07.03.2014 Aufrufe

YACHTING SWISSBOAT Go Switzerland! (Vorschau)

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Das Schweizer Wassersportmagazin SEIT 1946<br />

Österreich / Deutschland 7,00 € | Niederlande / Italien / Frankreich / Spanien / BE / Italien 7,80 € | Kroatien 68 KN Swissboat<br />

S w i s s b o a t<br />

Deutsch-Französische Ausgabe<br />

viva cuba!<br />

paradies<br />

für segler<br />

boot-rückschau<br />

F1-powerboat-<br />

WM sharjah<br />

bluebird auf<br />

dem hallwilersee<br />

in hemingways<br />

kielwasser<br />

scheunenfund<br />

in laubegast<br />

<strong>Go</strong> <strong>Switzerland</strong>!<br />

Erster Sieg beim Clipper-Race<br />

März / April 02 | 2014 # CHF 9.–<br />

Erscheint zweimonatlich # www.yachting.ch


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Liebe Leser,<br />

Editorial<br />

die Signale, welche von der gerade beendeten weltgrössten unter Hallendächern<br />

stattfindenden Bootsmesse, der boot in Düsseldorf, ausgehen, sind<br />

verhalten optimistisch. Das Kaufinteresse sei deutlich gestiegen, hiess es;<br />

die Kunden achteten jedoch auch auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Und sie seien im Vorfeld bereits gut informiert. Das bestätigte sich.<br />

Viele Wassersportler aus der Schweiz besuchten unseren 30 Quadratmeter<br />

grossen Stand von <strong>YACHTING</strong> <strong>SWISSBOAT</strong> in Halle 16 auf der boot – und<br />

berichteten von ihren längst laufenden Vorbereitungen für die kommende<br />

Saison, die in ein paar Wochen – endlich – wieder beginnt. Um Ihnen dabei<br />

behilflich zu sein, stellen wir mit Kuba ein Charterrevier vor, das noch<br />

ursprünglich daherkommt, nicht so überlaufen wie andere karibische Destinationen<br />

ist und deshalb viel Raum für eigene Erkundungen zu Wasser und<br />

zu Land lässt. In unserer neuen, losen Folge rund um Bootsversicherungen<br />

beleuchten wir in diesem Heft die grundlegenden Policen, die jeder Skipper<br />

und Eigentümer einer Yacht haben sollte – gut beraten ist, wer sich darum<br />

kümmert, bevor das Boot zu Wasser gelassen oder der Chartertörn angetreten<br />

wird. Ausserdem gingen wir für Sie vor Rhode Island an Bord der legendären<br />

Yacht HEROINA, die einst dem bekannten Naval Architekten German<br />

Frers gehörte, und die nun nach einem Refit wieder segelt – und zwar<br />

schnell. In unserem Beitrag, den wir „Classic Seven“ betitelten, berichten<br />

wir von einem unglaublichen Scheunen- oder besser: Werftfund; bei einem<br />

Eignerwechsel in einer sächsischen Werft im deutschen Laubegast tauchten<br />

plötzlich sieben teils fertig restaurierte, teils im Rohzustand befindliche<br />

Runabouts und andere klassische Motoryachten auf, die eines gemeinsam<br />

haben: Sie sind alt, teilweise sehr alt, und sie stammen allesamt aus gutem,<br />

schweizerischem (Werft-)Hause – und sind nun in liebevoll restaurierende<br />

und pflegende Hände abzugeben. Bei der Vermittlung des Kaufes sind wir<br />

gern behilflich, eine kurze Mail genügt. Wir wünschen uns, dass Ihnen das<br />

vorliegende Heft ein wenig dabei helfen möge, die verbleibende segel- und<br />

motorbootfreie Zeit bestmöglich zu überstehen und wünschen Ihnen eine<br />

genüssliche Lektüre.<br />

Herzlichst, Ihre <strong>YACHTING</strong> Swissboat Crew<br />

Matt Müncheberg<br />

P.S. – Sie haben eine interessante Wassersport-Geschichte<br />

zu erzählen, richten eine Regatta aus oder haben<br />

gerade einen spannenden Bootstörn auf eigenem<br />

oder gechartertem Kiel absolviert? Wir sind immer<br />

auf der Suche nach packenden, aktuellen Stories – vielleicht<br />

ist Ihr Beitrag ja in einer der nächsten Issues von<br />

<strong>YACHTING</strong> <strong>SWISSBOAT</strong> zu finden. Schreiben Sie an<br />

info@yachting.ch, wir freuen uns auf Ihr Feedback.<br />

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inhalt<br />

Segler, die auf der Karibikinsel Kuba etwa ab Cienfuegos chartern, erwartet teilweise unberührte Natur auf Dutzenden von kleinen Eilanden,<br />

kurze und längere Schläge führen südwestlich zur Isla de la Juventud oder östlich in die sogenannten Gärten der Königin. Unbedingt empfehlenswert:<br />

Abstecher nach Havanna und Trinidad. YSB ging an Bord und zeigt, was Segler auf der grössten der Karibikinseln beachten sollten.<br />

Und wir begaben uns ins Kielwasser des Literatur-Nobelpreisträgers Ernest Hemingway, der auf Kuba lebte und arbeitete. Unsere Titelstorys<br />

lesen Sie ab den Seiten 24 und 70. Foto: Katamaran-Segeln vor Cayo Largo, südwestlich von Cienfuegos auf Kuba.<br />

Foto_Matt Müncheberg<br />

Unser Titelfoto: SWITZERLAND belegte im Sydney Hobart Race, das zugleich das 6. Rennen der Clipper-<br />

Weltregatta ist, den 5. Platz. Das ist ein unerwartet gutes Ergebnis, denn ein Strafkringel nach einer<br />

Kollision und ein Schaden am Bugspriet hatten sie zu Beginn auf den 11. Platz zurückgeworfen. Von dort<br />

kämpfte sich die Crew in einem gegen Ende immer stürmischeren Rennen Schiff um Schiff nach vorn.<br />

Unser Autor Harry Schack zieht eine Halbzeit-Bilanz: Alle Schiffe sind noch im Rennen und haben ihre<br />

Feuertaufe mit schweren Stürmen im Southern Ocean bestanden. Olly Cotterell, der Skipper von ONE DLL<br />

schrieb in seinem Tagesbericht über den Kampf um den 3. Platz im Scoring Gate: „SWITZERLAND und<br />

wir lieferten uns eine gewaltige Schlacht. Glücklicherweise ging unsere Taktik mit dem ausgebaumten Yankee<br />

auf, der uns erlaubte, mehr Tiefe zu segeln. Auf SWITZERLAND setzten sie sogar ihren schweren Spi.<br />

Es war ein atemberaubender Anblick.“ Cotterell und seine Crew gewannen das Duell mit drei Sekunden<br />

Vorsprung – nach einem Rennen von 900 Meilen! SWITZERLAND revanchierte sich, indem sie kurz darauf<br />

den Ocean Sprint gewann, die drei Spitzenreiter überholte und als Erste ins Ziel ging. Die erste Halbzeit der<br />

Weltregatta endet mit einem rot-weissen Triumph – mehr ab Seite 18. Foto_clipperroundtheworld.com<br />

4


NO. 02 | 14<br />

Optimismus in schwierigen Zeiten: boot-RüCKSCHAU 10<br />

YSB zu Besuch auf der weltgrössten Wassersportmesse<br />

Grün ist das neue Weiss: Wohin mit der ausgedienten Yacht? 12<br />

YSB nahm teil an der zweiten Experten-Fachtagung auf der boot<br />

Kalte Dusche vorm Triumph: Mit SWITZERLAND um die Welt, Teil 3 18<br />

Hans-Harald Schack zieht für YSB eine Zwischenbilanz<br />

Titelthema<br />

Viva Cuba! Segeln im Reich des Krokodils 24<br />

YSB-Reportage über einen unvergesslichen Karibik-Törn<br />

Sharjah: PS-Märchen aus Tausendundeiner NACHT 34<br />

YSB begleitete das F1-Powerboat-Team NAUTICA in die VAE<br />

Ziemlich verrückt: Ein Biskayatörn im NOVEMBER 42<br />

Zu Gast auf der weltgrössten Brigg ROALD AMUNDSEN<br />

BLUEBIRD: Mit 210 km/h über den HALLWILERSEE 48<br />

Der Speed-Rekord von Sir Malcolm Campbell von 1938<br />

Wasserdichte Deckung: Versicherungen rund ums Boot, Teil 1 52<br />

In unserem YSB-Special beleuchten wir Haftpflicht, Kasko & Co<br />

HEROINA: Das zweite Leben der „Holz-Wally“ 56<br />

YSB ging vor Newport an Bord der ehemaligen Privatyacht G. Frers<br />

Driven: Der neue SX4 S-CROSS 64<br />

Suzukis neuentwickelter 4 x 4 Crossover im YSB-Test<br />

Hemingway: Mein wahres ZUHAUSE 70<br />

Vier „Must-See“-Places für segelnde Fans des Autors auf Kuba<br />

Classic Seven: „Scheunen“-Fund in LAUBEGAST 78<br />

Sieben alte Schweizer Motoryachten suchen Käufer<br />

Klassik trifft Moderne: Neues Runabout 36 von KNIERIM 88<br />

Für ein langes Wochenende zu zweit – YSB-Tipp<br />

Rubriken<br />

editorial 03<br />

short cuts #1 _ news 14<br />

short cuts #2 _ produkte 76<br />

short cuts #3 _ books 94<br />

impressum 97<br />

next 98<br />

yachting.ch


SUZUKI MARINE SERGIO CELLANO: LEICHT, L<br />

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SCHLAUCHBOOTPAKET SERGIO CELLANO<br />

DS265 KIB INKL. MOTOR SUZUKI DF2.5S<br />

FÜR NUR Fr. 2600.–<br />

Schlauchbootpaket in mehreren Grössen erhältlich.<br />

* Ihr Sergio Cellano Vorteil: Wasserdichter Seesack,<br />

zwei Badetücher, wasserdichte Dokumententasche und eine<br />

exklusive wasserdichte Schwimmbox.<br />

SCHWEIZER PREMIERE:<br />

SCHLAUCHBOOT SERGIO CELLANO DS265 KIB<br />

Auch bei Suzuki Marine beginnt der Frühling mit atemberaubenden<br />

Innovationen. Das Sergio Cellano DS265 KIB ist ein Schlauchboot,<br />

das platzsparend zusammenlegbar ist. Somit ist für den Transport kein<br />

Anhänger mehr nötig – die speziell dafür mitgelieferte Tragtasche genügt!<br />

Dieses moderne Boot ist mit einem komfortablen Luftboden und einem<br />

aufblasbarem Kiel ausgestattet, der für gute Stabilität und Kontrolle<br />

sorgt. Zu den weiteren Features zählen Edelstahl-Davits-Ringe und Ringbolzen<br />

am Heck, Seilgriffe rings um das Boot, ein bequemer Sitz und<br />

zwei Ruder.<br />

DESIGN BY SERGIO CELLANO<br />

Alle Sergio Cellano Boote sind im etablierten «italienischen» Design<br />

gefertigt. Die neusten Modelle verbinden Ästhetik mit leichter Handhabung.<br />

Dies, um die hohe Nachfrage schweizerischer Bootsenthusiasten<br />

nach hochwertigen Booten zu erfüllen. In Kombination mit Suzuki<br />

Aussenbordmotoren überzeugen die Sergio Cellano Boote durch ein<br />

ausgesprochen attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

DIE PREISGEKRÖNTEN SUZUKI AUSSENBORDMOTOREN<br />

Für jedes Sergio Cellano Schlauchboot stehen unterschiedliche Suzuki<br />

Motorisierungsvarianten zur Verfügung. Alle Suzuki Aussenbordmotoren<br />

sind umweltfreundlich, verbrauchs-, abgas- und vibrationsarm.<br />

Besonders interessant für Einsteiger: Motoren bis zu 8 PS (Bodensee<br />

6 PS) können auch ohne Führerschein gefahren werden.<br />

«Lean Burn»<br />

spart bis zu<br />

23 % Treibstoff<br />

Motoren mit<br />

2.5 bis 300 PS<br />

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Leicht, leise,<br />

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DIE MEHRFACHEN AUSGEZEICHNETE AUSSERBOARDERPALETTE VON SUZUKI MARINE LÄSST KEINE WÜNSCHE OFFEN UND BIETET<br />

VON 2.5 BIS 300 PS FÜR JEDEN ANSPRUCH DEN RICHTIGEN BOOTSMOTOR<br />

6


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Wasserdichter Seesack, zwei Badetücher 100 x 180 cm<br />

Das Sergio Cellano DS360AL Schlauchboot wurde für Familien,<br />

Sport und anspruchsvolle Fischer konzipiert. Der leichte, aluverstärkte<br />

und rutschfeste Holzboden bietet Stabilität und garantiert<br />

höchste Haltbarkeit und minimalen Wartungsaufwand.<br />

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7


WIDE-ANGLE<br />

8


Die Tage der traditionellen Segel-Dhaus sind in Sharjah, dem drittgrössten<br />

der Vereinigten Arabischen Emirate, gezählt, wie dieses Wrack am Strand der<br />

Exklave Kalba am <strong>Go</strong>lf von Oman beweist. Einst transportierten diese stolzen<br />

hölzernen Lastensegler aus Sharjah Datteln aus dem Irak nach Indien.<br />

Der Wind bestimmte für Jahrhunderte die Routen der Schiffe: Von Mai bis<br />

September trieb sie der Südwestmonsun nach Karachi, Mumbai, Mangalore,<br />

Cochin und Colombo. Dort wurden neue Waren geladen, um sie in der Zeit von<br />

Oktober bis März mit dem dann herrschenden Nordostmonsun nach Djibuti,<br />

Berbera, Magadischu, Mombasa und Sansibar zu befördern. Nur wenn der<br />

berüchtigte Barih ath-Thurayya oder der Barih as-Sarayat wehte, blieben die<br />

Schiffe im sicheren Hafen, denn dieser Starkwind, auch bekannt als Shimal,<br />

kam überraschend und konnte zerstörerische Wirkungen entfalten. Heute hat<br />

sich Sharjah einen internationalen Namen in Bezug auf Formula 1-Powerbootrennen<br />

gemacht (siehe dazu Beitrag in diesem Heft). Wer wissen will, wie<br />

die stolzen Dhaus einmal unter Segeln ausgesehen haben, besucht das 2009<br />

errichtete Maritime Museum in Sharjah in der Al-Mina Road.<br />

Foto_Matt Müncheberg.<br />

9


Boot Düsseldorf<br />

boot 2014:<br />

Optimismus in schwierigen Zeiten.<br />

Auch Schweizer Firmen vertreten.<br />

Die boot Düsseldorf, nach eigenen Aussagen die weltgrösste<br />

Yacht- und Wassersportmesse unter Hallendächern, eröffnet<br />

das Wassersportjahr optimistisch: 248.600 Besucher sahen<br />

die Bootsschau am Rhein, über 22.000 mehr als im Vorjahr.<br />

1.661 Austeller aus 60 Ländern zeigten in 17 Messehallen Bootspremieren,<br />

neue Wassersportgeräte, Ausrüstungen und maritime<br />

Dienstleistungen. Darunter waren in diesem Jahr auch wieder<br />

mehrere Aussteller aus dem Schweizer- und dem Bodenseeraum.<br />

Die Boesch Motorboote AG in Kilchberg bewarb etwa eigene<br />

Liegeplätze an den Standorten Kilchberg und Meilen am<br />

Zürichsee, Stansstad am Vierwaldstättersee, am Lac Léman und<br />

am Lago Maggiore. Katadyn aus der Schweiz – Hersteller für die<br />

Trinkwasseraufbereitung – war über die Firma IRLI GmbH Aquagiv<br />

Wateramkers aus Bernau auf der Messe vertreten. Der Schweizer<br />

Dieter Merz präsentierte die Tauchbasis Pondok Sari im indonesischen<br />

Bali. Das Marine Center Diebold aus Konstanz-Dettlingen<br />

zeigte die Stingray 180 RX. Die Segelyacht AGLEA, betrieben<br />

von einem Schweizer Skipper und seiner österreichischen Partnerin,<br />

konnte am Stand von Master Yachting gebucht werden. Viele<br />

weitere Schweizer Aussteller könnten genannt werden, so traf<br />

man etwa an einem Tag Rolf Frey von AWN Zürich, der den Stand<br />

von A.W.Niemeyer betreute. Und Claudio Pedrazzini präsentierte<br />

seine gleichnamige, an der Seestrasse in Bäch beheimatete<br />

Yacht- und Bootswerft, die in diesem Jahr ihr hundertjähriges Jubiläum<br />

feiern kann. „Zusätzlich zu den deutschen Gästen reisten<br />

"Zusätzlich zu den<br />

deutschen Gästen reisten<br />

48.000 Besucher<br />

aus insgesamt<br />

65 Ländern an.“<br />

10


48.000 Besucher aus insgesamt 65 Ländern an“, sagt Werner Matthias<br />

Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe<br />

Düsseldorf. Darunter waren auch viele Schweizer Wassersportler,<br />

wie man allenthalben in Gesprächen mit Ausstellern vernehmen<br />

konnte. „Das Kaufinteresse ist deutlich gestiegen“, sagt Jürgen<br />

Tracht, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft<br />

(BVWW), die Kunden achteten verstärkt auf ein gutes Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis und seien schon im Vorfeld gut informiert.<br />

Im besonderen Focus hätten in diesem Jahr kleine trailerbare Motorboote<br />

mit Aussenbordern gestanden. Aber auch bei grossen<br />

Motoryachten ab zwölf Metern seien die Geschäfte gut gelaufen.<br />

Ausserdem würden Bootsbesitzer in Komfortausrüstungen und<br />

Bordelektronik investieren. <strong>YACHTING</strong> <strong>SWISSBOAT</strong> präsentierte<br />

sich zusammen mit seinen Partnermagazinen auf 30 Quadratmetern<br />

in Halle 16.<br />

boot.de<br />

Die grösste Yacht der boot<br />

2014 hiess Princess 98O:<br />

30,12 Meter lang und 100<br />

Tonnen schwer. Nicht nur der<br />

Name, auch der Preis adeln<br />

die Motoryacht: Rund 8,4<br />

Millionen CHF muss man für<br />

die luxuriöse Dame zahlen. Sie<br />

kommt aus der südenglischen<br />

Princess Werft, die zur LVMH<br />

Gruppe gehört. LVMH steht<br />

für Louis Vuitton, Moët &<br />

Chandon und Hennessy, also<br />

für Exklusivität und Luxus<br />

pur. Fotos_Messe Düsseldorf /<br />

Constanze Tillmann.<br />

GENTLEMEN,<br />

START YOUR ENGINES!<br />

www.krueger-werft.ch<br />

engineers of emotions


Boot Düsseldorf<br />

Grün ist das neue Weiss:<br />

Wohin mit der alten Yacht?<br />

Im Rahmen der Wassersportmesse boot in Düsseldorf lief die<br />

zweite Internationale Fachtagung, in diesem Jahr zum Thema<br />

„Entsorgung und Recycling von Freizeitbooten: Status quo, Perspektiven<br />

und Chancen“. YSB war bei dem hochkarätig besetzten<br />

Expertenforum dabei. Die Prognose: Die Yachtindustrie wird sich<br />

schon bald aufspalten in „alte“ und „neue“ Yachten. Recycling ersetzt<br />

Entsorgung. Und die gute Recyclebarkeit von Yachten muss<br />

beim Design ansetzen. Frankreich zeigt heute schon, wie´s geht.<br />

Was heute bereits in der Autoindustrie<br />

gilt, muss auch bald für<br />

Yachthersteller gelten, forderten<br />

die Referenten der zweiten Fachtagung<br />

auf der diesjährigen boot.<br />

Nur wenn einzelne Bestandteile<br />

deutlich gekennzeichnet würden,<br />

könnten sie auch einfach getrennt<br />

und wiederverwertet werden –<br />

und das sogar gewinnbringend.<br />

Animation_LADIDA<br />

Wohin mit der Yacht, wenn sie ausgedient hat? Wenn aufgrund<br />

von Schäden, notwendigen Reparaturen oder schlichtweg<br />

des Alters ein Refit unverhältnismässig erscheint? Wenn auf<br />

dem freien Markt kein Erlös mehr erzielt werden kann? Und wenn<br />

selbst junge Leute das gute alte Stück, das da schon jahrelang in<br />

der Ecke der Halle vor sich hinrottet, nicht einmal mehr geschenkt<br />

haben wollen? Nun, für diesen Fall gibt es in der Szene ein geflügeltes<br />

Wort: „Wenn du deine Yacht entsorgen willst, dann fahre<br />

mit zwei Booten hinaus – und kehre mit nur einem wieder zurück.“<br />

Andere erwägen in diesem Fall gar eine sogenannte „warme Entsorgung“.<br />

Dass es zum – gesetzeswidrigen – Versenken oder Verbrennen,<br />

oder zum heimlichen „Abparken“ auf der grünen Wiese<br />

durchaus Alternativen geben kann, zeigte im Januar die zweite<br />

Internationale Fachtagung auf der weltgrössten Wassersportmesse<br />

unter Hallendächern boot Düsseldorf (auf der auch einige<br />

Schweizer Aussteller vertreten waren, siehe Beitrag in diesem<br />

Heft). Geht es nach Trendforscher Adjied Bakas, wird sich auch<br />

die Yachtindustrie in absehbarer Zeit verstärkt dem Thema „green<br />

footprint“ widmen müssen. Bootshersteller, die sich mit diesen<br />

Problemen rechtzeitig beschäftigen würden, hätten sehr bald einen<br />

entsprechenden Marktvorsprung, der sich schnell in klingender<br />

Münze auszahlen würde. Viel könne man in dieser Hinsicht<br />

schon jetzt von der Autoindustrie lernen; hier würden bereits viele<br />

Plastikstoffe durch pflanzliche Rohstoffe ersetzt, und alle verbauten<br />

Teile würden deutlich je nach Materialbeschaffenheit gekennzeichnet.<br />

Das vereinfache das Recyceln ganz erheblich – und<br />

12


könne dem Abwracken von Yachten einen ökologischen Impuls<br />

geben. Generell könne festgestellt werden, dass zukünftig die<br />

nachhaltige Ökonomie des Teilens einen immer höheren Stellenwert<br />

erhalte; Boote – wie schon jetzt Pkw – dienten schon sehr<br />

bald immer weniger als Statussymbol und würden zukünftig vorrangig<br />

nach wirtschaflichen sinnvollen Gesichtspunkten genutzt<br />

werden, sagte Bakas – das habe Auswirkungen auf das immer seltenere<br />

Begründen von Eigentum auch an Yachten: Ein wie auch<br />

immer ausgestaltetes Besitzverhältnis wie Leasing, Miete, Sharing<br />

oder vergleichbare werde zukünftig immer mehr Menschen als<br />

sinnvollere Alternative zum Eigentum dienen. Dies werde wiederum<br />

über kurz oder lang dazu führen, dass weniger Neuyachten<br />

verkauft werden. „Liegeplätze sind ohnehin immer spärlicher vorhanden“,<br />

und sie seien teuer, sagt Bakas. Generell gelte „Nachhaltigkeit<br />

wird sexy“, das gelte auch für die Yachtindustrie, hier sei<br />

„grün das neue (Yacht-)Weiss“. Bakas sieht ein derzeitiges Problem<br />

in den unterschiedlichen Kosten für das Abwracken oder das Recycling<br />

von Altbooten. Zahle man heute für das Entsorgen einer<br />

Yacht zwischen 125 und 200 CHF pro laufenden Meter, beliefen<br />

sich die Kosten für die Wiedergewinnung von Rohstoffen aus einem<br />

Boot auf etwa das Zehnfache. Es bestehe einfach noch kein<br />

Interesse am Recycling von Yachten, stellte Bakas fest. Das werde<br />

sich jedoch bald ändern, prognostiziert der bekannte US-amerikanische<br />

Trendforscher. Der Markt werde sich schon sehr bald aufsplitten<br />

in eine „alte“ und eine „neue“ Yachtindustrie; die Zukunft<br />

gehöre „denen, die mutig sind“.<br />

Dass die Zukunft längst begonnen hat – wenn auch sehr zaghaft<br />

– zeigt etwa Bram van der Pijll. Der Geschäftsmann aus dem niederländischen<br />

Enkhuizen verdient mit seiner Firma BOOTDUMP<br />

schon seit mehreren Jahren Geld – mit dem Abwracken von Yachten.<br />

Das Problem sei, die betreffenden Yachten nach Enkhuizen<br />

zu bringen, sagt van der Pijll. Seien sie erst einmal bei ihm eingetroffen,<br />

funktioniere das Prinzip eigentlich ganz einfach: „Wir<br />

verdienen Geld mit dem Weiterverkauf von Teilen und Motoren.“<br />

Das sei jedoch noch stark ausbaufähig. Die Bootsindustrie müsse<br />

dazu gebracht werden, dass sie sich „um ihre eigenen Probleme<br />

kümmert.“ Sein Vorschlag: Die Entsorgung solle zukünftig gleich<br />

in den Verkaufspreis mit „eingebaut“ werden.<br />

Nicht nur das: Bei Neubooten müsse zukünftig auch berücksichtigt<br />

werden, wie kreative Designarbeit gut und einfach wieder<br />

rückgängig gemacht werden könne. Der das fordert, ist Nicholas<br />

Fortyth, Bootsdesigner der französischen Firma LADIDA. „65 Prozent<br />

des Gesamtgewichtes einer Yacht könnten schon heute problemlos<br />

zurückgewonnen werden, wenn nur minimale Änderungen<br />

beim Designprozess vorgenommen würden“, sagt Fortyth.<br />

So wie bei Autos teilweise schon geschehen, müsse auch für<br />

Yachten ein sogenannter Lebenszyklus-Prozess eingeführt werden.<br />

Sein Appell an die Yachtindustrie: Yachten müssten zukünftig<br />

aus weniger Teilen hergestellt werden, dann sei die Yacht nicht<br />

nur leichter zu bauen, sondern auch wieder leichter zu zerteilen<br />

– sofern die einzelnen Bestandteile eindeutig und deutlich gekennzeichnet<br />

seien. Zusätzlich könne das Abwracken durch Recycling<br />

dann sogar gewinnbringend sein. Frankreich zeigt, wie die<br />

Zukunft im Hinblick auf das wirtschaftlich sinnvolle Abwracken<br />

und das Recycling von Sportbooten aussehen kann. Einige Unternehmen<br />

aus der Bretagne und entlang der Loire beschäftigen<br />

sich bereits seit mehreren Jahren mit der Entwicklung möglichst<br />

ökologischer Yachten. Der Name des fortschrittlichen Projektes:<br />

„Volière de Future“.<br />

Auch Pierre Barbleu ist in dieser Richtung aktiv. „Jeder kennt das<br />

Problem: Yachtwracks liegen überall herum, in Gärten, an der Küste,<br />

in Marinas oder in Häfen – das muss geändert werden!“, fordert<br />

Barbleu. Jedes Jahr gebe es etwa 16.000 Boots-Neuzulassungen<br />

in Frankreich; dem stünden etwa 13.000 abzuwrackende Boote<br />

und Yachten gegenüber – jährlich. Doch nur ein Teil davon werde<br />

„regulär“ abgewrackt und entsorgt. Barbleu organisierte daraufhin<br />

ein landesweites „Abwrack-Netz“ für Freizeitboote und holte<br />

die Industrie ins Boot. Mittlerweile sind viele Hersteller im APER-<br />

Netz organisiert, das sich das Ziel gesetzt hat, unter Einhaltung<br />

von bestimmten Qualitätsstandards „gut“ und im eigenen Land<br />

abzuwracken. Das allerdings könne nur funktionieren, wenn der<br />

Staat diese Massnahmen mit entsprechenden gesetzlichen Regelungen<br />

flankier. Auch hier gehe Frankreich bereits mit gutem Beispiel<br />

voran. Zum einen gebe es eine Steuerpflicht auf Sportboote<br />

– im Gespräch ist aktuell, die Eigner von dieser Steuer zu befreien,<br />

sofern sie sich dazu verpflichten, ihr Schiff bei einem zertifizierten<br />

„Abwracker“ entsorgen zu lassen. Zudem gebe es in Frankreich<br />

schon jetzt strenge Regularien, so sei es einerseits nicht gestattet,<br />

Yachten „wild“ oder etwa einfach in Marinas zu entsorgen, dies<br />

dürfe lediglich in dazu berechtigten Betrieben geschehen. Andererseits<br />

seien diese „Abwrack-Genehmigungen“ sehr schwer zu<br />

erlangen, sagt Barbleu, dies führe dazu, dass tatsächlich fachgerecht<br />

und ökologisch entsorgt werde. Denkbar sei hier sogar ein<br />

neuer, eigener Ausbildungsberuf des „Abwrackers“. Es sei jedoch<br />

schwierig, die Abwrackkosten von vornherein in den Kaufpreis<br />

zu packen, da es im Leben einer Yacht häufig Eigentümerwechsel<br />

gebe, gab Barbleu weiterhin zu bedenken. Insofern könne jedoch<br />

eine Zusammenarbeit mit Versicherungen im Hinblick auf<br />

eine „Abwrackprämie“ durch eine nur unwesentliche Erhöhung<br />

des Versicherungsbeitrages für eine Yacht Abhilfe schaffen. Auf<br />

jeden Fall müsse es bald einheitliche Regelungen für ganz Europa<br />

geben, um ökologisch sauber – und wirtschaftlich lohnend – abwracken<br />

und recyceln zu können, fordert der engagierte Franzose.<br />

Dann könnte auch seine Prognose Realität werden, dass in den<br />

nächsten zwei bis drei Jahren die Wiederverwertung der Yachten<br />

die Verbrennung und Entsorgung ersetzen wird. Spätestens dann<br />

wird wohl hoffentlich auch niemand mehr auf die Idee kommen,<br />

„mit zwei Booten hinauszufahren, um mit nur einem wieder zurückzukehren“.<br />

Die Zukunft hat längst begonnen.<br />

MM<br />

APER-Netzwerk in Frankreich: aper.fr.<br />

Abwracker in Enkhuizen: bootdump.nl.<br />

13


Pünktlich zum Saisonauftakt präsentieren Hausammann und<br />

Pro Nautik am Sonnabend und Sonntag, 22. und 23. März, jeweils<br />

von 10 bis 17 Uhr Neuheiten im Bereich Boote und Yachten<br />

sowie Caravaning. An der Friedrichshafnerstrasse in Romanshorn<br />

(Nähe Fähren-Terminal) zeigt Pro Nautik aktuelle<br />

Modelle aus den Flotten von Bavaria, Greenline, Campion<br />

und Füllemann (letztere werden auch in Uttwil präsentiert).<br />

Pro Nautik eröffnet zudem mit einem „Grand Opening“ als<br />

Generalimporteur das Bavaria Center Schweiz. Für Interessierte<br />

wird die gesamte Flotte der Bavaria-Segelboote und -Motor-yachten<br />

von 29 bis 42 Fuss zu sehen sein. Wer will, besichtigt<br />

auf einem Rundgang die Werft. Auch Caravan-Fans komshort<br />

cuts<br />

#1<br />

Hausammann und Pro Nautik:<br />

Hausmessen am 22. und 23. März<br />

men an diesem vierten Märzwochenende auf ihre Kosten. Mit<br />

Hobby, Weinsberg, LMC und Wilk präsentiert Hausammann in<br />

Uttwil ein attraktives Portfolio erstklassiger Marken. Ausserdem<br />

dort zu sehen: die Flotte von Jeanneau. Der direkte Vergleich<br />

von über 50 Modellen verschiedener Hersteller und Konzepte<br />

vor Ort bietet einen guten Überblick für die Wahl des richtigen<br />

Wohnwagens. Der Zubehör-Shop ist während der ganzen<br />

Hausmesse geöffnet und lockt mit Neuheiten und einem grossen<br />

Sortiment nützlicher Produkte. Wer die Eindrücke in Ruhe<br />

Revue passieren lassen möchte, hat dazu an beiden Standorten<br />

Gelegenheit: Festwirtschaften bieten Speis und Trank. In<br />

Romanshorn gibt es zudem eine Kinderbetreuung.<br />

Burstel<br />

hofstraße<br />

ROMANSHORN<br />

Bodensee<br />

Bahnhofstraße<br />

ROMANSHORN<br />

Kesswilerstr.<br />

Amriswilerstraße<br />

Braatfäld<br />

Dozwilerstraße<br />

Romanshornerstraße<br />

UTTWIL<br />

Küpfelerstr.<br />

Kesswi e<br />

Kesswilerstr.<br />

Ne<br />

Thun wiesenstr.<br />

st<br />

r<br />

hshafnerstr.<br />

Seeweg<br />

Bodensee<br />

Romanshornerstr.<br />

Amriswilerstraße<br />

Romanshornerstraße<br />

Neuhofstraße<br />

F riedrichshafnerstr.<br />

Kehlhofstraße<br />

Bodensee<br />

Schulstr aße<br />

Flurhof<br />

Booholz<br />

ehlhofstraße<br />

Langfeld<br />

et<br />

Loom<br />

Schulstr aße<br />

Hausammann: Kesswilerstrasse in Uttwil. hausammann.ch<br />

Pro Nautik: Friedrichshafnerstrasse in Romanshorn<br />

(Nähe Fähren-Terminal). pro-nautik.ch<br />

14


MOORINGS:<br />

neuer Motorkatamaran<br />

514 PC<br />

Mit einer Länge von 15,5 m bietet der neue Moorings 514 PC ein grosses<br />

Platzangebot. Im Inneren gibt es vier geräumige und modern eingerichtete<br />

Kabinen mit jeweils eigenen En-suite-Badezimmern mit Platz für maximal<br />

10 Personen. Ein grosser Salon ist das Herz des Katamarans. Er ist dank zweier<br />

Motoren in den Rümpfen problemlos manövrierbar und lässt sich in exotischen<br />

