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Das Schweizer Wassersportmagazin SEIT 1946<br />
Österreich / Deutschland 7,00 € | Niederlande / Italien / Frankreich / Spanien / BE / Italien 7,80 € | Kroatien 68 KN Swissboat<br />
S w i s s b o a t<br />
Deutsch-Französische Ausgabe<br />
viva cuba!<br />
paradies<br />
für segler<br />
boot-rückschau<br />
F1-powerboat-<br />
WM sharjah<br />
bluebird auf<br />
dem hallwilersee<br />
in hemingways<br />
kielwasser<br />
scheunenfund<br />
in laubegast<br />
<strong>Go</strong> <strong>Switzerland</strong>!<br />
Erster Sieg beim Clipper-Race<br />
März / April 02 | 2014 # CHF 9.–<br />
Erscheint zweimonatlich # www.yachting.ch
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designandtechnology.<br />
luminor 1950 regatta 3 days<br />
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Liebe Leser,<br />
Editorial<br />
die Signale, welche von der gerade beendeten weltgrössten unter Hallendächern<br />
stattfindenden Bootsmesse, der boot in Düsseldorf, ausgehen, sind<br />
verhalten optimistisch. Das Kaufinteresse sei deutlich gestiegen, hiess es;<br />
die Kunden achteten jedoch auch auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Und sie seien im Vorfeld bereits gut informiert. Das bestätigte sich.<br />
Viele Wassersportler aus der Schweiz besuchten unseren 30 Quadratmeter<br />
grossen Stand von <strong>YACHTING</strong> <strong>SWISSBOAT</strong> in Halle 16 auf der boot – und<br />
berichteten von ihren längst laufenden Vorbereitungen für die kommende<br />
Saison, die in ein paar Wochen – endlich – wieder beginnt. Um Ihnen dabei<br />
behilflich zu sein, stellen wir mit Kuba ein Charterrevier vor, das noch<br />
ursprünglich daherkommt, nicht so überlaufen wie andere karibische Destinationen<br />
ist und deshalb viel Raum für eigene Erkundungen zu Wasser und<br />
zu Land lässt. In unserer neuen, losen Folge rund um Bootsversicherungen<br />
beleuchten wir in diesem Heft die grundlegenden Policen, die jeder Skipper<br />
und Eigentümer einer Yacht haben sollte – gut beraten ist, wer sich darum<br />
kümmert, bevor das Boot zu Wasser gelassen oder der Chartertörn angetreten<br />
wird. Ausserdem gingen wir für Sie vor Rhode Island an Bord der legendären<br />
Yacht HEROINA, die einst dem bekannten Naval Architekten German<br />
Frers gehörte, und die nun nach einem Refit wieder segelt – und zwar<br />
schnell. In unserem Beitrag, den wir „Classic Seven“ betitelten, berichten<br />
wir von einem unglaublichen Scheunen- oder besser: Werftfund; bei einem<br />
Eignerwechsel in einer sächsischen Werft im deutschen Laubegast tauchten<br />
plötzlich sieben teils fertig restaurierte, teils im Rohzustand befindliche<br />
Runabouts und andere klassische Motoryachten auf, die eines gemeinsam<br />
haben: Sie sind alt, teilweise sehr alt, und sie stammen allesamt aus gutem,<br />
schweizerischem (Werft-)Hause – und sind nun in liebevoll restaurierende<br />
und pflegende Hände abzugeben. Bei der Vermittlung des Kaufes sind wir<br />
gern behilflich, eine kurze Mail genügt. Wir wünschen uns, dass Ihnen das<br />
vorliegende Heft ein wenig dabei helfen möge, die verbleibende segel- und<br />
motorbootfreie Zeit bestmöglich zu überstehen und wünschen Ihnen eine<br />
genüssliche Lektüre.<br />
Herzlichst, Ihre <strong>YACHTING</strong> Swissboat Crew<br />
Matt Müncheberg<br />
P.S. – Sie haben eine interessante Wassersport-Geschichte<br />
zu erzählen, richten eine Regatta aus oder haben<br />
gerade einen spannenden Bootstörn auf eigenem<br />
oder gechartertem Kiel absolviert? Wir sind immer<br />
auf der Suche nach packenden, aktuellen Stories – vielleicht<br />
ist Ihr Beitrag ja in einer der nächsten Issues von<br />
<strong>YACHTING</strong> <strong>SWISSBOAT</strong> zu finden. Schreiben Sie an<br />
info@yachting.ch, wir freuen uns auf Ihr Feedback.<br />
MASTER <strong>YACHTING</strong><br />
DEUTSCHLAND<br />
YACHTCHARTER<br />
WELTWEIT<br />
TEL. +49 (0)9333 90 440-0<br />
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inhalt<br />
Segler, die auf der Karibikinsel Kuba etwa ab Cienfuegos chartern, erwartet teilweise unberührte Natur auf Dutzenden von kleinen Eilanden,<br />
kurze und längere Schläge führen südwestlich zur Isla de la Juventud oder östlich in die sogenannten Gärten der Königin. Unbedingt empfehlenswert:<br />
Abstecher nach Havanna und Trinidad. YSB ging an Bord und zeigt, was Segler auf der grössten der Karibikinseln beachten sollten.<br />
Und wir begaben uns ins Kielwasser des Literatur-Nobelpreisträgers Ernest Hemingway, der auf Kuba lebte und arbeitete. Unsere Titelstorys<br />
lesen Sie ab den Seiten 24 und 70. Foto: Katamaran-Segeln vor Cayo Largo, südwestlich von Cienfuegos auf Kuba.<br />
Foto_Matt Müncheberg<br />
Unser Titelfoto: SWITZERLAND belegte im Sydney Hobart Race, das zugleich das 6. Rennen der Clipper-<br />
Weltregatta ist, den 5. Platz. Das ist ein unerwartet gutes Ergebnis, denn ein Strafkringel nach einer<br />
Kollision und ein Schaden am Bugspriet hatten sie zu Beginn auf den 11. Platz zurückgeworfen. Von dort<br />
kämpfte sich die Crew in einem gegen Ende immer stürmischeren Rennen Schiff um Schiff nach vorn.<br />
Unser Autor Harry Schack zieht eine Halbzeit-Bilanz: Alle Schiffe sind noch im Rennen und haben ihre<br />
Feuertaufe mit schweren Stürmen im Southern Ocean bestanden. Olly Cotterell, der Skipper von ONE DLL<br />
schrieb in seinem Tagesbericht über den Kampf um den 3. Platz im Scoring Gate: „SWITZERLAND und<br />
wir lieferten uns eine gewaltige Schlacht. Glücklicherweise ging unsere Taktik mit dem ausgebaumten Yankee<br />
auf, der uns erlaubte, mehr Tiefe zu segeln. Auf SWITZERLAND setzten sie sogar ihren schweren Spi.<br />
Es war ein atemberaubender Anblick.“ Cotterell und seine Crew gewannen das Duell mit drei Sekunden<br />
Vorsprung – nach einem Rennen von 900 Meilen! SWITZERLAND revanchierte sich, indem sie kurz darauf<br />
den Ocean Sprint gewann, die drei Spitzenreiter überholte und als Erste ins Ziel ging. Die erste Halbzeit der<br />
Weltregatta endet mit einem rot-weissen Triumph – mehr ab Seite 18. Foto_clipperroundtheworld.com<br />
4
NO. 02 | 14<br />
Optimismus in schwierigen Zeiten: boot-RüCKSCHAU 10<br />
YSB zu Besuch auf der weltgrössten Wassersportmesse<br />
Grün ist das neue Weiss: Wohin mit der ausgedienten Yacht? 12<br />
YSB nahm teil an der zweiten Experten-Fachtagung auf der boot<br />
Kalte Dusche vorm Triumph: Mit SWITZERLAND um die Welt, Teil 3 18<br />
Hans-Harald Schack zieht für YSB eine Zwischenbilanz<br />
Titelthema<br />
Viva Cuba! Segeln im Reich des Krokodils 24<br />
YSB-Reportage über einen unvergesslichen Karibik-Törn<br />
Sharjah: PS-Märchen aus Tausendundeiner NACHT 34<br />
YSB begleitete das F1-Powerboat-Team NAUTICA in die VAE<br />
Ziemlich verrückt: Ein Biskayatörn im NOVEMBER 42<br />
Zu Gast auf der weltgrössten Brigg ROALD AMUNDSEN<br />
BLUEBIRD: Mit 210 km/h über den HALLWILERSEE 48<br />
Der Speed-Rekord von Sir Malcolm Campbell von 1938<br />
Wasserdichte Deckung: Versicherungen rund ums Boot, Teil 1 52<br />
In unserem YSB-Special beleuchten wir Haftpflicht, Kasko & Co<br />
HEROINA: Das zweite Leben der „Holz-Wally“ 56<br />
YSB ging vor Newport an Bord der ehemaligen Privatyacht G. Frers<br />
Driven: Der neue SX4 S-CROSS 64<br />
Suzukis neuentwickelter 4 x 4 Crossover im YSB-Test<br />
Hemingway: Mein wahres ZUHAUSE 70<br />
Vier „Must-See“-Places für segelnde Fans des Autors auf Kuba<br />
Classic Seven: „Scheunen“-Fund in LAUBEGAST 78<br />
Sieben alte Schweizer Motoryachten suchen Käufer<br />
Klassik trifft Moderne: Neues Runabout 36 von KNIERIM 88<br />
Für ein langes Wochenende zu zweit – YSB-Tipp<br />
Rubriken<br />
editorial 03<br />
short cuts #1 _ news 14<br />
short cuts #2 _ produkte 76<br />
short cuts #3 _ books 94<br />
impressum 97<br />
next 98<br />
yachting.ch
SUZUKI MARINE SERGIO CELLANO: LEICHT, L<br />
IHR VORTEIL Fr. 495.–*<br />
SCHLAUCHBOOTPAKET SERGIO CELLANO<br />
DS265 KIB INKL. MOTOR SUZUKI DF2.5S<br />
FÜR NUR Fr. 2600.–<br />
Schlauchbootpaket in mehreren Grössen erhältlich.<br />
* Ihr Sergio Cellano Vorteil: Wasserdichter Seesack,<br />
zwei Badetücher, wasserdichte Dokumententasche und eine<br />
exklusive wasserdichte Schwimmbox.<br />
SCHWEIZER PREMIERE:<br />
SCHLAUCHBOOT SERGIO CELLANO DS265 KIB<br />
Auch bei Suzuki Marine beginnt der Frühling mit atemberaubenden<br />
Innovationen. Das Sergio Cellano DS265 KIB ist ein Schlauchboot,<br />
das platzsparend zusammenlegbar ist. Somit ist für den Transport kein<br />
Anhänger mehr nötig – die speziell dafür mitgelieferte Tragtasche genügt!<br />
Dieses moderne Boot ist mit einem komfortablen Luftboden und einem<br />
aufblasbarem Kiel ausgestattet, der für gute Stabilität und Kontrolle<br />
sorgt. Zu den weiteren Features zählen Edelstahl-Davits-Ringe und Ringbolzen<br />
am Heck, Seilgriffe rings um das Boot, ein bequemer Sitz und<br />
zwei Ruder.<br />
DESIGN BY SERGIO CELLANO<br />
Alle Sergio Cellano Boote sind im etablierten «italienischen» Design<br />
gefertigt. Die neusten Modelle verbinden Ästhetik mit leichter Handhabung.<br />
Dies, um die hohe Nachfrage schweizerischer Bootsenthusiasten<br />
nach hochwertigen Booten zu erfüllen. In Kombination mit Suzuki<br />
Aussenbordmotoren überzeugen die Sergio Cellano Boote durch ein<br />
ausgesprochen attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
DIE PREISGEKRÖNTEN SUZUKI AUSSENBORDMOTOREN<br />
Für jedes Sergio Cellano Schlauchboot stehen unterschiedliche Suzuki<br />
Motorisierungsvarianten zur Verfügung. Alle Suzuki Aussenbordmotoren<br />
sind umweltfreundlich, verbrauchs-, abgas- und vibrationsarm.<br />
Besonders interessant für Einsteiger: Motoren bis zu 8 PS (Bodensee<br />
6 PS) können auch ohne Führerschein gefahren werden.<br />
«Lean Burn»<br />
spart bis zu<br />
23 % Treibstoff<br />
Motoren mit<br />
2.5 bis 300 PS<br />
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3 Jahre<br />
Werksgarantie<br />
Leicht, leise,<br />
kompakt und<br />
wirtschaftlich<br />
DIE MEHRFACHEN AUSGEZEICHNETE AUSSERBOARDERPALETTE VON SUZUKI MARINE LÄSST KEINE WÜNSCHE OFFEN UND BIETET<br />
VON 2.5 BIS 300 PS FÜR JEDEN ANSPRUCH DEN RICHTIGEN BOOTSMOTOR<br />
6
LEISE, KOMPAKT UND WIRTSCHAFTLICH<br />
Wasserdichter Seesack, zwei Badetücher 100 x 180 cm<br />
Das Sergio Cellano DS360AL Schlauchboot wurde für Familien,<br />
Sport und anspruchsvolle Fischer konzipiert. Der leichte, aluverstärkte<br />
und rutschfeste Holzboden bietet Stabilität und garantiert<br />
höchste Haltbarkeit und minimalen Wartungsaufwand.<br />
NMMA Innovation<br />
Award Winner<br />
WWW.SUZUKIMARINE.CH<br />
7
WIDE-ANGLE<br />
8
Die Tage der traditionellen Segel-Dhaus sind in Sharjah, dem drittgrössten<br />
der Vereinigten Arabischen Emirate, gezählt, wie dieses Wrack am Strand der<br />
Exklave Kalba am <strong>Go</strong>lf von Oman beweist. Einst transportierten diese stolzen<br />
hölzernen Lastensegler aus Sharjah Datteln aus dem Irak nach Indien.<br />
Der Wind bestimmte für Jahrhunderte die Routen der Schiffe: Von Mai bis<br />
September trieb sie der Südwestmonsun nach Karachi, Mumbai, Mangalore,<br />
Cochin und Colombo. Dort wurden neue Waren geladen, um sie in der Zeit von<br />
Oktober bis März mit dem dann herrschenden Nordostmonsun nach Djibuti,<br />
Berbera, Magadischu, Mombasa und Sansibar zu befördern. Nur wenn der<br />
berüchtigte Barih ath-Thurayya oder der Barih as-Sarayat wehte, blieben die<br />
Schiffe im sicheren Hafen, denn dieser Starkwind, auch bekannt als Shimal,<br />
kam überraschend und konnte zerstörerische Wirkungen entfalten. Heute hat<br />
sich Sharjah einen internationalen Namen in Bezug auf Formula 1-Powerbootrennen<br />
gemacht (siehe dazu Beitrag in diesem Heft). Wer wissen will, wie<br />
die stolzen Dhaus einmal unter Segeln ausgesehen haben, besucht das 2009<br />
errichtete Maritime Museum in Sharjah in der Al-Mina Road.<br />
Foto_Matt Müncheberg.<br />
9
Boot Düsseldorf<br />
boot 2014:<br />
Optimismus in schwierigen Zeiten.<br />
Auch Schweizer Firmen vertreten.<br />
Die boot Düsseldorf, nach eigenen Aussagen die weltgrösste<br />
Yacht- und Wassersportmesse unter Hallendächern, eröffnet<br />
das Wassersportjahr optimistisch: 248.600 Besucher sahen<br />
die Bootsschau am Rhein, über 22.000 mehr als im Vorjahr.<br />
1.661 Austeller aus 60 Ländern zeigten in 17 Messehallen Bootspremieren,<br />
neue Wassersportgeräte, Ausrüstungen und maritime<br />
Dienstleistungen. Darunter waren in diesem Jahr auch wieder<br />
mehrere Aussteller aus dem Schweizer- und dem Bodenseeraum.<br />
Die Boesch Motorboote AG in Kilchberg bewarb etwa eigene<br />
Liegeplätze an den Standorten Kilchberg und Meilen am<br />
Zürichsee, Stansstad am Vierwaldstättersee, am Lac Léman und<br />
am Lago Maggiore. Katadyn aus der Schweiz – Hersteller für die<br />
Trinkwasseraufbereitung – war über die Firma IRLI GmbH Aquagiv<br />
Wateramkers aus Bernau auf der Messe vertreten. Der Schweizer<br />
Dieter Merz präsentierte die Tauchbasis Pondok Sari im indonesischen<br />
Bali. Das Marine Center Diebold aus Konstanz-Dettlingen<br />
zeigte die Stingray 180 RX. Die Segelyacht AGLEA, betrieben<br />
von einem Schweizer Skipper und seiner österreichischen Partnerin,<br />
konnte am Stand von Master Yachting gebucht werden. Viele<br />
weitere Schweizer Aussteller könnten genannt werden, so traf<br />
man etwa an einem Tag Rolf Frey von AWN Zürich, der den Stand<br />
von A.W.Niemeyer betreute. Und Claudio Pedrazzini präsentierte<br />
seine gleichnamige, an der Seestrasse in Bäch beheimatete<br />
Yacht- und Bootswerft, die in diesem Jahr ihr hundertjähriges Jubiläum<br />
feiern kann. „Zusätzlich zu den deutschen Gästen reisten<br />
"Zusätzlich zu den<br />
deutschen Gästen reisten<br />
48.000 Besucher<br />
aus insgesamt<br />
65 Ländern an.“<br />
10
48.000 Besucher aus insgesamt 65 Ländern an“, sagt Werner Matthias<br />
Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe<br />
Düsseldorf. Darunter waren auch viele Schweizer Wassersportler,<br />
wie man allenthalben in Gesprächen mit Ausstellern vernehmen<br />
konnte. „Das Kaufinteresse ist deutlich gestiegen“, sagt Jürgen<br />
Tracht, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft<br />
(BVWW), die Kunden achteten verstärkt auf ein gutes Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis und seien schon im Vorfeld gut informiert.<br />
Im besonderen Focus hätten in diesem Jahr kleine trailerbare Motorboote<br />
mit Aussenbordern gestanden. Aber auch bei grossen<br />
Motoryachten ab zwölf Metern seien die Geschäfte gut gelaufen.<br />
Ausserdem würden Bootsbesitzer in Komfortausrüstungen und<br />
Bordelektronik investieren. <strong>YACHTING</strong> <strong>SWISSBOAT</strong> präsentierte<br />
sich zusammen mit seinen Partnermagazinen auf 30 Quadratmetern<br />
in Halle 16.<br />
boot.de<br />
Die grösste Yacht der boot<br />
2014 hiess Princess 98O:<br />
30,12 Meter lang und 100<br />
Tonnen schwer. Nicht nur der<br />
Name, auch der Preis adeln<br />
die Motoryacht: Rund 8,4<br />
Millionen CHF muss man für<br />
die luxuriöse Dame zahlen. Sie<br />
kommt aus der südenglischen<br />
Princess Werft, die zur LVMH<br />
Gruppe gehört. LVMH steht<br />
für Louis Vuitton, Moët &<br />
Chandon und Hennessy, also<br />
für Exklusivität und Luxus<br />
pur. Fotos_Messe Düsseldorf /<br />
Constanze Tillmann.<br />
GENTLEMEN,<br />
START YOUR ENGINES!<br />
www.krueger-werft.ch<br />
