26.02.2014 Aufrufe

Blu-ray magazin Game of Thrones (Vorschau)

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5<br />

JAHRE<br />

Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 4/13<br />

DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />

DAS GRÖSSTE<br />

SERIEN-EVENT<br />

DES JAHRES<br />

PLUS:<br />

DER HOBBIT<br />

LIFE OF PI<br />

RALPH REICHTS<br />

SILENT HILL 3D<br />

… UND MEHR!<br />

SAMMELKARTEN / MEGASTORY / INTERVIEWS / GEWINNSPIEL /<br />

3. STAFFEL – DIE NEUEN CHARAKTERE / 2. STAFFEL – BLU-RAY-TEST


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unter abo@av.de oder 0341 – 35579 – 140.<br />

Prämienversand nur an Abonnenten, die das 18. Lebensjahr bereits vollendet haben.<br />

© Twentieth Century Fox Home Entertainment LLC.<br />

All Rights Reserved. TWENTIETH CENTURY FOX, FOX<br />

and associated logos are trademarks <strong>of</strong> Twentieth<br />

Century Fox Film Corporationand its related entities<br />

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– „Blood and Sand“ oder „Gods<br />

<strong>of</strong> the Arena“ als komplette Season<br />

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8 Ausgaben nur 34,90 Euro<br />

– Je Bestellung inklusive Disc<br />

mit Full-HD-Testbildern


4/2013 Editorial<br />

Liebe Leser!<br />

Wie unser Cover schon vermuten lässt, verfolgen wir in dieser<br />

Ausgabe ein ganz besonderes Thema. Die bevorstehende<br />

deutsche Ausstrahlung der dritten Staffel von „<strong>Game</strong> <strong>of</strong> <strong>Thrones</strong>“ und<br />

die vorliegenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Ausgaben der ersten beiden Staffeln haben<br />

uns überzeugt, diese Produktion nicht nur quasi auf den „Serienthron“<br />

zu erheben, sondern sie als erneutes Beispiel zu zelebrieren, wie<br />

technisch und dramaturgisch hochwertig die Serienproduktionen<br />

inzwischen geworden sind. Als einstiges Stiefkind unter den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />

treibt inzwischen auch das Serienformat die weitere Verbreitung der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> voran und sichert dem Bereich der Videoscheiben trotz der<br />

wachsenden Online-Konkurrenz weitgehend schwarze Zahlen. Und<br />

den Fans des hochaufgelösten Filmgenusses verschafft die Serie<br />

weitere Wochenenden mit zugezogenen Vorhängen und einem dau-<br />

erlaufenden Heimkino.<br />

Allerdings haben wir den thematischen Bogen in Sachen Fantasy noch etwas weiter gezogen und<br />

schauen uns in der Titelstory außerdem den neuen „Hobbit“ und den eigentlich schon steinalten, aber<br />

neu polierten „Willow“ an.<br />

Jenseits aller Fantasy, aber (zumindest meistens) beileibe nicht fantasielos, präsentieren sich eine Reihe<br />

weiterer Neuerscheinungen auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die wir Ihnen wie gewohnt sowohl in Einzeltests als auch im<br />

Rahmen ganz spezieller thematischer Artikel vorstellen. Beispielsweise zum Thema 3D das fast schon<br />

geniale „Life Of Pi“ oder „Cloud Atlas“ in einer Zusammenstellung von neuen deutschen Filmen – denn<br />

auch diese können sich selbst international (wieder) durchaus sehen lassen. Und auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ja sowieso.<br />

Wir h<strong>of</strong>fen, dass wir Ihnen auch in der vorliegenden Ausgabe ein so breites Spektrum an Filmen empfehlen<br />

können, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist, vom Horrorslasher „The Collection“ über<br />

den Thriller „Chained“ bis hin zum geschichtsträchtigen „Schindlers Liste“ oder der Familienempfehlung<br />

„Ralph reicht’s“. Suchen Sie sich etwas aus.<br />

Herzlichst,<br />

UWE FUNK,<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Nächstes Heft:<br />

7. Juni 2013<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

Anzeige<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 3


40 | Schindlers Liste<br />

Test des Monats<br />

46 | End Of Watch<br />

Blockbuster<br />

16 | Die ultimative Story: Fantasy – so groß wie nie zuvor<br />

Auf über 20 Seiten bieten wir Ihnen ein Fantasy-Feuerwerk der Spitzenklasse.<br />

Lesen Sie, was wir zur neuen „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“-Staffel von den<br />

Darstellern erfahren haben. Dazu gibt’s Fakten zur gerade laufenden<br />

3. Staffel. Zudem feiern wir 25 Jahre „Willow“ und schauen nach den<br />

Features der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D von „Der Hobbit – eine unerwartete Reise“<br />

48 | Anna Karenina<br />

Anspruch<br />

AKTUELLES<br />

08 | Filmnews<br />

12 | Defiance<br />

14 | Regisseur des Monats: J. J. Abrams<br />

16 | Titelthema Teil 1: <strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

28 | Titelthema Teil 2: 25 Jahre Willow<br />

30 | Titelthema Teil 3: Der Hobbit – Eine<br />

unerwartete Reise 3D<br />

WISSEN<br />

84 | Life Of Pi<br />

TECHNIK<br />

88 | Zu Besuch bei Loewe<br />

90 | Loewe Individual 46 DR+<br />

92 | Teufel-Lautsprecher<br />

SERVICE<br />

06 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Test-Index<br />

07 | So testen wir<br />

38 | Megagewinnspiel: <strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

95 | Heimkino-Top-10<br />

96 | Neuerscheinungen<br />

98 | Impressum/<strong>Vorschau</strong><br />

52 | Cloud Atlas<br />

Special<br />

„<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ Sammelkarten<br />

Teil eins unserer exklusiven Sammelkarten,<br />

die anderen vier Charaktere gibt’s in der<br />

kommenden Ausgabe!<br />

84 | Life Of Pi<br />

Wissen<br />

38 | „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ Mega-<br />

Gewinnspiel<br />

Gewinnen Sie das ultimative „<strong>Game</strong> Of<br />

<strong>Thrones</strong>“-Fanpaket<br />

4<br />

Titelbild: ©2013 Home Box Office, Inc. All rights reserved. HBO® and related service marks are the property <strong>of</strong> Home Box Office, Inc.


16 | <strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

28 | Willow<br />

30 | Der Hobbit<br />

BLU-RAY-TESTS<br />

40 | Blockbuster<br />

Schindlers Liste, Django Unchained (<strong>Vorschau</strong>),<br />

The Man With The Iron Fists, End Of<br />

Watch, Life Of Pi 3D<br />

48 | Anspruch<br />

Anna Karenina, Back In The <strong>Game</strong>, Lines Of<br />

Wellington, Westworld, Argo, Die Träumer,<br />

Cloud Atlas, Was bleibt<br />

52 | Komödie<br />

Die Vermessung der Welt, Mann tut was<br />

Mann kann, Die Armee der Finsternis, Youth<br />

In Revolt<br />

57 | Thriller<br />

7 Psychos, Schutzengel, Cold Blood,<br />

Harodim, Red Tails, Sushi Girl, Java Heat<br />

62 | Horror<br />

American Mary, Chained, The Collection<br />

(<strong>Vorschau</strong>), Chillerama, Dead Before Dawn,<br />

Posession<br />

67 | <strong>Blu</strong>Note Café<br />

Alanis Morissette, Paul Simon, Herbert Grönemeyer,<br />

Ina Müller<br />

71 | Serie<br />

Sons Of Anarchy (1. Staffel), Dein Wille<br />

Geschehe (1. Staffel), Komissarin Lund<br />

(3. Staffel), Das Adlon (<strong>Vorschau</strong>)<br />

74 | Special Interest<br />

Das grüne Wunder, Nitro Circus 3D, The<br />

Greatest Movie, Die Südsee 3D, Die Reise der<br />

Vögel, Home 2<br />

77 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Ralph reicht’s, Der Glöckner von Notre Dame,<br />

Elliot das Schmunzelmonster, Mulan, Armor<br />

auf vier Pfoten, Breaking Dawn (Teil 2), Wilde<br />

Kirschen<br />

83 | Mini-Tests<br />

Besessen, Dredd 3D, Mystery Men, Omamamia,<br />

Under The Bed, Vielleicht lieber<br />

morgen<br />

79 | Ralph reicht’s<br />

8-Bit-Special mit Retro-Charme<br />

THEMEN DIESER AUSGABE<br />

10 | Interview: „American Mary“<br />

Im Gespräch mit den „Horror-Schwestern“<br />

Soska<br />

12 | „Defiance“<br />

Das SyFy-Phänomen greift um sich<br />

14 | Regisseur des Monats: J. J.<br />

Abrams<br />

Der Mann hinter „Star Trek: Into Darkness“<br />

und den neuen „Star Wars“-Teilen<br />

18 | Interviews: „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“<br />

Drei Star-Interviews auf sechs Seiten!<br />

31 | Interview: „Der Hobbit“<br />

Radagast-Darsteller Sylvester McCoy über<br />

seine Rolle<br />

42 Interview: „Schindlers Liste“<br />

Michael Daruty über die Zusammenarbeit<br />

mit Steven Spielberg<br />

45 | 90 Jahre Warner Teil 2<br />

Die romantischsten Filme aller Zeiten:<br />

„Casablanca“ und „Vom Winde verweht“<br />

84 | Die 3D-Welt von Fox<br />

Der 3D-Pionier setzt mit „Life Of Pi“ neue<br />

Maßstäbe<br />

5<br />

JAHRE<br />

Inhalt: Blanvalet, Fox, HBO, Heidelberger Spielverlag, Panini, Universal, Warner Home Video<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 5


Service<br />

Testübersicht<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Test<br />

Bewertung<br />

Film Bild Ton<br />

Bewertung<br />

Film Bild Ton<br />

57 7 Psychos<br />

8 6,5 7,5<br />

69 Herbert Grönemeyer – Live In Montreux 2012<br />

8 8,5 8<br />

68 Alanis Morissette – Live in Montreux 2012<br />

8,5 9 8<br />

76 Home – Die Geschichte einer Reise<br />

8 9,5 7,5<br />

62 American Mary<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

69 Ina Müller – Live<br />

6,5 7,5 7<br />

48 Anna Karenina<br />

7,5 9 9,5<br />

60 Java Heat<br />

7 7 8,5<br />

51 Argo<br />

8,5 9 8,5<br />

73 Komissarin Lund (3. Staffel)<br />

8,5 8,5 7<br />

56 Armee der Finsternis<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

84 Life Of Pi 3D<br />

9 9,5 9<br />

81 Armor auf vier Pfoten<br />

4,5 7,5 6,5<br />

50 Lines Of Wellington<br />

5,5 8 8<br />

50 Back In The <strong>Game</strong><br />

8 8 7<br />

55 Mann tut was Mann kann<br />

7 9 8<br />

83 Besessen<br />

5,5 8 6,5<br />

80 Mulan<br />

8 8,5 8<br />

81 Breaking Dawn (Teil 2)<br />

7 8 8,5<br />

83 Mystery Men<br />

7 7 7<br />

62 Chained<br />

8,5 8 7<br />

75 Nitro Circus 3D<br />

7 8,5 7<br />

64 Chillerama<br />

5,5 5,5 5<br />

83 Omamamia<br />

5,5 7,5 6<br />

52 Cloud Atlas<br />

8 10 8,5<br />

68 Paul Simon – Live In New York City<br />

8 7,5 8<br />

58 Cold Blood<br />

6,5 7,5 7<br />

66 Possession<br />

6 8 7<br />

72 Das Adlon<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

78 Ralph reicht’s<br />

8 10 8,5<br />

74 Das grüne Wunder<br />

7,5 10 9<br />

59 Red Tails<br />

5,5 8 7,5<br />

66 Dead Before Dawn<br />

3 8 8,5<br />

40 Schindlers Liste<br />

9,5 8,5 8<br />

72 Dein Wille Geschehe (1. Staffel)<br />

7,5 9 7<br />

54 Schutzengel<br />

5 8 8,5<br />

80 Der Glöckner von Notre Dame<br />

8 8,5 8<br />

71 Sons Of Anarchy (1. Staffel)<br />

8,5 7,5 8<br />

30 Der Hobbit – Eine unerwartete Reise 3D (<strong>Vorschau</strong>)<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

59 Sushi Girl<br />

6 7,5 7<br />

76 Die Reise der Vögel<br />

8,5 9 7<br />

63 The Collection (<strong>Vorschau</strong>)<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

75 Die Südsee 3D<br />

7,5 7 7<br />

75 The Greatest Movie Eversold<br />

8 7 6,5<br />

51 Die Träumer<br />

9 7,5 7,5<br />

44 The Man With The Iron Fists<br />

6 8,5 8<br />

53 Die Vermessung der Welt<br />

8 8,5 8,5<br />

83 Under The Bed<br />

5 7,5 8<br />

44 Django Unchained (<strong>Vorschau</strong>)<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

83 Vielleicht lieber morgen<br />

8 6,5 6,5<br />

83 Dredd 3D<br />

6,5 8,5 9,5<br />

54 Was bleibt<br />

7,5 8,5 7<br />

80 Elliot das Schmunzelmonster<br />

7 7,5 6<br />

50 Westworld<br />

6,5 5,5 5<br />

47 End Of Watch<br />

8 8,5 8,5<br />

81 Wilde Kirschen<br />

5,5 7,5 6,5<br />

24 <strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong> (2. Staffel)<br />

10 9 8,5<br />

28 Willow<br />

8 8,5 8,5<br />

59 Harodim<br />

5,5 8 7,5<br />

56 Youth In Revolt<br />

6,5 8 7,5<br />

6<br />

Topwertung<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D


Unser Testsystem<br />

Der Infokasten<br />

Animation/Komödie<br />

OT: The Smurfs L: US, BE J: 2011 V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Panasonic<br />

TX-P42ST33 2D-komp.: ja R: R. Gosnell D: N. Patrick Harris,<br />

J. Mays, H. Azaria LZ: 103 min FSK: 0 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 08.12.11 × 1 Extras: 9,5/10<br />

Hier fi nden Sie übersichtlich geordnet<br />

die wichtigsten Daten zu<br />

der jeweils beschriebenen <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

Disc (BD) aufgelistet. Neben<br />

der Cover-Abbildung sehen Sie<br />

einen Screenshot vom Hauptmenü<br />

der Scheibe, der Ihnen<br />

einen ersten Eindruck von der<br />

Aufmachung der Disc vermitteln<br />

soll. Zudem bietet der Kasten die<br />

Namen der wichtigsten Darsteller (D), des Regisseurs (R), sowie den Originaltitel<br />

(OT), um Ihnen bei eventuellem Interesse an einem Import den<br />

Vergleich mit ausländischen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassungen zu erleichtern. Die Wendecover-Information<br />

(W-Cover) bleibt nach wie vor unter Vorbehalt, da<br />

uns die Testdiscs meist ohne Verpackung zugesandt werden. Im 3D-Bereich<br />

gibt es überdies noch die Information zum verwendeten 3D-Gerät<br />

sowie zur Kompatibilität zu 2D-Geräten. Der Punkt „Bild“ gibt zunächst<br />

den eingesetzten Videocodec an und darauf folgend das Bildseitenverhältnis.<br />

Das angegebene Bildseitenverhältnis stimmt im Optimalfall mit<br />

dem Ihres Fernsehers überein (standardmäßig 1.85 : 1 oder auch 1.78 : 1).<br />

Andernfalls (also z. B. bei dem breiten 2.35 : 1 oder dem hohen 1.33 : 1)<br />

erscheinen auf dem Bildschirm schwarze Balken an den Rändern. Differenzierter<br />

sieht es im Audiobereich aus, in dem es neben den Standardcodecs<br />

DTS und Dolby Digital auch noch die verlustfrei komprimierten<br />

Formate Dolby True HD und DTS-HD MA gibt. PCM-Tonspuren sind dem<br />

analogen Original sehr nahe und fast gänzlich unkomprimiert. Die Zahl<br />

hinter dem jeweiligen Audiocodec (z. B. 2.0, 5.1 oder 7.1) gibt an, für wie<br />

viele Lautsprecherkanäle der Sound abgemischt und auf die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelegt<br />

wurde. Zu den Informationen im Kasten gesellen sich der „Straßenpreis“<br />

(P) sowie der Erstverkaufstag (VÖ). In dem abschließenden Balken<br />

nennen wir Ihnen die Anzahl der Discs, die dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket beiliegen.<br />

Rechts daneben sehen Sie die Bonuswertung. Die Zahl ergibt sich zum<br />

größten Teil aus Umfang und Qualität der Sonderausstattung. Zudem<br />

fl ießen aber auch noch Faktoren der Präsentation in die Wertung ein.<br />

„Nervenaufreibender und<br />

aufpeitschender Überlebenstrip<br />

für Hartgesottene.“ Cinema<br />

Der Bewertungskasten<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Titel<br />

Tonreferenz<br />

Titel<br />

Bildreferenz<br />

Titel<br />

Top-Ausstattung<br />

Titel<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel: Kennzeichnen Discs, die sich auf Referenzniveau bewegen.<br />

Die Besten der Besten erhalten das goldene Premium-Siegel.<br />

Film: Bewertet werden hier die Handlung, die Atmosphäre samt Ausstattung<br />

und audiovisuellem Stil, die Regie sowie die darstellerischen Leistungen.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Sony Pictures<br />

Technik: Der Technik-Wert setzt sich aus den Teilbereichen Bild, Ton und<br />

ggf. 3D-Effekt zusammen.<br />

Bild: Wir analysieren absolute Werte wie den Schwarzwert, relative Werte<br />

wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />

Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit<br />

ausstrahlen und ein einigermaßen aus geglichenes Spektrum vorweisen.<br />

Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches<br />

Soundsystem gut eingemessen, hören Sie genau das, was auch der Soundeditor<br />

in seinem Tonstudio hörte, als er den Film abmischte.<br />

3D-Effekt: Unter diesem Punkt fi nden Sie unsere Einschätzung zum räumlichen<br />

Seheindruck. Hierfür orientieren wir uns u. a. an der Grundtiefe und<br />

den 3D-Spitzen. Aber auch das Wohlbefi nden des Zuschauers ist wichtig.<br />

Anzeige<br />

„Ein frostiger Albtraum,<br />

der an den Nerven zerrt.“ TV Spielfi lm<br />

Ab 2. Mai auf DVD,<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und als VoD!<br />

STUDIOCANAL GmbH – Neue Promenade 4 – 10178 Berlin<br />

www.ColdBlood.studiocanal.de


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Unser Leben – Das Wunder<br />

Für Freunde von<br />

Tierdokumentationen<br />

kommt ab dem 26.<br />

April 2013 eine interessante<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> aus dem<br />

Hause Edel Germany in<br />

den Handel. In „Unser<br />

Leben – Das Wunder“<br />

wird der Zuschauer<br />

auf eine Reise zu den<br />

unterschiedlichsten<br />

Tierreichen der Erde<br />

mitgenommen. Er ist beinahe live dabei, wenn<br />

knuddelige Tierbabys ihre ersten fenen Schritte machen, wenn sich anmutige<br />

unbehol-<br />

Meeresgiganten auf ihrer lange Reise durch<br />

die Ozeane befinden und wenn in Afrika der<br />

tägliche Kampf um Leben oder Tod ausgefochten<br />

wird – die facettenreichen Wunder des<br />

Lebens ganz direkt auf dem heimischen<br />

Bildschirm! NR<br />

Lincoln auf BD<br />

Mit gleich zwölf Nominierungen wurde Steven<br />

Spielbergs Historien-Drama „Lincoln“ bei den<br />

diesjährigen Acadamy<br />

Awards als einer der<br />

vielversprechendsten<br />

Filmtitel des Jahres 2013<br />

gehandelt. Die herausragende<br />

Leistung bei<br />

der Darstellung des 16.<br />

Präsidenten der Vereinigten<br />

Staaten, Abraham<br />

Lincoln, bescherte Daniel<br />

Day Lewis schließlich<br />

sogar den Oscar® als<br />

bester Hauptdarsteller.<br />

Während dieses<br />

bewegende Präsidenten-Portrait noch über die<br />

deutschen Kinoleinwände flimmert, kündigte<br />

Twentieth Century Fox Home bereits die Veröffentlichung<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für den 24. Mai an. NR<br />

Roger Ebert ist tot<br />

Mit Roger Ebert hat uns am 4. April einer der<br />

letzten echten „Stars“ der Filmkritikerszene<br />

verlassen. Der besonders in den USA (aber<br />

dank des Internets inzwischen auch weltweit)<br />

bekannte Autor und Journalist schrieb bis zuletzt<br />

regelmäßig Reviews über die wichtigsten<br />

und interessantesten Kinoneuerscheinungen.<br />

Mit seinen pointierten Texten und treffenden<br />

Analysen erlangte er großen Einfluss in der<br />

Filmbranche. Seine über Jahre im amerikanischen<br />

Fernsehen ausgestrahlten Magazine<br />

erfreuten sich beim Publikum großer<br />

Beliebtheit, genau wie die jährlich erscheinenden<br />

Sammlungen seiner Kritiken. Um eine<br />

ungefähre Vorstellung davon zu bekommen,<br />

welche Bedeutung Ebert für den nordamerikanischen<br />

Filmmarkt hatte, kann man sich<br />

die Bedeutung von „Literaturpapst“ Marcel<br />

Reich-Ranicki in Erinnerung rufen, den dieser<br />

auf dem Höhepunkt seiner Karriere vor Jahren<br />

hatte. Roger Ebert wurde 70 Jahre alt. TW<br />

The Walking Dead – Erste Staffel Uncut!<br />

Der Hype um die nimmersatten „wandelnden<br />

Toten“ erobert langsam aber sicher die<br />

ganze Welt und macht „The Walking Dead“<br />

bereits jetzt zu einer Erfolgsserie mit Kultstatus.<br />

Ein Grund mehr, warum sich deutsche<br />

Hardcore-Fans des Formates darüber beschwerten,<br />

dass in Deutschland bisher lediglich<br />

geschnittene Fassungen der Horror-Serie<br />

im TV zu sehen und im Handel erhältlich<br />

waren. Ab dem 31. Mai können sich diese<br />

Planet Re:think auf BD<br />

Seit Jahrzehnten ist dem Menschen bereits<br />

klar, dass der aktuelle Kurs von Ausbeutung der<br />

Ressourcen und der Natur unserer Erde eine gefährliche<br />

und zerstörerische Richtung angenommen<br />

hat. Geht es nach Regisseur Eskil Hardt,<br />

dann gibt es nur einen Ausweg aus dieser Zerstörung:<br />

Nachhaltigkeit. In seiner Dokumentation<br />

„Planet Re:think“ zeigt er durch einzigartige Bilder<br />

und Geschichten die Ausmaße unserer weltweiten<br />

Krise und vermittelt H<strong>of</strong>fnung auf Wege, die<br />

aus dem Dilemma herausführen könnten. Die<br />

in Zusammenarbeit mit der Europäischen Umwelt<br />

Agentur EEA und dem UN Resource Panel<br />

produzierte Dokumentation wird ab dem 6. Juni<br />

von Sunfi lm auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht, sodass<br />

sich Interessierte diesen Weckruf und Wegweiser<br />

zur Rettung unserer Erde auch nach Hause<br />

holen können.<br />

NR<br />

Freunde des ungekürzten Endzeit-Gemetzels<br />

freuen, denn die WVG Medien GmbH<br />

bringt endlich die komplette erste Staffel<br />

von „The Walking Dead“ als Special Uncut<br />

Version auf den Markt. Die zwei enthaltenen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s mit rund 294 Minuten ungekürztem<br />

Zombie-Vergnügen haben selbstverständlich<br />

eine Altersfreigabe ab 18 Jahren. Die ungekürzte<br />

zweite Staffel ist bisher leider nur als<br />

Import erhältlich.<br />

NR<br />

Gewinnen Sie mit Planet Media!<br />

In Kooperation mit Planet Media bieten wir Ihnen Gelegenheit, zwei aktuelle Neuerscheinungen aus<br />

dem vielfältigen Portfolio des Münchener Vertriebshauses zu gewinnen. Für die Freunde der leichten<br />

Unterhaltung gibt’s die rabenschwarze Komödie „Bernie“, mit Jack Black und Matthew McConaughey<br />

in den Hauptrollen. Wenn Ihnen danach eher nach knallharter Asia-Action ist, könnte „Rebirth – Rache<br />

stirbt nie“ genau das Richtige für Sie sein!<br />

Um an unserer Verlosung teilzunehmen,<br />

schreiben Sie einfach eine Postkarte an:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Stichwort: Planet Media<br />

Oststraße 40-44<br />

04317 Leipzig<br />

Einsendeschluss ist der 7. Juni 2013. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Die Auslosung<br />

erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Mitarbeiter des Auerbach Verlages und deren Angehörige<br />

sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur einmal am Gewinnspiel teilnehmen.<br />

Bilder: Edel, Euro Video, Fox, Planet Media, Sky, Sunfilm, WVG Medien<br />

8


Techniknews<br />

Aktuelles<br />

„<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong> hat neue Standards gesetzt“<br />

Interview mit Alice Taglioni<br />

Pünktlich zum Start der dritten Staffel haben wir uns mit dem Programmchef von Sky über das Phänomen<br />

„<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ ausgetauscht.<br />

Herr Davey,<br />

Sie haben die<br />

erste Folge der<br />

dritten Staffel<br />

von „<strong>Game</strong> <strong>of</strong><br />

<strong>Thrones</strong>“ bereits<br />

vorab gesehen.<br />

Was erwartet die<br />

Zuschauer denn<br />

so alles in Jahr<br />

drei?<br />

Fernsehen ist das<br />

neue Kino – das<br />

Gary Davey, Executive Vice<br />

beweisen Serien<br />

President Programming<br />

bei Sky<br />

wie „<strong>Game</strong> <strong>of</strong><br />

<strong>Thrones</strong>“, deren<br />

Qualität einfach unglaublich hoch ist. Ich habe<br />

vor wenigen Tagen die erste Episode der<br />

dritten Staffel gesehen und kann verkünden:<br />

„Nun ist es <strong>of</strong>fi ziell: ‚<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>‘ ist die<br />

beste Serie aller Zeiten!“ Die Zuschauer erwartet<br />

wie bereits in den ersten beiden Staffeln<br />

eine einzigartige Mischung aus komplexen<br />

Handlungssträngen, großartigen Schauspielern,<br />

atemberaubenden Settings und natürlich eine<br />

gehörige Portion Spannung. Und das Beste<br />

daran: Sky-Kunden sehen die dritte Staffel von<br />

„<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ bereits ab 1. April in der<br />

englischen Originalfassung nur wenige Stunden<br />

nach der US-Ausstrahlung auf Sky Go, und<br />

einen Tag später auf Sky Anytime. Am 19. Mai<br />

startet dann die lineare Ausstrahlung auf Sky<br />

Atlantic HD.<br />

Was ist das Besondere an dieser TV-Serie?<br />

Nur ganz wenige Fernsehserien erzeugen eine<br />

solche Vorfreude. „<strong>Game</strong> <strong>of</strong> <strong>Thrones</strong>“, hat<br />

völlig neue Standards der Geschichtenerzählung<br />

im Fernsehen gesetzt. Die Serie ist eine<br />

fantastische Geschichte über Liebe und Hass,<br />

Vertrauen und Verrat, wundervoll geschrieben<br />

und in Szene gesetzt, in spektakulären Kulissen<br />

und mit außergewöhnlichen, zum Teil bislang<br />

unbekannten Schauspielern besetzt. Insgesamt<br />

lässt sich feststellen, dass wir am Beginn eines<br />

neuen goldenen Fernsehzeitalters stehen und<br />

HBO ist dabei einer der Vorreiter.<br />

Wer ist eigentlich Ihr Lieblingscharakterrund<br />

warum?<br />

Mein absoluter Favorit ist Tyrion Lennister, brillant<br />

gespielt von Peter Dinklage. Ein ebenso<br />

durchtriebener wie intelligenter Kerl mit einem<br />

scharfen Sinn für Humor.<br />

Würden Sie eigentlich gerne auch einmal<br />

auf dem eisernen Thron sitzen?<br />

(lacht) Ich mag mein Leben ganz gerne, daher<br />

ziehe ich den Job als Programmchef bei Sky<br />

vor. Und mein Schreibtischstuhl ist sicherlich<br />

bequemer als ein Thron.<br />

Sterben in der dritten Staffel viele Hauptcharaktere?<br />

Wird es eine riesige Schlacht<br />

geben?<br />

Ich möchte natürlich keinem Fan, die Spannung<br />

nehmen, daher bleiben meine Lippen versiegelt.<br />

Eins kann ich jedoch versprechen: Es wird<br />

spannend und überraschend. Typisch „<strong>Game</strong><br />

Of <strong>Thrones</strong>“ eben!<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Jack Reacher schlägt zu<br />

Als „Jack Reacher“ schaffte es Tom Cruise erst<br />

vom Roman auf die Leinwand und nun auch<br />

ins Heimkino. Paramount Home veröffentlicht<br />

den Action-Streifen Anfang Mai auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

Eines hat sich der ehemalige Militärpolizist und<br />

zynische Einzelgänger Jack Reacher (Tom Cruise)<br />

geschworen, als der Soldat James Barr (Joseph<br />

Sikora) trotz eines Mordes an vier Menschen<br />

während des Golfkrieges freigesprochen wird: Rache.<br />

Ziel des Ex-Militär-Ermittlers ist es, Barr hinter<br />

Gitter zu bringen. Dabei gerät Reacher jedoch in<br />

einen perfi den Hinterhalt. Wird er nun selbst zum<br />

Gejagten? Gemeinsam mit der Anwältin Helen<br />

Rodin (Rosamund Pike) begibt Reacher sich immer<br />

tiefer in ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel<br />

Am 6. Mai veröffentlicht Paramount Home den<br />

auf einer erfolgreichen Romanserie von Lee Child<br />

basierenden Film auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die Scheibe enthält<br />

als Bonusmaterial neben Audiokommentaren von<br />

Regisseur Christopher McQuarrie und Komponist<br />

Joe Kramer außerdem die drei Featurettes „Wenn<br />

der Mann auftaucht“, „Niemand verarscht Jack<br />

Reacher: Kampf und Waffen“ und „Das Reacher-<br />

Phänomen“ – allesamt in HD-Qualität. DAS<br />

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Die streng limitierte<br />

Steelbook Edition –<br />

jetzt erhältlich!<br />

„Hinreißend einfallsreich,<br />

grandios durchgedreht!“<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 9<br />

/7PSYCHOS


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Breaking Bad – Die fünfte Season<br />

Seit nunmehr fünf Staffeln verfolgen Fans die Entwicklung<br />

des Familienvaters Walter White (Bryan<br />

Cranston) vom duckmäuserischen Highschool-<br />

Chemielehrer zum gefürchteten Drogenboss in<br />

der US-amerikanischen Erfolgsserie „Breaking<br />

Bad“. Während die finalen Episoden der fünften<br />

Staffel noch auf sich warten lassen, erscheint der<br />

erste Teil der letzten Season nun bald auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Disc. Ab dem 20. Juni 2013 sind die Scheiben frei<br />

im Handel erhältlich. Für alle, die es jedoch bis<br />

dahin nicht abwarten können, gibt es exklusiv bei<br />

Amazon „Breaking Bad – Die fünfte Season“ bereits<br />

ab dem 3. Juni 2013. Also heißt es für Fans<br />

nichts wie ins Netz und vorbestellen! NR<br />

Jurassic Park in 3D rockt die US-Kinos<br />

Vor rund 20 Jahren lockte Steven Spielbergs „Jurassic<br />

Park“ weltweit Millionen Menschen in die<br />

Lichtspielhäuser. Nun geht die Erfolgsgeschichte<br />

weiter, denn die Urzeitriesen sind zurück in den<br />

Kinos – diesmal allerdings in 3D. Eine tropische<br />

Insel, hunderte geklonte Dinosaurier und ein Forschungsteam<br />

auf Besichtigungs-Tour, die plötzlich<br />

vollkommen aus den Fugen gerät – das ist der<br />

St<strong>of</strong>f, aus dem Steven Spielberg seinen Blockbuster<br />

„Jurassic Park“ schuf und damit weltweit<br />

Millionen Menschen in die Kinos lockte. Nun<br />

machen die Urzeitriesen ein zweites Mal Jagd<br />

auf ihre Schöpfer, denn der<br />

Abenteuer-Streifen ist zurück<br />

in den Kinos - diesmal in 3D.<br />

Der Neustart lief dabei gut:<br />

18,2 Millionen Dollar konnten<br />

die dreidimensionalen<br />

Dinosaurier an ihrem ersten<br />

Wochenende umsetzen und<br />

sich damit direkt Platz vier in<br />

den US-Kinocharts holen. FM<br />

Star Trek: TNG – Season 3<br />

Im Garten sprießen die Schneeglöckchen und<br />

Krokusse, im Netz und im Fachhandel die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Angebote. Die neue Generation der<br />

Enterprise-Besatzung begibt sich zum dritten Mal<br />

auf die Reise in unendliche Galaxien und erlebt<br />

dabei wieder einmal zahlreiche Abenteuer. Die<br />

dritte Season der Unternehmungen von Captain<br />

Jean-Luc Picard und seiner Crew erscheint am 2.<br />

Mai auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Bei den einschlägigen Retailern<br />

im Netz kann man die exklusive Collector‘s<br />

Edition als Steelbook schon jetzt für ca. 60<br />

Euro vorbestellen. In jeder Collector‘s Edition<br />

befindet sich ein Star Trek-PIN. Beim Sammeln<br />

aller sieben Seasons kann man sich nach einer<br />

Online-Registrierung und Eingabe der gesammelten<br />

Codes die ultimative PIN-Sammelbox gratis<br />

dazu sichern. DAS<br />

„Wir wollten das Thema grundlegend erforschen“<br />

Interview mit den Soska Sisters<br />

Drei Fragen an das Regie-Duo Jen und Sylvia Soska, deren Film<br />

„American Mary“ nun auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich ist.<br />

Jen und Sylvia Soska,<br />

Regisseurinnen, Schauspielerinnen, Zwillingsschwestern<br />

Wie teilt Ihr euch die Regie-Arbeit auf?<br />

Seid Ihr immer einer Meinung oder<br />

grundsätzlich verschieden?<br />

Jen (J): Wir sind zwar Zwillinge, aber in<br />

Wahrheit könnten wir unterschiedlicher kaum<br />

sein. Wir haben immer dasselbe Ziel, die<br />

Vorgehensweise jedoch unterscheidet sich<br />

essenziell. Unserer Meinung nach ist Sylvia<br />

am ehesten mit Lars von Trier zu vergleichen,<br />

während ich eher ein Joss Whedon bin. Ich<br />

habe das Herz, sie die Weisheit. Wir diskutieren<br />

alles aus, lange bevor wir am Set sind.<br />

Am Drehort folgen wir dem Motto: „Teile<br />

und herrsche“. Sylvia arbeitet häufi g mit<br />

unserem wundervollen Kameramann Brian<br />

Pearson zusammen, er fängt den Look und<br />

die Botschaft des Films wirklich gut ein. Mein<br />

Steckenpferd sind die Spezialeffekte. Sobald<br />

es ein Problem am Set gibt, machen sich<br />

zwei Regisseure wirklich bezahlt. Während<br />

der eine nach einer Lösung sucht, kann der<br />

andere einfach weiter machen, was überlebenswichtig<br />

ist, wenn man nur 15 Tage<br />

Drehzeit hat.<br />

Das Motto des Films lautet: „Aussehen<br />

ist alles“. Ist Aussehen wirklich alles?<br />

Sylvia (S): Diese Zeile ist ein satirischer<br />

Kommentar über Leute, deren Urteil ausschließlich<br />

auf dem Aussehen basiert. Jen<br />

und ich hatten schon sehr viel mit Leuten<br />

aus der „Bodymodifi cation-Community“ zu<br />

tun. Zudem treffen wir schon seit unserer<br />

frühsten Jugend auf Menschen, die nur aufs<br />

Äußere achten. Als Zwillinge fühlten wir uns<br />

damals teilweise wie Außenseiter behandelt.<br />

Es gibt da eine missverstandene Gruppe<br />

in der „Bodymodifi cation-Community“, die<br />

man teilweise sogar als Monster ansieht.<br />

Wir wollten dieses Thema in unserem Film<br />

wirklich erforschen. Daher spielen wir damit,<br />

dass eine Person, der man traut, ein Monster<br />

sein könnte. Und jemand, der wie ein Monster<br />

erscheint, könnte durchaus jemand vertrauenswürdiges<br />

sein.<br />

J: Das Erscheinungsbild ist für all diejenigen<br />

wichtig, die ihr wahres Selbst hinter einer Fassade<br />

verbergen. Im Film verändert Mary ihre<br />

Persönlichkeit und wird düsterer und düsterer.<br />

Sie trägt ihr Make-up wie eine Kriegsbemalung.<br />

Je mehr sie innerlich abdriftet, desto schöner<br />

erscheint ihr Äußeres.<br />

Ist dann die menschliche Dekonstruktion<br />

eine Art zynischer Kommentar zu diesem<br />

Thema?<br />

J: Ganz genau! Ich denke, einer der Gründe,<br />

weshalb die „Bodymodifi cation-Community“<br />

übermäßig weiblich ist, ist das von der Gesellschaft<br />

geformte und akzeptierte Schönheitsideal.<br />

Das betrifft nicht nur Nordamerika, wo<br />

viele sich Brustimplantate machen lassen. Der<br />

Knackpunkt ist hier, ob man diesen plastischen<br />

Eingriff selber möchte oder nicht. Wenn sich<br />

jemand Hörner einsetzen oder die Zunge<br />

spalten lässt, dann tut er das meist aus seinem<br />

individuellen Wunsch heraus. Es ist nichts, was<br />

jemand anderes gut fi nden soll. Und ich glaube<br />

kaum, dass speziell junge Mädchen Brustimplantate<br />

aus eigener Überzeugung haben<br />

wollen. Das ist wirklich mit dem Schönheitsideal<br />

der Gesellschaft verbunden. Sie versuchen<br />

in dieses Ideal hineinzupassen. Daher h<strong>of</strong>fen<br />

wir sehr, dass unser Film einen Dialog darüber<br />

öffnen wird. Liebe den Film oder hasse ihn –<br />

wichtig ist nur, dass die Leute drüber sprechen.<br />

Und ich h<strong>of</strong>fe, dass die Zuschauer nach dem<br />

Film nicht denken, dass die Leute aus der<br />

„Bodymodifi cation-Community“ eine Horde<br />

von Freaks sind. Sind sie nämlich nicht. Es sind<br />

wirklich bodenständige Menschen, die wissen,<br />

wer sie sind!<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Bilder: 20th Cent. Fox, Paramount, Sony Pictures, Studiocanal, Universal Pict.<br />

10


Filmnews<br />

Aktuelles<br />

Neue Steelbooks von Studiocanal<br />

Bereits dreißig erfolgreiche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titel, vom<br />

Schwarz-Weiß-Klassiker über Kult-Streifen bis<br />

hin zu aktuellen Blockbustern hat Studiocanal<br />

in seiner edlen Steelbook Collection veröffentlicht.<br />

Eifrige Steelbooksammler können sich<br />

ab dem 18. April nun auf zehn neue Filme<br />

freuen, die im schicken Metall-Kleid erscheinen<br />

werden. Neben dem Director‘s Cut des<br />

knallharten Cop-Thrillers „Copland“ mit Sylve-<br />

ster Stallone, dem erfolgreichen Blockbuster<br />

„Source Code“, dem Oscar®-pämierten „Million<br />

Dollar Baby“ oder dem bei Hardcore-Fans<br />

heißbegehrten Schocker „SAW“ sind auch die<br />

Titel „Atemlos – Gefährliche Wahrheit“, „Bank<br />

Job“, „Dame König As Spion“, „From Dusk<br />

Till Dawn“, „Jumper“ und „Männer, die auf<br />

Ziegen starren“ in diesem neuen Schwung<br />

der Steelbook Collection erhältlich. NR<br />

Charlie Sheen im Doppelpack<br />

Viele kennen ihn heutzutage aus „Two And A<br />

Half Men“, aber Witzbold Charlie Sheen hat die<br />

Filmleinwände schon viel früher erobert. 20th<br />

Century Fox Home bringt Anfang Mai mit „Hot<br />

Shots “ und „Hot Shots – Der zweite Versuch“<br />

zwei Kultstreifen auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> heraus. Schenkt<br />

man dem Titel des ersten Teils Glauben, so<br />

ist „Hot Shots“ die „Mutter aller Filme“. Natürlich<br />

handelt es sich beim Titel wie auch beim<br />

Filminhalt um eine völlig überdrehte Parodie, in<br />

der Charlie Sheen die Hauptrolle übernimmt.<br />

Während der erste Teil vornehmlich „Top Gun“<br />

aufs Korn nimmt, parodiert der zweite Teil „Hot<br />

Shots! – Der zweite Versuch“ genüsslich den<br />

Sylvester Stallone-Streifen „Rambo – Der Auftrag“.<br />

Beide Scheiben enthalten als Bonusmaterial<br />

jeweils ein Featurette über die Filmentstehung<br />

sowie einen Original-Kinotrailer. DAS<br />

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JEDER GROSSE SAMMLER<br />

HAT EINE VISION<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 11


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Bilder: Syfy, Trion Worlds<br />

12


Filmnews<br />

Aktuelles<br />

Die Seriencharaktere (v. l. n. r.): Unterweltboss Datak Tarr mit Gattin Stahma, Bügermeisterin Amanda,<br />

Bordellbetreiberin Kenya, Kriegsveteran Joshua mit Ziehtochter Irisa, Tarrs Konkurrent Rafe McCawley<br />

Kollaborationen zwischen Videospielen und Film und Fernsehen haben bislang zumeist anschaulich die heit von Kreativität und kurzsichtiges Markenmelken demonstriert. „Defiance“ könnte das ändern. Hier sollen das<br />

Abwesengleichnamige<br />

Spiel und die Serie zu einer Einheit verschmelzen und so ein neuartiges Unterhaltungserlebnis bieten.<br />

Das neue Entertainmentprojekt „Defiance“<br />

bietet die zurzeit einzigartige Möglichkeit<br />

einer gegenseitigen Wechselbeziehung zwischen<br />

Fernsehserie und Online-Rollenspiel und könnte<br />

damit die nächste Entwicklungsstufe im medialen<br />

Mainstream-Unterhaltungssektor sein. Hintergrundschauplatz<br />

ist die geschundene Erde nach<br />

einem Krieg zwischen der Menschheit und den<br />

Votanern (einer Gruppe von humanoiden Außerirdischen,<br />

die nach einer neuen Heimat suchen).<br />

Inzwischen versuchen Menschen und Aliens sich<br />

zusammen eine neue Existenz aufzubauen, doch<br />

vielerorts gleicht die Erde einem postapokalyptischen<br />

Brachland, das hauptsächlich von Banditen<br />

und Plünderern bevölkert ist.<br />

Die Serie<br />

Das TV-Erlebnis „Defi ance“ könnte sowohl altgediente<br />

als auch eine junge Generation an<br />

Science-Fiction-Freunden bedienen. So ist die<br />

Grundprämisse deutlich an der klassischen „Star<br />

Trek“-Philosophie einer diplomatischen Verständigung<br />

zwischen den Völkern orientiert. Abseits<br />

davon bekommen wir aber vermehrt Action,<br />

großräumige Schlachten und riesige Monster in<br />

einer dystopischen Welt geboten, die auch das<br />

Kernelement des Spiels ausmachen werden. Der<br />

Pilotfi lm startete kürzlich in Deutschland am 16.<br />

April 20:15 Uhr auf dem TV-Sender Syfy über Sky.<br />

Dieser führt zunächst alle wichtigen Charaktere<br />

ein, die sich dann gemeinsam in der Enklave „Defi<br />

ance“ (dem ehemaligen St. Louis) einer großen<br />

Bedrohung von Außen stellen müssen. Dabei<br />

vermischen sich Elemente aus Shakespeares „Romeo<br />

und Julia“ mit den actionlastigen Abenteuern<br />

eines „Mad Max“ und Anleihen an die klassischen<br />

Sci-Fi-Sagen. Im Anschluss wird immer<br />

dienstagabends eine neue Folge ausgestrahlt.<br />

Der Fahrplan für Defiance<br />

Produktion des Spiels: Trion Worlds<br />

Produktion der Serie: Syfy<br />

Spielstart: 02.04.2013<br />

Serienstart: 16.04.2013<br />

Ein wenig skeptisch sind wir zunächst allerdings<br />

doch, denn sowohl die Qualität der Story als auch<br />

der Charaktergestaltung bleibt derzeit noch hinter<br />

dem spannenden Potential eines vereinten TVund<br />

Online-Entertainments zurück. Erwartungsvoll<br />

in die Zukunft blicken darf man aber allemal. Ein<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Verkaufsstart zum Pilotfi lm und zur ersten<br />

Staffel ist aber derzeit noch nicht bekannt.<br />

Das Spiel<br />

Da Serie und Spiel auch getrennt voneinander erfahrbar<br />

sein sollen, wird sich das Onlineabenteuer<br />

statt in St. Louis rund um San Francisco ereignen.<br />

Im Gegensatz zu den meisten Vertretern seiner<br />

Zunft ist das „Defi ance“-MMORPG (Massive Multiplayer<br />

Online Role-Playing <strong>Game</strong>) ein betont<br />

shooterlastiges Erlebnis. Demnach kann und<br />

muss man vor allem viel ballern und die eigenen<br />

Shooter-Kompetenzen sind um einiges wichtiger<br />

als in anderen MMORPGs. Aber selbstverständlich<br />

gibt es auch klassische Level-Aufstiege, erlernbare<br />

Talente und Fähigkeiten und die Itemjagd nach<br />

der immer besseren Ausrüstung. Die typischen<br />

Haupt- und Nebenquests dürfen dabei ebenso<br />

wenig fehlen wie dynamische Events, auf die man<br />

jeder Zeit im Spiel stoßen kann, und instanzierte<br />

Bosskämpfe und PVP-Schlachten.<br />

Die Synergie<br />

Die verheißungsvolle Verschmelzung von Serie<br />

und Spiel verdient beim Projekt „Defi ance“ aber<br />

zweifellos die größte Aufmerksamkeit. Das Spiele-<br />

Entwicklerstudio Trion Worlds und der amerikanische<br />

TV-Sender Syfy haben von Beginn an<br />

Hand in Hand gearbeitet. So haben Kriegsveteran<br />

Joshua Nolan und seine Alien-Begleiterin Irisa bereits<br />

einen Auftritt im Spiel absolviert. Diesem Beispiel<br />

folgend werden immer wieder Figuren aus<br />

der Serie regelmäßig verschwinden und im Spiel<br />

auftauchen, dort zusammen mit den Spielern Aufträge<br />

absolvieren und eine eigene Geschichte erleben,<br />

um dann mit ihrer gesammelten Erfahrung<br />

wieder in die TV-Welt zurückzukehren. Außerdem<br />

soll es stets Events und Ereignisse geben, die<br />

im Spiel und in der Serie gleichzeitig stattfi nden,<br />

seien es Umweltkatastrophen oder bestimmte<br />

Feste und Feierlichkeiten. Ob die Spieler dabei<br />

Solche gigantischen Bosskämpfe werden im<br />

„Defiance“-Online-RPG zum Standard gehören<br />

Die Quadrennen bieten eine willkommene wechslung im<br />

Ab-<br />

Shooteralltag<br />

selbst aktiv Einfl uss auf die Entwicklung der Serie<br />

nehmen können, lässt sich bis jetzt noch nicht<br />

sagen. Da die erste Staffel schon vollständig abgedreht<br />

ist, werden die Überschneidungen mit dem<br />

Spiel vorerst strikt vom Takt der Serie vorher bestimmt<br />

sein. Wenn es bei entsprechendem Erfolg<br />

aber später eine zweite Staffel geben wird, könnte<br />

man auf der Evolutionsleiter des Mainstream-Entertainments<br />

sogar noch den Schritt von einem<br />

(zurzeit ohnehin schon einzigartigen) multimedialen<br />

Konzept zu einer trans- und intermedialen<br />

Unterhaltungserfahrung machen, die ähnlich wie<br />

bei den experimentellen Alternate Reality <strong>Game</strong>s<br />

Anfang der 2000er („The Beast“, „I Love Bees“)<br />

eine aktive Spieler- und Fan-Community an Storyverlauf,<br />

Charakterentwicklung und an entscheidenden<br />

Plots mitwirken lässt.<br />

So könnte das Projekt „Defi ance“ möglicherweise<br />

entscheiden, ob in Zukunft die klassische Couch-<br />

Unterhaltung oder eine aktive Videospiel- und<br />

Fangemeinde siegt.<br />

FELIX RITTER<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 13


Aktuelles Regisseur des monats<br />

J. J. AbrAms<br />

im Spotlight<br />

J. J. Abr<br />

im<br />

Für unsere Rubrik „Regisseur des Monats“ kam in dieser Ausgabe nur ein Kandidat in Frage: Der gebürtige New<br />

Yorker J. J. Abrams ist derzeit vor allem bei den Freunden der unendlichen Weiten des Weltraums in aller Munde,<br />

kommt er doch am 9. Mai mit „Into Darkness“, dem heiß ersehnten zweiten Teil seines stylishen „Star Trek“-<br />

Reboots, in die Kinos. Außerdem ist er bereits fl eißig am Werkeln, um in gut zwei Jahren Episode VII der legendären<br />

„Star Wars“-Saga zu einem unvergesslichen weltweiten Kinoereignis zu machen.<br />

Diese plötzliche Spezialisierung auf die beiden<br />

wichtigsten Franchises der Science-Fiction<br />

mag angesichts der bisherigen beruflichen Laufbahn<br />

von J(effrey) J(acob) Abrams etwas überraschend<br />

kommen – doch schaut man sich die<br />

Qualitäten, die seine Serien und Filme seit Beginn<br />

seiner Karriere ausmachen, etwas genauer<br />

an, dann kommt man schnell zu dem Schluss,<br />

dass es kaum einen besseren Mann geben<br />

sTAr TrEK: INTO DArKNEss<br />

Nur noch ein paar mal schlafen, dann ist es so weit:<br />

Am 9. Mai startet der unter strengster Geheimhaltung<br />

entstandene zweite Teil von J.J. Abrams spektakulärer<br />

„Star Trek“-Wiederbelebung endlich in den<br />

deutschen Kinos. Auch wenn bis zur Premiere von<br />

„Into Darkness“ keinerlei Informationen über den<br />

Plot des Films an die Öffentlichkeit gelangen sollten<br />

(Abrams weiß genau um die unwiderstehliche Anziehungskraft,<br />

die ein gut gehütetes Geheimnis hat):<br />

Die ersten Plakate und Trailer haben bestätigt, was seit<br />

Monaten vermutet wurde – es gibt ein Wiedersehen<br />

mit den übermenschlichen „Augments“, von denen<br />

einer (Benedict Cumberbatch ist schlichtweg genial<br />

in seiner Rolle!) zur existenziellen Bedrohung für<br />

die Sternenfl otte und die gesamte Menschheit wird.<br />

könnte, um diese (mit Verlaub) leicht angestaubten<br />

Galionsfiguren des Genres erfolgreich in die<br />

Zukunft zu führen.<br />

Beste Voraussetzungen<br />

Aufgewachsen in der „Haupstadt des Films“<br />

Los Angeles – inmitten einer Produzentenfamilie,<br />

die tagtäglich mit dem Film- und Fernsehgeschäft<br />

zu tun hatte – scheint der Weg von<br />

Abrams bis an die absolute Spitze der Branche<br />

beinahe folgerichtig zu sein. Dass viele andere<br />

es trotz bester Voraussetzungen nicht schaffen,<br />

zeugt andererseits für das außergewöhnliche<br />

Talent, den unermüdlichen Arbeitseifer und die<br />

unbedingte Durchsetzungskraft, die Abrams von<br />

Beginn an auszeichnete. Mittlerweile hat er sich<br />

zu einem höchst erfolgreichen und bemerkenswert<br />

innovativen Film- und Fernsehproduzenten<br />

gemausert, ist ganz nebenbei auch noch kreativer<br />

Drehbuchautor, begabter Hobby-Komponist<br />

und aktuell einer der gefragtesten und bestbezahlten<br />

Regisseure auf diesem Planeten. Das Label<br />

„Bad Robot Productions“ (seine eigene Produktionsfi<br />

rma) am Ende so vieler erfolgreicher<br />

Serien bürgt gleichzeitig für ungewöhnlich hohe<br />

inhaltliche wie auch produktionstechnische Qualität.<br />

Dabei ist so gut wie all seinen Projekten<br />

dieses typische J. J. Abrams-Gen eingepfl anzt,<br />

das mit Worten nur schwer zu greifen, beim Anschauen<br />

der Folgen jedoch jederzeit zu spüren<br />

ist. Schlagworte wie „mysteriös“, „faszinierend“<br />

und „außergewöhnlich“ kommen einem nur allzu<br />

leicht in den Sinn.<br />

Serien-Highlights wie am Fließband<br />

Bestes Beispiel hierfür ist natürlich „LOST“, das<br />

„Twin Peaks“ unserer Zeit, eine jener seltenen<br />

Bilder: Paramount Pictures, Paramount Home<br />

14


Ams<br />

Spotlight<br />

Regisseur des monats<br />

Aktuelles<br />

Serien, über deren neueste Folgen nach der<br />

Erstausstrahlung leidenschaftlich diskutiert wird,<br />

über deren Fortgang die wildesten Spekulationen<br />

und Gerüchte im Internet und der Fachpresse<br />

kreisen, und um die sich ein regelrechter<br />

Fankult in der Popkultur bildet, der über die<br />

Reichweite einer gewöhnlichen Fernsehsendung<br />

weit hinausgeht. Eine Serie, die selbst drei Jahre<br />

nach ihrem Ende noch kontinuierlich neue Fans<br />

hinzugewinnt, ist zweifellos etwas Besonderes<br />

und in seiner Gesamtheit war und ist „LOST“<br />

einfach ein Serienphänomen, das sich so bald<br />

sicher nicht wiederholen wird – eben „Must-See-<br />

TV“, im allerbesten Sinne!<br />

Auch „Fringe“, der anfangs sehr kritisch beäugte<br />

nächste Streich aus dem Hause Abrams<br />

und „Bad Robot“, fand nach leichten Anfangsschwierigkeiten<br />

bald seinen eigenen Weg abseits<br />

der ausgetretenen „Akte X“-Pfade und<br />

entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer<br />

der mutigsten und interessantesten Mystery-<br />

Serien überhaupt.<br />

Von der Mattscheibe zur Leinwand<br />

Der Start in die Blockbuster-Regionen des Kinogeschäfts<br />

erfolgte für J.J. Abrams im Jahr 2006:<br />

Und zwar mit Pauken und Trompeten, als er<br />

den dritten Teil der prestigeträchtigen „Mission<br />

Impossible“-Reihe inszenierte und die Reihe<br />

nach dem etwas abgehobenen zweiten Part<br />

von John Woo wieder auf den richtigen Kurs<br />

brachte. Seine jahrelangen Erfahrungen im Geheimagenten-Genre<br />

bei den Dreharbeiten zu<br />

„Alias“ kamen ihm hier natürlich zupass. Mit einer<br />

genial inszenierten cross-medialen Werbekampagne<br />

zu seinem modernen Mystery-und-<br />

Monster-Mix „Cloverfield“ bewies er dann 2008,<br />

dass er auch in Sachen Promotion und Marketing<br />

zu völlig neuen Wegen bereit ist. Vorläufiger<br />

Höhepunkt seiner Filmographie waren dann<br />

sicher die letzten beiden Großproduktionen<br />

„Super 8“ (übrigens eine schöne Hommage an<br />

Steven Spielberg, eines seiner großen Vorbilder,<br />

mit dem er bei dieser Produktion auch eng zusammenarbeitete)<br />

und natürlich vor allem der<br />

umjubelte Neustart der „Star Trek“-Kinoreihe.<br />

Dem schon bald anlaufenden zweiten Teil dieses<br />

Reboots widmen wir uns im Extra-Kasten<br />

unten noch einmal etwas genauer.<br />

Tiemo Weisenseel<br />

Selbstbewusst, entschlossen und zuversichtlich:<br />

J. J. Abrams gehört die Zukunft im Filmgeschäft<br />

Anzeige<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 15


Thema<br />

<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Sieben Adelsfamilien streiten sich um einen Thron. Doch nur eine kann gewinnen. Egal, wer dieser Sieger auch sein<br />

mag, es gibt nur eine Serie, die den Königsstuhl für sich beanspruchen darf – und das ist die größte, erfolgreichste<br />

und teuerste Serie aller Zeiten: „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“!<br />

Bilder: ©2013 Home Box Office, Inc. All rights reserved. HBO® and related service marks are the property <strong>of</strong> Home Box Office, Inc.<br />

16


<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Thema<br />

Es ist soweit: Westeros hat zum dritten Mal seine Pforten geöffnet und<br />

die Fans bewundern diese großartig entworfene und fürs Fernsehen<br />

liebevoll realisierte Fantasy-Welt mit weit geöffneten Augen. Kein Kin<strong>of</strong>ilm<br />

hätte George R. R. Martins Bestseller-Romane besser umsetzen können als<br />

diese qualitativ hochwertige TV-Produktion. Kein anderes Fantasy-Projekt<br />

könnte die Fans derzeit glücklicher machen, als diese vielschichtige, hochbudgetierte<br />

Serie. Seit dem Beginn der ersten Staffel sind gerade einmal<br />

zwei Jahre ins Land gezogen und die filmische Umsetzung überzeugt das<br />

Mainstreampublikum, Arthouse-Anhänger und Kritiker gleichermaßen. Was<br />

vor einigen Jahren noch undenkbar schien, ist heute bereits Wirklichkeit:<br />

Inzwischen wird mehr Aufwand für eine TV-Serie betrieben als für einen<br />

Blockbuster-Film. Der Vorteil dieser Entwicklung liegt für die Zuschauer klar<br />

auf der Hand, denn mit solch einem Konzept bekommen sie kontinuierlich<br />

ihre nötige Dosis First-Class-Fantasy geliefert, können jeden Charakter<br />

ausgiebig kennenlernen, sich an ihn gewöhnen, bangen und zittern, dass<br />

er am Leben bleibt und im extremsten Fall über das Ableben ihres ganz<br />

persönlichen Helden trauern. Zudem macht sich in Westeros eine Vielschichtigkeit<br />

und Komplexität breit, die in Filmen wie z. B. „Der Hobbit –<br />

Eine unerwartete Reise“ aus Gründen der Dramaturgie im Prinzip gar nicht<br />

möglich sind. Statt der üblichen stereotypen Auseinandersetzung – z. B.<br />

gute „Helden“ gegen böse „Orks“ – gibt es viele verschiedene Parteien,<br />

die lediglich unterschiedliche Ansichten und differierende Interessen haben<br />

oder denen einige Missverständnisse und Ungerechtigkeiten geschehen<br />

sind, sodass ihr mörderisches Handeln voll und ganz nachvollziehbar<br />

bleibt. Dabei ist es stets ein Hochgenuss, den Beginn und die Entwicklung<br />

eines Dilemmas sowie die Entstehung eines weitreichenden Plans zu beobachten.<br />

Egal wie fies die Strategie, der Feldzug oder die Intrige auch sein<br />

mögen, am Ende steht der Sieger noch, während der Verlierer am Boden<br />

liegt, ohne auch nur den Hauch einer Chance auf ein erneutes Erstarken<br />

seiner Macht zu besitzen … oder etwa doch?<br />

Der Kopf des Schattenwolfs<br />

Der Schöpfer dieser wunderbaren Welt ist George R. R. Martin (die beiden<br />

„R“ stehen übrigens für Raymond Richard), der mit seiner auf insgesamt<br />

sieben Bände angelegten Romanvorlage „Das Lied von Eis und<br />

Feuer“, eines der vielschichtigsten und intelligentesten Fantasy-Epen aller<br />

Zeiten schuf. Bislang wurden fünf Bände veröffentlicht, die aufgrund<br />

ihres Umfangs in Deutschland zunächst einmal in jeweils zwei kleinere<br />

Bände aufgeteilt wurden, um dann erst später als große Ausgabe herausgegeben<br />

zu werden. Bekannt wurde der heute 64-jährige Schriftsteller in<br />

Fankreisen durch seine vorrangig dem Science-Fiction-Genre entsprungenen<br />

Werke. In den 1980er Jahren arbeitete er an der amerikanischen<br />

Kult-TV-Serie „Twilight Zone“ als Drehbuchautor mit und verzeichnete<br />

ebenso mit der Serie „Die Schöne und das Biest“ (vielleicht erinnern<br />

Sie sich noch an die Sat1-Sendung mit „Terminator“-Protagonistin Linda<br />

Hamilton) große Erfolge. Der erste Band von „Das Lied von Eis und<br />

Feuer“ verschaffte Martin 1996 den endgültigen Durchbruch als selbstständiger<br />