Revieren, wie zum Beispiel auf der Basis Tortola in den British Virgin<br />

Islands oder den Bahamas chartern. Das Revier um Tortola ist gekennzeichnet<br />

durch viele kleine Inseln. Hier finden Skipper, was sie sich für einen gelungenen<br />

Urlaubstörn wünschen: Natur, exotische Strände und Lagunen sowie<br />

Tauch- und Schnorchelspots mit einer artenreichen Unterwasserfauna. Derzeit<br />

leben etwa 14.000 Einwohner auf Tortola, vorzugsweise in der Hauptstadt<br />

Road Town. Gut erreichbar ist die karibische Insel über den internationalen<br />

Flughafen Virgin <strong>Go</strong>rda. Chartern, auch in Verbindung mit dem passenden<br />

Flug: master-yachting.de<br />

Engagiert für das<br />

Swiss-Sailing-Nationalteam:<br />

TeamWork aus Genf<br />

Die Genfer Firma TeamWork wird in den kommenden drei Jahren die Seglerinnen und Segler des Nationalteams in ihrer Vorbereitung<br />

auf die Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 so unterstützen, dass erfolgversprechende Trainingsprogramme absolviert werden<br />

können. Die von dem Präsidenten Philippe Rey-<strong>Go</strong>rrez im Jahre 1999 gegründete TeamWork AG ist ein unabhängiger Anbieter für<br />

Dienstleistungen im Informatikbereich. Die Firmengruppe TeamWork, die zu den führenden Partnern von SAP in der Schweiz gehört,<br />

zählt rund 300 Mitarbeiter in der Schweiz, Frankreich, Vietnam, Amerika und Singapur. Mit dem Projekt „TeamWork – Voile et Montagne“<br />

engagiert sich die Firma bereits seit 2009 für junge Seglerinnen und Segler, die das Streben nach nationaler und internationaler Spitzenleistung<br />

vereint. Unterstützt wurden die zwei<br />

Mini-Transat-Kampagnen von Justine Mettraux<br />

und Bertrand Delesne, die Teamwork<br />

M2 Speed-Tour und das Geneva Match Race.<br />

Vergangenes Jahr konnten auch die erfolgreichen<br />

470er Olympiasegler Yannick Brauchli /<br />

Romuald Hausser in dieses Projekt aufgenommen<br />

werden. “Bei TeamWork haben wir uns<br />

entschieden, unsere Partnerschaft mit dem<br />

Schweizerischen Olympiasegelsport nochmals<br />

zu verstärken mit dem Ziel, den talentiertesten<br />

jungen Regattasegler in ihrem Streben<br />

nach Exzellenz zu helfen.“ erklärt Philippe Rey-<br />

<strong>Go</strong>rrez. „Wir hoffen so, zu einem Medaillengewinn<br />

an Olympischen Spielen beitragen zu<br />

können und die medaillenlose Zeit seit 1968<br />

Der 470er von Brauchli/Hausser in den Farben von Teamwork © Christophe Breschi<br />

endlich zu beenden.“ teamwork.net<br />

15


short cuts<br />

#1<br />

Sea-Doo Spark:<br />

BRP mit leichtem Einstiegsmodell<br />

Der kanadische Jet-Boot-Hersteller BRP zeigte auf der boot den<br />

Sea-Doo Spark, ein neues Einstiegsmodell im sogenannten Personal-Watercraft-Segment.<br />

Besondere Features der AQUASCOO-<br />

TER getauften Reihe von Jetbooten: Der Antrieb erfolgt wahlweise<br />

über den komplett neu entwickelten Rotax 900 ACE oder<br />

Rotax 900 HO ACE Dreizylinder-Reihenmotor. 60 oder 90 PS sorgen<br />

für ordentlichen Schub, der in Kombination mit dem reduzierten<br />

Gewicht für einen hohen Speed- und Spassfaktor sorgt.<br />

Gewicht konnte durch die Verwendung eines neuen, sogenannten<br />

Exoskel-Designs eingespart werden – ein Aussenskelett aus<br />

leichtem und hochstabilem Polytec-Material, mithilfe dessen der<br />

Spark es lediglich auf 184 Kilogramm (Zweisitzer) beziehungsweise<br />

191 Kilogramm (Dreisitzer) bringt. Der Spark lässt sich problemlos<br />

hinter den meisten Kompaktautos trailern. Mit Foliensätzen<br />

und Zubehör wie dem sinnvollen intelligenten Brems- und<br />

Rückwärtsgangsystem kann der Spark zusätzlich individualisiert<br />

werden. Die Preise für die neuen Spark-AQUASCOOTER beginnen<br />

etwa bei 7.345 CHF für den Zweisitzer und 9.300 CHF für den<br />

Dreisitzer. BRP ist ausserdem bekannt für die Herstellung von<br />

Motorschlitten, Johnson- und Evinrude-Aussenbordmotoren,<br />

Can-Am ATVs, Side-by-Side-Fahrzeugen und -Roadstern, Rotax-<br />

Motoren und Karts. brp.com<br />

AGLEA: Crewed Charter<br />

VOR Sardinien und Korsika<br />

AGLEA, das sind ein Schweizer Skipper und seine österreichische<br />

Partnerin. Über viele Jahre hinweg buchten sie über eine Yachtcharteragentur<br />

ihre Yachten und bereisten die Weltmeere. Dann<br />

erwuchs in ihnen immer mehr der Wunsch nach etwas Eigenem,<br />

einem Schiff, mit dem sie als Skipper und Co-Skipperin ihren<br />

Traum vom Segeln auch anderen Segelenthusiasten vermitteln<br />

wollten. Gesagt, getan: Sie kauften eine von VPLP gezeichnete<br />

Lagoon 52, ausgestattet mit vielen Extras und VIP-Gästekabinen,<br />

welchen die beiden Segler ab sofort zum Mit- und Selbersegeln<br />

anbieten. Der 15,84 über Alles lange Fahrten-Kat bietet viel Platz<br />

im Innenraum. Verwöhnt werden die Segelgäste an Bord mit kulinarischen<br />

Leckereien und landestypischen Gerichten. Für das Jahr<br />

2014 sind all-inklusive Segeltörns im Mittelmeer vor den Küsten<br />

Sardiniens und Korsikas geplant. Für die folgenden Jahre stehen<br />

aber auch Touren in die Karibik und über den Atlantik auf dem<br />

Programm. Infos/Buchung: master-yachting.de<br />

16


Und der Gewinner ist…<br />

Jugend-WM:<br />

Sébastien Schneiter<br />

gewinnt Bronze<br />

Der 19 jährige Genfer Sébastien Schneiter segelte bei seiner letzten<br />

Laser Radial-Regatta in Mussanah (Oman) nach einem nervenaufreibenden<br />

Showdown wiederum auf Rang drei. Nach fünf Tagen<br />

und insgesamt zehn Wettfahrten bei wechselnden Winden hatten<br />

sich von 53 Teilnehmern drei Titelanwärter herauskristallisiert. Neben<br />

Gianmarco Planchestainer (ITA) und Benjamin Vadnai (HUN)<br />

konnte sich auch Sebastien Schneiter (SUI) von der Societé Nautique<br />

de Geneve in der Spitzengruppe etablieren und zwischenzeitlich<br />

sogar die Führungsposition einnehmen. Nach einer Disqualifikation<br />

wegen Frühstarts im neunten Rennen lag Schneiter<br />

vor dem Schlusstag auf dem zweiten Gesamtrang. Nur drei Punkte<br />

trennten ihn vom erstplatzierten Vadnai. Nach mehrmaliger Startverschiebung<br />

aufgrund Windmangels konnte nur eine Wettfahrt<br />

gesegelt werden. Bei überaus leichten Winden konnte Vadnai das<br />

glücklichere Ende für sich entscheiden; er gewann schliesslich vor<br />

Planchestainer und Schneiter. Sebastien: "Nach zwei Podestplätzen<br />

an den World Championships in diesem Jahr war mein Ziel<br />

jetzt ganz klar die <strong>Go</strong>ldmedaille. Leider verpasste ich nach einem<br />

verrückten Wochenende mit ausserordentlich schwierigen Segelbedingungen<br />

dieses Ziel um gerade einmal vier Punkte. Diese Regatta<br />

beschliesst eine sehr gute Saison, welche bisher die beste<br />

überhaupt in meiner Segelkarriere darstellt. Ich bin sehr stolz auf<br />

die drei dritten Plätze anlässlich der World Championships (ISAF<br />

Youth Worlds, Laser Radial Open Worlds und Laser Youth Worlds).<br />

Schneiter beendete mit dieser Weltmeisterschaft seine überaus erfolgreiche<br />

Karriere in der Laser Radial-Klasse und begann im Januar<br />

mit Youth Americas Cup-Skipper Lucien Cujean als Vorschoter eine<br />

Olympiakampagne im 49er.<br />

swiss-sailing-team.ch<br />

In der letzten Ausgabe von <strong>YACHTING</strong> <strong>SWISSBOAT</strong> verlosten wir<br />

eine Woche für zwei Personen in einer Doppelkabine auf der<br />

CHRONOS-Themenreise „Wale und Delfine“ vom 7. bis 14. Juni<br />

2014 auf der Strasse von Gibraltar – bei eigener An- und Abreise.<br />

Interessenten sollten uns dazu ein Foto schicken, auf dem sie YSB<br />

Nummer 1/2014 in der Hand halten; im Hintergrund sollte zudem<br />

ein schiffbares Gewässer erkennbar sein. Aus den bis zum 27. Januar<br />

2014 eingegangenen Einsendungen losten wir einen Gewinner<br />

aus: Es ist Pit Müller aus Zug. YSB gratuliert – und wünscht einen<br />

schönen Segeltörn, viele Wale und Delphine und unvergessliche<br />

Stunden an Bord. Wer leer ausgegangen ist: Infos/Buchung unter<br />

sailing-classics.com. Ansprechpartner Schweiz: nautictravel.ch<br />

Nächste Törnziele der CHRONOS (Auswahl): bis KW 15/2014<br />

werden angelaufen Antigua, St. Martin, St. Barth, Saba, Anguilla,<br />

die British Virgin Islands, Barbuda, Dominica, Martinique, die Grenadinen,<br />

die Tobago Cays, Grenada, Mustique, St. Vincent, St. Lucia.<br />

Höhepunkt des Karibik-Aufenthaltes der CHRONOS im deutschen<br />

Winterhalbjahr ist die Teilnahme an der Antigua Classic Yacht Regatta<br />

in der KW 16/2014, danach (KW 17-20) begibt<br />

sich das Schiff am 24. April auf den langen<br />

Wasserweg zurück nach Gibraltar, wo es<br />

am 14. Mai eintreffen wird.<br />

17


Clipper Round the World race<br />

Kalte<br />

Dusche<br />

vorm<br />

Triumph<br />

Text_ Hans-Harald-Schack | Fotos_ Clipper Ventures, Crew <strong>Switzerland</strong><br />

Das Clipper Round the<br />

World Race kehrt von<br />

der Südhalbkugel in die<br />

nördliche Hemisphäre<br />

zurück. <strong>Switzerland</strong><br />

steigert sich von<br />

Rennen zu Rennen.<br />

Hans-Harald Schack<br />

zieht für Yachting<br />

Swissboat eine<br />

Zwischenbilanz.<br />

SWITZERLAND und DLL vor<br />

dem Start zum Sydney Hobart<br />

Race – sie sind die Yachten, die<br />

sich während der ersten Etappen<br />

am stetigsten verbessert haben.<br />

18


Teil III<br />

Mit SWITZERLAND um die Welt<br />

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Der Vergleich ist ein wenig unfair, aber nicht ohne Reiz: Was<br />

haben das Clipper Round The World Race und das Vendée<br />

Globe gemeinsam, was unterscheidet sie? In beiden Rennen<br />

sind die Skipper Profis. Beim Vendée Globe sind diese allein an Bord,<br />

bei Clipper haben sie rund 20-köpfige Crews, die sich zu einem<br />

Drittel aus Frauen und zwei Dritteln aus Männern zusammensetzen.<br />

Die Vendée-Schiffe sind IMOCA 60er und damit 10 Fuss kürzer<br />

als die Clipper-Yachten. Dank Wasser-Ballast und Canting-Kiel<br />

sind sie jedoch deutlich schneller, was nur dem etwas nützt, der<br />

es bis ins Ziel schafft. Bei den Vendée-Racern sind dies höchstens<br />

zwei Drittel der Yachten, manchmal weniger, die Clipper-Yachten<br />

dagegen erreichen ihre Ziele meist vollzählig – in der 18-jährigen<br />

Geschichte des Rennens ist nur ein Schiff durch Strandung verloren<br />

gegangen.<br />

Auch beim Vendée Globe gilt die Regel „Safety first“, aber die Skipper<br />

kennen nur ein Ziel: Speed in die richtige Richtung. Die Clipper-<br />

Skipper wollen auch alle gewinnen, aber sie stehen bei einer Firma<br />

unter Vertrag, die in erster Linie ihre kostbare Fracht, die zahlenden<br />

Crews, gesund ans Ziel gebracht haben will. Diese Männer und<br />

Frauen sind unterschiedlich fit, ambitioniert und vorgebildet. Die<br />

Aufgabe der Skipper ist es, aus dieser Melange ein funktionieren-<br />

19


Clipper Round the World race<br />

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des Team zu bilden, in dem alle zusammenarbeiten und<br />

sich ergänzen und niemand überfordert wird. Das funktioniert<br />

meistens recht gut, aber manchmal knirscht es.<br />

Chris Preston, der als Banker in der Schweiz arbeitet<br />

und in Australien auf SWITZERLAND einstieg, beschreibt<br />

Vicky Ellis‘ Strategie als seaman-like und<br />

„konservativ“, was in seiner Branche ein Gütesiegel ist<br />

und in etwa bedeutet: auf der sicheren Seite Gewinne<br />

machen und Risiken immer beherrschbar halten.<br />

Preston: „Wir machen es auf Schweizer Art.“ Crew-<br />

Kamerad Laurent Guirkinger, Teilnehmer der dritten<br />

Etappe, gratulierte seinen Freunden im Internet zum<br />

bis dato besten Ergebnis, dem vierten Platz auf der<br />

Strecke Albany-Sydney, und bedauerte, dass ihnen<br />

der nicht schon im Rennen davor geglückt war: „Das<br />

Potential war da, ganz sicher.“ Er sagt, dass sich das<br />

Team nach der 2. Etappe (6. Platz) höhere Ziele gesetzt<br />

habe, diese aber für manche an Bord zu halbherzig<br />

angegangen wurden. Vor allem der Segeltrimm<br />

sei nach ein paar Tagen auf See vernachlässigt worden.<br />

„Wir haben manchmal zu spät ausgerefft. Wir<br />

sind nicht immer so schnell gefahren, wie es möglich<br />

gewesen wäre.“<br />

Man kennt das von anderen Regatten: Die einen wollen<br />

ausreffen, die anderen lieber noch warten, ob das<br />

Abflauen von Dauer ist. Der englische Hochseesegler<br />

Rob James hatte dafür die Regel: If you think of<br />

it, do it. Wenn du darüber nachdenkst, ob… dann<br />

mach’s. Das gilt fürs Einreffen wie fürs Ausreffen. Gerade<br />

bei abnehmendem Wind, wenn die See noch<br />

hochgeht, ist es schlecht, „underpowered“ zu fahren.<br />

Es gibt auch Regattaregeln, die dem Sicherheitscodex<br />

der Clipper-Crews widersprechen, obwohl sie<br />

manche Wettfahrt gewinnen helfen. America’s-Cup-<br />

Gewinner Ted Turner etwa segelte gern nach der Devise:<br />

Wir setzen den Spi, und <strong>Go</strong>tt nimmt ihn wieder<br />

runter. (Aber er hatte auch immer Profi-Crews.)<br />

SWITZERLAND-Skipperin Vicky Ellis hat mit ihrer Strategie<br />

Erfolg, ihr grösster Gegner ist – neben den Konkurrenten<br />

– die Erschöpfung. In einem Skipper-Report<br />

zwischen Albany und Sydney vermerkt sie: "Unter<br />

Schwerwetterstrategien versteht man meistens Segelwechsel<br />

und das Sichern beweglicher Ausrüstung.<br />

Man sollte aber auch die Erholung des Skippers bedenken.<br />

Nach zu langer Zeit ohne genügend Schlaf und zu<br />

viel Zeit auf dem Vorschiff, wo ich mit beiden Wachen<br />

Segelwechsel machte, war ich einfach ausgepumpt,<br />

um mal den technischen Ausdruck zu verwenden…<br />

Gestern Abend wusste ich nur zu gut, dass wir unseren<br />

Platz in der Flotte nur halten würden, wenn wir den Spi<br />

setzen.“ Wegen der Gefahr von Sturmböen liess sie<br />

den problemlosen Yankee stehen undkam so endlich<br />

zu Schlaf. Am Morgen nach einem Kaffee dann die<br />

<strong>Switzerland</strong> vor dem berühmten Opernhaus von Sydney und der Harbour Bridge. Jedes Rennen beginnt mit einer Auslaufparade,<br />

gestartet wird weiter draussen. Auf der Australien-Etappe lief <strong>Switzerland</strong> zu Hochform auf.<br />

20


ittere Pille: 8. Platz. Ihr trotzdem positives<br />

Resumée: „Die Skipperin ist wieder am<br />

Ball, und die Muskeln der Crew hatten eine<br />

Nacht Erholung und kurbeln bereitwillig<br />

bei Windstärke 7 den schweren Spi hoch…<br />

Wenn wir nur unser Platzierungs-Jojo mal<br />

ausbügeln würden, speziell nach Kaltfronten.<br />

Alle sind müde, das konnte ich gestern<br />

Abend sehen, aber sie geben nicht auf und<br />

bereiteten den schweren Spi vor, obwohl<br />

sie wissen, wieviel Arbeit sie sich damit für<br />

die Nacht einhandeln."<br />

Zeitweise fielen Crewmitglieder wegen<br />

Sturzverletzungen, Hitzschlag, Seekrankheit,<br />

Hautverbrennung, Quetschungen,<br />

Fieber oder berufsbedingter Abwesenheit<br />

aus. Neue Crewmitglieder in den Etappenhäfen<br />

müssen an die Bordroutine gewöhnt<br />

werden. Trotzdem verbessern sich die<br />

Leistungen kontinuierlich. Bis zur Ankunft in<br />

Sydney belegte SWITZERLAND nacheinander<br />

einen 7., 10., 6., 5. und 4. Platz (den 10.<br />

Platz im zweiten Rennen kann man<br />

als Ausrutscher nach den Doldrums<br />

betrachten). Eine ähnlich konsequente<br />

Leistungssteigerung hat nur die Yacht ONE<br />

DLL, die sich vom Start weg Rennen für<br />

Rennen um einen Platz verbesserte und<br />

in Hobart auf dem 1. Platz der Gesamtwertung<br />

lag, obwohl sie hier „nur“ als vierte<br />

durchs Ziel gingen.<br />

SWITZERLAND belegte im Sydney Hobart<br />

Race, das zugleich das 6. Rennen der<br />

Clipper-Weltregatta ist, den 5. Platz. Das<br />

ist ein unerwartet gutes Ergebnis, denn ein<br />

Strafkringel nach einer Kollision und ein<br />

Schaden am Bugspriet hatten sie zu Beginn<br />

auf den 11. Platz zurückgeworfen. Von dort<br />

kämpften sich die überwiegend britischen<br />

„Schweizer“ in einem gegen Ende immer<br />

stürmischeren Rennen Schiff um Schiff<br />

nach vorn. Auch im 4. und 5. Rennen hat<br />

SWITZERLAND auf der Zielgeraden Plätze<br />

gut gemacht. Sie ist stark im Finish.<br />

Das Sydney Hobart Race hielt für die gesamte<br />

Clipper-70-Flotte allerdings eine kalte<br />

Dusche bereit. Alle Clipper der neuen<br />

Generation (bis auf DERRY LONDONDERRY<br />

und die wegen Ruderschadens ausgeschiedene<br />

HENRI LLOYD) wurden von einem<br />

alten Clipper 68 geschlagen, der schon vier-<br />

Die SWITZERLAND-Crew sammelt Spenden<br />

für das Ärzteschiff AFRICA MERCY. In Sydney<br />

kamen 1513 Dollar zusammen, der Gegenwert<br />

von zwei Dutzend Augenoperationen (oben).<br />

Vicky Ellis gewann als schnellste Skipperin im<br />

Sydney Hobart Race die Jane Tate Trophy,<br />

Sir Robin Knox-Johnston wurde für die Teilnahme<br />

mit der kompletten Clipper-Flotte und zwei<br />

Trainingsyachten mit der Polish Trophy geehrt<br />

SWITZERLAND<br />

SWITZERLAND a pris la 5e place du classement<br />

de la Sydney-Hobart, qui est aussi la 6e<br />

course du Tour du monde des clippers. On ne<br />

s'attendait pas à un si bon résultat. En effet,<br />

une pénalité après une collision et une avarie<br />

du beaupré l'avaient relégué à la 11e place en<br />

début de course. L'équipage a lutté pour remonter,<br />

dépassant les bateaux un à un, sur une mer<br />

de plus en plus déchaînée. Même dans les 4e<br />

et 5e courses, SWITZERLAND a brillé sur la ligne<br />

d'arrivée, en réalisant une belle performance<br />

dans la dernière ligne droite. On peut dire que<br />

la Sydney-Hobart a réservé une bonne douche<br />

froide aux Clippers 70. Tous les clippers nouvelle<br />

génération (sauf DERRY-LONDONDERRY<br />

et HENRI LLOYD, éliminé après une avarie du<br />

gouvernail) ont été battus par un vieux Clipper<br />

68 ayant déjà fait quatre fois le tour du monde.<br />

Son skipper est l'entraîneur Jim Dobie et son<br />

navigateur, le vieux loup des mers Sir Robin<br />

Knox-Johnston. Le bilan à mi-parcours : tous les<br />

voiliers sont encore en lice et ont fait leur baptême<br />

du feu en surmontant de violentes tempêtes<br />

dans l'océan Indien. Certains naviguent régulièrement,<br />

à une bonne allure, d'autres sont<br />

rapides mais irréguliers. On n'est pas encore<br />

au bout de la course et le niveau des dernières<br />

étapes risque fort d'augmenter encore. D'après<br />

le journaliste australien Vicky Ellis, l'équipage<br />

du SWITZERLAND forme une unité soudée des<br />

plus compétitives à ne pas sous-estimer. On<br />

l'a bien compris lors de la dernière course de<br />

l'étape australienne, entre Hobart et Brisbane.<br />

Une fois de plus, le bateau rouge et blanc est<br />

passé du peloton au groupe de tête. Olly Cotterell,<br />

le skipper de ONE DLL parle dans son<br />

journal de bord de la lutte pour la 3e place dans<br />

le Scoring Gate : « SWITZERLAND et nous, nous<br />

sommes livrés un combat sans merci. Heureusement,<br />

notre tactique de sortir complètement<br />

le yankee a payé et nous a permis de prendre de<br />

la profondeur. Sur SWITZERLAND, ils ont même<br />

sorti leur grand spi. C'était un spectacle à couper<br />

le souffle ». Cotterell et son équipage ont<br />

gagné le duel avec une avance de 3 secondes<br />

dans une course de 900 milles. SWITZERLAND<br />

a eu sa revanche quand, peu après, il a gagné<br />

l'Ocean Sprint, en dépassant les trois favoris<br />

pour finir premier. La première moitié du Tour<br />

du monde des clippers s'achève par un triomphe<br />

en rouge et blanc !<br />

21


Clipper Round the World race<br />

Duschen müssen sie ohnehin… Skipperin Vicky Ellis und die Crew der <strong>Switzerland</strong> haben sich von Rennen zu Rennen<br />

gesteigert und jubeln in Brisbane über das erste gewonnene Rennen. Triumphaler Abschluss der ersten Hälfte des Weltrennens.<br />

mal um die Welt gesegelt war. Skipper war<br />

Cheftrainer Jim Dobie, Navigator der alte<br />

Regattafuchs Sir Robin Knox-Johnston.<br />

feld nach vorn an die Spitzengruppe heran.<br />

Während jedes Rennens gibt es wertvolle Extrapunkte<br />

zu gewinnen. Die ersten drei Schiffe,<br />

die eine Zwischenziellinie auf hoher See<br />

Das beweist, dass perfektes Segeln manches<br />

Handicap wettmachen kann. Es beweist<br />

aber auch, dass das Geschwindgkeitspotential<br />

der Clipper-70-Flotte noch nicht<br />

voll ausgeschöpft ist. Denn die neuen Schiffe<br />

sind, auch wenn sie voll beladen sind,<br />

erreichen, das so genannte „Scoring Gate“,<br />

bekommen 3, 2 und 1 Punkt. Dann gibt es<br />

noch eine Spurtstrecke in jedem Rennen,<br />

den „Ocean Sprint“ – das schnellste Schiff auf<br />

diesem etwa 150 Meilen langen Abschnitt<br />

bekommt ebenfalls einen Punkt.<br />

schneller als die alten 68er.<br />

Olly Cotterell, der Skipper von ONE DLL<br />

Bilanz zur Halbzeit: Alle Schiffe sind noch<br />

im Rennen und haben ihre Feuertaufe mit<br />

schweren Stürmen im Southern Ocean bestanden.<br />

Es gibt Schiffe, die konstant gut segeln,<br />

andere segeln schnell, aber nicht konstant.<br />

Das Rennen ist noch lang genug, und<br />

man darf erwarten, dass die letzten Etappen<br />

auf einem höheren Niveau als die ersten gesegelt<br />

werden. Die Crew von SWITZERLAND<br />

ist, wie Vicky Ellis einem australischen Reporter<br />

sagte, zu einer wettkampfstarken Einheit<br />

YSB-Autor Schack freut sich auf seinen<br />

schrieb in seinem Tagesbericht über den<br />

Kampf um den 3. Platz im Scoring Gate:<br />

SWITZERLAND und wir lieferten uns eine<br />

gewaltige Schlacht. Glücklicherweise ging<br />

unsere Taktik mit dem ausgebaumten Yankee<br />

auf, der uns erlaubte, mehr Tiefe zu<br />

segeln. Auf SWITZERLAND setzten sie sogar<br />

ihren schweren Spi. Es war ein atemberaubender<br />

Anblick.“ Cotterell und seine Crew<br />

gewannen das Duell mit drei Sekunden Vorsprung<br />

– nach einem Rennen von 900 Mei-<br />

zusammengewachsen, die keiner unterlen.<br />

SWITZERLAND revanchierte sich, indem<br />

Einsatz auf den Etappen 6 und 7, die<br />

ihn von Qingdao nach New York führen<br />

schätzen sollte.<br />

sollen. Foto_Dirk Meyenburg<br />

sie kurz darauf den Ocean Sprint gewann, die<br />

drei Spitzenreiter überholte und als Erste ins<br />

Wie das zu verstehen ist, demonstrierte sie<br />

Ziel ging.<br />

auf dem letzten Rennen der Australien-Etappe,<br />

von Hobart nach Brisbane. Wieder kämpfte<br />

sich das rot-weisse Boot aus dem Mittel-<br />

www.clipperroundtheworld.com<br />

Die erste Halbzeit der Weltregatta endet<br />

mit einem rot-weissen Triumph.<br />

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1ambos mundos _ Kuba<br />

Plötzlich nahm das Verhängnis – unbemerkt<br />

zunächst – seinen Lauf: Der Anker der in<br />

Leegerwall zu einem gefährlichen Riff<br />

liegenden ARUBA slippte. Eine Ankerwache<br />

gab es nicht an Bord. So kam, was kommen<br />

musste. Der einen knappen Meter tiefgehende<br />

Segelkat, von der Crew unbemerkt, trieb binnen<br />

Sekunden in Richtung eines nahen, dicht<br />

unter der Wasseroberfläche befindlichen<br />

Korallenriffs – und schlug sofort Leck.<br />

23


VIVA kuba<br />

Viva<br />

Cuba!<br />

– Segeln im Reich des Krokodils<br />

Cienfuegos<br />

Insel der Jugend<br />

Cayo Largo<br />

Die "Gärten der Königin"<br />

Text | Fotos_ Matt Müncheberg<br />

24


„Und ohne mich wirklich zu entscheiden,<br />

ging ich, ich konnte nicht anders.<br />

Etliche Meilen von der kubanischen Küste<br />

entfernt, wie viele genau, weiss ich<br />

nicht, kam Wind auf, der Bug schaffte es<br />

nicht mehr, die zwei Meter hohen Wogen<br />

zu durchschneiden, die tobenden Wellen<br />

warfen das Floss hin und her und<br />

zerstörten es.“<br />

An diesen Satz aus Zoé Valdés Roman „Das tägliche Nichts“ erinnerten wir uns, als wir<br />

mit unserem Monohull ab Cienfuegos Kuba entdecken wollten. Warum? Nun, einige Dinge<br />

haben wir auf diesem Törn gelernt: Aktuelle Seekarten sind Mangelware. Seezeichen?<br />