engineers of emotions
Boot Düsseldorf<br />
Grün ist das neue Weiss:<br />
Wohin mit der alten Yacht?<br />
Im Rahmen der Wassersportmesse boot in Düsseldorf lief die<br />
zweite Internationale Fachtagung, in diesem Jahr zum Thema<br />
„Entsorgung und Recycling von Freizeitbooten: Status quo, Perspektiven<br />
und Chancen“. YSB war bei dem hochkarätig besetzten<br />
Expertenforum dabei. Die Prognose: Die Yachtindustrie wird sich<br />
schon bald aufspalten in „alte“ und „neue“ Yachten. Recycling ersetzt<br />
Entsorgung. Und die gute Recyclebarkeit von Yachten muss<br />
beim Design ansetzen. Frankreich zeigt heute schon, wie´s geht.<br />
Was heute bereits in der Autoindustrie<br />
gilt, muss auch bald für<br />
Yachthersteller gelten, forderten<br />
die Referenten der zweiten Fachtagung<br />
auf der diesjährigen boot.<br />
Nur wenn einzelne Bestandteile<br />
deutlich gekennzeichnet würden,<br />
könnten sie auch einfach getrennt<br />
und wiederverwertet werden –<br />
und das sogar gewinnbringend.<br />
Animation_LADIDA<br />
Wohin mit der Yacht, wenn sie ausgedient hat? Wenn aufgrund<br />
von Schäden, notwendigen Reparaturen oder schlichtweg<br />
des Alters ein Refit unverhältnismässig erscheint? Wenn auf<br />
dem freien Markt kein Erlös mehr erzielt werden kann? Und wenn<br />
selbst junge Leute das gute alte Stück, das da schon jahrelang in<br />
der Ecke der Halle vor sich hinrottet, nicht einmal mehr geschenkt<br />
haben wollen? Nun, für diesen Fall gibt es in der Szene ein geflügeltes<br />
Wort: „Wenn du deine Yacht entsorgen willst, dann fahre<br />
mit zwei Booten hinaus – und kehre mit nur einem wieder zurück.“<br />
Andere erwägen in diesem Fall gar eine sogenannte „warme Entsorgung“.<br />
Dass es zum – gesetzeswidrigen – Versenken oder Verbrennen,<br />
oder zum heimlichen „Abparken“ auf der grünen Wiese<br />
durchaus Alternativen geben kann, zeigte im Januar die zweite<br />
Internationale Fachtagung auf der weltgrössten Wassersportmesse<br />
unter Hallendächern boot Düsseldorf (auf der auch einige<br />
Schweizer Aussteller vertreten waren, siehe Beitrag in diesem<br />
Heft). Geht es nach Trendforscher Adjied Bakas, wird sich auch<br />
die Yachtindustrie in absehbarer Zeit verstärkt dem Thema „green<br />
footprint“ widmen müssen. Bootshersteller, die sich mit diesen<br />
Problemen rechtzeitig beschäftigen würden, hätten sehr bald einen<br />
entsprechenden Marktvorsprung, der sich schnell in klingender<br />
Münze auszahlen würde. Viel könne man in dieser Hinsicht<br />
schon jetzt von der Autoindustrie lernen; hier würden bereits viele<br />
Plastikstoffe durch pflanzliche Rohstoffe ersetzt, und alle verbauten<br />
Teile würden deutlich je nach Materialbeschaffenheit gekennzeichnet.<br />
Das vereinfache das Recyceln ganz erheblich – und<br />
12
könne dem Abwracken von Yachten einen ökologischen Impuls<br />
geben. Generell könne festgestellt werden, dass zukünftig die<br />
nachhaltige Ökonomie des Teilens einen immer höheren Stellenwert<br />
erhalte; Boote – wie schon jetzt Pkw – dienten schon sehr<br />
bald immer weniger als Statussymbol und würden zukünftig vorrangig<br />
nach wirtschaflichen sinnvollen Gesichtspunkten genutzt<br />
werden, sagte Bakas – das habe Auswirkungen auf das immer seltenere<br />
Begründen von Eigentum auch an Yachten: Ein wie auch<br />
immer ausgestaltetes Besitzverhältnis wie Leasing, Miete, Sharing<br />
oder vergleichbare werde zukünftig immer mehr Menschen als<br />
sinnvollere Alternative zum Eigentum dienen. Dies werde wiederum<br />
über kurz oder lang dazu führen, dass weniger Neuyachten<br />
verkauft werden. „Liegeplätze sind ohnehin immer spärlicher vorhanden“,<br />
und sie seien teuer, sagt Bakas. Generell gelte „Nachhaltigkeit<br />
wird sexy“, das gelte auch für die Yachtindustrie, hier sei<br />
„grün das neue (Yacht-)Weiss“. Bakas sieht ein derzeitiges Problem<br />
in den unterschiedlichen Kosten für das Abwracken oder das Recycling<br />
von Altbooten. Zahle man heute für das Entsorgen einer<br />
Yacht zwischen 125 und 200 CHF pro laufenden Meter, beliefen<br />
sich die Kosten für die Wiedergewinnung von Rohstoffen aus einem<br />
Boot auf etwa das Zehnfache. Es bestehe einfach noch kein<br />
Interesse am Recycling von Yachten, stellte Bakas fest. Das werde<br />
sich jedoch bald ändern, prognostiziert der bekannte US-amerikanische<br />
Trendforscher. Der Markt werde sich schon sehr bald aufsplitten<br />
in eine „alte“ und eine „neue“ Yachtindustrie; die Zukunft<br />
gehöre „denen, die mutig sind“.<br />
Dass die Zukunft längst begonnen hat – wenn auch sehr zaghaft<br />
– zeigt etwa Bram van der Pijll. Der Geschäftsmann aus dem niederländischen<br />
Enkhuizen verdient mit seiner Firma BOOTDUMP<br />
schon seit mehreren Jahren Geld – mit dem Abwracken von Yachten.<br />
Das Problem sei, die betreffenden Yachten nach Enkhuizen<br />
zu bringen, sagt van der Pijll. Seien sie erst einmal bei ihm eingetroffen,<br />
funktioniere das Prinzip eigentlich ganz einfach: „Wir<br />
verdienen Geld mit dem Weiterverkauf von Teilen und Motoren.“<br />
Das sei jedoch noch stark ausbaufähig. Die Bootsindustrie müsse<br />
dazu gebracht werden, dass sie sich „um ihre eigenen Probleme<br />
kümmert.“ Sein Vorschlag: Die Entsorgung solle zukünftig gleich<br />
in den Verkaufspreis mit „eingebaut“ werden.<br />
Nicht nur das: Bei Neubooten müsse zukünftig auch berücksichtigt<br />
werden, wie kreative Designarbeit gut und einfach wieder<br />
rückgängig gemacht werden könne. Der das fordert, ist Nicholas<br />
Fortyth, Bootsdesigner der französischen Firma LADIDA. „65 Prozent<br />
des Gesamtgewichtes einer Yacht könnten schon heute problemlos<br />
zurückgewonnen werden, wenn nur minimale Änderungen<br />
beim Designprozess vorgenommen würden“, sagt Fortyth.<br />
So wie bei Autos teilweise schon geschehen, müsse auch für<br />
Yachten ein sogenannter Lebenszyklus-Prozess eingeführt werden.<br />
Sein Appell an die Yachtindustrie: Yachten müssten zukünftig<br />
aus weniger Teilen hergestellt werden, dann sei die Yacht nicht<br />
nur leichter zu bauen, sondern auch wieder leichter zu zerteilen<br />
– sofern die einzelnen Bestandteile eindeutig und deutlich gekennzeichnet<br />
seien. Zusätzlich könne das Abwracken durch Recycling<br />
dann sogar gewinnbringend sein. Frankreich zeigt, wie die<br />
Zukunft im Hinblick auf das wirtschaftlich sinnvolle Abwracken<br />
und das Recycling von Sportbooten aussehen kann. Einige Unternehmen<br />
aus der Bretagne und entlang der Loire beschäftigen<br />
sich bereits seit mehreren Jahren mit der Entwicklung möglichst<br />
ökologischer Yachten. Der Name des fortschrittlichen Projektes:<br />
„Volière de Future“.<br />
Auch Pierre Barbleu ist in dieser Richtung aktiv. „Jeder kennt das<br />
Problem: Yachtwracks liegen überall herum, in Gärten, an der Küste,<br />
in Marinas oder in Häfen – das muss geändert werden!“, fordert<br />
Barbleu. Jedes Jahr gebe es etwa 16.000 Boots-Neuzulassungen<br />
in Frankreich; dem stünden etwa 13.000 abzuwrackende Boote<br />
und Yachten gegenüber – jährlich. Doch nur ein Teil davon werde<br />
„regulär“ abgewrackt und entsorgt. Barbleu organisierte daraufhin<br />
ein landesweites „Abwrack-Netz“ für Freizeitboote und holte<br />
die Industrie ins Boot. Mittlerweile sind viele Hersteller im APER-<br />
Netz organisiert, das sich das Ziel gesetzt hat, unter Einhaltung<br />
von bestimmten Qualitätsstandards „gut“ und im eigenen Land<br />
abzuwracken. Das allerdings könne nur funktionieren, wenn der<br />
Staat diese Massnahmen mit entsprechenden gesetzlichen Regelungen<br />
flankier. Auch hier gehe Frankreich bereits mit gutem Beispiel<br />
voran. Zum einen gebe es eine Steuerpflicht auf Sportboote<br />
– im Gespräch ist aktuell, die Eigner von dieser Steuer zu befreien,<br />
sofern sie sich dazu verpflichten, ihr Schiff bei einem zertifizierten<br />
„Abwracker“ entsorgen zu lassen. Zudem gebe es in Frankreich<br />
schon jetzt strenge Regularien, so sei es einerseits nicht gestattet,<br />
Yachten „wild“ oder etwa einfach in Marinas zu entsorgen, dies<br />
dürfe lediglich in dazu berechtigten Betrieben geschehen. Andererseits<br />
seien diese „Abwrack-Genehmigungen“ sehr schwer zu<br />
erlangen, sagt Barbleu, dies führe dazu, dass tatsächlich fachgerecht<br />
und ökologisch entsorgt werde. Denkbar sei hier sogar ein<br />
neuer, eigener Ausbildungsberuf des „Abwrackers“. Es sei jedoch<br />
schwierig, die Abwrackkosten von vornherein in den Kaufpreis<br />
zu packen, da es im Leben einer Yacht häufig Eigentümerwechsel<br />
gebe, gab Barbleu weiterhin zu bedenken. Insofern könne jedoch<br />
eine Zusammenarbeit mit Versicherungen im Hinblick auf<br />
eine „Abwrackprämie“ durch eine nur unwesentliche Erhöhung<br />
des Versicherungsbeitrages für eine Yacht Abhilfe schaffen. Auf<br />
jeden Fall müsse es bald einheitliche Regelungen für ganz Europa<br />
geben, um ökologisch sauber – und wirtschaftlich lohnend – abwracken<br />
und recyceln zu können, fordert der engagierte Franzose.<br />
Dann könnte auch seine Prognose Realität werden, dass in den<br />
nächsten zwei bis drei Jahren die Wiederverwertung der Yachten<br />
die Verbrennung und Entsorgung ersetzen wird. Spätestens dann<br />
wird wohl hoffentlich auch niemand mehr auf die Idee kommen,<br />
„mit zwei Booten hinauszufahren, um mit nur einem wieder zurückzukehren“.<br />
Die Zukunft hat längst begonnen.<br />
MM<br />
APER-Netzwerk in Frankreich: aper.fr.<br />
Abwracker in Enkhuizen: bootdump.nl.<br />
13
Pünktlich zum Saisonauftakt präsentieren Hausammann und<br />
Pro Nautik am Sonnabend und Sonntag, 22. und 23. März, jeweils<br />
von 10 bis 17 Uhr Neuheiten im Bereich Boote und Yachten<br />
sowie Caravaning. An der Friedrichshafnerstrasse in Romanshorn<br />
(Nähe Fähren-Terminal) zeigt Pro Nautik aktuelle<br />
Modelle aus den Flotten von Bavaria, Greenline, Campion<br />
und Füllemann (letztere werden auch in Uttwil präsentiert).<br />
Pro Nautik eröffnet zudem mit einem „Grand Opening“ als<br />
Generalimporteur das Bavaria Center Schweiz. Für Interessierte<br />
wird die gesamte Flotte der Bavaria-Segelboote und -Motor-yachten<br />
von 29 bis 42 Fuss zu sehen sein. Wer will, besichtigt<br />
auf einem Rundgang die Werft. Auch Caravan-Fans komshort<br />
cuts<br />
#1<br />
Hausammann und Pro Nautik:<br />
Hausmessen am 22. und 23. März<br />
men an diesem vierten Märzwochenende auf ihre Kosten. Mit<br />
Hobby, Weinsberg, LMC und Wilk präsentiert Hausammann in<br />
Uttwil ein attraktives Portfolio erstklassiger Marken. Ausserdem<br />
dort zu sehen: die Flotte von Jeanneau. Der direkte Vergleich<br />
von über 50 Modellen verschiedener Hersteller und Konzepte<br />
vor Ort bietet einen guten Überblick für die Wahl des richtigen<br />
Wohnwagens. Der Zubehör-Shop ist während der ganzen<br />
Hausmesse geöffnet und lockt mit Neuheiten und einem grossen<br />
Sortiment nützlicher Produkte. Wer die Eindrücke in Ruhe<br />
Revue passieren lassen möchte, hat dazu an beiden Standorten<br />
Gelegenheit: Festwirtschaften bieten Speis und Trank. In<br />
Romanshorn gibt es zudem eine Kinderbetreuung.<br />
Burstel<br />
hofstraße<br />
ROMANSHORN<br />
Bodensee<br />
Bahnhofstraße<br />
ROMANSHORN<br />
Kesswilerstr.<br />
Amriswilerstraße<br />
Braatfäld<br />
Dozwilerstraße<br />
Romanshornerstraße<br />
UTTWIL<br />
Küpfelerstr.<br />
Kesswi e<br />
Kesswilerstr.<br />
Ne<br />
Thun wiesenstr.<br />
st<br />
r<br />
hshafnerstr.<br />
Seeweg<br />
Bodensee<br />
Romanshornerstr.<br />
Amriswilerstraße<br />
Romanshornerstraße<br />
Neuhofstraße<br />
F riedrichshafnerstr.<br />
Kehlhofstraße<br />
Bodensee<br />
Schulstr aße<br />
Flurhof<br />
Booholz<br />
ehlhofstraße<br />
Langfeld<br />
et<br />
Loom<br />
Schulstr aße<br />
Hausammann: Kesswilerstrasse in Uttwil. hausammann.ch<br />
Pro Nautik: Friedrichshafnerstrasse in Romanshorn<br />
(Nähe Fähren-Terminal). pro-nautik.ch<br />
14
MOORINGS:<br />
neuer Motorkatamaran<br />
514 PC<br />
Mit einer Länge von 15,5 m bietet der neue Moorings 514 PC ein grosses<br />
Platzangebot. Im Inneren gibt es vier geräumige und modern eingerichtete<br />
Kabinen mit jeweils eigenen En-suite-Badezimmern mit Platz für maximal<br />
10 Personen. Ein grosser Salon ist das Herz des Katamarans. Er ist dank zweier<br />
Motoren in den Rümpfen problemlos manövrierbar und lässt sich in exotischen<br />
Revieren, wie zum Beispiel auf der Basis Tortola in den British Virgin<br />
Islands oder den Bahamas chartern. Das Revier um Tortola ist gekennzeichnet<br />
durch viele kleine Inseln. Hier finden Skipper, was sie sich für einen gelungenen<br />
Urlaubstörn wünschen: Natur, exotische Strände und Lagunen sowie<br />
Tauch- und Schnorchelspots mit einer artenreichen Unterwasserfauna. Derzeit<br />
leben etwa 14.000 Einwohner auf Tortola, vorzugsweise in der Hauptstadt<br />
Road Town. Gut erreichbar ist die karibische Insel über den internationalen<br />
Flughafen Virgin <strong>Go</strong>rda. Chartern, auch in Verbindung mit dem passenden<br />
Flug: master-yachting.de<br />
Engagiert für das<br />
Swiss-Sailing-Nationalteam:<br />
TeamWork aus Genf<br />
Die Genfer Firma TeamWork wird in den kommenden drei Jahren die Seglerinnen und Segler des Nationalteams in ihrer Vorbereitung<br />
auf die Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 so unterstützen, dass erfolgversprechende Trainingsprogramme absolviert werden<br />
können. Die von dem Präsidenten Philippe Rey-<strong>Go</strong>rrez im Jahre 1999 gegründete TeamWork AG ist ein unabhängiger Anbieter für<br />
Dienstleistungen im Informatikbereich. Die Firmengruppe TeamWork, die zu den führenden Partnern von SAP in der Schweiz gehört,<br />
zählt rund 300 Mitarbeiter in der Schweiz, Frankreich, Vietnam, Amerika und Singapur. Mit dem Projekt „TeamWork – Voile et Montagne“<br />
engagiert sich die Firma bereits seit 2009 für junge Seglerinnen und Segler, die das Streben nach nationaler und internationaler Spitzenleistung<br />
vereint. Unterstützt wurden die zwei<br />
Mini-Transat-Kampagnen von Justine Mettraux<br />
und Bertrand Delesne, die Teamwork<br />
M2 Speed-Tour und das Geneva Match Race.<br />
Vergangenes Jahr konnten auch die erfolgreichen<br />
470er Olympiasegler Yannick Brauchli /<br />
Romuald Hausser in dieses Projekt aufgenommen<br />
werden. “Bei TeamWork haben wir uns<br />
entschieden, unsere Partnerschaft mit dem<br />
Schweizerischen Olympiasegelsport nochmals<br />
zu verstärken mit dem Ziel, den talentiertesten<br />
jungen Regattasegler in ihrem Streben<br />
nach Exzellenz zu helfen.“ erklärt Philippe Rey-<br />
<strong>Go</strong>rrez. „Wir hoffen so, zu einem Medaillengewinn<br />
an Olympischen Spielen beitragen zu<br />
können und die medaillenlose Zeit seit 1968<br />
Der 470er von Brauchli/Hausser in den Farben von Teamwork © Christophe Breschi<br />
endlich zu beenden.“ teamwork.net<br />
15
short cuts<br />
#1<br />
Sea-Doo Spark:<br />
BRP mit leichtem Einstiegsmodell<br />
Der kanadische Jet-Boot-Hersteller BRP zeigte auf der boot den<br />
Sea-Doo Spark, ein neues Einstiegsmodell im sogenannten Personal-Watercraft-Segment.<br />
Besondere Features der AQUASCOO-<br />
TER getauften Reihe von Jetbooten: Der Antrieb erfolgt wahlweise<br />
über den komplett neu entwickelten Rotax 900 ACE oder<br />
Rotax 900 HO ACE Dreizylinder-Reihenmotor. 60 oder 90 PS sorgen<br />
für ordentlichen Schub, der in Kombination mit dem reduzierten<br />