Schriftsteller und Fantasy-Autor. Dank der 2011 gestarteten<br />

TV-Serie sind seine Romane nun ein Massenphänomen, das sich vor<br />

Vergleichen mit Tolkiens „Der Herr der Ringe“ nicht zu scheuen braucht.<br />

Veröffentlichte Romane:<br />

„Eisenthron“, 2004 („A <strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“, 1996)<br />

„Königsfehde“, 2004 („A Clash <strong>of</strong> Kings“, 1999)<br />

„Schwertgewitter“, 2005 („A Storm <strong>of</strong> Swords“, 2000)<br />

„Krähenfest“, 2006 („A Feast for Crows“, 2005)<br />

„A Dance with Dragons“, 2011 (in Deutschland bislang nur als zweibändige<br />

Ausgabe erschienen: „Der Sohn des Greifen“, „Ein Tanz mit<br />

Drachen“)<br />

Angekündigte Bände:<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 24<br />

JOFFREY BAR ATHEON<br />

WESTEROS<br />

Ähnlich wie schon John<br />

R. R. Tolkien liebt auch<br />

George R. R. Martin es, seine<br />

Schöpfung immer weiter<br />

zu verfeinern, mit eigener<br />

Historie, neuen Figuren und<br />

natürlich liebevoll ausgearbeitetem<br />

Kartenmaterial zu<br />

den sieben Königslanden<br />

von Westeros. Die Serie<br />

greift dieses Faible im genialen<br />

Vorspann auf, der die<br />

Landkarte mit kunstvollen<br />

CGI-Animationen so richtig<br />

zum Leben erweckt.<br />

Die Adelshäuser<br />

Die Hauptmacht in Westeros liegt beim König, dessen Eiserner Thron in<br />

Königsmund (King’s Landing) steht. Unter ihm herrschen die jeweiligen<br />

„Großen Adelshäuser“ über die sieben Königslande. Um ihren Herrscher-Verpfl<br />

ichtungen nachkommen zu können, steht den mächtigsten<br />

Familien eine ganze Armee zur Verfügung. Mit ihren Soldaten obliegt<br />

es ihnen natürlich auch, Druck auf den König auszuüben oder gegen<br />

andere Adelsfamilien in den Krieg zu ziehen. Die wichtigsten Häuser in<br />

der Serie fi nden Sie auf dieser und den kommenden Seiten erläutert.<br />

Haus Bar atheon<br />

Der junge J<strong>of</strong>f rey Baratheon ist derzeit trotz seines zarten Alters von 15<br />

Jahren der mächtigste Mann des Landes. Unter seiner Tyrannei leiden<br />

nicht nur die Untergebenen und Landesfürsten, auch seine Familie hat<br />

an den Querelen des sadistischen Bengels ordentlich zu knabbern. Das<br />

Familienwappen der Baratheons ist ein gekrönter Hirsch und wurde<br />

nun unter J<strong>of</strong>f reys Regentschaft zu einem geteilten Königs-Wappen modernisiert,<br />

dass den Löwen der Lennisters auf gleicher Höhe mit dem<br />

Hirsch der Baratheons zeigt – Ein schlauer Schachzug, der die Machstellung<br />

seiner Zeugerfamilie Lennister sichern soll. Da J<strong>of</strong>f reys wahre<br />

Identität als Sohn von Jaime und Cersei Lennister an die Öffentlichkeit<br />

zu gelangen droht, rückt der Machtgewinn der Königsbrüder Stannis<br />

(Stephen Dillane) und Renly Baratheon (Gethin Anthony) und damit<br />

auch ihr Anspruch auf den eisernen Thron in greifbare Nähe.<br />

„The Winds <strong>of</strong> Winter“<br />

„A Dream Of Spring“<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 17


Thema<br />

<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Interview-Session I:<br />

Einen sonnigen Wintertag lang wurde London im vergangenen<br />

Februar zum wichtigsten Außenposten von<br />

Westeros: Anlässlich des Heimkinostarts der zweiten<br />

Staffel versammelten sich sage und schreibe zehn der<br />

beliebtesten Darsteller aus „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ in der<br />

englischen Hauptstadt. Los ging es mit den edlen Starks!<br />

Lassen Sie uns doch einfach damit anfangen, wo sich ihre Figuren<br />

zum Start der zweiten Staffel befinden!<br />

Michelle Fairley (Catelyn Stark): Nun, wir als Familie haben am Anfang von<br />

Jahr zwei gerade den Vater beziehungsweise den Ehemann verloren – und<br />

wir sind dabei, einen Krieg loszutreten. Ich bin unterwegs mit Robb, der<br />

zum König des Nordens geworden ist, und nehme an, dass der Rest meiner<br />

Familie sich in Sicherheit befi ndet und auf uns wartet.<br />

Sophie Turner (Sansa Stark): Sansa ist verzweifelt, sie hat gerade ihren Vater<br />

verloren und befi ndet sich nun in Gefangenschaft bei den Lennisters.<br />

Nichts läuft so, wie es sollte für sie, und ihr einziger Fokus während der<br />

gesamten zweiten Staffel ist einzig und allein das Überleben. Sie will ihre<br />

Familie wiedersehen w<strong>of</strong>ür sie sich anpassen muss an die raue Welt, die<br />

sie umgibt – und die politischen Ränkespiele, die ihr Schicksal bestimmen,<br />

muss sie durchschauen.<br />

Richard Madden (Robb Stark): Robb nimmt die große Verantwortung, die<br />

nun als König auf ihm lastet, jetzt wirklich an. Je weiter die Staffel sich entwickelt,<br />

desto mehr wird er von einem jungen Mann, der nur vorgibt, ein<br />

Anführer zu sein, zu einem echten Anführer.<br />

Robb<br />

Stark<br />

Isaac Hempstead-Wright (Bran Stark): Bran hatte in Jahr eins ja schwer zu<br />

kämpfen mit dem Verlust seiner Beine – in Jahr zwei muss er nun mit all<br />

dem Unglück zurechtkommen, das seine Familie ereilt hat. Die Verantwortung,<br />

nun quasi Herr von Winterfell auf Zeit zu sein, ist eine riesige Herausforderung<br />

für ihn, zumal ihn seltsame Träume verfolgen, die er sich nicht<br />

recht zu deuten weiß.<br />

Wenn Sie die Starks charakterisieren müssten, welche Worte würden<br />

Ihnen als Erstes in den Sinn kommen?<br />

MF: Ehre, Respekt … Überlebenskünstler … königlich, liebevoll: Eine Mischung<br />

aus vielen Qualitäten. Fast wie ein kleiner Wildfang, der voller edler<br />

und liebenswerter Eigenschaften steckt. Und diese noblen Charakterzüge<br />

sind enorm wichtig, besonders für die Kinder, die ja mehr und mehr von<br />

der Dunkelheit dieser Welt erfasst werden.<br />

RM: Die Starks sind, wenn man so will, die einzige Familie in „<strong>Game</strong> Of<br />

<strong>Thrones</strong>“, die wirklich durchweg „gut“ ist. Wir wählen immer den ehrenhaftesten<br />

und nobelsten Weg, auch und gerade, wenn es notgedrungen in<br />

den Krieg geht. Generell streben wir schon sehr nach den hohen Werten<br />

unseres Vaters.<br />

Isaac, wie haben Sie ihre persönliche Entwicklung im Laufe der Serie<br />

erlebt? Sie sind ja gerade einmal 13 Jahre jung!<br />

IHW: Wann haben wir eigentlich angefangen? 2009 haben wir glaube ich<br />

die Pilotfolge gedreht: Wir waren unheimlich aufgeregt und gespannt, wussten<br />

aber noch kaum etwas von unseren Charakteren. Inzwischen sind wir<br />

mit ihnen gewachsen, haben sie richtig gut kennengelernt, und was mich<br />

betrifft, ich bin in gewisser Weise eins geworden mit Bran, besonders was<br />

die ganze Verantwortung anbelangt. Ich habe wirklich das Gefühl, dass ich<br />

auch als Schauspieler mit dieser Rolle gewachsen bin – anfangs hab ich das<br />

alles doch eher als großes Spiel und als spannenden Wettbewerb begriffen,<br />

während ich nun wirklich intensiv an meiner Rolle arbeite.<br />

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<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Thema<br />

Das Haus der Starks<br />

Worin unterscheidet sich Season zwei ihrer Meinung nach am meisten<br />

von Season eins?<br />

MF: Nun, es wird defi nitiv rauer. Jahr eins hat die Heimat der verschiedenen<br />

Familien vorgestellt, die verschiedenen Welten, in denen sie leben. Jahr<br />

zwei ist eine Art von Dekonstruktion dieser Herrschaftszentren und gleichzeitig<br />

ein tiefes Eintauchen in diese Reiche.<br />

Man lernt die verschiedenen Winkel dieser Welt besser kennen: Was die<br />

Dynamik der Familien untereinander angeht, was die Politik und das ganze<br />

gegenseitige Misstrauen betrifft. Es gibt auch jede Menge neuer Charaktere<br />

in Staffel zwei, die frische Energie in die Figurenkonstellation bringen. Die<br />

Einsätze in dieser Staffel wurden einfach noch mal drastisch erhöht – es<br />

geht ums nackte Überleben!<br />

RM: Es geht auch mehr um Einzelschicksale und nicht mehr nur um die<br />

großen Interessen ganzer Familien. Für so viele Figuren verändert sich einfach<br />

alles: Sie fi nden sich plötzlich in einer völlig neuen Situation wieder,<br />

müssen mit ganz ungewohnten Herausforderungen umgehen – und das<br />

verändert sie natürlich von Grund auf. Die Skripts sind manchmal auch so<br />

angelegt, dass man sich nach und nach in einen völlig anderen Charakter<br />

verwandelt: Manche Figuren kommen an ihre Grenzen, gehen dann über<br />

sie hinaus und werden dadurch letztendlich zu einem anderen Menschen.<br />

Benutzen Sie die Romane bewusst für die Gestaltung ihrer Figuren?<br />

ST: Die Bücher geben einem die Hintergrundgeschichte, eine sichere Referenz,<br />

die eben nicht in den Drehbüchern steht. Immer dann, wenn die<br />

Serie entscheidend von den Romanen abweicht, ist das allerdings eine gute<br />

Gelegenheit, die eigene Figur wirklich zu gestalten und sich selbst tatsächlich<br />

zu einem entscheidenden Teil von ihr zu machen. Ich glaube wirklich,<br />

dass Season zwei so gut funktioniert, eben weil sie so sehr vom Original<br />

abweicht – das hat die Charaktere für uns einfach noch einmal viel greifbarer<br />

und realer werden lassen.<br />

Br an Stark<br />

Catelyn Stark<br />

Wenn Sie George R. R. Martin wären, wie würden Sie das Ende von<br />

„<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ gestalten?<br />

MF: Ich fände es toll, wenn die Familie wieder zusammenfi nden würde …<br />

ein Vater, der von den Toten aufersteht, das hätte doch was! (lacht)<br />

RM: Vielleicht stellt sich alles nur als Tagtraum einer der Figuren heraus –<br />

nein, das wäre ein furchtbares Ende.<br />

MF: Ja, ein bisschen wie Dallas, hm? Plötzlich sind alle wieder am Leben!<br />

Und Sophie, was würden Sie sich speziell für Ihre Figur wünschen?<br />

ST: Nun, Sansa wollte ja schon immer Königin werden – aber letzten Endes<br />

will ich einfach nur, dass sie glücklich wird, dass sie vielleicht aus Liebe heiratet<br />

und nicht nur aus machtpolitischen Gründen, um bestimmte Familien<br />

zusammenzubringen. Sie soll glücklich werden, ist das etwa zu viel verlangt?<br />

Isaac, was denken Sie, wie lange kann die Serie noch laufen?<br />

IHW: Jeder Charakter ist so komplex und so interessant, dass er das Potenzial<br />

hätte, dass man nur noch ihm und seiner Geschichte folgt. Wenn man es<br />

so sieht, dann könnte man „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ in 100 einzelne Serien aufsplitten,<br />

und es würde immer noch funktionieren. Wahrscheinlich hängt es<br />

nur davon ab, wie viel George uns allen noch von dieser Welt erzählen will!<br />

Könnten Sie uns vielleicht schon einen kleinen Teaser geben,<br />

worauf wir uns in Staffel drei freuen dürfen?<br />

MF: Nun, Catelyn muss sich möglicherweise mit dem Gedanken an eine<br />

neue Familie anfreunden. Sie verbringt viel Zeit alleine, refl ektiert über die<br />

Vergangenheit, denkt nach, arbeitet all das auf, was mit ihren Lieben passiert<br />

ist und wird sich langsam aber sicher auch über ihre eigene Rolle beim<br />

Niedergang ihrer Familie klar.<br />

Sansa Stark<br />

Haus Stark<br />

Der Norden wird beherrscht von den loyalen Starks, einer Soldatenfamilie,<br />

die mit Hilfe der Nachtwache seit vielen Generationen über die<br />

nördliche Mauer wacht. Gesetz und Ehre sind ihnen die wichtigsten<br />

Tugenden. Dank ihrer Schwertkunst hat der frühere König Robert<br />

Baratheon schon so einige Schlachten gewonnen. Das ehemalige<br />

Oberhaupt Eddard Stark (Sean Bean) lehrte seine Kinder sämtliche<br />

Aspekte der Traditionswahrung und des Rittertums. Einziger Nachteil<br />

dieser Ausbildung ist die blauäugige Naivität, mit der sie unnachgiebig<br />

den alten Werten nacheifern, ohne sie zu hinterfragen.<br />

Dennoch sollte man keinen der Starks unterschätzen, denn im Umgang<br />

mit dem Schwert sind sie ungeschlagen. Der älteste Sohn Robb<br />

ist zudem ein geborener Anführer, der auf dem Feldzug gegen die<br />

Lennisters eine Schlacht nach der anderen für sich entscheidet.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 19


Thema<br />

<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Interview-Session II:<br />

Die zweite Gesprächsrunde mit den „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“-<br />

Stars war ein großer Spaß: Zwischen Nikolaj Coster-<br />

Waldau (der als Jaime Lennister unser Titelbild schmückt)<br />

und Gwendolin Christie (die als Brienne in Jahr zwei neu<br />

hinzukommt) flogen die Funken, und Charles Dance (Tywin<br />

Lennister) beeindruckte mit unglaublichem Charisma.<br />

Die erste Frage: Was ist die Ausgangslage für ihre Figuren zum<br />

Start von Jahr zwei?<br />

Nikolaj Coster-Waldau (Jaime Lennister): Nun, wir fi nden Jaime genau dort<br />

wieder, wo wir ihn in Staffel eins verlassen haben: Er ist gefangen in einem<br />

Käfi g, in den Händen der Starks. Er hasst diese Situation, ist er es doch<br />

gewohnt, stets die Kontrolle und die Macht zu haben – er ist schließlich ein<br />

Lennister und kommt damit aus einem der mächtigsten Häuser überhaupt.<br />

Gwendoline Christie (Brienne von Tarth): Brienne stößt ab der dritten Episode<br />

der neuen Staffel zum Cast von „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ – sie ist ein<br />

ehrenhafter Ritter und hält sich ohne jedes Wenn und Aber an ihren moralischen<br />

Kodex. Sie verdient sich einen Platz in der Königsgarde durch ihren<br />

meisterhaften Umgang mit dem Schwert.<br />

Charles Dance (Tywin Lennister): Tywin macht einfach so weiter wie seit<br />

jeher: Er ist grausam und gemein gegenüber allen möglichen Leuten; er befi<br />

ehlt ihren Tod und solche Scherze. (lacht) Andererseits entdecken wir besonders<br />

im Zusammenhang mit Arya auch die eine oder andere weichere<br />

Seite an ihm – was allerdings nicht heißen soll, dass er seinen Biss verloren<br />

hat. Ganz im Gegenteil: Die Aussicht auf den bevorstehenden Krieg lässt<br />

ihn als alten Kämpfer natürlich so richtig aufblühen!<br />

Tyrion<br />

Lennister<br />

Das Motto von Staffel zwei ist ja „Fünf Könige – ein Thron“. Wie<br />

sehen Sie Ihre Chancen, Nikolaj?<br />

NCW: Ich liebe es einfach, diese Figur zu spielen. Und ich mag den Lennister-Clan,<br />

denn am Ende sind sie – trotz all ihrer Macht und ihrem Streben<br />

nach immer mehr Einfl uss – immer auch eine normale Familie, mit<br />

ganz ähnlichen Problemen, wie sie jeder von uns aus dem eigenen Umfeld<br />

kennt. Tywin ist mehr als aufgebracht, als sein Sohn in Gefangenschaft gerät<br />

– und ich will es meinem Vater in gewisser Weise immer recht machen.<br />

Das macht es zugänglich und verständlich für jedermann.<br />

Wie ist es eigentlich, solch moralisch ziemlich fragwürdige Figuren<br />

wie Tywin oder Jaime zu spielen?<br />

CD: Die Qualität der Drehbücher für diese Serie ist wirklich außergewöhnlich.<br />

Wahrscheinlich ist das einer der Hauptgründe, warum wir alle mit solchem<br />

Feuereifer dabei sind – wir müssen keinerlei Energie auf irgendetwas<br />

anderes verschwenden, sondern können uns ganz auf unsere Parts konzentrieren.<br />

Für mich persönlich macht genau das die Erfahrung, eine Figur<br />

zu entwickeln und zu spielen, zu einer so lohnenswerten Aufgabe – ganz<br />

gleich, ob sie nun heldenhaft oder der schlimmste Bösewicht überhaupt ist.<br />

Gwendoline, mich würde interessieren, wie es für sie war, als<br />

neues Gesicht mitten in die Produktion einzusteigen?<br />

GC: Nun, trotz all der Komplexität, die die Geschichte und auch meine Rolle<br />

mit sich bringt, kann man sich doch immer Schritt für Schritt an dieser Reise,<br />

die die Charaktere unternehmen, entlanghangeln.<br />

NCW: Sag mal, wie war das denn mit jenem Augenblick, als wir gemeinsam<br />

auf dem Rücksitz dieses Autos gesessen haben – kurz nachdem du beim<br />

Friseur gewesen bist?<br />

GC: Meinst du etwa den Tag, als ich zwei Stunden lang ununterbrochen<br />

geheult habe? Herzlichen Dank dafür, dass du dieses Thema ansprichst!<br />

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<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Thema<br />

Das Haus Lennister<br />

Wissen Sie, das ist wirklich ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Nikolaj und ich<br />

am und abseits vom Set miteinander umgehen. Also es war ehrlich gesagt<br />

schon ziemlich hart, so ein wichtiges Symbol meiner Weiblichkeit zu verlieren,<br />

zumal ich ja auch noch eine wirklich hochgewachsene Frau bin und<br />

dadurch noch maskuliner aussehe.<br />

CD: Du hast nicht ein Fünkchen deiner Weiblichkeit eingebüßt, Gwendoline.<br />

GC: Oh, ich danke dir Charles! Aber im Sinne dieser Figur, die ich wirklich<br />

leidenschaftlich gern spiele, hatte das alles schon seinen Sinn – und es<br />

funktioniert so besser für den Zuschauer, deswegen ist das alles völlig OK.<br />

Tywin Lennister<br />

Staffel zwei ist ja noch mal filmischer geworden als die ersten<br />

Folgen – gibt es eigentlich noch diesen klassischen Unterschied<br />

zwischen Serie und Spielfilm?<br />

GC: Das Fernsehen in den letzten Jahren ist defi nitiv näher an das Kino<br />

herangerückt, und das Publikum genießt es regelrecht, sich einen epischen<br />

zehnstündigen Film anzuschauen – denn genau so fühlen sich „<strong>Game</strong> Of<br />

<strong>Thrones</strong>“ und auch viele andere tolle aktuelle Serien an. Viele bevorzugen<br />

es auch, das Ganze in einem Rutsch anzusehen, anstatt wie früher Woche<br />

für Woche auf eine neue Folge zu warten – die Grenzen zwischen den<br />

Genres verwischen also zusehends.<br />

Haben Sie eine Idee, warum die Serie so erfolgreich ist?<br />

CD: Nun, man bekommt, w<strong>of</strong>ür man bezahlt hat! HBO steckt da ordentlich<br />

Geld rein – keine unvernünftigen Summen, aber doch ein stattliches Budget.<br />

Und da jede Staffel erfolgreich ist und sie diesen Qualitätsstandard, den<br />

sie gesetzt haben, auch halten wollen, behalten sie auch die fi nanziellen<br />

Mittel bei. Das ist alles andere als der Normalfall: In Großbritannien hat man<br />

eine erfolgreiche Serie, und im nächsten Jahr weniger Zeit und weniger<br />

Geld, um sie zu produzieren – übrigens etwas, das ich nie verstanden habe!<br />

Cersei Lennister<br />

Wie gehen Sie eigentlich mit dem immensen Fankult um, der rund<br />

um „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ entstanden ist?<br />

CD: Wir haben wirklich eine riesige und sehr treue Fangemeinde. Bevor ich<br />

zu dem Projekt kam, hatte ich ja keine Ahnung, wie viele Menschen von<br />

diesen Geschichten fasziniert sind, wie leidenschaftlich und genau sie sich<br />

mit all den Details dieser Welt auseinandersetzen. Dennoch: Ein bisschen<br />

seltsam kommt es mir manchmal schon vor, sein Leben so zu verbringen<br />

– sich zu kostümieren und so zu tun, als ob man jemand anderes wäre …<br />

NCW: Hat er gerade gesagt, er fände es seltsam, sich zu verkleiden und in<br />

fremde Rollen zu schlüpfen?<br />

CD: Aber zumindest wechseln wir ständig unsere Kostüme – ich verbringe<br />

doch nicht vierzig Jahre damit, Tywin Lennister zu spielen!<br />

Was können die Fans denn im dritten Jahr erwarten?<br />

NCW: Als wir mit der Serie anfi ngen und ich mich mit der Geschichte und<br />

speziell Jamies Schicksal beschäftigte, betete ich, dass wir es bis zu Season<br />

drei schaffen – denn die Dinge, die in diesem Teil des Großen Ganzen<br />

passieren werden, sind einfach nur fantastisch!<br />

GC: Brienne entwickelt sich wirklich weiter, und zwar in gänzlich neue Richtungen,<br />

die man von ihr gar nicht erwarten würde!<br />

CD: Tja, ich werde zur „Hand des Königs“ berufen, was mir eine enorme<br />

Fülle an Macht beschert, die ich ziemlich rücksichtslos, aber auch mit großer<br />

Weitsicht benutze. Dann wird Dame Diana Rigg unserem Cast beitreten,<br />

was einfach grandios ist (als Lady Olenna Tyrell, die „Dornenkönigin“, Anm.<br />

d. Red.) – und es wird in sämtlichen Folgen wieder jede Menge inspirierter<br />

und inspirierender Momente geben.<br />

Brienne von Tarth<br />

Haus Lennister<br />

Das Hause Lennister ist das einfl ussreichste, mächtigste und wohlhabendste<br />

Haus von ganz Westeros. Als Wappentier trägt es voller Stolz<br />

einen königlichen Löwen auf der Flagge, die vorrangig die Ländereien<br />

des Westens ziert. Familienoberhaupt ist Lord Tywin (Charles Dance),<br />

der die Vormachtstellung seiner Familie mit eiserner Hand durchsetzt.<br />

Obwohl seine drei Kinder Cersei, Jaime und Tyrion allesamt<br />

schlaue Köpfe sind, reichen ihre strategischen Fähigkeiten keineswegs<br />

an die ihres Vaters heran. Würde er irgendwann sterben, wäre<br />

das Hause Lennister quasi dem Untergang geweiht. Aufgrund seines<br />

immensen Intellekts kommt der zwergenwüchsige Tyrion (Peter Dinklage)<br />

einem würdigen Nachfolger noch am nächsten. Die Zwillinge<br />

Cersei und Jaime wiederum stehen sich mehr als nur loyal gegenüber.<br />

Aus ihrem inzestuösen Verhältnis entsprangen die drei Kinder<br />

J<strong>of</strong>f rey (der amtierende König), Myrcella und Tommen. Fans streiten<br />

sich übrigens nach wie vor über die Schreibweise des Familiennamens.<br />

Heißt es nun wie im Original „Lannister“ oder eingedeutscht<br />

„Lennister“? Für den vorliegenden Artikel entschieden wir uns für die<br />

Schreibweise, die auch auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassung vertreten ist.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 21


Thema<br />

<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Interview-Session III:<br />

In Runde drei unseres Interview-Marathons wagen wir einen<br />

Ausflug in den eisigen Norden. Mit Fan-Favourite Kit<br />

Harington (alias Jon Schnee) und John Bradley (besser<br />

bekannt als Samwell Tarly) erkunden wir die Geheimnisse<br />

„jenseits der Mauer“ – und lernen mit Rose Leslie<br />

(Ygritte) sogar einen waschechten Wildling kennen!<br />

Zum Start die obligatorische Frage: Wo befinden sich ihre Figuren<br />

zu Beginn der zweiten Staffel?<br />

Kit Harington (Jon Schnee): Also, Jon Schnee erkundet die Gebiete jenseits<br />

der Mauer im Norden etwas genauer – er will herausfi nden, was da eigentlich<br />

alles vor sich geht, mit den Wildlingen und den dunklen Bedrohungen,<br />

von denen wir schon so viele Gerüchte gehört haben. Außerdem muss er<br />

mit der Tatsache klarkommen, dass nun tatsächlich die Nachtwache seine<br />

neue Familie ist und die Bande zu den Starks immer mehr an Bedeutung<br />

verlieren.<br />

John Bradley (Samwell Tarly): Tja, Sam gehört ja ebenfalls zur Nachtwache<br />

und befi ndet sich also auf dem gleichen Erkundungstrip wie Jon. Ziemlich<br />

früh in der Staffel hat er ein wirklich einschneidendes Erlebnis, das ihn zu<br />

einem völlig neuen Menschen macht. Nach und nach erkennt er, dass er<br />

auch alleine zurechtkommt, dass er Jons Beistand und Schutz nicht mehr<br />

so sehr braucht wie früher. Er entdeckt sich quasi noch einmal neu – und<br />

mir als Schauspieler macht so eine Persönlichkeitsentwicklung natürlich<br />

einen Heidenspaß!<br />

Jon<br />

Schnee<br />

Rose Leslie (Ygritte): Nun, meine Rolle kommt erst in der zweiten Hälfte der<br />

zweiten Season ins Spiel – Ygritte ist einer jener berüchtigten Wildlinge aus<br />

dem eisigen Norden. Sie wird von den Mitgliedern der Nachtwache gefangengenommen<br />

und Jon Schnee lässt Gnade walten, sodass sie nicht getötet<br />

wird. Zwischen den beiden entwickelt sich schnell eine komplexe Beziehung,<br />

bei der man nicht immer genau weiß, wer hier nun wen manipuliert.<br />

Und war es schwierig für sie, so als neues Cast-Mitglied aufgenommen<br />

zu werden?<br />

RL: Nein, überhaupt nicht – es war wunderbar, in eine so toll funktionierende<br />

Serie einzusteigen. Die Möglichkeit nach Island zu reisen war natürlich unglaublich,<br />

und das war auch noch mein erster Drehtag, meine erste Szene!<br />

Klar war das eine riesige nervliche Anspannung, aber alle waren sehr zuvorkommend<br />

und haben mich gleich mit <strong>of</strong>fenen Armen aufgenommen.<br />

Kit, mögen Sie die Chemie, die zwischen Ygritte und ihrem Charakter<br />

Jon Schnee herrscht?<br />

KH: Das war von Anfang an ein Spaß! Es war schon in den Büchern brillant,<br />

und es ist vor allem eine ziemlich einzigartige Beziehung innerhalb dieses<br />

Kosmos. Jon hat ja so gut wie keine Erfahrung mit Frauen, er ist einfach<br />

nicht besonders gut im Umgang mit dem schönen Geschlecht. Er soll sie<br />

ja eigentlich töten – aber auch abgesehen von der Tatsache, dass sie eine<br />

Frau ist, entdeckt er vieles, was ihn fasziniert und anzieht an ihr. Und von da<br />

an quält sie ihn genüsslich, für den Rest der Staffel!<br />

Viele der Szenen im Umfeld der Mauer sind ja in Island gedreht<br />

worden – wie war das für sie alle?<br />

KH: Ich war als 14-jähriger Teenie schon einmal dort, auf einer Reise von<br />

der Schule aus. Ein unglaubliches Land, in das ich mich regelrecht verliebt<br />

habe – wirklich sehr besonders! Außerdem ist es atemberaubend, um dort<br />

zu drehen: Die Landschaften sind so ungewöhnlich, geradezu außerirdisch<br />

und völlig anders, als alles, was man kennt. Genau diesen Look haben<br />

wir gebraucht, um diese raue Gegend an der Mauer glaubhaft zum Leben<br />

zu erwecken. Es ist natürlich auch extrem schwierig, dort zu fi lmen, bei<br />

minus 30 Grad, in erbarmungslosen Eisstürmen. Aber das macht „<strong>Game</strong><br />

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<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Thema<br />

„Jenseits der Mauer“<br />

Of <strong>Thrones</strong>“ auch zu etwas Besonderem: Keine andere Fernsehproduktion<br />

würde nach Island gehen!<br />

JB: Wir waren ja nicht mal in der Nähe irgendeiner Stadt, wir drehten und<br />

wohnten in einer riesigen weißen Einöde. Ich sagte mir damals: ‚Wenn ich<br />

nicht Teil dieser Serie wäre, dann wäre ich hier niemals gelandet‘ – es sei<br />

denn, irgendwas in meinem Leben wäre ganz furchtbar schiefgelaufen! Ich<br />

war so froh, an diesem Ort zu sein, diesen aufregenden Job zu haben, mit<br />

so vielen Menschen, die ich wirklich mochte. Es kann natürlich eisig werden<br />

und manchmal kostet es bereits große Kraft, einfach nur über diese Unmengen<br />

von Eis und Schnee zu laufen – aber das Team hat das alles mehr<br />

als wettgemacht. Es war wie ein großer Abenteuerurlaub mit meinen Kumpels,<br />

auf dem man ganz nebenbei auch noch eine der größten und erfolgreichsten<br />

HBO-Serien aller Zeiten dreht … besser geht’s doch nicht mehr!<br />

Jon Schnee<br />

Wie würden Sie die Wildlinge beschreiben, Rose?<br />

RL: Sie sind erbarmungslos und rücksichtslos. Wahre Killer, denn sie haben<br />

nunmal nie etwas anderes kennengelernt als diese raue Welt jenseits der<br />

Mauer. Im Falle von Ygritte gleicht sich das durch eine gewisse Keckheit<br />

aber wieder ein wenig aus.<br />

KH: Ich habe sie mir immer wie die Schotten vorgestellt!<br />

RL: Ach wirklich! Ich weiß ja nicht, ob ich das jetzt als Kompliment verstehen<br />

soll! (Rose Leslie ist selbst Schottin, Anm. d. Red.)<br />

Was denken Sie, was fasziniert die Zuschauer so sehr an der Serie?<br />

RL: Für mich sind es zum Besipiel die großartigen Landschaften, wie ausladend<br />

und vielschichtig die Schauplätze sind – das alleine wäre schon ein<br />

Grund, die Serie anzuschauen. Das ist also schon einmal ein großer Pluspunkt<br />

der Serie. Aber natürlich hat es auch mit jeder einzelnen Figur zu tun:<br />

Sie sind alle so verschieden und so reich, auf ihre ganz eigen Art und Weise.<br />

Ygritte<br />

JB: Ich würde sagen, dass viele der aktuellen TV-Serien eine großartige<br />

Geschichte haben – aber bei uns sind es fünf oder sechs Storylines, die<br />

alle parallel ablaufen und trotzdem miteinander verbunden sind. Das ist ein<br />

riesiger Luxus, und jeder kann sich seinen Lieblings-Plot heraussuchen. Ich<br />

glaube natürlich nicht, dass jeder Zuschauer jede der Geschichten genauso<br />

gern mag – aber so lange jeder Erzählstrang und jede Figur eine gesunde<br />

Anhängerschaft hat, wird es funktionieren!<br />

Ein Ausblick auf die dritte Staffel darf natürlich nicht fehlen – wie<br />

geht es weiter mit ihren Charakteren?<br />

KH: Auf Staffel drei freuten sich die Autoren wirklich am meisten, und auch<br />

ich bin schon mehr als gespannt, sie zu sehen, denn es war wirklich überwältigend,<br />

sie zu drehen. Was meine Figur betrifft: Ich habe eine wirklich<br />

interessante Storyline, in der ich zum Spion in einem Camp der Wildlinge<br />

werde, und man nicht genau weiß, auf welcher Seite ich letztendlich stehe.<br />

RL: Für Ygritte geht es genau darum: Herauszufi nden, ob Jon Schnee nun<br />

wirklich im Team der Wildlinge spielt, oder immer noch zur Mannschaft der<br />

Schwarzen Festung gehört. Außerdem brennt sie darauf, die andere Seite<br />

der Mauer kennenzulernen und diese Grenze als Teil der Invasion endlich<br />

zu überschreiten.<br />

JB: Sam hat jetzt einen echten Grund zu kämpfen und am Leben zu bleiben.<br />

Wenn man dem Tod so nahe ist wie er, dann sagt man sich: ‚Das Leben<br />

ist einfach zu kurz, um nicht meinen Gefühlen und meinen Instinkten<br />

zu folgen – ich will so viele neue Dinge entdecken und ich habe so wichtige<br />

Menschen um mich herum, für die ich mich einsetzen will!‘ So etwas zwingt<br />

einen förmlich zu neuen Heldentaten – und davon werden die Zuschauer<br />

h<strong>of</strong>fentlich jede Menge sehen … natürlich nur, s<strong>of</strong>ern Sam auch überlebt!<br />

Daenerys Targaryen<br />

Haus Targaryen<br />

Die ehemaligen Herrscher von Westeros wurden während der Rebellion<br />

Baratheons fast gänzlich ausgerottet (sprichwörtlich „festgenagelt“),<br />

und das verrückt gewordene Familienoberhaupt Aerys II. von<br />

Jaime Lennister hinterrücks ermordet. Die einzigen Überlebenden<br />

der Targaryens wurden von ihrer Heimatburg Drachenstein verjagt<br />

(diese hat nun Stannis Baratheon für sich beansprucht) und suchten<br />

daher die Flucht im Exil. Nach vielen Schicksalsschlägen scheint sich<br />

das Blatt jedoch zu wenden. Jenseits des Meeres erstarkt nämlich<br />

Daenerys als letzte Nachfahrin der drei Drachen zu einem mächtigen<br />

Gegner. In ihr brennt der sehnliche Wunsch auf die Rückeroberung<br />

ihrer Heimat, was ihr mit den inzwischen geschlüpften Riesenechsen<br />

sowie einer systematisch aufgebauten Streitmacht sogar durchaus<br />

gelingen könnte. Vorher muss sie aber erst noch ebenjene Armee aufstellen<br />

sowie das Meer überqueren. Zudem gibt es ein paar Probleme<br />

mit ihren Drachen …<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 23


Thema<br />

<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Fortsetzung von Seite 17<br />

Daenerys<br />

Targaryen<br />

Zu „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ gibt es inzwischen auch einiges an Merchandise.<br />

Zu unseren persönlichen Favoriten zählt das seit Jahren sehr beliebte Brettspiel<br />

„Der Eiserne Thron“ samt Erweiterungen sowie die Graphic Novels<br />

zur Serie („<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ Bd. 1 sowie die Vorgeschichte „Der Heckenritter“),<br />

die sie übrigens auch im Anschluss an diese große Fantasy-Story<br />

bei uns gewinnen können.<br />

Die Karte von Westeros<br />

Die hohe Qualität der Serie beginnt bereits bei dem Vorspann, der eine<br />

liebevoll gestaltete 3D-Karte von Westeros zeigt. Das Zentrum bildet die<br />

kleine Sonne, die über dem Szenario schwebt und die von den Wappentieren<br />

der am Spiel teilnehmenden Adelshäuser umringt ist. Von hier aus<br />

fährt die virtuelle Kamera in die unterschiedlichen Himmelsrichtungen, um<br />

kleine Miniaturen von den wichtigsten Schauplätzen wie z. B. Königsmund,<br />

Winterfell, der Mauer und den Eiseninseln zu zeigen. Das Ganze wirkt wie<br />

ein mechanisch betriebenes, unglaublich hochwertiges Brettspiel, da sich<br />

die Gebäude erst aus dem Boden fahren und gänzlich entfalten.<br />

Der Klügere überlebt<br />

Fieslinge gibt es viele am H<strong>of</strong>e Westeros, wobei es im Laufe der Handlung<br />

immer <strong>of</strong>fensichtlicher wird, dass aufrichtige, ehrenhafte Männer<br />

und Frauen mit Prinzipien keine allzu große Chance auf ein langes Leben<br />

haben. Zugleich gibt es keinen, der eine vollständig reine Weste hat.<br />

Einfach jeder hat Dreck am Stecken. Selbst Figuren wie z. B. der Bastard<br />

Jon Schnee (Kit Harington) oder sein Halbbruder Robb Stark (Richard<br />

Madden) treffen gelegentlich moralisch fragwürdige Entscheidungen, und<br />

das obwohl sie dem Image eines Helden noch am nächsten kommen.<br />

Im Gegenzug befi nden sich die verletzlichen Punkte eines jeden meist<br />

bei den Angehörigen, den Menschen, die man liebt bzw. denen man sich<br />

verpfl ichtet fühlt.<br />

Am interessantesten sind daher die Bündnisse, Abhängigkeiten und familiären<br />

Verbindungen zwischen den Adelshäusern, von denen die<br />

Machtverteilung entscheidend abhängt. Da die mittelalterliche Herrschaft<br />

genealogisch begründet ist, stellt sich immer wieder die Frage nach der<br />

Abstammung. Wer ist wessen Sohn oder Tochter? Wer hat Anspruch auf<br />

den Thron? Wer bekleidet innerhalb des Staatssystems das Amt, über das<br />

im Ausnahmefall jemand den Herrschersitz besteigen kann? Und nicht zu<br />

vergessen, wer will an wem Rache üben, weil dieser vielleicht seinen Vater<br />

getötet hat? Mit Hilfe der Fantasy sind die Folgen daraus außerdem noch<br />

wesentlich weitreichender als in anderen Serienhandlungen, die in der Realität<br />

verankert sind. So stehen z. B. der jungen „Drachenmutter“ Daenerys<br />

Targaryen (Emilia Clarke) tatsächlich die gefl ügelten Schuppenwesen zur<br />

Verfügung, was ihr zuvor sehr tragisches Schicksal als gescheiterte Existenz<br />

in der bevorstehenden Schlacht ausgleichen könnte. Man wünscht ihr<br />

förmlich, dass sie ihr streitig gemachtes Zuhause zurück erobert. Zugleich<br />

fi ebert man aber auch mit den Gegenspielern wie z. B. der Stark-Familie<br />

oder auch dem genialen Tyrion Lennister (brillant gespielt von Peter Dinklage)<br />

mit, die man im Laufe der Serie genauso lieb gewinnt.<br />

Staffel 2 – Der Krieg der fünf Könige<br />

Fünf Königsanwärter und nur ein Thron ergibt … Krieg! Ganz genau! Im<br />

Norden drohen die Graufreuds einzufallen, während im Süden Robb Stark<br />

gegen die Lennisters kämpft. Zudem hat es Stannis Baratheon auf Königsmund<br />

abgesehen. Seit dem Tod des Ursupators zerfällt das Königreich also<br />

immer mehr in seine Teilgebiete, die von den Thronanwärtern im „Krieg<br />

der fünf Könige“ heiß umkämpft werden. Robb Stark etabliert sich als<br />

König des Nordens, J<strong>of</strong>frey Baratheon ist der König des Eisernen Throns,<br />

Stannis Baratheon sieht sich als König der Meeresenge, sein Bruder Renly<br />

als König in Rosengarten und Balon Graufreud (Patrick Malahide) als König<br />

der Eisernen Inseln. Sie alle haben ihre ganz persönlichen Motive, um<br />

einen Krieg anzuzetteln und insbesondere die Macht und den Einfl ussbereich<br />

des Eisernen Throns zu mindern, indem sie das Land spalten.<br />

Von den genannten ist die Seefahrer-Familie Graufreud bislang noch am<br />

wenigsten bekannt. Immerhin tauchte Balons Sohn Theon (Roman Wolko)<br />

bereits in der ersten Staffel auf – er wurde von den Starks aus Gründen<br />

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<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Thema<br />

Staffel 2<br />

der Friedenswahrung als Geisel genommen und wie ein eigener Sohn<br />

aufgezogen. Das Haus der Graufreuds besitzt als Wappen einen goldenen<br />

Kraken vor schwarzem Untergrund. Die rauen Lebensbedingungen ihrer<br />

Heimat, der Eisernen Inseln, haben sie stark und widerstandsfähig werden<br />

lassen, wobei ihre große Schiffsfl otte eine beeindruckende Streitmacht<br />

formt. Als ehemalige Verbündete des Hauses Targaryen wurden sie von<br />

Robert Baratheon aufs äußerste dezimiert und warten nun im Hintergrund<br />

auf die Chance, im Krieg der fünf Könige ihre Macht zurück zu gewinnen.<br />

Das Warten hat ein Ende – die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box von Staffel 2<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> der zweiten Staffel von „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ wird ähnlich der<br />

ersten Staffel in einem imposanten Package ausgeliefert. Als äußerste<br />

Schicht dient ein stabiler O-Ring, dessen Hauptmotiv und Seitenaufschriften<br />

mit einem hochwertigen Prägedruck sowie mit einer metallisch wirkenden<br />

Glanzfolie (partiell freigestellt) veredelt wurde. Das Ganze ist komplett<br />

FSK-Logo-frei. Darunter befi ndet sich ein noch stabilerer Schuber, der<br />

mit den Familien-Emblemen sowie dem eisernen Thron verziert ist.<br />

Zwar dauert es seine Zeit, bis das Menü der jeweiligen Disc geladen ist<br />

(extrem viele Hinweistafeln, etc.), jedoch wird das Warten mit einem<br />

wunderschönem Design sowie einer ausgezeichnet zusammengestellten<br />

Menü-Animation belohnt. In der Menüstruktur sowie im Aufbau des Bonusmaterials<br />

blieb man dem Prinzip der ersten Staffel treu. Auch der Episoden-Führer<br />

hat es wieder ins Programm geschafft. Ist er aktiviert, können<br />

Sie sich während des Schauens jene Charaktere, Orte und geschichtlichen<br />

Hintergründe per Texteinblendung erklären lassen, die einen direkten Bezug<br />

zur aktuell gezeigten Szene haben – eine prima Sache für alle, die<br />

beim wiederholten Schauen sämtliche Aspekte der Folge erforschen wollen.<br />

Zu diesem Zweck lohnt es sich auch, das Ganze ein weiteres Mal<br />

Petyr Baelish<br />

Tyrion Lennister<br />

„<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ TV-Episoden:<br />

Episoden Staffel 1<br />

Der Winter naht/Winter Is Coming<br />

Der Königsweg/The Kingsroad<br />

Lord Schnee/Lord Snow<br />

Krüppel, Bastarde und Zerbrochenes/Cripples, Bastards And Broken Things<br />

Der Wolf und der Löwe/The Wolf And The Lion<br />

Eine goldene Krone/A Golden Crown<br />

Gewinn oder stirb/You Win Or You Die<br />

Das spitze Ende/The Pointy End<br />

Baelor/ Baelor<br />

Feuer und <strong>Blu</strong>t/Fire And Blood<br />

Episoden Staffel 2<br />

Der Norden vergisst nicht/The North Remembers<br />

Die Nachtlande/The Night Lands<br />

Was tot ist, kann niemals sterben/What Is Dead May Never Die<br />

Der Garten der Knochen/Garden Of Bones<br />

Der Geist von Harrenhal/The Ghosts Of Harrenhal<br />

Alte und neue Götter/The Old Gods And The New<br />

Ein Mann ohne Ehre/A Man Without Honor<br />

Der Prinz von Winterfell/The Prince Of Winterfell<br />

Schwarzwasser/Blackwater<br />

Valar Morghulis/Valar Morghulis<br />

Episoden Staffel 3<br />

Valar Dohaeris<br />

Dark Wings, Dark Words<br />

Walk Of Punishment<br />

And How His Watch Is Ended<br />

Kissed By Fire<br />

The Climb<br />

The Bear And The Maiden Fair<br />

Second Sons<br />

The Rains Of Castamere<br />

Mhysa<br />

Arya Stark<br />

Staffel 2 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Fantasy/Serie<br />

OT: <strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

L: US/GB, J: 2012<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78:1<br />

T: DTS 5.1<br />

R: Alan Taylor, Alik<br />

Sakharov u. a.<br />

D: Peter Dinklage,<br />

Charles Dance, Emilia Clarke LZ: 10 x<br />

55 min FSK: 16 P: 40 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 05.04.13 × 5 Extras: 9/10<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong> – Staffel 2<br />

Film 10/10<br />

Der Krieg der fünf Könige könnte kaum besser<br />

und interessanter umgesetzt sein. Zudem sind<br />

die Discs sehr liebevoll aufgemacht.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 25


Thema<br />

<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Mance<br />

R ayder<br />

mit hinzugeschalteten Audiokommentaren zu erleben. Weitere Features<br />

behandeln die epische Schlacht in der Schwarzwasserbucht, die Charakterpr<strong>of</strong>i<br />

le, die Religionen von Westeros, den „Inneren Zirkel“ des Serien-<br />

Teams, den Krieg der fünf Könige sowie die Mythologie von Westeros und<br />

Essos. Auch Bild- und Tonqualität entsprechen der derzeit höchsten Norm<br />

für Fernsehproduktionen, weshalb Sie ein Kino-gleiches Seh- und Hörvergnügen<br />

erwartet. Dank der exzellenten Schärfe dürfen Sie sich erneut auf<br />

Detailfl uten freuen, die Ihren Augen Hochgenuss bescheren werden. Beim<br />

Sound sticht die sehr genaue Quellortung hervor, die insbesondere das<br />

heftige Schlachtengetümmel zu einem Mittendrin-Erlebnis macht.<br />

Staffel 3 – Schwertgewitter<br />

In George R. R. Martins Fantasywelt sind die Jahreszeiten ein wenig anders<br />

angelegt als bei uns. Sommer und Winter können über Jahre oder gar<br />

Generationen dauern, sodass einige Westeros-Bewohner in der Dunkelheit<br />

geboren werden und auch ihr ganzes Leben darin verbringen, ohne jemals<br />

einen Lichtstrahl gesehen zu haben.<br />

Kein Wunder also, dass sich die Starks ihr Wappen mit der Warnung „Winter<br />

Is Coming“ (dt.: „Der Winter naht“) versehen haben, um stets auf die<br />

schlimmen Dinge vorbereitet zu sein, die in der Kälte auf sie warten. In der<br />

Serie naht nach dem langen Sommer nun tatsächlich ein langer Winter,<br />

der monströse Kreaturen aus ihren Löchern lockt und die Bevölkerung<br />

berechtigterweise in Angst und Schrecken versetzt. Bislang hat sich das<br />

übernatürliche Unheil immer nur angekündigt, doch nun gibt es kein Halten<br />

mehr. Der Winter ist da.<br />

Die Handlung der dritten Staffel basiert hauptsächlich auf dem dritten<br />

Band der Romanreihe („Schwertgewitter“) und beginnt mit Jon Schnees<br />

Ankunft beim Herrscher der Wildlinge. Anstatt Ihnen jedoch die Spannung<br />

zu nehmen und wichtige Handlungs-Twists zu verraten, wollen wir Ihnen<br />

lieber ein paar der neuen Charaktere näher vorstellen.<br />

Bislang wurde der Anführer der Wildlinge immer nur erwähnt, jedoch nie<br />

wirklich gezeigt. In der dritten Staffel spielt er einen Hauptpart und führt<br />

als in<strong>of</strong>fi zieller „König hinter der Mauer“ seine Armeen gen Süden, wo<br />

sie die angeblich unbezwingbare Mauer erwartet. Als ehemaliges Mitglied<br />

der Nachtwache kennt sich Mance Rayder (Ciarán Hinds) mit den Vorgehensweisen<br />

und Ritualen dieser Einheit aus und ist auch sonst ein weiser<br />

Anführer, der von seinem Volk (anders als die Herrscher in der Westeros-<br />

Zivilisation) gewählt wurde. Durch das Auftauchen der Weißen Wanderer in<br />

ihrem Gebiet ist er nun zu schnellem Handeln gezwungen und wird nach<br />

eigener Aussage „.das größte Feuer entfachen, das der Norden je gesehen<br />

hat“, um sein Volk vor der Bedrohung in Sicherheit zu bringen.<br />

Mit der alten Lady Olenna Tyrell betritt eine Grand Dame der Fernsehwelt<br />

die Bühne von Westeros. Schließlich wurde ihre Darstellerin Diana Rigg<br />

bereits in den 1970er Jahren durch ihre Hauptrolle in der britischen Agentenserie<br />

„Mit Schirm, Charme und Melone“ bekannt und spielte in dem<br />

wenig erfolgreichen James-Bond-Film „Im Geheimdienst ihrer Majestät“<br />

die Ehefrau des bekanntesten aller Geheimagenten. Ihre Rolle in „<strong>Game</strong><br />

Of <strong>Thrones</strong>“ wiederum ist die der scharfzüngigen und listigen Großmutter<br />

von König J<strong>of</strong>freys Flamme Margery, die ihren zukünftigen Schwiegerenkel<br />

mit argwöhnischen Blicken begutachtet und insgeheim Freundschaft mit<br />

Sansa Stark schließt.<br />

Weitere Gefährten<br />

Ebenfalls aus England stammt wie so viele seiner anderen GOT-<br />

Schauspiel-Kollegen Clive Russel, der in der Serie als Ser Brynden „Der<br />

Schwarzfi sch“ Tully anheuerte, Catelyn Starks Onkel. Die beiden jungen<br />

Reet-Geschwister werden von Brodie Sangster und Ellie Kendrick<br />

gespielt und stellen sich als wertvolle Verbündete der jüngeren Stark-<br />

Brüder Bran und Rickon heraus. Die Rolle des Baratheon-Getreuen<br />

Lords Beric Dondarrion wurde mit Richard Dormer neu besetzt, in<br />

der ersten Staffel spielte den damals noch kleinen Part David Michael<br />

Scott. Mit seinem Flammenschwert ist der rote Priester Thoros von<br />

Myr ein brandgefährlicher Neuzugang, der seine Gegner mit Vorliebe<br />

schmelzen lässt. Gespielt wird er vom britischen Komiker Paul Kaye.<br />

Bekannt durch seine Piratenrolle „Holzauge“ Ragetti ist Mackenzie Crook<br />

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<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Thema<br />

Staffel 3<br />

bereits in einigen TV-Serien aufgetreten, darunter als fi eser Schatzräuber<br />

Cedric in „Merlin – Die neuen Abenteuer“. In „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ übernimmt<br />

er den Part des nicht minder unheimlichen Wildlings Orell, der sich<br />

der Körper anderer Wesen wie z. B. Tiere bedienen kann.<br />

Sie merken schon, dass das Übernatürliche zunehmend an Fahrt gewinnt<br />

und die besonderen Fähigkeiten bestimmter Charaktere zu wahnsinnig<br />

spannenden Spielarten führen wird. Im Prinzip kann einfach alles passieren,<br />

und das ist genau das, was wir sehen wollen.<br />

Die Mauer und die Weißen Wanderer<br />

Der Anfang der ersten „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“-Staffel zeigt das unheimliche<br />

Aufeinandertreffen von drei Brüdern der Nachtwache und einigen düsteren<br />

Kreaturen. Kurz darauf berichtet der einzige überlebende Nachtwächters<br />

scheinbar als Folge seiner geistigen Umnachtung von der Rückkehr<br />

der „Weißen Wanderer bevor er wegen Fahnenfl ucht und Eidesbruch<br />

von den Starks enthauptet wird. Und auch in der zweiten Staffel kommt<br />

es zu einer kurzen Sichtung dieser unheimlichen Wesen, diesmal sogar in<br />

einer größeren Horde. Ursprünglich galten sie als ausgestorben, sodass<br />

die nördliche Mauer, die vor tausenden Jahren als Schutzwall gegen die<br />

Weißen Wanderer errichtet wurde, nur noch als Überbleibsel einer vergessenen<br />

Zeit gesehen wird. Doch nun, so scheint es, sind sie wieder da. Neben<br />

den Augenzeugenberichten tauchen auch immer wieder Tote auf, die<br />

durch eine Berührung der Wanderer ins Leben zurück gekehrt sind und als<br />

blauäugige Zombies Chaos und Tot verbreiten. Im Trailer der dritten Staffel<br />

sieht man sogar einen echten Zombie-Bären, was darauf hindeutet, dass<br />

es jene Wiedergänger und Wanderer nun endlich auch in die Handlung<br />

eingreifen werden. Wir dürfen gespannt sein.<br />

Natürlich treiben auch noch andere übernatürliche Kreaturen in Westeros<br />

ihr Unwesen, auf die wir aus Spannungsgründen nur sporadisch eingehen<br />

wollen: Schattenwesen, totenbleiche Reitspinnen, Riesen, Meerjungfrauen<br />

und die Kinder des Waldes sind genauso wie die Wanderer Figuren aus<br />

Mythen und Legenden, mit denen im heutigen Westeros kleine Kinder<br />

erschreckt werden – doch der Ursprung dieser Geschichten trägt so einiges<br />

an Wahrheit in sich und hat auch tausende Jahre später noch einige<br />

Spuren hinterlassen. Spuren, die sich als Tatsachen herausstellen werden.<br />

Spuren, die einen Feldzug gegen die Menschen führen werden. Spuren,<br />

die sämtliche Zuschauer nach der nächsten Episode lechzen lassen werden.<br />

Treten Sie ein, in das höchste Fantasy-Vergnügen, das die Serienwelt<br />

zu bieten hat.<br />

FALKO THEUNER/TIEMO WEISENSEEL<br />

Thoros von Myr<br />

Jojen<br />

Reed<br />

Beric Dondarrion<br />

Meera<br />

Reed<br />

Die dritte Staffel auf Sky<br />

Seit dem 1. April können Sky-Kunden die Serienfolgen der dritten<br />

Staffel im englischen Originalton auf Sky Go (online) bzw. auf Sky<br />

Anytime (via HD-Receiver Sky+) genießen. In der deutschen Synchronisation<br />

erleben Sie die neuen Folgen wiederum ab dem 19. Mai<br />

auf Sky Atlantic HD. Wer es gar nicht erwarten kann, für den besteht<br />

die Möglichkeit sich ab diesem Tag die jeweils nachfolgende Episode<br />

über Sky Go oder Sky Anytime anzuschauen. Über diese beiden<br />

Plattformen können die 10 Episoden im Übrigen bis zum 28. Juli auch<br />

immer wieder angeschaut werden. Als Appetit-Häppchen bieten diese<br />

ab dem 20. April noch einmal alle 20 Folgen der bisherigen beiden<br />

Staffeln an.<br />

Übersicht Termine:<br />

3. Staffel (OmU): Seit 1. April auf Sky Go/ Seit 2. April auf Sky Anytime.<br />

3. Staffel (dt. Synchronfassung/OmU): Ab 19. Mai, Sonntag, 21.00 Uhr,<br />

auf Sky Atlantic HD.<br />

3. Staffel (Preview): Ab 19. Mai, Episode 2 auf Sky Go und Sky<br />

Anytime, am 26. Mai., Episode 3, etc.<br />

1. & 2. Staffel: vom 20. April bis 19. Mai auf Sky Go und Sky Anytime<br />

2. Staffel am 12. und 19. Mai, jeweils 5 Episoden ab 16.00 Ihr, auf Sky<br />

Atlantic HD<br />

Melisandre<br />

Olenna Tyrell<br />

Stannis<br />

BAR ATHEON<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 27


Thema<br />

Willow<br />

Willow<br />

„Mann, das ist ja voll Achtziger!“ – möchte da der eine<br />

oder andere sicherlich sagen, wenn er Val Kilmers irgendwie<br />

Vokuhila-mäßige Frisur und die veraltete Tricktechnik<br />

sieht. Doch obwohl „Willow“ klar erkennbar ein<br />

Kind seiner Zeit ist, ist der Film auch 25 Jahre nach der<br />

Premiere erstaunlich zeitlos geblieben.<br />

Die 1980er Jahre hatten auf jeden Fall auch ihre guten Seiten: alles<br />

war bunt, schrill und trashig. Es konnte aber auch genauso düster,<br />

dreckig und ziemlich gruselig sein, und das Fantasy-Genre kann in dieser<br />

Phase auf ein äußerst reichhaltiges Jahrzehnt zurückschauen. Da gab es<br />

neben den deutlich erwachseneren und brutalen Fantasyfilmen à la „Excalibur“<br />

(1981) des britischen Regisseurs John Boorman und „Highlander“<br />

(1986) mit Kultstar Christopher Lambert genauso verspielte und herrlich<br />

skurrile Varianten wie Terry Gilliams „Time Bandits“ (1981) oder auch<br />

einfach den Trashkult schlechthin mit „Conan, der Babar“ (1982), der<br />

Exportösterreicher Arnorld Schwarzenegger zum Durchbruch verhalf. Oft<br />

kann man dabei eine spannende Ambivalenz zwischen kindlicher Naivität,<br />

fantasievollem Kitsch, aber auch düsteren und häufig apokalyptischen<br />

Visionen entdecken. Bestes Beispiel dafür ist der Zeichentrickfilm „Das<br />

letzte Einhorn“ (1982) von Jules Bass und Arthur Rankin Jr., die schon<br />

1977 J.R.R. Tolkiens „Der Hobbit“ im selben Stil verfilmt hatten. Aber auch<br />

„Oz – Eine fantastische Welt“ (1985) zeugt von dieser Vielschichtigkeit.<br />

Hier findet die kleine Dorothy bei ihrer Rückkehr in das magische Land<br />

Oz – der uramerikanische Prototyp einer reinen, unbefleckten Fantasie<br />

– dieses in Trümmern und von allen verlassen vor. Es ist wie eine Rückbesinnung<br />

auf die Kindheit und gleichzeitig ein trostloses Erwachen in einem<br />

Brachland. Auch „Willow“ (1988) kann auf eine ähnliche Weise finster und<br />

martialisch sein, hat aber genauso seine witzigen, naiven und kitschigen<br />

Seiten. Allerdings bleibt es hier stets bei purem Unterhaltungskino, das<br />

den altbewährten Kampf zwischen Gut und Böse illustriert.<br />

Ritter, Zauberer und Drachen<br />

Ein dunkler Fluch liegt auf dem ganzen Land. Die grausame Schwarzmagierin<br />

Bavmorda herrscht von ihrer fi nsteren Burg aus mit eiserner<br />

Faust und entledigt sich erbarmungslos jedem, der noch für das Gute<br />

und Rechtschaffene eintritt. Nur ein kleines Menschenkind namens Elora<br />

soll einer Prophezeiung zufolge die dunkle Königin noch stürzen können.<br />

Doch ohne Schutz ist es den Mächten des Bösen hilfl os ausgeliefert ...<br />

Die Rettung naht in Gestalt von Willow (Warwick Davis), einem unbedeutenden<br />

Farmer vom Zwergenvolk der Nelwyns, der sich für einen großen<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

28


Willow<br />

Thema<br />

Zauberer hält, aber noch nie in seinem Leben echte Magie zustande gebracht<br />

hat. Trotzdem stellt er sich der Aufgabe, für die kleine Elora, die er<br />

am Flussrand gefunden hat, zu sorgen und sie sicher durch alle Gefahren<br />

zu geleiten. Glücklicherweise scheint er wenigstens in Schlitzohr und<br />

Schwertkampfass Madmartigan (Val Kilmer) einen Verbündeten gefunden<br />

zu haben, der ihn fortan dabei unterstützt, Drachen zu bekämpfen,<br />

Zauberinnen zu retten und die Welt vom Bösen zu erlösen. Dass die Idee<br />

dazu aus George Lucas‘ Hirnwindungen entschlüpft ist, verwundert keineswegs.<br />

