Sein<br />
Lebens- und Leidensweg vom Muttersöhnchen<br />
über den Widerständler bis an das Kreuz ist<br />
eine Sammlung von genialen und hintergründigen<br />
Szenen, von den Pythons zu einem<br />
perfekten Ganzen geformt. Herzliches Lachen<br />
und bleibendene Aha-Effekte sind garantiert.<br />
Ein zeitloser Kultfi lm und bisher der einzige, den<br />
es von Monty Python auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt – und das<br />
auch technisch in ansprechender Qualität.<br />
John Cleese (* 1939), Eric Idle (* 1943),<br />
Terry Gilliam (* 1940),<br />
Terry Jones (* 1942), Michael Palin (* 1943)<br />
durch den er sich deutlich von seinen Kollegen<br />
abhebe: „Ich bin viel größer, besser aussehend<br />
und falle schneller ins Auge als sie. Sie sind<br />
ein ausdrucksloser, unattraktiver grober kleiner<br />
Haufen. Sie haben alle kurze Beine und sind<br />
leicht übergewichtig.“ Wenn man sieht, wie<br />
ihm dabei der Schalk im Auge blitzt, dann bekommt<br />
man eine Ahnung von dem herzlichen,<br />
wenn auch nie spannungslosen Verhältnis<br />
der Pythons untereinander. Dokumentiert<br />
wird dies auch durch die anrührenden Worte<br />
der Pythons auf der Beerdigung von Graham<br />
Chapman, aber auch durch die deutlichen<br />
Worte, die man in den Interviews für die<br />
Schwächen des jeweils anderen<br />
fi ndet und für die Probleme, die<br />
durchaus bis an den Rand der<br />
Trennung geführt hatten.<br />
Auf zum Film<br />
Es ist schwer zu sagen,<br />
welchen Einfl uss es auf<br />
die Darstellung der Kirchengeschichte<br />
gehabt<br />
hätte, wenn die Pythons<br />
„Das Leben des Brian“<br />
nicht gedreht hätten. Nach der Verfi lmung der<br />
„Flying Circus“-Sketche und der „Ritter der Kokosnuss“<br />
war es das dritte, aber mit Sicherheit<br />
das anspruchsvollste und letztendlich nachhaltigste<br />
Filmprojekt der Pythons. Also kein<br />
Wunder, dass dem Film fast eine komplette<br />
Episode auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gewidmet ist. Akribisch<br />
bereiteten sich die Pythons auf das Projekt vor<br />
und lasen mehr kirchengeschichtliche Bücher<br />
als mancher Theologiestudent in vier Jahren<br />
Studium. In einer Villa auf Barbados nahm<br />
das Ganze Gestalt an und die Truppe spürte,<br />
dass sie hier was ganz Großes vor sich hatten.<br />
Als dann aber EMI seine Unterstützung<br />
entzog, fehlte schlichtweg das Geld; auch<br />
Humor will bezahlt sein. Die Pythons verklagten<br />
zwar EMI auf Schadensersatz und<br />
gewannen, einen Geldgeber brauchte man<br />
trotzdem – und man fand ihn in dem Beatle<br />
George Harrison. Dieser gründete die legendären<br />
Handmade Films und verpfändete sein<br />
Haus, um das Budget von fünf Millionen Pfund<br />
aufzubringen. „Ich wollte den Film einfach<br />
sehen. Also machte ich das“, so Harrison. Anfangs<br />
stellten sich die Pythons vor, wie Jesus –<br />
als gelernter Schreiner – seine Kreuzigung<br />
dauernd mit der Nörgelei als Fachmann kommentierte.<br />
Dennoch verzichteten die Pythons<br />
schließlich darauf, die Person Jesu persönlich<br />
zum Mittelpunkt ihrer Satire zu machen, und<br />
kreierten Brian, den Messias wider Willen. Das<br />
schützte nicht davor, dass sie mit diesem Film<br />
verschiedenen Blasphemievorwürfen und<br />
auch Auftrittsverboten ausgesetzt wurden.<br />
Das wiederum konnte aber nicht verhindern,<br />
diesen Film zu einem unvergesslichen, immer<br />
wieder zitierten Glanzstück der Filmgeschichte<br />
werden zu lassen.<br />
Humor in Scheiben<br />
Es steht völlig außer Frage, dass man mit der<br />
Jubiläumsausgabe zum 40. Geburtstag Monty<br />
Pythons eine Ausnahmescheibe (bzw. deren<br />
zwei) in der Hand hält. Allerdings ist die Frage<br />
erlaubt, ob es denn unbedingt eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sein<br />
muss. Die Antwort lautet: Ja. Auch wenn es,<br />
nicht überraschend, einige Einschränkungen<br />
gibt. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist in 1080i produziert und<br />
das Bild wirkt trotz der Mischung aus aktuellen<br />
Interviews und zahlreichen Archivaufnahmen<br />
einigermaßen homogen und auch in hoher<br />
Aufl ösung recht ansehnlich. Die Interviews<br />
sind überwiegend vor dunklen Hintergründen<br />
gefi lmt, sodass man sich ganz und gar auf die<br />
Mimik der Interviewten konzentrieren kann.<br />
Da macht es Spaß, auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit anzuschauen,<br />
wie beispielsweise die Lachfältchen<br />
von John Cleese so langsam in Bewegung geraten.<br />
Der englische Ton ist sowohl in 5.1 als<br />
auch in Stereo abgemischt. Auch wenn außer<br />
bei dem grandiosen Introsong wenig Sourround-Gefühl<br />
aufkommt, sind die Dialoge, vor<br />
allem bei den aktuellen Interviews, sehr gut<br />
verständlich und durchaus satt abgemischt.<br />
Die Extras sind vorrangig eine Sammlung von<br />
all dem, was nicht in die Episoden reingepasst<br />
hat. Einigermaßen thematisch sortiert gibt es<br />
fast zweieinhalb Stunden weitere Interviewausschnitte<br />
oder Beiträge wie den über eine<br />
Parade des „seltsamen Ganges“ oder ein Take<br />
über Python-Fan Elvis Presley. Dazu fi ndet<br />
man noch sieben Originalsketche aus dem<br />
„Flying Circus“ sowie eine Galerie mit Grafi -<br />
ken von Terry Gilliam. All das sollte reichen,<br />
die Zeit bis zum 50. Geburtstag auszufüllen.<br />
Man darf gespannt sein, was dann noch oben<br />
drauf kommt.<br />
UWE FUNK<br />
Bewertung<br />
Film 10/10<br />
Alles, was Monty Python über sich zu sagen hat. Wirklich alles<br />
und wirklich die Wahrheit, meistens jedenfalls. Zeitloses<br />
Dokument eines zeitlosen Humors.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 47
Film<br />
Komödie<br />
Loriot – Ödipussi<br />
Komödie<br />
Land/Jahr: DE 1988<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bild: VC-1, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 24,2 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />
Regie: Loriot<br />
Laufzeit: 88 min<br />
FSK: 0<br />
Wendecover: ja<br />
×1 17,95 € 6.11.2009<br />
Margarethe in Italien: Ein bisschen Grappa und<br />
dann klappt es auch mit dem Ei<br />
Das berühmteste Couchpaar des deutschen<br />
Humors: Die 2007 verstorbene Evelyn Hamann<br />
und Loriot alias Vicco von Bülow<br />
Paul Winkelmann (Loriot) leitet, mehr oder<br />
weniger, das vom Vater geerbte Möbelgeschäft.<br />
Der Mittfünfziger selber steht wiederum –<br />
allerdings ohne allzu großen Widerstand – unter<br />
der Fuchtel seiner Mutter (Katharina Brauren).<br />
Da ist es kein Wunder, dass Pauls erwachendes<br />
Interesse an der Psychologin Margarethe Tietze<br />
(Evelyn Hamann) bei seiner Mutter nicht unbedingt<br />
auf Begeisterung trifft. Auch Margarethes<br />
Eltern sind dem werdenden Paar keine große<br />
Hilfe, sodass eine finale „Familienharmonisierung“<br />
ganz anders abläuft als geplant.<br />
Lange hatte es gedauert, bis Loriot alias Vicco<br />
von Bülow den Schritt auf die Kinoleinwand<br />
wagte. Aber der Erfolg seines 1988 in den deutschen<br />
Kinos angelaufenen Films „Ödipussi“ war<br />
grandios. Mit der ihm eigenen Präzision und<br />
seinem unbestechlichen Gefühl für das riesige<br />
Potenzial unseres Alltags an lachenswerten Situationen,<br />
reiht Loriot um seinen Plot zahlreiche<br />
Gags und Wortspiele, ohne dass das Ganze als<br />
pure Aufeinanderfolge einzelner Sketche wirkt.<br />
Die technische Qualität des Films kann dessen<br />
Alter nicht wirklich verbergen, auch wenn<br />
Transfer und Upmix sehr solide erfolgt sind.<br />
Die Bildschärfe leidet unter einer permanenten<br />
groben Filmkörnung, Kontrast und Schwarzwert<br />
sind maximal passabel. Der Sound-Upmix<br />
auf 5.1 führt zu einer durchaus akzeptablen<br />
Räumlichkeit, gerade bei den Szenen<br />
ausserhalb der eigenen vier Wände. Ohne die<br />
Verständlichkeit der Dialoge zu beeinträchtigen,<br />
erscheinen manche Surroundeffekte allerdings<br />
unnötig laut. Extras sind leider so gut<br />
wie gar nicht vorhanden. Ein nur einminütiger<br />
Beitrag über die Premiere in Ostberlin macht<br />
eher neugierig, als dass er Neugier stillt. UF<br />
Bewertung<br />
Film 8/10<br />
Loriots Kinodebüt – eine große Komödie, die mehr ist als<br />
nur die Summe ihrer komischen Szenen. Ab jetzt darf<br />
„Schwanzhund“ gescrabbelt werden<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 2/10<br />
Gesamt<br />
Loriot – Pappa ante portas<br />
Komödie<br />
Land/Jahr: DE 1991<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bild: VC-1, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 28,1 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />
Regie: Loriot<br />
Laufzeit: 90 min<br />
FSK: 0<br />
Wendecover: ja<br />
×1 17,95 € 6.11.2009<br />
Wegen des Mengenrabatts hatte Einkaufsdirektor<br />
Heinrich Lohse (Loriot) tonnenweise<br />
Schreibpapier für die nächsten 40 Jahre<br />
bestellt. Schon eine halbe Stunde nach Eintreffen<br />
dieser Lieferung in seiner Firma befindet<br />
sich Lohse im Vorruhestand, und zum Entsetzen<br />
seiner Ehefrau (Evelyn Hamann) beschließt<br />
der frischgebackene Pensionär, nunmehr die<br />
Führung seines eigenen Haushaltes zu übernehmen.<br />
In einer unnachahmlichen Mischung aus<br />
Zerstreutheit und naivem Tatendrang stellt Lohse<br />
den Haushalt und das bis dahin geordnete<br />
Leben seiner Frau auf den Kopf. Die – natürlich<br />
wegen des Rabatts – georderten Paletten voller<br />
Senfgläser sind erst der Anfang.<br />
Drei Jahre nach „Ödipussi“ brachte Loriot mit<br />
„Pappa ante portas“ seinen zweiten Film in die<br />
Einkaufen einmal anders. Der Ex-Einkaufsdirektor<br />
Lohse begleitet seine Frau beim Shoppen<br />
Kinos. Und wieder ist es ihm gelungen, aus<br />
einer Vielzahl absurder Situationen und dem<br />
entsprechenden Wortwitz eine Geschichte zu<br />
formen, die mit unglaublicher Präzision und Effi -<br />
zienz Zwerchfell und Lachmuskeln der Zuschauer<br />
in Bewegung setzt. Dabei muss Loriot in keiner<br />
Weise laut und hektisch werden. Wie kaum<br />
ein anderer beherrscht er auch die leisen Töne,<br />
die feine Klinge. Und selbst die Einzelheiten am<br />
Rande sind exakt platziert, wie etwa der halbe<br />
„Schwanzhund“ Wuff ...<br />
Bildtechnisch übertrifft der Film seinen Vorgänger<br />
deutlich. Die Bildschärfe ist durchgehend sehr<br />
gut, der Detailgrad entsprechend hoch. Die Farben<br />
kommen sehr natürlich rüber, Kontrast und<br />
Schwarzwert sind in Ordnung. Ab und an macht<br />
sich ein leichtes Ruckeln bemerkbar, das möglicherweise<br />
der hohen Bildrate geschuldet ist. Der<br />
Sound wird als 5.1-Upmix angeboten, ein wenig<br />
merkt man ihm seinen Stereoursprung auch<br />
an. Manchmal hat man den Eindruck, das Geräusch<br />
eines vorbeifahrenden Autos wird extra<br />
deshalb durch alle Boxen gezogen, damit man<br />
weiß, dass sie noch an sind. Dennoch wirkt die<br />
Abmischung solide und dynamisch, die Dialoge<br />
sind klar verständlich, die Räumlichkeit ist – mit<br />
Abstrichen – durchaus gegeben. Die Extras sind<br />
aber auch wieder sehr überschaubar. Neben<br />
einem 31-minütigen Making-of, in dem man<br />
einmal den Perfektionisten Loriot hinter den Kulissen<br />
seines Films erleben kann, gibt es noch<br />
einen knapp dreiminütigen und dennoch sehr<br />
anrührenden Beitrag über eine Sonderaufführung<br />
des Films im Jahre 2009. Kraweel! UF<br />
Bewertung<br />
Film 8,5/10<br />
Die Karriere des Einkaufsdirektors Heinrich Lohse ist zu Ende – der<br />
Humor Loriots ist zeitlos. Die Absurditäten zwischenmenschlicher<br />
Kommunikation säuberlich freigelegt und perfekt präsentiert.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Universum Film<br />
48
Komödie<br />
Film<br />
Mario Barth: Die Weltrekord-Show<br />
Mario Barth – der<br />
Weltrekordler,<br />
dessen Freundin<br />
inzwischen wohl<br />
jeder kennt<br />
Live/Comedy<br />
Land/Jahr: DE 2008<br />
Vertrieb: Sony Music<br />
Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 29 Mbps<br />
Datenrate Ton: 5 Mbps<br />
Regie: k. A.<br />
Laufzeit: 250 min<br />
FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
×1 19 € 27.11.2009<br />
In einem Moment des Übermutes will Mario<br />
Barth 2007 seine Ankündigung in die Welt<br />
geworfen haben: Er allein wolle mit seiner<br />
Show das Olympiastadion in Berlin ausverkaufen<br />
und damit den größten Live-Comedy-Event<br />
abhalten, den die Welt je sah. Das ist ihm ein<br />
Jahr später nicht nur gelungen, sondern brachte<br />
ihm gar einen Eintrag ins Guinessbuch ein.<br />
Das Beweisvideo können Fans von Mario Barth<br />
nun auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bestaunen.<br />
Im 2006er-Programm „Männer sind primitiv,<br />
aber glücklich!“ bringt der Berliner Comedian<br />
sein Lieblingsthema, das alte Spiel mit den<br />
Geschlechtervorurteilen, in gewohnter Manier<br />
auf den Punkt. Manchmal spitzfi ndig, zumeist<br />
gewollt dämlich spielt Barth seine fi ktiven Geschlechterfi<br />
guren gegeneinander aus. Immerhin<br />
bekommen nicht nur Frauen, sondern<br />
auch Männer dabei gehörig ihr Fett<br />
weg, zum Beispiel in Barths Darbietung<br />
eines besten Freundes, der unter der<br />
Fuchtel seiner Liebsten zum Weichei<br />
degeneriert. Wer solchen Humor mag,<br />
ist hier richtig. Wer damals in Berlin<br />
dabei war sowieso. Weniger rekordverdächtig<br />
ist das HD-Bild, denn das<br />
ist qualitativ durchwachsen. Je nach<br />
Kamera sieht das Geschehen etwas<br />
mehr oder weniger scharf und rauschig aus,<br />
was besonders zu Beginn auffällt. Steht Barth<br />
nach dem langen Intro-Part schließlich auf der<br />
Bühne, pegelt sich die Bildqualität der 1080i-<br />
Aufzeichnung immerhin auf gesundem Mittelmaß<br />
ein, was für eine Veröffentlichung dieser<br />
Art in Ordnung geht.<br />
Der Ton hat es dagegen in sich. Die DTS-Lossless-Tonspur<br />
lässt echte Stadionatmosphäre<br />
aufkommen und insbesondere die Räumlichkeit<br />
der Aufnahme ist grandios.<br />
Die Bonusabteilung glänzt mit massig zusätzlichen<br />
Filmschnipseln, allein das Makingof<br />
der Show hat eine Laufzeit von über 100<br />
Minuten. Insgesamt bietet die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mehr<br />
als vier Stunden Videomaterial und dürfte<br />
so zumindest Fans nicht enttäuschen. TL<br />
Bewertung<br />
Film 6/10<br />
Die Fan-Scheibe verwöhnt zumindest das Ohr von<br />
Nichteingeweihten. Ansonsten muss man diese Art von Humor<br />
schon mögen, um wirklich glücklich zu werden.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 5/10<br />
Tonqualität 9,5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Sony Music<br />
Paul Panzer – Heimatabend Deluxe<br />
Comedy<br />
Land/Jahr: DE 2008<br />
Vertrieb: Sony Music<br />
Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 24,1 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps<br />
Regie: Paul Panzer<br />
Laufzeit: 91 min<br />
FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
×1 16 € 15.1.2010<br />
Blümchenhemd und Kassenbrille – der Telefonschreck<br />
bekommt ein Gesicht<br />
Im Jahre 2005 trat der Mann mit dem Sprachfehler<br />
aus der Telefonzelle in das Rampenlicht:<br />
Paul Panzer, lange Zeit bekannt für seine<br />
Telefonscherze im Radio, setzte seitdem seinen<br />
Siegeszug als Comedian mit großen Bühnenshows<br />
fort. 2006 für sein Bühnenprogramm<br />
„Heimatabend Deluxe“ mit dem Deutschen<br />
Comedypreis für den besten Newcomer ausgezeichnet,<br />
trat er 2008 mit eben diesem<br />
Programm in einer aufwendig inszenierten<br />
Show in der Frankfurter Jahrhunderthalle auf.<br />
Die Aufzeichnung dieser Show liegt nun, zwei<br />
Jahre nach der DVD, auch als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vor.<br />
Die Fans von Paul Panzer, alias Dieter Tappert,<br />
werden die Gags weitgehend kennen, aber<br />
dennoch lohnt sich ein Anschauen. Die Interaktion<br />
des Comedians mit seinem Publikum<br />
macht einen guten Teil der sympathischen<br />
Atmosphäre aus, Bühneneinrichtung und Beleuchtung<br />
stimmen auch.<br />
Das Bild als solches ist aber weit entfernt<br />
von dem, was auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> möglich ist, ohnehin<br />
liegt es nur in 1 080i vor. Vor allem bei<br />
Kamerafahrten durch das Publikum und bei<br />
Bewegungen auf der Bühne sind deutliche<br />
Unschärfen und Nachzieheffekte zu erkennen.<br />
Die Farbgebung orientiert sich zwangsläufi g<br />
weitgehend an der eingesetzten Beleuchtung,<br />
dennoch wirken die Farben durchaus natürlich.<br />
Der Kontrast ist grundsätzlich in Ordnung, der<br />
Schwarzwert zeigt allerdings deutliche Schwächen.<br />
Der Ton liegt sowohl in Stereo (PCM) als<br />
auch in DTS-HD MA 5.1 vor. Beim HD-Sound<br />
sind vor allem die Reaktionen des Publikums<br />
auf die hinteren Boxen gelegt, sodass eine<br />
halbwegs räumliche Saalatmosphäre entsteht.<br />
Der Künstler selbst ist jederzeit deutlich zu verstehen,<br />
vom „lätztigen“ Sprachfehler einmal<br />
abgesehen.<br />
Die Extras beschränken sich auf ein etwa viertelstündiges<br />
Making-of sowie auf zwei Featurettes,<br />
in denen Paul Panzer auf witzige Art<br />
und Weise das Umfeld des Auftritts und ein<br />
paar wichtige Comedy-Begriffe erklärt. UF<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Der ehemalige Telefonschreck mit dem typischen Sprachfehler<br />
läuft auf der Bühne zur „Betztform“ auf. Stand-up-Comedy auf<br />
akzeptablem Niveau.<br />
Technik 5/10<br />
Bildqualität 5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 3/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 49
Film<br />
Komödie<br />
Fanboys<br />
Komödie<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: Capelight<br />
Bild: VC-1, 2.40 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 22 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />
Regie: Kyle Newman<br />
Laufzeit: 93 min<br />
FSK: 12<br />
Wendecover: ja<br />
×1 19 € erhältlich<br />
In Kyle Newmans („Clerks“) Komödie dreht sich<br />
alles um das Thema „Star Wars“, genauer um<br />
das seinerzeit lang erwartete Sequel „Episode<br />
I“. Im Jahr 1998, etwa sechs Monate vor dem<br />
offiziellen Kinostart von „Episode I“, treffen die<br />
drei „Star Wars“-Besessenen Eric, Hutch und<br />
Windows eine waghalsige Entscheidung. Damit<br />
ihr todkranker Freund Linus vor seinem Ableben<br />
noch den neuen „Krieg der Sterne“ zu Gesicht<br />
bekommen kann, wollen sich die drei Freunde<br />
gemeinsam nach Kalifornien, zur 2 000 Meilen<br />
entfernten Skywalker-Ranch durchschlagen, um<br />
von George Lucas’ Anwesen eine Vorabkopie des<br />
Films zu klauen.<br />
Was im Planungsstadium bereits schräg klingt, entwickelt<br />
sich in der Umsetzung zu einer absurden<br />
Odyssee, bei der die drei Fanboys und ihre spätere<br />
Begleiterin Zoe mit allerlei Situationen konfrontiert<br />
werden, die direkt aus dem „Star Wars“-Universum<br />
sowie vom Erzrivalen „Star Trek“ entsprungen<br />
scheinen. Inklusive eines Treffens mit dem Original<br />
William Shatner (Captain Kirk), der in seinem<br />
furiosen Gastauftritt wertvolle Informationen zur<br />
Ranch von George Lucas liefern kann.„Fanboys“<br />
ist eine insgesamt gelungene, dabei unablässige<br />
Aneinanderreihung von Zitaten, Zoten und Klischees,<br />
die mit „Star Wars“ und seiner Fangemeinde<br />
zu tun haben. Und natürlich werden hier auch<br />
die alten Feindschaften zur Anhängerschaft von<br />
„Fanboys“ lebt von den Zitaten und Verweisen<br />
auf das „Star Wars“-Universum<br />
Nach langer Trennung finden die „Fanboys“ für das Großereignis „Episode I“ wieder zusammen<br />
Raumschiff Enterprise sowie anderen „Randgruppen“<br />
ausgelebt. Ein sympathisch-schräges Schauspielerensemble<br />
und ein erfahrener Regisseur<br />
sorgen für kurzweilige und witzige Unterhaltung,<br />
die allerdings weder Tiefgang besitzt noch dauerhaftes<br />
Gelächter verursachen kann. Tatsächlich<br />
ist „Fanboys“ als zotiges Roadmovie primär für<br />
Fans und Kenner der Materie von wirklich hohem<br />
Unterhaltungswert. Abseits von „Star Wars“ und<br />
Co. bleiben viele Gags im Verlauf der Reise zur<br />
Skywalker-Ranch doch ziemlich auf der Strecke.<br />
In Sachen Bildqualität gibt sich die Komödie<br />
passabel: Leichtes Rauschen in dunklen Szenen,<br />
durchschnittliche bis gute Schärfe und ein natürlicher,<br />
wenn auch stark gesättigter Farbeindruck<br />
bestimmen das Bild der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Für eine Produktion<br />
dieser Art ist die Qualität mehr als in Ordnung,<br />
ob aber unbedingt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ins Haus muss, ist<br />
Ansichtssache.<br />
Skywalker-Sound?<br />
Das zeigt sich auch im Audiobereich. Die deutsche<br />
Lossless-Tonspur kommt grundsätzlich zu frontlastig<br />
und bietet selbst in den Actionparts nur wenig<br />
Räumlichkeit. Das ist meistens zu verschmerzen,<br />
denn Dialogverständlichkeit und Abmischung sind<br />
ansonsten wirklich gut gelungen. Ein Heimkinokracher<br />
ist „Fanboys“ jedoch bei Weitem nicht.<br />
Richtig Mühe haben sich die Macher wiederum<br />
beim Bonusteil der Disc gegeben. Der kommt<br />
zwar nur in SD-Qualität, bietet aber eine Menge<br />
Witziges und Wissenswertes zur Produktion und<br />
zur „Fanboy“-Thematik im Allgemeinen. Neben<br />
zwei interessanten Audiokommentaren enthält die<br />
Disc beispielsweise auch ein längeres Interview<br />
mit echten (deutschen) „Star Wars“-Fans der ersten<br />
Stunde, die offen über ihre Leidenschaft und<br />
äußere Vorurteile gegen das „Fan-Dasein“ sprechen.<br />
Neben weiteren Featurettes und mehreren<br />
kurzen „Webisodes“ zur Filmentstehung gibt es<br />
schlussendlich sogar einen zusätzlichen Kurzfi lm<br />
(„VIDIOTS“) der Ludwigsburger Filmakademie zu<br />
bestaunen. Sehr schön!<br />
TIM LUFT<br />
Zur letzten Ehre ihres todkranken Freundes<br />
entwickelt die Gruppe einen waghalsigen Plan<br />
Bewertung<br />
Film 6,5/10<br />
Auch wenn einige Zwischenfälle auf der langen Reise etwas<br />
abgehangen wirken, die schiere Menge und Treff sicherheit der<br />
Science-Fiction-Zitate ist grandios.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Etwas Rauschen, passable Schärfe und ein weitestgehend<br />
natürlicher Farblook – ein insgesamt ansprechendes Bild.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Die deutsche Tonspur bietet eine ausgezeichnete Audioqualität,<br />
kommt ansonsten aber auff ällig frontlastig und eff ektarm daher.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2/3 1/3 1,5/2 2/2<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Inhaltlich bietet die Bonusabteilung der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> eine Menge<br />
Sehenswertes. Technisch liegt sie allerdings auf DVD-Niveau.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 0/2<br />
Gesamt<br />
Bilder: Capelight<br />
50
Komödie<br />
Film<br />
Clerks – Die Ladenhüter (OmU)<br />
Komödie, Romantik<br />
Land/Jahr: US 1994<br />
Vertrieb: Buena Vista Home Ent.<br />
Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 20,1 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,7 Mbps<br />
Regie: Kevin Smith<br />
Laufzeit: 92 min (längere<br />
Fassung: 104 min), FSK: 12<br />
Wendecover: nein<br />
×1 25 € 3.12.2009<br />
Dante Hicks (Brian O'Halloran) und Randal<br />
Graves (Jeff Anderson) hüten beide<br />
ihre Läden, Dante einen kleinen Supermarkt<br />
und Randal eine Videothek. Während Ersterer<br />
Probleme mit Leuten hat, die seine Kunden<br />
etwa mit Antirauchervorträgen vergraulen,<br />
vergrault Randal mit großem Vergnügen<br />
seine Kunden selbst. Da die Läden nebeneinander<br />
liegen, haben Dante und Randal genug<br />
Gelegenheit, zusammen rumzuhängen und<br />
über Gott, die Welt und natürlich die Frauen<br />
zu philosophieren, denn gerade mit den Letzteren<br />
hat Dante aktuell seine Probleme.<br />
Mit „Clerks“ legte Regisseur Kevin Smith<br />
den Grundstein für seine New-Jersey-Reihe.<br />
Kleines Budget, schamlose und dennoch<br />
intelligent-witzige Dialoge sowie eine Aufreihung<br />
abstruser Situationen – wie etwa die<br />
Suche des Berufsberaters nach dem Dutzend<br />
perfekter Eier oder der Besuch der Trauerfeier<br />
– machen das Markenzeichen dieses<br />
Films aus, der längst Kult geworden ist.<br />
Als Kevin Smith erfuhr, dass „Clerks“ auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
erscheinen soll, war er entsetzt. Eigentlich,<br />
so erzählt er grinsend, sei „Clerks“ ja die<br />
Antithese für alles, wofür jetzt „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>“ stehe.<br />
Richtig, das Bild ist aufgrund des verwendeten<br />
Filmmaterials nicht nur in Schwarz-Weiß,<br />
ziemlich verrauscht und entsprechend unscharf<br />
– auch wenn Kontrast und Schwarzwert<br />
überwiegend in Ordnung sind. Auch der<br />
Ton ist keine Offenbarung. Abgesehen vom<br />
Fehlen einer deutschen Tonspur und einer<br />
nicht überraschenden Dialog- und Frontlastigkeit<br />
klingen Teile des Dialogs wie in einem<br />
billigen Dokumentationsfi lm. Als Ausgleich<br />
für diese Schwächen hat Kevin Smith den<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Käufern neben einem ausführlichen<br />
Making-of von „Clerks“ auch gleich<br />
noch das von „Jay und Silent Bob schlagen<br />
zurück“ auf die Disc gepackt, ebenfalls anderthalb<br />
Stunden lang. Außerdem ergänzen<br />
noch zusätzliche Szenen, eine Podiumsdiskussion<br />
und vor allem ein nicht uninteressanter<br />
Trivia-Track die üppig vorhandenen<br />
Extras.<br />
UF<br />
Dante und Randal beim Philosophieren über die Rolle der<br />
Kunden für das Wohlbefinden der Verkäufer<br />
Bewertung<br />
Film 8,5/10<br />
Typisch amerikanisch, aber bezogen auf die bessere Hälfte.<br />
Billig gedreht, herrlich abgedreht. Ein Film, der mit Sicherheit<br />
kein Ladenhüter wird.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 5/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
Gesamt<br />
Chasing Amy<br />
Bilder: Buena Vista Home Entertainment<br />
Komödie/Romantik<br />
Land/Jahr: US 1997<br />
Vertrieb: Buena Vista Home Ent.<br />
Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS 5.1 , DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.)<br />
Datenrate Bild: 21,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: Kevin Smith<br />
Laufzeit: 113 min, FSK: 16<br />
Wendecover: nein<br />
×1 29 € 3.12.2009<br />
Alyssa und Holden: „Nur“ Freunde, sich nur „als<br />
Menschen“ liebend oder doch mehr?<br />
Comiczeichner Holden (Ben Affleck) und<br />
sein „Nachmaler“ Banky (Jason Lee) lernen<br />
auf einer Comic-Convention die Zeichnerin<br />
Alyssa (Joey Laura Adams) kennen. Holden<br />
verliebt sich in Alyssa, ohne zu wissen, dass sie<br />
eigentlich lesbisch ist. Banky ist schadenfroh<br />
über dieses Problem, ohne zu wissen, dass er<br />
Holden – irgendwie – liebt. Alyssa mag Holden<br />
sofort leiden, ohne zu wissen, dass sie ihn<br />
auch als Mann mag. In dieser Konstellation entwickeln<br />
sich Konflikte, entspannen sich brillante<br />
Dialoge und bahnen sich schließlich mehrere<br />
Coming-outs an, ohne dass es am Ende eine<br />
Lösung gibt, zumindest keine einfache.<br />
Kevin Smiths dritter Film aus der New-Jersey-<br />
Reihe wurde nach dem Reinfall von „Mallrats“<br />
ein Riesenerfolg. Ohne Erwartungsdruck und<br />
unabhängig von den großen Studios hat Smith<br />
aus einer verrückten Idee mit einem tollen<br />
Cast eine hinreißende kleine Komödie um Liebe,<br />
Freundschaft und eine Menge „abartigen<br />
Sex“ gemacht.<br />
Das Bild bleibt fast durchgehend etwas unscharf.<br />
Außer in sehr hellen Szenen ist ein<br />
deutliches Filmkorn sichtbar, das stellenweise<br />
in ein störendes Bildrauschen übergeht. Kontrast<br />
und Farbgebung schneiden trotz eines<br />
zeitweisen leichten Rotstiches schon besser<br />
ab. Der Sound ist sehr frontlastig abgemischt,<br />
dennoch entsteht eine ausreichende Räumlichkeit,<br />
denn zumindest der Soundtrack oder<br />
indifferente Hintergrundgeräusche kommen<br />
auch aus den hinteren Boxen. Die Extras sind<br />
angenehm umfangreich. Exklusiv auf der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
beschreibt eine mehr als 80-minütige Dokumentation<br />
sehr ausführlich die Entstehung<br />
des Films. Sehenswert ist auch die 27-minütige<br />
Diskussion von Darstellern und Regisseur<br />
mit ihrem Publikum „10 Jahre später“.<br />
Ergänzt wird das Bonusmaterial durch Interviews,<br />
zusätzliche Szenen und dokumentierte<br />
Drehpannen.<br />
UF<br />
Bewertung<br />
Film 8,5/10<br />
Ben Affl eck, jung und unschuldig – fast jedenfalls. Ein zu Herzen<br />
gehender frech-romantischer Film über Freundschaft, Liebe und<br />
die Schwierigkeit, beides auseinanderzuhalten<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 51
Film<br />
Komödie<br />
Komödie<br />
Land/Jahr: US, DE 2009<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />
Ton: Dolby True HD 5.1<br />
(engl.), DD 5.1<br />
Datenrate Bild: 17,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,4 Mbps<br />
Regie: Todd Phillips<br />
Laufzeit: 99 min/108 min<br />
FSK: 12, Wendecover: nein<br />
×1 20 € 4.12.2010<br />
Was ist das Schlimmste, das bei einem<br />
feuchtfröhlichen Junggesellenabschied<br />
in Las Vegas passieren kann? Stu<br />
(Ed Helms), Phil (Bradley Cooper) und Alan<br />
(Zach Galifianakis) wüssten die Antwort,<br />
wenn sie sich nur an den vorhergehenden<br />
Abend erinnern könnten. Mühsam analysieren<br />
sie das Chaos ihrer Luxussuite. Einige<br />
Dinge passen nicht ganz hierher, wie der Tiger<br />
im Bad oder das Baby im Wandschrank.<br />
Andere wiederum fehlen. Der größte Verlust<br />
dürfte neben Stus Schneidezahn der<br />
zukünftige Bräutigam Doug (Justin Bartha)<br />
sein. Schnell wird ihnen das katastrophale<br />
Ausmaß ihrer Lage bewusst. Offenbar haben<br />
sich die vier dermaßen betrunken, dass<br />
jedwede Erinnerung ausgelöscht scheint.<br />
Schaffen sie es nicht, den Vortag zu rekonstruieren<br />
und ihren verloren gegangenen<br />
Freund rechtzeitig bei seiner Hochzeit abzuliefern,<br />
ist das Desaster komplett. Da Phil eine<br />
Krankenhausplakette trägt, begeben sich<br />
die drei mit ihrem gestohlenen Polizeiwagen<br />
zunächst ins Hospital. Das Chaos geht also<br />
Keiner der drei erinnert sich an den Vortag. Was ist nur mit<br />
ihnen geschehen, wem gehört das Baby und wo ist Doug?<br />
Zahnarzt Stu (Ed Helms) diagnostiziert sich selbst: „Daf<br />
fieht mir nach einer üblen Pfahnlücke auf.“<br />
„Aus der Hochzeit wird wohl nichts.“: Phil (Bradley Cooper) erklärt Dougs Zukünftiger die Lage<br />
weiter und offenbart den verkaterten Jungs<br />
Dinge, die besser unaufgedeckt geblieben<br />
wären.<br />
Nie mehr Alkohol!<br />
„Road Trip“-Autor Todd Phillips schafft es,<br />
dank anhaltender Amnesie der Hauptfi guren,<br />
ein witziges Filmkonzept auf die Beine zu<br />
stellen. Dessen Unterhaltungswert beruht<br />
auf der Unwissenheit über Dougs Verbleib<br />
sowie auf den vielen schrägen Details, die<br />
sich erst am Ende zu einem nachvollziehbaren<br />
Ganzen zusammensetzen. Schade<br />
nur, dass die Mischung aus „Very Bad Things“<br />
und „Fear And Loathing In Las Vegas“ an<br />
dem schon so oft in Teeniekomödien praktizierten,<br />
fl achen Fäkalhumor krankt. Steht<br />
eine Szene kurz vor dem komö-diantischen<br />
Höhepunkt, zerstört im nächsten Augenblick<br />
ein alberner Griff unter die Gürtellinie den<br />
angestrebten Gag. Eigentlich sollte man glauben,<br />
die Zeit der Spermawitze und entblößten<br />
Rentnerhintern sei allerspätestens seit<br />
der Ekelpackung „Meine Frau, die Spartaner<br />
und ich“ in der Versenkung verschwunden –<br />
Fehlanzeige. Zuschauer, die mit dieser Art von<br />
Humor gar nicht zurechtkommen, sollten also<br />
besser die Finger von „Hangover“ lassen. Alle<br />
anderen werden durchaus Gefallen an der<br />
chaotischen Erforschung des vortägigen Zechgelages<br />
fi nden. Im Gegensatz zur DVD bietet<br />
die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> neben der normalen Kinofassung<br />
einen rund neun Minuten längeren Extended<br />
Cut. Dieser ist allerdings ausschließlich mit<br />
englischem Originalton versehen. Schnelle<br />
Käufer dürfen sich zudem eine digitale Kopie<br />
der Langfassung vom Warner-Server auf<br />
ihren Rechner laden.<br />
Durchhänger<br />
Neben den auf der DVD enthaltenen Features<br />
„Route der Verwüstung“ (16 Minuten) und<br />
„Song: Three Best Friends“ (1 Minute) präsentiert<br />
das spärliche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Menü noch ungefähr<br />