Gewicht für einen hohen Speed- und Spassfaktor sorgt.<br />
Gewicht konnte durch die Verwendung eines neuen, sogenannten<br />
Exoskel-Designs eingespart werden – ein Aussenskelett aus<br />
leichtem und hochstabilem Polytec-Material, mithilfe dessen der<br />
Spark es lediglich auf 184 Kilogramm (Zweisitzer) beziehungsweise<br />
191 Kilogramm (Dreisitzer) bringt. Der Spark lässt sich problemlos<br />
hinter den meisten Kompaktautos trailern. Mit Foliensätzen<br />
und Zubehör wie dem sinnvollen intelligenten Brems- und<br />
Rückwärtsgangsystem kann der Spark zusätzlich individualisiert<br />
werden. Die Preise für die neuen Spark-AQUASCOOTER beginnen<br />
etwa bei 7.345 CHF für den Zweisitzer und 9.300 CHF für den<br />
Dreisitzer. BRP ist ausserdem bekannt für die Herstellung von<br />
Motorschlitten, Johnson- und Evinrude-Aussenbordmotoren,<br />
Can-Am ATVs, Side-by-Side-Fahrzeugen und -Roadstern, Rotax-<br />
Motoren und Karts. brp.com<br />
AGLEA: Crewed Charter<br />
VOR Sardinien und Korsika<br />
AGLEA, das sind ein Schweizer Skipper und seine österreichische<br />
Partnerin. Über viele Jahre hinweg buchten sie über eine Yachtcharteragentur<br />
ihre Yachten und bereisten die Weltmeere. Dann<br />
erwuchs in ihnen immer mehr der Wunsch nach etwas Eigenem,<br />
einem Schiff, mit dem sie als Skipper und Co-Skipperin ihren<br />
Traum vom Segeln auch anderen Segelenthusiasten vermitteln<br />
wollten. Gesagt, getan: Sie kauften eine von VPLP gezeichnete<br />
Lagoon 52, ausgestattet mit vielen Extras und VIP-Gästekabinen,<br />
welchen die beiden Segler ab sofort zum Mit- und Selbersegeln<br />
anbieten. Der 15,84 über Alles lange Fahrten-Kat bietet viel Platz<br />
im Innenraum. Verwöhnt werden die Segelgäste an Bord mit kulinarischen<br />
Leckereien und landestypischen Gerichten. Für das Jahr<br />
2014 sind all-inklusive Segeltörns im Mittelmeer vor den Küsten<br />
Sardiniens und Korsikas geplant. Für die folgenden Jahre stehen<br />
aber auch Touren in die Karibik und über den Atlantik auf dem<br />
Programm. Infos/Buchung: master-yachting.de<br />
16
Und der Gewinner ist…<br />
Jugend-WM:<br />
Sébastien Schneiter<br />
gewinnt Bronze<br />
Der 19 jährige Genfer Sébastien Schneiter segelte bei seiner letzten<br />
Laser Radial-Regatta in Mussanah (Oman) nach einem nervenaufreibenden<br />
Showdown wiederum auf Rang drei. Nach fünf Tagen<br />
und insgesamt zehn Wettfahrten bei wechselnden Winden hatten<br />
sich von 53 Teilnehmern drei Titelanwärter herauskristallisiert. Neben<br />
Gianmarco Planchestainer (ITA) und Benjamin Vadnai (HUN)<br />
konnte sich auch Sebastien Schneiter (SUI) von der Societé Nautique<br />
de Geneve in der Spitzengruppe etablieren und zwischenzeitlich<br />
sogar die Führungsposition einnehmen. Nach einer Disqualifikation<br />
wegen Frühstarts im neunten Rennen lag Schneiter<br />
vor dem Schlusstag auf dem zweiten Gesamtrang. Nur drei Punkte<br />
trennten ihn vom erstplatzierten Vadnai. Nach mehrmaliger Startverschiebung<br />
aufgrund Windmangels konnte nur eine Wettfahrt<br />
gesegelt werden. Bei überaus leichten Winden konnte Vadnai das<br />
glücklichere Ende für sich entscheiden; er gewann schliesslich vor<br />
Planchestainer und Schneiter. Sebastien: "Nach zwei Podestplätzen<br />
an den World Championships in diesem Jahr war mein Ziel<br />
jetzt ganz klar die <strong>Go</strong>ldmedaille. Leider verpasste ich nach einem<br />
verrückten Wochenende mit ausserordentlich schwierigen Segelbedingungen<br />
dieses Ziel um gerade einmal vier Punkte. Diese Regatta<br />
beschliesst eine sehr gute Saison, welche bisher die beste<br />
überhaupt in meiner Segelkarriere darstellt. Ich bin sehr stolz auf<br />
die drei dritten Plätze anlässlich der World Championships (ISAF<br />
Youth Worlds, Laser Radial Open Worlds und Laser Youth Worlds).<br />
Schneiter beendete mit dieser Weltmeisterschaft seine überaus erfolgreiche<br />
Karriere in der Laser Radial-Klasse und begann im Januar<br />
mit Youth Americas Cup-Skipper Lucien Cujean als Vorschoter eine<br />
Olympiakampagne im 49er.<br />
swiss-sailing-team.ch<br />
In der letzten Ausgabe von <strong>YACHTING</strong> <strong>SWISSBOAT</strong> verlosten wir<br />
eine Woche für zwei Personen in einer Doppelkabine auf der<br />
CHRONOS-Themenreise „Wale und Delfine“ vom 7. bis 14. Juni<br />
2014 auf der Strasse von Gibraltar – bei eigener An- und Abreise.<br />
Interessenten sollten uns dazu ein Foto schicken, auf dem sie YSB<br />
Nummer 1/2014 in der Hand halten; im Hintergrund sollte zudem<br />
ein schiffbares Gewässer erkennbar sein. Aus den bis zum 27. Januar<br />
2014 eingegangenen Einsendungen losten wir einen Gewinner<br />
aus: Es ist Pit Müller aus Zug. YSB gratuliert – und wünscht einen<br />
schönen Segeltörn, viele Wale und Delphine und unvergessliche<br />
Stunden an Bord. Wer leer ausgegangen ist: Infos/Buchung unter<br />
sailing-classics.com. Ansprechpartner Schweiz: nautictravel.ch<br />
Nächste Törnziele der CHRONOS (Auswahl): bis KW 15/2014<br />
werden angelaufen Antigua, St. Martin, St. Barth, Saba, Anguilla,<br />
die British Virgin Islands, Barbuda, Dominica, Martinique, die Grenadinen,<br />
die Tobago Cays, Grenada, Mustique, St. Vincent, St. Lucia.<br />
Höhepunkt des Karibik-Aufenthaltes der CHRONOS im deutschen<br />
Winterhalbjahr ist die Teilnahme an der Antigua Classic Yacht Regatta<br />
in der KW 16/2014, danach (KW 17-20) begibt<br />
sich das Schiff am 24. April auf den langen<br />
Wasserweg zurück nach Gibraltar, wo es<br />
am 14. Mai eintreffen wird.<br />
17
Clipper Round the World race<br />
Kalte<br />
Dusche<br />
vorm<br />
Triumph<br />
Text_ Hans-Harald-Schack | Fotos_ Clipper Ventures, Crew <strong>Switzerland</strong><br />
Das Clipper Round the<br />
World Race kehrt von<br />
der Südhalbkugel in die<br />
nördliche Hemisphäre<br />
zurück. <strong>Switzerland</strong><br />
steigert sich von<br />
Rennen zu Rennen.<br />
Hans-Harald Schack<br />
zieht für Yachting<br />
Swissboat eine<br />
Zwischenbilanz.<br />
SWITZERLAND und DLL vor<br />
dem Start zum Sydney Hobart<br />
Race – sie sind die Yachten, die<br />
sich während der ersten Etappen<br />
am stetigsten verbessert haben.<br />
18
Teil III<br />
Mit SWITZERLAND um die Welt<br />
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Der Vergleich ist ein wenig unfair, aber nicht ohne Reiz: Was<br />
haben das Clipper Round The World Race und das Vendée<br />
Globe gemeinsam, was unterscheidet sie? In beiden Rennen<br />
sind die Skipper Profis. Beim Vendée Globe sind diese allein an Bord,<br />
bei Clipper haben sie rund 20-köpfige Crews, die sich zu einem<br />
Drittel aus Frauen und zwei Dritteln aus Männern zusammensetzen.<br />
Die Vendée-Schiffe sind IMOCA 60er und damit 10 Fuss kürzer<br />
als die Clipper-Yachten. Dank Wasser-Ballast und Canting-Kiel<br />
sind sie jedoch deutlich schneller, was nur dem etwas nützt, der<br />
es bis ins Ziel schafft. Bei den Vendée-Racern sind dies höchstens<br />
zwei Drittel der Yachten, manchmal weniger, die Clipper-Yachten<br />
dagegen erreichen ihre Ziele meist vollzählig – in der 18-jährigen<br />
Geschichte des Rennens ist nur ein Schiff durch Strandung verloren<br />
gegangen.<br />
Auch beim Vendée Globe gilt die Regel „Safety first“, aber die Skipper<br />
kennen nur ein Ziel: Speed in die richtige Richtung. Die Clipper-<br />
Skipper wollen auch alle gewinnen, aber sie stehen bei einer Firma<br />
unter Vertrag, die in erster Linie ihre kostbare Fracht, die zahlenden<br />
Crews, gesund ans Ziel gebracht haben will. Diese Männer und<br />
Frauen sind unterschiedlich fit, ambitioniert und vorgebildet. Die<br />
Aufgabe der Skipper ist es, aus dieser Melange ein funktionieren-<br />
19
Clipper Round the World race<br />
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des Team zu bilden, in dem alle zusammenarbeiten und<br />
sich ergänzen und niemand überfordert wird. Das funktioniert<br />
meistens recht gut, aber manchmal knirscht es.<br />
Chris Preston, der als Banker in der Schweiz arbeitet<br />
und in Australien auf SWITZERLAND einstieg, beschreibt<br />
Vicky Ellis‘ Strategie als seaman-like und<br />
„konservativ“, was in seiner Branche ein Gütesiegel ist<br />
und in etwa bedeutet: auf der sicheren Seite Gewinne<br />
machen und Risiken immer beherrschbar halten.<br />
Preston: „Wir machen es auf Schweizer Art.“ Crew-<br />
Kamerad Laurent Guirkinger, Teilnehmer der dritten<br />
Etappe, gratulierte seinen Freunden im Internet zum<br />
bis dato besten Ergebnis, dem vierten Platz auf der<br />
Strecke Albany-Sydney, und bedauerte, dass ihnen<br />
der nicht schon im Rennen davor geglückt war: „Das<br />
Potential war da, ganz sicher.“ Er sagt, dass sich das<br />
Team nach der 2. Etappe (6. Platz) höhere Ziele gesetzt<br />
habe, diese aber für manche an Bord zu halbherzig<br />
angegangen wurden. Vor allem der Segeltrimm<br />
sei nach ein paar Tagen auf See vernachlässigt worden.<br />
„Wir haben manchmal zu spät ausgerefft. Wir<br />
sind nicht immer so schnell gefahren, wie es möglich<br />
gewesen wäre.“<br />
Man kennt das von anderen Regatten: Die einen wollen<br />
ausreffen, die anderen lieber noch warten, ob das<br />
Abflauen von Dauer ist. Der englische Hochseesegler<br />
Rob James hatte dafür die Regel: If you think of<br />
it, do it. Wenn du darüber nachdenkst, ob… dann<br />
mach’s. Das gilt fürs Einreffen wie fürs Ausreffen. Gerade<br />
bei abnehmendem Wind, wenn die See noch<br />
hochgeht, ist es schlecht, „underpowered“ zu fahren.<br />
Es gibt auch Regattaregeln, die dem Sicherheitscodex<br />
der Clipper-Crews widersprechen, obwohl sie<br />
manche Wettfahrt gewinnen helfen. America’s-Cup-<br />
Gewinner Ted Turner etwa segelte gern nach der Devise:<br />
Wir setzen den Spi, und <strong>Go</strong>tt nimmt ihn wieder<br />
runter. (Aber er hatte auch immer Profi-Crews.)<br />
SWITZERLAND-Skipperin Vicky Ellis hat mit ihrer Strategie<br />
Erfolg, ihr grösster Gegner ist – neben den Konkurrenten<br />
– die Erschöpfung. In einem Skipper-Report<br />
zwischen Albany und Sydney vermerkt sie: "Unter<br />
Schwerwetterstrategien versteht man meistens Segelwechsel<br />
und das Sichern beweglicher Ausrüstung.<br />
Man sollte aber auch die Erholung des Skippers bedenken.<br />
Nach zu langer Zeit ohne genügend Schlaf und zu<br />
viel Zeit auf dem Vorschiff, wo ich mit beiden Wachen<br />
Segelwechsel machte, war ich einfach ausgepumpt,<br />
um mal den technischen Ausdruck zu verwenden…<br />
Gestern Abend wusste ich nur zu gut, dass wir unseren<br />
Platz in der Flotte nur halten würden, wenn wir den Spi<br />
setzen.“ Wegen der Gefahr von Sturmböen liess sie<br />
den problemlosen Yankee stehen undkam so endlich<br />
zu Schlaf. Am Morgen nach einem Kaffee dann die<br />
<strong>Switzerland</strong> vor dem berühmten Opernhaus von Sydney und der Harbour Bridge. Jedes Rennen beginnt mit einer Auslaufparade,<br />
gestartet wird weiter draussen. Auf der Australien-Etappe lief <strong>Switzerland</strong> zu Hochform auf.<br />
20
ittere Pille: 8. Platz. Ihr trotzdem positives<br />
Resumée: „Die Skipperin ist wieder am<br />
Ball, und die Muskeln der Crew hatten eine<br />
Nacht Erholung und kurbeln bereitwillig<br />
bei Windstärke 7 den schweren Spi hoch…<br />
Wenn wir nur unser Platzierungs-Jojo mal<br />
ausbügeln würden, speziell nach Kaltfronten.<br />
Alle sind müde, das konnte ich gestern<br />
Abend sehen, aber sie geben nicht auf und<br />
bereiteten den schweren Spi vor, obwohl<br />
sie wissen, wieviel Arbeit sie sich damit für<br />
die Nacht einhandeln."<br />
Zeitweise fielen Crewmitglieder wegen<br />
Sturzverletzungen, Hitzschlag, Seekrankheit,<br />
Hautverbrennung, Quetschungen,<br />
Fieber oder berufsbedingter Abwesenheit<br />
aus. Neue Crewmitglieder in den Etappenhäfen<br />
müssen an die Bordroutine gewöhnt<br />
werden. Trotzdem verbessern sich die<br />
Leistungen kontinuierlich. Bis zur Ankunft in<br />
Sydney belegte SWITZERLAND nacheinander<br />
einen 7., 10., 6., 5. und 4. Platz (den 10.<br />
Platz im zweiten Rennen kann man<br />
als Ausrutscher nach den Doldrums<br />
betrachten). Eine ähnlich konsequente<br />
Leistungssteigerung hat nur die Yacht ONE<br />
DLL, die sich vom Start weg Rennen für<br />
Rennen um einen Platz verbesserte und<br />
in Hobart auf dem 1. Platz der Gesamtwertung<br />
lag, obwohl sie hier „nur“ als vierte<br />
durchs Ziel gingen.<br />
SWITZERLAND belegte im Sydney Hobart<br />
Race, das zugleich das 6. Rennen der<br />
Clipper-Weltregatta ist, den 5. Platz. Das<br />
ist ein unerwartet gutes Ergebnis, denn ein<br />
Strafkringel nach einer Kollision und ein<br />
Schaden am Bugspriet hatten sie zu Beginn<br />
auf den 11. Platz zurückgeworfen. Von dort<br />
kämpften sich die überwiegend britischen<br />
„Schweizer“ in einem gegen Ende immer<br />
stürmischeren Rennen Schiff um Schiff<br />
nach vorn. Auch im 4. und 5. Rennen hat<br />
SWITZERLAND auf der Zielgeraden Plätze<br />
gut gemacht. Sie ist stark im Finish.<br />
Das Sydney Hobart Race hielt für die gesamte<br />
Clipper-70-Flotte allerdings eine kalte<br />
Dusche bereit. Alle Clipper der neuen<br />
Generation (bis auf DERRY LONDONDERRY<br />
und die wegen Ruderschadens ausgeschiedene<br />
HENRI LLOYD) wurden von einem<br />
alten Clipper 68 geschlagen, der schon vier-<br />
Die SWITZERLAND-Crew sammelt Spenden<br />
für das Ärzteschiff AFRICA MERCY. In Sydney<br />
kamen 1513 Dollar zusammen, der Gegenwert<br />
von zwei Dutzend Augenoperationen (oben).<br />
Vicky Ellis gewann als schnellste Skipperin im<br />
Sydney Hobart Race die Jane Tate Trophy,<br />
Sir Robin Knox-Johnston wurde für die Teilnahme<br />
mit der kompletten Clipper-Flotte und zwei<br />
Trainingsyachten mit der Polish Trophy geehrt<br />
SWITZERLAND<br />
SWITZERLAND a pris la 5e place du classement<br />
de la Sydney-Hobart, qui est aussi la 6e<br />
course du Tour du monde des clippers. On ne<br />
s'attendait pas à un si bon résultat. En effet,<br />
une pénalité après une collision et une avarie<br />
du beaupré l'avaient relégué à la 11e place en<br />
début de course. L'équipage a lutté pour remonter,<br />
dépassant les bateaux un à un, sur une mer<br />
de plus en plus déchaînée. Même dans les 4e<br />
et 5e courses, SWITZERLAND a brillé sur la ligne<br />
d'arrivée, en réalisant une belle performance<br />
dans la dernière ligne droite. On peut dire que<br />
la Sydney-Hobart a réservé une bonne douche<br />
froide aux Clippers 70. Tous les clippers nouvelle<br />
génération (sauf DERRY-LONDONDERRY<br />
et HENRI LLOYD, éliminé après une avarie du<br />
gouvernail) ont été battus par un vieux Clipper<br />
68 ayant déjà fait quatre fois le tour du monde.<br />
Son skipper est l'entraîneur Jim Dobie et son<br />
navigateur, le vieux loup des mers Sir Robin<br />
Knox-Johnston. Le bilan à mi-parcours : tous les<br />
voiliers sont encore en lice et ont fait leur baptême<br />
du feu en surmontant de violentes tempêtes<br />
dans l'océan Indien. Certains naviguent régulièrement,<br />
à une bonne allure, d'autres sont<br />
rapides mais irréguliers. On n'est pas encore<br />
au bout de la course et le niveau des dernières<br />
étapes risque fort d'augmenter encore. D'après<br />
le journaliste australien Vicky Ellis, l'équipage<br />
du SWITZERLAND forme une unité soudée des<br />
plus compétitives à ne pas sous-estimer. On<br />
l'a bien compris lors de la dernière course de<br />