„Star Wars“ selbst ist ja schon märchenhaft genug und eigentlich<br />

war auch eine Adaption von Tolkiens „Der Hobbit“ geplant, die aber aus<br />

rechtlichen Gründen scheiterte. So schrieb Lucas seine eigene Geschichte<br />

über einen kleinwüchsigen Abenteurer, der sich auf eine gefährliche Reise<br />

aufmacht und – Bilbo lässt grüßen – gegen fi nstere Mächte behaupten<br />

muss. Mit Madmartigan steht ihm zudem ein Heros zur Seite, der verdächtig<br />

wie eine Mischung aus Han Solo und Aragorn anmutet. Da die<br />

gute alte Bavmorda auch noch locker als die fi ese Schwester vom Imperator<br />

durchgehen könnte, fehlen eigentlich nur noch ein paar Orks und der<br />

Todesstern und aus der fl üchtigen Affäre zwischen Lucas‘ Science-Fiction-<br />

Saga und Tolkiens Fantasy-Chronik wäre nicht nur ein uneheliches Kind<br />

namens „Willow“ hervorgegangen, sondern eine innige Liebesbeziehung<br />

geworden.<br />

Die Mischung macht‘s<br />

Was ist „Willow“ denn nun eigentlich? Ein düsteres Fantasy-Epos, eine spaßige<br />

Abenteuerkomödie oder vielleicht doch ein traditionell orientierter<br />

Märchenfi lm? Wohl keines davon richtig, aber im Zusammenspiel all dessen<br />

ergibt sich letztendlich ein stimmiges Ganzes. Das reicht vom fantasievollen<br />

Design der Monster und Zauberwesen über die einprägsame<br />

orchestrale Musik, die Abenteuer- und Fantasy-Atmosphäre vermittelt, bis<br />

zum Buddy-Movie-Charme zwischen Willow und Madmartigan, der zum<br />

Glück nie das märchenhafte Ambiente verwässert. Ein wenig zwischen<br />

den Stühlen sitzt „Willow“ dann aber schon, sind die circa zwei Stunden<br />

doch was die Kämpfe betrifft für Kinder defi nitiv zu brutal, und besonders<br />

im Finale deutlich zu fi nster und gruselig. Für eine erwachsene Zielgruppe<br />

ist es jedoch teils zu sehr vereinfacht und oberfl ächlich, vor allem bezogen<br />

auf die Charakterkonzepte. Die persönliche Motivation und auch<br />

so mancher Sinneswandel bleibt zumeist bis zum Schluss gänzlich unrefl<br />

ektiert. Wer böse ist, ist eben böse, und wer gut ist, ist gut. Wer sich<br />

zwischendrin neu entscheidet, der legt mal schnell eine 180-Grad-Wende<br />

von einem Moment auf den anderen hin (die wird zwar schon erklärt,<br />

bleibt aber trotzdem arg unglaubwürdig). Das muss man dann wohl oder<br />

übel akzeptieren – George Lucas war ja noch nie bekannt für tiefgehende<br />

Charakterstudien. Die Devise lautet also: Sich zurücklehnen, nicht so viel<br />

nachdenken und sich unterhalten lassen. Und dafür gibt’s auch genügend<br />

gute Gründe, wenn man Lust auf eine spannende, märchenhafte und<br />

auch witzige Abenteuerreise mit ein wenig 1980er-Jahre-Charme hat.<br />

Straffes Lifting<br />

Ja, stimmt schon, die Tricktechnik mag an manchen Stellen veraltet sein,<br />

genauso wie das Haarstyling der Protagonisten. Für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> wurden die<br />

Bild- und Tonqualität des Films allerdings so gründlich aufpoliert, das man<br />

sich gar nicht traut, „Willow“ die 25 Jahre anzuhängen, die er inzwischen<br />

auf dem Buckel hat. So erlebt man nun einen noch nicht gekannten Detailreichtum<br />

und Schärfegrad der Aufnahmen ebenso wie eine intensivierte<br />

und dadurch nochmal atmosphärischere Lichtstimmung, die zusammen<br />

mit der lebendigen Klangwelt tatsächlich aus alt neu zu machen<br />

scheint. Vor allem das Raumgefühl mit der stets präzisen Signalortung<br />

erfreut zu beinahe jeder Sekunde. Lediglich die manchmal blechern und<br />

fl ach klingenden Sounds fallen etwas negativ auf. Übrigens sind manche<br />

der digitalen Spezialeffekte, mit denen man damals noch absolutes Neuland<br />

betrat, auch heute noch erstaunlich ansehnlich - zum Beispiel die<br />

kleine, weiß schimmernde Elfe, die Willow auf die Nase küsst, oder die<br />

Szene, in der wir von Anfang bis Ende die Verwandlung von einer Ziege zu<br />

einem Menschen äußerst detailreich bestaunen können. Wer sich für die<br />

Hintergründe dazu interessiert, dem sei ein Blick in die interessanten Extras<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> empfohlen mit Making <strong>of</strong>, Erläuterungen zu den digitalen<br />

Spezialeffekten und Videotagebuch von Hauptdarsteller Warwick Davis.<br />

FELIX RITTER<br />

Fantasyabenteuer<br />

OT: Willow<br />

L: US J: 1988<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home<br />

B: MPEG-4, 2.35:1<br />

T: DTS 5.1<br />

R: Ron Howard<br />

D: Val Kilmer, Warwick<br />

Davis, Jean Marsh LZ: 126 min FSK: 12 P: 13<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 12.04.13 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Film 8/10<br />

„Oh mein Gott! Hier ist ein Zwerg, der mich mit<br />

‚ner Eichel bedroht.“ Allein für diesen Satz<br />

möchte man „Willow“ danken.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 29


Thema<br />

Der Hobbit<br />

Peter Jackson hat ein Einsehen und liefert allen Mittelerde-Fans nun auch die<br />

Vorgeschichte zur „Herr der Ringe“-Trilogie als dreiteiliges Mammut-Projekt.<br />

Wir schauen uns das neue Epos sowohl im Kino- als auch im Heimkinobereich<br />

genauer an, und lassen einen der Darsteller persönlich zu Wort kommen.<br />

Bilder: ©2012 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved., Warner Home Video<br />

All names and characters are trademarks <strong>of</strong> The Saul Zaentz Company d/b/a Middle-earth Enterprises under license to New Line Productions, Inc.<br />

30


Der Hobbit<br />

Thema<br />

Interview: Sylvester<br />

McCoy (R adagast)<br />

Zu Beginn würde ich gerne wissen, wie Sie an die Rolle des Radagast<br />

gekommen sind – war das einfach ein ganz normales Casting?<br />

Nun, ich habe zuerst einen Screen-Test gemacht, hauptsächlich für Guillermo<br />

Del Toro, der beim „Hobbit“ ja ursprünglich Regie führen sollte und der mich<br />

noch nicht kannte. Doch wie ich die Rolle tatsächlich bekommen habe, das<br />

war ehrlich gesagt eine ziemliche Odyssee. Ich war damals im Gespräch für<br />

die Rolle des Bilbo Beutlin in „Der Herr der Ringe” – das Rennen entschied<br />

sich, nachdem sie sich dutzendweise Kandidaten angesehen hatten, zwischen<br />

zwei Schauspielern: Sir Ian Holm und mir. Sie ließen uns beide ein<br />

halbes Jahr zappeln, ehe sie sich entschieden, und wie man weiß, ging die<br />

Rolle schließlich an Ian Holm. Natürlich war ich enttäuscht und auch traurig –<br />

aber im selben Moment auch ziemlich stolz, mich in so guter Gesellschaft zu<br />

befi nden. Von daher kannte mich das Produktionsteam also schon.<br />

Und wie ist schließlich die Idee mit Radagast geboren worden?<br />

Ich bin dann später mit Sir Ian McKellen in einer „King Lear“-Produktion der<br />

„Royal Shakespeare Company“ auf Welttournee gegangen, und in Neuseeland<br />

kamen Peter Jackson, Fran Walsh und Philippa Boyens (Jacksons langjährige<br />

Ko-Autorinnen, Anm. d. Redaktion) um das Stück zu sehen. Peter ist<br />

zudem ein großer Fan von „Doctor Who“, den ich ja mal eine Weile gespielt<br />

habe – er hat sogar mein Kostüm, soweit ich weiß!<br />

Können Sie sich noch erinnern, wann Sie den Hobbit gelesen haben?<br />

Oh, in den 1960er Jahren. Das war so eine Art Ritual des Erwachsenwerdens<br />

zu dieser Zeit, man musste es einfach tun, musste Tolkiens Werke lesen –<br />

genau wie den Roman „Catch 22“ von Joseph Heller, wenn man so ein<br />

richtiger Sechziger-Jahre-Hippie sein wollte!<br />

Haben Sie den „Hobbit“ später Ihren Kindern vorgelesen?<br />

Ja, das hab ich tatsächlich getan, ich hab ihn meinen Jungs vorgelesen, als<br />

sie noch klein waren. Den „Herr der Ringe“ haben sie sich dann später selbst<br />

geschnappt und geradezu verschlungen, aber den „Hobbit“ habe ich ihnen<br />

noch näher gebracht, denn das ist ja wirklich eher ein Buch für die Kleinen.<br />

Waren Sie überrascht davon, wie sehr Peter Jackson die Charakterzüge<br />

von Radagast für den Film verändert hat?<br />

Ja und nein – ich war begeistert, ehrlich gesagt! Ich erinnere mich noch<br />

genau, als sie mir die Rolle angeboten haben – ich hatte Tolkiens Bücher<br />

ja gelesen und dachte nur: ‘Hm, na das ist ja nicht gerade eine besonders<br />

große Rolle!’ Aber sie sagten mir: Mach dir keine Sorgen, wir haben dir eine<br />

größere und bessere Rolle geschrieben!<br />

Verstehen Sie eigentlich die Kritik von manchen Fans, die mit der<br />

Richtung, die Radagasts Charakter im Film einschlägt, so überhaupt<br />

nichts anfangen können?<br />

Wissen Sie: Das ist wirklich das allererste Mal, dass ich Kritik an Radagast<br />

höre, glauben Sie mir! (lacht) Aber mal im Ernst: Man kann es doch nicht<br />

allen recht machen! Woher wollen denn die Fans wissen, was Tolkien aus der<br />

Figur gemacht hätte, wenn er noch dagewesen wäre und seine Geschichte<br />

für die große Leinwand umgesetzt hätte? Peter, Philippa und Fran haben<br />

jede Menge Quellen zu Rate gezogen, um die Figur zu erweitern – und ich<br />

respektiere sie dafür.<br />

Sie haben die Dreharbeiten an den beiden nächsten Teilen ja schon<br />

beendet – können Sie uns vielleicht etwas über Radagasts Schicksal<br />

in den Sequels verraten?<br />

Nein … ich darf Ihnen auch nicht das kleinste bisschen verraten! Ich bin<br />

von WETA (die Trickspezialisten von Peter Jackson – Anm. d. Red.) programmiert<br />

worden, und jedes Mal, wenn ich das Wörtchen „Hobbit“ ausspreche,<br />

schnellt meine Hand ganz automatisch zu meinem Mund und verhindert,<br />

dass ich irgendetwas ausplaudere!<br />

R adagast<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 31


Thema<br />

Der Hobbit<br />

Behind the scenes<br />

Die Idee, Tolkiens wunderbare Abenteuergeschichte „Der Hobbit“ zu<br />

verfilmen, entstand bereits während der Dreharbeiten zur „Der Herr<br />

der Ringe“-Trilogie. Bis zur tatsächlichen Umsetzung des St<strong>of</strong>fes sollte es jedoch<br />

ein langer und steiniger Weg werden. Die eigentliche treibende Kraft<br />

hinter dem Projekt, Regisseur Peter Jackson, wollte sich zunächst nur als<br />

Produzent und Geldgeber beteiligen – der mexikanische Genre-Spezialist<br />

Guillermo Del Toro sollte die Regie übernehmen. Del Toro, der sich mit<br />

Produktionen wie „Pans Labyrinth“ oder „Hellboy“ in der Branche und bei<br />

den Fans einen Namen gemacht hatte, willigte ein und hatte bereits mit<br />

der Arbeit an den Drehbüchern begonnen. Die anschließende Hängepartie<br />

der Filmstudios Warner und MGM führte jedoch dazu, dass Del Toro das<br />

Projekt zugunsten anderer Filme aufgab. Letztendlich übernahm dann<br />

doch wieder Mittelerde-Mastermind Peter Jackson die Regie.<br />

Bilbo Beutlin<br />

Gandalf der Graue<br />

Unendliche Erfolgsstory<br />

Jackson trommelte sein bewährtes Team zusammen und stemmte erneut<br />

ein schier unmenschliches Projekt, das in seinen Ausmaßen und vom Aufwand<br />

her dem „Herr der Ringe“ in nichts nachstand. Auch wenn Teil eins<br />

der neuen Trilogie bei den diesjährigen Academy-Awards noch keinen<br />

Oscar® abstauben konnte (weder für das Make-up, das beste Produktions-Design<br />

noch für die visuellen Effekte) – der große Erfolg von „Eine<br />

unerwartete Reise“ beim weltweiten Kinopublikum spricht für sich und<br />

belohnte Jackson reichlich für das fi nanzielle Wagnis, das er mit diesem<br />

Mammutprojekt eingegangen war. Vielleicht können ja Teil zwei und drei<br />

in den nächsten Jahren die Kohlen auch preistechnisch noch aus dem<br />

Feuer holen und Peter Jacksons Oscar ® -Sammlung noch die eine oder andere<br />

Trophäe hinzufügen. Teil zwei der „Hobbit“-Saga („Smaugs Einöde“)<br />

startet am 12. Dezember dieses Jahres in den Kinos; abgeschlossen wird<br />

die Trilogie dann 2014 mit dem „Hin und zurück“ betitelten Finale. Ob<br />

dieses bereits im Sommer oder doch wie gewohnt als verfrühtes Weihnachtsgeschenk<br />

startet, steht dabei noch nicht endgültig fest.<br />

Vom Schwank zum Epos<br />

Tolkiens Roman „Der kleine Hobbit“ erzählt quasi nur eine heitere Anekdote<br />

aus dem mythischen Mittelerde-Universum und war ursprünglich als<br />

reines Kinderbuch konzipiert. Nachdem er die „Herr der Ringe“-Trilogie geschrieben<br />

und veröffentlicht hatte, nahm der Autor kleinere Änderungen<br />

an der Geschichte vor, um Widersprüche zwischen den Büchern aufzuheben<br />

und sie für Erwachsene interessanter zu machen. Die Story spielt<br />

circa 60 Jahre vor den Ereignissen aus „Der Herr der Ringe“ und dreht sich<br />

bekanntermaßen um die Abenteuer des jungen Hobbits Bilbo Beutlin,<br />

der kurzerhand zum Meisterdieb ernannt wird und sich nach anfänglich<br />

heftigem Widerstand schließlich doch einer Gefolgschaft von 13 tapferen<br />

Zwergen und dem bereits aus dem „Herr der Ringe“ bekannten und beliebten<br />

Zauberer Gandalf anschließt. Mit seiner Unterstützung wollen sie<br />

den sagenumwobenen Zwergenschatz den Klauen des furchterregenden<br />

Drachen Smaug entreißen, der im Land ihrer Väter für Angst und Schrecken<br />

sorgt. Auf der turbulenten und gefährlichen Abenteuerreise wird die<br />

Basis für viele bekannte Geschichten und Mittelerde-Mythen gelegt –<br />

so wird auch die Begebenheit um den Ringfund ausführlich behandelt<br />

(sicher die beste Szene des ersten Hobbit-Teils), als Bilbo mit Geschick<br />

und Köpfchen dem Geschöpf Gollum den „Ring der Macht“ entwendet.<br />

Saruman & Elrond<br />

„HFR 3D“: Nagelneue Optik, im Kino und fürs Wohnzimmer<br />

Haben Sie Peter Jacksons „Der Hobbit“ eigentlich im Kino gesehen?<br />

Bei starken sechseinhalb Millionen Zuschauern in Deutschland gar<br />

nicht so unwahrscheinlich! Für welche der vielen angebotenen technischen<br />

Varianten haben Sie sich entschieden? Ausgewählte Kinos (z. B.<br />

der Cinemaxx- und der Cinestar-Gruppe) zeigten den Film nicht nur in<br />

3D, sondern auch in sogenannter „HFR“-Qualität. Doch was hat es eigentlich<br />

mit dieser neuen „Higher Frame Rate“ auf sich? Peter Jackson<br />

ist nicht nur ein talentierter Filmemacher, sondern auch ein Technikfan.<br />

Kollege James Cameron hatte mit „Avatar“ das 3D-Kino salonfähig gemacht<br />

und Jackson sammelte erste aktuelle 3D-Erfahrungen in der Zusammenarbeit<br />

mit Steven Spielberg für ihren Film „Tim und Struppi“.<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

32<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 36


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Thema<br />

Der Hobbit<br />

Der Hobbit vs.<br />

Martin Freeman ist Bilbo Beutlin<br />

Ein Schauspieler startet durch: Nachdem Martin Freeman mit der genialen<br />

„Sherlock“-Interpretation der BBC einem Millionenpublikum bekannt wurde,<br />

landete er nun den ganz großen Coup und wurde zum Hauptdarsteller und<br />

Aushängeschild von Peter Jacksons ausladender zweiter Tolkien-Verfi lmung.<br />

Als jüngeres Alter-Ego des bereits aus dem „Herr der Ringe“ bekannten<br />

abenteuerlustigen Hobbit Bilbo Beutlin weiß er absolut zu überzeugen:<br />

Mit seinem typisch britischen Witz, der vor allem von Understatement und<br />

Nonchalance lebt, trifft er den trockenen Humor der Figur punktgenau. Leider<br />

gerät sein Charakter bei all der haarsträubenden Action, die Peter Jackson<br />

der Geschichte aufgezwängt hat, spätestens in der zweiten Filmhälfte fast in<br />

Vergessenheit. Bleibt zu h<strong>of</strong>fen, dass Freeman in den Sequels dann wirklich<br />

zeigen kann, was er als Darsteller und als gewitzter Hobbit so alles drauf hat.<br />

Die Zwerge<br />

Erinnern Sie sich noch an die wunderbare Charakterzeichnung, die Tolkien<br />

für die Zwerge in „Der kleine Hobbit“ gelungen ist? Diese Figuren musste<br />

man einfach lieben! Die Entscheidung der Filmemacher, einige Mitglieder<br />

der Zwergengemeinschaft nun so ungemein menschlich wirken zu lassen,<br />

dass man sich fragt, ob denn diese bunt zusammengewürfelte Truppe<br />

wirklich komplett von derselben Art stammt, reißt einen regelmäßig aus<br />

der Illusion, Tolkiens sympathischen Zwergenhaufen ganz zum Leben erweckt<br />

zu sehen. Speziell Fili und Kili (Dean O’Gorman und Aidan Turner),<br />

die <strong>of</strong>fensichtlich als Pendants zu Pippin und Merry angelegt sind, fallen<br />

in diese Kategorie. Würde man durch die Szenen mit Gandalf nicht ab<br />

und zu darauf hingewiesen, dass die Größenverhältnisse hier tatsächlich<br />

außergewöhnlich sind, könnte man sie glatt für Waldläufer halten, die sich<br />

in die völlig falsche Gesellschaft verirrt haben!<br />

Der Held Thorin<br />

Wenn man sich die Performance des Engländers Richard Armitage als Zwergenanführer<br />

Thorin Eichenschild so ansieht, dann kommt man einfach nicht<br />

um den Gedanken herum, dass hier mit aller Gewalt versucht wurde, ein<br />

passendes Äquivalent für die Figur des Aragorn zu fi nden, der in den „Herr<br />

der Ringe“-Filmen als ideale Identifi kationsfi gur für die Zuschauer funktioniert<br />

hatte. Mit seinen langen Haaren und seinem trotz aller Verwegenheit<br />

perfekt getrimmten Bart erinnert er zumindest äußerlich des Öfteren an<br />

Viggo Mortensens Auftritte – allerdings ohne dessen Charisma und Leinwandpräsenz<br />

auch nur ansatzweise zu erreichen. Ein Zwerg sollte eben<br />

einfach ein Zwerg bleiben: stämmig, kantig, ehrlich und – um es mal vorsichtig<br />

zu formulieren – nicht gerade hübsch anzusehen. Was Peter Jackson<br />

mit dieser übertriebenen Heroisierung des Zwergen bewirken wollte, bleibt<br />

schleierhaft.<br />

Neue Spezialeffekte<br />

Wo vor einer Dekade noch jede Menge Körpereinsatz und Personalaufwand<br />

nötig war, um die furchterregenden Feinde der Gefährten zum Leben<br />

zu erwecken, setzte Peter Jackson nun vermehrt auf Computer-Power<br />

und CGI-Künstler, um Widersachern wie dem mächtigen Ork Azog oder<br />

dem widerlichen Moria-Troll per Motion-Capturing digitales Leben einzuhauchen.<br />

Gespannt wie Legolas’ Bogen waren wir auch auf die revolutionäre<br />

48-Hertz-Technik, die die gewohnte Bildwiederholfrequenz für<br />

Kin<strong>of</strong>i lme verdoppelt und somit für fl üssigere Bewegungen sorgt. Doch<br />

diese neue Form der „Hyperrealität“, die jede noch so aufwendige Kulisse<br />

als solche erkennen lässt und jedes CGI-Element auf den ersten Blick<br />

enttarnt, erweist sich zumindest für das Fantasy-Genre als zweischneidiges<br />

Schwert, gefährdet sie doch jene Magie, die die stark auf Epos<br />

und Blockbuster getrimmte Geschichte trotz allem noch zu bieten hat.<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

34


Der Hobbit<br />

Thema<br />

Der Herr der ringe<br />

Elijah Wood als Frodo Beutlin<br />

Vom Kinderstar zum Superstar: Dieser Weg schien für Elijah Wood eigentlich<br />

vorprogrammiert, als er – kaum volljährig – den Zuschlag für die Rolle des<br />

über sich selbst hinauswachsenden Hobbits Frodo Beutlin in „Der Herr der<br />

Ringe“ bekam. Mit seinen großen, staunenden Augen und seiner zwischen<br />

jugendlicher Naivität und großer Weitsicht changierenden Art schlüpfte er<br />

nicht nur in die Rolle, sondern wurde quasi zu dieser Figur, die Millionen von<br />

Leser über Jahrzehnte hin in ihr Herz geschlossen haben. Die ganz großen<br />

Box-Offi ce-Erfolge blieben im Anschluss zwar aus, doch mit seiner klugen<br />

und hochwertigen Rollenauswahl (z. B. „Alles ist erleuchtet“ oder „Sin City“)<br />

hat er sich inzwischen ein ganz eigenes Image in der Branche geschaffen:<br />

Er ist der Mann für alle Fälle, der auf keinen bestimmten Typus festgelegt ist,<br />

sondern immer wieder durch seine große Wandelbarkeit zu begeistern weiß.<br />

Die Gefährten<br />

Wenn es ein Film schafft, die liebevoll aufgebaute und bis ins kleinste<br />

Detail ausgearbeitete Imagination von literarischen Figuren in den Köpfen<br />

unzähliger Fans mit den Gesichtern der Schauspieler zu ersetzen, die<br />

diese Rollen vor der Kamera verkörpern, dann muss schon etwas Besonderes<br />

passiert sein. Der Cast, den Peter Jackson und sein Team für die<br />

Gemeinschaft des Rings ausgewählt hat, ist so homogen, so stimmig, so<br />

ungemein sympathisch, dass man gar nicht anders kann, als sich zu wünschen,<br />

Teil dieser verschworenen Gemeinschaft zu sein: Um mit ihnen<br />

durch die malerischen Landschaften Mittelerdes zu wandern, aufregende<br />

Abenteuer und gefährliche Kämpfe zu bestehen und schließlich sogar das<br />

Schicksal einer ganzen Welt mitzuentscheiden. Auch beim zehnten Wiedersehen<br />

der Filme bekommen wir nicht genug von Gimli, Legolas, Merry,<br />

Pippin und Co. – und genau das macht einen unsterblichen Klassiker aus!<br />

Der Held Aragon<br />

„Aragorn, Sohn des Arathorn, legendärer Waldläufer und Stammesführer<br />

der Dúnedain des Nordens, direkter Nachfahre Isildurs, des letzten Hohen<br />

Königs der Reiche von Gondor und Arnor, dessen Königswürde er nach<br />

dem Sieg über Sauron wieder für sich in Anspruch nahm“: Das nennen wir<br />

mal einen Titel für einen Helden – macht sich doch auf jeder Visitenkarte<br />

ganz prima, fi nden Sie nicht? Aber Spaß beiseite, Viggo Mortensen ist<br />

in seiner Rolle als Aragorn sicherlich einer der absoluten Sympathieträger<br />

in allen drei Teilen. Ganz gleich, ob als mysteriöser Wanderer im Gasthaus<br />

in Bree (der unsere Hobbits nicht wenig erschreckte), als edler Geliebter<br />

der sagenumwobenen Arwen Abendstern in Bruchtal oder als strahlender<br />

König in Minas Tirith am Ende der Trilogie, als alle Schlachten geschlagen<br />

sind und die Zeit des Wohlstands und des Friedens für Mittelerde anbricht:<br />

Aragorn ist einfach Heldenmaterial in Reinform!<br />

Alte Spezialeffekte<br />

Mit der Adaption von Tolkiens bis dahin eigentlich als unverfi lmbar geltendem<br />

Hauptwerk gelang Peter Jackson Anfang der Nullerjahre die größte<br />

und bedeutendste Fantasy-Saga der Filmgeschichte. Die drei „Der Herr der<br />

Ringe“-Filme heimsten nicht umsonst Oscars ® in rauen Mengen ein: Neben<br />

dem ideal getr<strong>of</strong>fenen Erzählton, dem kongenialen Cast und den atemberaubenden<br />

Locations, die man in Neuseeland aufgetan hatte, setzten auch<br />

die Spezialeffekte neue Maßstäbe und trugen maßgeblich zum grandiosen<br />

Eindruck bei, Mittelerde tatsächlich auf der großen Leinwand zum Leben<br />

erweckt zu sehen. Zusätzlich wurde das bahnbrechende „Motion-Capturing“-<br />

Verfahren hier erstmals glaubwürdig für eine vollwertige und für das Funktionieren<br />

des Dramas ganz entscheidende Figur eingesetzt, sodass Andy Serkis<br />

den Fan-Favourite „Gollum“ tatsächlich überzeugend und in all seiner schizophrenen<br />

„Schönheit“ zum Leben erwecken konnte.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 35


Thema<br />

Der Hobbit<br />

Die Technikrevolution<br />

Fortsetzung von Seite 32<br />

Für seine Adaption von „Der Hobbit“ wollte Peter Jackson einen Schritt<br />

weiter gehen und verglich sein Vorhaben mit einem Erlebnis in einem<br />

Vergnügungspark: Dortige 3D-Vorstellungen scheinen die Besucher förmlich<br />

in das Geschehen hineinzuziehen – alles wirkt extrem scharf und<br />

ruckelfrei. Als er diese Qualität mit Kinobildern verglich, stellte er fest, dass<br />

der etablierte Kinostandard nicht ausreicht, um die Zuschauer direkt nach<br />

Mittelerde zu teleportieren. Deshalb griff Jackson nicht nur auf moderne<br />

3D-Kameras zurück (auch er setzte auf den Branchenprimus der Red-<br />

Epic-Kameras, von denen er rund 50 Stück erworben hat), sondern verabschiedete<br />

sich zugleich auch von einer der langlebigsten Traditionen des<br />

Filmemachens schlechthin: Der Beschränkung auf 24 Bilder pro Sekunde.<br />

Teil 2: Smaugs Einöde<br />

Galadriel<br />

Zwischen diesen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Varianten können<br />

Sie sich aktuell entscheiden:<br />

Was macht Kino aus?<br />

Abgesehen von Farbverfremdungen und gezielten Unschärfen wirken<br />

Kinobilder immer anders als das TV-Programm. Durch die Limitierung auf<br />

nur 24 Bilder pro Sekunde (TV-Bilder bieten 50), erscheint das Geschehen<br />

distanzierter, Bewegungen verschwommener und teilweise auch ruckeliger.<br />

Anders als Jackson beim „Hobbit“ geht es vielen Filmschaffenden<br />

eben nicht darum, sich der Realität möglichst stark anzunähern, sondern<br />

mit einem Kin<strong>of</strong>i lm auch visuell ganz bewusst etwas künstlerisch Verfremdetes<br />

zu schaffen und bestimmte Dinge nicht zu zeigen, die am Drehort<br />

noch sichtbar waren. Die Limitierung auf 24 Bilder pro Sekunde hilft dabei<br />

enorm, da die Unschärfe als gezieltes Stilmittel eingesetzt werden kann.<br />

Viele Filmliebhaber ließen es sich deshalb nach dem ungewohnt scharfen<br />

Kinobesuch nicht nehmen, ihren Unmut zu äußern: „Peter Jackson hat<br />

das Kino verraten“, „Der Hobbit sieht aus wie eine billige TV-Produktion“<br />

oder „Das ist kein Film mehr, sondern ein Videospiel!“, waren noch die<br />

freundlichsten Urteile für Peter Jacksons Entscheidung, den Film in 48<br />

Bildern pro Sekunde zu drehen. Im Gegensatz zu seinen Kritikern wollte<br />

Peter Jackson aber keine Unschärfen, denn die vollständige Pracht der<br />

weiten Landschaften Neuseelands und der aufwendig gestalteten Sets<br />

sollten die Kinozuschauer erstmals eins zu eins miterleben. Und genau<br />

das hat Jackson auch erreicht, selbst wenn durch „HFR“ die selbst bei<br />

solch einer State-<strong>of</strong>-the-Art-Produktion nicht zu vermeidenden Schwächen<br />

von Maske, Ausstattung und Computerbearbeitung gnadenlos aufgedeckt<br />

werden. Unsere H<strong>of</strong>fnung ist, dass die beiden Fortsetzungen deutlich<br />

von den Erfahrungen aus Teil eins pr<strong>of</strong>i tieren werden: Es wäre doch zu<br />

schade, wenn auch „Smaugs Einöde“ mit denselben Kinderkrankheiten<br />

zu kämpfen hätte – neue Charaktere wie die Elbin Tauriel (verkörpert von<br />

„LOST“-Beauty Evangeline Lilly) und den allseits beliebten Beorn (Mikael<br />

Persbrandt) wollen wir schließlich in völlig ausgereifter Technik erleben!<br />

CHRISTIAN TROZINSKI/TIEMO WEISENSEEL<br />

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Der Hobbit – Teil eins auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Vier Monate nach dem Kinostart (und eine Milliarde Dollar später) erscheint<br />

„Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ auch für den Heimkinobereich,<br />

wo er nun sicher einen ähnlichen Siegeszug wie auf der großen<br />

Leinwand antreten wird. Der Film kommt mit einer FSK-Freigabe ab 12<br />

Jahren heraus, was schon deutlich macht, dass Peter Jacksons Version<br />

keineswegs als Kinderfi lm zu verstehen ist. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> wartet mit einem<br />

brillanten Transfer im 2.40 : 1-Widescreen-Format auf und verwöhnt die<br />

Ohren sowohl auf der deutschen wie auch auf der Original-Tonspur mit<br />

einem detailreich-bombastischen DTS-HD Master Audio 7.1-Mix. In der<br />

Bonusabteilung können sich alle Fans auf über zwei Stunden an Extras<br />

freuen: Hauptbestandteil werden dabei die sehr schönen und ausführlichen<br />

Videoblogs sein, die Peter Jackson und seine Crew während der<br />

Entstehung der Filme bereits im Internet zur Verfügung gestellt hatten.<br />

Einziger wirklicher Wermutstropfen: Bereits jetzt ist bekannt geworden,<br />

dass pünktlich zum Weihnachtsgeschäft und im Vorlauf zu Teil zwei genau<br />

wie bei den „Der Herr der Ringe“-Filmen eine erweiterte „Extended<br />

Edition“ in den Handel kommen wird, die der bewährten Kinoversion<br />

des Films (170 Minuten) noch einmal viele neue Szenen hinzufügen wird.<br />

Bilder: amazon.de, Warner Home Video<br />

36


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Thema<br />

Jubiläum<br />

Countdown zum Jubiläum<br />

Können Sie sich noch an unseren ersten Beileger<br />

erinnern, der unter dem Titel „BLU-RAY<br />

MAGAZIN“ lief? Die Ausgabe trug die Nummer<br />

5/08, und Nicolas Cage zierte das Cover. Das 32<br />

Seiten dicke Heft lag Anfang Juli 2008 unserer<br />

Schwesternzeitschrift HDTV bei und sollte zum<br />

ersten Mal ein eigenständiges Heft unter diesem<br />

Label ankündigen. Themen im Heft waren z. B.:<br />

„‚Men in Black’ – die erste Scheibe mit BD Live-<br />

Unterstützung“ (auf der Scheibe konnten wir<br />

ein Online-Ratespiel ausprobieren) oder auch<br />

„Die Playstation 3 als Entertainment-Zentrum im<br />

Wohnzimmer“.<br />

Als quasi allerersten Test des Monats präsentierten<br />

wir Ihnen den Actionreichen Endzeitfi lm<br />

„I Am Legend“ mit Will Smith, der von uns 4 von<br />

5 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s als Filmwertung erhielt sowie eine<br />

10er-Wertung in der Bildqualität (So, so! Das<br />

Bild von „I Am Legend“ ist also perfekt? Nunja,<br />

es ist gut, aber inzwischen haben wir logischerweise<br />

schon weitaus Besseres gesehen. Macht<br />

Spaß, in alten Ausgaben zu schmökern!). Mit<br />

dem DVD-Teil wollten wir uns <strong>of</strong>fenbar noch ein<br />

Hintertürchen für Titel <strong>of</strong>fenhalten, die zu dem<br />

Zeitpunkt nur auf DVD erschienen. Witzigerweise<br />

gab es für DVDs eine gröbere Bewertungsaufteilung,<br />

damit sich diese von den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Bewertungen im Heft unterschied. Zuguterletzt<br />

erwartete den Leser noch ein kleiner Spiele-Teil<br />

mit dem damals neuen „Metal Gear Solid 4“ als<br />

Spiel des Monats. Wer die Ausgabe besitzt, sollte<br />

hier einmal den Grafi k-Direktvergleich-Kasten<br />

anschauen, der von der Pixelgrafi k des ersten<br />

„Metal Gear“-Spiels von 1987 bis zur ansehnlichen<br />

3D-Grafi k des PS-2-Spiels „Metal Gear<br />

Solid 3 – Snake Eater“ reicht (War nicht leicht,<br />

diese Bilder rauszusuchen). Bis zum Erscheinen<br />

der ersten richtigen Ausgabe des BLU-RAY<br />

MAGAZINs, die eigenständig am Kiosk auslag,<br />

sollte es nun nicht mehr lange dauern. Der<br />

Countdown lief …<br />

FALKO THEUNER<br />

-GEWINNSPIEL *<br />

Fotografieren Sie Ihre Lieblingsausgabe des<br />

BLU-RAY MAGAZINs vor einer Szenerie Ihrer<br />

Wahl (z. B. vor Ihrer Fantasy- oder Science-<br />

Fiction-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Sammlung) und gewinnen Sie<br />

dieses hochwertige „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“-Fan-<br />

Paket. Das Gewinner-Foto wird im Jubiläumsheft<br />

Ausgabe 7/2013 veröffentlicht.<br />

Mit diesem Fan-Paket werden Sie rundum glücklich<br />

sein, denn es enthält die besten Fan-Produkte aus<br />

der Welt von <strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>. Die Preise stellten<br />

uns Warner Bros., Panini, Panini Comics, Blanvalet<br />

und der Heidelberger Spieleverlag zur Verfügung.<br />

Als zusätzliches Goodie stellt 20th Century Fox<br />

noch vier <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s aus der Reihe „Fantasy zum<br />

Fürchten“ zur Verfügung. Sämtliche Preise sind im<br />

Handel erhältlich.<br />

Das Paket enthält:<br />

• „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong> (2. Staffel)“ <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

• die ersten beiden Original-Romane zu „Das Lied von Eis und Feuer“<br />

• den <strong>of</strong>fiziellen Fotoband zur TV-Serie „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong> – Hinter den Kulissen“<br />

• die <strong>of</strong>fizielle Graphic Novel „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ Band 1<br />

• die Vorgeschichte zu „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“: „Der Heckenritter“ Graphic Novel Band 1<br />

• das <strong>of</strong>fizielle Brettspiel (Zweite Edition): „Der Eiserne Thron“<br />

• die Fantasy-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s: „Krabatt“, „Pathfinder“, „Percy Jackson“, „Black Swan“<br />

Schicken Sie einfach eine Mail (inkl. Foto vom BLU-<br />

RAY MAGAZIN, max 5 MB) an:<br />

5jahreblu<strong>ray</strong><strong>magazin</strong>@auerbach-verlag.de<br />

Oder schreiben Sie einfach einen Brief (inkl. Foto<br />

vom BLU-RAY MAGAZIN) an:<br />

Auerbach-Verlag und Infodienste GmbH<br />

Stichwort: <strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Oststraße 40-44<br />

04317 Leipzig<br />

Einsendeschluss ist der 20. Juni 2013. Eine Barauszahlung der<br />

Gewinne ist nicht möglich. Die Auslosung erfolgt unter Ausschluss<br />

des Rechtsweges. Mitarbeiter des Auerbach-Verlages und deren<br />

Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder<br />

Teilnehmer darf nur einmal am Gewinnspiel teilnehmen. Der<br />

Teilnehmer erklärt mit Einsendung seines Fotos, dass es frei von<br />

Rechten Dritter ist und im Rahmen der Gewinnspielaktion im<br />

BLU-RAY MAGAZIN veröff entlicht werden darf. Nach der Auslosung<br />

werden alle eingesendeten Fotos gelöscht, bis auf das jeweilige<br />

Gewinnerfoto. Jenes wird nach dem Abdruck in der Ausgabe<br />

7/2013 gelöscht.<br />

* Preise, die mit FSK 18 gekennzeichnet sind, werden nur an Personen ab 18 Jahren ausgegeben. Im Falle eines Gewinns ist vor der Zusendung dieser Preise ein Altersnachweis erforderlich.<br />

Bilder: Fox, Blanvalet, Heidelberger Spielverlag, HBO, Panini, Warner Bros.<br />

38


Film<br />

Anna Karenina<br />

Joe Wright und seine<br />

Muse Keira Knightley<br />

bescheren uns ein cineastisches<br />

Fest der Sinne.<br />

Seite 48<br />

Cloud Atlas<br />

Tom Tykwer und die<br />

Wachowskis gehen aufs<br />

Ganze: „Cloud Atlas“ ist<br />

eine Herausforderung.<br />

Seite 52<br />

Sons Of Anarchy<br />

Beinharte Biker-Action<br />

oder doch tiefgründige<br />

Parabel voller Bedeutung<br />

– finden Sie es raus!<br />

Seite 71<br />

Bilder: Twentieth Century Fox Home, Universal Home, Waner Home Video<br />

Tiemo Weisenseel,<br />

Redakteur<br />

Nach mehreren erfolglosen<br />

Versuchen, mich in die<br />

überwältigende Welt von Westeros<br />

einzuarbeiten, habe ich<br />

nun endlich den Einstieg in<br />

„<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ gepackt –<br />

nicht zuletzt auch dank umfangreicher<br />

Recherche-Arbeiten für<br />

unser aktuelles Heft, das ja ganz<br />

im Zeichen von George R. R.<br />

Martins epischem Fantasy-Geniestreich<br />

steht. Auch wenn Freunde und Kollegen immer<br />

heftig davon geschwärmt haben: Mir war diese Geschichte<br />

immer zu sperrig und zu überladen. Ich finde, ohne Vorkenntnisse<br />

ist es wirklich extrem schwer, überhaupt in die<br />

frühen Folgen hineinzufinden – ganz besonders dann,<br />

wenn man für das Fantasy-Genre keinerlei Faible hegt und<br />

sich mit fiktionalen Parallelwelten allgemein etwas schwer<br />

tut. (Falls es Ihnen ähnlich geht, lege ich Ihnen unsere<br />

Sammelkarten ans Herz, auf denen Sie die wichtigsten<br />

Figuren, Häuser und Handlungsstränge auf einen Blick<br />

versammelt haben!)<br />

Inzwischen höre ich sogar die Hörbücher und schaue die<br />

Serie noch einmal parallel, treibe mich zudem dauernd auf<br />

speziellen Wiki-Seiten zum Thema im Internet herum. Typisch:<br />

Wenn ich erst einmal angebissen habe, dann stürze<br />

ich mich auch mit Leidenschaft in die Sache, um alle weißen<br />

Flecken auf der Landkarte mit Farbe zu füllen! Dass<br />

das im Falle von „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“ ein ganzes Weilchen<br />

dauern kann, ist mir inzwischen sogar mehr als Recht!<br />

Schindlers Liste<br />

Unsere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> des Monats ist diesmal einer der eindrücklichsten<br />

und unvergesslichsten Filme aller Zeiten: Steven Spielbergs<br />

„Schindlers Liste“ bewegt – damals, heute und in Zukunft. Seite 40<br />

<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 39<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 39


Film<br />

Test des Monats<br />

Schindlers Liste<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Schindlers Liste<br />

Bilder: Universal Home<br />

40


Test des Monats<br />

Film<br />

Über 1200 Juden hatte Oskar<br />

Schindler bis zum Kriegsende<br />

1945 vor dem sicheren Tod in<br />

den Vernichtungslagern bewahrt,<br />

durch jene lebensrettende Liste, die<br />

alle Angestellten seiner Fabrik zu<br />

kriegswichtigen Arbeitern erklärte.<br />

Obwohl zuvor schon geehrt, gelangte<br />

diese Tat erst mit Spielbergs<br />

Verfi lmung von 1993 zu großer<br />

Berühmt- und Bekanntheit.<br />

Spielbergs Film machte die Bezeichnung „Schindlerjuden“ für all die von Oskar Schindler geretteten<br />

Juden gebräuchlich. Anfang der 1990er waren ungefähr noch 400 von ehemals 1200 am Leben<br />

Historiendrama<br />

OT: Schindler‘s List L: US J: 1993 V: Universal Home<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS 5.1 R: Steven Spielberg<br />

D: Liam Neeson, Ben Kingsley, Ralph Fiennes LZ: 195 min<br />

FSK: 12 P: 23 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 11.04.13 × 2 Extras: 8/10<br />

Einen solchen Film traute Steven Spielberg<br />

Anfang der 1990er kaum einer zu. Damals<br />

hauptsächlich bekannt durch sein effektgeladenes<br />

Dinosaurier-Abenteuer „Jurassic Park“ hatte man<br />

wohl die Befürchtung, Spielberg würde eher<br />

einen actionlastigen Geschichtsfilm produzieren,<br />

ohne die dem Thema angemessene Tiefe und<br />

Eindringlichkeit. Denn zwischen einem historisch<br />

korrekten sowie einfühlsamen Holocaust-Drama<br />

und Spielbergs üblichem Hollywood-Effektgewitter<br />

liegen tatsächlich Welten. Doch spätestens<br />

„Schindlers Liste“ hat <strong>of</strong>fenbart, dass der Mann mit<br />

Brille, Vollbart und Cappy für beides ein Händchen<br />

hat. Zudem schien ihm auch sein persönlicher<br />

Hintergrund – mehrere Angehörige seiner ukrainischen<br />

Familie sind dem Vernichtungswahn der<br />

Nazis zum Opfer gefallen – einen angemessenen<br />

und ganz eigenen Umgang mit diesem Thema zu<br />

gebieten. Statt Tricktechnik und Spezialeffekten<br />

wurde also an Originalschauplätzen gedreht und<br />

mehr Wert auf eine realistische anstelle einer<br />

übermäßig dramatisierten Darstellung gelegt, die<br />

trotz einiger Kompromisse mit dem gängigen<br />

Hollywoodkino einen einzigartigen Einblick in das<br />

Leben der Opfer und Täter gewährt.<br />

Direkt nach Beendigung der Dreharbeiten zu „Jurassic Park“ fing Spielberg mit den Aufnnahmen zu<br />

„Schindlers Liste“ an. So kamen beide Filme kurz nacheinander im Abstand weniger Monate ins Kino<br />

Oskar Schindler<br />

Obwohl viele Lebensläufe, die damals geschrieben<br />

wurden, grausame sowie faszinierende und<br />

außergewöhnliche Geschichten <strong>of</strong>fenlegen, wirkt<br />

Oskar Schindlers Leben auch in diesem Kontext<br />

noch einmal ungewöhnlicher. Jung verheiratet, arbeitete<br />

er in den 1930ern im tschechischen Amt<br />

für Ausland und Abwehr und spionierte dort für<br />

die nationalsozialistische Partei der Sudetendeutschen,<br />

bis seine Tarnung aufflog und er wegen<br />

Hochverrats zum Tode verurteilt wurde. Nur der<br />

Einmarsch der Wehrmacht konnte ihn vor der<br />

Exekution bewahren. Daraufhin trat er der NSDAP<br />

bei und ging ins von den Deutschen besetzte Krakau<br />

in Polen, um dort am frisch ausgebrochenen<br />

Krieg selbst gut verdienen zu können. An dieser<br />

Stelle setzt Spielbergs Film ein. Schindler (Liam<br />

Neeson) übernimmt mittels seines Schwarzhandelsvermögens<br />

eine stillgelegte Emaillewaren-Fabrik<br />

und lässt dort nach und nach vermehrt Juden<br />

aus dem Krakauer Ghetto arbeiten, weil sie die<br />

billigsten verfügbaren Arbeitskräfte waren. Mithilfe<br />

seines jüdischen Buchhalters Itzhak Stern (Ben<br />

Kingsley) gelingt ihm ein schneller Aufstieg mit<br />

großer Gewinnspanne. Das Geld verprasst er zunächst<br />

vor allem in einem Luxus- und Lotterleben<br />

mit teuren Anzügen, Autos und vielen Frauen. Erst<br />

als er von Weitem ein brutales Massaker bei der<br />

Räumung des Judenghettos mit ansieht, setzt bei<br />

ihm ein nachhaltiges Umdenken ein. Ab s<strong>of</strong>ort<br />

wendet er einen Großteil seiner Energie darauf,<br />

seine „Arbeiter“, die nun ins KZ Płaszów verfrachtet<br />

wurden, vor dem sadistischen Lagerkommandanten<br />

Amon Göth (Ralph Fiennes) und seinen<br />

SS-Männern zu beschützen. Hier entstand auch<br />

jene berühmte Liste, die Hunderten von Juden<br />

das Leben rettete, weil sie diese als kriegswichtige<br />

Arbeiter auswies. Insgesamt hat Oskar Schindler<br />

fast sein ganzes Vermögen für zusätzliche Lebensmittel,<br />

diverse Bestechungen und letztendlich für<br />

den Kauf der jüdischen Lagerinsassen selbst ausgegeben,<br />

um diese vor der Gaskammer zu retten.<br />

Der rote Mantel<br />

Dass sich Spielberg bei dieser Thematik für die<br />

Schwarz-Weiß-Optik entschieden hat, mag wohl<br />

mehr als nur ästhetische Gründe gehabt haben.<br />

So wird dadurch an manchen Stellen die stilistische<br />

Form deutlich mehr in den Vordergrund<br />

gerückt als das inhaltliche filmische Geschehen,<br />

was automatisch einen Verfremdungseffekt zu<br />

den sich abspielenden, teils verstörenden Ereignissen<br />

erzeugt - eine Verfremdung, die eine gewollte<br />

Distanz schafft, in der sich der Zuschauer<br />

mehr dem Filmmaterial als der Filmhandlung<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 41


Film<br />

Test des Monats<br />

Interview Michael Daruty<br />

Im Gespräch mit Universals<br />

Senior Vice President<br />

Of Technical Operations<br />

Michael Daruty:<br />

Der echte Amon Göth - im Film gespielt von Ralph Fiennes (Bildmitte) - hatte im wahren Leben tatsächlich<br />

die Angewohnheit, wahllos auf Lagerinsassen mit seinem Präzisionsgewehr zu schießen<br />

selbst gegenüber gestellt sieht. Das rückt die<br />

Brachialität des tatsächlichen Schreckens gerade<br />

in jenen Augenblicken, in denen dieser besonders<br />

brutal aufzukommen droht, gezielt etwas<br />

weiter weg. Diese Präsenz des Formalen wird<br />

vor allem in den kurzen Szenen deutlich, in denen<br />

man tatsächlich doch ein wenig Farbe zu<br />

sehen bekommt. Der rote Mantel des kleinen<br />

Mädchens, der als Einziges aus einem gänzlich<br />

grauen Meer heraussticht, gräbt sich besonders<br />

ins Gedächtnis ein. Spielberg ist es dadurch gelungen,<br />

diesem Mädchen als Mitglied einer ansonsten<br />

homogenen und entindividualisierten<br />

Masse mit einfachen stilistischen Mitteln ein Gesicht<br />

zu verleihen und ihr tragisches Schicksal auf<br />

eine persönliche Ebene zu tragen. Ebenso haftet<br />

dem roten Mantel eine symbolische Bedeutung<br />

an, lenkt er doch Schindlers Blick im Moment von<br />

dessen moralisch-ethischem Erwachen auf sich<br />

und transportiert außerdem jenes Bewusstsein<br />

für das grausame Schicksal eines jeden einzelnen<br />

Opfers, das Schindler schließlich zum Handeln<br />

bewegt.<br />

Das Drama des Lebens<br />

Trotz einiger hollywoodtypischer dramatisierender<br />

Spitzen hat Spielberg stets eine lebens- und realitätsnahe<br />

Darstellung der Figuren und Ereignisse<br />

bis zum Schluss beibehalten. Zu keiner Sekunde<br />

kommt das Gefühl auf, dass Oskar Schindler heroisiert<br />

oder KZ-Kommandant Amon Göth einseitig<br />

dämonisiert wird. Die Lebensrealität der Täter,<br />

Wohltäter und Opfer steht immer über der Stereotypisierung<br />

zum einen oder anderen. Das allein<br />

sorgt für genug Emotionen und Eindringlichkeit.<br />

Erfreulicherweise wurde auf eine überbordende<br />

Dramatik ebenso verzichtet wie auf ein rein alptraumhaftes<br />

Ergehen in Gewalt und Gräueltaten.<br />

Diese sind zwar allezeit präsent, aber nicht Mittelpunkt<br />

des Films. Stattdessen erleben wir einen<br />

Schindler und einen Amon Göth in einem<br />

spannenden psychologischen Wechselspiel und<br />

dazwischen das Mitfiebern und Mitleiden um jedes<br />

einzelne Schicksal der im Film erscheinenden<br />

Schindler-Juden. Ein filmisches Denkmal, das<br />

selbst denkmalwürdig geworden ist.<br />

Zum Zwanzigjährigen<br />

Circa 20 Jahre nach der Kinopremiere kommt<br />

Spielbergs Meisterwerk nun auch in einer Sonderedition<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> heraus. Enthalten sind<br />

eine Bonus-DVD mit einer 77minütigen Dokumentation<br />

zu den realen Hintergründen der<br />

Schindler-Juden und ein hochwertiges Booklet,<br />

das interessante Hintergrundinformationen und<br />

qualitätsvolle Illustrationen liefert. Insgesamt wurden<br />

Bild- und Tonqualität des Films nochmals erkennbar<br />

aufgebessert. Das merkt man vor allem<br />

an den intensivierten Hell-Dunkel-Kontrasten und<br />

dem konzentrierten Schwarzwert. Besonders in<br />

den Nahaufnahmen kann man ein sehr detailreiches<br />

Bild genießen. Des Weiteren gefallen die<br />

durch und durch präzise Soundabmischung und<br />

der plastische Klang mit seiner stimmigen Dynamik.<br />

Leider schwächelt der Ton dauerhaft in puncto<br />

Räumlichkeit ein wenig, ebenso wie das Bild in<br />

manchen Szenen eine permanente Grobkörnigkeit<br />

aufweist.<br />

FELIX RITTER<br />

Film 9,5/10<br />

„Schindlers Liste“ hat nicht umsonst Spielbergs Ruf als talentierter<br />

Hollywood-Regisseur in die Höhe katapultiert, bleibt dabei aber<br />

auch heute noch ein Ausnahmefi lm in seinem Werk.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Aufpoliert in vielerlei Hinsicht – intensive Kontraste, hoher<br />

Detailreichtum, allerdings auch eine leichte Grobkörnigkeit.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

An dieser klaren und diff erenziert abgemischten Soundkulisse<br />

kann man nur die etwas zu dezente Raumausprägung bemängeln.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Michael Daruty,<br />

technischer Leiter<br />

Harr Daruty, was<br />

dachten Sie, als Sie<br />

zum ersten Mal Steven<br />

Spielbergs Meisterwerk<br />

„Schindlers<br />

Liste“ sahen?<br />

Ich sah es zum ersten<br />

Mal, als es vor über 20<br />

Jahren erschien. Und ich erinnere mich noch<br />

genau, wie sehr es mich ergriff. Ich sah es mir<br />

erneut mit Mr. Spielberg an, als wir es kürzlich restaurierten.<br />

Und es ist noch genauso mitreißend<br />

wie damals beim ersten Anschauen. Es gibt einen<br />

Grund, warum es einer der hundert Filme<br />

ist, die sich in unserem Nachlass befi nden. Und<br />

es gibt einen Grund, warum es einer der wenigen<br />

ist, die wir so aufwendig restaurieren, weil<br />

es eben ein Film ist, der dermaßen berührt. Und<br />

Steven hat eine Passion für diesen Film.<br />

Könnten Sie den Prozess der Restauration<br />

erklären?<br />

Es kostete uns rund 44 Monate, dieses Projekt<br />

zu stemmen. Der vorherige Transfer (nicht in<br />

Deutschland erschienen, Anm. d. Red.) hatte<br />

als Basis ein 35 Millimeter-Positiv in einer HD-<br />

Aufl ösung. Für den neuen Transfer griffen wir<br />

hingegen zum originalen Filmnegativ, scannten<br />

es in 6K-Resolution und bearbeiteten ihn dann<br />

digital in einer 4K-Resolution. Dadurch erhielten<br />

wir sehr feine Details auf der Kleidung, auf den<br />

Gesichtsstrukturen, beim Haar – viel mehr als bei<br />

der letzten Version. Wir begannen also mit einem<br />

in höchstem Maße qualitativen Bild.<br />

Gab es Besonderheiten, wegen des<br />

Schwarz-Weiß-Aspekts?<br />

Das Problem mit Schwarzweiß-Filmen ist, dass<br />

sie viel komplizierter zu händeln sind als Farbfi<br />

lme. Man muss sich stärker mit dem Kontrastlevel<br />

auseinandersetzen. Den kontrastreichen<br />

Kinolook wollten wir beibehalten, ohne die Artefakte<br />

zu reduzieren.<br />

Wir überprüften die Schwarzwerte, stellten sicher,<br />

dass sie rein und unverfälscht sind.<br />

Beispielsweise besitzt die Szene in der Kathedrale<br />

nun einen viel reineres Schwarz als in der<br />

Vorgängerversion.<br />

Machte der rote Mantel Probleme?<br />

Nun, wir wollten, dass er durchgängig zu sehen<br />

ist. Vor zwanzig Jahren war es ein „Optical“ . Der<br />

Effekt hat aber Grenzen: Wenn sich das Mädchen<br />

z. B. hinter Bäumen oder an Menschen entlang<br />

bewegt, versagt das „Optical“ und die Farbe hält<br />

nicht. Mit unserer heutigen digitalen Technologie<br />

besitzen wir die Möglichkeit, die Farbstabilität zu<br />

halten.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Bilder: Universal Home<br />

42


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2008 2010 2012<br />

5/2008<br />

6/2008<br />

1/2010<br />

2/2010<br />

1/2012<br />

2/2012<br />

3/2010 3/2012<br />

5/2010 4/2012<br />

6/2010 5/2012<br />

6/2012<br />

2009<br />

1/2009<br />

2011<br />

1/2011<br />

2013<br />

1/2013<br />

Ausgabe 1/2013<br />

5<br />

Ausgabe 2/2013<br />

DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS +++ James Bond Collection, The Avengers, American Pie 4, Die Tribute von Panem +++<br />

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Der Filmhit des<br />

Jahres auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Jahres auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

SF-Klassiker<br />

Team der Welt<br />

Das beste Helden-<br />

5<br />

AVENGERS<br />

THE JAMES BOND<br />

Alle 23 Filme plus<br />

Poster-Galerie<br />

Ausgabe 3/2013<br />

Poster-Galerie<br />

3/2009<br />

4/2009<br />

6/2009<br />

2/2011<br />

3/2011<br />

4/2011<br />

5/2011<br />

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Auerbach Verlag<br />

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Oststraße 40 – 44<br />

04317 Leipzig<br />

Tel.: 03 41/355 79-140<br />

2/2013<br />

3/2013<br />

DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS +++ The Amazing Spider-Man, Ice Age 4, Prometheus, Der Lorax, Iron Sky, Walking Dead +++<br />

ERSTE FAKTEN ZU<br />

STAR TREK<br />

INTO DARKNESS<br />

120<br />

KRITIKEN<br />

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120<br />

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ODER HELDEN-TOD?<br />

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MAN OF STEEL<br />

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Tablets, Windows PC und<br />

Macintosh.<br />

INTO DARKNESS<br />

STAR TREK<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>


Film<br />

Blockbuster<br />

Django Unchained<br />

Western<br />

OT: Django Unchained<br />

L: US J: 2012<br />

V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Quentin Tarantino<br />

D: Jamie Foxx,<br />

Christoph Waltz,<br />

Leonardo DiCaprio, Samuel L. Jackson LZ:<br />

165 min FSK: 16 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 23.05.13 × 1 Extras: k. A.<br />

Kaum war’s im Kino, da kommt’s<br />

auch schon bald auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

raus. Dabei haben wir’s doch quasi<br />

gerade erst gesehen. Das ändert<br />

aber nichts daran, dass wir es<br />

trotzdem so schnell wie möglich<br />

nochmal sehen wollen ... Warum? –<br />

da weiß man gar nicht, wo man<br />

anfangen soll. Wie wär’s beim Oscar-Gewinner<br />

Christoph Waltz, der<br />

wieder mal eine genial komische<br />

„Wie ist dein Name?“ – „Django“ – „Kannst du das buchstabieren?“ –<br />

„D.J.A.N.G.O. Das D ist stumm“<br />

Performance hingelegt hat, wie anscheinend<br />

nur er es kann. Oder<br />

auch Leonardo DiCaprio, der als<br />

bestechend widerwärtiger, sadistischer<br />

Plantagenbesitzer gekonnt<br />

Gefühle von Abscheu und Ekel<br />

beim Zuschauer hervorruft. Und<br />

wie glücklich haben uns die vielen<br />

Western-Zitate gemacht: Franco<br />

Neros (der Ur-Django) Gastauftritt,<br />

das gerüttelt Maß an den schönsten<br />

Titelmelodien aus unseren liebsten<br />

Spaghetti-Western, bevorzugt vom<br />

Meister Ennio Morricone selbst.<br />

Und schließlich Djangos hemmungslos<br />

überspitzter Rachefeldzug<br />

am Ende des Films – das ist<br />

Tarantino in der Superlativ-Form.<br />

Ok, erstmal durchatmen und dann<br />

langsam wieder runter kommen.<br />

Auch ohne diese überschwängliche<br />

Euphorie bleibt „Django<br />

Unchained“ ein großartiger Film und<br />

das nicht nur für Western-Freunde.<br />

Eine solch verspielte Mixtur aus<br />

Drama, Comedy, Gewaltorgie, Gesellschaftssatire<br />

und Trash-Movie-<br />

Charme liefert derzeit nur Tarantino.<br />

Hinzu kommt die beklemmende<br />

Ein deutscher Zahnarzt und ein Ex-<br />

Sklave – da dreht sich jeder um<br />

geschichtliche Dimension der Sklaverei,<br />

die sich irgendwie auch noch<br />

stimmig im Netz des Meisters verwebt<br />

und nicht dem Zwang einer<br />

historischen, politischen und moralisch<br />

appellierenden Akkuratesse<br />

unterliegt, sondern im Stile der<br />

Blaxploitation-Movies der 1970er<br />

eine ganz eigene Umgangsform<br />

entwickelt, für wie fragwürdig man<br />

diese auch halten mag. Der 23. Mai<br />

kann also gar nicht früh genug kommen<br />

und bis dahin wollen wir noch<br />

ein wenig schwelgen, schwärmen<br />

und darüber schwadronieren, warum<br />

man die „Django Unchained“-<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> unbedingt zuhause im Regal<br />

stehen haben sollte. FR<br />

Man With The Iron Fists<br />

Kung Fu Action<br />

OT: Man With The Iron<br />

Fists<br />

L: US, HK J: 2012<br />

V: Universal Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS 5.1<br />

R: RZA<br />

D: RZA, Russell Crowe,<br />

Lucy Liu LZ: 107 min FSK: 18 P: 18 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 04.04.13 × 1 Extras: 5/10<br />

