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YACHTING SWISSBOAT Zu neuen Ufern (Vorschau)

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Das Schweizer Wassersportmagazin SEIT 1946<br />

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Januar/Februar 2013, CHF 9.–, € 7,00 Erscheint zweimonatlich in einer deutschen Ausgabe<br />

Niederlande / Italien / Frankreich / Spanien / BE / Italien 7,80 € | Kroatien 68 KN<br />

<strong>Zu</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Ufern</strong><br />

Innovative Yachten und Reviertipps<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 1<br />

SILVERLINING: WIR BAUEN uns EINE MAXIYACHT | OSTSEE: AUF NACH RÜGEN


Spür die<br />

Freiheit<br />

360° Wassersport erleben.<br />

Michael Walther,<br />

Regatta-Segler<br />

Die Naturgewalten erleben, das Salz auf der <strong>Zu</strong>nge schmecken,<br />

sportliche Herausforderungen im Team meistern oder Ruhe<br />

und Ausgleich finden – alles rund ums Segeln erleben Sie auf<br />

der boot Düsseldorf vom 19. bis 27. Januar 2013.<br />

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Editorial<br />

Doppelt hält besser<br />

Bei noch unbekannte Revieren weiss man nie: gefallen diese oder gefallen sie<br />

nicht? So geschehen mit dem Revier Ostsee in dieser Ausgabe. So haben wir<br />

gleich zwei unterschiedlich interessierte Redaktoren losgeschickt, sich ihr eigenes<br />

Bild vom Norden zu machen. Daniel Jauslin und Thomas Hulliger kamen beide<br />

begeistert vom “Seefahrerland” zurück. Der Erstere war mit dem Camper unterwegs,<br />

und der Zweite erkundete Rügen und Umgebung dank einer Pressereise.<br />

Und im Doppel bestätigten sie meinen eigenen Eindruck, den ich mir vor zwei<br />

Jahren selbst im Norden geholt habe: absolut sehens- und besuchenswert.<br />

Gratiszeitungen boomen, etablierte Tageszeitungen geraten ins Trudeln. Das<br />

Informationsverhalten ändert sich und damit auch die Mittel und Wege zum<br />

Konsumenten. Sie können unser Magazin natürlich auch digital* erhalten und<br />

es auf Ihrem iPad oder Tablet-PC lesen, aber eigentlich hat die Papierversion<br />

doch jede Menge Vorteile: Sie braucht keinen Stromanschluss, die Batterie ist<br />

immer voll, sie geht ohne WLAN-Anschluss auf und stürzt nicht ab. Da wir alle<br />

zwei Monate erscheinen, konzentriert sich die Druck-Version mehr auf Hintergrundberichte,<br />

Analysen und ausführliche Tests. Für die Aktualität sind unsere<br />

Website und Facebook verantwortlich. Wir haben also keine Entweder-oder-<br />

Strategie, sondern nehmen von jedem Medium ganz einfach die besten Vorteile.<br />

Nur doppelt gut ist heute gut genug.<br />

Deshalb auch doppelte Wünsche: eine gute Lektüre und bis bald auf unserer<br />

Facebookseite, wo sich bereits 2'270 Geichgesinnte treffen – Tendenz steigend.<br />

Foto: Rügen Tourismus, Regina Detjen<br />

Analoge und digitale Grüsse<br />

Stefan Detjen<br />

stefan.detjen@yachting.ch<br />

*Sie finden <strong>YACHTING</strong> Swissboat als eMagazine<br />

mit den Apps von pageplace.de und iKiosk.de<br />

PS: Und wenn Sie an die BOOT in Düsseldorf gehen, schauen Sie doch<br />

in Halle 16, Stand A23 vorbei – wir freuen uns auf Sie.<br />

Generalimporteur Schweiz<br />

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Via d’Alberti 5, CP 728<br />

6602 Muralto<br />

Tel.: 091-791 27 18<br />

Fax: 091-791 81 66<br />

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Inhalt 01/13<br />

34<br />

38 14<br />

42<br />

18<br />

SPORTS<br />

Titelthema<br />

10<br />

Nord Stream Race<br />

42<br />

Silverlining<br />

Russland gewinnt<br />

Perfektion auf die harte Tour<br />

14<br />

Les Voiles de Saint-Tropez<br />

Vive les Voiles!<br />

LIFESTYLE<br />

18<br />

Vendée Globe<br />

Helden segeln um die Welt<br />

50<br />

News<br />

ART EDITION<br />

<strong>YACHTING</strong><br />

54<br />

Stefano Faravelli<br />

24<br />

26<br />

News<br />

Flushdeck-Katamaran<br />

REISE<br />

Hymne auf den Flushdeck-Katamaran<br />

58<br />

Griechenland<br />

30<br />

Delphia 26<br />

Yachten und Katamarane zum Chartern (Teil 2)<br />

More than a Feeling<br />

62<br />

Rügen<br />

34<br />

Ocean Master 27 & Evinrude E-TEC E175<br />

... auf Rädern<br />

Die glorreichen Zwei<br />

70<br />

Ostsee<br />

38<br />

Mastercraft X-Star & X-30<br />

... für Landratten<br />

Die neue Liga<br />

4 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


82<br />

70<br />

54<br />

88<br />

78<br />

REPORTAGE<br />

RUBRIKEN<br />

78<br />

Medizin an Board<br />

Mit Fuchsschwanz und Rumbuddel<br />

03<br />

06<br />

Editorial<br />

Focus<br />

08<br />

Impressum<br />

76<br />

PEOPLE<br />

News<br />

82<br />

90<br />

93<br />

Technik<br />

Meteo<br />

Media<br />

81<br />

12 Fragen an ...<br />

Jürg Kaufmann<br />

94<br />

98<br />

Guide<br />

Kolumne<br />

blue planet<br />

85<br />

Wir lieben Fisch<br />

www.yachting.ch<br />

VERBÄNDE<br />

88<br />

VSSS<br />

Crazy Lobster Sailing GmbH<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 5


FOCUS


Sponsor raus, Sponsor rein<br />

Die Jagd nach Rekorden beginnt fast immer mit der Jagd nach einem Sponsor. Nach dem<br />

Verschieben des Hydroptère-Starttermins zum Transpac-Rekordversuch auf 2013 verlor anscheinend<br />

der Hauptsponsor (der Rüstungskonzern DCNS) die Geduld und zog sich vom<br />

Projekt zurück. Alain Thébault und seine Crew trösten sich zur Zeit mit dem Ersatzsponsor<br />

Lanson Champagner. Auch nicht schlecht... | www.hydroptere.com<br />

Foto: Francis Demange


Y<br />

staff<br />

Marco D’Anna<br />

IN EIGENER SACHE<br />

YSB-Köpfe<br />

wurde 1964 in Zürich<br />

geboren. Seine<br />

Tätigkeit als Fotoreporter<br />

begann er in<br />

seinen jüngsten Jahren.<br />

1984 erwarb er<br />

das eidgenössische<br />

Diplom für Fotografie.<br />

Er bildete sich mit<br />

berühmten Fotografen<br />

wie Gabriele Basilico,<br />

René Burri, René<br />

Groebli und Mario De<br />

Biasi weiter. 1986 eröffnete Marco D’Anna sein Atelier in Lugano.<br />

Seit 1985 stellt Marco D’Anna seine Werke in Museen<br />

und Kunstgalerien in vielen Ländern Europas und Asiens aus.<br />

Seine Aufnahmen sind bei zahlreichen privaten und öffentlichen<br />

Sammlungen in Europa und Amerika vertreten. Seit<br />

1988 wurden Fotos von Marco D’Anna aus den verschiedensten<br />

Bereichen (Fotoreportage, Werbe- und Modefotografie) in<br />

mehr als 20 Büchern veröffentlicht. Seine Werbekampagnen<br />

erscheinen regelmässig in berühmten internationalen Zeitungen<br />

und Zeitschriften. Das Schweizer Fernsehen hat ihm bereits<br />

sieben Portraitsendungen gewidmet. Für YSB war er mit<br />

Schriftsteller Marco Steiner in den Segelferien in Griechenland.<br />

<strong>Zu</strong> sehen ab Seite 58.<br />

Joachim Feyerabend<br />

geb. 29.09.1940 in Berlin,<br />

Kindheit und Jugend<br />

auf der Schwäbischen<br />

Alb, Journalistenberuf<br />

unter anderem<br />

bei Handelsblatt, Spiegel,<br />

Welt und Wirtschaftswoche,<br />

bei Weltwoche<br />

und Bilanz in Zürich.<br />

1975 Kauf des<br />

Fischkutters „Käthe Rüscher“<br />

und freiberufliche<br />

Tätigkeit als Journalist<br />

und Schriftsteller,<br />

acht erzählende Sachbücher publiziert. Jahrelang Blauwassersegler.<br />

Lebensstationen in Irland, Tessin, Spanien,<br />

Venezuela, Nevada, Samoa und 15 Jahre auf den Philippinen,<br />

jetzt Lauenbrück bei Hamburg. Ständiger Mitarbeiter<br />

bei YSB, Irland-Journal, Preussischer Allgemeinen und Junge<br />

Freiheit. Der erfolgreiche Buchautor (2013 werden zwei<br />

Romane veröffentlich) schildert ab Seite 78 wie einst die<br />

Medizin an Bord angewendet wurde.<br />

Offizieller Partner des Schweiz. Wasserski und Wakeboard<br />

Verbandes SWWW.<br />

Offizieller Partner des Verbandes Schweiz.<br />

Segelschulen VSSS.<br />

REDAKTION<br />

<strong>YACHTING</strong> Swissboat<br />

Via Caroni 2, CH-6862 Rancate<br />

Tel. + 41 (0) 91 604 62 58<br />

Chefredaktor Stefan Detjen, stefan.detjen@yachting.ch<br />

Ständige Mitarbeiter Regina Detjen (Stv. Chefredaktor), Thomas Dobernigg,<br />

Joachim Feyerabend, Peter Frei, Daniel Jauslin,<br />

Kirsten Panzer-Gunkel, Thomas Hulliger,<br />

Jürg Kaufmann, Claus Reissig, Dieter Schmid,<br />

Max Wagner, Dr. Andreas Walker<br />

Mitarbeiter dieser Nummer<br />

Art Direktion<br />

Grafik<br />

Koordination<br />

Titelbild<br />

Marco D'Anna, Marco Steiner, Guy Novell, Dr. Markus Real<br />

Bianca Stüben<br />

Antje Krüger, Natalja Pindakova<br />

Anett Hillers<br />

ABONNEMENT<br />

Abo-Bestellung Abo-Service Yachting<br />

In Time Media Services GmbH<br />

Postfach 1363, 82034 Deisenhofen<br />

Tel. +41 (0) 31/5280377<br />

Fax: +41 (0) 315280378<br />

E-Mail: Yachting@intime-media-services.ch<br />

Abo-Preise Inland für sechs Aus ga ben CHF 45.00<br />

Ausland zzgl. CHF 40.00 Porto<br />

ANZEIGEN<br />

Anzeigenleitung Werner Hulliger<br />

Tel. +41 (0) 31 382 11 81<br />

Fax: +41 (0) 031 382 11 83<br />

whulliger@inmedia.ch<br />

Suzanne Brülhart<br />

Tel. +41 (0) 31 382 11 80<br />

Fax: +41 (0) 031 382 11 83<br />

sbruelhart@inmedia.ch<br />

Geschäftsführung<br />

inMedia Services AG<br />

Hirschengraben 8<br />

Postfach 6723<br />

3001 Bern<br />

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Westermann Druck GmbH<br />

Georg-Westermann-Allee 66<br />

D-38104 Braunschweig<br />

VERTRIEB<br />

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Süderstrasse 77, 20097 Hamburg,<br />

Tel. 040 3472 4041, Fax 3472 3549<br />

Einzelverkaufspreis<br />

Schweiz CHF 9.00 | Deutschland Euro 7,00<br />

Niederlande, Italien, Frankreich, Spanien, BE 7,80 Euro<br />

Kroatien 68 KN<br />

Wally Yachts<br />

VERLAG<br />

Quarto Media GmbH<br />

Gurlittstrasse 28, 20099 Hamburg<br />

Martina John, Martina Julius-Warning, Yorck Hentz<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Verlagsverschulden oder wegen Störungen des<br />

Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Nachdruck in<br />

Wort und Bild, auch auszugsweise, nur mit Erlaubnis von Quarto Media GmbH.<br />

Gerichtsstand Hamburg. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Bildsendungen. ISSN 2235-8234<br />

<strong>Zu</strong>schriften können ohne ausdrücklichen Vorbehalt im Wortlaut oder Auszug<br />

veröffentlicht werden.<br />

8 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


SPORTS<br />

Schwäne unter sich<br />

Fast 60 „Schwäne“ aus 13 Nationen trafen<br />

sich in Porto Cervo zur 17. Ausgabe des Rolex<br />

Swan Cups. Während einer perfekten Regattawoche<br />

erkoren die Nautor's Swan Yachties in vier Klassen ihre<br />

Sieger. Der erste Swan Cup vor Sardinien wurde bereits 1980<br />

gesegelt, seit 1984 wird der Event von Rolex unterstützt. Im März<br />

2013 treffen sich die Swans in der Karibik und im September 2014 wiederum<br />

in Sardinien. | www.regattanews.com<br />

Foto: Carlo Borlenghi/Rolex<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 9


Y<br />

Sports · Nord Stream Race<br />

Russland<br />

gewinnt<br />

russische<br />

Regatta<br />

Das von Gazprom unterstützte Team Russland<br />

und Skipper Vladimir Liubomirov, Commodore<br />

des St. Petersburg Yacht Club, haben das Nord<br />

Stream Race 2012 und die Siegprämie in Höhe<br />

von 100.000 Euro gewonnen.<br />

Text: Stefan Detjen | Fotos: ZVG<br />

Das im Oktober zum ersten Mal ausgetragene „Nord Stream<br />

Race“ ist eine vom St. Petersburg Yacht Club (SPYC) veranstaltete<br />

Regatta, die dem Verlauf der namensgebenden Nord Steam<br />

Gaspipeline folgt. Beginnend in St. Petersburg, führt die<br />

750-Seemeilen-Route mit Stopps in Helsinki und auf der<br />

schwedischen Insel Gotland nach Greifswald, wo auch die<br />

Pipeline endet. Als Partner und Sponsor hat sich der der Club<br />

den russischen Energiekonzern Gazprom ins Boot geholt. Sinnvoll,<br />

arbeiten beide doch auch bei der Swan Class 60 zusammen.<br />

An der Premiere des Nord Stream Race haben fünf europäische<br />

Top-Mannschaften teilgenommen. Die Langstrecke<br />

folgt der Nord Stream Pipeline durch die Ostsee und durchquert<br />

Reviere in Russland, Finnland, Schweden und Deutschland.<br />

An und für sich ist das Ganze eine nette Idee. Mitten im<br />

Herbst gegen die herrschende Windrichtung nahezu durch die<br />

gesamte Ostsee zu segeln, ist sicherlich eine Herausforderung,<br />

vermutlich eine ziemlich kalte....<br />

Die eingeladenen Teams mit Teilnehmern aus 15 europäischen<br />

Ländern bekommen für die Regatta jeweils eine Swan 60 ge-<br />

10 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


stellt. Gazprom hat gemeinsam mit dem SPYC und Nautor den<br />

Plan präsentiert, mit der Swan Class 60 eine Einheitsklasse zu<br />

etablieren. Da macht die entsprechende Entscheidung für das<br />

Nord Steam Race sicherlich Sinn und passt ins Konzept.<br />

Team Russland hatte die Messlatte von Beginn an hoch gelegt<br />

und gleich die erste Etappe gewonnen. Damit katapultierte<br />

sich das Team auf Anhieb in die Favoritenrolle. Auf<br />

der zweiten Etappe konnte sich Team Holland steigern, erreichte<br />

die Ziellinie vor Helsinki zuerst. Gleich danach<br />

kreuzte Team Europa (mit an Bord: Christian „Blumi“ Scherrer)<br />

die Linie und verwies dabei Team Russland auf Platz<br />

drei. In der Gesamtwertung übernahmen die Holländer<br />

nach zwei Etappen mit 1.5 Punkten Vorsprung die Führung.<br />

Vor dem Startschuss zur dritten Etappe war damit immer<br />

noch alles offen: Die ersten drei Boote - Team Holland, Team<br />

Europa und Team Russland - starteten mit Chancen auf den<br />

Gesamtsieg in den Schlusssprint. Allen war klar: Wer von<br />

diesen drei Teams die finale Etappe gewinnen würde, der<br />

würde auch das erste Nord Stream Race gewinnen.<br />

St.Petersburg<br />

Finnland<br />

Helsinki<br />

Schweden<br />

Estland<br />

Gotland<br />

Lettland<br />

Litauen<br />

Greifswald<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 11


Y<br />

Sports · Nord Stream Race<br />

2<br />

3<br />

1<br />

Team Russland hatte die Messlatte von Beginn an<br />

hoch gelegt und gleich die erste Etappe gewonnen<br />

Team Russland konzentrierte sich auf diese Aufgabe. Tommaso<br />

Chieffi, 17-maliger Weltmeister und America's-Cup-<br />

Teilnehmer, hatte seine Crew entsprechend zusammengestellt.<br />

<strong>Zu</strong>r Crew von Skipper Vladimir Liubomirov zählten<br />

auch Segelprofis wie Taktiker Alberto Barovier und Navigator<br />

Francesco Mongelli, die Tommaso Chieffi auf dem Kurs<br />

durch die Ostsee mit viel Erfahrung zur Seite standen.<br />

Es sollte aber keine einfache Etappe für Team Russland werden.<br />

Sie begann mit einem spannenden Start vor dem Wind.<br />

Mit perfekter Positionierung vor dem Start gelang es Team<br />

Russland, deutlich vor Team Europa über die Linie zu gehen.<br />

Das russische Team sicherte sich so seine frühe Führung.<br />

Team Holland und Team Deutschland machten dabei von hinten<br />

Druck. Noch um 16 Uhr trennten die Boote 50 Seemeilen<br />

vor dem Ziel nur drei Seemeilen voneinander. <strong>Zu</strong> dem Zeitpunkt<br />

war Team Europa stark von hinten aufgekommen. Der<br />

Wind hatte den Tag über zugenommen und wehte mittlerweile<br />

mit 25 Knoten stürmisch. Die Boote segelten mit einem<br />

Speed zwischen zehn und zwölf Knoten.<br />

Die Entscheidung, die finale Etappe bei Karlskrona abzukürzen,<br />

hatten die Veranstalter und der Wettfahrtleiter aufgrund<br />

einer Sturmwarnung getroffen. Der neue verkürzte<br />

Kurs führte die Yachten entlang der schwedischen Küste.<br />

Jack Edwards, Wettfahrtleiter des Nord Stream Race, zog<br />

nach dem Rennen Bilanz: "In dieser brand<strong>neuen</strong> Highperformance-Klasse,<br />

der Gazprom Swan 60, sind die Teams voll<br />

auf ihre Kosten gekommen und haben zeitweise eindrucksvolle<br />

Geschwindigkeiten in schwierigen Wetterbedingungen<br />

genossen. Am Ende hat sich die Erfahrung des russischen<br />

Teams ausgezahlt. Doch das schmälert die guten Leistungen<br />

der anderen Teams in keiner Weise."<br />

n<br />

1 Unsere CH-Vertretung: Profisegler Christian "Blumi"<br />

Scherrer war bei Team Europa mit an Bord.<br />

2 Startparade in St. Petersburg.<br />

3 Russische Admiräle zu Gast beim Galadinner.<br />

Rangliste<br />

1. Russland<br />

2. Deutschland<br />

3. EU<br />

4. Holland<br />

5. Frankreich<br />

> www.nord-stream-race.com<br />

Punkte<br />

15<br />

12<br />

9<br />

6<br />

3<br />

12 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


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Sports · LES VOILES DE SAINT-TROPEZ<br />

14 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Vive les<br />

Voiles!<br />

Les Voiles de Saint-Tropez sind der krönende und rauschende Saisonabschluss<br />

der Mittelmeersaison – dabei hatte es vor 32 Jahren ganz bescheiden<br />

mit einem Duell zweier Yachten begonnen. Heute drängeln sich im<br />

Hafen die schönsten Oldtimer neben den coolsten Supermaxis.<br />

Text: Stefan Detjen | Fotos: Carlo Borlenghi/Rolex, Regina Detjen, Georg Pfurtscheller<br />

Ende September treffen sich für eine Woche die stilvollsten<br />

Segelyachten der Welt in dem kleinen Ort an der französischen<br />

Mittelmeerküste. Saint-Tropez ist mehr als nur eine<br />

spannende Regattawoche, sie ist Tradition, Segelfest und...<br />

Kult! Für die Chronik: Es ist die 13. Edition der Voiles, aber<br />

bereits der 30. Geburtstag der Vorgängerveranstaltung<br />

Nioulargue. Und angefangen hatt eigentlich alles vor 32<br />

Jahren, als Pride (eine Swan 44) und Ikra (12-Meter-Klasse)<br />

die Klingen um den Club 55 Cup* kreuzten...<br />

Neben modernen Superyachten, die die ersten zwei Regattatage<br />

bestreiten, sind die klassische Segelyachten der Fokus<br />

und Höhepunkt der Voiles de Saint-Tropez. Dank perfekt getimtem<br />

Regattakalender laufen die Oldies am Samstag von<br />

den Régates Royales in Cannes kommend in Saint-Tropez ein.<br />

Mit dabei: die gesamte Flotte der fünf Pen Duicks von Segellegende<br />

Eric Tabarly, 40 spannendes Stück Yachtgeschichte<br />

live im Hafen. Erics Tochter Marie segelt jedoch nicht auf den<br />

Familienschiffen mit (die durch eine Stiftung gehegt und gepflegt<br />

werden), sondern ist aktiver Teil der Mariska-Crew mit<br />

dem Schweizer Eigner Christian Niels und dessen Sohn. Mariska<br />

liefert sich übrigens spannende Zweikämpfe mit ihrem<br />

Schwesterschiff Tuiga des Yacht Club de Monaco.<br />

Die Regattawoche bietet beste Bedingungen mit Sonne und<br />

Wind. Erneut sind alle Klassen – Classics, Wallys und die in<br />

5 Divisionen segelnden Modernes – im Einsatz. Traditionsgemäss<br />

beginnen montags die “Modernen” mit dem Regattaspektakel.<br />

Bei den Wallys können acht, bei den Modernen<br />

vier und in der Division “Tradition” vier Läufe gesegelt werden.<br />

Die Einteilung der Yachten in die verschiedenen Klassen<br />

macht die Eigner dieses Jahr etwas perplex – die <strong>Zu</strong>sammenlegung<br />

von langsamen mit schnellen Yachten in die<br />

selbe Gruppe kann wohl niemand so richtig nachvollziehen.<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 15


Y<br />

Sports · LES VOILES DE SAINT-TROPEZ<br />

1 2<br />

Saint-Tropez ist mehr als nur eine spannende<br />

Regattawoche, sie ist Tradition, Segelfest und... Kult!<br />

Unter den Teilnehmern auch einige Schweizer Yachten, deren<br />

Eigner sich zum Teil seit Beginn für diese Regatta begeistern.<br />

So der Zürcher Georg Pfurtscheller, dieses Jahr<br />

mit seiner Grand Soleil 54 Arrabiata am Start: “1984 war ich<br />

das erste Mal dabei und stark beeindruckt von der J Class<br />

Velsheda und den Maxis wie Herbert Karajans Helisara, Rothschilds<br />

Gitana, Mephisto und Coriolan IV, wo Skipper wie<br />

Eric Tabarly und Harold Cudmore am Steuer standen. Ich<br />

persönlich hatte dieses Jahr das schwärzeste Voiles-Resultat<br />

in meiner gesamten Regattageschichte.”<br />

Die Schweizer Resultate*<br />

IRC B (26 Teilnehmer)<br />

ARRABIATA (GRAND SOLEIL 54) PFURTSCHELLER George 25. Rang<br />

IRC C (33 Teilnehmer)<br />

NINOTCHKA III (XP 44 2.30) ESTOPPEY René 7. Rang<br />

FARCEUR (OPIUM 39 2.1) VOEGELI Jean-Pierre 29. Rang<br />

IRC D (32 Teilnehmer)<br />

MUSIC (BALTIC 50 3.) ruEDI Huber 1. Rang<br />

GORDON'S (BALTIC 50 2.) KOENIG JurG 7. Rang<br />

MONIQUE ANNE VI (PROTOTYPE EP) HAEFELFINGER Philipp 20. Rang<br />

SCHERZO (SWAN 47) SCHENK Laurent 22. Rang<br />

IRC E (38 Teilnehmer)<br />

SARITA (GRAND SURPRISE) BORTOLOTTI Olivier 13. Rang<br />

TOSKAALINA (ESSE 990 2.1) SCHMITZ-LOED Norbert ohne Wertung<br />

*nur Yachten unter Schweizer Flagge berücksichtigt<br />

16 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Abends an Land treten dann die täglichen Regattaresultate<br />

nach heissen Diskussionen in den Hintergrund. Die<br />

Bars und Restaurants sind dann rammelvoll mit braungebrannten<br />

“Boat People”, die unter anderem entweder<br />

Abschied von der Segelsaison und ihren Crew Mates nehmen<br />

oder einen Crewplatz auf einer anderen Yacht für<br />

das Überwintern in der Karibik anpeilen. Man läuft Jochen<br />

Schümann über den Weg, kreuzt Enrico Chieffi und<br />

kommt wohl auch an so manchem bescheidenen Segler<br />

vorbei, der in Tat und Wahrheit Eigner einer der teilnehmenden<br />

Maxis ist – ob alt oder modern, spielt dabei keine<br />

Rolle, auf ihre Art sind alle faszinierend. Früher war natürlich<br />

alles viel besser, da war “Chez Fuchs”** noch keine<br />

Schickimicki-Aperolounge, sondern handfestes Leben<br />

und Treiben auf zwei Etagen. Und wenn man an der Bar<br />

im Hotel Sube Pech hatte, verschüttete man im Gedränge<br />

sein Bier oder GT aufs Ölzeug von Sir Peter Blake oder<br />

Paul Cayard. Immerhin streiten wir uns dieses Jahr noch<br />

wettkampfmässig mit Doug Peterson in der gleichen Bar<br />

um einen freien Sitzplatz – und gewinnen.<br />

n<br />

Merry Fisher 755<br />

1 Die Grand Soleil 54 Arrabiata von YSB-Leser<br />

Georg Pfurtscheller<br />

2 Legendär und komplett vor Ort: Tabarlys Pen Duicks<br />

SAINT-TROPEZ INFOS<br />

Les Voiles de Saint-Tropez 2013: 29. September –<br />

6. Oktober: www.lesvoilesdesaint-tropez.fr<br />

Stilecht: Die Regatta-Kollektion von Robe di Kappa:<br />

www.robedikappa.fr<br />

*Jean Lorrain gewann mit seiner Ikra ganz knapp<br />

vor Dick Jaysons Pride.<br />

<strong>Zu</strong>rück an der Bar kann der trinkfestere Jayson<br />

seine Ehre jedoch wieder herstellen…<br />

**Oliver, der “Fils” von Maman Fuchs, hat gleich<br />

um die Ecke in der Rue des Commerçants 7 ein<br />

neues Bistro mit offenem Innenhof aufgemacht.<br />

Uns gefällt es, und Luca Bassani am Nachbartisch<br />

auch…<br />

Wir von YSB haben uns fürs Regatta Watching an<br />

Bord einer Dufour 445 Grand Large entschieden.<br />

Absolut empfehlenswert! Die Charterbasis ist in<br />

Port Grimaud, so haben wir immer einen Liegeplatz<br />

(die Marinas im gesamten Golf und darum<br />

herum sind hoffnungslos überfüllt). mycharter.<br />

ch fand für uns Last Minute noch eine Yacht neueren<br />

Datums: www.mycharter.ch. Superservice<br />

auch vor Ort, die drei Brüder Corentin, Baptiste et<br />

Flavien von Arcadie Plaisance sind kompetent und<br />

sehr sympathisch.<br />

Regattacharter oder einfach nur Mitsegeln auf einer<br />

Klassikyacht: www.isails.de<br />

oder www.mycharter.ch<br />

Jeanneau<br />

in Ihrer Nähe.<br />

BODENSEE<br />

Hausammann AG<br />

Uttwil<br />

Tel.071466 75 30<br />

Beni Kunz Werft<br />

Berlingen<br />

Tel. 079 424 90 49<br />

BIELERSEE<br />

Rohn AG<br />

Twann<br />

Tel. 032 315 11 88<br />

GENFERSEE<br />

Chantier Naval,<br />

Marcel Casanova<br />

Vevey<br />

Tel. 021 922 33 35<br />

Chantier Naval,<br />

Dominique Menut<br />

Bouveret<br />

Tel. 024 481 34 40<br />

Importeur für die Schweiz<br />

Importeur für die Schweiz<br />

LAGO MAGGIORE<br />

Guarino Gerardo SA<br />

Locarno<br />

Tel. 091 752 13 43<br />

Marco & Toni Meier<br />

Asconautica<br />

Ascona<br />

Tel. 091 791 51 85<br />

LAGO DI LUGANO<br />

Nautica’s Stalder &<br />

Niederberger<br />

Bioggio<br />

Tel. 091 605 33 00<br />

MURTENSEE<br />

Chantier Naval<br />

Michel Racine<br />

Praz-Vully<br />

Tel. 026 673 14 49<br />

NEUENBURGERSEE<br />

Chantier Naval B.<br />

Périsset SA<br />

Estavayer-le-Lac<br />

Tel. 026 663 14 29<br />

THUNERSEE<br />

Schenk Bootbau<br />

Thun<br />

Tel. 033 335 11 77<br />

VIERWALDSTÄTTERSEE<br />

SNG<br />

Luzern<br />

Tel. 041 368 08 08<br />

WALENSEE<br />

Glaus Boote<br />

Tscherlach<br />

Tel. 081 735 28 88<br />

ZUGERSEE<br />

Bootswerft Hauser Leo<br />

Baar<br />

Tel. 041 761 71 44<br />

ZüRICHSEE<br />

Yachtwerft Portier AG<br />

Meilen<br />

Tel. 043 888 30 30


Y<br />

Sports · vendÉE globe<br />

18 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


20<br />

Helden<br />

segeln um die<br />

Welt<br />

Die Vendée Globe ist keine Regatta wie jede andere. Warum<br />

schauen sich mehr als eine Million Besucher das Spektakel der<br />

Solitaires vor Ort an? YSB wollte es wissen und fuhr für einen<br />

Blick hinter die Kulissen nach Les Sables d’Olonne.<br />

Text und Fotos: Stefan Detjen, Vendée Globe<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 19