l'étape australienne, entre Hobart et Brisbane.<br />
Une fois de plus, le bateau rouge et blanc est<br />
passé du peloton au groupe de tête. Olly Cotterell,<br />
le skipper de ONE DLL parle dans son<br />
journal de bord de la lutte pour la 3e place dans<br />
le Scoring Gate : « SWITZERLAND et nous, nous<br />
sommes livrés un combat sans merci. Heureusement,<br />
notre tactique de sortir complètement<br />
le yankee a payé et nous a permis de prendre de<br />
la profondeur. Sur SWITZERLAND, ils ont même<br />
sorti leur grand spi. C'était un spectacle à couper<br />
le souffle ». Cotterell et son équipage ont<br />
gagné le duel avec une avance de 3 secondes<br />
dans une course de 900 milles. SWITZERLAND<br />
a eu sa revanche quand, peu après, il a gagné<br />
l'Ocean Sprint, en dépassant les trois favoris<br />
pour finir premier. La première moitié du Tour<br />
du monde des clippers s'achève par un triomphe<br />
en rouge et blanc !<br />
21
Clipper Round the World race<br />
Duschen müssen sie ohnehin… Skipperin Vicky Ellis und die Crew der <strong>Switzerland</strong> haben sich von Rennen zu Rennen<br />
gesteigert und jubeln in Brisbane über das erste gewonnene Rennen. Triumphaler Abschluss der ersten Hälfte des Weltrennens.<br />
mal um die Welt gesegelt war. Skipper war<br />
Cheftrainer Jim Dobie, Navigator der alte<br />
Regattafuchs Sir Robin Knox-Johnston.<br />
feld nach vorn an die Spitzengruppe heran.<br />
Während jedes Rennens gibt es wertvolle Extrapunkte<br />
zu gewinnen. Die ersten drei Schiffe,<br />
die eine Zwischenziellinie auf hoher See<br />
Das beweist, dass perfektes Segeln manches<br />
Handicap wettmachen kann. Es beweist<br />
aber auch, dass das Geschwindgkeitspotential<br />
der Clipper-70-Flotte noch nicht<br />
voll ausgeschöpft ist. Denn die neuen Schiffe<br />
sind, auch wenn sie voll beladen sind,<br />
erreichen, das so genannte „Scoring Gate“,<br />
bekommen 3, 2 und 1 Punkt. Dann gibt es<br />
noch eine Spurtstrecke in jedem Rennen,<br />
den „Ocean Sprint“ – das schnellste Schiff auf<br />
diesem etwa 150 Meilen langen Abschnitt<br />
bekommt ebenfalls einen Punkt.<br />
schneller als die alten 68er.<br />
Olly Cotterell, der Skipper von ONE DLL<br />
Bilanz zur Halbzeit: Alle Schiffe sind noch<br />
im Rennen und haben ihre Feuertaufe mit<br />
schweren Stürmen im Southern Ocean bestanden.<br />
Es gibt Schiffe, die konstant gut segeln,<br />
andere segeln schnell, aber nicht konstant.<br />
Das Rennen ist noch lang genug, und<br />
man darf erwarten, dass die letzten Etappen<br />
auf einem höheren Niveau als die ersten gesegelt<br />
werden. Die Crew von SWITZERLAND<br />
ist, wie Vicky Ellis einem australischen Reporter<br />
sagte, zu einer wettkampfstarken Einheit<br />
YSB-Autor Schack freut sich auf seinen<br />
schrieb in seinem Tagesbericht über den<br />
Kampf um den 3. Platz im Scoring Gate:<br />
SWITZERLAND und wir lieferten uns eine<br />
gewaltige Schlacht. Glücklicherweise ging<br />
unsere Taktik mit dem ausgebaumten Yankee<br />
auf, der uns erlaubte, mehr Tiefe zu<br />
segeln. Auf SWITZERLAND setzten sie sogar<br />
ihren schweren Spi. Es war ein atemberaubender<br />
Anblick.“ Cotterell und seine Crew<br />
gewannen das Duell mit drei Sekunden Vorsprung<br />
– nach einem Rennen von 900 Mei-<br />
zusammengewachsen, die keiner unterlen.<br />
SWITZERLAND revanchierte sich, indem<br />
Einsatz auf den Etappen 6 und 7, die<br />
ihn von Qingdao nach New York führen<br />
schätzen sollte.<br />
sollen. Foto_Dirk Meyenburg<br />
sie kurz darauf den Ocean Sprint gewann, die<br />
drei Spitzenreiter überholte und als Erste ins<br />
Wie das zu verstehen ist, demonstrierte sie<br />
Ziel ging.<br />
auf dem letzten Rennen der Australien-Etappe,<br />
von Hobart nach Brisbane. Wieder kämpfte<br />
sich das rot-weisse Boot aus dem Mittel-<br />
www.clipperroundtheworld.com<br />
Die erste Halbzeit der Weltregatta endet<br />
mit einem rot-weissen Triumph.<br />
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22
1ambos mundos _ Kuba<br />
Plötzlich nahm das Verhängnis – unbemerkt<br />
zunächst – seinen Lauf: Der Anker der in<br />
Leegerwall zu einem gefährlichen Riff<br />
liegenden ARUBA slippte. Eine Ankerwache<br />
gab es nicht an Bord. So kam, was kommen<br />
musste. Der einen knappen Meter tiefgehende<br />
Segelkat, von der Crew unbemerkt, trieb binnen<br />
Sekunden in Richtung eines nahen, dicht<br />
unter der Wasseroberfläche befindlichen<br />
Korallenriffs – und schlug sofort Leck.<br />
23
VIVA kuba<br />
Viva<br />
Cuba!<br />
– Segeln im Reich des Krokodils<br />
Cienfuegos<br />
Insel der Jugend<br />
Cayo Largo<br />
Die "Gärten der Königin"<br />
Text | Fotos_ Matt Müncheberg<br />
24
„Und ohne mich wirklich zu entscheiden,<br />
ging ich, ich konnte nicht anders.<br />
Etliche Meilen von der kubanischen Küste<br />
entfernt, wie viele genau, weiss ich<br />
nicht, kam Wind auf, der Bug schaffte es<br />
nicht mehr, die zwei Meter hohen Wogen<br />
zu durchschneiden, die tobenden Wellen<br />
warfen das Floss hin und her und<br />
zerstörten es.“<br />
An diesen Satz aus Zoé Valdés Roman „Das tägliche Nichts“ erinnerten wir uns, als wir<br />
mit unserem Monohull ab Cienfuegos Kuba entdecken wollten. Warum? Nun, einige Dinge<br />
haben wir auf diesem Törn gelernt: Aktuelle Seekarten sind Mangelware. Seezeichen?<br />
Fehlen ab und zu. Flachs? Sind oft dort, wo man sie nicht vermutet. Auch mit dem Wind<br />
ist das so eine Sache. Jedenfalls sollte man sich rechtzeitig Deckung hinter einer – genügend<br />
grossen – Insel suchen, sollte er einmal stärker angesagt sein. Und in Leegerwall-Situation<br />
vor einer Korallenbank sollte man sich tunlichst auch nicht begeben, wie der Fall des<br />
Segel-Kats ARUBA eindrücklich beweist…<br />
Santiago Perez Linares kennt die Südküste Kubas wie seine Westentasche.<br />
Er skippert Segelcrews auf Wunsch zur Insel der Jugend<br />
oder in die "Gärten der Königin" (oben links). Gehört dazu: Mojito<br />
mit kubanischem Rum und kubanischer Minze (oben rechts).<br />
25
VIVA kuba<br />
Die weissen Strände und Inselchen<br />
rund um Cayo Largo hat man als<br />
Segler fast für sich allen. Einen guten<br />
Ankergrund fanden wir hinter dem<br />
Playa Sirena. Bei der Ansteuerung half<br />
uns das "Küstenhandbuch Kuba" von<br />
Bernhard Bartholmes.<br />
26
VIVA kuba<br />
Der Notruf erreicht die EL GAMBIO gegen Mitternacht.<br />
Abends hat die Crew der schlanken, vierzehn Meter langen Segelyacht<br />
den Anker vor der kleinen Insel Cayo Guano del Este gleich<br />
südlich des zur Schweinebucht gehörenden Sperrgebietes fallen<br />
lassen, um sich in finsterer Nacht vor dem immer stärker auffrischenden<br />
Wind aus West schützen zu können. Nun schläft alles an<br />
Bord, so gut das eben geht, wenn der Wind in den Wanten und Stagen<br />
sein Lied singt, und der Rumpf auf den Wellen tanzt. Nur der<br />
Skipper Santiago Perez Linares wacht. Als die Stimme aus dem Bordlautsprecher<br />
ertönt, eilt der 46-Jährige zum Funkgerät. Ein Seenotfall.<br />
Linares handelt sofort. Alle Mann an Deck. Routiniert startet der<br />
Skipper den Marinediesel, geht Anker auf und nimmt direkten Kurs<br />
durch die stampfende See auf das rund neun Seemeilen entfernte<br />
Cayo Sal, südlichstes Eiland der Cayos de Dios Gruppe. Dort liegt die<br />
ARUBA, ein Segelkatamaran, dessen Besatzung den Notruf abgesetzt<br />
hat. Noch auf dem Weg zum hilfsbedürftigen Kat klärt Skipper<br />
Linares die verschlafen an Deck taumelnde Crew der EL GAMBIO<br />
auf: Die Charter-Mannschaft des Segelbootes vom Typ Fountaine<br />
Pajot Athena 38 war, wie die EL GAMBIO auch, bei gutem Segelwetter<br />
von Cienfuegos im Südwesten Kubas gestartet. Beide Yachten<br />
wollten möglichst bald die etwa 80 Seemeilen entfernte Marina<br />
Marlin auf der südwestlich liegenden, langgestreckten Insel Cayo<br />
Largo erreichen, als der Wind stetig auffrischte und die Wellenhöhe<br />
deutlich zunahm. Statt jedoch wie der Monohull einen sicheren<br />
Die leckgeschlagene ARUBA wird beräumt (Foto oben, links).<br />
Die polnische Crew kam mit dem Schrecken davon (unten).<br />
Was aus dem kubanischen Skipper wurde, ist nicht bekannt.<br />
28
INFO<br />
Chartern vor Kubas Küsten ist zwar<br />
längst kein Geheimtipp mehr,<br />
aufgrund der beschränkten Anzahl<br />
verfügbarer Yachten besitzt ein Segeltörn<br />
ab Cienfuegos jedoch auch heute<br />
noch einen Hauch von Exklusivität.<br />
Platz zum Ankern zu suchen, wollte die Besatzung<br />
des 11,60 Meter über Alles langen<br />
Kats „Meilen fressen“. Die falsche Entscheidung,<br />
wie sich bald herausstellen sollte.<br />
Als schliesslich feststand, dass auch die<br />
ARUBA nicht umhin kam, Schutz zu suchen,<br />
wählte der einheimische Skipper der Crew<br />
das in der Nähe gelegene Inselchen Cayo<br />
Sal, an dessen Küste sich die Wellen schäumend<br />
brachen, über die der Wind pfiff, der<br />
den einzigen auf dem Eiland stehenden<br />
Baum, eine Palme, bog. Plötzlich nahm das<br />
Verhängnis – unbemerkt zunächst – seinen<br />
Lauf: Der Anker der in Leegerwall zu<br />
einem gefährlichen Riff liegenden ARUBA<br />
slippte. Eine Ankerwache gab es nicht an<br />
Bord. So kam, was kommen musste. Der<br />
einen knappen Meter tiefgehende Segelkat,<br />
von der Crew unbemerkt, trieb binnen<br />
Sekunden in Richtung eines nahen, dicht<br />
unter der Wasseroberfläche befindlichen<br />
Korallenriffs – und schlug sofort Leck. Die<br />
Schrauben der zwei 18 PS starken Motoren<br />
2009 boten lediglich zwei Charterfirmen<br />
mit insgesamt etwa 15 Yachten – Monohulls<br />
und Kats – ihre Dienste auf Kuba an.<br />
Beide befinden sich in der Bahia de Cienfuegos,<br />
von den Kubanern „Refugio acabo<br />
a la tierra“ genannt – Refugium, von Land<br />
umgeben. Die Yachten von Platten Sailing<br />
liegen in der Marina Marlin, Kontakt: Calle<br />
35 s/n e/ 6 y 8, Punta <strong>Go</strong>rda, Cienfuegos,<br />
platten-sailing.de. Neu dazugekommen ist<br />
im Jahr 2011 die Firma Dream Yachts mit<br />
sieben Yachten, Kats und Monohulls, dreamyachtcharter.com.<br />
Am Fusse des Club<br />
Nautico Cienfuegos, einem prachtvollen,<br />
sanierten Kolonialbau, der heute für Musikveranstaltungen<br />
genutzt wird, liegt die<br />
Marina Alboran, nur einen Steinwurf entfernt<br />
Richtung Westen. Hier hat die kleine<br />
Yachtcharter-Firma Alboran Charter-<br />
Bluesail Caribe ihren Sitz, alboran-charter.<br />
com. Alle Schiffe können aber auch be-<br />
quem über Master Yachting Deutschland<br />
gechartert werden, master-yachting.de.<br />
Hier gibt es auch Empfehlungen zu Qualität,<br />
Alter, Ausstattung und Preisen der vercharterten<br />
Yachten sowie Törn-Tipps. Bunkern:<br />
Einiges erhält man preiswert im marinaeigenen<br />
Shop (Rum, Getränke, einige<br />
Gemüse, wie etwa Weisskohl). Brot gibt es<br />
in Cienfuegos, etwa 10 Minuten mit einer –<br />
preiswerten –Kutsche entfernt. Eier gibt es<br />
gegen CUC / Pesos Convertible auf dem<br />
Schwarzmarkt. Bewährt hatte sich, dass<br />
wir Kaffee, Dauerwurst, Pasta und Saucen<br />
mitgenommen hatten. Beim Club Nautico<br />
gibt es eine preiswerte Scooter-Vermietung,<br />
wer es auf dem Wasserweg zeitlich<br />
nicht einrichten kann, fährt einfach mit<br />
dem Zweirad übers Land nach Trinidad,<br />
übrigens ein durchaus empfehlenswerter<br />
Trip, bei dem man Land und Leuten nahe<br />
kommt. Literatur: Küstenhandbuch Kuba<br />
– Der Süden / mit Havanna, von Bernhard<br />
Bartholmes, Edition Maritim; Das tägliche<br />
Nichts, von Zoé Valdés, btb; Cuba, DuMont.<br />
Hinkommen: Etwa mit Air France ab Paris<br />
CDG nach Havanna José Martí International<br />
Airport, von dort mit einem Shuttle zur<br />
Marina. Tipp: Unbedingt ein paar Zusatz-<br />
Tage in Havanna einplanen, etwa im Hotel<br />
Ambos Mundos („Beide Welten“) in der<br />
Calle Obispo / Ecke Mercaderes. Der Besuch<br />
des Terrassen-Cafés auf dem Dach<br />
bietet gratis einen guten Rundumblick<br />
über die Altstadt sowie zum Castillo de los<br />
Tres Reyes del Morro. Die besten Pina Coladas<br />
gab es auf dem Dach des Santa Isabel<br />
an der Plaza de Armas – und in der Havanna<br />
Club-Bar im Museo del Ron an der<br />
San Pedro.<br />
29
VIVA kuba<br />
Viele Besucher von Kubas Hauptstadt Havanna schwärmen von dem<br />
"morbiden Charme" der Stadt. Ob das die Bewohner der oft heruntergewirtschafteten,<br />
maroden Häuser auch so sehen (Fotos oben und<br />
rechts)? Einen Ausflug in die kleine Weltkulturerbe-Stadt Trinidad<br />
sollte man auf seinem Törn unbedingt einplanen (Foto ganz oben).<br />
wurden beschädigt, und beim Versuch, unter schnell geheissten<br />
Segeln doch noch freizukommen, rutschte der Kat nur noch mehr<br />
auf die scharfzackige Unterwasserbank. Aus dem stolzen Segelschiff<br />
ARUBA war binnen kürzester Zeit ein löchriges Wrack geworden,<br />
das letztlich sogar aufgegeben werden musste.<br />
Dass das Segeln im karibischen Meer südlich Kubas zwischen<br />
der Halbinsel Yucatan im Westen, Jamaica im Süden und dem<br />
östlich vorgelagerten Hispaniola nicht immer ganz ungefährlich ist,<br />
bestätigt auch Adolf Platten. Seit zwölf Jahren betreibt der<br />
70-Jährige Segler eine von inzwischen mehreren auf Kuba ansässigen<br />
Yachtcharteragenturen in Cienfuegos, zu der auch die havarierte<br />
ARUBA zählte. „Kuba ist seglerisch ein sehr anspruchsvolles Revier“,<br />
sagt Platten, der im Jahr 2002 den Charterbetrieb mit nur drei<br />
Segelbooten auf der grössten der Karibikinseln begann und sieben<br />
Jahre später bereits elf Boote vorhalten konnte. Schon Alexander<br />
von Humboldt beschrieb den Umriss Kubas – wie auch der kubanische<br />
Nationaldichter Nicolás Guillén – als Krokodil: gefährlich<br />
und bedrohend. Der drahtige Geschäftsmann sieht das ähnlich: Er<br />
begründet die Gefährlichkeit des Reviers mit dem Auftreten von<br />
Hurrikans in den späten Sommermonaten, teils starken Winden, der<br />
spärlichen Betonnung, vor allem aber mit den unzähligen Untiefen<br />
und Riffs inmitten des Archipels. Aus diesem Grund erliess Platten<br />
für seine Charteryachten auch ein generelles Nachtfahr-Verbot für<br />
das Befahren von Riffzonen. Es sei denn, ein einheimischer Skipper<br />
ist mit an Bord – der einfach zum Boot dazu gebucht werden kann.<br />
Doch selbst dann ist Vorsicht geboten, wie der Fall der ARUBA zeigt:<br />
Trotz eines erfahrenen Schiffsführers an Bord musste die polnische<br />
Chartercrew abgeborgen werden – und flog unverrichteter Dinge<br />
zurück nach Hause.<br />
„Ich bin seit Pearl Harbour<br />
an vielen Orten gewesen.<br />
Irgend Etwas gefiel mir<br />
an jedem von ihnen. Sogar<br />
an Las Vegas. Aber es gibt<br />
nur eine Stadt, nach<br />
der ich mich sehne."<br />
Jack Weil in Sydney Pollack „Havanna“<br />
mit Robert Redfort und Lena Olin<br />
Kuba und das Meer – das Meer und Kuba. Verschmolzen zu einer<br />
Ansicht. Und zu Tragödien: „Wird das Meer nie fortgehen?“, fragt<br />
Zoé Valdés in ihrer wütenden Liebeserklärung an das Land ihrer Väter.<br />
„Warum, anstatt sich zurückzuziehen, steigt es im Gegenteil<br />
noch an, tritt über seine Ufer, lässt die Mauer verschwinden, die<br />
Häuser, raubt Gegenstände und Menschenleben? Für welche Sünde<br />
fordert das Meer immer erbitterter einen immer grösser werdenden<br />
Tribut ein? Warum geht das Meer nicht fort, warum verschwindet<br />