RZA ballt seine stählernen Fäuste –<br />

er sieht (so halb) sauer aus<br />

Man, dieser Film ist ja voll<br />

das megastylishe, obercoole<br />

Gangsterzeug! Das denkt man<br />

zumindest, wenn man gerade 12<br />

Jahre alt, leicht zu beeindrucken ist<br />

und sehnlichst darauf wartet, dass<br />

einem im Gesicht und unten rum<br />

endlich mal Haare wachsen. Wu-<br />

Tang-Clan-Rapper RZA muss die<br />

einzigartige Gabe besitzen, sich in<br />

diese unterste Entwicklungsphase<br />

seiner Pubertät zurückversetzen zu<br />

können und all die zügellose und irreflexive<br />

Energie, die darin schlummert,<br />

in sein filmisches Schaffen zu<br />

übertragen. Oder wie erklärt man<br />

sich sonst die geistlose Abfolge von<br />

<strong>Blu</strong>tfontänen in Litermassen, verstümmelten<br />

Körpern und den sexy<br />

Stöhnlauten der asiatischen Bumshäschen?<br />

Zum Beispiel durch Größen<br />

wie Q. Tarantino und „Hostel“-<br />

Regisseur Eli Roth, die „Man With<br />

The Iron Fists“ die zweifellos stylische<br />

und gewaltgeile Form gegeben<br />

haben. Nur Leider konnte<br />

Drehbuchautor RZA nicht mit dem<br />

nötigen reizvollen Inhalt nachlegen.<br />

Was wir nun sehen können, ist<br />

Sein Name ist Crowe ... Russell Crowe, und bei ihm ist weniger definitiv nicht<br />

mehr. Aber er bleibt trotzdem bescheiden – es sind ja nur drei<br />

eine zwar visuell gelungene Hommage<br />

an die Martial-Arts-Klassiker<br />

aus Hong Kong, jedoch ohne deren<br />

selbstironischen Humor, vermischt<br />

mit Elementen des Italowesterns,<br />

aber ohne dessen selbstreflexivem<br />

und gesellschaftskritischem Antiheldentum.<br />

Übrig bleibt der bloße Stil,<br />

der trotz aller Kritik ideenreich ist<br />

und spaßige Action mit einer guten<br />

Besetzung (u. a. Russell Crowe und<br />

Lucy Liu) liefert. Da dieser Film also<br />

eher einfach zum Glotzen und nicht<br />

für unser Hirn geeignet ist, sollte<br />

wenigstens die Technik stimmen,<br />

und das tut sie auch. Ein detailreiches<br />

und farbenfrohes Bild, klare<br />

Kontraste und eine Klangdynamik,<br />

die durchgehend auf Anschlag steht<br />

gepaart mit coolem Hip-Hop- und<br />

Soul-Orchestral-Soundtrack. FR<br />

Film 6/10<br />

Getreu des Bismarckschen Mottos werden die<br />

„großen Fragen“ dieses Films durch <strong>Blu</strong>t und<br />

Eisen(-fäuste) entschieden.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Bilder: Sony Pictures Home, Universal Home<br />

44


90 Jahre Warner Film<br />

90 JAHRE WARNER BROS.<br />

Krieg und Liebe waren schon immer die besten St<strong>of</strong>fe für Drama pur. Doch es existieren zwei<br />

Filme, die in dieser Disziplin ungeschlagen sind: „Casablanca“ und „Vom Winde verweht“<br />

Bilder: Warner Bros.<br />

Marokko, 1942. Hier trifft sich die ganze<br />

Welt – Willkommen im Café Américain!<br />

Als beliebtestes Lokal in Casablanca zieht es die<br />

Menschen magisch an. Mit seiner Musik, den<br />

hochwertigen Spirituosen und seiner Atmosphäre<br />

lässt es den in Europa tobenden Weltkrieg zumindest<br />

für einen kurzen Augenblick in Vergessenheit<br />

geraten. Zugleich ist es aber auch der Ort des Wiedersehens,<br />

denn hier begegnet Barbesitzer Rick<br />

(Humphrey Bogart) seiner alten Liebe Ilsa (Ingrid<br />

Bergman). In Ricks Besitz befinden sich nämlich<br />

zwei Passierscheine, die Ilsa und ihr Ehemann<br />

Victor (Paul Henreid) für ihre Flucht nach Amerika<br />

benötigen. Die unerwartete Zusammenkunft<br />

weckt längst begraben geglaubte Erinnerungen in<br />

Rick, Hassgefühle, Trauer, aber auch die stille H<strong>of</strong>fnung,<br />

Ilsa nach so langer Zeit doch noch für sich<br />

gewinnen zu können. Ihre gemeinsame Zeit in<br />

Paris gehört schließlich zu den schönsten seines<br />

Lebens. Der unerklärte Weggang seiner Liebe zu<br />

den schlimmsten. Und so beginnt das bittersüße<br />

Ringen darum, ein letztes Aufkeimen der Gefühle<br />

durch das geschickte Spielen der beiden „Karten“<br />

zu erreichen. Unterbrochen wird es jäh vom<br />

Nazi-Bösewicht Major Strasser (Conrad Veidt),<br />

der mit seinem deutsch-patriotischen Sing-Sang<br />

die melancholische Idylle durchbricht und somit<br />

für Unruhe unter den internationalen Gästen des<br />

Cafés sorgt. Doch der musikalische Widerstand<br />

lässt nicht lange auf sich warten, sodass die Parolen<br />

alsbald übertönt werden. Und das ist natürlich<br />

noch nicht das Ende der Geschichte, denn bevor<br />

der Vorhang fällt, müssen noch legendäre Worte<br />

wie „Ich seh’ Dir in die Augen, Kleines“ („Here’s<br />

lookin’ at you, kid“), „Uns bleibt immer noch Paris“<br />

und „Louis, ich glaube, das ist der Anfang einer<br />

wundervollen Freundschaft“ fallen.<br />

„Casablanca“ ist für viele der romantischste<br />

und vielleicht sogar der beste Film aller Zeiten.<br />

Dennoch setzt Victor Flemmings „Vom Winde<br />

verweht“ in Sachen Romantik zumindest quantitativ<br />

noch einen oben drauf. Ganze 238 Minuten<br />

lang widmet sich dieser Film der brennenden<br />

Leidenschaft. Natürlich gibt es auch<br />

noch ein paar kürzere Schnittfassungen ohne<br />

die Unterbrechungen (Ouvertüre, Mittelpause<br />

und Ende), diese sind aber eher aufgrund<br />

verschiedener Rereleases der Schere zum<br />

Opfer gefallen. Aber auch qualitativ ist er einer<br />

der ganz Großen: Mit 8 Oscars ® gehörte „Vom<br />

Winde verweht“ im Jahre 1940 zu den Academy<br />

Award-Abräumern schlechthin. Das haben<br />

sich die Filmemacher aber auch redlich verdient,<br />

schließlich investierten sie 3,9 Millionen<br />

US-Dolllar (zu dem Zeitpunkt eine Riesensumme,<br />

die gerade mal von der 1925er-Version<br />

von „Ben Hur“ überboten wurde). 50 Sprechrollen<br />

und 2 400 Statisten wollten schließlich<br />

bezahlt werden. Angesiedelt im 19. Jahrhundert,<br />

erzählt der Film die bewegende und unglaublich<br />

romantische Geschichte der jungen<br />

Scarlett (Vivien Leigh), deren Leben von einem<br />

Mann entscheidend geprägt wird. Rhett Butler<br />

(Clark Gable) taucht zunächst nur am Rande<br />

ihrer Wahrnehmung auf, da ihr Herz ursprünglich<br />

jemand anderem gehört. Eine Barbecue-<br />

Party hier, ein Wohltätigkeitsball da – die Jahre<br />

vergehen und ihre Wege kreuzen sich zunehmend,<br />

sodass der alte Charmeur stets von neuem<br />

sein Glück versuchen kann. Und wie heißt<br />

es so schön? „Steter Tropfen höhlt den Stein“,<br />

weshalb sich die Dinge langsam, aber sicher<br />

ändern. Ein tragisches Ende bleibt Ihnen aber<br />

auch hier nicht erspart. Immerhin kommt mit<br />

dem grandiosen Abschlussbild ja immer noch<br />

ein wenig H<strong>of</strong>fnung auf...<br />

Beide Filme auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind Bestandteil der Box:<br />

„90 Jahre Warner Bros. Jubiläums Edition – 50<br />

Film Collection“, einer Sammlung aus den größten<br />

und erfolgreichsten Filmen des Studios. Weitere<br />

Informationen fi nden Sie auf der <strong>of</strong>fi ziellen<br />

Seite www.best<strong>of</strong>wb.com.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 45


Film<br />

Blockbuster<br />

Thriller/Drama<br />

Sie sind die Helden in Blau, die auf der Straße das Gute gegen die Mächte<br />

des Bösen verteidigen. Die letzte Bastion an mutigen Streitern gegen die<br />

Horde des Chaos und der Gewalt... und in der Realität von „End <strong>of</strong> Watch“<br />

ist das alles viel weniger pathetisch, als das hier gerade klingt – dafür aber<br />

nicht minder gefährlich und packend.<br />

OT: End Of Watch L: US J: 2012 V: Universal Home<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: David Ayer<br />

D: Jake Gyllenhaal, Mike Peña, Anna Kendrick LZ: 109 min<br />

FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 11.04.13 × 1 Extras: 7/10<br />

Die Bilder aus Übersee von einem harten<br />

und grausamen Polizeialltag inmitten von<br />

Gang- und Drogenkriegen haben hierzulande<br />

eher einen mythischen Status, sind aber für<br />

so manche amerikanische Großstadt bittere<br />

Realität. „End Of Watch“ fängt diese Wirklichkeit<br />

im Mockumentary-Stil mit Wackelkamera<br />

und Dauer-Closeup ein und ist so von Anfang<br />

bis Ende hautnah am Geschehen dran. Das<br />

ist ganz klar eine Reminiszenz an den Urvater<br />

des Reality-TV – die US-Serie „COPS“. Hier<br />

wurden täglich Polizisten bei ihren Patrouillen<br />

mit der Kamera begleitet, was in den<br />

1990er Jahren mit durchschlagendem Erfolg<br />

nachhaltig die Fernsehlandschaft veränderte.<br />

Ohne diesen Vorläufer wäre ein Film wie<br />

„End Of Watch“ gar nicht möglich gewesen,<br />

der das Konzept und den Stil von „COPS“<br />

mit pr<strong>of</strong>essionellen Schauspielern und einer<br />

filmischen Geschichte ins Kino überträgt.<br />

Regisseur David Ayer scheint auch genau<br />

der richtige Mann dafür zu sein. Die Drehbücher<br />

zu „Training Day“ (2001) und „Dark<br />

<strong>Blu</strong>e“ (2002) stammen immerhin aus seiner<br />

Feder. Und mit „Harsh Times“ (2006) und<br />

„Street Kings“ (2008) hatte er auch zuvor<br />

schon zwei Filme im Polizei- und Gangstermilieu<br />

gedreht, wobei man „End <strong>of</strong> Watch“<br />

durchaus als den derzeitigen Höhepunkt<br />

seines filmischen Schaffens ansehen kann.<br />

Der Kampf auf den Straßen<br />

Die beiden Polizisten Mike (Michael Peña)<br />

und Brian (Jake Gyllenhaal) gehen nicht<br />

nur zusammen in Los Angeles auf Streife,<br />

sondern sind zufällig auch noch die besten<br />

Kumpels, die auf der Straße ein eingeschworenes<br />

Team bilden. Dabei handeln sie eher<br />

nach Gefühl als nach Vorschriften, mit der<br />

Waffe im Anschlag und jederzeit zu allem bereit.<br />

Doch obwohl sie ihren Job gut machen<br />

und immer den richtigen Riecher zu haben<br />

scheinen, wird genau der ihnen schließlich<br />

zum Verhängnis. Unwissentlich lassen sie<br />

die entscheidenden Straßenganoven und<br />

Mittelsmänner auffliegen und verärgern so<br />

auch die mächtigen Bosse hinter den kleinen<br />

Fischen. Damit verkörpern sie zweifellos<br />

die gefährliche, aber auch gleichzeitig die<br />

romantische Seite des Polizeiberufs – sie retten<br />

kleine Kinder aus brennenden Häusern,<br />

geben den Verbrechern Saures und treten<br />

den mächtigen Kartellbossen auf die Füße.<br />

Das sind eben Polizisten, die sich noch als<br />

echte Helden fühlen wollen und auch so<br />

darstellen. Doch mehr als ihr pathetisches<br />

Heroentum zeigt David Ayer die menschliche<br />

Seite der beiden und lässt sie über Privates<br />

reden, Scherze machen und zusammen auf<br />

Familienfesten feiern. Die Hauptdarsteller<br />

Jake Gyllenhaal und Michael Peña schaffen<br />

es dabei, genau den richtigen Ton zu treffen<br />

und ihre Figuren durch ein emotionales<br />

Schauspiel durchweg plastisch zu gestalten.<br />

In Verbindung mit der <strong>of</strong>fensiven Handkamera-Ästhetik<br />

und dem stylishen Soundtrack<br />

ist so eine popkulturelle Mischung aus<br />

einem Thriller-Drama und einer Reality-Doku<br />

Brian scheint mit Janet endlich die Frau fürs<br />

Leben gefunden zu haben<br />

Bilder: Universal Home, Tobis<br />

46


Xxxx<br />

Film<br />

Was ist laut, tödlich und glänzt in der Sonne? – Na klar, ein Maschinengewehr mit Blattgoldüberzug<br />

(links). Man will ja die gegnerischen Bandenmitglieder schließlich mit Stil um die Ecke bringen<br />

entstanden, die stetig mehr Fahrt aufnimmt<br />

und schließlich auf einendramatischen und<br />

ergreifenden Höhepunkt zusteuert.<br />

Realismus oder Fake?<br />

Trotz der Anleihen an Serien wie „COPS“ ist<br />

„End Of Watch“ eher ein klassischer Spielfilm<br />

mit beinahe traditioneller Dramaturgie. Die<br />

Wackelkamera-Optik hat hier einen klaren<br />

Vorteil: Durch sie weicht die übliche ästhetisierende<br />

Distanz eines inszenatorischen<br />

Blickwinkels, der über dem Geschehen<br />

schwebt, dem Eindruck von Unmittelbarkeit.<br />

„End Of Watch“ spielt bewusst mit der Idee,<br />

einen echten und unverfälschten Realismus<br />

zu bieten, ist aber im Gegenteil sogar ein<br />

gutes Beispiel für eine stilistisch atmosphärische<br />

Überinszenierung – sei es durch den<br />

stimmigen Soundtrack oder die emotionale<br />

Zuspitzung am Ende. Entscheidend dabei<br />

ist, inwieweit sich die Wahrnehmung des<br />

Publikums verändert. Nicht umsonst ist der<br />

Handkamera-Look besonders bei Regisseuren<br />

beliebt, die verstärkten Wert auf einen<br />

inszenierten Realismus legen. Und tatsächlich<br />

trägt diese gezielte Täuschung des Zuschauers<br />

dazu bei, dass man sich noch mehr in das<br />

Geschehen einsaugen lässt – nicht weil man<br />

die Kamera vergisst, sondern weil sie stets direkt<br />

und vordergründig an den Figuren klebt.<br />

Man wird ständig damit konfrontiert, wer das<br />

Objektiv hält und wo es steht. Das wirkt zwar<br />

im Filmgeschehen nicht immer organisch<br />

(manchmal sogar etwas aufgesetzt) – Ayer<br />

ist es dadurch aber insgesamt gelungen, uns<br />

als Zuschauer deutlich näher an die Protagonisten<br />

heran zu rücken, was letztendlich auch<br />

die Qualität seines Films ausmacht. Eine Sozial-<br />

und Milieustudie oder ein vielleicht sogar<br />

kritischer Umgang mit der Polizeigewalt kann<br />

diesem Film allerdings nur bedingt zugesprochen<br />

werden.<br />

Es bleibt authentisch<br />

Dass Ayer seine stylishe Inszenierung und<br />

den gewollten Eindruck von Authentizität<br />

stimmig zusammenbringt, liegt nicht zuletzt<br />

an der Optik und am Klang. Hier wurde mit<br />

pr<strong>of</strong>essionellem Equipment gearbeitet und<br />

gleichzeitig am Digitalkamera-Stil festgehalten.<br />

So erfreut man sich visuell an einem<br />

ordentlichen Schärfe- und Detailgrad, hat<br />

aber die für eine Digicam genauso typische<br />

Überbeleuchtung. In Sachen Klang dagegen<br />

gefällt vor allem die mitreißende Dynamik,<br />

doch auch hier hört sich alles nach Digicam<br />

an, was einem tatsächlich als weniger voll<br />

und differenziert erscheint. Das könnte man<br />

als qualitativen Mangel ansehen, stattdessen<br />

vermittelt es aber genau das gewünschte<br />

Gefühl – als würde man sich das Privatvideo<br />

eines Freundes anschauen. Der Spagat<br />

zwischen dem authentischem Anspruch des<br />

Handkamera-Stils und einer technisch hochwertigen<br />

Qualität ist also definitiv geglückt.<br />

FELIX RITTER<br />

Film 8/10<br />

Man soll ja nicht immer das Blaue vom Himmel loben, aber „End <strong>of</strong><br />

Watch“ ist einer der besten Polizeithriller der letzten Jahrzehnte –<br />

spannend, emotional und hautnah dran.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

So viel Aufwand, nur damit es im Film natürlich<br />

aussieht – aber das Vorhaben ist geglückt<br />

Ton 8,5/10<br />

Es sieht so aus, als könnte man es selbst gefi lmt haben und<br />

besticht trotzdem mit Kinoqualität.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Vieles an Spannung rührt von der atmosphärischen Klangkulisse<br />

her, die für jede Situation die passende Dynamik liefert.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 2/2 2/2<br />

Anzeige


Film<br />

Anspruch<br />

Anna Karenina<br />

Drama/Literaturverfilmung<br />

OT: Anna Karenina L: GB J: 2012 V: Universal Pictures Home<br />

B: VC-1, 2.35 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) R: Joe<br />

Wright D: Keira Knightley, Jude Law, Domhnall Gleeson<br />

LZ: 130 min FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 11.04.13 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Wer kennt ihn nicht, Leo Tolstois zeitlosen<br />

Klassiker, in dem das Pflichtbewusstsein<br />

der Ehe und das Glücksgefühl des Verliebtseins<br />

gegeneinander abgewogen werden? Oft schon<br />

wurde des Epos verfilmt, doch noch nie mit so<br />

viel Prunk und optischen Reizen versehen, wie<br />

in diesem cineastischen „Theaterstück“ von Regisseur<br />

Joe Wright. Russland im 19. Jahrhundert:<br />

Prinz Oblonsky (Matthew Macfadyen) hat seine<br />

Frau betrogen und bittet nun seine Schwester<br />

Anna Karenina (Keira Knightley) um Hilfe. Sie<br />

soll ihre Schwägerin besänftigen, damit der<br />

Betrug noch einmal verziehen sei. Doch der<br />

Besuch in Moskau bleibt für Anna nicht ohne<br />

Folgen, denn während ihrer Fahrt begegnet<br />

sie dem jungen Grafen Vronsky (Aaron Taylor-<br />

Johnson), der ihr auf Anhieb gefällt. Sie selbst<br />

wurde in jungen Jahren mit dem wesentlich<br />

älteren Staatsmann Karenin (Jude Law) verheiratet,<br />

sodass ihre Ehe auf reiner Vernunft basiert.<br />

Dem schneidigen Grafen Vronsky (Aaron Taylor-Johnson)<br />

verfallen die Damen im Akkord<br />

Zudem haben sie einen gemeinsamen Sohn,<br />

der das Pflichtverhältnis noch weiter festigt.<br />

Ein echter Klassiker<br />

Aus dieser Dreiecksgeschichte heraus entspringt<br />

das komplexe Drama, um eine Frau,<br />

die sich viel zu früh binden musste und nun<br />

zum ersten Mal den Drang nach wahrer Liebe<br />

und feuriger Leidenschaft verspürt. Zugleich<br />

gibt es noch den parallelen Handlungsstrang<br />

des Konstantin Dimitrivich Levin (Domhnall<br />

Gleeson), der seine Jugendliebe Kitty (Alicia<br />

Vikander), Oblonskys junge Schwägerin, gerne<br />

für sich gewinnen möchte, jedoch aufgrund<br />

seiner Schüchternheit kläglich scheitert und<br />

nun sein Heil trotz seines Adelsstatus’ in einem<br />

einfachen Leben auf dem Lande sucht. Gerade<br />

diese bewusste Kontrastierung von lustvollem<br />

Begehren und beinahe unschuldiger Sehnsucht<br />

macht die Besonderheit dieser Version von<br />

„Anna Karenina“ aus. Manche gehen sogar so<br />

weit, zu sagen, dass Levin der heimliche Hauptdarsteller<br />

des Filmes ist.<br />

Wenn Film zum Theater wird<br />

Dass es sich bei „Anna Karenina“ um einen<br />

St<strong>of</strong>f handelt, der vor theatralischen Elementen<br />

nur so wimmelt, daran lässt Joe Wright, der<br />

namhafte Regisseur von „Stolz und Vorurteil“<br />

sowie „Abbitte“, von Anfang an keinen Zweifel.<br />

So fi nden die ersten zehn Minuten ohne jeden<br />

merklichen Schnitt statt. Stattdessen wandelt<br />

sich die Szenerie auf magische Weise, indem<br />

hunderte fl eißiger Helfer in einer Art rhythmischem<br />

Tanz Kulissenteile entfernen und andere<br />

hinzufügen. So scheint es kein einziges<br />

Mal einen Ruhepunkt zu geben, da sich alles in<br />

ständiger Bewegung befi ndet, selbst das Auge<br />

des Zuschauers. Und das ist auch Wrights größte<br />

Stärke, denn mit dieser Nummer nimmt er<br />

auch schon wie bei der legendären Szene an<br />

der Küste von Dünkirchen in „Abbitte“ den Zuschauer<br />

komplett gefangen und fasziniert mit<br />

einer noch nie dagewesenen, hypnotischen<br />

Darstellungsform. Natürlich hält er dies nicht<br />

den ganzen Film durch, doch es kommen immer<br />

wieder kleine Erinnerungen ins Bild, dass<br />

wir hier einer Theateraufführung beiwohnen.<br />

Durch dieses geraffte Erzählen fällt einem jedoch<br />

auch die übermäßige Länge des Films<br />

extrem auf. Und die ist ein wirklich großes Problem,<br />

das das ansonsten vor starken Motiven<br />

nur so strotzende Drama für den einen oder<br />

anderen vielleicht zu einer echten Geduldsprobe<br />

werden lässt.<br />

Prunkvolle Technik<br />

Joe Wright schwelgt gemeinsam mit seinem<br />

Kameramann Seamus McGarvey ausführlich in<br />

den wunderschönen Kulissen und Kostümen,<br />

die eine ganze Heerschar von Bühnenbildnern<br />

und Ausstattungs-Crews in monatelanger Arbeit<br />

angefertigt haben. Glücklicherweise kann<br />

der Transfer der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> das einmalige Erlebnis,<br />

das der Film schon auf der großen Leinwand<br />

war eins zu eins ins Heimkino transportieren,<br />

sodass man es hier mit einem altmodischen<br />

Rausch der Bilder in modernster High-Defi nition-Technik<br />

zu tun bekommt.<br />

Die Soundkulisse kann sich erfreulicherweise<br />

ebenfalls mehr als hören lassen: Rhythmus ist<br />

hier das Schlagwort, denn der wunderbar lautmalerische<br />

Score von Dario Marianelli korrespondiert<br />

des Öfteren auf magische Weise mit<br />

den Geschehnissen auf dem Bildschirm. Stimmen,<br />

Geräusche und Musikinstrumente werden<br />

zusätzlich in den Rears passend abgebildet.<br />

FALKO THEUNER, TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 7,5/10<br />

Joe Wright inszeniert ein faszinierendes Vexierspiel aus Film und<br />

Theater, das zu einem visuell überwältigenden Rausch der Sinne<br />

wird – die inhaltliche Tiefe kann da leider nicht ganz mithalten.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 9/10<br />

Lediglich das deutliche 24p-Ruckeln bei den kreisenden und<br />

ausladenden Schwenks der Kamera hat uns etwas gestört.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

Ton 9,5/10<br />

Vom außergewöhnlichen Score über die reichen Atmosphäre-<br />

Sounds bis hin zu den satten Dialogen: Ein Drama mit Wohlklang!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

Bilder: Universal Pictures Home<br />

48


© Constantin Film Verleih GmbH · 80802 München<br />

DIE UNGESCHNITTENE FASSUNG ...<br />

AB 08. MAI 2013 AUF DVD, BLU-RAY,<br />

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Film<br />

Anspruch<br />

Back In The <strong>Game</strong><br />

Drama<br />

OT: Trouble With The<br />

Curve<br />

L: US J: 2012<br />

V:Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1,78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1<br />

R: Robert Lorenz<br />

D: Clint Eastwood,<br />

Amy Adams LZ: 120 min FSK: 6 P: 18 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 30.03.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Gus (C. Eastwood) macht sein Alter<br />

allmählich ernsthaft zu schaffen<br />

Der alte und kauzige Baseball-<br />

Manager Gus (Clint Eastwood)<br />

– ein echt Eastwoodscher Charakter,<br />

der schon seit Äonen von Jahren<br />

sein Alter in den Knochen spürt,<br />

seine Zeit aber noch nicht gekommen<br />

sieht – soll aufs Abstellgleis<br />

geschoben werden und bekommt<br />

nur noch eine letzte Chance, seinen<br />

Marktwert mit einem erfolgreich<br />

geförderten Nachwuchsspieler unter<br />

Beweis zu stellen. Seh- und<br />

Hörschwäche sowie die anderen<br />

Eigenheiten des Alters lassen ihn<br />

zunächst schlecht aussehen. Doch<br />

dann fasst sich seine Tochter Mickey<br />

(Amy Adams) ein Herz und<br />

verbringt trotz ihrer stressigen Karriere-Situation<br />

mehr Zeit mit ihrem<br />

Vater. Doch dann kommt alles ganz<br />

anders, als erwartet. Eins muss man<br />

dem Film lassen: Egal wie sehr sich<br />

die Handlung am Standard-Schema<br />

eines klassischen Sport-Dramas orientiert,<br />

das filmische Vater-Tocher-<br />

Gespann kommt absolut überzeugend<br />

rüber. Ein vollkommen<br />

sympathisches Duo, das sich über<br />

die Liebe zum Sport neu kennen<br />

Mit dem absolut überzeugenden Vater-Tochter-Gespann (C. Eastwood und<br />

A. Adams) bekommt das Sportdrama reichlich Seele eingehaucht<br />

lernt und die Zuschauer mit ihren<br />

Alltäglichkeiten und Problemen von<br />

Anfang an fesselt.<br />

Irgendwie haben Eastwood-Filme<br />

den Ruf, eine technisch vollkommen<br />

solide Leistung vorzuweisen,<br />

was natürlich an den letzten grandiosen<br />

Veröffentlichungen (z. B. „J.<br />

Edgar“, Gran Torino“, „Der fremde<br />

Sohn“) liegt. Wie diese weist das<br />

Bild von „Back In The <strong>Game</strong>“ einen<br />

hohen Kontrast für starke Konturen<br />

auf sowie einen großartigen Detailgrad,<br />

der besonders bei Clints<br />

faltigem Gesicht lohnt. Die Farben<br />

sind leicht abgedunkelt, aber dennoch<br />

äußerst gesättigt. Viel Action<br />

gibt es beim Sound nicht, der Film<br />

geht daher als eher stilles, wenn<br />

auch gut abgemischtes Sportlerdrama<br />

durch.<br />

FT<br />

Film 8/10<br />

Die Story ist nichts besonderes – das fi lmische<br />

Vater-Tochter-Gespann Eastwood-Adams<br />

hingegen schon. Einfach grandios!<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Westworld<br />

Lines <strong>of</strong> Wellington<br />

Sturm über<br />

Portugal<br />

Sci-Fi-Western<br />

Historiendrama<br />

OT: Westworld<br />

L: US J: 1973<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DD 1.0<br />

R: Michael Crichton<br />

D: Yul Brynner, Richard<br />

Benjamin, James Brolin<br />

LZ: 89 min FSK: 16 P: 16 Euro W-Cover:<br />

nein<br />

VÖ: 08.03.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />

In „Westworld“ spielte Brynner eine<br />

seiner letzten Rollen<br />

OT: Linhas De<br />

Wellington L: FR, PT<br />

J: 2012 V: KSM<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Valeria Sarmiento<br />

D: John Malkovich,<br />

Nuno Lopes, Soraia<br />

Chaves, Marisa Paredes LZ: 145 min<br />

FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 15.04.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Die Folgen diese Kriegs waren für<br />

Portugal ein Desaster<br />

In Yul Brynner könnte man sich<br />

schon verlieben. Die markante<br />

Glatze, der stoische und zugleich<br />

stahlharte Blick, und sein Lächeln,<br />

das eine verletzliche Anmut ausstrahlt<br />

– das alles macht ihn zum<br />

Kultstar der 1950er („Der König<br />

und ich“) und frühen 1960er („Die<br />

glorreichen Sieben“). In „Westworld“<br />

spielt er einen Revolverhelden-Roboter,<br />

der in einem futuristischen<br />

Western-Vergnügungspark<br />

durchdreht und Amok läuft.<br />

Und seien wir ganz ehrlich – wenn<br />

„Good-Old“ Yul nicht wäre, würde<br />

sich heute an diesen Film wohl<br />

kaum jemand erinnern. Der kultige<br />

Plot macht ihn zwar immer<br />

noch sehenswert. An sich stellt sich<br />

„Westworld“ aber als nur mäßig<br />

spannend heraus, lässt viel zu viele<br />

Fragen unbeantwortet und entpuppt<br />

sich anstatt als zeitlos eher<br />

als nicht mehr ganz zeitgemäß. Das<br />

gilt auch für die Technik – dumpfer<br />

Klang und grobkörniges Bild, dafür<br />

aber noch volle Farben. FR<br />

Film 6,5/10<br />

Schon kultig, aber auch langatmig. Und warum<br />

drehen die Maschinen durch? Haben sie ein<br />

Bewusstsein? - Das wird man wohl nie erfahren.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 5/10<br />

Diesen Konflikt kennen hierzulande<br />

wohl nur die wenigsten:<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts versuchten<br />

die Franzosen dreimal Portugal<br />

zu besetzen, weil dieses sich<br />

weigerte, England den Krieg zu<br />

erklären. Und dreimal konnten die<br />

Portugiesen mit Hilfe der britischen<br />

Armee unter General Wellington die<br />

Franzosen zurückschlagen. Bei der<br />

letzten Auseinandersetzung 1810<br />

lag dies vor allem an den Befestigungslinien<br />

vor Lissabon – den<br />

„Lines Of Wellington“. Im gleichnamigen<br />

Film schaut man allerdings<br />

nur den Flüchtlings- und Soldatenkolonnen<br />

beim Marschieren und<br />

bei ihrem Lagerleben zu. Der Schrecken<br />

des Krieges soll hier vor allem<br />

durch tragische Einzelschicksale<br />

vermittelt werden, die aber selten<br />

originell oder spannend sind – es<br />

bleibt insgesamt fade. Wenigstens<br />

weiß die Technik zu überzeugen,<br />

mit einem stimmigen Farbbild, ordentlichen<br />

Kontrasten und einem<br />

spürbaren Raumgefühl. FR<br />

Film 5,5/10<br />

„Lines Of Wellington“ zeigt in zweieinhalb<br />

Stunden eigentlich nur eines: Krieg ist abseits<br />

der Kämpfe ziemlich langwierig und ermüdend.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8/10<br />

Bilder: KSM, Warner Home Video<br />

50


Anspruch<br />

Film<br />

Die Träumer<br />

Argo<br />

Drama<br />

Drama/Thriller<br />

OT: The Dreamers<br />

L: GB, FR, IT J: 2003<br />

V: Concorde Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Bernardo Bertolucci<br />

D: Eva Green, Michael<br />

Pitt, Louis Garrel<br />

LZ: 115 min FSK: 16 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 07.03.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Eva Green verdreht nicht nur ihren<br />

Filmpartnern gehörig die Köpfe<br />

OT: Argo L: US J: 2012<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

T: DD 5.1, DTS-HD MA<br />

5.1 (engl.) R: Ben<br />

A ffl e c kD: Ben Affl eck,<br />

John Goodman,<br />

Bryan Cranston<br />

LZ: 120/129 min FSK: 12 P: 13 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 08.03.13 × 1 Extras: 7,5/10<br />

Rettungsmission mit Hollywood-<br />

Charme: „Ziehen wir’s durch!“<br />

Bilder: Concorde Home, Warner Home Video<br />

Bernardo Bertolucci ist ja vor<br />

allem berühmt für sein radikales<br />

Erotikdrama „Der letzte Tango<br />

in Paris“ von 1972. Doch vor<br />

zehn Jahren lieferte er mit „Die<br />

Träumer“ noch einmal einen nahezu<br />

perfekten Film ab. Vor dem<br />

Hintergrund der Pariser Studentenrevolution<br />

bauen sich die Geschwister<br />

Theo und Isabelle mit<br />

einem amerikanischen Austauschstudenten<br />

ihr eigenes kleines Reich<br />

aus Freundschaft, Intimität und Lust.<br />

Sie verlieren sich in ihrer gemeinsamen<br />

Leidenschaft für das Kino,<br />

für die Kunst, wollen einfach nicht<br />

erwachsen werden, verstehen die<br />

Liebe als aufregendes Spiel und<br />

das brodelnde Paris als ihren ganz<br />

persönlichen Spielplatz. Die damals<br />

noch blutjunge Eva Green ist das<br />

oszillierende Zentrum in dieser prickelnden<br />

Ménage-à-trois, die Bertolucci<br />

lustvoll und mit entwaffnender<br />

Freizügigkeit inszeniert. TW<br />

Film 9/10<br />

Bertolucci gelingt mit diesem späten Meisterwerk<br />

eine Liebeserklärung an die Kraft der<br />

Jugend und an die unsterbliche Magie des Kinos.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Nachdem wir Ihnen Ben Afflecks<br />

strahlenden Oscar ® -Gewinner<br />

im letzten Heft bereits filmisch<br />

wärmstens ans Herz gelegt haben,<br />

ziehen wir nun mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Empfehlung<br />

nach. Die Heimkinoversion<br />

bietet neben der Kin<strong>of</strong>assung einen<br />

neuen, neun Minuten längeren Extended<br />

Cut, der einige vertiefende<br />

Szenen wieder mit einfügt. Teilweise<br />

wurde mit Original-Archivmaterial<br />

gearbeitet – einige Sequenzen wiederum<br />

sollen genau danach aussehen.<br />

Generell erwartet Sie jedoch<br />

kein bräunlicher Seventies-Look,<br />

sondern kräftige lebendige Farben<br />

mit deutlicher Körnung, sodass ein<br />

ausgeprägtes Kino-Gefühl entsteht.<br />

Im Zusammenspiel mit der punktgenau<br />

getr<strong>of</strong>fenen Ausstattung bekommt<br />

man hier also keine aalglatte<br />

HD-Produktion, sondern Bilder voller<br />

Charakter, die sich jedoch absolut<br />

auf der technischen Höhe der<br />

Zeit befinden.<br />

TW<br />

Film 8,5/10<br />

Hochspannender und äußerst unterhaltsamer<br />

Mix aus Geschichtslektion, Spionage-Thriller<br />

und Hollywood-Groteske: ein Volltreff er!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8,5/10<br />

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Film<br />

Der neue deutsche Film<br />

DER NEUE<br />

DEUTSCHE<br />

FILM?<br />

Gibt es ihn eigentlich noch, diesen ernüchternden,<br />

theatralischen Unterton, der irgendwie<br />

in allen deutschen Filmen enthalten<br />

scheint? Gewiss ist er noch spürbar, doch mit<br />

dem großartigen Repertoire an vielfältigen<br />

Filmideen und den blendend erzählten Geschichten<br />

des aktuellen einheimischen Kinos<br />

entwickelt sich grade ein ganz unverbrauchtes<br />

Œuvre neuer deutscher Filmkunst.<br />

CLOUD ATLAS<br />

Drama/Science-Fiction<br />

OT: Cloud Atlas L: DE, US, HK J: 2012 V: Warner Home<br />

Video B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Tom Tykwer,<br />

Andy & Lana Wachowski D: Tom Hanks, Halle Berry u. a. LZ:<br />

172 min FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 16.04.13 × 1 Extras: 4/10<br />

Dass man es bei „Cloud Atlas“ mit weit mehr<br />

als einem gewöhnlichen Film von der<br />

Stange zu tun bekommt, wurde dem geneigten<br />

Kinogänger spätestens nach Ansicht des ersten<br />

sechsminütigen Trailers klar. Das berauschende<br />

filmische Kaleidoskop von Tom Tykwer und den<br />

Wachowskis springt munter zwischen den Zeiten<br />

und den mannigfaltigen Figuren seiner kunstvoll<br />

miteinander verwobenen Geschichten hin und<br />

her. Ob man am Ende eher verwirrt oder doch<br />

bereichert ist, hängt stärker als bei anderen Produktionen<br />

von jedem einzelnen Betrachter ab.<br />

Allein der Versuch, die insgesamt sechs Handlungsstränge<br />

des fast dreistündigen Films in stark<br />

vereinfachter Form wiederzugeben, würde den<br />

Rahmen dieses Artikels sprengen: Es geht um<br />

gefährliche See-Abenteuer im Amerika des 19.<br />

Jahrhunderts, um eine unmögliche Liebe zwischen<br />

zwei britischen Gentlemen in den 1930er<br />

Jahren, um die Geschichte eines geradezu magischen<br />

Musikstücks, eine gefährliche politische<br />

Verschwörung in den USA der Post-Vietnam-Ära<br />

und eine totalitäre Zukunft, in der die Rechte<br />

des Einzelnen in höchste Gefahr geraten.<br />

Das Drehbuch basiert auf dem hochgelobten<br />

dritten Roman des Briten David Mitchell, der<br />

im Jahre 2004 mit „Cloud Atlas“ (dt. „Der Wolkenatlas“)<br />

ein verblüffend vielschichtiges Buch<br />

veröffentlichte. Der Clou: Jede der in sich geschlossenen<br />

Kurzgeschichten wird mittendrin<br />

von der folgenden Episode abgelöst, um später,<br />

im zweiten Teil des Kreislaufs, bis zu ihrem<br />

jeweiligen Ende erzählt zu werden. Jede Story<br />

ist dabei über bestimmte Details (meist Figuren,<br />

manchmal aber auch Orte, Gegenstände und<br />

Ähnliches) mit ihrem Vorläufer verbunden, sodass<br />

sich ein gigantisches Netzwerk entspinnt,<br />

in dem am Ende alles mit allem verbunden<br />

scheint. Die Verfi lmung löst diese strenge Struktur<br />

allerdings völlig auf und entwirft mit den einzigartigen<br />

Mitteln des Kinos (Schnitt, Voice-over,<br />

Rückblende, Flash-Forward ...) einen gänzlich<br />

neuen Blick auf das schillernde Kunstwerk, das<br />

„Cloud Atlas“ zweifelsohne ist.<br />

Der größte deutsche Film aller Zeiten<br />

Dass „Cloud Atlas“ mit geschätzten 100 Millionen<br />

Dollar als teuerster deutscher Film der<br />

Kinogeschichte gehandelt wird, ist natürlich<br />

ein wenig Augenwischerei. Zwar wurden große<br />

Teile in den Babelsberger Filmstudios gedreht,<br />

und mit Tom Tykwer als Co-Regisseur steht das<br />

Aushängeschild des jungen deutschen Kinos<br />

an der Spitze des Projekts – am Ende ist das<br />

Ganze dann aber doch eine internationale Großproduktion,<br />

die so nur mit Mitteln aus vielen<br />

verschiedenen Geldquellen gestemmt werden<br />

konnte (natürlich unter anderem auch aus den<br />

Töpfen der deutschen Filmförderung.) Das ambitionierte<br />

Filmepos wurde im Januar mit dem<br />

Bayerischen Filmpreis als bester Film des Jahres<br />

ausgezeichnet. Tykwer tat sich für dieses Mammutprojekt<br />

mit Andy und Lana Wachowski zusammen.<br />

(Falls Ihnen diese Kombination etwas<br />

spanisch vorkommt: Larry Wachowski lebt seine<br />

Transsexualität seit letztem Jahr auch öffentlich<br />

aus, daher die kleine Namensänderung.)<br />

Gemeinsam konnten Sie einen fantastischen<br />

Cast gewinnen: Allen voran natürlich Tom Hanks<br />

und Halle Berry, die als zugkräftige Namen gehörig<br />

die Werbetrommel für den Film rührten.<br />

Hugo Weaving, Jim Sturgess, Ben Wishaw und<br />

Susan Sarandon sind weitere der vielen bekannten<br />

Gesichter, die das komplexe Figurenarsenal<br />

auf der Leinwand zum Leben erwecken.<br />

Beinahe jeder Schauspieler verkörperte mehrere<br />

Rollen – bei den Zugpferden des Filmes<br />

sind es sage und schreibe sechs verschiedene<br />

Charaktere, die in Aussehen, Alter und Charakter<br />

unterschiedlicher kaum sein könnten. Durch<br />

große Anstrengungen im Bereich Maske, Makeup<br />

und Kostüme sind die Stars teilweise kaum<br />

noch zu erkennen: Ein verblüffendes Spiel mit<br />

der Wahrnehmung des Zuschauers, das allerdings<br />

von Zeit zu Zeit auch etwas ins Lächerliche<br />

abzugleiten droht.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 8/10<br />

Das Dreamteam Tykwer/Wachowski liefert ein visuell berauschendes<br />

Kin<strong>of</strong>est, das einen beim ersten Mal durchaus überfordern kann,<br />

beim zweiten Durchlauf aber große Qualitäten <strong>of</strong>f enbart.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

52


Der neue deutsche Film<br />

Film<br />

DIE VERMESSUNG DER WELT (3D)<br />

Abenteuer/Komödie<br />

OT: Die Vermessung der Welt L: DE J: 2012 V: Warner Home<br />

Video B: MVG, 1.85 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Detlev Buck<br />

D: Florian David Fitz, Albrecht Abraham Schuch LZ: 123 min<br />

FSK: 12 P: 30 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 28.03.13 × 3 Extras: 7/10<br />

Einen nicht minder farbenfrohen Ansatz in<br />

sich verwobener Geschichten wie bei „Cloud<br />

Atlas“ verfolgt Detlev Bucks („Rubbeldiekatz“)<br />

amüsante Romanverfilmung „Die Vermessung<br />

der Welt“, die sich allerdings vornehmlich auf zwei<br />

Handlungsstränge konzentriert. Der Film basiert<br />

nämlich auf Daniel Kehlmanns fiktiver Doppelbiografie<br />

von Naturforscher Alexander von Humboldt<br />

(Albrecht Abraham Schuch) und Mathematiker<br />

Carl Friedrich Gauß (Florian David Fitz), die beide<br />

die Welt mit grundsätzlich unterschiedlichen<br />

Herangehensweisen erforschten und damit die<br />

Wissenschaft in neue Höhen katapultierten. Mit<br />

dem typisch Buckschen Humor werden Theoretiker<br />

und Praktiker gegenübergestellt. Während<br />

der eine Protagonist in den eigenen vier Wänden<br />

bleibt und die fortschrittlichsten mathematischen<br />

Theorien des 19. Jahrhunderts entwickelt, bereist<br />

der andere die ganze Welt, erkennt existentielle<br />

Zusammenhänge und begründet damit quasi die<br />

empirische Forschung mit.<br />

Die Geschichte beginnt in den frühen Kindheitstagen<br />

der Genies, als Gauß noch der blanke<br />

Hintern versohlt wurde, weil er sich die an die<br />

Klasse gestellte Beschäftigungstherapie (addiert<br />

alle natürlichen Zahlen bis Einhundert miteinander)<br />

mit einer spontan aufgestellten logischen<br />

Reihe (n(n-1)/2) vereinfacht hat. In diesen Tagen<br />

wurde das Lesen von Büchern noch hart bestraft,<br />

da die Kinder doch lieber bei der täglichen Arbeit<br />

helfen sollten. Glücklicherweise besitzt Gaußens<br />

Mathe-Lehrer genügend Intelligenz, ein Genie zu<br />

erkennen, wenn es vor ihm steht, weshalb er ihm<br />

auch jene Förderung zugedeihen lässt, die ihn zu<br />

einem der größten Mathematiker aller Zeiten werden<br />

lassen sollte.<br />

Humboldt und Gauß: Genie hoch zwei<br />

Jenen Widrigkeiten muss sich der zweite Filmheld,<br />

Alexander von Humboldt, nicht stellen,<br />

denn seine Abstammung ist adliger Natur. Als<br />

Junge geht ihm höchstens die Ignoranz seiner Eltern,<br />

insbesondere aber auch die Dummheit des<br />

preußischen Königs mächtig auf den Keks. Früh<br />

wird daher der Grundstein zu Humbolds Fernweh<br />

gelegt, denn ist er erst einmal aus Deutschland<br />

raus, kann er sich frei entfalten, ohne sich dem<br />

Druck seiner Mutter unterordnen zu müssen. Auf<br />

diese Weise wird in unterhaltsamer, weil lockerwitziger<br />

Weise das Leben der beiden episodenhaft<br />

gegenübergestellt – Humboldt in seinen aufregenden<br />

Dschungelabenteuern, Gauß in seiner<br />

abstrakten Gedankenwelt. Der eine immer direkt<br />

am greifbaren Forschungsobjekt, der andere grübelnd<br />

über den schwierigsten Hypothesen und<br />

Theorien. Auf ihre Weise entfernen sich beide von<br />

ihrem familiären Leben, sodass ein Drama bereits<br />

vorprogrammiert ist. Zudem schwebt die Frage im<br />

Raum: Was passiert eigentlich, wenn sich beide<br />

Freigeister nach all ihren Entdeckungen erneut<br />

begegnen? Nun, diese Frage beantwortet der Film<br />

in einem perfekten Finale, das Ihnen die Lach-<br />

Tränen in die Augen treiben wird. Es erwartet Sie<br />

also eine Komödie mit Anspruch und viel hintergründigem<br />

Humor sowie ein epochales Abenteuer<br />

mit überragender Bildgewalt. Egal in welcher<br />

Kullisse sich die Humbold-Figur auch aufhält, jede<br />

ist atemberaubend inszeniert und kann mit vielen<br />

kleinen Details aufwarten. Zu dem immensen<br />

visuellen und inhaltlichen Wert des Films gesellt<br />

sich auch noch die jeweils herausragende Darstellerleistung<br />

der beiden Protagonisten. Sowohl Fitz<br />

als auch Schuch liefern eine humoristische Spitze<br />

nach der anderen und halten die Aufmerksamkeit<br />

der Zuschauer bis zum Finale hoch. Neben dem<br />

großartigen Filminhalt verleitet auch die Form des<br />

Films zu Jubelrufen. Neben Wim Wenders’ „Pina“<br />

ist Bucks „Die Vermessung der Welt“ mit Sicherheit<br />

einer der besten 3D-Filme, die Deutschland<br />

je hervorgebracht hat – eine regelrechte Augenweide.<br />

Schlau gewählte Perspektiven, zahlreiche<br />

Details, intelligente Installationen und atemberaubende<br />

Kulissen sorgen neben der Minimierung<br />

der Tiefenunschärfe sowie den satten Farbkontrasten<br />

für erstaunliche 3D-Momente.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 8/10<br />

Tiefgründig, frech und komisch erforscht Bucks tolle Verfi lmung<br />

von Daniel Kehlmanns internationalem Bestseller den Sinn des<br />

menschlichen Strebens. Zudem eine echte 3D-Empfehlung!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

3D 8/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 53


Film<br />

Der neue deutsche Film<br />

SCHUTZENGEL<br />

Action/Thriller<br />

OT: Schutzengel<br />

L: DE J: 2012<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 2.35:1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Til Schweiger<br />

D: Til Schweiger, Luna<br />

Schweiger LZ: 133 min<br />

FSK: 16 P: 10 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 15.03.13 × 1 Extras: 6/10<br />

Til Schweiger – ein Name, der<br />

s<strong>of</strong>ort Assoziationen zu diesen<br />

speziellen Filmen weckt. Na, Sie<br />

WAS BLEIBT<br />

wissen schon, diesen Til-Schweiger-<br />

Filmen eben: Zum Beispiel Romantik-Komödien<br />

wie „Keinohrhasen“<br />

oder „Zweiohrküken“, die immer<br />

das selbe Filmplakat verwenden.<br />

Andererseits ist er jetzt seit der<br />

erfolgreichen „Tatort“-Episode „Willkommen<br />

in Hamburg“ auch aktuell<br />

wieder als Action-Held à la „Stirb<br />

Langsam“ in aller Munde, sodass<br />

also die Komponenten „Action“,<br />

„Romantik“ und „Komödie“ Hauptbestandteil<br />

seines Images sind.<br />

Warum also nicht einfach alles in<br />

einem einzigen Film kombinieren<br />

und eine Art „Leon, der Pr<strong>of</strong>i“ mit<br />

den oben genannten Til-Schweiger-<br />

Qualitäten versehen? Als Exsoldat<br />

Max Fischer (nicht zu verwechslen<br />

mit Sam Fisher aus Tom Clancys<br />

„Splinter Cell“) mimt er hier<br />

den Beschützer der Vollwaisin Nina<br />

(gespielt von Schweigers Tochter<br />

Luna). Als Zeugin des Mordes an<br />

ihrem besten Freund wird sie nun<br />

vom skrupellosen Waffenhändler<br />

Thomas Backer (Heiner Lauterbach)<br />

gejagt, dessen Geschäftsleben<br />

durch einen Mord an einem<br />

Kind natürlich extrem leiden würde.<br />

Um das Mädchen zur Strecke zu<br />

bringen, schreckt er noch nicht einmal<br />

davor zurück, seine Kontakte zu<br />

den Behörden zu nutzen, um den<br />

geheimen Aufenthaltsort Ninas ausfindig<br />

zu machen und eine schwer<br />

bewaffnete Einheit von Mördern<br />

zum Ausräuchern hinzuschicken.<br />

Hier kommt jetzt der große Beschützer<br />

Til ins Spiel, der die Lage<br />

natürlich in Sekundenbruchteilen<br />

checkt und in aalglatten Zeitlupenaufnahmen<br />

einen Angreifer nach<br />

dem anderen umnietet. Zwar nehmen<br />

die ausgiebigen Schießereien<br />

einen Großteil des Films ein, dennoch<br />

bleibt zwischendrin auch etwas<br />

Zeit, die langsame Annäherung<br />

des Vater-Tochter-Gespanns näher<br />

zu beobachten und ebenso die<br />

bewegte Vergangenheit des Helden<br />

in Erfahrung zu bringen.<br />

Ist dies alles schon einmal dagewesen?<br />

Ja, Parallelen zu hunderten<br />

von Action-Filmen sind nicht abzustreiten.<br />

Wirken die langatmigen<br />

Schießereien auf Dauer ermüdend?<br />

Definitiv! Sind die Charaktere in<br />

Wirklichkeit stereotype Figuren, die<br />

sich regelrecht Mühe geben, sämtliche<br />

Klischees zu erfüllen? Das<br />

könnte man so sehen, ja. Dennoch<br />

ist dem Film ein gewisser Unterhaltungswert<br />

nicht abzusprechen,<br />

denn die Schießereien sind immerhin<br />

schön choreographiert. FT<br />

Film 4/10<br />

Für Schweiger-Fans interessant. Alle anderen<br />

erwartet ein schießwütiges, klischeebehaftetes<br />

Action-Vater-Tochter-Drama ohne Tiefgang.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Drama<br />

OT: Was bleibt<br />

L: DE J: 2012<br />

V: Pandora Film<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DD 5.1, DD 2.0<br />

R: Hans-Christian<br />

Schmid D: Lars<br />

Eidinger, Corinna<br />

Harfouch, Egon Merten LZ: 85 min FSK: 12<br />

P: 16 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 15.03.13 × 1 Extras: 6/10<br />

Hans-Christian Schmid gehört seit<br />

fast 20 Jahren zu den interessantesten<br />

und vielschichtigsten deutschen<br />

Filmemachern. Nach seinen<br />

gefeierten Exorzismus- bzw. Kriegsverbrecher-Dramen<br />

„Requiem“<br />

und „Sturm“ legte er im letzten Jahr<br />

mit „Was bleibt“ ein äußerst fein beobachtetes<br />

Familienporträt vor. Der<br />

Mikrokosmos Familie wird durch die<br />

Augen verschiedener Familienmitglieder<br />

betrachtet – allen voran die<br />

unter chronischen Depressionen leidende<br />

und nun scheinbar geheilte<br />

Mutter (gewohnt intensiv: Corinna<br />

Harfouch) und deren jüngster Sohn,<br />

der sich quasi auf „Heimaturlaub“<br />

befindet. Lars Eidinger als einer<br />

der wichtigsten Schauspieler seiner<br />

Generation, der bisher vor allem am<br />

Theater Triumphe feierte, zeigt hier<br />

wieder einmal deutlich auf, zu was<br />

er auch vor der Kamera fähig ist.<br />

Das Problemfeld Depression und<br />

der Umgang damit wird in diesem<br />

Film keinesfalls mit bedrückender<br />

Schwere angegangen – schon mit<br />

der nötigen Ernsthaftigkeit, aber immer<br />

auch mit einem <strong>of</strong>fenen Blick<br />

für die schönen und besonderen<br />

Momente, die bei aller Dramatik des<br />

St<strong>of</strong>fs nicht fehlen dürfen. Zu dieser<br />

ausgleichenden Qualität trägt neben<br />

dem mitreißenden Spiel der Darsteller<br />

vor allem auch die leichtfüßige,<br />

geradezu „beschwingte“ Kameraarbeit<br />

bei.<br />

Als überwiegend dialoggetriebenes<br />

Drama kommen sporadische Effekte<br />

(Grillen-Zirpen, Waldesrauschen)<br />

an passenden Stellen zum Einsatz.<br />

Die Stereo-Abmischung wirkt im<br />

Vergleich mit der Surround-Version<br />

übrigens deutlich direkter, lauter<br />

und lebendiger. Das tiefgehende<br />

Making-<strong>of</strong> und ein erhellender Audiokommentar<br />

von Regisseur, Drehbuchautor<br />

und Hauptdarsteller erschließen<br />

einem im Bonusmaterial<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> schließlich die ganze<br />

Tragweite des Films.<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

Ernsthafter und doch nicht zu schwerer Film<br />

über das Tabuthema Depression und seine<br />

Auswirkungen auf den Mikrokosmos Familie.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Warner Home Video, Pandora Film, Mitteldeutsche Medienförderung<br />

54


Der neue deutsche Film<br />

Film<br />

INTERVIEW<br />

MANFRED SCHMIDT<br />

MANN TUT WAS MANN KANN<br />

Komödie<br />

OT: Mann tut was Mann kann L: DE J: 2012 V: Warner Home<br />

Video B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Marc<br />

Rothemund D: Wotan Wilke Möhring, Jasmin Gerat, Jan<br />

Josef Liefers LZ: 107 min FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 15.03.13 × 1 Extras: 4/10<br />

Marc Rothemund und Hans Rath haben es<br />

kapiert: Der übliche deutsche Filmhumor ist<br />

steif und theatralisch. Deshalb entschieden sich<br />

Regisseur und Drehbuchautor für die subtilere<br />

Form des Alltagshumors. Der „Kenn-ich!“-Effekt<br />

leistet bei den meisten Zuschauern viel mehr<br />

als der lächerlich <strong>of</strong>fensichtliche Versuch eines<br />

Schenkelklopfers. Im Stile von „Männerherzen“<br />

geht es also hauptsächlich um ein paar Herren,<br />

die sich in den besten Jahren befinden, aber aus<br />

diversen Gründen noch nicht das Glück ihres<br />

Lebens gefunden haben. Und ist es dann doch<br />

einmal soweit, dann weiß die Angebetete leider<br />

nichts von ihrem großen Glück. Im Falle des<br />

Protagonisten Paul (Ex-Männerherz Wotan Wilke<br />

Möhring) trifft dies zum Beispiel auf die Tierärztin<br />

Iris (Jasmin Gerat) zu, die drauf und dran ist zu<br />

heiraten. Doch als Paul wegen seines Hundes in<br />

ihrer Tür steht, wird zumindest ihm schlagartig<br />

bewusst, dass er mit dieser unbekannten Frau<br />

eine Familie gründen möchte. Bislang hielt ihn<br />

jegliche Bindungsangst von einer intensiveren<br />

Beziehung ab und lies ihn regelmäßig aus fremden<br />

Schlafzimmern schleichen. Die Liebe trifft<br />

ihn wie der Blitz, aber fast im gleichen Moment<br />

erfasst ihn der bittere Beigeschmack der vollkommenen<br />

Niederlage. Melancholie steigt ihm in<br />

den Hals, als er den bitteren Weg des einsamen<br />

Mannes nach Hause nimmt. Zumindest sind<br />

seine Freunde für ihn da, denn welche bessere<br />

Ablenkung könnte es hierfür geben als andere<br />

Leute mit Beziehungsproblemen? Dauerpatient<br />

des Liebesdoktors ist Günther (Oliver Korittke),<br />

der die süße Barkellnerin Iggy (Karoline Schuch)<br />

zwar anschmachtet, aber kein Wort über die Lippen<br />

bringt, sobald er mit ihr reden will. Hier ist<br />

intensive Beratung und Beistand quasi genauso<br />

überlebenswichtig wie jede Menge Wein … den<br />

Kumpel Nummero zwei beisteuert. Besagter Guido<br />

(Jan Josef Liefers) wiederum hat ein Problem<br />

mit seiner Frau, die ihn wegen einer Affäre mit<br />

der Sekretärin auf die Straße setzt. Nun braucht<br />

Guido vorübergehend eine neue Bleibe, die er<br />

bei Paul findet. Selbst die russischen Umzugshelfer<br />

wissen, dass seine letzten drei Ehen nicht<br />

gerade glücklich verliefen, weshalb er sich nun<br />

erneut nach dem Glück des Lebens umsehen<br />

muss.<br />

Darstellerisch große Klasse!<br />

Der eigentliche Wert dieses Films liegt aber tatsächlich<br />

auf den Schultern des Hauptdarstellers<br />

Wotan Wilke Möhring. Es sind die Reaktionen<br />

seines Filmcharakters, wenn er seine Freunde<br />

mal wieder bei irgendeiner kleinen Dummheit<br />

ertappt, oder auch, wenn er sich vollkommen<br />

ehrlich mit seiner 16-Jährigen Stieftochter unterhält,<br />

die eine vollkommene Authentizität verströmen.<br />

Nur so kann der Alltagswitz zustande<br />

kommen – durch Momente, die tatsächlich<br />

passieren könnten oder sogar schon einmal so<br />

ähnlich passiert sind sowie durch realistische<br />

Reaktionen. Durch Jan Josef Liefers’ überspitzt<br />

dargestellten Charakter wiederum entsteht ein<br />

willkommener Kontrast zur Identifi kationsfi gur<br />

Paul. Seine leicht exzentrische Art nimmt teilweise<br />

Qualitäten an, die man sonst nur in den<br />

grandiosen Loriot-Sketchen sieht. Oftmals sind<br />

es nur Kleinigkeiten, die einem zum Lachen bringen.<br />

Man(n) kann sie leicht übersehen, doch sie<br />

sind da. Und sie wirken!<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

Selten hat es eine Komödie so auf den Punkt gebracht wie diese:<br />

Die Frage nach der festen Bindung stellt sich schließlich früher<br />

oder später jeder einmal. Sogar wir Männer!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8/10<br />