Y<br />

Sports · vendÉE globe<br />

Die Vendée Globe in Zahlen<br />

2012 gingen 20 Skipper aus sechs Nationen an den Start.<br />

Preisgeld insgesamt 600.000 Euro für die zehn Erstplatzierten<br />

– der Gewinner holt 100.000 Euro ab.<br />

Der jüngste Teilnehmer: Ellen MacArthur war 2000-2001<br />

mit 24 Jahren die jüngste Teilnehmerin – und wurde<br />

Zweite (2012 ist Louis Burton mit 27 Lenzen der Benjamin<br />

der Truppe).<br />

Der älteste Teilnehmer: Jose de Ugarte war 1992 mit 64<br />

Jahren der Senior im Feld (2012: Dominique Wavre ist mit<br />

57 Jahren der älteste der sechs 50-plus-Teilnehmer).<br />

Zehn TV- und Fotohelikopter kreisten am Start am Himmel.<br />

Schnellste Zeit: 84 Tage, 3 Stunden, 4 Minuten von Michel<br />

Desjoyeaux (2008-2009)<br />

Landesweit sitzen<br />

Millionen vor dem TV<br />

und verfolgen das<br />

Spektakel live<br />

1<br />

Der Mount Everest des Segelns – so manche Regatta möchte<br />

dieses Prädikat für sich beanspruchen. Aber die Vendée ist<br />

wirklich einzigartig. Allein die Tatsache, dass eine ganze Region<br />

das Sponsoring eines globalen Rennens übernimmt,<br />

mutet seltsam an. Aber die Rechnung des Namenssponsors<br />

ging auf. Anstatt wie andere Badeorte nach dem Sommerhoch<br />

in Winterstarre zu verfallen, vewandeln die Wochen<br />

um den Starttermin Les Sables d’Olonne in der beschaulichen<br />

Vendée in ein riesiges Fest- und Fangelände. Alle Hotels<br />

sind ausgebucht, die Suche nach einem Restaurant im<br />

Hafenrevier ohne lange Reservierung fast unmöglich. Bereits<br />

eine Woche vor dem Start hatten über eine halbe Million<br />

Segelfans dem Regattadorf einen Besuch abgestattet.<br />

Dort wird der ganzen Familie etwas geboten, Segeln ist ein<br />

Thema für drei Generationen, hier dürfen alle mitfiebern.<br />

Die Regeln der Vendée Globe sind auch für alle leicht verständlich:<br />

einmal um alle drei Kaps um die Welt, die Solosegler<br />

dürfen nicht an Land und sich auch nicht helfen lassen.<br />

Gleich 20 dieser Hochsee-Helden hatten sich am Start<br />

eingefunden. Wer keinen Sponsor fand, segelt virtuell mit –<br />

wie Yann Eliès, der sich im Web mit über 350.000 Cyperspace-Skippern<br />

messen muss. Mehrere der grossen Sponsoren<br />

sind in der Region verwurzelt: Die Baumaterialfirma<br />

PRB bringt Vincent Riou an den Start, unser Bernhard<br />

Stamm segelt dank des Budgets der Cheminées Poujoulat<br />

mit, Veranda-Hersteller Arkena schickt Arnaud Boissières<br />

ins Rennen. Da diese Firmen ihre Mitarbeiter und Geschäftsfreunde<br />

an den Start einladen und im Crewlook einkleiden,<br />

kommt es zu den farblich abgestimmten Gruppen von<br />

gleichfarbigem Ölzeug an den <strong>Ufern</strong> des Kanals. Orange für<br />

PRB, gelb für Cheminées Poujoulat, blau für Macif, rot für<br />

die lachende Kuh... Die Fanzone der jeweiligen Solosegler ist<br />

klar gekennzeichnet. Wenn die gesamte Regattaflotte aus<br />

Solitairs, Hilfs-, Presse-, Crew- und Securitybooten vorbei<br />

prozessiert, säumen nicht nur Hunderttausende die Uferzone<br />

des Kanals. Landesweit sitzen Millionen vor dem TV und<br />

20 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


1<br />

2<br />

4<br />

verfolgen das Spektakel live. Das Segelinteresse zieht sich<br />

flächendeckend durch das ganze Land, für seine Skipper<br />

sperrt die Grande Nation auch schon mal die Champs-Élyssées,<br />

die Regatta ist tägliches Thema in den Hauptnachrichten.<br />

Tageszeitungen, Publikums- und Fachpresse publizieren<br />

mehrfach umfangreiche Reportagestrecken oder Sondernummern.<br />

Knut Frostad, CEO des Volvo Ocean Race, war<br />

höchstpersönlich vor Ort, um die <strong>Zu</strong>taten des Vendée-Erfolgsrezeptes<br />

zu verstehen.<br />

Filmreif. In Les Sables war auch eine Filmcrew vor Ort, die<br />

den Start als Set für den Kinofilm “En solitaire” mit François<br />

Cluzet verwendete (kommt im November 2012 ins Kino). In<br />

Buchhandlungen ist der Comic Strip “Seul autour du Monde”<br />

erhältlich, jedes Kind in Frankreich kennt die Helden vergangener<br />

Editionen. Titouan Lamazou, Alain Gautier und<br />

Michel Desjoyeaux haben nicht nur Yachtgeschichte geschrieben,<br />

sondern ebnen als Vorbilder für Newcomer auch<br />

die Hindernisse auf dem Weg zum Profisegler. Und die<br />

Youngsters sind sehr rasch ziemlich erfolgreich, da sie sich<br />

voll aufs Segeln konzentrieren können. Segeln ist in Frankreich<br />

keine brotlose Kunst, sondern als seriöser Beruf (oder<br />

als Berufung) eine Selbstverständlichkeit. Dass Bernhard<br />

Stamm und Samantha Davies beide in Frankreich wohnen,<br />

ist sicher kein <strong>Zu</strong>fall...<br />

Auf Du und Du mit den Helden. Nicht nur vor dem Starttag<br />

sind die Pontons voll mit Menschen, die ihre Helden aus der<br />

Nähe sehen wollen und können. Die Protagonisten sind zum<br />

Greifen nah und blicken überlebensgross von der riesigen<br />

Skippergalerie über den Hafen. Wer keinen Big Spender findet,<br />

behilft sich eben mit den vielen Tausenden von Segelträumern,<br />

die an Land bleiben müssen. Ihnen bot Bertrand<br />

de Broc an, ihren Namen auf seinem Rumpf um die Welt zu<br />

1 Bernhard Stamm startete perfekt und mischte vorne mit.<br />

2 Der besondere Reiz der Vendèe: <strong>Zu</strong>schauer in Hülle & Fülle.<br />

3 Für ca. drei Monate Haus und Heim: Stamm unter Deck.<br />

4 Gute Aufholjagd von Alex Thomson.<br />

5 Die letzten guten Wünsche von den treuen Fans.<br />

5<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 21


Y<br />

Sports · vendÉE globe<br />

2008 kamen von<br />

30 gestarteten Yachten<br />

nur gerade 12 an<br />

tragen (Votre Nom autour du Monde) – diese Idee hatte ihm<br />

schon 1996 seine Teilnahme möglich gemacht.<br />

Noch rund 10 Tage nach dem Start harrten die Shoreteams<br />

in Les Sables aus und machten ihre Basis dicht. Denn am 20.<br />

November schloss sich das Startfenster, bis zu diesem Datum<br />

durfte man für Reparaturen zurücksegeln (und sich<br />

100 Meilen vorher sogar abschleppen lassen) und erneut<br />

starten. Wenn alles gut geht, werden rund 80 Tage später<br />

die ersten Konkurrenten wieder zurück sein. 2008 kamen<br />

von 30 gestarteten Yachten nur gerade 12 an. Dabei legte<br />

der zweifacher Sieger Michel Desjoyeaux die längste gesegelte<br />

Strecke zurück, dafür aber mit der schnellsten Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 14 Knoten. Wird 2012/13 die<br />

Erfolgsquote höher sein? Die Yachten sind durchschnittlich<br />

neuer als in der letzten Edition (sechs neue IMOCAs standen<br />

am Start), und die Skipper verfügen über mehr Erfahrung.<br />

Zählt man die jeweils schnellsten Etappen der einzelnen<br />

Skipper zusammen, liegt eine Zeit von 78 Tagen drin... das<br />

sind 6 Tage weniger als der aktuelle Rekord. Aber Speed ist<br />

nur einer der Faktoren im Spiel. <strong>Zu</strong>m Gewinnen muss man ja<br />

erst mal ankommen. So versprachen viele der Skipper, vorsichtiger<br />

mit Mensch und Segelmaschine umzugehen.<br />

Stamm, Wavre, Thomson, Dick, Golding, de Pavant – sie alle<br />

konnten das letzte Rennen nicht beenden.<br />

n<br />

1 Dominique Wavre segelt konservativ mit Fokus "Ankommen"<br />

2 Am Kap Finisterre war die Welt für Sam noch in Ordnung…<br />

CHRONIK DER ERSTEN TAGE<br />

Nach einem kleinen Kollisionsmalheur (ein RIB fuhr<br />

ein Loch in seinen Rumpf), kehrte Bertrand de Broc<br />

wieder ans Dock zurück, liess den Komposit-Doc<br />

kommen und segelte ein paar Stunden wieder<br />

Richtung Kap Finisterre.<br />

Weniger Glück hatte der favoriserte Marc Guillemot,<br />

der mit beschädigtem Kiel seiner Safran zurück<br />

musste. Ohne Ersatzkiel war für Marc das Rennen<br />

definitv zu Ende.<br />

Kito de Pavant knallte mitten in der Nacht in ein Fischerboot<br />

und musste mit der stark beschädigten<br />

Groupe Bel einen spanischen Hafen anlaufen.<br />

Auch Louis Burton kam einem Trawler zu nahe,<br />

versuchte anschliessend, nach Les Sables für die Reparatur<br />

zurück zu segeln, lief aber schliesslich einen<br />

Rettungshafen an.<br />

Sam Davies, die einzige Frau im Rennen, erwischte<br />

es noch härter: Mastbruch und damit das Aus für die<br />

sympathische Engländerin.<br />

Aus dem Rennen sind auch Jérémie Beyou (Maître CoQ)<br />

und Zbigniew «Gutek» Gutkowski (Energa), dessen<br />

Autopilot versagte. Vincent Riou beschädigte die<br />

Bordwand seiner PRB durch Kollision mit einer<br />

Metallboje und gab auf.<br />

Verfolgen Sie das Rennen unter www.vendeeglobe.org<br />

mit der App für iPad und Smartphone.<br />

22 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Yachting<br />

Viel Platz<br />

für 20 Gäste<br />

Kanga ist das erste Exemplar von Wallys neuer Wally ACE-Baureihe – und genauso aussergewöhnlich wie der<br />

Rest der Flotte. Das Sundeck misst 60 m 2 , auf dem Hauptdeck stehen 120 m 2 zur Verfügung, die sich in Innenund<br />

Aussenflächen aufteilen. Wie bei Wally üblich, enspricht die Aufteilung der Idee von Bassanis Inside-Outside-Living-Konzept.<br />

Das Lowerdeck letztlich misst 95 m 2 und beinhaltet die Kabinen sowie die Arbeitsräume<br />

der Crew. Kanga kann man chartern, ca. EUR 50.000 pro Woche in der Hochsaison, über die Tessiner www.<br />

floatinglife.com. | www.wally.com<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 23


Y<br />

Yachting · news<br />

ESSE 750<br />

Jahresbeste<br />

Schuchter heisst der Ideengeber für die schnellen Esse-Yachten vom Zürichsee.<br />

Spricht man den Anfangsbuchstaben „S“ italienisch aus, wird daraus ein „Esse“. <strong>Zu</strong>sammen<br />

mit Designer Umberto Felci fertigt Schuchter wunderschöne, rasante<br />

Daysailer. Ziel der sportlichen kleinen Schiffe ist es, auch einhand bei viel Wind<br />

stabil und schnell zu segeln. Jetzt folgt eine schöne Belohnung: die Esse 750,<br />

die kleine Schwester der bekannten 850, wurde zur „Yacht of the Year<br />

2012“ gekürt. Trotz ihrer geringen Grösse ist sie ein vollwertiger Racer,<br />

der mit Karacho auch bei wenig Wind loslegt. Design und Ausstattung<br />

des back- und achterstaglosen Alpensee-Renners sind „state of the<br />

art“: Karbonmast, Selbstwendefock und Gennaker gehören heute<br />

eben dazu. Kostet mit rund CHF 90'000 ein bisschen mehr als<br />

der Durchschnitt.<br />

J-40<br />

Macht sich J/Boats mit der sexy J/70 Konkurrenz im eigenen Haus? Wer soll denn noch<br />

eine J/80 kaufen, wenn es für nur einen Meter weniger so viel mehr Hightech, Knowhow<br />

und Segelspass gibt? Die neue J hat einen Hubkiel und kann so leichter auf der Strasse<br />

transportiert und über eine Slipbahn ins Wasser gebracht werden. Mit diesem Boot<br />

muss keiner mehr auf den Kranführer warten! Der an Deck stehende Kohlefasermast<br />

kann zudem von zwei Personen bequem gestellt werden. In den USA sind schon rund 70<br />

Einheiten der kleinen J verkauft, der New York Yacht Club hat sie zur <strong>neuen</strong> Clubklasse<br />

erkoren. Nackt kostet die Yacht ab Werft rund ca. CHF 45’000, für die Segelgarderobe<br />

sind noch einmal ca. CHF 6’000 fällig. Setzt sich dieses Schiff im Wettstreit gegen B-One<br />

und Longtze Premier durch, könnte es die neue Bodensee-Einheitsklasse werden.<br />

J Lane Yachting GmbH, CH-6295 Mosen, Tel. +41 41 917 51 42<br />

> www.jboats.ch<br />

Leistung pur<br />

Schuchter Sportboot AG, Seestrasse 5, CH-8712 Stäfa,<br />

Tel. +41 44 926 60 61<br />

> www.esseboats.ch<br />

KARNIC<br />

Power für alle<br />

Die Karnic Powerboats Ltd. wurde 1993 gegründet und ist hierzulande<br />

immer noch ein Insidertipp. Dabei bietet die Familienwerft auf Zypern<br />

eine vielseitige Modellpalette in vier verschiedenen Linien an.<br />

Die Innen- und Aussenborderbooten ab 18 Fuss gefallen durch hochstehende<br />

Qualität sowie durch modernes Design und sprechen damit<br />

ein sehr breites und interessiertes Publikum an. Alle Modelle werden<br />

mit einer sehr umfangreichen Grundausstattung ausgeliefert. Optionen<br />

sind daher meist überflüssig. Der Schweizer Exklusivimporteur<br />

SNG in Luzern zeigt gerne die Modellvielfalt und die Motorisierungsmöglichkeiten<br />

auf.<br />

SNG Lake Lucerne, Alpenquai 11, 6005 Luzern, Tel. +41 41 368 08 08<br />

> www.sng.ch<br />

24 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


JOKER BOATS<br />

Gummi gibt Gas<br />

...und macht Spass. Der RIB-Trend geht unvermindert weiter,<br />

die Schlauchboottechnologie hat sich bei Fun- und Arbeitsbooten<br />

etabliert. Der italienische Hersteller Joker Boats<br />

bietet mit seinen Linien Clubman, Mainstream, Wide,<br />

Coaster und Jet-Tender von 3 bis 10 Metern so ziemlich<br />

alles für jeden Skippertyp. Manche Modelle sogar im speziellen<br />

Eyecatcher-Look, wie es nur die Italiener hinkriegen.<br />

Dazu stehen noch verschiedene Motorisierungsvarianten zur<br />

Wahl: Aussen- oder Innenborder und Jet-Antrieb – wer mit soviel Optionen<br />

überfordert ist, wendet sich ganz einfach an den Schweizer Vertreter<br />

Kohler Nautec im Tessin. Hansruedi Kohler kann kompetent helfen,<br />

das richtige Boot für den perfekten Einsatz zu finden. Der nächste<br />

Frühling kommt bestimmt...<br />

Kohler Nautec SA, Via Cantonale 42A, CH-6595 Riazzino<br />

Tel. +41 91 859 38 00<br />

> www.kohlernautec.ch<br />

Der Traum von Raum<br />

SUNREEF 70<br />

Die polnische Werft ist ein wahrer Spezialist für Katamarane – und das mit und ohne Beseglung. Speziell im Superyachtbereich<br />

macht sich der französische Einfluss (und das Know-how) bemerkbar. Jüngstes Beispiel: der<br />

Sunreef-Kat 82 “Houbara”, der das Beste an Luxus, Raumangebot und Segeleigenschaften in sich vereint. Nach<br />

den Bootsmessen in Cannes ging es nach Miami, und dann nimmt der stolze Eigner Kurs auf den Pazifik. Wer<br />

sich nicht gleich für den Kauf entscheiden möchte, kann die Maxi- und Superkats auch zuerst einmal nur chartern.<br />

Träumen darf man ja...<br />

> www.sunreef-yachts.com<br />

> www.sunreef-charter.com<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 25


Y<br />

Yachting · flushdeck-katamaran<br />

26 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Hymne<br />

auf den<br />

Flushdeck-Katamaran<br />

Ein Katamaran<br />

auch für<br />

eingeschworene<br />

Einrumpfsegler.<br />

Text: Dr. Markus Real | Fotos: ZVG<br />

Hoch oben auf der Zinne der mittelalterlichen Festung von<br />

Malta wurde um 14 Uhr der Startschuss zu einer der interessantesten<br />

Regatten, dem Rolex Middle Sea Race abgefeuert.<br />

Diese Hochseeregatta im Oktober verspricht meistens viel<br />

Wind und eine äusserst vielfältige Kulisse mit Start in Malta,<br />

Umrundung der wunderschönen Insel Stromboli, der Liparischen<br />

Inseln, Sizilien und Lampedusa mit Ziel im Ausgangsort<br />

Malta. Unter den legendären Regattenschiffen wie Alfa<br />

Romeo startete erstmals auch ein Katamaran, der angetreten<br />

war, um zu zeigen, dass der neue Hightech SIG45 Fuss Racer-<br />

Cruiser mit wenigen Besatzungsmitgliedern mit 60 Füsslern<br />

und 20 Mann auf der Reling mithalten konnte. Ich durfte an<br />

dieser tollen Regatta auf einer der exklusiven Yachten teilnehmen<br />

und mich selber von den Vorzügen eines der wenigen<br />

modernen Cruiser-Racer Katamarane überzeugen.<br />

Meine Motivation der Teilnahme war aber vor allem getrieben<br />

durch die Absicht, mir ein Bild über mein nächstes<br />

Boot zu machen, nachdem ich jahrelang Besitzer von<br />

schnellen Einrumpfbooten war (Star, 505, X99, 49er und<br />

18 Footer). Als Monohull-Segler hat man vorerst eine Abneigung<br />

gegen Multihulls, weil die meisten von uns ihre<br />

Katamaran-Erfahrungen bei einer Ferienfahrt auf einem<br />

der Wohncats machten. Mit Segeln hat das für einen passionierten<br />

Monohullsegler nicht viel gemeinsam. Aber das<br />

muss offenbar nicht so sein.<br />

Auf der Suche nach einem schnellen Katamaran um die 50<br />

Fuss durfte ich verschiedene tolle Schiffe erproben, welche<br />

grandioses Segelerlebnis und die Vorteile eines Katamarans<br />

vereinten. Sie alle besassen ein Flushdeck (Open<br />

Bridge) ohne den üblichen Mittelsalon, wo die sehr bequemen<br />

Wohnmöglichkeiten in den beiden Schwimmern untergebracht<br />

sind. Das Tolle ist, dass ich das Fehlen des üblichen<br />

Deckaufbaus nicht als Manko, sondern als Bereicherung<br />

empfand. Nicht nur, weil damit Speed in anständiger<br />

Dimension erst überhaupt richtig möglich ist, sondern weil<br />

das Open-Air-Leben mit freiem Blick nach vorne geradezu<br />

anregend ist. Dazu muss ich erwähnen, dass ich nur im<br />

Mittelmeer und in tropischem Gewässer segeln will. Und<br />

für das schlechte Wetter haben alle diese Flushdeck-Katamarane<br />

relativ komfortable Lösungen.<br />

Nachdem ich mich nun mal von der fixen Vorstellung gelöst<br />

hatte, ein Fahrtenkatamaran mache nur Sinn, indem man in<br />

die Mitte einen Salon stellt, war der Blick nicht nur frei aufs<br />

Wasser, sondern auch für Schiffe mit wirklich grossem Speed-<br />

Potential. Nun ist das Angebot für solche Flushdeck-Katamarane<br />

leider beschränkt, und da die frühen Designs wie Tektron<br />

50 von Shuttleworth oder Victorinox von Dany Monnier wohl<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 27


Y<br />

Yachting · flushdeck katamaran<br />

Auch die Vorstellung,<br />

dass Catsegeln langweilig<br />

und einfältig sei, durfte ich<br />

für mich einmal mehr<br />

korrigieren<br />

eben wegen des fehlenden Mitteldecksalons keinen Markterfolg<br />

hatten, wagte sich niemand so richtig an diese Nische. Der<br />

in den letzten Jahren von Le Breton Yacht entwickelte Katamaran<br />

SIG45 erweckte daher sofort mein Interesse.<br />

Das in Malta gesteckte Ziel, mit einem 45-Fuss-Boot mit<br />

wenigen Crewmitgliedern mit grossen 60-Fuss-Renn<br />

yachten mithalten zu können verfehlten wir vor allem wegen<br />

eines Navigationsfehlers, der uns in der Bucht von<br />

Catania in eine Flaute geraten liess. Trotzdem zeigte sich<br />

während des drei Tage langen Rennens bei Winden bis zu<br />

30 Knoten, dass das Speedpotenzial durchaus vergleichbar<br />

mit einer 60-Fuss-Rennmaschine ist. Auch die Vorstellung,<br />

dass Catsegeln langweilig und simpel sei, durfte<br />

ich für mich einmal mehr korrigieren. Im Gegenteil erfordert<br />

die "gutbetuchte" SIG45 ebenso Konzentration und<br />

vielleicht häufigeren körperlichen Einsatz als bei den<br />

meisten Mannschaftsmitgliedern, die auf der hohen Kante<br />

eines Bleitransporters sitzen, wenn man die Einrumpfyachten<br />

so nennen darf. Jede Bö erfordert eine sofortige<br />

Segelreduktion, und zwar vorausschauend, was<br />

das Segeln per se interessant macht. Insbesondere die<br />

Vorsegel müssen vorzeitig reduziert werden, weil ein<br />

schneller Cat mit zu viel Segelfläche nicht „nur“ einen<br />

Sonnenschuss macht oder sich sonst flach legt, bis das<br />

Schlimmste vorbei ist. Die SIG45 setzt jeden Windstoss in<br />

Speed um, aber mit Volltuch ist sie bei Starkwind nicht<br />

1<br />

gegen Kenterung gefeit. Obgleich sie für diesen Fall auch<br />

noch eine automatische Schotauslösungseinrichtung besitzt,<br />

wie sie auch Francis Joyon auf seinem Trimaran-<br />

Rekord um die Welt mit Erfolg benutzte. Diese fiert bei<br />

Kentergefahr, definiert durch unzulässige Schräglage automatisch<br />

Gross- und Vorsegel auf.<br />

Der sehr wenig Auftrieb und damit Widerstand erzeugende<br />

Bug taucht wie erwartet tiefer ein als bei anderen Cats. Dafür<br />

stampft sich das Schiff auch bei höheren Wellen nicht<br />

vorwärts wie ein Schaukelpferd, sondern der Bug schneidet<br />

die Wellen sanft ein. Beides, weniger Drag am Bug und kein<br />

Schaukeln, erhöht den Speed.<br />

Das kommt ja nicht von ungefähr. Mit Van Peteghem Lauriot<br />

Prévost (VPLP) im Designteam wurde eine Rumpfform optimiert,<br />

die direkt an die Entwicklungen von Groupama 2, Gewinnerin<br />

der 2006 Orma Championship, anschliesst. Die<br />

Rümpfe sind entsprechend extrem schlank mit einem Längen<br />

– zu grösstem Breite – Verhältnis von 13:1. Und die Distanz<br />

vorderer Querträger zur Wasseroberfläche ist mit ganzem<br />

1,3 m extrem gross, eine der wesentlichen Neuentwicklungen<br />

beim Katamaran Orange 2 von Bruno Peyron, welcher<br />

ebenfalls im Designteam der SIG45 mitarbeitete. Die<br />

beiden Rümpfe sind aus Prepreg-Karbon gefertigt. Jede<br />

Rumpfschale wiegt ganze 290 kg, ohne Deckabschluss. 84<br />

Carbonstränge verteilen die zentrale Mastlast von 12 Tonnen<br />

auf die beiden Rümpfe.<br />

Die beiden Rümpfe bieten im Innern mehr Raum als eine<br />

Swan 45. Im linken Rumpf befindet sich die Eignerkabine<br />

mit einer schönen Galley und einem geräumigen Bad. Im<br />

rechten Schwimmer eine vordere und hintere Koje, ein Bad<br />

1<br />

und eine geräumige Navigationsbank. Bjorn Johansson hat<br />

es als bekannter Bootsinnenarchitekt verstanden, dem Inneren<br />

der SIG45 einen Touch einer modernen Superyacht<br />

einzuhauchen. Damit gewinnt das Innere Volumen und Stil.<br />

Gewichtreduktion und optimale Verteilung der Lasten wurden<br />

während der Entwicklung zur Besessenheit. Sogar die<br />

beiden WC wiegen nur je 3,5 kg. Die beiden Motoren, die<br />

Batterien und die Tanks befinden sich praktisch im Längs-<br />

Drehpunkt des Bootes, was wiederum die Stampfneigung<br />

mindert und Speed produziert. Der Preis ist, dass in der Mittelkabine<br />

der Boden angehoben wurde, so dass Stufen die<br />

vorderen und hinteren Kabinen von der Mittelkabine trennen<br />

und kein durchgehendes Bodenniveau besteht.<br />

Damit dürfte die SIG45 das Attribut eines echten Cruiser/<br />

Racers erfüllen – hohes Speedpotential, mit bisher gemessenen<br />

28 kn, reaktionslebendig wie ein Racer und doch genügend<br />

Raum, um Überfahrten und Regatten in Komfort zu<br />

geniessen. Und überall an Deck Platz – unendlich viel Platz.<br />

Eigentlich feiert der Trend zum Flushdeck bei Einrümpfern<br />

über 45 Fuss ein grosses Comeback, sogar bei den Serienbooten.<br />

Man verzichtet zunehmend auf grosse Deckaufbauten.<br />

Oben wird gesegelt, und unten, im Rumpf, wird durch moderne<br />

Innengestaltung der Wohnraum luxuriös gehalten. Das<br />

Schiff gewinnt optisch, wird schiffiger. Und die Fahrten-Racer-<br />

28 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


2<br />

Werft<br />

Le Breton Yachts<br />

Postbus 3910<br />

1001AS<br />

Amsterdam<br />

3 4<br />

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Yachten werden auch schneller. Bei Stadard-Katamaranen<br />

werden dagegen die Mittelaufbauten immer grösser. Der<br />

Markterfolg heutiger Fahrtenkatamarane scheint den Verlust<br />

an Segelerlebnis zugunsten von mehr Wohnvolumen zu<br />

rechtfertigen. Dabei wird gerade bei Katamaranen der Mittelaufbau<br />

schon wegen des reinen Windwiderstands zum<br />

Bremsklotz, wenn es etwas mehr sein soll als die normalen 8<br />

bis 12 Knoten Fahrt. Denn bei höheren Geschwindigkeiten<br />

überwiegt der vom Bootskörper erzeugte Luftwiderstand<br />

den durch die beiden Schwimmer erzeugten Wasserwiderstand.<br />

<strong>Zu</strong>dem sind das Geschwindigkeiten, die von modernen<br />

Kielyachten in dieser Grösse auch erreicht werden. Allerdings<br />

bedingt das Ausschöpfen des Speedpotentials bei Einrümpfern<br />

wiederum eine grössere Crew mit erfahrenen Seglern.<br />

Bei der SIG45 machten wir die Überführung von Port Grimaud<br />

nach Malta ohne viel Anstrengung in genau zwei Tagen,<br />

zu dritt und kamen voll ausgeruht in Valetta an.<br />

<strong>Zu</strong> hoffen wäre, dass Entwicklungen wie die SIG45 Nachahmer<br />

finden – solche Katamarane werden nicht nur optisch<br />

schiffiger und ästhetischer, sondern segeln bedeutend<br />

schneller. Und der gewonnen Freiraum auf Deck macht das<br />

Bordleben interessant.<br />

n<br />

1 Der Erste seiner Art: der Fahrten/Racer-Kat von Dany Monnier.<br />

2 Viel Raum im Rumpf: der Salon der SIG45.<br />

3 Blick aus der Galley in den Salon.<br />

4 Eignerkabine<br />

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5<br />

Jahre<br />

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Martinique - Kurs auf die südliche Karibik<br />

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Y yachting · delphia 26<br />

More<br />

than a feeling<br />

Keine Angst, der Titel stellt keinen Seitenhieb Richtung französischem Bootsbau dar.<br />

Auch mit dem rockigen Schmusesong von Boston aus den 70erJahren hat die Headline für die<br />