Fehlen ab und zu. Flachs? Sind oft dort, wo man sie nicht vermutet. Auch mit dem Wind<br />

ist das so eine Sache. Jedenfalls sollte man sich rechtzeitig Deckung hinter einer – genügend<br />

grossen – Insel suchen, sollte er einmal stärker angesagt sein. Und in Leegerwall-Situation<br />

vor einer Korallenbank sollte man sich tunlichst auch nicht begeben, wie der Fall des<br />

Segel-Kats ARUBA eindrücklich beweist…<br />

Santiago Perez Linares kennt die Südküste Kubas wie seine Westentasche.<br />

Er skippert Segelcrews auf Wunsch zur Insel der Jugend<br />

oder in die "Gärten der Königin" (oben links). Gehört dazu: Mojito<br />

mit kubanischem Rum und kubanischer Minze (oben rechts).<br />

25


VIVA kuba<br />

Die weissen Strände und Inselchen<br />

rund um Cayo Largo hat man als<br />

Segler fast für sich allen. Einen guten<br />

Ankergrund fanden wir hinter dem<br />

Playa Sirena. Bei der Ansteuerung half<br />

uns das "Küstenhandbuch Kuba" von<br />

Bernhard Bartholmes.<br />

26


VIVA kuba<br />

Der Notruf erreicht die EL GAMBIO gegen Mitternacht.<br />

Abends hat die Crew der schlanken, vierzehn Meter langen Segelyacht<br />

den Anker vor der kleinen Insel Cayo Guano del Este gleich<br />

südlich des zur Schweinebucht gehörenden Sperrgebietes fallen<br />

lassen, um sich in finsterer Nacht vor dem immer stärker auffrischenden<br />

Wind aus West schützen zu können. Nun schläft alles an<br />

Bord, so gut das eben geht, wenn der Wind in den Wanten und Stagen<br />

sein Lied singt, und der Rumpf auf den Wellen tanzt. Nur der<br />

Skipper Santiago Perez Linares wacht. Als die Stimme aus dem Bordlautsprecher<br />

ertönt, eilt der 46-Jährige zum Funkgerät. Ein Seenotfall.<br />

Linares handelt sofort. Alle Mann an Deck. Routiniert startet der<br />

Skipper den Marinediesel, geht Anker auf und nimmt direkten Kurs<br />

durch die stampfende See auf das rund neun Seemeilen entfernte<br />

Cayo Sal, südlichstes Eiland der Cayos de Dios Gruppe. Dort liegt die<br />

ARUBA, ein Segelkatamaran, dessen Besatzung den Notruf abgesetzt<br />

hat. Noch auf dem Weg zum hilfsbedürftigen Kat klärt Skipper<br />

Linares die verschlafen an Deck taumelnde Crew der EL GAMBIO<br />

auf: Die Charter-Mannschaft des Segelbootes vom Typ Fountaine<br />

Pajot Athena 38 war, wie die EL GAMBIO auch, bei gutem Segelwetter<br />

von Cienfuegos im Südwesten Kubas gestartet. Beide Yachten<br />

wollten möglichst bald die etwa 80 Seemeilen entfernte Marina<br />

Marlin auf der südwestlich liegenden, langgestreckten Insel Cayo<br />

Largo erreichen, als der Wind stetig auffrischte und die Wellenhöhe<br />

deutlich zunahm. Statt jedoch wie der Monohull einen sicheren<br />

Die leckgeschlagene ARUBA wird beräumt (Foto oben, links).<br />

Die polnische Crew kam mit dem Schrecken davon (unten).<br />

Was aus dem kubanischen Skipper wurde, ist nicht bekannt.<br />

28


INFO<br />

Chartern vor Kubas Küsten ist zwar<br />

längst kein Geheimtipp mehr,<br />

aufgrund der beschränkten Anzahl<br />

verfügbarer Yachten besitzt ein Segeltörn<br />

ab Cienfuegos jedoch auch heute<br />

noch einen Hauch von Exklusivität.<br />

Platz zum Ankern zu suchen, wollte die Besatzung<br />

des 11,60 Meter über Alles langen<br />

Kats „Meilen fressen“. Die falsche Entscheidung,<br />

wie sich bald herausstellen sollte.<br />

Als schliesslich feststand, dass auch die<br />

ARUBA nicht umhin kam, Schutz zu suchen,<br />

wählte der einheimische Skipper der Crew<br />

das in der Nähe gelegene Inselchen Cayo<br />

Sal, an dessen Küste sich die Wellen schäumend<br />

brachen, über die der Wind pfiff, der<br />

den einzigen auf dem Eiland stehenden<br />

Baum, eine Palme, bog. Plötzlich nahm das<br />

Verhängnis – unbemerkt zunächst – seinen<br />

Lauf: Der Anker der in Leegerwall zu<br />

einem gefährlichen Riff liegenden ARUBA<br />

slippte. Eine Ankerwache gab es nicht an<br />

Bord. So kam, was kommen musste. Der<br />

einen knappen Meter tiefgehende Segelkat,<br />

von der Crew unbemerkt, trieb binnen<br />

Sekunden in Richtung eines nahen, dicht<br />

unter der Wasseroberfläche befindlichen<br />

Korallenriffs – und schlug sofort Leck. Die<br />

Schrauben der zwei 18 PS starken Motoren<br />

2009 boten lediglich zwei Charterfirmen<br />

mit insgesamt etwa 15 Yachten – Monohulls<br />

und Kats – ihre Dienste auf Kuba an.<br />

Beide befinden sich in der Bahia de Cienfuegos,<br />

von den Kubanern „Refugio acabo<br />

a la tierra“ genannt – Refugium, von Land<br />

umgeben. Die Yachten von Platten Sailing<br />

liegen in der Marina Marlin, Kontakt: Calle<br />

35 s/n e/ 6 y 8, Punta <strong>Go</strong>rda, Cienfuegos,<br />

platten-sailing.de. Neu dazugekommen ist<br />

im Jahr 2011 die Firma Dream Yachts mit<br />

sieben Yachten, Kats und Monohulls, dreamyachtcharter.com.<br />

Am Fusse des Club<br />

Nautico Cienfuegos, einem prachtvollen,<br />

sanierten Kolonialbau, der heute für Musikveranstaltungen<br />

genutzt wird, liegt die<br />

Marina Alboran, nur einen Steinwurf entfernt<br />

Richtung Westen. Hier hat die kleine<br />

Yachtcharter-Firma Alboran Charter-<br />

Bluesail Caribe ihren Sitz, alboran-charter.<br />

com. Alle Schiffe können aber auch be-<br />

quem über Master Yachting Deutschland<br />

gechartert werden, master-yachting.de.<br />

Hier gibt es auch Empfehlungen zu Qualität,<br />

Alter, Ausstattung und Preisen der vercharterten<br />

Yachten sowie Törn-Tipps. Bunkern:<br />

Einiges erhält man preiswert im marinaeigenen<br />

Shop (Rum, Getränke, einige<br />

Gemüse, wie etwa Weisskohl). Brot gibt es<br />

in Cienfuegos, etwa 10 Minuten mit einer –<br />

preiswerten –Kutsche entfernt. Eier gibt es<br />

gegen CUC / Pesos Convertible auf dem<br />

Schwarzmarkt. Bewährt hatte sich, dass<br />

wir Kaffee, Dauerwurst, Pasta und Saucen<br />

mitgenommen hatten. Beim Club Nautico<br />

gibt es eine preiswerte Scooter-Vermietung,<br />

wer es auf dem Wasserweg zeitlich<br />

nicht einrichten kann, fährt einfach mit<br />

dem Zweirad übers Land nach Trinidad,<br />

übrigens ein durchaus empfehlenswerter<br />

Trip, bei dem man Land und Leuten nahe<br />

kommt. Literatur: Küstenhandbuch Kuba<br />

– Der Süden / mit Havanna, von Bernhard<br />

Bartholmes, Edition Maritim; Das tägliche<br />

Nichts, von Zoé Valdés, btb; Cuba, DuMont.<br />

Hinkommen: Etwa mit Air France ab Paris<br />

CDG nach Havanna José Martí International<br />

Airport, von dort mit einem Shuttle zur<br />

Marina. Tipp: Unbedingt ein paar Zusatz-<br />

Tage in Havanna einplanen, etwa im Hotel<br />

Ambos Mundos („Beide Welten“) in der<br />

Calle Obispo / Ecke Mercaderes. Der Besuch<br />

des Terrassen-Cafés auf dem Dach<br />

bietet gratis einen guten Rundumblick<br />

über die Altstadt sowie zum Castillo de los<br />

Tres Reyes del Morro. Die besten Pina Coladas<br />

gab es auf dem Dach des Santa Isabel<br />

an der Plaza de Armas – und in der Havanna<br />

Club-Bar im Museo del Ron an der<br />

San Pedro.<br />

29


VIVA kuba<br />

Viele Besucher von Kubas Hauptstadt Havanna schwärmen von dem<br />

"morbiden Charme" der Stadt. Ob das die Bewohner der oft heruntergewirtschafteten,<br />

maroden Häuser auch so sehen (Fotos oben und<br />

rechts)? Einen Ausflug in die kleine Weltkulturerbe-Stadt Trinidad<br />

sollte man auf seinem Törn unbedingt einplanen (Foto ganz oben).<br />

wurden beschädigt, und beim Versuch, unter schnell geheissten<br />

Segeln doch noch freizukommen, rutschte der Kat nur noch mehr<br />

auf die scharfzackige Unterwasserbank. Aus dem stolzen Segelschiff<br />

ARUBA war binnen kürzester Zeit ein löchriges Wrack geworden,<br />

das letztlich sogar aufgegeben werden musste.<br />

Dass das Segeln im karibischen Meer südlich Kubas zwischen<br />

der Halbinsel Yucatan im Westen, Jamaica im Süden und dem<br />

östlich vorgelagerten Hispaniola nicht immer ganz ungefährlich ist,<br />

bestätigt auch Adolf Platten. Seit zwölf Jahren betreibt der<br />

70-Jährige Segler eine von inzwischen mehreren auf Kuba ansässigen<br />

Yachtcharteragenturen in Cienfuegos, zu der auch die havarierte<br />

ARUBA zählte. „Kuba ist seglerisch ein sehr anspruchsvolles Revier“,<br />

sagt Platten, der im Jahr 2002 den Charterbetrieb mit nur drei<br />

Segelbooten auf der grössten der Karibikinseln begann und sieben<br />

Jahre später bereits elf Boote vorhalten konnte. Schon Alexander<br />

von Humboldt beschrieb den Umriss Kubas – wie auch der kubanische<br />

Nationaldichter Nicolás Guillén – als Krokodil: gefährlich<br />

und bedrohend. Der drahtige Geschäftsmann sieht das ähnlich: Er<br />

begründet die Gefährlichkeit des Reviers mit dem Auftreten von<br />

Hurrikans in den späten Sommermonaten, teils starken Winden, der<br />

spärlichen Betonnung, vor allem aber mit den unzähligen Untiefen<br />

und Riffs inmitten des Archipels. Aus diesem Grund erliess Platten<br />

für seine Charteryachten auch ein generelles Nachtfahr-Verbot für<br />

das Befahren von Riffzonen. Es sei denn, ein einheimischer Skipper<br />

ist mit an Bord – der einfach zum Boot dazu gebucht werden kann.<br />

Doch selbst dann ist Vorsicht geboten, wie der Fall der ARUBA zeigt:<br />

Trotz eines erfahrenen Schiffsführers an Bord musste die polnische<br />

Chartercrew abgeborgen werden – und flog unverrichteter Dinge<br />

zurück nach Hause.<br />

„Ich bin seit Pearl Harbour<br />

an vielen Orten gewesen.<br />

Irgend Etwas gefiel mir<br />

an jedem von ihnen. Sogar<br />

an Las Vegas. Aber es gibt<br />

nur eine Stadt, nach<br />

der ich mich sehne."<br />

Jack Weil in Sydney Pollack „Havanna“<br />

mit Robert Redfort und Lena Olin<br />

Kuba und das Meer – das Meer und Kuba. Verschmolzen zu einer<br />

Ansicht. Und zu Tragödien: „Wird das Meer nie fortgehen?“, fragt<br />

Zoé Valdés in ihrer wütenden Liebeserklärung an das Land ihrer Väter.<br />

„Warum, anstatt sich zurückzuziehen, steigt es im Gegenteil<br />

noch an, tritt über seine Ufer, lässt die Mauer verschwinden, die<br />

Häuser, raubt Gegenstände und Menschenleben? Für welche Sünde<br />

fordert das Meer immer erbitterter einen immer grösser werdenden<br />

Tribut ein? Warum geht das Meer nicht fort, warum verschwindet<br />

es nicht, und da, wo es einmal war, wachsen Blumen (…)?<br />

Das Meer hat in letzter Zeit eine Stinkwut." Das Meer ist Segen<br />

und Fluch für die Kubaner gleichermassen: Es spült Touristen an<br />

die weissen Strände und in die alten, halbzerfallenen Städte. Nur,<br />

dass die Einheimischen die meisten dieser Strände auf den hunderten<br />

vorgelagerten Inseln und Inselchen überhaupt nicht besuchen<br />

dürfen – Fluchtgefahr. Und, dass sie in den alten abgewohnten<br />

Häusern dauerhaft leben müssen. Das Meer verbindet gleich oberhalb<br />

von Matanzas und Cárdenas über die Meeresstrasse von Florida<br />

das Krokodil Kuba mit Key West und den Florida Keys; unweit<br />

davon reihen sich wie Perlen auf einer Schnur Miami Beach, Hollywood,<br />

Fort Lauderdale und Boca Raton aneinander, so nah, und<br />

doch so unerreichbar fern… Wir hörten von einer ausländischen<br />

(männlichen) Segel-Chartercrew, welche abends kubanischen Damenbesuch<br />

an Bord hatte. Natürlich flog das Tête-à-Tête auf. Auf<br />

30


ambos mundos kuba<br />

Kuba gibt es viele Augen. Die Segler wurden ausgewiesen. Die Kaution<br />

verfiel. Und die Frauen? Die kamen ins Gefängnis.<br />

Niemand kann heute mit Bestimmtheit sagen, was die nähere Zukunft<br />

der grössten Karibikinsel bringen wird. Wahrscheinlich erst<br />

einmal – nichts. Jedenfalls nichts wirklich Neues. Denn insbesondere<br />

den älteren Exil-Kubanern gehen die von US-Präsident Obama<br />

beschlossenen Lockerungen im Umgang zwischen den USA<br />

und Kuba viel zu weit. Sie verweisen auf anhaltende Menschenrechtsverletzungen<br />

auf der Karibikinsel, auf Verfolgung von politisch<br />

Oppositionellen sowie auf eine stark eingeschränkte Informations-,<br />

Versammlungs- und Reisefreiheit. Das dürfe nicht unterstützt<br />

werden, weder durch Besuche noch durch Devisen. Etwa<br />

1,5 Millionen Exil-Kubaner leben in den USA. Auch auf ihre – durchaus<br />

einflussreichen – Stimmen ist der US-Präsident angewiesen.<br />

Deshalb, so sagt man in Havanna, werde sich Obama wohl nicht<br />

für tiefgreifende Embargo-Lockerungen einsetzen. Ganz anders<br />

sieht das die kubanische Jugend. Die begrüsst die Lockerungen<br />

der Sanktionen – und hofft auf eine Erlösung aus Lethargie, Armut<br />

und Mangelwirtschaft. Solange sich jedoch der Status quo<br />

der Karibikinsel nicht ändert, bleibt Kuba, neben allen auf der Insel<br />

herrschenden wirtschaftlichen Problemen, ein Paradies für Segler<br />

– zwar längst kein Geheimtipp mehr, aber immer noch einzigartig,<br />

was Natur, Land und Leute betrifft. Hier ist (noch) nichts<br />

zu spüren von überfüllten Häfen, lauten und überteuerten Touri-<br />

Promenaden und vom „Massenphänomen“ Yacht-Charter. Segler<br />

haben jeden Tag aufs Neue die Chance, in Kontakt zu den zumeist<br />

sehr freundlichen und aufgeschlossenen Einheimischen zu treten.<br />

Oder die Einsamkeit zu suchen – und auch zu finden, etwa zwischen<br />

den tausend kleinen unbewohnten Inseln und Cayos südlich<br />

der Hauptinsel, im Archipielago de los Jardines de la Reina<br />

im Osten („Inseln der Königin“) und im westlich gelegenen Archipielago<br />

de los Canarreos von Punta del Este bis zur Insel Juventud,<br />

unserer unbedingt empfehlenswerten Törnstrecke durch ein Revier,<br />

„in dem die Seglerseele die Beine baumeln lassen kann, und<br />

wo Wind, Wasser und Gezeiten einen ganz eigenen Rhythmus<br />

haben“, wie Bernhard Bartholmes im Vorwort zu seinem „Küstenhandbuch<br />

Kuba" so treffend formuliert.<br />

Abstecher an den Malecón, Havannas berühmte Küstenstrasse: Hier trifft<br />

man sich abends, um ausgelassen zu feiern oder Freunde zu treffen.<br />

„Dies Tier – Meeres-bewohner<br />

und rätselvoll – hat eine<br />

weisse Krone aus Kristallen.<br />

Sein Schwanz ist grün, der<br />

Rücken blau / der Bauch<br />

aus kompakten Korallen<br />

/ die Wirbelsturmflossen<br />

sind grau. Im Aquarium<br />

hängt diese Inschrift hier:<br />

Vorsicht, bissiges Tier."<br />

Nicolás Guillén. Der kubanische Nationaldichter<br />

verglich Kuba mit einem Krokodil<br />

32


Viva Cuba!<br />

Wer will, "erobert" sich auf dem Törn von Cienfuegos Richtung<br />

Isla de la Juventud seine eigene kleine Insel auf Zeit. Hunderte<br />

dieser kleinen sandigen Eilande sind der Südküste Kubas vorgelagert.<br />

Einheimischen ist der Zutritt verwehrt (oben). Foto links:<br />

Gegessen wird, was auf den Salon-Tisch kommt: in diesem Fall<br />

ein fangfrischer Hummer. Was will man mehr?<br />

« Et sans véritable détermination, je partis, je n'avais pas le choix. A quelques milles de la<br />

côte cubaine, combien exactement, je l'ignore, le vent se leva, la proue ne parvenait plus à<br />

briser les lames de deux mètres, les vagues secouant l'embarcation de toutes parts finirent<br />

par la détruire ». Nous nous sommes remémorés ce passage du roman Le néant quotidien<br />

de Zoé Valdés quand nous avons découvert Cuba en monocoque, à partir de Cienfuegos.<br />

Pourquoi ? Disons que cette virée nous a appris quelques petites choses : les cartes marines<br />

mises à jour font défaut. La signalisation maritime ? Elle existe parfois. Les hauts-fonds, ils<br />

sont souvent là où l'on ne les attend pas. Il en est de même pour le vent qui mériterait d'être<br />

mieux annoncé. Mieux vaut s'abriter à temps derrière une île (suffisamment grande). Une<br />

fois averti de ces désagréments et ouvert au pays et à ses habitants, on peut y trouver un<br />

paradis de la voile. Même si ce n'est plus une exclusivité, cela reste une destination où les<br />

pensées courent au gré des envies et où le cabotage d'île en île est idéal. En 2009, seules deux<br />

compagnies de charters, disposant en tout d'une quinzaine de voiliers (monocoques et catamarans),<br />

proposaient leurs services à Cuba. Elles se trouvent dans la Bahia de Cienfuegos,<br />

baie que les Cubains appellent « Refugio acabo a la tierra », le refuge entouré de terre. Les<br />

voiliers de la compagnie Platten Sailing sont basés dans la marina Marlin, contact : Calle 35<br />

s/n e/ 6 y 8, Punta <strong>Go</strong>rda, Cienfuegos, platten-sailing.de. Depuis 2011, s'y ajoutent les sept<br />

catamarans et monocoques de Dream Yachts, dreamyachtcharter.com. Un peu à l'ouest du<br />

club nautique de Cienfuegos, superbe bâtiment colonial restauré et maintenant utilisé pour<br />

des concerts, se trouve la marina Alboran. C'est là que s'est installée la petite compagnie de<br />

location de voiliers Alboran Charter-Bluesail Caribe, alboran-charter.com. Il est aussi facile<br />

d'affréter des bateaux par Master Yachting Deutschland. master-yachting.de, fournit aussi<br />

des renseignements sur la qualité, l'ancienneté, l'équipement et les prix des voiliers affrétés,<br />

ainsi que des idées de croisières. Avitaillement : les vivres sont à des prix raisonnables dans<br />

le magasin de la marina (rhum, boissons, légumes). En 10 minutes de calèche (bon marché),<br />

on peut aller acheter du pain à Cienfuegos. Les œufs du marché noir coûtent quelques<br />

CUC (pesos cubains) convertibles. Emmenez du café, du saucisson, des pâtes et des sauces.<br />

Bibliographie : Bernhard Bartholmes, Küstenhandbuch Kuba – Der Süden / mit Havanna,<br />

Maritim (ouvrage en allemand) ; Zoé Valdés, Le néant quotidien, Actes Sud ; Cuba, DuMont<br />

(ouvrage en allemand). Conseil : prolongez votre séjour à la Havanne en faisant halte à<br />

l'hôtel Ambos Mundos (les deux mondes) dans la Calle Obispo / Mercaderes. La terrasse<br />

du café sur le toit de l'hôtel vous offre un panorama gratuit sur la vieille ville et sur le fort El<br />

Morro. Vous boirez les meilleures Pina Coladas sur le toit de l'hôtel Santa Isabel sur la Plaza<br />

de Armas et dans le Museo del Ron d'Havanna-Club, près de San Pedro.<br />

WASSERDICHTE DECKUNG<br />

In jedem Fall optimal versichert. Kompetent, effizient und persönlich beraten.<br />

Thunstrasse 18 | CH-3000 Bern 6 | +41 (0) 31 357 40 40 | info@murette.com | www.murette.com


nautica formula one<br />

Beste Sicht auf die Formel 1 - Flitzer auf<br />

der künstlich angelegten Khalid-Lagune<br />

haben die Zuschauer von der Al Buheirah<br />

Corniche Road aus, die Veranstaltung<br />

ist für jeden Besucher frei zugänglich.<br />

Im Hintergrund treffen mit der Al Noor-<br />

Moschee und modernen Wolkenkratzern<br />

zwei Welten aufeinander - nur eines der<br />

Kennzeichen des modernen, aufstrebenden<br />

Wüstenstaates.<br />

34


PS-<br />

Märchen<br />

aus Tausendundeiner Nacht<br />

Text | Fotos_ Matt Müncheberg<br />

Mit dabei bei den letzten U.I.M. F1 H20 Powerboat<br />

World-Championchips: Rinaldo "Rinni" Osculati vom<br />

Team NAUTICA Schweiz.<br />

Einst segelten vor den Küsten Sharjahs traditionelle hölzerne Dhaus mit ihren hochaufragenden<br />

Lateinersegeln und transportierten Güter vom Persischen <strong>Go</strong>lf und dem <strong>Go</strong>lf von Oman<br />

über das Arabische Meer in die Welt. Nur vereinzelt sieht man diese einst so stolzen Segler<br />

noch – zu Motoryachten umgebaut – vor der Westküste des Wüstenstaates und seinen Exklaven<br />

Kalba und Khor Fakkan an der Ostküste des drittgrössten der Vereinigten Arabischen Emirate.<br />

Die Moderne hat Einzug gehalten im Reiche Emir Sheich Dr. Sultan bin Mohammed al-<br />

Quasimis: Der Landes-„Hauptmann“ hat die letzten der historischen Segel-Dhaus konserviert<br />

und kurzerhand ins Museum verbannt. Stattdessen holte er die F1-Powerboot-Championship<br />

in die „Kulturhauptstadt der arabischen Welt 2014“. Mit dabei bei dem zum 14. Mal im Emirat<br />

laufenden Rennen mit dem offiziellen Titel „U.I.M. F1 H2O Powerboat World Championship“<br />

im Dezember 2013 war auch ein Team aus der Schweiz. Für Pilot Rinaldo Osculati und sein<br />

„Team NAUTICA“ zählten neben dem olympischen Gedanken vor allem zwei Dinge: die aussergewöhnliche<br />

Rennstrecke auf der Khalid-Lagune und der exotische Austragungsort. YSB war vor Ort.<br />

35


nautica formula one<br />

Gefahren wurde in Sharjah entgegen dem Uhrzeigersinn. Foto: Rinni Osculati<br />

passiert die Zuschauertribüne. Es herrscht ein ohrenbetäubender Lärm.<br />

Benzingeruch liegt in der Luft.<br />

Benzingeruch liegt in der Luft über der künstlich errichteten<br />

Khalid-Lagune in Sharjahs Al Majaz-Park, als Mitte Dezember<br />

18 Piloten aus zehn verschiedenen Syndikaten ihre Rennoveralls<br />

überstreifen, die Schwimmwesten anlegen und Integralhelme<br />

aufsetzen. Trocken heulen zum letzten Mal vor dem Rennen<br />

die kräftigen 2,5 Liter-Mercury-Aussenborder an Land auf, bevor<br />

auch die letzten Boote zu Wasser gelassen werden. Dann zwängen<br />

sich die Fahrer in die Cockpits ihrer kleinen Rennkatamarane.<br />

Die bieten weniger Platz als ein moderner Kampfjet, wenngleich sie<br />

ähnlich futuristisch anmuten. Das ist wahrlich nichts für Menschen<br />

mit Platzangst. Rinaldo Osculati, der mit seinem „Team Nautica“<br />

für die Schweiz startet, hat damit jedoch keine Probleme. Auch<br />

wenn der erfolgreiche Maschinenbauingenieur, der für einen bekannten<br />

italienischen Energieanlagenbauer arbeitet, mit 1,87 Metern<br />

für Rennsportverhältnisse recht gross gewachsen ist, nimmt er<br />

auf dem Sitz Platz, als wäre es das Normalste der Welt, schnallt sich<br />

an und wartet. Teammitglied Stefano Scagliotti wechselt noch ein<br />

paar Worte mit Rinaldo, den alle nur „Rinni“ nennen, dann schliesst<br />

er sorgfältig das Cockpit. Fortan beschränkt sich Rinnis mit den Augen<br />

wahrnehmbare Aussenwelt auf einen schmalen horizontalen,<br />

vor ihm liegenden Streifen. Die anderen Teammitglieder Vittorio<br />

Lessi, Gino Bassetti und Thomas Cermack halten das Boot inzwischen<br />

an langen Stangen auf Distanz zum Steg. Auf ein Zeichen Rinnies<br />

hin stossen sie das Boot ab, der Motor heult kurz auf, und eine<br />

grosse, weisse Wasserfontäne benetzt die Zuschauer, welche nicht<br />

rechtzeitig zur Seite gesprungen sind. Rinni ordnet sich – mit dem<br />

Heck zum Startsteg – in die Reihe der anderen Teams ein, direkt vor<br />

der Ehrentribüne vor dem Hilton Sharjah an der die Khalid-Lagune<br />

im Westen eingrenzende Corniche Road.<br />

Die Konkurrenz bei der Formel 1 im Motorbootsport, laut Weltdachverband<br />

UIM die schnellste Aussenbord-Rennbordserie bei Rundstreckenrennen,<br />

ist nicht besonders gross, aber hart – und die ambitionierten<br />

Fahrer kommen aus aller Herren Länder: aus Katar etwa,<br />

oder aus Frankreich, Abu Dhabi, Italien, Polen, Kuwait, Portugal, China,<br />

Norwegen, Schweden, Finnland und Südafrika. Doch Rinni, der<br />

erst 1998, 47-jährig, in der italienischen STGA FIM Endurance-Class<br />

mit dem Rennsport begann, ist „verhalten optimistisch“. Zwar gab<br />

es bei seinem Boot während der Qualifikationsrennen und beim<br />

Training immer wieder Probleme mit dem „Trim Switch“, einem<br />

Pedal, das für den korrekten Trimm des Bootes verantwortlich ist.<br />

Beim heutigen Warm-Up konnten wir den Trimm endlich richtig<br />

setzen“, sagt Rinni jedoch kurz vor dem alles entscheidenden Rennen<br />

an diesem Freitag, dem 13. Dezember. Dass dieses Datum nichts<br />

Schlechtes für den sympathischen Motorboot-Sportler bedeuten<br />

muss, dafür spricht auch die Wahl eines speziellen, auf die Rennstrecke<br />

abgestimmten Propellers: „Wenn alles gut läuft, können<br />

wir heute einen Rang zwischen dem siebten und dem zehnten<br />

Platz in der Gesamtwertung erreichen." Als dann pünktlich gegen<br />

16 Uhr der Startschuss ertönt, stieben die F1-Renner mit ohrenbetäubendem<br />

Lärm los, weisse Gischtfahnen in die Luft zaubernd, und<br />

steuern die erste von insgesamt fünf Bahnmarken an. Nun gilt es,<br />

die insgesamt nur 2.225 Meter lange Rennstrecke in den folgenden<br />

40 Minuten sooft und so schnell wie möglich zu absolvieren.<br />

Die Anzahl der Rennen der jährlich ausgetragene Formel-1-Weltmeisterschaftsserie<br />

ist im Reglement nicht festgelegt. In den<br />

letzten Jahren betrug sie zwischen sechs und zehn. Neben dem<br />

Hauptrennen gibt es für die Fahrer jeweils ein freies Training, zwei<br />

Zeit-Trainings mit maximal 17 Runden zur Ermittlung der Startposition<br />

sowie eine Runde Einzelzeit-Training für die besten sechs Fahrer<br />

der Zeittrainings, um die Startposition für das Hauptrennen zu<br />

ermitteln. Die ersten zehn Fahrer des Hauptrennens erhalten dann<br />

Punkte entsprechend ihrer Platzierung, wobei der Erste 20 Punkte<br />

abrechnen kann und der Zehnte einen. Diese Punkte werden dann<br />

zusammengezählt und ergeben am Saisonende den Weltmeister.<br />

36


Osculatis Formula One-Renner<br />

kurz vor dem Start. Jetzt muss sich<br />

beweisen, ob die Techniker gute<br />

Vorarbeit geleistet haben. Über den<br />

Rest entscheidet der Pilot.<br />

37


nautica formula one<br />

Für Rinni Osculati und seine rot-weisse Rennflunder mit der Startnummer Drei bedeutet<br />

das am Ende des Finales in Sharjah Platz 14. Nur 12 absolvierte Runden, das reicht gerade<br />

einmal für einen Platz im letzten Drittel. Den ersten Platz – und damit den Weltmeistertitel<br />