Manfred Schmidt,<br />

Geschäftsführer<br />

WEITERE AKTUELLE<br />

DEUTSCHE FILME:<br />

– 3 Zimmer/Küche/Bad (erhältlich)<br />

– Wir wollten aufs Meer (erhältlich)<br />

– Gnade (26.04.2013)<br />

Herr Schmidt, die<br />

Mitteldeutsche<br />

Medienförderung<br />

(MDM) hat „Cloud<br />

Atlas“ finanziell<br />

unterstützt. Wie kam<br />

es dazu?<br />

Bereits in einer frühen<br />

Entwicklungsphase<br />

des Projekts haben<br />

Stefan Arndt und sein<br />

Team von X-Filme<br />

mit uns über eine Förderung durch die MDM<br />

gesprochen. „Cloud Atlas“ war und ist ein ungewöhnliches<br />

Filmprojekt, zum einen wegen des<br />

exzellenten Drehbuchs von Tom Tykwer und den<br />

Wachowski-Geschwistern. Zum anderen konnten<br />

die Produzenten eine hochkarätige Besetzung für<br />

den Film verpflichten. Ein wesentliches Kriterium<br />

für die Förderung waren natürlich vor allem die<br />

Dreharbeiten in der Sächsischen Schweiz. Denn<br />

wenn solch eine große Filmproduktion Station<br />

in der Region macht, dann bedeutet das beträchtliche<br />

Ausgaben in Mitteldeutschland für<br />

die Filmproduktion sowie die Einbindung vieler<br />

einheimischer Dienstleister und Firmen. Nicht zu<br />

vergessen die hohe mediale Aufmerksamkeit, die<br />

auf die Region gelenkt wurde. Bei „Cloud Atlas“<br />

kamen somit viele gute Gründe zusammen.<br />

„Die Vermessung der Welt“ haben Sie<br />

ebenfalls gefördert – sind Sie stolz darauf,<br />

solch einem erfolgreichen Projekt auf die<br />

Sprünge geholfen zu haben?<br />

Ja, denn „Die Vermessung der Welt“ ist ebenfalls<br />

in vielerlei Hinsicht ein einzigartiges Paket – von<br />

der Buchvorlage bis hin zum Regisseur, den Darstellern<br />

und den spannenden Dreharbeiten. Die<br />

Tatsache, dass 3D hier in einem Film mit historischem<br />

St<strong>of</strong>f genutzt wird und die Vergangenheit<br />

somit umso eindrücklicher erlebbar ist, macht die<br />

besondere Faszination von Detlev Bucks Film aus.<br />

Welche großen Projekte kommen bald?<br />

Gerade hat US-Regisseur Wes Anderson die<br />

Dreharbeiten zu seinem neuen Film „The Grand<br />

Budapest Hotel“ mit Jeff Goldblum, Adrian Brody,<br />

Jude Law, Tilda Swinton und vielen weiteren Stars<br />

in Görlitz und Umgebung beendet. Und aktuell<br />

finden dort Aufnahmen zur US-Produktion „Die<br />

Bücherdiebin“ unter der Regie von Brian Percival<br />

statt, für die u. a. Ge<strong>of</strong>frey Rush und Emily Watson<br />

vor der Kamera stehen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 55


Film<br />

Komödie<br />

Youth in Revolt<br />

Komödie<br />

OT: Youth in Revolt<br />

L: US J: 2009<br />

V: Senator<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Miguel Arteta<br />

D: Michael Cera, Portia<br />

Doubleday, Jean Smart<br />

LZ: 90 min FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 28.03.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Eine kleine Warnung vorweg:<br />

Dieser Film ist nicht so amerikanisch,<br />

wie Sie das vielleicht denken<br />

mögen. Tatsächlich gleicht er eher<br />

einer französischen Pubertätskomödie<br />

über die erste Liebe und<br />

die üblichen Probleme, die sich<br />

dabei ergeben. Obwohl... vielleicht<br />

nicht ganz so üblich. Um seiner<br />

großen Flamme Sheeni zu gefallen,<br />

entwickelt der brave und wenig<br />

Das ist Nick – er cremt gerade zum ersten Mal einem Mädchen den Rücken<br />

ein, was an ihm natürlich nicht spurlos vorübergeht<br />

selbstbewusste Nick eine zweite,<br />

draufgängerische Persönlichkeit namens<br />

François Dillinger. Diese übernimmt<br />

ab s<strong>of</strong>ort für ihn das Reden<br />

und Handeln, was unter anderem<br />

zu Brandstiftung und Drogenmissbrauch<br />

führt, doch ihn schließlich<br />

auch seiner Angebeteten näher<br />

bringt. Das nun aber gerade Michael<br />

Cera diesen schizophrenen<br />

Charakter verkörpert, mag aufgrund<br />

seiner lethargischen Art, wie man<br />

sie zum Beispiel aus „Superbad“<br />

(2007) kennt, etwas unpassend<br />

wirken. Und auch sonst ist die<br />

Komik hier und da immer wieder<br />

nett und der Stil gefällt insgesamt,<br />

das reicht aber nicht aus, um einen<br />

über den gesamten Film hinweg<br />

bei der Stange zu halten. So bleibt<br />

es witzig, aber nicht zum Lachen.<br />

Etwas bizarr, aber nicht wirklich<br />

absurd oder skurril. Und stilistisch<br />

hübsch, aber ein wenig eintönig.<br />

Hier fehlt tatsächlich die rebellische<br />

und anarchische Note, die letztendlich<br />

auch Nicks Alter Ego François<br />

nicht bedienen kann. Wer Michael<br />

Cera allerdings kennt und auf seine<br />

Das ist Francois – ein Rebell, ihm<br />

liegen die Frauen zu Füßen<br />

apathische Art steht, der könnte<br />

hier genau das bekommen, was<br />

er will. Technisch bietet „Youth in<br />

Revolt“ einen ordentlichen Schärfegrad.<br />

Der leichte Sepiastich und<br />

eine gute Kontrastdarstellung überzeugen<br />

ebenso wie die stimmige<br />

Klangkulisse, die allerdings etwas<br />

dynamischer sein könnte. FR<br />

Film 6,5/10<br />

Genauso wie Protagonist Nick bräuchte auch<br />

dieser Film ein Alter Ego, das mit der wirklich<br />

grotesken und chaotischen Komik auff ährt.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Armee der Finsternis<br />

Horrorkomödie<br />

OT: Evil Dead III –<br />

Army Of Darkness<br />

L: US J: 1993<br />

V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD 5.1<br />

R: Sam Raimi<br />

D: Bruce Campbell,<br />

Embeth Davidtz, Marcus Gilbert LZ: 96 min<br />

FSK: 16 P: 12 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 26.04.13 × 1 Extras: 0/10<br />

Der klassische Untote – ein Fall zum<br />

erbarmungslosen Abmetzeln<br />

Was hat Sam Raimi eigentlich<br />

gemacht, bevor er mit<br />

seinen Spiderman-Filmen die<br />

moderne Comicsuperhelden-<br />

Revolution in den Kinos losgetreten<br />

hat? Da gab’s doch diese<br />

auf trashige Art unterhaltsamen<br />

Serien wie „Hercules“ und „Xena“<br />

Mitte der 1990er. Aber die hat er<br />

„nur“ produziert. Was hat er denn<br />

eigentlich in seiner Anfangszeit<br />

so für Filme gedreht?... Na klar!<br />

Wie konnte man das vergessen:<br />

Die „Evil Dead“-Trilogie – damit<br />

hatte er sich in den 1980ern<br />

und frühen 1990ern einfach mal<br />

so zur Koryphäe des parodistischen<br />

Horrortrashs gemausert.<br />

In „Armee der Finsternis“, dem<br />

dritten Teil der Reihe, wird Protagonist<br />

Ash (Bruce Campbell)<br />

durch die dunklen Mächte des<br />

Necronomicons ins finstere Mittelalter<br />

katapultiert und muss sich<br />

dort gegen eine Horde Untoter<br />

behaupten. Klingt platt, ist aber<br />

einfach genial. Diese fantasievolle<br />

Mischung aus Horror, Splatter,<br />

cartoonmäßigem Slapstick und<br />

„Will sich sonst noch irgendjemand mit mir anlegen? Wer von euch traut sich<br />

jetzt?“ – Ash ist ganz schön großspurig, aber er hat’s auch drauf<br />

selbstironischem Humor macht<br />

von Anfang an einen Höllenspaß.<br />

Da gibt es fiese Skeletthände, die<br />

aus ihren Gräbern ragen und Ash<br />

daran hindern wollen, den Friedh<strong>of</strong><br />

zu verlassen. Also bringen sie<br />

ihn kurzerhand zum Stolpern und<br />

versuchen dann, ihm karatemäßig<br />

in die Augen zu piksen, oder sie<br />

bohren ihm einfach in der Nase<br />

rum. An anderer Stelle hat Ash<br />

mit dutzenden fingergroßen Ausgaben<br />

seiner Selbst zu kämpfen,<br />

die ihm durch den Mund in den<br />

Magen klettern und seine Organe<br />

als Boxsack benutzen. Die einzige<br />

Lösung: Ash leert mit irrem Lachen<br />

eine Kanne kochend heißes<br />

Wasser und macht so den fiesen<br />

Parasiten den Gar aus. Sie sehen,<br />

Raimi macht keine billigen Witze,<br />

sondern karikiert gezielt das Horrorgenre,<br />

ohne dabei respektlos<br />

zu wirken. Das war damals saukomisch<br />

und das ist es auch<br />

heute noch. Am 26. April startet<br />

die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit dem Director’s<br />

Cut, dessen Ende nochmal eine<br />

Spur brillianter ist als in der<br />

Kin<strong>of</strong>assung.<br />

FR<br />

Bilder: Koch Media, Senator<br />

56


7 Psychos<br />

Komödie<br />

OT: Seven Psychopaths L: US, GB J: 2012 V: Euro Video<br />

Home B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Martin<br />

McDonagh D: Colin Farrell, Sam Rockwell, Christopher<br />

Walken LZ: 110 min FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 17.04.13 × 1 Extras: 5/10<br />

Mit „7 Psychos“ erschafft der Dramatiker und<br />

Regisseur Martin McDonagh eine britische<br />

schwarze Komödie, die eine durchgeknallte<br />

Idee an die nächste reiht. Dadurch ergibt sich<br />

ein filmisches Flickwerk, das ebenso absurd wie<br />

urkomisch und absolut kultverdächtig ist. Neben<br />

McDonaghs Regie- und Drehbucharbeit ist dies<br />

jedoch auch dem beeindruckenden und erstklassigen<br />

Cast zu verdanken, denn Christopher<br />

Walken, Colin Farrell, Sam Rockwell und Woody<br />

Harrelson zaubern reichlich Seele und Charakter<br />

in die durchgeknallte Komödie.<br />

Marty (Colin Farrell) ist Hollywood-Drehbuchautor<br />

und gerade von seiner Muse völlig verlassen.<br />

Inspiration sucht er viel zu <strong>of</strong>t im Alkohol und<br />

gefährdet dabei auch seine freudlose Beziehung.<br />

Hilfe erhält Marty schließlich von seinem Kumpel<br />

Billy (Sam Rockwell), einem arbeitslosen Schauspieler,<br />

der sich seinen Lebensunterhalt damit<br />

verdient, geliebte Schoßhündchen zu entführen<br />

und dann den Finderlohn von den Besitzern zu<br />

kassieren. Als Billy und sein Kollege Hans (Christopher<br />

Walken) den Shih Tzu Bonny entführen,<br />

bringen sie damit dessen durchgeknallten Besitzer,<br />

den Gangsterboss Charlie (Woody Harrelson)<br />

gegen sich auf und geraten auf eine völlig<br />

abstruse und urkomische Odyssee, die für Marty<br />

mehr Inspiration bereit hält, als ihm lieb ist.<br />

zwar für reichlich Chaos, bringt aber jede Menge<br />

Stimmung und Seele in den Film. Bei allem<br />

Durcheinander schafft es McDonagh dennoch,<br />

einen geschlossenen Rahmen um seine Story zu<br />

ziehen und den Zuschauer mit geschickten Turns<br />

das eine ums andere Mal zu überraschen.<br />

Einen steten Halt erhält das Publikum eindeutig<br />

über die Charaktere, die allesamt trotz oder<br />

gerade wegen ihrer reichlichen Macken Sympathieträger<br />

sind. Vor allem Christopher Walkens<br />

Figur des Hans ist für alle Freunde des staubtrockenen<br />

Humors eine wahre Delikatesse.<br />

Weit weniger erfreulich gestaltet sich die technische<br />

Seite der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Disc. Vor allem die Optik<br />

von „7 Psychos“ hat mit einigen Schwächen zu<br />

kämpfen. Angesichts des Settings im sonnigen<br />

Kalifornien und der komischen Grundstimmung<br />

des Films ist die Farbgestaltung bewusst kräftig<br />

und warm gewählt, wirkt aber durch den hohen<br />

Kontrast stets etwas zu dunkel. Wirklich unnötig<br />

und daher störend ist das spürbare Bildrauschen,<br />

das sich negativ auf die Bildschärfe auswirkt.<br />

Tontechnisch sieht es da schon etwas besser<br />

aus. Zwar zeigt sich auch der Sound hin und<br />

wieder ein wenig fl ach und komprimiert, ist aber<br />

räumlich wirkungsvoll inszeniert und kann auch<br />

mit seiner klanglichen Abwechslung und einer<br />

tollen Synchronisation punkten. Auch der mitreißende<br />

Soundtrack sorgt für Stimmung.<br />

NELE REIBER<br />

Film 8/10<br />

„7 Psychos“ bietet reichlich Unterhaltung, viele sympathische,<br />

schräge Charaktere, durchdachtes, wirkungsvolles Chaos und<br />

natürlich einen süßen Shih Tzu.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Die sonnige Optik des Films wird durch einige Patzer wie das stete<br />

Bildrauschen und den zu hohen Kontrast getrübt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1/2 1/2<br />

Bilder: Euro Video Home<br />

Auf den Punkt und völlig daneben<br />

Der Zuschauer stolpert auf diesem unvorhersehbaren<br />

Roadtrip von einer schrägen Idee in die<br />

nächste und wird mit mindestens sieben völlig<br />

verrückten Charakteren konfrontiert. Das sorgt<br />

Ton 7,5/10<br />

Der Sound zeigt sich ebenso dynamisch und gut inszeniert wie die<br />

Handlung. Vor allem der Soundtrack sorgt für Stimmung.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Anzeige


Film<br />

Thriller<br />

Cold Blood – Kein Ausweg, keine Gnade<br />

Thriller<br />

OT: Deadfall L: US J: 2012 V: Studiocanal B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 R: Stefan Ruzowitzky D: Eric Bana, Olivia<br />

Wilde, Charlie Hunnam LZ: 94 min FSK: 16 P: 19 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 02.05.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Die Urkraft des Winters hat seit jeher für den<br />

Menschen etwas Bedrohliches. Dunkel, kalt<br />

und lebensfeindlich präsentiert sich diese raue<br />

und unwirtliche Welt, die gleichzeitig ein Fenster<br />

zu einer fremdartig anmutenden Schönheit<br />

öffnet – das Sinnbild eines menschlichen Zwiespalts.<br />

In „Cold Blood“ sind Gewalt, Tod und<br />

Wahnsinn tiefgreifend mit den engsten und<br />

wärmsten Banden, die es zwischen Menschen<br />

gibt, verbunden – der Familie.<br />

Polizistin Hanna stolpert von Leiche zu Leiche. Auch als<br />

das Nesthäkchen der Truppe muss sie jetzt ran<br />

Gefangen in der Kälte<br />

Die beiden Geschwister Addison (Eric Bana)<br />

und Liza (Olivia Wilde) haben bei einem Casino-Raub<br />

eine ordentliche Beute abgezogen und<br />

sind mit dem Auto auf der Flucht Richtung Kanada.<br />

Aber bevor noch jemand sagen konnte:<br />

Fahrten durch den dichten Schneesturm sollte<br />

man nicht unterschätzen... hat sich der Wagen<br />

auch schon überschlagen und liegt im Straßengraben.<br />

Plötzlich sitzen die beiden also mitten<br />

im Nirgendwo in der Kälte fest und müssen<br />

einen Riesenhaufen Geld in kleinen Scheinen<br />

über die Grenze transportieren. Addison hält es<br />

daher für das Beste, dass sie das Geld aufteilen,<br />

sich trennen und erst in Kanada wieder treffen.<br />

Und während er seinen Weg ohne Rücksicht auf<br />

Verluste mit Leichen pfl astert und so die Polizei<br />

dicht hinter sich her zieht, lässt sich Liza per Anhalter<br />

vom jüngst aus dem Knast entlassenen<br />

Ex-Boxer Jay (Charlie Hunnam) mitnehmen<br />

und verdreht ihm mit den gottgegebenen Mitteln,<br />

die ihr zur Verfügung stehen, gehörig den<br />

Kopf. So schafft sie es, dass er sie zu seinen<br />

in der Nähe wohnenden Eltern mitnimmt, und<br />

gibt ihrem Bruder heimlich die Adresse durch,<br />

was schließlich unwiderrufl ich in einen tragischen<br />

Showdown mündet.<br />

Die Faszination Schnee<br />

Der deutsche Regisseur Stefan Ruzowitzky<br />

(„Anatomie“) hat sich für „Cold Blood“ <strong>of</strong>fensichtlich<br />

von Filmen wie „Fargo“ (1996) inspirieren<br />

lassen. Und tatsächlich schafft er es, in<br />

seinen Bildern auf ähnliche Weise die Schneeästhetik<br />

atmosphärisch dicht in Szene zu setzen<br />

und so eine bedrohliche und lebensfeindliche<br />

Stimmung zu schaffen, in die alle seine Figuren<br />

eingeschlossen werden. Das liegt unter anderem<br />

an der pr<strong>of</strong>essionellen Kameraführung, die<br />

stets die richtige Perspektive fi ndet, in der der<br />

Einzelne entweder zu einem kleinen schwarzen<br />

Punkt wird, der im Schneemeer unterzugehen<br />

droht, oder in der eine eindringliche Nähe entsteht,<br />

die die Abhängigkeiten der Figuren untereinander<br />

verdeutlicht. Dieser Ansatz, die psychologischen<br />

Feinheiten und auch Härten in der<br />

Beziehung zwischen Addison und Liza <strong>of</strong>fenzulegen,<br />

wird über die Dauer des Films allerdings<br />

nicht genügend ausgebaut. Das lässt die spürbare<br />

Intensität zwischen den beiden, die sich<br />

auch auf die anderen Charaktere überträgt, zum<br />

Schluss letztendlich verpuffen. Spannend bleibt<br />

„Cold Blood“ aber trotzdem durchgängig. Die<br />

Verfolgungsjagd, die sich Addison mit der Polizei<br />

liefert und die alle Beteiligten an ihre Grenzen<br />

bringt, bietet ein packendes und dynamisches<br />

Tempo. So ist Ruzowitzkys Film alles in allem<br />

Er liebt sie. Doch liebt sie auch ihn oder benutzt<br />

Liza Jay nur für ihre Zwecke?<br />

ein mitreißender Thriller geworden. Das angelegte<br />

verstörende Psychospiel bekommt man<br />

allerdings nur bedingt geboten. Dafür besticht<br />

die gelungene Atmosphäre und das Western-<br />

Flair. Das kühle Farbklima vermittelt passend die<br />

bedrohliche Menschenfeindlichkeit der Schneelandschaft<br />

und baut so gezielt einen Gegensatz<br />

zum eher warmen Bild aus den Innenräumen<br />

auf. Schärfe und Details bieten einen angemessen<br />

guten Standard. Auch akustisch gefällt die<br />

Stimmung – das Schneetreiben klingt kräftig<br />

und aggressiv und die Musik baut die gewollte<br />

Beklemmung auf. Insgesamt ist der Sound aber<br />

etwas zu dumpf.<br />

FELIX RITTER<br />

Film 6,5/10<br />

Düsterer Schneethriller, der an die menschlichen Abgründe führt,<br />

aber dann nicht springt – das ist ein wenig schade, fesselt aber<br />

nichtsdestotrotz bis zum Schluss.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Die Schneebilder werden technisch angemessen untermauert. Das<br />

Farbbild sorgt für eine treff end beklemmende Stimmung.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Der Klang fängt das Schneetreiben martialisch ein, auch wenn es<br />

sich manchmal etwas dumpf anhört und räumlich schwächelt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Studiocanal<br />

58


Thriller<br />

Film<br />

Red Tails<br />

K r i e g s fi l m<br />

OT: Red Tails<br />

L: US J: 2012<br />

V: Capelight<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1<br />

R: Anthony M.<br />

Hemingway<br />

D: Tristan Wilds,<br />

Terrence Howard, Cuba Gooding Junior<br />

LZ: 125 min FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 17.05.13 × 1 Extras: 8/10<br />

Ein paar Stars hat man sich geleistet,<br />

wie Cuba Gooding Junior<br />

Einen erheblichen Teil des Films verbringen wir mit den „Red Tails“ im Luftraum<br />

über Mitteleuropa. Das schaut gut aus, ist aber selten spannend<br />

Afroamerikanische<br />

Soldaten<br />

kämpfen im Zweiten Weltkrieg<br />

um ihr Recht, im Krieg verheizt<br />

werden zu dürfen – klingt irgendwie<br />

absurd. In einer militarisierten<br />

Gesellschaft wie der USA bedeutet<br />

das allerdings wahre Emanzipation.<br />

Und genau dafür setzen sich die<br />

„Red Tails“ ein – eine Einheit von<br />

Kampfpiloten, die nur aus Schwarzen<br />

besteht und die in Oberitalien<br />

stationiert ist. Hier fliegen sie ausnahmslos<br />

Routineeinsätze kilometerweit<br />

hinter der Frontlinie, weil in<br />

der US-Armee immer noch Vorbehalte<br />

und strikte Rassentrennung<br />

den Ton angeben. Aber schließlich<br />

bekommen sie doch ihre Chance<br />

und machen sich schnell einen<br />

Namen als fähige Kämpfer und<br />

effiziente Eskorttruppe für Fernstrecken-Bomber.<br />

Und dabei sind sie<br />

so effektiv, dass am Ende gerade<br />

mal zwei amerikanische Soldaten<br />

gestorben sind. Das könnte man<br />

als verklärende Kriegsromantik bezeichnen,<br />

aber vielleicht wollte man<br />

den Zuschauern auch nicht zu viel<br />

zumuten. Statt dem realen Schrecken<br />

des Krieges hört man sich<br />

also vor allem pathetische Reden<br />

an und genießt „Star Wars“-mäßige<br />

Flugaction, bei der George Lucas<br />

sicher ein wenig mitgemischt hat<br />

(tatsächlich könnte man die circa<br />

70 Jahre alten Flieger einfach durch<br />

TIE Fighter und X-Wings ersetzen<br />

und das Ganze wäre so ziemlich<br />

dasselbe). Da guckt man durchaus<br />

gerne zu. Auch die Animationen<br />

der Kampfflieger und -einsätze mit<br />

vielen Spezialeffekten sind insgesamt<br />

sehr hübsch geworden. Alles<br />

in allem präsentiert sich die Optik<br />

hochwertig mit einem sepiastichigen<br />

Farbbild. In der Luft trumpft<br />

der Klang mit einer stimmigen Dynamik<br />

auf, aber gerade hier könnte<br />

die Räumlichkeit noch etwas ausgeprägter<br />

sein.<br />

FR<br />

Film 5,5/10<br />

Die Flugaction ist schön anzusehen. Der Rest ist<br />

Hollywood-Standard, der ein ideologisch<br />

gefärbtes Bild vom Krieg transportiert.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Harodim Nichts als die Wahrheit?<br />

Sushi Girl<br />

Thriller<br />

Thriller<br />

OT: The Lazarus<br />

Protocol<br />

L: AT J: 2011<br />

V: Polyband<br />

B:MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Paul Finelli<br />

D: Peter Fonda,<br />

Michael Desante, Travis Fimmel LZ: 95 min<br />

FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 22.03.13 × 1 Extras: 4/10<br />

Der Mann links (man mag es kaum<br />

glauben) soll Osama bin Laden sein<br />

OT: Sushi Girl L: US J:<br />

2012 V: Ascot Elite B:<br />

MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Kern Saxton D: Tony<br />

Todd, Noah Hathaway,<br />

James Duval, Mark<br />

Hamill LZ: 99 min FSK:<br />

18 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 26.03.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Diese Frau bereitet sich gerade<br />

darauf vor, ein Tablett zu sein<br />

Bilder: Ascot Elite, Polyband, Capelight<br />

Was ist am 11. September nun<br />

tatsächlich passiert? Waren<br />

es wirklich islamistische Terroristen<br />

oder vielleicht doch die amerikanische<br />

Regierung? Wurde das World<br />

Trade Center nicht absichtlich mit<br />

Thermit gesprengt? Und was ist mit<br />

den fehlenden Flugzeugwrackteilen<br />

vom Pentagon-Anschlag? Fragen<br />

über Fragen, die bei „Harodim“ in<br />

eine reichlich absurde Verschwörungstheorie<br />

münden. Den Hintergrund<br />

bildet ein Ex-Navy-SEAL, der<br />

nach jahrelanger Suche endlich den<br />

untergetauchten Osama bin Laden<br />

gefasst und in sein Geheimversteck<br />

entführt hat. Ab da beginnt eine<br />

kammerspielartige Plauderstunde,<br />

die für Fans vom Mythos rund um<br />

den 11. September durchaus ihren<br />

Reiz hat. Am Ende taucht auch<br />

noch Peter Fonda („Easy Rider“) in<br />

gestriegeltem Anzug auf. Die technische<br />

Performance ist durchweg<br />

solide, mit einer intensiven Lichtstimmung<br />

und angemessenem<br />

Schärfe- und Detailgrad. FR<br />

Film 5,5/10<br />

Wild spekulative Verschwörungsmythen zum<br />

11. September gibt es nicht zu knapp. Wer dafür<br />

einen Faible hat, ist hier vielleicht richtig.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Die Bezeichnung „Sushi Girl“<br />

ist nicht einfach nur ein x-<br />

beliebiger Spitzname für die toughe<br />

Killerbraut von Gegenüber, sondern<br />

eher als Berufsbezeichnung<br />

zu verstehen. Dabei fungiert der<br />

nackte Frauenkörper als lebendiges<br />

Tablett und wird auf dem Tisch<br />

dementsprechend ausgerichtet und<br />

mit Sushi-Delikatessen von Kopf<br />

bis Fuß geziert. Drumherum versammeln<br />

sich die Gangsterbosse<br />

samt Handlanger und schließen<br />

während des Essens ihre Geschäfte<br />

ab. Natürlich wollen alle wieder nur<br />

ihr Geld und irgendjemand muss<br />

schließlich dafür büßen. So auch in<br />

„Sushi Girl“, einem Gangsterthriller<br />

mit ausführlicher Foltershow und<br />

Tarantino-Flair. Der Großmeister<br />

selbst bleibt dabei zwar unerreicht,<br />

für Genrefreunde aber eine Überlegung<br />

wert, auch dank ordentlichem<br />

Schärfegrad und gutem Raumgefühl.<br />

Und Luke Skywalker spielt<br />

sogar auch noch mit (wir meinen<br />

natürlich Mark Hamill). FR<br />

Film 6/10<br />

Sushi vom nackten Frauenkörper zu essen,<br />

klingt reizvoll, nur muss man dafür Yakuza sein.<br />

In „Sushi Girl“ kann man zumindest zu gucken.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 59


Film<br />

Thriller<br />

Thriller/Action<br />

OT: Java Heat L: ID, US J: 2013 V: S u n fi l m<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 R: Conor Allyn<br />

D: Kellan Lutz, Mickey Rourke, Ario Bayu LZ: 103 min<br />

FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 11.04.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Zwei Typen, ein Bösewicht und jede Menge Action – spätestens seit „Lethal<br />

Weapon“ ist das ein Rezept, das bestens unterhält. Das funktioniert sowohl<br />

in Amerika, als auch in Indonesien.<br />

Terrorismus, Anti-Terrorismus, Glaubenskämpfe<br />

und Selbstmordanschläge sind nach wie<br />

vor heikle Filmthemen, die besonders in amerikanischen<br />

Action-Filmen häufig und gerne als<br />

stereotypes Feindbild Verwendung finden. Auch<br />

der brandaktuelle Actioner „Java Heat“ bedient<br />

sich an dem Post-Nine-Eleven-Vokabular dieser<br />

industriell vorgekauten Filmsprache, um dann<br />

letztendlich doch mit einem unerwartet intelligentem<br />

Erzählstil und undurchsichtigen Charakteren<br />

zu überraschen. Das mag vor allem an dem<br />

auf Indonesien spezialisierten Drehbuchschreiber<br />

und Jungregisseur Conor Allyn liegen, der den<br />

muslimisch geprägten Schauplatz und die in die<br />

Handlung einbezogenen Charaktere vielschichtig<br />

porträtiert. Bei Allyns Liebe zu diesem Land ist<br />

es auch nicht weiter verwunderlich, dass er sich<br />

zuvor fast ausschließlich auf Filmst<strong>of</strong>fe dieser Art<br />

konzentrierte. In sein Repertoire fallen z. B. Filme<br />

wie „Inglourious Indonesian Bastards“ (Drehbuch)<br />

oder auch das Kriegs-Drama „Hati Merdeka“<br />

(dritter Teil der „Red And White“-Trilogie).<br />

Mit dem vorliegenden Film betritt er nun erstmals<br />

die Bühne des internationalen Blockbuster-<br />

Kinos und tut dies sogar auf eine absolut solide<br />

Art und Weise. In Sachen Intelligenz sticht<br />

vor allem die erste Hauptfi gur hervor: Polizist<br />

Hashim wird vom indonesischen Shootingstar<br />

Ario Bayu als eine den Film tragende Figur inszeniert.<br />

Er bekommt den Auftrag, einen amerikanischen<br />

Touristen zu durchleuchten, der vorgibt<br />

Kunstgeschichte zu studieren und ein wichtiger<br />

Zeuge im Mordfall der Sultans-Tochter ist. Bereits<br />

im ersten Verhör zu Beginn des Films bemerkt<br />

er wie ein Detektiv jede Widersprüchlichkeiten in<br />

der Aussage seines Gegenübers.<br />

Tolle Charaktere<br />

Jake wiederum gibt sich als Durchschnittstyp<br />

aus, versucht den Verhör-Führenden auf<br />

menschlicher Ebene um den kleinen Finger<br />

zu wickeln und schafft dies sogar ansatzweise.<br />

Seine große Stärke ist es, vertrauenerweckend<br />

zu wirken und sich wirklich von niemandem in<br />

die Karten schauen zu lassen. Zugegeben, unter<br />

den Muskelbergen des Ex-„Twilight“-Darstellers<br />

und Supermodels Kellan Lutz würde man schon<br />

aus Prinzip keine allzu große Schläue erwarten.<br />

Doch gerade, wenn seine Filmfi gur mal wieder<br />

von Hashims hieb- und stichfesten Argumenten<br />

scheinbar in die Enge getrieben wird, rettet er<br />

sich mit einer gehörigen Portion Menschenkenntnis<br />

sowie mit psychologischen Tricks gekonnt<br />

aus der Situation. Schnell ergibt sich aus<br />

dem ungleichen Duo ein Buddy-Gespann, das<br />

typisch für das Genre zwar unfreiwillig zusammen<br />

arbeitet aber dennoch jede Menge Spaß<br />

miteinander hat. Hinter dem Selbstmordattentat<br />

bei dem sich der Täter mit Sprengst<strong>of</strong>f in<br />

die Luft jagte, steckt nämlich in Wirklichkeit der<br />

ausgeklügelte Plan einer Kunstraub-Serie, die<br />

Selbstmordattentäter verbreiten Angst un Schrecken<br />

– Oder sind sie die wahren Opfer?<br />

Bilder: Sunfilm<br />

60


Xxxx<br />

Film<br />

Hashim (Ario Bayu) traut Jake zunächst nicht über den Weg. Er ist der ermittelnde Polizist im Mordfall<br />

der Prinzessin seines Landes und braucht die Hilfe des Amerikaners<br />

von dem skrupellosen Dieb Malik in die Wege<br />

geleitet wurde. Dieser von Botox-Gesicht Mickey<br />

Rourke gespielte Schurke ist ein Kunstliebhaber<br />

sondergleichen. Er sammelt alles, was ihm schön<br />

erscheint und handelt mit illegal erbeutetem Material<br />

auf dem Schwarzmarkt.<br />

Ein eingespieltes Team<br />

Doch zum Glück gibt es die beiden Buddys Jake<br />

und Hashim, die sich nicht dem Medienwahn<br />

ihrer konservativen Vorgesetzten beugen und<br />

entgegen aller Befehle von Oben die Ermittlungen<br />

auf eigene Faust weiterführen. Genau<br />

das ist der St<strong>of</strong>f aus dem echte Buddy-Movies<br />

gemacht sind, zumal die Chemie zwischen den<br />

vollkommen konträren Charakteren von Anfang<br />

bis Ende stimmt. Dabei schafft es Regisseur Allyn<br />

beide gleichermaßen als sympathische Helden<br />

zu etablieren, die jeweils mit ihrer eigenen Methode<br />

auf den Grund der Tatsachen dringen wollen.<br />

Die Aktualität des Films (in den Staaten lief<br />

er gerade erst in den Kinos) hat zur Folge, dass<br />

die Bild- und Ton-Parameter erwartungsgemäß<br />

hoch sind und locker mit denen anderer neuer<br />

Action-Filme mithalten können. Insgesamt wirkt<br />

das per Arricam aufgezeichnete Bild sehr düster,<br />

da der hochgeschraubte Kontrast entweder nur<br />

schwarze Schatten oder detailreiche Texturen im<br />

Licht zulässt. Viele Szenen spielen in der Nacht,<br />

weshalb der Schwarzwert und das Spektrum<br />

der untersten Graustufen auf eine harte Probe<br />

gestellt werden – die sie gerade so bestehen.<br />

Die Aufnahmen am Tage wiederum zeigen ein<br />

perfektes Zusammenspiel zwischen Detailfreude<br />

(die kleinteiligen indonesischen Kulissen und<br />

Tempelanlagen sind prädestiniert für HD) und<br />

exzellenter Konturschärfe. Um die extreme<br />

Schärfe herauszustellen, wurde der Fokus in<br />

vielen Szenen sehr eng gewählt, sodass die<br />

Tiefen bzw. Hintergründe stark verschwimmen.<br />

Teilweise sind aber auch Fokusfehler zu<br />

entdecken, wodurch sich auch einige unbeabsichtigte<br />

Unschärfen eingeschlichen haben.<br />

In lichtarmen Szenen ist ein stärkeres Bildrauschen<br />

zu erkennen, was vermutlich an dem<br />

sehr hoch gewählten ISO-Wert der eingesetzten<br />

Kamera liegt.<br />

Der Soundbereich spielt in den Actionsequenzen<br />

hörbar mit den Muskeln. Schießereien<br />

wirken bedrohlich, Explosionen erschallen<br />

teilweise so unerwartet und laut, dass Sie<br />

vom Hocker fallen. Auto-Karambolagen wirbeln<br />

extrem über Ihre 7.1-Anlage – kurzum,<br />

die Signalortung der Action, die Abmischung<br />

im Generellen sowie die Dynamik sind wahre<br />

Vorzeige-Elemente. Das Grundrauschen der<br />

Räumlichkeit wiederum ist in stilleren Szenen<br />

und an belebten Lokalitäten spürbar, für unsere<br />

Verhältnisse ist sie aber noch einen Zacken<br />

zurückhaltender als nötig. Für die absolut passende<br />

Musik zeichnet Komponist Justin Caine<br />

Burnett verantwortlich, der sich im Musik-<br />

Department bereits um Teile des jeweiligen<br />

Musikscores von Filmen wie „Gladiator“ und<br />

„The Town“ kümmerte. Teilweise wirkt der<br />

Soundtrack ähnlich dynamisch wie jener in<br />

Danny Boyles „Slumdog Millionär“ – eben ein<br />

echt mitreißendes Musik-Erlebnis..<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

Was erwartet man, bei einem Actionstreifen, der einen Typen mit<br />

ner Knarre und Mickey Rourke auf dem Cover zeigt? Genau das!<br />

100 Prozent Buddy-Movie!<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Partielle Unschärfen heben die immense Schärfe der fokussierten<br />

Personen und Objekte hervor. Dennoch gibt es leider auch Fokusfehler.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2,5/3 1/2 1,5/2<br />

Action – Würde diese Genre-Bezeichnung ein Qualitätssiegel für<br />

Bombast-Sound sein, so wäre die Film auf jeden Fall damit bestückt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 2/2 2/2<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 61


Film<br />

Horror<br />

Chained<br />

Thriller<br />

OT: Chained<br />

L: US J: 2012<br />

V: Capelight<br />

B: MPEG-4, 2,35:1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Jennifer Chamers<br />

Lynch D: Vincent<br />

D’On<strong>of</strong>rio, Eamen<br />

Farren, Julia Ormond LZ: 94 min FSK: 18 P:<br />

19 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 24.05.13 × 1 Extras: 3/10<br />

Wird er es tun? Das fulminante<br />

Finale beginnt<br />

Bob hat sich entschieden, Tim in seine Fußstapfen treten zu lassen. Den<br />

Platz auf dem neuen Stuhl gibt es als Symbol schon vorab<br />

Der kleine Tim und seine Mutter<br />

werden nach einem Kinobesuch<br />

von einem als Taxifahrer<br />

arbeitenden Serienkiller (Vincent<br />

D’On<strong>of</strong>rio) in dessen weit abgelegenes<br />

Haus entführt. Dort muss<br />

Tim miterleben, wie seine Mutter<br />

von Bob brutal umgebracht wird.<br />

Die nächsten Jahre verbringt Tim<br />

damit, Bobs Haus sauber zu halten<br />

und Opfer für Opfer zu beseitigen.<br />

Neun Jahre nach Tims Entführung<br />

plant Bob, den inzwischen herangewachsenen<br />

Jungen (Eamen Farren)<br />

nun auch zum Mann und zum Killer<br />

werden zu lassen.<br />

Nachdem Regisseurin Jennifer<br />

Chambers Lynch bisher eher für<br />

den Namen ihres Vaters statt für<br />

guter Filme bekannt war, gelingt<br />

ihr mit „Chained“ eine beachtliche<br />

filmische Leistung. Der Film präsentiert<br />

sich als beinahe perfekt<br />

inszeniertes Kammerspiel, das seine<br />

brutale Eindringlichkeit weniger<br />

aus den blutigen Szenen schöpft,<br />

sondern die Schockmomente vor<br />

allem durch das gnadenlose Psychogramm<br />

der beiden – hervorragend<br />

aufspielenden - Hauptakteure<br />

und die entsprechenden Konflikte<br />

erschafft. Allein die Vorstellung,<br />

dass die so heraufbeschworenen<br />

Situationen real sein könnten, erzeugt<br />

unweigerlich eine Gänsehaut.<br />

Das Bild der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> weiß zu überzeugen.<br />

Schärfe und Detailreichtum<br />

sind sehr gut ausgeprägt, Kontrast<br />

und Schwarzwert stimmen. Farblich<br />

dominiert – nicht zuletzt durch<br />

die vielen Innenaufnahmen – ein<br />

bräunlicher Ton, dennoch wirkt das<br />

Bild sehr atmosphärisch. In Sachen<br />

Ton wird hier logischerweise kein<br />

Effektfeuerwerk abgebrannt, die<br />

meisten Szenen sind ruhig gehalten,<br />

die Dramatik wird vor allen<br />

durch den meist zurückhaltenden,<br />

aber durchaus dynamisch eingesetzten<br />

Score erzeugt.<br />

UF<br />

Film 8,5/10<br />

Ein Serienkiller will sich seinen Nachfolger<br />

erschaff en. Top-Akteure in einem beängstigend<br />

eindringlich inszeniertes Kammerspiel.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

American Mary<br />

Horror/Thriller<br />

OT: American Mary<br />

L: US J: 2012<br />

V: Universal<br />

B: k. A.<br />

T: k. A.<br />

R: Jen & Sylvia Soska<br />

D: Katherine Isabelle<br />

LZ: k. A. FSK: 18 P: 17<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.03.13 × 1 Extras: k. A.<br />

Mary (Katherine Isabelle) ist<br />

eine ganz normale Medizin-<br />

Studentin, die dringend Geld benötigt<br />

und sich daher in einem<br />

Strip-Club verdingen will. Wie so<br />

häufig kommt alles ganz anders<br />

als geplant, denn im Anschluss<br />

an ihr Bewerbungsgespräch wartet<br />

ein Folterungsopfer auf sie, das<br />

sie für 5000 Dollar ins Reich der<br />

Lebenden zurück holen soll. Von<br />

Das Schicksal macht aus Mary (K. Isabelle) jedoch bald eine rachsüchtige<br />

Femme Fatal, die ihre chirurgischen Fähigkeiten zu nutzen weiß<br />

der Situation deutlich abgeschreckt,<br />

kann sie sich aber dennoch nicht<br />

der Faszination der Club-Szene entziehen,<br />

sodass bald ihre nächste<br />

plastisch veränderte Kundin an die<br />

Tür klopft. Eine Stripperin, die sich<br />

wie Betty Boop aufgemacht hat,<br />

fragt sie nach einem plastischen<br />

Eingriff bei ihrer Freundin Ruby Realgirl.<br />

Kaum verliert Mary die Scheu<br />

vor der Szene wird sie auf einer<br />

Party jedoch von ihrem ehemaligen<br />

Lehrer betäubt und vergewaltigt.<br />

Von dem Vorfall sichtlich gezeichnet<br />

entwickelt sie sich zu einer<br />

Femme Fatal, die sich einerseits<br />

einen Namen als plastische Chirurgin<br />

in der Szene macht und<br />

die andererseits einen düsteren<br />

Racheplan entwickelt, für den sie<br />

über Leichen geht. Und das geht<br />

im wahrsten Sinne des Wortes unter<br />

die Haut, denn wer schön sein<br />

will, wird leiden … oder so ähnlich.<br />

Nach „A Hooker in A Trunk“<br />

verwenden die Regie-Zwillinge Jen<br />

und Sylvia Soska erneut viele bunte<br />

und skurrile Charaktere, um ihrem<br />

Film das besondere Etwas zu<br />

Die bildschöne Mary (K. Isabelle) ist<br />

eine begabte Medizinstudentin<br />

verleihen. In der Horror-Szene gelten<br />

die beiden Kanadierinnen deshalb<br />

bereits als Kult, was sie sich<br />

angesichts der ungewöhnlichen<br />

Zusammenstellung aus Kuriositätenkabinett<br />

und Horror-Thriller<br />

auch redlich verdient haben. Ebenjene<br />

Mischung verursacht einen<br />

unangenehmen Beigeschmack,<br />

ähnlich eines kleinen aber exquisiten<br />

Schmerzes – eben, als würde<br />

man selber ein bisschen an der<br />

Tortur teilhaben. Und wer weiß,<br />

vielleicht gefällt es Ihnen ja? FT<br />

Bilder: Capelight, Universal<br />

62


Horror<br />

Film<br />

The Collection<br />

Thriller/Gore<br />

OT: The Collection L: US J: 2012 V: Planet Media<br />

B: k. A. T: k. A. R: Marcus Dunstan<br />

D: Josh Stewart, Emma Fitzpatrick LZ: k. A. FSK: 18<br />

P: 26 Euro W-Cover: ja<br />

(Josh Stewart), kommt zum Vorschein, er wurde<br />

in einer der letzten Szenen des Prequels in solch<br />

eine Kiste gesperrt. Zweitens – er rettet Elena<br />

vor einem Speer, der aus der Wand geschossen<br />

kommt. Drittens – der nicht aufgehaltene Speer<br />

löst eine Reihe von Fallen aus, die Hunderte von<br />

Menschen auf der Tanzfl äche durchbohren und<br />

zerquetschen. Elenea gerät dann doch noch in<br />

die Fänge des Collectors und Arkin bricht sich<br />

bei seiner Flucht den Arm, schafft es aber in die<br />

Freiheit.<br />

konnte uns leider nicht mehr rechtzeitig die Rezensionsdisc<br />

zur Verfügung stellen, weshalb wir<br />

den eingeplanten Test kurzerhand zu dieser <strong>Vorschau</strong><br />

ummodellieren mussten. Die Bewertung<br />

liefern wir in der kommenden Ausgabe nach.<br />

FALKO THEUNER<br />

VÖ: 16.05.13 × 1 Extras: –/10<br />

Übermächtige Serienkiller, die ihr Gesicht hinter<br />

einer Maske verstecken und es lieben,<br />

ihre Opfer in ausgeklügelte Fallen tappen zu<br />

lassen, sind seit dem SAW-Hype ein beliebtes<br />

Horror-Thema. Marcus Dunston, Regisseur und<br />

Drehbuchautor, hat sich daher genau hierauf<br />

spezialisiert und etablierte sich seit dem vierten<br />

„SAW“-Teil als Schreiber dieser Filmserie. Mit „The<br />

Collector“ startete er dann 2009 sein eigenes Regie-Projekt,<br />

das exakt dem gleichen Muster folgt,<br />

aber zwei entscheidende Unterschiede aufweist:<br />

Es gibt einen Helden und der psychopathische<br />

Bösewicht lässt gerne ein Opfer leben, um es<br />

zum Teil seiner Sammlung zu machen. Mit „The<br />

Collection“ liegt nun der zweite Teil der Filmreihe<br />

vor, der sich wie der Titel schon sagt, um die<br />

Sammlung des Fieslings dreht. Und die befindet<br />

sich natürlich im Unterschlupf des Collectors.<br />

Hirn aus, Splatter an!<br />

Der Prolog des Films macht unmissverständlich<br />

klar, dass der Serienmörder vor nichts zurückschreckt,<br />

um seiner Perversion zu frönen. Aber<br />

auch Arkin hat es faustdick hinter den Ohren,<br />

wenn es ums Überleben geht. Im Krankenhaus<br />

macht dieser Bekanntschaft mit dem mächtigen<br />

Vater von Elena, der ihn dazu bringt, seine Privatarmee<br />

zum Versteck des Killers zu führen. Arkin,<br />

der sich in seiner Kiste bei jeder Abbiegung eine<br />

entsprechende Markierung in den Arm geritzt<br />

hat, führt die Truppe zu einem verlassenen Hotel,<br />

das sich tatsächlich als Basis des Collectors herausstellt.<br />

Doch nun beginnt erst recht ein Kampf<br />

ums Überleben, der alsbald zu einem Fallen-gespickten<br />

Krieg ausartet. Und wie gesagt, dreht sich<br />

diesmal alles um die Sammlung des Collectors,<br />

deren Gliedmaßen hier nicht nur eine neue Anordnung<br />

fi nden. Der überlebende Part ist nicht<br />

ohne Grund noch am Leben.<br />

Auch mit Gipsarm nicht aufzuhalten: Arkin rettet<br />

Elena mehr als einmal das Leben<br />

Bilder: Planet Media<br />

Neue Dimension des Schreckens<br />

Wies Teil eins noch relativ simple „hausgemachte“<br />

Fallen auf , die der Collector im Wohnsitz einer<br />

Familie anbrachte, entfalten die neuen Teufeleien<br />

auf seinem eigenen Spielfeld ihre volle dämonische<br />

Natur. Schauplatz Nummer eins ist eine<br />

Disko, die für die <strong>of</strong>fensichtlich neue Protagonistin<br />

Elena (Emma Fitzpatrick) zum Ort der Enttäuschung<br />

wird. Sie erwischt ihren Freund beim<br />

Téte a Téte mit einer anderen und stürmt von<br />

der Tanzfl äche in einen Nebenraum. Dort entdeckt<br />

sie eine von den roten „Lock“-Truhen des<br />

Collectors, die sie natürlich öffnen muss. In nur<br />

wenigen Augenblicken passieren gleich mehrere<br />

Dinge: Erstens – der Held des ersten Teils, Arkin<br />

Ausweglos?<br />

Fans des Genres bekommen hier also sämtliche<br />

Zutaten, die sie von solch einem Film erwarten.<br />

Hier stirbt keiner einen normalen bzw. unspektakulären<br />

Tod. Nein, wenn hier jemand stirbt, dann<br />

wird er stufenweise dekonstruiert, bis nur noch<br />

ein paar Fleischbröckchen von ihm übrig sind. Mit<br />

Horror hat das relativ wenig zu tun. Eher wird hier<br />

die Spannung bedient sowie die H<strong>of</strong>fnung, dass<br />

zumindest einer der Protagonisten es bis ans<br />

Ende schafft. Und natürlich gibt es wie in jedem<br />

solcher Filme ein grausiges Nachspiel, das diesmal<br />

jedoch tatsächlich für Überraschung beim<br />

Zuschauer sorgen könnte. Planet Media bringt<br />

den Film am 16. Mai auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> heraus und<br />

Ersatzteillager: Nicht ohne Grund sind die benden „Sammelstücke“ nicht<br />

überletot<br />

In der Falle: Aus den teuflischen Konstruktionen<br />

des Collectors gibt es kaum ein Entkommen<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 63


Film<br />

Horror<br />

Als „Magazin für höchsten Filmgenuss“ müssen wir eine Warnung aussprechen: Der auf den vorliegenden zwei<br />

Seiten besprochene Film ist die Essenz aller Geschmacklosigkeit und das genaue Gegenteil eines hochkarätig produzierten<br />

Blockbusters, sozusagen der Inbegriff eines Trash-Films. In ihm enthalten sind sexbesessene Zombies, ein<br />

Riesensperma, Werbären, Adolf Hitler, Frankensteins Monster, große Portionen Splatter, neonfarbene Körperflüssigkeiten<br />

sowie jede Menge Zeugs, das sie garantiert nie in Ihrem Leben sehen wollen.<br />

Und sagen Sie nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt …<br />

FALKO THEUNER<br />

Horror/Komödie<br />

OT: Chillerama L: US J: 2011 V: S u n fi l m B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1 R: Adam Rifkin, Tim Sullivan, Adam<br />

Green, Joe Lynch D: Adam Rifkin, Tim Sullivan, Eric Roberts<br />

LZ: 120 min FSK: 16 P: 13 Euro W-Cover: ja.<br />

VÖ: 11.04.13<br />

× 1 Extras: 6/10<br />

D<br />

a uns die Kreativität fehlt, die „Qualitäten“<br />

des B-Movies in adäquate Worte zu fassen,<br />

verabredeten wir uns einfach mit den beiden<br />

Regisseuren Tim Sullivan („2001 Maniacs“) und<br />

Adam Rifkin („Underdog – Unbesiegt, weil er<br />

fliegt“) am Telefon.<br />

F: In welcher Stimmung sollte der Zuschau-<br />

er sein, wenn er sich „Chillerama“<br />

ansieht?<br />

Tim Sullivan (T): Betrunken! (lacht)<br />

Nein, im Ernst: Ich bin in New Jersey<br />

aufgewachsen, Adam in Chicago.<br />

Und jeder von uns ging häufi g in<br />

Drive-In-Kinos. Das alles war wie eine große Party.<br />

Ich meine, die Teenager schlichen sich dort<br />

mit einem Sixpack Bier ein, manche der Kids<br />

waren auch stoned … Daher ist die Hauptidee<br />

hinter „Chillerama“ einen Film wie eine Party zu<br />

feiern.<br />

F: Was waren denn das für Filme, die Ihr<br />

als Drive-In-Vorstellungen gesehen habt?<br />

Adam Rifkin (A): Wir sind mit B-Movies aufgewachsen.<br />

Das war auch der Grund, weshalb<br />

wir „Chillerama“ gemacht haben, weil wir unser<br />

halbes Leben mit der Liebe zum Film bzw. zu<br />

allen Arten von Film verbracht haben. B-Movies,<br />

Grindhouse-Filme, Drive-in-Filme, Exploitation-<br />

Filme – eben alle Formen der Low-Budget-<br />

Unterhaltung. Solche Streifen sind einfach dem<br />

Spaß gewidmet.<br />

T: Und wir entschieden uns „Chillerama“ zu machen,<br />

während Adam diesen wundervollen Film<br />

„Detroit Rock City“ drehte, über die 1970er, den<br />

Rock und die Teenager. Das war 1998 und wir<br />

hatten die Idee, dieser Art von Filmerlebnis<br />

unseren fi lmischen Tribut zu zollen. Video<br />

On Demand, digitale Downloads usw.<br />

– das ist zwar alles ganz großar-<br />

tig. Aber das Event, in ein Kino<br />

zu gehen und einen Film zu schauen, geht dabei<br />

verloren. Daher wollten wir einen Film machen,<br />

der genau das wieder zurück bringt.<br />

F: Sehe ich das richtig, vier Regisseure<br />

haben diesen Film gedreht?<br />

T: Ja, wir beide, Adam Green („Hatchet“, Anm.<br />

d. Red.) und Joe Lynch („Wrong Turn 2“, Anm.<br />

d. Red.). Wir vier sind so eine Art Horror-Super-<br />

Truppe. (beide lachen)<br />

A: Es war wirklich spaßig, auf diese Weise zusammenzuarbeiten.<br />

Jeder übernahm einen der vier<br />

Parts und konnte so seinen ganz eigenen Film<br />

drehen. Zugleich inspirierten wir uns gegenseitig<br />

und halfen uns, wo es nur ging. Ich würde uns<br />

daher als eine Art Rockband bezeichnen.<br />

F: Was war Eure erste Story-Idee hierfür?<br />

T: Ich muss sagen, als erstes kam Adam Rifkin<br />

der Gedanke zum Titel „The Diary Of Anne<br />

Frankenstein“. Dieser Titel tauchte auch in<br />

seinem Comic „Shmobots“ auf. Zuerst stand<br />

also dieser Name im Raum und der Rest folgte<br />

dann wie von selbst: „Zom-B-Movie“, „Wadzilla“,<br />

„I Was A Teenage Werebear“. Wir wussten von<br />

Anfang an, dass wir damit die Grenzen überschreiten<br />

wollten, also einfach alles machen<br />

Bilder: Sunfilm<br />

64


Horror<br />

Film<br />

Hey-ho Frankenstein! Das Monster versteht nicht ganz, was der bellende Trottel mit dem kleinen<br />

Schnäuzer und dem markanten Seitenscheitel überhaupt von ihm will<br />

würden, womit wir gerade so davon kommen<br />

würden. (lacht spitzbübisch)<br />

F: Wadzilla war dein Part, Adam, oder?<br />

A: Jap!<br />

T: Adam spielt übrigens auch in „Wadzilla“ mit.<br />

F: Aha, du bist also in einem Film, in dem<br />

ein gigantisches Sperma die Nachbarschaft<br />

terrorisiert …<br />

A: Jap!<br />

F: Das ist wirklich geschmacklos!<br />

T: Es ist viel passiert hier in Amerika. Ich weiß<br />

nicht, ob Ihr in Deutschland Probleme damit<br />

habt …<br />

F: Mit so etwas haben wir überhaupt keine<br />

Probleme, das ändert aber nichts an der<br />

Geschmacklosigkeit des Films. Was sagen<br />

denn Deine Eltern zu diesem Film?<br />

(Ausgedehntes Lachen)<br />

A: Tja inzwischen ist es so, dass meine Eltern<br />

von absolut gar nichts mehr geschockt sind, von<br />

dem, was ich mache. Daher, ja, sie haben den<br />

Film gesehen … und sie wussten sehr gut was<br />

auf sie zukommen würde … (Dreckiges Gelächter<br />

von beiden) Meine Eltern kommen mit<br />

meinem Humor inzwischen ganz gut zurecht.<br />

F: Was hat Dich zu „Wadzilla“ ispiriert?<br />

A: Ich wollte einen Film machen, der an all diese<br />

Giganten-Filme und Filme mit verstrahlten Monstern<br />

aus den 1950ern und 1960ern erinnert:<br />

Die „Godzilla“-Reihe, „Tarantula“, „The Blob“ –<br />

insbesondere „The Blob“. Daher überlegte ich,<br />

was besonders lustig als Riesenmonster sein<br />

könnte. Eine andere große Inspiration war Woody<br />

Allens „Was Sie schon immer über Sex wissen<br />

wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten“.<br />

In diesem Film wird er von einer riesigen Brust<br />

verfolgt.<br />

T: Sie kümmerten sich auch um die Puppen in<br />

„Team America“.<br />

A: Sie sind sehr erfolgreich und ich kannte sie<br />

schon vorher und wusste, dass sie diese Art von<br />

Film einfach lieben. Als ich ihnen das Konzept<br />

erklärte, sagte ich: “Wir haben so gut wie überhaupt<br />

kein Geld. Was wir aber haben ist ein Projekt,<br />

das sehr viel Spaß machen wird und wie<br />

ich denke eine Hommage der Filme sein wird,<br />

die wir so lieben“. Und sie sagten zu und produzierten<br />

richtig kultige Effekte.<br />

F: Ok, nun zu deinem Part, Tim, „I Was A<br />

Teenage Werebear“. Hast Du jemals zuvor<br />

„Teenwolf“ aus den 1980ern gesehen?<br />

T: Witzigerweise habe ich den Film niemals gesehen.<br />

Ich kenne nur den Namen. Meine Inspiration<br />

liegt weiter zurück bei „I Was A Teenage<br />

Werewolf“ von 1957 mit Michael Landon. Hinzu<br />

kamen Filme wie „…Denn sie wissen nicht,<br />

was sie tun“ oder allgemein die Teenie-Filme.<br />

Wir überlegten uns, was für eine Art Monsterfi lm<br />

Roger Corman für ein Drive-In produzieren würde.<br />

Wir dachten an seine Strandfi lme und daran,<br />

dass wir das alles kombinieren wollten. Diese<br />

sehr farbenprächtige Musical-Sequenz würde<br />

einen großartigen Kontrast zu Adam Greens<br />

Schwarz-Weiß-Part „Diary Of Anne Frankenstein“<br />

sein.<br />

F: Welche Rolle spielt die homosexuelle<br />

Komponente in diesem Teil? Gibt es eine<br />

versteckte „Message“ fürs Publikum?<br />

T: Yeah! Ich meine … oberfl ächlich gesehen ist<br />

der Kurzfi lm einfach nur bescheuert. Aber es existiert<br />

tatsächlich eine „Message“. Und sie zeugt<br />

von Akzeptanz und davon, dass wir vielleicht anders<br />

sind, uns das aber nicht gleich zu Monstern<br />

macht. Ich bin übrigens schwul, wie wir ja alle<br />

wissen – wusstest Du das Adam?<br />

A: Nö, bisher noch nicht.<br />

F: Und wie kamen diese “außergewöhnlichen”<br />

Spezialeffekte zustande?<br />

A: Hierfür verbündeten wir uns mit ein paar Typen<br />

namens „The Kyoto Brothers“. Sie sind sehr<br />

bekannt für ihren Film „Killer Klowns From<br />

Outerspace“ und sie haben außerdem<br />

zu vielen Filmen die Spezial fekte<br />

Ef-<br />

gemacht.<br />

T: Natürlich! (lacht!) Und es war eine echte Gelegenheit<br />

für mich bzw. ich bin sehr froh darüber,<br />

dass Joe und die beiden Adams mir diese Chance<br />

einräumten, etwas anderes zu machen<br />

und auf diesem Wege vielleicht auch das<br />

Publikum zu erreichen. Wir dachten also,<br />

wir könnten die Identitätssuche von Jugendlichen<br />

als Hauptthema nehmen,<br />

Da haben sich zwei gefunden. In diesem Musical<br />

geht es um Werbären und die wahre Liebe.<br />

die sich noch total unsicher sind, ob sie jetzt auf<br />

Mädchen oder auf Jungs oder was auch immer<br />

stehen. Das alles brachten wir in einen Musical-<br />

Kontext, ähnlich der „Rocky Horror Picture Show“<br />

und verpassten ihm den Look des zweiten<br />

„Nightmare On Elmstreet“-Films. Zugegeben,<br />

nicht jeder mag jede Episode von „Chillerama“<br />

aufgrund der verschiedenen Intentionen. Aber<br />

das ist das Tolle daran: Wenn Dir der „Werebear“<br />

nicht gefällt ist vielleicht das Giganten-Sperma<br />

genau das richtige für Dich.<br />

Wir mögen die Vorstellung, dass sich die Kids wie<br />

wir damals in die R-Rated Filmvorstellung schleichen,<br />

um „Chillerama“ zu schauen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Film 5,5/10<br />

Die letzte Nacht des Drive-in-Kinos gestaltet sich als obskurer Mix<br />

aus kreativen Ausgeburten vierer gestörter Fantasien. In anderen<br />

Worten: Total kranke Kacke!<br />

Technik 5/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 5/10<br />

Je nach Episode variieren die Parameter, grundsätzlich sind die<br />

Bilder auf alt und Grobkörnig getrimmt und der Kontrast überhöht.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1,5/3 2/3 1/2 1/2<br />

Selten sind nette Surround-Momente zu hören, doch wie bei<br />

anderen B-Movies liegt die Faszination bei den schlechten Eff ekten<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

1,5/3 1/3 1/2 1,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 65


Film<br />

Horror<br />

Dead Before Dawn<br />

Horror/Komödie<br />

OT: Dead Before Dawn<br />

L: US J: 2012 V: KSM<br />

B: MPEG-4, 1.85: 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: April Mullen<br />

D: Devon Bostick,<br />

Christopher Lloyd,<br />

Martha MacIsaac<br />

LZ: 88 min FSK: 16 P: 13 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 15.04.13 × 1 Extras: 5/10<br />