17 Minuten mehr Bonusmaterial. Darunter<br />
fallen ein sinnloser Zusammenschnitt<br />
von Actionsequenzen, einige Gesangsszenen<br />
sowie die Langfassung von Ken Jeongs improvisierten<br />
Ergüssen. Die Fotogalerie aus<br />
dem Abspann wurde noch um ein paar weitere<br />
Bilder vom Junggesellenabschied ergänzt<br />
und der Bild-in-Bild-Kommentar mit den drei<br />
Hauptdarstellern sowie dem Regisseur ist<br />
eine witzige Erweiterung des Filmerlebnisses.<br />
Über den BD-Live-Link können Sie sich in der<br />
Warner-Community anmelden und die kurze<br />
Fluchcollage „Cursing Mash-up“ sowie den<br />
Trailer „Mike Tyson Sings“ herunterladen.<br />
Bild und Ton des Hauptfi lms sind guter<br />
Durchschnitt. Der visuelle Stil schießt sich<br />
auf weiche Bilder ein, lässt aber auch unter<br />
der sengenden Sonne der Las-Vegas-Wüste<br />
harte Kontraste zu. Die bunten Lichter der<br />
sündigen Stadt bringen Abwechslung in den<br />
ansonsten warmen Farbmix. Kurze Musikfetzen,<br />
wie „Who Let The Dogs Out“, setzen dynamisch<br />
ein und verleihen dem Geschehen<br />
das nötige Tempo samt korrekter Stimmung.<br />
Ambiente-Sounds strahlen ebenfalls gut aus<br />
allen Richtungen, während die vordergründigen<br />
Dialoge dominieren. Keine Höhenfl ü-<br />
ge also in der Technik, dafür aber auch keine<br />
Abgründe.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung<br />
Film 6/10<br />
Ein nackter Chinese im Koff erraum? Ein singender Mike Tyson? Las<br />
Vegas zeigt sich von seiner peinlichsten Seite. Wer auf fl ache Witze<br />
steht, sollte sich diesen Film anschauen – besoff en wenn’s geht.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Durchschnittliche Schärfe, weiche Bilder und ein leicht<br />
angehobener Kontrast dominieren den Roadtrip.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bis auf Tysons Gesang gefällt der Audiomix. Actionfreunde<br />
werden Räumlichkeit vermissen, dafür stimmt die Dynamik.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 1/3 1,5/2 2/2<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Die Fotos, der Bild-in-Bild-Kommentar sowie die Las-Vegas-Tour<br />
machen Spaß. Einen halben Bonuspunkt gibt es für BD-Live.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
2/3 1,5/3 0,5/2 1,5/2<br />
Gesamt<br />
Bilder: Warner Home<br />
52
Xxxx<br />
Film<br />
Anzeige<br />
Selbst ist die Braut<br />
Romantik-Komödie<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: Touchstone<br />
Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.)<br />
Datenrate Bild: 27,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: Anne Fletcher<br />
Laufzeit: 107 min, FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
×1 25 € 3.12.2009<br />
Margaret Tate (Sandra Bullock) ist erfolgreich<br />
als Herausgeberin, unausstehlich<br />
als Chefin und unnahbar in Liebesangelegenheiten.<br />
Erst ihre drohende Ausweisung aus den<br />
USA verleitet die Kanadierin zu dem kurzfristigen<br />
Entschluss, ihren Assistenten Andrew (Ryan<br />
Reynolds) zu ehelichen. Dieser will eigentlich<br />
nur seinen Job behalten und die Karriereleiter<br />
nach oben steigen, weshalb er widerwillig zustimmt<br />
und seine Zukünftige zum Elternbesuch<br />
in seinen Heimatort nach Alaska schleppt. Und<br />
wie das Leben so spielt, sorgen die Kälte und<br />
die quirlige Verwandtschaft für allerlei romantische<br />
Zusammenstöße, die auf eine echte<br />
Liebelei hinauslaufen könnten ... wenn da nicht<br />
die hartnäckige Einwanderungsbehörde wäre.<br />
Diese jagt Margaret sogar bis zu ihren zukünftigen<br />
Schwiegereltern hinterher, um sie nach<br />
Kanada auszuweisen. Ob der „Firmendrache“<br />
davonkommt und ob die unfreiwillige Hochzeit<br />
tatsächlich stattfindet, steht in den Sternen.<br />
Das Konzept klingt zunächst lahmer, als es eigentlich<br />
ist. Als kleines Komödienhäppchen für<br />
zwischendurch geht es hervorragend auf, und<br />
das, obwohl alles schon einmal da gewesen<br />
ist. Die unterhaltsamste Zutat ist ohne Zweifel<br />
Ryan Reynolds‘ zurückhaltend-übertriebener<br />
Humor, was wohl an seiner kanadischen Ab-<br />
stammung liegt. Der<br />
charmanten Komödie<br />
entsprechend, besticht<br />
auch die Farbgebung<br />
mit ihrer Wärme. In<br />
diesem Punkt verhält<br />
es sich ähnlich wie bei<br />
„Der Teufel trägt Prada“.<br />
Beide Filme zeichnen<br />
sich durch helle,<br />
freundliche Bilder aus,<br />
mit ansprechendem<br />
Schärfeniveau und ausbalanciertem<br />
Kontrastverhältnis.<br />
Tonal gibt es<br />
nicht viel auszusetzen,<br />
außer dass sich die<br />
Audiospur auf Dialoge<br />
konzentriert. Auch hier<br />
gibt es Parallelen zum<br />
erwähnten Vorbild. So<br />
wird die Komik besonders<br />
hektischer Abläufe<br />
durch schnelle, witzige<br />
Musikstücke hervorgehoben.<br />
Drei zusätzliche<br />
Szenen, ein (Flugzeuge)<br />
bewegendes,<br />
alternatives Ende sowie<br />
die obligatorischen<br />
Pannen vom Dreh ergänzen<br />
den Film als<br />
nette Dreingaben. Bei<br />
der Zweitbeschau des<br />
Films sollte auch der<br />
Audiokommentar der<br />
Regisseurin und des<br />
Autors nicht unbeachtet<br />
bleiben.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung<br />
Film 6/10<br />
Die anfängliche Skepsis gegenüber einer weiteren romantischen<br />
Standardkomödie verfl iegt exakt nach Reynolds erstem „Kaff ee-<br />
Unfall“ und kommt dank treff sicherer Pointen auch nicht wieder.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
Gesamt<br />
Auch Chefinnen sind<br />
menschlich ... manchmal<br />
„Ein zur Höchstform auflaufender Jet Li<br />
und gelungen inszenierte, sensationelle<br />
Spezialeffekte machen THE ONE zu<br />
einem echten Action-Hit.“<br />
(www.digitaldvd.de)<br />
AB 26. FEBRUAR<br />
ERSTMALS AUF BLU-RAY!<br />
Bilder: Touchstone<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 53
Film<br />
Romantik<br />
(K)ein bisschen schwanger<br />
Komödie<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: Splendid Entertainment<br />
Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS-HD HR 5.1<br />
Datenrate Bild: 19,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps<br />
Regie: Lara Shapiro<br />
Laufzeit: 89 min<br />
FSK: 0<br />
Wendecover: ja<br />
×1 18 € 27.11.2009<br />
Um ihre Lüge aufrechtzuerhalten, täuscht Thea sämtliche<br />
Schwangerschaftssymptome vor<br />
Thea (Lindsay Lohan) arbeitet in einem<br />
Verlagshaus als Sekretärin. Zu ihren wichtigsten<br />
Aufgaben zählt vor allem, den Hund<br />
ihres Chefs Jerry zu betreuen. Nachdem dieser<br />
kleine Edelkläffer Seife gefressen und sich<br />
auf Jerry übergeben hat, platzt diesem der<br />
Kragen und er schmeißt Thea raus. In aller Not<br />
behauptet sie, schwanger zu sein, und erreicht<br />
damit den Rückzug der Kündigung. Plötzlich<br />
wird Thea von ihren Arbeitskollegen als werdende<br />
Mutter respektiert und ihre Beliebtheit<br />
nimmt immer mehr zu. Um den Schein einer<br />
Schwangerschaft zu wahren, stattet sie sich<br />
mit falschem Babybauch aus und täuscht die<br />
entsprechenden Symptome vor.<br />
Wer sich die etwas langweilige Story um eine<br />
scheinbar diskriminierte Frau anschaut, die ihren<br />
Arbeitsplatz nur durch eine folgenschwere<br />
Lüge retten kann, dem stellt sich schnell die<br />
Frage nach der eigentlichen Botschaft des<br />
Filmes. Müssen Frauen wirklich erst schwanger<br />
werden, um in ihrem Leben Respekt und<br />
Anerkennung zu erhalten? Auch die sonst so<br />
souveräne Lindsay Lohan kann mit ihrer etwas<br />
holprig gespielten Thea diese Frage nicht beantworten.<br />
Dafür entschädigt die Bildqualität –<br />
abgesehen von ein paar sichtbaren Nachzieheffekten<br />
– mit hohem Niveau. Vor allem<br />
der gute Schwarzwert fällt sofort ins Auge.<br />
Ist Thea plötzlich auf der Babyparty enttarnt?<br />
Der klare Sound ist frontlastig und die Dialoge<br />
sind gut verständlich. Leider geht die Musik ein<br />
wenig unter. Durch die zumeist fehlende Verteilung<br />
der Signale auf die Surround-Boxen will<br />
keine optimale Räumlichkeit entstehen. Ein<br />
Making-of, eine B-Roll sowie einige Interviews<br />
bilden die Bonussektion.<br />
LF<br />
Bewertung<br />
Film 6/10<br />
Die Story ist originell, aber die Umsetzung trotz Starbesetzung<br />
nicht gelungen – „(K)ein bisschen schwanger“ ist kein bisschen<br />
lustig.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
Gesamt<br />
Maria, ihm schmeckt’s nicht<br />
Ein <strong>Blu</strong>menstrauß für den<br />
Schwiegervater<br />
Romantik-Komödie<br />
Land/Jahr: DE, IT 2009<br />
Vertrieb: Constantin<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS-HD HR 5.1<br />
Datenrate Bild: 28 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps<br />
Regie: Neele Leana Vollmar<br />
Laufzeit: 98 min<br />
FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
×1 17 € 14.1.2010<br />
Die<br />
deutsch-italienische<br />
Komödie nach<br />
dem Bestseller von Jan<br />
Weiler dreht sich nur oberflächlich<br />
um ein Liebespaar.<br />
Eigentlich dient die<br />
Grundkonstruktion – Jan<br />
(Christian Ulmen) will Sara<br />
(Mina Tander) heiraten –<br />
bloß als Vorwand, um<br />
die Geschichte von Jan<br />
und seinem zukünftigen<br />
Schwiegervater Antonio<br />
(Lino Banfi) zu erzählen.<br />
Dieser ist nämlich Italiener<br />
und überprüft Jans Ehetauglichkeit<br />
auf Herz und<br />
Nieren. Und woanders<br />
Kaum tritt Jan (Christian Ulmen) auf eine Glasscherbe,<br />
stürmt die italienische Familie herbei<br />
als im schönen Heimatstädtchen Campobello<br />
kommt eine Hochzeit gar nicht erst infrage.<br />
Hauptdarsteller Christian Ulmen zwang sich<br />
extra für seine Rolle kein Italienisch zu lernen.<br />
Auch Lino Banfi weigerte sich erfolgreich, sich<br />
des Deutschen zu bemächtigen, weshalb dem<br />
Italiener alle Dialogzeilen während des Drehs<br />
vorgehalten werden mussten. Einige Aussprüche<br />
lassen daher Spielraum für Interpretationen,<br />
insgesamt funktioniert das aber ganz gut.<br />
Als kurzweilige Familienkomödie ist der Streifen<br />
also empfehlenswert.<br />
Die Rückblenden in Antonios Jugend und auch<br />
alle anderen Szenen, die in Deutschland spielen,<br />
markiert eine triste Farblosigkeit. Geht es<br />
ins schöne Süditalien, steigt die Farbsättigung<br />
und es macht sich eine gelbliche Sonnenuntergangsstimmung<br />
breit. Lokal gänzlich ungebunden<br />
bleiben die kaum wahrnehmbare<br />
Filmkörnung und die meist exzellente Schärfe.<br />
Genauso beständig ist der Kinokontrast, der<br />
die Texturen sehr klar von den Kanten trennt.<br />
Dudelt mal keine italienische Musik im Hintergrund,<br />
passieren gelegentlich Ambientesounds<br />
die Ohren des geneigten Hörers.<br />
Wirklich dreidimensionale Klangräume sind<br />
aber nur die Ausnahme und beschränken sich<br />
auf Orte wie den Strand oder den Bahnhof.<br />
Das Bonusbouquet ist eine angenehme Mischung<br />
aus Interviews, Merchandise, zusätzlichen<br />
Szenen und Making-of. Zudem erfreut<br />
das schöne Disc-Menü mit einer erfrischend<br />
witzigen Aufmachung.<br />
FT<br />
Bewertung<br />
Film 6/10<br />
Wenn Ulmens Alter-Ego Uwe Wöllner den Film schon toll fi ndet,<br />
dann kann er ja gar nicht so schlecht sein, oder? Nö, stimmt!<br />
Nicht schlecht!<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Constantin, Splendid Entertainment<br />
54
Triller/Spannung<br />
Film<br />
Die Entführung der U-Bahn Pelham 123<br />
Bilder: Sony Pictures<br />
Geiseldrama<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 27,5 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />
Regie: Tony Scott<br />
Laufzeit: 106 min<br />
FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
×1 22 € 25.2.2010<br />
Bei einer Geiselnahme gibt es meist zwei<br />
Dinge, die Entführer zu beachten haben.<br />
Zum einen die Erpressung und zum anderen<br />
die Flucht. Der erste Punkt ist für Ryder (John<br />
Travolta) kein Problem. Für das Leben der Geiseln<br />
fordert er zehn Millionen Dollar in einer<br />
Stunde. Punkt zwei jedoch gestaltet sich mit der<br />
entführten U-Bahn recht schwierig.<br />
Der Boss der vierköpfi gen Hijacker-Bande hat<br />
natürlich seine Gründe und verschanzt sich in<br />
einem abgekoppelten Waggon auf einem stillgelegten<br />
Gleis unter der Erde. So ist er zwar<br />
einerseits gefangen, schränkt andererseits aber<br />
auch den Zugriffsraum des Sondereinsatzkommandos<br />
der Polizei ein.<br />
Am anderen Ende der Telefonleitung sitzt Streckenfahrdienstleiter<br />
Walter Garber (Denzel<br />
Washington), der vorübergehend in das Kontrollzentrum<br />
der New Yorker U-Bahn strafversetzt<br />
wurde. Da sich Ryder psychologisch auf<br />
ihn einschießt, sieht sich Garber gezwungen,<br />
die Situation bis zum Ende zu begleiten, was<br />
ihn immer weiter ins Geschehen zieht. Ryders<br />
Ungeduld und religiöser Fanatismus halten die<br />
Behörden auf Trab und fordern konsequent<br />
Menschenleben. Nur Garber kann hinter den<br />
eigentlichen Plan des Verbrechers kommen.<br />
Nach der sehenswerten Romanverfi lmung mit<br />
Walter Matthau (1974) und dem weniger gelungenen<br />
Fernsehfi lm von 1998 mit Vincent<br />
D‘Onofrio („The Cell“), schlägt die dritte „Entführung<br />
der U-Bahn Pelham 123“ den qualitativen<br />
Mittelweg ein. Mit der Hauptrolle betraute<br />
Tony Scott („Deja Vu“, „Domino“) seinen Lieblingsdarsteller<br />
Denzel Washington, mit dem der<br />
65-jährige Regisseur schon des Öfteren zusammenarbeitete.<br />
Zwischenstopp<br />
Anders als bei den Actionkollegen „Speed“ oder<br />
„Stirb Langsam“, bleibt die zentrale Figur Garber<br />
passiv und stilisiert sich erst im letzten Drittel<br />
zum Helden hoch. So vorhersehbar wie eine<br />
U-Bahn-Route bleibt auch die Handlung. Ebenso<br />
trägt der vorrangige Schauplatz in einem<br />
Tunnel nicht gerade zu einer sehenswerten Optik<br />
bei. Einzig die schlagfertigen Unterhaltungen<br />
zwischen Bösewicht Ryder und Alltagsheld<br />
Garber regen zum Wachbleiben an.<br />
Die Neuaufl age fürs Kino trägt unverkennbar<br />
Tony Scotts visuelle Handschrift: erhöhter Farbfi<br />
ltereinsatz, hochgezogener Kontrast und eine<br />
wirre Kameraführung, die durch den schnellen<br />
Schnitt noch extremer wirkt. Kombiniert mit<br />
den sehr scharfen 35-Millimeter-Aufnahmen<br />
sowie der meist fehlenden Tiefenunschärfe<br />
entsteht ein sehr detailfreudiger Look, der besonders<br />
in der Leitzentrale mit klar sichtbaren<br />
Schnittstellen vom New Yorker U-Bahn-Netz<br />
beeindruckt. So bleiben selbst an den dunklen<br />
Hauptschauplätzen alle Bildinformationen<br />
knackscharf und sehr gut überschaubar.<br />
Abfahrt<br />
Die vorrangige Türkisnote der künstlichen Beleuchtung<br />
trägt nicht gerade zur farblichen Bildästhetik<br />
bei, begünstigt allerdings die drückende<br />
Stimmung. Genauso hochwertig wie das Bild<br />
gestaltet sich der Ton. An seiner Räumlichkeit lässt<br />
sich kaum etwas anfechten, genauso wie am<br />
ausgereizten Tonspektrum. Allerdings scheiden<br />
sich die Geister beim Soundtrack, dessen tiefer,<br />
eindringlicher Bass auf Dauer doch etwas anstrengt.<br />
Hier sollten Sie also am besten den<br />
Subwoofer einen Tick herunterdrehen. Wer<br />
mehr über die Wurzeln des Geiseldramas erfahren<br />
möchte, schaut sich das Making-of an, lässt<br />
sich New Yorks U-Bahn-System erklären und<br />
analysiert Tony Scotts Statement zur Stilisierung<br />
der Filmfi guren.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung<br />
Film 4,5/10<br />
Die U-Bahn-Entführung sieht sich wie „Speed“, nur eben ohne<br />
Geschwindigkeit. Freunde früherer Tony-Scott-Filme bekommen<br />
jedoch, was sie erwarten.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Verfremdete Farben und überhöhten Kontrast ist man von Scott<br />
gewohnt. Die makellose Schärfe ist ein angenehmes Plus.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />
Tonqualität 9/10<br />
Ob abprallende Schüsse oder quietschende Züge – der Sound ist<br />
so hochaufl ösend wie das Bild, ein perfekter akustischer Raum.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
60 Minuten Features unterhalten. CineChat und MovieIQ<br />
bringen die Scheibe auf den neuesten Stand der Technik.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
1,5/3 1,5/3 1/2 1/2<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 55
Film<br />
Thriller/Spannung<br />
You Kill Me<br />
Thriller<br />
Schneeschippen mit Zweitfrühstück.<br />
Profikiller Frank hat<br />
die Flasche immer mit dabei<br />
Land/Jahr: US 2007<br />
Vertrieb: Koch Media<br />
Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 25,2 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />
Regie: John Dahl<br />
Laufzeit: 93 min<br />
FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
×1 17 € 18.11.2008<br />
Frank ist mit Laurels Hilfe geheilt und revanchiert sich mit einem Crashkurs für Killer<br />
Als er wieder einmal seinen<br />
Job wegen Trunkenheit<br />
vermasselt, wird<br />
Frank Falenczyk (Ben Kingsley)<br />
von seiner Familie auf<br />
Entzug nach San Francisco<br />
geschickt. Allerdings ist seine<br />
Familie keine normale<br />
Familie sondern die örtliche<br />
polnische Mafia, die sich<br />
im winterlichen Buffalo der<br />
irischen Konkurrenz zu erwehren<br />
hat. Und Franks Job<br />
ist genauso speziell: „Mein<br />
Name ist Frank, ich bin alkoholsüchtig.<br />
Und ich bringe<br />
Menschen um.“ Die kleine<br />
aber feine schwarze Komödie von John Dahl<br />
lebt ohnehin zu einem ganz großen Teil vom<br />
Spiel Kingsleys. Eher stoisch, ein wenig steif und<br />
immer in dem Bemühen, ehrlich zu bleiben –<br />
so bewegt sich Frank durch die Untiefen seiner<br />
Trockenlegung. An seiner Seite die schräge<br />
Anzeigenverkäuferin Laurel Pearson (Téa Loni),<br />
die in sein Leben genauso viel Schwung bringt<br />
wie in den Film. Auch wenn dem Thriller in der<br />
zweiten Hälfte ein wenig die Ideen ausgehen,<br />
reichen die Zutaten doch für einen netten<br />
Filmabend.<br />
Das Bild der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die nun schon seit über<br />
einem Jahr auf dem Markt ist, besitzt in allen<br />
Belangen eine solide Qualität, ohne jedoch<br />
Spitzenwerte zu erreichen. Die Bildschärfe ist<br />
überwiegend gut bis sehr gut. Ein leicht überhöhter<br />
Kontrast führt in einigen Szenen zu<br />
unschönen schwarzen Flächen, während bei<br />
einigen Innenaufnahmen ein leichtes Bildrauschen<br />
auffällt. Die Farben erscheinen gesättigt,<br />
ohne unnatürlich zu wirken. Zwar liegt der Ton<br />
in DTS-HD MA 5.1 vor, die dialoglastige Handlung<br />
beschäftigt aber eher die Front. Die Extras<br />
sind wieder einmal überschaubar. Es gibt ein<br />
zehnminütiges Behind-the-Scenes sowie ein<br />
fünfminütiges Featurette zu den Visual Effects.<br />
Letzteres illustriert unter anderem das, was John<br />
Dahl auch im Audiokommentar beklagt: das ausgesprochen<br />
schmale Budget des Films. UF<br />
Bewertung<br />
Film 7,5/10<br />
Ben Kingsley überzeugt als trockenzulegender Profi killer. Eine<br />
kleine aber feine schwarze Komödie mit tollem Cast und lockerironischem<br />
Soundtrack.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
Gesamt<br />
Transsiberian<br />
Thriller<br />
Land/Jahr: DE, GB, ESP, LTU<br />
2008<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 19,3 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />
Regie: Brad Anderson<br />
Laufzeit: 111 min, FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
×1 24 € 9.10.2009<br />
Das amerikanische Ehepaar Roy (Woody<br />
Harrelson) und Jessie (Emily Mortimer)<br />
lernen auf der Fahrt mit der Transsibirischen<br />
Eisenbahn den Spanier Carlos (Eduardo<br />
Polizei im Doppelpack und mit doppeltem Boden: Kommissar<br />
Grinko und sein Begleiter Kolzak (Thomas Kretschmann, l.)<br />
Noriega) und seine Freundin Abby (Kate<br />
Mara) kennen, die mit ihnen das Abteil und<br />
bald auch ein Geheimnis teilen. Als der zwielichtige<br />
russische Drogenfahnder Ilija Grinko<br />
(Ben Kingsley) zusteigt und Roy bei einem Zwischenhalt<br />
den Zug verpasst, kreuzen sich die<br />
verschiedenen Handlungsstränge und führen<br />
in eine Spirale von Zweifeln, Verrat und Mord.<br />
Regisseur Brad Andersons Thriller fängt nicht<br />
nur die malerischen Bilder des eiskalten<br />
Sibiriens auf, sondern kommt auch in seinem<br />
Handlungsverlauf zumindest im ersten Teil des<br />
Films eher unterkühlt herüber. Die behutsame<br />
Charakterzeichnung von Jessie lässt die nachfolgenden<br />
Szenen an Gewicht und Mehrdeutigkeit<br />
gewinnen. Unterstützt wird dies durch<br />
das Spiel von Emily Mortimer, neben der Ben<br />
Kingsley samt seiner Rolle etwas fl ach wirkt.<br />
Überhaupt nicht fl ach wirkt dagegen das Bild<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Der kinotypische Einsatz von Tiefenschärfe<br />
und das gleichmäßige und nicht<br />
störende Filmkorn verleihen dem Bild eine<br />
hohe Plastizität, ohne dass die Bildschärfe<br />
sichtbar darunter leidet. Die Farben erscheinen<br />
sehr natürlich und unterstreichen die<br />
Kühle von Landschaft und Story. Einige Szenen<br />
weisen einen zu harten Kontrast auf,<br />
wodurch die Detailschärfe beeinträchtigt wird.<br />
Der Sound ist gut abgemischt. Trotz der Dialoglastigkeit<br />
des Films wird kontinuierlich eine<br />
Eine Hobbyfotografin im Zweifel: Jessie beobachtet,<br />
vermutet, misstraut und schweigt<br />
stimmige Räumlichkeit erzeugt. Die Extras<br />
bestehen aus einem halbstündigen Makingof<br />
und drei auf der Berlinale 2008 gedrehten<br />
Interviews.<br />
UF<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Ein atmosphärischer Thriller, leicht unterkühlt und mehrschichtig<br />
angelegt. Emily Mortimer als Frau mit Geheimnissen spielt Ben<br />
Kingsley an die Wand.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Koch Media, Universum Film<br />
56
Thriller/Spannung<br />
Film<br />
The Limits Of Control<br />
Thriller/Experimental<br />
Land/Jahr: US 2008<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 22 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,3 Mbps<br />
Regie: Jim Jarmusch<br />
Laufzeit: 112 min<br />
FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
×1 25 € 11.12.2009<br />
Ein hochgewachsener Mann im Anzug trifft<br />
sich in der Lobby eines Flughafens mit zwei<br />
Männern. Diese geben ihm den Auftrag, nach<br />
Madrid zu reisen, um dort einen Informanten zu<br />
treffen. Den Andeutungen der Auftraggeber nach,<br />
soll der Reisende in Spanien auf eine Violine<br />
aufpassen – mehr wird nicht gesagt. Auf einem<br />
Zettel, den der geheimnisvolle (und namenlose)<br />
Protagonist in einem Streichholzbriefchen<br />
zugesteckt bekommt, finden sich noch einige<br />
chiffrierte Anweisungen, die er nach dem Lesen<br />
mit einem Schluck Espresso herunterspült. Was<br />
die nächsten anderthalb Filmstunden geschieht,<br />
ist eine Wiederholung des immer gleichen szenischen<br />
Ablaufs mit geringfügiger Variation: Der<br />
Reisende trifft einen Mittelsmann, tauscht das<br />
Streichholzbriefchen, fährt in eine andere spanische<br />
Stadt, besucht eine Kunstausstellung und<br />
wartet auf den nächsten Mittelsmann.<br />
Dass der stille, schwarze Protagonist im Verlauf<br />
des Films gefühlte zwanzig Worte spricht und der<br />
Dialog als fi lmisches Mittel grundsätzlich keine<br />
wirkliche Bedeutung hat, ist nur eines der vielen<br />
auffälligen (Anti-) Elemente in Jim Jarmuschs<br />
neuestem Werk. Aufgrund der Abwesenheit<br />
eines Plots und anderer tradierter Filmformalismen,<br />
bietet es nur minimalen Zugang und fordert<br />
vielmehr eine Riesenportion Konzentration.<br />
Die Wiederholung des immer gleichen Ablaufs<br />
bei den Treffen, die Repetition ganz bestimmter<br />
formaler und inhaltlicher Elemente, die dem Zuschauer<br />
erst nach und nach offensichtlich wird<br />
und damit die kleinen Varianzen im Geschehen<br />
umso auffälliger erscheinen lässt – das alles<br />
weckt Neugier und steigert letztlich die Erwartung<br />
an eine zwingende Aufl ösung dieses verworrenen,<br />
fast schon meditativen Mantras. Leider<br />
vermag auch das Ende kaum, mehr Licht ins<br />
Dunkel zu bringen und entlässt den Zuschauer<br />
eher mit noch mehr Fragen und Mutmaßungen<br />
in die Realität.<br />
Extrem Jarmusch<br />
So muss man sich im Anschluss an „The<br />
Limits Of Control“ fragen, was Ur-Indie-Filmer<br />
Jarmusch mit seinem Werk eigentlich mitteilen<br />
wollte, oder besser: ob man überhaupt nach so<br />
etwas fragen darf. Denn was sich auf semantischer<br />
Ebene nur unter Vorbehalt als „Film“<br />
bezeichnen lässt, erhält, reduziert auf die nackte<br />
Semiotik, schließlich doch noch seinen Sinn und<br />
Schauwert. Womit das Werk nämlich wirklich<br />
umwerfen kann, das ist das Visuelle, das Gefühl,<br />
der Eindruck den Jarmuschs hermetische Bildsprache<br />
und sein geschickter Einsatz von Musik<br />
vermitteln können, kurz: die Ästhetik. Hier wurde<br />
nichts sich selbst überlassen, sondern vielmehr<br />
detailliert geplant, sei es bei den wechselnden<br />
Kontrasten, der Farbigkeit oder dem starken Blauschimmer<br />
in den Schattenbereichen sämtlicher<br />
Nachtszenen. Selbst die wechselnden Outfi ts<br />
des raumgreifenden Protagonisten scheinen –<br />
ob nun von der Figur selbst oder doch vom Autor –<br />
sorgfältig auf ihre jeweilige Umgebung abgestimmt,<br />
von den eigentlichen Kulissen ganz zu<br />
schweigen.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zum Films macht technisch einen guten<br />
bis sehr guten Eindruck. Grundschärfe, Farbwiedergabe<br />
und die Abwesenheit von Artefakten<br />
sprechen für ein ausgezeichnetes Digital-Mastering.<br />
Sichtbares Rauschen und teils schwache<br />
Kontraste müssen der Independent-Produktion<br />
selbst zugeschrieben werden. An Tonspuren und<br />
Untertiteln gibt es nichts auszusetzen, doch auch<br />
hier gelten andere Gesetze als in Hollywood. Die<br />
Bonusabteilung bringt nicht viel, zumindest die<br />
Doku zur Entstehung des Films wird Fans nicht<br />
enttäuschen.<br />
TIM LUFT<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Selbst für gestandene Jarmusch-Fans könnte dieser<br />
Konventionsbruch zu weit gehen. Womöglich liegt hierin aber<br />
auch der Schlüssel zur ästhetischen Erfahrung des Werkes.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Die Mastering-Qualität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist hervorragend. Der Look<br />
an sich ist Jarmuschs Intention geschuldet.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1,5/3 2/3 2/2 1/2<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Die deutsche Tonspur bringt ein erfreuliches Maß an<br />
Räumlichkeit, zumindest bei Musik und Umgebungsgeräuschen.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 1/2 2/2<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
Bilder: Universum Film<br />
Im Film um den schweigsamen Helden zählt weniger die Geschichte als vielmehr der visuelle Eindruck<br />
Das etwa 40-minütige Making-of „Behind Jim Jarmusch“ ist gut,<br />
wenn auch in Standardaufl ösung. Viel mehr gibt es leider nicht.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
1/3 2/3 1/2 0,5/2<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 57
Film<br />
Thriller/Spannung<br />
Zwölf Runden<br />
Action<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: 20th Century Fox<br />
Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.),<br />
DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 26,7 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,5 Mbps<br />
Regie: Renny Harlin<br />
Laufzeit: 109 min, FSK: 12<br />
Wendecover: k. A.<br />
×1 23 € 8.1.2010<br />
Was bringt einen muskulösen Polizisten wie<br />
Danny Fisher (John Cena) dazu, wie ein<br />
durchgedrehter Berserker durch New Orleans zu<br />
Jason Bourne ... ach nein, Danny Fisher (John Cena) macht<br />
Jagd auf den Entführer seiner Freundin<br />
Bösewicht Miles Jackson (Aidan Gillen) spielt<br />
ein makabres Spiel über zwölf Runden<br />
fetzen und dabei in kürzester Zeit die halbe Stadt<br />
zu demolieren? Die Liebe seines Lebens natürlich!<br />
Jene wurde von dem gemeingefährlichen<br />
Terroristen Miles Jackson (Aidan Gillen) entführt<br />
und hält nun als Druckmittel für ein Spiel sondergleichen<br />
her. Die halsbrecherische Schnitzeljagd<br />
dauert zwölf Runden, wobei am Ende eines<br />
jeden Parts der Hinweis auf die nächste Herausforderung<br />
wartet. Nach dem Actiondebakel „The<br />
Marine“ steht WWE-Star John Cena erneut auf<br />
der Bühne, um solide Verfolgungsjagden und<br />
anderweitige aufregende Stunts zu meistern.<br />
Zwar sieht das dann so aus, als schaue man<br />
einem aufgepumpten Matt Damon in einem<br />
vierten „Bourne“-Streifen zu, dennoch macht es<br />
als reines Karambolage-Spektakel durchaus Spaß.<br />
Auch sein hypergenialer und sehr vorausschauender<br />
Widersacher ist ein Bild von einem Bösewicht.<br />
Jener möchte sich rächen und führt die „Guten“<br />
immer wieder an der Nase herum. Natürlich<br />
überschätzt er seine Fähigkeiten und verschont<br />
auch mal seinen Verfolger, weil ihm das Spiel so<br />
viel Spaß macht. Trotz wankelmütigen Schwarzwerts<br />
bleibt der Kontrast im Durchschnitt gut.<br />
Gleiches gilt für die kaum zu beanstandende<br />
Schärfe, die sich allerdings nicht auf Referenzniveau<br />
bewegt. Farblich orientiert sich das Bild eher<br />
an warmen Tönen und das gelegentlich grobe<br />
Filmkorn stört eigentlich auch nicht weiter. Audiotechnisch<br />
wurde beim Bass kräftig nachgeregelt.<br />
Actioneinlagen wie die Szene mit der außer Kontrolle<br />
geratenen Tram imponieren dadurch noch<br />
ein Stückchen mehr. Knapp eine Stunde Extras in<br />
bester HD-Aufl ösung bieten u. a. kurze Exkurse<br />
zu den Stunts und dem Star des Films. FT<br />
Bewertung<br />
Film 4,5/10<br />
Solider Actioner nach klassischem Rezept mit WWE-Star John<br />
Cena, jeder Menge Karambolagen, Stunts und Explosionen sowie<br />
einem pseudogenialen Oberbösewicht.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Gesamt<br />
Heat (Import)<br />
Thriller<br />
Land/Jahr: US 1995<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Entertainment<br />
Bild: VC-1, 2.40 : 1<br />
Ton: DD 5.1, True HD 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 25,9 Mbps<br />
Datenrate Ton: 640 kbps<br />
Regie: Michael Mann<br />
Laufzeit: 170 min, FSK: 16<br />
Wendecover: nein<br />
×1 13 € 9.11.2009<br />
Neil McCauley (Robert DeNiro) ist ein<br />
Meisterdieb und zusammen mit seinen<br />
Partnern plant er seinen letzten großen Coup.<br />
Detective Vincent Hanna (Al Pacino) wird auf<br />
McCauleys großer Coup läuft anders als geplant und endet<br />
in einer großen Schießerei mit der Polizei<br />
den Coup aufmerksam und entdeckt im Laufe<br />
der Ermittlungen, wie ähnlich er McCauley<br />
ist. Er steht vor den Trümmern seiner Ehe,<br />
während der Profigauner ein alleiniges Dasein<br />
fristet. Eins ist beiden klar, am Ende wird nur<br />
einer seinen Weg zu Ende gehen können.<br />
Michael Manns Klassiker – der erste gemeinsame<br />
Dreh von DeNiro und Pacino – vermag<br />
es, eine unglaubliche Spannung aufzubauen<br />
und den Thriller durch mitreißende Actionszenen<br />
zu inszenieren.<br />
Optisch macht der Film eine gute Figur, wenngleich<br />
die positiven Eindrücke nicht kontinuierlich<br />
bestehen. Die Schärfe schwankt, zeigt<br />
einerseits angenehm scharfe Bilder, andererseits<br />
sind einige Aufnahmen auch etwas weich<br />
oder gar unscharf. Insgesamt wirkt das Bild oft<br />
etwas dunkel und der Kontrast hätte satter sein<br />
können. Die leicht blasse Farbgebung tendiert<br />
ins Bläuliche, was stilistische Ursachen hat.<br />
Ein Update zur DVD lohnt aufgrund des fairen<br />
Preises. Der deutsche 5.1-Ton kann vor allem<br />
während der Schusswechsel seine Glanzpunkte<br />
setzen. Die actiongeladenen Szenen<br />
sind mitreißend inszeniert. Über lange Strecken<br />
ist die Handlung aber auch auf schmucklose<br />
Dialoge beschränkt. Die Extras entsprechen<br />
denen der DVD-Special-Edition und<br />
liegen nur in SD vor. Ein Kommentar und ein<br />
dreiteiliges Making-of bilden den Schwerpunkt.<br />
Die Meisterdiebe planen ihren letzten großen<br />
Banküberfall in Downtown L. A.<br />
Ein Blick auf das Filmtraumpaar DeNiro und<br />
Pacino, die Vorstellung einiger Filmlocations,<br />
als auch eine Handvoll Deleted Scenes runden<br />
die technisch schwache Ausstattung ab. FK<br />
Bewertung<br />
Film 9/10<br />
„Heat“ gehört zu den besten Actionthrillern und erfüllt seinen<br />