– belegt Alex Carella aus Katar mit seinem „Team Qatar“, der sich mit 38 Runden alle 20<br />

möglichen Punkte sichern konnte. Platz zwei belegt Philippe Chiappe aus Frankreich mit<br />

seinem „China CTIC Team“, gefolgt von Shaun Torrente, der ebenfalls Mitglied des Qatar-<br />

Syndikates ist. Und Rinni? Im Ergebnis konnte er nur vier der insgesamt 18 Starter hinter sich<br />

lassen. Was war passiert? „Leider bekam ich nach einem guten Start und ein paar wirklich<br />

tollen Runden plötzlich Probleme mit dem Motor“, sagt Rinni nach dem Rennen, einer der<br />

Zylinder habe keine richtige Leistung mehr gebracht. So habe er entschieden, etwa nach<br />

nach einem Drittel des Rennens aufzugeben, offiziell bedeutete das „RET“, retired after finishing.<br />

Rinni zuckt mit den Schultern, da sei „nichts zu machen“; ein wenig Glück müsse<br />

eben immer dabei sein, das habe heute einfach gefehlt. Hätte der Motor nicht schlappgemacht,<br />

und wäre Osculati weiter so schnell gefahren wie im ersten Drittel des Rennens,<br />

hätte er wohl gute Chancen gehabt, in den vorgegebenen 40 Minuten 36 Runden vollzumachen<br />

– und vielleicht so eine um zehn Ränge bessere Platzierung zu erreichen. Doch<br />

„hätte“ und „wäre“ zählt nicht. So ging es Rinni – nach einer schlechten Saison 2012 – auch<br />

bei der WM 2013 wie vier weiteren Teams, die ebenfalls wegen Problemen aufgeben muss-<br />

INFO<br />

Sharjah<br />

Im Jahr 2014 ist das arabische Emirat<br />

Sharjah Hauptstadt der islamischen<br />

Kultur in der arabischen Region. Eines<br />

der ersten Projekte, welche diesem Umstand<br />

geschuldet sind, ist nun bekannt<br />

geworden: Das knapp 28 Millionen Euro<br />

schwere Al Majaz Island Projekt. Die<br />

Insel Al Majaz ist der offizielle Veranstaltungsort<br />

für die Feierlichkeiten im<br />

nächsten Jahr und soll um ein Amphitheater,<br />

das erste seiner Art in der gesamten<br />

Region, sowie weitere Einrichtungen<br />

bereichert werden. Geplant ist,<br />

die (Halb-)Insel zu einer bedeutenden<br />

touristischen Sehenswürdigkeit zu machen,<br />

wozu die günstige Lage am Ufer<br />

der Khalid Lagoon beitragen soll. Dort,<br />

wo jetzt noch Bagger flaches, unbebautes<br />

Land umwälzen, wird dann beim<br />

nächsten Finale der F1-Championship<br />

bereits ein Megaprojekt eingeweiht<br />

worden sein, dessen Vorteil für Motorrennsport-Enthusiasten<br />

schon jetzt auf<br />

der Hand liegt: Denn von der mitten in<br />

der Lagune liegenden Halbinsel wird<br />

man einen besonders guten Blick aufs<br />

Renngeschehen haben.<br />

Gruppenbild des "Team NAUTICA": Stefano Scagliotti, Vittorio Lessi, Gino Bassetti, Rinaldo “Rinni”<br />

Osculati und Tomas Cermack (von links). Foto oben: Mechaniker Gino Bassetti beim letzten Check der<br />

Maschine. Die weitaus meisten der traditionellen Dhaus in Sharjah werden heutzutage - motorbetrieben<br />

- zum Fischfang genutzt. Hafenszene am Fischmarkt, gegenüber von Flag Island (linke Seite).<br />

Auch Scheich<br />

Sultan bin Ahmed<br />

al-Quasimi<br />

(rechts, mit Brille),<br />

Schwiegersohn des<br />

Herrschers von Sharjah,<br />

verfolgte mit<br />

einem seiner Söhne<br />

die spannenden Formel<br />

1-Rennen auf der<br />

Khalid-Lagune.<br />

39


nautica formula one<br />

Die Wüste ist von keinem Punkte Sharjahs aus wirklich weit entfernt. Wir tauschten an einem Tag die Formel-1-Powerboote gegen "Wüstenschiffe"<br />

aus - Kamelrennen sind bei den Einwohnern sehr beliebt. Tea Time in der Nähe von Al Dhaid.<br />

ten. Drei waren gar nicht erst an den Start gegangen. Doch Rinnis<br />

Trauer hält sich in Grenzen. Für den durchtrainierten Dreiundsechzigjährigen<br />

zählt vor allem der olympische Gedanke – dabei sein<br />

ist alles. Und da ist noch etwas, das den Rennbootpiloten immer<br />

weitermachen lässt: Das ist neben der Hoffnung, vielleicht eines<br />

Tages doch einmal ein paar Plätze besser abschneiden zu können,<br />

die Exotik der Austragungsorte der F1-Weltmeisterschaften. In den<br />

letzten Jahren waren das etwa Doha in Katar, Portimão in Portugal,<br />

das finnische Lahti, St. Petersburg in Russland, Kiew in der Ukraine,<br />

Kasan in Tatarstan sowie die Emirate Dubai, Abu Dhabi und Sharjah.<br />

Auch in den italienischen Küstenorten <strong>Go</strong>lfo Aranci und Cernobbio<br />

war der F1-Zirkus schon zu Gast. Besonders China hat es Rinni<br />

Sharjah<br />

Dubai<br />

KHOR FAKKAN<br />

KHOR KALBA<br />

Abu Dhabi<br />

Vereinigte Arabische Emirate<br />

Osculati jedoch angetan. Dort liefen Wettfahrten bisher in Linyi,<br />

Liuzhou und Shenznen. „Wann hat man schon mal die Gelegenheit,<br />

dort hinzukommen?“, fragt er. China, das sei wirklich eine<br />

„ganz andere“, eine faszinierende Welt. Deshalb blickt Rinni Osculati<br />

vor allem in die Zukunft: „Man spricht über den Start der nächsten<br />

2014er Wettfahrten in Katar im März, dann könnte Brasilien im<br />

Mai folgen, im Juni vielleicht St. Petersburg, Lahti/Finnland im<br />

Juli, dann Kazan/Tatarstan, Liuzhou in China, Abu Dhabi, und das<br />

Finale könnte dann wieder in Sharjah laufen." Keine Frage, das<br />

neue Jahr könnte für ihn dann auch wieder neues Glück bedeuten.<br />

Doch auf welchem Platz Rinaldo Osculati mit seinem „Team<br />

NAUTICA“ dann auch landen wird, eines steht bereits heute<br />

fest: Mit seinem auf dem Boot aufgemalten Schweizerkreuz<br />

und der bei der Bootsparade gehissten Schweizer<br />

Flagge wird er wieder für sein Team-N-Land Präsenz zeigen<br />

bei der Championchip 2014 in Sharjah, einem Land, das mehr<br />

als 6.000 Kilometer entfernt ist und statt Bergen und Seen bei<br />

einem oberflächlichen Blick nur aus Wüste und Wolkenkratzern<br />

zu bestehen scheint – und sich bei genauerem Hinsehen doch<br />

als ein moderner, fortschrittlicher und Kultur und Bildung fördernder<br />

Staat präsentiert. Und den Sport, möchte man hinzufügen,<br />

denn, war Sharjah lange Zeit lediglich für seine Kamelrennen<br />

und seine Falkenjagd bekannt, so hat sich das Emirat mit der<br />

regelmässigen Austragung der F1-Powerboot-Weltmeisterschaft<br />

längst über die Grenzen der VAE hinaus einen<br />

wohlklingenden Namen gemacht. f1sharjah.ae.<br />

40


Sharjah<br />

Foto oben: Die staatliche Amerikanische Universität von Sharjah wurde 1997 von Scheich Dr. Sultan<br />

Bin Mohammed al-Quasimi, Mitglied des Obersten Rats der VAE und Herrscher von Sharjah,<br />

gegründet. Sie ist zwar nach dem US-Hochschulsystem aufgebaut, ist jedoch tief in der arabischen<br />

Kultur verwurzelt. Sie ist Teil eines grossangelegten Prozesses zur Wiederbelebung des intellektuellen<br />

Lebens im Nahen Osten. Jährlich studieren hier über 5.000 junge Menschen. Foto Mitte: <strong>Go</strong>ld<br />

kauft man am besten in einem der vielen kleinen Läden im Central Souk.<br />

Unten: Einen Besuch wert ist das Museum of Islamic Civilization, das sich auf einem ehemaligen<br />

Souk (einem Markt) befindet. Es gilt als das schönste Museum in Sharjah, nicht zuletzt seiner<br />

kunstvollen Mosaike wegen, welche die goldenen Kuppeln ausschmücken.<br />

Autrefois, au large des côtes de Charjah, les<br />

dhaus, bateaux en bois traditionnels destinés<br />

au transport de marchandises, déployaient leur<br />

voile latine le long du golfe persique et du golfe<br />

d'Oman, avant de rejoindre la mer d'Oman et de<br />

rayonner dans le monde entier. Ces voiliers, autrefois<br />

si fiers, ont été transformés en bateaux à<br />

moteurs et naviguent aujourd'hui sporadiquement<br />

au large de la côte ouest de ce pays désertique<br />

et de ses enclaves Kalba et Khor Fakkan,<br />

sur la côte Est du 3e plus grand pays des Émirats<br />

arabes unis. Le modernisme s'est aussi imposé<br />

dans le royaume de l'émir Sheikh Dr. Sultan bin<br />

Mohammed al-Quasimis : le « dirigeant » du pays<br />

a relégué les derniers dhaus à voile historiques au<br />

musée sans autre forme de procès. Au lieu de cela,<br />

il a introduit la course F1-Powerboat-Championship<br />

dans la « capitale de la culture islamique en<br />

2014 ». Lors de sa 14e édition en décembre 2013,<br />

cette course, officiellement appelée la « U.I.M.<br />

F1 H2O Powerboat World Championship », a<br />

vu concourir des Suisses : pour le pilote Rinaldo<br />

Osculati et son « équipage NAUTICA », une seule<br />

chose importait, outre le fait de participer : le<br />

circuit hors du commun dans la lagune de Khalid<br />

et le cadre exotique de la course. A la course principale<br />

s'ajoutent un entraînement libre, deux entraînements<br />

chronométrés avec un maximum de<br />

17 tours pour désigner la position de départ, ainsi<br />

qu'un tour en contre la montre pour les six meilleurs<br />

concurrents de l'entraînement chronométré,<br />

pour savoir qui partira en pole position dans la<br />

course principale. Les dix premiers concurrents<br />

obtiennent ensuite des points correspondant à<br />

leur classement. Ces points sont additionnés et<br />

permettent de désigner le vainqueur à la fin de la<br />

saison. Ainsi, Rinni Osculati et son bolide rouge<br />

et blanc numéro trois au départ, s'est classé en<br />

14e position à la fin de la finale. N'accomplissant<br />

que 12 tours, il n'a pu que s'assurer une place<br />

dans le dernier tiers. « Malheureusement, après<br />

un bon départ et quelques tours vraiment au<br />

taquet, j'ai commencé à avoir des problèmes de<br />

moteur », explique Rinni après la course. « On ne<br />

peut rien y faire », ajoute-t-il avec un haussement<br />

d'épaule, il y a toujours un facteur chance et il lui<br />

a fait défaut. Si le moteur n'avait pas lâché et si<br />

Osculati avait maintenu la même vitesse qu'au<br />

début, il aurait certainement fini 36 tours dans<br />

les 40 minutes imparties et il aurait gagné dix<br />

places au classement. Sa déception reste limitée.<br />

Pour l'homme de 63 ans en bonne forme physique,<br />

l'esprit olympique compte plus que tout :<br />

l'essentiel, c'est de participer.<br />

41


iskayatörn roald amundsen<br />

So schön<br />

W<br />

E L LIG<br />

hier<br />

Ein Biskayatörn im November? Das klingt für viele Segler ziemlich<br />

verrückt. So wollen gerade mal sieben Trainees bei diesem Törn das<br />

Windjammersegeln auf der weltgrössten Brigg ROALD AMUNDSEN<br />

kennenlernen. Bei der Stammcrew hingegen hat der häufig<br />

stürmische Herbsttrip eine regelrechte Fangemeinde. Zu den 22<br />

Stammcrewmitgliedern gehört auch die Schweizerin Sonja Keller.<br />

Text _ Fotos _ Stefan Schorr<br />

42


Insgesamt 18 Segel kann die Brigg ROALD AMUNDSEN an ihren beiden Masten tragen. Foto_sailtraining<br />

Die Hafenpromenade von Vigo wird von maritimer Kunst geziert (links).<br />

Die Reihen der Besatzungsmitglieder lichten sich schlagartig.<br />

Noch keine Stunde ist es her, dass die Roald Amundsen<br />

die Molenköpfe des belgischen Oostendes passiert hat. Der<br />

Duft der frischen Schollen vom Mittagessen wabert noch durch<br />

die Messe. An Deck treibt die Wache 1 das Schiff mit der Kraft von<br />

300 Pferdestärken gegen die Wellen, die der Nord-Nordwest, Stärke<br />

sieben, an die Küste bläst. Auf und ab bewegt sich der Bug und<br />

kracht dabei immer wieder heftig in die Wellentäler. Tonnenweise<br />

flutet Wasser übers Deck. „Ich hatte doch so gehofft, dass ich<br />

seefest bin“, bedauert Trainee Katrin Krämer beim Rückzug in ihre<br />

Koje. Sie gehört zu jenem Drittel der 29 Crewmitglieder, die gleich<br />

zu Anfang des Törns 447 „Biskaya Kurs Süd“ von der Seekrankheit<br />

erwischt werden.<br />

Sonja Keller hingegen geht es prächtig. Die Deckhandanwärterin<br />

segelte 2010 erstmals auf der Brigg aus Eckernförde. Das war kurz<br />

nachdem die inzwischen 36-Jährige, die hoch über dem Ort Mollis,<br />

südlich des Walensees, wohnt, überhaupt das Segeln für sich<br />

entdeckt hatte. „Beim ,Einsegeln‘ von Sailcom Swissboat Sharing<br />

schnupperte ich auf dem Zürichsee mal rein und segelte danach<br />

auf dem Bodensee. Dort schwärmte mir ein Stammcrewmitglied<br />

von der Roald vor.“ Sonja segelte wenig später auf dem 50 Meter<br />

langen Zweimaster von Lissabon nach Malaga. „Das war ein toller<br />

Törn, nach dem mir klar war, dass ich gerne weiter auf diesem Schiff<br />

fahren möchte.“ Toll auch, weil es in der Strasse von Gibraltar so<br />

„schön stürmisch“ war, wie Sonja sich erinnert. Sie hatte Spass bei<br />

ihrer Feuertaufe und stellte fest, dass sie wohl recht seefest ist. Also<br />

wurde sie – wie zahlreiche andere Schweizer auch – Stammcrewmitglied<br />

der Roald.<br />

Als der Wind am nächsten Vormittag auf Stärke sechs abnimmt,<br />

werden immer mehr Segel gesetzt. Nach Westen schiebt sich die<br />

ROALD durch den Englischen Kanal. Sonnenstrahlen dringen durch<br />

die Wolkendecke, und die ersten Seekranken wagen sich wieder hinaus<br />

an Deck. Der Wind wird im Tagesverlauf kontinuierlich schwächer,<br />

und am Samstagmorgen muss die Wache 2 um halb fünf Uhr<br />

morgens alle Segel bergen. Die Überfahrt geht noch mehrere Stunden<br />

unter Motor weiter; über den Kanal, der so ruhig daliegt wie ein<br />

Ententeich. Gegen halb zwölf Uhr nachts fällt der Anker unterhalb<br />

des Pendennis Castle in Falmouth. Der Absprunghafen zur Biskayaquerung<br />

ist erreicht.<br />

Inmitten maritimer Tradition<br />

Heinrich VII. liess Pendennis Castle bereits um 1540 erbauen. Als die<br />

Bedrohung durch die spanische Armada zunahm, wurde die Küstenfestung<br />

gegen Ende des 16. Jahrhunderts durch steile Wallanlagen<br />

ergänzt. Die ROALD AMUNDSEN motort am nächsten Morgen<br />

in den geschützten Naturhafen im äussersten Südwesten Englands.<br />

Vor der kleinen, bunten, lebhaften Hafenstadt Falmouth wird die<br />

Brigg an der mächtigen gelben Muringtonne „Caldy“ vertäut. Die<br />

beiden dicken Festmacherleinen werden mit dem Beiboot ausgebracht,<br />

danach spendiert Kapitän Marc Van der Voort ein morgendliches<br />

Anlegebier zum „All Hands on Deck“.<br />

Die „Roaldis“ nutzen die Shuttlefahrten des Schlauchbootes zwischen<br />

Ort und Schiff. Spazieren gehen steht auf dem Programm,<br />

Fish and Chips futtern, ein Bier im Pub trinken oder das National Maritime<br />

Museum Cornwall besuchen. In der Stadtbücherei (mit Internetzugang)<br />

gibt es zahlreiche Bücher über Windjammer. „Mit dem<br />

44


iskayatörn roald amundsen<br />

Schiff auf diesem Foto hier sind wir nach Falmouth<br />

gekommen. Die ROALD liegt unten<br />

in der Bucht.“ Die Bewohner der 1613 gegründeten<br />

Stadt haben schon viele Schiffe<br />

kommen und gehen gesehen. Der Schoner<br />

HMS PICKLE überbrachte hierher die Nachricht<br />

vom englischen Sieg über die spanische<br />

Armada und Admiral Horatio Nelsons<br />

Tod in der Schlacht von Trafalgar. Francis<br />

Chichester beendete hier seine Weltumsegelung<br />

ebenso wie Ellen MacArthur.<br />

Bis heute ist Falmouth bei Seglern aus aller<br />

Welt beliebt, die von hier oder nach<br />

hier über die Biskaya oder den Atlantik<br />

wollen. Blauwassersegler, Weltenbummler<br />

und Liveaboards tummeln sich auf der<br />

Reede und in den Häfen. Wo einst Frachtsegler,<br />

Lotsenkutter und Fischerboote ne-<br />

ben Schmuggelschonern lagen, sind heute<br />

Megayachten neben Otto-Normalersegler-<br />

Booten und manchem alten Unikum zu bestaunen,<br />

das nur noch der Rost zusammenzuhalten<br />

scheint.<br />

Über die berüchtigte Bucht<br />

Nach der Besichtigung der Stadt, die so liebevoll<br />

ihr maritimes Erbe pflegt, geht es bereits<br />

am Sonntagabend weiter. Westliche,<br />

auf Nord drehende Winde sollten es möglich<br />

machen, unter Segeln unterwegs zu<br />

sein. Die Grafschaft Cornwall, die wie eine<br />

Fussspitze in den Atlantik hinausragt, bleibt<br />

zurück. Kurs Süd-Südwest.<br />

Die Biskaya, jene Bucht, die sich von der Bretagne<br />

bis Galicien entlang der Westküste<br />

Frankreichs und der Nordküste Spaniens er-<br />

INFO<br />

Brigg Roald Amundsen<br />

Der Schiffsbaumeister Detlev Löll<br />

entdeckte den aufgelegten Rumpf<br />

und ersteigerte diesen 1991 mit dem<br />

Verein LebenLernen auf Segelschiffen<br />

(LLaS). 1952 als Hochsee-Fischerei-Logger<br />

in Rosslau an der Elbe gebaut,<br />

stand die Vilm vier Jahre lang als<br />

Tanklogger im Dienst der Nationalen<br />

Volksmarine der DDR. In den 1970er<br />

Jahren wurde sie zum Bilgenwasser-<br />

Transporter umgebaut und 1989 ausser<br />

Dienst gestellt. In Form einer geförderten<br />

Arbeitsbeschaffungsmassnahme<br />

für arbeitslose Jugendliche<br />

wurde der Rumpf in Wolgast als Brigg<br />

(die weltgrösste übrigens) getakelt.<br />

Das Schiff wurde nach dem norwegischen<br />

Polarforscher Roald Amundsen<br />

benannt. 1993 startete die ROALD als<br />

Segelschulschiff unter dem Kommando<br />

von Immo von Schnurrbein. Ende<br />

März 2014 wird die ROALD AMUND-<br />

SEN von den Azoren zurück nach Oostende<br />

segeln. Im Herbst geht es wieder<br />

über die Biskaya nach Süden.<br />

www.sailtraining.de<br />

Technische Daten<br />

Nasses Vergnügen. Wer - wie die Stammcrewmitglieder Ulrike Dorn und Svenja Weil - beim Start<br />

in Oostende auf dem Vorschiff zu tun haben, wird mit Nordseewasser geduscht.<br />

Länge über Alles: 50,20 m<br />

Länge des Rumpfes: 40,80 m<br />

Breite: 7,20 m<br />

Tiefgang: 4,20 m<br />

Masthöhe über Kiel: 34,00 m<br />

Maximale Segelfläche (18 Segel): 850 m 2<br />

Stammcrewmitglieder: 16<br />

Trainees: 32<br />

Maschine (8-Zylinder-Diesel): 300 PS<br />

45


iskayatörn roald amundsen<br />

streckt, ist berüchtigt. Schlechtes Wetter ist<br />

hier vor allem im Frühjahr und Herbst (und<br />

in dem befinden wir uns in der zweiten Novemberhälfte)<br />

an der Tagesordnung. Starke<br />

Stürme mit extremem Seegang brachten<br />

so manchen Windjammer vergangener<br />

Tage in eine Legerwallsituation. Unzählige<br />

Schiffe endeten als Wracks in Untiefen und<br />

Riffen an der zerfurchten Costa da Morte<br />

(Küste des Todes) Galiciens.<br />

Die ROALD AMUNDSEN erwischt nach einem<br />

Tag mit Motorunterstützung hingegen<br />

tatsächlich die Backstagbrise und zieht<br />

unter blauem Himmel durch den Sonnenschein,<br />

sanft angehoben und wieder abgesenkt<br />

von der langen Atlantikdünung.<br />

Sonja kann in ihrer morgendlichen Wache<br />

von 8 bis 12 Uhr beeindruckende Sonnenaufgänge<br />

geniessen. Die Maschinisten haben<br />

Zeit, sich um andere Dinge als die Bedienung<br />

der Hauptmaschine zu kümmern.<br />

Die schweigt. Fortan wird gesegelt. In der<br />

dritten Nacht auf See schlingert das Schiff<br />

so heftig, dass unter Deck Tauwerkrollen,<br />

Schuhe, Seesäcke und Reisetaschen in den<br />

Vierer-Kammern kreuz und quer über den<br />

Boden rutschen. In den Kojen ist es schwierig,<br />

sich halbwegs fest zu verkeilen.<br />

Der erste Steuermann Koene Oberman<br />

schwärmt trotzdem beim nächtlichen<br />

Blick auf die vom Vollmond beschienene<br />

Szenerie: „Das hier kann man keinem beschreiben,<br />

der es für verrückt hält, im November<br />

freiwillig über die Biskaya zu segeln.<br />

Das ist doch einfach wunderschön.“ Auch<br />

Ulrich Hars aus dem norddeutschen<br />

Dassendorf ist angenehm überrascht. „Das<br />

beste Wetter, das ich hier bisher erlebt habe.“<br />

Das soll aus dem Munde des 74-Jährigen<br />

schon was heissen. Zum nunmehr zehnten<br />

Mal segelt er auf der ROALD zwischen Kiel<br />

und Kanaren.<br />

Stammcrew-Alltag. Sonja Keller (rechts) lässt<br />

sich von Alja Bielke einen Augspleiss zeigen und<br />

entert auf, um die Gross-Untermars beizufangen<br />

(Foto unten).<br />

Auch Sonja Keller fühlt sich sichtlich wohl.<br />

„Ich wollte schon länger mal über die Biskaya“,<br />

erzählt die 36-Jährige und ist jetzt richtig<br />

begeistert. „Super Wind und weit mehr<br />

Sonne, als ich erwartet hätte. Und es ist so<br />

schön wellig hier.“ Als i-Tüpfelchen empfindet<br />

sie die Crew an Bord. „Ich kannte zu Beginn<br />

des Törns niemanden persönlich, aber<br />

die Leute sind wirklich alle richtig toll.“<br />

Die Brigg segelt inzwischen durch den südlichen<br />

Teil der Biskaya. Kantabrische See<br />

wird dieser Bereich vor der spanischen Küste<br />

genannt. Den Zielhafen La Coruña (offiziell<br />

A Coruña) in Galicien, der westlichsten<br />

der vier autonomen Regionen an der spanischen<br />

Atlantikküste, kündigt der Torre<br />

de Hércules bereits früh an. 23 Seemeilen<br />

weit ist das Blitzfeuer Gruppe 4 des weltweit<br />

ältesten noch in Betrieb stehenden<br />

Leuchtturms zu sehen. Um 110 n. Chr. gebaut,<br />

gehört der Herkulesturm seit 2009<br />

zum Unesco-Weltkulturerbe. Er ist über die<br />

46


Roald Amundsen<br />

Schön am Ende der Welt. Die Roald ankert vor dem Ort Fisterra am Kap Finisterre.<br />

hübsch angelegte Strandpromenade vom samte Crew. Das Deck ist danach von dicken<br />

Taubergen regelrecht übersät. Zwei<br />

Hafen aus zu erreichen.<br />

Nächte ankern wir vor Muros. Ria de Muros<br />

Nach einigen Stunden vor Anker legt die gehört zu den grossen Flussmündungen<br />

ROALD am frühen Donnerstagmorgen im der südlichen Westküste Spaniens.<br />

Yachthafen von A Coruña an. Dreieinhalb<br />

Tage hat die Bilderbuch-Querung der Biskaya<br />

gedauert. Abends wird die romanti-<br />

AMUNDSEN am Kreuzfahrtterminal anle-<br />

In Vigo darf die 60 Jahre alte ROALD<br />

sche Altstadt mit schummrigen Bodegas gen. Das Wetter ist inzwischen so gut, dass<br />

erforscht. Tagsüber steht Schiffspflege auf die Arbeiten an Deck im T-Shirt erledigt<br />

dem Programm. Die Takelage wird gelabsalt, werden können. Beim hafenfeinen Auftuchen<br />

der Bram erzählt Sonja von ihrem<br />

Blöcke gefettet, hier entrostet, gemalert.<br />

weiteren seglerischen Werdegang. 2011<br />

Obwohl die Schweizerin Sonja in ihrer Freizeit<br />

gelegentlich klettert, fand sie das Auf-<br />

Home“ und den „Seefrauen“-Törn, 2012<br />

segelte sie auf der ROALD den „Rolling<br />

entern ins Rigg der ROALD anfangs doch von den Kanaren bis zu den Kap Verden,<br />

gewöhnungsbedürftig. „Dort ist ja fast alles und einen Ausbildungstörn auf der Ostsee.<br />

Nachdem ihr im Frühjahr 2013 die Tour<br />

flexibel, und du bist auch nicht ständig gesichert.“<br />

Schnell stellte sich jedoch Routine durch den englischen Kanal nach Oostende<br />

viel Spass gemacht hatte, meldete sie<br />

ein, und inzwischen findet Sonja es einfach<br />

„mega toll“, auf den Rahen zu arbeiten und sich für den Biskayatörn an. Die richtige<br />

den grandiosen Blick aus luftiger Höhe zu Entscheidung.<br />

geniessen.<br />

Vor ihrem Abmustern in Vigo wird Sonja<br />

Ans Ende der Welt<br />

noch „befördert“. Sie nimmt auf der Karriereleiter<br />

an Bord die Stufe von der Deck-<br />

Dazu besteht in den nächsten Tagen<br />

noch ausreichend Gelegenheit. Das Wetter<br />

bleibt gut, Basstölpel kreisen über, ren ROALD-Törns sucht sie mittlerweile auch<br />

handanwärterin zur Deckhand. Neben weite-<br />

Delfine schwimmen neben dem Schiff. ständig nach interessanten Hand-gegen-Koje-Angeboten<br />

auf Yachten. Im Sommer 2013<br />

Fisterra heisst das Kap am „Ende der Welt“<br />

im traditionellen Galicisch. Finistere auf machte sie ihr Day Skipper Zertifikat der Royal<br />