Wenn eine Gruppe von College-Schülern<br />

einen uralten<br />

Fluch entfesselt, der andere Menschen,<br />

die mit den Jugendlichen<br />

Augenkontakt haben, dazu zwingt<br />

sich umzubringen und anschließend<br />

als Zombie-Dämonen bzw.<br />

„Zämonen“ wieder aufzuerstehen,<br />

dann klingt das erstmal nach einer<br />

recht abgefahrenen Idee. Kommen<br />

dazu im Falle von „Dead Before<br />

Und es geht noch absurder: Wer sich traut, einen „Zämon“ zu küssen, der<br />

macht aus ihm seinen ganz persönlichen Sklaven...<br />

Dawn“ jedoch ein flacher Humor,<br />

manische Darsteller und ein beinahe<br />

dramaturgie-freier Handlungsverlauf,<br />

dann lädt die Horror-<br />

Komödie nur äußerst selten zum<br />

Lachen oder gar Gruseln ein und<br />

verfehlt damit gänzlich ihren Zweck.<br />

Da kann selbst die Gastrolle von<br />

„Zurück in die Zukunft“-Star Christopher<br />

Lloyd nicht mehr viel retten.<br />

Ansatzweise sehenswert oder interessant<br />

dürfte der Zombie-Klamauk<br />

höchsten für Fans von Formaten<br />

wie „Scary Movie“ sein. Auch der<br />

coole bis lustige Soundtrack erzeugt<br />

hin und wieder heitere Stimmung.<br />

Technisch wirkt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc insgesamt<br />

sehr hochwertig. Der hohe<br />

Kontrast und die szenarisch angepasste<br />

Farbtemperierung sorgen<br />

für ein dynamisches, kräftiges und<br />

gestochen scharfes Bild.<br />

Mit einem ausgewogenen Frequenzspektrum,<br />

einer gelungenen<br />

Abmischung und einer effektvoll<br />

eingesetzten räumlichen Inszenierung<br />

sorgt auch der Sound für eine<br />

qualitative Aufwertung des Films.<br />

Auch beim Bonusmaterial ließ man<br />

Highlight: Ein kurzer Gastauftritt<br />

von Christopher Lloyd<br />

sich <strong>of</strong>fenbar nicht lumpen und so<br />

kann der Zuschauer noch ein Making-Off,<br />

einige Hintergrundinfos,<br />

Pressekonferenzen und Filmpräsentationsveranstaltungen<br />

verfolgen,<br />

bei denen er feststellen wird,<br />

dass die Darsteller im normalen<br />

Leben sogar recht natürlich und<br />

sympathisch wirken können. NR<br />

Film 3/10<br />

Belanglos inszenierter Teenie-Zombie-Klamauk,<br />

der höchstens durch seine Absurdität für<br />

ein paar kopfschüttelnde Lacher sorgt.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Possession<br />

Das Dunkle in dir (Uncut)<br />

Horror<br />

OT: The Possession<br />

L: US J: 2012<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Ole Bornedal<br />

D: Jeff rey Dean<br />

Morgan, Kyra<br />

Sedgwick, Natasha Calis LZ: 94 min FSK: 18<br />

P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 04.04.13 × 1 Extras: 5/10<br />

Clyde weiß sehr schnell, was es mit<br />

der Dibbuk-Box auf sich hat<br />

Nach der Scheidung ihrer Eltern<br />

verbringen die Töchter Emely<br />

(Natasha Calis) und Hannah (Madison<br />

Davenport) das eine oder<br />

andere Wochenende bei Ihrem Vater<br />

Clyde (Jeffrey Dean Morgan).<br />

Gemeinsam kaufen sie auf einem<br />

kleinen Flohmarkt eine alte Holzkiste,<br />

deren Besitz das Wesen der<br />

kleinen Em völlig verändert. Während<br />

Clydes Exfrau Stephanie (Kyra<br />

Sedgwick) anfangs völlig hilflos darauf<br />

reagiert, ist Clyde sehr schnell<br />

davon überzeugt, dass seine Tochter<br />

von einem Dämon besessen ist.<br />

Durch das Internet findet er einen<br />

Rabbi, der sich bereit erklärt, den<br />

Dämon auszutreiben.<br />

Regisseur Ole Bornedal schafft es<br />

auch mit diesem Film nicht, an<br />

die Qualität seiner „Nachwache“<br />

(1994) anzuknüpfen. Auch von<br />

der Eindringlichkeit von Friedkins<br />

„Exorzist“ (1973) ist er meilenweit<br />

entfernt. Zwar ist „Possession“ gefällig<br />

in Szene gesetzt, die Darsteller<br />

(allen voran Natasha Calis) können<br />

durchaus überzeugen, und der Film<br />

ist weit davon entfernt, in die Rubrik<br />

Stephanie und ihre große Tochter Hannah beobachten voller Verzweiflung,<br />

was mit der kleinen Em geschieht<br />

Horrortrash zu fallen. Aber unterm<br />

Strich passiert nicht viel mehr, als<br />

im Kurzinhalt bereits beschrieben<br />

ist. Beginnt das Ganze noch einigermaßen<br />

atmosphärisch, so spult<br />

sich der Rest dann doch eher nach<br />

Schema F ab, Spannung kommt so<br />

kaum auf, Überraschungen gibt es<br />

gar nicht.<br />

Die Technik der Scheibe erweist<br />

sich aber als rundum solide. Das<br />

sehr kontrastreiche Bild wirkt farblich<br />

leicht unterkühlt und damit<br />

recht stimmig. Ab und an gibt es<br />

ein leichtes Bildrauschen zu verzeichnen,<br />

ohne dass dies wirklich<br />

stört. Der Ton ist gut abgemischt<br />

und dreht in den dramatischen<br />

Szenen richtig auf. An Extras gibt<br />

es neben einem Audiokommentar<br />

noch ein Featurette.<br />

UF<br />

Film 6/10<br />

Gefällig inszeniert, aber dramaturgisch nur<br />

Schema F und ohne große Spannungsmomente.<br />

Trotz FSK 18 beinahe familientauglich.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: KSM, Studiocanal<br />

66


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

Solo für<br />

Vier<br />

Ja, Sie lesen richtig, denn im aktuellen <strong>Blu</strong>Note-Café wollen wir Ihnen vier völlig<br />

unterschiedliche Solokünstler näherbringen. Das Quartett ist dabei ein gemischtes<br />

Doppel aus deutschen und internationalen Künstlern, aus Männlein und Weiblein.<br />

Bühne frei für Alanis Morissette, Paul Simon, Ina Müller und Herbert Grönemeyer!<br />

Bilder: ©bluefeeling/PIXELIO<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 67


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Alanis Morissette – Live At Montreux 2012<br />

Das berühmte „Jazz-Festival“ im schweizerischen<br />

Montreux zählt seit Jahrzehnten zu<br />

den wichtigsten und beliebtesten Live-Events<br />

der populären Musik. Dabei sollte man sich von<br />

dem Gedanken, dass man es hierbei immer<br />

noch mit einer reinen Jazz-Veranstaltung zu tun<br />

hat, freimachen, denn seit Jahren pilgern auch<br />

die Größen aus Rock und Pop regelmäßig und<br />

sehr gerne in die französischsprachige Schweiz,<br />

um die Stadt im Juli über zwei Wochen lang<br />

mit Konzerten der Extraklasse zu rocken. Die<br />

Kanadierin Alanis Morissette ist quasi schon<br />

Stammgast in Montreux, war das Konzert am<br />

2. Juli letzten Jahres doch bereits ihr dritter<br />

Auftritt auf dem Festival. Ihr Weg vom gefeierten<br />

Fräulein-Wunder des Independent-Pop<br />

zum unverwüstlichen Dauerbrenner in der Pop-<br />

Landschaft nötigt einem unweigerlich Respekt<br />

ab. Die Verkaufszahlen ihres stilprägenden Meisterwerks<br />

„Jagged Little Pill“ (1995) mag sie<br />

zwar nie wieder erreicht haben, doch auf jedem<br />

einzelnen der nachfolgenden Alben ist eine<br />

faszinierende musikalische, textliche und auch<br />

persönliche Entwicklung dieser kraftvollen Frau<br />

nachzuvollziehen.<br />

Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vertreten sind alle Hits ihrer mittlerweile<br />

bereits 22 Jahre langen Karriere und<br />

auch viele der wirklich guten Songs der letzten<br />

beiden Alben „Flavors Of Entanglement“ und<br />

„Havoc And Bright Lights“. Die Surroundvariante<br />

erweist sich gegenüber der 2.0-Abmischung<br />

als weniger direkt, dafür aber als differenzierter:<br />

Einzelne Instrumente sind hier deutlich besser<br />

zuzuordnen (Lead-Gitarre links, Rhythmus-<br />

Gitarre rechts, Drums und Keyboards zentral).<br />

Insgesamt hat uns der kraftvoll treibende<br />

Stereomix aber deutlich besser gefallen. Leider<br />

bekommt man keinerlei Bonus-Features geboten<br />

– nur ein dünnes Booklet, in dem Morissettes<br />

enge Verbindung mit dem Festival von<br />

Montreux deutlich wird, liegt der Veröffentlichung<br />

als kleine Dreingabe bei.<br />

Paul Simon – Live In New York City<br />

Paul Simon und Art Garfunkel – bei diesen<br />

beiden Namen bekommen Musik-Enthusiasten<br />

aller Altersklassen s<strong>of</strong>ort eine Gänsehaut.<br />

Leider muss man auch beim vorliegenden<br />

Konzert aus dem Juni 2011 auf eine Wiedervereinigung<br />

des einstigen Singer/Songwriter-<br />

Dreamteams verzichten – doch Paul Simon und<br />

seine Mitstreiter (immerhin eine achtköpfige<br />

Band) sorgen auch so für Begeisterung beim<br />

zahlreichen New Yorker Publikum. In der traditionsreichen<br />

Webster Hall im Herzen von Manhattan<br />

zelebrierte man einen atmosphärischen,<br />

fast familiären Abend, bei dem die engen<br />

Bande, die über all die Jahre zwischen Simon<br />

und seinen treuen Fans gewachsen sind, in<br />

jedem einzelnen Song zu spüren sind. Auf der<br />

Bühne stehen klasse Musiker mit viel Lust auf<br />

die Songs und auf spontane Improvisationen –<br />

die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bietet einfach tolle Live-Versionen<br />

der beliebtesten Songs aus dem reichhaltigen<br />

Repertoire von Paul Simon, die man eins zu eins<br />

auch auf CD veröffentlichen könnte (was man ja<br />

schließlich auch getan hat!). Einige der Klassiker<br />

von Simon And Garfunkel – zum Beispiel eine<br />

wunderschöne Konzertgitarren-Solo-Version von<br />

„The Sound Of Silence“ zum Beginn der Zugabe –<br />

dürfen natürlich auch nicht fehlen. Sowieso<br />

erweist sich dieses Konzert als wahres Fest für<br />

Gitarristen: Von virtuosen Zupf-Patterns über<br />

rhythmisch anspruchsvolle Akkordfluten bis hin<br />

zu ausufernden Lead-Guitar-Soli ist alles dabei,<br />

was das Herz in Sachen sechs Saiten begehrt.<br />

Vereinzelt sind uns beim Test der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> leider<br />

Probleme mit der Synchronizität von Bild und<br />

Ton aufgefallen, die aber, während man sich<br />

mehr und mehr in den Songs verliert, kaum<br />

noch auffallen. Warum man dem kraftvollen<br />

PCM-Stereo-Mix nicht noch eine ebenbürtige<br />

Surround-Variante zur Seite gestellt hat, wissen<br />

wohl nur die Macher – das hätte der an sich<br />

guten Scheibe schließlich noch ein entscheidendes<br />

Kaufargument mehr geliefert!<br />

Bilder: Edel Germany, Sony Music, Stock.xchng, Universal Music<br />

68


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

Herbert Grönemeyer – Live At Montreux 2012<br />

Ina Müller – Live<br />

Ina Müller ist eine echte Powerfrau: Seit Jahren<br />

macht sie mit ihrer direkten, schnellen und<br />

unkomplizierten Art von sich reden. Ob auf der<br />

Kabarett-Bühne, in Buchform oder während der<br />

späten Abendstunden der Öffentlich-Rechtlichen:<br />

Sie moderiert, quasselt und witzelt sich mit<br />

solch einer irrwitzigen Energie durch die Medienwelt,<br />

dass einem manchmal regelrecht der<br />

Kopf schwirrt. Seit 2006 pflegt sie nun voller<br />

Leidenschaft eine weitere Facette ihres sehr<br />

variablen Könnens, überraschte sie doch damals<br />

mit dem wirklich schönen und hörenswerten<br />

Album „Weiblich Ledig 40“. Auf Anhieb fand sie<br />

Montreux ist immer für eine Überraschung<br />

gut: Im letzten Jahr landete das Team<br />

um Festival-Chef Claude Nobs (der inzwischen<br />

leider verstorben ist) wieder mal einen<br />

echten Coup, lotsten sie doch niemand geringeren<br />

als Herbert Grönemeyer zum ersten<br />

Mal zu einem Auftritt in die beschauliche<br />

Stadt am Genfer See. Standesgemäß bestritt<br />

Herbie sein Konzert am allerletzten Tag des<br />

Festivals und sorgte mit einem ausufernden<br />

Drei-Stunden-Auftritt für einen der absoluten<br />

Höhepunkte dieses Jahrgangs. Mit leichten<br />

Kürzungen kann man diesen Abend nun auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> noch einmal nacherleben: Die Setlist<br />

umfasst unglaubliche 30 Tracks und reicht von<br />

den unverzichtbaren Klassikern seiner Karriere<br />

(„Männer“, „Flugzeuge im Bauch“, „Halt mich“,<br />

um nur ein paar zu nennen) bis zu den besten<br />

Titeln vom aktuellen Album „Schiffsverkehr“.<br />

Das Publikum geht gut mit, auch wenn die<br />

frenetische Stimmung, von der man in Deutschland<br />

auf einem Grönemeyer-Konzert unweigerlich<br />

begeistert und mitgerissen wird, nicht<br />

wirklich aufkommen will. Das mag auch am sehr<br />

bühnenzentrierten Mix liegen, der die jubelnde<br />

Menge eher ausblendet und sich ganz auf einen<br />

frontalen Stereoklang des guten Dutzends von<br />

Musikern konzentriert, die gemeinsam mit Grönemeyer<br />

eine ansprechende Show abliefern.<br />

ihren Stil, der in leicht verdaulichen, aber nie<br />

anspruchslosen Deutsch-Pop-Gefilden mittels<br />

pointierter und gewitzter Texte (rund um die<br />

Gefühlswelten von Frauen in den besten Jahren)<br />

eine unverkennbare Nische besetzte.<br />

Nach zwei weiteren erfolgreichen Alben kommt<br />

nun also die erste Live-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die allerdings bei<br />

Weitem nicht so lückenlos überzeugen kann. Das<br />

Konzert macht leider einen ziemlich zurechtgestutzten<br />

Eindruck: Das geht schon mit der Eröffnung<br />

los, die einfach nicht vorhanden ist – man<br />

steigt unvermittelt mit dem ersten Song ein und<br />

kann auch zwischendurch den einen oder anderen<br />

holprigen Schnitt bemerken. Mit mageren<br />

75 Minuten Laufzeit ist dieses Konzert für eine<br />

Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> dann auch eher ein kurzer Spaß.<br />

Immerhin sind die typisch-frechen Anekdoten<br />

zwischen den Songs erhalten geblieben – hier<br />

bekommt man Ina Müller wie sie leibt und lebt,<br />

pur und ungefi ltert. Das kann man mögen oder<br />

nicht: ein Blatt nimmt sie jedenfalls nicht vor den<br />

Mund! Soundtechnisch geht die Scheibe in den<br />

angebotenen Stereo-Varianten in Ordnung, ohne<br />

allerdings für akustische Begeisterungsstürme<br />

im heimischen Wohnzimmer zu sorgen. Die<br />

saft- und kraftlosen Surround-Mixes, die jegliche<br />

Wucht und Energie vermissen lassen und nicht<br />

einmal ein echtes Raumklanggefühl erzeugen,<br />

hätte man sich hingegen getrost sparen können.<br />

In Sachen Bonusmaterial schaut man leider<br />

mal wieder in die Röhre, was angesichts des<br />

sehr umfangreichen Konzerts allerdings gut zu<br />

verschmerzen ist. Zumindest bekommt man<br />

im mehrseitigen Booklet einen sehr schönen<br />

Text von Ex-„Rolling-Stone“-Redakteur Joachim<br />

Hentschel geboten, der die „Faszination Grönemeyer“,<br />

die dieser Musiker seit mittlerweile<br />

fast 35 Jahren auf die unterschiedlichsten Menschen<br />

ausübt, auf gleichermaßen fachkundige<br />

wie mitreißende Art und Weise in Worte fasst.<br />

Mit dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> wird er sicher noch den einen<br />

oder anderen Fan hinzugewinnen können.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 69


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Alanis Morissette –<br />

Live At Montreux 2012<br />

Paul Simon –<br />

Live In New York City<br />

Ina Müller –<br />

Live<br />

Herbert Grönemeyer –<br />

Live At Montreux 2012<br />

G: Indie-Pop<br />

OT: Alanis Morissette –<br />

Live At Montreux 2012<br />

L: FR J: 2012 V: Edel<br />

Germany B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1, PCM 2.0 R: Romain<br />

Guélat M: Alanis Morissette,<br />

Julian Coryell, Jason Orme u.a. LZ:<br />

98min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: nein<br />

G: Singer/Songwriter<br />

OT: Paul Simon – Live<br />

In New York City L: US<br />

J: 2011 V: Universal<br />

Music B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: PCM 2.0<br />

R: Martyn Atkins<br />

M: Paul Simon, Tony<br />

Cedras, Jamey Haddad LZ: 95 min FSK: 6<br />

P: 22 Euro W-Cover: nein<br />

G: Deutsch-Pop<br />

OT: Ina Müller – Live<br />

L: DE J: 2012 V: Sony<br />

Music B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DD 5.1/2.0,<br />

PCM 5.1/2.0 R: Axel<br />

Hahne M: Ina Müller,<br />

Andreas Dopp, Kai<br />

Fischer u. a. LZ: 75 min FSK: 0 P: 21 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

G: Deutsch-Pop OT:<br />

Herbert Grönemeyer –<br />

Live At Montreux 2012<br />

L: FR J: 2012 V: Edel<br />

Germany B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1, PCM 2.0 R: Luca<br />

De Luigi M: Herbert<br />

Grönemeyer, N. Hamm, J. Hansonis u. a. LZ:<br />

150 min FSK: 0 P: 16 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 19.04.13 × 1 Extras 1/10<br />

VÖ: 05.10.12 × 1 Extras 0,5/10<br />

VÖ: 12.10.12 × 1 Extras 0,5/10<br />

VÖ: 16.11.12 × 1 Extras 1,5/10<br />

Film 8,5/10<br />

Film 8/10<br />

Film 6,5/10<br />

Film 7,5/10<br />

Sympathischer Auftritt einer routinierten, aber<br />

sehr engagierten Musikerin, die im Laufe ihrer<br />

Karriere stets zu neuen Ufern aufgebrochen ist.<br />

Schwungvolles und rundes Konzert von einem<br />

der Altmeister des Singer/Songwriter-Genres –<br />

ideal, um in Erinnerungen zu schwelgen.<br />

Die gute Stimmung während des Konzerts und<br />

die solide Technik können nicht über den leicht<br />

lieblosen Eindruck der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> hinwegtäuschen.<br />

Ungewöhnlicher und ausgedehnter Auftritt von<br />

Herbie in der Schweiz – sehens- und<br />

hörenswert, nur das Publikum bleibt reserviert.<br />

Technik 8,5/10<br />

Technik 7,5/10<br />

Technik 7/10<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Ton 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Ton 8/10<br />

Alanis Morissette –<br />

Live At Montreux 2012<br />

01. I Remain<br />

02. Woman Down<br />

03. All I Really Want<br />

04. You Learn<br />

05. Guardian<br />

06. Flinch<br />

07. Forgiven<br />

08. Hands Clean<br />

09. I Remain<br />

10. Citizen Of The Planet<br />

11. Ironic<br />

12. Havoc<br />

13. Head Over Feet<br />

14. Versions Of Violence<br />

15. I Remain<br />

16. You Oughta Know<br />

17. Numb<br />

18. Hand In My Pocket<br />

19. Uninvited<br />

20. Thank U<br />

Paul Simon –<br />

Live In New York City<br />

01. Intro<br />

02. The Obvious Child<br />

03. Dazzling <strong>Blu</strong>e<br />

04. 50 Ways To Leave Your Lover<br />

05. So Beautiful Or So What<br />

06. Mother And Child Reunion<br />

07. That Was Your Mother<br />

08. Hearts And Bones<br />

09. Crazy Love, Vol. II<br />

10. Slip Slidin’ Away<br />

11. Rewrite<br />

12. The Boy In The Bubble<br />

13. The Only Living Boy<br />

In New York<br />

14. The Afterlife<br />

15. Diamonds On The Soles Of<br />

Her Shoes<br />

16. Gumboots<br />

17. The Sound Of Silence<br />

18. Kodachrome<br />

19. Gone At Last<br />

20. Late In The Evening<br />

21. Still Crazy After All These Years<br />

22. Credits<br />

Ina Müller–<br />

Live<br />

01. Ja ich will<br />

02. Über Scheidung<br />

03. Mit Mitte 20<br />

04. Über Werbung<br />

05. Fast drüber weg<br />

06. Über die Kindheit<br />

07. Mama<br />

08. Über Thorsten ohne Haar<br />

09. Podkarsten<br />

10. Fremdgehen<br />

11. Über weibliche Piloten<br />

12. Gleichberechtigung<br />

13. Über männliche Piloten<br />

14. Ich ziehe aus<br />

15. Über das Altern<br />

16. Auf halber Strecke<br />

17. Oh Happy Day<br />

18. Drei Männer her<br />

Herbert Grönemeyer –<br />

Live At Montreux 2012<br />

(Auszug)<br />

01. Intro<br />

02. Schiffsverkehr<br />

03. Kreuz meinen Weg<br />

04. Musik nur wenn sie laut ist<br />

05. Halt Mich<br />

06. Bochum<br />

07. Stück vom Himmel<br />

08. Zu dir<br />

09. Männer<br />

10. Was soll das<br />

11. Der Weg<br />

12. Kopf hoch, tanzen<br />

13. Wäre ich einfach nur feige<br />

14. Alkohol<br />

15. Mensch<br />

16. Bleibt alles anders<br />

17. Liebe liegt nicht<br />

18. Landunter<br />

19. Demo (Letzter Tag)<br />

20. Zeit, dass sich was dreht<br />

21. Erzähl mir von morgen<br />

22. Flugzeuge im Bauch<br />

23. Glück<br />

24. November<br />

Hören Sie doch einfach mal rein in eine der Scheiben – am besten natürlich auf ihrer<br />

heimischen Surroundanlage. Falls die allerdings noch fehlt, dann lassen Sie sich ruhig<br />

einmal bei einer Vorführung im Fachhandel davon überzeugen, wie viel Spaß und<br />

Live-Atmosphäre eine gute Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in den eigenen vier Wänden verbreiten kann!<br />

von Tiemo Weisenseel<br />

Bilder: Edel Germany, Sony Music, Stock.xchng, Universal Music<br />

70


Serie<br />

Film<br />

Sons Of Anarchy – Season 1<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

Action<br />

OT: Sons Of Anarchy L: US J: 2008 V: 20th Century Fox<br />

Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Kurt Sutter<br />

D: Charlie Hunnam, Ron Perlman, Katey Sagal LZ: 540 min<br />

FSK: 16 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.03.13 × 3 Extras: 6,5/10<br />

Die amerikanische Anarchistin Emma Goldman<br />

erklärt das Konzept des Anarchismus als<br />

„eine Befreiung des Geistes von der Herrschaft<br />

der Religion, die Befreiung des Menschen von der<br />

Herrschaft des Eigentums, die Befreiung von den<br />

Fesseln und dem Zwang des Staates.“<br />

Nach diesem einfachen aber radikalen Prinzip leben<br />

und sterben auch die „Sons Of Anarchy“ in<br />

der gleichnamigen US-amerikanischen Action-Serie.<br />

Dank ihrer brutal ehrlichen, emotionalen und<br />

beinahe poetischen Handlungs- und Bildsprache<br />

entwickelte sie sich in den Staaten innerhalb kürzester<br />

Zeit zum Kult und schwappt nun mit ihrem<br />

Route-66-Geist auch nach Deutschland herüber.<br />

Es ist schon mit reichlich Ironie verbunden,<br />

wenn die Heimatstadt und Zentrale eines brutalen<br />

Motorrad-Clubs ausgerechnet den „bezaubernden“<br />

Namen Charming trägt. Das erkennt<br />

der Zuschauer spätestens dann, wenn die „Sons<br />

<strong>of</strong> Anarchy Motorcycle Club Redwood Original“<br />

Vizepräsident Jax (C. Hunnam) und seine taffe<br />

Mutter Gemma (K. Sagal)<br />

(SAMCRO) auf ihren Harleys und in schwarzen<br />

Kutten über die kalifornischen Highways grollen,<br />

in wüste Schießereien und Bandenkriege verwickelt<br />

werden und ihren erfolgreichen aber höchst<br />

illegalen Waffengeschäften nachgehen. Unter<br />

dem Deckmantel einer KFZ-Werkstatt leben Club-<br />

Präsident Clay (Ron Perlman), sein Stiefsohn und<br />

Viezepräsident Jax (Charlie Hunnam), dessen<br />

Mutter Gemma (Katey Sagal) und der Rest von<br />

SAMCRO in der ansonsten idyllischen Kleinstadt.<br />

Mit reichlich Verbündeten in den Behörden und<br />

in der Bevölkerung der Stadt sind die harten Biker<br />

nicht nur eine Art Familie mit reichlich Zusammenhalt,<br />

sondern auch die Schutzpatronen von<br />

Charming. Allerdings haben einige örtliche Polizisten,<br />

andere Motorrad-Clubs und vor allem das<br />

ATF (Amt für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und<br />

Sprengst<strong>of</strong>fe) es auf die „Sons“ abgesehen und<br />

sorgen nicht nur für Probleme im Alltagsgeschäft<br />

des Clubs, sondern auch für Streitigkeiten innerhalb<br />

der Biker-Familie. Insbesondere Jax beginnt<br />

die Methoden des Clubs und vor allem das skrupellose<br />

Vorgehen seines Stiefvaters in Frage zu<br />

stellen...<br />

Zwischen Gewalt und Poesie<br />

Auch wenn die Biker-Serie mit reichlich beeindruckenden<br />

Motorrädern, viel Gewalt, Action und<br />

harten Kerlen aufwartet, steckt hinter der Fassade<br />

der „Sons Of Anarchy“ auch einiges an Tiefgang.<br />

Da ist zum einen die an Hamlet angelehnte<br />

Personenkonstellation der Hauptfi guren, die in<br />

den kommenden Staffeln noch zunehmend an<br />

Bedeutung gewinnt. Zudem ist bei aller Härte<br />

auch immer wieder viel Gefühl, Humor und nicht<br />

zuletzt eine gut Prise Gesellschaftskritik im Spiel,<br />

wenn es bei SAMCRO mal wieder so richtig rund<br />

geht. Der Zuschauer wird regelrecht auf eine Gefühlsachterbahn<br />

geschickt, vor moralische Dilemmata<br />

gestellt, wenn er eifrig mit den eigentlich ja<br />

kriminellen Serien-“Helden“ mitfi ebert und sogar<br />

mit einigem philosophischem Gedankengut konfrontiert.<br />

Auch an verschiedensten Identifi kationsfi guren<br />

mangelt es der Serie dank der authentischen<br />

Darsteller nicht. Allen voran begeistern insbesondere<br />

Ron Perlman und Katey Sagal. Ersterer<br />

schafft es, dem skrupelloser Club-Präsidenten<br />

Clay sowohl ein überzeugend brutales, als auch<br />

ein menschliches und verletzliches Gesicht zu<br />

geben. Ebenso verhält es sich mit Katey Sagal,<br />

die auf der einen Seite eine taffe und intrigante<br />

Biker-Braut mimt, sich auf der anderen Seite aber<br />

auch ganz alltägliche Problemen, wie z. B. den<br />

Wechseljahren stellen muss.<br />

Wenn die Harley schnurrt<br />

Ähnlich gegensätzlich und eindrucksvoll gestaltet<br />

sich auch die Bild- und Tonarbeit der Serie. Die<br />

emotionalen Highlights der Serie werden durch<br />

den atmosphärischen Soundtrack unterstützt,<br />

während besonders in den harten Gefechten der<br />

grollende Bass und die räumliche Inszenierung<br />

ein Mittendringefühl und reichlich Action vermitteln.<br />

Durch das breite Frequenzspektrum ergibt<br />

sich ein dynamischer, voller und runder Sound,<br />

der lediglich bei der Abmischung von Effekten<br />

und Dialogen ein wenig mehr Gleichgewicht vertragen<br />

könnte.<br />

Auch optisch erheben sich die „Sons Of Anarchy“<br />

weit über den TV-Standard hinaus. Das<br />

fehlerfreie Bild mit einem starken Kontrast und<br />

kräftigen, warmen Farben ergibt eine passende<br />

stilistische Optik für das Kalifornien-Szenario. Die<br />

Bildschärfe zeigt sich im Großen und Ganzen gut,<br />

schwankt jedoch von Einstellung zu Einstellung<br />

ein wenig.<br />

NELE REIBER<br />

Film 8,5/10<br />

Harte Kerle, schicke Bikes, Waff en, Geld, Sex und – wer hätte es für<br />

möglich gehalten – jede Menge Tiefgang. Die „Sons Of Anarchy“<br />

sind Unterhaltung pur.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Das stilistische, warme und kontrastreiche Bild passt perfekt zum<br />

kalifornischen Setting und erzeugt die richtige Atmosphäre.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1/2 2/2<br />

Das breite Frequenzspektrum, reichlich Dynamik und ein<br />

stimmungsvoller Soundtrack sind wirkungsvoll inszeniert.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 71


Film<br />

Serie<br />

Dein Wille geschehe (1. Staffel)<br />

Drama<br />

OT: Ainsi Soient-Ils<br />

L: FR J: 2012<br />

V: S u n fi l m<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: R. Tissot, O. Pont<br />

u.a. D: Jean-Luc<br />

Bideau, Thierry<br />

Gimenez, Michel Duchaussoy LZ: 8 × 47 min<br />

FSK: 12 P: 24 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 11.04.13 × 2 Extras: 1,5/10<br />

Dornenvögelig: Yann (J. Bouanich)<br />

blickt dem Zölibat ins Auge<br />

Unter Aufsicht: Die Schützlinge von Abt Etienne Fromenger sind auf dem<br />

Weg, ihr Leben als katholische Priester der Kirche zu widmen<br />

Seit Jahren dominieren die amerikanischen<br />

Pay-TV-Sender den<br />

Bereich der hochwertigen Fernsehserien<br />

nach Belieben. Mit Abstrichen<br />

können einige britische Produktionen<br />

das unglaublich hohe Qualitätslevel<br />

der Amerikaner noch halten,<br />

doch im Rest der Welt sieht‘s weitestgehend<br />

finster aus. Das französische<br />

Eigengewächs „Dein Wille<br />

geschehe“ ist der Versuch, großen<br />

Vorbildern wie „Die Sopranos“,<br />

„Mad Men“ oder „Breaking Bad“<br />

nachzueifern – und um es gleich<br />

vorwegzunehmen: Den Machern ist<br />

es gelungen, ein faszinierendes und<br />

ungewöhnliches Thema in einer tollen<br />

und zeitgemäßen Umsetzung zu<br />

verarbeiten!<br />

Schauplatz der Serie ist ein altehrwürdiges<br />

Kapuziner-Seminar im geschäftigen<br />

Paris, in dem fünf junge<br />

Anwärter auf die Priesterwürde den<br />

Schritt vom modernen Leben in die<br />

traditionsreiche Welt des Glaubens<br />

wagen. Dabei spielen spannende Inneneinsichten<br />

in das wohlgeordnete<br />

Seminarleben ebenso eine Rolle wie<br />

die durchaus kritische Auseinandersetzung<br />

mit der Rolle der Kirche in<br />

der modernen französischen Gesellschaft.<br />

Die Faszination dieser ganz<br />

eigenen (Parallel-)Welt, die ihren<br />

charakteristischen Gesetzen und einer<br />

immanenten Logik von Religion<br />

und Glauben folgt, ist von der ersten<br />

Minute an spürbar – hinzu kommen<br />

sehr unterschiedliche, doch durchweg<br />

überzeugende Schauspieler,<br />

die das Aufeinanderprallen der völlig<br />

verschiedenen Charaktere glaubwürdig<br />

auf den Bildschirm bringen.<br />

Die insgesamt acht Folgen der ersten<br />

Staffel erscheinen auf zwei Discs, in<br />

einer hübschen Aufmachung im Mediabook.<br />

Das kräftige und plastische<br />

Bild der Folgen sorgt mit seinen ausgewogenen<br />

Farben dafür, dass die<br />

Serie auch in technischer Hinsicht<br />

überzeugt.<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

Interessanter Auftakt zu einer ungewöhnlichen<br />

Fernsehserie: So spannend kann die<br />

Auseinandersetzung mit dem Glauben sein!<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7/10<br />

Das Adlon Eine Familiensaga<br />

Familiendrama<br />

OT: Das Adlon – Eine<br />

Familiensaga<br />

L: DE J: 2013<br />

V: Universal Home<br />

B: MPEG-4, 1.78: 1<br />

T: DTS-HD 5.1<br />

R: Uli Edel<br />

D: Josefi ne Preuß,<br />

Heino Ferch, Marie Bäumer LZ: 288 min<br />

FSK: 12 P: 32 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 28.03.13 × 2 Extras: n.n.B.<br />

Berlin ist sicherlich eine der geschichtsträchtigsten<br />

Städte<br />

Deutschlands, vor allem bezogen<br />

auf die jüngsten Jahrhunderte.<br />

Kaiserzeit, Weimarer Republik, die<br />

Nazi-Diktatur und der Mauerbau,<br />

das alles wird mal eben so im<br />

deutschen TV-Dreiteiler des ZDF<br />

„Das Adlon – Eine Familiensaga“<br />

abgefrühstückt. Hintergrund liefert<br />

das namensgebende Berliner Ho-<br />

Louis Adlon (Heino Ferch) und seine Frau Hedda (Marie Bäumer) – Er leitete<br />

das Hotel bis zu seinem Lebensende und sie stand ihm stets zur Seite<br />

tel unweit vom Brandenburger Tor,<br />

durch das der Zug der Zeitgeschichte<br />

immer wieder durchgerasselt ist.<br />

Zur Kaiserzeit nutzte es vor allem<br />

Wilhelm II., um hohe Staatsbesuche<br />

einzuquartieren. In den 1920ern<br />

wurde es schließlich zum international<br />

hoch angesehenen Szene-<br />

Hotel und beherbergte die Größen<br />

seiner Zeit, wie Charlie Chaplin und<br />

Marlene Dietrich. Gegen Ende des<br />

Zweiten Weltkrieges wurde es dann<br />

von den Nazis lediglich als Lazarett<br />

genutzt. Zwei Familien bilden in dieser<br />

Fernsehproduktion über vier Generationen<br />

hinweg den Mittelpunkt<br />

des Geschehens: Einmal die Gründerfamilie<br />

Adlon und zum anderen<br />

die fiktive Familie Schadt. Dabei hat<br />

sich das ZDF eine ansehnliche Besetzung<br />

geleistet. Heino Ferch übernahm<br />

die Rolle des Gründersohns<br />

Louis Adlon, der das Hotel mit<br />

seiner Frau Hedda (gespielt von Marie<br />

Bäumer) von den 1920ern bis<br />

zum Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

leitete. Und besonders Jürgen Vogel<br />

begeisterte als linientreuer Nazi-<br />

Scherge Siegfried von Tennen. Die<br />

Sonja Schadt (Josefine Preuß) umgben<br />

von ihren Verehrern<br />

größte Aufmerksamkeit galt jedoch<br />

Josefine Preuß in der Rolle der<br />

Sonja Schadt, die als Hauptfigur im<br />

Zentrum des Dreiteilers steht. So<br />

geht es vor allem um ihr dramatisches<br />

Familien- und Liebesleben,<br />

das von einer unehelichen Geburt<br />

und dem Verlust der Mutter, die im<br />

Exil in den USA verschwand, bis zu<br />

ihrer großen Liebe zum jüdischen<br />

Pianisten Julian Zimmermann reicht,<br />

die einer jahrzehntelangen Odyssee<br />

gleicht. Anfang Januar dieses Jahres<br />

wurden alle drei Filme erstmalig<br />

im ZDF ausgestrahlt und erreichten<br />

Top-Quoten. Nun ist die deutsche<br />

Produktion seit Ende März auch auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />

FR<br />

Bilder: Sunfilm, Universal Home<br />

72


Kommissarin Lund<br />

Das Verbrechen<br />

Staffel 3<br />

Bilder: Edel Germany<br />

Krimi/Thriller<br />

OT: Forbrydelsen – Säsong III L: DK J: 2012 V: Edel Germany<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD High Res Audio R: H. F.<br />

Wullenweber, K. Windfeld, u.a. D: S. Gråbøl, A. W. Berthelsen,<br />

N. L. Kaasl LZ: 533 min FSK: 12 P: 27 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 12.04.13 × 3 Extras: 0,5/10<br />

Im Fokus der seit 2007 in drei Staffeln ausgestrahlten<br />

dänischen Kriminalserie „Kommissarin<br />

Lund – Das Verbrechen“ steht die Kopenhagener<br />

Ermittlerin Sarah Lund (S<strong>of</strong>ie Gråbøl), die stets<br />

pr<strong>of</strong>essionell und distanziert einen Kriminalfall<br />

pro Staffel aufdeckt. Neben den packenden Ermittlungen<br />

wird der Zuschauer aber auch Zeuge,<br />

wie bei aller Pr<strong>of</strong>essionalität und Härte nicht selten<br />

Privatleben und Familie der Kommissarin auf<br />

der Strecke bleiben.<br />

Während die Ermittlerin in der dritten Staffel zunächst<br />

vergeblich versucht, sich ihrem Sohn und<br />

dessen Freundin anzunähern, die bald ein Kind<br />

erwarten, werden die grausam zugerichteten Leichen<br />

dreier Mitarbeiter des Großunternehmens<br />

Zeeland aufgefunden. Als direkt am Tag darauf<br />

die 9-jährige Tochter des Zeeland-Vorstandschefs<br />

Robert Zeuthen (Anders Wodskou Berthelsen)<br />

entführt wird, vermutet Lund schnell einen Zusammenhang.<br />

Gemeinsam mit ihrem alten<br />

Freund Mathias Borch (Nicolaj Lie Kaasl) wickelt<br />

die Kommissarin einen geschlossenen Fall neu<br />

auf, der ausschlaggebend für die aktuellen Verbrechen<br />

zu sein scheint.<br />

Im Strickpulli auf Verbrecherjagd<br />

Gewohnt einsilbig, verspannt und mit ihrem zum<br />

Symbol gewordenen Strickpulli wird die Workaholikerin<br />

Lund in fünf Doppelfolgen erneut<br />

von S<strong>of</strong>i a Gråbøl verkörpert. In einem Interview<br />

über ihre Rolle erklärte Gråbøl, sie wisse über<br />

ihre Figur nicht viel mehr als die Zuschauer und<br />

dies sei wohl das Geheimnis, warum sie nach<br />

sieben Jahren immer noch nicht das Interesse<br />

an der Kommissarin verloren habe. Und genau<br />

dies macht auch den Reiz der Serie aus, denn<br />

der Zuschauer bekommt nicht nur spannende<br />

Kriminalfälle geliefert, sondern auch eine Hauptfi<br />

gur, die durchweg ein Rätsel bleibt. Ihr zur Seite<br />

steht in der dritten Staffel das unter anderem<br />

aus „Dänische Delikatessen“ bekannte Gesicht<br />

von Nicolaj Lie Kaas, das jedoch verhältnismäßig<br />

blass bleibt.<br />

Die große Rolle, die politische und wirtschaftliche<br />

Verstrickungen in der dritten Staffel spielen,<br />

macht die Serie zu alles anderem als leichter<br />

Abendunterhaltung. Dafür wird der Zuschauer<br />

jedoch mit einem echten „Nordic-Noir“-Flair belohnt,<br />

das sich vor allem in der kontrastreichen,<br />

tristen, kühlen und düsteren Bildsprache äußert.<br />

Diese stilistische Optik wird durch eine grandiose<br />

Schärfe und ein stetes Spiel mit Licht und<br />

Schatten komplettiert und ergibt insgesamt eine<br />

einmalige Atmosphäre. Da wirkt es auch kaum<br />

störend, dass auf die klangliche Ebene weit weniger<br />

Augenmerk gelegt wurde. Der durchweg<br />

ruhige und relativ statisch wirkende Sound fügt<br />

sich gut in das skandinavische Flair ein. Auf Effekte<br />

wird weitgehend verzichtet, dafür werden<br />

Alltagsgeräusche räumlich so inszeniert, dass der<br />

Zuschauer sich mitten ins Geschehen gerückt<br />

fühlt. Auch die dezente Musik unterstützt die<br />

Wirkung von Bildsprache und Handlung.<br />

NELE REIBER<br />

Film 8,5/10<br />

Die packende Dänen-Krimi-Serie besticht mit ihrem<br />

„Nordic-Noir“-Flair, reichlich Anspruch sowie natürlich mit einer<br />

einmaligen, authentisch-verkorksten Hauptfi gur.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Trist, düster und schärfer, als die Polizei erlaubt. Die Dänen<br />

verstehen es, sich atmosphärisch in Szene zu setzen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />

Der Sound erregt weit weniger Aufsehen, macht dabei aber nichts<br />

falsch und fügt sich wirkungsvoll ins Gesamtbild ein.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Anzeige<br />

JETZT auf DVD unD <strong>Blu</strong>-r ay Disc


Film<br />

Special Interest<br />

Das grüne Wunder – Unser Wald<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Das grüne Wunder – Unser Wald<br />

Naturdokumenation<br />

OT: Das grüne Wunder – Unser Wald L: DE J: 2012<br />

V: Polyband B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD 5.1<br />

R: Jan Haft S: Benno Führmann LZ: 90 min FSK: 0<br />

P: 14 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 15.03.13 × 1 Extras: 6/10<br />

Unser Wald!... Wir Deutschen lieben unseren<br />

Wald – ein Hort der schönsten,<br />

heimatlichen Empfindungen, aber auch der<br />

furchterregendsten Ängste, die sich in unserem<br />

kollektiven Gedächtnis verankert haben. Und<br />

eigentlich kann man darüber auch nur in genau<br />

dieser pathetischen Form schwelgen. Einerseits<br />

zur Verehrung, andererseits zum mahnenden<br />

Appell an den Wert und die Schutzbedürftigkeit<br />

unseres Waldes. Genau Dieses<br />

Gefühl vermittelt zumindest die Dokumentation<br />

„Das grüne Wunder – Unser Wald“.<br />

Eine Ode an die Natur<br />

Was wir alles so mit dem Wald verknüpfen,<br />

kann von seligen Kindheitserinnerungen (vom<br />

herbstlichen Pilze Sammeln mit den Eltern),<br />

über das Gefühl der inneren Einkehr und heilsamen<br />

Verbundenheit mit der Natur, bis zur irrationalen<br />

Urangst vor der Dunkelheit reichen,<br />

So nah wie hier ist man fast immer dran. Die Geduld von<br />

Jan Haft und seinen Filmern hat sich bezahlt gemacht<br />

in der der nächtliche Wald die grausamsten<br />

Schrecken zu gebären scheint. Offensichtlich<br />

nimmt dieses Biotop einen besonderen Platz<br />

in der Gedanken- und Gefühlswelt vieler Menschen<br />

ein. Ebenso wie bei Naturfi lmer Jan Haft,<br />

der mit dieser Doku eine fi lmische Hymne an<br />

„Das grüne Wunder“ formuliert hat. Über Sechs<br />

Jahre hinweg zog sich die Arbeit an seinem Projekt<br />

und an sage und schreibe 600 Drehtagen<br />

ist er mit einem pr<strong>of</strong>essionellem Team, hochwertigem<br />

Equipment und ausgefeilter Tarnkleidung<br />

durchs Gestrüpp gekrochen, um auch die<br />

scheuesten Waldbewohner so nah wie möglich<br />

vor die Linse zu bekommen. Die schönsten<br />

Aufnahmen wurden schließlich in circa 90 Minuten<br />

zusammengefasst und vom Schauspieler<br />

Benno Führmann mit ruhiger und wohltuender<br />

Stimme kommentiert.<br />

Prachtvolle Ästhetik<br />

Die in deutschen, dänischen und österreichischen<br />

Wäldern abgedrehten Bilder haben eine<br />

vereinnahmend sinnliche Dimension. So kann<br />

man die Poesie des nächtlichen, zwischen den<br />

Bäumen durchschimmernden Sternenhimmels<br />

bestaunen, oder die morgendlichen Sonnenstrahlen,<br />

die durch die Baumkronen dringen. An<br />

anderer Stelle wieder betört das satte Rot der<br />

Abenddämmerung. Aber nicht nur die Lichtstimmung<br />

ist grandios. Auch die hochaufl ösenden<br />

Zeitlupenaufnahmen ziehen uns in ihren Bann.<br />

Detailliert schauen wir kleinen Ameisen dabei<br />

zu, wie sie mitten im Sprung ihre Säure zur<br />

Verteidigung absondern, oder beobachten die<br />

verschiedenartigsten Vögel bei ihrem Bad im<br />

neu entstandenen Tümpel nach einem Regenschauer.<br />

Den Filmern ist es eindrucksvoll<br />

gelungen, fast jeder Situation etwas Einzigartiges<br />

abzugewinnen, vom Blick in die kleine<br />

Mäusehöhle, über die Zeitrafferaufnahmen der<br />

sich öffnenden Blütenblätter der Frühlungsblumen,<br />

bis zum wunderschönen Panorama über<br />

den Baumwipfeln. So entsteht eine prachtvolle<br />

ästhetische Erfahrung. Allerdings vermisst man<br />

auch das eine oder andere. Zum Beispiel wurden<br />

die Texte von Benno Führmann pr<strong>of</strong>essionell<br />

eingesprochen, sind aber inhaltlich meist<br />

trivial und so bloß ein nettes Beiwerk. Ebenso<br />

fehlt insgesamt ein durchgehender Leitfaden,<br />

der mehr Struktur vermittelt, trotz eines kleinen<br />

Ausfl ugs in die voreiszeitliche Vergangenheit<br />

und einem zum Schluss kritischen, aber h<strong>of</strong>fnungsvollen<br />

Blick in die Zukunft. Das alles tut<br />

der Kraft der Bilder allerdings keinen Abbruch.<br />

Technik zum Genießen<br />

Eine wesentliche Grundfeste, die diese Dokumentationen<br />

so lohnenswert macht, ist ohne<br />

Zweifel die erhabene Optik. Der imposante<br />

Detailreichtum und der konsequent exzellente<br />

Schärfegrad in den unzähligen Nahaufnahmen,<br />

der besonders in Zeitlupe und Zeitraffer beeindruckt,<br />

wird nur noch von der traumhaften und<br />

leuchtkräftigen Lichtatmosphäre übertr<strong>of</strong>fen. Da<br />

erklärt es sich beinahe von selbst, dass auch die<br />

Farbstimmung ebenso intensiv wie natürlich ist.<br />

Doch auch die Tonqualität braucht sich dahinter<br />

keineswegs verstecken. Fasziniert hört man<br />

dabei zu, wie die Tannenzapfen ihre Schuppen<br />

ausfahren und die Regentropfen überall um einen<br />

herum in Zeitlupe auf die Erde gleiten. Hier<br />

begeistert die Klarheit und Präzision jedes einzelnen<br />

Geräuschs ebenso wie das einnehmende<br />

Raumgefühl. Anbei zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> liegt außerdem<br />

ein kleines zehnseitiges Booklet mit allerlei Wissenswertem<br />

zur Produktion und Interviews mit<br />

den Beteiligten dieses Films.<br />

FELIX RITTER<br />

Film 7,5/10<br />

Man merkt s<strong>of</strong>ort, wie viel Aufwand und Leidenschaft in diese<br />

Dokumentation eingefl ossen ist. Beinahe jedes einzelne Bild ist<br />

einmalig. Ein vor allem sinnliches anstatt informatives Erlebnis.<br />

Technik 9,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 9/10<br />

Die bezaubernde Ästhetik verbindet sich mit bestechender<br />

Natürlichkeit – faszinierend detailreich und betörend farbintensiv.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Die einnehmende klangliche Klarheit wird von einem umfassenden<br />

Raumgefühl begleitet, das einen intensiv in die Bilder hineinzieht.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Polyband<br />

74


Dokumentation<br />

Film<br />

Die Südsee 3D<br />

Dokumentation<br />

OT: Die Südsee 3D<br />

L: D, MH J: 2012<br />

V: KSM<br />

B: MVC, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

3D-TV: Philips<br />

PFL6007K/12<br />

2D-kompatibel: ja<br />

R: Norbert Vander LZ: 100 min FSK: 0<br />

P: 20 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 11.03.13 × 2 Extras: 1/10<br />

In den Tiefen der Südsee verbirgt<br />

sich eine düstere Vergangenheit<br />

Bikini Atoll<br />

und Marshallinseln<br />

So kennt man die Südsee: Ein Urlaubsparadies mit weißen Stränden, Palmen<br />

und azurblauem Wasser, das zum Reinspringen einlädt<br />

Weiße Strände, Palmen, kristallklares,<br />

azurblaues Wasser<br />

und exotische Unterwasserwelten –<br />

für viele Menschen ist die Südsee<br />

der Inbegriff eines Paradieses. Dass<br />

diese urlauberfreundliche Gegend<br />

jedoch auch eine bewegte Vergangenheit<br />

hat, das ahnen die<br />

Wenigsten. Dieser Schattenseite<br />

des Bikini Atolls und der Marshallinseln<br />

widmet sich Norbert<br />

Vander mit seiner Dokumentation<br />

„Die Südsee 3D“ in eindringlichen<br />

Bildern. Zusammen mit dem Filmteam<br />

taucht der Zuschauer hinab in<br />

die Wracks von unterschiedlichsten<br />

Kriegsschiffen, die während des<br />

Zweiten Weltkriegs zu Opfern USamerikanischer<br />

Nukleartests wurden.<br />

Ein wirkungsvoll eingesetzter<br />

3D-Effekt sorgt dabei für den<br />

Eindruck, man tauche tatsächlich<br />

durch den Bildschirm hinein in<br />

die faszinierende und gleichzeitig<br />

erschreckende Welt dieser einzigartigen<br />

Schiffsfriedhöfe. Durch die<br />

gute Bildschärfe und eine natürlich<br />

wirkende Optik zeigt das Bildmaterial<br />

die Auswirkungen der zerstörerischen<br />

Kräfte, die während der<br />

Atomtests auf Schiffe einwirkten<br />

und demonstrieren gleichzeitig, wie<br />

die Natur aus den Überbleibseln<br />

eine einzigartige Unterwasserwelt<br />

voller Kontraste bildet. Eine angenehme<br />

Sprecherstimme informiert<br />

den Zuschauer über technische<br />

und historische Details zu den<br />

Schiffwracks, die allerdings nur ein<br />

sehr begrenztes Publikum tatsächlich<br />

interessieren dürften. Hintergrundmusik,<br />

Effekte und Umgebungsgeräusche<br />

werden durchweg<br />

atmosphärisch und stimmungsvoll<br />

eingesetzt. Lediglich für eine effektvolle<br />

räumliche Inszenierung bietet<br />

der recht undynamische Sound<br />

kaum Möglichkeiten.<br />

NR<br />

Film 7,5/10<br />

Mit „Die Südsee 3D“ taucht der Zuschauer in<br />

die düstere, kontrastreiche und eindrucksvolle<br />

Vergangenheit eines Urlaubsparadieses ein.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7/10<br />

3D 8/10<br />

Nitro Circus 3D – Der Film<br />

The Greatest Movie Ever Sold<br />

Fun-Sport<br />

Dokumentation<br />

OT: Nitro Circus 3D<br />

– The Movie L: US<br />

J: 2012 V: Universal<br />

Pictures Home B: MVC,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Gregg Godfrey,<br />

Jeremy Rawle D: Travis<br />

Pastrana, Tommy<br />

Passemante, Jeremy Rawle LZ: 93 min<br />

FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 28.03.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Höher, schneller, weiter: Waghalsige<br />

Stunts lassen den Atem stocken<br />

OT: The Greatest<br />

Movie Ever Sold L: US<br />

J: 2011 V: Turbine<br />

Medien B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Morgan<br />

Spurlock D: Morgan<br />

Spurlock, J.J. Abrams,<br />

Peter Berg, Noam Chomsky LZ: 87 min<br />

FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 15.03.13 × 1 Extras: 6/10<br />

Product Placement, das sich selbst<br />

alles andere als ernst nimmt<br />

Bilder: TKSM, urbin Medien, Universal Pictures Home<br />

Wer auch nur eine Folge des<br />

„Nitro Circus“ auf MTV gesehen<br />

hat, der weiß, was ihn in der<br />

Kinoversion erwartet: Waghalsige<br />

Stunts mit allem, was auch nur<br />

annähernd motorisiert ist – nur<br />

diesmal in einer großbudgetierten<br />

XXL-Version und aufgenommen in<br />

modernster 3D-Technik. „X-<strong>Game</strong>s“-<br />

Legende Travis Pastrana und seine<br />

Kumpels lassen in diesen 90 Minuten<br />

ordentlich die Kuh (bzw. die Motorräder,<br />

Buggys, Busse und Trucks)<br />

fliegen – wer den halsbrecherischen<br />

Humor der Jungs und die akrobatischen<br />

Höchstleistungen aller Beteiligten<br />

mag, wird mit der Scheibe<br />

durchaus seinen Spaß haben. Vor<br />

allem, da die kristallklaren Bilder<br />

speziell in den vielen Stuntszenen<br />

eine beeindruckende Tiefe und<br />

einen sehr hohen 3D-Detailgrad<br />

bieten, der das „Mittendrin statt nur<br />

dabei“-Gefühl auf sehr unterhaltsame<br />

Art und Weise vermittelt. TW<br />

Film 7/10<br />

Nur so sollte man fl iegende Motorräder und<br />

Monstertrucks auf dem Bildschirm erleben –<br />

selten machte 3D mehr Sinn (und Spaß!).<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

3D 9/10<br />

Die Idee ist genial: Morgan Spurlock<br />

(Macher von „Super Size<br />

Me“) wollte einen Film über die<br />

Werbebranche und Product Placement<br />

drehen, der komplett durch<br />

Werbung und Product Placement<br />

finanziert wird. Also hat er seine Suche<br />

nach Werbepartnern dokumentiert<br />

und so seinen Film selbst zu<br />

einer einzigen Werbeplattform für<br />

die verschiedensten Produkte und<br />

Firmen gemacht. Spurlock verkauft<br />

sich zwar schamlos, wird dabei<br />

aber nie zur Markenhure, weil der<br />

komplette Entstehungsprozess des<br />

Films und seine Erfahrungen mit<br />

der Werbebranche immer hundertprozentig<br />

transparent bleiben. Das<br />

Ganze hat dadurch zweifellos eine<br />

satirische Qualität, die grundlegend<br />

subversiv und dafür umso entlarvender<br />

und saukomisch ist. Der<br />

Film wurde im klassischen Handkameralook<br />

gedreht, mit Ausnahme<br />

der drei Werbespots im Film. Insgesamt<br />

sind Bild- und Tonqualität<br />

zufriedenstellend.<br />

FR<br />

Film 8/10<br />

Mit Werbung bombadiert zu werden, hat noch<br />

nie so viel Spaß gemacht und sorgt für dezente<br />

Kritik ganz ohne erhobenen Zeigefi nger.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 75


Film<br />

Dokumentation<br />

Home – Die Geschichte einer Reise<br />

Dokumentation<br />

OT: Home – Story Of A<br />

Journey<br />

L: FR J: 2009<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Yann Arthus-<br />

Bertrand LZ: 107 min<br />

FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 22.02.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Wie gerne schauen wir hinaus<br />

ins All und lassen uns von<br />

fremden Planeten in ihren Bann<br />

ziehen – wo doch unsere Erde<br />

selbst mit einer vielfältigen und<br />

einzigartigen Schönheit betört. Von<br />

oben sehen die einzelnen Landschaften<br />

wie ein Mosaik oder ein<br />

expressionistisches Gemälde aus.<br />

Yann Arthus-Bertrand hat diese<br />

Pracht mit seiner Kamera aus der<br />

Diese einzigartigen Farben des Yellowstone-Vulkans kann man nur von oben<br />

bewundern. In „Home“ ist das bloß eines unter vielen faszinierenden Bildern<br />

Luft festgehalten. Dabei sammelte<br />

sich so viel faszinierendes Bildmaterial<br />

an, dass nach „Home – Die<br />

Erde von oben“ mit „Home –<br />

Die Geschichte einer Reise“ die<br />

ersehnte Fortsetzung kam. In dieser<br />

können wir nun weitere atemberaubende<br />

Formationen bestaunen,<br />

unter anderem vom Eisrelief der<br />

kanadischen Arktis oder von den<br />

mannigfaltigen Grüntönen der kenianischen<br />

Teeplantagen, und begleiten<br />

Bertrand auf seiner Reise<br />

quer durch alle Kontinente in über<br />

50 Länder. Im Zuge dessen zeigt er<br />

seine Bilder im Kontext ernstzunehmender<br />

ökologischer und ökonomischer<br />

Missstände, wie etwa das<br />

rasante Schmelzen der Gletscher<br />

oder die verheerenden Folgen der<br />

industriellen Agrarwirtschaft. So<br />

findet Bertrand eine Anmut und<br />

Ästhetik, wo man sie eigentlich gar<br />

nicht erwartet – zum Beispiel bei<br />

den Müllsammlern in Afrika. An<br />

anderer Seite wieder zeigt er die<br />

beeindruckendsten Landschaften<br />

vor dem Hintergrund bestürzender<br />

Katastrophen. Dass dieser Wider-<br />

Wegen Wasserknappheit muss man<br />

in Indien lange Wege gehen<br />

spruch bis zum Schluss fasziniert,<br />

liegt vor allem an den detailreichen<br />

Bildern, die eine farbgewaltige Lebendigkeit<br />

und Intensität ausstrahlen<br />

und mit jedem Motiv aufs Neue<br />

imponieren. Die Klangkulisse hält<br />

sich dahinter eher verdeckt. Hier<br />

steht ganz klar die Erzählstimme<br />

Bertrands im Vordergrund. FR<br />

Film 8/10<br />

Diese Doku verbindet die einzigartige, bildliche<br />

Schönheit der Erde mit einem starken Appell,<br />

der auf stilvolle Weise zum Nachdenken anregt.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Die fantastische Reise der Vögel<br />

Naturdokumentation<br />

OT: E a r t h fl i g h t<br />

L: GB J: 2012<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: John Downer<br />

S: David Tennant<br />

LZ: 6 × 45 min FSK: 0<br />

P: 22 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 05.03.13 × 1 Extras: 6/10<br />

Die Nähe zu den Vögeln und die<br />

Vielfalt der Arten ist faszinierend<br />

Das Konzept ist so einfach wie<br />

genial: Auf der ganzen Welt<br />

machten sich vor Jahren erfahrene<br />

Naturfilmer daran, Jungvögel der<br />

verschiedensten Arten auf sich zu<br />

prägen. Durch diese enge Bindung<br />

von beispielsweise jungen Wildgänsen<br />

auf einen ganz bestimmten<br />

Kameramann, war es möglich, dass<br />

dieser den Zug der Tiere später<br />

dann mit einem Leichtbauflugzeug<br />

in einem Abstand von nur wenigen<br />

Metern begleiten und filmen<br />

konnte. Vier Jahre Vorbereitung und<br />

Produktion verlangte dieses dokumentarische<br />

Mammutprojekt –<br />

doch das Ergebnis kann sich wahrlich<br />

sehen lassen: Hier ist die „Vogelperspektive“<br />

im wahrsten Sinne<br />

des Wortes zu verstehen, lernen<br />

wir die Wunder der Erde doch aus<br />

einem neuen Blickwinkel, quasi<br />

direkt durch die Augen der Vogelwelt<br />

kennen. In sechs Folgen,<br />

die sich thematisch grob an den<br />

verschiedenen Kontinenten orientieren,<br />

entdeckt man mit über 140<br />

verschiedenen Vogelarten die entlegensten<br />

und schönsten Gegenden<br />

Mit hochwertigen Kameras und ausgefallenen Einstellungen (hier der sogenannte<br />

„Fischaugen“-Effekt) sorgen die Macher für viel Abwechslung<br />

des Planeten. Dabei wird neben<br />

der Analyse der tierischen Verhaltensweisen<br />

auch das Verhältnis<br />

zwischen Mensch und Vogel in den<br />

Vordergrund gestellt, sodass man<br />

die gefi ederten Freunde im Laufe<br />

der Serie immer besser versteht.<br />

Ab und zu haben die Bilder mit<br />

einer leichten Instabilität bei den<br />

Kameraeinstellungen zu kämpfen,<br />

was bei den luftigen Höhen und<br />

dem unmittelbaren Einfl uss von<br />

Wind und Wetter aber natürlich<br />

nicht zu vermeiden ist. Insgesamt<br />

bekommt man den von der BBC<br />

gewohnten knackscharfen HD-<br />

Standard, der die Spitzenstellung<br />

dieser englischen Produktionen im<br />

Bereich der Naturdokumentationen<br />

auch auf technischer Seite erneut<br />

eindrucksvoll unterstreicht. TW<br />

Film 8,5/10<br />

Spektakuläres und unterhaltsames Projekt mit<br />

atemberaubenden Bildern und Blickwinkeln,<br />

die Sie so garantiert noch nicht erlebt haben.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Polyband<br />