Kultstatus heute mehr denn je. Technisch liefert die Disc ein<br />
gutes Mittelniveau, vermag es aber nicht, Glanzpunkte zu setzen.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: 20th Century Fox, Warner Home Entertainment<br />
58
„<br />
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Film<br />
Thriller/Spannung<br />
Public Enemy No. 1<br />
Biografie<br />
Land/Jahr: FR, CA 2008<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 21,3 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps<br />
Regie: Jean-Francois Richet<br />
Laufzeit: 114 min, 134 min<br />
FSK: 18<br />
Wendecover: ja<br />
×1 33 € 20.11.2009<br />
Gangster-Boss Guido nimmt Mesrine unter<br />
seine Fittiche<br />
Er hat 40 Morde begangen, unzählige Banken<br />
ausgeraubt und mehrere Anschläge<br />
verübt. Nicht ohne Grund wurde Jacques<br />
Mesrine (Vincent Cassel) zu Frankreichs und<br />
Kanadas Staatsfeind Nummer eins erklärt.<br />
Doch wie wurde aus einem einfachen Jungen,<br />
der einer mittelständischen Familie entstammt,<br />
so ein skrupelloser Verbrecher?<br />
Im Alter von 20 Jahren ging er auf eigenen<br />
Wunsch in den Algerienkrieg. Als er 1959 die<br />
französische Armee verlässt, ist er enttäuscht<br />
von der Gewalt gegen Unschuldige. Seine Eltern<br />
besorgen ihm in einer angesehenen Fabrik<br />
einen Job, doch Jacques schlägt diesen<br />
aus, um sich den angenehmeren Dingen des<br />
Lebens zu widmen. Sein Kumpel (Gilles Lellouche)<br />
macht es ihm vor – statt für sein Geld<br />
hart zu arbeiten, nimmt er es sich einfach von<br />
anderen. So dauert es nicht lange, bis sich<br />
Jacques einen Namen als eiskalter Handlanger<br />
des Pariser Gangsters Guido (Gérard<br />
Depardieu) macht.<br />
Doch der smarte Killer hat auch eine nette<br />
Seite. Mit der Spanierin Sofi a (Elena Anaya)<br />
führt er eine Ehe und zeugt sogar drei Kinder.<br />
Als seine Taten jedoch immer brutaler<br />
werden, wird auch die Polizei stetig aufmerksamer.<br />
Sofi a trennt sich von ihm, doch in<br />
der Prostituierten Jeanne Schneider (Cécile<br />
De France) fi ndet Jacques schnell Ersatz. Als<br />
Frankreich für ihn eine immer größer werdende<br />
Gefahr darstellt, seilt er sich mit seiner<br />
neuen Geliebten nach Kanada ab.<br />
Das Heimweh zieht Jacques Mesrine zurück<br />
nach Frankreich, wo er 1977 seine Autobiografi<br />
e „Der Todestrieb“ veröffentlicht, die er<br />
im Gefängnis verfasst hatte. Da das Buch, in<br />
dem er vor allem die Bedingungen in den<br />
französischen Strafanstalten hart kritisiert, in<br />
Frankreich in kürzester Zeit zu einem Bestseller<br />
wurde, reagierte die Regierung mit der<br />
„Loi Mesrine“. Das neue Gesetz verbot es,<br />
aus Veröffentlichungen von Verbrechen Gewinne<br />
zu erzielen.<br />
Gewalt war immer ein dominierendes Element<br />
in Mesrines Leben<br />
Licht und Schatten<br />
Die Presse interessierte sich immer mehr<br />
für Mesrine und verklärte ihn zu einem modernen<br />
Robin Hood. Doch in Wirklichkeit hat<br />
Jacques Mesrine zwar die Reichen bestohlen,<br />
den Armen jedoch nichts gegeben – sondern<br />
alles für sich behalten und verbraucht.<br />
Richet hat sich entschieden, den Stoff auf<br />
zwei Filme auszuweiten, um die verschiedenen<br />
Etappen aus Mesrines Leben nachvollziehbar<br />
auf die Leinwand zu bringen. Dabei<br />
ist es ihm vor allem gelungen, das Leben aus<br />
der Sicht Mesrines darzustellen und seinen<br />
fragwürdigen Helden eben nicht in die Rolle<br />
eines wirklichen Robin Hood zu stecken.<br />
Um den Charme der 1960er und 1970er<br />
Jahre so authentisch wie möglich einzufangen,<br />
ist das Filmmaterial des ersten Teils<br />
„Mordinstinkt“ in blau-rötlichen Tönen gehalten,<br />
während die Fortsetzung „Todestrieb“<br />
eher grün-bräunlich gestaltet wurde. Das Bild<br />
ist von sehr guter Qualität. Besonders der<br />
Schwarzwert und der Detailgrad der Schärfe<br />
sind von hohem Niveau. Auch der Kontrast<br />
ist in Ordnung. Einzig das gelegentliche Auftreten<br />
von Nachzieheffekten stört den Filmgenuss.<br />
Da der Streifen dem typischen französischen<br />
Gangster-Genre nachempfunden wurde, sind<br />
die Dialoge stärker auf die Front abgemischt.<br />
Sobald die Actionszenen einsetzen, baut sich<br />
durch geschickte Verteilung der Signale des<br />
HD-Sounds eine angenehme, Spannung erzeugende<br />
Räumlichkeit auf. Leider sind die<br />
Extras nicht so umfangreich ausgefallen. Neben<br />
zwei kurzen Interviews mit Vincent Cassel<br />
und Jean-Francois Richet ist nur noch ein 18-<br />
minütiges Making-of auf der Disc enthalten.<br />
Weiterhin kann sich via BD-Live-Funktion der<br />
„Public Enemy No. 1“-Community angeschlossen<br />
werden.<br />
LYDIA FISCHER<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Von Frankreichs „Robin Hood“ war bisher in Deutschland wenig<br />
bekannt. Richets Verfi lmung bietet eine gute Abbildung der<br />
wahren Persönlichkeit Mesrines.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Durch bläuliche und grünliche Farbanpassungen wird der<br />
Charme der 1960er und 1970er Jahre vermittelt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 2,5/3 1,5/2 1/2<br />
Tonqualität 8/10<br />
Durch optimale Aufteilung der Signale entsteht eine angenehme<br />
Räumlichkeit.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Zu den jeweiligen Filmen sind dieselben Extras auf der Disc<br />
enthalten. Der Umfang ist dabei recht spärlich ausgefallen.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
1/3 2/3 1,5/2 0/2<br />
Gesamt<br />
Bilder: Universum Film<br />
60
Xxxx<br />
Film<br />
State Of Play<br />
Politthriller<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: Universal<br />
Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 25 Mbps<br />
Datenrate Ton: 768 kbps<br />
Regie: Kevin Macdonald<br />
Laufzeit: 125 min<br />
FSK: 12<br />
Wendecover: ja<br />
×1 24 € 12.10.2009<br />
Die Affäre von Stephen Collins wirbelt nach<br />
dem Tod der Geliebten einigen Staub auf<br />
Cal, der Reporter, ahnt zunehmend ein Komplott,<br />
wo zunächst nur ein paar Tote sind<br />
Zwei Menschen werden auf der Straße erschossen<br />
und eine junge Staatsreferentin<br />
stirbt unter den Rädern einer U-Bahn. Was wie<br />
ein spontaner Suizid aussieht, ist ein von langer<br />
Hand geplanter Vertuschungsmord – glauben<br />
zumindest der Starreporter Cal McAffrey (Russel<br />
Crowe) und sein alter Freund Stephen Collins<br />
(Ben Affleck), der nicht nur ein hoher Regierungsbeamter<br />
ist, sondern auch heimlicher<br />
Geliebter der verunglückten Frau war. Vor<br />
allem sein politischer Kampf gegen ein privates<br />
Sicherheitsunternehmen, das im Dienste des<br />
Staates mit hohen Gewinnen Söldner und<br />
Sicherheitsleute für den Irak ausbildet, scheint<br />
eine größere Bedeutung zu haben als zunächst<br />
angenommen. Denn wie sich herausstellt, steht<br />
hinter der Firma offenbar ein skrupelloser Megakonzern<br />
mit Verbindungen bis in die höchsten<br />
Regierungskreise. Und dieser Konzern will<br />
seine Geschäfte natürlich ganz und gar nicht<br />
offengelegt wissen. Deshalb gerät Cal, der das<br />
Thema zu einer exklusiven Enthüllungsstory im<br />
Washington Globe ausbauen will, im Verlauf<br />
seiner Recherchen nicht nur immer tiefer in ein<br />
Netz aus Lügen und Verschwörungen, sondern<br />
zunehmend auch in Lebensgefahr.<br />
Der vielschichtige Politthriller basiert auf einer<br />
sechsteiligen Miniserie des britischen Senders<br />
BBC und wurde für seine Verfi lmung von sechs<br />
auf zwei Stunden eingedampft. Geschadet hat<br />
diese Schlankheitskur der Handlung aber keineswegs.<br />
„State Of Play“ ist eine durchweg<br />
spannende Verschwörungs- und Enthüllungsgeschichte<br />
in sehr klassischer Manier, die dank<br />
guter Besetzung sowie intelligentem Drehbuch<br />
überzeugen kann und mit verhältnismäßig wenig<br />
Genreklischees auskommt.<br />
In Sachen Technik und Ausstattung gibt die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassung ein sehr solides, wenn auch<br />
unspektakuläres Bild ab. Gute Grundschärfe,<br />
kaum Rauschen sowie eine insgesamt natürliche<br />
Farb- und Kontrastwirkung lassen „State<br />
Of Play“ qualitativ überzeugen. Die Soundkulisse<br />
kommt sauber und stimmig daher, besonders<br />
in Außenszenen überzeugt die DTS-<br />
Tonspur mit guter Räumlichkeit und hoher<br />
Dynamik. Im Bonusteil der Disc fi nden sich<br />
neben einem 20-minütigen Making-of in HD-<br />
Aufl ösung auch mehrere entfernte Szenen,<br />
zwei informative Bild-in-Bild-Spuren sowie ein<br />
Standard-BD-Live-Zugang.<br />
TL<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Solider Oldschool-Politthriller in modernem Gewand. Ein paar<br />
Klischees und Vorhersehbarkeiten trüben den insgesamt guten<br />
Eindruck kaum. Russel Crowe und Ben Affl eck überzeugen.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Etwas Rauschen, mittelmäßige Schärfe und ein weitestgehend<br />
natürlicher Farblook zaubern ein passables Bild.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />
Tonqualität 8/10<br />
Die hervorragende deutsche Abmischung punktet mit guter<br />
Räumlichkeit und Dynamik, trotz mangelnder HD-Qualität.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
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3/3 2/3 2/2 1/2<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Bilder: Universal<br />
Die Redaktion des Washington Globe steht bei<br />
ihrer Schnitzeljagd unter politischem Druck<br />
Die begrenzte Menge an Inhalten ist qualitativ hochwertig<br />
produziert und technisch auf der Höhe der Zeit.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
1/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 61
Film<br />
Thriller/Spannung<br />
Die Maske des Zorro<br />
Abenteuer<br />
Land/Jahr: US, DE 1998<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 22,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,7 Mbps<br />
Regie: Martin Campbell<br />
Laufzeit: 138 min<br />
FSK: 12<br />
Wendecover: nein<br />
Zorro – Rächer der Unterdrückten kämpft gegem die spanische<br />
Vorherrschaft an<br />
×1 19 € 10.12.2009<br />
In dem Staat Alta Califonia tyrannisiert der<br />
spanische Gouverneur Don Rafael Montero<br />
(Stuart Wilson) das mexikanische Volk. Ein geheimnisvoller<br />
maskierter Rächer namens Zorro<br />
(Anthony Hopkins) kämpft für die Unterdrückten<br />
und versucht, die Spanier zu vertreiben.<br />
Doch Montero entdeckt Zorros wahre Identität<br />
und raubt ihm das Wichtigste, was er besitzt –<br />
seine Frau Esperanza stirbt im Kampf und<br />
seine geliebte Tochter Elena (Catherine Zeta-<br />
Jones) wird von Montero entführt. 20 Jahre<br />
später gelingt Zorro die Flucht aus dem Kerker<br />
und er schwört Rache. Da er selbst zu alt für<br />
den Job des maskierten Rächers ist, sucht er<br />
einen gebührenden Nachfolger. Diesen findet<br />
er in dem jungen Banditen Alejandro Murrieta<br />
(Antonio Banderas), der als ehemaliger Zorro-<br />
Fan gern die Herausforderung annimmt.<br />
2005 erschien die Fortsetzung „Die Legende<br />
des Zorro“, die, obwohl wieder Antonio<br />
Banderas und Catherine Zeta-Jones die Hauptrollen<br />
spielten, zu einem Misserfolg wurde.<br />
Das Bildmaterial zeichnet sich durch eine<br />
überwiegend gute Qualität aus. Der Schwarzwert<br />
ist sehr gut, allerdings sind die Hintergründe<br />
von Nahaufnahmen sehr unscharf<br />
und verschwommen. Durch den Film zieht<br />
sich ein leichtes Filmkorn und teilweise treten<br />
Nachzieheffekte auf, welche aber nicht weiter<br />
störend sind.<br />
Warum „Die Maske des Zorro“ für den Oscar<br />
in der Kategorie „Bester Ton“ nominiert wurde,<br />
Die Schöne Elena (Catherine Zeta-Jones)<br />
kämpft an Zorros Seite<br />
ist auch bei der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Version ersichtlich. Der<br />
Sound ist sehr gut abgemischt und zeichnet<br />
sich besonders durch eine hervorragende Signalortung<br />
aus.<br />
Als Extra befi ndet sich über eine Stunde Bonusmaterial<br />
auf der Disc. Neben einem Making-of<br />
sind noch entfallene Szenen und das<br />
Musikvideo zu „I Want To Spend My Lifetime<br />
Loving You“ enthalten.<br />
LF<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Antonio Banderas rettet als maskierter Rächer das mexikanische<br />
Volk. Weibliche Unterstützung erhält er von der<br />
schönen Catherine Zeta-Jones.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
Gesamt<br />
Nobel Son<br />
Thriller, Komödie<br />
Land/Jahr: US 2007<br />
Vertrieb: Schröder Media<br />
Bild: MPEG-2<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 25 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />
Regie: Randall Miller<br />
Laufzeit: 110 min<br />
FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
Was Barkley (Bryan<br />
Greenberg) nicht ahnt: Alles<br />
ist anders als es aussieht<br />
×1 15,99 € 21.1.2010<br />
Eli Michaelson (Alan Rickman) in allerbester<br />
Frühstückslaune, so muss der Tag anfangen ...<br />
Professor Eli Michaelson<br />
(Alan Rickman) erhält<br />
den Nobelpreis für Chemie.<br />
Am Tage des Abfluges<br />
nach Stockholm wird sein<br />
Sohn Barkley entführt.<br />
Doch der Erpresser wird<br />
mit seiner Millionenforderung<br />
von Michaelson<br />
erst ernst genommen, als<br />
der Professor einen abgeschnittenen<br />
Daumen mit<br />
der Post bekommt. Während<br />
Michaelson und seine<br />
Frau (Mary Steenburgen)<br />
gemeinsam mit der Polizei<br />
versuchen, dem Entführer<br />
eine Falle zu stellen, verschieben<br />
sich so nach und nach die Fronten.<br />
Regisseur Randall Miller legt mit „Nobel Son“<br />
eine rasant gefi lmte schwarze Komödie vor,<br />
deren Stärken vor allem in den zahlreichen<br />
Storytwists und einem herrlich fi es spielenden<br />
Alan Rickman liegen. Die späteren Wendungen<br />
in der Story sind allerdings nicht immer frei<br />
von Logikschwächen. Möglich, dass verwöhnte<br />
und kritische Geister spätestens dort den Spaß<br />
am Film verlieren könnten – wenn sie es nicht<br />
schon wegen der aufregend schnellen und von<br />
hämmerndem Technobeat unterlegten Schnitte<br />
getan haben. Aber zumindest der Soundtrack ist<br />
ja immer auch Geschmackssache.<br />
Geschmackssache mag auch das sehr gesättigte<br />
und unterschiedlich eingefärbte Bild sein, zumindest<br />
passt es zur Stimmung des Filmes. Die Bildschärfe<br />
ist insgesamt recht gut. Aber durch die<br />
unruhige und schnelle Kameraführung, durch<br />
den Einsatz von Tiefenschärfe und die immer vorhandene<br />
leichte Körnung muss man bei Schärfe<br />
und Detailgrad einige Abstriche machen. Der<br />
Kontrast ist zeitweise recht hart, der Schwarzwert<br />
erreicht nicht wirklich Spitzenwerte. Der Sound<br />
ist unterm Strich gut abgemischt, die Dialoge<br />
sind sehr gut verständlich und die Räumlichkeit<br />
ist in Ordnung. Umgebungsgeräusche werden<br />
jedoch oft vom lauten Soundtrack überdeckt<br />
und die Signalortung zeigt deutliche Schwächen.<br />
Die Bonusabteilung ist schwach besetzt, neben<br />
dem Audiokommentar fi nden sich auf<br />
der Disc noch ein 13-minütiges Making-of sowie<br />
die entfernten Szenen, letztere allerdings<br />
doppelt.<br />
UF<br />
Bewertung<br />
Film 6,5/10<br />
Rasant gefi lmte schwarze Komödie, die aber nicht an ihre<br />
Vorbilder heranreicht. Ein lauter Sound und ein herrlich fi eser<br />
Alan Rickman überspielen die eine oder andere Logikschwäche.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Schröder Media, Sony Pictures<br />
62
Thriller/Spannung<br />
Film<br />
Bilder: KSM<br />
Stadt der Gewalt<br />
Flüchtlingsdrama<br />
Land/Jahr: HK 2009<br />
Vertrieb: KSM<br />
Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 6.1<br />
Datenrate Bild: 23,7 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />
Regie: Tung-Shing Yee<br />
Laufzeit: 114 min<br />
FSK: 18<br />
Wendecover: nein<br />
×1 21 € 4.2.2010<br />
Eine junge Dame geht mit ihrem alten Liebhaber<br />
eine dunkle Gasse entlang und wird<br />
von mehreren Halunken gestoppt. Prompt eilt<br />
ihr Jackie Chan in Arbeiterschürze zu Hilfe und<br />
schnappt sich tänzelnd ein Metallrohr. Der<br />
Zuschauer wartet. Jeden Moment wird eine<br />
witzige Melodie eingeblendet und Chan macht<br />
wieder die Nummer mit dem Kung-Fu, tritt ein<br />
paar Mülltonnen durch die Gegend, springt die<br />
Hauswand hoch und versteckt sich hinter den<br />
Tonnendeckeln, damit die Raufbolde dagegen<br />
hauen. Pustekuchen! Tatsächlich fuchtelt er<br />
nur ein wenig mit dem Metallrohr rum und ruft<br />
nach Hilfe, bis sich seine Gegner verziehen. Es<br />
ist zwar schwierig sich an die ernste Rolle des<br />
Martial-Arts-Meisters zu gewöhnen, aber Jackie<br />
Chans aktuelle Eigenproduktion “Stadt der<br />
Gewalt” beinhaltet keine ausgedehnten Faustkämpfe<br />
und animiert auch nicht zum Lachen.<br />
Bei der titelgebenden Stadt handelt es sich um<br />
Tokyo, genauer um den tokyoter Stadtteil Shinjuku.<br />
Doch was macht ein Chinese in Japan?<br />
Er verkauft gefälschte Telefonkarten, stiehlt,<br />
betrügt beim Glücksspiel und verdient sich<br />
seinen sonstigen Lebensunterhalt als billiger<br />
Schwarzarbeiter in der Kanalisation. Und warum<br />
tut er das? Ganz einfach: Seine Freundin<br />
wanderte von China nach Japan aus, um ein<br />
besseres Leben zu führen. Der Kontakt zu ihr<br />
brach ab und die Dinge gerieten außer Kontrolle.<br />
Mittellos passierte er illegal die Landesgrenzen<br />
und hält sich nun solange über Wasser, bis<br />
er die liebliche Xiu Xiu (Jinglei Xu) wiedergefunden<br />
hat. Doch jene hat ihr Glück bereits gemacht.<br />
Als Frau des zukünftigen Yakuza-Chefs<br />
Toshinari Eguchi (Masaya Katô) braucht sie<br />
sich um das Materielle keine Sorgen mehr<br />
zu machen. Da Steelhead seine chinesischen<br />
Papiere bei der Immigration verlor, bleibt ihm<br />
eine Heimkehr verwehrt. Der einzige Weg, auf<br />
längere Zeit in Shinjuku zu überleben, führt in<br />
den neonfarbenen Untergrund Tokyos.<br />
Jackie Chan macht ernst<br />
Das Drama um einen rechtschaffenen Menschen,<br />
der zum Attentäter der Yakuza wird,<br />
ist nach dem klassischen Schema asiatischer<br />
Mafi adramen gestrickt. Es zeigt den Niedergang<br />
zweier Freunde, die in ihrer Heimat ein<br />
armes aber glückliches Leben geführt hätten,<br />
wären sie dort geblieben. Die Verlockung des<br />
schnellen Geldes zieht sie jedoch in Milieus,<br />
in denen sie zugrunde gehen müssen. Ähnlich<br />
wie in Johnny Tos “The Mission” (1999)<br />
oder Wong Kar Wais Erstling “As Tears Go By”<br />
(1988) werden die Freunde vor die Wahl gestellt,<br />
entweder ihre Menschlichkeit zu behalten<br />
oder in der Hackordnung der Mafi a aufzusteigen.<br />
Melancholische Erinnerungen an die<br />
Jugend, die Heimat und die gemeinsam verbrachten<br />
Tage gibt es hier zuhauf. Allerdings<br />
lassen die ständigen Yakuza-Treffen die Handlung<br />
etwas zähfl üssig werden. Einige Klischees<br />
werden bedient, dennoch überrascht Chans<br />
ernsthafte Attentäterrolle immer wieder. Sein<br />
Rollenbild bleibt in der Realität verhaftet und<br />
nimmt keine heroischen Züge an, wie man<br />
es sonst von ihm kennt. Der Gewaltgrad ist<br />
übrigens nicht zu unterschätzen, denn wo mit<br />
Schwertern gefuchtelt und mit Pistolen geschossen<br />
wird, spritzen für gewöhnlich auch<br />
<strong>Blu</strong>t und Gedärme.<br />
Shinjuku bei Nacht<br />
Im Interview verweist Jackie Chan wiederholt<br />
auf die Intention, mit dem Film auf die<br />
Missstände hinzuweisen, die illegale chinesische<br />
Einwanderer in den 1990er Jahren in<br />
Japan durchmachten. Zusammengerechnet<br />
ergeben die insgesamt sieben Interviews, die<br />
gelöschten Szenen, das Making-of und der<br />
in mehrere Kapitel unterteilte Behind-the-<br />
Scenes-Bericht über 220 Minuten Bonusmaterial.<br />
Die Überschneidungen zwischen den<br />
umfangreichen Interviews und den ins Making-of<br />
geschnittenen Kommentaren muss<br />
der Zuschauer hinnehmen. Eine Bildergalerie<br />
rundet das Gesamtpaket ab.<br />
Die Aufnahmen von Tokyo sind ein Mix aus<br />
Digital (2K) und Analog (35 Millimeter). Durch<br />
die authentische Lichtstimmung und den permanenten<br />
Handkameraeinsatz entsteht eine<br />
gewisse Camcorder-Ästhetik. Vorrangig sind es<br />
die Innenaufnahmen, die einen warmen Farbkick<br />
besitzen. Aber auch die künstlich beleuchteten<br />
Straßen tragen ihren Teil zur Farbgestaltung<br />
bei. Leider lässt der Schwarzwert gerade<br />
zum Ende hin stark zu wünschen übrig. Bei der<br />
Abmischung gelang es dem Tonstudio, einige<br />
zusätzliche Geräusche dezent auf die hinteren<br />
Kanäle zu legen. Wassertröpfeln in der Kanalisation<br />
oder das Rauschen vorbeifahrender<br />
Autos grundieren den Audiomix angemessen.<br />
Die Hauptlast liegt allerdings auf den vorderen<br />
Kanälen. Dort sind neben den Stimmen so gut<br />
wie alle Geräusche angesiedelt. Wie in westlichen<br />
Dramen auch, überwiegen die Dialoge.<br />
Kommt es allerdings zu einer Fluchtsequenz,<br />
so erhält sie von spannungsfördernder und<br />
dynamischer Musik Unterstützung.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Jackie Chans erster Film, in dem er sich von seinem glatten<br />
Image löst und zur unmoralischen Figur entwickelt. Grandios<br />
inszeniertes Gangsterkino aus Asien.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Schwarzwert und Kontrast lassen zu wünschen übrig. Die<br />
Schärfe ist standardmäßig und die Farben sind oft eintönig.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1,5/3 2/3 1/2 2/2<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Der Sound spiegelt den Straßenlärm Tokyos gut wieder, ist nur<br />
ein wenig frontlastig. Für ein Drama aber doch recht dynamisch.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 1/3 1,5/2 1,5/2<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Allein die Interviews und Behind-the-Scenes-Beiträge nehmen<br />
über 200 Minuten ein. Das Making-of fasst gut zusammen.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
3/3 1,5/3 1,5/2 0/2<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 63
Film<br />
Thriller/Spannung<br />
Eiskalte Engel<br />
Drama<br />
Kathryn setzt eiskalt ihren<br />
Willen durch<br />
Land/Jahr: US 1999<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Entertainment<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 30,4 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />
Regie: Roger Kumble<br />
Laufzeit: 97 min, FSK: 16<br />
Wendecover: nein<br />
×1 18 € 18.2.2010<br />
Um die Wette zu gewinnen, muss Sebastian<br />
Annette von sich überzeugen<br />
Die augenscheinlich tadellose<br />
Schulsprecherin<br />
Kathryn (Sarah Michelle<br />
Gellar) will sich an ihrem Ex-<br />
Lover rächen, der sich in die<br />
naive Cecile verliebt hat. Für<br />
ihren Rachevollzug kommt<br />
ihr ihr Stiefbruder Sebastian<br />
(Ryan Phillippe) genau gelegen.<br />
Er kann zwar jede Frau<br />
haben, doch seine kokainsüchtige<br />
Schwester fehlt noch<br />
in der Sammlung. Die beiden<br />
schließen eine Wette ab:<br />
Wenn Sebastian es schafft,<br />
neben Cecile auch noch die<br />
Tochter des neuen Schuldirektors,<br />
Annette (Reese Witherspoon), vor dem<br />
Ende der Sommerferien zu entjungfern, darf er<br />
seine Schwester verführen. Falls er verliert, muss<br />
er seinen geliebten Jaguar an Kathryn abtreten.<br />
Doch im Laufe der Wette kommt ihm die Liebe<br />
dazwischen.<br />
„Eiskalte Engel“ basiert auf dem Roman<br />
„Gefährliche Liebschaften“ von Pierre<br />
Choderlos de Laclos. Regisseur Roger Kumble<br />
verlagerte die Handlung um das sich liebende<br />
Geschwisterpaar aus dem Paris des 18. Jahrhunderts<br />
in das gegenwärtige New York. Um<br />
die Parallelen deutlich zu machen, legte er<br />
viel Wert darauf, bei Requisiten und Sprache<br />
der Protagonisten Altertümliches mit Neuzeitlichem<br />
zu vermischen. Obwohl der Film mittlerweile<br />
zehn Jahre alt ist, hat er an Charme<br />
nicht verloren.<br />
Auch das Bild zeugt von hohem Niveau. Der<br />
Schwarzwert ist optimal eingestellt und nur in<br />
wenigen Szenen schwächelt die Schärfe. Allerdings<br />
treten ab und zu störende Nachzieheffekte<br />
auf. Der Sound ist in DTS-HD MA 5.1<br />
abgemischt und zeichnet sich durch eine gute<br />
Räumlichkeit aus. Für die Dialoge der Schauspieler<br />
wird leider nur der Center angesteuert.<br />
Die restlichen Boxen sind für Nebengeräusche<br />
und musikalische Untermalung zuständig.<br />
Zudem muss ein hoher Lautstärkepegel eingestellt<br />
werden, um den Film mit seinem beliebten<br />
Soundtrack entsprechend genießen zu<br />
können.<br />
Als Extras sind auf der Disc Making-ofs, Interviews<br />
mit den Darstellern und herausgeschnittene<br />
Szenen enthalten.<br />
LF<br />
Bewertung<br />
Film 7,5/10<br />
Witzige Dialoge und eiskalte Protagonisten. Die ehemalige<br />
Vampirjägerin Sarah Michelle Gellar zeigt, dass sie sich auch in<br />
anderen Rollen behaupten kann.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
Gesamt<br />
Ein Engel im Winter<br />
Drama/Fantasy<br />
Land/Jahr: DE, FR, CA 2008<br />
Vertrieb: S u n fi l m<br />
Entertainment<br />
Bild: VC-1, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 7.1<br />
Datenrate Bild: 22,3 Mbps<br />
Datenrate Ton: 5,7 Mbps<br />
Regie: Gilles Bourdos<br />
Laufzeit: 108 min, FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
Nathan und seine Frau verbindet<br />
eine tiefe Liebe<br />
×1 17 € 8.1.2010<br />
Der<br />
mysteriöse<br />
Doktor Kay (John<br />
Malkovich) besitzt die Gabe,<br />
den Todeszeitpunkt<br />
eines jeden Menschen im<br />
Voraus an einer strahlenden<br />
Aura zu erkennen, die<br />
die Todgeweihten umgibt.<br />
Kay sucht den New Yorker<br />
Anwalt Nathan (Romain<br />
Duris) auf, um ihn darauf<br />
vorzubereiten, dass er<br />
auch diese Gabe besitzt.<br />
Während Nathan, der von<br />
Frau (Evangeline Lilly) und<br />
Tochter getrennt lebt, anfangs<br />
eher misstrauisch ist,<br />
glaubt er bald, er selbst<br />
müsste demnächst sterben. So kommt es zu<br />
anrührenden Szenen, in denen Nathan sich<br />
und seine Familie auf das bevorstehende<br />
Ereignis vorbereitet. Schließlich muss er erkennen,<br />
worum es wirklich geht.<br />
Dieser Film ist eine märchenhaft anmutende<br />
Umsetzung des ewigen Themas von Leben<br />
und Tod, von Liebe und Zusammenhalt. Aber<br />
in der größten Stärke des Films, im Malen von<br />
leisen und doch sehr stimmungsvollen Bildern,<br />
liegt auch die größte Schwäche des Streifens.<br />
Der französische Regisseur Gilles Bourdos strapaziert<br />
das Schaffen von Atmosphäre beinahe<br />
im Übermaß. Nach einem durchaus packenden<br />
Beginn passiert bis kurz vor Ende des<br />
Films eigentlich nicht mehr viel. Wen dies nicht<br />
stört, der kann sich voll auf das Genießen der<br />
visuellen Metaphern und einer die Bilder wunderbar<br />
begleitenden Musik konzentrieren.<br />
Die Bilder des Films sind nicht nur schön,<br />
sondern auch technisch von hoher Qualität.<br />
Das leichte Korn verstärkt die Tiefenwirkung,<br />
ohne die Bilder unscharf werden zu<br />
lassen. Die Farben wirken natürlich bis leicht<br />
gesättigt, Kontrast und Schwarzwert sind in<br />
Ordnung. Der 7.1-Sound wirkt sehr gut abgemischt,<br />
auch wenn durch den permanenten<br />
Einsatz des Scores direktionale Effekte kaum<br />
wahrnehmbar sind. Die Dialoge sind sehr gut<br />
verständlich, die Extras sind dagegen unver-<br />
Doktor Kay besitzt eine Gabe, mit der nicht<br />
jeder umgehen kann<br />
ständlicherweise wieder sehr knapp gehalten –<br />
sechs Minuten Sammelinterview in SD sind<br />
viel zu wenig für einen solchen Film. UF<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Liebe und Tod in leisen Tönen auf die Filmleinwand gemalt. Eine<br />
anrührende Geschichte von Todesboten, die die Todgeweihten<br />
das Leben lehren.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 2/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Kinowelt Home Entertainment, Sunfilm Entertainment<br />
64
Special Interest<br />
Film<br />
Natur erleben in HD<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ermöglicht eine erheblich gesteigerte Bildqualität. Durch die Möglichkeit, Filme mit einer hohen Datenrate<br />
zu speichern, können die einzelnen Sequenzen in hoher Aufl ösung angeschaut werden. Von der optimalen Farbdarstellung<br />
und Schärfe profi tieren vor allem Dokumentationen. Auch die kleinsten Details können mithilfe dieses Mediums<br />
im eigenen Heimkino betrachtet werden. In dieser Ausgabe des BLU-RAY MAGAZINs möchten wir Ihnen einige Dokus<br />
näher vorstellen. Zusammen durchreisen wir die Tiefen der Ozeane und besuchen Orte unseres Naturerbes.<br />
LYDIA FISCHER<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Eurovideo, HMH, KSM, Polyband, Stock.xchng<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 65
Film<br />
Special Interest<br />
Sharkwater – Wenn Haie sterben<br />
Haie werden oft als bestialische Killer und<br />
blutrünstige Massenmörder dargestellt,<br />
die sich auf hilflose Menschen stürzen und<br />
Schon über 90 Prozent der Hai-Weltpopulation sind durch<br />
die Lobby der Fischindustrie ausgerottet wurden<br />
sie brutal zerfleischen. In Wirklichkeit sind<br />
diese Tiere nicht agressiv, wie in zahlreichen<br />
Horrorfilmen dargestellt, sondern sie sind<br />
sehr scheu und halten sich eher fern von<br />
Küstengebieten. Pro Jahr werden nur fünf<br />
Menschen von Haien gebissen. Im Vergleich<br />
dazu werden 100 Menschen jährlich von<br />
Elefanten niedergetrampelt oder von Tigern<br />
angegriffen. Um auf diese Vorurteile aufmerksam<br />
zu machen, drehte Fotograf, Taucher und<br />
Haiexperte Rob Stewart einen Film über diese<br />
beeindruckenden Lebewesen. Doch beim<br />
Drehen der Dokumentation stieß er auf die<br />
verbrecherische Lobby der Fischindustrie, die<br />
zahlreiche Haie nur wegen ihrer Flossen jagt.<br />
In China gelten diese als Delikatesse und besonders<br />
zu Hochzeiten lassen sich reiche Leute<br />
diese Spezialitäten schmecken. Auf diese<br />
Art und Weise wurde innerhalb kürzester Zeit<br />
die gesamte Weltpopulation der Haifische um<br />
90 Prozent dezimiert. Zusammen mit seiner<br />
Crew, einer radikalen Tierschutzorganisation,<br />
versucht Stewart die Ausrottung der Meeresbewohner<br />
zu verhindern, doch nicht nur<br />
illegale Fischer legen ihnen Steine in den Weg,<br />
sondern auch die Regierungen einiger Länder.<br />
So ist es auch nicht verwunderlich, dass eine<br />
engagierte Gruppe Tierschützer zu Unrecht<br />
vor Gericht steht. Für diese kritische und actionreiche<br />
Dokumentation hat Regisseur Rob<br />
Stewart viele renommierte Preise erhalten.<br />
Da für das Bildmaterial auch ältere Aufnahmen<br />
verwendet wurden, sind einige Szenen<br />
unscharf und es treten ferner leichte Nachzieheffekte<br />
auf. Die neueren Sequenzen erstrahlen<br />
allerdings in satten Farben und unglaublicher<br />
Brillanz. Haie können in solcher Nähe und<br />
auf derartig hohem Bildniveau in kaum einer<br />
anderen Dokumentation betrachtet werden.<br />
Der Ton ist in DTS-HD HR 5.1 abgemischt und<br />
zeichnet sich durch eine hohe Qualität aus.<br />
Die Kommentare klingen etwas dumpf, da nur<br />
der Center für die Sprachausgabe angesteuert<br />
wird. Die restlichen Boxen werden für die Unterwassergeräusche<br />
und die musikalische Untermalung<br />
genutzt. Durch eine gute Aufteilung<br />
der Signale entsteht eine sehr angenehme<br />
Räumlichkeit.<br />
Als Bonus sind auf dieser Disc noch ein Making-of<br />
und ein Original-US-Air-Force-Trainingsfi<br />
lm gegen Haiattacken enthalten.<br />
Expedition Alaska<br />
Sechs engagierte Wissenschaftler begeben<br />
sich auf eine abenteuerliche Expedition<br />
in die weite und raue Wildnis Alaskas. Ihr Ziel<br />
ist es, den Klimawandel durch die Erderwärmung<br />
aufgrund der CO 2<br />
-Emission näher zu<br />
erforschen.<br />
Um die kritischen Bilder so spektakulär wie<br />
möglich zu drehen, setzen sich die Forscher<br />
mehrmals erhöhter Lebensgefahr aus. Ob sie<br />
nun in tiefe blaue Gletschermühlen steigen,<br />
um Sturzbäche des in den gigantischen Eisblöcken<br />
geschmolzenen Wassers zu erforschen,<br />
oder hungrige und angriffslustige Grizzlybären<br />
Durch die globale Klimaerwärmung schmelzen die<br />
Eisberge Alaskas<br />
a u s<br />
nächster Nähe fi lmen, all das sind keine wirklichen<br />
Hindernisse für das waghalsige Team.<br />
Jedoch gerät der Betrachter dieser Dokumentation<br />