Hoch-Spanisch. Die Crew erkundet den Yachting Association (RYA), charterte gemeinsam<br />

mit ihrem Freund eine Bavaria 32 in Grie-<br />

kleinen Ort und staunt am Leuchtturm über<br />

die Schuhe der Pilger, die diese am hiesigen chenland und träumt inzwischen von einer<br />

Ende des Jakobsweges zurücklassen. Weltumsegelung. So begeistert von Wind<br />

und Wellen, liegt gar ihre berufliche Zukunft<br />

Auf dem weiteren Weg nach Süden wird nach 13 Jahren als selbstständige Malerin mit<br />

fleissig gesegelt. Bei diversen Manövern Naturfarben auf dem Wasser: als Matrosin auf<br />

müssen Brassen, Schoten, etc. geholt werden.<br />

Schweisstreibende Arbeit für die gedensee.<br />

Ahoi,<br />

einem Schweizer Fahrgastschiff auf dem Bo-<br />

Sonja.<br />

Un tour du golfe de Gascogne en novembre ? Pour la<br />

plupart des amateurs de voile, cela paraît assez fou.<br />

Sur le ROALD AMUNDSEN, le plus grand brick du monde,<br />

la virée automnale attire de véritables amateurs<br />

au sein de l'équipage permanent. Sonja Keller, qui vit<br />

en Suisse, s'est lancé le défi de naviguer sur un grand<br />

voilier, avec 21 équipiers et 7 stagiaires. Mais les rangs<br />

des navigateurs se clairsèment rapidement, à peine<br />

le ROALD AMUNDSEN a-t-il dépassé les musoirs de<br />

mole d'Ostende (Belgique). L'odeur des carrelets frais<br />

du déjeuner embaume encore le carré. Sur le pont, la<br />

première équipe de quart fait voguer le bateau contre<br />

les vagues, par la force de ses 300 chevaux, contre<br />

un vent Nord Nord-Ouest de force 7 allant vers la<br />

côte. Dans un incessant va-et-vient, la proue craque<br />

violemment à chaque creux de vague. Des tonnes<br />

d'eau déferlent sur le pont. « J'aurais tellement voulu<br />

avoir le pied marin », regrette la stagiaire Katrin<br />

Krämer en rejoignant sa couchette. » Comme un tiers<br />

de l'équipage, elle a eu le mal de mer dès le début de<br />

la croisière 447 « Du golfe de Gascogne, cap vers le<br />

Sud »... A propos du bateau : le constructeur Detlev<br />

Löll a découvert la coque quand elle était en cale et<br />

l'a achetée aux enchères en 1991 avec l'association<br />

LlaS (Apprendre à vivre sur les voiliers). En 1952, ce<br />

bateau a été construit pour devenir un lougre de<br />

pêche en haute mer, puis il a été utilisé pendant quatre<br />

ans comme lougre de guerre pour la Marine. De<br />

jeunes chômeurs ont ensuite bénéficié d'une mesure<br />

de création d'emploi consistant à gréer la coque pour<br />

en faire un brick qui a ensuite été baptisé du nom de<br />

l'explorateur polaire norvégien Roald Amundsen.<br />

Falmouth<br />

Oostende<br />

Frankreich<br />

A Coruña<br />

Muros<br />

VIDGO<br />

Spanien<br />

47


speed rekord bluebird<br />

BLUEBIRD<br />

AUF DEM HALLWILERSEE<br />

Text _ Matt Müncheberg | Fotos _ www.lisabeaneyphtography.co.uk<br />

48


Das waren noch Zeiten, als man mit 210,66 km/h ungestraft über den Hallwilersee<br />

brettern durfte. So geschehen am 17. September 1938, also vor<br />

75 Jahren. Der da in seinem blau-silbern glänzenden, flachen Rennboot sass, war<br />

kein Geringerer als der englische Motorsport-Enthusiast Sir Malcolm Campbell.<br />

210,66 km/h, das war neuer Geschwindigkeits-Weltrekord. Damit übertraf Campbell,<br />

der sich auch einen Namen als Rennfahrer zu Lande gemacht hatte, seine eigenen<br />

Bestmarke vom 1. September 1937 auf dem Lago Maggiore um 7,37 und<br />

die einen Tag später ebenfalls dort aufgestellte um noch einmal 2,25 km/h. Campbell,<br />

geboren am 11. März 1885 in Chislehurst, Kent, war schon früh fasziniert von<br />

der Geschwindigkeit, egal, ob zu Lande oder zu Wasser – oder in der Luft, denn<br />

im Ersten Weltkrieg war er Pilot bei der Royal Air Force. Danach fuhr er, durch einen<br />

Versicherungsjob zu Geld gekommen, Autorennen. Mit einem 350 PS starken<br />

Sunbeam-V12 schaffte er 1922 einen ersten Geschwindigkeitsrekord, der jedoch,<br />

da lediglich handgestoppt, nicht anerkannt wurde. Was blieb, war die blaue Farbe<br />

seines Renngerätes – und der Name BLUEBIRD, dem alle seine folgenden Fahrzeuge<br />

fortan tragen sollten. 1931 erreichte Campbell mit knapp 400 km/h für den<br />

sogenannten „fliegenden Kilometer“ einen neuen Rekord mit einem Landfahrzeug,<br />

was ihm die Erhebung in den Adelsstand durch König George V. einbrachte.<br />

Karl Foulkes-Halbard im originalgetreuen Nachbau des legendären BLUEBIRD Campbells auf dem<br />

englischen Bewl Water (Stausee vier Kilometer südlich von Cranbrook, Kent) am 15. Oktober 2012.<br />

49


speed rekord bluebird<br />

Danach wandte er sich dem Wasser zu:<br />

Mit seinem „BLUEBIRD K3“ getauften<br />

Rennboot, einer 6,78 Meter langen und<br />

2,89 breiten Mahagoni-Konstruktion, raste<br />

er unter Anteilnahme vieler Schaulustiger<br />

1938 über den Hallwilersee – angetrieben<br />

durch einen 2.150 PS leistenden<br />

12 Zylinder-Rolls-Royce-Einspritzermotor,<br />

der mit einem gefährlichen Gemisch aus<br />

Flugbenzin, Benzol, Methanol und Tetraethyl<br />

befeuert wurde. Nur noch ein Mal<br />

verbesserte er diesen seinen dritten, eigenen<br />

Geschwindigkeitsrekord noch: am<br />

19. August 1939 auf dem Coniston Water,<br />

drittgrösster See im englischen Lake<br />

District. Campbells Bestmarke lautete<br />

schliesslich 228,11 km/h – in einem Jahr<br />

hatte Malcolm Campbell es schrittweise<br />

und diszipliniert geschafft, sich dieser<br />

Marke ohne gravierende Unfälle zu nähern<br />

und diesen Rekord rund zehn Monate<br />

zu halten. Sein Sohn Donald sollte später<br />

einen weiteren Speed-Rekordversuch<br />

mit seinem Leben bezahlen. Nicht so Sir<br />

Malcolm Campbell: Er starb 1948 in seiner<br />

englischen Heimat an einem Herzschlag.<br />

BONISWIL<br />

Beinwil<br />

am See<br />

SEENGEN<br />

Meisterschwanden<br />

Fahrwangen<br />

Malcolm Campbell war ein gefeierter<br />

Held seiner Zeit. Auf dem Hallwilersee<br />

schrieb er Bootrennsport-<br />

Geschichte. Seine grösste Leistung<br />

war es jedoch - neben dem Erreichen<br />

der Bestmarke von über 228 km/h<br />

auf dem Wasser -, dabei am Leben<br />

geblieben zu sein und seine Rekordversuche<br />

unbeschadet überstanden<br />

zu haben (ganz oben). Foto oben: Das<br />

originale K3 "BLUEBIRD" unmittelbar<br />

vor einem der Rekordversuche.<br />

Hallwiler See<br />

Heinz Bertschi aus Lenzburg erinnerte in<br />

einer kleinen Zeremonie an das Jubiläum.<br />

Der gebürtige Seetaler betreibt auch<br />

eine Internetseite und bereitet einen Film<br />

Aesch<br />

zum Thema vor. Web-Auftritt der Eigner<br />

der (restaurierten) BLUEBIRD K3 (auf englisch):<br />

k3bluebird.com.<br />

Mosen<br />

50


Sail away Beck´s-Schiff:<br />

Die „Alex“ im Online-Kleinanzeigenmarkt<br />

Foto: www.shutterstock.com/ Pres Panayotov<br />

Die Geschichte des Segelschulschiffes ALEXANDER VON HUMBOLDT (I) liest sich<br />

spannend und steht für gelebte Schifffahrtsgeschichte. Das ursprünglich RESERVE<br />

SONDERBURG oder einfach RESERVE genannte Schiff gilt bis in die neunziger Jahre<br />

hinein als erstes modernes deutsches Feuerschiff, können Interessierte in Thies<br />

Völkers „Lexikon berühmter Schiffe“ nachlesen, und weiter: Das Schiff entging dem<br />

Schicksal der meisten anderen, überflüssig gewordenen schwimmenden Seefeuer.<br />

Statt verschrottet zu werden, wurde es zur Schul-Bark umgebaut. Nach Entfernung<br />

von Leuchtturm und Brückenhaus wurde das inzwischen in CONFIDENTIA umbenannte<br />

Schiff zur Dreimast-Bark mit 1.010 Quadratmetern Segelfläche umgebaut.<br />

Nach dem Umbau erhielt es schliesslich den Namen ALEXANDER VON HUMBOLDT.<br />

Vielen Nicht-Seglern dürfte das Schiff vor allem als schwimmender Werbeträger für<br />

eine Brauerei bekannt geworden sein. Nun steht das einst so stolze Schiff seit Anfang<br />

Februar in einem Online-Kleianzeigenmarkt zum Verkauf. Als Verhandlungsbasis<br />

wird ein Preis von 917.000 CHF genannt. Die Anzeige sei echt, heisst es, der<br />

Vermittler sei von der Reederei Heinrich Rönner beauftragt, das bekannte Schiff zu<br />

veräussern. Im Frühjahr vergangenen Jahres war das Schiff in schlechtem Zustand<br />

aus der Karibik nach Deutschland zurückgekehrt. Dort war es für Kreuzfahrten eingesetzt<br />

worden. Am 24. September 2011 wurde die 65 Meter über Alles lange Stahlbark<br />

ALEXANDER VON HUMBOLDT (II, Rufzeichen DDKK2) getauft. Ihr Bau hatte umgerechnet<br />

mehr als 18 Millionen CHF gekostet.<br />

Der richtige Ort, um anzulegen.<br />

STILVOLL WOHNEN MIT SICHT AUF<br />

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spannende Architektur und einen modernen,<br />

hochwertigen Ausbaustandard<br />

geboten. Sie profitieren auch von<br />

einer traum haften Aussicht auf den<br />

wunderschönen Bodensee. Stellen<br />

Sie sich vor: Sie sitzen auf Ihrer<br />

Terrasse beim Frühstück, geniessen<br />

diese Aussicht und überlegen, welchen<br />

Bootsausflug Sie heute unternehmen<br />

möchten. Haben wir Ihr Interesse<br />

geweckt? Dann vereinbaren<br />

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51


yachtversicherung murette<br />

Wasserdichte<br />

Deckung<br />

Mit Garlef Baum (GB) und Lidwine Kunz (LK) sprach<br />

für <strong>YACHTING</strong> <strong>SWISSBOAT</strong> Matt Müncheberg.<br />

52


In einigen Wochen beginnt die neue Wassersportsaison auf den Schweizer<br />

Gewässern. Boote und Yachten werden – frisch überholt – abgeslippt und<br />

zu Wasser gelassen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich um die Versicherungen<br />

rund ums Boot Gedanken zu machen: Ist mein Boot richtig versichert?<br />

Reicht mir die obligatorische Haftpflichtversicherung? Oder sollte ich<br />

besser doch schnell noch eine Kaskoversicherung abschliessen? Und was,<br />

wenn doch einmal ein Unfall passiert?<br />

Foto: www.shutterstock.com/ John James<br />

Antwort auf die wichtigsten Fragen geben in<br />

unserem Bootsversicherungs-Special Teil 1 die<br />

Yacht-Versicherungsprofis Garlef Baum, selbst<br />

begeisterter Hochseesegler und aktiver Segler in<br />

der internationalen Drachen- und 6mR-Klasse,<br />

und Lidwine Kunz, ebenfalls eine aktive Seglerin.<br />

An der Thunstrasse in Bern betreibt der Versicherungspartner<br />

des Cruising Club der Schweiz<br />

CCS sehr erfolgreich sein MURETTE AG Versicherungsbüro,<br />

und das seit vielen Jahren.<br />

In einer „Checkliste Schaden“ am Ende<br />

dieses Beitrages geben wir eine Empfehlung<br />

für korrektes Verhalten, sollte<br />

es trotz gebotener Vorsicht doch einmal<br />

zum „Fall der Fälle“ kommen.<br />

Lidwine Kunz<br />

Garlef Baum<br />

YSB: Herr Baum, Frau Kunz, für Yachten unter Schweizer Flagge<br />

und alle in der Schweiz registrierten Schiffe ist lediglich<br />

die Haftpflichtversicherung obligatorisch. Sie gilt für Eigner,<br />

Skipper und Crew. Welche Leistungen umfasst die Haftpflichtversicherung?<br />

Welche Garantiesummen sind Standard?<br />

In welchem Fall lohnen höhere Summen?<br />

GB: Die Yacht-Haftpflichtversicherung deckt die Haftung des Eigners,<br />

Skippers und der Crew für Schäden, die mit dem versicherten<br />

Boot Dritten zugefügt werden und für die der Eigner/Skipper haftbar<br />

gemacht werden kann. Ob und in welchem Ausmass eine solche<br />

Haftung vorliegt, ist nicht in jedem Fall auf Anhieb klar und bedarf<br />

unter Umständen eingehender, eventuell sogar gerichtlicher<br />

Abklärungen. Ein wichtiger Grundsatz: Die Haftpflichtversicherung<br />

übernimmt berechtigte und wehrt unberechtigte Forderungen<br />

Dritter ab. Schäden am eigenen Schiff sind nicht versichert.<br />

Die gesetzliche Mindest-Garantiesumme für Boote auf Schweizer<br />

Gewässern beträgt nach wie vor 2 Mio. Franken. Für seegehende<br />

Yachten unter Schweizer Flagge schreibt die „Verordnung über die<br />

schweizerischen Yachten zur See“ eine Mindestdeckung von 5 Mio.<br />

Franken vor. Für Yachten, welche in italienischen Binnen- und Küstengewässern<br />

verkehren, muss die Garantiesumme seit 2012 mindestens<br />

6 Mio. Euro oder analog 8 Mio. Franken betragen (davon<br />

ausgenommen sind der Lago Maggiore und der Lago di Lugano).<br />

LK: Für Segelboote, welche regelmässig an Regatten teilnehmen<br />

oder in internationalen Gewässern unterwegs sind, empfehlen wir,<br />

grundsätzlich höhere Garantiesummen zu vereinbaren. Motorboote,<br />

welche Wasserskifahrer ziehen oder eine Leistung von mehr als<br />

100 kW haben, sollten ebenfalls zu höheren Summen versichert<br />

werden.<br />

Die Yacht-Kaskoversicherung ist nicht verpflichtend vorgeschrieben.<br />

Warum kann es dennoch sinnvoll sein, diese Versicherung<br />

abzuschliessen? Gibt es bei MURETTE eine sogenannte<br />

„feste Taxe“ bei Totalverlust – und was bedeutet das?<br />

53


yachtversicherung murette<br />

Müssen bei Teilschäden Abzüge „neu für alt“ in Kauf genommen<br />

werden? Und wie verhält es sich mit Bergungs- und<br />

Wrackbeseitigungskosten bei Totalverlust?<br />

LK: Ob neue Yacht oder Occasionsboot: Die Kaskoversicherung<br />

deckt Schäden am eigenen Boot und wird in jedem Fall von uns<br />

empfohlen. Alleine am Liegeplatz oder im Winterlager kann aufgrund<br />

von Stürmen, Brand, Einbruchdiebstahl oder Vandalismus<br />

eine Vielzahl an Schäden ein finanzielles Loch hinterlassen, für welches<br />

häufig kein Verursacher haftbar gemacht werden kann.<br />

LK: Die Yacht-Kaskoversicherung deckt Schäden, welche durch<br />

ein Unfallereignis entstehen, wie beispielsweise Sturm, Kollision<br />

mit schwimmenden oder festen Gegenständen, Grundberührung,<br />

Strandung. Einem Unfall gleichgestellt werden u.a. Brand, Blitzschlag,<br />

Explosion, Kurzschluss, Sinken und Kentern, Diebstahl der<br />

Yacht sowie Einbruchdiebstahl. Die von uns angebotene Versicherungsdeckung<br />

bietet unter anderem:<br />

• Im Totalschadenfall eine „feste Taxe“, d.h. es wird die in der Police<br />

vereinbarte Versicherungssumme vergütet.<br />

• Keine Abzüge „neu für alt“, d.h. im Teilschaden werden die zu ersetzenden<br />

Teile, unabhängig von ihrem Alter, zum Neuwert und nicht<br />

zum Zeitwert entschädigt.<br />

• Bergungs- und Wrackbeseitigungskosten sind zusätzlich bis maximal<br />

100% der Versicherungssumme mitversichert<br />

GB: Zudem gewähren wir einen Schadenfreiheitsrabatt bis 40 Prozent<br />

sowie einen Rabattretter. Und nach vier schadenfreien Jahren<br />

halbiert sich zudem die Selbstbeteiligung. Ausserdem sind viele<br />

Schadenereignisse vom Selbstbehalt ausgenommen.<br />

Was ist bei der MURETTE-Yacht-Kaskoversicherung ausgeschlossen?<br />

Worauf muss geachtet werden?<br />

LK: Nicht versichert sind unter anderem altersbedingte Abnützung,<br />

Material-, Fabrikations- und Konstruktionsfehler oder Motorenschäden<br />

infolge mangelnder Schmierung oder Kühlung. Schäden als<br />

Folge dieser Mängel hingegen sind gedeckt. Beispiel: Steigt der<br />

Motor infolge mangelnder Kühlung aus und läuft das Boot deswegen<br />

auf Grund, sind die entstehenden Schäden am Boot gedeckt,<br />

nicht aber die Motorenpanne. Ausgeschlossen sind auch Schäden<br />

durch Witterungseinflüsse wie Hitze, Regen, Schnee. Es ist darauf zu<br />

achten, dass das Boot regelmässig gewartet und auch während des<br />

Winterlagers überprüft wird; insbesondere vor und nach extremen<br />

Witterungsbedingungen.<br />

Angenommen, ich schleppe mit meiner Yacht einen Wasserskifahrer,<br />

der sich verletzt. Gibt es eine spezielle Yacht-<br />

Insassen-Unfallversicherung, die dafür sorgt, dass im Notfall<br />

alle Personen auf dem Schiff abgesichert sind? Und was<br />

kostet diese? Oder ist hier eine private Unfallversicherung<br />

ausreichend?<br />

GB: Die Yacht-Insassen-Unfallversicherung deckt schnell, unbürokratisch<br />

und unabhängig von der Leistung bestehender privater<br />

Unfallversicherungen Unfälle an Bord und beim Schleppen von<br />

Wasserskifahrern. Yachteigner oder Skipper, die mit wechselnder<br />

Crew unterwegs sind und nicht davon ausgehen können, dass für<br />

alle Personen an Bord eine ausreichende Unfallversicherung besteht,<br />

ist diese Versicherung unbedingt zu empfehlen. Unser Produkt<br />

sieht verschiedene Versicherungsvarianten zu günstigen Prämien<br />

vor.<br />

Leider ist es oft so, dass wer auf dem Wasser im Recht ist,<br />

nicht automatisch auch Recht bekommen muss. Wie kann<br />

man sich bei rechtlichen Streitigkeiten rund um die Yacht<br />

schützen? Gibt es die Möglichkeit, sich auch einmal kostenlosen<br />

rechtlichen Rat einzuholen?<br />

LK: Mit unserer Yacht-Rechtsschutzversicherung sind diese Kunden<br />

auf der sicheren Seite. Der Versicherer stellt die zur Verteidigung<br />

der Interessen des Versicherten notwendigen Anwälte und<br />

übernimmt die mit der Interessenswahrung verbundenen Kosten.<br />

Oft reicht bereits eine telefonische Rechtsauskunft, welche<br />

jeder Versicherte pro Versicherungsjahr einmal kostenlos beanspruchen<br />

kann.<br />

Gilt eine Yacht-Rechtsschutzversicherung auch beim Kauf<br />

und Verkauf? Wie verhält es sich beispielsweise bei mangelhaft<br />

ausgeführten Reparaturen am Boot oder bei Miet- oder<br />

Kaufverträgen?<br />

GB: Gerade beim Kauf eines neuen oder gebrauchten Bootes empfiehlt<br />

sich der Abschluss einer Yacht-Rechtsschutzversicherung.<br />

Wichtig ist, dass diese mit oder zumindest umgehend nach Unterschrift<br />

des Kaufvertrages, egal ob neues Schiff oder Occasion, abgeschlossen<br />

wird. Werden die im Vertrag (Kauf-, Verkauf-, Reparatursowie<br />

Miet- und Kaufvertrag von Bootsplätzen) gemachten Vereinbarungen<br />

nicht eingehalten, kann sich der Versicherungsnehmer<br />

an uns wenden.<br />

Frau Kunz, Herr Baum, wir bedanken uns herzlich für dieses<br />

Gespräch und wünschen allen Wassersportlern eine schaden-<br />

und unfallfreie Saison.<br />

MURETTE AG<br />

Yachtversicherungen CCS<br />

Thunstrasse 18, CH-3000 Bern 6<br />

Tel. +41 (0)31 357 40 40, Fax +41 (0)31 357 40 49<br />

info@murette.com, www.murette.com<br />

54


Checkliste Schadenfall –<br />

✂ Ausschneiden und an Bord mitführen!<br />

Die MURETTE AG rät, sich immer so zu verhalten, als wenn<br />

man selbst nicht versichert wäre, und auf jeden Fall für Schadenminderung<br />

zu sorgen. Melden Sie Ihrem Versicherer den<br />

Schaden so schnell wie möglich per E-Mail, Fax oder Telefon,<br />

um das weitere Vorgehen abstimmen zu können.<br />

Kollision<br />

Im Falle einer Kollision erstellen Sie bitte ein Protokoll über<br />

Hergang und Umfang des Schadens und lassen Sie es vom<br />

Kollisionsgegner mitunterzeichnen. Fotos helfen, den Umfang<br />

des Schadens zu erfassen. Wenn möglich sind Zeugen<br />

zu benennen.<br />

Diebstahl<br />

Bei Diebstahlschäden erstatten Sie bitte sofort Anzeige bei<br />

der Polizei oder anderen geeigneten Stellen. Ihrem Versicherer<br />

sind die Kopie des Polizeirapportes und Belege über die<br />

gestohlenen Gegenstände einzureichen.<br />

Feuer<br />

Bei Feuerschäden informieren Sie bitte sofort die Feuerwehr,<br />

die Polizei und Ihren Versicherer.<br />

Bergung/Schlepphilfe<br />

Versuchen Sie, wenn immer möglich eine Entschädigung zu vereinbaren<br />

(das kann auch durch Zurufen geschehen) und vermerken<br />

Sie dies im Logbuch (mit Zeugen). Kommt keine Einigung zustande,<br />

verlangen Sie mindestens die Lloyd's Open Form (no Cure<br />

- no Pay).<br />

Drittschäden<br />

Wird Ihr Schiff durch einen Dritten schuldhaft beschädigt, halten<br />

Sie diesen schriftlich haftbar (im Übrigen siehe Kollision).<br />

Transport<br />

Bei Transportschäden halten Sie den Transporteur bitte schriftlich<br />

haftbar und kontaktieren Sie umgehend Ihren Versicherer.<br />

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Samstag, 22. und Sonntag, 23. März 2014 von 10.00 bis 17.00 Uhr<br />

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Telefon 071 466 14 14, www.pro-nautik.ch<br />

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Telefon 071 466 75 30, www.hausammann.ch


classic yacht regatta heroina<br />

Nach einem gelungenen Einstand vor St. Barth<br />

ersegelte sich die HEROINA nach Eignerwechsel<br />

und komplettem Refit auf Anhieb bei der Ende<br />

letzten Jahres gelaufenen MoY-Regatta einen der<br />

wichtigsten Preise der US-Klassikerszene. Nicht<br />

nur das Schiff ist schnell - auch die Crew ist gut<br />

eingespielt und segelt sehr ambitioniert.<br />

56


Das zweite Leben der<br />

Holz-Wally<br />

Luca Bassani, Erfinder der futuristisch anmutenden, hochmodernen sogenannten Wally-<br />

Yachten, wird in Bezug auf seine spektakulären Kunststoff-Designs oft mit minimalistischen,<br />

langgestreckten, sehr flachen Decks und kleinen Deckshäusern in Verbindung<br />

gebracht. Dabei wird gern übersehen, dass es tatsächlich der weltbekannte argentinische<br />

Schiffsdesigner Germán Frers war, der, gerade erst sechszehnjährig, im Jahr 1957 – und<br />

damit schon lange vor der Wally-Ära – mit einer zehn Meter langen Yacht nach amerikanischen<br />

Cruising-Club-Regeln ein sogenanntes „Flush“-Deck vorstellte, ein Deck, von dem<br />

alles Störende verbannt worden war, und auf dem man gern barfuss flanierte. Davon<br />

inspiriert, zeichnete Frers für sich und seine Familie später die HEROINA, die er selbst<br />

als „originale Holz-Wally“ bezeichnete. Denn anders als die Bassani-Schiffe bestand seine<br />

„Heldin“ im Kern aus Mahagoni. Nach Eignerwechsel und einem gründlichen Refit segelt<br />

die knapp 23 Meter lange Yacht nun wieder. Bei der 34. Auflage der Museum of Yachting<br />

Classic Yacht Regatta vor Newport / Rhode Island, dem dritten und letzten Teil der North<br />

American Panerai Classic Yachts Challenge, bewies die Yacht nun, dass sie nicht nur zeitlos<br />

schön ist, sondern vor allem, dass sie auch schnell segeln kann.<br />

Text _ Matt Müncheberg<br />

Fotos _ Christophe Jouany, Cory Silken, Matt Müncheberg<br />

57


classic yacht regatta heroina<br />

Klare, harmonisch strakende Linien, ein auf das Wesentliche reduziertes, teakbelegtes Deck, ein effektiver<br />

Kiel und ein modernes Rigg - das ist es, was die HEROINA zu einem zeitlosen sogenannten "New Classic"<br />

macht. Ein Star auf jeder Klassiker-Regatta ist sie ohnehin, Germán Frers sei Dank.<br />

Wie sieht eine Yacht aus, die ein weltbekannter und überaus<br />

erfolgreicher Schiffsdesigner für sich selbst und seine<br />

Familie zeichnet? Nur so, zum gemütlichen Buchten-Hopping,<br />

für das Fahrtensegeln also, und mit genügend Platz ausgestattet,<br />

um die ganze Familie mitzunehmen? Dabei doch modern ausgerüstet<br />

und mit harmonisch strakenden Linien versehen? Schnell<br />

stellte Germán Frers fest, dass auch diese Yacht, wie schon sein einige<br />

Jahre zurückliegendes Debüt, langgestreckt sein würde und<br />

einen cleanen Look sowie einen geduckten, sehr flachen Aufbau<br />

besitzen sollte. Keine Blöcke, überflüssige Winschen oder Lüftungshutzen<br />

sollten das Deck stören. Und so begann Frers, seine<br />

Yacht zu zeichnen – ausschliesslich zu Hause, weil er nicht wollte,<br />

dass jemand aus dem Büro die Linien des Schiffes beeinflusst. Seine<br />

Inspirationen holte er sich vom America’s Cup, denn für diesen<br />

hatte er gerade das MORO DI VENEZIA Design-Team geleitet. Fünf<br />

lange Jahre beschäftigte sich der 1941 in Buenos Aires geborene<br />

Naval Architect, der für so bekannte Maxi-Yachtentwürfe wie<br />

BOOMERANG, MATADOR, REBECCA und PACIFIC, aber (seit Mitte<br />

der neunziger Jahre) auch für seine Mitarbeit an Hightech-WALLY-<br />

Projekten steht, an seiner Privatyacht. Bei Sarmiento in Argentinien<br />

wurde das Schiff 1994 dann schliesslich gebaut – entstanden<br />

war eine stattliche, 36 Tonnen verdrängende und 73,11 Fuss<br />

(22,6 Meter) über Alles lange, moderne, jedoch traditionell anmutende<br />

Sloop, der man ihre Klasse auf den ersten Blick ansehen<br />

konnte. Interessantes Detail: Sie besteht – im Gegensatz zu den<br />

zumeist aus Kohlefaser-Verbundstoffen und Kevlar in Compositbauweise<br />

daherkommenden Wally-Yachten, mit denen sie den<br />

Hang zum Minimalistischen teilt – im Kern aus Holz. „Alles in allem<br />

bin ich sehr zufrieden mit HEROINA“, resümierte der erfolgreiche<br />

Bootskonstrukteur nach getaner Arbeit damals, der nicht wollte,<br />

dass sein Schiff jemals etwas anderes sein sollte als seine private<br />

(Fahrten-)Yacht, und sie deshalb „wachsen liess, wie sie es wollte“.<br />

Von seinem alten Freund Raul Gardini erhielt er einen der<br />

IL-MORO-Masten, und für eine relativ geringe Summe konnte er<br />

auch noch den Flügelkiel der alten STARS AND STRIPES erwerben<br />

und in seinem Boot verbauen. Nun, da die HEROINA vom Stapel<br />

gelaufen war, sei sie „so etwas wie ein alter Freund“ für ihn geworden,<br />

sagte er. Frers selbst war es übrigens auch, der die aus<br />

Mahagoni gebaute und mit Epoxy überzogene HEROINA als „die<br />

originale Holz-Wally“ bezeichnete, schliesslich sei sie noch vor der<br />

ersten Bassani-Wally gezeichnet und gebaut worden.<br />

Sechzehn Jahre lang segelte Frers die HEROINA mit seiner Familie<br />

als Cruiser entlang der Toscana, der italienischen und französischen<br />

Riviera und in griechischen Gewässern. Als ihm das Getrampel<br />

der Gäste auf dem Achterdeck zu laut wurde, verlegte er<br />

58


INFO<br />

Im Logo der HEROINA, welches Skipper<br />

Marius Swart selbst entworfen<br />

hat, versteckt sich das Zeichen für<br />

eine seltene Autoimmunerkrankung,<br />

der Lupus erythematodes, auch<br />

Schmetterlingsflechte genannt. Das<br />

Eignerpaar des Schiffes hat sich dem<br />

Kampf gegen diese Krankheit verschrieben,<br />

bei der das körpereigene<br />

Immunsystem fehlreguliert ist: Es<br />

richtet sich nicht nur gegen Bakterien,<br />

Viren und Krebszellen, sondern auch<br />

gegen gesunde körpereigene Zellen.<br />

Dadurch werden schliesslich Organe<br />

und Organsysteme wie etwa die Haut<br />

geschädigt. Charakteristisch für den<br />

Lupus ist das sogenannte Schmetterlingserythem,<br />

eine Rötung, die sich<br />

vom Nasenrücken ausgehend symmetrisch<br />

auf die Jochbein- und Wangenregion<br />

ausdehnt. Die Ursache für<br />

diese krankhafte Reaktion des Immunsystems<br />

ist bisher unbekannt.<br />

Quelle: Wikipedia<br />

kurzerhand die Eignerkabine von achtern nach vorn. Probates Mittel dazu schien ihm die<br />