76


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Familie<br />

BLU-RAY<br />

FAMILY<br />

Bilder: Disney Home<br />

Wir wussten ja schon immer, dass man den<br />

großen Bösewichten der Filmgeschichte<br />

häufig Unrecht getan hat – denn was wäre ein<br />

strahlender Held ohne den passenden Gegenspieler?<br />

Im Disney-Hit „Ralph reicht’s“ macht<br />

der Titelheld ernst und nimmt sich einfach mal<br />

eine Auszeit vom ewig bösen Tagesgeschäft –<br />

herausgekommen ist dabei ein augenzwinkernder<br />

und ziemlich perfekter Animationsspaß<br />

für die ganze Familie! Wer eher auf die klassischen<br />

Disney-Helden von einst steht, für den<br />

haben wir mit der tapferen Mulan, dem Glöckner<br />

von Notre Dame und dem knuddeligen<br />

Schmunzelmonster Elliot ebenfalls so einiges<br />

im Programm. Als Ausblick auf die Zukunft machen<br />

wir Ihnen dann noch den Mund mit der<br />

schon bald erscheinenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Edition von<br />

„Das Dschungelbuch“ wässrig!<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 77


Familie<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Einen der computeranimierten Überraschungshits des vergangenen<br />

Jahres lieferte Disney mit dem knallbunten Videospielabenteuer „Ralph<br />

reicht’s“. Die Kombination aus herrlich nostalgischem Retro-<strong>Game</strong>r-<br />

Charme und einer wirklich witzigen Story sorgt für beste Unterhaltung.<br />

Animationsfilm<br />

OT: Wreck-It Ralph L: US J: 2012 V: Disney Home<br />

B: MVC, 2.39 : 1 T: DTS-HD HR 5.1 R: Rich Moore<br />

S: Christian Ulmen, Anna Fischer, Kim Hasper LZ: 102 min<br />

FSK: 6 P: 25 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 04.04.13 × 2 Extras: 6,5/10<br />

Randale-Ralph hat‘s wirklich nicht leicht: Seit<br />

Jahren verrichtet er zuverlässig seine Arbeit<br />

als Bösewicht in einem der beliebtesten Spielautomaten<br />

in der örtlichen Spielhalle. Doch wird<br />

es ihm gedankt? Natürlich nicht, die Lorbeeren<br />

sammelt stets und ständig der perfekte „Fix-<br />

It-Felix, Junior“ ein, der mit seinem magischen<br />

Hammer alles in Nullkommanichts wieder hinbiegt,<br />

was Ralph kaputtmacht. Er hat es satt, nie<br />

den gerechten Lohn für seinen wichtigen Beitrag<br />

zum Spiel zu bekommen, und so büchst er eines<br />

Tages einfach aus, um sein Glück in einem der<br />

vielen anderen <strong>Game</strong>s der Spielhalle zu versuchen.<br />

Sollen seine ach so sauberen Mitstreiter<br />

doch sehen, wie sie ohne ihn zurechtkommen!<br />

Spiele-Welten mit intelligenter Story<br />

Auf seiner Suche nach Anerkennung stolpert er<br />

in das an actionreiche First-Person-Shooter angelehnte<br />

„Hero‘s Duty“ („Call Of Duty“ und „Halo“<br />

lassen schön grüßen) und trifft in den digitalen<br />

Weiten der Spielhalle, in der nach Ladenschluss<br />

die Figuren und Charaktere aus allen möglichen<br />

Spielen erst so richtig zum Leben erwachen, auf<br />

alte Bekannte wie Sonic, Pac-Man, Bowser und<br />

Co. Seinem großen Ziel, endlich auch einmal<br />

eine der funkelnden Medaillen zu bekommen,<br />

mit denen die Helden der Spiele und die Kinder,<br />

die ihr Taschengeld in die Automaten stecken,<br />

ausgezeichnet werden, kommt er schneller<br />

nahe, als er denkt – doch die wahre Herausfor-<br />

derung liegt natürlich ganz woanders.<br />

In der quietschbunten Welt von „Sugar<br />

Rush“, einem an Fun-Racer wie „Mario<br />

Kart“ angelegten Spiel, lernt<br />

er die vorlaute Vanellope<br />

von Schweetz kennen,<br />

die ihn anfangs regelmäßig<br />

zur Weißglut treibt,<br />

ihm im Laufe des Films<br />

aber natürlich immer<br />

mehr ans Herz wächst.<br />

Gemeinsam<br />

decken<br />

sie nach und nach ein<br />

regelrechtes Komplott auf, das<br />

die Zukunft aller Spielhallenbewohner<br />

gefährdet – die anfangs<br />

recht simpel anmutende<br />

Story schlägt bald so einige<br />

Haken und hat einen fi nalen<br />

Twist zu bieten, der wirklich<br />

überrascht und den man<br />

einem solch unschuldigen<br />

Animationsspaß weise gar nicht zutrauen<br />

normalerwürde.<br />

Beim Treffen der Anonymen Bösewichte schildert Ralph sein Problem: Warum<br />

können nicht auch Schurken für ihre harte Arbeit belohnt werden?<br />

Nicht nur für Videospiel-Fans!<br />

Rich Moore, langjähriger Regisseur der „Simpsons“<br />

oder von „Futurama“, ist natürlich ein<br />

ausgewiesener Experte für Popkultur und Videospielreferenzen.<br />

Für die mit Zitaten gespickte<br />

Bilder: Disney Home<br />

78


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Familie<br />

Um endlich Anerkennung zu bekommen, versucht sich Ralph in „Hero’s Duty“<br />

sogar als KI-Soldat und kämpft an der Seite von Sergeant Calhoun<br />

In der farben- und kalorienreichen Welt des Videospiels „Sugar Rush“ lernt<br />

Ralph die kecke Rennfahrerin Vanellope von Schweetz kennen<br />

Story von „Ralph reicht’s“ hätte man also kaum<br />

einen besseren Mann auf dem Regiestuhl platzieren<br />

können. Der Film strotzt besonders in der<br />

ersten Hälfte vor augenzwinkernden Verbeugungen,<br />

<strong>of</strong>fensichtlichen Parodien und gelungenen<br />

Insidergags, die alle mehr oder weniger<br />

mit Figuren, Mechanismen und der allgemeinen<br />

Ikonographie der Videospiel-Historie zu tun<br />

haben. Doch keine Angst: Auch wer mit Sonic,<br />

Mario und Co. nicht viel am Hut hat, kann mit<br />

diesem Film jede Menge Spaß haben – dafür ist<br />

er einfach zu vielschichtig und zu gut gemacht,<br />

und bietet eine gleichermaßen schwungvolle,<br />

emotionale und intelligente Geschichte.<br />

Referenzbild und klasse Ton<br />

Wie mittlerweile gewohnt, zeigt sich auch diese<br />

CGI-Produktion bildtechnisch von ihrer absoluten<br />

Schokoladenseite. Die Farben springen<br />

einen förmlich an, so leuchtend und kräftig wirken<br />

sie – Schärfe und Kontrast sind vorbildlich.<br />

Der Sound erweist sich als variabel, detailreich<br />

Sehenswerte Bonus-Perle: „Im Flug erobert“<br />

Im Bonusmaterial von „Ralph reicht‘s“ fi ndet sich<br />

ein wahrer Schatz: Schon im Kino lief der wunderbare<br />

animierte Kurzfi lm „Im Flug erobert“ (im<br />

Original „Paperman“) als <strong>of</strong>fi zieller Vorfi lm für<br />

den amüsanten Videospiel-Trip. In traumhaften<br />

Schwarz-Weiß-Bildern, ganz ohne Worte und in<br />

gerade einmal sechseinhalb Minuten erlebt man<br />

hier das schüchterne Auffl ackern einer möglichen<br />

Freundschaft, das scheinbare Verpassen einer<br />

und sehr gut, aber eben nicht als überwältigend,<br />

wie es bei vielen der aktuellen Animationshits<br />

der Fall ist. Es fehlt einfach eine kleine<br />

Spur an Dynamik und Durchschlagskraft, um an<br />

die Referenztitel des Genres heranzureichen.<br />

Christian Ulmen als Ralph und Kollegin Anna<br />

Fischer als Vanellope machen ihre Sache als<br />

Synchronstimmen der Hauptfi guren übrigens<br />

vorzüglich und tragen in der deutschen Version<br />

somit ein Gutteil zum Spaßfaktor des Films bei.<br />

3D = doppelt so gut!<br />

Legt man die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von „Ralph reicht’s“ in den<br />

Player, erwartet einen als Erstes ein tolles Menü<br />

im Stil eines klassischen Spielautomaten. Die<br />

Illusion, dass der eigene Fernseher tatsächlich<br />

zum im Film so wichtigen Spiel „Fix It Felix Jr.“<br />

wird, macht aber erst die beiliegende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

völlig perfekt, da hier mit ansehnlichen Parallaxen<br />

gearbeitet wird, die Tiefenwirkung (in den<br />

Bildschirm hinein) wie auch Pop-out-Effekte<br />

(aus dem Bildschirm heraus) gleichermaßen<br />

großartigen Gelegenheit, den mutigen Kampf ums<br />

eigene Glück und ein kleines Wunder, das die Liebe<br />

manchmal eben braucht, um tatsächlich wahr zu<br />

werden. Vor wenigen Wochen konnte dieses Glanzstück<br />

des Genres verdientermaßen den Oscar® für<br />

den besten animierten Kurzfi lm des Jahres abräumen<br />

– schauen Sie also unbedingt mal rein, solch<br />

ein kleines aber feines Kunstwerk gibt es wirklich<br />

nicht alle Tage zu erleben!<br />

überzeugend zum Leben erwecken. Über die<br />

gesamte Filmdauer verteilt, wird das 3D-Erlebnis<br />

gut dosiert: Eine gewisse Plastizität ist immer<br />

vorhanden, und wird in besonders geeigneten<br />

Einstellungen oder bei besonders actionreichen<br />

Passagen noch einmal deutlich gesteigert.<br />

Bonusabteilung mit Oscar ® -Flair<br />

Die Extra-Auswahl kann das hohe Niveau der<br />

Technik der Disc auf den ersten Blick nicht halten,<br />

wird die Vorstellung der verschiedenen<br />

Welten des Films (inklusive einiger Making-<strong>of</strong>-artiger<br />

Beiträge des Kreativteams) hier doch recht<br />

schnell abgehakt. Auch die alternativen und zusätzlichen<br />

Szenen mit einem Audiokommentar<br />

des Regisseurs wissen nicht wirklich zu überzeugen.<br />

Vier Fake-Werbespots für die Spiele, die im<br />

Film als Schauplätze dienen, sind nett und kurzweilig,<br />

aber eben auch nur kleine Appetithäppchen.<br />

Was die Bonusabteilung letztendlich rettet<br />

und geradezu adelt, ist der fantastische Oscar ® -<br />

prämierte Kurzfi lm „Im Flug erobert“ von Ex-Pixar-<br />

und nun „Disney Animation“-Veteran John<br />

Kahrs, den wir Ihnen in einem Extra-Kasten auf<br />

dieser Seite noch etwas genauer vorstellen.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 8/10<br />

Unheimlich einfallsreicher und liebenswerter Animationsspaß, der<br />

im Minutentakt mit Videospielzitaten amüsiert und parallel eine<br />

intelligente und unterhaltsame Geschichte erzählt.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Brillante Farben, fi ligrane Details, umwerfende Schäre: CGI-Filme<br />

aus dem PC sind wie gemacht für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>!<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Sehr guter Gesamteindruck, der lediglich im Vergleich mit der<br />

noch etwas besseren Konkurrenz leichte Kratzer bekommt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

3D 8,5/10<br />

Die farbenfrohen Einstellungen werden durch den überzeugenden<br />

3D-Einsatz zu echtem Eye-Candy.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

3,5/4 2,5/3 1,5/2 1/1<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 79


Film<br />

Familie<br />

Mulan<br />

Animation, Familie<br />

OT: Mulan<br />

L: US J: 1998<br />

V: Disney Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS 5.1<br />

R: Tony Bancr<strong>of</strong>t,<br />

Barry Cook S: Cosma<br />

Shiva Hagen, Otto<br />

Waalkes, Hannes Jaenicke LZ: 88 min FSK:<br />

0 P: 16 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 07.03.13 × 1 Extras: 6/10<br />

Er war’s! Falsch... Sie war’s - zum<br />

Glück ist die Tarnung noch geheim<br />

Die junge Mulan hat zwei Probleme:<br />

Erst hat sie ihre Familie<br />

bei der Heiratsvermittlerin entehrt<br />

und dann soll auch noch ihr invalider<br />

Vater im Kampf gegen die<br />

Hunnen verheizt werden. Das kann<br />

sie selbstverständlich nicht zulassen.<br />

An seiner Stelle gibt sie sich<br />

als der Sohn der Familie aus und<br />

tritt in den Kriegsdienst ein. Zur<br />

Seite steht ihr der kleine, aber<br />

großspurige Drache Mushu, der<br />

ihr von den Familienahnen zur<br />

Unterstützung geschickt wurde und<br />

zusammen bewahren sie China<br />

vor dem Untergang. Dabei gibt<br />

sich der Film klar als ein Kind der<br />

späten 1990er zu erkennen. So<br />

können wir einerseits dem optisch<br />

wunderschön umgesetzten Asia-Stil<br />

und den tollen Animationen nicht<br />

widerstehen und auch die deutsche<br />

Synchronisation ist mit Cosma<br />

Shiva Hagen und Otto Waalkes<br />

wunderbar geglückt. Während aber<br />

so manch älterem Disney-Klassiker<br />

der Spagat zwischen einem bezaubernden<br />

Spaß für die Kinder und<br />

ebenso fantasievoller Unterhaltung<br />

Also wenn diese kleine Echse... Entschuldigung, Drache... alles sein soll, was<br />

Mulan zur Hilfe geschickt wurde, na dann Prost Mahlzeit<br />

für die Erwachsenen nahezu perfekt<br />

geglückt ist, driftet „Mulan“ mehr in<br />

die Richtung des jüngeren Publikums<br />

ab. Trotzdem lohnt sich Disneys<br />

China-Exkurs, vor allem weil<br />

man sich mehr auf eine schöne<br />

Abenteuergeschichte konzentriert<br />

hat, anstatt das Publikum aller zwei<br />

Sekunden mit mäßigem Klamauk<br />

abzuspeisen. Hinzu kommt die<br />

technisch sehr gute Qualität mit<br />

einem hochwertigen Schärfegrad,<br />

einer absolut stimmigen Farbdarstellung<br />

und der auch heute noch<br />

beeindruckenden Massenanimation<br />

der hunnischen Armee, wie sie<br />

über den schneebedeckten Bergkamm<br />

angestürmt kommt. Der Ton<br />

kann sich ebenso hören lassen mit<br />

einem dynamischen Klangbild und<br />

gut abgemischten Sounds. FR<br />

Film 8/10<br />

Stilistisch wunderschönes Familienabenteuer<br />

mit emanzipatorischer Botschaft, die weder<br />

aufgesetzt noch kitschig wirkt.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Der Glöckner von Notre Dame Elliot, das Schmunzelmonster<br />

Animation, Familie<br />

Animation, Familie<br />

OT: The Hunchback <strong>of</strong><br />

Notre Dame L: US J:<br />

1996 V: Disney Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD HR 5.1<br />

R: Gary Trousdale, Kirk<br />

Wise S: André<br />

Eisermann, Carin C.<br />

Tietze, Klausjürgen Wussow LZ: 91 min<br />

FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 07.03.13 × 1 Extras: 4/10<br />

Bei den Narrenfestspielen in Paris<br />

kann jeder zum König werden<br />

OT: Pete’s Dragon<br />

L: US J: 1977<br />

V: Disney Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD HR 5.1<br />

R: Don Chaffey<br />

D: Helen Reddy, Jim<br />

Dale, Mickey Rooney<br />

LZ: 106 min FSK: 0 P: 16 Euro W-Cover:<br />

nein<br />

VÖ: 07.03.13 × 1 Extras: 4/10<br />

Fies und geldgierig – Quacksalber<br />

Dr. Terminus hat kein Gewissen<br />

Victor Hugos „Der Glöckner von<br />

Notre Dame“ ist für Disney-<br />

Verhältnisse wahrlich eine komplexe<br />

Vorlage – religions- und gesellschaftskritisch,<br />

Shakespeare-esk<br />

und fatalistisch. So verwundert es<br />

nicht, dass die gleichnamige Verfilmung<br />

von 1996 zu den theater-<br />

und opernhaftesten Trickabenteuern<br />

ihrer Art gehört. Glücklicherweise<br />

wurde die tragische<br />

Qualität des Originals nicht gänzlich<br />

aufgegeben, obgleich man die Familientauglichkeit<br />

bewahren wollte.<br />

Herausgekommen ist ein insgesamt<br />

gelungener Spagat, auch dank<br />

des gewohnten Perfektionismus in<br />

Sachen visueller Gestaltung und<br />

optischer Qualität, mit vollen Farben<br />

und hohem Schärfe- und Detailgrad.<br />

Ebenso wird der Klang den<br />

vielen Gesangs- und Orchestereinlagen<br />

gerecht. Schade ist nur, dass<br />

die Religionskritik teils grundlegend<br />

entschärft wurde und im Film ein<br />

weltlicher anstatt eines geistlichen<br />

Antagonisten auftritt.<br />

FR<br />

Film 8/10<br />

Einer der erwachseneren Disney-Filme, aber<br />

immer noch ein buntes Familienabenteuer, das<br />

seine Vorlage manchmal zu glatt poliert hat.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Es gibt Filme, die einfach so prägnant<br />

mit der eigenen Kindheit<br />

verbunden sind, dass einem s<strong>of</strong>ort<br />

hochkonzentrierte Nostalgie durch<br />

die Adern strömt, wenn man sie<br />

später nochmal sieht, und man sich<br />

zwangsläufig denkt: Mensch, da ist<br />

sie geblieben – die heile Welt von<br />

damals. Disney-Filme sind <strong>of</strong>t prädestiniert<br />

für diese Rolle und „Elliot,<br />

das Schmunzelmonster“ hat selbst<br />

nach Disney-Maßstab nochmal eine<br />

außerordentlich hohe Kitschdichte.<br />

Das reicht von der herrlich<br />

schmachtenden Streichmusik der<br />

1970er, über die Liedtexte voller<br />

Freundschaftsbekenntnisse und<br />

Frohsinn, bis hin zum trickanimierten<br />

Drachen Elliot, der als knuffiger,<br />

großer Teddybär entzückt. Einige<br />

Altersspuren kann man dabei zwar<br />

nicht verhehlen, aber insgesamt<br />

wurde die Bildqualität äußerst ansehnlich<br />

restauriert – ordentlicher<br />

Schärfegrad, kaum verblasste Farben<br />

und auch der Klang ist immer<br />

noch klar und gut abgemischt. FR<br />

Film 7/10<br />

Unglaublich kitschiges Disney-Musical – so<br />

waren halt die 1970er. Das Kontrastprogramm<br />

zum heutigen Klamaukgewitter.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Bilder: Disney Home<br />

80


Familie<br />

Film<br />

Breaking Dawn<br />

Fantasy<br />

OT: The Twilight Saga:<br />

Breaking Dawn (Part 2)<br />

L: US J: 2012<br />

V: Concorde Home B:<br />

MPEG-4, 2.40 : 1 T:<br />

DTS-HD MA 5.1 R: Bill<br />

Condon D: K. Stewart,<br />

R. Pattinson, T. Lautner<br />

LZ: 115 min FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 28.03.13 × 1 Extras: 10/10<br />

Bis(s) zum Ende<br />

der Nacht (Teil 2)<br />

Nachdem Regisseur Bill Condon<br />

mit dem ersten Teil des Twilight-Finales<br />

noch einmal ganz neue<br />

Horror-Züge in die Rosarot-Welt<br />

des beliebten Vampir-Franchises<br />

brachte, versucht er nun mit Teil<br />

2 einen würdigen Abschluss zu<br />

schaffen. Sieht man einmal von<br />

den üblichen Problemen der Filmreihe<br />

ab, gelingt dem Amerikanier<br />

dieses Vorhaben tatsächlich.<br />

Zunächst läuft alles bestens für die frisch gebackene Vampir-Mutti Bella (K.<br />

Stewart, links) und ihre außergewöhnliche Familie<br />

Das Twilight-Finale wartet mit<br />

vielen neuen Gesichtern auf<br />

Nach der Geburt ihrer Tochter<br />

Renesmee (Mackenzie Foy) muss<br />

Bella (Kristen Stewart) die Hürden<br />

ihres neue „Lebens“ als Untote und<br />

Mutter meistern. Als dann jedoch<br />

die hellseherischen Gabe von Alice<br />

(Ashley Green) einen kriegerischen<br />

Angriff des Volturi-Clans ankündigt,<br />

muss sich die Cullen-Familie auf<br />

eine alles entscheidende Schlacht<br />

vorbereiten und Unterstützung aus<br />

aller Welt rekrutieren.<br />

Gerade letzteres sorgt jedoch für<br />

ein Flut neuer, belangloser Gesichter,<br />

die einzig und allein deshalb<br />

eingeführt werden, damit der<br />

Final-Fight möglichst eindrucksvoll<br />

erscheint. Während Pattinson und<br />

Lautner im fi nalen Teil der Reihe<br />

eher wie Nebendarsteller wirken,<br />

dreht Kristen Stewart als beschützerische<br />

Vampir-Mutti noch einmal<br />

richtig auf. Auch der fi nale Twist und<br />

die gelungen Spezialeffekte sorgen<br />

für anständige Unterhaltung,.<br />

Die technische Seite der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Disc kann mit jeder Menge Wertigkeit<br />

punkten. Die gestochen<br />

scharfe Optik mit kräftigen, dunklen<br />

Farben wird lediglich durch ein<br />

seltenes Bildrauschen getrübt. Vor<br />

allem in der fi nalen Schlacht dreht<br />

auch der Sound noch einmal kräftig<br />

auf. Die vollen, grollenden Bässe<br />

und die sanften Höhen erklingen<br />

zwar vorrangig über die vorderen<br />

Boxen, sind dort aber wirkungsvoll<br />

inszeniert.<br />

NR<br />

Film 7/10<br />

Das Finale der Twilight-Reihe bleibt zwar so<br />

oberfl ächlich wie seine Vorgänger, bietet für<br />

Fans jedoch einen gelungen Abschluss.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Wilde Kirschen<br />

Teeniekomödie<br />

OT: Wild Cherry L: US,<br />

CA J: 2008 V: S u n fi l m<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1<br />

R: Dana Lustig<br />

D: Rumer Wills, Tania<br />

Raymonde, Kristin<br />

Cavallari<br />

LZ: 85 min FSK: 12 P: 13 Euro W-Cover: k.A.<br />

The Power<br />

<strong>of</strong> the Pussy<br />

Amor auf vier Pfoten<br />

Familie<br />

OT: Gabe the Cupid<br />

Dog L: US J: 2012 V:<br />

S u n fi l m B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

7.1 R: Michael Feifer<br />

D: Boti Bliss, Brian<br />

Krause, Gabrielle<br />

Conforti<br />

LZ: 91 min FSK: 0 P: 13 Euro W-Cover: k.A.<br />

VÖ: 11.04.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Erwirscht! Und dabei wäre es beinahe<br />

endlich passiert<br />

VÖ: 11.04.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Hier hat Gabe bereits ganze Arbeit<br />

geleistet – ein harmonisches Paar<br />

Bilder: Concorde Home, Sunfilm<br />

Ach herrje, die armen Teenies...<br />

Ständig können sie nur an das<br />

Eine denken und stecken in endlos<br />

langen Dauerknutschphasen miteinander<br />

fest. Aber sie haben ja<br />

keine Wahl. Die hypnotische Kraft<br />

dieses bedrohlich näher rückenden<br />

Dings, das man Sex nennt, zwingt<br />

sie dazu. So geht es auch den drei<br />

befreundeten Highschool-Mädchen<br />

Katlyn, Helen und Trish in „Wilde<br />

Kirschen“. Die jagen ohne Verluste<br />

ihrem Ersten Mal hinterher und<br />

scheuen sich dabei nicht, den Jungs<br />

fiese Streiche zu spielen – und die<br />

sind teilweise wirklich böse. Oder<br />

würden Sie gerne mit einem mehrstündig<br />

anhaltenden und äußerst<br />

schmerzhaften Viagra-Ständer die<br />

Nacht im Krankenhaus verbringen?<br />

Naja, das lässt sich vielleicht auch<br />

eher unter der Sorte „Unfall“ verbuchen.<br />

Technisch ist „Wilde Kirschen“<br />

auf jeden Fall kein Unfall. Alles wirkt<br />

solide bis gut, vom Schärfegrad und<br />

Farbbild über die Soundqualität und<br />

-abmischung.<br />

FR<br />

Film 5,5/10<br />

Hier ist an der schönsten Nebensache der Welt<br />

absolut nichts nebensächlich. Chaos und<br />

triebgesteuerte Teenies gehen Hand in Hand.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Zwei Dinge sind laut Karl Klischee<br />

perfekt dafür geeignet, um das<br />

Herz einer jeden Frau zu erweichen:<br />

Kleine süße Babies und niedliche<br />

Hunde. Da man ersteres aber<br />

nicht einfach mal so im Tierheim<br />

um die Ecke erstehen kann, ist das<br />

putzige Hündchen irgendwie die<br />

näher liegende Variante. Demnach<br />

dürfte Eric, der einen allerliebsten<br />

kleinen Wau-Wau sein Eigen nennt,<br />

mit dem Thema Frau eigentlich keine<br />

Probleme haben. Da er es aber<br />

trotzdem nicht gebacken kriegt, ein<br />

stabiles Verhältnis zur holden Weiblichkeit<br />

zu entwickeln, muss eben<br />

sein sprechender Vierbeiner Gabe<br />

den Kuppler spielen. Wenn Sie<br />

die eben beschriebenen Vorraussetzungen<br />

nicht abschrecken und<br />

vielleicht sogar ansprechen, dann<br />

sei Ihnen diese seichte Liebesodyssee<br />

gegönnt, die sich optisch<br />

überraschend gut präsentiert. Der<br />

hohe Detailreichtum und die volle,<br />

leuchtkräftige Farben sind tatsächlich<br />

schön anzusehen.<br />

FR<br />

Film 4,5/10<br />

Kleine, kläff ende Hunde würden doppelt<br />

nerven, wenn sie sprechen könnten – nur<br />

Hundenarren dürfen daher mal reinschauen.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 81


Film Familie<br />

Xxxx <strong>Vorschau</strong><br />

Familien-Film-<strong>Vorschau</strong><br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Titel<br />

Bald auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Rudyard Kiplings Das Dschungelbuch<br />

Dieser Klassiker stammt aus dem Jahre 1994<br />

und wurde mit Jason Scott Lee („Dragon –<br />

XThe xxXX. Bruce Lee Story“) in der Hauptrolle als<br />

Realfi lm verwirklicht. Erzählt wird die bekannte AUTOR<br />

Geschichte des Mogli, der im Dschungel von<br />

XXX<br />

XXXX<br />

Wölfen groß gezogen wird, um dann später auf<br />

den Mörder seiner Eltern zu treffen, den mächtigen<br />

Tiger Shir Khan. Zugleich muss sich Mogli<br />

entscheiden, in welcher Welt er leben möchte:<br />

Weiter bei den Tieren? Oder doch lieber unter<br />

Menschen? Speziell der Vergleich mit der allseits<br />

bekannten und beliebten Zeichentrickversion<br />

dürfte hier interessant sein – die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

des Live-Action-Films ist ab dem 22. April im<br />

Handel erhältlich.<br />

FT<br />

Bald auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Die Hüter des Lichts 3D<br />

Ostern ist zwar gerade erst vorbei, aber das macht<br />

im Grunde nicht viel aus, denn für ein bisschen<br />

Animationsspaß mit dem Osterhasen sollte man<br />

sich doch nie zu schade sein. Und wenn dann<br />

auch noch der Weihnachtsmann und die besonders<br />

in den USA bei den Kindern sehr beliebte<br />

Zahnfee mitmischen (schließlich lässt die ordentlich<br />

Zaster unterm Kopfkissen!), dann geht es richtig<br />

rund im heimischen (3D-)Kino. Immerhin wollen<br />

diese Hüter des Lichts die irdischen Kinder vor<br />

dem düsteren Einfl uss eines gefährlichen Geistes<br />

namens Pitch bewahren, weshalb sie ausnahmsweise<br />

mal alle gleichzeitig und als schlagkräftiges<br />

Team auftreten. Ab dem 25. April auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D erhältlich!<br />

FT<br />

Film 0/10<br />

Iduis at praestrud del iuscidunt nullum zzrit velestrud ex enit, velis<br />

del utat nullummy nulput diatem ex eugue ero ercin exerit nulput<br />

et velis aliquatem venibh ex ex ea consequamet, venis.<br />

Technik 0/10<br />

Bild 0/10<br />

Bald auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> : Sammys Abenteuer 2<br />

Da sind sie wieder, die niedlichen Wasserschildkröten<br />

Sammy und Ray! Anstatt jedoch ihre<br />

hart erkämpfte Freiheit genießen zu können,<br />

Bildunterschrift werden sie von einem gemeinen Fischer verschleppt<br />

und müssen nun sehen, wie sie xxx<br />

aus<br />

Velis del utat nullummy nulput diatem ex eugue ero ercin exerit<br />

nulput et velis aliquatem venibh ex ex ea consequamet, venis.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

0/3 0/3 0/2 0/2<br />

ihrem Gefängnis wieder entkommen können.<br />

Glücklicherweise sind auch schon ein paar andere<br />

gepanzerte Kollegen auf dem Weg, um<br />

ein fantastisches Rettungsszenario durchzuführen,<br />

das Oceans Eleven und Konsorten in Sa-<br />

Ton 0/10<br />

chen Organisation und Spitzfi ndigkeit geradezu<br />

Velis del utat nullummy nulput diatem ex eugue ero ercin exerit<br />

alt nulput aussehen et velis aliquatem lässt! venibh Verpassen ex ex ea consequamet, Sie also nicht venis. die<br />

liebenswerte Fortsetzung zu Belgiens Soundqualität<br />

und<br />

großem<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Animationshit. Ab dem 16. Mai auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 0/33D.<br />

0/3 0/2 0/2 FT<br />

Bilder: Sunfilm, ... Paramount, Studiocanal<br />

82


Minitests<br />

Film<br />

Omamamia<br />

Dredd 3D<br />

Besessen<br />

OT: Omamamia L: DE J: 2011 G: Familienkomödie<br />

V: 20th Century Fox Home B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD<br />

MA 5.1 R: Tomy Wigand D: M. Sägebrecht, Annette Frier,<br />

Miriam Stein LZ: 104 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 26.04.13 × 1 Extras: 5,5/10<br />

So schnell kann ein Film, der aus dem Ratzinger-<br />

Papst-Hype entstanden ist, wieder von gestern<br />

sein. Das neue katholische Kirchenoberhaupt ist<br />

nun Argentinier, würde aber einer reumütigen<br />

Oma aus Bayern sicher die Beichte abnehmen,<br />

wenn er dafür die Zeit fände. Genau vor diesem<br />

Problem steht die rüstige Marguerita, die sich<br />

während ihres Rombesuchs den Segen vom Papst<br />

persönlich erh<strong>of</strong>f t, aber schließlich vor allem ihre<br />

Lebensfreude neu entdeckt. Trotz guter Besetzung<br />

mit Marianne Sägebrecht fällt das Ganze eher<br />

schmonzettig aus. Allerdings präsentiert sich der<br />

Film mit guter Bild- und solider Tonqualität. FR<br />

Film 5,5/10<br />

OT: Dredd 3D L: GB, US, RSA J: 2012 G: Science-Fiction,<br />

Action V: Universum B: MVC, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-TV: Philips PFL6007K/12 2D-komp.: ja R: Pete<br />

Travis D: Karl Urban, Olivia Thirlby, Lena Heady LZ:<br />

96 min FSK: 18 P: 22 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 19.04.13 × 1 Extras: 5/10<br />

Erst waren wir skeptisch, ob ein Neuaufguss eines<br />

ohnehin eher kultigen als guten Streifens aus den<br />

1990er Jahren wirklich eine so gute Idee ist – doch<br />

das Reboot von „Judge Dredd“ ist stylish inszeniert<br />

und hat seinen ganz eigenen Charakter, sodass die<br />

eineinhalb Stunden schnell und mit gut gemachter,<br />

erwachsener Action-Unterhaltung vergehen. Besonderes<br />

Markenzeichen des Films sind die „hübschen“<br />

3D-Slow-Motion-Sequenzen, die die extrem<br />

blutig inszenierten und völlig überzogenen Schießereien<br />

fast zu kleinen Kunstwerken machen. TW<br />

Film 6,5/10<br />

OT: Devil Seed L: CA J: 2012 G: Horror V: S u n fi l m<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 R: Greg A. Sager<br />

D: Michelle Argyris, Shantelle Canzanese, Vanessa Broze<br />

LZ: 98 min FSK: 16 P: 13 Euro W-Cover:k. A.<br />

VÖ: 02.05.13 × 1 Extras: 2,5/10<br />

Manchmal freut man sich schon, ein Mann zu sein.<br />

Keine lästigen Beinrasuren, keine nervige Regelblutung<br />

und keine höllischen Dämonen, die einem<br />

ihre Teufelsbrut in die Gebärmutter einpfl anzen<br />

wollen. Collegestudentin Alex hadert vor allem mit<br />

letzterem. Tja... Das hat man davon, wenn man zu<br />

lange auf den Richtigen wartet. Die Sache mit der<br />

dämonischen Befruchtung funktioniert nämlich<br />

nur bei Jungfrauen. Also fl ugs in den Gelben Seiten<br />

unter E wie Exorzist nachgeschlagen und beten,<br />

dass das Schlimmste noch verhindert werden<br />

kann. Und während man wartet, kann man sich am<br />

detailreichen Bild erfreuen.<br />

FR<br />

Film 5,5/10<br />

Eine deutsche Komödie von der Stange, in der es irgendwie um<br />

alles ein bisschen geht – Liebe, Familie, Religion und das Leben im<br />

Alter.<br />

Harte und kompromisslose Neuaufl age von „Judge Dredd“ in<br />

brillantem 3D, die sich vom kultig-trashigen Stallone-Original aber<br />

mit Leichtigkeit emanzipiert.<br />

Technik 9/10<br />

William Friedkins „Der Exorzist“ nachgestellt mit kanadischen<br />

Teenagern? – Hmm... Warum nicht. Mehr als das gängige<br />

Grusel- und Schock-Einmaleins sollten Sie aber nicht erwarten.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 9,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6/10<br />

3D 9/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Vielleicht lieber morgen<br />

Mystery Men<br />

Under The Bed – Es lauert im Dunkeln<br />

OT: The Perks Of Being A Wallfl ower L: US J: 2013 G: Coming-<strong>of</strong>-<br />

Age-Drama V: Capelight Pictures B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS-HD<br />

MA 5.1 R: Stephen Chbosky D: Logan Lerman, Emma Watson,<br />

Ezra Miller LZ: 103 min FSK: 12 P: 25 Euro W-Cover: ja<br />

OT: Mystery Men L: US J: 1999 G: Komödie V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Kinka Usher<br />

D: Ben Stiller, Hank Azaria, William H. Macy, Janeane<br />

Gar<strong>of</strong>alo LZ: 121 min FSK: 12 P: 11 Euro W-Cover: ja<br />

OT: Under The Bed L: US J: 2013 G: Horror V: S u n fi l m<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 R: Steven C. Miller<br />

D: Jonny Weston, Gattlin Griffi th, Peter Holden<br />

LZ: 87 min FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Capelight Pictures, Koch Media, Sunfilm, Universum<br />

VÖ: 22.03.13 × 3 Extras: 5/10<br />

Der etwas beliebige deutsche Verleihtitel triff t den<br />

Inhalt weit weniger als das Original: „The Perks Of<br />

Being A Wallfl ower“ (in etwa: „Das Gute daran, ein<br />

Mauerblümchen zu sein“) bringt die Geschichte um<br />

den schüchternen Charlie (Logan Lerman) viel knackiger<br />

auf den Punkt. Durch zwei neugewonnene<br />

Freunde (Emma Watson und Ezra Miller) wird der<br />

Alptraum Highschool für ihn zumindest phasenweise<br />

zum aufregenden Wunderland von Selbsterfahrung,<br />

Erwachsenwerden und erster Liebe. Durch<br />

das glaubhafte Schauspiel und die zurückhaltende<br />

Inszenierung dieser liebenswerten Romanverfi l-<br />

mung gelingt ein echter Wohlfühlfi lm. TW<br />

Film 8/10<br />

Einfühlsame Geschichte um die Schwierigkeiten des<br />

Erwachsenwerdens – mit erfrischenden Jungschauspielern und<br />

einem mitreißenden Soundtrack voller Hits aus den 1980er Jahren<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

VÖ: 08.03.13 × 1 Extras: 5/10<br />

In Champion City gibt es Superhelden und Superschurken<br />

zuhauf: Da wäre Mr. Furious (Ben Stiller),<br />

der auch, wenn er wirklich wütend wird, konsequent<br />

ungefährlich bleibt. Oder der blaue Raja,<br />

der im Training mit Mamis Tafelsilber zu tödlicher<br />

Präzision gelangt ist. Und „der Schaufl er“, der eine<br />

große Gabe hat – er kann gut schaufeln! Damit hat<br />

man schon mal ein gutes Bild vom gelungenen Humor<br />

des Films, der vor allem Tim Burtons Batman-<br />

Klassiker respektvoll aufs Korn nimmt. Man darf<br />

also farbenfrohe Kostüme und ein abgefahrenes<br />

Design erwarten, das aufgrund der Kontrastarmut<br />

allerdings durchweg ein wenig trüb aussieht. FR<br />

Film 7/10<br />

Dass die „Mystery Men“ furchtbar mysteriös sind, macht sie<br />

anscheinend keineswegs ebenso gefährlich. Aber mit Humor und<br />

Ironie von Kampf zu Kampf zu stolpern, genügt ihnen auch!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7/10<br />

VÖ: 02.05.13 × 1 Extras: 1/10<br />

Das berühmte Monster unter dem Bett hat bereits<br />

den einen oder anderen Horror-Regisseur inspiriert.<br />

Mit „Under The Bed“ schließt sich Steven C.<br />

Miller dieser Kategorie an und inszeniert ein bekanntes<br />

und leider einfallsloses Monster-Szenario,<br />

das zwar mit einigen Gänsehautmomenten und<br />

guten Spezialeffekten punkten kann, den Zuschauer<br />

jedoch am Ende mit reichlich Ungereimtheiten<br />

hinterlässt. Ein Lichtblick ist immerhin die Technik,<br />

die mit einem stilistisch kühlen und düsteren sowie<br />

gestochen scharfen Bild und einem dynamischen<br />

und vollen Sound sowie atmosphärischer<br />

Hintergrundmusik punkten kann.<br />

NR<br />

Film 5/10<br />

Mit einigen atmosphärischen Gänsehautmomenten und<br />

wirkungsvollen Specialeff ects kann „Under The Bed“ seine<br />

Schwächen in Handlung und Dramaturgie ein wenig ausbügeln.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 83


Wissen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und 3D<br />

3D<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Highlights<br />

Die „neue“ 3D-Welle ist inzwischen<br />

ihren Kinderschuhen entstiegen.<br />

Seit dem Auslöser „Avatar –<br />

Aufbruch nach Pandora“ sind<br />

immerhin schon über drei<br />

Jahre vergangen, sodass<br />

sich nun die ersten fundierten<br />

Rückschlüsse über<br />

den Erfolg des Mediums 3D<br />

ziehen lassen.<br />

Mit James Camerons Meisterwerk<br />

„Avatar“ eröffnete 20th Century Fox<br />

ein neues Kapitel in der Filmgeschichte, das<br />

seitdem kontinuierlich weiter geschrieben wurde.<br />

Der Qualitätsmaßstab des Urvaters aller neuen<br />

3D-Filme blieb dabei unangetastet, sodass er<br />

nach wie vor als die ultimative Referenz in Sachen<br />

Stereoskopie gilt. Dennoch lässt sich inzwischen<br />

nicht mehr leugnen, dass das Medium 3D weitreichend<br />

bei den Filmemachern und den Rezipienten<br />

angekommen ist und dass der Markt<br />

inzwischen eine unglaubliche Vielfalt an<br />

herausragenden, stereoskopischen<br />

Filmen bietet. Ein Großteil<br />

des Ange-<br />

bots kommt vom 3D-Pionier Fox selbst, die bis<br />

zum neuen „Avatar 2“ (voraussichtlich 2015)<br />

logischerweise die Flagge weit oben behalten<br />

wollen. Zu diesem Image trägt insbesondere Ang<br />

Lees am 25. April erscheinendes 3D-Drama „Life<br />

Of Pi“ bei, dessen kunstvolle Bildgewalt selbst den<br />

größten 3D-Kritiker verstummen lassen sollte.<br />

„Life Of Pi“ erzählt die unglaubliche Geschichte<br />

einer Arche voller Tiere und Menschen, die untergeht.<br />

Eine Geschichte über die Suche nach Gott.<br />

Und es ist eine Fabel von den Überlebenden<br />

„Die beste 3D-Konvertierung liefert<br />

James Camerons „Titanic“, deren<br />

Räumlich keit zu jeder Zeit atemberaubend<br />

schön zur Geltung kommt.“<br />

eines See-Unglücks, die miteinander auskommen<br />

müssen, ohne sich gegenseitig aufzufressen<br />

– vielleicht eine Metapher für die immer höhere<br />

Bevölkerungsdichte dieser Welt.<br />

Der indische Protagonist Piscine (Suraj Sharma)<br />

selbst bevorzugt die Kurzform seines Namens und<br />

benennt sich nach einem unvergesslichen Erlebnis<br />

während seiner Schulzeit (übrigens eine der<br />

vielen wunderbaren Szenen des Films) nach der<br />

Kreis-Zahl „Pi“. Auf einer Überfahrt nach Amerika,<br />

wo die Tiere des elterlichen Zoos verkauft werden<br />

sollen, kommt es zu einem Desaster. Ein Sturm<br />

bringt das Schiff zum Kentern und die ganze Besatzung<br />

stirbt. Die einzigen Überlebenden sind Pi,<br />

ein verletztes Zebra, eine Orang-Utan-Mutter, eine<br />

hungrige Hyäne sowie ein bengalischer Tiger, der<br />

sich unter der Plane des Rettungsbootes verbirgt.<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Disney Home<br />

84


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und 3D<br />

Wissen<br />

Weitere 3D-Titel von 20th Century Fox:<br />

„Avatar – Aufbruch nach Pandora“, „Die Chroniken<br />

von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte“, „Gullivers<br />

Reisen – Da kommt was Großes auf uns zu“,„Ice Age 3<br />

– Die Dinosaurier sind los“, „Ice Age 4 – Voll verschoben“,<br />

„Life <strong>of</strong> Pi Schiffbruch mit Tiger“„Prometheus“,<br />

„Rio“, „The Darkest Hour“, „Titanic“<br />

Animationen in 3D<br />

Es kommt, wie es kommen muss, und die Tiere<br />

zerfl eischen sich gegenseitig. Pi erkennt dabei<br />

schnell, dass er diese Situation nur übersteht,<br />

wenn er den Tiger füttert, da dessen Hunger weitere<br />

Angriffe unausweichlich machen würde. Er<br />

wahrt also Abstand, lernt fi schen und entwickelt<br />

sich zu einem perfekten Überlebenskünstler …<br />

bis ihn eine weitere, überraschende Erkenntnis<br />

ereilt: Situation um Situation schweißt Mensch<br />

und Tier aneinander, sodass die wohl ungewöhnlichste<br />

Odyssee des Jahres entsteht. Das Interessanteste<br />

an der Geschichte ist ihre multidimensionale<br />

Vielschichtigkeit, mit der sie aufmerksame<br />

Zuschauer in ihren Bann<br />

zieht. So werden nicht nur<br />

permanente Parallelen<br />

zu den Tieren und den<br />

Menschen gezogen,<br />

sondern<br />

auch einige in der Rahmenhandlung geschehene<br />

Ereignisse auf symbolische Art und Weise<br />

erneut aufgegriffen. Hierdurch tut sich ein<br />

komplett neuer Kontext auf, der sich einzig und<br />

allein auf die Innenwelt Pis bezieht. Das „Märchen“<br />

mit den Tieren kann also gut und gerne<br />

auf tiefenpsychologischer Ebene interpretiert<br />

werden (als Verarbeitung von Pis traumatischen<br />

Erlebnissen), funktioniert aber auch als reines<br />

Abenteuer mit großartigen Schauwerten sehr<br />

gut. Die religiöse Komponente weitgehend<br />

neutral haltend, ist die Botschaft des Films<br />

universell und kreativ, egal welcher Glaubensrichtung<br />

der Betrachter auch angehören mag.<br />

Die Anti-Arche<br />

Regisseur Ang Lee, der sich im internationalen<br />

Kino durch Filme wie z. B. „Eat Drink Man<br />

Woman“, „Tiger & Dragon“ sowie „Brokeback<br />

Mountain“ einen Namen machte, verfi lmte Yann<br />

Martels Novelle bestmöglich, nachdem sich vor<br />

ihm schon zahlreiche andere namhafte Kollegen<br />

die Zähne daran ausgebissen haben. Sowohl M.<br />

Night Shyamalan („The Sixth Sense“) als auch<br />

Jean Pierre Jeunet („Die fabelhafte Welt der<br />

Amélie“) waren gerüchteweise als Regisseure<br />

im Gespräch, doch spätestens die angemessene<br />

Darstellung des Tigers erwies sich wohl<br />

als zu herausfordernd. Ang Lee wiederum<br />

ließ die Effektschmiede „Rhythm & Hues“<br />

probeweise einen computergenerierten<br />

3D-Tiger erstellen, den er selber für echt<br />

halten sollte. Da sie bereits Erfahrungen<br />

in der Animation von Raubkatzen beim<br />

Löwen aus „Die Chroniken von Narnia –<br />

Der König von Narnia“ sammeln konnten,<br />

gelang ihnen dieser schwierige Kraftakt<br />

mit Bravour. Der Tiger namens Richard<br />

Parker (ein Verweis auf Edgar Allan Poes<br />

„Der Bericht des Arthur Gordon Pym“)<br />

erscheint in vielen Szenen vollkommen<br />

lebensecht und wird durch den stereoskopischen<br />

Effekt zur echten Bedrohung<br />

Animationsfilme wie „Ice Age 4“ demonstrieren<br />

auch die technischen Möglichkeiten von<br />

3D auf beeindruckende Art und Weise<br />

Vollständig am Computer animierte Filme können<br />

besonders effektvoll in 3D in Szene gesetzt<br />

werden, doch auch hier gibt es Unterschiede:<br />

„Ice Age 4“ macht eindeutig eine bessere Figur<br />

als Teil 3, der noch vor dem „Avatar“-Hype ins<br />

Kino kam und daher erst vorsichtig auslotete,<br />

was dem Publikum zugemutet werden konnte.<br />

für den Zuschauer. Fast noch mehr als im Kino<br />

erwartet Sie mit der famosen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D von „Life<br />

Of Pi“ ein schlichtweg atemberaubendes Filmerlebnis<br />

in der dritten Dimension.<br />

3D-Kameras vs. Konvertierung<br />

Dem Film „Life Of Pi“, der mit echten 3D-Kamera-Rigs<br />

gefi lmt wurde und dessen Tiefendimension<br />

beim Schnitt und Composing mit den<br />

CGI-Elementen völlig auf die 3D-Wirkung zugeschnitten<br />

wurde, stehen Filme gegenüber, die<br />

erst im Nachhinein eine zusätzliche Tiefendimension<br />

erhalten haben. Das hier angewandte Zauberwort<br />

heißt „Konvertierung“ und verursacht bei<br />

vielen Fans des Mediums nach wie vor zwiespältige<br />

Gefühle. Jene rühren hauptsächlich von sehr<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 85


Wissen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und 3D<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Life Of Pi<br />

„günstigen“ Konvertierungen her, die sich simpler<br />

Algorithmen bedienen und beispielsweise einfach<br />

nur die helleren Flächen in den Vordergrund<br />

stellen. Doch es gibt auch hochwertige Konvertierungen,<br />

die zwar sicherlich auch Hilfsprogramme<br />

nutzen, um eine Grundtiefe zu erstellen, bei denen<br />

aber auch Menschen Hand angelegt und der<br />

Tiefenstaffelung bewusst eine Intention verliehen<br />

haben. Die beste uns bekannte Portierung dieser<br />

Art ist zweifellos James Camerons „Titanic“, deren<br />

Räumlichkeit zu jeder Zeit natürlich und atemberaubend<br />

schön zur Geltung kommt. Besonders<br />

Filme, in denen zahlreiche computergenerierte<br />

Effekte vorkommen, sind für solche Umwandlungen<br />

geeignet. Bei CGI-Modellen ist nämlich<br />

die Kantenschärfe so hoch, dass jene besser<br />

freigestellt werden können. Im Optimalfall sind<br />

schiede, wie man am Direktvergleich zwischen<br />

„Ice Age 3“ und „Ice Age 4“ ohne Zweifel feststellen<br />

kann. Bei diesen Filmen muss es theoretisch<br />

gar keine Konvertierung geben, da CGI-Modelle<br />

von Natur aus eine Tiefendimension besitzen.<br />

Und so schließt sich der Kreis um das Experimentieren<br />

mit den verschiedenen 3D-Arten,<br />

das sich stets im Umfeld des blauen Filmriesen<br />

abspielt. „Avatar – Aufbruch nach Pandora“<br />

beeinfl usste alle stereoskopischen Filme<br />

nach ihm, während sämtliche Erkenntnisse<br />

und Techniken aus neueren 3D-Produktionen<br />

entscheidend zum Erlebnis von „Avatar 2“<br />

beitragen werden.<br />

FALKO THEUNER<br />

Abenteuer/Drama<br />

„‚Life Of Pi‘ wurde nicht nur<br />

mit neuester 3D-Technik erstellt,<br />

auch die Qualität der 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

überzeugt voll und ganz.“<br />

Ein ungleiches Paar: Pi und Tiger Richard Parker<br />

durchleben gemeinsam eine schwere Prüfung<br />

und grausam-schöne Momente auf hoher See<br />

OT: Life Of Pi L: US, TW J: 2012 V: 20th Century Fox Home<br />

B: MVC, 1.85 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA 7.1 (engl.) R: Ang<br />

Lee D: Suraj Sharma, Irrfan Khan, Adil Hussain, Rafe Spall,<br />

LZ: 127 min FSK: 12 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 25.04.13 × 3 Extras: 8,5/10<br />

Film 9/10<br />

Wenn ein Ausnahmeregisseur wie Ang Lee, ein unglaublicher St<strong>of</strong>f<br />

und modernste State-<strong>of</strong>-the-Art-3D-Technik zusammenkommen,<br />

ist das Garant für ein Filmerlebis, das man nicht so schnell vergisst.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 9/10<br />

sogar die im Composing-Prozess eingefügten<br />

CGI-Elemente noch als 3D-Modelle verfügbar,<br />

sodass diese mit einer natürlichen, übergangslosen<br />

Präsenz bzw. Tiefe aufwarten können.<br />

Daher zehren z. B. solche Effektbomben wie „I,<br />

Robot“ oder auch „Abraham Lincoln, Vampirjäger“<br />

immens von ihren CGI-Sequenzen. Bezeichnend<br />

hierfür ist beispielsweise die Action-Sequenz, bei<br />

der sich der junge Lincoln mit einem Vampir in<br />

einer wild gewordenen Pferdeherde prügelt.<br />

Hier kommen natürlich keine echten Tiere zu<br />

Schaden. Stattdessen werden ultrascharfe CGI-<br />

Pferde in Zeitlupe durch die Gegend geworfen –<br />

ein echtes Highlight für jeden HD- und 3D-Junkie.<br />

Bei „I, Robot“ sei die Actionsequenz auf der Autobahn<br />

sowie die fi nale Schlacht „Mensch gegen<br />

Robot“ empfohlen, bei denen die künstlichen<br />

Elemente ganz klar den größten Teil des Bildes<br />

ausmachen. Die größte Schwierigkeit bei solchen<br />

Szenen ist allerdings, dass die hinzugefügten Effekte<br />

die gleiche stereoskopische Tiefe besitzen<br />

sollten, wie die real gefi lmten Umgebungen, denen<br />

durch einen speziellen Algorithmus eine Tiefe<br />

zugeschrieben wurde. Perspektivisch müssen<br />

die Teile also zusammen passen.<br />

Reine CGI-Animations-Filme haben es da schon<br />

wesentlich einfacher, denn hier ist einfach alles<br />

künstlich und damit auch komplett kontrollierbar.<br />

Doch auch hier gibt es sichtbare Qualitätsunter-<br />

Bis auf minimale Kontrast-Schönheitsfehler konnten wir uns an<br />

den strahlend farbigen und sehr klaren Bilder nicht sattsehen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 2/2 2/2<br />

Unser Tipp: Ruhig ein bisserl lauter stellen, mit dem Pegel war man<br />

hier zu vorsichtig. Ansonsten einfach eintauchen und genießen!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

3D 9/10<br />

Wer nach diesem Film immer noch behauptet, 3D wäre tot, dem ist<br />

wirklich nicht mehr zu helfen – diese Technik bereichert den Film!<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

3,5/4 2,5/3 2/2 1/1<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, 20th Century Fox<br />

86


Technik<br />

TV-Unikat<br />

Loewes neue Individual-<br />

Serie mit Rekordwertung!<br />

Seite 90<br />

Aus einer Hand<br />

Der deutsche Traditionshersteller Loewe wartet mit einer<br />

riesigen Palette an Audio- und Video-Geräten von bestechender<br />

Qualität auf. Seite 88<br />

Klangwürfel<br />

Kompaktes 5.1-System<br />

von Teufel im Test.<br />

Seite 92<br />

Bilder: Loewe, Teufel<br />

Falko Theuner,<br />

Chef vom Dienst<br />

Was nützt Ihnen die beste<br />

Technik, wenn Sie nicht<br />

wirklich was Tolles zu schauen<br />

und zu hören haben. Und damit<br />

sind wir wieder - Sie ahnen<br />

es – bei „<strong>Game</strong>s Of <strong>Thrones</strong>“.<br />

Mich persönlich schrecken Serien<br />

mit zu vielen Figuren, zu<br />

komplexen Handlungssträngen<br />

sowie mit langatmigen Beziehungsdramen<br />

ja ab. Genau in<br />

diese Kategorie steckte ich zu Anfang nämlich „<strong>Game</strong><br />

Of <strong>Thrones</strong>“. Doch da mir das erstklassige Brettspiel von<br />

den Spieleabenden unter Freunden noch gut in Erinnerung<br />

war, dachte ich mir: Gib der Serie ’ne Chance,<br />

vielleicht motiviert sie dich ja auch, die Bücher zu lesen.<br />

Gesagt, getan. Die erste Folge überzeugte mich ehrlich<br />

gesagt noch nicht – klar, die Atmosphäre ist dicht, Sean<br />

Bean verbreitet „Der Herr der Ringe“-Stimmung und<br />

die wichtigsten Charaktere der Häuser Stark, Lennister<br />

und Targaryen werden eingeführt. Einzig sympathischer<br />

Charakter: Jon Schnee, dessen englischer Name Jon<br />

Snow an den „Jedermanns-Namen“ John Doe erinnert.<br />

Dennoch gab es keinen ernsthaften Grund, nicht weiterzuschauen,<br />

sodass die erste Staffel schnell geschafft war.<br />

Und was soll ich sagen, inzwischen bin ich süchtig. Die<br />

Handlung ist unglaublich durchdacht und besteht nicht<br />

nur (wie einige behaupten) aus nackten Tatsachen. Die<br />

Charaktere sind wahnsinnig vielschichtig, sodass simple<br />

Helden-gegen-Bösewichter-Schemen unbedient bleiben.<br />

Mein Lieblingscharakter ist inzwischen eindeutig Tyrion<br />

Lennister, da er es immer wieder schafft, aufs Neue zu<br />

überraschen. Seine Fähigkeit, die aktuelle Situation zu<br />

analysieren und einen Vorteil für sich herauszuschlagen,<br />

ist einfach absolut unterhaltsam. Ebenso machen ihn<br />

sein trockener Zynismus, sein Ehrenkodex („Ein Lennister<br />

begleicht stets seine Schuld“) sowie sein Herz für die<br />

Randgruppen der Gesellschaft zum Sympathen Nummer<br />

eins. Möge er noch viele „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“-Staffeln<br />

überleben!<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 87


Technik<br />

Werksbesuch bei Loewe<br />

Mit Fingerspitzengefühl gefertigt<br />

Der Traditionshersteller Loewe entwickelt und fertigt seine Smart TVs und Audio-Lösungen komplett in Deutschland.<br />

Was in der globalisierten Welt utopisch anmutet steht für Qualität und Innovationen aus einer Hand. Das BLU-<br />

RAY MAGAZIN hat sich die modernsten TV-Fertigungshallen herzulande angeschaut<br />

Mit Loewe verbinden viele Konsumenten<br />

Fernseher nach Maß, seit den letzten Jahren<br />

ist die Marke aber auch unter Audiokennern<br />

ein Begriff. Dank der praktischen Verknüpfung zur<br />

Elektronikwelt von Apple schlägt Loewe gänzlich<br />

neue Töne an, Spekulationen schürten gar abermals<br />

Gerüchte, der Gigant aus Kalifornien wolle<br />

den deutschen Produzenten übernehmen. Doch<br />

auch dieses Mal scheint an den Meldungen<br />

nichts dran zu sein, wie Dr. Roland Raithel, Leiter<br />

der Presseabteilung bei Loewe, gegenüber dem<br />

BLU-RAY MAGAZIN mitteilte.<br />

Wie bei Apple<br />

Verwunderlich ist der Trubel um Loewe keineswegs,<br />

denn als börsennotiertes Unternehmen<br />

mit Fokus auf globale Märkte ist man in Kronach<br />

längst den Gründertagen entwachsen, in denen<br />

einzig der Absatz in den deutschsprachigen Ländern<br />

im Vordergrund stand. Damit darf auch das<br />

Übernahmegerücht als Lob angesehen werden:<br />

Wie bei Apple stehen das Design, die Vernetzung<br />

und Bedienbarkeit im Vordergrund, ohne<br />

Kompromisse bei der Wiedergabequalität einzugehen.<br />

Zudem stehen Loewe-Produkte für das<br />

Gefühl regionaler Sicherheit, und das seit nunmehr<br />

fast 90 Jahren.<br />

So wird gefertigt<br />

Nachdem sich der Spuk um Apple zum wiederholten<br />

Male gelegt hatte, konnte das BLU-RAY<br />

MAGAZIN in den Fabrikhallen die Produktion der<br />

aktuellen TV-Serie miterleben. Die modernsten<br />

Geräte werden in der modernsten Halle gefertigt,<br />

die in Zusammenarbeit mit dem Fraunh<strong>of</strong>er<br />

Institut entstand, um besonders fl exible Arbeitsplätze,<br />

eine ruhige Arbeitsumgebung und eine<br />

hochwertige, aber gleichzeitig auch effektive Fertigung<br />

zu gewährleisten. Besonderer Clou: Die<br />

Fernseher werden auf einer Art Dockingstation<br />

registriert, sodass die Bestückung und passende<br />

S<strong>of</strong>tware von Modell zu Modell gewechselt werden<br />

kann und nicht eine komplette Produktionsstrecke<br />

für eine Serie reserviert werden muss. Auf<br />

den insgesamt drei Produktionsstrecken fertigt<br />

Loewe zwischen 1 000 und 1 200 Geräte täglich,<br />

hinzu kommen Audioprodukte wie Lautsprecher,<br />

die das Home-Entertainment-System komplettieren.<br />

Mit <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Playern, Airplay-Lautsprechern<br />

und fl exiblen Aufstelllösungen für die hauseigenen<br />

Fernseher bietet Loewe eine immense<br />

Produktvielfalt – kein Vergleich zur begrenzten<br />

Auswahl anderer deutscher Produzenten.<br />

Edel und flexibel<br />

Statt Einzelkomponenten selbst herzustellen,<br />

greift Loewe auf Zulieferer zurück: Das beginnt<br />

beim Gehäuse und endet beim Panel sowie der<br />

Elektronik. Der Grund dafür ist einleuchtend:<br />

Nicht nur die aktuelle Individual-TV-Serie, sondern<br />

auch ältere Modelle setzen auf eine fl exible<br />

Konfi guration durch den Kunden – echte Massenware<br />

vom Band gibt es nicht. Inhaltliche Kritik<br />

an diesem Konzept weist man selbstbewusst<br />

zurück, denn sämtliche Bauteile werden nach<br />

Loewes Vorgaben gefertigt und müssen strenge<br />

Qualitätskontrollen bestehen – das war bereits<br />

zur Zeit der Röhrengeräte so und selbst Hersteller<br />

wie Apple verfahren nach diesem Prinzip. Ein Lo-<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Loewe<br />