in ein Dilemma: Die katastrophalen<br />
Auswirkungen menschlicher Handlungen<br />
auf das gefährdete Ökosystem unserer Erde<br />
werden dem Zuschauer zwar deutlich vor<br />
Augen geführt, die eigentlich zu erwartende<br />
Betroffenheit ist den permanent begeistert<br />
agierenden Forschern allerdings nicht anzusehen.<br />
Das atemberaubend brillante Bildmaterial<br />
zeichnet sich durch eine sehr hohe Qualität<br />
aus. Es treten kaum Nachzieheffekte auf und<br />
nur bei den wenigen Aufnahmen mit digitalem<br />
Zoom schwächelt die Detailschärfe. Auch bei<br />
den zahlreichen Szenen, die in bezaubernden<br />
weißen Schneelandschaften gedreht wurden,<br />
sind keinerlei Artefakte zu sehen.<br />
Der klare Sound hingegen ist zwar in DTS-<br />
HD HR 5.1 abgemischt, aber dem Genre<br />
entsprechend ist er sehr stark auf den Center<br />
gerichtet. Die restlichen Boxen werden nur<br />
für leise, actionhafte Hintergrundmusik eingesetzt,<br />
wodurch keine angenehme Räumlichkeit<br />
erzeugt werden kann. Auf typische<br />
Tiergeräusche oder das schöne Rauschen<br />
des Meeres wurde größten Teils verzichtet.<br />
Stattdessen ziehen sich die interessanten<br />
Interviews der sechs Wissenschaftler und<br />
In tiefe Gletschermühlen steigen die Forscher,<br />
um an spektakuläre Bilder zu gelangen<br />
der informierende Kommentar des Sprechers<br />
durch die packende Dokumentation.<br />
Als Bonusfeature befi ndet sich auf der Disc<br />
ein weiterer interessanter Dokumentarfi lm in<br />
HD-Qualität, der dem Zuschauer die wichtigsten<br />
Überlebensregeln im kalten und gefährlichen<br />
Alaska aufzeigt.<br />
Dafür lässt sich der mutige und abenteuerlustige<br />
Moderator unter anderem aus<br />
kräfteraubendem Eiswasser befreien, übernachtet<br />
bei Minusgraden in einer selbst gebauten<br />
Schneehöhle oder lässt sich in<br />
schwindelerregender Höhe von<br />
einem gewaltigen Gletscher<br />
bergen.<br />
66
Special Interest<br />
Film<br />
Planet Ocean – Das Meer und seine Bewohner<br />
Wer jetzt bei dem Titel „Planet Ocean“<br />
eine Dokumentation über die weiten<br />
Tiefen unserer Ozeane erwartet, könnte<br />
von dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> möglicherweise enttäuscht<br />
sein. Nur wenige Aufnahmen werden dem<br />
Tier- und Pflanzenreich unter Wasser gewidmet.<br />
Stattdessen ist die erfolgreiche Dokumentationsserie<br />
aus Amerika der Natur und<br />
dem Leben der Menschen Baja Californias,<br />
des nördlichsten Bundesstaate Mexikos, gewidmet.<br />
Vor allem die ausgedehnten Kakteenwälder,<br />
einsamen Strände, kleinen idyllischen Fischerdörfer<br />
und faszinierenden historischen<br />
Höhlenmalereien werden von dem Filmteam<br />
genau unter die Lupe genommen. Aber auch<br />
der Tourismushauptstandort La Paz mit seinen<br />
riesigen Hotelkomplexen und zahlreichen<br />
Touristenattraktionen, wie Quad fahren oder<br />
Segeln in wunderschönen Buchten, wird<br />
nicht außer Acht gelassen und mit all seinen<br />
Vorzügen umfangreich präsentiert. Der Koch<br />
der Crew stellt außerdem viele einheimische<br />
Rezepte vor, die aus den Tieren des Meeres<br />
beziehungsweise aus den dort gedeihenden<br />
Pfl anzen, beispielsweise Kakteen, gezaubert<br />
werden können.<br />
Obwohl diese zehnteilige Serie im Gegensatz<br />
zu vielen anderen Dokumentationen<br />
nur im MPEG-2-Format vorliegt, zeichnen<br />
sich die Bildsequenzen weitgehend durch<br />
eine gute Schärfe aus. Allerdings schwankt<br />
der Schwarzwert häufi g mehr ins Grau und<br />
die Farbdarstellung ist nicht immer optimal<br />
gewählt. Vor allem Grüntöne fallen stark ins<br />
Auge. In einigen Szenen kommt es oftmals<br />
zu Nachzieheffekten, die den Filmgenuss<br />
aber nicht weiter beeinträchtigen.<br />
Für den klaren Sound in Dolby Digital 5.1<br />
entschied man sich für eine muntere Musik,<br />
wie sie vor allem in typischen Hotelwerbespots<br />
üblich ist. Die Übergänge zwischen den<br />
einzelnen Songs enden teilweise etwas abrupt.<br />
Eine wirklich angenehme Räumlichkeit<br />
will durch die starke Frontlastigkeit des Tons<br />
und die fehlende Verteilung der einzelnen<br />
Soundeffekte auf die restlichen Boxen nicht<br />
aufkommen.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> fällt optisch vor allem durch ihre<br />
ästhetische Steelbox auf. Als Extra umfasst die<br />
Disc-Sammlung zusätzlich zwei Bonusfolgen<br />
der Serie „Planet Ocean“, welche die vorangegangenen<br />
Dokumentationen noch einmal<br />
zusammenfassen. Außerdem befi ndet sich<br />
auf jeder Scheibe eine kleine Bildgalerie mit<br />
Bildern des Filmteams, einiger Unterwasserbewohner<br />
und der schönen Umgebung von<br />
Baja California. Eine BD-Live-Funktion mit<br />
weiteren Highlights zu „Planet Ocean“ oder<br />
ein Booklet sind leider nicht mit enthalten.<br />
Vulkane in der Tiefsee<br />
Auf der Erde gibt es nur einen Ort, in dem<br />
das ganze Jahr über Dunkelheit herrscht.<br />
Dieser Ort befindet sich in den Tiefen des<br />
Ozeans. Unter hohen Temperaturen und in<br />
mit Schwefelwasserstoff gesättigtem Wasser<br />
existieren fremdartige Lebewesen, die bisher<br />
kaum ein Mensch gesehen hat. Auf ihrer Reise<br />
durch die von Tiefseevulkanen gestaltete<br />
Landschaft sucht ein Team aus Wissenschaftlern<br />
nach dem Paleodictyon, einem prähistorischen<br />
wurmähnlichen Organismus. Dabei<br />
treffen sie unter anderem auf leuchtende<br />
Auf ihrer Reise in die Tiefen des Ozeans treffen<br />
die Forscher seltsame Tiere an<br />
Quallen und einen Tintenfisch mit „Elefantenohren“,<br />
den sie liebevoll „Dumbo“ taufen.<br />
Übrigens wurde der Film in manchen Orten<br />
der USA nicht aufgeführt, da er einige Inhalte<br />
der Evolutionstheorie aufweist und diese dort<br />
stellenweise als Blasphemie angesehen wird.<br />
Produzent von „Vulkane in der Tiefsee“ ist<br />
kein anderer als James Cameron persönlich.<br />
Zwischen seinen beiden Kinoprojekten „Titanic“<br />
und „Avatar – Aufbruch nach Pandora“<br />
widmete er sich vor allem seinem Hobby,<br />
dem Tiefseetauchen, und drehte einige erfolgreiche<br />
Naturdokumentationen. Dementsprechend<br />
fehlt es dem Streifen auch nicht an<br />
der nötigen Spannung. Die zahlreichen Unterwasseraufnahmen<br />
wurden im IMAX-Format<br />
gedreht, welches gestochen scharfe Bilder<br />
liefert. An der hohen Bildrate von 31 Megabit<br />
pro Sekunde lässt sich auch die hohe Qualität<br />
des Filmmaterials ablesen. Der Schwarzwert<br />
ist optimal eingestellt, allerdings sind ab und<br />
an Schmutzpartikel zu sehen.<br />
Auch der Sound zeugt von hohem Niveau.<br />
Die Kommentare sind auf die Front abgemischt<br />
und sehr gut verständlich. Durch die<br />
spannende Filmmusik und die gute Signalortung<br />
entsteht eine sehr angenehme Räumlichkeit.<br />
Als Extra ist noch die 45-minütige<br />
Dokumentation „Voyage Into The Abyss“<br />
enthalten.<br />
Durch die Tiefseevulkane werden ganze Landschaften<br />
unter Wasser geformt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 67
Film<br />
Special Interest<br />
Das Weltnaturerbe – Schätze unserer Erde<br />
Faszinierende Landschaften des Welterbes in sehr hoher<br />
Bildqualität<br />
Die UNESCO schützt und erhält einzigartige<br />
menschliche Kulturleistungen und Naturphänomene.<br />
Allein 890 Stätten sind weltweit<br />
auf deren Liste des Welterbes verzeichnet.<br />
Einige dieser wunderschönen Orte werden<br />
umfangreich auf der 5-Disc-Dokumentation<br />
„Schätze unserer Erde – Das Weltnaturerbe“<br />
vorgestellt. So wird der Zuschauer auf eine<br />
Reise in die beeindruckenden Landschaften<br />
Afrikas, Asiens, Europas, Nord- und Mittelamerikas<br />
sowie Südamerikas und Ozeaniens<br />
entführt. Auf jeder <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind jeweils zwei<br />
Folgen von einzigartigen Plätzen, die als Weltnaturerbe<br />
geschützt werden, zu je 60 Minuten<br />
zusammengefasst. Gezeigt werden vor allem<br />
Aufnahmen von Gebirgen, Wäldern, Naturparks,<br />
Flüssen, Städten und auch Pflanzen.<br />
Die faszinierende Tierwelt der einzelnen Kontinente<br />
wird leider nur am Rande betrachtet.<br />
Auch die Wissensvermittlung fällt, mit Ausnahme<br />
der Südamerika-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, etwas dürftig<br />
aus. Manchmal sind die Momentaufnahmen<br />
einzelner Panoramasequenzen ziemlich lang<br />
und bleiben völlig unkommentiert. Andererseits<br />
werden für den Zuschauer schlüssige<br />
Szenerien umfangreich erklärt. Dabei sind die<br />
Einschübe teilweise lückenhaft oder ganze<br />
Sätze werden komplett wiederholt. Immerhin<br />
lassen sich die Anmerkungen des Sprechers<br />
ausblenden und man kann die Bilder mit einer<br />
klassischen Musikuntermalung genießen,<br />
als Ambiente-Variante ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung<br />
durchaus empfehlenswert. Das Bildmaterial<br />
besticht vor allem durch eine hohe<br />
Qualität. So zeichnen sich beispielsweise die<br />
Aufnahmen der gewaltigen Viktoriafälle, die<br />
von den Einheimischen ehrfürchtig als „Donnernder<br />
Rauch“ bezeichnet werden, durch<br />
eine brillante Schärfe aus. Man hat den Eindruck,<br />
jeden einzelnen Wassertropfen sehen<br />
zu können. Auch die schönen Luftaufnahmen<br />
der schneebedeckten Alpen mit ihren gigantischen<br />
Gletschern begeistern durch eine<br />
natürliche Klarheit, ohne jedes Bildrauschen.<br />
Selbst die Bilder aus den Höhlensystemen<br />
des Aggtelek mit seinen Tropfsteingrotten<br />
zeigen bei Kontrast und Schwarzwert keine<br />
Schwächen. Durch die gute Detailschärfe sind<br />
Auf den Spuren des Naturerbes sind auch<br />
Elefanten in Afrika anzutreffen<br />
besonders bei den Aufnahmen der Pflanzenwelt<br />
auch feinste Blattmaserungen und<br />
die einzigartige Struktur der bezaubernden<br />
Blütenkelche zu sehen. Nur vereinzelt gibt<br />
es hier leichte Konturüberzeichnungen. Die<br />
deutsche Tonspur mit dem Kommentar ist im<br />
Gegensatz zur englischen HD-Spur in Stereo<br />
abgemischt. Dafür liegt die Klassik-Spur zwar<br />
in DTS-HD MA 5.1 vor, zeigt aber Schwächen<br />
im Hochtonbereich. Die Soundqualität ist<br />
ansonsten von hohem Niveau. Nur in den<br />
wenigen älteren Aufnahmen, die vor allem auf<br />
der Europa-Disc vertreten sind, stören leichte<br />
Kratzgeräusche. Bonusmaterial sucht man bei<br />
dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Edition leider vergeblich.<br />
Die Reise des Schmetterlings<br />
Biologen und Forscher setzen sich für die<br />
Erhaltung der natürlichen Lebensräume der<br />
Falter ein<br />
Dass sich Tiere wie Störche oder Karibus<br />
auf Tausende Kilometer lange Wanderschaften<br />
begeben, ist weithin bekannt. Doch<br />
die Reise des seltenen nordamerikanischen<br />
Monarchfalters gilt als eine der geheimnisvollsten<br />
der Tierwelt. In Mexiko fällt traditionell die<br />
Ankunft der orange-schwarzen Schmetterlinge<br />
mit dem Tag der Toten zusammen, da das<br />
Auftreten der Falter den Ureinwohnern die<br />
Rückkehr ihrer Seelen symbolisiert. Doch bis<br />
diese überhaupt dort ankommen, müssen<br />
sie bis zu 4000 Kilometer Flug zurücklegen.<br />
Dabei sind sie vielen unheimlichen Gefahren<br />
ausgesetzt, wie dem Hunger von Fröschen<br />
und anderen Feinden, plötzlich wechselnden<br />
Wetterverhältnissen und leider auch dem<br />
Menschen, der ihren natürlichen Lebensraum<br />
immer weiter zerstört. Mittlerweile engagieren<br />
sich viele Forscher, Schulen und Einheimische,<br />
um die gefährdete Art vor dem Aussterben<br />
zu schützen. In einem Projekt fangen sie<br />
beispielsweise die orange-schwarzen Falter<br />
ein und kleben ihnen einen Punkt auf die zerbrechlichen<br />
Flügel, um die Routen der zarten<br />
kleinen Wesen besser verfolgen zu können.<br />
Auch mit dieser sehr schönen Dokumentation<br />
wird mithilfe von liebevollen Aufnahmen und<br />
zahlreichen Interviews mit Biologen, Wissenschaftlern<br />
und Tierschützern auf die Bedrohung<br />
dieser einzigartigen Geschöpfe hingewiesen.<br />
Dabei werden nicht nur die Monarchfalter<br />
während ihres Fluges gefi lmt, sondern auch<br />
Aufnahmen ihrer spektakulären Wanderung<br />
aus der Schmetterlingsperspektive mit<br />
einbezogen. In brillanter Schärfe und unglaublicher<br />
Farbenpracht präsentieren sich<br />
68
Special Interest<br />
Film<br />
die Falter auf dem Bildschirm. Bei<br />
vermutlich älteren Szenen ist zwar<br />
ein deutliches Filmkorn sichtbar<br />
(1.,28.,75. Minute), doch der Filmgenuss<br />
wird dadurch nicht weiter<br />
beeinträchtigt. Diese faszinierenden<br />
Aufnahmen werden durch klassische<br />
Musik und das Flattergeräusch der<br />
Schmetterlinge untermalt. Der etwas<br />
dumpfe HD-Sound ist, wie im Genre<br />
üblich, sehr frontlastig. Als Bonus befi<br />
nden sich auf der Disc Trailer und eine<br />
kurze Bildergalerie, die – teilweise<br />
unscharfe – Fotografi en enthält.<br />
Sharkwater Expedition Alaska Planet Ocean<br />
Genre: Dokumentation<br />
Land/Jahr: CA 2006<br />
Vertrieb: Polyband<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS-HD HR 5.1<br />
Datenrate Bild: 25,3 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps<br />
Regie: Rob Stewart<br />
Laufzeit: 89 min, FSK: 12<br />
Wendecover: nein<br />
Genre: Dokumentation<br />
Land/Jahr: GB, US 2008<br />
Vertrieb: Polyband<br />
Bild: VC-1, 1.85 : 1, Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 25 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps<br />
Regie: Genma Atwal, Michael<br />
Brown, Nicolas Brown<br />
Laufzeit: 96 min, FSK: 0<br />
Wendecover: ja<br />
Genre: Dokumentation<br />
Land/Jahr: US 2008<br />
Vertrieb: HMH<br />
Bild: MPEG-2, 1.85 : 1<br />
Ton: DD 5.1<br />
Datenrate Bild: 12,9 Mbps<br />
Datenrate Ton: 320 kbps<br />
Regie: k. A.<br />
Laufzeit: 470 min, FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
×1 18 € 8.1.2010<br />
×1 18 € 27.11.2009<br />
×2 20 € 10.12.2010<br />
Bewertung<br />
Film 8/10<br />
Einer der mitreißendsten Dokumentarfi lme überhaupt. Mit<br />
beeindruckenden Aufnahmen macht Rob Stewart auf die illegale<br />
Überfi schung der Meere aufmerksam.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Durch die übertriebenen Actionszenen in der Dokumentation<br />
geht der Ernst der Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung<br />
etwas verloren.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Bewertung<br />
Film 5/10<br />
In dieser Dokumentation werden mehr die Bewohner und<br />
ihr Leben an Land betrachtet als die vielfältige Tier- und<br />
Pfl anzenwelt unter Wasser.<br />
Technik 4,5/10<br />
Bildqualität 5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 3/10<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Vulkane in der Tiefsee<br />
Genre: Dokumentation<br />
Land/Jahr: CA, US 2003<br />
Vertrieb: Eurovideo<br />
Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 31 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />
Regie: Stephen Low<br />
Laufzeit: 45 min, FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
×1 20 € 22.1.2010<br />
Das Weltnaturerbe<br />
Genre: Dokumentation<br />
Land/Jahr: DE 2009<br />
Vertrieb: KSM<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1, Ton:<br />
PCM 2.0 (engl. DTS-HD MA 5.1)<br />
Datenrate Bild: 35,7 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: k. A.<br />
Laufzeit: 635 min, FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
×5 80 € 4.12.2009<br />
Die Reise des Schmetterlings<br />
Genre: Dokumentation<br />
Land/Jahr: CA 2007<br />
Vertrieb: KSM<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 20,3 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,6 Mbps<br />
Regie: Nick de Pencier<br />
Laufzeit: 81 min, FSK: 0<br />
Wendecover: ja<br />
×1 21 € 4.2.2010<br />
Bewertung<br />
Film 8,5/10<br />
Auf der Suche nach dem Paleodictyon triff t eine Gruppe von<br />
Forschern auf merkwürdige Lebewesen der Tiefsee, die noch<br />
kein Mensch zuvor gesehen hat.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
Bewertung<br />
Film 6/10<br />
Faszinierende Bilder wunderschöner Landschaften des<br />
UNESCO-Weltnaturerbes aller Kontinente lassen den<br />
Zuschauer erstaunen.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 1,5/10<br />
Bewertung<br />
Film 8/10<br />
Eine eindrucksvolle Dokumentation, die das geheimnisvolle<br />
Verhalten der orange-schwarzen Monarchfalter auch aus der<br />
Schmetterlingsperspektive zeigt.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 69
Film<br />
Serien<br />
Fringe (1. Staffel)<br />
Mysteryserie<br />
Land/Jahr: US 2008<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.),<br />
DTS 2.0<br />
Datenrate Bild: 33,5 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,2 Mbps<br />
Regie: Alex Graves u. a.<br />
Laufzeit: 1 040 min, FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
×5 48 € 20.11.2009<br />
Wen ruft man, wenn harmlose Schmetterlinge<br />
zu rasiermesserscharfen Waffen<br />
werden, oder wenn binnen weniger Sekunden<br />
die vollständige Besatzung eines Flugzeugs<br />
schmilzt? Da Mulder und Scully bereits ausgedient<br />
haben, sind nun Agent Olivia Dunham<br />
(Anna Torv), Peter Bishop (Joshua Jackson) und<br />
der verrückte Wissenschaftler Dr. Walter Bishop<br />
(John Noble) an der Reihe, den Grenzfällen<br />
des FBI nachzugehen. Offenbar hält ein riesiger<br />
Großkonzern die Fäden der kuriosen Ereignisse<br />
in der Hand und testet neueste Biowaffen an<br />
der Bevölkerung. Dem ungleichen Ermittlerteam<br />
bleibt nur der immense Intellekt und Wissensschatz<br />
Dr. Bishops, der nicht grundlos einige der<br />
eingesetzten Waffen genau kennt. Mit seinen<br />
Erfahrungen über die Randgebiete der Wissenschaft,<br />
gelingt es Olivia Dunham sogar, Kontakt<br />
zur Geisterwelt aufzunehmen und so wichtige<br />
Hinweise von den Opfern zu erhalten.<br />
J. J. Abrams’ erfolgversprechende Mischung aus<br />
„Akte-X“ und „24“ geht als Mysteryserie vollkommen<br />
auf. Jede der 20 Folgen wartet mit,<br />
für eine TV-Produktion, äußerst aufwendigen<br />
Spezialeffekten auf, die meist schon in den<br />
ersten Minuten anhand einiger armer Opfer<br />
demonstriert werden. So erzählt die Serie unterschiedlichste<br />
Spukgeschichten und erklärt<br />
sie mit den heutigen Möglichkeiten der militärischen<br />
Wissenschaft. Zugleich schwingt stets<br />
die Terrorbotschaft mit, es könnte immer und<br />
überall jeden treffen, am wahrscheinlichsten<br />
natürlich in einem Flugzeug oder anderweitigem<br />
öffentlichen Verkehrsmittel. Unabhängig<br />
von dem wohl eher geringen Wahrheitsgehalt<br />
der aufregenden Fälle, bleibt jedoch ein Faktor<br />
beständig: Spannung ist garantiert. Kein Wunder,<br />
denn hinter den Storys stecken die versierten<br />
Drehbuchschreiber Roberto Orci und Alex<br />
Kurtzmann („Star Trek“, „Terminator 4“) die<br />
derzeit einen Blockbuster nach dem anderen<br />
kreieren.<br />
Flug 627<br />
Die Pilotfolge wartet mit unheimlich scharfen<br />
Bildern auf. Speziell die Szenen in der Zwischenwelt<br />
geizen nicht mit Details. Ein Blick in<br />
Dunhams Gesicht offenbart die kleinen Sorgenfältchen<br />
unter ihren Augen und die komplexen<br />
Strukturen ihrer Pupillen. Leider lassen die<br />
weiteren Folgen in diesem Punkt etwas nach<br />
und die Konturen werden schwächer. Überstrahlende<br />
Farben, der kühle Grundton und die<br />
grobe Körnung variieren zwischen den Folgen.<br />
Die deutsche Synchronfassung ist in Stereo abgemischt<br />
und klingt im Hochtonbereich leicht<br />
verzerrt. 5.1-Sound gibt es nur im Original, das<br />
wiederum um einiges stumpfer ist. Das beigelegte<br />
Booklet beinhaltet eine praktische Übersicht<br />
über die Bonusfeatures, sodass Sie immer<br />
wissen, auf welcher Scheibe sich was befi ndet.<br />
Standardmäßig enthält jede Folge einen kurzen<br />
Beitrag namens „Entschlüsselung einer Szene“,<br />
hinter dem sich ein sehr kurzes Making-of<br />
(meist über den verwendeten Spezialeffekt) verbirgt.<br />
Gelegentlich wird es durch einen weiteren<br />
Beitrag oder auch um eine zusätzliche Szene<br />
Blitzschwangerschaft: In Sekunden wächst das<br />
Kind heran und stirbt noch vor der Geburt an<br />
Altersschwäche<br />
Wenn die „Fringe“-Leute mal nicht cool in der<br />
Gegend rumstehen, kommen sie dem „Schema“<br />
auf die Schliche<br />
ergänzt. Die letzte Disc hält außerdem Roberto<br />
Orcis Produktionstagebuch, Features zu Gene,<br />
der Kuh, den visuellen Effekten, den verpatzten<br />
Szenen und ein interaktives Interface mit sechs<br />
Expertenmeinungen zu den übernatürlichen<br />
Phänomenen der Mystery-Serie bereit.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
„Fringe“ ist wie eine geglückte Neuaufl age des „Akte X“-<br />
Phänomens. Das bewährte Spannungsprinzip à la J. J. Abrams<br />
funktioniert erneut hervorragend.<br />
Begeistert die Pilotfolge noch mit hervorragenden Werten, ebbt<br />
die Qualität mit allen weiteren Folgen geringfügig ab.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2,5/3 1,5/2 1/2<br />
Tonqualität 7/10<br />
Leicht verzerrte Stimmen und insbesondere der fehlende<br />
Rundumklang der deutschen Tonspur wirken sich negativ aus.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 0,5/3 2/2 1,5/2<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Olivia Dunham (Anna Torv) verfolgt ihre verloren gegangene Liebe John Scott (Mark Valley) bis ins<br />
Totenreich. Doch hat Agent Scott etwas mit dem Bioterror zu tun?<br />
Das Gesamtpaket stellt zufrieden. Roberto Orcis Tagebuch und<br />
sämtliche Beiträge zu den genialen Spezialeff ekten gefallen.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
1,5/3 1,5/3 1,5/2 0,5/2<br />
Gesamt<br />
Bilder: Warner Home<br />
70
Serien<br />
Film<br />
Die Sopranos (1. Staffel)<br />
Drama/Serie<br />
Land/Jahr: US 1999<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
DTS 2.0<br />
Datenrate Bild: 34,2 Mbps<br />
Datenrate Ton: 510 kbps<br />
Regie: David Chase u. a.<br />
Laufzeit: 675 min, FSK: 16<br />
Wendecover: nein<br />
×5 33 € 4.12.2009<br />
Die Sopranos sind eine große, glückliche Familie,<br />
deren Oberhaupt in Dauertherapie ist<br />
Prinzipiell entspricht die Grundidee jener von<br />
Harold Ramis’ Film „Reine Nervensache“<br />
(1999): Mafiaboss Tony Soprano (James<br />
Gandolfini) lässt sich widerwillig von einem<br />
Seelenklempner therapieren, nachdem er einen<br />
psychischen Zusammenbruch erlitt. Was<br />
für beide recht unangenehm beginnt (Soprano<br />
verheimlicht seine kriminelle Tätigkeit und<br />
die Psychiaterin tut so, als wüsste sie nichts<br />
von Sopranos Stellung in der Mafia), wird<br />
jedoch schnell zur Gewohnheit. Sobald Tony<br />
sein Misstrauen in Dr. Jennifer Melfi (Lorraine<br />
Bracco) verliert, kommen sie der Ursache<br />
seiner Stresssymptome auf die Schliche: Tony<br />
muss zwei Familien managen und beide<br />
sind drauf und dran, ihn ins Grab zu bringen.<br />
Auf der einen Seite steht seine Frau mit den<br />
Kindern sowie der lästigen Mutter. Auf der<br />
anderen wartet das „Müllentsorgungsunternehmen“<br />
alias die Mafia darauf, am Laufen<br />
gehalten zu werden. Insgesamt gesehen<br />
kommt die vielfach ausgezeichnete Kultserie<br />
recht schwerfällig in die Gänge. Lässt man<br />
sich allerdings darauf ein, wird man mit einem<br />
perfekt ausbalancierten Mix aus satirischer<br />
Komik und durchdachtem Drama belohnt.<br />
Um die nuancierten Charakterentwicklungen<br />
nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich,<br />
die Serie von der ersten Folge an zu schauen.<br />
Die erste Staffel umfasst 13 Episoden<br />
und ist der Auftakt von fünf weiteren Staffeln.<br />
Das überarbeitete TV-Material von 1999<br />
fällt durch seine leichte Überschärfung und<br />
die damit verbundenen Doppelkonturen auf.<br />
Schauplätze wie dunkle Striplokale, Kellergewölbe<br />
oder Kaffees überziehen den Kontrast<br />
und die Außenaufnahmen verdeutlichen die<br />
Überbelichtung. Fleischtöne sind übersättigt<br />
sowie mit einem Magenta- bzw. Orangestich<br />
versehen. Der deutsche Ton ist, wie bei<br />
vielen TV-Produktionen, in Stereo gehalten.<br />
Mehrkanalton wäre hier wegen der gewöhnungsbedürftigen<br />
Musik und geringer Action<br />
aber sowieso fast überflüssig. In der Bonussektion<br />
punktet das 77-minütige Interview<br />
zwischen Filmhistoriker Peter Bogdanovich<br />
und Serienschöpfer David Chase. FT<br />
Bewertung<br />
Film 9/10<br />
Tony Sopranos stressiges Doppelleben ist mehr als eine simple<br />
Mafi asoap. Kaum eine andere Serie vereinigt Witz, Charme und<br />
Drama wie diese. Der Pate unter den Serien.<br />
Technik 3,5/10<br />
Bildqualität 4/10<br />
Tonqualität 4/10<br />
Bonusmaterial 3/10<br />
Gesamt<br />
Anzeige<br />
Eagle Vision präsentiert<br />
Konzertgenuss<br />
in bester <strong>Blu</strong>-Ray Qualität<br />
PAT METHENY GROUP<br />
The Way Up - Live<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005001EBD<br />
THE STRATPACK<br />
Live In Concert<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005014EBD<br />
DEEP PURPLE<br />
Live At Montreux 2006<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005008EBD<br />
QUEEN<br />
Queen Rock Montreal & Live Aid<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005009EBD<br />
TOTO<br />
Falling In Between Live<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005040E14<br />
VÖ: 19.02.10<br />
ZZ TOP<br />
Live From Texas<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005010EBD<br />
A CONCERT BY THE LAKE<br />
Various Artists<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005049EBD<br />
JEFF BECK<br />
Performing This Week...<br />
Live At Ronnie Scotts<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005020E14<br />
DIANA KRALL<br />
Live In Rio<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005030E14<br />
STATUS QUO<br />
Live At Montreux 2009<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005035E14<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 Mehr Infos auf 71<br />
www.eagle-rock.de
Film<br />
Serien<br />
24 (7. Staffel)<br />
Actionserie<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: 20th Century Fox<br />
Bild: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 (engl.),<br />
DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 33,5 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,2 Mbps<br />
Regie: Jon Cassar, u. a.<br />
Laufzeit: 1 020 min, FSK: 16<br />
Wendecover: nein<br />
×6 58 € 20.11.2009<br />
Sechs Staffeln hat er bereits hinter sich und<br />
er ist trotzdem kein bisschen nachsichtiger<br />
geworden. Hardliner Jack Bauer (Kiefer<br />
Sutherland) terrorisiert die Welt der Terroristen<br />
nach wie vor auf die üblich, unerbittliche Weise.<br />
Als die Thrillerserie 2001 anlief, revolutionierte<br />
sie das Fernsehen mit ihrem unglaublichen<br />
Echtzeitkonzept. Eine Staffel besitzt genau 24<br />
Folgen, die jeweils eine Stunde (unter Berücksichtigung<br />
der Werbepausen) im aufregenden<br />
Leben Bauers zeigt. Ein Kind dieser Erzählweise<br />
ist das innovative Stilmittel, parallel ablaufende<br />
Geschehnisse in mehreren Bildfenstern gleichzeitig<br />
darzustellen. Mit jeder folgenden Staffel<br />
ebbte der Hype um das Serienprinzip allerdings<br />
ab und es überwogen die Kritiken zum politisch-konservativen<br />
Grundton der Handlung.<br />
Nach der schwachen sechsten Staffel gewinnt<br />
Bauers neuester 24-Stunden-Trip jedoch wieder<br />
an Fahrt. Durch den Autorenstreik im Jahr 2007<br />
durften sich die Produzenten diesmal etwas<br />
mehr Zeit nehmen, um über die Richtung der<br />
Handlung nachzudenken. Als kleiner Beitrag zur<br />
Diskussion über Bauers moralische Gesinnung,<br />
muss er sich in Folge eins zunächst vor dem<br />
Senat in Washington D. C. wegen seiner Foltermethoden<br />
verantworten. Bevor es zu einem<br />
Urteil kommt, unterbricht allerdings FBI-Agentin<br />
Renee Walker den Prozess, um Bauer unverzüglich<br />
in die nächste Mission zu schicken. Wenige<br />
Minuten zuvor wurde der IT-Profi Michael<br />
Latham entführt. Als Mitentwickler der Firewall<br />
der US-Regierung wird Latham gezwungen, jene<br />
zu knacken und den Tätern die Übernahme<br />
der Flugkontrolle zu ermöglichen. Zeit für Bauer<br />
einzugreifen. Weil die CTU (Counter Terrorist<br />
Unit) inzwischen abgeschafft wurde, fungiert<br />
er nunmehr als unabhängiges Chaoselement<br />
zwischen den Fronten. Und auch wenn er oft<br />
genug meint, über dem Gesetz zu stehen, oder<br />
zumindest die negativen Konsequenzen seines<br />
Handelns akzeptiert, meldet sich sein Gewissen<br />
doch häufiger als zuvor. Schade nur, dass die<br />
eher liberale Präsidentin trotz emanzipierten<br />
Auftretens als schwächelnde und vor allem<br />
irrende Person rüberkommt.<br />
81 Explosionen<br />
Die vorliegende Sechs-Disc-Edition präsentiert<br />
sämtliche Folgen im 16 : 9-Format (1,78 : 1).<br />
Egal zu welcher Tageszeit, selbst die Folge zwischen<br />
zwölf und 13 Uhr erscheint in düsterer<br />
Stimmung. Die teils überbelichteten Aufnahmen<br />
gehören mit ihrem hochgeschraubten<br />
Kontrast und abgesenkten, verfremdeten Farben<br />
zum wohlbekannten „24“-Look. Der DTS-<br />
5.1-Mix hält einige tiefe Bässe sowie einen<br />
spannungsgeladenen Soundtrack bereit, der<br />
kaum Zeit zum Atmen lässt. Einige musikalische<br />
3-D-Effekte sind nett anzuhören und verschleiern<br />
geschickt die für TV-Produktionen übliche<br />
Frontlastigkeit der restlichen Abmischung.<br />
Die Synchronisation sowie die Wahrnehmung<br />
der vermeintlichen Geräuschquellen aus den<br />
vorderen Boxen (Polizeisirenen etc.) kommen<br />
dem Niveau großer Hollywood-Produktionen<br />
recht nahe. Die Extras verteilen sich auf die<br />
O. K., jetzt alle Terroristen bitte mal die Hände<br />
hoch: Jack Bauer (Kiefer Sutherland) schießt<br />
und foltert gerne<br />
Präsidentin Allison Taylor (Cherry Jones) wird<br />
als liberale und nachsichtige Person dargestellt<br />
einzelnen Scheiben. Zu den Audiokommentaren<br />
von elf Folgen gesellen sich ein Beitrag<br />
zur Serienmusik (Disc 1), eine Szenenanalyse<br />
zur 19. Stunde (Disc 5), 13 entfallene Szenen,<br />
ein Spezial zum Autorenstreik, ein mehrteiliges<br />
Making-of und eine 24-minütige Doku über<br />
das Phänomen „24“.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Jack Bauers siebenter Tag als neurotischer Antiterrorist ist durch<br />
das Auftreten alter Bekannter und die neue „moralische<br />
Empfi ndsamkeit“ besonders für Fans der Serie empfehlenswert.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Die meist dunklen Aufnahmen sind stark nachbearbeitet. Opfer<br />
Nummer eins sind die Details, Opfer Nummer zwei die Farbfülle.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1/2 1,5/2<br />
Tonqualität 7/10<br />
Vieles geschieht an der Front. Die dröge und in den Bassbereich<br />
gehende Musikuntermalung hält den Adrenalinpegel oben.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 1/3 1,5/2 2/2<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Alle Vorkommnisse einer Staffel passieren in 24 Stunden, und zwar in Echtzeit. Wollen wir nur<br />
hoffen, dass keine Werbepause zwischen eine besonders dramatische Sequenz kommt<br />
Wer sich für Hintergrunddetails wie das Design des „Oral Offi ce“<br />
interessiert , bekommt hier so einiges geboten.<br />
Umfang<br />
Qualität<br />
Inhalt<br />
Präsentation HD-Bonus<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 0/2<br />
Gesamt<br />
Bilder: 20th Century Fox<br />
72
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Edel Records, Universal Music, Warner Music<br />
Wenn die <strong>Blu</strong>e Man Group fragt, was es benötigt, ein rockiger Megastar zu werden, dann<br />
können ihnen die Rolling Stones, The Cure, Billy Idol und The Killers sicherlich ein Lied davon<br />
singen. Gesellen sich dann noch die Toten Hosen hinzu, um den Lautstärkepegel hochzureißen,<br />
dann geht es rund im <strong>Blu</strong>Note-Café! Schnallen Sie sich an und feiern Sie mit, wenn die<br />
Rockgrößen unserer Zeit im hochwertigen HD-Gewand erstrahlen.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 73
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Zu seinen Markenzeichen gehören die sich<br />
kräuselnde Oberlippe und sein wasserstoffblond<br />
gefärbtes Haar. Billy Idol gehörte in<br />
den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zur<br />
Londoner Punkszene. Bereits 1976 gründete<br />
er seine eigene Punkband „Generation X“, die<br />
sich 1981, bevor ihr drittes Album erschien,<br />
durch einen Streit wieder auflöste. Durch die<br />