es nicht, und da, wo es einmal war, wachsen Blumen (…)?<br />
Das Meer hat in letzter Zeit eine Stinkwut." Das Meer ist Segen<br />
und Fluch für die Kubaner gleichermassen: Es spült Touristen an<br />
die weissen Strände und in die alten, halbzerfallenen Städte. Nur,<br />
dass die Einheimischen die meisten dieser Strände auf den hunderten<br />
vorgelagerten Inseln und Inselchen überhaupt nicht besuchen<br />
dürfen – Fluchtgefahr. Und, dass sie in den alten abgewohnten<br />
Häusern dauerhaft leben müssen. Das Meer verbindet gleich oberhalb<br />
von Matanzas und Cárdenas über die Meeresstrasse von Florida<br />
das Krokodil Kuba mit Key West und den Florida Keys; unweit<br />
davon reihen sich wie Perlen auf einer Schnur Miami Beach, Hollywood,<br />
Fort Lauderdale und Boca Raton aneinander, so nah, und<br />
doch so unerreichbar fern… Wir hörten von einer ausländischen<br />
(männlichen) Segel-Chartercrew, welche abends kubanischen Damenbesuch<br />
an Bord hatte. Natürlich flog das Tête-à-Tête auf. Auf<br />
30
ambos mundos kuba<br />
Kuba gibt es viele Augen. Die Segler wurden ausgewiesen. Die Kaution<br />
verfiel. Und die Frauen? Die kamen ins Gefängnis.<br />
Niemand kann heute mit Bestimmtheit sagen, was die nähere Zukunft<br />
der grössten Karibikinsel bringen wird. Wahrscheinlich erst<br />
einmal – nichts. Jedenfalls nichts wirklich Neues. Denn insbesondere<br />
den älteren Exil-Kubanern gehen die von US-Präsident Obama<br />
beschlossenen Lockerungen im Umgang zwischen den USA<br />
und Kuba viel zu weit. Sie verweisen auf anhaltende Menschenrechtsverletzungen<br />
auf der Karibikinsel, auf Verfolgung von politisch<br />
Oppositionellen sowie auf eine stark eingeschränkte Informations-,<br />
Versammlungs- und Reisefreiheit. Das dürfe nicht unterstützt<br />
werden, weder durch Besuche noch durch Devisen. Etwa<br />
1,5 Millionen Exil-Kubaner leben in den USA. Auch auf ihre – durchaus<br />
einflussreichen – Stimmen ist der US-Präsident angewiesen.<br />
Deshalb, so sagt man in Havanna, werde sich Obama wohl nicht<br />
für tiefgreifende Embargo-Lockerungen einsetzen. Ganz anders<br />
sieht das die kubanische Jugend. Die begrüsst die Lockerungen<br />
der Sanktionen – und hofft auf eine Erlösung aus Lethargie, Armut<br />
und Mangelwirtschaft. Solange sich jedoch der Status quo<br />
der Karibikinsel nicht ändert, bleibt Kuba, neben allen auf der Insel<br />
herrschenden wirtschaftlichen Problemen, ein Paradies für Segler<br />
– zwar längst kein Geheimtipp mehr, aber immer noch einzigartig,<br />
was Natur, Land und Leute betrifft. Hier ist (noch) nichts<br />
zu spüren von überfüllten Häfen, lauten und überteuerten Touri-<br />
Promenaden und vom „Massenphänomen“ Yacht-Charter. Segler<br />
haben jeden Tag aufs Neue die Chance, in Kontakt zu den zumeist<br />
sehr freundlichen und aufgeschlossenen Einheimischen zu treten.<br />
Oder die Einsamkeit zu suchen – und auch zu finden, etwa zwischen<br />
den tausend kleinen unbewohnten Inseln und Cayos südlich<br />
der Hauptinsel, im Archipielago de los Jardines de la Reina<br />
im Osten („Inseln der Königin“) und im westlich gelegenen Archipielago<br />
de los Canarreos von Punta del Este bis zur Insel Juventud,<br />
unserer unbedingt empfehlenswerten Törnstrecke durch ein Revier,<br />
„in dem die Seglerseele die Beine baumeln lassen kann, und<br />
wo Wind, Wasser und Gezeiten einen ganz eigenen Rhythmus<br />
haben“, wie Bernhard Bartholmes im Vorwort zu seinem „Küstenhandbuch<br />
Kuba" so treffend formuliert.<br />
Abstecher an den Malecón, Havannas berühmte Küstenstrasse: Hier trifft<br />
man sich abends, um ausgelassen zu feiern oder Freunde zu treffen.<br />
„Dies Tier – Meeres-bewohner<br />
und rätselvoll – hat eine<br />
weisse Krone aus Kristallen.<br />
Sein Schwanz ist grün, der<br />
Rücken blau / der Bauch<br />
aus kompakten Korallen<br />
/ die Wirbelsturmflossen<br />
sind grau. Im Aquarium<br />
hängt diese Inschrift hier:<br />
Vorsicht, bissiges Tier."<br />
Nicolás Guillén. Der kubanische Nationaldichter<br />
verglich Kuba mit einem Krokodil<br />
32
Viva Cuba!<br />
Wer will, "erobert" sich auf dem Törn von Cienfuegos Richtung<br />
Isla de la Juventud seine eigene kleine Insel auf Zeit. Hunderte<br />
dieser kleinen sandigen Eilande sind der Südküste Kubas vorgelagert.<br />
Einheimischen ist der Zutritt verwehrt (oben). Foto links:<br />
Gegessen wird, was auf den Salon-Tisch kommt: in diesem Fall<br />
ein fangfrischer Hummer. Was will man mehr?<br />
« Et sans véritable détermination, je partis, je n'avais pas le choix. A quelques milles de la<br />
côte cubaine, combien exactement, je l'ignore, le vent se leva, la proue ne parvenait plus à<br />
briser les lames de deux mètres, les vagues secouant l'embarcation de toutes parts finirent<br />
par la détruire ». Nous nous sommes remémorés ce passage du roman Le néant quotidien<br />
de Zoé Valdés quand nous avons découvert Cuba en monocoque, à partir de Cienfuegos.<br />
Pourquoi ? Disons que cette virée nous a appris quelques petites choses : les cartes marines<br />
mises à jour font défaut. La signalisation maritime ? Elle existe parfois. Les hauts-fonds, ils<br />
sont souvent là où l'on ne les attend pas. Il en est de même pour le vent qui mériterait d'être<br />
mieux annoncé. Mieux vaut s'abriter à temps derrière une île (suffisamment grande). Une<br />
fois averti de ces désagréments et ouvert au pays et à ses habitants, on peut y trouver un<br />
paradis de la voile. Même si ce n'est plus une exclusivité, cela reste une destination où les<br />
pensées courent au gré des envies et où le cabotage d'île en île est idéal. En 2009, seules deux<br />
compagnies de charters, disposant en tout d'une quinzaine de voiliers (monocoques et catamarans),<br />
proposaient leurs services à Cuba. Elles se trouvent dans la Bahia de Cienfuegos,<br />
baie que les Cubains appellent « Refugio acabo a la tierra », le refuge entouré de terre. Les<br />
voiliers de la compagnie Platten Sailing sont basés dans la marina Marlin, contact : Calle 35<br />
s/n e/ 6 y 8, Punta <strong>Go</strong>rda, Cienfuegos, platten-sailing.de. Depuis 2011, s'y ajoutent les sept<br />
catamarans et monocoques de Dream Yachts, dreamyachtcharter.com. Un peu à l'ouest du<br />
club nautique de Cienfuegos, superbe bâtiment colonial restauré et maintenant utilisé pour<br />
des concerts, se trouve la marina Alboran. C'est là que s'est installée la petite compagnie de<br />
location de voiliers Alboran Charter-Bluesail Caribe, alboran-charter.com. Il est aussi facile<br />
d'affréter des bateaux par Master Yachting Deutschland. master-yachting.de, fournit aussi<br />
des renseignements sur la qualité, l'ancienneté, l'équipement et les prix des voiliers affrétés,<br />
ainsi que des idées de croisières. Avitaillement : les vivres sont à des prix raisonnables dans<br />
le magasin de la marina (rhum, boissons, légumes). En 10 minutes de calèche (bon marché),<br />
on peut aller acheter du pain à Cienfuegos. Les œufs du marché noir coûtent quelques<br />
CUC (pesos cubains) convertibles. Emmenez du café, du saucisson, des pâtes et des sauces.<br />
Bibliographie : Bernhard Bartholmes, Küstenhandbuch Kuba – Der Süden / mit Havanna,<br />
Maritim (ouvrage en allemand) ; Zoé Valdés, Le néant quotidien, Actes Sud ; Cuba, DuMont<br />
(ouvrage en allemand). Conseil : prolongez votre séjour à la Havanne en faisant halte à<br />
l'hôtel Ambos Mundos (les deux mondes) dans la Calle Obispo / Mercaderes. La terrasse<br />
du café sur le toit de l'hôtel vous offre un panorama gratuit sur la vieille ville et sur le fort El<br />
Morro. Vous boirez les meilleures Pina Coladas sur le toit de l'hôtel Santa Isabel sur la Plaza<br />
de Armas et dans le Museo del Ron d'Havanna-Club, près de San Pedro.<br />
WASSERDICHTE DECKUNG<br />
In jedem Fall optimal versichert. Kompetent, effizient und persönlich beraten.<br />
Thunstrasse 18 | CH-3000 Bern 6 | +41 (0) 31 357 40 40 | info@murette.com | www.murette.com
nautica formula one<br />
Beste Sicht auf die Formel 1 - Flitzer auf<br />
der künstlich angelegten Khalid-Lagune<br />
haben die Zuschauer von der Al Buheirah<br />
Corniche Road aus, die Veranstaltung<br />
ist für jeden Besucher frei zugänglich.<br />
Im Hintergrund treffen mit der Al Noor-<br />
Moschee und modernen Wolkenkratzern<br />
zwei Welten aufeinander - nur eines der<br />
Kennzeichen des modernen, aufstrebenden<br />
Wüstenstaates.<br />
34
PS-<br />
Märchen<br />
aus Tausendundeiner Nacht<br />
Text | Fotos_ Matt Müncheberg<br />
Mit dabei bei den letzten U.I.M. F1 H20 Powerboat<br />
World-Championchips: Rinaldo "Rinni" Osculati vom<br />
Team NAUTICA Schweiz.<br />
Einst segelten vor den Küsten Sharjahs traditionelle hölzerne Dhaus mit ihren hochaufragenden<br />
Lateinersegeln und transportierten Güter vom Persischen <strong>Go</strong>lf und dem <strong>Go</strong>lf von Oman<br />
über das Arabische Meer in die Welt. Nur vereinzelt sieht man diese einst so stolzen Segler<br />
noch – zu Motoryachten umgebaut – vor der Westküste des Wüstenstaates und seinen Exklaven<br />
Kalba und Khor Fakkan an der Ostküste des drittgrössten der Vereinigten Arabischen Emirate.<br />
Die Moderne hat Einzug gehalten im Reiche Emir Sheich Dr. Sultan bin Mohammed al-<br />
Quasimis: Der Landes-„Hauptmann“ hat die letzten der historischen Segel-Dhaus konserviert<br />
und kurzerhand ins Museum verbannt. Stattdessen holte er die F1-Powerboot-Championship<br />
in die „Kulturhauptstadt der arabischen Welt 2014“. Mit dabei bei dem zum 14. Mal im Emirat<br />
laufenden Rennen mit dem offiziellen Titel „U.I.M. F1 H2O Powerboat World Championship“<br />
im Dezember 2013 war auch ein Team aus der Schweiz. Für Pilot Rinaldo Osculati und sein<br />
„Team NAUTICA“ zählten neben dem olympischen Gedanken vor allem zwei Dinge: die aussergewöhnliche<br />
Rennstrecke auf der Khalid-Lagune und der exotische Austragungsort. YSB war vor Ort.<br />
35
nautica formula one<br />
Gefahren wurde in Sharjah entgegen dem Uhrzeigersinn. Foto: Rinni Osculati<br />
passiert die Zuschauertribüne. Es herrscht ein ohrenbetäubender Lärm.<br />
Benzingeruch liegt in der Luft.<br />
Benzingeruch liegt in der Luft über der künstlich errichteten<br />
Khalid-Lagune in Sharjahs Al Majaz-Park, als Mitte Dezember<br />
18 Piloten aus zehn verschiedenen Syndikaten ihre Rennoveralls<br />
überstreifen, die Schwimmwesten anlegen und Integralhelme<br />
aufsetzen. Trocken heulen zum letzten Mal vor dem Rennen<br />
die kräftigen 2,5 Liter-Mercury-Aussenborder an Land auf, bevor<br />
auch die letzten Boote zu Wasser gelassen werden. Dann zwängen<br />
sich die Fahrer in die Cockpits ihrer kleinen Rennkatamarane.<br />
Die bieten weniger Platz als ein moderner Kampfjet, wenngleich sie<br />
ähnlich futuristisch anmuten. Das ist wahrlich nichts für Menschen<br />
mit Platzangst. Rinaldo Osculati, der mit seinem „Team Nautica“<br />
für die Schweiz startet, hat damit jedoch keine Probleme. Auch<br />
wenn der erfolgreiche Maschinenbauingenieur, der für einen bekannten<br />
italienischen Energieanlagenbauer arbeitet, mit 1,87 Metern<br />
für Rennsportverhältnisse recht gross gewachsen ist, nimmt er<br />
auf dem Sitz Platz, als wäre es das Normalste der Welt, schnallt sich<br />
an und wartet. Teammitglied Stefano Scagliotti wechselt noch ein<br />
paar Worte mit Rinaldo, den alle nur „Rinni“ nennen, dann schliesst<br />
er sorgfältig das Cockpit. Fortan beschränkt sich Rinnis mit den Augen<br />
wahrnehmbare Aussenwelt auf einen schmalen horizontalen,<br />
vor ihm liegenden Streifen. Die anderen Teammitglieder Vittorio<br />
Lessi, Gino Bassetti und Thomas Cermack halten das Boot inzwischen<br />
an langen Stangen auf Distanz zum Steg. Auf ein Zeichen Rinnies<br />
hin stossen sie das Boot ab, der Motor heult kurz auf, und eine<br />
grosse, weisse Wasserfontäne benetzt die Zuschauer, welche nicht<br />
rechtzeitig zur Seite gesprungen sind. Rinni ordnet sich – mit dem<br />
Heck zum Startsteg – in die Reihe der anderen Teams ein, direkt vor<br />
der Ehrentribüne vor dem Hilton Sharjah an der die Khalid-Lagune<br />
im Westen eingrenzende Corniche Road.<br />
Die Konkurrenz bei der Formel 1 im Motorbootsport, laut Weltdachverband<br />
UIM die schnellste Aussenbord-Rennbordserie bei Rundstreckenrennen,<br />
ist nicht besonders gross, aber hart – und die ambitionierten<br />
Fahrer kommen aus aller Herren Länder: aus Katar etwa,<br />
oder aus Frankreich, Abu Dhabi, Italien, Polen, Kuwait, Portugal, China,<br />
Norwegen, Schweden, Finnland und Südafrika. Doch Rinni, der<br />
erst 1998, 47-jährig, in der italienischen STGA FIM Endurance-Class<br />
mit dem Rennsport begann, ist „verhalten optimistisch“. Zwar gab<br />
es bei seinem Boot während der Qualifikationsrennen und beim<br />
Training immer wieder Probleme mit dem „Trim Switch“, einem<br />
Pedal, das für den korrekten Trimm des Bootes verantwortlich ist.<br />
Beim heutigen Warm-Up konnten wir den Trimm endlich richtig<br />
setzen“, sagt Rinni jedoch kurz vor dem alles entscheidenden Rennen<br />
an diesem Freitag, dem 13. Dezember. Dass dieses Datum nichts<br />
Schlechtes für den sympathischen Motorboot-Sportler bedeuten<br />
muss, dafür spricht auch die Wahl eines speziellen, auf die Rennstrecke<br />
abgestimmten Propellers: „Wenn alles gut läuft, können<br />
wir heute einen Rang zwischen dem siebten und dem zehnten<br />
Platz in der Gesamtwertung erreichen." Als dann pünktlich gegen<br />
16 Uhr der Startschuss ertönt, stieben die F1-Renner mit ohrenbetäubendem<br />
Lärm los, weisse Gischtfahnen in die Luft zaubernd, und<br />
steuern die erste von insgesamt fünf Bahnmarken an. Nun gilt es,<br />
die insgesamt nur 2.225 Meter lange Rennstrecke in den folgenden<br />
40 Minuten sooft und so schnell wie möglich zu absolvieren.<br />
Die Anzahl der Rennen der jährlich ausgetragene Formel-1-Weltmeisterschaftsserie<br />
ist im Reglement nicht festgelegt. In den<br />
letzten Jahren betrug sie zwischen sechs und zehn. Neben dem<br />
Hauptrennen gibt es für die Fahrer jeweils ein freies Training, zwei<br />
Zeit-Trainings mit maximal 17 Runden zur Ermittlung der Startposition<br />
sowie eine Runde Einzelzeit-Training für die besten sechs Fahrer<br />
der Zeittrainings, um die Startposition für das Hauptrennen zu<br />
ermitteln. Die ersten zehn Fahrer des Hauptrennens erhalten dann<br />
Punkte entsprechend ihrer Platzierung, wobei der Erste 20 Punkte<br />
abrechnen kann und der Zehnte einen. Diese Punkte werden dann<br />
zusammengezählt und ergeben am Saisonende den Weltmeister.<br />
36
Osculatis Formula One-Renner<br />
kurz vor dem Start. Jetzt muss sich<br />
beweisen, ob die Techniker gute<br />
Vorarbeit geleistet haben. Über den<br />
Rest entscheidet der Pilot.<br />
37
nautica formula one<br />
Für Rinni Osculati und seine rot-weisse Rennflunder mit der Startnummer Drei bedeutet<br />
das am Ende des Finales in Sharjah Platz 14. Nur 12 absolvierte Runden, das reicht gerade<br />
einmal für einen Platz im letzten Drittel. Den ersten Platz – und damit den Weltmeistertitel<br />
– belegt Alex Carella aus Katar mit seinem „Team Qatar“, der sich mit 38 Runden alle 20<br />
möglichen Punkte sichern konnte. Platz zwei belegt Philippe Chiappe aus Frankreich mit<br />
seinem „China CTIC Team“, gefolgt von Shaun Torrente, der ebenfalls Mitglied des Qatar-<br />
Syndikates ist. Und Rinni? Im Ergebnis konnte er nur vier der insgesamt 18 Starter hinter sich<br />