88


Werksbesuch bei Loewe<br />

Technik<br />

Die Platinenbestückung verläuft maschinell und<br />

vollautomatisch<br />

Mehr als 2 000 Bauteile finden auf einer Platine<br />

Platz<br />

Die modernste Fertigungslinie ermöglicht ein besonders effektives Arbeiten. Dabei wird auch viel Wert<br />

auf eine ruhige Arbeitsumgebung gelegt<br />

ewe-Gerät muss am Ende dennoch den Aufpreis<br />

wert sein, gewährleisten sollen dies maßgeblich<br />

Loewes Entwicklungen im S<strong>of</strong>tware-, Leiterplatinen-<br />

und Tuner-Segment. Was der Fernseher<br />

aus den eingehenden Signalen macht, liegt in<br />

Loewes Hand.<br />

Auf dem neuesten Stand<br />

Loewes globale Strategie bedingt abseits der bekannten<br />

Premiumprodukte auch Kompromisse,<br />

denn nicht jedes Loewe-Produkt muss zwingend<br />

über die Kronacher Bänder gelaufen sein. Dies<br />

betrifft den sogenannten Produktrandbereich<br />

(z. B. Fernseher im Kleinstformat), der kosteneffi<br />

zienter im Ausland produziert wird. Aufseiten<br />

der Panellieferanten zeigt sich Loewe welt<strong>of</strong>fen:<br />

Derzeit steht Samsung hoch im Kurs, teilweise<br />

verwendet man aber auch Sharps LCD-Technik.<br />

Damit greift Loewe auf die angesagtesten Technologien<br />

für den jeweiligen Preispunkt zurück.<br />

Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass die<br />

Kronacher die Trends im Akkord vorgeben: Vernetzung,<br />

Internet, HbbTV, 3D – Loewe erarbeitete<br />

sich in den letzten Jahren das Image eines<br />

modernen Home-Entertainment-Herstellers.<br />

In bester Hand<br />

Pr<strong>of</strong>essionelle Serviceberatung vor dem Kauf und<br />

schnelle Hilfe bei Fragen und Problemen sind<br />

nur durch einen qualifi zierten Fachhandel möglich<br />

und in diesem Bereich ist Loewe mittlerweile<br />

auch auf europäischer Ebene stark aufgestellt.<br />

Dennoch zeigen sich die Kronacher in diesem<br />

Punkt fast schon bescheiden: Hohe Kundenzufriedenheit<br />

und ein reibungsloser Service ist für<br />

Loewe selbstverständlich, die nachträgliche Reparatur<br />

von einzelnen Bauteilen innerhalb der modernen<br />

Fertigung ein Klacks. Augenfälligere Dinge<br />

rücken dafür in den Mittelpunkt der Vermarktung,<br />

so zieht sich Loewes Designphilosophie nicht<br />

nur durch die Produktlinien, sondern auch durch<br />

die Kataloge, ja selbst durch die Fabrikhallen.<br />

Die eigene Produktwelt als funktionierende und<br />

gleichzeitig begehrenswerte Einheit darzustellen,<br />

Echtes Unikat: Loewes Individual-Serie kann aus<br />

unzähligen Variationen zusammengestellt werden<br />

ist Loewes großer Trumpf im Kampf um Marktanteile.<br />

Immer mehr Premiummarken orientieren<br />

sich deshalb am Kronacher Auftritt: Erfolg macht<br />

eben auch neidisch. So verlässt der Redakteur<br />

die Werkshallen am Ende mit dem Gefühl, globale<br />

Luft geschnuppert, aber heimischen Boden<br />

unter den Füßen gefühlt zu haben. Loewe geht<br />

seinen Weg, mit oder ohne Apple.<br />

CHRISTIAN TROZINSKI, DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Von Audio bis Video: Alles unter einem Dach<br />

Fernseher in allen Formen und Farben, denkbare und undenkbare Aufstellungslösungen, Mehrkanal-Audiosysteme und clevere Apple-Streaming-Lautsprecher:<br />

In Loewes Technikwelt kann man sich schnell verlieren<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 89


Technik<br />

TV-Test<br />

Sehr gut<br />

Loewe Individual 46 DR+<br />

Perfekt aufeinander abgestimmt<br />

Optisch individualisierbar, technisch üppig ausgestattet: Loewes neue Individual-Serie setzt beim Design auf alte<br />

Tugenden und feilt bei der neuen Modellreihe vor allem in Form eines komplett neuen Menüs an der Bedienung.<br />

Aber auch die Bildqualität wurde im Detail verbessert.<br />

Im oberen Drittel<br />

schalten Sie durch die<br />

TV-Kanäle<br />

Mittig navigieren Sie<br />

durch Menüs und passen<br />

Einstellungen an<br />

Im unteren Bereich<br />

werden TV-Aufnahmen<br />

gestartet<br />

Optisch macht Loewe keiner was vor und der<br />

Start ins Jahr 2013 wird in Form der neuen<br />

Individual-Serie mit viel Glas und Chrom vollzogen.<br />

Im Zuge der Zusammenstellung haben<br />

Sie die Wahl aus vielfältigen Standfüßen und<br />

verschiedenen Soundsystemen, und die farblich<br />

Ihrem Geschmack entsprechende Abstimmung<br />

bildet dabei nur die Spitze des Berges. So passen<br />

Sie etwa die Intarsien an – das eigentliche<br />

TV-Gerät kommt jeweils in Aluminiumoptik in<br />

Weiß, Schwarz, Silber und neuerdings auch Titan<br />

daher. Auch bei der Aufstellung gibt sich der<br />

Edge-LED-LCD äußerst flexibel und kann dank<br />

der Kabelabdeckung problemlos freistehend im<br />

Raum positioniert werden. Praktisch: Mit dem<br />

passenden motorisierten Standfuß kann der<br />

Fernseher gedreht werden und die neue Kontrastfilterscheibe<br />

garantiert auch bei Leichteinfall<br />

eine satte Darstellung.<br />

Knackig und Scharf<br />

Die Kontrastdarstellung wurde im Vergleich<br />

zum Vorjahr optimiert und Blockbuster erstrahlen<br />

eine Spur knackiger. Im Menü sollte derweil<br />

in jedem Fall die Funktion VBD+ aktiviert<br />

werden, denn diese intelligente Automatik<br />

analysiert den Bildinhalt und in eher dunkel<br />

gehaltenen Filmszenen wird die Leuchtkraft<br />

reduziert, gleichzeitig aber auch der Videopegel<br />

von hellen Flächen angehoben. Das Ergebnis<br />

ist ein echter Kontrastgewinn. Aber auch<br />

Loewes Ingenieure können keine Wunder vollbringen<br />

und die aufgrund der Edge-LED-Bauweise<br />

vorherrschende vergleichsweise geringe<br />

Leuchtmittelanzahl limitiert das Kontrastverhältnis<br />

im Vergleich zu Direct-LED-LEDs mit Local Dimming<br />

oder einem Plasma-Fernseher doch spürbar.<br />

Letztlich hat sich ein neuer Punkt im Bildmenü<br />

eingefunden und die Option Image+Active<br />

soll die Kontrastdarstellung noch weiter steigern,<br />

was in der Praxis jedoch in einer nicht der Norm<br />

entsprechenden Abbildung resultiert. Der geringen<br />

LED-Anzahl ist zudem die leicht fl eckige Ausleuchtung<br />

(Clouding) zuzuschreiben. Filmfans<br />

freuen sich über die optimierte Bewegtbildschärfe:<br />

Im Einstellungsmenü kann die Intensität nun<br />

in drei Stufen angepasst werden, sodass Kin<strong>of</strong>i<br />

lme nicht zwingend mit butterweichen Kameraschwenks<br />

dargestellt werden. Argusaugen werden<br />

im Verlauf der Nachbearbeitung aber immer<br />

noch eine leichte Artefaktbildung wahrnehmen.<br />

Vorbildlich gelingt die Farbdarstellung und alle<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Loewe<br />

90


TV-Test<br />

Technik<br />

TV-Alltag per Tablet gestalten<br />

Mit Loewes VideoNet App für Apples iPad können<br />

Sie unter anderem Listen mit Ihren Lieblings-TV-<br />

Sendungen immer griff bereit abspeichern. Zudem<br />

ist es möglich, Videobeiträge zu bestimmten Themen<br />

aus einem riesigen Fundus bequem über den<br />

Tablet-PC auszuwählen. Dabei können auf dem<br />

mobilen Gerät gefundene Videos direkt an den TV<br />

geschickt und somit auf dem XXL-Bildschirm wiedergegeben<br />

werden. Die App ist derzeit ausschließlich<br />

für Apples iPad erhältlich und ist kostenlos im<br />

App Store verfügbar.<br />

Fast über alle Helligkeitsbereiche neutral<br />

Quellen werden der HDTV-Norm entsprechend<br />

nahezu mustergültig abgebildet. Zudem ist kein<br />

Helligkeitsbereich von einem Farbstich durchzogen,<br />

wenngleich der sichtbare Blauschimmer in<br />

dunklen Bildanteilen technisch nicht vermeidbar<br />

ist. Bei der Durchzeichnung leistet sich die Bildelektronik<br />

keine Patzer und es werden weder<br />

Details verschluckt noch überbetont. Der im Gesamten<br />

überzeugende Bildeindruck kann aber<br />

nur frontal vor dem Bildschirm begeistern, denn<br />

der Individual-Fernseher quittiert bereits leichte<br />

Abweichungen von dieser Position mit einem<br />

fl auen und aufgehellten Bild. Im 3D-Betrieb sind<br />

Doppelkonturen leider nicht vermeidbar und<br />

auch die eingeschränkte Leuchtkraft dämpft die<br />

plastische Begeisterung. Bilder in SD-Aufl ösung<br />

werden hingegen ansprechend aufbereitet, leider<br />

ist der Bildchip nur auf 60-Hertz-Material optimiert,<br />

welches in hiesigen Gefi lden in der Regel<br />

nicht anzutreffen ist.<br />

Optimal bedienbar<br />

Bei der Bedienung legt Loewe kräftig nach und<br />

spendiert dem Fernseher eine komplett über-<br />

arbeitete Oberfl äche. Dabei ordnen sich die<br />

Über die Zweitfernbedienung<br />

Assist Easy steuern<br />

Sie Multimediafunktionen<br />

noch einfacher<br />

möglichen Optionen in der linken oberen Ecke<br />

des Bildschirms an und verdecken so kaum etwas<br />

vom laufenden Bildinhalt. Die ausführbaren<br />

Einstellungen passen sich zudem der jeweiligen<br />

Quelle an – demnach stehen Ihnen bei einer<br />

angeschlossen Playstation andere Punkte als<br />

bei einer TV-Sendung zur Verfügung. Im Fernseherbetrieb<br />

lassen sich etwa Sendungen umgehend<br />

programmieren, dieser Ansatz garantiert<br />

eine effi ziente und übersichtliche Handhabung.<br />

Loewes Interface-Designer haben auch beim<br />

Startbildschirm Hand angelegt und ab s<strong>of</strong>ort<br />

können Sie in diesem Abschnitt beliebiege Verknüpfungen,<br />

etwa von Ihrem Lieblingssender<br />

oder einer Internetseite, ablegen. Die Inhalte<br />

sind postwendend mit nur einem Klick auf der<br />

Fernbedienung abrufbar.<br />

T V - P r o fi<br />

Im TV-Bereich punktet der Flachbildfernseher<br />

mit Twin-Tunern für alle Empfangswege und<br />

während einer Aufnahme auf die interne Festplatte<br />

(750 Gigabyte) können Sie problemlos<br />

umschalten. Multimediale Inhalte über den<br />

HbbTV-Standard erstrahlen auf Knopfdruck auf<br />

dem Bildschirm und die<br />

dafür nötige Anbindung an<br />

das Internet fi ndet mithilfe<br />

des internen WLAN-Moduls<br />

auch kabellos statt. Folglich<br />

ist auch der Zugriff auf weitere<br />

Internetfunktionen gegeben<br />

und vor allem der Abruf<br />

von Videoinhalten über die<br />

Mediatheken der Sender<br />

oder den Video-on-Demand-<br />

Anbieter Maxdome haben<br />

einen echten Mehrwert. Auf<br />

die Anbindung an die sozialen<br />

Netzwerke, wie etwa Facebook,<br />

muss aber verzichtet<br />

werden und auch die Möglichkeit<br />

der Videotelefonie<br />

via Skype ist nicht gegeben. Im Netzwerk<br />

trumpft der Smart TV aber wieder auf und<br />

spielt selbst hochaufl ösende Inhalte von<br />

einem Computer oder einer Netzwerkfestplatte<br />

problemlos ab. Letztlich<br />

kann der Individual DR+ auch als<br />

Server fungieren und etwa TV-<br />

Aufnahmen auf der Festplatte<br />

des Fernsehers im heimischen<br />

Netzwerk anbieten.<br />

DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Von Werk aus nahezu perfekte Farbdarstellung<br />

Im neu gestalteten Hauptbildschirm<br />

lassen sich individuell Links ablegen<br />

Austattung<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Info<br />

Maße (B/H/T)<br />

Bidschirmdiagonale<br />

Gewicht<br />

Farben<br />

Bildtechnologie<br />

Formatwahl HDMI<br />

HDMI 1.4 (ARC)<br />

Tuner<br />

DLNA/Wi-Fi<br />

Multimedia-Formate<br />

(USB)<br />

3D-Darstellung<br />

3D-Technik<br />

Technik<br />

Loewe<br />

Individual 46 DR+<br />

5600 Euro<br />

www.loewe.de<br />

104,8 × 65,5 × 6 cm<br />

46 Zoll<br />

21,8 kg<br />

Weiß, Schwarz, Silber, Titan<br />

Edge-LED-LCD<br />

variabel, kein Overscan<br />

nein<br />

DVB-T/-C/-S2<br />

ja/ja (intern)<br />

DivX, MKV, MP3, WAV<br />

ja<br />

Shutter, Full HD<br />

Ausstattung 10/10<br />

Bedienung 8/10<br />

Wiedergabe 8/10<br />

Gesamt<br />

Extrem hochwertiger und individuell gestaltbarer Flachbildfernseher<br />

mit allumfassender Ausstattung und von Werk aus nahezu<br />

unverfälschter Bildqualität.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 91


Technik<br />

Kompaktsystem<br />

Der Ton macht die Musik<br />

Flacher Fernseher, heißt flacher Sound, denn wo kein Platz für Lautsprecher ist, kann auch kein Kinoton entstehen.<br />

Der Berliner Lautsprecherhersteller Teufel hat je nach Vorliebe das passende Produkt im Programm. Wir haben uns<br />

das neue Cubycon-2.1-Set mit AV-Controller näher angesehen.<br />

Bilder: Teufel<br />

92


Kompaktsystem<br />

Technik<br />

Bildunterschrift<br />

Auch der Basslautsprecher verschwindet bei Bedarf im Regal (Bautiefe von 50 cm beachten), ganz gleich ob stehend oder liegend. Luftströme infolge der<br />

Basserzeugung entweichen dabei nach vorn, was ein Dröhnen vermeidet. Das Teufel-Logo ist magnetisch fixiert und kann je nach Aufstellung entsprechend<br />

neu platziert werden<br />

Können kleine Lautsprecher überhaupt gut<br />

klingen? Mit dieser Frage beschäftigte sich<br />

der Lautsprecherhersteller Teufel aus Berlin<br />

und konstruierte ein Komplettset, das in Räumen<br />

bis 25 m² fast genauso souverän aufspielt,<br />

wie die ganz großen Heimkinosets.<br />

Viele Kabel, viel Klang<br />

Was das Cubycon 2 in unserer Konfi guration so<br />

besonders macht, ist der AV-Controller. Dieses<br />

kompakte Metallkästchen lässt Sie nicht nur die<br />

Lautstärke steuern (auf Wunsch per mitgelieferter<br />

Fernbedienung), sondern auch Ihren TV-<br />

Receiver, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player oder die Spielekonsole<br />

anschließen und diese per HDMI-Erkennung<br />

bedienen. Ein Kabel führt dann zum Fernseher<br />

oder Projektor, um die Bildsignale weiterzuleiten.<br />

Das klappt sogar mit 3D-Signalen, zudem<br />

entschlüsselt der AV-Controller alle angesagten<br />

Tonformate, sodass Sie sich einen AV-Receiver<br />

sparen können. Einziger Nachteil: Eine Raumeinmessung<br />

via Mikr<strong>of</strong>on bietet Teufels System<br />

leider nicht, sodass Sie z.B. die Lautsprecherabstände<br />

per Hand abmessen und entsprechend<br />

eintragen müssen. Radiostationen können Sie<br />

über den UKW-Tuner empfangen, digitales Radio<br />

oder Internetradio bietet das System nicht.<br />

Bevor Sie das System aufbauen, sollten Sie beachten,<br />

dass alle fünf Minilautsprecher mit dem<br />

großen Basslautsprecher (Subwo<strong>of</strong>er) verkabelt<br />

werden müssen (Plus- und Minuspol beachten),<br />

denn in der Bassbox stecken die leistungsstarken<br />

Endstufen, um die Satellitenlautsprecher anzutreiben.<br />

Glücklicherweise lässt sich der Basslautsprecher<br />

stehend oder liegend betreiben,<br />

im Idealfall sollten Sie ihn nicht zu nah an den<br />

Seitenwänden platzieren. Können Sie unmöglich<br />

Kabel quer durch den Raum verlegen, um<br />

die hinteren zwei Lautsprecher anzusteuern, so<br />

bietet Teufel das Cubycon 2 noch in einer Wireless-Variante<br />

an. Dabei werden die Surroundkanäle<br />

drahtlos angesteuert, die Signalsender und<br />

-empfänger verlangen aber nach einer zusätzlichen<br />

Stromzufuhr.<br />

Überraschungsfaktor<br />

Die kleinen Lautsprecher erleichtern die Installation<br />

auf Ohrhöhe ungemein und wer es besonders<br />

ausgeglichen klingen lassen möchte, sollte<br />

auch den mittleren Lautsprecher nicht liegend,<br />

sondern stehend betreiben. Falls Sie sich anhand<br />

unserer Bilder fragen: „Und was ist dann mit<br />

dem Teufel-Logo?“, können wir Sie beruhigen,<br />

denn das Teufel-Emblem lässt sich per magnetischer<br />

Fixierung schnell lösen und an anderer<br />

Stelle anbringen. An der Rückseite der Gehäuse<br />

sind Öffnungen für die Wandhalterung bereits<br />

vorinstalliert, und da die Minilautsprecher nicht<br />

so tief wie ausgewachsene Regalboxen spielen,<br />

müssen Sie auch keine zu dumpfen Klänge befürchten.<br />

Gerade diese Freiheit, die Lautsprecher<br />

unscheinbar und dennoch richtig im Raum aufzustellen,<br />

lässt das Cubycon-2-Set womöglich<br />

besser klingen, als ein lieblos aufgestelltes Set<br />

mit riesigen Lautsprechern, die zwar in der Theorie<br />

besser klingen können, aber für den eigenen<br />

Raum vollkommen überdimensioniert sind.<br />

Stattdessen greift auch bei diesem Set der Überraschungsfaktor:<br />

Solch erwachsene Klänge würde<br />

man derart kompakten Lautsprecher niemals<br />

zutrauen. Die Lautsprecher sehen dank der angerauten<br />

Oberfl äche und dem Aluminiumgehäuse<br />

nicht nur hochwertig aus, sondern auch der<br />

Klang überzeugt auf ganzer Linie. Stimmen werden<br />

nicht zu scharf umrissen, Musik breitet sich<br />

als angenehmer Klangteppich im Raum aus und<br />

klebt nicht an den Lautsprechern. Der Subwo<strong>of</strong>er<br />

tritt, richtig eingestellt, nicht als Fremdkörper in<br />

Erscheinung, sondern man glaubt mit geschlossenen<br />

Augen, deutlich größere Lautsprecher vor<br />

sich zu haben. Wie bei allen Sets mit kleinen<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 93


Technik<br />

Kompaktsystem<br />

Greifen Sie zur von uns vorgestellten Variante, können Sie auf einen AV-Receiver verzichten, denn der AV-Controller nimmt drei HD-Quellen per HDMI entgegen<br />

und leitet die Bildsignale an den Fernseher oder Projektor weiter. Gefällt Ihnen der Klang nicht, können Sie Höhen, Mitten und Tiefen nach Belieben<br />

beeinflussen<br />

Lautsprechern sollten Sie den Subwo<strong>of</strong>er nicht<br />

zu weit von den Frontboxen entfernt aufstellen.<br />

Umständlich ist, dass Teufel dem Basslautsprecher<br />

keinen Phasenschalter spendiert hat, denn<br />

wirkt der Bass am Sitzplatz schlapp, haben Sie<br />

nur die Möglichkeit, die Polung sämtlicher angeschlossenen<br />

Lautsprecher zu vertauschen, damit<br />

Lautsprecher und Bassbox aus einem Guss spielen.<br />

In Filmen nehmen Sie alle Effekte deutlich<br />

wahr, ohne Gefahr zu laufen, in eine künstlich<br />

wirkende Welt abzutauchen. Tüftler erfreuen sich<br />

an den vielseitigen Toneinstellungen der AV-Zentrale,<br />

denn Höhen, Mitten und tiefe Töne können<br />

frei nach Wunsch manipuliert werden. Für das<br />

Wohnzimmer besonders von Bedeutung ist die<br />

optionale Dynamikeinschränkung, sodass der<br />

Filmabend nicht zulasten des Nachbarschaftsfriedens<br />

geht – auch leise zu hören macht mit<br />

diesem Set Spaß.<br />

Preistipp für Klangbewusste<br />

Dass Teufel gute Lautsprecher für das Heimkino<br />

baut, ist mittlerweile bekannt, dass die Berliner<br />

Boxenschmiede aber auch designorientierte<br />

Kompaktsysteme konstruiert, die sich für Film<br />

und Musik eignen, ist dagegen neu. Zwar fehlt<br />

dem Cubycon-2-Set noch die Trendfarbe Weiß,<br />

doch die Optionen, die hinteren Lautsprecher<br />

drahtlos anzusteuern und gänzlich auf einen<br />

AV-Receiver verzichten zu können, lassen das<br />

System zu einem perfekten Spielpartner für das<br />

Wohnzimmer werden. Bevor Sie allerdings zur<br />

von uns vorgestellten Lösung mit AV-Controller<br />

greifen, sollten Sie die Preise studieren, denn<br />

verglichen zum normalen Lautsprecherset müssen<br />

Sie einen Preisaufschlag von 500 Euro in<br />

Kauf nehmen – dafür gibt es bereits voll ausgestattete<br />

AV-Receiver.<br />

CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Austattung<br />

Hersteller Teufel<br />

Modell<br />

Cubycon 2 Set<br />

Preis<br />

1 799 Euro<br />

Info<br />

www.teufel.de<br />

9,5 × 19 × 9,5 cm (Lautsprecher),<br />

Maße (B/H/T) 21 × 49 × 50 cm (Subwo<strong>of</strong>er),<br />

27 × 6,5 × 17 cm (AV-Box)<br />

Gewicht: 1,2 kg<br />

Gewicht<br />

(Lautsprecher), 16,4 kg<br />

(Subwo<strong>of</strong>er), 2 kg (AV-Box)<br />

Technik<br />

Ausstattung 8/10<br />

Bedienung 8,5/10<br />

Wiedergabe 7,5/10<br />

Gesamt<br />

2.1-Lautsprechersysteme gibt es viele auf dem Markt, die<br />

Kombination aus Satelliten, Subwo<strong>of</strong>er und AV-Controller, machen<br />

dieses zu etwas Besonderem.<br />

Mehr Auswahl an gutem Sound<br />

Philips HTB9550D<br />

ab 1 229 Euro<br />

Bose<br />

Lifestyle V35<br />

ab 3 699 Euro<br />

KEF<br />

KHT 2 005.3<br />

ab 799 Euro<br />

Fünf Lautsprecher im schicken Alumiumgehäuse,<br />

Basslautsprecher und AV-Einheit mit integriertem<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player: Philips liefert ein Rundum-sorglos-<br />

Paket ab. Über das beiliegende Mikr<strong>of</strong>on werden die<br />

wichtigsten Einstellungen automatisch vorgenommen<br />

und ein iPod-Dock bietet Anschluss für Apples<br />

mobile Gerätegeneration. Klanglich erreicht das<br />

Set, mit Ausnahme des Subwo<strong>of</strong>ers, das Niveau der<br />

Teufel-Lautsprecher. Die hinteren Kanäle können auf<br />

Wunsch drahtlos betrieben werden. Leider fallen die<br />

beiliegenden Kabel etwas kurz aus.<br />

Als Klassiker der 5.1-Anlagen darf Boses Lifestyle-V35-System<br />

nicht fehlen. Die Lautsprecher sind<br />

derart klein, dass man nie und nimmer eine derart<br />

erwachsene Spielweise vermuten würde. In Sachen<br />

Bedienung bleibt das Lifestyle V35 ungeschlagen: Die<br />

Einmessautomatik optimiert das System auf Ihren<br />

Raum, alle angeschlossenen Quellen lassen sich über<br />

eine Fernbedienung steuern und auch ein iPod-Dock<br />

ist im Lieferumfang enthalten. Per S<strong>of</strong>twareupdate<br />

kann die Anlage sogar fi t für 3D-Signale gemacht<br />

werden – ein zeitloser Dauerbrenner eben.<br />

Eigenwillig in Form und Design, nicht aber im Klang:<br />

KEFs musizierende Minilautsprecher sind echte<br />

Überraschungseier, die tadellos verarbeitet sind und<br />

einen fulminanten Klangeindruck hervorzaubern,<br />

der absolut natürlich ausfällt. Zwar erreicht das Set<br />

nicht ganz die Vehemenz und den Tiefton von Teufels<br />

Set, dafür sparen Sie satte 500 Euro und können diese<br />

in einen umfangreich ausgestatteten AV-Receiver<br />

investieren. In Sachen Preis-Leistung bleibt das KHT<br />

2 005.3 das Lautsprecherset, das es auch zukünftig<br />

zu schlagen gilt.<br />

Bilder: Bose, KEF, Philips, Teufel<br />

94


Heimkino-Top-10<br />

Service<br />

Heimkino-Top-10 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Ihre Heimkinoanlage schluckt nur das technisch Beste, was der Markt zu bieten hat? Kein Problem, unsere<br />

Top-Ten hilft Ihnen bei der Auswahl. Jetzt neu: Mit den besten Scheiben aus dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Bereich.<br />

Bildreferenz<br />

Tonreferenz<br />

Top-Extras<br />

3D-Referenz<br />

1<br />

Avatar Extended Collector’s Edition<br />

L: US J: 2009<br />

G: Fantasy/<br />

Science-Fiction V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 178 min FSK: 12<br />

VÖ: 11/2010<br />

Tron: Legacy<br />

1<br />

2012<br />

L: US, CA J: 2009 G:<br />

Katastrophenfi lm V:<br />

Sony Pictures LZ:<br />

157 min FSK: 12<br />

VÖ: 3/2010<br />

Peter Gabriel – New Blood 3D<br />

1<br />

Alien Anthology – Limited Egg Edition<br />

L: US, GB J: 1979–1997<br />

G: Science-Fiction<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home LZ: 968 min<br />

FSK: 16 VÖ: 12/2008<br />

Der Herr der Ringe (Extended Edition)<br />

1<br />

Avatar 3D<br />

L: US J: 2009 G:<br />

Fantasy/Science-<br />

Fiction V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 162 min FSK: 12<br />

VÖ: 11/2010<br />

Disneys Eine Weihnachtsgeschichte 3D<br />

2<br />

L: US J: 2010<br />

G: Science-Fiction<br />

V: Disney Home<br />

LZ: 125 min FSK: 12<br />

VÖ: 6/2011<br />

2<br />

L: GB J: 2011 G: Musik<br />

V: Eagle Records LZ:<br />

129 min FSK: 0<br />

VÖ: 10/2011<br />

2<br />

L: US J: 2001–2003<br />

G: Fantasy V: Warner<br />

Home Video LZ:<br />

716 min FSK: 16<br />

VÖ: 6/2011<br />

2<br />

L: US J: 2009 G:<br />

Animation V: Disney<br />

Home LZ: 95 min FSK:<br />

12 VÖ: 11/2010<br />

3<br />

4<br />

Baraka<br />

Happy Feet 2<br />

L: US J: 1992<br />

G: Dokumentation<br />

V: Alive LZ: 97 min<br />

FSK: 0 VÖ: 12/2008<br />

L: AU J: 2011 G:<br />

Abenteuer/Animation<br />

V: Warner Home<br />

Video LZ: 99 min<br />

FSK: 0 VÖ: 4/2012<br />

Die Abenteuer von Tim und Struppi<br />

3<br />

4<br />

Phil Collins – Going Back<br />

L: US J: 2010 G: Musik<br />

V: Edel Music LZ:<br />

98 min FSK: 0 VÖ:<br />

10/2010<br />

<strong>Blu</strong>e Man Group – How To Be A Megastar<br />

Lichtmond 2<br />

L: US J: 2008 G:<br />

Alternative/Rock<br />

V: Warner Music<br />

LZ: 88 min FSK: 0<br />

VÖ: 12/2009<br />

3<br />

4<br />

Star Wars: The Complete Saga I–VI<br />

L: US J: 1977–2005<br />

G: Science-Fiction/<br />

Märchen V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 805 min FSK: 12<br />

VÖ: 9/2011<br />

Apocalypse Now<br />

L: US J: 1979 G:<br />

Antikriegsdrama V:<br />

Kinowelt Home LZ:<br />

147 min/196 min<br />

(Redux) FSK: 16<br />

VÖ: 6/2011<br />

<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong> – 2. Staffel<br />

3<br />

4<br />

Rio 3D<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Animation V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 96 min FSK: 0<br />

VÖ: 9/2011<br />

Die Legende der Wächter 3D<br />

L: US, AU J: 2010 G:<br />

Animation V: Warner<br />

Home Video LZ:<br />

97 min FSK: 12<br />

VÖ: 2/2011<br />

Step Up 3D (Premium Edition)<br />

5<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Abenteuer/Animation<br />

V: Sony Pictures Home<br />

LZ: 107 min FSK: 6<br />

VÖ: 3/2012<br />

5<br />

L: DE, ES J: 2012 G:<br />

Ambient-Music<br />

V: Alive LZ: 53 min<br />

FSK: 0 VÖ: 9/2012<br />

5<br />

L: US J: 2012 G:<br />

Fantasy-Serie V:<br />

Warner Home Video<br />

LZ: 10 × 55 min FSK:<br />

16 VÖ: 4/2013<br />

5<br />

L: US J: 2010 G:<br />

Tanzfi lm V: Constantin<br />

Film LZ: 106 min FSK:<br />

6 VÖ: 2/2011<br />

Marvel‘s The Avengers<br />

Crossroads<br />

Die Tim Burton Collection<br />

Mein Freund, der Delfin 3D<br />

6<br />

L: US J: 2012 G:<br />

Comicverfi lmung V:<br />

Disney Home LZ:<br />

143 min FSK: 12 VÖ:<br />

9/2012<br />

6<br />

L: US J: 2010 G:<br />

Country-Rock V: Rhino<br />

LZ: 280 min FSK: 0<br />

VÖ: 11/2010<br />

6<br />

L: US J: 1985 G:<br />

Diverse V: Warner<br />

Home LZ: 849 min<br />

FSK: 16 VÖ: 4/2012<br />

6<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Familiendrama V:<br />

Warner Home Video<br />

LZ: 113 min FSK: 0<br />

VÖ: 5/2012<br />

7<br />

Underworld: Awakening<br />

Drive<br />

L: US J: 2012 G:<br />

Fantasy V: Sony<br />

Pictures Home LZ:<br />

88 min FSK: 16<br />

VÖ: 7/2012<br />

7<br />

Mission: Impossible – Phantom Protokoll<br />

Battleship<br />

L: US J: 2011 G: Action<br />

V: Paramount Home<br />

LZ: 133 min FSK: 12<br />

VÖ: 5/2012<br />

7<br />

Zurück in die Zukunft Anniversary Collection<br />

L: US J: 1985–1990<br />

G: Familienfi lm/Action<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home LZ: 342 min<br />

FSK: 12 VÖ: 10/2010<br />

Star Trek I–VI Original Motion Picture Collection<br />

7<br />

Pina 3D<br />

Bugs! 3D<br />

L: DE, FR, GB J: 2011<br />

G: K u n s t fi l m /<br />

Dokumentation V:<br />

Warner Home Video<br />

LZ: 103 min FSK: 12<br />

VÖ: 9/2011<br />

8<br />

L: US J: 2011 G: Drama<br />

V: Universum LZ:<br />

100 min FSK: 18<br />

VÖ: 6/2012<br />

8<br />

L: US J: 2012 G: Action<br />

V: Universal Pictures<br />

LZ: 132 min FSK: 16<br />

VÖ: 08/2012<br />

8<br />

L: US J: 1979–1991<br />

G: Science-Fiction<br />

V: Paramount Home<br />

LZ: 683 min FSK: 12<br />

VÖ: 4/2009<br />

8<br />

L: GB J: 2003 G:<br />

Dokumentation V:<br />

Ascot Elite Home<br />

LZ: 40 min FSK: 0<br />

VÖ: 8/2011<br />

Frozen Planet<br />

Iron Man<br />

<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong><br />

Cirque Du Soleil – Journey Of Man 3D<br />

9<br />

L: GB J: 2011 G:<br />

Naturdokumentation<br />

V: Polyband LZ:<br />

7 × 48 min FSK: 0<br />

VÖ: 3/2012<br />

9<br />

L: US J: 2008 G:<br />

Comicverfi lmung V:<br />

Concorde Home LZ:<br />

126 min FSK: 12<br />

VÖ: 10/2008<br />

9<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Fantasy-Serie V:<br />

Warner Home Video<br />

LZ: 10 × 56 min FSK:<br />

16 VÖ: 3/2012<br />

9<br />

L: US J: 2000 G:<br />

Artistik/Drama V:<br />

Sony Pictures Home<br />

LZ: 39 min FSK: 6<br />

VÖ: 6/2011<br />

10<br />

Toy Story 3<br />

L: US J: 2010 G:<br />

Animation V: Disney<br />

Home LZ: 103 min<br />

FSK: 0 VÖ: 12/2010<br />

10<br />

Terminator – Die Erlösung<br />

L: US, DE, GB, IT J:<br />

2009 G: Action/<br />

Science-Fiction V:<br />

Sony Pictures Home<br />

LZ: 117 min FSK: 16<br />

VÖ: 11/2009<br />

10<br />

Boardwalk Empire<br />

L: US J: 2011 G: Drama<br />

V: Warner Home<br />

Video LZ: 12 × 52 min<br />

FSK: 16 VÖ: 2/2012<br />

10<br />

Der König der Löwen 3D<br />

L: US J: 1994 G:<br />

Animation V: Disney<br />

Home LZ: 88 min<br />

FSK: 0 VÖ: 11/2011<br />

Service | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 95


Service<br />

Neuerscheinungen Mai<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuerscheinungen*<br />

Mai 2013<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

2. Besessen – Der Teufel<br />

in mir<br />

Bloody Bikini<br />

Massacre<br />

Cold Blood – Kein<br />

Ausweg, keine Gnade<br />

Drachenläufer<br />

Der große Gatsby<br />

Falsches Spiel mit<br />

Roger Rabbit (Jubiläumsedition)<br />

Hexenjagd – Die Hänsel<br />

& Gretel Story<br />

Hollywood Sex Wars<br />

(Unzensiert)<br />

Iron Man – Rise <strong>of</strong><br />

Technovore<br />

Love Story<br />

Der Marathon Mann<br />

Mission: Impossible –<br />

The Ultimate Missions<br />

1-4<br />

Der Prinz aus<br />

Zamunda<br />

Spongebob Schwammkopf<br />

– Der Film<br />

Star Trek 1 – Der Film<br />

Star Trek 2 – Der Zorn<br />

des Khans<br />

Star Trek 3 – Auf der<br />

Suche nach Mr. Spock<br />

Star Trek 4 – Zurück<br />

in die Gegenwart<br />

Star Trek 5 – Am Rande<br />

des Universums<br />

Star Trek 6 – Das<br />

unentdeckte Land<br />

Star Trek 7 – Treffen<br />

der Generationen<br />

Star Trek 8 – Der erste<br />

Kontakt<br />

Star Trek 9 – Der<br />

Aufstand<br />

Star Trek 10 –<br />

Nemesis<br />

Star Trek Next Generation<br />

– Season 3<br />

Horror,<br />

Sunfi lm<br />

Horror,<br />

Sunfi lm<br />

Thriller,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Paramount<br />

Drama,<br />

Paramount<br />

Animation,<br />

Touchstone<br />

Fantasyaction,<br />

Sunfi lm<br />

Komödie,<br />

Sunfi lm<br />

Animation,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Romanze,<br />

Paramount<br />

Thriller,<br />

Paramount<br />

Actionthriller,<br />

Paramount<br />

Komödie,<br />

Paramount<br />

Pulp Fiction (Steelbook)<br />

Gangsterthriller,<br />

Studiocanal<br />

Animation,<br />

Paramount<br />

Science Fiction,<br />

Paramount<br />

Science Fiction,<br />

Paramount<br />

Science Fiction,<br />

Paramount<br />

Science Fiction,<br />

Paramount<br />

Science Fiction,<br />

Paramount<br />

Science Fiction,<br />

Paramount<br />

Science Fiction,<br />

Paramount<br />

Science Fiction,<br />

Paramount<br />

Science Fiction,<br />

Paramount<br />

Science Fiction,<br />

Paramount<br />

Mai 2013<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

2.<br />

Under the Bed – Es Horror,<br />

lauert im Dunkeln Sunfilm<br />

3.<br />

6.<br />

7.<br />

Zeit der Zärtlichkeit<br />

127 Hours<br />

500 Days <strong>of</strong> Summer<br />

Alarm für Cobra 11 –<br />

Staffel 30<br />

Alles, was wir geben<br />

mussten<br />

Another Earth<br />

Hot Shots – Die<br />

Mutter aller Filme<br />

Hot Shots – Der<br />

zweite Versuch<br />

Juno<br />

Little Miss Sunshine<br />

Moulin Rouge<br />

Road to Perdition<br />

The Rocky Horror<br />

Picture Show<br />

Romeo & Julia<br />

Der schmale Grat<br />

Striptease Only For<br />

Ladies<br />

Wall Street<br />

We Are Modeselektor<br />

Jack Reacher<br />

Beasts <strong>of</strong> the Southern<br />

Wild<br />

Der blaue Max<br />

In einem anderen<br />

Land<br />

Der Verdingbub<br />

Serie, Paramount<br />

Tragikomödie,<br />

Paramount<br />

Drama, 20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Drama, 20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Polizeiserie,<br />

Universum<br />

Romanze, 20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Drama, 20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Drama, 20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Komödie, 20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Komödie, 20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Roadmovie,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Musical, 20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Drama, 20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Musical, 20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Drama, 20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Kriegsdrama,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Komödie, Edel<br />

Germany<br />

Drama, 20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Dokumentation,<br />

Rough Trade<br />

Distribution<br />

Thriller,<br />

Paramount<br />

Fantasydrama,<br />

Ascot Elite<br />

Kriegsfilm,<br />

Ascot Elite<br />

Kriegsfilm,<br />

Ascot Elite<br />

Drama, Ascot<br />

Elite<br />

Mai 2013<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

7.<br />

8.<br />

Mit Dynamit und<br />

frommen Sprüchen<br />

8. Ein Fressen für die<br />

Geier<br />

Die Gewaltigen<br />

Serial Mom<br />

Sinola<br />

Sneakers – Die<br />

Lautlosen<br />

Star Trek 11 – Die<br />

Zukunft hat begonnen<br />

(Steelbook Limited<br />

Edition)<br />

Texas Chainsaw<br />

Wrong Turn 5 –<br />

Bloodlines<br />

10.<br />

Cherry – Wanna Play<br />

Die Höhle der<br />

Gesetzlosen – Edition<br />

Western Legenden<br />

Vol. 21<br />

Junior<br />

Die Köchin und der<br />

Präsident<br />

Kornfeld & Wiese<br />

– Entdeckungsreise<br />

durch eine Wunderwelt<br />

Painless – Die Wahrheit<br />

ist schmerzhaft<br />

Rites <strong>of</strong> Spring<br />

Searching for Sugar<br />

Man<br />

The Tall Man<br />

To Safe a Life<br />

Valdez<br />

Western Union – Edition<br />

Western Legenden<br />

Vol. 22<br />

14.<br />

The Art <strong>of</strong> Flight<br />

Jet Li Edition – 3 Filme<br />

(Collector’s Edition)<br />

Science Fiction Edition<br />

– 3 Filme (Collector’s<br />

Edition)<br />

Western, Universal<br />

Home<br />

Western, Universal<br />

Home<br />

Western, Universal<br />

Home<br />

Thrillerkomödie,<br />

Universal<br />

Home<br />

Western, Universal<br />

Home<br />

Thriller, Universal<br />

Home<br />

Science Fiction,<br />

Paramount<br />

Horror,<br />

Highlight<br />

Horror,<br />

Highlight<br />

Drama, Koch<br />

Media<br />

Western, Koch<br />

Media<br />

Komödie, Koch<br />

Media<br />

Komödie, Alive<br />

Dokumentation,<br />

Alive<br />

Horror,<br />

Universum<br />

Horror, Alive<br />

Dokumentation,<br />

Alive<br />

Horror,<br />

Universum<br />

Drama, Edel<br />

Germany<br />

Western, Alive<br />

Western, Koch<br />

Media<br />

Dokumentation,<br />

KSM<br />

Action, KSM<br />

Science Fiction,<br />

KSM<br />

Mai 2013<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

14. Vince’s American<br />

Hangover – Die wilde Komödie, KSM<br />

Partynacht<br />

War <strong>of</strong> the Dead –<br />

Band <strong>of</strong> Zombies<br />

Weltnaturerbe<br />

USA – Grand Canion<br />

Nationalpark<br />

Weltnaturerbe<br />

USA – Yellowstone<br />

Nationalpark<br />

16. Der Agent – Zwischen<br />

21. Gut und Böse<br />

Der Bulle<br />

The Collection – The<br />

Collector 2<br />

Danton<br />

Days <strong>of</strong> the Dead<br />

Collection (Uncut)<br />

Django<br />

Expedition Terra – Das<br />

Geheimnis der Erde<br />

Familiengrab (Alfred<br />

Hitchcock)<br />

Das Fenster zum H<strong>of</strong><br />

(Alfred Hitchcock)<br />

Forever Lulu – Die<br />

erste Liebe rostet<br />

nicht<br />

Funny <strong>Game</strong>s<br />

Geständnisse –<br />

Confessions <strong>of</strong> a<br />

Dangerous Mind<br />

Happy People – Ein<br />

Jahr in der Taiga<br />

Im Namen des Vaters<br />

Kill Speed – Lebe<br />

schnell... stirb jung!<br />

The Killing Fields<br />

Die letzte Versuchung<br />

Christi<br />

Pakt der Bestien – Box<br />

Psycho (Alfred<br />

Hitchcock)<br />

Rebirth<br />

Horroraction,<br />

KSM<br />

Dokumentation,<br />

KSM<br />

Dokumentation,<br />

KSM<br />

Kriegsdrama,<br />

3L<br />

Thriller, Concorde<br />

Home<br />

Komödie,<br />

Studiocanal<br />

Horror,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Concorde Home<br />

Horror,<br />

Eurovideo<br />

Western,<br />

Studiocanal<br />

Clerks – Die Ladenhüter<br />

Dokumentation,<br />

3L<br />

Thriller, Universal<br />

Home<br />

Thriller, Universal<br />

Home<br />

Romanze, 3L<br />

Thrillerdrama,<br />

Concorde<br />

Home<br />

Thrillerkomödie,<br />

Studiocanal<br />

Dokumentation,<br />

Studiocanal<br />

Drama, Universal<br />

Home<br />

Action,<br />

Eurovideo<br />

Kriegsdrama,<br />

Studiocanal<br />

Drama, Universal<br />

Home<br />

Action, Eurovideo<br />

Horrorthriller,<br />

Universal Home<br />

Martial Arts,<br />

Eurovideo<br />

Bilder: Paramount, Warner Home Video, Disney Home, WVG<br />

96


Neuerscheinungen Mai<br />

Service<br />

Mai 2013<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

16.<br />

Kriegsfilm, Concorde<br />

Red Dawn<br />

Home<br />

Saboteure<br />

Sammys Abenteuer 2<br />

Son <strong>of</strong> the Dragon –<br />

Teil 1 & 2<br />

Der talentierte Mr.<br />

Ripley<br />

Thirteen Days<br />

Die Vögel (Alfred<br />

Hitchcock)<br />

Die Wand<br />

White as Snow – Wie<br />

weit würdest du<br />

gehen?<br />

Zelle R 17 – Brute<br />

Force<br />

Zwei sind nicht zu<br />

bremsen<br />

Zwei ungleiche<br />

Freunde<br />

14.<br />

Bloodbath <strong>of</strong> Bathory<br />

Dawn <strong>of</strong> the Undead<br />

Dem Teufel auf den<br />

Kopf geschissen<br />

Funny Money / Der<br />

grosse Blonde kann’s<br />

nicht lassen – Comedy<br />

Double Collection<br />

Gedemütigt in Ketten<br />

– Nackt und Hilflos<br />

Killing Them S<strong>of</strong>tly<br />

Overland Stage<br />

Raiders (Western<br />

in HD)<br />

Paheli – Die Schöne<br />

und der Geist<br />

Paranormal Experience<br />

Planet Ocean – Schätze<br />

der Meere<br />

Red Tails<br />

20. Die Rückkehr der<br />

Gabelstaplerfahrer<br />

Doctor Who – Series<br />

7 Part 2<br />

21. Der Admiral – Krieg<br />

im Pazifik<br />

Thriller, Universal<br />

Home<br />

Animation,<br />

Studiocanal<br />

Abenteuer,<br />

Eurovideo<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Thriller,<br />

Studiocanal<br />

Horror, Universal<br />

Home<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Thriller,<br />

Eurovideo<br />

Thriller, Concorde<br />

Home<br />

Komödie, 3L<br />

Komödie, 3L<br />

Historienfi lm,<br />

Intergroove<br />

Horror,<br />

Intergroove<br />

Komödie,<br />

Intergroove<br />

Komödie,<br />

Intergroove<br />

Horror, Edel<br />

Germany<br />

Thriller,<br />

Universum<br />

Western,<br />

Intergroove<br />

Komödie, Alive<br />

Horror,<br />

Universum<br />

Dokumentation,<br />

Edel<br />

Germany<br />

Kriegsfi lm,<br />

Capelight<br />

Horrorkomödie,<br />

Intergroove<br />

Serie, 2entertain<br />

Kriegsfi lm,<br />

Ascot Elite<br />

Mai 2013<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

23. 247 Grad Fahrenheit –<br />

26. Todesfalle Sauna<br />

Darkstalkers<br />

Django Unchained<br />

Dracula Reborn – Die<br />

Legende lebt<br />

Tasmanian Devils<br />

24. Alcatraz – Die komplette<br />

Staffel 1<br />

Arlington Road<br />

At Night I Fly<br />

Caveman – Der aus<br />

der Höhle kam<br />

Chained<br />

Dio – Finding the<br />

Sacred Heart / Live in<br />

Phily 1986<br />

Gangster Classics<br />

Collection<br />

Gangstersquad<br />

Garbage – One Mile<br />

High... Live<br />

Lincoln<br />

Mask Maker<br />

The Money – Jeder<br />

zahlt seinen Preis<br />

Oh Boy<br />

Person <strong>of</strong> Interest –<br />

Staffel 1<br />

Piraten der Schatzinsel<br />

Ruhe Sanft GmbH<br />

The Second Death –<br />

Die Sünder werden<br />

brennen<br />

The Sessions – Wenn<br />

Worte berühren<br />

Tai Chi Zero<br />

Horror, Great<br />

Movies<br />

Horror, Great<br />

Movies<br />

Western, Sony<br />

Pictures Home<br />

Horror, Great<br />

Movies<br />

Horror, Great<br />

Movies<br />

Serie, Warner<br />

Home Video<br />

Thriller, Koch<br />

Media<br />

Dokumentation,<br />

Blockbuster<br />

Entertainment<br />

Komödie, Edel<br />

Germany<br />

Horror,<br />

Capelight<br />

Musik, Edel<br />

Germany<br />

Thriller,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Thriller,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Musik, Edel<br />

Germany<br />

Historiendrama,<br />

20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Horror,<br />

Intergroove<br />

Drama, Koch<br />

Media<br />

Drama, Warner<br />

Home Video<br />

Serie, Warner<br />

Home Video<br />

Abenteuer, Edel<br />

Germany<br />

Horrorkomödie,<br />

Edel Germany<br />

Horror, Donau<br />

Film<br />

Romanze, 20th<br />

Century Fox<br />

Home<br />

Martial Arts,<br />

Koch Media<br />

Tagesaktuelle Informationen zu diesen und<br />

5 000 weiteren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s fi nden Sie online unter<br />

www.blu-<strong>ray</strong>.digitalfernsehen.de<br />

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Mai 2013<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

29.<br />

Animation,<br />

Findet Nemo<br />

Disney Home<br />

Frankenweenie<br />

Merida – Legende der<br />

Highlands<br />

30. Ikki Tousen: Xtreme<br />

Xecutor – Vol. 3<br />

(Episoden 7-9)<br />

31.<br />

Cabin <strong>of</strong> the Dead<br />

Casino Barcelona –<br />

Die Glückssträhne<br />

The Cup<br />

The Doobie Brothers –<br />

Live at Wolf Trap<br />

Dragon<br />

Halo 4 – Forward<br />

Unto Dawn<br />

Holy Knight<br />

The Iceman<br />

Imaginaerum by<br />

Nightwish (Limited<br />

Steelbook)<br />

The Last Stand<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Animation,<br />

Touchstone<br />

Animeserie,<br />

KAZÉ<br />

Horror,<br />

Intergroove<br />

Biografi e,<br />

Universum<br />

Drama, WVG<br />

Musik, Edel<br />

Germany<br />

Action,<br />

Universum<br />

Science Fiction,<br />

Polyband<br />

Anime, WVG<br />

Thriller,<br />

Splendid<br />

Musik,<br />

Capelight<br />

Action,<br />

Splendid<br />

Mai 2013<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

31.<br />

Misfits – Staffel 3 Serie, Polyband<br />

The Philly Kid<br />

Primeval – New World<br />

– Die komplette erste<br />

Staffel<br />

Rom – <strong>Blu</strong>t und Spiele<br />

Rurouni Kenshin<br />

Sex Pot / Meine Braut,<br />

meine besten Freunde<br />

und ich<br />

Shark Attack<br />

Silver Linings<br />

Sweet Karma 1 & 2 –<br />

A Dominatrix Story<br />

The Walking Dead –<br />

Die komplette erste<br />

Staffel (Uncut Special<br />

Edition)<br />

Wildes China<br />

Wildes Neuseeland<br />

– Ein Paradies auf<br />

Erden<br />

Zombie – 3er Pack<br />

Actiondrama,<br />

Universum<br />

Serie, WVG<br />

Action,<br />

Intergroove<br />

Actiondrama,<br />

Splendid<br />

Komödie, Edel<br />

Germany<br />

Horror,<br />

Polyband<br />

Tragikomödie,<br />

Senator<br />

Thriller, WVG<br />

Serie, WVG<br />

Dokumentation,<br />

Polyband<br />

Dokumentation,<br />

Polyband<br />

Horror,<br />

Intergroove<br />

Alexandre Ajas<br />

Maniac<br />

Horrorthriller,<br />

Ascot Elite<br />

Teneriffa<br />

Dokumentati-<br />

on, Lighthouse<br />

Cocaine Bandits 3 –<br />

Killing Pablo<br />

The Ghostmaker –<br />

Fürchte das Leben<br />

nach dem Tod<br />

Shrooms<br />

Splinter<br />

Timber Falls<br />

Dokumentation,<br />

Ascot Elite<br />

Horror, Ascot<br />

Elite<br />

Horror, Ascot<br />

Elite<br />

Horror, Ascot<br />

Elite<br />

Horror, Ascot<br />

Elite<br />

The Ultimate Griswold<br />

Collection<br />

Veep – Staffel 1<br />

Verdlucht, Verdammt<br />

und Halleluja<br />

Die Welt der Falken<br />

Komödie,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Serie, Warner<br />

Home Video<br />

Westernkomödie,<br />

Koch<br />

Media<br />

Dokumentation,<br />

Mo<br />

Content<br />

White Collar<br />

Hooligan 2<br />

Thriller, Ascot<br />

Elite<br />

Wettlauf zum Mond<br />

Dokumentation,<br />

Koch Media<br />

* Auswahl, vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen<br />

Empfehlungen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 97


<strong>Vorschau</strong><br />

Thema<br />

5/2012<br />

Nächstes Heft:<br />

7. Juni 2013<br />

Impressum<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 3 55 79-100 • Fax (03 41) 3 55 79-111<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan H<strong>of</strong>meir, Florian Pötzsch<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Uwe Funk (UF)<br />

Chef vom Dienst:<br />

Falko Theuner (FT)<br />

Redaktion:<br />

Frances Monsheimer (FM), Nele Reiber (NR),<br />

Felix Ritter (FR), Dagmar Schulze (DAS), Dennis<br />

Schirrmacher (DS), Christian Trozinski (CT),<br />

Tiemo Weisenseel (TW)<br />

Mad Max ist zurück!<br />

Im Kino dauert es noch ein paar Monate, bis der neue „Mad Max: Fury Road“-Streifen 2014 über die<br />

Leinwände fl immert. Dennoch können wir Ihnen erste Fakten nennen und uns die im Juni erscheinenden<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s der Vorgänger für sie anschauen.<br />

Film<br />

Gangster Squad: Die Jagd nach Mickey Cohen Ende<br />

der 1940er mit einem Top-Cast<br />

Grafikdesign:<br />

Bianca Graf, Therèse Herold,<br />

Tobias Heymann, Stephan Krause,<br />

Stefan Kretzschmar, Katharina<br />

Schreckenbach (Leitung), Kim Trank,<br />

Annemarie Votrubec<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />

Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Anzeigen:<br />

Denise Göhler, Linda Hartmann,<br />

Simone Läßig, Franziska Lipus,<br />

Benjamin Mächler, Carsten Philipp (Leitung)<br />

Tel. (03 41) 3 55 79-120<br />

Fax (03 41) 3 55 79-111<br />

anzeigen@av.de<br />

Vervollständigen Sie Ihre „<strong>Game</strong> Of <strong>Thrones</strong>“-<br />

Charakter-Karten mit dem abschließenden<br />

zweiten Bogen. Die Auflage ist limitiert.<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />

DIGITAL FERNSEHEN<br />

www.digitalfernsehen.de<br />

Das Magazin berichtet<br />

aktuell über die Entwicklung<br />

des Digital-TV und<br />

gibt hilfreiche Tipps für<br />

den Umstieg.<br />

DIGITAL TESTED<br />

www.digitaltested.de<br />

Informationen,<br />

Workshops und<br />

Testberichte zu den<br />

neusten Multimedia-<br />

Komponenten.<br />

The Last Stand: Die letzte Bastion, geschützt durch<br />

Arnie, Feuer frei!<br />

Zero Dark Thirty: Eine CIA-Agentin und ihre Osama<br />

Bin Laden-Obsession<br />

HD+TV<br />

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HD+TV ist der hochwertige<br />

Ratgeber für Audio,<br />

Video und Heimkino.<br />

Bilder: Splendid/Warner, Universal, Warner<br />

Abonnenten:<br />

Cathleen Lobatz, Romy Winkler<br />

Tel. (03 41) 3 55 79-140<br />

Fax (03 41) 3 55 79-111<br />

abo@av.de<br />

Vertrieb:<br />

IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />

53340 Meckenheim<br />

ISSN: 1866-9417<br />

Einzelpreis Deutschland: 4,50 Euro<br />

Einzelpreis EU: 4,90 Euro<br />

Einzelpreis Schweiz: 8,70 CHF<br />

Jahresabo Deutschland: 34,90 Euro<br />

Druck:<br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

Höchberg<br />

© 2013 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />

GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />

und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />

Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />

ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />

dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />

Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />

des Autors oder des Verlags für die Richtigkeit,<br />

Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />

kann. Insbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />

für eventuelle Schäden oder Konsequenzen,<br />

die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />

Inhalte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt, mit<br />

diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales<br />

Recht zu verstoßen, noch die Haftung für Materialien<br />

auszuschließen, für die nach diesem Recht die Haftung<br />

nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />

Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />

Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />

Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />

der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />

Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />

Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />

Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />

und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />

daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

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Limitierte Sammelkarten<br />

Tyrion Lennister<br />

Arya Stark<br />

Jaime Lennister<br />

J<strong>of</strong>frey Baratheon


Limitierte Sammelkarten (Teil 1 von 2)<br />

Arya Stark<br />

(Maisie Williams)<br />

Als jüngste Tochter der Starks interessiert sich Arya keineswegs<br />

für Kleider und Blümchen. Stattdessen führt sie ihr<br />

Schwert „Nadel“ seit den Nachhilfestunden mit Schwertmeister<br />

Syrio Forel wie ein geübter Kämpfer. Ihr geschickter<br />

Kampfstil stammt aus Braavos. Inzwischen von ihrer<br />

Familie getrennt, gibt sie sich zum eigenen Schutz als<br />

Junge namens Arry aus, wobei ihr der Rollentausch nichts<br />

ausmacht. Als sie den seltsamen Fremden Jaqen H‘ghar<br />

kennenlernt, beginnt ihre ganz eigene Odyssee der Rache.<br />

Tyrion Lennister<br />

(Peter Dinklage)<br />

Was seine Geschwister an Schönheit und königlichem<br />

Antlitz haben, das kompensiert der kleinwüchsige Tyrion<br />

mit seinem Intellekt und einer gehörigen Portion Zynismus.<br />

In den Bordellen von Westeros zuhause, ist der lasterhafte<br />

Lord weder Wein noch Weib abgeneigt. Seine größte<br />

Schwäche ist sein Streben nach Anerkennung von seinem<br />

Vater Tywin – als kluger Stratege und gewieftes Verhandlungsgenie<br />

baut er seine Position dennoch stetig aus.<br />

Zudem hat er ein Herz für Bastarde und Krüppel.<br />

©2013 Home Box Office, Inc. All rights reserved. HBO® and related service marks are the property <strong>of</strong> Home Box Office, Inc.<br />

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J<strong>of</strong>frey Baratheon<br />

(Jack Gleeson)<br />

Offi ziell ist er der Sohn des Königs Robert, was ihn zum<br />

Thronfolger macht. In<strong>of</strong>fi ziell besitzt er die Haarfarbe der<br />

Lennisters, was auf die langjährige Affäre zwischen seiner<br />

Mutter, Königin Cersei, und ihrem Bruder Jaime zurückzuführen<br />

ist. Käme dieser Fakt an die Öffentlichkeit, wäre J<strong>of</strong>freys<br />

Macht dahin. Die Auslöschung aller potenziellen „Bastarde“<br />

Roberts soll seinen Abstieg verhindern. Charakterlich ist<br />

J<strong>of</strong>frey als verwöhntes Muttersöhnchen einzustufen, das<br />

seinem Hang zum Sadismus gern und <strong>of</strong>t freien Lauf lässt.<br />

Jaime Lennister<br />

(Nikolaj Coster-Waldau)<br />

Der äußerlich wohlgeratene Sohn Tywins besitzt die<br />

Fähigkeiten eines Königsanwärters, weshalb der zugleich<br />

arrogante wie intelligente „Prince Charming“ auch nie den<br />

Thron als Zielobjekt aus den Augen verliert. Die meiste Zeit<br />

seines Lebens stand er als Garde-Ritter und persönliche<br />

Wache neben dem jeweiligen König Spalier. Seinen Beinamen<br />

„Königsmörder“ erhielt er, nachdem er den wahnsinnig<br />

gewordenen Herrscher Aeris II Targaryen hinterrücks<br />

erstach. Er hegt Gefühle für seine Schwester Cersei.<br />

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