eher melodiösen Rock'n'Roll- und Popsongs<br />
galt die Band in der Punkszene nicht als authentisch.<br />
Trotzdem schlossen sich vor allem<br />
junge Menschen der Fangemeinde an. Da der tefakte oder Nachzieheffekte auf. Den einzigen<br />
erhoffte weltweite Erfolg Billy Idols in England Kritikpunkt stellt die Detailschärfe dar, die ab<br />
jedoch ausblieb, wanderte er nach Amerika und zu schwächelt. Beim Ton kann zwischen<br />
aus und begann dort eine Solokarriere. Mit DTS-HD MA 5.1, Dolby Digital 5.1 und Stereo<br />
dem Image als harter Kerl mit Stachelfrisur gewählt werden. Leider fehlt es dem qualitativ<br />
und geballter Faust, eroberte er in kurzer Zeit hochwertigen Sound an dem gewissen Drive,<br />
den Popmarkt. Dabei entfernte er sich immer sodass keine wirkliche Konzertatmosphäre entstehen<br />
kann.<br />
weiter von seinen ursprünglichen Wurzeln.<br />
Unter den Fittichen von „Kiss“-Manager Bill Durch das Pop-up-Menü ist eine sehr gute Lokalisierung<br />
möglich, da die Songliste jederzeit<br />
Aucoin landete er mit seinen Songs „Dancing<br />
With Myself“, „Rebel Yell“ und „White Wedding“ einzusehen bzw. anspielbar ist. Zugaben oder<br />
einen Welthit nach dem anderen. Durch seine anderes Bonusmaterial sind auf der Disc nicht<br />
Drogenkarriere, die er beinahe mit dem Tod enthalten.<br />
bezahlen musste, wurde es in den 1990ern<br />
still um Idol. 2001 startete er ein unerwartetes<br />
Comeback. Am 29. Juli 2006<br />
veranstaltete er ein Konzert in Chicago,<br />
das auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> festgehalten wurde. Zusammen<br />
mit seinem Gitarristen Steve<br />
Stevens rockt er das Publikum. Dabei<br />
glänzt die Scheibe nicht nur mit dem<br />
atemberaubenden Auftritt der beiden,<br />
sondern auch mit einem Bild von<br />
hohem Niveau. Es treten keinerlei Ar-<br />
Billy Idol In Super Overdrive:<br />
01 Super Overdrive<br />
02 Dancing With Myself<br />
03 Flesh For Fantasy<br />
04 Touch My Love<br />
05 White Wedding<br />
06 Scream<br />
07 Eyes Without A Face<br />
08 Cry<br />
09 <strong>Blu</strong>e Highway<br />
10 Ready Steady Go<br />
11 Rebel Yell<br />
12 Kiss Me Deadly<br />
<strong>Blu</strong>e Man Group<br />
How To Be A Megastar:<br />
01 Above<br />
02 Drumbone<br />
03 Rock Manuel Infomercial<br />
04 Time To Start<br />
05 Up To The Roof<br />
06 Altering Appearances<br />
07 Persona<br />
08 Floppie The Banjo Clown<br />
09 Your Attention<br />
10 Piano Smasher<br />
11 Shirts And Hats<br />
12 Sing Along<br />
13 Rock Box Infomercial<br />
14 One Of These Days<br />
15 Shadows Part 2<br />
16 The Complex<br />
17 Light Suits<br />
18 I Feel Love<br />
19 Rock And Go<br />
20 Baba O Riley<br />
21 Introducing The Band<br />
22 What Is Rock<br />
Wer die Blaumänner<br />
zum<br />
ersten Mal erblickt,<br />
vermutet eher drei<br />
Performance-Künstler<br />
hinter den Masken,<br />
als waschechte<br />
Musiker. Ihr Liveprogramm<br />
ist auch als<br />
eine Mischung aus<br />
beidem zu verstehen.<br />
So beginnt die<br />
Show zu ihrer „How<br />
To Be A Megastar“-<br />
Tour mit der Bestellung<br />
einer Bedienungsanleitung<br />
für<br />
echte Rockgrößen.<br />
Neben kleinen<br />
Slapstick-Einlagen,<br />
in denen die tapsigen<br />
Individuen<br />
typischen Konzertzeremonien<br />
nachgehen, greifen<br />
sie immer wieder zu den unmöglichsten<br />
Instrumenten, um ihre industrielle Musik zu<br />
zelebrieren. Es wird alles einbezogen, was mit<br />
dem Konsum oder der Werteschöpfung zu tun<br />
hat. Werbesendungen, Filmschnipsel, Business-Slang<br />
aus dem Marketing-Bereich, selbst<br />
Floppie der Banjo-Clown hält als Inspiration für<br />
die „gehörnte Hand“ her.<br />
Kein Klangexperiment bleibt unversucht. Die<br />
offenbar missverstandene Nutzart konventioneller<br />
Instrumente stellt sich als neue, intensive<br />
Klangerfahrung heraus. Ein Piano als Percussion-Instrument<br />
mit Saiten zu verwenden,<br />
wäre einem Wolfgang Amadeus Mozart vermutlich<br />
nie eingefallen. Das wohl bekannteste<br />
Element der <strong>Blu</strong>e Man Group ist ein Instrument,<br />
dass aus 180 Metern PVC-Rohr<br />
besteht. An je einer der drei Stationen steht<br />
ein Musiker, der mit Schaumgummipaddeln<br />
die Oktaven anschlägt. Zwar ist Liveerlebnis<br />
durch nichts zu ersetzen, die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kommt<br />
jedoch nahe heran. Während sich das Visuelle<br />
vorrangig im Dunkeln abspielt, geben die<br />
aufgefahrenen Klangwelten genügend Inspiration<br />
für kreative Gedanken. Sie dürfen sich<br />
zwischen einer herkömmlichen Dolby-Digital-<br />
Tonspur oder dem unkomprimierten PCM-<br />
Sound entscheiden. Je nach Vorliebe erleben<br />
Sie so entweder echte Konzertatmosphäre<br />
mit hervorragender Räumlichkeit oder nehmen<br />
die Performance konzentriert aus einer<br />
Richtung wahr. Die genialen HD-Boni bestehen<br />
aus einem Hintergrundbericht über<br />
die Entstehung der <strong>Blu</strong>e Man Group, einem<br />
Musikvideo („I Feel Love“) und einer witzigen<br />
„Rettet die Röhrenfernseher“-Kampagne.<br />
74
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
Angefangen hat alles in den 1980er Jahren,<br />
als sich fünf Jungs in Düsseldorf<br />
trafen, um eine Band namens „Die Toten<br />
Hosen“ zu gründen. Campino, Breiti, Kuddel,<br />
Andi und Wölli gingen in ihrer Anfangszeit<br />
teilweise noch zur Schule und brachten sich<br />
das Spielen auf den Instrumenten selbst<br />
bei. Ihre musikalischen Wurzeln liegen in<br />
der deutschen Punkbewegung, der sie bis<br />
heute noch treu bleiben. Ihre Songs handeln<br />
meist von sozialen und politischen Inhalten;<br />
aber auch Themen wie Glauben, Freundschaft<br />
und Zivilcourage werden in ihren<br />
Texten verarbeitet. Nachdem die Band 2008<br />
das Album „In aller Stille“ herausbrachte,<br />
schloss sich ihre bislang erfolgreichste Tournee<br />
an. Noch bevor diese in Düsseldorf endete,<br />
wurde das Konzert auf der Berliner Waldbühne<br />
als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht. Auf der Disc befinden<br />
sich 32 „Hosen“-Songs, darunter auch Coverversionen<br />
wie „Hand in Hand“, die zusammen<br />
mit Gästen, beispielsweise „Beatsteaks“-Frontmann<br />
Arnim Teutoburg-Weiß, neu interpretiert<br />
werden. Ihrem Motto „Machmalauter“ bleiben<br />
„Die Hosen“ treu und rocken das heimische<br />
Wohnzimmer in DTS-HD MA 5.1 oder auch<br />
in Stereo. Der Sound ist klar und von hoher<br />
Qualität, nur bei der Verständlichkeit einiger<br />
Textpassagen hapert es. Doch wer alle Lieder<br />
textsicher beherrscht, wird sich daran nicht stören.<br />
Im Gegensatz zum Ton, kann das Bild nicht<br />
durch hohe Qualität glänzen. Das Filmmaterial<br />
zeichnet sich durch eine starke Filmkörnung<br />
aus. Auch die<br />
Die Toten Hosen - Machmalauter<br />
01 Strom<br />
02 Du lebst nur einmal<br />
03 Opel-Gang<br />
04 Innen alles neu<br />
05 Auswartsspiel<br />
06 Disco<br />
07 Madelaine (aus Ludenscheid)<br />
08 Alles was war<br />
09 Cokane In My Brain<br />
10 Wunsch Dir was<br />
11 Hang On Sloopy<br />
12 Sascha... Ein aufrechter Deutscher<br />
13 Liebeslied<br />
14 Alles aus Liebe<br />
15 Paradies<br />
16 Steh auf, wenn Du am Boden bist<br />
17 Nur zu Besuch<br />
18 Pushed Again<br />
19 Reisefieber<br />
20 Hier kommt Alex<br />
21 Schonen Gruss, auf Wiedersehn<br />
Schärfe lässt in einigen Sequenzen stark nach.<br />
Als Extra gibt es das Making-of „Alles unter<br />
Strom“, das die Vorbereitungen der Band und<br />
deren Team, für die Aufnahmen des Konzertes<br />
der Berliner Waldbühne zeigt.<br />
22 Der letzte Kuss<br />
23 Hand in Hand<br />
24 Auflosen<br />
25 Eisgekuhlter Bommerlunder<br />
26 Der Bofrost Mann<br />
27 Wort zum Sonntag<br />
28 Freunde<br />
29 Ertrinken<br />
30 Bayern<br />
31 Zehn kleine Jagermeister<br />
32 Youll Never Walk Alone<br />
Verwuscheltes Haar, Smoky Eyes und roter<br />
Lippenstift, das sind die Markenzeichen des<br />
Robert Smith. Nein, dieser schwarz gekleidete<br />
Musiker entstammt nicht der „Addams Family“,<br />
sondern ist das Urgestein einer der bekanntesten<br />
Bands der Dark-Wave-Szene – „The Cure“.<br />
Im zarten Alter von 17 Jahren gründete er mit<br />
seinen Klassenkameraden eine Gruppe, deren<br />
Musikstil sich zwischen Punk und New Wave<br />
bewegte. Bei der Tour zum vierten Album<br />
„Pornography“ 1982 kam es zu einer Prügelei<br />
zwischen Smith und Gallup, wonach sich „The<br />
Cure“ erstmals trennten. Aufgrund einer Magazinanfrage<br />
komponierte Smith 1983 neue<br />
Songs, die er mit der wieder gegründeten Band<br />
performte. 1985 kehrte auch Gallup zurück zur<br />
Band und 1989 veröffentlichten „The Cure“ ihr<br />
achtes Album, das besonders Fans begeisterte.<br />
Nach der dazugehörigen Tour verkündete Smith<br />
das Ende der Liveperformances der Band.<br />
Schließlich erschien im Jahre 2000, am 14.<br />
Februar, ihr 12. Studioalbum „Bloodflowers“.<br />
Nur wenige Monate nach dem Erscheinen der<br />
Platte streute Smith erneute Trennungsgerüchte.<br />
Demnach soll der auf der Platte enthaltene<br />
Song „Maybe Someday“ seinen Abschied von<br />
der Band ausdrücken. Da alle drei Alben Trennungsgerüchte<br />
nach sich zogen, gehören diese<br />
drei Scheiben zu den wichtigsten der Bandgeschichte<br />
und verdienten es, live in Berlin 2002<br />
hintereinanderweg gespielt zu werden. Das Bildmaterial<br />
zeichnet sich durch eine solide Qualität<br />
aus. Aufnahmen in den Zuschauerreihen sind<br />
recht unscharf und grobkörnig. Die Sequenzen<br />
der Band hingegen erstrahlen lupenrein. Beim<br />
Sound kann zwischen DTS-HD MA 5.1, DD<br />
5.1 und Stereo gewählt werden. Allerdings ist<br />
der Ton sehr stark auf die Front abgemischt.<br />
Neben zusätzlichen Songs ist noch ein Interview<br />
als Extra auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> enthalten.<br />
The Cure Trilogie<br />
01 One Hundred Years<br />
02 A Short Term Effect<br />
03 The Hanging Garden<br />
04 Siamese Twins<br />
05 The Figurehead<br />
06 A Strange Day<br />
07 Cold<br />
08 Pornography<br />
09 Plainsong<br />
10 Pictures Of You<br />
11 Closedown<br />
12 Lovesong<br />
13 Last Dance<br />
14 Lullaby<br />
15 Fascination Street<br />
16 P<strong>ray</strong>ers For Rain<br />
17 The Same Deep Water As You<br />
18 Disintegration<br />
19 Homesick<br />
20 Untitled<br />
21 Out Of This World<br />
22 Watching Me Fall<br />
23 Where The Birds Always Sing<br />
24 Maybe Someday<br />
25 The Last Day Of Summer<br />
26 There Is No If.<br />
27 The Loudest Sound<br />
28 39<br />
29 Bloodflowers<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 75
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Die dienstälteste Rockband der Welt gehört<br />
auch zu den kommerziell erfolgreichsten<br />
Gruppen des Rock'n'Roll. Am 12. Juli 1962 hatten<br />
die „Rolling Stones“ ihren ersten Auftritt im<br />
Londoner Marquee Club. Im Crawdaddy Club,<br />
wurde schnell der ehemalige Pressesprecher der<br />
„Beatles“ Andrew Loog Oldham auf die Gruppe<br />
aufmerksam. Er beschaffte einen Plattenvertrag<br />
bei Decca und wurde zum Manager der<br />
„Rolling Stones“. Es war seine Idee, die<br />
„Stones“ als bösen Gegenpart der beliebten<br />
„Pilzköpfe“ aufzubauen. Die erste Langspielplatte<br />
„England's Newest Hit Makers“<br />
erschien 1964. Es folgten viele weitere erfolgreiche<br />
Alben, bis die Band schließlich 1989<br />
„Steel Wheels“ veröffentlichte. Darauf folgte<br />
eine Tournee, die in Europa unter dem Titel<br />
„Urban Jungle“ lief. Die Stones präsentierten<br />
mehrere Songs aus den 1960ern, wie „Paint It<br />
Black“, „Ruby Tuesday“ und „2000 Light Years<br />
From Home“, die manchen eingefleischten<br />
„Rolling Stones“-Fan völlig begeisterten. Weiter-<br />
Rolling Stones Live At The Max<br />
01 Continental Drift<br />
02 Start Me Up<br />
03 Sad Sad Sad<br />
04 Tumbling Dice<br />
05 Ruby Tuesday<br />
06 Rock And A Hard Place<br />
07 Honky Tonk Woman<br />
08 You Can't Always Get What You Want<br />
09 Happy<br />
10 Paint It Black<br />
11 2 000 Light Years From Home<br />
12 Sympathy For The Devil<br />
13 Street Fighting Man<br />
14 It's Only Rock'n'Roll<br />
15 Brown Sugar<br />
16 (I Can´t Get No) Satisfaction<br />
hin sorgten auch aufblasbare Puppen<br />
und Lichteffekte für neue Dimensionen.<br />
Dieses musikalische Highlight wurde nun nach<br />
20 Jahren auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht. Dabei<br />
fällt vor allem die unglaubliche Bildqualität ins<br />
Auge. Trotz des Alters des Originalmaterials,<br />
besticht das Bild mit brillanter Schärfe. Auch<br />
der Ton zeichnet sich durch eine sehr gute<br />
Signalortung aus, jedoch wirkt der Sound recht<br />
dumpf. Die hinteren Boxen werden nur für<br />
einen leichten Widerhall genutzt. Durch die<br />
starke Konzentration auf die Front entsteht<br />
keine angenehme Räumlichkeit. Extras sind auf<br />
der Disc leider nicht enthalten.<br />
76<br />
Mitten in der Wüste Nevadas, in der<br />
Casino-stadt Las Vegas, meldete sich<br />
Brandon Flowers auf eine Zeitungsannonce von<br />
Dave Keuning. Die gemeinsame Vorliebe für<br />
die Band “Oasis“ verband die beiden sofort und<br />
sie beschlossen, zusammen Musik zu machen.<br />
Durch ein Casting wurden schnell die restlichen<br />
Bandmitglieder Ronnie Vanucci und Mark Stoermer<br />
gefunden. Um sich in einer Stadt, die vor<br />
lauter Künstlern fast überquillt, überhaupt durchzusetzen,<br />
bedarf es viel harter Arbeit. Auch die<br />
Proben waren nicht unbedingt angenehm. In<br />
einer Garage übten die vier Jungs bei Temperaturen<br />
bis zu 40 Grad Celsius. Doch das Schwitzen<br />
hatte sich gelohnt und „The Killers“ sorgten<br />
plötzlich für Wirbel. Um noch erfolgreicher zu<br />
werden begaben sich die vier nach England,<br />
um von da aus mit vielen neuen Songs die Welt<br />
zu erobern. Mit Hits wie „Somebody Told Me“<br />
und „Human“ stürmten sie die Charts. Bei ihrer<br />
letzten Festivaltour durch Europa spielten sie<br />
im Juli 2009 in der legendären Londoner Royal<br />
Albert Hall zwei Abende. Wer für diese Konzerte<br />
keine Karte erwerben konnte, der wird sich<br />
über die Veröffentlichung auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> freuen.<br />
In guter HD-Qualität besticht die Disc mit<br />
scharfen Bildern aus der ersten Reihe und<br />
sogar aus der Fanperspektive. Ab und an taucht<br />
zwar ein leichtes Bildrauschen auf, das den<br />
Konzertgenuss aber nicht weiter beeinträchtigt.<br />
Der Sound zeugt von hohem Niveau. Wie<br />
bei den meisten Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s üblich, gibt es<br />
keine Alternativtonspur in Stereo. Bei den Extras<br />
haben sich „The Killers“ auch nicht lumpen lassen.<br />
Neben fünf Bonusperformances der Songs<br />
„Tranquilize“, „Human“, „Mr. Brightside“, „Smile<br />
Like You Mean It“ und „When You Were Young“,<br />
befinden sich als Extra in „Behind The Scenes“<br />
Interviews, bei denen auch die Fans und das<br />
Team zu Wort kommen.<br />
The Killers - Live from the Royal Albert Hall<br />
01 Enterlude<br />
02 Human<br />
03 This Is Your Life<br />
04 Somebody Told Me<br />
05 For Reasons Unknown<br />
06 The World We Live In<br />
07 Joyride<br />
08 I Can‘t Stay<br />
09 Bling (Confessions Of A King)<br />
10 Shadowplay<br />
11 Smile Like You Mean It<br />
12 Losing Touch<br />
13 Spaceman<br />
14 A Dustland Fairytale<br />
15 Sams Town (Acoustic)<br />
16 Read My Mind<br />
17 Mr. Brightside<br />
18 All These Things That I‘ve Done<br />
19 Sweet Talk<br />
20 The River Is Wild<br />
21 Bones<br />
22 Jenny Was A Friend Of Mine<br />
23 When You Were Young<br />
24 Exitlude
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
Musik<br />
Musik<br />
Musik<br />
Land/Jahr: US 2009<br />
Vertrieb: Edel Records<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Datenrate Bild: 30 Mbps<br />
Datenrate Ton: 5,6 kbps<br />
Regie: Joe Thomas<br />
Laufzeit: 68 min, FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
×1 19 € 20.11.2009<br />
Land/Jahr: US 2008<br />
Vertrieb: Warner Music<br />
Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />
Ton: DD 5.1, PCM 2.0<br />
Datenrate Bild: 27,1 Mbps<br />
Datenrate Ton: 6,7 Mbps<br />
Regie: Hank Lena<br />
Laufzeit: 88 min, FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
×1 23 € 11.12.2009<br />
Land/Jahr: DE 2009<br />
Vertrieb: Warner Music<br />
Bild: VC-1, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 30 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,3 Mbps<br />
Regie: Paul Shyvers<br />
Laufzeit: 123 min, FSK: 6<br />
Wendecover: nein<br />
×1 22 € 27.11.2009<br />
Film 9/10<br />
7,5/10 Film 7/10<br />
Bonusmaterial Bonusmaterial 2/10<br />
Der knallharte Anti-Punk-Rebell Billy Idol legt zusammen mit<br />
seinem Gitarristen Steve Stevens eine unvergessliche<br />
Liveperformance hin.<br />
Mit neuen unkonventionellen Instrumenten und einem<br />
einzigartigen Programm, das sich durch viel Witz auszeichnet,<br />
rockt die <strong>Blu</strong>e Man Group die Bühne.<br />
Technik 6/10 Technik 8,5/10<br />
Bildqualität 8,5/10 Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10 Tonqualität 10/10<br />
Bonusmaterial 2/10 Bonusmaterial 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Musik<br />
Musik<br />
Land/Jahr: CA, IE, US 1991<br />
Land/Jahr: UK 2002<br />
Vertrieb: Universal Music<br />
Vertrieb: Edel Records<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1, PCM<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Datenrate Bild: 32 Mbps<br />
Datenrate Bild: 14,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 5 Mbps<br />
Datenrate Ton: 8,4 Mbps<br />
Regie: Noel Archambault,<br />
Regie: Nick Wickham<br />
David Douglas<br />
Laufzeit: 181 min, FSK: 0<br />
Laufzeit: 85 min, FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
Wendecover: nein<br />
×1 26 € 18.2.2009<br />
×1 24 € 27.11.2009<br />
Film 8/10 Film 8/10<br />
Drei der wichtigsten Alben der Band wurden in einem<br />
Mick Jagger in Hochform – auch nach 20 Jahren ist es immer<br />
atemberaubenden Konzert hintereinanderweg gespielt – ein<br />
noch ein Genuss, die Rolling Stones auf ihrer „Steel Wheels“-<br />
wahres Highlight für alle The-Cure-Fans.<br />
Tour zu sehen.<br />
Technik 7/10 Technik 6/10<br />
Bildqualität 7,5/10 Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 6,5/10 Tonqualität 7/10<br />
Film 9/10<br />
Nach der CD-Veröff entlichung von „In aller Stille“ ergreifen Die<br />
Toten Hosen das Mikro und heizen den Berlinern auf der<br />
„Machmalauter“-Tour richtig ein.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
Gesamt<br />
Musik<br />
Land/Jahr: UK 2009<br />
Vertrieb: Universal Music<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.0<br />
Datenrate Bild: 24,7 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4 Mbps<br />
Regie: Dick Carruthers<br />
Laufzeit: 119 min, FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
×1 27 € 6.11.2009<br />
Film 9/10<br />
Mit viel Glamour ziehen The Killers ihr Publikum in den Bann.<br />
Wer den Auftritt in der Royal Albert Hall verpasst hat, wird mit<br />
der Disc einen guten Ersatz fi nden.<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Vielen Dank für Ihren Besuch.<br />
Wir hoffen, mit unserer großen<br />
Auswahl an Rockmusik auch<br />
Ihren Geschmack getroffen z u<br />
haben. Leisten Sie uns bald<br />
wieder Gesellschaft, wenn die<br />
internationalen Musikgrößen ins<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café einkehren.<br />
von Lydia Fischer & Falko Theuner<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 77
Film<br />
Retro<br />
Vom Winde verweht<br />
Romantik<br />
Land/Jahr: US 1939<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bild: VC-1, 4 : 3<br />
Ton: DD 5.1<br />
Datenrate Bild: 23 Mbps<br />
Datenrate Ton: 384 kbps<br />
Regie: Victor Flemming<br />
Laufzeit: 233 min<br />
FSK: 12<br />
Wendecover: nein<br />
×2 30 € 4.12.2009<br />
Rhett Butler (Clark Gable) und Scarlett O’Hara (Vivien<br />
Leigh) sind eigentlich für einander geschaffen<br />
Die schöne Scarlett O’Hara ist in ihren<br />
Nachbarn Ashley Wilkes, den Erben der<br />
Plantage „Zwölf Eichen“, verliebt. Dieser ist<br />
jedoch schon mit seiner Cousine Melanie verlobt.<br />
Trotzdem gesteht ihm Scarlett auf einem<br />
Gartenfest ihre tiefe Zuneigung, wird aber von<br />
Ashley zurückgewiesen. Dabei werden die<br />
beiden von Rhett Butler beobachtet, der Gefallen<br />
an der temperamentvollen Frau findet.<br />
Zu allem Übel bricht der Bürgerkrieg in Amerika<br />
aus und die Südstaatler ziehen gegen die<br />
Yankees in den Kampf. Ashley heiratet bevor<br />
er an die Front geht. Aus Trotz nimmt Scarlett<br />
die Verlobung mit Melanies Bruder an. „Vom<br />
Winde verweht“ ist einer der bekanntesten<br />
Hollywoodfi lme überhaupt. Produzent David<br />
O. Selznick wurde zuvor von Kritikern belächelt,<br />
Stoff über den Krieg zu verarbeiten, da es auch<br />
im Erscheinungsjahr 1939 und noch danach in<br />
den USA die Rassentrennung gab. 2004 wurde<br />
das Originalfi lmmaterial komplett restauriert.<br />
Dafür wurden die drei Negative in einer 2K-<br />
Aufl ösung gescannt und digital miteinander<br />
kombiniert. Für die Veröffentlichung auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
wurde sogar eine verbesserte 8K-Aufl ösung<br />
verwendet. Dementsprechend ist auch das 70<br />
Jahre alte Bildmaterial von hoher Qualität. Nur<br />
in wenigen Szenen lässt die Schärfe nach, oder<br />
eine deutliche Filmkörnung ist sichtbar. Der<br />
Scarlett und ihr Vater blicken über die idyllische<br />
Landschaft ihrer Baumwollplantage<br />
Sound ist von dem originalen Mono in DD 5.1<br />
transferiert worden. Die Dialoge sind dumpf<br />
und ein deutliches Rauschen ist zu hören. Nur<br />
die vorderen Boxen werden angesteuert. In der<br />
Edition sind zahlreiche Extras enthalten. Neben<br />
acht Stunden Filmmaterial, umfasst die Box<br />
ein aufwendiges Booklet, zehn Farbdrucke und<br />
ein Reprint des Premierenprogramms. LF<br />
Bewertung<br />
Film 7/10<br />
Eine Geschichte über eine ehrgeizige, temperamentvolle und<br />
starke Frau, die sich stets zu helfen weiß. Nur in der Liebe zu<br />
Rhett Butler liegen ihre Schwächen.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Außer Atem<br />
Drama<br />
Patricia philosophiert: Wie<br />
einsam kann ein Mensch sein?<br />
Land/Jahr: FR 1960<br />
Vertrieb: Kinowelt<br />
Bild: MPEG-4, 1.37 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 2.0<br />
Datenrate Bild: 33,2 Mbps<br />
Datenrate Ton: 930 kbps<br />
Regie: Jean-Luc Godard<br />
Laufzeit: 90 min<br />
FSK: 16<br />
Wendecover: nein<br />
×1 27 € 18.2.2010<br />
Die charmante Stimme<br />
der Zeitungsverkäuferin<br />
Patricia (Jean Seberg)<br />
erfüllt den Champs-<br />
Elysees: „New York Herald<br />
Tribune!“ Im leichten<br />
Spurt holt sie Schmalspurganove<br />
Michel Poiccard<br />
(Jean-Paul Belmondo)<br />
ein und verabredet sich<br />
mit ihr. Neben Belmondos<br />
finalem Sprint ist dies<br />
wohl die bekannteste Szene<br />
aus Jean-Luc Godards<br />
legendärem Liebesdrama.<br />
Zwei Menschen treffen<br />
sich in einem Hotel, debattieren<br />
über Gott und<br />
die Welt, teilen Weisheiten über die Einsamkeit<br />
der Träume und die Vergänglichkeit der Liebe,<br />
schlafen miteinander und machen sich im Bad<br />
gemeinsam für den Tag zurecht. Der Film über<br />
ein todgeweihtes Paar in Paris machte aus<br />
Jean-Paul Belmondo über Nacht einen Star.<br />
Die stimmige Chemie zwischen ihm und Jean<br />
Seberg bezauberte Millionen Kinogänger weltweit.<br />
Legendär wurde „Außer Atem“ jedoch<br />
durch den dynamischen Jump-Cut-Stil, den<br />
Godard angeblich aus der Not heraus einführte.<br />
Da die erste Schnittfassung zu lang war, sah er<br />
sich gezwungen 45 Minuten herauszuschneiden.<br />
Anstatt jedoch ganze Szenen zu streichen,<br />
entfernte er alle unnötigen Übergänge bzw.<br />
einzelne Szenenteile und revolutionierte damit<br />
das statische Kino der 1960er Jahre. Im<br />
Rahmen der Studio-Canal-Collection bringt<br />
Kinowelt den digital überarbeiteten Film in<br />
Originallänge und herausragender Digi-Book-<br />
Aufmachung auf den Markt. Die Körnung wurde<br />
glücklicherweise beibehalten und verziert<br />
die malerischen Schwarz-Weiß-Bilder. Schwarzwert<br />
und Grauskala wurden sehr gut überarbeitet<br />
und auch der Stereoton kommt ganz ohne<br />
Störgeräusche aus. Phänomenal erscheint die<br />
Bonussektion mit einem hochinteressanten<br />
Kommentar des britischen Filmwissenschaftlers<br />
Colin MacCabe, einer 50-minütigen Doku<br />
über den Film, einer siebenminütigen Analyse<br />
Jean Seberg und Jean-Paul Belmondo bezauberten<br />
eine ganze Generation von Kinogängern<br />
des Menschen Godard, zweier Galerien und<br />
einer 78-minütigen Betrachtung der Schauplätze.<br />
Das Booklet verrät mehr über die Stars und<br />
die Produktion in komprimierter Form. FT<br />
Bewertung<br />
Film 9/10<br />
Für jeden anspruchsvollen Filmliebhaber ein absolutes Muss.<br />
Godards Abgesang auf die Liebe ist zugleich eine Liebeserklärung<br />
an Paris und seine Menschen.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 4/10<br />
Tonqualität 4/10<br />
Bonusmaterial 9/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Kinowelt, Warner Home<br />
78
Retro<br />
Film<br />
Der mit dem Wolf tanzt<br />
Abenteuer<br />
Land/Jahr: US, UK 1990<br />
Vertrieb: Kinowelt<br />
Bild: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 21,3 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps<br />
Regie: Kevin Costner<br />
Laufzeit: 181 min (237 min<br />
Director’s Cut), FSK: 12<br />
Wendecover: nein<br />
×2 23 € 4.2.2010<br />
Auf sich allein gestellt wartet John Dunbar auf<br />
die Rückkehr der anderen Soldaten<br />
Im Bürgerkrieg wird John Dunbar (Kevin<br />
Costner) schwer verletzt, woraufhin sein<br />
Bein amputiert werden soll. Vor lauter Verzweiflung<br />
will er Selbstmord begehen – wird aber<br />
unbeabsichtigt zum Kriegshelden. Sein Bein<br />
wird aus Dankbarkeit gerettet und er darf sich<br />
seinen nächsten Einsatzort selbst aussuchen.<br />
Um den Westen Amerikas näher kennen zu<br />
lernen, lässt er sich in das abgelegene Fort<br />
Sedgwick versetzen. Außer einem verlassenen<br />
Lager, findet er jedoch nichts vor. Allein tritt<br />
er den Posten an, nur sein treues Pferd und<br />
ein einsamer Wolf leisten ihm Gesellschaft.<br />
Doch eines Tages finden auch Indianer seine<br />
Behausung interessant. Im Gegensatz zu<br />
vorherigen Western hat sich Costner bemüht,<br />
das Leben der amerikanischen Ureinwohner<br />
realistisch darzustellen und sie nicht als Feinde<br />
zu charakterisieren. Die ledergebundene Jubiläumsedition,<br />
die stark an Dunbars Tagebuch<br />
erinnert, enthält neben der Kinofassung auch<br />
den um eine Stunde erweiterten Director’s Cut.<br />
Obwohl das Filmmaterial mittlerweile 20 Jahre<br />
alt ist, ist das Bild von guter Qualität. Ab und zu<br />
sind leichte Verschmutzungen und eine starke<br />
Filmkörnung zu sehen. Dafür sind die Naturaufnahmen<br />
des Klassikers in erstaunlicher<br />
Schärfe zu erleben. Auch der Ton zeichnet sich<br />
durch sein hohes Niveau aus. Besonders die<br />
Um den wilden Westen näher kennen zu lernen, lässt sich<br />
Dunbar nach Fort Sedgwick versetzen<br />
Bürgerkriegsszene am Anfang kann durch die<br />
Vielzahl an deutlichen direktionalen Effekten<br />
punkten. Leider sind die Dialoge etwas leise<br />
abgemischt, aber dennoch gut zu verstehen.<br />
Neben zwei Making-ofs sind unter anderem<br />
noch Audiokommentare von Kevin Costner und<br />
Produzent Jim Wilson, sowie eine animierte Fotogalerie<br />
auf den beiden Discs enthalten. LF<br />
Bewertung<br />
Film 9/10<br />
Kevin Costners Meisterwerk zählt zu den wenigen<br />
Westernfi lmen, die sich von den Klischees über Indianer als<br />
Pfeile schießende Skalpierer entfernen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
Gesamt<br />
Feuer und Eis<br />
Bilder: Capelight, Kinowelt<br />
Fantasy/Zeichentrick<br />
Land/Jahr: US 1982<br />
Vertrieb: Capelight<br />
Bild: AVC, 1.78 : 1<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 (dt.),<br />
DTS-HD MA 7.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 30 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />
Regie: Ralph Bakshi<br />
Laufzeit: 81 min, FSK: 12<br />
Wendecover: nein<br />
×3 22 € 27.11.2009<br />
Irgendwo in der mythologischen Urzeit wird<br />
das Land der Menschen vom dunklen Magier<br />
Lord Nekron bedroht, der aus reiner<br />
Kriegslust Eisgletscher in die Schutzwälle friedliebender<br />
Stämme schiebt, um sie sich anschließend<br />
Untertan zu machen. Als Nekron<br />
die schöne Tochter des Königs Jarol aus der<br />
Feuerburg entführt, scheint alle Hoffnung auf<br />
eine mögliche Rettung der Menschheit verloren.<br />
Als die Prinzessin heimlich fliehen kann,<br />
trifft sie auf den kampferprobten Recken Larn,<br />
der sie beschützen und gegen Lord Nekron<br />
antreten will.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen dem Illustrator<br />
Frank Frazetta („Conan der Barbar“, „Vampirella)<br />
und Regisseur Ralph Bakshi („Fritz The Cat“) gilt<br />
als Meilenstein im Bereich Fantasy-Zeichentrick.<br />
Zwar wirken sowohl die klischeeschwangere<br />
Handlung um den blonden Recken als auch<br />
der Zeichenstil aus heutiger Sicht überholt,<br />
doch sollten sich Fantasy- und Comicfans den<br />
Film aufgrund seiner hervorragenden Kampfanimation<br />
im klassischen nordisch-mythologischen<br />
Ambiente nicht entgehen lassen.<br />
Die Collector’s Edition kommt in ansprechender<br />
und hochwertiger Gestaltung daher.<br />
Die drei Discs (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, DVD und Bonus-DVD)<br />
werden von einem 24-seitigen Booklet begleitet,<br />
das neben einem Interview mit Ralph<br />
Bakshi eine Menge Artworks von Illustrator<br />
Frazetta enthält.<br />
Das HD-Remastering auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sieht – für<br />
einen Animationsfi lm der frühen 1980er<br />
Jahre – sehr gut aus und überzeugt mit konsistentem<br />
Schärfe- und Farbeindruck. Die<br />
DTS-HD-MA-Tonspur kann sich ebenfalls hören<br />
lassen, wobei Räumlichkeit und Dynamik<br />
vornehmlich in Bezug auf den orchestralen<br />
Soundtrack wahrnehmbar sind. Im Bonusteil<br />
fi nden sich unter anderem das Making-of des<br />
Films mit den beiden Hauptbeteiligten sowie<br />
ein Audiokommentar mit Ralph Bakshi. Die<br />
Bonus-DVD enthält darüber hinaus die 90-<br />
minütige Dokumentation „Frazetta: Painting<br />
With The Fire“. Obwohl das Angebot an Extras<br />
innerhalb des 3-CD-Sets nicht allzu<br />
groß ist, dürften Fans mit HD-Ambitionen<br />
hier voll auf ihre Kosten kommen. TL<br />
Groß, blond und blauäugig: Recke Larn erfüllt alle Klischees<br />
eines Achtzigerjahre-Fantasy-Prinzen<br />
Bewertung<br />
Film 6/10<br />
Das Fantasy-Epos der alten Schule wirkt technisch und inhaltlich<br />
etwas angestaubt, den echten Fan hält das vom Kauf dieses<br />
Zeichentrickmeilensteins aber sicher nicht ab.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 79
Film<br />
Mini-Tests<br />
El Sistema<br />
Land/Jahr/Genre: DE, FR, SZ, JP,<br />
VE, EE, FI, PL, CA, SE 2008/Musikfi<br />
l m Vertrieb: Alive Bild: MPEG-4,<br />
1.85 : 1, 23,8 Mbps Ton: DTS-HD<br />
MA 5.1, PCM, 2,2 Mbps Regie: Paul<br />
Smaczny, Maria Stodtmeier<br />
Laufzeit: 101 min, FSK: 0<br />
Wendecover: nein<br />
Connected<br />
Land/Jahr/Genre: CH, HK 2008/<br />
Action<br />
Vertrieb: Koch Media<br />
Bild: VC-1, 2.35 : 1, 23,1 Mbps<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1, 2,1 Mbps<br />
Regie: Benny Chan<br />
Laufzeit: 111 min, FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
Flammendes Inferno<br />
Land/Jahr/Genre: US 1974/<br />
Katastrophenfi lm Vertrieb:<br />
Warner Home Bild: VC-1, 2.35 : 1,<br />
18 Mbps Ton: DD 2.0, DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.), 192 kbps<br />
Regie: John Guillermin, Irwin Allen<br />
Laufzeit: 165 min, FSK: 16<br />
Wendecover: nein<br />
×1<br />
21 € 30.10.2009<br />
×2<br />
17 € 15.1.2009<br />
×1<br />
16 € 4.12.2009<br />
Vor 30 Jahren gründete der Musiker und Politiker<br />
José Antonio Abreu in Venezuela ein<br />
nationales Musikschulsystem. Über 300 000<br />
Kinder und Jugendliche des gesamten Landes<br />
beteiligen sich an diesem „El Sistema“. In der<br />
Doku wird ihr Alltag mit den täglichen Sorgen<br />
und dem Traum auf eine bessere Zukunft aufgezeigt.<br />
Musikalisch hinterlegt wurde der Film, mit<br />