Delphia 26 nichts gemein. Das etwas Mehr an Gefühlen ist aus dem Erlebnis des Beisammenseins<br />

mit jeder Minute, die ich mit der kleinen Yacht verbringen durfte, entstanden.<br />

Text und Fotos: Max Wagner<br />

30 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Was hier, zwischen den Zeilen gelesen, ganz den Anschein<br />

einer Liebeserklärung hat, ist auch eine. Ich gebe<br />

es zu. Sie hat es mir angetan. Die Kleine aus Polen. Die<br />

mit ihren wundervoll geformten 26 Füssen, mit ihrem<br />

offenen Charakter ganz in ihrem Inneren, die mit ihrer<br />

sportlichen Leichtigkeit. Eben jene mit dem verführerischen<br />

Namen Delphia, auf der sich auch meine Freunde<br />

wohlfühlen würden, und die all das verkörpert, was einen<br />

den Wunsch nach Familie in den Sinn treibt. Auf ihr<br />

gegründet, nur um danach gemeinsam für viele Jahre<br />

den Anker zu lichten. Mit geblähten Segeln die grosse<br />

Fahrt durchs Leben anzutreten.<br />

1<br />

Nun bitte ich aber sehr darum, der Lust an der Zweideutigkeit<br />

Einhalt zu gebieten. Schlussendlich handelt es<br />

sich bei der kleinen Polin um ein Segelboot, beziehungsweise<br />

um eine kleine, aber feine Segelyacht, in die man<br />

sich schlichtweg verlieben könnte. Oder verlieben kann,<br />

wie es mir passiert ist. Bei einer ausführlichen Testfahrt<br />

auf dem Bodensee. Zwar mit wenig Wind in den Tüchern,<br />

dafür mit dem Verwöhn-Panorama der Stadtkulisse von<br />

Romanshorn im Hintergrund. Der Heimat der Pro Nautik<br />

AG, die für den Import und Vertrieb der Segler von Delphia<br />

Yachts, so auch für den unseres Testschiffes Delphia<br />

26, verantwortlich zeichnet.<br />

2<br />

Einsteiger bitte einsteigen!<br />

Die Delphia 26 ist ein ideales Einsteigerboot, da schnell,<br />

wendig und stabil. So will es die Werft sehen und hat damit<br />

Recht. Aber auch nicht. Also nur zu einem Teil Recht. Dabei<br />

handelt es sich übrigens um den einzigen Kritikpunkt im<br />

Rahmen unseres Tests. Nämlich, dass sich die Werft mit<br />

dieser Aussage nur mit der halben Wahrheit an ihre Kunden<br />

wendet. Fakt ist, dass die 8,64 Meter lange Delphia sowohl<br />

Einsteigerboot als auch Freizeit- und Familienyacht<br />

für alle ist. Für Anfänger, Fortgeschrittene, Profis, Singles,<br />

Familien, Junioren und Senioren. Über die Funktion definiert:<br />

für alle Segelbegeisterten, die schnell und komfortabel<br />

ihren Sport ausüben wollen. Die das Geschwindigkeitspotential<br />

einer modernen Konstruktion zu schätzen wissen.<br />

Jedoch generell lieber gemütlich in Kabine und Cockpit<br />

als ungemütlich auf der hohen Kante sitzen und liebend<br />

gerne auf einen halben Knoten mehr an Fahrt über Grund<br />

verzichten, wenn sie sich im Gegenzug dafür entspannt in<br />

einer geräumigen Nasszelle erleichtern können.<br />

Abgesehen von der Delphia 24, einer offenen Einheits-<br />

Regattayacht, stellt das 26-Fuss-Modell die kleinste Kabinen-yacht-Einheit<br />

der Werft dar, die seit 1990 im Nordosten<br />

von Polen hervorragende Segelyachten und seit 2005<br />

auch Motoryachten produziert. Auch wenn sich die Produkte<br />

von Delphia Yachts hierzulande noch keiner grossen<br />

Bekanntheit erfreuen, so hat sich die Werft auf dem internationalen<br />

nautischen Parkett einen hervorragenden Namen<br />

geschaffen. Mit einer gut sortierten Auswahl von<br />

gesamt zehn Modellen bis 47 Fuss Länge bietet sie eine<br />

hochwertige, junge und modern gestaltete Flotte an Binnen-<br />

und Blauwasseryachten an.<br />

Die kleine Yacht, die zum Test zur Verfügung stand, ist zwar<br />

salzwassertauglich, wird aber vornehmlich auf Binnenrevieren<br />

ihren Einsatz finden. <strong>Zu</strong> diesem Zweck bietet die<br />

Werft die Yacht wahlweise anstelle des Festkiels mit<br />

Schwenkkiel an. Wer sich für die variable Tiefgang-Version<br />

entscheidet (0,33 – 1,40 m) erhält gleichzeitig die Option,<br />

seine Yacht mit einer Mastlege-Vorrichtung ausstatten zu<br />

lassen. Das Testschiff präsentierte sich mit beiden Optionen.<br />

Je nach Segelrevier ein durchaus sinnvoller Mehrwert, der<br />

mit 3'388 Franken nicht wirklich schmerzhaft zu Buche<br />

schlägt. Ohnehin fällt der Basispreis mit 44'507 Franken<br />

sensationell niedrig aus. Selbst das mit allen sinnvollen Optionen<br />

ausgestattete Modell liegt inklusive Transport, CH-<br />

Spezifikationen und Steuern unter 70'000 Franken. Da darf<br />

man nicht jammern. Fehlt nur noch der Motor. Die Delphia 26<br />

ist für eine Aussenborder-Motorisierung ausgelegt. Das<br />

schafft Platz im Inneren der Yacht und erlaubt eine individuelle<br />

PS-Auswahl, die sich nach Budget und Revier richten darf.<br />

1 Klein und gut, vor allem das Cockpit.<br />

2 Die Delphia macht eine gute Figur.<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 31


Y Yachting · delphia 26<br />

1<br />

4<br />

2<br />

3<br />

5<br />

Ein zarter Windhauch genügt der<br />

Delphia 26, um Fahrt aufzunehmen<br />

Die „Kleine“ hatte am Heck einen „Vierer“ von Yamaha brummen.<br />

Durchaus ausreichend zum Ein- und Ausdampfen und<br />

für Hafenmanöver. Wer möchte, kann das zirka 2'400 Kilo<br />

schwere, im Handauflegeverfahren gefertigte Boot auch mit<br />

einem stärkeren Motor bestücken.<br />

Strohfeuer oder wahre Gefühle?<br />

Ist Ihnen das auch schon mal passiert? Im ersten Moment<br />

ist man Feuer und Flamme, und schon am nächsten Tag<br />

fühlt es sich an, als ob all die schwelende Glut der Leidenschaft<br />

während des Schlafes in einem Bottich mit kaltem<br />

Wasser ertränkt wurde. Bei meiner kleinen Yacht war das<br />

anders. Ich konnte sie nicht vergessen. Auch nach Tagen<br />

brannte das Feuer noch lichterloh. Da ich als Mann das Gefühl<br />

als solches nicht ohne Erklärung alleine für sich stehen<br />

lassen kann, und auch wenn ja, ich Ihnen als interessierte<br />

Leserschaft damit nicht wirklich dienen würde, stellte<br />

ich mir daher die einzig logische Frage: Warum?<br />

Kurskorrekturen auch im Schleichtempo unmittelbar reagieren<br />

und beweist ein gelungenes Verhältnis der Dimensionen.<br />

In gleicher Weise wichtig wie die hervorragenden Segeleigenschaften,<br />

die sich am Testtag mangels entsprechenden<br />

Winds leider nicht ausreizen liessen, ist auch der Arbeitsplatz<br />

von Skipper und Crew. Sämtliche Schoten und<br />

Fallen laufen zurück ins Cockpit, die Winschen sind ergonomisch<br />

platziert, und der Steuermann geniesst in den Hecksitzen<br />

eine alles überblickende Sitzposition. Die Pinne hat er<br />

dabei mittels Ausleger fest im Griff. In diesem Cockpit treffen<br />

Regattafeeling und Familiensegeln aufeinander und verschmelzen<br />

in absolut gelungener Weise zu einer Mischung<br />

die allen Anforderungen und Wünschen einer bunten gemischten<br />

Segelgemeinde gerecht wird. Von der Clique, die<br />

Dampf in der Bugwelle und Wasser über dem Süllrand sehen<br />

möchte, bis hin zur Familie oder dem Paar in verliebter<br />

Zweisamkeit, das zum Erreichen des Familienglücks noch in<br />

der „Produktionsphase“ steckt.<br />

Lapidar ausgedrückt, weil einfach alles stimmt. Optik, Konzept<br />

und Segeleigenschaften. Letztere erinnern, gemeinsam<br />

mit der offenen Cockpitgestaltung, an schnell anspringender<br />

Regattaboote. Ein zarter Windhauch genügt der Delphia<br />

26, um Fahrt aufzunehmen. Das passend zur Hubkielversion<br />

ebenfalls schwenkbare Ruderblatt lässt den Rumpf bei<br />

1 Praktisch: umgelenkt und ab Richtung Cockpit.<br />

2 Relax-Konfiguration mit Cockpittisch.<br />

3 Solide bis ins Detail.<br />

4 Für alles offen…<br />

5 Open Space bis in den Bugbereich.<br />

32 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Womit wir wieder bei der Liebe angekommen wären, die ich<br />

für die kleine Yacht aus Polen empfinde. Es kann kein Strohfeuer<br />

sein, es muss sich um wahre Liebe handeln. Weil mich<br />

nicht nur ihre äusseren Formen faszinieren und einnehmen.<br />

Weil ich in ihr mehr sehe als nur die Grazie, mit der sie über<br />

das Wasser gleitet und die Einfachheit, mit der sie mir zur<br />

Freude und Erfüllung verhilft. Als Segler, versteht sich. Sondern,<br />

weil ich auch ihr Innerstes zu schätzen weiss. Ihre Offenheit.<br />

Das offene Raumkonzept. Die einzige Kabinengestaltung,<br />

die auf einer Bootslänge von knapp neun Metern<br />

wirklich Sinn macht. Offen von vorne bis hinten. Das bringt<br />

Licht, Luft und das Gefühl von Freiheit in die Räumlichkeiten<br />

unter Deck. Selbstredend auch genügend Liegeflächen<br />

für oben erwähnte Paare im Glück oder schon fertig gebastelte<br />

Familien. Die hellen Bezugsstoffe als Kontrapunkt zum<br />

matt lackierten Mahagoniholz vermitteln Gemütlichkeit<br />

und Schiffigkeit. Erwähnenswert sind die für die Schiffslänge<br />

angenehm gross ausgefallene Nasszelle sowie der funktionelle<br />

Pantryblock mit ausfahrbarem, kardanisch aufgehängtem<br />

Doppelflammen-Gasherd, Spülbecken und Geschirrschrank.<br />

Herz, was begehrst du mehr...<br />

Eine Yacht zum Verlieben<br />

Jetzt kommt es faustdick. Aber es geht nicht anders. Wer sie<br />

in natura gesehen und gefühlt hat, wird sich in sie verlieben.<br />

Mann wie auch Frau. So wie es mir ergangen ist. Und man<br />

wird sie haben, sie besitzen wollen. Die Liebe. Aber das ist<br />

keine Schande, sondern Ausdruck einer Leidenschaft, die<br />

im schönsten Hobby, dem Segeln, mündet.<br />

Irgendwo stand einmal geschrieben, dass besondere Yachten<br />

nicht billig sind. Die Delphia 26, die ich gerne hätte, ist<br />

etwas Besonderes und daher auch nicht billig, aber sensationell<br />

preiswert. Darin liegt ein gewaltiger Unterschied. Eine<br />

perfekt gebaute kleine Segelyacht zum Verlieben. Wie schon<br />

eingangs erwähnt: more than a feeling.<br />

n<br />

Technische Daten<br />

Länge ÜBER ALLES<br />

LÄNGE RUMPF<br />

LÄNGE WASSERLINIE<br />

BREITE<br />

TIEFGANG STANDARD<br />

TIEFGANG SCHWENKKIEL<br />

LEERGEWICHT<br />

BALLAST<br />

MOTOR<br />

ABWASSERTANK<br />

WASSERTANK<br />

KABINEN<br />

KOJEN<br />

STEHÖHE SALON<br />

GROSSSELGEL UND GENUA STD.<br />

MASTHÖHE ÜBER WASSERLINIE<br />

BASISPREIS INKL. STEUERN<br />

PREIS TESTSCHIFF INKL. STEUERN<br />

8,64 m<br />

7,79m<br />

7,57 m<br />

2,85 m<br />

1,60 m<br />

0,33-1,40 m<br />

2400 kg<br />

840 kg<br />

Aussenborder Option<br />

47 l<br />

84 l<br />

2<br />

4<br />

1,83 m<br />

31,80 m 2<br />

12,00 m<br />

CHF 44'507.-<br />

CHF 69'775.-<br />

Testschiff-Optionen<br />

Schwenkkiel, Grosssegel durchgelattet, Mastlege-<br />

Vorrichtung, Lazy-Bag, Fock-Persenning, 2 Springklampen,<br />

selbstholende Winschen, Heckkorb-Sitze,<br />

Marinetoilette inkl. Fäkalientank, Audiopack von<br />

Sony, Batterieladegerät, Binnenausführung gemäss<br />

BSO, Transport Polen-Romanshorn inkl. Einfuhr,<br />

CH-Spezifikation<br />

Pro Nautik AG<br />

Friedrichshafnerstrasse 50<br />

8590 Romanshorn<br />

Tel. 071 466 14 14<br />

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Y<br />

Yachting · OCEAN MASTER 27 MIT EVINRUDE E-TEC E175<br />

Doppelt getestet – der Ocean Master Runabout<br />

diente als “Schale” für die neue Evinrude-Aussenborder-<br />

Generation. Optisch sehen beide gut aus – vermögen<br />

sie auch im Test zu überzeugen?<br />

Text: Stefan Detjen | Fotos: Andrea Rossi/Werft<br />

Die glorreichen<br />

Zwei<br />

34 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Testgelände ist der Luganersee mit Sonnenschein – so<br />

kann man den Winter ertragen. Angetreten sind ein 27<br />

Fuss langer Runabout Ocean Master des im Tessin ansässigen<br />

Europa-Distributors Crown Service, bestückt mit zwei<br />

Evinrude E-TEC E175 DCXII von Powersports by Friedli<br />

Fahrzeuge AG. Und schon muss eine Sache klar gestellt<br />

werden: Ocean Master (die mit dem Schwertfisch im Logo)<br />

darf nicht verwechselt werden mit der gleichnamigen Firma<br />

aus Polen (mit der stilisierten Welle). Der Ocean Master<br />

Runabout 27’ wird in den USA gefertigt und ist eine wahre<br />

Legende unter den Sportbooten. Die Rümpfe sind für Eigner<br />

gedacht, die jährlich mindestens 1'000 Stunden auf<br />

ihrem Boot verbringen – und die auch noch nach 500'000<br />

Meilen Freude an ihrem Boot haben, da es danach immer<br />

noch wie neu aussieht. Auch wir müssen feststellen: Hier<br />

ist kein Schnickschack oder mehr Schein als Sein. Kein<br />

Wunder, wird das US-Boot auch als “Wasserpanzer” bezeichnet<br />

und gerne auch für den Profigebrauch geordert.<br />

Durch die sprichwörtliche Fertigungsqualität und die vielseitigen<br />

Bau- und Ausrüstungsmöglichkeiten sind die<br />

Ocean Master Boote ideale Vehikel für den Einsatz als Arbeits-,<br />

Rettungs-, Polizei– oder Militärboot.<br />

Massanzug. Hier haben wir es jedoch mit einer Freizeitversion<br />

zu tun, in einem auffälligen Customdesign (siehe<br />

Box). Custom = massgeschneidert – bei diesem Aspekt können<br />

die Ocean Master Boote noch mehr punkten. Mit Ing.<br />

Eugenio Wolk als Projektleiter von Crown Service werden<br />

die Anforderungen und Wünsche des <strong>neuen</strong> Eigners besprochen.<br />

Diese werden je nach Art entweder bereits in<br />

USA umgesetzt oder in der Schweiz bei einer kompetenten<br />

Fachfirma (Mitglied des Schweiz. Bootsbauerverbandes)<br />

realisiert. So bekam unser Versuchsboot später noch einen<br />

Rollbügel (für Antennen, Geräte, Wakeboard-Halter, Lautsprecher)<br />

mit integriertem Bimini-Dach. Auch kombinierte<br />

Teak- und Teppichbeläge sind problemlos möglich.<br />

Wellenschneider. Die Open-Version mit der Center-Konsole<br />

lässt noch viel Platz für Stauraum und Sitzflächen. Das<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 35


Y<br />

Yachting · OCEAN MASTER 27 MIT EVINRUDE E-TEC E175<br />

MESSDATEN<br />

RPM (beide Motoren) l/Stunde Speed (Knoten)<br />

Die Open-Version mit<br />

der Center-Konsole lässt<br />

viel Platz für Stauraum<br />

und Sitzflächen<br />

Boot ist für 8 bis 12 Personen ausgelegt, wir beschränken<br />

uns auf zwei Personen. Schlüssel drehen, das Fast Rise Induktiv-Zündsystem<br />

macht seinem Namen alle Ehre, die<br />

Motoren schnurren los. Wir legen ab, dann raus aus der<br />

Uferzone und Gas geben. Dank der Bornitrid-Zylinderbohrung<br />

können wir unmittelbar Vollgas geben. Es ist ja unsere<br />

(kostbare) Zeit auf dem Wasser – wie der Slogan von<br />

Evinrude lautet. Die beiden Aussenborder der 27er bringen<br />

unser Gesamtgewicht von ca. 2'600 kg (davon 2 x 196 kg<br />

für die Evinrude-Motoren) locker in Fahrt. Der Bootsrumpf<br />

(vorne ausgeprägte V-Form und hinten eher flach auslaufend)<br />

erweist sich in Kombination mit den zwei V6-Kraftpaketen<br />

à 175 PS als als grosser Wurf. Abrupte Richtungsänderungen<br />

selbst bei voller Fahrt erzeugen kein Schwänzeln<br />

des Hecks, das Boot zieht linientreu durch, und selbst<br />

bei schneller Fahrt in Achterform bleibt das Kursverhalten<br />

souverän. Das Freibord bleibt erstaunlich hoch, das Boot<br />

zieht Kreise wie mit dem Zirkel vorgezeichnet. Ein Zeichen<br />

von ausgezeichneter Gewichtsverteilung und ausbalancier-<br />

Trimmlevel, Propeller 20’’<br />

Verbrauch bei 15%<br />

3.000 38,5 20<br />

3.400 45,4 26<br />

3.850 57,4 30<br />

4.400 77,8 35<br />

5.000 105,8 40<br />

5.600 119,4 42<br />

Verbrauch bei 30%<br />

3.700 44,2 25<br />

4.150 56,7 30<br />

4.700 74,1 35<br />

5.200 94,5 40<br />

5.600 (WOT) 31,6 (119,4) 43<br />

Verbrauch bei 50%<br />

4.500 64,3 30<br />

4.900 75,6 35<br />

Verbrauch bei 74%<br />

5.300 86,9 40<br />

5.850 119,4 45<br />

tem Fahrverhalten. Die Motoren überzeugen durch ein hervorragendes<br />

Ansprechverhalten. Dank des computergesteuerten<br />

Motormanagementsystems wird die exakt benötigte<br />

Menge Treibstoff direkt in die Brennkammer eingeleitet.<br />

Auch bei Langsamfahrt im unteren Drehzahlbereich<br />

36 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


laufen die Motoren ruhig und ohne Qualmbildung. Weniger<br />

Komponenten, weniger Motorgewicht – und damit<br />

auch ein tieferer Treibstoffverbrauch – sind weitere Vorteile<br />

der Evinrude-Aussenborder. Die Motorleistung kommt<br />

direkt und vibrationslos, die Lärmentwicklung wurde mit<br />

einer innovativen Motorverkleidung und dem Einsatz von<br />

Dämmmaterialien limitiert. Die Evinrude-Antriebe verfügen<br />

fast über doppelt so viele Ampere wie Mitbewerbermodelle,<br />

wer also weitere <strong>Zu</strong>satzausrüstung anschliessen will,<br />

kann das Dank der grösseren Lichtmaschine gerne tun.<br />

Weitere Pluspunkte sind die geringeren Emissionen. Die<br />

kalifornische Umweltschutzbehörde (California Air Resources<br />

Board), eine der strengsten Aufsichtsbehörden der<br />

Welt, hat die Motoren mit drei Sternen ausgezeichnet. <strong>Zu</strong>dem<br />

wurde BRP mit seiner Marke Evinrude als einziger<br />

Hersteller von Aussenbordmotoren mit dem Clean Air<br />

Technology Excellence Award der Unweltbehörde EPA ausgezeichnet.<br />

Und Evinrude hat den ersten Zweitakter in 30<br />

Jahren produziert, der auch auf dem Bodensee zugelassen<br />

ist (ausgewählte Modelle). Mit dem 20” Propeller erreichen<br />

wir bei einem Trimm von 74% unsere höchste gemessene<br />

Geschwindigkeit: 45 Knoten oder 84 km/h!<br />

Individuelles Bootdesign<br />

Ist Ihnen weiss zu langweilig? Mit einer Folienverkleidung<br />

(bei Regattayachten bereits das A und O) können<br />

Sie sich Ihr Wunschdesign ohne grossen Aufwand realisieren<br />

lassen. Ob matt oder glänzend, die Bootfolierung<br />

ist auch eine Alternative zur Neulackierung.<br />

folioBoat (Schweiz)<br />

uniFAL GmbH<br />

CH-4800 Zofingen<br />

> www.folioboat.ch<br />

COLOR-STUDIO INSEGNE SA<br />

Via Cantonale<br />

CH-6814 Lamone<br />

> www.colorstudio.ch<br />

27’ RUNABOUT<br />

Fazit. Die Ocean Master hat viele starke Seiten, und in Kombination<br />

mit den Evinrude-Antrieben ist sie eine perfekte Wahl<br />

für Vielfahrer. Langlebiges Boot, wartungsarme Aussenborder<br />

(in den ersten 3 Jahren oder 300 Betriebsstunden<br />

keine planmässige Werkstattwartung notwendig) – tönt<br />

nach viel sorgenfreier Zeit auf dem Wasser. Und das hat natürlich<br />

auch seinen Preis. Dafür sind das Vergnügen und die<br />

Freiheit unbezahlbar. Mit ihren 2,55 Metern bleibt der<br />

27-Füsser trailerbar. Wer nicht selber schleppen möchte:<br />

Crown Service ist auch der richtige Partner für Bootstransporte<br />

bis 14 Meter/8 Tonnen.<br />

n<br />

27’ RUNABOUT<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

OCEAN MASTER 27'<br />

Aussenmasse Rumpf<br />

9,20 x 2,55-59 m<br />

Gewicht Rumpf leer<br />

(je nach Scheuerleiste) ca. 2’200 kg<br />

Motorisierung<br />

1-2x Aussenborder (auf Bracket oder auf Rumpf)<br />

(Alternativ: 1x Diesel-oder V8 Benzinmotor mit Z- oder starrer Welle, Jet-Antrieb)<br />

CE <strong>Zu</strong>lassung<br />

Personenzahl<br />

Rumpftypen<br />

Preis<br />

Preis Testboot<br />

EVINRUDE E175 DPX & DCX<br />

Schaftlänge<br />

Gewicht<br />

Motortyp<br />

Hubraum<br />

Kühlung<br />

Herstellergarantie<br />

PReIS<br />

B<br />

8 Personen | Hersteller garantiert 12 Personen als<br />

Polizei und Arbeitsboot (!)<br />

Open mit Center Console, Arbeitskabine, Runabout<br />

ca. CHF 130'000 je nach Ausführung, Wartezeit drei Monate<br />

CHF 145’000<br />

635 mm<br />

196 kg<br />

V6-Motor 60° E-TEC Direkteinspritzung mit Umkehrspülung<br />

2592 ccm<br />

Druck- und temperaturgesteuerte Wasserkühlung<br />

3 Jahre<br />

CHF 18'990 / Stück<br />

Crown Services<br />

Ing. Eugenio Wolk<br />

Via Industrie<br />

CH-6934 Bioggio<br />

Tel: 079 620 90 75<br />

> www.crownservices.ch<br />

Friedli Fahrzeuge AG<br />

Dorfstrasse 4<br />

CH - 5512 Wohlenschwil<br />

Tel: 056 4817181<br />

> www.powersports.ch<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 37


Y<br />

yachting · mastercraft X-Star & X-30<br />

Die neue X-Star aus dem Hause MasterCraft ist ein Gewinner. Seit acht Jahren krönen<br />

Wakeboarder dieses Boot als „Riders Choice of the Year“. 2013 wurde das<br />

erfolgsverwöhnte Boot nochmals verbessert – und wie.<br />

Text: Daniel Jauslin | Fotos: zVg<br />

38 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | | November Januar /Februar /Dezember 2013 2012


Die neue Liga<br />

X-Star<br />

<strong>Zu</strong>m einen haben die Amerikaner innerhalb des Herstellungsprozesses<br />

viele Änderungen und Verbesserungen vorgenommen,<br />

welche Schwachstellen, die von den Qualitätsingenieuren<br />

zur Verbesserung gemeldet wurden, um 44% reduzierten.<br />

<strong>Zu</strong>m anderen ist es den Konstrukteuren gelungen,<br />

ein komplett frisches Boot zu bauen. <strong>Zu</strong>sätzlich zu den offensichtlichen<br />

Unterschieden bei der Heckwelle liegt die bedeutendste<br />

Differenz beim Fahren und Bedienen. Das Boot<br />

fährt sich viel weicher und meistert schroffes Wasser spürbar<br />

besser. Auch bei krausem Seegang und Windgeschwindigkeiten<br />

von 35 Knoten gleitet die X-Star sanft durchs<br />

Wasser. Nur einmal landete Spritzwasser im Cockpit. Sogar<br />

hohe Heckwellen durchstösst sie sachte – wie von Geisterhand<br />

gezogen. Die Kombination mit dem 7.4-Ilmor-Motor ist<br />

eine Wucht. Das Sportboot schiesst los wie von einem Katapult<br />

angetrieben - dank der Stellung „auto“ auf dem Attitude-Plate<br />

und den 522 Pferdestärken im Heck. Die neue<br />

18-Zentimeter-Kommandozentrale ist himmlisch. Die wendbaren<br />

Sitze achtern lassen sich mit wenigen Handgriffen zu<br />

einer bequemen Lounge zusammenstellen.<br />

Wakeboard-Profi Pilot Martin James berichtet<br />

über die neue X-Star:<br />

„Das Boot zieht extrem gut und lässt sich leicht wenden.<br />

Ich fühlte mich völlig entspannt und hatte immer alles unter<br />

Kontrolle. Auf dem ‚Chill and Ride Event‘ in Deutschland<br />

waren Fahrer aus ganz Europa sowie zahlreiche<br />

Wakeboard-Athleten aus aller Welt vertreten. Niemand<br />

konnte glauben, wie RIESIG die Heckwelle war. Gleichzeitig<br />

fanden weniger professionelle Fahrer, dass die<br />

Heckwelle einen sehr weichen Übergang innehat und somit<br />

sehr angenehm zu fahren war. Ich hatte das Boot<br />

während der gesamten Zeit des Wettkampfes voller Ballast.<br />

Trotz all diesem Gewicht im Boot verbrauche ich mit<br />

dem 7.4-Motor ungefähr 30 Liter Kraftstoff pro Stunde.<br />

Das ist ein fantastischer Wert an einem Wettkampf. Dies<br />

ist das beste Wakeboard-Boot, welches ich je gefahren bin.“<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 39


Y yachting · mastercraft X-Star & X-30<br />

1<br />

Technische Daten<br />

Länge<br />

BREITE<br />

TIEFGANG<br />

Gewicht<br />

Nutzlast<br />

Tankvolumen<br />

Kapazität<br />

Laderaum<br />

MasterCraft Schweiz<br />

Leder & Co AG<br />

Dieter Hofer<br />

Alte Landstrasse 24<br />

CH - 8802 Kilchberg<br />

> www.mastercraft.ch<br />

X-30<br />

X-Star<br />

711 cm<br />

732 cm<br />

251 cm<br />

254 cm<br />

73 cm<br />

73 cm<br />

1973 kg<br />

2313 kg<br />

1021 kg<br />

934 kg<br />

227 l<br />

280 l<br />

11 Personen 11 Personen<br />

2,35 m 2 2,7 m 2<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

boot Düsseldorf:<br />

Halle H9<br />

Stand C56<br />

2<br />

3<br />

X-30<br />

Ein komplett neues Boot, als wäre es extra für die Schweiz<br />

gebaut worden. Eine taufrische Form, verbesserte Platzverhältnisse,<br />

grössere Ballasttanks und perfekte Aufteilung sind<br />

die wichtigsten Eigenschaften des Neulings. <strong>Zu</strong>dem ist die<br />

Heckwelle ultimativ und das Boot, dank des verbesserten<br />

6 -Lilter-Ilmor-Motors mit 320 PS, erst noch wirtschaftlich –<br />

30% weniger Kraftstoffverbrauch. Die <strong>neuen</strong> Linien sind systematisch<br />

darauf ausgelegt, Höchstleistungen abzurufen.<br />

Durch den tiefen V-Rumpf und die optimale Gewichtsverteilung<br />

können bis zu 11 Personen Ausflüge unternehmen und<br />

Sport betreiben. Der Bug ist in traditioneller Form – mit Ankerkasten.<br />

Der Vector-Antrieb ist bei MasterCraft-Modellen<br />

nicht wegzudenken. Die Kraftübertragung zum Propeller erfolgt<br />

beim V-Antrieb über eine Welle mit Umlenkgetriebe.<br />

Das spart achtern Platz, bietet die Möglichkeit, ihn ganz hinten<br />

im Boot einzubauen und immer noch Raum für die Schaltmechanik<br />

zu haben. <strong>Zu</strong>dem ist die Schraube weit unter dem<br />

Boot. Das gewährt Sicherheit für alle Schwimmer rund um<br />

das Boot. <strong>Zu</strong>sätzlich wird durch das Umlenkgetriebe nur gering<br />