lassen. Was war passiert? „Leider bekam ich nach einem guten Start und ein paar wirklich<br />
tollen Runden plötzlich Probleme mit dem Motor“, sagt Rinni nach dem Rennen, einer der<br />
Zylinder habe keine richtige Leistung mehr gebracht. So habe er entschieden, etwa nach<br />
nach einem Drittel des Rennens aufzugeben, offiziell bedeutete das „RET“, retired after finishing.<br />
Rinni zuckt mit den Schultern, da sei „nichts zu machen“; ein wenig Glück müsse<br />
eben immer dabei sein, das habe heute einfach gefehlt. Hätte der Motor nicht schlappgemacht,<br />
und wäre Osculati weiter so schnell gefahren wie im ersten Drittel des Rennens,<br />
hätte er wohl gute Chancen gehabt, in den vorgegebenen 40 Minuten 36 Runden vollzumachen<br />
– und vielleicht so eine um zehn Ränge bessere Platzierung zu erreichen. Doch<br />
„hätte“ und „wäre“ zählt nicht. So ging es Rinni – nach einer schlechten Saison 2012 – auch<br />
bei der WM 2013 wie vier weiteren Teams, die ebenfalls wegen Problemen aufgeben muss-<br />
INFO<br />
Sharjah<br />
Im Jahr 2014 ist das arabische Emirat<br />
Sharjah Hauptstadt der islamischen<br />
Kultur in der arabischen Region. Eines<br />
der ersten Projekte, welche diesem Umstand<br />
geschuldet sind, ist nun bekannt<br />
geworden: Das knapp 28 Millionen Euro<br />
schwere Al Majaz Island Projekt. Die<br />
Insel Al Majaz ist der offizielle Veranstaltungsort<br />
für die Feierlichkeiten im<br />
nächsten Jahr und soll um ein Amphitheater,<br />
das erste seiner Art in der gesamten<br />
Region, sowie weitere Einrichtungen<br />
bereichert werden. Geplant ist,<br />
die (Halb-)Insel zu einer bedeutenden<br />
touristischen Sehenswürdigkeit zu machen,<br />
wozu die günstige Lage am Ufer<br />
der Khalid Lagoon beitragen soll. Dort,<br />
wo jetzt noch Bagger flaches, unbebautes<br />
Land umwälzen, wird dann beim<br />
nächsten Finale der F1-Championship<br />
bereits ein Megaprojekt eingeweiht<br />
worden sein, dessen Vorteil für Motorrennsport-Enthusiasten<br />
schon jetzt auf<br />
der Hand liegt: Denn von der mitten in<br />
der Lagune liegenden Halbinsel wird<br />
man einen besonders guten Blick aufs<br />
Renngeschehen haben.<br />
Gruppenbild des "Team NAUTICA": Stefano Scagliotti, Vittorio Lessi, Gino Bassetti, Rinaldo “Rinni”<br />
Osculati und Tomas Cermack (von links). Foto oben: Mechaniker Gino Bassetti beim letzten Check der<br />
Maschine. Die weitaus meisten der traditionellen Dhaus in Sharjah werden heutzutage - motorbetrieben<br />
- zum Fischfang genutzt. Hafenszene am Fischmarkt, gegenüber von Flag Island (linke Seite).<br />
Auch Scheich<br />
Sultan bin Ahmed<br />
al-Quasimi<br />
(rechts, mit Brille),<br />
Schwiegersohn des<br />
Herrschers von Sharjah,<br />
verfolgte mit<br />
einem seiner Söhne<br />
die spannenden Formel<br />
1-Rennen auf der<br />
Khalid-Lagune.<br />
39
nautica formula one<br />
Die Wüste ist von keinem Punkte Sharjahs aus wirklich weit entfernt. Wir tauschten an einem Tag die Formel-1-Powerboote gegen "Wüstenschiffe"<br />
aus - Kamelrennen sind bei den Einwohnern sehr beliebt. Tea Time in der Nähe von Al Dhaid.<br />
ten. Drei waren gar nicht erst an den Start gegangen. Doch Rinnis<br />
Trauer hält sich in Grenzen. Für den durchtrainierten Dreiundsechzigjährigen<br />
zählt vor allem der olympische Gedanke – dabei sein<br />
ist alles. Und da ist noch etwas, das den Rennbootpiloten immer<br />
weitermachen lässt: Das ist neben der Hoffnung, vielleicht eines<br />
Tages doch einmal ein paar Plätze besser abschneiden zu können,<br />
die Exotik der Austragungsorte der F1-Weltmeisterschaften. In den<br />
letzten Jahren waren das etwa Doha in Katar, Portimão in Portugal,<br />
das finnische Lahti, St. Petersburg in Russland, Kiew in der Ukraine,<br />
Kasan in Tatarstan sowie die Emirate Dubai, Abu Dhabi und Sharjah.<br />
Auch in den italienischen Küstenorten <strong>Go</strong>lfo Aranci und Cernobbio<br />
war der F1-Zirkus schon zu Gast. Besonders China hat es Rinni<br />
Sharjah<br />
Dubai<br />
KHOR FAKKAN<br />
KHOR KALBA<br />
Abu Dhabi<br />
Vereinigte Arabische Emirate<br />
Osculati jedoch angetan. Dort liefen Wettfahrten bisher in Linyi,<br />
Liuzhou und Shenznen. „Wann hat man schon mal die Gelegenheit,<br />
dort hinzukommen?“, fragt er. China, das sei wirklich eine<br />
„ganz andere“, eine faszinierende Welt. Deshalb blickt Rinni Osculati<br />
vor allem in die Zukunft: „Man spricht über den Start der nächsten<br />
2014er Wettfahrten in Katar im März, dann könnte Brasilien im<br />
Mai folgen, im Juni vielleicht St. Petersburg, Lahti/Finnland im<br />
Juli, dann Kazan/Tatarstan, Liuzhou in China, Abu Dhabi, und das<br />
Finale könnte dann wieder in Sharjah laufen." Keine Frage, das<br />
neue Jahr könnte für ihn dann auch wieder neues Glück bedeuten.<br />
Doch auf welchem Platz Rinaldo Osculati mit seinem „Team<br />
NAUTICA“ dann auch landen wird, eines steht bereits heute<br />
fest: Mit seinem auf dem Boot aufgemalten Schweizerkreuz<br />
und der bei der Bootsparade gehissten Schweizer<br />
Flagge wird er wieder für sein Team-N-Land Präsenz zeigen<br />
bei der Championchip 2014 in Sharjah, einem Land, das mehr<br />
als 6.000 Kilometer entfernt ist und statt Bergen und Seen bei<br />
einem oberflächlichen Blick nur aus Wüste und Wolkenkratzern<br />
zu bestehen scheint – und sich bei genauerem Hinsehen doch<br />
als ein moderner, fortschrittlicher und Kultur und Bildung fördernder<br />
Staat präsentiert. Und den Sport, möchte man hinzufügen,<br />
denn, war Sharjah lange Zeit lediglich für seine Kamelrennen<br />
und seine Falkenjagd bekannt, so hat sich das Emirat mit der<br />
regelmässigen Austragung der F1-Powerboot-Weltmeisterschaft<br />
längst über die Grenzen der VAE hinaus einen<br />
wohlklingenden Namen gemacht. f1sharjah.ae.<br />
40
Sharjah<br />
Foto oben: Die staatliche Amerikanische Universität von Sharjah wurde 1997 von Scheich Dr. Sultan<br />
Bin Mohammed al-Quasimi, Mitglied des Obersten Rats der VAE und Herrscher von Sharjah,<br />
gegründet. Sie ist zwar nach dem US-Hochschulsystem aufgebaut, ist jedoch tief in der arabischen<br />
Kultur verwurzelt. Sie ist Teil eines grossangelegten Prozesses zur Wiederbelebung des intellektuellen<br />
Lebens im Nahen Osten. Jährlich studieren hier über 5.000 junge Menschen. Foto Mitte: <strong>Go</strong>ld<br />
kauft man am besten in einem der vielen kleinen Läden im Central Souk.<br />
Unten: Einen Besuch wert ist das Museum of Islamic Civilization, das sich auf einem ehemaligen<br />
Souk (einem Markt) befindet. Es gilt als das schönste Museum in Sharjah, nicht zuletzt seiner<br />
kunstvollen Mosaike wegen, welche die goldenen Kuppeln ausschmücken.<br />
Autrefois, au large des côtes de Charjah, les<br />
dhaus, bateaux en bois traditionnels destinés<br />
au transport de marchandises, déployaient leur<br />
voile latine le long du golfe persique et du golfe<br />
d'Oman, avant de rejoindre la mer d'Oman et de<br />
rayonner dans le monde entier. Ces voiliers, autrefois<br />
si fiers, ont été transformés en bateaux à<br />
moteurs et naviguent aujourd'hui sporadiquement<br />
au large de la côte ouest de ce pays désertique<br />
et de ses enclaves Kalba et Khor Fakkan,<br />
sur la côte Est du 3e plus grand pays des Émirats<br />
arabes unis. Le modernisme s'est aussi imposé<br />
dans le royaume de l'émir Sheikh Dr. Sultan bin<br />
Mohammed al-Quasimis : le « dirigeant » du pays<br />
a relégué les derniers dhaus à voile historiques au<br />
musée sans autre forme de procès. Au lieu de cela,<br />
il a introduit la course F1-Powerboat-Championship<br />
dans la « capitale de la culture islamique en<br />
2014 ». Lors de sa 14e édition en décembre 2013,<br />
cette course, officiellement appelée la « U.I.M.<br />
F1 H2O Powerboat World Championship », a<br />
vu concourir des Suisses : pour le pilote Rinaldo<br />
Osculati et son « équipage NAUTICA », une seule<br />
chose importait, outre le fait de participer : le<br />
circuit hors du commun dans la lagune de Khalid<br />
et le cadre exotique de la course. A la course principale<br />
s'ajoutent un entraînement libre, deux entraînements<br />
chronométrés avec un maximum de<br />
17 tours pour désigner la position de départ, ainsi<br />
qu'un tour en contre la montre pour les six meilleurs<br />
concurrents de l'entraînement chronométré,<br />
pour savoir qui partira en pole position dans la<br />
course principale. Les dix premiers concurrents<br />
obtiennent ensuite des points correspondant à<br />
leur classement. Ces points sont additionnés et<br />
permettent de désigner le vainqueur à la fin de la<br />
saison. Ainsi, Rinni Osculati et son bolide rouge<br />
et blanc numéro trois au départ, s'est classé en<br />
14e position à la fin de la finale. N'accomplissant<br />
que 12 tours, il n'a pu que s'assurer une place<br />
dans le dernier tiers. « Malheureusement, après<br />
un bon départ et quelques tours vraiment au<br />
taquet, j'ai commencé à avoir des problèmes de<br />
moteur », explique Rinni après la course. « On ne<br />
peut rien y faire », ajoute-t-il avec un haussement<br />
d'épaule, il y a toujours un facteur chance et il lui<br />
a fait défaut. Si le moteur n'avait pas lâché et si<br />
Osculati avait maintenu la même vitesse qu'au<br />
début, il aurait certainement fini 36 tours dans<br />
les 40 minutes imparties et il aurait gagné dix<br />
places au classement. Sa déception reste limitée.<br />
Pour l'homme de 63 ans en bonne forme physique,<br />
l'esprit olympique compte plus que tout :<br />
l'essentiel, c'est de participer.<br />
41
iskayatörn roald amundsen<br />
So schön<br />
W<br />
E L LIG<br />
hier<br />
Ein Biskayatörn im November? Das klingt für viele Segler ziemlich<br />
verrückt. So wollen gerade mal sieben Trainees bei diesem Törn das<br />
Windjammersegeln auf der weltgrössten Brigg ROALD AMUNDSEN<br />
kennenlernen. Bei der Stammcrew hingegen hat der häufig<br />
stürmische Herbsttrip eine regelrechte Fangemeinde. Zu den 22<br />
Stammcrewmitgliedern gehört auch die Schweizerin Sonja Keller.<br />
Text _ Fotos _ Stefan Schorr<br />
42
Insgesamt 18 Segel kann die Brigg ROALD AMUNDSEN an ihren beiden Masten tragen. Foto_sailtraining<br />
Die Hafenpromenade von Vigo wird von maritimer Kunst geziert (links).<br />
Die Reihen der Besatzungsmitglieder lichten sich schlagartig.<br />
Noch keine Stunde ist es her, dass die Roald Amundsen<br />
die Molenköpfe des belgischen Oostendes passiert hat. Der<br />
Duft der frischen Schollen vom Mittagessen wabert noch durch<br />
die Messe. An Deck treibt die Wache 1 das Schiff mit der Kraft von<br />
300 Pferdestärken gegen die Wellen, die der Nord-Nordwest, Stärke<br />
sieben, an die Küste bläst. Auf und ab bewegt sich der Bug und<br />
kracht dabei immer wieder heftig in die Wellentäler. Tonnenweise<br />
flutet Wasser übers Deck. „Ich hatte doch so gehofft, dass ich<br />
seefest bin“, bedauert Trainee Katrin Krämer beim Rückzug in ihre<br />
Koje. Sie gehört zu jenem Drittel der 29 Crewmitglieder, die gleich<br />
zu Anfang des Törns 447 „Biskaya Kurs Süd“ von der Seekrankheit<br />
erwischt werden.<br />
Sonja Keller hingegen geht es prächtig. Die Deckhandanwärterin<br />
segelte 2010 erstmals auf der Brigg aus Eckernförde. Das war kurz<br />
nachdem die inzwischen 36-Jährige, die hoch über dem Ort Mollis,<br />
südlich des Walensees, wohnt, überhaupt das Segeln für sich<br />
entdeckt hatte. „Beim ,Einsegeln‘ von Sailcom Swissboat Sharing<br />
schnupperte ich auf dem Zürichsee mal rein und segelte danach<br />
auf dem Bodensee. Dort schwärmte mir ein Stammcrewmitglied<br />
von der Roald vor.“ Sonja segelte wenig später auf dem 50 Meter<br />
langen Zweimaster von Lissabon nach Malaga. „Das war ein toller<br />
Törn, nach dem mir klar war, dass ich gerne weiter auf diesem Schiff<br />
fahren möchte.“ Toll auch, weil es in der Strasse von Gibraltar so<br />
„schön stürmisch“ war, wie Sonja sich erinnert. Sie hatte Spass bei<br />
ihrer Feuertaufe und stellte fest, dass sie wohl recht seefest ist. Also<br />
wurde sie – wie zahlreiche andere Schweizer auch – Stammcrewmitglied<br />
der Roald.<br />
Als der Wind am nächsten Vormittag auf Stärke sechs abnimmt,<br />
werden immer mehr Segel gesetzt. Nach Westen schiebt sich die<br />
ROALD durch den Englischen Kanal. Sonnenstrahlen dringen durch<br />
die Wolkendecke, und die ersten Seekranken wagen sich wieder hinaus<br />
an Deck. Der Wind wird im Tagesverlauf kontinuierlich schwächer,<br />
und am Samstagmorgen muss die Wache 2 um halb fünf Uhr<br />
morgens alle Segel bergen. Die Überfahrt geht noch mehrere Stunden<br />
unter Motor weiter; über den Kanal, der so ruhig daliegt wie ein<br />
Ententeich. Gegen halb zwölf Uhr nachts fällt der Anker unterhalb<br />
des Pendennis Castle in Falmouth. Der Absprunghafen zur Biskayaquerung<br />
ist erreicht.<br />
Inmitten maritimer Tradition<br />
Heinrich VII. liess Pendennis Castle bereits um 1540 erbauen. Als die<br />
Bedrohung durch die spanische Armada zunahm, wurde die Küstenfestung<br />
gegen Ende des 16. Jahrhunderts durch steile Wallanlagen<br />
ergänzt. Die ROALD AMUNDSEN motort am nächsten Morgen<br />
in den geschützten Naturhafen im äussersten Südwesten Englands.<br />
Vor der kleinen, bunten, lebhaften Hafenstadt Falmouth wird die<br />
Brigg an der mächtigen gelben Muringtonne „Caldy“ vertäut. Die<br />
beiden dicken Festmacherleinen werden mit dem Beiboot ausgebracht,<br />
danach spendiert Kapitän Marc Van der Voort ein morgendliches<br />
Anlegebier zum „All Hands on Deck“.<br />
Die „Roaldis“ nutzen die Shuttlefahrten des Schlauchbootes zwischen<br />
Ort und Schiff. Spazieren gehen steht auf dem Programm,<br />
Fish and Chips futtern, ein Bier im Pub trinken oder das National Maritime<br />
Museum Cornwall besuchen. In der Stadtbücherei (mit Internetzugang)<br />
gibt es zahlreiche Bücher über Windjammer. „Mit dem<br />
44
iskayatörn roald amundsen<br />
Schiff auf diesem Foto hier sind wir nach Falmouth<br />
gekommen. Die ROALD liegt unten<br />
in der Bucht.“ Die Bewohner der 1613 gegründeten<br />
Stadt haben schon viele Schiffe<br />
kommen und gehen gesehen. Der Schoner<br />
HMS PICKLE überbrachte hierher die Nachricht<br />
vom englischen Sieg über die spanische<br />
Armada und Admiral Horatio Nelsons<br />
Tod in der Schlacht von Trafalgar. Francis<br />
Chichester beendete hier seine Weltumsegelung<br />
ebenso wie Ellen MacArthur.<br />
Bis heute ist Falmouth bei Seglern aus aller<br />
Welt beliebt, die von hier oder nach<br />
hier über die Biskaya oder den Atlantik<br />
wollen. Blauwassersegler, Weltenbummler<br />
und Liveaboards tummeln sich auf der<br />
Reede und in den Häfen. Wo einst Frachtsegler,<br />
Lotsenkutter und Fischerboote ne-<br />
ben Schmuggelschonern lagen, sind heute<br />
Megayachten neben Otto-Normalersegler-<br />
Booten und manchem alten Unikum zu bestaunen,<br />
das nur noch der Rost zusammenzuhalten<br />
scheint.<br />
Über die berüchtigte Bucht<br />
Nach der Besichtigung der Stadt, die so liebevoll<br />
ihr maritimes Erbe pflegt, geht es bereits<br />
am Sonntagabend weiter. Westliche,<br />
auf Nord drehende Winde sollten es möglich<br />
machen, unter Segeln unterwegs zu<br />
sein. Die Grafschaft Cornwall, die wie eine<br />
Fussspitze in den Atlantik hinausragt, bleibt<br />
zurück. Kurs Süd-Südwest.<br />
Die Biskaya, jene Bucht, die sich von der Bretagne<br />
bis Galicien entlang der Westküste<br />