Aufnahmen von Chor- und Orchesterauftritten.<br />
Durch eine gute Aufteilung der Signale entsteht<br />
eine angenehme Räumlichkeit. Das Bildmaterial<br />
zeichnet sich durch eine gute Schärfe aus,<br />
keinerlei Artefakte oder Bildrauschen sind zu<br />
erkennen.<br />
LF<br />
Als Bob (Louis Koo) auf dem Weg zu seinem<br />
Sohn ist, klingelt sein Handy. Die Frau am anderen<br />
Ende der Leitung (Barbie Hsu) behauptet,<br />
Opfer einer Entführung geworden zu sein. Auch<br />
wenn Bob anfangs misstrauisch ist, macht er<br />
dann doch einen Umweg und gerät in Verfolgungsjagden<br />
und spektakuläre Unfälle.<br />
Das Bild ist nicht so spektakulärda es etwas<br />
weichgezeichnet wirkt und Kontrast bzw.<br />
Schwarzwert leichte Schwächen zeigen. Der<br />
Ton setzt eher auf Dynamik als auf gut verteilte<br />
Effekte. Die Extras befi nden sich in der Special<br />
Edition auf einer gesonderten DVD, sind dementsprechend<br />
umfangreich, aber in SD. UF<br />
In San Francisco soll ein Wolkenkratzer eingeweiht<br />
werden. Bei der Installation der Brandschutzsysteme<br />
wurden die Standards aus<br />
Kostengründen auf das Mindestmaß heruntergefahren.<br />
Kurz bevor die Einweihungsfeier<br />
starten soll, kommt es zu einem Kurzschluss<br />
und ein fl ammendes Inferno breitet sich aus.<br />
Der Katastrophenfi lm glänzt trotz des Alters<br />
mit einer guten Bildqualität. Ab und<br />
zu kommt es zu deutlichen Nachzieheffekten.<br />
Der Ton wurde für die Veröffentlichung<br />
auf DVD neu synchronisiert. Leider ist der<br />
Sound nur in DD 2.0 abgemischt, sodass keine<br />
wirkliche Raumatmosphäre entsteht. LF<br />
Film 7/10<br />
Eine Geschichte über Kinder und Jugendliche Venezuelas,<br />
die durch ihre Musik auf ein besseres Leben als berühmte<br />
Weltmusiker hoff en.<br />
Film 6,5/10<br />
Hong-Kong-Remake von „Final Call“ – etwas hektischer,<br />
actionlastiger und chinesischer. Nichts neues aber durchaus nett<br />
anzuschauen.<br />
Film 7/10<br />
Große Stars wie Paul Newman, Faye Dunaway, Richard<br />
Chamberlain und O. J. Simpson spielen in diesem oscarprämierten<br />
Katastrophen-Kultfi lm mit.<br />
Technik 7/10<br />
Technik 6,5/10<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Waterworld<br />
Land/Jahr/Genre: US 1995/<br />
Science-Fiction<br />
Vertrieb: Universal<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1, 30,2Mbps<br />
Ton: DTS 5.1, 768 kbps<br />
Regie: Kevin Reynolds<br />
Laufzeit: 135 min, FSK: 12<br />
Wendecover: ja<br />
Delta Farce<br />
Land/Jahr/Genre: US 2007/<br />
Actionkomödie<br />
Vertrieb: MIG Film GmbH<br />
Bild: MPEG-2, 1.78 : 1, 26 Mbps<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1, 2 Mbps<br />
Regie: C. B. Harding<br />
Laufzeit: 87 min, FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
Lange Beine, kurze Lügen ...<br />
Land/Jahr/Genre: US 2008/<br />
Komödie<br />
Vertrieb: Capelight<br />
Bild: VC-1, 2.35 : 1, 22,1 Mbps<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1, 2,1 Mbps<br />
Regie: David Morlet<br />
Laufzeit: ca. 93 min, FSK: 16<br />
Wendecover: ja<br />
×1<br />
18 € 3.12.2009<br />
×1<br />
17 € 3.12.2009<br />
×1<br />
16 € 12.2.2009<br />
Die Auswirkungen einer Klimakatastrophe müssen<br />
die Bewohner Waterworlds am eigenen<br />
Leibe spüren. Nachdem die Pole der Erde geschmolzen<br />
sind, ist das gesamte Festland vom<br />
Wasser überschwemmt worden. Die Überlebenden<br />
schippern seither auf selbstgebauten Inseln<br />
durch den Ozean. Nur in weiter Ferne soll es ein<br />
Stück Festland geben. Musikalisch umrahmt wird<br />
dieses Science-Fiction-Abenteuer von einem<br />
wunderschönen Soundtrack, der sogar für einen<br />
Oscar nominiert wurde. Nicht ganz so schön ist<br />
wiederum die Bildqualität. An einigen Stellen<br />
sind die Schmutzpartikel nicht entfernt worden<br />
und es ist ein ständiges Bildrauschen zu sehen. LF<br />
Film 5,5/10<br />
Welche verheerenden Auswirkungen eine Klimakatastrophe<br />
auf die Menschheit ausüben kann, wird durch „Waterworld“<br />
sehr gut aufgezeigt. Keine Spitzenrolle für Kevin Costner.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
Gesamt<br />
Drei Verlierertypen werden durch eine Verwechslung<br />
von der Army eingezogen und kurzerhand<br />
für den Irakeinsatz ausgebildet. Auf<br />
dem Weg ins Kriegsgebiet fallen die drei durch<br />
einen weiteren Zufall auch noch aus dem Flugzeug<br />
und landen mitten in der mexikanischen<br />
Wüste, wo sie von den Einheimischen für die<br />
erhoff te Hilfe im Kampf gegen eine marodierende<br />
Räuberbande gehalten werden. Das Bild<br />
bietet mäßige und Schärfe und teils schwache<br />
Kontraste, der Ton kommt durchweg frontlastig<br />
und ohne größere Überraschungen daher.<br />
Immerhin fi ndet sich eine Menge kurzer Featurettes<br />
und zusätzlicher Szenen in den Extras. TL<br />
Film 2/10<br />
Zusammen mit zwei Kisten Bier und einer Horde Primaten<br />
könnte der Film Spaß machen. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> immerhin bietet<br />
Durchschnittliches, ist aber viel zu teuer.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
Gesamt<br />
In der durch den resoluten Direktor Kirkpatrick<br />
(Bruce Willis) geführten St. Donovan<br />
High School werden die Prüfungsfragen für<br />
den Abschlusstest gestohlen. Mitschülerin<br />
Francesca Fachini (Mischa Barton) bittet<br />
Bobby Funke (Reece Thompson), Redakteur<br />
der Schülerzeitung, den Dieb ausfi ndig zu<br />
machen. Der scheint auch schnell gefunden.<br />
Das Bild der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sieht sehr gut aus – satte,<br />
klare Farben, eine sehr gute Bildschärfe, Kontrast<br />
und Schwarzwert stimmen. Der Ton ist es<br />
auch. Als Extras fi nden sich neben dem Makingof<br />
ausgelassene und erweiterte Szenen, so zur<br />
Abwechslung mal ein alternativer Anfang. UF<br />
Film 7,5/10<br />
Intelligent und ansehnlich in Szene gesetztes Verwirrspiel aus<br />
der High School. Bruce Willis macht selbst in der Nebenrolle<br />
Spaß.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
Gesamt<br />
Bilder: Alive, Capelight, Koch Media, MIG Film GmbH, Universal, Warner Home<br />
80
Mini-Tests<br />
Film<br />
Year One (Ext. Vers.)<br />
Land/Jahr/Genre: US 2009/<br />
Komödie<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Bild: MPEG-4, 1.85 : 1, 23,4 Mbps<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1, 1,9 Mbps<br />
Regie: Harold Ramis<br />
Laufzeit: 99 min, FSK: 12<br />
Wendecover: ja<br />
Der unsichtbare Dritte<br />
Land/Jahr/Genre: US 1959/<br />
Thriller, Action<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bild: VC-1, 1.78 : 1, 28 Mbps<br />
Ton: DD Mono, Dolby True HD<br />
(engl.), 192 kbps, Regie: Alfred<br />
Hitchcock, Laufzeit: 136 min<br />
FSK: 12, Wendecover: nein<br />
Siegburg<br />
Land/Jahr/Genre: CA 2009/Drama<br />
Vertrieb: KSM<br />
Bild: MPEG-2, 1.85 : 1, 28 Mbps<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1, 4 Mbps<br />
Regie: Uwe Boll<br />
Laufzeit: 83 min<br />
FSK: 18<br />
Wendecover: nein<br />
×1<br />
22 € 11.2.2010<br />
×1<br />
16 € 4.12.2009<br />
×1<br />
21 € 4.1.2010<br />
Was wäre, wenn es Wayne und Garth schon zu<br />
Urzeiten gegeben und Wayne vom Baum der<br />
Erkenntnis genascht hätte? Vermutlich sähe der<br />
Film genauso aus wie „Year One“ mit Jack Black<br />
und Michael Cera in den Hauptrollen. Auf ihrer<br />
Reise nach Sodom treffen sie auf das Who-is-<br />
Who der biblischen Heilsgeschichte. Abgesehen<br />
von einem nahezu rauschfreien Bild sind<br />
alle weiteren Werte von mittelmäßiger Natur.<br />
Auffallend sticht eine leichte Unschärfe hervor.<br />
Auch der orange-rötliche Farbstich will nicht<br />
verschwinden. Die Abmischung ist ebenso gehobener<br />
Standard, wobei die seichte Dynamik<br />
z. B. in der steinzeitlichen Tanzszene gefällt. FT<br />
Mit „North By Northwest“ (Originaltitel) fand<br />
im Dezember ein weiterer Hitchcock-Klassiker<br />
seinen Weg auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Im Mittelpunkt<br />
des action- und humorreichen Thrillers steht ein<br />
smarter Werbefachmann (Cary Grant), dessen<br />
zufällige Verwicklung in eine Spionageaffäre ihn<br />
zum Gejagten skrupelloser Gangster macht. Das<br />
Remastering des 50 Jahre alten Filmmaterials<br />
ist prinzipiell tadellos gelungen. Die deutsche<br />
Mono-Tonspur ist ein Wermutstropfen, die Originaltonspur<br />
in Dolby True HD ist stattdessen zu<br />
empfehlen. Mit über dreieinhalb Stunden SD-<br />
Boni plus Audiokommentar und Bildergalerie<br />
bleiben hier kaum Wünsche offen. TL<br />
Im Jahre 2006 wurde ein Insasse der Justizvollzugsanstalt<br />
Siegburg durch seine drei Zellengenossen<br />
brutal gefoltert und schließlich zum<br />
Selbstmord gezwungen. Der Film „Siegburg“<br />
basiert auf der wahren Geschichte, die vor drei<br />
Jahren in Deutschland für einen Skandal sorgte.<br />
Da das Bildformat nur in MPEG-2 codiert ist, fehlt<br />
es dem Streifen an Schärfe. Weiterhin ist eine<br />
störende Filmkörnung erkennbar. Der Sound<br />
ist zwar in DTS-HD MA 5.1 abgemischt, ist aber<br />
sehr frontlastig. Die hinteren Boxen werden nur<br />
für leichte Hintergrundgeräusche genutzt. In<br />
den Extras sind u. a. gelöschte Szenen und Aufnahmen<br />
hinter den Kulissen enthalten. LF<br />
Film 3,5/10<br />
Auch wenn er es versucht, von dem göttlichen Humor von Monty<br />
Pythons „Das Leben des Brian“ ist Jack Blacks Blödelhumor noch<br />
meilenweit entfernt.<br />
Film 9,5/10<br />
Der Klassiker des Spionagethrillers ist heute noch mitreißend<br />
und die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassung punktet mit ausgezeichneter<br />
Remastering-Qualität. Kurzum: Ein Muss für Cineasten!<br />
Film 5/10<br />
Auch durch die Starbesetzung, etwa mit Edward Furlong, der<br />
bereits in „American History X“ einen brutalen Hooligan spielte,<br />
kann „Siegburg“ nicht wirklich überzeugen.<br />
Technik 6,5/10<br />
Technik 6/10<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Bildqualität 4,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Tonqualität 4,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
Final Destination 4<br />
Land/Jahr/Genre: US 2009/Horror<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bild: VC-1, 2.35 : 1, 33,4 Mbps<br />
Ton: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.), 640 kbps<br />
Regie: David R. Ellis<br />
Laufzeit: 81 min, FSK: 18<br />
Wendecover: ja<br />
Family Guy – Irgendwo, ...<br />
Land/Jahr/Genre: US 2009/<br />
Animation<br />
Vertrieb: 20th Century Fox<br />
Bild: MPEG-4, 4 : 3, 27,4 Mbps<br />
Ton: DTS 5.1, 768 kbps<br />
Regie: Dominic Polcino<br />
Laufzeit: 55 min, FSK: 12<br />
Wendecover: nein<br />
Mutants<br />
Land/Jahr/Genre: FR 2009/<br />
Horrordrama<br />
Vertrieb: Sunfi lm Entertainment<br />
Bild: MPEG-4, 1.78 : 1, 22,1 Mbps<br />
Ton: DTS-HD MA 7.1, 2,1 Mbps<br />
Regie: David Morlet<br />
Laufzeit: 111 min, FSK: 18<br />
Wendecover: nein<br />
×1<br />
15 € 22.1.2010<br />
×1<br />
28 € 5.3.2010<br />
×1<br />
19 € 5.2.2010<br />
Bilder: 20th Century Fox, KSM, Sony Pictures, Sunfilm Entertainment, Warner Home<br />
Schon dreimal führte ein Teenager mit präkognitiven<br />
Fähigkeiten den Tod an der Nase herum.<br />
Auch diesmal macht der Sensenmann blutige<br />
Überstunden, um die Überlebenden nachträglich<br />
zu sich zu holen. Als würde der hohe Gewaltgrad<br />
nicht schon so reichen, gibt es auch<br />
noch eine 3-D-Version des Films auf der Scheibe<br />
samt Farbfi lterbrille. Die ansehnliche Bildschärfe<br />
und der ordentliche Kontrast werden lediglich<br />
durch einen zu hell eingepegelten Schwarzwert<br />
relativiert. Der Sound macht einem 3-D-Film alle<br />
Ehre und vergrößert das Vergnügen mit schockierenden<br />
Rundumeffekten. In der Bonussektion<br />
fi nden Sie vorrangig weitere Todesarten. FT<br />
Film 5/10<br />
Der Film erhält seinen Reiz durch die Todesarten bzw. die<br />
kreative Dekonstruktion menschlicher Körper. An der Story<br />
änderte sich, wie zu erwarten war, nichts.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 9,5/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Gesamt<br />
Wie schon im ersten Family-Guy-Film, fällt mitten<br />
im gemütlichen Fernsehabend der Strom<br />
aus und die Kinder bitten das Familienoberhaupt<br />
Pete, die fünfte „Star Wars“-Episode zu<br />
erzählen. Er lässt sich breitschlagen und erzählt<br />
die Jedi-Story mit einigen Abwandlungen. Wie<br />
bei Animationen üblich, ist das Bildmaterial<br />
von hohem Niveau. Außer ein paar Nachzieheffekten<br />
gibt es nichts zu bemängeln. Der Sound<br />
überrascht mit unerwarteten Effekten, verliert<br />
aber an Räumlichkeit, da die hinteren Boxen<br />
nicht angesteuert werden. In den zahlreichen<br />
Extras erhält der Zuschauer viele Infos über die<br />
Entstehung des Streifens.<br />
LF<br />
Film 8/10<br />
Peter Griffi n schlägt zurück. Die Fortsetzung zu dem<br />
Vorgängerhit „<strong>Blu</strong>e Harvest“ lässt wider Erwarten durch<br />
zahlreiche Gags kein Auge trocken.<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Gesamt<br />
Von einem Virus befallen, ist der größte Teil der<br />
Menschheit zu Zombies mutiert. Die schwangere<br />
Ärztin Sonja (Hélène de Fougerolles) und<br />
ihr Freund Marco (Francis Renaud) versuchen,<br />
sich zu einer Militärbasis durchzuschlagen, als<br />
Marco von einem Mutanten gebissen und damit<br />
infi ziert wird ... Das Bild ist fast den ganzen Film<br />
über in einem blassen Blauton gehalten. Während<br />
das noch stilistisch funktioniert, sind eine<br />
durchgehende Weichzeichnung und die damit<br />
reduzierte Detailschärfe deutlich zu bemängeln.<br />
Der Ton punktet durch eine gute 7.1-Abmischung,<br />
nur die deutschen Dialoge klingen etwas dünn.<br />
Noch dünner sind die Extras gesät. UF<br />
Film 6,5/10<br />
„Mutants“ ist eine schräge Gratwanderung zwischen<br />
Liebesdrama und Zombie-Metzeleien. Interessanter Ansatz,<br />
aber nur zum Teil gelungen.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 1,5/10<br />
Gesamt<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 81
Film<br />
Importe<br />
Import: Wie, was, wo, warum?<br />
Dank diverser Onlineshops ist der internationale Entertainment-Markt transparenter denn je. Grenzen werden<br />
durchlässig und jeder kann im Prinzip alles erstehen. Insbesondere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fans profi tieren davon. Wir sagen<br />
Ihnen, wie es geht.<br />
Eigentlich ist Deutschland ein recht günstiger<br />
Standort, um an eine ordentliche Version<br />
der meisten Filme heranzukommen. Besonders<br />
die aufwendigen Synchronisationen, die selbst<br />
jenseits großer Mainstream-Produktionen angefertigt<br />
werden, machen den Medienstandort<br />
für Muttersprachler angenehm. Wo in anderen<br />
Ländern jeweils nur Untertitel oder zweitklassige<br />
Sprachfassungen angeboten werden, stellen<br />
sich hierzulande echte Synchronisationskünstler<br />
hinters Mikrofon und liefern oftmals bessere<br />
Interpretationen als die Originalstimmen selbst.<br />
Bereits aus diesem Grund hat der regionale<br />
Vertrieb von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s absolute Priorität für die<br />
meisten Käufer. Dennoch gibt es Situationen, in<br />
denen ein prüfender oder auch vergleichender<br />
Blick über die Landesgrenzen hinaus lohnt.<br />
Ist der Film in Deutschland noch nicht, in einer<br />
anderen Form oder mit schlechterer Ausstattung<br />
erschienen? Kommt er hierzulande überhaupt<br />
heraus? Oder bietet z. B. die US-Fassung<br />
aufgrund des günstigen Dollarkurses einen<br />
preislichen Vorteil? Der Onlinehandel schafft<br />
engagierten Sammlern hierbei schnell Abhilfe<br />
und offeriert die begehrten Stücke.<br />
Wo gibt es Importe?<br />
Die am häufi gsten frequentierten Plattformen<br />
für Importware sind zweifelsohne Amazon.de<br />
und Axelmusic.com. Da die meisten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Käufer sowieso schon bei Amazon.de angemeldet<br />
sind, ist für sie dieser Weg sicherlich<br />
der einfachste. Sollte das gesuchte Objekt nicht<br />
über die deutsche Seite zu beziehen sein, so<br />
bleibt immer noch der Zugriff auf die ausländischen<br />
Plattformen des Anbieters, also z. B.<br />
Amazon.co.uk oder Amazon.com. Sie können<br />
Ihren ursprünglichen Account nämlich unabhängig<br />
vom Land nutzen.<br />
Das weniger bekannte Portal Axelmusic.<br />
com wiederum hat sich auf Importe spezialisiert<br />
und liefert zusätzlich auch noch sinnvolle<br />
Informationen, beispielsweise über<br />
den Regionalcode. Natürlich gibt es im Netz<br />
noch viele weitere Importhändler, wie z. B.<br />
Ezydvd.com.au oder www.play.com (portofrei),<br />
die zum Vergleich herangezogen werden können.<br />
Hauptsächlich unterscheiden sich die Anbieter<br />
allerdings in ihren Lieferzeiten, die in der<br />
Regel zwischen einer und vier Wochen liegen,<br />
manchmal aber auch längere Zeiträume umfassen.<br />
Außerdem verschickt nicht jeder ausländische<br />
Versand nach Deutschland.<br />
Was ist zu beachten?<br />
Bevor Sie eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> aus dem Ausland beziehen,<br />
sollten Sie sich stets über die Sprachen<br />
der Scheibe informieren. Oftmals ist eine englische<br />
Tonspur enthalten, manchmal gibt es<br />
sogar deutsche Untertitel oder die deutsche<br />
Synchronfassung. Ausnahmen sind hier Musik-<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, bei denen die Sprache außer vielleicht<br />
bei der Menüführung keine wirklich große Rolle<br />
spielt.<br />
Vorsicht ist bei Titeln geboten, die auf dem<br />
Index stehen und deshalb in Deutschland<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
82
Importe<br />
Film<br />
nicht beworben werden und nur unter dem<br />
Ladentisch zu erstehen sind. Über den Versandhandel<br />
dürfen solche Scheiben gar nicht<br />
erst nach Deutschland eingeführt werden.<br />
Wird ein indizierter Titel oder ein Film mit<br />
Indizierungspotenzial z. B. bei einer Zollkontrolle<br />
entdeckt, droht neben der ersatzlosen<br />
Konfi szierung eine mögliche Rechtsstrafe.<br />
Da sich die Vertriebswege von Region zu<br />
Region unterscheiden, passiert es oft, dass<br />
in einem Land bereits die Heimkinofassung<br />
eines Films erscheint, während er woanders<br />
gerade einmal in den Kinos anläuft. Damit<br />
die regionalen Vertriebe überhaupt eine<br />
Chance haben, den Kinofi lm und die später<br />
erscheinende Scheibe an den Mann zu<br />
bringen, wurden sogenannte Regionalcodes<br />
eingeführt. Europa befi ndet sich in der Region<br />
B2, genauso wie Afrika und Grönland. Die<br />
anderen beiden Regionen sind A1(Amerika,<br />
Japan, Südostasien) und C3 (Russland,<br />
Zentral- und Südasien, Indien, China). Auf<br />
diese Art verschlüsselte Discs können ausschließlich<br />
von Playern abgespielt werden,<br />
die den jeweiligen Code unterstützen. Nicht<br />
alle Scheiben nutzen jedoch Ländercodes.<br />
Solche „Codefree“-Exemplare sind mit allen<br />
Abspielgeräten der Welt kompatibel. In der<br />
Regel trifft dies auf Discs der Studios Universal<br />
und Warner zu, mit Ausnahme der<br />
Warner-Tochter New Line Cinema, deren<br />
Filme codiert sind. Sony Pictures und Disney<br />
veröffentlichen gelegentlich codierte Scheiben<br />
und Twentieth Century Fox setzt recht<br />
häufi g auf den Länderschutz. Wollen Sie also<br />
eine hundertprozentig kompatible Scheibe<br />
erwerben, ist eine ausgiebige Recherche<br />
über den Regionalcode (z. B. auf Axelmusic.<br />
com) essenziell.<br />
Versand- und Zusatzkosten<br />
Gewöhnlich läuft die Bezahlung der Ware<br />
über die Kreditkarte oder über das sichere<br />
Pay-Pal-System. Bestellen Sie bei einem<br />
ausländischen Versand, sollten Sie ein Online-Tool<br />
für Währungen benutzen, um den<br />
angegebenen Preis in Euro umzurechnen<br />
(z. B. www.bankenverband.de/waehrungsrechner).<br />
Wie bereits angedeutet sind Importe<br />
keineswegs zwingend teurer als hierzulande<br />
angebotene <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs. Bestellprofi s<br />
fi nden oftmals sogar günstigere Angebote<br />
als beim inländischen Einkauf. Überdies fallen<br />
Versandkosten an, deren Höhe je nach<br />
Größe der Bestellung, Anbieter und dessen<br />
Sitz variieren. Etwas teurer wird es, wenn Sie<br />
die Ware jenseits der EU-Grenzen bestellen,<br />
denn hier wird bei Kreditkartennutzung<br />
noch eine geringfügige Auslandseinsatzgebühr<br />
erhoben. Ab einem Warenwert von<br />
150 Euro kommt ein Zollabschlag von knapp<br />
3,5 Prozent hinzu. Zudem erhebt der Zoll ab<br />
einem Warenwert von über 22 Euro eine<br />
Einfuhrumsatzsteuer mit dem normalen Satz<br />
von 19 Prozent. Obwohl sich die steuerliche<br />
Freigrenze selbst nur auf den reinen Warenwert<br />
bezieht, wird die Umsatzsteuer anhand<br />
des kompletten Preises, also der Ware plus<br />
Versand plus Zoll, kalkuliert. Bei Fälligwerdung<br />
der Steuer, stellt normalerweise das beauftragte<br />
Versandunternehmen (DHL, UPS etc.)<br />
den entsprechenden Betrag in Rechnung.<br />
Wer sich die Zollkontrolle sowie eine damit<br />
verbundene längere Lieferzeit lieber ersparen<br />
möchte, bestellt entweder innerhalb der<br />
EU oder eben nur in kleinen Mengen.<br />
Garantieanspruch?<br />
Durch die kratzresistente Schutzschicht und<br />
generelle Qualitätskontrollen im Presswerk<br />
ist das Risiko, eine beschädigte Scheibe zu<br />
erwischen, relativ gering. Dieser Gedanke ist<br />
insofern wichtig, da es keinen Garantieanspruch<br />
auf importierte Ware gibt. Ist etwas<br />
nicht abspielbar, kann eine Rücksendung<br />
kostenintensiv und kompliziert werden. Wir<br />
raten daher, vor der Bestellung genauestens<br />
die Kompatibilität der Scheibe zum heimischen<br />
Player und Ihren Sprachkenntnissen<br />
zu überprüfen.<br />
In den folgenden Ausgaben des BLU-RAY<br />
MAGAZINs fi nden Sie nun regelmäßig unsere<br />
Import-Empfehlungen mit allen Angaben,<br />
die Sie benötigen. Unten listen wir bereits<br />
sie ersten sechs Empfehlungen auf, darunter<br />
Michael Manns Gangster-Epos „Heat“, dessen<br />
Rechte in Deutschland abgelaufen sind.<br />
Sowohl der UK- als auch der US-Import enthalten<br />
hier eine deutsche Tonspur. Damit Sie<br />
nichts vergessen, gibt es nebenstehend eine<br />
Checkliste für problemloses Importieren.<br />
FALKO THEUNER<br />
Import-Tipps (Auswahl)<br />
Doctor Who – The Complete Specials<br />
(UK-Import)<br />
Genre: Science-Fiction-Serie<br />
Sprache: Englisch<br />
UT: Englisch<br />
Ländercode: B2<br />
Release: 11.1.2010<br />
Army Of Darkness – Evil Dead 3<br />
(UK-Import)<br />
Genre: Horror/Komödie<br />
Sprache: Englisch<br />
UT: Englisch<br />
Ländercode: B2<br />
Release: 29.9.2008<br />
Import-Checkliste<br />
- Lohnt sich der Import preislich, ausstattungs<br />
technisch etc.?<br />
- Welche Fassung ist die beste – die kanadische,<br />
englische, amerikanische etc.?<br />
- Ist der Titel in Deutschland verboten?<br />
- Welche Sprachen werden von der Scheibe<br />
unterstützt?<br />
- Nutzt die Disc einen Regionalcode? Wenn ja, ist<br />
er kompatibel zu Ihrem Player (B2)?<br />
- Wie lang sind die standardmäßigen Lieferzeiten<br />
des Versands?<br />
- Verschickt der Versand auch nach Deutschland?<br />
- Wie hoch ist der umgerechnete Eurowert des<br />
Warenpreises? Wie hoch sond die Versandkosten?<br />
- Welcher Versand hat das günstigste Angebot?<br />
- Sitzt der Versand innerhalb oder außerhalb der EU?<br />
- Fallen Auslandseinsatzgebühren bei Kreditkartennutzung<br />
außerhalb der EU an?<br />
- Ab einem Warenwert von über 22 Euro fallen in der<br />
Regel 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer an.<br />
- Ab 150 Euro kommt noch ein Zollabschlag von<br />
ca. 3,5 Prozent hinzu (bei Import aus Nicht-<br />
EU-Land).<br />
Dorian G<strong>ray</strong><br />
(UK-Import)<br />
Genre: Drama<br />
Sprache: Englisch<br />
UT: Englisch<br />
Ländercode: B2<br />
Release: 18.1.2010<br />
Final Fantasy VII – Advent Children Complete<br />
(UK-Import)<br />
Genre: Action/Animation<br />
Sprache: Englisch, Japanisch<br />
UT: Englisch<br />
Ländercode: codefree<br />
Release: 27.7.2009<br />
Moon<br />
(UK-Import)<br />
Genre: Science Fiction<br />
Sprache: Englisch<br />
UT: Englisch<br />
Ländercode: B2<br />
Release: 16.11.2009<br />
Heat<br />
(UK-Import)<br />
Genre: Thriller<br />
Sprache: Englisch, Deutsch<br />
UT: Englisch, Deutsch<br />
Ländercode: codefree<br />
Release: 9.11.2009<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 83
Spiel<br />
Test<br />
Saboteur<br />
Action-Adventure<br />
Plattform: PS3, Xbox 360<br />
Entwickler: Pandemic<br />
Publisher: Electronic Arts<br />
Bildformat: 16 : 9, 1 080p<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Spieler: 1<br />
USK: 18<br />
Sprache: Deutsch<br />
65 € 3.12.2009<br />
Paris. 1940. Der Himmel ist grau, die<br />
Stimmung drückend und die Allgegenwärtigkeit<br />
der Nazis verschluckt Paris’ besonderes<br />
Flair. Sean Devlin ist ein irischer Mechaniker,<br />
nun ist er hinter die feindlichen Linien geraten<br />
und blickt schwermütig und vom Regen<br />
durchnässt auf den Eiffelturm. Alles um ihn<br />
herum erscheint lediglich schwarz und weiß,<br />
die Deutschen saugen Umgebung und Einwohnern<br />
die Farben aus. Allein das Blau des<br />
Widerstandes bäumt sich gegen das Rot des<br />
Faschismus’ auf. Vor nicht allzu langer Zeit war<br />
noch alles in bester Ordnung, aber durch einen<br />
Schicksalsschlag wurde Seans Leben auf den<br />
Kopf gestellt, der Hass auf die Nazis lodert in<br />
ihm. Fröstelnd dreht er sich um, zieht seine<br />
Baskenmütze tiefer ins Gesicht und sucht, vom<br />
grellen Licht angezogen, in einem Tanzlokal<br />
Unterschlupf. An der Bar sitzend hofft er, mit<br />
ein paar Drinks und leichten Damen der Tristesse<br />
zu entkommen. Das Schicksal hat aber<br />
anderes mit ihm vor, denn an diesem Abend<br />
spricht ihn der französische Widerstand an und<br />
das Spiel beginnt.<br />
Deuxième Guerre Mondiale<br />
Kein Szenario wurde in Videospielen öfter<br />
aufgegriffen als das des zweiten Weltkriegs.<br />
„Saboteur“ rollt das Setting aber gänzlich neu auf:<br />
Sean befi ndet sich in einer offenen Welt, kann<br />
sich frei bewegen und die Spielweise ist nicht<br />
ganz so offensiv wie in Weltkriegsshootern –<br />
er sabotiert die Nazis im Verborgenen. Soweit<br />
die Theorie. In der Praxis spielt sich Saboteur<br />
wie ein Potpourri aus „GTA“ und „Assassin’s<br />
Creed“, leider wirken die verschiedenen Spielelemente,<br />
etwa das Klettern auf Gebäude,<br />
wenig dynamisch. Auch das Schleichelement<br />
wird nicht stringent umgesetzt. Fliegt die Tarnung<br />
auf, klärt Sean die Situation meist ohne<br />
Probleme im direkten Kampf – „Saboteur“<br />
glänzt nicht gerade mit intelligenten Gegnern,<br />
auch der Schwierigkeitsgrad ist nicht hoch angesetzt.<br />
Die Kämpfe weisen also kaum Tiefe<br />
auf, ebenso wie die Autofahrten. Es scheint,<br />
als hätte alles einfach etwas mehr Zeit benötigt.<br />
Kein Wunder, denn das Entwicklerstudio<br />
Pandemic wurde jüngst vom Publisher Electronic<br />
Arts geschlossen.<br />
Die Hauptgeschichte macht neben dem 40er-<br />
Jahre-Setting noch den größten Wert des<br />
Spiels aus und Sean schlägt sich als Hauptdarsteller<br />
ganz vernünftig. Zudem macht es Spaß,<br />
den Straßen von Paris wieder Farbe einzuhauchen,<br />
indem man Nazis in den Allerwertesten<br />
tritt und dem Widerstand Hoffnung gibt. Die<br />
Hauptmissionen ähneln sich aufgrund gleicher<br />
Aufgaben oft, die verschiedenen Orte, wie<br />
etwa ein fahrender Zug oder ein Zeppelin, werten<br />
das Missionsdesign aber auf. Neben dem<br />
Hauptstrang vernichtet Sean Nazistützpunkte<br />
und sammelt Autos.<br />
Das besondere Flair<br />
Trotz aller Mängel versprüht „Saboteur“ eine<br />
gewisse Atmosphäre. Die Résistance, die vom<br />
Untergrund aus operiert, und die Pariser Nachtclubs<br />
mit ihren fl eischlichen Verführungen und<br />
swingender Jazzmusik fangen die Atmosphäre<br />
der Zeit toll ein. Leider wird der Eindruck häufi g<br />
durch Zeilenverschiebungen und Pop-ups gestört,<br />
zudem wirken die Animationen hölzern –<br />
technisch ist „Saboteur“ nicht auf der Höhe der<br />
Zeit. Ganz kann man sich dem Bann des ersten<br />
Weltkriegsschleichers dennoch nicht entziehen<br />
und der Ärger um das verschenkte Potenzial ist<br />
umso größer.<br />
Bewertung<br />
DENNIS SCHIRRMACHER<br />
„Saboteur“ in Bestform: Das triste Paris hat einen ganz<br />
eigenen Charme. Die Grafik ist aber durchwachsen<br />
Sie können hinter jedem Lenkrad Platz nehmen. Die<br />
Steuerung der Fahrzeuge ist aber nicht optimal<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Spielspaß 7/10<br />
„Saboteur“ hat durchaus seine Momente, der glanzvolle<br />
Abschluss der mittlerweile geschlossenen Pandemic Studios ist<br />
es aber bei Weitem nicht.<br />
Gesamt<br />
Bilder: Electronic Arts<br />
84
Test<br />
Spiel<br />
Action<br />
Plattform: PS3, Xbox 360<br />
Entwickler: Platinum Games<br />
Publisher: Sega<br />
Bildformat: 16 : 9, 1 080p<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Spieler: 1<br />
USK: 18<br />
Sprache: Deutsch<br />
50 € 8.1.2010<br />
Anfangs wirkt alles noch ziemlich verwirrend<br />
und man weiß gar nicht, wo einem der<br />
Kopf steht. Neben der abstrus anmutenden<br />
Geschichte um eine mehrere Jahrhunderte alte<br />
Hexe, die 20 Jahre lang in einem Sarg auf dem<br />
Grund eines Sees lag und nun auferstanden ist,<br />
fordert der knallbunte und schrille Grafikstil die<br />
Augen ungemein. Nach und nach entfaltet sich<br />
aber ein perfekt spielbares Actionfest mit einer<br />
mitreißenden Geschichte inklusive ruhiger und<br />
sogar nachdenklicher Momente.<br />
Eine Hexe sucht sich selbst<br />
Bayonetta entspricht so gar nicht der klassischen<br />
Vorstellung einer Hexe. Im eng anliegenden,<br />
alle Körperteile vorteilhaft betonenden<br />
Outfi t stolziert sie unnahbar und stets<br />
sexy durchs Spiel. Entwickler Hideki Kamiya<br />
(„Devil May Cry“, „Okami“) verdreht dabei unsere<br />
Vorstellungen von Gut und Böse, denn<br />
Bayonetta kämpft auf der Seite<br />
der Hölle gegen<br />
boshafte Engel. Dies fühlt sich aber zu keinem<br />
Zeitpunkt falsch an, denn alles was sie will ist<br />
die Wahrheit über sich und den Krieg zwischen<br />
Himmel und Hölle herausfi nden.<br />
Schön kämpfen<br />
Vor allem im Kampf sieht Bayonetta unglaublich<br />
stylish aus und alles wird mit wenigen<br />
Knöpfen kontrolliert. So zelebrieren selbst<br />
Anfänger unglaubliche Manöver, richtig Spaß<br />
machen die Kämpfe aber erst nach einiger<br />
Zeit, wenn Sie das Kampfsystem durchschaut<br />
haben. Denn weicht die Hexe im richtigen<br />
Moment einem Angriff aus, wird das Spielgeschehen<br />
in Zeitlupe versetzt, Bayonetta prügelt<br />
und springt aber im normalen Tempo weiter.<br />
Das bringt etwas Ruhe ins Kampfgeschehen,<br />
hilft der Übersicht und putzt Gegner besonders<br />
effi zient weg. Und haben Sie die simpel auszuführenden<br />
Combos verinnerlicht, bewegen Sie<br />
Bayonetta so behände durch die Schlachten,<br />
dass es einer Ballettaufführung gleichkommt<br />
und der fl üssige Spielfl uss macht zunehmend<br />
süchtiger.<br />
Ein Klimax jagt den nächsten<br />
Bei „Bayonetta“ erwartet Sie nicht nur perfekt<br />
ausbalancierte Nonstop-Action, die Entwickler<br />
überraschen auch immer wieder mit kreativen<br />
Ideen. Vor allem die Endbosse lassen jedes<br />
Videospielerherz höher schlagen,<br />
teils sind diese so groß, dass Sie<br />
sie erst erklettern müssen. In den<br />
Kämpfen ist Bayonetta unter anderem<br />
auf einem Surfbrett unterwegs<br />
oder sie schwebt im Weltraum vor einem<br />
riesigen Brocken. Dabei hat die Hexe immer<br />
einen coolen Spruch auf den Lippen und setzt<br />
sich im Kampfgeschehen bewusst lasziv in Szene.<br />
Zum Ende des Spiels drehen die Entwickler<br />
nochmal richtig auf. Wendungen in der Story<br />
und frische Spielelemente spiegeln deren Liebe<br />
zum Medium des Videospiels wieder.<br />
den, dem kann man sich kaum entziehen.<br />
Leider haben die Entwickler bei der Portierung<br />
auf die Playstation 3 geschlampt – im Vergleich<br />
zur Xbox-360-Version ist die Framerate extrem<br />
instabil, die Texturen wirken verwaschen und<br />
die Ladezeiten fallen wesentlich länger und<br />
häufi ger aus. Unsere Wertung bezieht sich auf<br />
eben diese Version, Xbox-Besitzer können getrost<br />
bei der Grafi k einen und beim Spielspaß<br />
einen halben Punkt aufaddieren.<br />
DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Bayonetta ist an Händen und Füßen mit Pistolen ausgerüstet.<br />
Unvergessen bleibt ihr Breakdance, während sie aus<br />
allen Rohren feuert<br />
Urplötzlich ist die Hexe fast nackt und ihre immer langer<br />
werdenden Haare greifen in den Kampf ein<br />
Bewertung<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Bilder: Sega<br />
Audiovisueller Genuss<br />
Während die stroboskopartige Action auf die<br />
Netzhaut prasselt, dudelt zu den Kämpfen<br />
Japanopop mit deplatziert wirkenden Songzeilen<br />
wie „I Love You“ aus den Lautsprechern.<br />
Sega hat anscheinend sein Händchen<br />
für Skurriles wieder entdeckt und wir fi n-<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Spielspaß 9/10<br />
„Bayonetta“ ist nicht ein Actionspiel, es ist das Actionspiel.<br />
Visuell und spielerisch voll frischer Ideen, lässt es die Herzen<br />
von Videospielfans vor Glück schier zerbersten.<br />
Gesamt<br />
Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 85
Spiel<br />
Test<br />
Action-Adventure<br />
Plattform: PS3, Xbox 360<br />
Entwickler: Vigil Games<br />
Publisher: THQ<br />
Bildformat: 16 : 9, 1 080p<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Spieler: 1<br />
USK: 18<br />
Sprache: Deutsch<br />
46 € 5.1.2010<br />
Ein riesiger Brocken verlangt nach einem riesigen Schwert.<br />
Neben Actioneinlagen versorgt Sie „Darksiders“ auch mit<br />
Rätseln, die teils ganz schön knackig ausfallen<br />
Grafiken und Charakterdesign entspringen aus<br />
Joe Madureiras (Marvel Comics) Feder<br />
Text des Werbeflyers: Gejagt vom Himmel.<br />
Gehasst von der Hölle. Getrieben<br />
von Rache.<br />
Ja, das sieht nun wirklich blöd aus für Krieg, den<br />
ersten Reiter der Apokalypse. Drum schnappt er<br />
sich fl ugs sein überdimensionales Schwert und<br />
schmeißt sich den Gegnerhorden entgegen.<br />
Was klischeehaft und stumpf anmutet, entwickelt<br />
sich aber schnell zu einem ausgewachsenen<br />
Abenteuerspiel nebst Rätseleinlagen.<br />
Das Spielprinzip erinnert dabei frappierend an<br />
Nintendos „Zelda“-Reihe, so durchquert Krieg<br />
Dungeon-ähnliche Levels mit Schatztruhen<br />
und einem am Ende wartenden Endboss. Zu<br />
diesem dringen Sie nur vor, indem Sie neu<br />
gefundene Ausrüstungsgegenstände, wie etwa<br />
eine Art Bumerang, einsammeln. Diese Gegenstände<br />
muss Krieg für den Spielfortschritt<br />
an bestimmten Stellen einsetzen und der<br />
Endgegner ist nur in Verbindung mit dem jeweiligen<br />
Item zu besiegen. Bei den Kämpfen<br />
ist erstmal klassische Endgegner-Taktikanalyse<br />
gefragt und das Spiel verlangt stets perfektes<br />
Timing – „Darksiders“ hält also durchaus Frustmomente<br />
parat. Auch die Rätsel sind mit ihren<br />
Schalter- und Objektschiebeeinlagen „Zelda“-<br />
typisch, alle abgeschauten Spielelemente formen<br />
sich aber zu einem stimmigen Ganzen.<br />
Grafi sch zeichnet Comic-Ikone Joe Madureira<br />
(Marvel Comics) verantwortlich, der auch<br />
die Storyline entwickelt hat. Optisch macht<br />
„Darksiders“ einiges her, vor allem das Charakterdesign<br />
weiß zu gefallen. Bei der Geschichte<br />
hat er sich allerdings nicht mit Ruhm bekleckert,<br />
hier wird lediglich Standardkost geboten.<br />
„Darksiders“ fühlt sich vor allem dank der brachialen<br />
Soundkulisse im Heimkino wohl, wir<br />
empfehlen Ihnen aber unbedingt die Konsole<br />
auf „englisch“ zu stellen, denn die Originalfassung<br />
wartet mit wesentlich mehr Atmosphäre<br />
auf.<br />
DS<br />
Bewertung<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Spielspaß 8,5/10<br />
„Darksiders“ ist das (düstere) „Zelda“ auf Nicht-Nintendo-<br />
Konsolen. Lassen Sie sich keinesfalls von den Gewalt-Klischees<br />
täuschen, dahinter steckt ein echtes Action-Adventure.<br />
Gesamt<br />
Avatar – Das Spiel<br />
Plattform: Playstation 3, Xbox 360<br />
Entwickler: Ubisoft Montreal<br />
Publisher: Ubisoft<br />
Bildformat: 16 : 9, 1 080p, 3-D<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Spieler: 1–16 (online)<br />
USK: 16<br />
Sprache: Deutsch<br />
Scene It? – Ganz großes Kino!<br />
Plattform: Playstation 3, Xbox 360<br />
Entwickler: Artifi cial Mind & Movement<br />
Publisher: Warner Interactive<br />
Bildformat: 16 : 9, 1 080p<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Spieler: 1–4<br />
USK: 0<br />
Sprache: Deutsch<br />
Dark Void<br />
Plattform: Playstation 3, Xbox 360<br />
Entwickler: Airtight Games<br />
Publisher: Capcom<br />
Bildformat: 16 : 9, 720p<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Spieler: 1<br />
USK: 16<br />
Sprache: Deutsch<br />
60 € 3.12.2010<br />
30 € 27.11.2009<br />
55 € 22.1.2010<br />
Videospiele zu Filmen sind oft Lizenzmüll, das<br />
triff t bei der Versoftung von „Avatar“ nur bedingt<br />
zu. Beim Spiel handelt es sich um ein Prequel<br />
zum Film, dabei schlüpfen Sie entweder in die<br />
Rolle des Rekruten Abel Ryder oder schlagen sich<br />
mit einem Na‘vi auf die Seite der Ureinwohner.<br />
Die menschlichen Abschnitte spielen sich wie ein<br />
handelsüblicher Third-Person-Shooter, der Na‘vi<br />
ist eher Nahkampfspezialist. In beiden Kampagnen<br />
erledigen Sie Nullachtfünfzehn-Aufgaben,<br />
wie etwa Gegenstände von A nach B zu bringen.<br />
Grafi sch wirkt vor allem der Planet sehr ausgearbeitet,<br />
in 3-D ist das Spiel sogar ein echtes Erlebnis.<br />
Lizenzmüll fühlt sich jedenfalls anders an, ein<br />
wirklich fesselndes Spiel aber auch. DS<br />
Eine Unterstützung für die Quizshow-authentischen<br />
Buzz-Controller, nebst einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />
mit massig Speicherplatz, das sind beste Voraussetzungen<br />
für ein Filmquiz. Leider haben die<br />
Filmausschnitte eine miserable Qualität, das Gezeigte<br />
erreicht aufl ösungstechnisch bestenfalls<br />
DVD-Niveau. In einigen Runden müssen Sie anhand<br />
von Tonmaterial Filmfragen beantworten,<br />
bedauerlicherweise ist auch hier die Qualität unter<br />
aller Kanone und eine Beleidigung für jedes<br />
Heimkino. Nichtsdestotrotz macht eine gepfl egte<br />
Quizrunde unter Filmfreunden eine Menge Spaß,<br />
denn die Fragen haben es wirklich in sich und<br />
selbst beinharte Cineasten verharren teilweise<br />
sprachlos vor dem Controller.<br />
DS<br />
Nach einem Flugzeugabsturz im Bermudadreieck<br />
fi ndet sich der Pilot Will in einem Paralleluniversum<br />
wieder und kämpft fortan gegen<br />
außerirdische Roboter. Die Geschichte ist absolut<br />
hanebüchen, und noch viel schlimmer: Sie wird<br />
gar nicht richtig erzählt. Das Dschungelsetting<br />
und die Third-Person-Spielmechanik erinnern<br />
sehr an „Uncharted 2“, nur sieht es um einiges<br />
schlechter aus und spielt sich wesentlich unfl üssiger.<br />
Mit dem Jetpack hätte „Dark Void“ extrem<br />
punkten können, denn die Action verlagert sich<br />
in vertikale Richtung. So hängt Will an Felsvorsprüngen<br />
und kapert Ufos im Flug. Das fühlt sich<br />
im ersten Moment frisch an, wiederholt sich aber<br />
leider immer wieder und wieder.<br />
DS<br />
Bewertung<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Spielspaß 6,5/10<br />
Die Filmversoftung ist solide, leidet aber an fadem Missionen und<br />
der Steuerung. Für Fans hat der Ausfl ug nach Pandora echten<br />
Mehrwert, denn sie werden mit umfangreichen Fakten versorgt.<br />
Gesamt<br />
Bewertung<br />
Bildqualität 3/10<br />
Tonqualität 3,5/10<br />
Spielspaß 6,5/10<br />
Audiovisuell fällt das Filmquiz durch und die knackigen Fragen<br />
können Kinder abschrecken. Treff en sich hingegen vier<br />
Filmfreunde, beginnt der Kampf um die Cineasten-Krone.<br />
Gesamt<br />
Bewertung<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Spielspaß 6/10<br />
Die Ansätze sind da, nur wird jeder kreative Augenblick durch die<br />
ständigen Wiederholungen nahezu im Keim erstickt. Da wäre<br />
defi nitiv mehr drin gewesen, aber Teil zwei wird sicher kommen.<br />
Gesamt<br />
Bilder: Capcom, THQ, Ubisoft, Warner Int.<br />
86
Technik<br />
Blaues Mittelfeld<br />
Mit einem Preis von 530<br />
Euro bietet der BDP-S760<br />
gehobenen Standard.<br />
Seite 93<br />
Klangaufwertung<br />
Philips‘ Soundbar erfüllt<br />
das Wohnzimmer mit<br />
Ambisound.<br />
Seite 95<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG, Philips<br />
Dennis Schirrmacher,<br />
Redakteur<br />
Der HDTV-Umstieg ist noch<br />
in vollem Gang, da kündigt<br />
sich bereits der nächste<br />
Standard an: 3-D. Wer künftig<br />
plastische Bildwelten bestaunen<br />
will, muss erneut tief in die<br />
Tasche greifen, aktuelle Geräte<br />
sind gar nicht oder nur bedingt<br />
mit der 3-D-Darstellung<br />
kompatibel. Mittlerweile sind<br />
die 3-D-Spezifi kation für die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc und die 3-D-taugliche HDMI-1.4-Schnittstelle<br />
abgesegnet – Letztere sorgt aber zunehmend<br />
für Verwirrung. Ein neuer Fernseher mit HDMI 1.4 ist<br />
zwingend notwendig, sonst könnte das Display den<br />
3-D-Bilderstrom nicht korrekt interpretieren, denn für den<br />
dreidimensionalen Eindruck sind immer zwei Bilder nötig.<br />
Der Zuspieler sendet die beiden Bilder in verschiedenen<br />
Verfahren, etwa Side-by-Side, an das Display, aktuelle<br />
Fernseher würden beide Bilder entweder nebeneinander<br />
oder gar nicht anzeigen.<br />
Erst mit HDMI 1.4 werden die Bilder korrekt überlagert<br />
dargestellt. Außerdem muss Ihr Fernseher 120 Hertz<br />
(Hz) verarbeiten können, die 100- und 200-Hz-Angaben<br />
auf aktuellen Geräten stehen lediglich für eine Zwischenbildberechnung.<br />
Ein neuer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player scheint<br />
hingegen nicht zwingend nötig zu sein, so verfügt bereits<br />
HDMI 1.3 über genügend Bandbreite, um beide Bilder<br />
mit Full-HD-Aufl ösung (1920 × 1080 Bildpunkte) zu<br />
übertragen, und die Hersteller stellen bereits Updates<br />
in Aussicht, wobei die Aufl ösung auf 1080i (Halbbildverfahren)<br />
begrenzt werden soll. Seltsamerweise kann<br />
man im Sony Store in Berlin bereits eine Playstation 3<br />
als 3-D-Zuspieler bestaunen, und zwar wie von Sony<br />
offi ziell bestätigt in Full-HD-Aufl ösung mit Vollbildern<br />
(1920 × 1080p). Hm, welchen Bären will uns die Industrie<br />
nun aufbinden? Ich warte die Entwicklung erstmal<br />
ab, aber 3-D-kompatible Geräte sind in Deutschland<br />
sowieso erst frühestens im Frühling verfügbar.<br />
Soundbars: Das Extra-<br />
Quäntchen Klang für<br />
Flachbildfernseher<br />
Wer klingt satter? LG oder Philips? Wir machen den Hörtest.<br />
Seite 94<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 87
Technik<br />
Bonusfeatures<br />
Bonus oder<br />
nicht Bonus?<br />
Um auch noch jene Käuferschicht zu erreichen, der ein schärferes Bild<br />
und ein originalgetreuerer Ton nicht ausreicht, überschlagen sich die<br />
Studios nahezu mit neuen Ideen, die aus der Film-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein interaktives<br />
Abenteuer machen sollen.<br />
Dass das nichts Ungewöhnliches ist, zeigte<br />
bereits die Entwicklung der DVD Mitte der<br />
1990er Jahre. So sind heutige Videoscheiben<br />
ohne eine übersichtliche Menüstruktur mit<br />
Kapitelwahl kaum noch vorstellbar. Animierte<br />
Menüs gehören ebenfalls zu den Innovationen<br />
der Anfangszeit. Es gab aber auch einige Dinge,<br />
die es nicht bis zur Marktreife geschafft haben,<br />
wie z. B. ein Jugendschutzfeature, das je nach<br />
Angabe des Zuschaueralters eine entsprechend<br />
gekürzte Version des Films zeigen sollte. Der<br />
Ansatz war nicht schlecht, scheiterte jedoch an<br />
der fehlenden Akzeptanz der Konsumenten.<br />
Die Anfangsphase einer Technologie ist demnach<br />
entscheidend für die Etablierung späterer<br />
Standards. Bei der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist das nicht anders.<br />
Es wird viel ausprobiert und nur das, was die<br />
Käufer auch wirklich nutzen, setzt sich letztendlich<br />
durch.<br />
Programmierfragen<br />
Inzwischen sind die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs so komplex,<br />
dass sie programmiertechnisch kleinen Videospielen<br />
ähneln. Grund dafür ist die aktive BD-<br />
Java-Schicht, die während des Films vielerlei<br />
Anwendungen ermöglicht. Das war nicht immer<br />
so. Wir erinnern uns: 2006 kamen zwar die ersten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s heraus, diese lagen technisch gesehen<br />
jedoch weit hinter der ausgeklügelten HD<br />
DVD. Letztere bot zu der Zeit bereits interaktive<br />
Pop-up-Menüs, Bild-in-Bild-Funktion sowie Onlineanbindung,<br />
während das blaue Medium so<br />
abrupt auf den Markt geworfen wurde, dass es<br />
schon allein mit der Herstellung einer doppelt<br />
beschichteten Filmscheibe zu kämpfen hatte.<br />
Nach und nach wurden die Profi le (1.1 und<br />
2.0) aufgerüstet und die Mankos in Sachen<br />
Interaktivität beseitigt. Anfang 2008 entschied<br />
sich der Markt, mit Warners Weggang aus dem<br />
HD-DVD-Lager, endgültig für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Seitdem<br />
leisten die Hersteller Überzeugungsarbeit,<br />
um sich vom Vorgängermedium DVD abzuheben.<br />
Dass dabei auch einige Kuriositäten entstanden,<br />
dürfte nicht wirklich verwundern. Wir<br />
schauen uns die wichtigsten Features einmal<br />
genauer an.<br />
Seamless Branching<br />
Obwohl es schon auf DVD praktiziert wurde,<br />
sollten Sie dieses Feature unbedingt kennen.<br />
Die “Nahtlose Verzweigung“ ermöglicht es nämlich<br />
mehrere Schnittfassungen eines Films auf<br />
eine Scheibe zu bringen, ohne den vollständigen<br />
Streifen noch einmal komplett abspeichern<br />
zu müssen. Hierfür werden an bestimmten Stellen<br />
Knoten eingefügt, an denen, je nach ausge-<br />
„300 – The Ultimate Experience“ hält gleich drei parallel laufende Pfade bereit, die themenspezifisch<br />
Bild-in-Bild-Kommentare, Vergleiche zum Comic, Hintergrundfilme und -fakten einblenden<br />
Bilder: 20th Century Fox, Disney/Pixar, Sony Pictures, Paramount Home, Warner Home<br />
88
Bonusfeatures<br />
Technik<br />
wählter Fassung, entweder die eine Szene oder<br />
die andere als nächstes gezeigt wird. Dieser Prozess<br />
verläuft vom Zuschauer unbemerkt, weshalb<br />
nach Belieben einfach zusätzliche Szenen<br />
eingefügt werden können. Ein Beispiel hierfür<br />
wäre die „Hancock“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, deren erweiterte<br />
Filmfassung z. B. eine recht interessante Szene<br />
mit einem weiblichen Groupie enthält. Zudem<br />
sind einige Sequenzen um wenige Sekunden<br />
länger. Eine andere Anwendungsmöglichkeit ist<br />
die Einblendung eines innerfi lmischen Textes.<br />
So wird beispielsweise in dem Disneyfi lm<br />
„Oben“ Carls und Ellies Abenteuerbuch mit<br />
deutschem Text gezeigt, was sich abhängig von<br />
der Spracheinstellung des Nutzers ändert.<br />
Komplexe Datenschicht<br />
Hinter dem Bedienkomfort und der neuen<br />
Interaktivität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> steckt ein Datenkonstrukt,<br />
das auf der Programmiersprache BD-Java<br />
(BD-J) basiert. Als Konterpart zum damaligen<br />
„Advanced Content“ der HD DVD ermöglicht<br />
BD-J komplexe Menüstrukturen, Bookmarks,<br />
Bild-in-Bild-Features, Onlineunterstützung und<br />
interaktive Elemente.<br />
Generell greift die Datenschicht auf die Inhalte<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc zurück, kann aber auch weitere<br />
Quellen wie den Server des Filmvertriebs<br />
oder den Flash-Speicher des Players abrufen.<br />
Damit lassen sich beispielsweise High Scores,<br />
manuelle Set-ups oder Anfang und Ende einer<br />
Lieblingsszene abspeichern. Spezielle Java-Klassen<br />
ermöglichen sogar die bildgenaue Synchronisation<br />
von Inhalten, was für Bookmarks und<br />
Bild-in-Bild unabdingbar ist. Das Abrufen von<br />
Steuerelementen ermöglicht simple Spiele über<br />
die Tasten der Fernbedienung.<br />
BD-J kann JPEG und andere geläufi ge Bildformate<br />
dekodieren und ist natürlich auf die Verwaltung<br />
sowie die Wiedergabe von HD-Videomaterial<br />
spezialisiert. Ebenso können Texte und<br />
(Button-)Sounds gerendert und über die normalen<br />
Audio- und Videospuren gelegt werden.<br />
Zunehmende Komplexität bedeutet allerdings<br />
auch im schlimmsten Fall längere Ladezeiten<br />
und höhere Fehleranfälligkeit. Wird der Film mit<br />
aktivem BD-J (etwa einer Bild-in-Bild-Spur) an<br />
einer Stelle unterbrochen und aus dem Player<br />
genommen, erfolgt die erneute Wiedergabe in<br />
der Regel von Anfang an. Eine Rekonstruktion<br />
sämtlicher aktiver Datenspuren an der zuvor<br />
abgebrochenen Stelle, wäre zu risikobehaftet,<br />
weshalb die Authoring-Studios einen Kaltstart<br />
erzwingen.<br />
Spielerei hoch drei<br />
Die neu gewonnenen Möglichkeiten sind im<br />
Grunde genommen ein großer Fortschritt, doch<br />
wie setzt man sie sinnvoll ein? Auf der Heimelektronikmesse<br />
CES stellte die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />
Association vor zwei Jahren einen Shooter vor,<br />
der im Zuge der Vermarktung des zweiten Teils<br />
auf der „Alien Vs. Predator“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> enthalten<br />
sein sollte. Ursprünglich sah dieses Feature vor,<br />
über den laufenden Film per BD-J eine HUD-<br />
Anzeige zu legen, in die sich sogar das eigene<br />
Konterfei integrieren ließ. Auf Knopfdruck<br />
konnte in diesem Spiel mit der Fernbedienung<br />
geschossen und geschlitzt werden, wobei jeder<br />
korrekte Treffer einer feindlichen Spezies<br />
Punkte einbrachte. Ergo erkannte das System,<br />
an welcher Stelle des Films geschossen und<br />
was demnach getroffen wurde. BD-Live ermöglichte<br />
sogar einen Zweispieler-Modus. Letztendlich<br />
taugte das „Alien Vs. Predator Vs. You“ nur<br />
noch zum Werbegag und wurde in abgewandelter<br />
Form online gestellt. Der Grund dafür lag<br />
eigentlich auf der Hand: Kaum ein Filmfan hätte<br />
sich freiwillig solch simplen und motivationslosen<br />
Spielen hingegeben.<br />
Ähnlich sinnfrei erscheint die „Put Yourself<br />
in the Movie“-Funktion der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> „Starship<br />
Troopers 3“. Hierfür muss man nur ein Passbild<br />
auf den Sony-Server hochladen und per BD-<br />
Live auf den eigenen Player transferieren. Nach<br />
der Wahl eines männlichen oder weiblichen<br />
Körpers werden einige kurze Actionsequenzen<br />
abgespielt und von Ihrem Avatar in „Southpark“-<br />
Optik überdeckt. Wesentlich mehr Sinn macht<br />
da schon die zielgruppenabhängige Integrierung<br />
interaktiver Spiele. Kurze Ratespiele, an<br />
deren Ende verstecktes Bonusmaterial wartet,<br />
oder unterhaltsame Puzzle- und Geschicklichkeitstests<br />
für Kinder machen z. B. Disney-<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>s<br />
durchaus interessanter für den Käufer.<br />
Die Disney-Studios sind es auch, die noch<br />
eine weitere Anwendungsmöglichkeit für BD-J<br />
gefunden haben, an die zuvor noch niemand<br />
dachte. Da <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bevorzugt 16 : 9 bzw. auch<br />
alle anderen Breitbildformate unterstützt und<br />
immer weniger Haushalte auf einen 4 : 3-Röhrenfernseher<br />
setzen, fordert der Hang zum<br />
unbeschwerten Filmgenuss eine Breitbildwiedergabe.<br />
Jedoch wurden alle Disney-Klassiker,<br />
die vor den 1950er Jahren entstanden, im<br />
4 : 3-Format produziert, weshalb man sich hier<br />
für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung eines Tricks bedient.<br />
Die schwarzen Ränder links und rechts<br />
neben dem Bild werden mit diversen Standbildern<br />
überdeckt, die sich in Helligkeit und Farbtönung<br />
dermaßen an das zentrale Geschehen<br />
anpassen, dass dem subjektiven Empfi nden ein<br />
16 : 9-Gefühl vermittelt wird. Für Zeichentrickfi<br />
lme ist DisneyView also eine mehr als angenehme<br />
Sinnestäuschung.<br />
Bonusview<br />
Für die wesentlich komplexere Bild-in-Bild-Wiedergabe<br />
wird ein zweites Videofenster über den<br />
laufenden Film gelegt. Somit kann, passend zu<br />
den gezeigten Szenen, Bonusmaterial genau<br />
im richtigen Moment eingeblendet werden.<br />
Näher waren die Extras noch nie am Film. Seit<br />
Oktober 2007 besitzen sämtliche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
standardmäßig einen weiteren Audio- und Videodecoder,<br />
der sich um die parallelen Spuren<br />
kümmert. Die zusätzlichen Minivideos besitzen<br />
hierfür aus Speicherplatz- und Performance-<br />
Gründen eine wesentlich geringere Aufl ösung<br />
als zwei Millionen Pixel. Mehr als die normale<br />
SD-Aufl ösung ist auch gar nicht notwendig, um<br />
das meist sehr kleine Fenster auszufüllen. Auch<br />
der Ton wird im Bonusview-Modus meist auf<br />
eine niedrigere DTS- oder Dolby-Digital-Komprimierung<br />
heruntergerechnet, um Fehler bei der<br />
Datenübertragung zu vermeiden. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titel<br />
Per BD-Live-Zugang können Besitzer der „Transformers“-<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mehrere Zusatzmodi für den Film herunterladen.<br />
Darunter fallen z. B. auch verschiedene Menü-Masken<br />
Ein Vorbote von MovieIQ? Mit dem heruntergeladenen Profiler<br />
können für die „Transformers“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> aktuelle Daten<br />
zu den Darstellern eingeblendet werden<br />
„Terminator 4“: Im Maximum Movie Mode tritt Regisseur<br />
McG szenenabhängig ins Bild und erklärt die Spezialeffekte<br />
wie „Public Enemies“ oder „Der fremde Sohn“<br />
trumpfen mit Vergleichen zu den Originalschauplätzen<br />
und zu anderem Zeitzeugenmaterial<br />
auf. Standardmäßig dient „Bild-in-Bild“ aber<br />
immer noch vorrangig dem Videokommentar.<br />
Laut Warners aktueller Werbung zu den Vorteilen<br />
des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Formats, ist es inzwischen<br />
möglich, sogar eigene Videokommentare zu<br />
erstellen und als „Bonusview“ in den Film zu<br />
integrieren. Bisher sind uns solche Scheiben allerdings<br />
noch nicht untergekommen.<br />
Online-Erweiterung<br />
Möglich ist dies ausschließlich über die Onlineanbindung,<br />
denn der selbst aufgenommene<br />
Kommentar muss abgespeichert und an den<br />
Player gesendet werden. Via BD-Live sei es<br />
laut Warners Werbespot dann sogar möglich,<br />
Freunden den selbst gebastelten Kommentar<br />
zukommen zu lassen, eine echte Chance für<br />
angehende Filmkritiker. BD-Live bedeutet in<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 89
Technik<br />
Bonusfeatures<br />
„X-Men 2“/ Technische Demo: Ganz so wie diese frühe Fox-<br />
Promo für BD-Features gelang MovieIQ dann doch nicht<br />
„Oben“: Anhand des Bild-in-Bild-Kommentars werden die<br />
Entwicklungsstadien der Produktion verdeutlicht<br />
Das interaktive Geografiequiz sorgt bei Kindern für zusätzlichen<br />
Spaß mit der „Oben“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
„Alien Vs. Predator Vs. You“ war nur eine technische Demo. Shooter sollte man lieber dem Videospielbereich<br />
überlassen<br />
dem Sinne die Kombination aus Entertainmentbeiträgen<br />
mit der Aktualität und der Zugänglichkeit<br />
des Internets. Dabei bleibt die Nutzung des<br />
Webs aus Sicherheits- und Einfachheitsgründen<br />
beschränkt. Es können lediglich autorisierte Onlineseiten<br />
abgerufen werden. Ebenso bleibt die<br />
Speicherkapazität der Player begrenzt, weshalb<br />
keine allzu großen Inhalte, wie etwa umfangreiche<br />
Videos, herunterladbar sind. Das Java-<br />
Sicherheitspaket JSSE sorgt für eine risikofreie<br />
Verbindung, ebenso wie die Garantie, dass der<br />
Filmvertrieb die volle Kontrolle über die verlinkte<br />
Seite besitzt. Das heißt, es dürfen ausschließlich<br />
authentifi zierte BD-Java-Vorgänge<br />
gestartet werden. Zudem kann das Studio auf<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> selbst optionale Zugriffsbeschränkungen<br />
festlegen.<br />
Kritiker beanstanden, dass die Filmvertriebe BD-<br />
Live hauptsächlich als Möglichkeit nutzen, um<br />
eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-gebundene Produktregistrierung<br />
zu vollziehen, Marktforschung zu betreiben und<br />
auf einer generellen Seite einfach ihre neuesten<br />
Produkte anzupreisen. Einige Filmscheiben<br />
gehen sogar so weit, dass sie ihre vor dem Film<br />
gezeigte Werbung über die Onlineanbindung<br />
aktualisieren. Aus Sicht der Anbieter ist dies<br />
durchaus legitim und trägt zur Verbesserung<br />
zukünftiger Produkte bei.<br />
Die Grundproblematik von BD-Live erstreckt sich<br />
vom lokalen Jugendschutz bis zur anfallenden<br />
Serverlast bei exklusiven Inhalten. Würde jede<br />
einzelne <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Zugriff auf spezielle Inhalte<br />
gewähren, müssten die Filmvertriebe über die<br />
Jahre auch immer mehr Server Tag und Nacht<br />
laufen lassen. Erschwerend kommt hinzu, dass<br />
es in jedem Land andere Jugendschutzbestimmungen<br />
gibt und daher auf einige Beiträge in<br />
ihrer vollen Form nur von bestimmten Regionen<br />
aus zugegriffen werden darf. Kauft ein Zwölfjähriger<br />
hierzulande eine FSK-12-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, darf auch<br />
der exklusiv abrufbare Onlineinhalt diese Altersgrenze<br />
nicht überschreiten. Ideale Beispiele für<br />
die kreative Anwendung des BD-Live-Zugangs<br />
sind zum Beispiel die nachladbaren Menümasken<br />
und Erkundungsmodi der „Transformers“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
oder die zusätzlich zur Verfügung<br />
gestellten Untertitel in „Das Waisenhaus“. Mit<br />
den Funktionen CineChat und MovieIQ geben<br />
die Studios interessierten Filmfans weitere sinnvolle<br />
Kommunikations- und Rechercheoptionen<br />
in die Hand.<br />
Chatten mit den Stars<br />
Ursprünglich stellte die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc Association<br />
(BDA) das Feature als MoLog (Movie-Log) vor<br />
und kündigte es erstmals für die „Saw 4“-Disc<br />
Mitte 2008 an. Allerdings wurde dieses Feature<br />
hierzulande erst im Mai 2009 mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
von „The Da Vinci Code – Sakrileg“ eingeführt.<br />
Seitdem können User ihre <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player automatisch<br />
aufeinander abstimmen und zeitgleich<br />
die entsprechende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> abspielen. Wer sich<br />
mit seinem Laptop auf dem Server des Studios<br />
anmeldet, kann per eingeblendeter Chat-Funktion<br />
seinen Kommentar abgeben. Alternativ<br />
steht auch eine virtuelle Tastatur zur Verfügung,<br />
die mit der Fernbedienung des Players bedient<br />
wird. Jene Eingabemethode ist jedoch dermaßen<br />
unhandlich und langsam, dass wir dringend<br />
davon abraten. Um den Verkauf der Scheiben in<br />
der Anfangsphase voranzutreiben, bieten einige<br />
Studios spezielle Events mit den Stars des jeweiligen<br />
Films an. So durften Ende des letzten<br />
Jahres zahlreiche „Harry Potter“-Fans den sechsten<br />
Teil ihrer Lieblingskinoreihe zusammen mit<br />
Potter-Darsteller Daniel Radcliffe und Regisseur<br />
David Yates schauen, die sich aktiv an dem Chat<br />
beteiligten.<br />
Recherchefunktion<br />
Sowohl Sony Pictures als auch Twentieth Century<br />
Fox besitzen Verträge mit großen Onlinefi lmdatenbanken,<br />
die es ihnen ermöglichen, den <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Käufern<br />
die MovieIQ-Funktion anzubieten.<br />
Szenenabhängig stehen hierbei die wichtigsten<br />
Informationen über die Schauspieler, Crew, Drehorte,<br />
Filmmusik etc. zur Verfügung. Da sich die<br />
Betreiber der Filmdatenbanken stets bemühen<br />
aktuell zu bleiben, stehen dem Nutzer stets die<br />
neuesten Daten zur Verfügung. Eine ähnliche<br />
Funktion gab es auch schon auf der „Transformers“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />
bei der man sich allerdings das<br />
Update immer wieder manuell herunterladen<br />
musste. Die Kombination von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und<br />
Internet bringt immer wieder neue Anwendungen<br />
hervor, die sich allerdings erst noch<br />
beweisen müssen. Fest steht, dass den Inhalteanbietern<br />
mit dieser Anbindung ein Werkzeug<br />
zur Verfügung steht, mit dem sie immer wieder<br />
neue Techniken an den Mann bringen können.<br />
Mit der endgültigen Etablierung der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> am<br />
Massenmarkt, wird unterm Strich ein fester Kanon<br />
von Standardfeatures in die blaue HD-Welt<br />
einziehen, der aus dem Heimkinoalltag bald<br />
nicht mehr wegzudenken ist.<br />
Digital Copy<br />
Einige Anbieter wie Disney oder Warner legen<br />
ihren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s eine Digital Copy in Form eines<br />
Codes oder einer DVD plus Code bei. Hiermit<br />
können Sie auch auf portablen Endgeräten wie<br />
z. B. einem iPod den<br />
Film genießen<br />
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Technik<br />
BD-Player<br />
Sehr gut<br />
Philips BDP9500<br />
Philips BDP9500<br />
Mithilfe der Qdeo-Bildverarbeitung will Philips’ Spitzenmodell neue Qualitätssprünge erzielen. Bereits das Äußere<br />
präsentiert sich selbstbewusst und imposant.<br />
Der BDP9500 kommt mit einem Preis von<br />
rund 550 Euro in den Handel. Satte 4,2<br />
Kilogramm wiegt das Modell, das durch die<br />
stabile Aluminiumkonstruktion eine hohe Steifigkeit<br />
verpasst bekommt, die von festen und<br />
hochwertigen Standfüßen abgerundet wird. An<br />
der Hinterseite klapperte das Gerät allerdings<br />
bei der Aufstellung, da hier Metall auf Metall<br />
prallt. Ansonsten ist die Verarbeitung aber tadellos.<br />
Kupferschrauben im Inneren, vergoldete<br />
Anschlüsse hinten und eine edle verspiegelte<br />
Front mit Touch-Sensoren sorgen für eine tolle<br />
Optik. Von einem 7.1-Mehrkanalausgang, der<br />
von Burr-Brown-Wandlern profitieren soll, bis<br />
hin zum dezent platzierten USB-Slot an der<br />
Front sind alle wichtigen Anschlüsse vorhanden,<br />
eine Option für WLAN fehlt leider. Dank<br />
des verbauten 1-Gigabyte-Speichers kann der<br />
USB-Platz ausschließlich für die Wiedergabe<br />
von Medienformaten genutzt werden. Der<br />
Philips spielt übliche Formate wie DivX, AVCHD,<br />
MP3 und JPEG tadellos ab, auch Diashows<br />
mit Musik stellen kein Problem dar. Aufgrund<br />
des übersichtlichen Menüdesigns ist auch das<br />
Auffi nden der Dateien ohne Schwierigkeiten<br />
möglich. Die Fernbedienung ist gut verarbeitet,<br />
besteht aber leider nur aus Kunststoff. Angesichts<br />
der Preislage wäre eine Auslieferung mit<br />
der ebenfalls bekannten Metallversion konsequenter<br />
gewesen.<br />
Der Player reagiert wie erwartet schnell, schon<br />
nach rund 18 Sekunden können Medien abgespielt<br />
werden. Der Ladevorgang einer BD-Java-<br />
Disc beanspruchte zügige 36 Sekunden. Bei<br />
Zugriffen ist das Laufwerk hörbar, ansonsten<br />
fällt die Geräuschkulisse unscheinbar aus. Nach<br />
längerem Betrieb produziert der verbaute Lüfter<br />
aber einen für feine Ohren wahrnehmbaren<br />
Luftstrom. Das Handling verläuft angenehm<br />
zügig, sowohl Spulvorgänge als auch Kapitelsprünge<br />
werden schnell umgesetzt. Visuell soll<br />
der BDP9500 durch den „Kyoto-2“-Chip mit<br />
Qdeo-Videoverarbeitung neue Bestwerte erreichen.<br />
Gespannt waren wir auf die Ergebnisse<br />
bei der Rauschreduktion. Während der Wiedergabe<br />
aktivierten wir den Bildmodus „Optimal“<br />
und binnen weniger Augenblicke wurde das<br />
Rauschen nahezu völlig eliminiert. Erst bei ge-<br />
Negativ: „Top-Menu“<br />
liegt fernab der anderen<br />
Menütasten<br />
Zentral befinden<br />
sich Hauptelemente,<br />
Navigationskreuz<br />
sowie die Knöpfe für<br />
die TV-Steuerung<br />
Die Zifferntasten<br />
sowie die Untertitelund<br />
Audio-Wahltasten<br />
sind unterhalb<br />
positioniert<br />
nauem Hinsehen und fi ligranen Details, wie<br />
feinen Holz- oder Textilstrukturen, ist eine etwas<br />
weiche Darstellung erkennbar. Da das Rauschen<br />
fast komplett verschwindet, ist der Bildeindruck<br />
teils etwas künstlich, aber wiederum angenehm<br />
„sauber“. Greift der „Optimal“-Modus, werden<br />
automatisch ebenfalls Berechnungen bei<br />
Kontrast, Farbe und Gammakurve sowie feine<br />
Nachschärfungen vorgenommen. Das Ergebnis<br />
ist weitestgehend ausgewogen, dennoch vermissen<br />
wir manuelle Justieroptionen. Das Fehlen<br />
beeinträchtigt zwar nicht das interessante<br />