Kettensäge gewesen zu sein. Mit der liess er kurzerhand Wände und Einbauten abtrennen<br />

– und gleich noch einige weitere Änderungen im Salon vornehmen. Das Boot war<br />

fortan in Südamerika genauso unterwegs wie auf dem Mittelmeer, in der Karibik sowie<br />

an der US-Ostküste. Dort kaufte sie 2010 der erfolgreiche US-amerikanische Marketingmann<br />

Tim Rutter, ein Segelenthusiast von Kindesbeinen an, und liess HEROINA im Winter<br />

2013 in der Hinckley- und in der Newport-Schiffswerft in Rhode Island aufwändig überholen.<br />

„Wir überarbeiteten fast alles, aussen wie innen“, sagt der neue, sympathische und<br />

völlig unprätentiös auftretende Eigner nach dem dreieinhalb Monate währenden Refit –<br />

ohne jedoch Aussehen und Substanz des Bootes verändert zu haben. Das Ergebnis kann<br />

sich – genau 20 Jahre, nachdem Frers die Yacht fertig gezeichnet hatte – durchaus sehen<br />

lassen: als die „Stradivari aller Segelyachten“ bezeichnete der bekannte Vendée-Globe-<br />

Einhandsegler Marc Guillemot das Schiff, als er nach der Überholung in St. Barth an Bord<br />

gekommen war und sich die „neue“ HEROINA bei einem ausgiebigen Segelschlag angesehen<br />

und sich von ihren optischen und seglerischen Qualitäten überzeugt hatte. Das<br />

weitläufige, teakbelegte Deck lädt – ungestört von überflüssigen Aufbauten – ein, barfuss<br />

zu flanieren, unter Deck empfängt die Segler ein heller, aufgeräumter und frei von<br />

Schotts und Wänden gestalteter Salon. Helle Materialien und moderne Technik wurden<br />

mit Augenmass mit klassischen, zeitlos-eleganten Linien kombiniert. Doch konnte diese,<br />

von Frers eigentlich als „Reise“-Yacht konzipierte Schönheit nach dem Refit auch durch<br />

Schnelligkeit glänzen?<br />

Klärung sollte nach einem erfolgreichen ersten Test bei den Regatten vor St. Barth Anfang<br />

des letzten Jahres eine Teilnahme an der 34. Auflage der Museum of Yachting Classic<br />

Yacht Regatta vor Newport / Rhode Island, dem dritten und letzten Teil der North American<br />

Panerai Classic Yachts Challenge, bringen. Acht Yachten sollten in der „Class Brown –<br />

Spirit of Tradition, Non-Spinnaker“ auf einem Rundkurs um Conanicut Island um Sieg und<br />

Platz wetteifern, darunter die bekannte – und schnelle – Yachten RIVAL, ein Jim-Taylor-<br />

Design aus 1993, die Sloop EQUUS, gezeichnet im Jahr 2000 von Joel White, die 8-Meter-<br />

Yacht PLEIONE, ein Jim-Taylor-Riss von 2004 sowie RACE HORSE von Stephens, Waring &<br />

White aus dem Jahr 2010. Ausserdem am Start waren der Raimond-Hunt-Riss HYDRA aus<br />

dem Jahr 1945, die 1996 erbaute WILD HORSES des Designers Joel White und der Schoner<br />

REBECCA OF VINEYARD von Nat Benjamin aus dem Jahr 2001.<br />

Konnten sich am Ende über die begehrte Trophäe "Overall Panerai Spirit of Tradition Award"<br />

freuen: Marius Swart, Kathy und Tim Rutter und Haley Allen (von rechts) vertraten die Crew<br />

bei der Prizegiving Ceremony. Michele Gallgher (links) überreichte die wertvolle Silberschale<br />

im Namen des Hauptsponsors.<br />

59


classic yacht regatta heroina<br />

Achtzehneinhalb Seemeilen waren am ersten Renntag zu absolvieren,<br />

der Himmel war wolkenverhangen, es nieselte – aber<br />

rechtzeitig zum Start um 12.40 Uhr gleich südlich der Claiborne<br />

Pell Newport Bridge frischte der Wind auf. HEROINA legte sich<br />

sogleich ins Zeug – und bewies eindrucksvoll ihr Speed-Potential.<br />

Die von Sail Newport organisierte Museum of Classic Yacht<br />

Regatta ist Teil eines klassischen Wettfahrt-Trios, zu dem ausserdem<br />

die Nantucket Opera Cup Regatta und die „Corinthian Classic<br />

Yacht Regatta“ vor Marblehead gehören. Das besondere Verdienst<br />

des Hauptsponsors, eines italienischen Luxusuhren-Herstellers,<br />

ist es dabei zuvörderst, die Klassiker-Gemeinde an der<br />

US-Ostküste versammelt zu haben – und ihr über die Jahre eine<br />

praktikable wie exklusive Wettfahrt-Grundlage geschaffen zu<br />

haben, welche die verschiedensten Yachten vergleichbar macht<br />

und so die Gelegenheit bietet, perfekt organisiert miteinander<br />

und im sportlichen Gegeneinander regattieren zu können.<br />

Diesem Ruf war auch die HEROINA gern gefolgt. Der aus Südafrika<br />

stammende Captain Marius Swart führte die offiziell der Firma<br />

„Rhythm Marine Services“ gehörende Yacht nach dem Startschuss<br />

zunächst mit Kurs Süd geschickt zwischen dem Newport<br />

Neck im Osten und dem Beaver Neck im Westen hindurch, und<br />

an der Südspitze von Conanicut Island änderte er nach Rundung<br />

der grün-roten „NR“-Glockentonne am Beavertail Point den Kurs<br />

Richtung Nord. Vorbei ging es am flachen Dutch Island, dem<br />

pittoresken Plum Beach Lighthouse gen Norden, wobei Eigner<br />

Rutter, der zwischenzeitlich das Ruder übernommen hatte,<br />

durch ein kluges Vorwind-Manöver einen wichtigen Platz gut<br />

machen konnte. Die HEROINA querte den nördlichsten Punkt<br />

von Conanicut Island, den gleichnamigen Conanicut Point, und<br />

nun, auf dem letzten Schlag Richtung südlich gelegener Ziellinie,<br />

hiess es, noch einmal Nervenstärke zu zeigen sowie sauber<br />

und fehlerfrei zu segeln. Das gelang so gut, dass schliesslich<br />

feststand, dass die HEROINA nach zwei Wettfahrten und einem<br />

dritten und einem ersten Platz vor Newport insgesamt den<br />

zweiten Platz belegt hatte: HEROINA ging beim ersten Rennen<br />

zwar schon nach 2:31:03 Stunden als Erste durchs Ziel, musste<br />

aber der zwanzig Minuten später eintreffenden RIVAL nach<br />

berechneter Zeit den ersten und der nochmals zehn Minuten<br />

danach einlaufenden EQUUS von Eignerin Wendy Schmidt den<br />

zweiten Rang überlassen. Bei der einen Tag später laufenden<br />

zweiten Wettfahrt waren die Ergebnisse noch eindeutiger: HE-<br />

ROINA benötigte für die im Vergleich zum Vortag gut vier Seemeilen<br />

kürzere Distanz lediglich 1:49:52 Stunden, zwanzig Minuten<br />

später querte PLEIONE die Ziellinie, und knapp 25 Minuten<br />

nach HEROINA lief RIVAL ein – das hört sich nach viel an, relativierte<br />

sich jedoch nach berechneter Zeit auf einen zeitlichen<br />

Vorsprung HEROINAs zur Zweiten RIVAL auf lediglich 23 Sekun-<br />

Von der ersten bis zur letzten Minute der Klassiker-Regatta arbeitete die Crew engagiert und konzentriert - und brachte die HEROINA dadurch als Zweite<br />

ins Ziel. Im nächsten Jahr werden die Karten vor Rhode Island neu gemischt.<br />

60


HEROINA<br />

Luca Bassani, l'inventeur des fameux yachts Wally, au design futuriste et<br />

dernier cri, est connu pour ses designs spectaculaires, ses ponts souvent<br />

minimalistes, longilignes et très plats et ses petits roofs. On a tendance à<br />

oublier que c'est en réalité Germán Frers, constructeur naval argentin de<br />

renommée mondiale, qui a présenté le premier un « flush-deck » en 1957<br />

(soit bien avant l'ère Wally), alors qu'il n'avait que seize ans. Ce pont d'un<br />

yacht de dix mètres, aux normes du Cruising Club américain, avait été<br />

épuré de tout ce qui encombrait et l'on pouvait y circuler pieds nus. Frers<br />

s'en est inspiré pour dessiner ensuite l'HEROINA pour lui et sa famille. C'est<br />

ce bateau en bois qu'il qualifia lui-même de « Wally original en bois », car<br />

contrairement aux bateaux de Bassani, son « héroïne » était essentiellement<br />

construite en acajou. Après un changement de propriétaire et une<br />

rénovation de fond en comble, le yacht de 23 mètres vogue maintenant<br />

à nouveau. Lors de la 34e « Museum of Yachting Classic Yacht Regatta<br />

» au large de Newport (Rhode Island, Etats-Unis), qui est la troisième<br />

et dernière course du Panerai Classic Yachts Challenge en Amérique du<br />

Nord, le bateau a prouvé qu'en plus d'avoir une esthétique intemporelle,<br />

il peut aussi naviguer rapidement. Mais à quoi ressemble-t-il exactement,<br />

ce bateau qu'un constructeur naval couronné de succès et extrêmement<br />

célèbre a conçu pour lui et sa famille ? A-t-il juste été fait pour une simple<br />

navigation de crique en crique, avec assez d'espace pour embarquer<br />

une famille entière ? A-t-il été pensé avec un équipement moderne et des<br />

lignes harmonieuses ? Germán Frers s'est vite rendu à l'évidence que ce<br />

bateau, tout comme le premier construit quelques années auparavant,<br />

serait lui aussi longiligne, aurait un look épuré et possèderait une superstructure<br />

parfaitement plane. Sur ces pensées, Frers commença à concevoir<br />

son yacht exclusivement chez lui, car il ne voulait pas subir l'influence<br />

de ses collaborateurs au moment de définir les lignes de sont bateau.<br />

Conanicut Point<br />

Conanicut Island<br />

Plum Beach-<br />

Lighthouse<br />

Newport Bridge<br />

Dutch Island<br />

Newport<br />

Haley Allen während der MoY-Regatta vor Newport bei der Arbeit - an<br />

der Fockwinsch. Foto oben: Tim Rutter am Steuer seiner HEROINA<br />

Anfang 2013 vor St. Barth.<br />

Beavertail Point<br />

61


classic yachts regatta heroina<br />

62


Newport, Hafenstadt im Newport County in Rhode Island<br />

(25.000 Einwohner) wurde 1639 gegründet. Bereits sieben<br />

Jahre später machte sich die Stadt einen Ruf für ihren exzellenten<br />

Schiffbau. Die Stadt ist heute geprägt durch historische<br />

Häuser, Gassen, viele kleine Restaurants, Cafés und Geschäfte.<br />

Newport ist Austragungsort der jährlich laufenden "Museum<br />

of Yachting-Classic Yacht Regatta" (MoY). In der Thames<br />

Street in Newport ist auch die bekannte IYRS - School of<br />

Boatbuilding & Restauration ansässig, wo Klassik-Fans eine<br />

20monatige Ausbildung im Holzbootsbau absolvieren können.<br />

den – und siebeneinhalb Minuten zur Dritten PLEIONE.<br />

Der denkbar knappe, aber verdiente Gesamt-Silberplatz<br />

ging deshalb an HEROINA, die nur der mit einem ersten<br />

und einem zweiten Platz besser platzierten RIVAL von<br />

David Curtis den Vortritt lassen musste.<br />

Der guten Laune an Bord tat das keinen Abbruch: Bei<br />

unvermeidlichem amerikanischem Light-Beer wurde<br />

zunächst bei der Heimfahrt in die Conanicut Marina<br />

auf der gleichnamigen Insel gejubelt – und als dann<br />

bei der abendlichen Preisverleihung im Festzelt auf<br />

dem Gelände des berühmten Fort Adams im State<br />

Park zu vorgerückter Stunde die Crew zum zweiten<br />

Mal (nach Entgegennahme des Preises für den Zweiten<br />

Overall) auf die Bühne gerufen wurde, knisterte es<br />

förmlich vor Spannung. Aus den Händen der attraktiven<br />

Michele Gallagher, die den Hauptsponsor engagiert,<br />

charmant und kenntnisreich bei den nordamerikanischen<br />

Seglern vertrat, empfingen Eigner<br />

Tim und Kathy Rutter sowie Marius Swart und seine<br />

aus Nova Scotia stammende Freundin Haley Allen<br />

überglücklich auch noch den „Overall Panerai Spirit<br />

of Tradition Division Award“ für ihr erfolgreiches Gesamtergebnis<br />

bei den drei Klassiker-US-Ostküstenregatten<br />

vor Nantucket, Marblehead und Newport. Ein<br />

nahezu perfekter Einstand beim Ostküsten-Regatta-<br />

Trio – und eine angemessene Würdigung eines der<br />

schönsten und elegantesten heute noch existierenden<br />

sogenannten „Spirit of New Tradition“ – Klassiker.<br />

Designer und Erst-Eigner German Frers zeigte mit<br />

seiner „Holz-Wally“ HEROINA eindrucksvoll, dass harmonisch<br />

strakende Linien zeitlos schön sein können<br />

– und die Crew um Rutter, Swart, Allan & Co. bewies<br />

nach dem erfolgreichen Refit vor Rhode Island, dass<br />

die flache, langgestreckte 73-Fuss-Sloop in ihrem<br />

„zweiten Leben“ nicht nur immer noch eine gute Figur<br />

macht, sondern – von fachkundigen Händen gesteuert<br />

– dazu nun auch noch schnell und sportlich<br />

segeln kann.<br />

lesvoilesdesaintbarth.com,<br />

paneraiclassicyachtschallenge.com/en/pcyc/<br />

2014-calendar/#/tab1<br />

63


driven<br />

S-CROSS<br />

»<br />

Grösser,<br />

effizienter,<br />

leichter:<br />

Suzukis neuentwickelter 4 x 4-Crossover im C-Segment „SX4<br />

S-CROSS“ kombiniert die Allradfähigkeiten eines SUV mit dem<br />

guten Handling des Swift, einer hohen Fahrstabilität dank eines<br />

langen Radstands, niedrigen CO2-Emissionen und einem geringen<br />

Kraftstoffverbrauch. Damit steht der Fahrt zum Boot – beladen<br />

mit Taschen, Proviant und Segelsäcken samt fünfköpfiger Crew<br />

– nichts mehr im Wege. Kleinere Yachten bis 1.200 Kilogramm Gesamtgewicht<br />

zieht der Asiate auf Wunsch problemlos zum nächsten<br />

See – und wühlt sich dabei dank permanent zuschaltbarem<br />

Allrad auch gern mal durch Matsch und Sand.<br />

64


Text _ Paul Berg | Fotos _ Suzuki<br />

65


driven<br />

Fein abgestimmte Seitenlinien, die vom Frontstossfänger bis zu den Leuchten am Heck<br />

verlaufen, sowie eine abgerundete Kühlerhaube, die Stärke und Robustheit ausstrahlen soll,<br />

betonen die Emotionalität des neuen SX4. Chromelemente an der Fahrzeugfront, LED-Tagfahrlichter,<br />

mutig konturierte Wölbungen entlang der Seitenlinien sowie zweigeteilte Kombinationsleuchten am Heck<br />

sind neben der aerodynamischen Konzeption weitere Merkmale des Exterieurs des neuen S-CROSS.<br />

»<br />

Der neue SX4 punktete auf Anhieb durch ein gutes<br />

Platzangebot, einen fairen Preis und einen<br />

variablen Allradantrieb. Yasushi Sasaki, leitender<br />

Ingenieur, erklärt das neue Kompaktklassemodell<br />

so: „Das tägliche Leben – und damit auch das, was<br />

man von einem Auto erwartet – ist heute viel komplexer,<br />

als es noch vor ein paar Jahren war. Ob ein<br />

Familienausflug ans Meer, eine Shopping-Tour in der<br />

Stadt am Wochenende oder ein sportlicher Kurztrip,<br />

ob in unwegsamem Gelände, auf holprigen Landstrassen<br />

oder bei der ruhigen Fahrt auf der Autobahn<br />

– der SX4 passt sich allen Bedürfnissen perfekt<br />

an.“ Fast allen, könnte man ergänzen, denn für den<br />

richtig „harten“ Einsatz im Gelände fehlen eigentlich<br />

eine zusätzliche Untersetzung und eine grössere Bodenfreiheit.<br />

Macht aber nichts, denn ein „richtiger“<br />

Geländewagen will der im Werk von Magyar Suzuki<br />

in Esztergom (Ungarn) gefertigte S-CROSS gar nicht<br />

sein; Suzuki will sich mit dem neuen Allrounder vielmehr<br />

erneut als Experte in den Bereichen Crossoverund<br />

Allradfahrzeuge beweisen, ein extrem wichtiges<br />

Segment für die Schweiz, wo der Asiate sehr gut<br />

verkauft wird und die überwältigende Mehrheit der<br />

Neuwagen als Allrad-Pkw geordert werden. Dementsprechend<br />

vereinigte Suzuki bei der Entwicklung<br />

des neuen SX4 S-CROSS sein Know-how im Bereich<br />

der Kompaktwagen mit Technologien, die für Sport<br />

Utility Vehicles (SUVs) entwickelt wurden. Die Suzuki-Ingenieure<br />

haben sich darauf konzentriert, dem<br />

neuen SX4 S-CROSS ein unverwechselbares Cross-<br />

66


over-Styling (eine zurzeit angesagte Mischung aus SUV, Van und<br />

Kombi), den meisten Platz für Passagiere und Gepäck in seiner<br />

Klasse, fortschrittlichste Allrad-Technologie und eine der niedrigsten<br />

CO2-Emissionen in seinem Segment zu geben – mit Erfolg:<br />

Denn dadurch zeigt sich der SX4 S-CROSS tatsächlich als bemerkenswerte<br />

Kombination aus Styling, Nützlichkeit, Sicherheit, Leistung<br />

und Kraftstoffverbrauch. Er ist ein Modell, das gleichzeitig<br />

grossen Fahrspass und vielerlei Nutzungsmöglichkeiten bieten<br />

soll. Das ist gelungen: Die Geräumigkeit eines C-Segment-Fahrzeugs<br />

(das in Länge und Radstand um ganze sechzehn auf 430<br />

beziehungsweise zehn auf 260 Zentimeter gewachsen ist bei einer<br />

um ein paar Zentimeter geringeren Höhe gegenüber dem<br />

Vorgängermodell) ist ideal für eine Boots-Crew oder Familien. Mit<br />

seinem guten Platzangebot und einem Kofferraum-Volumen von<br />

430 Litern (VDA) nimmt der neue SX4 S-CROSS bei der Fahrt zum<br />

Hafen problemlos Taschen, Werkzeug und Proviant auch für einen<br />

längeren Törn auf. Rücksitz und Gepäckraumabdeckung können<br />

bei Bedarf auch abgenommen bzw. umgeklappt werden, um<br />

grösseren Gepäckstücken Platz zu machen. Dann lässt sich das<br />

Ladevolumen auf bis zu 1.270 Liter vergrössern. Das neue Allradsystem<br />

(Modell 1.6i 4 x 4) bietet dabei vier vom Fahrer per Drehwahlschalter<br />

an der Mittelkonsole wählbare Fahrmodi für mehr<br />

Leistung und Sicherheit unter unterschiedlichen Fahrbedingungen.<br />

Der AUTO-Modus setzt den Fokus auf Kraftstoffeffizienz unter<br />

typischen Fahrbedingungen. Als Voreinstellung benutzt das<br />

System den Vorderradantrieb (2WD). Dreht eines der Räder durch,<br />

schaltet es auf Allradantrieb (4WD) um. Ganz nebenbei sorgt der<br />

AUTO-Modus auch dafür, dass der neue SX4 für ein Crossover-<br />

Fahrzeug im C-Segment mit bemerkenswert niedrigen CO2-Emissionen<br />

aufwarten kann. Der SNOW-Modus ist optimal für das Fahren<br />

im Schnee sowie für nicht asphaltierte oder rutschige Oberflächen.<br />

Der LOCK-Modus (Sperre) dient dazu, das Fahrzeug aus<br />

Schnee, Schlamm oder Sand zu befreien. In dieser Einstellung<br />

wird das maximal mögliche Drehmoment an die Hinterachse weitergeleitet<br />

(50:50). Beim SPORT-Modus dagegen stehen Fahrspass<br />

und Agilität im Vordergrund, das Ansprechverhalten wurde hier<br />

aggressiver gestaltet, was insbesondere im unteren und mittleren<br />

Drehzahlbereich spürbar wird. Viel Aufwand haben die Entwickler<br />

auch dem Interieur gewidmet: Cockpit und Armaturenbrett<br />

überzeugen durch einen frischen Auftritt und griffsympathische<br />

Materialien auf allen Oberflächen. Die Konturen der Instrumententafel<br />

überlappen mit den Türen. Die Sitze, mit einer angenehmen<br />

und weichen Polsterung, sind aufwändig geformt und gesteppt.<br />

Silberne Zierelemente kontrastieren mit dem schwarzen<br />

Interieur und erzeugen einen sportlichen Look. Zur Auswahl stehen<br />

ein 1,6-Liter-Benzin- und ein gleichgrosser Dieselmotor mit<br />

jeweils vier Zylindern und 120 PS Leistung. Während beim Benziner<br />

der Kraftstoffverbrauch kombiniert mit knapp sechs Litern<br />

angegeben ist, beträgt er beim aufgeladenen Selbstzünder mehr<br />

als einen Liter weniger. Die maximale Leistung ruft der Benziner<br />

bei 4.400 Umdrehungen ab und erreicht dabei ein Drehmoment<br />

von 156 Nm. Der Turbodiesel stellt das maximale Drehmoment<br />

von 320 NM bereits ab 1.750 Umdrehungen zur Verfügung, was<br />

"Das tägliche Leben – und<br />

damit auch das, was man von<br />

einem Auto erwartet – ist<br />

heute viel komplexer, als es<br />

noch vor ein paar Jahren war.<br />

Ob ein Familienausflug ans<br />

Meer, eine Shopping-Tour in<br />

der Stadt am Wochenende oder<br />

ein sportlicher Kurztrip, ob<br />

in unwegsamem Gelände, auf<br />

holprigen Landstrassen oder<br />

bei der ruhigen Fahrt auf der<br />

Autobahn – der SX4 passt sich<br />

allen Bedürfnissen perfekt an."<br />

Das Glaspanorama-Schiebedach mit zwei zu öffnenden Glasschiebeelementen<br />

hat einen der grössten Öffnungsbereiche in dieser Fahrzeugkategorie<br />

(oben). Mit seinem Platzangebot und einem Kofferraumvolumen von 430<br />

Litern (VDA) nimmt der neue SX4 S-CROSS in seiner Klasse eine herausragende<br />

Stellung ein (Mitte). Cockpit und Armaturenbrett überzeugen<br />

durch einen frischen Auftritt und griffsympathische Materialien auf allen<br />

Oberflächen. Für Bootsbesitzer wichtig: eine Anhängerkupplung lässt sich<br />

für 700 CHF leicht nachrüsten (unten).<br />

67


driven<br />

das Dieselaggregat für uns zur ersten Wahl<br />

werden lässt. Bisher ist allerdings nur die<br />

Benziner-Variante mit einem stufenlosen<br />

(virtuell) siebengängigen Automatikgetriebe<br />

(CVT) kombinierbar, das sollten<br />

die Hersteller schnell ändern. Damit ist<br />

der neue SUZUKI SX4 S-CROSS ein solides<br />

Strassenfahrzeug, das auch problemlos<br />

Ausflüge ins Gelände mitmacht und<br />

vergleichbaren Modellen etwa von Peugeot,<br />

Nissan oder Mitsubishi Paroli bietet.<br />

Er richtet sich an preisbewusste Käufer,<br />

welche die Funktionalität eines Pkw in den<br />

Vordergrund stellen, und an junge Leute,<br />

die eine Familie gründen wollen, und denen<br />

der alte SX4 nun zu klein geworden<br />

ist. Die Preise beginnen für den 1.6i 4 x 4<br />

bei CHF 26.990; für den 1.6 TD 4 x 4 bei<br />

CHF 29.990 (auch eine 2WD-Variante ist erhältlich<br />

– ab CHF 19.990). Wer will, ordert<br />

eines der neuen, schicken Sondermodelle<br />

aus der „Swiss Edition“ von Sergio Cellano.<br />

Bei dieser exklusiven Ausführung gibt<br />

es für einen guten Preis viel an Zusatzausstattung.<br />

Dazu gehören unter anderem<br />

ein Navigationssystem, Lederausstattung<br />

sowie eine Fünf-Jahres-Premium- und Mobilitätsgarantie<br />

von der SUZUKI Automobile<br />

Schweiz in Safenwil. Entwarnung gibt es<br />

indes für Freunde des Vorgängermodells:<br />

Der alte, 4,15 Meter lange SX4 bleibt vorerst<br />

im Sortiment.<br />

suzuki.ch<br />

INFO<br />

Die CO2-Emissionsziele für die neuen<br />

Benzinmodelle des SX4 S-CROSS liegen<br />

nach Herstellerangaben beim Frontantrieb<br />

(2WD) mit Schaltgetriebe bei 125<br />

g/km*, mit CVT-Getriebe und Frontantrieb<br />

(2WD) bei 125 g/km*, beim Allradantrieb<br />

(4WD) mit Schaltgetriebe<br />

bei 130 g/km* und bei 130 g/km* beim<br />

Allradantrieb mit CVT-Getriebe. Die<br />

CO2-Emissionen bei den Dieselmodellen<br />

liegen beim Frontantrieb (2WD) mit<br />

Schaltgetriebe bei 110 g/km* und bei<br />

114 g/km* beim Allradantrieb (4WD).<br />

Mit diesen Zahlen gehört der neue SX4<br />

in diesem Segment nach Angaben von<br />

Suzuki zu den sparsamsten Modellen.<br />

(* Mit dem EASS-System).<br />

Macht auch abseits der Strasse eine gute Figur: Der S-CROSS will ein echter Allrounder sein; er eignet<br />

sich zum Shopping genauso wie zu einer Tour ans Wasser oder einen Ritt über sandige Waldwege.<br />

Logo oben: Wer will, ordert eines der neuen, schicken Sondermodelle aus der „Swiss Edition“ von Sergio<br />

Cellano. Bei dieser exklusiven Ausführung gibt es für einen guten Preis viel an Zusatzausstattung.<br />

SUZUKI SX4 S-CROSS<br />

Plus grand, plus puissant, plus léger : le nouveau<br />

crossover 4 x 4 compact « SX4 S-CROSS » de Suzuki<br />

combine les capacités motrices d'un SUV<br />

avec la maniabilité de la Swift et possède une<br />

excellente tenue de route grâce à un empattement<br />

long. En outre, il consomme peu de carburant<br />

et émet peu de CO2. Rien ne peut donc<br />

vous arrêter pour rejoindre votre bateau. Vous<br />

pouvez transporter vos bagages, vos provisions,<br />

vos sacs de voile, ainsi que cinq membres<br />

d'équipage. C'est sans aucun problème que ce<br />

Japonais peut transporter les petits voiliers de<br />

moins de 1200 kilogrammes jusqu'au lac le plus<br />

proche. Il roule dans la gadoue et dans le sable<br />

grâce au blocage des roues motrices. Yasushi Sasaki,<br />

directeur de l'ingénierie, le décrit ainsi : « Le<br />

quotidien est beaucoup plus complexe qu'avant<br />

et l'on attend donc beaucoup plus d'un véhicule.<br />

Que ce soit pour une balade à la mer, du shopping<br />

en ville le week-end ou une virée sportive ;<br />

que l'on empreinte des routes difficiles, des chemins<br />

cahoteux ou la paisible autoroute, le SX4<br />

s'adapte parfaitement à tous les besoins ». A<br />

tous ou presque, car pour les terrains vraiment<br />

« périlleux », il manque une démultiplication supplémentaire<br />

et une meilleure garde au sol. Peu<br />

importe, le S-CROSS fabriqué dans les ateliers de<br />

Magyar Suzuki à Esztergom en Hongrie, n'a pas<br />

la prétention d'être un « véritable » tout-terrain.<br />

Avec le nouvel allrounder, Suzuki veut plutôt<br />

prouver une fois de plus qu'il excelle en matière<br />

de crossovers et de 4 x 4, qui sont des segments<br />

essentiels en Suisse où le constructeur réalise de<br />

bonnes ventes et où la grande majorité des commandes<br />

de voitures neuves sont des tout-terrain.<br />

C'est pourquoi, en développant le nouveau SX4<br />

S-CROSS, Suzuki a réuni tout son savoir-faire en<br />

matière de voitures compactes avec des technologies<br />

développées pour les Sport Utility Vehicles<br />

(SUV). Les ingénieurs de Suzuki ont cherché à<br />

donner au nouveau SX4 S-CROSS un design de<br />

crossover tout à fait unique (c'est un mélange<br />

entre un SUV, un van et un break), ils ont voulu<br />

en faire le véhicule le plus spacieux de sa catégorie<br />

pour les passagers et les bagages, ils l'ont<br />

pourvu des technologies 4 x 4 les plus avancées<br />

et ont veillé à ce que ses émissions de CO2 soient<br />

les plus basses de son segment. Et ils y sont<br />

parvenus : le SX4 S-CROSS est effectivement la<br />

véritable alliance du design, de l'utilité, de la sécurité,<br />

de la performance et de la consommation<br />

limitée en carburant.<br />

68


2hemingways<br />

_ Kuba<br />

„Sie kamen einem ganz und gar nicht<br />

als Fischer vor, und dabei gehörten sie<br />

zu den allerbesten“, schreibt Hemingway<br />

in „Inseln unter dem Strom“.