Frankreichs und der Nordküste Spaniens er-<br />
INFO<br />
Brigg Roald Amundsen<br />
Der Schiffsbaumeister Detlev Löll<br />
entdeckte den aufgelegten Rumpf<br />
und ersteigerte diesen 1991 mit dem<br />
Verein LebenLernen auf Segelschiffen<br />
(LLaS). 1952 als Hochsee-Fischerei-Logger<br />
in Rosslau an der Elbe gebaut,<br />
stand die Vilm vier Jahre lang als<br />
Tanklogger im Dienst der Nationalen<br />
Volksmarine der DDR. In den 1970er<br />
Jahren wurde sie zum Bilgenwasser-<br />
Transporter umgebaut und 1989 ausser<br />
Dienst gestellt. In Form einer geförderten<br />
Arbeitsbeschaffungsmassnahme<br />
für arbeitslose Jugendliche<br />
wurde der Rumpf in Wolgast als Brigg<br />
(die weltgrösste übrigens) getakelt.<br />
Das Schiff wurde nach dem norwegischen<br />
Polarforscher Roald Amundsen<br />
benannt. 1993 startete die ROALD als<br />
Segelschulschiff unter dem Kommando<br />
von Immo von Schnurrbein. Ende<br />
März 2014 wird die ROALD AMUND-<br />
SEN von den Azoren zurück nach Oostende<br />
segeln. Im Herbst geht es wieder<br />
über die Biskaya nach Süden.<br />
www.sailtraining.de<br />
Technische Daten<br />
Nasses Vergnügen. Wer - wie die Stammcrewmitglieder Ulrike Dorn und Svenja Weil - beim Start<br />
in Oostende auf dem Vorschiff zu tun haben, wird mit Nordseewasser geduscht.<br />
Länge über Alles: 50,20 m<br />
Länge des Rumpfes: 40,80 m<br />
Breite: 7,20 m<br />
Tiefgang: 4,20 m<br />
Masthöhe über Kiel: 34,00 m<br />
Maximale Segelfläche (18 Segel): 850 m 2<br />
Stammcrewmitglieder: 16<br />
Trainees: 32<br />
Maschine (8-Zylinder-Diesel): 300 PS<br />
45
iskayatörn roald amundsen<br />
streckt, ist berüchtigt. Schlechtes Wetter ist<br />
hier vor allem im Frühjahr und Herbst (und<br />
in dem befinden wir uns in der zweiten Novemberhälfte)<br />
an der Tagesordnung. Starke<br />
Stürme mit extremem Seegang brachten<br />
so manchen Windjammer vergangener<br />
Tage in eine Legerwallsituation. Unzählige<br />
Schiffe endeten als Wracks in Untiefen und<br />
Riffen an der zerfurchten Costa da Morte<br />
(Küste des Todes) Galiciens.<br />
Die ROALD AMUNDSEN erwischt nach einem<br />
Tag mit Motorunterstützung hingegen<br />
tatsächlich die Backstagbrise und zieht<br />
unter blauem Himmel durch den Sonnenschein,<br />
sanft angehoben und wieder abgesenkt<br />
von der langen Atlantikdünung.<br />
Sonja kann in ihrer morgendlichen Wache<br />
von 8 bis 12 Uhr beeindruckende Sonnenaufgänge<br />
geniessen. Die Maschinisten haben<br />
Zeit, sich um andere Dinge als die Bedienung<br />
der Hauptmaschine zu kümmern.<br />
Die schweigt. Fortan wird gesegelt. In der<br />
dritten Nacht auf See schlingert das Schiff<br />
so heftig, dass unter Deck Tauwerkrollen,<br />
Schuhe, Seesäcke und Reisetaschen in den<br />
Vierer-Kammern kreuz und quer über den<br />
Boden rutschen. In den Kojen ist es schwierig,<br />
sich halbwegs fest zu verkeilen.<br />
Der erste Steuermann Koene Oberman<br />
schwärmt trotzdem beim nächtlichen<br />
Blick auf die vom Vollmond beschienene<br />
Szenerie: „Das hier kann man keinem beschreiben,<br />
der es für verrückt hält, im November<br />
freiwillig über die Biskaya zu segeln.<br />
Das ist doch einfach wunderschön.“ Auch<br />
Ulrich Hars aus dem norddeutschen<br />
Dassendorf ist angenehm überrascht. „Das<br />
beste Wetter, das ich hier bisher erlebt habe.“<br />
Das soll aus dem Munde des 74-Jährigen<br />
schon was heissen. Zum nunmehr zehnten<br />
Mal segelt er auf der ROALD zwischen Kiel<br />
und Kanaren.<br />
Stammcrew-Alltag. Sonja Keller (rechts) lässt<br />
sich von Alja Bielke einen Augspleiss zeigen und<br />
entert auf, um die Gross-Untermars beizufangen<br />
(Foto unten).<br />
Auch Sonja Keller fühlt sich sichtlich wohl.<br />
„Ich wollte schon länger mal über die Biskaya“,<br />
erzählt die 36-Jährige und ist jetzt richtig<br />
begeistert. „Super Wind und weit mehr<br />
Sonne, als ich erwartet hätte. Und es ist so<br />
schön wellig hier.“ Als i-Tüpfelchen empfindet<br />
sie die Crew an Bord. „Ich kannte zu Beginn<br />
des Törns niemanden persönlich, aber<br />
die Leute sind wirklich alle richtig toll.“<br />
Die Brigg segelt inzwischen durch den südlichen<br />
Teil der Biskaya. Kantabrische See<br />
wird dieser Bereich vor der spanischen Küste<br />
genannt. Den Zielhafen La Coruña (offiziell<br />
A Coruña) in Galicien, der westlichsten<br />
der vier autonomen Regionen an der spanischen<br />
Atlantikküste, kündigt der Torre<br />
de Hércules bereits früh an. 23 Seemeilen<br />
weit ist das Blitzfeuer Gruppe 4 des weltweit<br />
ältesten noch in Betrieb stehenden<br />
Leuchtturms zu sehen. Um 110 n. Chr. gebaut,<br />
gehört der Herkulesturm seit 2009<br />
zum Unesco-Weltkulturerbe. Er ist über die<br />
46
Roald Amundsen<br />
Schön am Ende der Welt. Die Roald ankert vor dem Ort Fisterra am Kap Finisterre.<br />
hübsch angelegte Strandpromenade vom samte Crew. Das Deck ist danach von dicken<br />
Taubergen regelrecht übersät. Zwei<br />
Hafen aus zu erreichen.<br />
Nächte ankern wir vor Muros. Ria de Muros<br />
Nach einigen Stunden vor Anker legt die gehört zu den grossen Flussmündungen<br />
ROALD am frühen Donnerstagmorgen im der südlichen Westküste Spaniens.<br />
Yachthafen von A Coruña an. Dreieinhalb<br />
Tage hat die Bilderbuch-Querung der Biskaya<br />
gedauert. Abends wird die romanti-<br />
AMUNDSEN am Kreuzfahrtterminal anle-<br />
In Vigo darf die 60 Jahre alte ROALD<br />
sche Altstadt mit schummrigen Bodegas gen. Das Wetter ist inzwischen so gut, dass<br />
erforscht. Tagsüber steht Schiffspflege auf die Arbeiten an Deck im T-Shirt erledigt<br />
dem Programm. Die Takelage wird gelabsalt, werden können. Beim hafenfeinen Auftuchen<br />
der Bram erzählt Sonja von ihrem<br />
Blöcke gefettet, hier entrostet, gemalert.<br />
weiteren seglerischen Werdegang. 2011<br />
Obwohl die Schweizerin Sonja in ihrer Freizeit<br />
gelegentlich klettert, fand sie das Auf-<br />
Home“ und den „Seefrauen“-Törn, 2012<br />
segelte sie auf der ROALD den „Rolling<br />
entern ins Rigg der ROALD anfangs doch von den Kanaren bis zu den Kap Verden,<br />
gewöhnungsbedürftig. „Dort ist ja fast alles und einen Ausbildungstörn auf der Ostsee.<br />
Nachdem ihr im Frühjahr 2013 die Tour<br />
flexibel, und du bist auch nicht ständig gesichert.“<br />
Schnell stellte sich jedoch Routine durch den englischen Kanal nach Oostende<br />
viel Spass gemacht hatte, meldete sie<br />
ein, und inzwischen findet Sonja es einfach<br />
„mega toll“, auf den Rahen zu arbeiten und sich für den Biskayatörn an. Die richtige<br />
den grandiosen Blick aus luftiger Höhe zu Entscheidung.<br />
geniessen.<br />
Vor ihrem Abmustern in Vigo wird Sonja<br />
Ans Ende der Welt<br />
noch „befördert“. Sie nimmt auf der Karriereleiter<br />
an Bord die Stufe von der Deck-<br />
Dazu besteht in den nächsten Tagen<br />
noch ausreichend Gelegenheit. Das Wetter<br />
bleibt gut, Basstölpel kreisen über, ren ROALD-Törns sucht sie mittlerweile auch<br />
handanwärterin zur Deckhand. Neben weite-<br />
Delfine schwimmen neben dem Schiff. ständig nach interessanten Hand-gegen-Koje-Angeboten<br />
auf Yachten. Im Sommer 2013<br />
Fisterra heisst das Kap am „Ende der Welt“<br />
im traditionellen Galicisch. Finistere auf machte sie ihr Day Skipper Zertifikat der Royal<br />
Hoch-Spanisch. Die Crew erkundet den Yachting Association (RYA), charterte gemeinsam<br />
mit ihrem Freund eine Bavaria 32 in Grie-<br />
kleinen Ort und staunt am Leuchtturm über<br />
die Schuhe der Pilger, die diese am hiesigen chenland und träumt inzwischen von einer<br />
Ende des Jakobsweges zurücklassen. Weltumsegelung. So begeistert von Wind<br />
und Wellen, liegt gar ihre berufliche Zukunft<br />
Auf dem weiteren Weg nach Süden wird nach 13 Jahren als selbstständige Malerin mit<br />
fleissig gesegelt. Bei diversen Manövern Naturfarben auf dem Wasser: als Matrosin auf<br />
müssen Brassen, Schoten, etc. geholt werden.<br />
Schweisstreibende Arbeit für die gedensee.<br />
Ahoi,<br />
einem Schweizer Fahrgastschiff auf dem Bo-<br />
Sonja.<br />
Un tour du golfe de Gascogne en novembre ? Pour la<br />
plupart des amateurs de voile, cela paraît assez fou.<br />
Sur le ROALD AMUNDSEN, le plus grand brick du monde,<br />
la virée automnale attire de véritables amateurs<br />
au sein de l'équipage permanent. Sonja Keller, qui vit<br />
en Suisse, s'est lancé le défi de naviguer sur un grand<br />
voilier, avec 21 équipiers et 7 stagiaires. Mais les rangs<br />
des navigateurs se clairsèment rapidement, à peine<br />
le ROALD AMUNDSEN a-t-il dépassé les musoirs de<br />
mole d'Ostende (Belgique). L'odeur des carrelets frais<br />
du déjeuner embaume encore le carré. Sur le pont, la<br />
première équipe de quart fait voguer le bateau contre<br />
les vagues, par la force de ses 300 chevaux, contre<br />
un vent Nord Nord-Ouest de force 7 allant vers la<br />
côte. Dans un incessant va-et-vient, la proue craque<br />
violemment à chaque creux de vague. Des tonnes<br />
d'eau déferlent sur le pont. « J'aurais tellement voulu<br />
avoir le pied marin », regrette la stagiaire Katrin<br />
Krämer en rejoignant sa couchette. » Comme un tiers<br />
de l'équipage, elle a eu le mal de mer dès le début de<br />
la croisière 447 « Du golfe de Gascogne, cap vers le<br />
Sud »... A propos du bateau : le constructeur Detlev<br />
Löll a découvert la coque quand elle était en cale et<br />
l'a achetée aux enchères en 1991 avec l'association<br />
LlaS (Apprendre à vivre sur les voiliers). En 1952, ce<br />
bateau a été construit pour devenir un lougre de<br />
pêche en haute mer, puis il a été utilisé pendant quatre<br />
ans comme lougre de guerre pour la Marine. De<br />
jeunes chômeurs ont ensuite bénéficié d'une mesure<br />
de création d'emploi consistant à gréer la coque pour<br />
en faire un brick qui a ensuite été baptisé du nom de<br />
l'explorateur polaire norvégien Roald Amundsen.<br />
Falmouth<br />
Oostende<br />
Frankreich<br />
A Coruña<br />
Muros<br />
VIDGO<br />
Spanien<br />
47
speed rekord bluebird<br />
BLUEBIRD<br />
AUF DEM HALLWILERSEE<br />
Text _ Matt Müncheberg | Fotos _ www.lisabeaneyphtography.co.uk<br />
48
Das waren noch Zeiten, als man mit 210,66 km/h ungestraft über den Hallwilersee<br />
brettern durfte. So geschehen am 17. September 1938, also vor<br />
75 Jahren. Der da in seinem blau-silbern glänzenden, flachen Rennboot sass, war<br />
kein Geringerer als der englische Motorsport-Enthusiast Sir Malcolm Campbell.<br />
210,66 km/h, das war neuer Geschwindigkeits-Weltrekord. Damit übertraf Campbell,<br />
der sich auch einen Namen als Rennfahrer zu Lande gemacht hatte, seine eigenen<br />
Bestmarke vom 1. September 1937 auf dem Lago Maggiore um 7,37 und<br />
die einen Tag später ebenfalls dort aufgestellte um noch einmal 2,25 km/h. Campbell,<br />
geboren am 11. März 1885 in Chislehurst, Kent, war schon früh fasziniert von<br />
der Geschwindigkeit, egal, ob zu Lande oder zu Wasser – oder in der Luft, denn<br />
im Ersten Weltkrieg war er Pilot bei der Royal Air Force. Danach fuhr er, durch einen<br />
Versicherungsjob zu Geld gekommen, Autorennen. Mit einem 350 PS starken<br />
Sunbeam-V12 schaffte er 1922 einen ersten Geschwindigkeitsrekord, der jedoch,<br />
da lediglich handgestoppt, nicht anerkannt wurde. Was blieb, war die blaue Farbe<br />
seines Renngerätes – und der Name BLUEBIRD, dem alle seine folgenden Fahrzeuge<br />
fortan tragen sollten. 1931 erreichte Campbell mit knapp 400 km/h für den<br />
sogenannten „fliegenden Kilometer“ einen neuen Rekord mit einem Landfahrzeug,<br />
was ihm die Erhebung in den Adelsstand durch König George V. einbrachte.<br />
Karl Foulkes-Halbard im originalgetreuen Nachbau des legendären BLUEBIRD Campbells auf dem<br />
englischen Bewl Water (Stausee vier Kilometer südlich von Cranbrook, Kent) am 15. Oktober 2012.<br />
49
speed rekord bluebird<br />
Danach wandte er sich dem Wasser zu:<br />
Mit seinem „BLUEBIRD K3“ getauften<br />
Rennboot, einer 6,78 Meter langen und<br />
2,89 breiten Mahagoni-Konstruktion, raste<br />
er unter Anteilnahme vieler Schaulustiger<br />
1938 über den Hallwilersee – angetrieben<br />
durch einen 2.150 PS leistenden<br />
12 Zylinder-Rolls-Royce-Einspritzermotor,<br />
der mit einem gefährlichen Gemisch aus<br />
Flugbenzin, Benzol, Methanol und Tetraethyl<br />
befeuert wurde. Nur noch ein Mal<br />
verbesserte er diesen seinen dritten, eigenen<br />
Geschwindigkeitsrekord noch: am<br />
19. August 1939 auf dem Coniston Water,<br />
drittgrösster See im englischen Lake<br />
District. Campbells Bestmarke lautete<br />
schliesslich 228,11 km/h – in einem Jahr<br />
hatte Malcolm Campbell es schrittweise<br />
und diszipliniert geschafft, sich dieser<br />
Marke ohne gravierende Unfälle zu nähern<br />
und diesen Rekord rund zehn Monate<br />
zu halten. Sein Sohn Donald sollte später<br />
einen weiteren Speed-Rekordversuch<br />
mit seinem Leben bezahlen. Nicht so Sir<br />
Malcolm Campbell: Er starb 1948 in seiner<br />
englischen Heimat an einem Herzschlag.<br />
BONISWIL<br />
Beinwil<br />
am See<br />
SEENGEN<br />
Meisterschwanden<br />
Fahrwangen<br />
Malcolm Campbell war ein gefeierter<br />
Held seiner Zeit. Auf dem Hallwilersee<br />
schrieb er Bootrennsport-<br />
Geschichte. Seine grösste Leistung<br />
war es jedoch - neben dem Erreichen<br />
der Bestmarke von über 228 km/h<br />
auf dem Wasser -, dabei am Leben<br />
geblieben zu sein und seine Rekordversuche<br />
unbeschadet überstanden<br />
zu haben (ganz oben). Foto oben: Das<br />
originale K3 "BLUEBIRD" unmittelbar<br />
vor einem der Rekordversuche.<br />
Hallwiler See<br />
Heinz Bertschi aus Lenzburg erinnerte in<br />
einer kleinen Zeremonie an das Jubiläum.<br />
Der gebürtige Seetaler betreibt auch<br />
eine Internetseite und bereitet einen Film<br />
Aesch<br />
zum Thema vor. Web-Auftritt der Eigner<br />
der (restaurierten) BLUEBIRD K3 (auf englisch):<br />
k3bluebird.com.<br />
Mosen<br />
50
Sail away Beck´s-Schiff:<br />
Die „Alex“ im Online-Kleinanzeigenmarkt<br />
Foto: www.shutterstock.com/ Pres Panayotov<br />
Die Geschichte des Segelschulschiffes ALEXANDER VON HUMBOLDT (I) liest sich<br />
spannend und steht für gelebte Schifffahrtsgeschichte. Das ursprünglich RESERVE<br />
SONDERBURG oder einfach RESERVE genannte Schiff gilt bis in die neunziger Jahre<br />
hinein als erstes modernes deutsches Feuerschiff, können Interessierte in Thies<br />
Völkers „Lexikon berühmter Schiffe“ nachlesen, und weiter: Das Schiff entging dem<br />
Schicksal der meisten anderen, überflüssig gewordenen schwimmenden Seefeuer.<br />
Statt verschrottet zu werden, wurde es zur Schul-Bark umgebaut. Nach Entfernung<br />
von Leuchtturm und Brückenhaus wurde das inzwischen in CONFIDENTIA umbenannte<br />
Schiff zur Dreimast-Bark mit 1.010 Quadratmetern Segelfläche umgebaut.<br />
Nach dem Umbau erhielt es schliesslich den Namen ALEXANDER VON HUMBOLDT.<br />
Vielen Nicht-Seglern dürfte das Schiff vor allem als schwimmender Werbeträger für<br />
eine Brauerei bekannt geworden sein. Nun steht das einst so stolze Schiff seit Anfang<br />
Februar in einem Online-Kleianzeigenmarkt zum Verkauf. Als Verhandlungsbasis<br />
wird ein Preis von 917.000 CHF genannt. Die Anzeige sei echt, heisst es, der<br />
Vermittler sei von der Reederei Heinrich Rönner beauftragt, das bekannte Schiff zu<br />
veräussern. Im Frühjahr vergangenen Jahres war das Schiff in schlechtem Zustand<br />