Aufbereitungsergebnis, schmälert aber dennoch<br />
das Potenzial des Videoprozessors. Die anwenderfreundliche<br />
Nutzung steht einer manuellen,<br />
vom Profi erwünschten Option zur Regulierung<br />
des Bildes nach eigenen Vorstellungen gegenüber.<br />
Ein späteres Firmware-Update soll persönliche<br />
Einstellungen ermöglichen.<br />
DVDs profi tieren am meisten von Qdeo, doch<br />
auch <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s werden optisch aufgewertet. Ein<br />
Direktvergleich ist über die Optionstaste möglich.<br />
Ist das Menü aktiviert, wird die Nachbearbeitung<br />
nämlich deaktiviert. Weniger überzeugen<br />
konnte die Vollbildkonvertierung. Sowohl<br />
bei „Die Mumie“ als auch bei „Gladiator“ und<br />
speziellen Testsequenzen für Film und Video<br />
griff die Erkennung nicht immer und produzierte<br />
so teils fl ackernde Bildpartien. Letztlich<br />
erreicht die Bildbearbeitung nicht das Niveau<br />
eines Reon-Chips von HQV.<br />
Der Audiobereich präsentiert sich ebenfalls<br />
erstklassig, vor allem über HDMI sind die Messwerte<br />
tadellos. Allerdings gab der Spieler unser<br />
DTS-HD-MA-Testsignal (192 kHz, acht Kanäle)<br />
nur in 96 kHz in 5.1 aus. Der Stereocinch<br />
und Mehrkanalausgang, für die unterschiedliche<br />
Burr-Brown-Wandler eingesetzt werden,<br />
zeigten sich ebenfalls mit guten Werten. Philips<br />
landet mit dem BDP9500 fast einen Volltreffer.<br />
Leider nur „fast“, da wir einerseits eine manuelle<br />
Justieroption für das Bild vermissen und<br />
andererseits bei vielen Herstellern inzwischen<br />
gängige Features, wie optionales WLAN oder<br />
Netzwerkstreaming, gänzlich fehlen. Wer auf<br />
diese Ausstattung verzichten kann, bekommt<br />
einen bestens verarbeiteten, schnellen und<br />
technisch hochwertigen Player präsentiert.<br />
FLORIAN KRIEGEL<br />
Ausstattung<br />
Hersteller Philips<br />
Modell BDP9500<br />
Preis<br />
550 Euro<br />
Info<br />
www. philips.de<br />
Typ<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Maße (B/H/T) 43,7 × 9,1 × 26,8 cm<br />
Gewicht 4,2 kg<br />
Farben<br />
Titan<br />
Betrieb/Stand-by 26,6 W/0,2 W<br />
Disc-Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE, CD-<br />
Audio/CD-R/-RW, DVD-Video,/<br />
DVD-R/-RW/+R/+RW, JPEG, MP3,<br />
WMA, AVCHD, DivX<br />
Profi le-Version 2.0<br />
Bewertung Technik<br />
Ausstattung 8,5/10<br />
Bedienung 9/10<br />
Wiedergabe 9/10<br />
Gesamt 9/10<br />
Der BDP9500 von Philips ist extrem gut verarbeitet und erreicht<br />
mit der neuen Qdeo-Videoverarbeitung Bestwerte im<br />
Videobereich. WLAN und Co. fehlen aber leider.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips, Sony<br />
92
BD-Player<br />
Technik<br />
Sehr gut<br />
Sony BDP-S760<br />
Sony BDP-S760<br />
Mit Technik aus dem Luxusmodell BDP-S5000ES soll Sonys neuer Mittelklassespieler neue Dimensionen erreichen.<br />
Wir haben uns den Player genauer angeschaut.<br />
Die Ausstattung des 530 Euro teuren Spielers<br />
ist vor allem in Bezug auf die Konnektivität<br />
und verbaute Videotechnik durchdacht. Optisch<br />
präsentiert sich das Gerät in einem edlen Titangrau.<br />
Zwar ist das gesamte Gehäuse aus Kunststoff<br />
gefertigt, die Verarbeitungsqualität bewegt<br />
sich jedoch auf einem hohen Niveau, welches<br />
von den vergoldeten Anschlüssen abgerundet<br />
wird. An der Vorderseite prangt zusätzlich ein<br />
6,3-Millimeter-Stereo-Kopfhöreranschluss. Ein<br />
Highlight, das vor allem in Bezug auf BD-Live<br />
und Media-Streaming punktet, ist der verbaute<br />
WLAN-Adapter, der eine kabellose Integration<br />
ins Netzwerk ermöglicht. Der rückseitige USB-<br />
Slot muss zur Nutzung von BD-Live bestückt<br />
werden, denn auch dieser Sony hat keinen<br />
fest verbauten Speicher. Ein zusätzlicher Slot<br />
an der Front erlaubt das Abspielen von JPEG-<br />
Dateien. Die Unterstützung weiterer Medienformate<br />
hält sich beim S760 leider in Grenzen.<br />
Das angepriesene DLNA-Streaming unterstützt<br />
lediglich JPEG-Dateien, MP3s können nur per<br />
Disc abgespielt werden und bei DivX muss der<br />
Player gänzlich passen. Hier besteht eindeutig<br />
Nachholbedarf. Das von der PS3 bekannte<br />
XMB-Menü und auch das ansprechende On-<br />
Screen-Display lassen sich mit der optional beleuchteten<br />
Fernbedienung wunderbar steuern.<br />
Der Signalgeber entspricht auf weiten Strecken<br />
dem des teureren BDP-S5000ES. Ein Fehldruck<br />
auf die Taste „Home“ sollte nach Möglichkeit<br />
vermieden werden, um die Wiedergabe einer<br />
Disc nicht gänzlich zu stoppen.<br />
Nach dem Anschalten vergehen rund 23 Sekunden,<br />
bis das Hauptmenü erscheint. Ein<br />
optionaler Schnellstartmodus verringert die<br />
Wartedauer auf sechs Sekunden, benötigt dafür<br />
aber ein Vielfaches an Strom. Ansonsten<br />
ist der Player mit 0,1 Watt (W) im Stand-by<br />
jedoch sehr sparsam, auch in der Wiedergabe<br />
werden nur 21 W verbraucht. Bis das erste<br />
Bild unserer BD-Java-Testdisc „Independence<br />
Day“ dargestellt wurde, vergingen 66 Sekunden,<br />
ein durchschnittlicher Wert. Dabei gibt<br />
der Spieler deutlich hörbare Zugriffsgeräusche<br />
von sich, kann ansonsten aber durch eine nahezu<br />
lautlose Arbeitsweise überzeugen. Der<br />
verbaute Lüfter springt nur an, wenn es die<br />
Temperaturen verlangen. Das Laufwerk meisterte<br />
unseren Fehlerkorrekturtest bis zum bitteren<br />
Ende und kommt daher auch mit etwas<br />
zerkratzten Discs zurecht. Das Spulen, welches<br />
nur drei Zwischenstufen bietet, geht zu abgehackt<br />
vonstatten.<br />
Sonys BDP-S760 kommt mit einigen Technikfeatures<br />
des Spitzemodells daher. Dazu gehört<br />
der HD Reality Enhancer, der die Justierung<br />
des Bildes erlaubt. Die entsprechenden<br />
Menüpunkte sind nicht besonders aussagekräftig,<br />
Optionen wie „Erhöhen“ oder „FGR“<br />
erfordern zunächst das Studium des Handbuchs.<br />
Mit „Erhöhen“ werden hochfrequente<br />
Bildinhalte geschärft, wodurch v. a. bei DVDs<br />
der Gesamtschärfeeindruck steigt. Dadurch<br />
entstandene Doppelkonturen können durch<br />
„FGR“ wieder behoben werden, wodurch eine<br />
feine Schärfejustage möglich ist. Darüber hinaus<br />
lassen sich weitere Parameter einstellen,<br />
darunter der Farbton und sogar die Gammakurve.<br />
Schließlich kann die Rauschreduktion<br />
durch drei Punkte individualisiert werden,<br />
wobei die Ergebnisse recht dezent, aber dafür<br />
fehlerfrei ausfallen. Die ohnehin guten Videoqualitäten<br />
samt meist fehlerfrei arbeitenden<br />
De-Interlacern der Sony-Player kann der S760<br />
dadurch nochmals toppen. Allerdings wäre<br />
Im oberen Bereich<br />
sind das Nummernfeld<br />
und die Steuerung<br />
der TV-Funktionen<br />
platziert<br />
Die farbigen Optionstasten<br />
sind mittig<br />
angeordnet, ebenso<br />
der „Home“-Menübutton<br />
Die Hauptfunktionen<br />
des Players lassen<br />
sich mit den unten<br />
positionierten Tasten<br />
bedienen<br />
in fast allen Punkten eine feinere Abstufung<br />
wünschenswert gewesen. Die Audiosektion<br />
lieferte zwiespältige Ergebnisse. Einerseits<br />
bestätigten die Messwerte mit niedrigen Verzerrungswerten<br />
und Klirrfaktoren unsere guten<br />
Praxiseindrücke, andererseits zeigten sie<br />
auch Differenzen in Bezug auf die ausgegebenen<br />
Formate auf. Sowohl beim Ausgeben<br />
unbearbeiteter LPCM-Signale als auch beim<br />
Decodieren gab der Player über HDMI nur<br />
48 Kilohertz (kHz) aus, obwohl zeitweise<br />
sogar 192 kHz zugespielt wurden. Das hat in<br />
der Praxis nicht zwangsweise einen hörbar<br />
schlechteren Sound zur Folge, beschneidet<br />
vorliegende Tonsignale aber sehr früh in der<br />
Gerätekette, sodass Quellinformationen verloren<br />
gehen. Das ist bei einem Player dieser<br />
Preisklasse verwunderlich, zumal auch die<br />
Audiosektion prinzipiell durch sehr gute Messwerte<br />
gefallen konnte.<br />
FLORIAN KRIEGEL<br />
Ausstattung<br />
Hersteller Sony<br />
Modell BDP-S760<br />
Preis<br />
530 Euro<br />
Info<br />
www. sony.de<br />
Typ<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Maße (B/H/T) 43 × 9 × 24,6 cm<br />
Gewicht 2,9 kg<br />
Farben<br />
Titan<br />
Betrieb/Stand-by 21 W/0,1 W<br />
Disc-Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE, CD-<br />
Audio/CD-R/-RW, DVD-Video,/<br />
DVD-R/-RW/+R/+RW, JPEG, MP3,<br />
AVCHD<br />
Profi le-Version 2.0<br />
Bewertung Technik<br />
Ausstattung 9/10<br />
Bedienung 8/10<br />
Wiedergabe 9/10<br />
Gesamt 9/10<br />
Sonys S760 vereint Features des Luxusmodells S5000ES mit der<br />
Optik und dem Preisniveau der Mittelklasse. Vor allem technisch<br />
überzeugt das Gebotene.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 93
Technik<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Soundbars<br />
Gut<br />
LG HLB54S<br />
LG HLB54S<br />
LG verfolgt mit der HLB54S ein interessantes Konzept: Eine Soundbar zum Hinstellen mit reichhaltigen Features<br />
und kabellosem Subwoofer. Wir haben uns das Novum ins Testlabor geholt.<br />
LG zeigt mit der HLB54S eine Soundbar<br />
in schlankem Design. Die Konstruktion ist<br />
ausschließlich zum Hinstellen gedacht, eine<br />
Wandmontage ist somit nicht möglich. Die<br />
Front gleicht optisch einem herkömmlichen<br />
Soundprojektor, nur der schmale Schlitz des<br />
Slot-in-Laufwerks lässt die Verwandtschaft zu<br />
einer Komplettanlage vermuten. Die Bedientasten<br />
sind oberhalb des Gerätes angeordnet und<br />
reagieren auf Berührung. Wird die Bar angeschaltet,<br />
meldet die HLB54S dies mittels Signaltönen<br />
und dezenten, hübsch anzusehenden<br />
Lichtspielen. Durch das schwarze Lochblech<br />
wird außerdem das große und, dank feiner<br />
Porung, gut sichtbare Display erkennbar. Mit<br />
zwei zusätzlichen HDMI-Eingängen, optischer<br />
und koaxialer Digitalverbindung, einer mitgelieferten<br />
iPod-Dockingstation und einem USB-<br />
Eingang, an dem auch USB-Festplatten funktionieren,<br />
kann die Soundbar viele Ansprüche<br />
externer Geräte und Medien befriedigen. Auch<br />
netzwerktechnisch geht das Gerät mit der Zeit,<br />
denn dank eines WLAN-Adapters mit schnellem<br />
n-Draft kann auch eine kabellose Einbindung<br />
ins Netzwerk vorgenommen werden. Diese ist<br />
nicht nur für BD-Live praktisch, die HLB54S verfügt<br />
über sinnvolle DLNA-Streaming-Optionen,<br />
die das Abrufen verschiedener Formate, wie<br />
MP3, DivX oder JPEG, möglich machen. Selbst<br />
Youtube-Videos können mit dem kompakten<br />
Riegel abgerufen werden. Sowohl das Netzwerkstreaming<br />
als auch die Medienwiedergabe<br />
über USB gelingt unproblematisch, schnell<br />
und vor allem übersichtlich. LG setzt auf das<br />
typische durchgestylte Menüdesign, dessen<br />
Steuerung mit der etwas überladenen Fernbedienung<br />
gut von der Hand geht.<br />
Bis zur Wiedergabebereitschaft vergehen rund<br />
30 Sekunden, was deutlich mehr ist, als die<br />
fi rmeneigenen BD-Player benötigen. In Bezug<br />
auf das Handling gefällt die Soundbar, was sich<br />
auch in den kurzen Ladezeiten bei Disc-Betrieb<br />
bemerkbar macht. Selbst für eine komplexe<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Struktur benötigt das LG-Modell rund<br />
40 Sekunden, bis ein erstes Bild zu sehen ist.<br />
Bei HD-Material gibt sich das Gerät keine Blöße<br />
und das visuelle Ergebnis kann alle Erwartungen<br />
erfüllen. Die Qualität selbst kann jedoch nicht<br />
beeinfl usst werden, denn dazu nötige Einstellungen<br />
mittels Videoequalizer fehlen gänzlich.<br />
Auch im Setup-Menü sind die Optionen auf das<br />
Nötigste beschränkt. Neben der HDMI-Farbeinstellung<br />
können hier nur noch die Aufl ösung<br />
und das Seitenverhältnis bestimmt werden. Ein<br />
fehlender Equalizer ist bei HD-Material noch zu<br />
verkraften, doch spätestens beim Hochskalieren<br />
von DVDs kann ein solcher durchaus Sinn<br />
machen, um manuell an der Schärfe, Farbe<br />
oder dem Kontrast zu regeln. Das Gezeigte ist<br />
dennoch völlig ausreichend, auf bis zu 1 080p<br />
gerechnete SD-Quellen erfahren eine Aufwertung<br />
ohne besonderen Glanz. Bei der Vollbildkonvertierung<br />
erlaubt sich die HLB54S bei aufwendigeren<br />
Szenen immer wieder Ausrutscher,<br />
was sich in Form von fl immernden Bildpartien<br />
äußert. Wer mit der Soundbar häufi g DVDs wiedergeben<br />
möchte, sollte sich darüber im Klaren<br />
sein, dass das Gerät hier seine Grenzen hat. Für<br />
den durchschnittlichen Gebrauch und die verstärkte<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Wiedergabe ist das Modell von<br />
LG aber bestens geeignet.<br />
Klangtechnisch erfüllt die Soundbar keine gehobenen<br />
Ansprüche, diese sind bei herkömmlichen<br />
Lautsprechern mit größerem Volumen<br />
aber ohnehin besser aufgehoben. Das Klangbild<br />
präsentiert sich etwas mittenlastig und der<br />
kabellos arbeitende Subwoofer drängt sich nicht<br />
überpräsent auf. Wem der Bass zu lasch ist, der<br />
kann diesen durch eine wandnahe Aufstellung<br />
Sowohl die Navigation<br />
als auch die<br />
Inputs befinden<br />
sich oberhalb<br />
und wirken etwas<br />
unaufgeräumt<br />
Die Hauptbedienelemente<br />
liegen<br />
mittig auf der<br />
Fernbedienung<br />
Leider fehlt eine<br />
Audio-Taste zum<br />
direkten Wechseln<br />
der Tonspuren<br />
der Soundbar und einen der Soundmodi noch<br />
etwas verstärken. Im Modus „Bypass“ zeigte<br />
sich der Ton relativ ausgeglichen. Wird die Lautstärke<br />
nicht zu hoch gewählt, ist die Beschallung<br />
ausreichend. Ein räumliches Gefühl kann<br />
die Konstruktion nicht wirklich vermitteln, wenngleich<br />
je nach zugespieltem Material durchaus<br />
eine surroundähnliche Atmosphäre entsteht.<br />
Die gemessenen Verzerrungswerte über HDMI<br />
sind tadellos, sodass die Soundbar prinzipiell<br />
auch als Zuspieler genutzt werden kann.<br />
LG zeigt mit der HLB54S eine sehr gute,<br />
wenn nicht sogar die am besten ausgestattete<br />
Soundbar mit <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player. Das Gesamtpaket<br />
kann dank einer umfangreichen Ausstattungsliste<br />
mit Highlights wie Youtube, DLNA-Streaming<br />
und WLAN-Adapter überzeugen, wenngleich<br />
die technische Seite sehr einfach, aber<br />
qualitativ hochwertig gestaltet ist. Die Akustik<br />
fällt wie erwartet aus, eignet sich aber ideal<br />
als platzsparende Option für den erweiterten<br />
TV-Genuss.<br />
FLORIAN KRIEGEL<br />
Ausstattung<br />
Hersteller LG<br />
Modell HLB54S<br />
Preis<br />
999 Euro<br />
Info<br />
www. lge.de<br />
Typ<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Soundbars<br />
Maße (B/H/T) 99,8 × 11 × 22 cm<br />
Gewicht 5,9 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Betrieb/Stand-by 47,8 W/1,3 W<br />
Disc-Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE, CD-<br />
Audio/CD-R/-RW, DVD-Video,/<br />
DVD-R/-RW/+R/+RW, JPEG, MP3,<br />
WMA, AVCHD, DivX<br />
Profi le-Version 2.0<br />
Bewertung Technik<br />
Ausstattung 8/10<br />
Bedienung 7,5/10<br />
Wiedergabe 7,5/10<br />
Gesamt 7,5/10<br />
LG zeigt mit der HLB54S eine kompakte Soundbar mit vielen<br />
Zusatzfeatures wie separaten HDMI-Eingängen, aber einem<br />
etwas schwachen Klang.<br />
Bilder: LG, Philips, Stock.xchng<br />
94
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Soundbars<br />
Technik<br />
Gut<br />
Philips HTS8160B<br />
Philips HTS8160B<br />
Philips setzt bei seiner <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Soundbar auf ein außergewöhnliches sowie Strom sparendes 1-Kabel-Konzept<br />
und verbindet dieses mit einer sauberen Verarbeitung hochwertiger Materialien.<br />
Mit einer Tiefe von immerhin fast 16 Zentimetern<br />
ist das Gerät nicht unbedingt für<br />
eine Wandanbringung geeignet, dennoch lässt<br />
es sich mit der beigelegten Halterung entsprechend<br />
montieren. Doch auch im aufgestellten<br />
Zustand macht die HTS8160B optisch eine<br />
gute Figur. Hochwertige Elemente aus Glas und<br />
gebürstetem Aluminium ergeben eine edle<br />
Mischung, die auch der Subwoofer weiterführt.<br />
Die Player-Einheit ist mittig angeordnet und<br />
wird beim Öffnen seitlich nach vorne herausgefahren<br />
und beleuchtet, was besonders<br />
hochwertig anmutet. Sensible Sensoren reagieren<br />
auf Eingaben und zentral zeigt sich ein<br />
feiner und – wie alle leuchtenden Elemente –<br />
dimmbarer Lautstärkeregler.<br />
Beim Anschließen offenbart das Set ein interessantes<br />
Konzept, denn sowohl die Stromzuleitung<br />
als auch der Antennenanschluss laufen<br />
über die Basseinheit und werden dann mit zwei<br />
verbundenen Kabeln zur Soundbar geführt. In<br />
dieser sind auf der Rückseite hinter einer Abdeckung<br />
alle relevanten Anschlüsse vorzufi nden.<br />
Hinter einem ausklappbaren Terminal an der<br />
Front verstecken sich weiterhin ein USB-Port<br />
sowie ein Klinkenanschluss für mobile Audioplayer.<br />
Angesichts des Preises enttäuscht die<br />
Tatsache, dass sich das iPod-Dock nicht im Lieferumfang<br />
befi ndet. Dafür lässt sich dieses auch<br />
für die Videowiedergabe nutzen und mit einem<br />
Fernseher verbinden. Die HTS8160B zeigt sich<br />
recht annahmefreudig in Bezug auf Medienformate.<br />
Neben DivX- werden auch zahlreiche Audiodateien<br />
und Bilder zügig sowie übersichtlich<br />
wiedergegeben. Bei DivX-7 und WMV erschien<br />
jedoch die Meldung „Audioformat nicht unter.“ –<br />
sodass wir auf den Ton und eine komplettierte<br />
Meldung verzichten mussten. Das für Philips<br />
typische Menüdesign sorgt auch bei diesem<br />
Gerät für eine übersichtliche Benutzerführung<br />
mit erklärenden Kurzinfos für jede Option. Bei<br />
der Netzwerkkonfi guration muss man sich auf<br />
eine automatische Erkennung verlassen, manuelle<br />
Einstellungen sind nicht möglich, was Netzwerke<br />
ohne DHCP zum Problem werden lassen<br />
könnte. Besonders gefallen hat uns die äußerst<br />
hochwertige Fernbedienung mit klar defi nierten<br />
Druckpunkten und einer edlen Metalloberfl ä-<br />
che. Philips’ <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player sind die schnellsten<br />
am Markt und auch die Soundbar gönnt sich<br />
nur knapp 20 Sekunden bis zur Wiedergabebereitschaft.<br />
Bereits nach 40 Sekunden wurde<br />
ein Bild der komplexen BD-Java-Disc gezeigt –<br />
ein überaus guter Wert. Die visuelle Qualität<br />
von HD-Material ist tadellos. Bilder sind scharf,<br />
fein gezeichnet und werden ruckelfrei dargestellt.<br />
Im Setup-Menü lässt sich zwischen fünf<br />
Presets wählen, die das Bild in Helligkeit, Farbe<br />
und Schärfe beeinfl ussen. Eine direkte Auswahl<br />
während der Wiedergabe wäre deutlich praxistauglicher,<br />
ebenso wie die manuelle Anpassung<br />
von Parametern, die wir hier vermissen.<br />
Die von Philips verbreitete Option, Untertitel<br />
zu verschieben, fehlt bei der Soundbar leider,<br />
was aber nur Besitzer eines Cinema 21 : 9 bzw.<br />
Nutzern von entsprechenden Vorsatzlinsen für<br />
Projektoren stören könnte. Beim Hochskalieren<br />
von DVDs sind die Ergebnisse ebenfalls<br />
ordentlich. Doch hier schmerzen die fehlenden<br />
manuellen Justiermöglichkeiten, um das Resultat<br />
zu beeinfl ussen und dem zugespielten<br />
Material gegebenenfalls anzupassen. Weniger<br />
erfreulich sind ebenso die Leistungen bei der<br />
Rauschreduktion, die kaum sichtbar ausfällt.<br />
Die Vollbildkonvertierung erlaubt sich gleichfalls<br />
Schwächen, allerdings meistert sie viele Testsequenzen<br />
nach einer kurzen Analysephase.<br />
Im Beispiel von „Die Mumie“ dauerte es rund<br />
eine Sekunde, bis der De-Interlacer griff. Die<br />
Die Bedieneinheit<br />
wird oben übersichtlich<br />
vom Power-<br />
Knopf dominiert<br />
Die mittigen Buttons<br />
ermöglichen<br />
die Bedienung der<br />
Primärfunktionen –<br />
die Anordnung ist<br />
kreisförmig. Schick:<br />
das hochwertige<br />
Navigationskreuz<br />
Soundprogramme,<br />
TV-Steuerung,<br />
Ziffertasten und<br />
zusätzliche Funktionen<br />
sind unten<br />
platziert<br />
Soundbar arbeitet mit Ambisound, um einen<br />
virtuellen Raumklang zu erzielen. Nach dem<br />
ersten Probehören fi el uns direkt eine Überbetonung<br />
des Hochtonbereichs auf, der sich<br />
messtechnisch zwischen 300 und 400 Hz manifestierte.<br />
Dadurch wirkt der Ton gelegentlich<br />
etwas zu schrill. Der Bass des Subwoofers kann<br />
selbst durch maximales Anheben höchstens auf<br />
ein angenehmes Niveau gebracht werden. Um<br />
ein weiteres Dröhnen zu vermeiden, sollte der<br />
Subwoofer nicht allzu nah an der Wand platziert<br />
werden. Als klangliche Alternative zum Ton des<br />
Flachbild-TVs eignet sich jedoch auch Philips’<br />
Soundbar.<br />
Die Philips-Soundbar ist qualitativ dem Preis<br />
entsprechend verarbeitet und recht massiv. Die<br />
Bedienung ist ebenfalls vorbildlich. Klanglich hat<br />
auch dieses Modell einen eigenen Charakter,<br />
der vor allem als Ergänzung des TV-Klangs zur<br />
Geltung kommt. Wer eine schnelle und unkomplizierte<br />
Verkabelung einem besseren Klang<br />
vorzieht, dem sei die HTS8160B empfohlen.<br />
FLORIAN KRIEGEL<br />
Ausstattung<br />
Hersteller Philips<br />
Modell HTS8160B<br />
Preis<br />
1199 Euro<br />
Info<br />
www.philips.de<br />
Typ<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Soundbars<br />
Maße (B/H/T) 99,9 × 18,9 × 15,9 cm<br />
Gewicht 11,5 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Betrieb/Stand-by 44,2 W/0,2 W<br />
Disc-Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE, CD-<br />
Audio/CD-R/-RW, DVD-Video,/<br />
DVD-R/-RW/+R/+RW, JPEG, MP3,<br />
WMA, AVCHD, DivX<br />
Profi le-Version 2.0<br />
Bewertung Technik<br />
Ausstattung 8/10<br />
Bedienung 9/10<br />
Wiedergabe 8/10<br />
Gesamt 8/10<br />
Die edel verarbeitete Soundbar von Philips HTS8160 vereint<br />
Eleganz mit hochwertiger Technik, verpackt in einem Strom<br />
sparenden Konzept.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 95
Technik<br />
Marktübersicht<br />
Aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player und Heimkinosysteme im Überblick<br />
Hersteller/<br />
Modell<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Ansicht<br />
Preis<br />
(UVP) in €<br />
Farben<br />
Ethernet-<br />
Schnittstelle<br />
Bild-in-<br />
Bild<br />
BD-<br />
Live<br />
erhältlich<br />
seit<br />
HDMI<br />
24p<br />
HD Audio:<br />
Bitstream/<br />
Decoding<br />
Audio-Outs<br />
Speicher<br />
Denon<br />
DVD-A1UD<br />
4 999<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
ja<br />
ja<br />
ja (nach<br />
Update)<br />
Juni<br />
2009<br />
2 × 1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1, 2.0, XLR<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, 2 × HDMI<br />
SD-Card<br />
Denon<br />
DBP-4010UD<br />
1 999<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
ja ja ja<br />
November<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
Denon<br />
DBP-2010<br />
699<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Koaxial,<br />
HDMI<br />
SD-Card<br />
Denon<br />
DVD-3800BD<br />
1 999<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
nein ja nein<br />
November<br />
2008<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
Funai<br />
B1-M110<br />
299<br />
Schwarz-<br />
Blau<br />
nein ja nein<br />
August<br />
2008<br />
1.3 ja ja/nein<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Koaxial,<br />
HDMI<br />
SD-Card<br />
Harman/<br />
Kardon<br />
BDP 10<br />
699<br />
Schwarz-<br />
Silber<br />
ja ja ja<br />
Mai<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
JVC<br />
XV-BP1<br />
349 Schwarz ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
LG<br />
BD-370<br />
279 Schwarz ja ja ja<br />
März<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
LG<br />
BD-390<br />
350 Schwarz ja ja ja<br />
September<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
Marantz<br />
BD7004<br />
799<br />
Schwarz,<br />
Silbergold<br />
ja ja ja<br />
September<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
Marantz<br />
UD8004<br />
2 499 Schwarz ja ja ja<br />
November<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
Marantz<br />
UD9004<br />
5 500<br />
Schwarz,<br />
Silbergold<br />
ja ja ja<br />
September<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
NAD<br />
T587<br />
1 399 Schwarz ja ja ja<br />
Januar<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
Onkyo<br />
DV-BD507<br />
Panasonic<br />
DMP-BD60<br />
Panasonic<br />
DMP-BD80<br />
Philips<br />
BDP9100<br />
Philips<br />
BDP9500<br />
Philips<br />
BDP7500<br />
399<br />
329<br />
399<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
ja ja ja<br />
ja ja ja<br />
ja ja ja<br />
449 Schwarz ja ja ja<br />
549 Schwarz ja ja ja<br />
299<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
ja ja ja<br />
August<br />
2009<br />
März<br />
2009<br />
März<br />
2009<br />
Juni<br />
2009<br />
November<br />
2009<br />
Oktober<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
1.3 ja ja/ja<br />
1.3 ja ja/ja<br />
1.3 ja ja/ja<br />
1.3 ja ja/ja<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
HDMI<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
HDMI<br />
Analog: 5.1, 2.0<br />
Digital: Koaxial,<br />
HDMI<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
SD-Card<br />
SD-Card<br />
USB<br />
USB<br />
USB<br />
Bilder: Denon, JVC, LG, Onkyo, Panasonic, Philips, Pioneer, Sony, NAD, Yamaha<br />
96
Marktübersicht<br />
Technik<br />
Hersteller/<br />
Modell<br />
Ansicht<br />
Preis<br />
(UVP) in €<br />
Farben<br />
Ethernet-<br />
Schnittstelle<br />
Bild-in-<br />
Bild<br />
BD-<br />
Live<br />
erhältlich<br />
seit<br />
HDMI<br />
24p<br />
HD Audio:<br />
Bitstream/<br />
Decoding<br />
Audio-Outs<br />
Speicher<br />
Pioneer<br />
BDP-LX 91<br />
2 399 Schwarz ja ja<br />
ja (nach<br />
Update)<br />
Februar<br />
2009<br />
2 × 1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, 2 × HDMI<br />
intern<br />
Samsung<br />
BD-P1600<br />
279 Schwarz ja ja ja<br />
März<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
intern<br />
Samsung<br />
BD-P3600<br />
399 Schwarz ja ja ja<br />
März<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
intern<br />
Sharp<br />
BD-HP 22S<br />
279 Schwarz ja ja ja<br />
Oktober<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
Sony<br />
PS 3 Slim<br />
(160 GB)<br />
299 Schwarz ja ja ja<br />
September<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
HDMI<br />
intern +<br />
USB<br />
Sony<br />
BDP-S360<br />
299 Schwarz ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB +<br />
Speicherstick<br />
Sony<br />
BDP-S760<br />
530<br />
Schwarz-<br />
Blau<br />
ja ja ja<br />
September<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB +<br />
Speicherstick<br />
Sony<br />
BDP-S5000ES<br />
1 499<br />
Schwarz-<br />
Blau<br />
ja ja ja<br />
Dezember<br />
2008<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB +<br />
Speicherstick<br />
Toshiba<br />
BDX2000KE<br />
269 Schwarz ja ja ja<br />
Dezember<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
Yamaha<br />
BD-S2900<br />
999 Schwarz nein ja nein<br />
September<br />
2009<br />
1.3 ja ja/nein<br />
Analog: 5.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
Heimkinosysteme<br />
Samsung<br />
HT-BD 7255<br />
1 329 Schwarz ja ja ja<br />
September<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja Digital: HDMI USB<br />
LG<br />
HB954PB<br />
999 Schwarz ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja nein/ja Digital: HDMI USB<br />
Panasonic<br />
SC-BT205<br />
999 Schwarz ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja Digital: HDMI<br />
USB,<br />
SD-Card<br />
Sony<br />
BDV-IT1000<br />
1 999 Schwarz ja ja<br />
ja (nach<br />
Update)<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja nein/ja Digital: HDMI USB<br />
Stereosysteme<br />
JVC<br />
NX-BD3<br />
999 Schwarz ja ja nein<br />
Oktober<br />
2008<br />
1.3 ja nein/nein Digital: HDMI SD-Card<br />
Panasonic<br />
SC-BTX70<br />
799 Schwarz ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja Digital: HDMI USB<br />
Samsung<br />
HT-BD 1220<br />
599 Schwarz ja ja ja<br />
September<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja Digital: HDMI USB<br />
LG<br />
HB354BS<br />
499 Schwarz ja ja ja<br />
April<br />
2009<br />
1.3 ja nein/ja Digital: HDMI –<br />
Portable <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Panasonic<br />
DMP-B15<br />
799 Schwarz ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja ja/nein Digital: HDMI SD-Card<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2010 97
<strong>Vorschau</strong><br />
Thema<br />
3/2010<br />
Nächstes Heft:<br />
19. März 2010<br />
Impressum<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax 0341) 1 49 55-11<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch (FP)<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Uwe Funk (UF)<br />
Grafikdesign:<br />
Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />
Lars Holzhauer, Steffi Köhler,<br />
Stefan Kretzschmar,<br />
Stefan Mitschke, Kim Trank, Sabine Vlach,<br />
Annemarie Votrubec<br />
Lektorat:<br />
Tilo Neubacher, Katharina Neumann<br />
Weltuntergang<br />
Das wars dann wohl! 2012 geht die Welt unter und wir können nur hoffen, dass uns bis dahin noch<br />
jede Menge tolle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s die verbleibende Zeit versüßen. Wir bereiten uns mit einigen Katastrophenfi<br />
lmen aufs Ende vor. Und nicht vergessen, der Letzte macht das Licht aus.<br />
Film<br />
Spiel<br />
Technik<br />
Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />
DIGITAL FERNSEHEN<br />
www.digitalfernsehen.de<br />
Das Magazin berichtet<br />
aktuell über die Entwicklung<br />
des Digital-TV und<br />
gibt hilfreiche Tipps für<br />
den Umstieg.<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Futter<br />
Fehlt Ihnen noch das richtige Futter für Ihren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player? Kein Problem, denn Titel<br />
wie „District 9“, „Jennifer´s Body“, „Der Informant“, „Wickie und die starken Männer“<br />
und „Orphan – Das Waisenkind“ werden den Hunger Ihres Gerätes ausreichend stillen.<br />
Zudem gibt es im nächsten Heft etwas ausführlichere Import-Tipps.<br />
Frühlingsgefühle<br />
Im Frühjahr erblühen die Natur und die Liebe. Dennoch bleiben Zockernaturen lieber in<br />
den eigenen vier Wänden und bringen die PS3 auf Hochtouren. Die Gründe dafür sind<br />
absolut nachvollziehbar, denn sie lauten: „Final Fantasy XIII“, „Heavy Rain“ und „God<br />
Of War III“.<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Rekorder<br />
Lange mussten wir darauf warten, doch bald darf auch in HD aufgezeichnet werden. Die<br />
neuen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Rekorder sind da und wir werden sie testen. Die große Frage wird jedoch<br />
sein: Welche TV-Inhalte können überhaupt aufgezeichnet werden?<br />
DIGITAL TESTED<br />
www.digitaltested.de<br />
Informationen,<br />
Workshops und<br />
Testberichte zu den<br />
neusten Multimedia-<br />
Komponenten.<br />
Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />
HD+TV<br />
www.hdplustv.de<br />
HD+TV ist der hochwertige<br />
Ratgeber für Audio,<br />
Video und Heimkino.<br />
Bilder: Koch Media, Panasonic, Sony Pictures<br />
Redaktion:<br />
Franziska Drache (FD), Lydia Fischer (LF),<br />
Dennis Schirrmacher (DS), Florian Kriegel (FK),<br />
Tim Luft (TL), Falko Theuner (FT),<br />
Christian Trozinski (CT)<br />
Weitere Mitarbeiter:<br />
Katharina Stöckl<br />
Produktbetreuung:<br />
Hirra Hafeez, Sabrina Herber,<br />
Verena Rottmann<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Anzeigen:<br />
Carsten Philipp (Leitung),<br />
Nicole Haack, Simone Läßig,<br />
Benjamin Mächler<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
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Die erste NAS-Lösung mit eingebautem DVD-/<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Brenner.<br />
Dank iSCSI kann von jedem Arbeitsplatz auf das Laufwerk zugegriffen werden, um Filme und Daten abzuspielen<br />
oder zu speichern. Mittels DLNA-Unterstützung ist es möglich, Inhalte auf DLNA-kompatible Netzwerkgeräte zu<br />
streamen. Den Zugriff auf Musikdateien ermöglicht die iTunes®-Anbindung. Beide Festplatten können im Raid 0<br />
und 1 oder selektiv gespiegelt werden. Letzteres spart Kapazität und spiegelt nur die Daten, die wirklich wichtig sind.<br />
Dank AutoSync-Funktion können Speicherkarten (4in1) und USB-Sticks ebenfalls gesichert werden. Los geht’s!<br />
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N2B1 = <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Brenner und N2R1 = DVD-Brenner