Leistung verloren – auf jeden Fall rund 20% weniger als<br />

bei einem Z-Antrieb. Dafür muss sich der Kapitän erst daran<br />

gewöhnen, dass er mit dem Ruder steuert und nicht mit dem<br />

Antrieb. Vor allem beim Manövrieren macht sich eine leichte<br />

Verzögerung der Reaktion des Bootes bemerkbar.<br />

1 Wunderbar wandelbar und immer komfortabel.<br />

2 Vorbildlich angeordnetes Cockpit.<br />

3 Perfekt für den sportlichen Einsatz und relaxtes Cruisen.<br />

40 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Die Auftritte der besten Fahrer aus<br />

Europa, Afrika und dem Mittleren Osten<br />

wurden bestaunt<br />

1<br />

EAME Wakeboard Championships 2012<br />

Immer wieder ein Event, bei dem keine Mühen gescheut<br />

werden: die „Europe Africa and Middle East Wakeboard<br />

Championships” fanden in Kiew (Ukraine) statt.<br />

Über 100 Athleten aus 18 Ländern haben 5 Tage lang Unglaubliches<br />

geleistet. Das Rennen fand auf einem See mit<br />

vielen Stränden im Zentrum von Kiew statt. Übers Wochenende<br />

zog der Event Unmengen von Besuchern an, welche<br />

den Athleten zujubelten. Die Auftritte der besten Fahrer aus<br />

Europa, Afrika und dem Mittleren Osten wurden bestaunt,<br />

ebenso wie einige bekannte Gesichter aus der Weltmeisterschaftszene.<br />

Das Niveau war unglaublich hoch. Wir freuen<br />

uns, die Meinung von Marc Müller, Gewinner der Wakeboard<br />

Masters, über sein Sportgerät zu erfahren:<br />

YSB: Wie wichtig ist das richtige Sportboot für einen<br />

Athleten?<br />

Sehr wichtig. Die konstante Leistung resp. Geschwindigkeit<br />

des Bootes und die Form und Grösse der Heckwelle sind von<br />

zentraler Bedeutung für uns Sportler.<br />

YSB: Warum sind Sie mit der Heckwelle der MasterCraft<br />

-Boote zufrieden?<br />

Inzwischen gibt es einige Bootshersteller, welche sich verbessert<br />

haben – und schon kommt Mastercraft mit der <strong>neuen</strong><br />

X-Star, welche die beste Welle seit Jahren produziert... n<br />

2<br />

1 Eine fette Heckwelle ist der Traum eines jeden Wakeboarders.<br />

2 Marc Müller – Star und X-Star ergeben ein Winning Team.<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 41


Y<br />

titelthema · silverlining<br />

Silverlining<br />

42 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Perfektion auf<br />

Die harte Tour<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 43


Y<br />

titelthema · silverlining<br />

1<br />

2 3<br />

4<br />

44 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Dies ist die Geschichte eines Mannes, der sich<br />

aufmachte, eine Superyacht zu bauen. Nicht mit<br />

einer renommierten Werft, sondern alleine in<br />

einem kleinen Dorf in Thailand.<br />

Text: Guy Nowell | Fotos: Guy Nowell, Christian Lenz<br />

Christian Lenz ist ein Macher, der sich selbst immer neue<br />

Aufgaben und Herausforderungen setzt. Vor vier Jahren<br />

verkaufte er seine erfolgreichen Restaurantketten in Hongkong<br />

und Singapur und entschied sich, nun selbst eine<br />

Yacht zu bauen. Gänzlich unbekannt war ihm das Metier<br />

nicht, früher hatte er bereits einen 14-Meter-Trawler, eine<br />

ebenso lange Segelyacht und einen 21-Meter-Katamaran.<br />

Doch ein eigener Neubau setzte ganz neue Ansprüche –<br />

noch dazu ohne erfahrene Werft im Hintergrund. „Ich<br />

wollte beweisen, dass man in Asien ein ordentliches Boot<br />

bauen kann“, sagt Lenz rückblickend.<br />

Doch den Bau eines 30-Meter-Katamarans brach er ab, als<br />

der erste Rumpf fertig war. Danach fiel sein Augenmerk auf<br />

den Rohbau einer 104-Fuss-Yacht aus Aluminium. „Die<br />

Yacht war 1999 von Sparkman & Stephens konstruiert und<br />

zwei Jahre später gebaut worden“, erzählt Lenz. „Gefunden<br />

habe ich den Grundstock meiner Yacht auf der Yantai CIMC<br />

Raffles Shipyard, bei der 14.000 Mann überwiegend damit<br />

beschäftigt sind, Halbtaucher-Bohrinseln zu bauen.“<br />

Lenz organisierte den Transport der Yacht auf einem Küstenfrachter<br />

nach Lumut in Malaysia. Dort wurde ein Ruder<br />

angeschweisst, so dass die Yacht die folgenden 250 Meilen<br />

ins thailändische Satun auf eigenem Kiel zurücklegte. In<br />

Satun begann das Abenteuer Silverlining – in einem Dorf<br />

mit einer recht beschränkten Infrastruktur und ohne professionelle<br />

Werkstätten.<br />

5<br />

Lenz beschloss, Silverlining nach den Richtlinien der US-<br />

Klassifikationsgesellschaft American Bureau of Shipping<br />

(ABS) zu bauen. Den hohen Qualitätsrichtlinien folgend,<br />

mussten nun alle Nähte neu geschweisst werden. Lenz liess<br />

erst eine Halle um das Schiff bauen und konstruierte danach,<br />

weil es keine Spezialschweisser für Überkopfnähte gab, eine<br />

Helling aus zwei kugelgelagerten Ringrahmen, in denen der<br />

Rumpf stufenlos um seine Längsachse gedreht werden konnte.<br />

„Den Bauplan für diesen grössten Grillspiess Thailands<br />

skizzierten wir auf einer Papierserviette“, grinst Lenz. „Damit<br />

haben wir das Problem der Überkopfnähte gelöst.“<br />

1 Vor dem Rollout – warten auf das Rigg aus den USA.<br />

2 Wie ein XXL-Grillspiess: der Rumpf wird von allen Seiten zugänglich.<br />

3 Weiterreise auf dem Wasser.<br />

4 Vom Cockpit geht es ins offene Deckshaus und weiter in den<br />

oberen Salon<br />

Als Silverlining schwamm,<br />

schien es allen wie eine<br />

Befreiung. Unter Motor lief<br />

das Schiff nach Malaysia,<br />

wo der Mast gestellt wurde,<br />

und weiter nach Phuket<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 45


Y<br />

titelthema · silverlining<br />

1<br />

2<br />

ben 326 Röntgenaufnahmen von den Schweissungen gemacht“,<br />

erzählt Lenz. „Jede einzelne wurde von den ABS-Inspektoren<br />

für gut befunden.“<br />

Als alle Rumpfverbindungen erneuert waren, heuerte Lenz<br />

Schiffbaustudenten der Prince of Songkla University an, um<br />

Bruchtests zu machen. „In tropischem Klima ist Schweissen<br />

nicht nur schwierig, sondern bei einer Luftfeuchtigkeit von<br />

über 90 Prozent auch sehr fehleranfällig“, weiss Lenz aus<br />

Erfahrung. So wurde ein klimatisiertes Zelt um das Boot gebaut,<br />

um die Luftfeuchtigkeit unter 50 Prozent zu bringen.<br />

Da aber das Boot an seinem „thailändischen Grillspiess“ für<br />

die Schweissarbeiten immer wieder gedreht werden musste,<br />

mussten die Klimaanlagen im Zelt kardanisch aufgehängt<br />

werden. Die eigenwillige Konstruktion hatte Erfolg. „Wir ha-<br />

Eigner Lenz musste seinen 110 Arbeitern in Satun, die fast<br />

alle aus dem Dorf Chebilang kamen, jeden Schritt ihrer <strong>neuen</strong><br />

Tätigkeit erklären. Metallarbeiten von so hoher Qualität<br />

waren ihnen bisher unbekannt. Nach seinen Plänen nahmen<br />

die Bootsbauer das Deckshaus und die Scheuerleisten weg<br />

und schnitten Öffnungen für eine Garage und die Gangway<br />

in den Spiegel. Nach sechs Monaten waren die Schweissarbeiten<br />

abgeschlossen, geprüft und genehmigt.<br />

Danach wurden vier Tonnen Isolierung, Rohrleitungen und<br />

Kabel eingebaut. In den folgenden zweieinhalb Jahren waren<br />

34 Arbeiter damit beschäftigt, die Einrichtung aus Marinesperrholz<br />

direkt im Schiff zu verleimen. Parallel dazu<br />

wurde der Rumpf geglättet, gespachtelt und lackiert. Aber<br />

auch Projektmanager Lenz lernte beim Bau viel dazu: „Als<br />

ich anfing, hatte ich von nichts eine Ahnung. Jetzt weiss ich<br />

Dinge, die ich gern schon vor dem Bau gewusst hätte. Meine<br />

Lernkurve verlief vertikal.“<br />

Neben der Bauaufsicht organisierte Lenz vor allem den<br />

Transport der weiteren Ausrüstungsgenstände der Yacht<br />

nach Asien. Rigg und Decksbeschläge kamen aus Wisconsin,<br />

1 Oberstes Design-Gebot: Platz, Licht und Open-Air-Feeling.<br />

2 Das neue schwimmende Heim wird zum Schulzimmer.<br />

3 Familie Lenz nimmt Kurs auf die Tropen.<br />

46 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


die Elektrik aus England, die Steueranlage aus Australien<br />

und die Winschen aus Neuseeland. „Manchmal hatte ich<br />

die Sorge, dass wir auf einem halbfertigen Boot in einem<br />

Schuppen in Thailand sitzen bleiben“, sagt er rückblickend.<br />

Doch um seine Arbeiter weiter zu motivieren, entwickelte<br />

er eine Augen-zu-und-durch-Haltung und feuerte in einer<br />

Mischung aus Cheerleader und Mentalcoach sein Team an.<br />

Der grosse Tag kam, an dem Silverlining vom Stapel laufen<br />

konnte: Eine Hallenwand wurde entfernt, dann warteten<br />

alle auf das Springhochwasser des Flusses. 3,70 Meter<br />

Wassertiefe mussten erreicht werden, das Zeitfenster war<br />

schmal – so schmal, dass der Stapellauf dreimal verschoben<br />

werden musste. Doch dann nahmen zwei 100-Tonnen-<br />

Kräne das Schiff an den Haken, eine Flasche Champagner<br />

zerschellte am Bugg und ein zum Schlepper umfunktioniertes<br />

Fischerboot zerrte das Schiff von seiner Helling ins<br />

Wasser.<br />

„Als Silverlining schwamm, waren wir alle erleichtert“, erinnert<br />

sich Lenz. Danach ging alles wie von selbst. Unter<br />

Motor lief das Schiff nach Langkawi. Dort wurde der Mast<br />

gestellt, danach ging es weiter nach Phuket, um die Ausrüstung<br />

zu vollenden. Nach zweieinhalb Jahren Arbeit hatte<br />

Lenz, der in der Bauphase von zwei Freunden unterstützt<br />

wurde, eine reinrassige Sloop mit klassischen Linien<br />

und einem grosszügigen, harmonisch zum Schiff passenden<br />

Deckshaus. Den Originalaufbau mit einem hohen<br />

Cockpitsüll und einem engen Durchgang zum Deck wollte<br />

Lenz nicht übernehmen. Ihm schwebte ein zum weitläufi-<br />

Manchmal hatte ich die<br />

Sorge, dass wir auf einem<br />

halbfertigen Boot in<br />

einem Schuppen in<br />

Thailand sitzen bleiben<br />

3


Y<br />

titelthema · silverlining<br />

1<br />

gen Achterdeck hin offener, luftiger „Gemeinschaftsraum“<br />

unter einem festen Dach vor. Von dort aus gelangt man in<br />

den oberen Salon, in dem gegessen und navigiert wird. So<br />

entstand ein Lebensraum, der neben einem Rundumblick<br />

auch den nötigen Sonnenschutz bietet und ein bisschen<br />

kühlenden Wind hineinlässt – wichtig für ein Schiff, das<br />

vorwiegend in den Tropen segeln soll. Dass der Platz des Navigators<br />

an einen Sportwagen erinnert, ist kein <strong>Zu</strong>fall. Er<br />

stammt aus einem Datsun 350 Z. Denn Eigner Lenz ist auch<br />

Autofan. Und findet die Klimaanlagendüsen des Audi TT so<br />

gut, dass er sie auch auf seiner Yacht einbauen liess.<br />

2<br />

3<br />

Auch der Hauptsalon ist grosszügig geschnitten und wirkt<br />

offen und luftig – Attribute, die für Lenz an Bord unerlässlich<br />

sind. „Auf vielen anderen Yachten, sogar auf 30-Meter-Schiffen,<br />

ist der Platz unter Deck in lauter kleine Bereiche unterteilt“,<br />

sagt er. „Aber enge Räume und tropisches Klima passen<br />

nicht zusammen.“ Die Gästekabinen und seine private Suite<br />

sind achtern, dank des höher gelegten Deckssalons mit ausreichend<br />

Stehhöhe. Und was macht Lenz, wenn er seine<br />

Silverlining nicht an Deck geniesst? Er liegt in seiner, nur<br />

durch eine Glaswand von seiner Kabine abgetrennten, Badewanne.<br />

Eine Wellnesszone, für die er den Anspruch erhebt,<br />

sie sei die schönste schwimmende Badewanne der Welt. n<br />

1 Hölzer der Region wurden für den Innenausbau verwendet.<br />

2 An die Eignerkabine schliesst sich das durch eine Glaswand<br />

abgetrennte Badezimmer an (unteres Bild 3)<br />

48 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


lifestyle<br />

American Style<br />

Klassische Elemente neu interpretiert. So präsentiert Gant sich für diesen Winter mit seinen<br />

Kollektionen Winter Nautical, American Style und Christmas in Manhatten. Immer wieder gerne<br />

und lustvoll kombiniert werden Westen, Strickpullis, Blazer, Boots und Accessoires in allen<br />

möglichen Farben und Varianten. | www.gant.com


Y<br />

Lifestyle · News<br />

Black & White<br />

icetropez<br />

Aus der südfranzösischen Domaine Tropez stammen diese<br />

drei Côtes de Provence Weine (Rosé) in ihren Flaschen, welche<br />

allein schon eine Augenweide sind. Dazu kommt der inhaltliche<br />

Genuss als Gaumenschmaus, welchen der Produzent<br />

und Inhaber des erst 1996 gegründeten Weingutes,<br />

Grégoire Chaix, mit Liebe und Passion kreiert hat. Nach der<br />

nachts durchgeführten Weinlese von Hand und maschinell<br />

werden die intensiven Bouquets erreicht durch ein spezielles<br />

Pressverfahren unter Verwendung von Trockeneis und<br />

gekühlter Einlagerung der Maische vor der Pressung bei<br />

tiefen Temperaturen.<br />

Der White Tropez passt hervorragend zu Fischcurry, Geflügel,<br />

Lammkoteletts, grilliertem Loup de Mer oder Dorade.<br />

Den Black Tropez (7,5 dl) und die Magnum Class One (1,5l)<br />

geniessen wir gekühlt als Apéritif oder zu pikanten und<br />

würzigen Gerichten wie Bouillabaisse, Curry oder Lammgigot;<br />

also perfekte Begleiter für festliche Anlässe. Santé! Diese<br />

und andere empfehlenswerte Produkte dieser Domaine<br />

zu finden unter<br />

> www.icetropezsuisse.ch<br />

NO FISH<br />

Recycling macht<br />

schön<br />

Wunderschön klassisch, egal ob auf Ihrer Yacht oder aber zu<br />

Hause, der Deckstuhl zieht die Blicke auf sich, ist bequem und,<br />

weil zusammeklappbar, praktisch zu verstauen. Die Taschen für Damen und Herren<br />

werden handgefertigt, bieten mit diversen Einteilungen<br />

viel Platz und sind aus kräftigem Nylonmaterial. Die<br />

Überschläge erhalten durch die verschiedensten Segel<br />

mit Segelnummern, Klassenzeichen und Reffbändsel<br />

ihre Einmaligkeit. Alle Produkte aus dem Hause No<br />

Fish werden entweder aus gebrauchten Segeln, welche<br />

die Firma beschafft, oder aber aus Ihren eigenen ausrangierten<br />

Segeln völlig individuell designt gefertigt.<br />

Jedes Stück ist somit ein Unikat. Der Bootstuhl ist für<br />

€ 129 erhältlich, die Taschen kosten in S: € 39.90/M:<br />

€ 69.90/L: € 89.90 resp. XL: € 99.90. Viele Variationen<br />

und genaue Masse finden Sie auf<br />

> www.nofish.de<br />

50 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


MANUFACTUM<br />

Mach es wie die Sonnenuhr...<br />

...zähl die heiteren Stunden nur. In winterlichen Tagen eine gute Idee und mit der universellsten unter<br />

den Sonnenuhren, der Ringsonnenuhr, ein Leichtes. Ihr grösster Vorteil: Sie ist an jedem Ort der<br />

Welt ohne <strong>Zu</strong>hilfenahme von Kompass oder Libelle einsetzbar. Den Sonnenwinkel zur Äquatorebene<br />

mit seinen verschiedenen Werten nützt die Ringsonnenuhr, um mit dem beweglichen Schattenwerfer,<br />

einer kleinen Lochmaske, das kalendarische Datum einzustellen. So wird die korrekte astronomische<br />

Zeit an der Innenkante des Rings ablesbar. Aus Messing und Stahl, aber nur gerade 40 g<br />

schwer, mit einem Durchmesser von 6 cm und einklappbar, wird diese Sonnenuhr ein feiner Reisebegleiter<br />

oder ein originelles Geschenk. CHF 69 (inkl. Bedienungsanleitung), zu beziehen bei<br />

> www.manufactum.ch<br />

Cool Stars<br />

ROCKGEWITTER<br />

Mit diesem Sternen-Pullover wird Ihnen warm ums Herz. Bei einer<br />

Marke, die Rockgewitter heisst, sicherlich auch kein Problem. Aus<br />

der Botswana-Kollektion dieses Labels stammt der Grobstrick in<br />

Schwarz, mit welchem Sie der Kälte unerschrocken entgegentreten,<br />

sei es auf einem winterlichen Törn oder aber einem Spaziergang im<br />

Schnee. Preis ca. CHF 149. Dieser und weitere ‚Natural Born Cool’-<br />

Artikel für einen eigenwilligen Stil zu beziehen bei<br />

> www.conleys.ch<br />

AVO Cigars<br />

Blauer Dunst für<br />

Blue Notes<br />

Der leidenschaftliche Jazzmusiker und Zigarren-Connaisseur Avo Uvezian ist nicht nur Erfinder<br />

der mittlerweile weltbekannten AVO-Session, die jedes Jahr Ende Oktober in Basel<br />

stattfindet. Er kreierte zum 25. Jubiläum auch diese Edition und verbindet<br />

damit seine beiden Passionen, die Komposition von Musik und feinsten<br />

Zigarren. Diese Zigarre im majestätische Toro-Format hat kräftige und<br />

aromatische Rauchnoten sowie pfeffrige und süsse Eigenschaften im<br />

Abgang und ist abgerundet mit einem Piloto-Umblatt und einem seidigen<br />

Criollo Deckblatt aus der Dominikanischen Republik. Seit Kurzem in<br />

der Schweiz im Tabakfachhandel erhältlich sind die auf 2000 Stk. limitierten,<br />

nummerierten Piano-Kistchen „25th Anniversary Edition“ zu<br />

CHF 450. Auch die Sonderedition „La Trompeta“, limitiert<br />

auf weltweit 10'000 Stk., ist nun im 10er-Kistchen<br />

zu CHF 185 zu erstehen. Weitere Infos auf<br />

www.avo.com, weitere Exklusivitäten bei<br />

> www.zone-4.com<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 51


Y<br />

Lifestyle · News<br />

Zeitlose<br />

Zeitmesser<br />

Geschenke in letzter Minute? Warum nicht. Doch edle Chronographen wollen sorgfältig<br />

ausgesucht sein, denn schliesslich geht es ja auch um eine höchst angenehme Investition<br />

in die <strong>Zu</strong>kunft. Jede Uhr hat ihre eigene Geschichte – welche passt zu Ihnen?<br />

Text: Regina Detjen<br />

Omega Seamaster Planet Ocean<br />

Seit dem Film „Goldeneye“ von 1995 trägt James Bond eine Omega Seamaster an seinem Handgelenk. Als<br />

Mitglied der Marine und als diskreter Gentleman von Welt die absolut richtige Wahl. Im <strong>neuen</strong> Abenteuerfilm<br />

„Skyfall“ entschied sich der Spion ihrer Majestät für die Omega Seamaster Planet Ocean 600m Co-Axial<br />

Chronometer aus Edelstahl mit Edelstahlarmband, deren Designmerkmale in direkter Verbindung zu den<br />

klassischen Seamaster-Modellen der 1950er Jahre stehen. Die »skyfall« Edition wird von Omegas exklusivem<br />

Co-Axial-Kaliber 8507 mit Siliziumspirale angetrieben. Das Werk lässt sich durch einen verschraubten<br />

Saphirglasboden betrachten und erfüllt die Chronometernorm (C.O.S.C.).<br />

> www.omegawatches.com<br />

TAG Heuer Mikrogirder<br />

Nach dem Mikrotimer Flying 1000 doppelt der Spezialist für Sportzeitmessung TAG<br />

Heuer noch nach: Der Stoppsekundenzeiger des Mikrogirder dreht pro Sekunde 20<br />

Runden auf dem Zifferblatt und misst so die Zweitausendstelsekunde, abzulesen auf<br />

einer Skala am Zifferblattrand. Beim Ablesen sollen zudem eine Drei- und eine 90-Sekunden-Skala<br />

helfen. Realisiert wird der Präzisionsrekord wie beim Vorgängermodell<br />

von einem eigenen Chronographenwerk mit Starter-Nabenbremsen-System und Säulenradsteuerung.<br />

Dank eines Ausschnitts im schwarzen Zifferblatt kann man dem<br />

Mechanismus bei der Arbeit zuschauen.<br />

> www.tagheuer.com<br />

52 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Blancpain Fifty Fathoms<br />

Grosse Würfe entstehen oft durch die Passion ihrer Erfinder. So auch mit dieser<br />

kultigen Taucheruhr, die von Blancpain-CEO Jean-Jacques Fiechter 1953<br />

lanciert wurde. Als leidenschaftlicher Taucher hatte Fiechter exakte Vorstellung<br />

von seinem Unterwasserbegleiter. Die nur in einer Richtung drehbare<br />

Lünette, der O-Ring, das reduzierte Design – in der Fifty Fathoms kam all das<br />

zur Anwendung. Französische Militärtaucher und US-Seals trugen die Uhren<br />

auf ihren Missionen in der Tiefe. Heute feiert die Neuauflage dieser Ikone<br />

neue Höhenflüge.<br />

> www.blancpain.com<br />

IWC Aquatimer Chronograph Galapagos<br />

Die Schaffhauser Uhrenschmiede tummelt sich nicht<br />

nur in der Luft, sondern kümmert sich auch um das<br />

Wohl der Meere. Seit 2003 unterstützt sie Non-Profit-<br />

Organisationen zum Schutz und zur Erforschung<br />

der Ozeane. Ausserdem lanciert sie regelmässig Sondermodelle.<br />

Neben der Cousteau-Edition entstand<br />

aus der <strong>Zu</strong>sammenarbeit mit der Charles Darwin<br />

Foundation auf den Galapagosinseln das passende<br />

Spezialmodell. Es stimmt in der Ausstattung weitgehend<br />

mit der klassischen Aquatimer Chronograph<br />

überein, unterscheidet sich aber markant durch die<br />

mattschwarze Erscheinung und die eingravierte Galapagos-Schildkröte<br />

auf der Rückseite.<br />

> www.iwc.com<br />

Fortis Marinemaster Vintage<br />

Als Hommage an einen FORTIS Klassiker der 70er entstanden zum<br />

100-jährigen Fortis-Jubiläum 2012 die Marinemaster Vintage Chronographen.<br />

Die mechanischen Modelle mit dem Namen „Marinemaster“<br />

wurden erstmals zu Beginn der 1940er Jahre weltweit vertrieben. Im<br />

Laufe der Zeit entstanden Marinemaster-Modelle, die den Zeitgeist reflektierten<br />

und das jeweilige Design widerspiegeln. Das zeittypische<br />

blaue (oder orange) Design und das gewölbte Glas sorgen für den heute<br />

wieder trendigen Retro Look. Die originalgetreue Gestaltung garantiert<br />

den Charakter der beiden Chronographen, die in limitierter Auflage<br />

von jeweils 500 Exemplaren gefertigt wurden.<br />

> www.fortis-watches.com<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 53


Y<br />

ART EDITION · stefano faravelli<br />

Stefano Faravelli<br />

Text: Stefan Detjen | Fotos: Stefano Folgaria, Francesca Faravelli<br />

54 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


In der heutigen digitalen Welt besetzt Stefano Faravelli einen<br />

faszinierenden Gegenpol: mit seinen gemalten Reisetagebüchern<br />

sieht er sich in der Tradition der frühen Reisenden, Forscher<br />

und Entdecker, die mit wachen Augen in unbekannte<br />

Gebiete vorstiessen und alles sorgfältig abzeichneten.<br />

Seine künstlerische Ausbildung holt er sich am Gymnasium<br />

und an der Kunstakademie von Turin. Mit seinem zusätzlichen<br />

Philosophie- und Orientstudium findet er seine<br />

perfekte Rolle als “Peintre-Savant”.<br />

Die Lust am Reisen in fremde Länder führt ihn schon früh<br />

zur Kunst der “Carnets de Voyage”, und rasch entwickelt er<br />

mit seiner typischen Aquarelltechnik einen präzisen Erzählstil,<br />

der seine frühe Vorliebe für botanische Zeichnungen,<br />

zoologische Bücher und alte Atlanten erkennen lässt.<br />

Mit seinem Carnet de Voyage über seine Mali-Reise gewinnt<br />

er 2005 an der Biennale du Carnet de Voyage in<br />

Clermont-Ferrand den 1. Preis. Weitere Bücher folgen, darunter<br />

Reisebücher über China, Ägypten und Japan.<br />

Seine Carnets wurden in London, New York, Paris, Istanbul,<br />

Jerusalem ausgestellt, 2011 nimmt er an der Biennale<br />

von Venedig teil. Neben seiner Lehrtätigkeit am Europäischen<br />

Institut für Design leitet er eine eigene Schule über<br />

die Kunst des Carnets de Voyage.<br />

n<br />

> www.stefanofaravelli.it<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 55


Y<br />

VERLOSUNG · Mitmachen und Gewinnen<br />

Trocken durch<br />

den Winter<br />

Meaco und <strong>YACHTING</strong> Swissboat<br />

verlosen 3 x perfektes Kabinenklima<br />

3 x 1<br />

Meaco DD8L<br />

Luftentfeuchter<br />

im Wert von CHF 395.–<br />

zu gewinnen<br />

Das Gerät eignet sich ideal zum Einsatz während der Überwinterung<br />

von Motorbooten und Segelschiffen, um Feuchtigkeitschäden<br />

zu verhindern.<br />

Dieser Luftentfeuchter sorgt für ein geregeltes und optimales<br />

Klima, wodurch das Inventar und die Substanz Ihres<br />

Schiffes vor Feuchtigkeit, Schimmelbildung und Muffgeruch<br />

geschützt werden.<br />

Im Practical Boat Owner Magazine, dem englischen Fachmagazin<br />

für Bootsbesitzer, wurde der Meaco DD8L nicht<br />

zuletzt wegen seiner hervorragenden Effizienz zum klaren<br />

Testsieger gekürt.<br />

Senden Sie uns Ihren Namen und Ihre Adresse via Postkarte<br />

oder E-Mail. Einsendeschluss ist der 5. Januar 2013. Unter<br />

allen Einsendungen verlosen wir drei dieser 6,4 kg<br />

leichten und kompakten Entfeuchter von Meaco.<br />

Viel Glück!<br />

Postadresse:<br />

<strong>YACHTING</strong> Swissboat<br />

Via della Posta 3<br />

CH-6934 Bioggio<br />

E-Mail:<br />

regina.detjen@yachting.ch<br />

MEACO DD8L<br />

Der Meaco DD8L entfeuchtet unabhängig von der Umgebungstemperatur<br />

bereits ab 1°C sehr effizient und gefriert,<br />

im Gegensatz zu handelsüblichen Luftentfeuchtern,<br />

nicht. Der DD8L eignet sich für einen selbständigen<br />

und unüberwachten Betrieb und ist auch bei langer Abwesenheit<br />

äusserst zuverlässig. Die Autostart-Funktion<br />

sichert die Wiederaufnahme des Betriebes nach Stromausfällen,<br />

und durch den Direktablauf des gesammelten<br />

Kondenswassers erübrigt sich das Leeren des Kondenswassertankes.<br />

Dank des sehr leisen Betriebs kann der Meaco DD8L bedenkenlos<br />

zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit in der<br />

Schlafkabine eingesetzt werden. Der integrierte Ionisator<br />

und der antibakterielle Silber-Nano-Filter sorgen<br />

zudem für ein rundum gesundes Raumklima. Der DD8L<br />

kann zusätzlich zur Unterstützung der Wäschetrocknung<br />

eingesetzt werden. Er kann bei Nichtgebrauch einfach<br />

und platzsparend verstaut werden.<br />

> www.ecofort.ch<br />

56 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Reisen<br />

Cruisen<br />

mit Micky<br />

Vier Disney-Kreuzfahrtschiffe – Disney Magic, Disney Wonder, Disney Dream und<br />

Disney Fantasy – fahren derzeit über die Meere. Das Angebot an Bord ist speziell auf die<br />