hemingways kuba<br />

Mein<br />

wahres<br />

Zuhause<br />

Text | Fotos_ Matt Müncheberg<br />

70


4<br />

Must-See-Places<br />

auf Kuba für<br />

segelnde<br />

Hemingway-Fans.<br />

„In der Bar war ein halbes Dutzend<br />

Fischer, auch auf der Terrasse hatten sie<br />

zwei Tische besetzt. Es waren Fischer, die<br />

am Tag zuvor einen guten Fang gehabt<br />

hatten oder sich darauf verliessen, dass<br />

das gute Wetter und die Strömung anhalten<br />

würden. Sie liessen es darauf ankommen<br />

und blieben über Weihnachten<br />

an Land. Der Mann, dessen Name<br />

Thomas Hudson war, kannte sie, und er<br />

wusste, dass keiner von ihnen zu Weihnachten<br />

in die Kirche ging, und keiner<br />

machte sich als Fischer zurecht, absichtlich<br />

nicht. Sie kamen einem ganz und gar nicht<br />

als Fischer vor, und dabei gehörten sie zu<br />

den allerbesten“, schreibt Hemingway<br />

in „Inseln unter dem Strom“. Mit der Bar<br />

ist das noch heute existierende Restaurant<br />

direkt über der Bucht von Cojímar, ein<br />

paar Kilometer östlich von Habana Vieja,<br />

gemeint. Das ehemalige Fischerdorf mit<br />

seiner alten Festung versprüht heute den<br />

spröden Charme längst vergangener, goldener<br />

Tage. In der Calle Real Nummer 161<br />

/ Ecke Candelaria erinnern Fotos an den<br />

Wänden und ein Sportfischer-Pokal an<br />

den spät gefeierten Buchautor, der sich<br />

hier gern aufgehalten hat und seinen Blick<br />

aus den Fenstern auf die Bucht und das<br />

Meer hat schweifen lassen.<br />

Cojímar ist auch Schauplatz des Romans<br />

„Der alte Mann und das Meer“. Hier lag Hemingways<br />

Yacht PILAR. An Bord war einer<br />

der besten Fischer des Ortes, Gregorio Fuentes.<br />

Der Bootsmann des Schriftstellers<br />

diente als literarische Vorlage für die Figur<br />

des alten Mannes in dem mit dem Nobelpreis<br />

geadelten Werk. Der Sportfischer Hemingway<br />

fühlte sich zu den hart arbeitenden<br />

Fischern hingezogen, verbrachte viel<br />

Zeit mit ihnen – und beschrieb ihre Hände<br />

in „Inseln unter dem Strom“: „Das einzige,<br />

woran man Fischer wirklich erkannte, waren<br />

ihre Hände. Die Hände der Alten waren<br />

braun und knotig, voller Sonnenflecke,<br />

"Man müsste schreiben wie Cézanne malt",<br />

sagte Hemingway, der für seine Novelle<br />

"Der alte Mann und das Meer" 1953 erst<br />

den Pulitzer- und ein Jahr später den<br />

Literturnobelpreis erhielt (oben). Foto links:<br />

Segelnde Hemingway-Fans sollten in Cojimar<br />

haltmachen: 1962, ein Jahr nach dem<br />

Selbstmord des Dichters, stifteten die Fischer<br />

ihrem Freund hier eine Bronzeplastik.<br />

und ihre Finger und Handflächen waren<br />

narbig und von den Angelleinen tief eingekerbt.“<br />

Die Leute von Cojímar erzählen,<br />

dass sie ihrem Freund nach dessen Tod<br />

am 2.Juli 1961 ein Denkmal setzen wollten.<br />

Die Statue des Schriftstellers sollte in<br />

Bronze gegossen werden. Aber Bronze<br />

war wegen der bis heute andauernden<br />

US-Blockade knapp. Was tun? Die Fischer<br />

schleppten die Schiffsschrauben ihrer<br />

Fischerboote an, auf dass sie eingeschmolzen<br />

werden konnten, sagt man. Ein Jahr<br />

nach Hemingways Tod erstrahlte die Bronzebüste<br />

gegenüber der nach dem Dichter<br />

benannten Plaza an der Promenade, den<br />

Blick an der Festung vorbei aufs Meer<br />

gerichtet, überwölbt von einem stahlblauen<br />

Himmel und umkränzt von sechs<br />

roséfarbenen Säulen. 1972 wurde La<br />

Terraza auf Wunsch Fidel Castros zu<br />

einem Feinschmeckerlokal ausgebaut.<br />

1<br />

La Terraza<br />

Cojímar<br />

71


hemingways kuba<br />

2<br />

Ambos<br />

Mundos<br />

Hemingways Zimmer Nummer 511 im fünften<br />

Stock des Hotels Ambos Mundos ("Beide<br />

Welten") ist heute ein kleines Museum, das<br />

gegen eine kleine Gebühr besichtigt werden<br />

kann (oben). Unten: Im Zimmer gibt es auch ein<br />

Modell der Yacht des Dichters, der PILAR. Das<br />

Original steht im Garten der Finca Vigia (Tipp<br />

3, siehe nächste Seite).<br />

Kuba-Entdecker per Boot chartern üblicherweise<br />

ab Cienfuegos und übernehmen<br />

ihr Schiff in der Marina Marlin oder der<br />

gleich daneben liegenden Marina Alboran.<br />

Gesegelt wird dann zumeist südlich der<br />

1.200 Kilometer langen Hauptinsel des kubanischen<br />

Archipels. Zu dem gehören ausserdem<br />

auch die Inselgruppen Los Colorados,<br />

Sabana-Camagüey, Jardines de la Reina<br />

und Los Canarreos. Hemingway-Fans<br />

sollten unbedingt einige Landtage in Havanna<br />

einplanen. Im besten Mannesalter<br />

von 40 Jahren bezieht Hemingway hier ein<br />

Zimmer im Hotel Ambos Mundos („Beide<br />

Welten“) an der Kreuzung Calle Obispo /<br />

Mercaderes in Habana Vieja und beginnt<br />

seine Arbeit an „Wem die Stunde schlägt“,<br />

einem Roman über den Spanischen Bürgerkrieg.<br />

Das Hotel, ursprünglich das<br />

Stadthaus eines reichen Grafen aus dem<br />

18. Jahrhundert, existiert noch heute. Man<br />

sagt, dass Marcelino Pineiro, der damalige<br />

Zimmerkellner des Hotels, Papas zerfledderte<br />

Ausgabe des Don Quijote wieder<br />

an ihren Stammplatz gelegt, den kleinen<br />

Schreibtisch saubergewischt und das<br />

Bettlaken glattgezogen habe, als er vom<br />

Tod des Schriftstellers erfahren hatte. Das<br />

schmale Zimmer in der fünften Etage mit<br />

der Nummer 511 wurde fortan nicht mehr<br />

vermietet. Später wurde es in ein kleines<br />

Museum umgewandelt, das heute täglich<br />

zwischen 9 und 17 Uhr gegen eine kleine<br />

Gebühr besichtigt werden kann. Doch<br />

das Ambos Mundos bietet noch mehr. So<br />

kann man sich etwa mit dem musealen<br />

Hotel-Fahrkorb weitere zwei Stockwerke in<br />

die Höhe chauffieren lassen – und plötzlich<br />

hat man vom Restaurant auf der Dachterrasse<br />

aus einen imposanten Blick auf das<br />

Castillo del Moro auf der gegenüberliegenden<br />

Seite von Havanna-Ost, getrennt<br />

von der Altstadt nur durch den zum Bahia<br />

de la Habana führenden Canal de Entrada.<br />

72


Von Havannas Altstadt sind es nur 15 Taxi-Kilometer<br />

in südöstlicher Richtung bis<br />

zu Hemingways Finca Vigía. Im Dezember<br />

1939 kauft Hemingway das Anwesen<br />

auf dem Hügel Bacalao in San Francisco<br />

de Paula und soll es ab 1940 für 20 Jahre<br />

bewohnen. Der Schriftsteller hatte sich gerade<br />

von seiner zweiten Frau Pauline getrennt<br />

und Martha Gellhorn geheiratet. In<br />

dem weissen, 1888 fertiggestellten und von<br />

neun Hektar Gartenfläche umgebenen Kolonialstil-Gebäude<br />

beginnt er im Oktober<br />

1945 mit Arbeiten an „Land, See und Luft“,<br />

einem Roman, aus dem später „Über den<br />

Fluss und in die Wälder“, „Der alte Mann<br />

und das Meer“, „Inseln im Strom“ und „Der<br />

Garten Eden“ entstehen. Für die erstmals<br />

1952 in „LIFE“ abgedruckte Novelle „Der alte<br />

Mann und das Meer“ erhält Hemingway<br />

später den Literaturnobelpreis. Nach dem<br />

Tod des Schriftstellers fällt die Finca an die<br />

kubanische Regierung. Heute gilt sie als wesentlicher<br />

Teil des kulturellen Nationalerbes.<br />

Entsprechend gepflegt – und gut bewacht<br />

– ist La Finca Vigía, die heute das Museo Ernest<br />

Hemingway beherbergt.<br />

Hier liesse es sich auch heute trefflich leben:<br />

in einem lichtdurchfluteten, weiss<br />

getünchten Haus mit grosszügig geschnittenen<br />

Räumen, einem kleinen Pool<br />

und einem weit reichenden Blick von einer<br />

dezent modellierten Anhöhe – und<br />

gleich mehreren, auf die Zimmer verteilten<br />

Schreibmaschinen. Auf die korrekte<br />

Anordnung jedes Details im Haus und im<br />

gleich nebenan stehenden Katzenturm<br />

wurde peinlich genau geachtet. So erhält<br />

man als Besucher den Eindruck, als wäre<br />

„Papa“, der Kuba als sein „wahres Zuhause“<br />

bezeichnete, nur mal eben auf einen<br />

Drink ausgegangen. Leider darf das von<br />

9 bis 16 Uhr (sonntags bis 12, bei Regen<br />

geschlossen) geöffnete eigentliche Museumsgebäude<br />

nicht betreten werden<br />

(der nebenan stehende Turm schon). Wer<br />

– gegen Gebühr – fotografieren möchte,<br />

ist darauf angewiesen, durch die teilweise<br />

geöffneten Fenster zu knipsen – und<br />

den Augenblick abzupassen, in welchem<br />

gerade einmal keine Museumsangestellten<br />

wedelnd, plaudernd oder wischend<br />

im Bild steht.<br />

Gemälde im Turm von Hemingways Finca<br />

Vigía nach einem Foto - das zeigte den Dichter<br />

mit einem fremden Leoparden. Hemingways<br />

vierte Frau Mary Welsh gab das Foto deshalb<br />

erst frei, als ihr Mann selbst einen Leoparden<br />

erlegt hatte (oben). Unten: Schreibtisch im<br />

Turm und Pool im Garten der Finca.<br />

3<br />

Das ehemalige Haus Hemingways, die Finca Vigía, ist heute ein Museum. Betreten darf man es<br />

nicht, lediglich der Blick durch die geöffneten Fenster ist gestattet. Trotzdem lohnt sich ein Besuch.<br />

Finca<br />

Vigía<br />

73


hemingways kuba<br />

In der Bar El Floridita im Zentrum von Havanna, eröffnet 1817 unter dem Namen La Piña de Plata, soll der Daiquiri, ein Cocktail aus Rum, Zucker und<br />

Limettensaft, erfunden worden sein (oben). Besonders durch Ernest Hemingway gewann die Bar – und der Daiquiri – an Bekanntheit, wobei Hemingway<br />

stets seine eigene Variante des Cocktails mit der doppelten Menge Grapefruitsaft und Maraschino ohne Zucker getrunken haben soll, die er Papa Doble<br />

nannte. Hemingway zugeschrieben wird auch der Ausspruch: „Mi Mojito en La Bodeguita, mi Daiquiri en El Floridita.“ An der Theke im Barraum des El<br />

Floridita sitzt eine 2003 von José Villa Soberón geschaffene bronzene Figur von Hemingway (unten).<br />

4<br />

El Floridita<br />

Wer die Calle Obispo in Havanna weiter<br />

nach Westen in Richtung Capitolio National<br />

entlangschlendert, gelangt bei der<br />

Nummer 557 / Ecke Ave de Belgica an den<br />

Eingang der Bar El Floridita, neben der Bodeguita<br />

del Medio Hemingways Lieblingsetablissement.<br />

Man sagt, es gebe hier den<br />

besten Daiquiri Havannas. Nun, der Mojito<br />

und der Piña Colada munden mit dem hier<br />

ausgeschenkten, sieben Jahre alten, nach<br />

der Stadt benannten Rum, dessen Etikett<br />

die Figur des Turmes des Fortaleza de la<br />

Real Fuerza ziert, ebenfalls. Man sagt, dass<br />

die Frau des spanischen Konquistadoren<br />

Hernando de Soto von diesem Turm an<br />

der Plaza de Armas sehnsüchtig nach ihrem<br />

zur See fahrenden Mann Ausschau<br />

gehalten habe. Als er bei einem Feldzug<br />

getötet wurde, sei sie mit gebrochenem<br />

Herzen im Turm gestorben, auf dem noch<br />

heute ihre Statue steht, bekannt geworden<br />

als „La Giraldilla“. – Dazu eine milde<br />

Romeo & Juliet - Zigarre, und schon fühlt<br />

man sich in die 1950er Jahre zurückversetzt,<br />

denn: Gleich links vom Eingang, lässig<br />

auf die Bar gestützt, grüsst Hemingway<br />

– in Metall gegossen – und betrachtet<br />

scheinbar belustigt das Treiben der Touristen<br />

entlang des elegant geschwungenen,<br />

langen hölzernen Tresens. Doch Vorsicht:<br />

Man sollte sich nicht in die Nähe der Figur<br />

setzen – man läuft sonst Gefahr, ständig<br />

fotografiert zu werden… Und warm anziehen<br />

sollte man sich auch, denn im Inneren<br />

der legendären Cocktailbar, in der<br />

auf Wunsch auch sämtliche kubanischen<br />

Markenzigarren gereicht werden, stilvoll<br />

an einem Hölzchen entzündet, laufen<br />

gleich mehrere Klimaanlagen auf Hochtouren.<br />

Hemingway hätte das vermutlich<br />

nicht viel ausgemacht. Er hätte sich seinen<br />

grobgestrickten, blauen Fischer-Wollkragenpullover<br />

übergezogen. Und sich noch<br />

einen Daiquiri bestellt.<br />

74


Quatre sites incontournables à Cuba pour les navigateurs<br />

adeptes d'Hemingway :<br />

1. La Terraza / Cojimar – Cojimar est le théâtre du roman Le vieil<br />

homme et la mer. C'est aussi à cet endroit qu'était amarré PILAR, le<br />

yacht d'Hemingway. Les habitants de Cojimar racontent qu'ils ont voulu<br />

ériger un monument à sa gloire après sa mort le 2 juillet 1961. La statue<br />

de l'écrivain devait être coulée dans le bronze. Mais à cause du blocage<br />

américain, ils ont toujours manqué de bronze jusqu'à aujourd'hui.<br />

Comment faire ? On raconte que les pêcheurs ont rassemblé les vis de<br />

leurs bateaux de pêche, qu'ils ont fait fondre ensuite. Ainsi, un an après<br />

la mort d'Hemingway, sur la place portant le nom du poète, le long de<br />

la promenade menant au fort, son buste de bronze brillait, le regard<br />

fixé vers la mer, abrité par un toit bleu acier et entouré de six colonnes<br />

roses. En 1972, La Terraza a été transformée en restaurant gastronomique<br />

comme le souhaitait Fidel Castro.<br />

<strong>YACHTING</strong> Swissboat<br />

auch als<br />

eMagazine<br />

2. Ambos Mundos – Les amateurs d'Hemingway doivent à tout prix prévoir<br />

une escale de quelques jours à la Havanne. C'est ici qu'Hemingway,<br />

à 40 ans, dans la force de l'âge, s'installe dans une chambre de l'hôtel<br />

Ambos Mundos (« Les deux mondes ») au croisement de Calle Obispo<br />

/ Mercaderes à Habana Vieja et qu'il commence à travailler sur Pour<br />

qui sonne le glas, un roman sur la guerre civile espagnole. L'hôtel, qui<br />

était à l'origine la maison de ville d'un riche comte du 18e siècle, existe<br />

aujourd'hui encore. L'étroite chambre au cinquième étage porte le<br />

numéro 511 et n'a plus été louée depuis. Plus tard, elle a été réaffectée<br />

en petit musée, ouvert au public quotidiennement, entre 9 heures et 17<br />

heures, moyennant une petite contribution financière.<br />

3. Finca Vigia – 15 kilomètres en taxi vers le sud-est de la vieille ville<br />

de la Havanne suffisent pour rejoindre la Finca Vigia d'Hemingway. En<br />

1939, Hemingway achète la propriété de la colline de Bacalao à San<br />

Francisco de Paula où il passera 20 ans de sa vie à partir de 1940. Dans<br />

ce bâtiment blanc de style colonial terminé en 1888, entouré d'un jardin<br />

de 9 hectares, il commence en octobre 1945 à écrire Terre, mer et air,<br />

un roman qui l'inspirera plus tard pour Au-delà du fleuve et sous les arbres,<br />

Le vieil homme et la mer, Iles à la dérive, et Le jardin d'Eden. Après<br />

la disparition de l'auteur, le gouvernement cubain entre en possession<br />

de la Finca. Elle est aujourd'hui une part essentielle du patrimoine national.<br />

Elle est entretenue et surveillée comme il se doit et elle abrite<br />

aujourd'hui le musée Ernest Hemingway. Chaque détail d'agencement<br />

dans la maison et dans la tour du chat attenante a été pensé avec une<br />

minutie incroyable. Ainsi, le visiteur a l'impression que « papa », qui<br />

qualifiait Cuba de « véritable maison », est juste sorti boire un verre.<br />

4. El Floridita – En déambulant de la Calle Obispo à la Havanne vers<br />

Capitolio National à l'ouest, on arrive près de Bodeguita del Medio, au<br />

numéro 557 de l'Avenue de Belgica, à l'entrée du bar El Floridita qui<br />

était l'établissement préféré d'Hemingway. Allumez un cigare doux<br />

Roméo et Juliette et vous vous verrez projeté dans les années 1950 car<br />

tout à gauche de l'entrée, adossé tranquillement au long comptoir de<br />

bois aux élégantes courbes, Hemingway vous salue, coulé dans le métal,<br />

et regarde d'un air visiblement amusé ce que font les touristes.<br />

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erscheint am<br />

23. April 2014


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# 2<br />

Sonnenschutz<br />

von Segelprofis für Segelprofis<br />

Diese Sonnenbrille ist ein Traum für Wassersportler und speziell<br />

Segler: Die N´Authentic Pro wurde von Whiteout & Glare<br />

Sports in enger Zusammenarbeit mit Seglern entwickelt.<br />

Das Modell geht dabei mit FFT-Flex Temple Technology,<br />

SSR-Slide Stop Rubber System oder auch RCS-Rubber<br />

Change System in die Regatta um den besten Sonnenschutz<br />

für die Augen. Übersetzt heisst das so viel wie: perfektes<br />

Outfit, perfekter Sitz und perfekte Sicht. Gestelle und Gläser<br />

sind in unterschiedlichen Farben erhältlich, alle Infos auf<br />

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Neu aufgelegt: AQUATIMER von IWC<br />

Erstmals ist ein Modell aus der Taucheruhren-Linie von IWC aus Schaffhausen mit der Haute-Horlogerie-Komplikation<br />

"Ewiger Kalender" ausgestattet. Die Aquatimer Perpetual Calendar Digital Date-Month (Ref. IW379401) aus<br />

kautschukbeschichtetem Titan und 18 Karat Rotgold besitzt das Manufakturkaliber 89801 mit ewigem Kalender<br />

sowie digitaler Grossanzeige für Tag und Monat, die in der Tradition des Systems Pallweber von<br />

1884 steht. Dank sogenannter Momentschaltung können bis zu fünf Anzeigescheiben<br />

zeitgleich bewegt werden. Das betont technisch gestaltete Zifferblatt wird<br />

von den übergrossen Ziffern des bis zum Jahr 2100 mechanisch programmierten<br />

ewigen Kalenders geprägt. Das auf fünfzig Exemplare<br />

limitierte, 60.300 CHF teure Flaggschiff der Linie hat einen Gehäuse-<br />

Durchmesser von 49 Millimetern. Damit ist die Uhr die zweitgrösste<br />

Armbanduhr der IWC-Geschichte – gleich nach der Grossen Fliegeruhr<br />

aus dem Jahr 1940. Die Wasserdichtigkeit ist mit 10 bar angegeben. iwc.com<br />

Maritime Heritage<br />

Kollektion<br />

von MARINEPOOL<br />

Fotos: Hersteller<br />

Mit dem Jara Cardigan Women aus einhundert Prozent Baumwolle präsentiert<br />

MARINEPOOL einen modischen, navyfarbenen Strickcardigan mit Raglanärmeln<br />

und zwei aufgesetzten Taschen mit maritimen Details wie Ösen, Kompassstickerei<br />

und Schleifenband. Weitere Merkmale dieses angenehm zu tragenden Stückes<br />

sind zweifarbige Zierstreifen an Reissverschluss und umgeschlagenen Ärmeln, ein<br />

gesticktes Artwork am Rücken sowie ein MARINEPOOL-Zipper am Reissverschluss.<br />

Das ebenfalls in navy erhältliche Troyer-Pendant für den Mann heisst Galtano und<br />

besteht wie Jara aus einhundert Prozent Baumwolle. Dieser schöne Strickpullover<br />

hat einen Frontzipper, hohen Kagen sowie kontrastfarbene Zierstreifen an Ärmel,<br />

Kragen und Reissverschluss. Passt perfekt für die Übergangszeit oder einfach zum<br />

Drunterziehen. marinepool.com<br />

76


3laubegast _ Scheunenfund<br />

Damit wurden jedoch nicht nur die<br />

Maschinen vor einer drohenden<br />

Versteigerung gerettet: Auch die zu<br />

diesem Zeitpunkt in der Halle und damit<br />

in der Insolvenzmasse befindlichen<br />

sieben klassischen Schweizer<br />

Motoryachten konnten zusammengehalten<br />

werden. Und spätestens da<br />

wird die Geschichte richtig interessant.<br />

77


laubegast Scheunenfund<br />

Classic<br />

7Dresdner Investoren übernahmen die Werft und betrieben sie eigenständig – bis 2005: Da verkauften die Investoren wieder. Nun hiess<br />

die Werft „Schiffs- und Yachtwerft Dresden“. Und die Werftmitarbeiter taten auch zu diesem Zeitpunkt wieder, was sie hier schon immer<br />

taten: Sie reparierten und warteten. Vor allem Dampfer der Sächsischen Dampfschifffahrt, von den Einheimischen liebevoll „Weisse Flotte“<br />

genannt. Inzwischen gibt es wieder einen neuen Eigner. Der kaufte mit der Werft auch sieben hölzerne Motoryachten aus der Schweiz.<br />

78


Text _ Matt Müncheberg I Fotos _ Bernd Oelsner<br />

Ihre Namen verführen zum Träumen.<br />

Ihr Design lässt keinen Bootsliebhaber kalt.<br />

Sie heissen FLANEUR, ANNIE, PARADISO, LE PELI-<br />

CAN, LIDO und TOM II, oder sie sind namenlos.<br />

Und alt sind sie, teilweise sogar sehr alt – einige über 100 Jahre. „Historisch“ sagen Fans<br />

dazu oder „klassisch“. Attribute, welche diese Schmuckstücke jedoch nicht annähernd beschreiben<br />

können. Metallene Werft-Plaketten weisen ihre Herkunft aus; allesamt stammen<br />

sie aus der Schweiz und aus sogenanntem „gutem Hause“. Was sie vereint: Die insgesamt<br />

sieben Schönheiten kamen beim Eigentümerwechsel einer alteingesessenen deutschen Werft<br />

als „Scheunenfund“, oder besser: „Werftfund“, zum Vorschein. Nun suchen die klassischen<br />

Raritäten, teilweise fertig restauriert, teilweise nur noch aus dem unbehandelten Rumpf<br />

bestehend, neue Eigner. „Den einen“ neuen Eigner. Doch der Reihe nach.<br />

79


laubegast Scheunenfund<br />

80


Hier sieht es aus, als ob die Arbeiter der<br />

Werft nur mal eben Pause machen würden.<br />

Das Werkzeug liegt an seinem Platz,<br />

alles wirkt sauber und aufgeräumt. Auch<br />

die FLANEUR im Bild wartet, so scheint<br />

es, nur auf das baldige Zuwasserlassen.<br />

81


laubegast Scheunenfund<br />

2011, nach über 155 Jahren ihres Bestehens, beantragte die Werftleitung Insolvenz, zum zweiten Mal. Dann kam im<br />

letzten Jahr Reinhard Saal. Der 62-Jährige Unternehmer aus dem nordrhein-westfälischen Siegen gab ein Angebot in unbekannter<br />

Höhe ab – und erhielt in letzter Minute den Zuschlag. Damit wurden nicht nur die Maschinen vor einer drohenden<br />

Versteigerung gerettet. Auch die zu diesem Zeitpunkt in der Halle und damit in der Insolvenzmasse befindlichen sieben<br />

klassischen Schweizer Motoryachten konnten zusammengehalten werden.<br />

1855 errichtete die deutsche Sächsisch-Böhmische<br />

Dampfschifffahrts-Gesellschaft eine<br />

Werft in Dresden-Blasewitz. Sie bot Reparaturen<br />

an und stellte Platz für Winterlager zur Verfügung.<br />

Drei Jahre später, 1958, begannen die Werftarbeiter<br />

auch, im Kundenauftrag neue Schiffe zu bauen.<br />

Die Raddampfer FRIEDRICH AUGUST, KÖNIG JO-<br />

HANN, die STADT MEISSEN, GERMANIA, AUSSIG und<br />

WALDSCHLÖSSCHEN wurden hier endmontiert.<br />

Bis 1900 wurden 50 Raddampfer an die Sächsisch-<br />

Böhmische Dampfschiffahrts-Gesellschaft abgeliefert.<br />

Neun davon sind noch heute im Einsatz; die<br />

PILLNITZ aus dem Jahr 1886 ist einer davon. Im<br />

Jahr 1898 verlegte die Gesellschaft ihre Werft etwas<br />

stromaufwärts nach Laubegast. Fortan wurden<br />

auch andere Motorschiffe hergestellt, 125 waren es<br />

bis 1945. Nach dem Krieg wurden Maschinen demontiert;<br />

die Werft nannte sich nun „Volkseigener<br />

Betrieb (VEB) Schiffsreparaturwerft Laubegast“. Die<br />

Arbeiter taten das, was sie immer getan hatten: Sie<br />

reparierten Schiffe. Und, ab 1958, bauten sie auch<br />

wieder neue. 165 Schiffe umfasste die Bauliste zum<br />

Schluss. Dann kam die sogenannte „Wende“, der<br />

Sozialismus brach zusammen. Mit der Wende wurde<br />

privatisiert: Erfolglos, wie sich bald herausstellen<br />

sollte. Als neues Mitglied des Werftverbundes<br />

Deutsche Binnenwerften musste – ausbleibender<br />

Aufträge wegen – Insolvenz angemeldet werden.<br />

Im Jahr 2000 dann ein erster, bescheidener Neuanfang.<br />

Dresdner Investoren übernahmen die Werft<br />

und betrieben sie eigenständig – bis 2005: da verkauften<br />

die Investoren wieder. Nun hiess die Werft<br />

„Schiffs- und Yachtwerft Dresden“. Und die Werftmitarbeiter<br />

taten auch zu diesem Zeitpunkt wieder,<br />

was sie hier schon immer taten: Sie reparierten<br />

und warteten. Vor allem Dampfer der Sächsischen<br />

Dampfschifffahrt, von den Einheimischen liebevoll<br />

82


Classic Seven<br />

Detail einer der "Classic Seven": Die Boote aus dem Ostteil Deutschlands<br />

können mit Fug und Recht als schwimmende Kulturgüter bezeichnet werden,<br />

stehen sie doch für eidgenössische Bootsbaukunst in Perfektion. Die älteste<br />