Bedürfnisse und Wünsche von Familien zugeschnitten: Theaterinszenierungen, Partys,<br />

Feuerwerk, Filmvorführungen und die Disney-Figuren an Bord schaffen ein unvergleichliches<br />

Ambiente für Gross und Klein. Die Routen führen durch die Karibik, an die Mexikanische<br />

Riviera, nach Alaska und 2013 auch nach Europa. | www.disneycruise.disney.go.com<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 57


Y Reisen · Griechenland | Teil 2<br />

Yachten und<br />

Katamarane zum<br />

Chartern<br />

In Griechenland weht der Wind sommers meist aus nördlicher, nordwestlicher und<br />

nordöstlicher Richtung, und Segler tun gut daran, geschmeidig nach Süden zu folgen,<br />

anstatt gegen den Meltemi und die Wellen der Ägäis anzukämpfen. Schon Philipp II. von<br />

Makedonien, der Vater Alexanders des Grossen, lenkte seine Schiffsexpeditionen nach<br />

Griechenland vorwiegend den südlichen Küsten zu.<br />

Text: Marco Steiner | Fotos: Marco D’Anna, shutterstock<br />

58 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Teil 2 – Fortsetzung aus YSB 06 /2012<br />

Meine Lieblingsinsel ist Amorgos. Aus der Ferne sieht sie<br />

aus wie ein grosser Drache mit gekrümmtem Rücken, der<br />

sich im Wasser ausruht. Amorgos steht allein inmitten der<br />

südlichen Ägäis und weist den Weg in Richtung Dodekanes.<br />

Sie ist ebenso wie Mykonos eine Königin der Winde, doch<br />

glaubt man Vasili, dem Skipper, flösst sie mehr Furcht ein.<br />

Vasili ist Grieche, er kommt aus Thessaloniki im Osten Griechenlands<br />

nahe der Grenze zu Bulgarien. Vasili hat mir ein<br />

interessantes Phänomen, die Entstehung des Meltemi, erklärt,<br />

ohne der Geschichte vom Mord an Ikarus irgend etwas<br />

von ihrer Schönheit zu nehmen.<br />

Im Sommer bildet sich am östlichen Himmel über der Türkei<br />

ein Tiefdruckgebiet, das sich entgegen dem Uhrzeigersinn<br />

in Richtung Griechenland, genauer gesagt der Grenze zwischen<br />

Bulgarien und Griechenland, in Bewegung setzt. Auf<br />

der anderen Seite hingegen, im Westen Griechenlands, an<br />

der Grenze zu Albanien, bilden sich weitere Luftwirbel in einem<br />

Hochdruckgebiet, die sich im Uhrzeigersinn drehen<br />

und sich mit den anderen, von der Türkei kommenden Strömungen<br />

treffen, um die Ägäis gerade dort, wo sich die Kykladen<br />

befinden, wie einen Kanal zu durchqueren. Und welche<br />

Insel ist dem Wind am stärksten ausgesetzt?<br />

Richtig: der Drache, der sich hier im Wasser räkelt, Amorgos.<br />

Wenn der Meltemi seine Aufgabe ernst nimmt, überschreitet<br />

er problemlos 30 Knoten, wir haben auch schon 38 erlebt,<br />

doch er kann es sogar noch besser. In dieser Situation<br />

Amorgos vom Südwesten her anzusteuern, etwa vom wunderschönen<br />

Astipalia aus, ist ein fast unmögliches Unterfangen,<br />

und die Ostküste von Amorgos, die eigentlich am<br />

ehesten vor den Nordwinden geschützt sein müsste, wird<br />

zu einer sehr lebensechten Erfahrung des "Venturi-Effekts"<br />

auf das Meer. Es sind wohl keine umfangreichen Erklärungen<br />

nötig, um dieses physikalische Phänomen zu beschreiben.<br />

Als Erklärung mag genügen, dass die über 800 Meter<br />

hoch aufragenden Berge von Amorgos den Wind nach unten<br />

drücken und seine Stärke dabei mit beeindruckenden<br />

Böen vervielfachen. Das ist ein wenig, als würde ein heftiger<br />

Luftstrom in einem sich verjüngenden Rohr kanalisiert,<br />

so dass die Luft deutlich schneller aus- als eintritt. Die<br />

Ägäis wird damit zu einer Art riesigem Trichter, der genau<br />

auf Amorgos gerichtet ist.<br />

Die Ostseite der Insel, der gekrümmte Drachenrücken, ist<br />

eigentlich ein grosser Felsvorsprung, Prophetas Elias genannt,<br />

der steil ins Meer abfällt. Dieses wird von den heftigen<br />

Stössen des Meltemi plattgedrückt und gepeitscht, doch<br />

gerade hier, mitten über der Küste, befindet sich ein unglaubliches,<br />

strahlend weisses Kloster. Es erscheint wie ein<br />

kostbarer Stein von blendender Helligkeit, eingepasst in den<br />

dunklen Fels, ocker, braun, geriffelt und durchzogen von<br />

schwarzen und grauen Streifen.<br />

Dieses Kloster heisst Moni Hozoviotissa. Es scheint kaum vorstellbar,<br />

dass irgendjemand gemeint hat, er müsse es gerade<br />

hier errichten, doch noch unmöglicher scheint es, dass dies<br />

tatsächlich jemandem gelungen ist und dass das Kloster immer<br />

noch da steht, unversehrt und wunderschön, nach vielen<br />

1<br />

Amorgos steht allein<br />

inmitten der südlichen<br />

Ägäis und weist den Weg<br />

in Richtung Dodekanes<br />

Jahrhunderten. Angeblich kamen zwei Mönche mit einem kleinen<br />

Boot aus Kleinasien hierher. Sie trugen eine heilige Ikone<br />

der Jungfrau Maria mit sich, die sie in der Zeit des Bilderstreits<br />

aus ihrem Kloster gerettet hatten. Das Meer schleuderte ihr<br />

Boot gegen den Fels, das Holz zersplitterte, und es war den<br />

Mönchen beinahe unmöglich, mit dem Steuerruder zu steuern.<br />

Doch als sie die Augen zu dieser beeindruckenden Stein- und<br />

Granitwand emporhoben, schien ihnen, als hätten sie einen<br />

Ort gefunden, der sie an die Berge ihrer Heimat erinnerte. Vielleicht<br />

zerbarsten die Ruder, das Boot blieb zwischen den engen<br />

Felsen liegen, und die Ikone fiel ins Meer, doch vielleicht gelang<br />

es diesen mutigen Männern auch, auf wundersame Weise ans<br />

Ufer zu gelangen und die gigantischen Felshänge emporzuklettern,<br />

ja, vielleicht gelang es ihnen sogar, die Grundsteine des<br />

Klosters zu legen. Tatsächlich wird in Moni Hozoviotissa bis<br />

heute die wundertätige Ikone aufbewahrt. Hier leben etwa 80<br />

Mönche, die ihr Leben dem Gebet und dem Studium der alten<br />

Manuskripte geweiht haben. Einer Legende zufolge begann<br />

man mit dem Bau des Klosters unten am Meer, doch Nacht für<br />

Nacht wurde die begonnene Arbeit wieder zerstört. Eines Tages<br />

verlor der Baumeister das Kästchen mit seinem Werkzeug.<br />

Er suchte es überall, doch es schien verloren. So verbreitete<br />

sich Trauerstimmung an diesem Ort, der auch Diavolotopos,<br />

Ort des Teufels, genannt wird. Diese hielt an, bis irgendjemand<br />

plötzlich nach oben blickte und sah, dass das Kästchen mit<br />

dem Werkzeug an einem Nagel auf halber Höhe des Berges<br />

hing. Der Fundort wurde als kostbares Zeichen der Jungfrau<br />

Maria gedeutet, und das Kloster sollte nun an jener Stelle errichtet<br />

werden. Hier scheint ein Traum wahr geworden zu sein.<br />

Doch damit so etwas geschehen kann, ist immer auch eine<br />

Reise, eine Idee, eine Eingebung erforderlich, und man benötigt<br />

dazu auch Zeit, Beharrungsvermögen und harte Arbeit.<br />

Stein für Stein haben die Mönche uns ein Zeichen hinterlassen,<br />

ein Zeugnis dafür, wie sich Vergangenheit und <strong>Zu</strong>kunft verbinden<br />

lassen, damit aus einem Traum eine wahre Geschichte<br />

werden kann. Die Ikone der Jungfrau Maria stammt aus dem 9.<br />

Jh. und beschützt die Fischer bis zum heutigen Tag.<br />

Doch nicht nur das Kloster ist interessant auf Amorgos. Unweit<br />

des Hafens Katapola, dem ältesten Teil der Insel, befin-<br />

1 Blick über Amorgos.<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 59


Y Reisen · Griechenland | Teil 2<br />

Dodekanes<br />

1<br />

Die Burg des Ritterordens<br />

des Heiligen Johannes<br />

wurde<br />

1<br />

zu Beginn des<br />

15. Jahrhunderts erbaut<br />

türkei<br />

Patmos<br />

Lipsi Leros<br />

Bodrum<br />

Kalymnos Pserimos<br />

Amorgos<br />

Kos<br />

Kykladen<br />

det sich eine wunderschöne Chora. Die Burg stammt aus<br />

dem 13. Jahrhundert, man findet hier alte Mühlen, und es<br />

lohnt sich wirklich, durch die engen Gässchen zu streifen<br />

und das Restaurant, das Essen, das Getränk zu suchen, auf<br />

das man gerade Lust hat. Irgendwo dort unten steht ein kleines<br />

Restaurant, das orientalische Speisen führt, und irgendjemand<br />

hat auf die Mauer den Cartoon-Helden Corto Maltese<br />

gezeichnet, wie er Shanghai Lil trifft.<br />

Kinaros ist nur ein vereinzelter grosser Felsen im blauen<br />

Meer auf der Strecke zwischen Amorgos und Levitha.<br />

Dort erhebt er sich mitten im Windkanal des Meltemi,<br />

eine Wand aus Kalkgestein im Osten, an der sich die aufsteigende<br />

Sonne festhalten kann. Es scheint, als sei ein<br />

Gesicht in den Stein eingemeisselt, eine Art antikes Eidos,<br />

das über die Zeit lacht und in die Ferne sieht. Es könnte<br />

durchaus auch ins Meer gleiten und dort in tausend Muscheln<br />

zerfallen, oder es könnte weiter die Wellen brechen.<br />

Immer aber wird es über die Zeit und die in den<br />

Wellen zerschellten Schiffe lachen.<br />

INFOS & TIPPS<br />

Kalymnos: Taverna Nikolas (Tel. 224 302 9453)<br />

In der einsamen Paleonisos-Bucht, gleich hinter dem<br />

Strand, befindet sich die Taverne von Nikolas Makarounas.<br />

Der Schullehrer und Schwammtaucher bietet<br />

einfache Gerichte in familiärem Ambiente an. Aus seiner<br />

reichen Kollektion kann man auch Naturschwämme<br />

aussuchen und als Souvenir kaufen.<br />

Patmos, Leros und Kos sind die Hauptinseln des Dodekanes.<br />

Auf Patmos befindet sich eine wirklich aussergewöhnliche<br />

Höhle. Vor sehr langer Zeit ruhte hier der Heilige Johannes,<br />

er schlief auf einem Kissen aus Stein. Eines Nachts öffnete<br />

sich plötzlich ein Spalt direkt über seinem Kopf. Er hatte die<br />

Form eines Kreuzes, liess ein wenig Licht einfallen und<br />

brachte Johannes dazu, auf die Stimme Gottes zu hören. So<br />

soll das Buch der Offenbarung entstanden sein: genau in<br />

dieser Grotte. Auch heute hört man an diesem Ort noch ein<br />

seltsames Raunen, ja selbst in den Augen des Popen, der uns<br />

zusieht, flackert ein eigentümliches Licht.<br />

Das Kastell auf Leros ist ein magischer Ort, und die Aussicht<br />

von den Höhen dieser Mauern herab vermittelt ein<br />

Gesamtbild Griechenlands: die Mühlen, die zerklüfteten<br />

Küsten, die ins Meer abfallen, die Olivenbäume, die weissen<br />

Kirchen und Steinmauern und das Meer, das Meer überall<br />

ringsum, das alle Orte und Personen voneinander entfernt,<br />

aber auch einander zuführt.<br />

An der türkischen Küste liegt Bodrum, und wir wollten bis hierher<br />

segeln, da diese Insel eine besondere Bedeutung hat. Die<br />

Burg des Ritterordens des Heiligen Johannes wurde zu Beginn<br />

des 15. Jahrhunderts erbaut und später mit Steinen von einem<br />

der sieben Weltwunder, dem berühmten Mausoleum, erweitert.<br />

Als jedoch Suleiman der Prächtige Rhodos 1522 eroberte,<br />

liess er die von ihm geschätzten Ritter in Frieden abziehen.<br />

Heute hört man in der goldenen Abendsonne den Muezzin, wie<br />

er zum Gebet einlädt, doch sobald die Nacht einbricht, erobern<br />

Diskotheken die Szene, und ein neuer Suleiman, diesmal der<br />

60 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Schreckliche, wirft grünes Laserlicht auf die Burgmauern und<br />

informiert uns über die nächsten Konzerte, ein Gruss an die<br />

Touristen, ein Eroberungszug unserer Zeit.<br />

Fotos: shutterstock (3) / Ludmila Yilmaz ,TakB ,great_photos<br />

Kalymnos galt früher als die Schwamminsel, doch heute sind<br />

synthetische Schwämme einfach günstiger zu haben. Auf dem<br />

offenen Meer bläst der Wind zu heftig, also ziehen wir uns in<br />

eine Bucht zurück, die sich wie ein Fjord zwischen den Bergen<br />

auftut. Die Anhöhen sind kahl und nackt, überhängend, fast<br />

beunruhigend - man fühlt sich irgendwie beobachtet. Vom<br />

Steinstrand führt ein Weg ins Inselinnere. Hier ist niemand,<br />

nur eine Ziege klettert im Gelände und bleibt schliesslich auf<br />

einem Felsvorsprung stehen. Wir steigen zwischen Gestrüpp<br />

und Büscheln von Oregano, Salbei und wildem Thymian nach<br />

oben. So gelangen wir zu einer Gruppe von fünf hundertjährigen<br />

Olivenbäumen. Ihre Stämme und Äste sind knorrig, die<br />

Zweige voll von winzigen Oliven. Zikaden und Wind sorgen für<br />

eine beeindruckende Geräuschkulisse, und hin und wieder<br />

schweigt der Wind, und die Zikaden fallen umso lauter in die<br />

Stille ein. Wir finden eine Steinmauer unter dem grössten Olivenbaum,<br />

sie erscheint uns wie ein primitiver Altar. Der vom<br />

Wind gemischte Duft der Kräuter weckt Assoziationen an eine<br />

orthodoxe Kirche. Vor dem Olivenbaum steht eine seltsame<br />

Blume: Ihr Stängel ist lang, elegant, fleischig, jadefärbig, die<br />

Blüte sieht aus wie ein Tropfen an einer Lanzenspitze in einem<br />

türkischen Gemälde. Sie hat kleine gelbe, orange und rote Samenstände.<br />

Zart und einzigartig wie die versteckte Bucht<br />

selbst erscheint sie uns, ein Geschenk des <strong>Zu</strong>falls.<br />

Pserimos, Akti, Lipsi und Marathi sind kleine Perlen des Dodekanes<br />

mit türkisblauem Wasser, geschützten Ankerplätzen<br />

und wenig Tumult, hier gibt es nichts Besonderes, wenn<br />

man von der vollständigen Palette der Blau- und Grünfärbungen<br />

absieht. Hier stimmt jeder kleinste Farbton, die Welt<br />

atmet Frieden und Schönheit.<br />

Wenn stimmt, was Umberto Saba schreibt, dass ein kleiner<br />

Hafen eine offene Tür zu den Träumen ist, muss man an Orte<br />

wie diese reisen, um den Sinn seiner Worte zu begreifen und<br />

die Sehnsucht nach immer weiteren Reisen zu verspüren.<br />

Es kann schon vorkommen, dass es an einem Morgen gar nicht<br />

so einfach ist, ruhig zu bleiben und nur zu schauen und nachzudenken.<br />

Vielleicht ist es das Licht aus dem Osten, dann wieder<br />

aus dem Süden, das Meer, vielleicht sind es auch die Inseln,<br />

1 Die Burg von Bodrum wacht über dem Hafen.<br />

2 Das Meer und seine Inseln… eine unendliche Geschichte.<br />

2<br />

der Horizont... Dann ist es wohl am besten, den kleinen Rucksack<br />

zu schultern und zu gehen. Die Reise führt wohl in diesen<br />

fernen Dunst hinein, in dem sich nur eben flüchtig eine Insel<br />

abzeichnet. Hat man sie erreicht, wird eine weitere am Horizont<br />

auftauchen, wie eine andere Geschichte, die uns einlädt<br />

zu fahren, hinaus aus den Häfen und ins weite Meer. n<br />

Boote Griechenland<br />

Navigare Yachting, Basis : Lavrion / Athen-Attika<br />

Beneteau Oeanis 50 (10)<br />

Beneteau Oceanis 45 (12)<br />

Bavaria Cruiser 45 (11)<br />

Beneteau Oceanis 40 (12)<br />

Dream Yachtcharter, Basis : Athen und verschiedene Stützpunkte<br />

Beneteau Oceanis 48 (12-13)<br />

Beneteau Oceanis 45 (12-13)<br />

Lagoon 450 (11/13)<br />

Kiriakoulis, Basis : Athen und verschiedene Stützpunkte<br />

Bavaria Cruiser 50 (11/13)<br />

Bavaria cruiser 45 (11/13)<br />

Bavaria cruiser 40 (11/13)<br />

Athenian Yachts, Basis : Athen und verschiedene Stützpunkte<br />

Jeanneau Sun Odyssey 509 (12/13<br />

Jeanneau Sun Odyssey 469 (13)<br />

EUR 4’340.- (ab EUR 1'660.-)<br />

EUR 3’360.- (ab EUR 1'280.-)<br />

EUR 3'360.- (ab EUR 1'280.-)<br />

EUR 2’300.- (ab EUR 880.-)<br />

EUR 4’620.- (ab EUR 2'700.-)<br />

EUR 3‘770.- (ab EUR 2'200.-)<br />

EUR 6‘615.- (ab EUR 4’240.-)<br />

EUR 5’675.- (ab EUR 3'300.-)<br />

EUR 4'500.- (ab EUR 2'700.-)<br />

EUR 3'025.- (ab EUR 1'825.-)<br />

EUR 5’350.- (ab EUR 3'900.-)<br />

EUR 4'075.- (ab EUR 2'450.-)<br />

(Bruttopreise in der Hauptsaison, pro Woche)<br />

Charterangebote über www.mycharter.ch<br />

Tel. 044 300 35 35<br />

Allgemeine Griechenland-Infos<br />

> www.visitgreece.gr<br />

Telefon +41 44 300 35 35 · +41 32 331 35 35<br />

info@mycharter.ch · www.mycharter.ch<br />

Griechenland: Die Inselwelt im tiefblauen, östlichen Mittelmeer<br />

Yachtcharter mit Rolf Krapf - the sunny side of life!<br />

Januar /Februar www.mycharter.ch 2013 | <strong>YACHTING</strong> - Ihr Swissboat Fairmittler 61


Y<br />

Reisen · Rügen<br />

Rügen<br />

...auf Rädern<br />

Die frühere DDR, respektive die <strong>neuen</strong> Bundesländer, wie die Deutschen seit<br />

der Wiedervereinigung die Heimat der Genossen aus dem Osten bezeichnen,<br />

sind aufgrund der Unbereisbarkeit bis 1990 vielen Schweizern gänzlich unbekannt.<br />

<strong>Zu</strong> einem dieser <strong>neuen</strong> Bundesländer, nämlich Mecklenburg-Vorpommern,<br />

gehört die Insel Rügen. Diesem maritimen Reich der unzähligen Küsten,<br />

Strände und Klippen widmen wir unseren Erfahrungsbericht.<br />

Text und Fotos: Daniel Jauslin<br />

62 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


norwegen<br />

schweden<br />

dänemark<br />

Rügen<br />

Deutschland<br />

Edvard Munch und viele weitere Künstler der Klassischen Moderne<br />

sind zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Sommer gerne<br />

an die Ostsee gereist – nicht, um Urlaub zu machen, sondern<br />

um sich inspirieren zu lassen. Wie fast immer sind die schönsten<br />

Aussichten vom Wasser aus zu geniessen. Ob Kap Arkona,<br />

Kreidefelsen, Strände, Schaabe oder Banzelvitzer Berge – die<br />

Sicht vom Boot aus ist sensationell. Ein paar Fakten helfen die<br />

Abmessungen von Rügen zu verstehen: 574 Kilometer Küstenlänge,<br />

17 Marinas sowie 836 Gäste-Liegeplätze an der Küste.<br />

Auf Mecklenburg-Vorpommern entfallen drei Viertel aller<br />

Chartergeschäfte Deutschlands. Über 60% der befragten Gäste<br />

kommen wegen der See, des Strandes und der Bademöglichkeiten<br />

ins „Blaue Paradies“. 600‘000 Übernachtungen pro Jahr<br />

fallen auf Bootstouristen – kein Wunder.<br />

Ostseebad Binz<br />

Das an der idyllischen Strandpromenade gelegene Hotel Restaurant<br />

Nixe wird von einem jungen Michelin-Sternekoch geführt:<br />

Ralf Haug. Überhaupt passt der Hauch von Luxus und<br />

Geschmack verwöhnter Gäste perfekt ins Ostseebad Binz:<br />

flanieren, shoppen sowie Residieren – und natürlich essen.<br />

Ein leichtes Mittagsmahl kann schon einmal mit einem<br />

Süppchen beginnen. Nicht irgendeine Suppe, sondern ein<br />

Gurkensüppchen, welches so salzig schmeckt wie das gegenüberliegende<br />

Meer. Auf dem Grund des Suppentellers<br />

liegen zum Übergiessen bereit: eine hauchdünne Gurkenrolle,<br />

ein Stück Räucherlachs und ultraleichte Apfelluft. Nach<br />

der Vereinigung mit der geschmackvollen Gurken-Essenz<br />

bleibt eine erfrischende Suppe zurück, welche die Geschmacksnerven<br />

zum Hüpfen bringt.<br />

<strong>Zu</strong>r Vorspeise gehört selbstgebackenes Brot; Vollkorn und<br />

Halbweiss. Dazu Butterschaum und schwarzes Meersalz.<br />

Das Mineralwasser namens LIZ entspringt der Privatquelle<br />

Elisabethen, abgefüllt bei Hassia Bad Vibel.<br />

Seeteufel als Hauptgang mit einer Zwiebeltextur (gegrillte<br />

Frühlingszwiebeln püriert) und „unseren Kartoffeln“ (geschichtete,<br />

dünne Kartoffelscheiben als 10 mm Tranche,<br />

quer geschnitten). Als Saucen ein herzhafter Sojafonds, eingedickter<br />

Fond des angebratenen Seeteufels mit Crème<br />

fraîche sowie eine Sellerieboullionreduktion mit hellen,<br />

neutralen Fischeinern – ein Hochgenuss!<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 63


Y<br />

Reisen · Rügen<br />

Kap Arkona<br />

Vitt<br />

Schaabe<br />

Sassnitz<br />

Ralswiek<br />

Binz<br />

Rügen<br />

Deutschland<br />

Sellin<br />

1<br />

2<br />

Von einem Sternekoch erwartet man viel -<br />

mehr als von einer „normalen“ Küche<br />

Das Dessert hing an einem Ast. Mit der Bezeichnung Sanddorn-Leder<br />

wecken die fünf auf fünf Zentimeter grossen<br />

„Lederstreifen“ keine guten Gefühle – diese entstehen erst<br />

nach dem Kosten: intensiver Sanddorn-Geschmack süsssauer.<br />

Dazu ein äusserst origineller „Dessert Sandkasten“<br />

aus Sanddorn: Eis, Kuchen, Schaum, Makronen und Hafersand.<br />

Das Erlebnis: luftig, leicht, frisch. Passt!<br />

Unsere Wertung: Von einem Sternekoch erwartet man viel<br />

– mehr als von einer „normalen“ Küche. Die Erwartungen<br />

werden erfüllt. Nicht nur das Essen ist ausgezeichnet, sondern<br />

die Kompositionen und Ideen zeichnen den kreativen,<br />

jungen Schwaben aus.<br />

3<br />

Sassnitz (Nationalpark Jasmund)<br />

Der Hafen bietet wohl alles, was sich ein maritimer Aficionado<br />

wünscht. Fähren laufen ein und aus, täglich wird frischer Fisch<br />

exklusiv mit Buchenholz geräuchert, und ein U-Boot der erfolgreichen<br />

Oberon Class ist als Museum zu besichtigen. Auf der<br />

1963 fertiggestellten Otus weht der Union Jack. Unmissverständlich<br />

ein Brite, welcher mit 68 Mann Besatzung vor den<br />

Falklandinseln und im Persischen Golf erfolgreich im Einsatz<br />

war. Boote legen alle paar Minuten zu einer Fahrt zu den Kreidefelsen<br />

in Deutschlands kleinstem Nationalpark ab. Caspar<br />

David Friedrich, deutscher Maler, hat sich von dem fürstlichen<br />

Anblick von den Kreidefelsen hinaus auf die offene See inspirieren<br />

lassen. Das Resultat: „Kreidefelsen auf Rügen“ von 1818.<br />

Der dichte Rotbuchenwald des Nationalparks beginnt just<br />

nach Sassnitz und bildet das grösste zusammenhängende Buchenwaldgebiet<br />

an der Ostseeküste. Die ältesten Buchen sind<br />

über 300 Jahre alt – und sehen auch so aus. Im Juli 2011 wurde<br />

der Wald zum Weltkulturerbe der UNESCO erkoren. Im<br />

Osten endet das Waldgebiet an den steil abfallenden Kreidekliffs,<br />

denen ein mehrere Meter breiter, steiniger Strand vorgelagert<br />

ist. Der pittoreske Königsstuhl ragt 118 Meter über<br />

dem Wasserspiegel der rauen Ostsee empor. Am Ende der<br />

Stubnitz, so wird der Buchenwald genannt, lädt Lohme mit<br />

einem beschaulichen Seglerhafen zum Verweilen ein.<br />

Schaabe<br />

Sand. Dünen. Meer. FKK. Das acht Kilometer lange Ufer ist<br />

ein unendlich langer Badestrand. Wie in alten DDR-Zeiten<br />

üblich, zieht sich hier aus, wer und wo Mann/Frau will.<br />

Zwar sind Badekleider nicht verboten, aber die Mehrheit<br />

der Sonnenanbeter frönt der Freikörperkultur. Wunderschöne<br />

naturbelassene Dünen fügen sich nahtlos – so<br />

nahtlos wie die Bräune – in den rund 25 Meter breiten<br />

Sandstrand ein. Der Wind kommt sicher, und die erfahrenen<br />

Gäste bauen sich ein Windschloss auf: meterlange<br />

Windbrecher, Sonnenschirm und Kühlbox. Damit werden<br />

Minuten zu Stunden und Tage zu Wochen.<br />

Am nördlichen Ausläufer der Schaabe befindet sich<br />

Drewoldke. Ein sehr kleiner Ort, welcher von zwei Campingplätzen<br />

dominiert wird: Knaus Camping wurde im<br />

Frühjahr 2011 eröffnet und bietet eine topmoderne Infrastruktur<br />

auf zwei Hektaren mit 140 Stellplätzen: Wasch-<br />

64 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


4<br />

Jetzt<br />

erhältlich<br />

für nur CHF 9.-<br />

maschinen, Kochstellen, Duschen, Frischwasser, Fäkalienund<br />

Grauwasser-Entsorgung, Restaurant, Parkplatz und<br />

eine aussergewöhnliche Aussicht auf die Schaabe Bucht.<br />

200 Meter daneben ein Platz im Wald mit Anschuss an die<br />

See. Ein Wirrwarr von Autos, Zelten, Wohnwagen und<br />

Wohnmobilen: Auf dem Campingplatz Drewoldke treffen<br />

sich die modernen Nomaden in einer grosszügigen, angenehmen<br />

und modernen Infrastruktur.<br />

Kap Arkona<br />

Auf dem historischen Kap liegt 45 Meter unter den Füssen<br />

des Betrachters die Ostsee. Leuchttürme aus verschiedenen<br />

Zeitepochen, Bunkeranlagen und ein Burgwall sind touristische<br />

Reiseziele – das Fischerdorf Vitt hingegen ist bezaubernd.<br />

Anmutige Reethäuser reihen sich in dem kleinen Weiler<br />

aneinander. Reetdächer sind mit Schilfrohr bedeckt, auf<br />

denen sich teils über zehn Zentimeter dicke Moosdecken festsetzen.<br />

Reizvoll. Das Fischerdorf besteht fast ausschliesslich<br />

aus Restaurants und Cafés. Die Gärten der Häuser wurden zu<br />

Gaststätten umgerüstet, in welche bis zu ein Dutzend Stühle<br />

und Tische platziert wurden. Für Schatten sorgen Cola- und<br />

Biersonnenschirme. Jeder hat „seine“ Spezialität anzubieten:<br />

frischen Räucherfisch. Das Dorf ist nur via Fahrrad,<br />

Touristen“zügle“ oder zu Fuss erreichbar. Ein Muss für jeden,<br />

der sich Putgarten, den Ausgangspunkt zum äussersten Norden<br />

der Insel, anzusehen gedenkt.<br />

1 Hereinspaziert – Sternekoch Ralf Haug verwöhnt Geniesser<br />

im Hotel Retsaurant Nixe.<br />

2 Rügens Markenzeichen: die Kreidefelsen.<br />

3 Reetgedeckte Häuser wie aus einer anderen Zeit.<br />

4 Eine schöner wie die andere – die Villen an der<br />

Seepromenade in Binz.<br />

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<strong>YACHTING</strong> Swissboat gibt es ab sofort<br />

auch am virtuellen Kiosk! Sie können<br />

das Heft schon 24 Stunden vor dem<br />

Erscheinungstermin der Print-Ausgabe online<br />

kaufen und sofort auf Ihrem iPad, Tablet-PC<br />

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DIE NÄCHSTE AUSGABE<br />

VON <strong>YACHTING</strong> Swissboat<br />

ERSCHEINT AM 13. FEBRUAR 2013<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 65


Y<br />

Reisen · Rügen<br />

1<br />

Bis zu 8800 <strong>Zu</strong>schauer bestaunen die<br />

spannende Unterhaltungsshow jeden Tag<br />

Mönchgut<br />

Im Südosten der Insel liegt die Halbinsel Mönchgut. Eine<br />

wunderbare Seebrücke, welche 200 Meter in die Ostsee<br />

sticht, befindet sich im Ostseebad Sellin. Links und rechts<br />

davon erstrecken sich wunderschöne Sandstrände, gezäunt<br />

mit unzähligen Strandkörben. Die Seebrücke hat<br />

anfangs ein beeindruckendes Restaurantgebäude mit einer<br />

Bar im Jugendstil-Look auf der einen und einem Restaurant<br />

im klassisch Englischen Stil auf der anderen Seite.<br />

Eine Hochzeitskapelle und ein Saal laden zur Vermählung<br />

ein. Unter allen Seebrücken, welche wir besucht haben,<br />

ist diese unser klarer Favorit.<br />

Die Ostseebäder Baabe und Göhren, nur wenige Kilometer<br />

südöstlich von Sellin, sind auch auf Mönchgut gelegen und<br />

haben ihren eigenen Reiz. Zwischen Göhren und Thiessow<br />

befindet sich ein kilometerlanger Sandstrand im Dammriff.<br />

Unser Transportmittel – ein Wohnschiff mit vier Rädern<br />

Unser ständiger Begleiter – über 3‘000 km – wird in<br />

Süddeutschland nahe Ravensburg gefertigt. Die Verarbeitung<br />

des 745 cm langen Hymer B694 ist beachtlich.<br />

Die Erfahrung im Bau von Wohnmobilen zeigt sich<br />

deutlich. Die Raumeinteilung ist übersichtlich und logisch.<br />

Die Dusche und das Bad sind separat. Das macht<br />

Freude - doch das WC ist eng, sehr eng.<br />

Die beiden Vordersitze sind klapp-, dreh- und kippbar.<br />

Das Hubbett über dem Cockpit bietet Platz für zwei<br />

Personen, die sehr verliebt sein sollten. Im Heck, über<br />

der geräumigen Garage, ist ebenfalls genug Raum für<br />

ein zweites Paar. Der Essbereich ist zu klein. Der Tisch<br />

ist zwar variabel, aber bequem isst man zu viert nicht.<br />

Im Küchenblock mit grossem Kühlschrank, Drei-Flammen-Herd<br />

und einer Spüle kann auch ein Gourmetmenü<br />

gezaubert werden.<br />

Ausreichend Ablagen und Fächer gewähren Stauraum<br />

im und um den Camper. Die geräumige Heckgarage hat<br />

viel Platz, genug für alles, was man gerne auf Reisen<br />

mitnehmen möchte. Unter anderem die beiden Klappräder<br />

von Dahon, welche wir täglich nutzten.<br />

Eigentlich bräuchte man keine Klappräder, denn Platz<br />

für „normale“ Velos ist ausreichend vorhanden, doch<br />

auf der Fähre, im Bus oder bei Raummangel jeglicher<br />

Art waren wir sehr dankbar für das schnelle, unkomplizierte<br />

<strong>Zu</strong>sammenlegen unserer beiden Fahrräder.<br />

Beide Modelle haben ihren Einsatz voll und ganz erfüllt.<br />

Das Grössere, dank dickem Rahmen, Scheibenbremsen<br />

vorne und hinten und Sattelfederung, taugt fast als<br />

Mountainbike. Fast, da der Klapprahmen sich bei zügiger<br />

Fahrt auf den unbefestigten Naturradwegen Rügens<br />

immer wieder quietschend gemeldet hat. Das Kleinere<br />

konnte schneller, winziger und leichter zusammengelegt<br />

werden, was auch Pluspunkte bescherte.<br />

> www.hymer.com<br />

> www.xtramobil.ch<br />

66 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Schön getrennt sonnen sich Nackte, Textiler und Hundebesitzer,<br />

denn jeder Strandabschnitt ist deutlich angeschrieben.<br />

Der Sandstrand wird täglich gepflegt. Eine Naturdüne<br />

trennt Strasse, Parkplätze und Strand. An einigen Stellen<br />

können Urlauber bis zu 200 Meter aufrecht in die Fluten der<br />

Ostsee vordringen, bevor sie den Boden unter den Füssen<br />

verlieren. Sehr kinderfreundlich. Der Ausflug nach Mönchgut<br />

ist ein Muss. So abwechslungsreich wie diesen Teil Rügens<br />

haben wir keinen anderen erlebt. Der Zwicker- und<br />

Sellinersee sind perfekt in die Landschaft eingebunden.<br />

Rehe und Hasen bekommt man überall zu Gesicht. Die Zickerschen<br />

Berge sind naturbelassen und romantisch.<br />

Störtebeker Festspiele<br />

Just neben dem Hafen in Ralswiek ragt die Naturbühne der<br />

Festspiele bis ins Wasser hinaus. Täglich beginnen zwischen<br />

Mai und September um 20:00 Uhr die Aufführungen.<br />

Bis zu 8800 <strong>Zu</strong>schauer bestaunen die spannende Unterhaltungsshow<br />

jeden Tag – seit über 20 Jahren! Wie immer versucht<br />

Klaus Störtebeker, den Armen zu helfen – auf Kosten<br />

der Reichen und Mächtigen. Robin Hood lässt grüssen. Über<br />

150 Mitwirkende, 30 Pferde, vier Schiffe und gelungene Spezialeffekte<br />

verhelfen der Aufführung dazu, meist ausverkauft<br />

zu sein. <strong>Zu</strong>m Abschluss: ein Feuerwerk in den Nachthimmel<br />

über dem Grossen Jasmunder Bodden. n<br />

1 Piratenspektakel: Störtebeker als Besuchsmagnet.<br />

2 Die Seenbrücke von Sellin mit den typischen Strandkörben.<br />

Epilog<br />

Rügen hat alles, was man sich als Schweizer für eine<br />

nördlich gelegene Ferieninsel wünscht. Ob mit dem<br />

Segelschiff, ob per Velo oder im Camper – viel Abwechslung<br />

wird auf kurzen Distanzen geboten. Fahrten<br />

mit ÖVs müssen auf Rügen minuziös geplant werden.<br />

Busse fahren sehr selten und sicher nicht dann, wenn<br />

man sie braucht. Immer wieder hatten wir Gelegenheit,<br />

auf der Deutschen Alleenstrasse zu fahren. Die<br />

Routen ziehen sich über Grossteile der Insel und verzücken<br />

ob so viel Status. Kreditkarten könnten getrost<br />

zu Hause vergessen werden. Auf Rügen sieht man<br />

Plastikgeld entweder nicht gerne, oder man steht ihm<br />

skeptisch gegenüber. Gut Ding will Weile haben.<br />

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Der Travel 1003 – so sauber, leicht und<br />

leise kann ein Außenborder sein.<br />

Kraftvoller, effizienter, komfortabler: der Travel 1003 entspricht einem 3 PS Außenborder und bringt es auf bis zu 5 kn.<br />

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15% Preisvorteil<br />

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zwei Monate portofrei ins Haus<br />

Eine Ausgabe gratis bei LSV<br />

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Nach einem Jahr können Sie das Abo<br />

jederzeit kündigen (bei einem 2-Jahres-Abo nach 2 Jahren)<br />

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Mai/Juni 2012, CHF 9.–, € 5,90 Erscheint zweimonatlich in<br />

einer deutschen Ausgabe<br />

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<strong>YACHTING</strong> Swissboat erscheint im Verlag QUARTO Media<br />

GmbH , Gurlittstraße 28, D-20099 Hamburg,<br />

Handelsregister: AG Hamburg HRB 99291<br />

Vertrieb: InTime Media Service GmbH, Bajuwarenring 14,<br />

D-82041 Oberhaching<br />

A Z U R E E 3 3 U N D 4 0 : D O P P E L T G E T E S T E T | C A M P I O N S V F A R A S V 3 : W O L F I M W O L F S P E L Z<br />

E T | C A M P I O N<br />

S V F A R A S V 3 :<br />

W<br />

O L F I M<br />

68 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Einen Platz zum Träumen<br />

bietet dieser Hängesessel<br />

im King Size Format – egal<br />

ob an Land oder auf See. Die<br />

brasilianische Webstoffkonstruktion<br />

trägt bis zu 120 Kilo.<br />

Nur 28.- <strong>Zu</strong>zahlung.<br />

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wird jede Mahlzeit zum Erlebnis. Die edle<br />

Pfeffermischung mit Chili und Zitronenaromen<br />

sorgt für feurig-fruchtiges Kribbeln. Eine<br />

Prise von feinstem portugiesischem Meersalz<br />

macht das Gourmet-Menü perfekt.<br />

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mit Kalender sowie Alarmfunktion<br />

(inklusive Batterien).<br />

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(bitte nur ein Kreuz machen)<br />

Ja, bitte senden Sie mir die <strong>YACHTING</strong> Swissboat<br />

ab der nächsten Ausgabe direkt nach Hause.<br />

2-Jahres-Abo: Ich erhalte 12 Ausgaben plus Prämie<br />

zum Preis von CHF 90.- (inkl.Versandkosten).<br />

Jahres-Abo: Ich erhalte 6 Ausgaben plus Prämie<br />

zum Preis von CHF 45.- (inkl.Versandkosten).<br />

Auslandspreise auf Anfrage<br />

Meine persönlichen Angaben (P ichtfelder)<br />

Name / Vorname<br />

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PLZ / Wohnort (Dieses Angebot gilt nur in der Schweiz)<br />

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Telefon für evtl. Rückfragen<br />

Senden Sie uns Ihren Abo-Coupon an:<br />

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Leserservice<br />

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D-82034 Deisenhofen<br />

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Gültig bis (Monat / Jahr)<br />

Karten-Nr.<br />

Rechnung an meine Adresse<br />

Nach einem bzw. nach 2 Jahren kann ich das Abonnement jederzeit<br />

beim <strong>YACHTING</strong> Swissboat Leserservice abbestellen.<br />

Im Voraus bezahlte Beträge erhalte ich dann zurück.<br />

Als Prämie wähle ich<br />

für das 2-Jahres-Abo:<br />

eReader (<strong>Zu</strong>zahlung nur CHF 40.-)<br />

Widerrufsrecht: Die Bestellung kann ich<br />

innerhalb von 2 Wochen ohne Begründung<br />

beim <strong>YACHTING</strong> Swissboat Leserservice,<br />

Postfach 1363, D-82034 Deisenhofen, in Textform<br />

(z.B. per E-Mail oder Brief) widerrufen werden. <strong>Zu</strong>r<br />

Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung.<br />

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Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 69


Y<br />

Reisen · OSTSEE<br />

70 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Ostsee<br />

...für Landratten<br />

Ein bekanntes Segelgebiet, weite Flächen Natur und beeindruckende Klippen.<br />

Die grösste Insel Deutschlands, Rügen, lockt mit vielen Sehenswürdigkeiten und<br />

geschichtsträchtigen Orten. Wer reif für die Insel ist und Ruhe vom hektischen<br />

Alltag sucht, geniesst ausgedehnte Spaziergänge an den zahlreichen Stränden<br />

oder lässt die Seele in einer der berühmten Bäderwelten baumeln.<br />

Text und Fotos: Thomas Hulliger, shutterstock<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 71


Y<br />

Reisen · OSTSEE<br />

Die als UNESCO-Welterbe gelistete Hansestadt Stralsund ist<br />

mit ihrer Geschichte, der einmaligen Lage am Wasser und<br />

den ehrwürdigen historischen Bauten ein Highlight in der<br />

norddeutschen Region. Weit sichtbar sind die drei Kirchen<br />

der Altstadt. Umgeben vom Stralsund und den drei Teichen<br />

erscheint sie wie eine Wasserburg. Den schönsten Ausblick<br />

auf die alte Stadt geniesst man von der Wasserseite her. Das<br />

hatten schon die Erbauer im 13. Jahrhundert bedacht. Die<br />

imposante Stadtsilhouette mit den Kirchen und dem Rathaus<br />

sollte Eindruck machen – gestern wie heute.<br />

Typisch hanseatisch präsentiert sich der Stralsunder Hafen.<br />

Hunderte von grossen und kleinen Yachten aus aller Herren<br />

Länder schaukeln sanft am Kai und klimpern mit den Wanten.<br />

Speicher aus Backsteinen, gemütliche Hafenbars, Restaurants<br />

und natürlich fangfrischer Fisch direkt vom Fischkutter<br />

verströmen einzigartiges Hafenflair. Die 1234 gegründete<br />

Hansestadt am Stralsund zählte bereits im Mittelalter<br />

zu den bedeutendsten Fernhandelsstädten und Umschlagplätzen<br />

in Nordeuropa. Hier machten die grossen Segelschiffe<br />

fest und wurden mit Getreide, Fisch (vor allem<br />

Hering), Butter, Tuchen und Salz be- bzw. entladen. Auch<br />

das ehemalige Segelschulschiff Gorch Fock hat hier seinen<br />

Liegeplatz gefunden und kann gegen ein Entgelt bestaunt<br />

werden. Während den Wallensteintagen im Juli ist das Mittelalter<br />

unmittelbar spürbar.<br />

Die Insel. Rügen ist mit 926 Quadratkilometern die grösste<br />

und, wie viele finden, auch die schönste Insel Deutschlands.<br />

Sie besticht durch ihre weite, luft- und lichtdurchtränkte<br />

Rügen ist mit 926 Quadratkilometern<br />

die grösste und, wie viele finden, auch die<br />

schönste Insel Deutschlands<br />

1<br />

72 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Landschaft. An keinem Punkt auf der Insel ist man mehr als<br />

sechs Kilometer vom Meer, seinen Einbuchtungen oder den<br />

Bodden entfernt. Von Salz, Algen und Gräsern gewürzter<br />

Wind vermittelt das typische Ostseeklima. Die an vielen<br />

Stellen noch immer unberührte Natur unterstreicht ein unbeschreibliches<br />

Gefühl der Freiheit und Leichtigkeit. Dunkle<br />

Buchen- und Kiefernwälder locken zu Wanderungen im<br />

Wald und am Hochufer. Aufgrund der zerklüfteten Struktur<br />

erstreckt sich der gesamte Küstensaum Rügens über eine<br />

Länge von rund 580 Kilometern, immer wieder unterbrochen<br />

von Stränden mit feinem weissem Sand. Vier Inselkerne,<br />

meist durch schmale Landzungen miteinander verbunden,<br />

verleihen den einzelnen Regionen auf Rügen ihren<br />

ganz eigenen, besonderen Reiz. Überall auf Rügen entstehen<br />

gegenwärtig weitere Velo- und Wanderwege. Idyllische Restaurants<br />

laden zu Köstlichkeiten ein, und die plattdeutsche<br />

Gastfreundlichkeit ist überall spürbar.<br />

Weissleuchtende Kreidefelsen, kilometerlange feinkörnige<br />

Sandstrände und die herbe Schönheit des Kap Arkona<br />

sind reizvolle Gesichter von Deutschlands grösster Insel.<br />

Wer heute als Gast nach Rügen kommt, findet die weissen<br />

Pensionen im Stil der typischen Bäderarchitektur, die in<br />

den letzten Jahren wieder in alter Schönheit neu entstanden<br />

sind. Die traditionellen Seebäder Rügens – Binz, Sellin,<br />

Göhren und Baabe – besitzen längst wieder ihre attraktiven<br />

Seebrücken. An der Seebrücke Sellin besteht<br />

zudem die Möglichkeit, mit einer Tauchgondel die Unterwasserwelt<br />

der Ostsee zu erkunden.<br />

2<br />

Halbinsel Usedom<br />

Hier ist der Geburtsort der modernen Raumfahrt. Im Prüfstand<br />

7, im heutigen Technikmuseum Peenemünde, erprobten<br />

und bauten Wernher von Braun und seine Techniker die<br />

Vergeltungswaffe V2 und weitere Versuchswaffen des sog.<br />

Dritten Reiches. Diese Erfahrungen und Entwicklungen ermöglichten<br />

Wernher von Braun später bei der NASA die<br />

Konstruktion der ersten Mondrakete.<br />

Rügen maritim<br />

Sassnitz als Hafen wird attraktiver<br />

Jahrelang war der Hafen ein Ärgernis, im Herbst dieses Jahres<br />

wurden brandneue, stabilere Schwimmstege in Betrieb<br />

genommen, weitere Modernisierungen sind geplant. In Betrieb<br />

sind nun 100 neue Liegeplätze an massiven, gerammten<br />

Stahlpfählen. Die aus Fördergeldern von Land und Kommune<br />

bezahlte, 3,5 Millionen Euro teure Anlage bietet nun<br />

einen hohen Hafenstandart. Ein Problem allerdings konnte<br />

noch nicht behoben werden. Die südliche Öffnung des Hafens<br />

lässt bei Südwinden den Schwell ungehindert eindringen.<br />

Ein neuer Wellenbecher lässt noch auf sich warten. Wer<br />

Sassitz anläuft, solle also möglichst versuchen, im Leeschutz<br />

der Schwimmstege festzumachen, also mit dem Bug<br />

Richtung Hafeneinfahrt zu liegen.<br />

1 Hanseatische Pracht in der Nacht: Stralsund.<br />

2 Seefahrerland par excellence<br />

3 Das ehemalige Segelschulschiff Gorch Fock in Stralsund.<br />

3<br />

Schweizer entdecken Deutschland<br />

Die aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes<br />

zeigen: Mit 1,4 Millionen Ankünften zwischen<br />

Januar und Juli 2012 liegen die Schweizer Gäste in<br />

Deutschland auf Platz zwei der Übernachtungsstatistik.<br />

Rang eins belegen die Niederlande. Auf dem dritten<br />

Platz sind die Vereinigten Staaten. Bereits bei der<br />

letzten Erhebung im Mai konnten die Schweizer Gäste<br />

in Deutschland die US-Amerikaner überholen. Sogar<br />

an der Spitze liegen die Schweizer Gäste in Deutschland,<br />

wenn man ihre <strong>Zu</strong>wachsraten betrachtet: Unter<br />

den europäischen Nationen sind mit 10,5 Prozent die<br />

am stärksten wachsende Gästegruppe. Harald Henning,<br />

Leiter der Deutschen Zentrale für Tourismus in<br />

Zürich, ist überzeugt, dass dieser Trend weitergeht:<br />

«Auch 2012 wird es ein Rekordjahr geben, was die Zahl<br />

der Schweizer Gäste in Deutschland angeht.» Viele<br />

Schweizer hätten Deutschland als Ferienland erst in<br />

den letzten Jahren richtig entdeckt und würden immer<br />

wieder zurückkehren, erklärt Henning. «Die Nordsee<br />

und die Ostsee sind zu einem beliebten Meeresreiseziel<br />

für die Schweizer geworden», erklärt er.<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 73


Y<br />

Reisen · OSTSEE<br />

Die traditionellen<br />

Seebäder Rügens besitzen<br />

längst wieder ihre<br />

attraktiven Seebrücken<br />

1<br />

2<br />

Die Häfen des Marina Verbund Ostsee<br />

Direkt gegenüber von Peenemünde liegt einer der neuesten<br />

Häfen des Marina Verbund Ostsee, der Hafen Kröslin. Der<br />

Marina Verbund Ostsee (kurz MVO) wurde 2003 von sechs<br />

Häfen entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns gegründet.<br />

Mittlerweile gehören 19 Mitgliedshäfen zum MVO.<br />

Die meist <strong>neuen</strong> Anlagen garantieren einen sicheren Hafen<br />

für Selbstfahrer, welche die Ostsee auf eigenem Kiel erkunden<br />

wollen. Wie an einer Perlenkette reihen sich die Häfen<br />

des Marina Verbund Ostsee zwischen der Flensburger Förde<br />

über die schwedische Südküste bis zur Danziger Bucht<br />

aneinander. Wassersportlern bieten sie Anlegemöglichkeiten<br />

an attraktiven Liegeplätzen mit modernster Ausstattung.<br />

Dank eines hohen Basisstandards können Kapitäne bei allen<br />

Mitgliedern das gleiche Mass an Qualität und Service<br />

erwarten. Krananlagen bis zu 70 Tonnen, Reparaturservice,<br />

Winterlagerhallen, Yachtausrüster sowie Bootszubehör finden<br />

sich in fast allen Häfen. Abgerundet wird der Service<br />

durch gastronomische Einrichtungen und ein buntes Veranstaltungsangebot<br />

mit Open Air Veranstaltungen, Regatten<br />

und Hafenfesten.<br />

n<br />

1 Glanzvoll wie in alten Zeiten: Seepromenade Binz<br />

2 Leuchtturm Kap Arkona<br />

Fotos: shutterstock (3) / bluecrayola, Fretschi, RicoK<br />

info<br />

So kommt man hin. Will man die rund tausend Kilometer<br />

nicht mit dem Auto zurücklegen und reist man<br />

gerne bequem über Nacht im <strong>Zu</strong>g, um am Morgen ausgeruht<br />

am Zielort anzukommen, dann nimmt man den<br />

Citynightline. Dieser <strong>Zu</strong>g fährt in den Monaten Juli und<br />

August jeweils Freitagabends von Zürich via Basel direkt<br />

nach Binz auf Rügen. Es empfiehlt sich, die Reise<br />

frühzeitig zu buchen. Schneller geht’s mit dem Flugzeug.<br />

Helvetic Airways fliegt jeweils donnerstags und<br />

sonntags direkt von Zürich nach Rostock .<br />

> www.citynightline.ch, www.helvetic.com<br />

Sehens- und besuchenswert. Das der lokalen Seefahrt<br />

und deren Geschichte gewidmete Seefahrerhaus in<br />

Sellin ist ein 2011 neu erbautes Museum in Form eines<br />

Fischer- und Seefahrerhauses. Das geschmackvoll mit<br />

Reet gedeckte Gebäude befindet sich direkt am idyllisch<br />

gelegen Selliner See. Besucher tauchen ein in die faszinierende<br />

Welt der Seefahrer, des Bootsbaus der und<br />

Navigation. Der Eintritt ins Museum ist kostenlos.<br />

Direkt am Hafen von Stralsund befindet sich auch das<br />

erst im Juli 2008 eröffnete Ozeaneum. Parallel zu den<br />

Ausstellungen in dem in der Halle der Katharinen-<br />

kirche untergebrachten Meeresmuseum werden im<br />

Ozeaneum in 39 Aquarien mit einer Wassermenge von<br />

sechs Millionen Litern rund 7000 lebende Tiere und Unterwasserpflanzen<br />

in einer den Ozeanen nachempfundenen<br />

Umwelt gezeigt. Direkt beim Ozeaneum legen<br />

auch Ausflugsdampfer für Rundfahrten und die Fähren<br />

nach Hiddensee und Altefähr auf Rügen ab.<br />

Rügen-Attraktionen. Sei es eine Dampfbahnfahrt mit<br />

dem „Rasenden Roland “ von Putbus über Binz und Sellin<br />

nach Göhren, ein Besuch des Nordkaps Rügens – dem<br />

Kap Arkona – oder eine Führung durch den Nationalpark<br />

Jasmund. Auf dem Weg zum Nationalpark lohnt sich ein<br />

Abstecher zum Hafen der Stadt Sassnitz. Ein wichtiger<br />

Ausgangspunkt für Schiffsfahrten zu den Kreidefelsen.<br />

WEB TIPPS<br />

> www.ruegen.de<br />

> www.auf-nach-mv.de<br />

> www.nixe.de<br />

> www.stoertebeker.de<br />

> www.kap-arkona.de<br />

> www.binz.de<br />

> www.ruegeninsel.de<br />

74 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


people<br />

Diese Zeit gilt es zu unterbieten, dann geht der neue<br />

Atlantikrekord im offenen 20-Fuss-Sportkatamaran<br />

an Andrea Rossi und Luca Tosi. Den offiziellen ISAF<br />

WSSRC Rekord halten zur Zeit noch zwei Franzosen,<br />

doch die beiden Tessiner lauern im Dezember/Januar<br />

auf das richtige Wetterfenster, um auf der Strecke<br />

Dakkar-Guadeloupe eine neue Bestzeit aufstellen zu<br />

können. Auf ihrer Website lässt sich das Abenteuer<br />

via Live -Tracking verfolgen. | www.jrata.ch<br />

Foto: Eleonora Raggi Ingarda<br />

11 Tage,<br />

11 Stunden,<br />

25 Minuten und<br />

42 Sekunden<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 75


Y<br />

people · news | SUI Sailing Awards 2012<br />

SUI Sailing Awards<br />

verliehen<br />

Swiss Sailing, Skippers und der Cruising Club der Schweiz haben<br />

zum dritten Mal die SUI Sailing Awards organisiert. Sechs Auszeichnungen<br />

sowie wertvolle Preise wurden an Schweizer Akteure<br />

vergeben, die sich um den Segelsport verdient gemacht haben. Die<br />

Gewinner heissen Justine Mettraux, Richard Stauffacher, Sébastien<br />

Schneiter, Yvan Ravussin, das Centre d’Entraînement à la<br />

Régate und John Gut.<br />

Text: Stefan Detjen | Fotos: Beat Schweizer
<br />

76 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Die vom Cruising Club der Schweiz, Swiss Sailing und dem Magazin<br />

Skippers organisierten SUI Sailing Awards für den Zeitraum<br />

von 2011-2012 wurden in sechs Kategorien mit je drei<br />

Nominierten vergeben. An der Preisverleihung im Haus des<br />

Sports in Ittigen bei Bern konnten der Segler und die Seglerin<br />

des Jahres, der Junior des Jahres, der Hochseesegler des Jahres,<br />

die Urheber des Projektes des Jahres und der Preisträger<br />

für das Lebenswerk je einen Award entgegennehmen.<br />

Justine Mettraux erhielt den Award in der Kategorie «Female<br />

Sailor of the Year» und eine diamantbesetzte Automatikuhr<br />

LINK von TAG Heuer. Sie startete ihre Profikarriere 2012 in<br />

den Farben des Genfer Unternehmens TeamWork, gewann in<br />

der Mini-6.50-Klasse die Regatta Trinité – Plymouth, das<br />

Open Demi-Clé und das Mini Fastnet (mit Etienne David) und<br />

wurde an der Transat Les Sables – Les Açores – Les Sables<br />

nach einem Sieg in der ersten Etappe Sechste in der Gesamtwertung.<br />

Ihr Ziel in 2013 ist die Transat 6.50.<br />

Richard Stauffacher, der Windsurfer des Swiss Sailing<br />

Teams, wurde zum «Male Sailor of the Year» ausgezeichnet.<br />

Er war mit seinem 10. Rang der beste Schweizer an den<br />

Olympischen Spielen. Für seinen Erfolg bei seiner dritten<br />

Olympiateilnahme bei den Windsurfern RS:X erhielt er<br />

nicht nur den Award, sondern auch eine Automatikuhr<br />

Aquaracer von TAG Heuer.<br />

Sébastien Schneiter, «Youth Sailor of the Year», ist im Segeln<br />

eine der grössten Schweizer Olympiahoffnungen. Er<br />

gewann 2012 das Gesamtklassement Laser Radial des Europacups,<br />

in der gleichen Bootsklasse wurde er Vize-Schweizermeister,<br />

am Europa Cup in Vigo Zweiter, und auch sonst<br />

klassierte er sich an europäischen Regatten regelmässig in<br />

den Top 10. <strong>Zu</strong>dem vertrat er die Schweiz an der ISAF-WM.<br />

Er wurde für seine Erfolge mit einer Trophäe und einem<br />

Scheck über CHF 3000 der Bank Mirabaud ausgezeichnet.<br />

Yvan Ravussin erhielt den Award des «Offshore Sailor of the<br />

Year» für seinen unglaublichen Weltumsegelungsrekord,<br />

den er zusammen mit Loïck Peyron und dem Team des Trimarans<br />

Banque Populaire aufgestellt hat. Die neu zu schlagende<br />

Zeit: 45 Tage, 13 Stunden, 42 Minuten und 53 Sekunden.<br />

Neben dem Award erhielt er von Cornèrcard eine Kreditkarte,<br />

geladen mit CHF 3‘000.<br />

Das Centre d’Entraînement à la Régate wurde als «Sailing<br />

Project of the Year» ausgezeichnet. Es hat ein unglaubliches<br />

Jahr hinter sich. Unter der Leitung von Jérôme Clerc gewann<br />

es auf der Décision 35 die wichtigsten Genfersee-Regatten,<br />

die Vulcain Trophy, holte sich die Amateurwertung der Tour<br />

de France à la Voile (Fünfter. im Gesamtklassement) und<br />

wurde Schweizer Meister der Match Racer. <strong>Zu</strong>sammen mit<br />

fünf Mitgliedern seiner Equipe darf er ein Wochenende in<br />

einem 5-Stern-Chalet der Crans Luxury Lodges geniessen<br />

und ist auf die Skipisten der Region eingeladen.<br />

John Gut erhielt für sein Engagement im Schweizer Elite-<br />

Segelsport den «Lifetime Award of the Year». Der abtretende<br />

Präsident des Swiss Sailing Teams ist selbst ehemaliger<br />

Olympiasegler (1972). Er hat unglaublich viel zur<br />

Entwicklung des Hochleistungs-Segelsports in der<br />

Schweiz beigetragen und mit seinem ansteckenden Enthusiasmus<br />

viele Segler für den Regattasport begeistert.<br />

Neben dem Award wurde er zu einem einwöchigen Segeltörn<br />

mit der Firma Sunsail eingeladen.<br />

Die Bank Mirabaud und der Uhrenhersteller TAG Heuer haben<br />

nicht nur den Abend mitfinanziert, sondern genauso wie<br />

Cornèrcard, Crans Montana Lodges, Sunsail, Mumm und die<br />

Walliser Weine Jean-René Germanier der Siegerin und den<br />

Siegern auch wunderbare Preise offeriert. Insgesamt wurden<br />

Preise im Wert von über CHF 20‘000.- vergeben.<br />

SWISS SAILING AWARDS 2012 –<br />

DIE GEWINNER<br />

Female Sailor of the Year 2012:
Justine Mettraux<br />

(CVE – Cercle de la Voile d’Estavayer)<br />

Male Sailor of the Year 2012:
Richard Stauffacher<br />

(SCStM – Segelclub St. Moritz / GYC – Gstaad Yacht Club)<br />

Junior Sailor of the Year 2012:
Sébastien Schneiter<br />

(SNG – Société Nautique de Genève)<br />

Offshore Sailor of the Year 2012:
Yvan Ravussin<br />

(CNV – Club Nautique de Versoix / CNM – Club Nautique<br />

Morgien)<br />

Lifetime Award of the Year 2012:
John Gut<br />

(ZYC – Zürcher Yacht Club)<br />

Sailing Project of the Year 2012:
CER<br />

Centre d’Entraînement à la Régate<br />

Partner der SUI Sailing Awards<br />

Mirabaud – www.mirabaud.com
<br />

Cornèrcard – www.cornercard.ch
<br />

TAG Heuer – www.tagheuer.com
<br />

Sunsail – www.sunsail.com
<br />

Crans Luxury Lodges – www.cransluxuryodges.com
<br />

von oben links: Justine Mettraux, Sébastien Schneiter, Richard<br />

Stauffacher, CER, Yvan Ravussin, John Gut<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 77