Yacht des „Scheunenfundes“ ist 2014 ganze 105 Jahre alt geworden.<br />

Leur nom invite à la rêverie. Leur design ne laisse aucun<br />

amateur de bateaux indifférent. Ils s'appellent FLANEUR,<br />

ANNIE, PARADISO, LE PELICAN, LIDO et TOM II, ou ne portent<br />

pas de nom. Et ils sont vieux, très vieux même, certains ont<br />

plus d'un siècle. Les fans les qualifient « d'historiques » ou<br />

de « classiques ». Ces adjectifs se rapportent parfaitement à<br />

ces bijoux. Des médaillons métalliques indiquent leur provenance<br />

: de « bonnes maisons » suisses. Ce qui les réunit : ces<br />

sept merveilles ont toutes refait surface comme des « trouvailles<br />

de grange », ou plutôt des « trouvailles de chantier »,<br />

après le changement de propriétaire d'un chantier naval historique<br />

allemand. Ces pièces rares classiques, dont certaines<br />

sont déjà entièrement restaurées et d'autres n'ont plus que<br />

leur coque d'origine, cherchent de nouveaux propriétaires,<br />

ou plutôt « le propriétaire idéal ». Mais reprenons dans<br />

l'ordre. Lorsque Reinhard Saal a racheté le chantier naval de<br />

Dresde « Schiffs- und Yachtwerft Dresden », il ne s'attendait<br />

pas à une telle surprise : l'entrepreneur de 62 ans de Siegen,<br />

en Rhénanie du Nord-Westphalie, a obtenu sept bateaux à<br />

moteur suisses classiques en plus du chantier naval prévu. Ils<br />

étaient entreposés là. Saal a fait appel aux services de <strong>Go</strong>ttfried<br />

Schaaf, propriétaire de la manufacture de bateaux du<br />

même nom et grand spécialiste en la matière. A partir de là,<br />

le nouvel aménagement du chantier naval n'était plus la<br />

seule tâche qui lui incombait ; il devait aussi veiller à ce que<br />

les historiques « Classic seven », échoués à Laubegast, trouvent<br />

leur « bienfaiteur » (ou bienfaitrice), si possible en Suisse,<br />

leur pays d'origine. Après tout, ces bateaux d'ex-Allemagne<br />

de l'Est peuvent être considérés à juste titre comme des biens<br />

culturels flottants, puisqu'ils représentent à merveille<br />

l'architecture navale helvétique. Le plus ancien bateau de la<br />

« trouvaille de grange » a eu 105 ans en 2014 : le nom de ce<br />

day cruiser construit en 1909 par Treichler & Co a été effacé.<br />

Ce qui a été conservé, ce sont les lignes élégantes et classiques<br />

de sa coque. Vient ensuite ANNIE, le « n° 6 » de 1912,<br />

construit par E. Leemann à Pfäffikon / Zurich. Jusqu'en 2006,<br />

ce bateau à gaillard d'avant et aux membrures courbées,<br />

servait de taxi nautique sur le lac de Zurich, grâce à un cockpit<br />

ouvert et des places assises à l'arrière. LE PELICAN, véritable<br />

pièce de maître de 1919, est un runabout ouvert dessiné<br />

dans un chantier naval du lac de Genève avant d'être construit<br />

non loin de là, à Megève, en France. LIDO a été mis sur<br />

quille en 1928 dans le célèbre chantier naval traditionnel de<br />

John Faul à Horgen. FLANEUR a été construit en 1944 chez F.<br />

Portier près du lac de Zurich. Quant au bateau à cabine TOM<br />

II, c'est une pièce de « l'artisanat suisse », construite également<br />

par Faul à Horgen. PARADISO est le dernier à chercher<br />

un nouveau propriétaire, et non des moindres. C'est le plus<br />

petit de ces bateaux à moteur classique et il a été construit<br />

par Müller-Herzog à Spiez.<br />

83


laubegast Scheunenfund<br />

„Weisse Flotte“ genannt. Plötzlich keimte wieder<br />

Hoffnung auf in Laubegast. Ein Grossauftrag für<br />

zwei Fähren für Kenia sollte Beschäftigung und<br />

Geld in die leeren Kassen bringen. KWALE und<br />

LIKONI wurden die stolzen Schiffe benannt; wer<br />

heute die Internetseite sywdresden.de der Werft<br />

anklickt, dem wird immer noch unter „Aktuelle<br />

Projekte“ die feierliche Übergabe der Fähren am<br />

14. Juni 2000 in Mombasa an die Kenya Ferry Services<br />

Ltd. vermeldet. Danach war endgültig Schluss<br />

für die Dresdener Traditionswerft. 2011, nach über<br />

155 Jahren ihres Bestehens, beantragte die Werftleitung<br />

Insolvenz, zum zweiten Mal. Insolvenzverwalter<br />

Franz-Ludwig Danko wurde mit der Abwicklung<br />

betraut. Ohne Investor fehle das Geld, um den Betrieb<br />

fortzuführen, sagte Danko. Trotzdem hielten<br />

die zwanzig Werftmitarbeiter den Betrieb aufrecht<br />

- bis zu ihrer endgültigen Kündigung. Geschäftsführer<br />

Sebastian Meyer-Stork sagte dem MDR Sachsen,<br />

für ihn sei diese Nachricht nicht überraschend gekommen.<br />

Dann kam in diesem Jahr Reinhard Saal.<br />

Der 62-Jährige Unternehmer aus dem nordrheinwestfälischen<br />

Siegen gab ein Angebot in unbekannter<br />

Höhe ab – und erhielt in letzter Minute<br />

den Zuschlag.<br />

ANNIE „Nr. 6“ aus dem Jahr 1912 – gebaut bei E. Leemann in Pfäffikon<br />

/ Zürich. Bis 2006 tat der Rundspant-Backdecker mit offenem Fahrstand<br />

und dahinter angeordneter Sitzplicht für die Fahrgäste zuverlässig als<br />

Taxiboot auf dem Zürichsee seinen Dienst.<br />

Das Kabinenboot TOM II ist eine „SwissCraft“, gebaut bei Faul in Horgen<br />

(unten). Ganz unten: Die Spinde der ehemaligen Arbeiter erzählen ihre<br />

eigene Geschichte vom Auf und Ab der Werft an der Elbe.<br />

Damit wurden jedoch nicht nur die Maschinen vor<br />

einer drohenden Versteigerung gerettet. Auch die<br />

sich zu diesem Zeitpunkt in der Halle und damit<br />

in der Insolvenzmasse befindlichen sieben klassischen<br />

Schweizer Motoryachten konnten zusammengehalten<br />

werden. Und spätestens da wird die<br />

Geschichte richtig interessant. Saal holte sich mit<br />

dem Dresdner <strong>Go</strong>ttfried Schaaf von der gleichnamigen<br />

Bootsmanufaktur Schaaf einen erfahrenen<br />

Spezialisten an Bord, den er mit der Entwicklung<br />

des Projektes betraute. Er soll sich ab sofort nicht<br />

nur Gedanken um die Neuausrichtung der Werft<br />

machen; ihm obliegt es nun auch, die historischen,<br />

in Laubegast gestrandeten „Classic Seven“ an den<br />

Mann (oder die Frau) – und möglichst wieder in die<br />

angestammte Boots-Heimat Schweiz – zu bringen.<br />

Schliesslich kann man die Boote aus dem ehemaligen<br />

Ostteil Deutschlands mit Fug und Recht als<br />

schwimmende Kulturgüter bezeichnen, stehen sie<br />

doch für eidgenössische Bootsbaukunst in Perfektion.<br />

Die älteste Yacht des „Scheunenfundes“ ist<br />

2014 ganze 105 Jahre alt geworden. Der Name des<br />

1909 bei Treichler & Co. gebauten offenen Daycruiser<br />

ist verloren gegangen. Erhalten sind jedoch die<br />

stolzen, klassischen Linien des Rumpfes. Dann folgt<br />

die ANNIE „Nr. 6“ aus dem Jahr 1912 – gebaut bei<br />

E. Leemann in Pfäffikon / Zürich. Bis 2006 tat der<br />

84


INFO<br />

SCHAAF Boats<br />

startet Roadshow 2014<br />

Der mit dem Verkauf der sieben Schweizer Klassiker betraute Jörg Schaaf baut selbst erfolgreich<br />

in seiner SCHAAF Bootsmanufaktur GmbH in der Dresdener Österreicher Strasse<br />

95 Runabouts und Tender, mit denen er 2014 auf grosse Tour geht: Die Roadshow startet<br />

im April mit der TENDER31 in Cannes / Frankreich. In mehr als 20 Häfen in Frankreich, Italien,<br />

der Schweiz und Deutschland können Interessenten und Händler die TENDER31 testen,<br />

und eine Werft-Crew beantwortet ihre Fragen zum Boot und zur Manufaktur. „Im Vordergrund<br />

steht die Faszination Boot“, sagt Jörg Schaaf. Kunden hätten die Möglichkeit, das<br />

Boot in dem Revier ihrer Wahl zu testen. Am 24. und 25. Mai macht die Roadshow Station<br />

auf dem Zürichsee, davor hält die Werft am Vierwaldstätter See, am Lago Maggiore und<br />

am Luganersee. Die Roadshow kann übrigens auch live im Internet verfolgt werden. Und<br />

die SCHAAF Bootsmanufaktur verlost eine fünftägige Teilnahme an der Roadshow an der<br />

Côte d'Azur. Die Bootsmanufaktur gibt es seit 2010. Sechs verschiedene Modelle zwischen<br />

25 und 47 Fuss Länge werden angeboten. Neu im Programm ist eine Custom 40-Fuss-Yacht.<br />

Weitere Informationen zu den „Classic Seven“, zur Roadshow und Bewerbungen zur Teilnahme<br />

daran: schaaf-boats.com.<br />

"Am Anfang stand die Idee, eine alltagstaugliche<br />

Kombination eines klassischen<br />

Bootskörpers mit modernster Technik<br />

und Materialien zu schaffen", sagt Jörg<br />

Schaaf. Das aktuelle Modell aus seiner<br />

Bootsmanufaktur hat eine Länge von<br />

knapp 12 Metern, verfügt über zwei bis<br />

vier Betten und wird von zwei je 260 PS<br />

leistenden Dieseln angetrieben.<br />

85


laubegast Scheunenfund<br />

Rundspant-Backdecker mit offenem Fahrstand und<br />

dahinter angeordneter Sitzplicht für die Fahrgäste<br />

zuverlässig als Taxiboot auf dem Zürichsee seinen<br />

Dienst. Ein besonderes Sahnestück dürfte LE PELI-<br />

CAN aus dem Jahre 1919 sein – stammt sein Design<br />

doch von einer Werft am Genfersee. Gebaut wurde<br />

der offene Runabout dann im nicht weit entfernten<br />

französischen Megève. Der Spitzgattheck-<br />

Classic Open LIDO wurde 1928 bei der bekannten<br />

Schweizer Traditionswerft John Faul in Horgen auf<br />

Kiel gelegt. Die FLANEUR aus dem Jahr 1944 entstand<br />

bei F. Portier am Zürichsee. Und das Kabinenboot<br />

TOM II ist eine „SwissCraft“, gebaut ebenfalls<br />

bei Faul in Horgen. Die kleinste klassische Motoryacht,<br />

die einen neuen Eigner sucht, ist last but not<br />

least die PARADISO, gebaut bei Müller-Herzog in<br />

Spiez. <strong>YACHTING</strong> <strong>SWISSBOAT</strong> vermittelt gern den<br />

Kontakt zur Werft und zu der mit dem Verkauf betrauten<br />

Projektleitung – im Interesse des Erhalts<br />

dieser ganz besonderen Stücke nautischer, meisterlicher<br />

Handwerkskunst. Schreiben Sie bei Interesse<br />

einfach an info@yachting.ch, wir leiten Ihre<br />

Mail gern unverzüglich weiter. Gut, dass die Tradition<br />

des Schiffbaues bei der Laubegaster Werft nun<br />

fortgeführt wird und ein neues maritimes Kapitel<br />

aufgeschlagen wird. Mindestens genauso wichtig<br />

ist es jedoch, die „klassischen Sieben“ möglichst<br />

bald in geschickte, liebevolle Eignerhände zu geben,<br />

welche die Yachten fachgerecht restaurieren<br />

oder restaurieren lassen, sie bestmöglich pflegen<br />

und erhalten und sie natürlich sooft es geht der interessierten<br />

Öffentlichkeit zu präsentieren – frisch<br />

klarlackiert, mit glänzenden Bronzebeschlägen, auf<br />

dem Wasser auf einem der vielen schönen Schweizer<br />

Seen tuckernd, wo sonst?<br />

Ohne Investor fehlte das Geld, um den Betrieb fortzuführen.<br />

Trotzdem hielten die zwanzig Werftmitarbeiter den Betrieb<br />

aufrecht - bis zu ihrer endgültigen Kündigung.<br />

Warten auf neue Eigner und bessere Zeiten: weitere Klassiker, die<br />

in der Werft an der Elbe "gefunden" wurden (unten). Ganz unten:<br />

Impression aus der ehemaligen Werft.<br />

Saal holte sich<br />

mit dem Dresdner<br />

<strong>Go</strong>ttfried Schaaf von<br />

der gleichnamigen<br />

Bootsmanufaktur einen<br />

erfahrenen Spezialisten<br />

an Bord, den er mit<br />

der Entwicklung des<br />

Projektes betraute.<br />

ihm obliegt es, die<br />

historischen, in Laubegast<br />

gestrandeten<br />

„Classic Seven“ an den<br />

Mann zu bringen.<br />

86


Jetzt<br />

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Handelsregister: AG Hamburg HRB<br />

99291 Vertrieb: InTime Media Service<br />

GmbH, Bajuwarenring 14,<br />

D-82041 Oberhaching


knierim runabout 36<br />

Text _ Paul Berg I Fotos _ Knierim<br />

88


36<br />

Für ein langes<br />

Wochenende zu zweit:<br />

Neues<br />

Runabout 36<br />

von KNIERIM<br />

89


knierim runabout 36<br />

Den neuen Runabout 36 gibt es komplett offen oder mit Bimini-Dach; für nördlichere Breiten ist der sogenannte<br />

Express Cruiser mit lang gezogener Überdachung (optional mit Falt-Cabrio) erhältlich.<br />

Runabouts, kleine Motoryachten für vier bis zu maximal acht<br />

Personen, liegen derzeit im Trend. Die Boote, gern auch als<br />

Bow Rider, Center Console, Cuddy Boat oder Walkaround bezeichnet,<br />

sind klein genug und ausreichend motorisiert, um schnell zu<br />

sein und gut manövrieren zu können und werden oft eingesetzt<br />

für Rennen, oder um einfach seinen Hobbys wie Wasserski oder<br />

Angeln frönen zu können. Teilweise werden sie auch als Tender für<br />

grössere Yachten benutzt. Diesen Trend griff nun die Kieler KNIE-<br />

RIM-Werft auf und stellte ein von Beiderbeck-Design aus Bremen<br />

gezeichnete 36 Fuss langes Runabout im besten Wortsinne vor. Bis<br />

zu 740 PS treiben den 10,90 Meter langen Day Cruiser galant auch<br />

durch die raue See. Ob eine heisse Dusche nach dem Wakeboard-<br />

Törn, ein eisgekühlter Drink und Scampi vom Lavagrill im Cockpit,<br />

vieles ist möglich. Das betrifft auch die Konzeption des Bootes, das<br />

es komplett offen oder mit Bimini-Dach als Sonnenschutz gibt; für<br />

nördlichere Breiten ist der sogenannte Express Cruiser mit lang<br />

gezogener Überdachung (optional mit Falt-Cabrio) erhältlich. Anmutig<br />

und kraftvoll zugleich prescht der 36-Füsser mit einem Topspeed<br />

von deutlich mehr als 40 Knoten (rund 80 km/h) übers Wasser.<br />

Der scharfe V-Rumpf teilt die Wellen sauber und eignet sich so<br />

auch für etwas stärkeren Wellengang.Die Baunummer eins für einen<br />

Auftraggeber, der zwischen Barcelona und Mallorca hin- und<br />

herpendeln möchte, weist einen Mittelfahrstand auf, von dem<br />

aus der Fahrer in der Box allein rückwärts einparken kann. Grund<br />

dafür ist ein ins Cockpit geführtes Leinensystem. Muss ein Crewmitglied<br />

doch einmal auf das Vorschiff, so ist auch das ohne Probleme<br />

möglich: Der mittlere Teil der Windschutzscheibe ist umklapp-<br />

bar, und eine Treppe führt bequem und sicher aufs Vordeck. Weitere<br />

Features: Der Cockpittisch verschwindet genauso elektrisch<br />

im Boden wie die Niedergangs-Tür in Rollladen-Form. Der Ankerkasten<br />

ist komplett versenkt, die Badeleiter einziehbar. Unter den<br />

Cockpitsitzen lagert der Chablis in zwei Kühlschubladen oder in<br />

den Kühlboxen. Nur die Espressomaschine und die Spüle befinden<br />

sich unter Deck, wo die KNIERIM Runabout 36 auch in der Nasszelle<br />

mit einer für diese Bootsgrösse aussergewöhnlichen Stehhöhe von<br />

1,85 Metern aufwartet. Die U-förmige Sitzreihe für sechs Personen<br />

ist im Handumdrehen eine Doppelkoje. Dem Wunsch des gefahrlosen<br />

Wakeboardens entsprechend wurde der sehr agile Heckantrieb<br />

weit weg von der Badeplattform unter den Rumpf gezogen.<br />

Auf die gelangt die Crew übers Achterdeck, auf das eine vierstufige<br />

Treppe in der Mitte führt. Hinter den zwei D4-Motoren von<br />

Volvo Penta, bei der Erstausgabe mit je 300 PS, gibt es eine Heckklappe,<br />

hinter der ein 6-PS-Dingi verstaut werden kann. Die Rumpfform<br />

der Runabout 36 ist – wie bei KNIERIM fast schon selbstverständlich<br />

– zehntelmillimetergenau in einer der beiden hochmodernen<br />

Fünf-Achsen-Fräsen entstanden. Rumpf und Deck sind in<br />

GRP-Sandwichkonstruktion ausgeführt; der Süllrand im Cockpit,<br />

das Schanzkleid und der Heckspiegel glänzen in hochglanzpoliertem<br />

Mahagoni. „Wir durften in das Hightech-Boot Unmengen<br />

von Holz einplanen“, loben die Designer Tim Ulrich und Immo Lüdeling<br />

von Beiderbeck den Mut der Auftraggeber und das Handwerk<br />

von KNIERIM.<br />

knierim-yachtbau.de, beiderbeckdesigns.de<br />

90


36<br />

INFO<br />

Technische Daten<br />

KNIERIM Runabout 36<br />

(Baunummer 1)<br />

Länge über Alles: 11,50 m (37,7 Fuss)<br />

Rumpflänge: 10,90 m (35,8 Fuss)<br />

Wasserlinienlänge: 9,55 m<br />

Breite: 3,05 m<br />

Tiefgang (Rumpf): 0,65 Meter<br />

Gewicht: 2.500 kg<br />

Motoren: 2 x 300 PS Volvo Penta D4<br />

Antrieb: Z-Drive mit Duoprop<br />

Top Speed: ca. 44 Knoten<br />

(mehr als 85 km/h)<br />

Dieseltankvolumen: 570 Liter<br />

Frischwassertank: 200 Liter<br />

Abwassertank: 60 Liter<br />

Bauweise: GFK<br />

Leergewicht: ca. 5.900 Kilogramm<br />

CE-Kategorie: C<br />

Design: beiderbeck designs GmbH<br />

Telefon +41 44 300 35 35 · +41 32 331 35 35<br />

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abo@yachting.ch 93


short cuts<br />

# 3<br />

RIGI:<br />

Erst Frachtschiff,<br />

dann Salondampfer<br />

Das Dampfschiff RIGI, 1847 in London gebaut,<br />

ist ein einzigartiger Zeitzeuge für die<br />

Industrialisierung der Schweiz in der ersten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es diente<br />

zuerst als Frachtschiff für den Nord-Süd-<br />

Warenverkehr von Luzern nach Flüelen<br />

und beförderte später die ersten Touristen<br />

als Salondampfer auf dem Vierwaldstättersee.<br />

Das einmalige und reich bebilderte<br />

„Bordbuch“, vom Museum Verkehrshaus<br />

der Schweiz herausgegeben, erzählt die<br />

packende Geschichte eines Objektes, das<br />

Mobilitätsgeschichte schrieb. Die ersten<br />

105 Jahre als Fracht- und Personendampfer<br />

beschreibt der bekannte Dampfschiffautor<br />

Josef Gwerder. Die spannende Rettungskation<br />

im Jahre 1959 und die Zeit danach<br />

im Verkehrshaus erörtert der Schifffahrts-Konservator<br />

des Verkehrshauses Dr.<br />

This Oberhänsli. Ausserdem ist das Buch<br />

ein Vermächtnis des Verkehrshaus-Pioniers<br />

Alfred Waldis an die Nachwelt, handelte es<br />

sich doch bei diesem Objekt um die erste<br />

Rettungsaktion eines Dampfschiffes in<br />

der Schweiz. Das Dampfschiff RIGI gilt als<br />

weltweit ältester erhaltener Glattdeck-Seitenraddampfer<br />

und ist zudem das älteste<br />

erhaltene motorisierte Verkehrsmittel der<br />

Schweiz. Nach 1,25 Millionen Fahrkilometern<br />

und 105 Dienstjahren wurde es aus<br />

dem Verkehr gezogen und fand 1959 den<br />

Weg in den damaligen Gartenhof des Verkehrshauses<br />

der Schweiz, wo es als Museumsrestaurant<br />

diente. Beim Hochwasser<br />

im Jahre 2005 erlitt es einen Totalschaden<br />

an den Holzaufbauten. Seit der Umplatzierung<br />

2008 vor der „Halle Schifffahrt, Seilbahnen<br />

und Tourismus“ wird das Dampfschiff<br />

RIGI restauriert – damit es bald wieder<br />

im Glanze von 1870 erstrahlt.<br />

Das Buch ist im Museums-Shop oder<br />

online erhältlich: shop.verkehrshaus.ch<br />

94


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L: 7.96, B: 2.88, Jahrg. 1981<br />

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www.yachting.ch<br />

<strong>YACHTING</strong> Swissboat | Impressum<br />

Chefredaktor Matt Müncheberg, muencheberg@yachting.ch REDAKTION & FOTOGRAFIE Paul Berg, Hans-Harald Schack, Stefan Schorr,<br />

Matt Müncheberg, Bernd Oelsner GRAFIK Bianca Stüben, Fabian Börner KOORDINATION Anett Hillers, info@yachting.ch<br />

Abonnement Abo-Service <strong>YACHTING</strong>, In Time Media Services GmbH, Postfach 1363, 82034 Deisenhofen, Tel. +41 (0) 31/52 80 377, Fax: +41 (0) 31 5280378,<br />

yachting@intime-media-services.ch | Abo-Preis: Inland für sechs Aus ga ben CHF 45.00 (Ausland zzgl. CHF 40.00 Porto). Anzeigen Anzeigenleitung Werner<br />

Hulliger, Tel. +41 (0) 31 382 11 81, Fax: +41 (0) 31 382 11 83, whulliger@inmedia.ch | Suzanne Brülhart, Tel. +41 (0) 31 382 11 80, Fax: +41 (0) 31 382 11 83<br />

sbruelhart@inmedia.ch | inMedia Services AG, Hirschengraben 8, Postfach 6723, 3001 Bern Druck Westermann Druck GmbH, Georg-Westermann-Allee 66,<br />

38104 Braunschweig Vertrieb Axel Springer Vertriebsservice GmbH, Süderstrasse 77, 20097 Hamburg, Tel. +49 (0) 40 3472 4041, Fax +49 (0) 40 3472 3549<br />

Einzelverkaufspreis Schweiz CHF 9.00 | Deutschland Euro 7,00 | Niederlande, Italien, Frankreich, Spanien, BE 7,80 Euro | Kroatien 68 KN<br />

Verlag Quarto Media GmbH, Gurlittstrasse 28, 20099 Hamburg | Geschäftsführung: Martina John, Martina Julius-Warning, Yorck Hentz<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Verlagsverschulden oder wegen Störungen des Arbeitsfriedens<br />

bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Nachdruck in Wort und Bild, auch auszugsweise,<br />

nur mit Erlaubnis von Quarto Media GmbH. Gerichtsstand Hamburg. Keine Gewähr<br />

für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bildsendungen. ISSN 2235-8234. Zuschriften<br />

können ohne ausdrücklichen Vorbehalt im Wortlaut oder Auszug veröffentlicht werden.<br />

Coverfoto:<br />

SWITZERLAND/<br />

Sydney Hobart Race<br />

Foto_clipperroundtheworld.com<br />

97


Next<br />

Der maritime Klassiker<br />

Ausblick<br />

NO.3 | 14 # Mai/juni<br />

Das Fahrzeug in Sicht war ein Hermaphrodit,<br />

also eine grosse Skuner-Brigg; holländischer<br />

Bauart, schwarz gestrichen, und mit einer<br />

abgeschmackten vergoldeten Gallionsfigur.<br />

Sie hatte unverkennbar schon so manchen<br />

Sturm erlebt; und vermutlich auch in dem Unwetter,<br />

das uns so verhängnisvoll geworden<br />

war, beträchtlich gelitten; denn ihr Vormars<br />

war dahin, und auch ein Teil der Reeling an<br />

Steuerbord. Als wir ihrer zuerst ansichtig wurden,<br />

war sie (…) windwärts an die zwei Meilen<br />

von uns entfernt und hielt stracks auf uns<br />

zu. Nun herrschte ja nur eine ganz gelinde Brise;<br />

und was uns hauptsächliche verwunderte,<br />

war, dass sie keinerlei andere Segel gesetzt<br />

hatte, als lediglich den Aussenklüver, sowie<br />

Fock- und Grosssegel – infolgedessen sie sich<br />

nur ganz gemächlich näherte, was unsre Ungeduld<br />

fast bis zum Wahnsinn steigerte! Auch<br />

fiel die kurios-unbeholfene Art, trotz unsrer<br />

Exaltiertheit, sofort auf: sie „gierte“ derart<br />

herum, dass wir ein- oder zwei Mal tatsächlich<br />

daran zweifelten, man könnte uns gesehen,<br />

beziehungsweise, falls gesehen, so doch<br />

Niemand mehr an Bord-hier entdeckt haben;<br />

und sie also im Begriff sein, über Stag zu gehen<br />

und sich in der ein- oder andern Richtung<br />

zu entfernen. Jedesmal sobald dieser<br />

Fall eintrat, kreischten und brällten wir, was<br />

unsere Gurgeln nur hergaben – worauf der<br />

Fremde seine Absichten einen Moment lang<br />

zu ändern, und wiederum auf uns zuzuhalten<br />

schien – ein ganz eigentümliches Gebaren,<br />

das sich zwei- oder drei Mal wiederholte;<br />

so dass wir zuletzt auf keine andere Erklärung<br />

dafür mehr zu geraten wussten, als dass der<br />

Mann am Ruder betrunken sein müsse<br />

VERLOSUNG<br />

Foto bildband<br />

Wer errät, um welchen „maritimen Klassiker“<br />

es sich handelt? Mail an info@yachting.ch.<br />

Unter den ersten zehn Einsendern verlosen<br />

wir einmal den neuen, opulenten Foto-Bildband<br />

aus dem Verlag Delius Klasing „Legendäre<br />

Yachten – Porträts klassischer Schönheiten“<br />

des bekannten Yachtfotografen<br />

Carlo Borlenghi (160 Seiten, Format 25,7 x<br />

34,7 cm, gebunden): Fototechnik trifft Herzblut.<br />

Wenn Stil auf Sport trifft, Eleganz auf<br />

Schnelligkeit und Teak auf Team: Dann beginnen<br />

die Herzen der Klassikfans höher zu<br />

schlagen. Denn dann fällt ihr Blick mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit auf eine der hölzernen<br />

Schönheiten, die in dem Fotoband meisterlich<br />

in Szene gesetzt werden“. Viel Glück!<br />

Auflösung im nächsten Heft.<br />

Im nächsten Heft begibt sich <strong>YACHTING</strong><br />

auf Nord-Törn: wir sind für sie in Bohuslän<br />

an der Westküste Schwedens unterwegs,<br />

besuchen ein Vindö-Treffen auf der<br />

Dänen-Insel Aero und segelten mit einem<br />

Klassiker durch Kattegat und Skagerrak<br />

nach Norwegen. Wir testeten neue Motorund<br />

Segelyachten, die auf den Schweizer<br />

Seen eine ebenso gute Figur machen wie<br />

offshore, und wir zeigen aktuelle Produkte<br />

aus der Schweizer und der internationalen<br />

Bootsbranche – Bleiben Sie neugierig!<br />

(Ihre Themen im <strong>YACHTING</strong>-S: schreiben<br />

Sie uns einfach eine Mail an info@yachting.<br />

ch. Gern berücksichtigen wir nach Möglichkeit<br />

Ihre Hinweise, Termine, Regattaergebnisse<br />

und Beiträge in einer der nächsten<br />

Ausgaben).<br />

DESHALB JETZT SCHON VORMER-<br />

KEN: AM 23. APRIL 2014 IST WIEDER<br />

<strong>YACHTING</strong>-<strong>SWISSBOAT</strong>-ZEIT!<br />

Übrigens: mit einem Abo müssen Sie sich<br />

diesen Termin nicht mehr merken – Ihr<br />

Lieblingsmagazin kommt bequem zu Ihnen<br />

nach Hause. Dabei sparen Sie auch<br />

noch bares Geld. Und Sie können unter<br />

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BooTSVeRSIcheRUNGeN<br />

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IN DeR SchWeIz<br />

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Klare<br />

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Verhältnisse<br />

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an<br />

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Bord.<br />

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Bei<br />

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jedem<br />

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Wetter.<br />

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NAUTIMA ® swiss – Versicherungsschutz für Yachteigner und Sportbootfahrer –<br />

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Die All-Risk Deckung, die fast alle Gefahren deckt.<br />

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Was nicht versichert ist, wird beim Namen genannt.<br />

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Somit können wir uns im Schadenfall auf das Wesentliche konzentrieren:<br />

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eine schnelle und kompetente Schadenbearbeitung.<br />

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Damit Sie so schnell wie möglich wieder in See stechen können.<br />

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Mannheimer Versicherung AG<br />

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Zweigniederlassung Schweiz<br />

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Friedackerstrasse 22 · 8050 Zürich<br />

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www.mannheimer.ch<br />

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NAUTIMA ® swiss Wassersportversicherungen<br />

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Postfach 18 · 9423 Altenrhein<br />

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Tel. 071 850 03 03 · Fax 071 855 28 85<br />

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info@nautima.ch · www.nautima.ch<br />

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