Y<br />

reportage · MEDIZIN AN BORD<br />

Mit Fuchsschwanz<br />

und<br />

Rumbuddel<br />

78 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Hauruck-Medizin auf alten Segelschiffen: Das<br />

sogenannte Orlopdeck glich während und<br />

nach einem Gefecht eher einem Schlachthaus,<br />

denn einem medizinischen Behandlungsraum.<br />

Markerschütternde Schreie übertönten den<br />

Kanonendonner, aus den Speigatten floss Blut.<br />

Text: Joachim Feyerabend | Fotos: ZVG, shutterstock<br />

Der Schiffsdoktor amputierte mit dem Fuchsschwanz Arme<br />

und Beine, schob einen Bisskeil zwischen die Zähne, verabreichte<br />

anstatt einer Narkose ein Quant Rum und goss sich<br />

gelegentlich selbst einen hinter die Binde, um all das Elend<br />

ertragen zu können. In der Handelsschifffahrt dagegen<br />

musste oft der Kapitän zugleich auch als Doktor wirken.<br />

1<br />

2<br />

Medizin an Bord war ein hartes Brot, für den Arzt und den<br />

Patienten erst recht. Auch Englands Vorzeigeadmiral, Lord<br />

Horatio Nelson liess, schwer verwundet, im Orlopdeck des<br />

Flaggschiffes Victory sein Leben. Sein Leichnam wurde in<br />

einem Branntweinfass in die Heimat überführt. Das Orlop<br />

ist eigentlich ein Stauraum und liegt meist unter der Wasserlinie,<br />

so war die Medizinabteilung wenigstens nicht dem<br />

direkten Beschuss der Karronaden, ausgeliefert und wer<br />

verstarb, tat dies wenigstens im Vollrausch.<br />

Im britischen Nationalarchiv lagern über tausend Tagebücher<br />

von Schiffsärzten der Königlichen Marine aus der<br />

Zeit von 1793 bis 1880 und offenbaren zum Teil Kurioses.<br />

So behandelte 1799 auf der Arab der Wundsalber die Bisse<br />

von Tausendfüsslern, Vogelspinnen und Skorpionen<br />

stets mit Rum und pries das Getränk als heilsam, wenn es<br />

frühzeitig angewendet wurde. Auf der Princess Royal<br />

pumpte der Doktor eine Stunde lang Tabakrauch in die<br />

Lungen eines vom Mast gestürzten Matrosen und siehe,<br />

der Puls sprang wieder an.<br />

Leider brachten die Seeleute manchmal aber auch ihre<br />

Malaisen in andere Länder, Masern und Tuberkulose, Pocken<br />

und Cholera beispielsweise. Der Marinearzt Godfrey<br />

Goodman von der Dido vermerkte 1875 in seinem Journal,<br />

dass die eingeschleppten Röteln auf den Fidschi-Inseln<br />

rund ein Drittel der Bevölkerung dahinrafften. Ähnliches<br />

wird von Tahiti berichtet, wo nach dem massenweisen<br />

Einfall nordamerikanischer Walfänger nach hundert<br />

Jahren bis 1830 von den ursprünglich 40'000 Einwohnern<br />

nur noch 9'000 übrig waren.<br />

Allerdings, so rau es chirurgisch vor sich ging, die alte<br />

Schiffsmedizin birgt auch einen oft noch ungehobenen<br />

Schatz an Naturheilverfahren. Und hätten europäische Salzwasserbuckel<br />

von ihren chinesischen Kollegen die wichtige<br />

Rolle der Vitamine in Form von Frischgemüse gelernt, so<br />

wären Tausende von Seeleuten nicht jämmerlich an Skorbut<br />

und Beri-Beri gestorben. Die Söhne des Himmels züchteten<br />

schon im 12. Jh. Sojasprossen an Bord. Erst der englische<br />

Kapitän James Cook begriff im 18. Jh. diesen <strong>Zu</strong>sammenhang<br />

und sorgte unter anderem mit Sauerkraut für Abhilfe.<br />

Auch die häufigere Verwendung von Zwiebeln hätte damals<br />

Wunder gewirkt. Immerhin wurden auf den antiken Seglern<br />

und Galeeren der Griechen und Römer schon rohe Zwiebeln<br />

zum Wein gereicht. Die Petersilie wurde auf Kreta von einem<br />

antiken griechischen Seefahrer entdeckt und als heilsam<br />

gepriesen, in Europa aber komischerweise lange mehr<br />

als Hexenvertreibungsmittel benutzt.<br />

Die Schiffsführer des 19. Jh. bunkerten aufgrund der Erkenntnisse<br />

Cooks in den Tropen und im Mittelmeer Orangen<br />

und Zitronen. Dem ätherischen Öl der Orange wurde<br />

auch eine lindernde Wirkung bei Verdauungsbeschwerden<br />

1 Nelsons Tod im Orlopdeck, dem Schiffslazarett.<br />

2 Handwerkszeug des Schiffsarztes und der Chirurgen<br />

an Land.<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 79


Y<br />

reportage · MEDIZIN AN BORD<br />

nachgesagt. Der portugiesische Entdecker Vasco da Gama<br />

beispielsweise hatte 300 Jahre früher durch Mangelkrankheiten<br />

auf nur einer Reise 100 Seeleute von ursprünglich<br />

160 Mann Besatzung verloren.<br />

Meerrettich wurde gegen Haarausfall und Mundfäule an<br />

Bord mitgeführt. Auch bei fetten Speisen wurde er zur besseren<br />

Verdauung serviert. Ein spezieller Meerrettichwein<br />

half gegen Skorbut. Und der Smutje war auch oft der eigentliche<br />

Arzt an Bord, indem er bei der Nahrung solche Gesichtspunkte<br />

berücksichtigte.<br />

Im Jahr 1873 erliess der Senat der Hansestadt Hamburg<br />

eine eigene Ernährungsverfügung für die Seefahrt, die sogenannte<br />

Speisetaxe. Darin hatten Sauerkraut, Kartoffeln<br />

und getrocknete Früchte auf der täglichen Speisekarte ihren<br />

festen Platz. Auch die Wirkung von Knoblauch gegen<br />

Arteriosklerose war bald bekannt („Knoblauch hält den<br />

Käpt'n jung“). Und schon im ägyptischen Papyros Ebers<br />

wird mehrfach Knoblauch als Muss für die Nilschiffer erwähnt.<br />

Die Regel gilt bis heute auch für Yachtskipper. Auf<br />

den grossen Segelschiffen wurde vor einem Sturm Fencheltee<br />

ausgegeben, das half gegen Atembeschwerden und<br />

Schwindelanfälle, hervorgerufen durch den harten Einsatz<br />

an und in der Takelage. Manchmal wurde Bockshornklee in<br />

die Speisen gemixt. Angeblich soll er kräftigen. Senfkörner<br />

wurden gegen Zahnschmerzen zerkaut, Nelken in die Zahnlücken<br />

geschoben. Und schon Roms Kaiser Diokletian pries<br />

Senf als Heilmittel für Seefahrermalaisen. Johanniskraut<br />

gab es für nervöse und heimwehkranke Schiffsjungen. Büschel<br />

getrockneter Salbeiblätter wurden im Mittelalter gebunkert,<br />

da sie angeblich gut gegen die Schwarze Pest waren.<br />

Auch für manchen Liebeszauber mussten die Blätter<br />

herhalten. Gegen Erkältungen gab es Tee aus Salbei, Basilikum<br />

oder geriebenem Ingwer. Nach Raufereien auf den<br />

Schiffen Magellans verabreichte der Koch Majoran als Tee<br />

oder Einreibung. Blaue Flecken verschwanden schneller,<br />

und Beulen gingen zurück. Christoph Kolumbus schwor gegen<br />

Kopfschmerzen und Migräne auf Paprika, der damals<br />

als „Spanischer Pfeffer“ geführt wurde. Im Mittelmeer gehörte<br />

seit jeher Rosmarin in die Schiffsküche. Unter anderem<br />

wurde es bei rheumatischen Beschwerden angewendet<br />

(zwei Kilo trockene Rosmarinnadeln in vier Liter Weiswein<br />

erhitzen und 15 Minuten ziehen lassen). Kümmel erwies<br />

sich bei Blähungen als hilfreich, Zimt in Süssspeisen bei<br />

Herzschwäche, Muskat zur Stärkung des Magens. Von den<br />

Inkas hatten die Spanier gelernt, mit dem Einreiben von<br />

Kartoffelsaft Kopfschmerzen zu bekämpfen. Auch ein Fass<br />

mit Honig wurde in der Regel eingebunkert. Hippokrates<br />

empfahl ihn ausdrücklich für Seefahrer sogar zum Heilen<br />

von Wunden. In den Tropen wurde der gummiartige Saft<br />

der Bananenstaude als Blutstiller verwendet.<br />

Die gesundheitliche Geheimwaffe der Wikinger waren Blütenpollen.<br />

Und in der Tat, die Krankheit Skorbut blieb dem<br />

Seefahrervolk der Nordmänner unbekannt. Apfelessig bekämpfte<br />

die Bartflechte. Gegen Läuse half eine Essiglösung<br />

aus fünf Teilen Wasser und einem Teil Obstessig. Die See-<br />

Die gesundheitliche<br />

Geheimwaffe der Wikinger<br />

waren Blütenpollen<br />

krankheit der Anfänger, an der auch Nelson bis ins Alter litt,<br />

wurde mit dem Kauen kleiner Ingwerstücke bekämpft. Auch<br />

ein Trank aus Isländisch Moos half. Gegen Würmer wurden<br />

Kürbiskerne gekaut, bei Tropenreisen lernten die Seeleute<br />

dafür auch die nach Kresse schmeckenden Kerne der Papaya<br />

zu essen. Potenzprobleme beim Landgang regelte das<br />

Zerkauen einer mit Honig bestrichenen Knoblauchzehe. Natürlich<br />

wurde auch mit Sellerie experimentiert.<br />

Heute ist die Schifffahrtsmedizin ein eigener Wissenschaftszweig,<br />

der sich vor allem um die Hygiene an Bord kümmert.<br />

Denn in der Vergangenheit waren die katastrophalen <strong>Zu</strong>stände<br />

unter Deck sehr oft die Verursacher vieler Leiden.<br />

Und natürlich trug der exzessive Genuss von Alkohol das<br />

Seine dazu bei.<br />

n<br />

1<br />

1 Chirurgie auf alten Schiffen<br />

Fotos: shutterstock (2) / July Store, Makhnach_S<br />

80 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


12 Fragen · people<br />

Y<br />

Ein<br />

Dutzend<br />

Fragen<br />

an ...<br />

Jürg Kaufmann<br />

Geboren am 1. April 1968, übersiedelte als Junge mit der<br />

Familie ins Tessin. Lernte im Opti das Segeln von der Pike<br />

auf und wechselte dann zum Laser. Der international aktive<br />

Segler und ehemalige Match Race Umpire ist auf dem<br />

Wasser in seinem Element. Sein waches Auge und seine Regattaerfahrung<br />

lassen ihn spektakuläre Situationen im Voraus<br />

erahnen – diese Vorzüge setzt er bei seiner Yachtfotografie<br />

erfolgreich ein. Neben maritimen Themen fasziniert<br />

ihn im Outdoor-Bereich die Bergwelt als Kontrast. Neben<br />

seiner fotografischen Tätigkeit widmet Kaufmann sich in<br />

neuster Zeit vermehrt Filmprojekten. Sein Traum: Als Mediamann<br />

die nächste Volvo Ocean Race mitsegeln. Getreu<br />

seinem Motto: "Stop dreaming, follow your Passion".<br />

> www.juergkaufmann.com<br />

1. Seit wann betreiben Sie Wassersport?<br />

Seit frühester Kindheit, als mich mein Vater mit seinem Flibustier<br />

auf den Thunersee zum Segeln mitgenommen hat.<br />

2. Was war Ihr erstes eigenes Boot?<br />

Ein grasgrüner Laser, den ich mit mit einem Job in einer<br />

Grossküche selber finanziert habe.<br />

3. Welches Boot wollten Sie schon immer mal gerne segeln?<br />

Eigentlich war ich bereits auf vielen spannenden Yachten.<br />

Ein 72-Fuss AC-Kat würde mir noch fehlen.<br />

4. Ihr liebstes Wassersportrevier?<br />

Das Mare Nostrum, unser Mittelmeer bietet viel Abwechslung<br />

und herrliche Farben in allen Blautönen.<br />

5. Ihr Lieblingshafen?<br />

Saint-Tropez, speziell während der Regattawoche Les Voiles.<br />

6. Ihre liebste Hafenbar?<br />

Die Bar Sube in Saint-Tropez (siehe vorherige Antwort) – ansonsten<br />

La Rosa del Vento beim Circolo velico in Lugano.<br />

7. Mit wem wären Sie gerne einmal an Bord?<br />

Am liebsten mit Sir Peter Blake oder mit Grant Dalton.<br />

8. Drei Dinge, die immer an Bord sein sollten?<br />

Meine Nikon-Kamera, ein Reserve-Akku und Sonnencreme.<br />

9. Drei Dinge, die an Bord vollkommen<br />

überflüssig sind?<br />

High Heels, (zu) viele Leute, Ghettoblaster.<br />

10. Welche Charaktereigenschaften<br />

schätzen Sie bei Wassersportlern<br />

am meisten?<br />

Ihre Naturverbundenheit.<br />

11. Welche/r Segler/in beeindrucken<br />

Sie am meisten?<br />

Karin Jaeggi. So lange erfolgreich,<br />

so viele Titel – und immer noch so<br />

bescheiden.<br />

12. Segeln ist …<br />

ein extrem wichtiger Teil meines<br />

Lebens<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 81


Y<br />

Technik · JEEP GRAND CHEROKEE SRT<br />

Jeep ist für die meisten Menschen der Inbegriff für ein SUV<br />

(Sport Utility Vehicle). So hört man zum Beispiel oft die<br />

Aussage: „Der Jeep von Nissan oder BMW...“ Kein Wunder,<br />

denn mit dem Namen Jeep verbindet man Kernwerte wie<br />

Freiheit, Leidenschaft oder Authentizität. Hinter dem Volant<br />

des Grand Cherokee steigt das Selbstbewusstsein,<br />

dass man jedes Abenteuer auf den und vor allem abseits<br />

der Strassen meistern kann – nein, wird. Diesem Gefühl<br />

folgt dasjenige der Autonomie und der Gewissheit, im Original<br />

unterwegs zu sein.<br />

Nachdem der gewaltige V8 endlich gestartet ist, in Erwartung<br />

des bekannten, sonoren Klanges: die Ernüchterung.<br />

Wahrscheinlich wurde so lange am Auspuffsystem gearbeitet,<br />

bis der Bolide eine <strong>Zu</strong>lassung erhalten hat, so dass der<br />

atemberaubende Sound grösstenteils einfach entmannt wurde.<br />

Nichtsdestotrotz beschleunigen die 468 Mustangs in fünf<br />

Sekunden vom Stillstand auf 100 km/h. Wow – und dies bei<br />

einem Leergewicht von 2'360 kg. Bezeichnend für ein Fahrzeug<br />

aus dem Land der „Stars & Stripes“ ist die Tatsache, dass<br />

sich der Hersteller mit einer Fünfgang-Automatik mit elektronisch<br />

gesteuertem Drehmomentwandler zufrieden gibt - andere<br />

Hersteller sind bei hypermodernen 8-Stufen angelangt...<br />

Die Automatik absolviert problemlos die Testfahrt, und vermisst<br />

habe ich zusätzliche Schaltvorgänge auch nicht wirklich.<br />

Bei soviel Power muss der Grand Cherokee auch schnell<br />

wieder zum Stillstand kommen. Er meistert auch diesen Test<br />

hervorragend. Nur 35 Meter beträgt der Bremsweg aus 100<br />

km/h. Vergleich: Bremsmeister Porsche Cayenne GTS braucht<br />

35,9 Meter. Brembo sei Dank. Die einfache selbsttragende<br />

82 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Im Original<br />

unterwegs<br />

Seit der Vorstellung des ersten Modells im Jahr 1941<br />

haben über 15 Millionen Jeeps ihren Weg in die<br />

ganze Welt gefunden – natürlich auch in die Schweiz.<br />

YSB berichtet über den stärksten Grand Cherokee SRT<br />

Limited Edition, der je gebaut wurde.<br />

Text: Daniel Jauslin | Fotos: ZVG<br />

Stahlkarosserie ist mit einem adaptiven Fahrwerk verbunden,<br />

dem Selec-Track-System. Es koordiniert unter anderem Stabilitätskontrolle,<br />

aktive Dämpfung, Getriebe-Schaltsteuerung,<br />

Drehmomentverteilung im Transfergetriebe, das elektronische<br />

Sperrdifferenzial mit Schlupfbegrenzung in der Hinterachse<br />

sowie Drosselklappenstellung und Zylinderabschaltung.<br />

Im Cockpit ist ein Drehknopf, mit welchem der Pilot aus<br />

fünf Abstimmungen auswählen kann. Auto: automatische<br />

Anpassung an die Fahrsituation über die adaptive Fahrwerksteuerung;<br />

Sport: optimiertes Handling für maximalen Fahrspass<br />

auf der Strasse; Tow: maximale Fahrstabilität im Anhänger-<strong>Zu</strong>gbetrieb;<br />

Track: maximale Sport-Performance für<br />

straffe Fahrwerksabstimmung und geringe Karosseriebewegungen<br />

und Snow: reduzierte Dynamik-Einstellungen für<br />

höchste Fahrsicherheit unter winterlichen Bedingungen.<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 83


Y<br />

Technik · JEEP GRAND CHEROKEE SRT<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Die Fähigkeit von Jeep, alle Fahrbedingungen sogar unter<br />

schlechten Traktionsverhältnissen zu meistern, rührt von<br />

dem aktiven, automatischen Vierradantrieb mit elektronischer<br />

Schlupfbegrenzung im Hinterachsdifferenzial her.<br />

<strong>Zu</strong>r Serienausstattung des SRT Limited Edition zählt eine<br />

komplette Reihe von fortschrittlichen Komponenten für<br />

den Komfort an Bord sowie Infotainment für alle Passagiere:<br />

zweiteiliges Command-View-Glas-Schiebedach, Multimedia<br />

Infotainment- und Navigationssystem mit sprachaktivierter<br />

Bluethooth Telefon-Freisprechanlage, ein Höchstleistungs-Soundsystem<br />

mit 825 Watt, 19 Lautsprechern<br />

und Subwoofer von Harman Kardon, eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage<br />

und innovative Systeme wie<br />

eine Kollisionswarnung und der Totwinkelwarner mit hinterer<br />

Querbewegungserkennung.<br />

Der Look: Im Innenraum des Jeep Grand Cherokee fällt das<br />

in perforiertem Leder gehaltene, heizbare Lenkrad mit<br />

Schalt-Paddeln auf sowie die belüfteten Nappaleder-Sportsitze<br />

mit aktiven Kopfstützen. Das Armaturenbrett und die<br />

Türverkleidungen kennzeichnen Einlagen in echter Karbonfaser.<br />

All dies ist kombiniert mit hellen Rennsport-Pedalen -<br />

fast schon atypisch sportlich für einen Amerikaner. Der<br />

Kühlergrill mit schwarzer Maschenstruktur setzt das Thema<br />

„Schwarz“ in Szene: 20" Alufelgen, Querleisten, SRT-Logos<br />

etc. alles in schwarz.<br />

Nochmals zum Herz des SRT: Der gewaltige 6,4 Liter HEMI<br />

mit einem Drehmoment von 624 Newtonmetern wird erst bei<br />

257 km/h abgebremst. Eine gewaltige V-MAX für einen SUV.<br />

Alles in allem hat mich der Grand Cherokee überzeugt. Solide<br />

Verarbeitung, gelungenes Design und eine gewisse Einzigartigkeit<br />

mit rund 20 Litern Verbrauch auf 100 Kilometern –<br />

was uns Wassersportler gar nicht zu erschüttern vermag.<br />

Der Jeep mit seiner herausragenden Persönlichkeit wirkt wie<br />

eine Legende, gebaut für aussergewöhnliche Reisen. n<br />

> www.jeep.ch<br />

1 Drei Buchstaben – eine Garantie für Exklusivität.<br />

2 Kraftwerk mit Riegel bei 257 km/h.<br />

3 Nappaleder für die belüfteten Sportsitze.<br />

84 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


lue planet<br />

Y<br />

Wir<br />

lieben<br />

Text: Stefan Detjen | Fotos: Rankin<br />

Fisch<br />

... darum essen wir ihn nicht. Oder nur aus kontrolliertem<br />

Fischfang. Nackte Haut für nackte Tatsachen: Die Überfischung<br />

der Meere hat einen kritischen Punkt erreicht. Geht<br />

der unkontrollierte Fischfang im gleichen Ausmass weiter,<br />

wird z.B. der Blauflossen-Thunfisch in spätestens fünf Jahren<br />

ausgestorben sein. 2009 zog sich die Schauspielerin Greta<br />

Scacchi aus, um die Aufmerksamkeit auf die Kampagne OCE-<br />

AN 2012 und den Film “The End of the Line” zu ziehen. Weitere<br />

Prominente wie Jerry Hall, Sir Ben Kingsley und Lizzie<br />

Jagger folgten ihrem Beispiel. Dank so viel Körpereinsatz formierten<br />

sich in der Kampagne OCEAN 2012 rund 160 Vereinigungen<br />

in ganz Europa, um die dringenden Forderungen<br />

auch in den Köpfen der Poliker zu verankern.<br />

n<br />

> www.fishlove.co.uk und www.ocean2012.eu<br />

www.fishlove.org is an OCEAN2102 project, produced<br />

by Nicholas Röhl, co-owner of Brighton Japanese restaurant<br />

MOSHIMO, and actress Greta Scacchi, initiated in<br />

2009 to promote 'End of the Line'". © Rankin 2012<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 85


Y<br />

Technik · News<br />

STEINER COMMANDER 7x50 RACE EDITION<br />

Vorsprung<br />

durch beste Sicht und Peilung<br />

Foto: Amory Ross/PUMA Ocean Racing/Volvo Ocean Race<br />

Wer Regatten segelt, weiss wie wichtig es ist, seine Umgebung,<br />

aber auch seine Mitstreiter im Auge zu behalten.<br />

Die Teams des Volvo Ocean Race verlassen sich ausschliesslich<br />

auf die besten Ferngläser der Welt. Für Profiund<br />

ambitionierte Hobby-Segler sind die Marine-Ferngläser<br />

von Steiner seit Jahren erste Wahl. Nahezu unzerstörbar,<br />

funktional und von herausragender Qualität – das<br />

sind Argumente, die auch den <strong>neuen</strong> Commander 7x50<br />

Race Edition von Steiner auszeichnen.<br />

Das Fernglas ist kompromisslos robust, äusserst funktional<br />

und dank seiner Technik und Ausstattung ganz auf die hohen<br />

Anforderungen im Wettkampf abgestimmt. Das Glas verfügt<br />

über die gewohnten Steiner-Marine-Standards, zu denen nicht<br />

nur das ergonomische Design, die extreme Robustheit und<br />

das hochwertige <strong>Zu</strong>behör zählen; auch eine Temperaturbeständigkeit<br />

von -40°C bis +80°C, eine NBR-Longlife-Gummiarmierung<br />

für eine allzeit griffige Oberfläche und der Auto-<br />

Focus für scharfe Bilder ohne Nachfokussieren sind integriert.<br />

Gerade wenn man auf dem Wasser aktiv ist, braucht man ein<br />

Fernglas, das auch bei härtestem Einsatz den Elementen<br />

standhält. Aus diesem Grund garantiert Steiner eine Druckwasserdichtigkeit<br />

von bis zu 10 Metern.<br />

Dank der High-Definition-Optik sind die Bilder gestochen<br />

scharf und kontrastreich in höchster Auflösung, wobei die<br />

Steiner-Vergütungstechnologie für erstklassige Bildqualität<br />

und Lichttransmission sorgt; als 24-Stunden-Glas ist<br />

der Commander 7x50 Race Edition auch bei schwierigen<br />

Lichtverhältnissen einsetzbar. Die Stickstoff-Druck-Füllung<br />

verhindert, dass die Optik beschlägt oder Kondenswasser<br />

innerhalb des Fernglases entsteht.<br />

Der Commander Race Edition ist sowohl mit als auch<br />

ohne Kompass erhältlich. Mit einem Durchmesser von 40<br />

mm ist der High-End-Kompass des Commander 7x50<br />

Race Edition der grösste seiner Klasse und damit marktführend.<br />

Mit Flüssigkeitsdämpfung und Beleuchtungsfunktion<br />

ist der Race Edition ein treuer Begleiter, auf den<br />

man sich in jeder Situation verlassen kann.<br />

Der Commander 7x50 Race Edition ist im Fachhandel erhältlich.<br />

Im Lieferumfang enthalten sind neben Objektivschutzkappen<br />

und dem Regenschutzdeckel<br />

auch ein Komforttragegurt<br />

und eine exklusive<br />

Fernglastasche.<br />

Generalimporteur Schweiz:<br />

Outdoor Enterprise SA<br />

6602 Muralto<br />

T 091 / 791 27 18<br />

> info@outdoor-enterprise.ch<br />

86 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


TUNTURI R60<br />

Trainieren ohne Wasser<br />

Die Temperaturen sinken. Nicht jeder kann oder will weiterhin auf dem See rudern.<br />

Anspruchsvolle Benutzer können auf das Spitzenmodell von Tunturi vertrauen. Das<br />

R60 bietet alles für ein effektives und motivierendes Training. Viele Programme, verschiedene Einstellungen<br />

der Handgriffe und ein leichtes Verstauen machen dieses Gerät zum idealen Trainingspartner.<br />

Dank einer Schwungmasse von 8 kg in Verbindung mit dem Magnet-Brems-System kann jeder seinen<br />

idealen Plan zusammenstellen. Das Doppelgleitschienensystem ist genial. Bei jedem <strong>Zu</strong>g fühlt man<br />

sich sicher. Für Anfänger optimal ist das pulsgesteuerte Programm, welches die Gesundheit<br />

des Anwenders aktiv unterstützt. Rudern kräftigt wie kein zweiter Sport sämtliche<br />

Hauptmuskelgruppen – gleichmässig und gelenkschonend.<br />

YSB-Redakteur Daniel Jauslin hat auf Tunturi schon<br />

knapp 10’000 Seemeilen zurückgelegt und kann<br />

es bestens weiterempfehlen.<br />

> www.i-sports.ch<br />

iPhone wird zur ActionCam<br />

QMOUNTZ<br />

Maptaq, Spezialist für technisches Sport- und Outdoorzubehör, bringt mit qMountZ ein neues<br />

transparentes Gehäuse für das iPhone auf den Markt, mit dem sich das Smartphone im Handumdrehen<br />

in eine Outdoor- und Action-Kamera verwandeln lässt. Spezielle Apps, um auf der<br />

Piste oder am Berg Live-Videos zu drehen, sind damit überflüssig. Das gilt auch für komplizierte<br />

Zwischenschritte, um die Lieblingsfotos und -filme von einer Kamera auf das Smartphone<br />

und ins Internet zu übertragen. Ein extra sensitiver Bereich der Hülle sorgt für einen bequemen<br />

<strong>Zu</strong>griff auf die Bildschirmsymbole, sogar mit Handschuhen.<br />

Wasserdicht, stossfest und bruchsicher, eignet sich das qMountZ sowohl für foto- und<br />

videobegeisterte Outdoorfans als auch Extremsportler. Die Schutzhülle eignet sich für<br />

Wasser- und Wintersportler ebenso wie für Biker und Kletterer, die ihr iPhone als GPS-<br />

Kamera nutzen wollen. Das qMountZ-Gehäuse schützt das iPhone vor schmelzendem<br />

Eis und Schnee und auch vor Sand, Staub, Qualm und Schlamm. Es ist sturzfest konstruiert,<br />

so dass es Schäden beim Fallen aus geringerer Höhe bis zu einem Meter verhindert. Auch<br />

Tauchen bis zu drei Metern ist möglich.<br />

An der Unterseite des Gehäuses lassen sich unterschiedlichste Halterungen befestigen. Maptaq liefert dafür im Package verschiedene<br />

<strong>Zu</strong>behörvarianten mit: Das iPhone kann damit entweder direkt am Körper getragen werden oder kann an glatten Oberflächen<br />

wie Helmen, Scheiben und auf Surfbrettern sowie mit einer Klemmhalterung an Lenkern aller Art montiert werden.<br />

<strong>Zu</strong>sätzlich gibt es bei Maptaq zum Gehäuse ein passendes Fisheye-Objektiv, das den Aufnahmewinkel<br />

der iPhone-Kamera auf 180 Grad erweitert. Die Linse wird einfach auf das Case<br />

geschraubt und ermöglicht kristallklare Fotos sowie Videoaufnahmen in High Definition<br />

mit einer Auflösung von 720 oder 1080 Pixeln.<br />

Derzeit gibt es qMountZ für das iPhone 4 und 4S. Für das neue iPhone 5 wird qMountZ<br />

ab Januar 2013 auf dem Markt sein.<br />

Preis und Verfügbarkeit:<br />

Die Hülle und die Linse sind ab 15. November 2012 im Handel erhältlich. Der Preis befür<br />

die Hülle 89 CHF (UVP). Die Linse kostet 35 CHF (UVP).<br />

trägt<br />

> www.maptaq.com | www.qcamz.us<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 87


Y<br />

VSSS · Crazy Lobster Sailing GmbH<br />

Ahoi und willkommen<br />

an Bord der<br />

Crazy Lobster Sailing GmbH<br />

88 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


1995 hoben Adi Hummer und seine Frau Monika die Crazy<br />

Lobster Sailing GmbH aus der Taufe. Die kleine, aber feine Segel-<br />

und Motorbootschule hat ihr <strong>Zu</strong>hause im thurgauischen<br />

Horn am Bodensee. Mit dem Motorboot Jeanneau Merry Fisher<br />

645 und den beiden Segelschiffen Sunwind 28 und J80<br />

werden die Schülerinnen und Schüler zu Skippern ausgebildet.<br />

Adi Hummer ist ein Segler, wie er im Bilderbuche steht. Das<br />

unverwechselbare und ulkige Logo hat er seit seinen legendären<br />

Karibik-Törns. Dort wurde der Name Hummer schnell<br />

zu Lobster. Da Adi ein gelernter Koch ist, war dieses Wortspiel<br />

nicht einmal ganz zu Unrecht entstanden. Wer mit Adi<br />

auf Törn geht, darf sich nicht nur eines tollen Skippers erfreuen,<br />

sondern auch eines hervorragenden Kochs. So<br />

kommt es bestimmt vor, dass die Crew nach einem Strandbesuch<br />

wieder an Bord steigt und bereits herrlich duftende<br />

Muscheln auf dem Teller sind oder dass nach einer Stadtbesichtigung<br />

ein frisch zubereiteter Fisch-Apéro mit Weisswein<br />

auf die Mitsegler wartet. Bei der Crazy Lobster Sailing<br />

ist nicht nur das Segeln Trumpf. Das Ziel der Lobster-Mannschaft<br />

ist Ferien zu kreieren, welche unvergessen bleiben.<br />

Segeltörns bieten die Lobsters in allen bekannten Segelrevieren<br />

an. So werden regelmässig Törns in Spanien, Griechenland,<br />

der Türkei, Schweden und den kanarischen Inseln<br />

durchgeführt. Gerne skippern die Lobsters aber auch in der<br />

Südsee und der Karibik. Je nach Wunsch der Gäste.<br />

Das Motorboot ist im alten Fischerhafen von Horn domiziliert.<br />

Die Segelschiffe liegen im neueren Hafen Horn West.<br />

Die beiden Häfen sind kaum zehn Gehminuten voneinander<br />

entfernt. Die Segelschule ist von April bis Anfang November<br />

aktiv, und die Motorbootschule ist von März bis<br />

Mitte Dezember geöffnet. Seit 2011 wird auf einer Jeanneau<br />

Merry Fisher 645 unterrichtet. Für die Segelausbildung<br />

stehen zwei unterschiedliche Bootstypen zur Verfügung.<br />

Einerseits eine klassische Yacht, eine Sunwind 28,<br />

und andererseits eine J80, die durch sportliche Segeleigenschaften<br />

besticht und für Schüler und begleitete Regattas<br />

zur Verfügung steht. In den letzten Jahren kamen so einige<br />

Podestplätze zusammen. Für Intensivlerner bietet die Segelschule<br />

auch kompakte Wochenkurse in Südfrankreich<br />

an. Nach einer Woche mediterranem Segelurlaub mit integrierter<br />

Schulung und einem darauffolgenden Einsegeln<br />

mit den Bodenseeschiffen ist die angehende Skipperin/der<br />

angehende Skipper prüfungsreif.<br />

Sieben Jahre nach der Gründung wurden Thomas Bosshard<br />

und dieses Jahr Raphael Herzog fest ins Crazy Lobster-Boot<br />

aufgenommen. Die beiden sind als Gesellschafter,<br />

Segel- und Motorbootlehrer sowie Skipper für die Firma<br />

tätig. Es war Adi Hummers Wunsch, Entscheide, aber auch<br />

die Freuden eines Wassersportlers auf mehrere Schultern<br />

zu verteilen. Es wird viel gelacht, gefeiert und gegessen,<br />

wenn sich die Lobsters zusammensetzen. Eine kleine, aber<br />

feine Crew, die mit vollen Segeln in die <strong>Zu</strong>kunft schippert.<br />

Ahoi und grüezi vom Bodensee.<br />

n<br />

1 Thomas für einen Badestopp mit Apéro im Naturschutzgebiet<br />

Cabrera.<br />

2 Adi ist nicht nur am Ruder in seinem Element, sondern auch<br />

in der Bordsküche.<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 89


Y<br />

Meteo · sandy<br />

Sandy<br />

– ein ungewöhnlich<br />

starker Hurrikan<br />

In der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober traf Hurrikan Sandy auf die<br />

Ostküste der Vereinigten Staaten. Er forderte insgesamt 185 Todesopfer und<br />

richtete Schäden von über 50 Milliarden Dollar an.<br />

Text und Fotos: Andreas Walker, shuttertock<br />

Die Hurrikansaison dauert jeweils vom 1. Juni bis 30. November.<br />

Starke Stürme mit hohem Zerstörungspotenzial sind dabei<br />

vor allem von Mitte August bis Mitte Oktober zu erwarten, wobei<br />

der Höhepunkt im Monat September erreicht wird. Normalerweise<br />

nimmt Ende Oktober die Kraft der tropischen Wirbelstürme<br />

stark ab, besonders dann, wenn sie sich nordwärts bewegen.<br />

<strong>Zu</strong> dieser Zeit sind die Temperaturen des Atlantiks bereits<br />

deutlich niedriger als im September, was die Entwicklung<br />

der tropischen Wirbelstürme bremst, denn tropische Wirbelstürme<br />

beziehen ihre Energie aus dem warmen Ozean.<br />

Hurrikan Sandy war der 18. tropische Wirbelsturm und der<br />

10. Hurrikan der Atlantischen Hurrikansaison 2012. Er bildete<br />

sich über der Karibik, zog nordwärts über Jamaika,<br />

Kuba und die Bahamas und fiel in New Jersey über das Festland<br />

der Vereinigten Staaten. Das Sturmgebiet hatte einen<br />

Durchmesser von fast 1'800 Kilometern und hatte damit die<br />

grösste Ausdehnung, die bisher bei einem Hurrikan über<br />

dem Atlantik beobachtet wurde.<br />

90 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Sturmflut und kalte Festlandluft<br />

Am 29. Oktober erreichten die starken Winde von Sandy die<br />

Ostküste der Vereinigten Staaten, wobei das Zentrum von<br />

Sandy die Küste des amerikanischen Festlandes bei Atlantic<br />

City in New Jersey am 29. Oktober gegen 19.00 Uhr (New<br />

Yorker Zeit) überquerte. Der Luftdruck im Zentrum betrug<br />

946 Hektopascal und die andauernde Windgeschwindigkeit<br />

etwa 150 Kilometer pro Stunde. Dies führte dazu, dass sich<br />

New York City und der Raum Washington, D.C./Baltimore<br />

im Bereich von Winden mit Hurrikanstärke befanden.<br />

Mit den starken Winden kam es zu lang anhaltendem<br />

Starkregen mit etwa 300 Litern pro Quadratmeter. Das<br />

entspricht einer Niederschlagsmenge von rund einem<br />

Vierteljahr im Schweizerischen Mittelland. Die extremen<br />

Regenfälle, die in einem Hurrikan jeweils auftreten, wurden<br />

bei Sandy noch verstärkt, weil die feucht-warme Luft<br />

des Hurrikans auf die herbstlich kühle Luft über dem<br />

Festland traf.<br />

Eine weitere unglückliche Konstellation brachte der Vollmond<br />

an diesem Tag. Dadurch fielen Ebbe und Flut extremer<br />

aus. Die durch den Vollmond verursachte Springflut<br />

sorgte deshalb zusammen mit der Sturmflut, die vom<br />

Hurrikan ins Landesinnere gepresst wurde, zu einem extrem<br />

hohen Wasserstand, der für grossräumige Überflutungen<br />

der vom Sturm betroffenen Küstengebiete führte.<br />

Ein ausgewanderter Schweizer erzählt, wie er den Wirbelsturm<br />

erlebt hat<br />

Jean-Jacques Illi, 52, Finanzberater, wanderte im April 1992<br />

nach Greenwich, Connecticut, aus. Die Stadt hat 62'000 Einwohner<br />

und liegt nordöstlich von New York.<br />

Der Sturm wurde bei uns von der Gemeinde vorgewarnt per<br />

E-Mail und Telefon. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass<br />

Bewohner, die am Wasser wohnten, sich spätestens bis Sonntagnachmittag<br />

(28. Oktober) in Sicherheit begeben sollten.<br />

Am Montagnachmittag (29. Oktober) begann der Wind immer<br />

stärker zu werden. Der Strom fiel bereits um 3.00 Uhr<br />

nachmittags aus. Meine Frau und mein siebenjähriger<br />

Sohn zogen ins Haus meiner Schwiegermutter ins Landesinnere.<br />

Ich blieb im Haus, das zwar relativ nahe am Meer,<br />

jedoch etwa 6 Meter über dem Wasser auf einem Felsen<br />

steht. Es wurde 1870 erbaut und hat seither alles überstanden,<br />

deshalb hatte ich keine Angst. Um 9.00 Uhr<br />

abends kam noch einmal ein dringender Telefonanruf vom<br />

zuständigen Polizeioffizier, dass alle Leute am Wasser sich<br />

dringend in Sicherheit begeben sollten, da man eine Flut<br />

erwartete, die 17,5 Fuss höher ausfallen würde als normal,<br />

sowie 5 Fuss höhere Wellen, also insgesamt 22,5 Fuss<br />

mehr Wasserhöhe (fast 7 Meter) als normal. Ich ging nach<br />

draussen, schaute nach und sah, dass das Wasser stetig<br />

höher stieg. Mit Hunderten von Sandsäcken waren der<br />

Haupteingang des 5-Sterne-Hotels Delamar und das danebenliegende<br />

Restaurant L'Escale verbarrikadiert worden.<br />

Leitungen und Pumpen waren bereit, um eindringendes<br />

Wasser entfernen zu können. Neben dem Hotel im Hafen<br />

erschien die Silhouette einer riesigen Yacht, die bereits am<br />

Nachmittag <strong>Zu</strong>flucht gesucht hatte.<br />

Das Sturmgebiet hatte<br />

einen Durchmesser von<br />

fast 1800 Kilometern<br />

Namensgebung der Hurrikane<br />

Um die jedes Jahr regelmässig wiederkehrenden tropischen<br />

Wirbelstürme klar unterscheiden zu können,<br />

ordnet man sie alphabetisch und weist ihnen zugleich<br />

Namen zu. Früher waren es ausnahmslos weibliche<br />

Vornamen. Heute gibt man ihnen im Rahmen der<br />

Gleichberechtigung männliche und weibliche Vornamen.<br />

So lauten z.B. die Namen der Hurrikane von<br />

2012 im Atlantik:<br />

Alberto, Beryl, Chris, Debby, Ernesto, Florence, Gordon,<br />

Helene, Isaac, Joyce, Kirk, Leslie, Michael, Nadine,<br />

Oscar, Patty, Rafael, Sandy, Tony, Valerie, William.<br />

Die Buchstaben Q, U, X, Y und Z werden für die Namensgebung<br />

nicht verwendet. Der erste Hurrikan von<br />

2012 hiess Alberto, der zweite Beryl. 2013 beginnt das<br />

Alphabet, im Gegensatz zum Vorjahr, mit Andrea, also<br />

einem weiblichen Vornamen. Nach 6 Jahren beginnt<br />

die gleiche Namensgebung wieder von vorn. Wird ein<br />

Hurrikan infolge seiner Stärke und Schadenswirkung<br />

besonders berühmt, wie z.B. Gilbert, Andrew, Katrina,<br />

Rita, Wilma oder Sandy, wird er gewissermassen<br />

"pensioniert". Diese Namen werden durch andere<br />

Namen mit dem gleichen Anfangsbuchstaben ersetzt<br />

und erscheinen nicht mehr auf der Namensliste, da es<br />

sonst Verwechslungen gäbe.<br />

Ein Riesenproblem dieses Sturms war die extreme Flut<br />

Während des Sturmes regnete es erstaunlich wenig, der<br />

Wind war zwar sehr stark, aber auch das war kein wirkliches<br />

Problem. Ein Riesenproblem dieses Sturms war hingegen<br />

die extrem starke Flut, die höher war als bei Hurri-<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 91


Y<br />

Meteo · sandy<br />

kan Irene letztes Jahr. Ich verfolgte das Ansteigen des<br />

Wassers jede Viertelstunde. Um 22.30 Uhr war der Wasserstand<br />

am höchsten, obwohl nach der normalen Fluttabelle<br />

und der Vorhersage das Maximum der Flut eigentlich<br />

um 00.10 Uhr erwartet wurde. Doch ab 22.30 Uhr<br />

begann der Pegel wieder ganz leicht zu sinken. Bei einem<br />

Nachbar von mir, etwa 50 Meter entfernt und drei Meter<br />

tiefer, wurde das Wohnzimmer überflutet, und die Möbel<br />

wurden zerstört. Bei meinem nächsten Nachbar wurde<br />

durch das Wasser eine Holzwand eingedrückt. Um 2.00<br />

Uhr morgens ging ich schliesslich schlafen.<br />

Seit im März 2010 4'000 Bäume durch einen Sturm gefällt<br />

wurden, hatte die Gemeinde ein Alarmsystem aufgestellt,<br />

mit Not-Zentren, wo die Leute schlafen, essen, trinken und<br />

duschen können. Der Gouverneur von Connecticut, Dan<br />

Malloy, sorgte am Montag, 29. Oktober um 9:00 abends<br />

dafür, dass die Nationalgarde nach Greenwich und nach<br />

Stamford aufgeboten wurde, um Nahrungsmittel und Wasser<br />

zu verteilen. Zwischen 21 und 22 Uhr kamen plötzlich<br />

viele Leute, die das Notzentrum aufsuchten. Diese waren<br />

trotz Warnungen in ihren Häusern geblieben und merkten<br />

dann plötzlich, dass es sehr gefährlich wurde.<br />

Blätter, Äste und Dreck<br />

Am nächsten Morgen lagen Berge von Blättern, Ästen und<br />

Dreck ums Haus herum. Ich habe nur noch unzählige Abfallsäcke<br />

abgefüllt, um das Gröbste wegzuräumen. Der<br />

Strom war weg, und das Haus wurde immer kühler. Am<br />

Mittwoch (31. Oktober) um 14.30 Uhr wurde der Strom<br />

schliesslich wieder eingeschaltet. Ich war also 47,5 Stunden<br />

ohne Strom. Dabei hatte ich noch Glück. Es gab Leute,<br />

die nach 10 Tagen noch keinen Strom hatten.<br />

Ich lebe seit April 1992 in Greenwich. Von der Flut her war<br />

es der schlimmste Sturm, den ich in dieser Zeit erlebt habe,<br />

nicht aber vom Wind her. Dieser Sturm war flächenmässig<br />

aussergewöhnlich gross, sodass er eine riesige Landmasse<br />

heimsuchen konnte. Wir hatten grosses Glück, dass das<br />

Zentrum des Sturms in Atlantic City aufs Land auflief. Wenn<br />

das Zentrum des Sturmes in Long Island oder New York City<br />

auflaufen würde, wäre das noch viel verheerender und der<br />

Schaden noch viel grösser. Manhattan ist eine Insel, mit vielen<br />

tiefliegenden Quartieren, die bei einem Hurrikan überschwemmt<br />

werden würden. Das brächte viele Menschen in<br />

grosse Schwierigkeiten, weil dann Wasser und Nahrungsmittel<br />

fehlten. Wir haben das schon jetzt gesehen, als in<br />

New York City nahezu 80% der Tankstellen kein Benzin<br />

mehr hatten. Die Schlangen an den Tankstellen waren<br />

enorm. Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, bis dieses<br />

Szenario wohl einmal eintreffen wird.<br />

Ich werde nach diesem Sturm mein Haus noch besser auf<br />

Stürme vorbereiten. Im 2. Stock sind noch überall alte<br />

Fenster mit einfacher Verglasung. Ich werde diese austauschen<br />

durch bruchsichere Fenster. Das Sicherste jedoch ist,<br />

vor jedem Hurrikan die Fenster mit Pavatex-Platten zuzunageln<br />

(Hurricane Shutters). Als Vorrat habe ich immer<br />

etwa 10 Taschenlampen im Haus mit vielen Batterien, damit<br />

wir bei einem Stromausfall über die Runden kommen.<br />

<strong>Zu</strong>dem habe ich etwa 10 Gallonen Wasser (rund 40 Liter)<br />

als Reserve im Keller plus etwa 60 Halbliterflaschen. Ferner<br />

besitzen wir zwei Notstromaggregate.<br />

In Old Greenwich brannten drei Villen ab. Ich hatte riesiges<br />

Glück. Es wurde nur ein Holzgatter vom Wind beschädigt.<br />

Bei meinem Nachbar sind beträchtliche Flutschäden entstanden,<br />

das wird natürlich ein Fall für die Versicherung. n<br />

1 Hurrikan Sandy am 28. Oktober, einen Tag bevor sein<br />

Zentrum die Küste erreicht. Da sich der Wirbelsturm noch<br />

auf dem Meer befindet, sind seine Wirbelstruktur und das<br />

Zentrum noch gut zu erkennen.<br />

2 Hurrikan Sandy am 29. Oktober, also am Tag, als sein<br />

Zentrum die Küste erreicht. Auf dem Infrarotbild ist klar zu<br />

erkennen, dass seine aktivste Zone sich unmittelbar vor der<br />

Küste (grüne Fläche) befindet. Auf dem Kanal des sichtbaren<br />

Bereiches ist an dieser Stelle eine kompakte Wolkendecke<br />

sichtbar. Die Wirbelstruktur des Hurrikans ist nicht mehr<br />

ausgeprägt vorhanden, da er sich mit dem Auflaufen aufs<br />

Land schnell aufzulösen beginnt.<br />

Fotos: shutterstock / Donald Bowers Photography<br />

92 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


Media<br />

Y<br />

Lektüre für Winterabende<br />

Sicherheit, Tipps und spannende Abenteuer<br />

Keith Colwell<br />

Sicherheit auf See<br />

Delius Klasing, erscheint 24.09.12<br />

160 Seiten, 266 farbige Abbildungen,<br />

14,5 x 22 cm, gebunden<br />

Preis CHF 36.90<br />

„Sicherheit auf See“ von Keith<br />

Colwell erklärt klar verständlich<br />

die Wichtigkeit<br />

von Sicherheitsausrüstung<br />

im Wassersport und erklärt<br />

ebenso übersichtlich ihre<br />

Handhabung. Bedrohliche<br />

Situationen wie Menschüber-Bord-Manöver,<br />

Umgang<br />

mit Rettungsinseln, Überleben<br />

im kalten Wasser,<br />

Brandbekämpfung, Leckabwehr,<br />

Rettung und Bergung<br />

sowie Erste Hilfe werden in<br />

diesem umfassenden Ratgeber für Segler und Motorbootfahrer<br />

in Wort und Bild erläutert. Thema ist ebenso das richtige<br />

Verhalten im Notfall sowie die wirkungsvolle Vermeidung<br />

von Risiken und Unfällen. Das in diesem Buch vermittelte<br />

Wissen ermöglicht es dem Leser, gefährlichen Situationen<br />

auf See ruhiger und entschlossener entgegenzutreten.<br />

Dr. Heide Wilts<br />

Gestrandet in der weissen Hölle<br />

Delius Klasing, 2. Auflage,<br />

272 Seiten, 66 Farbfotos,<br />

13,5 x 21,6 cm,<br />

Preis CHF 17.90<br />

Vor einigen Jahren<br />

strandeten Heide und<br />

Erich Wilts mit ihrer 15<br />

Meter langen Freydis in<br />

der Antarktis. Jetzt wurde<br />

die Freydis vor Fukushima<br />

von dem Tsunami<br />

zerstört. Das Buch beschreibt<br />

den sechs Monate<br />

langen Überlebenskampf<br />

von Heide und<br />

Erich Wilts, nachdem<br />

ein plötzlicher Polarsturm<br />

das Abenteurerpärchen auf der antarktischen<br />

Insel Deception überraschte, ihr Schiff strandete<br />

und vollständig von Eis überzogen wurde. Ein packendes<br />

Stück Segelliteratur über physische und<br />

psychische Entbehrungen und den Kampf in einer<br />

lebensfeindlichen Umgebung, den Heide und Erich<br />

Wilts schliesslich gewannen.<br />

Dirk W. Mennewisch<br />

Out of Office<br />

Freiheit unter Segeln<br />

Delius Klasing, erscheint 24.09.12, 272 Seiten, 32 Farbfotos, 1 Karte, 12,5 x 21 cm, CHF 28.90<br />

Bevor Dirk Mennewisch seine Liebe zum Segeln entdeckte, war er als erfolgreicher Steuerberater<br />

tätig. Er beschloss, seine Arbeit ein Jahr lang an den Nagel zu hängen, sich ein Segelboot<br />

zu kaufen und Einhandsegler zu werden. Mennewischs Ziel war die Karibik und<br />

die anschliessende Rückkehr in heimische Gewässer. Das Buch „Out of Office“ beschreibt,<br />

wie sich aus einem Steuerberater mit einer nautischen Erfahrung von nur 600 Seemeilen<br />

ein erfahrener Einhandsegler entwickelt. Die Wandlung des Autors wird unterhaltsam anhand<br />

von Erkenntnissen, Ängsten, Erfolgserlebnissen und Freude am Segeln geschildert.<br />

Ein Buch, das zum Nachmachen verleitet.<br />

Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 93


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94 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


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Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 95


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96 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013<br />

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Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 97


Y<br />

Kolumne<br />

White Squall – wenn<br />

der Gischt-Teufel wütet<br />

Eine leichte Dünung bei ruhiger See wiegt das Segelschiff auf<br />

und ab, keine Anzeichen für einen Wetterumschwung sind<br />

auszumachen, keine aufziehenden Sturm- und Gewitterwolken<br />

zu sehen, der Barograf verhält sich ruhig. Die Mannschaft<br />

lümmelt bei voller Besegelung an Deck. Und dann geschieht es,<br />

der Albtraum eines jeden Seemannes fällt über das Schiff her.<br />

Text:Joachim Feyerabend | Fotos: ZVG<br />

Urplötzlich toben Orkanstärken über das Wasser, eine weisse Wolke<br />

erhebt sich rasend schnell aus dem Nichts, ein verwirrender Nebel<br />

breitet sich aus. Es ist keine Zeit mehr, die Segel zu bergen oder den<br />

Kurs zu ändern. Eine unsichtbare Faust keult das Schiff in den Grund.<br />

Sturzregen, im Norden mit Schnee gemischt, sind weitere Begleiterscheinungen<br />

des Überfalls aus dem Nichts...<br />

Der Name des meist nur wenige Minuten anhaltenden Phänomens: White<br />

Squall, übersetzt weisse Bö. Sie ist besonders für Segler gefährlich, meist<br />

aber nicht allein schuld an deren Untergang. Oft tragen bei leichten Winden<br />

oder Flaute geöffnete Bullaugen, Luken und Niedergänge dazu bei, dass das<br />

von dem Blitzorkan eingetauchte Schiff schnell voll Wasser läuft.<br />

Der bei allen Seeleuten gefürchtete Gischt-Teufel ist zum Glück selten, aber<br />

wer ihm begegnet, hat wenig Chancen. 1932 traf er vor der Insel Fehmarn<br />

auf der Ostsee das Schulschiff Niobe der Deutschen Reichsmarine (69 Tote),<br />

1961 das amerikanische Segelschulschiff Albatross während eines Törns<br />

von Mexiko nach Nassau/Bahamas, 1986 erwischte er den Rahschoner<br />

Pride of Baltimore 250 Meilen nördlich Puerto Rico. Vermutlich war auch<br />

die Hamburger Fünfmastbark Maria Rickmers 1892 bei den Sundainseln<br />

im Indischen Ozean ein Opfer der verhängnisvollen weissen Bö.<br />

Lange Zeit wurden entsprechende Erzählungen von Seeleuten über diese<br />

Gefahr als Seemannsgarn abgetan, ähnlich wie die tödlichen, steilen Monsterwellen,<br />

die „Kaventsmänner“, die ebenfalls zahlreiche Schiffe in die Tiefe<br />

bohrten. Heute steht fest, dass der White Squall, der schon in der Literatur<br />

des 19. Jahrhunderts auftaucht, tatsächlich existiert, auf praktisch auf allen<br />

Meeren und sogar auf Amerikas grossen Seen.<br />

Ursache der Wettererscheinung – so mutmassen die Meteorologen noch<br />

immer – sind starke Veränderungen und Luftdruck-Einbrüche in den Wolkenschichten<br />

der oberen Atmosphäre. Sie lösen demnach eine stossartige<br />

Luftlawine von Orkanstärke aus und führen zu starken Turbulenzen, die bis<br />

auf den Meeresspiegel fallen und ihn zu haushoher Gischt aufschäumen.<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

02/13 | März / April<br />

Eine Yacht zum Cruisen, eine Yacht zum<br />

Racen – in der nächsten Ausgabe stellen wir<br />

grundverschiedene Eigner vor, die uns erzählen,<br />

warum sie mit ihrer Yacht glücklich<br />

sind. So verschieden wie die Menschen sind<br />

auch die vorgestellten Yachten, die nicht<br />

immer der üblichen Vorstellung von einem<br />

Traumschiff entsprechen.<br />

Und, wie immer, lesen Sie nebst vielem anderem<br />

Interessantes über Menschen, Yachten,<br />

Reisen und Emotionen – im typisch<br />

spannenden und bekannten YSB-Mix.<br />

Deshalb jetzt schon<br />

vormerken, am<br />

13.02.2012 ist wieder<br />

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Der Untergang der Albatross führte 1996 zu einem Film mit packenden<br />

Aufnahmen. Das Sujet: Der Skipper Christopher Sheldon der realen<br />

Albatross wurde nach einem langen Prozess wegen fahrlässiger Tötung<br />

junger Segelaspiranten zwar rehabilitiert, führte - innerlich zerbrochen<br />

- aber nie wieder ein Schiff.<br />

n<br />

98 <strong>YACHTING</strong> Swissboat | Januar /Februar 2013


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Januar /Februar 2013 | <strong>YACHTING</strong> Swissboat 99


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032 397 53 55 • 3645 Gwatt/Thun, Burger Reutigen AG, 033 335 11 27 • 4104 Oberwil, Marina Dreiländereck AG, 061 401 53 33 • 4313 Möhlin, Vasellari AG,<br />

061 855 96 00 • 5725 Leutwil, Aeschbach Max, 062 777 17 29 • 6005 Luzern, SNG Lake-Lucerne, 041 368 08 08 • 6315 Oberägeri, Nussbaumer Bootswerft +<br />

Bootsplätze, 041 750 18 77 • 6345 Neuheim - <strong>Zu</strong>g, Inter Nautica GmbH - L. Piticco, 041 741 50 80/88 • 6354 Vitznau, Hugo Zimmermann GmbH Bootswerft,<br />

041 397 13 88 • 6373 Ennetbürgen, Imhof Bootsmotoren AG, 041 620 31 81 • 6472 Erstfeld, Strübycar AG, 041 880 17 63 • 6573 Magadino, Züllig Boats,<br />

091 791 25 14 • 6614 Brissago, Cantiere Nautico Cesare Gaggioli, 079 354 15 09 • 6934 Bioggio, Nautica's Sagl, 091 605 33 00 • 6978 Gandria, Cantiere Nautico<br />

Prosperi, 091 971 68 74 • 8004 Zürich, Holliger Honda Center AG, 044 242 68 65 • 8008 Zürich, Ganz Yachting AG, 044 422 77 77 • 8193 Eglisau,<br />

Rheinschifffahrten Wirth Rolf, 044 867 17 15 • 8238 Büsingen, Altmann rund ums Boot, 052 533 64 21 • 8266 Steckborn, Daniel Hofer, 052 761 10 35<br />

• 8274 Tägerwilen, Motomarine AG, 071 669 21 10 • 8593 Kesswil, Holzer Marine, 071 463 45 06 • 8645 Jona, Allenspach-Bootsmotoren GmbH, 055 210 99 09<br />

• 8712 Stäfa, Schuchter Sportboot AG, 044 926 60 61 • 8806 Bäch, Bootswerft Gassmann AG, 044 784 16 04 • 8806 Bäch, Motomarine (Motoren-) Bootsmotoren<br />

Gassmann AG, 044 784 97 87 • 8810 Horgen, Stünzi AG Boote und Motoren, 044 720 44 88 • 8846 Willerzell, Kälin Bootsmotoren, 079 207 82 39<br />

• 8882 Unterterzen, Fritz Trudel Bootswerft AG, 081 738 23 03 • 9423 Altenrhein, Steiner Bootbau GmbH, 071 855 58 58

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