aus der Karibik nach Deutschland zurückgekehrt. Dort war es für Kreuzfahrten eingesetzt<br />
worden. Am 24. September 2011 wurde die 65 Meter über Alles lange Stahlbark<br />
ALEXANDER VON HUMBOLDT (II, Rufzeichen DDKK2) getauft. Ihr Bau hatte umgerechnet<br />
mehr als 18 Millionen CHF gekostet.<br />
Der richtige Ort, um anzulegen.<br />
STILVOLL WOHNEN MIT SICHT AUF<br />
DAS BOOTSPARADIES DER SCHWEIZ.<br />
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51
yachtversicherung murette<br />
Wasserdichte<br />
Deckung<br />
Mit Garlef Baum (GB) und Lidwine Kunz (LK) sprach<br />
für <strong>YACHTING</strong> <strong>SWISSBOAT</strong> Matt Müncheberg.<br />
52
In einigen Wochen beginnt die neue Wassersportsaison auf den Schweizer<br />
Gewässern. Boote und Yachten werden – frisch überholt – abgeslippt und<br />
zu Wasser gelassen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich um die Versicherungen<br />
rund ums Boot Gedanken zu machen: Ist mein Boot richtig versichert?<br />
Reicht mir die obligatorische Haftpflichtversicherung? Oder sollte ich<br />
besser doch schnell noch eine Kaskoversicherung abschliessen? Und was,<br />
wenn doch einmal ein Unfall passiert?<br />
Foto: www.shutterstock.com/ John James<br />
Antwort auf die wichtigsten Fragen geben in<br />
unserem Bootsversicherungs-Special Teil 1 die<br />
Yacht-Versicherungsprofis Garlef Baum, selbst<br />
begeisterter Hochseesegler und aktiver Segler in<br />
der internationalen Drachen- und 6mR-Klasse,<br />
und Lidwine Kunz, ebenfalls eine aktive Seglerin.<br />
An der Thunstrasse in Bern betreibt der Versicherungspartner<br />
des Cruising Club der Schweiz<br />
CCS sehr erfolgreich sein MURETTE AG Versicherungsbüro,<br />
und das seit vielen Jahren.<br />
In einer „Checkliste Schaden“ am Ende<br />
dieses Beitrages geben wir eine Empfehlung<br />
für korrektes Verhalten, sollte<br />
es trotz gebotener Vorsicht doch einmal<br />
zum „Fall der Fälle“ kommen.<br />
Lidwine Kunz<br />
Garlef Baum<br />
YSB: Herr Baum, Frau Kunz, für Yachten unter Schweizer Flagge<br />
und alle in der Schweiz registrierten Schiffe ist lediglich<br />
die Haftpflichtversicherung obligatorisch. Sie gilt für Eigner,<br />
Skipper und Crew. Welche Leistungen umfasst die Haftpflichtversicherung?<br />
Welche Garantiesummen sind Standard?<br />
In welchem Fall lohnen höhere Summen?<br />
GB: Die Yacht-Haftpflichtversicherung deckt die Haftung des Eigners,<br />
Skippers und der Crew für Schäden, die mit dem versicherten<br />
Boot Dritten zugefügt werden und für die der Eigner/Skipper haftbar<br />
gemacht werden kann. Ob und in welchem Ausmass eine solche<br />
Haftung vorliegt, ist nicht in jedem Fall auf Anhieb klar und bedarf<br />
unter Umständen eingehender, eventuell sogar gerichtlicher<br />
Abklärungen. Ein wichtiger Grundsatz: Die Haftpflichtversicherung<br />
übernimmt berechtigte und wehrt unberechtigte Forderungen<br />
Dritter ab. Schäden am eigenen Schiff sind nicht versichert.<br />
Die gesetzliche Mindest-Garantiesumme für Boote auf Schweizer<br />
Gewässern beträgt nach wie vor 2 Mio. Franken. Für seegehende<br />
Yachten unter Schweizer Flagge schreibt die „Verordnung über die<br />
schweizerischen Yachten zur See“ eine Mindestdeckung von 5 Mio.<br />
Franken vor. Für Yachten, welche in italienischen Binnen- und Küstengewässern<br />
verkehren, muss die Garantiesumme seit 2012 mindestens<br />
6 Mio. Euro oder analog 8 Mio. Franken betragen (davon<br />
ausgenommen sind der Lago Maggiore und der Lago di Lugano).<br />
LK: Für Segelboote, welche regelmässig an Regatten teilnehmen<br />
oder in internationalen Gewässern unterwegs sind, empfehlen wir,<br />
grundsätzlich höhere Garantiesummen zu vereinbaren. Motorboote,<br />
welche Wasserskifahrer ziehen oder eine Leistung von mehr als<br />
100 kW haben, sollten ebenfalls zu höheren Summen versichert<br />
werden.<br />
Die Yacht-Kaskoversicherung ist nicht verpflichtend vorgeschrieben.<br />
Warum kann es dennoch sinnvoll sein, diese Versicherung<br />
abzuschliessen? Gibt es bei MURETTE eine sogenannte<br />
„feste Taxe“ bei Totalverlust – und was bedeutet das?<br />
53
yachtversicherung murette<br />
Müssen bei Teilschäden Abzüge „neu für alt“ in Kauf genommen<br />
werden? Und wie verhält es sich mit Bergungs- und<br />
Wrackbeseitigungskosten bei Totalverlust?<br />
LK: Ob neue Yacht oder Occasionsboot: Die Kaskoversicherung<br />
deckt Schäden am eigenen Boot und wird in jedem Fall von uns<br />
empfohlen. Alleine am Liegeplatz oder im Winterlager kann aufgrund<br />
von Stürmen, Brand, Einbruchdiebstahl oder Vandalismus<br />
eine Vielzahl an Schäden ein finanzielles Loch hinterlassen, für welches<br />
häufig kein Verursacher haftbar gemacht werden kann.<br />
LK: Die Yacht-Kaskoversicherung deckt Schäden, welche durch<br />
ein Unfallereignis entstehen, wie beispielsweise Sturm, Kollision<br />
mit schwimmenden oder festen Gegenständen, Grundberührung,<br />
Strandung. Einem Unfall gleichgestellt werden u.a. Brand, Blitzschlag,<br />
Explosion, Kurzschluss, Sinken und Kentern, Diebstahl der<br />
Yacht sowie Einbruchdiebstahl. Die von uns angebotene Versicherungsdeckung<br />
bietet unter anderem:<br />
• Im Totalschadenfall eine „feste Taxe“, d.h. es wird die in der Police<br />
vereinbarte Versicherungssumme vergütet.<br />
• Keine Abzüge „neu für alt“, d.h. im Teilschaden werden die zu ersetzenden<br />
Teile, unabhängig von ihrem Alter, zum Neuwert und nicht<br />
zum Zeitwert entschädigt.<br />
• Bergungs- und Wrackbeseitigungskosten sind zusätzlich bis maximal<br />
100% der Versicherungssumme mitversichert<br />
GB: Zudem gewähren wir einen Schadenfreiheitsrabatt bis 40 Prozent<br />
sowie einen Rabattretter. Und nach vier schadenfreien Jahren<br />
halbiert sich zudem die Selbstbeteiligung. Ausserdem sind viele<br />
Schadenereignisse vom Selbstbehalt ausgenommen.<br />
Was ist bei der MURETTE-Yacht-Kaskoversicherung ausgeschlossen?<br />
Worauf muss geachtet werden?<br />
LK: Nicht versichert sind unter anderem altersbedingte Abnützung,<br />
Material-, Fabrikations- und Konstruktionsfehler oder Motorenschäden<br />
infolge mangelnder Schmierung oder Kühlung. Schäden als<br />
Folge dieser Mängel hingegen sind gedeckt. Beispiel: Steigt der<br />
Motor infolge mangelnder Kühlung aus und läuft das Boot deswegen<br />
auf Grund, sind die entstehenden Schäden am Boot gedeckt,<br />
nicht aber die Motorenpanne. Ausgeschlossen sind auch Schäden<br />
durch Witterungseinflüsse wie Hitze, Regen, Schnee. Es ist darauf zu<br />
achten, dass das Boot regelmässig gewartet und auch während des<br />
Winterlagers überprüft wird; insbesondere vor und nach extremen<br />
Witterungsbedingungen.<br />
Angenommen, ich schleppe mit meiner Yacht einen Wasserskifahrer,<br />
der sich verletzt. Gibt es eine spezielle Yacht-<br />
Insassen-Unfallversicherung, die dafür sorgt, dass im Notfall<br />
alle Personen auf dem Schiff abgesichert sind? Und was<br />
kostet diese? Oder ist hier eine private Unfallversicherung<br />
ausreichend?<br />
GB: Die Yacht-Insassen-Unfallversicherung deckt schnell, unbürokratisch<br />
und unabhängig von der Leistung bestehender privater<br />
Unfallversicherungen Unfälle an Bord und beim Schleppen von<br />
Wasserskifahrern. Yachteigner oder Skipper, die mit wechselnder<br />
Crew unterwegs sind und nicht davon ausgehen können, dass für<br />
alle Personen an Bord eine ausreichende Unfallversicherung besteht,<br />
ist diese Versicherung unbedingt zu empfehlen. Unser Produkt<br />
sieht verschiedene Versicherungsvarianten zu günstigen Prämien<br />
vor.<br />
Leider ist es oft so, dass wer auf dem Wasser im Recht ist,<br />
nicht automatisch auch Recht bekommen muss. Wie kann<br />
man sich bei rechtlichen Streitigkeiten rund um die Yacht<br />
schützen? Gibt es die Möglichkeit, sich auch einmal kostenlosen<br />
rechtlichen Rat einzuholen?<br />
LK: Mit unserer Yacht-Rechtsschutzversicherung sind diese Kunden<br />
auf der sicheren Seite. Der Versicherer stellt die zur Verteidigung<br />
der Interessen des Versicherten notwendigen Anwälte und<br />
übernimmt die mit der Interessenswahrung verbundenen Kosten.<br />
Oft reicht bereits eine telefonische Rechtsauskunft, welche<br />
jeder Versicherte pro Versicherungsjahr einmal kostenlos beanspruchen<br />
kann.<br />
Gilt eine Yacht-Rechtsschutzversicherung auch beim Kauf<br />
und Verkauf? Wie verhält es sich beispielsweise bei mangelhaft<br />
ausgeführten Reparaturen am Boot oder bei Miet- oder<br />
Kaufverträgen?<br />
GB: Gerade beim Kauf eines neuen oder gebrauchten Bootes empfiehlt<br />
sich der Abschluss einer Yacht-Rechtsschutzversicherung.<br />
Wichtig ist, dass diese mit oder zumindest umgehend nach Unterschrift<br />
des Kaufvertrages, egal ob neues Schiff oder Occasion, abgeschlossen<br />
wird. Werden die im Vertrag (Kauf-, Verkauf-, Reparatursowie<br />
Miet- und Kaufvertrag von Bootsplätzen) gemachten Vereinbarungen<br />
nicht eingehalten, kann sich der Versicherungsnehmer<br />
an uns wenden.<br />
Frau Kunz, Herr Baum, wir bedanken uns herzlich für dieses<br />
Gespräch und wünschen allen Wassersportlern eine schaden-<br />
und unfallfreie Saison.<br />
MURETTE AG<br />
Yachtversicherungen CCS<br />
Thunstrasse 18, CH-3000 Bern 6<br />
Tel. +41 (0)31 357 40 40, Fax +41 (0)31 357 40 49<br />
info@murette.com, www.murette.com<br />
54
Checkliste Schadenfall –<br />
✂ Ausschneiden und an Bord mitführen!<br />
Die MURETTE AG rät, sich immer so zu verhalten, als wenn<br />
man selbst nicht versichert wäre, und auf jeden Fall für Schadenminderung<br />
zu sorgen. Melden Sie Ihrem Versicherer den<br />
Schaden so schnell wie möglich per E-Mail, Fax oder Telefon,<br />
um das weitere Vorgehen abstimmen zu können.<br />
Kollision<br />
Im Falle einer Kollision erstellen Sie bitte ein Protokoll über<br />
Hergang und Umfang des Schadens und lassen Sie es vom<br />
Kollisionsgegner mitunterzeichnen. Fotos helfen, den Umfang<br />
des Schadens zu erfassen. Wenn möglich sind Zeugen<br />
zu benennen.<br />
Diebstahl<br />
Bei Diebstahlschäden erstatten Sie bitte sofort Anzeige bei<br />
der Polizei oder anderen geeigneten Stellen. Ihrem Versicherer<br />
sind die Kopie des Polizeirapportes und Belege über die<br />
gestohlenen Gegenstände einzureichen.<br />
Feuer<br />
Bei Feuerschäden informieren Sie bitte sofort die Feuerwehr,<br />
die Polizei und Ihren Versicherer.<br />
Bergung/Schlepphilfe<br />
Versuchen Sie, wenn immer möglich eine Entschädigung zu vereinbaren<br />
(das kann auch durch Zurufen geschehen) und vermerken<br />
Sie dies im Logbuch (mit Zeugen). Kommt keine Einigung zustande,<br />
verlangen Sie mindestens die Lloyd's Open Form (no Cure<br />
- no Pay).<br />
Drittschäden<br />
Wird Ihr Schiff durch einen Dritten schuldhaft beschädigt, halten<br />
Sie diesen schriftlich haftbar (im Übrigen siehe Kollision).<br />
Transport<br />
Bei Transportschäden halten Sie den Transporteur bitte schriftlich<br />
haftbar und kontaktieren Sie umgehend Ihren Versicherer.<br />
ERÖFFNUNG BAVARIA CENTER SCHWEIZ<br />
Samstag, 22. und Sonntag, 23. März 2014 von 10.00 bis 17.00 Uhr<br />
NEUERÖFFNUNG<br />
BAVARIA CENTER SCHWEIZ<br />
> ERÖFFNUNG BAVARIA CENTER<br />
SCHWEIZ (PRO NAUTIK AG)<br />
MIT FIRMENRUNDGANG<br />
> KOMPLETTE PALETTE BAVARIA<br />
SAILING UND MOTORBOATS VON<br />
29 BIS 42 FUSS, GREENLINE,<br />
CAMPION UND FÜLLEMANN<br />
> FESTWIRTSCHAFT<br />
> KINDERBETREUUNG<br />
> GROSSER WETTBEWERB<br />
HAUSMESSE<br />
IN ROMANSHORN<br />
> BESICHTIGUNG VON ÜBER<br />
50 WOHNWAGEN VOR ORT<br />
> JEANNEAU CENTER SCHWEIZ<br />
> FREIZEITSHOP AUF 800 M 2<br />
> ERLEBEN SIE DIE WELT DER<br />
WOHNWAGEN HOBBY, WEINS-<br />
BERG, LMC UND WILK<br />
> FESTWIRTSCHAFT<br />
HAUSMESSE<br />
IN UTTWIL<br />
BESICHTIGUNG VON ÜBER<br />
50 WOHNWAGEN<br />
FESTWIRTSCHAFT<br />
GREENLINE MIT<br />
SOLARTECHNOLOGIE<br />
Die Werft am Bodensee, 8590 Romanshorn<br />
Telefon 071 466 14 14, www.pro-nautik.ch<br />
Caravans & Boote AG, 8592 Uttwil 55<br />
Telefon 071 466 75 30, www.hausammann.ch
classic yacht regatta heroina<br />
Nach einem gelungenen Einstand vor St. Barth<br />
ersegelte sich die HEROINA nach Eignerwechsel<br />
und komplettem Refit auf Anhieb bei der Ende<br />
letzten Jahres gelaufenen MoY-Regatta einen der<br />
wichtigsten Preise der US-Klassikerszene. Nicht<br />
nur das Schiff ist schnell - auch die Crew ist gut<br />
eingespielt und segelt sehr ambitioniert.<br />
56
Das zweite Leben der<br />
Holz-Wally<br />
Luca Bassani, Erfinder der futuristisch anmutenden, hochmodernen sogenannten Wally-<br />
Yachten, wird in Bezug auf seine spektakulären Kunststoff-Designs oft mit minimalistischen,<br />
langgestreckten, sehr flachen Decks und kleinen Deckshäusern in Verbindung<br />
gebracht. Dabei wird gern übersehen, dass es tatsächlich der weltbekannte argentinische<br />
Schiffsdesigner Germán Frers war, der, gerade erst sechszehnjährig, im Jahr 1957 – und<br />
damit schon lange vor der Wally-Ära – mit einer zehn Meter langen Yacht nach amerikanischen<br />
Cruising-Club-Regeln ein sogenanntes „Flush“-Deck vorstellte, ein Deck, von dem<br />
alles Störende verbannt worden war, und auf dem man gern barfuss flanierte. Davon<br />
inspiriert, zeichnete Frers für sich und seine Familie später die HEROINA, die er selbst<br />
als „originale Holz-Wally“ bezeichnete. Denn anders als die Bassani-Schiffe bestand seine<br />
„Heldin“ im Kern aus Mahagoni. Nach Eignerwechsel und einem gründlichen Refit segelt<br />
die knapp 23 Meter lange Yacht nun wieder. Bei der 34. Auflage der Museum of Yachting<br />
Classic Yacht Regatta vor Newport / Rhode Island, dem dritten und letzten Teil der North<br />
American Panerai Classic Yachts Challenge, bewies die Yacht nun, dass sie nicht nur zeitlos<br />
schön ist, sondern vor allem, dass sie auch schnell segeln kann.<br />
Text _ Matt Müncheberg<br />
Fotos _ Christophe Jouany, Cory Silken, Matt Müncheberg<br />
57
classic yacht regatta heroina<br />
Klare, harmonisch strakende Linien, ein auf das Wesentliche reduziertes, teakbelegtes Deck, ein effektiver<br />
Kiel und ein modernes Rigg - das ist es, was die HEROINA zu einem zeitlosen sogenannten "New Classic"<br />
macht. Ein Star auf jeder Klassiker-Regatta ist sie ohnehin, Germán Frers sei Dank.<br />
Wie sieht eine Yacht aus, die ein weltbekannter und überaus<br />
erfolgreicher Schiffsdesigner für sich selbst und seine<br />
Familie zeichnet? Nur so, zum gemütlichen Buchten-Hopping,<br />
für das Fahrtensegeln also, und mit genügend Platz ausgestattet,<br />
um die ganze Familie mitzunehmen? Dabei doch modern ausgerüstet<br />
und mit harmonisch strakenden Linien versehen? Schnell<br />
stellte Germán Frers fest, dass auch diese Yacht, wie schon sein einige<br />
Jahre zurückliegendes Debüt, langgestreckt sein würde und<br />
einen cleanen Look sowie einen geduckten, sehr flachen Aufbau<br />
besitzen sollte. Keine Blöcke, überflüssige Winschen oder Lüftungshutzen<br />
sollten das Deck stören. Und so begann Frers, seine<br />
Yacht zu zeichnen – ausschliesslich zu Hause, weil er nicht wollte,<br />
dass jemand aus dem Büro die Linien des Schiffes beeinflusst. Seine<br />
Inspirationen holte er sich vom America’s Cup, denn für diesen<br />
hatte er gerade das MORO DI VENEZIA Design-Team geleitet. Fünf<br />
lange Jahre beschäftigte sich der 1941 in Buenos Aires geborene<br />
Naval Architect, der für so bekannte Maxi-Yachtentwürfe wie<br />
BOOMERANG, MATADOR, REBECCA und PACIFIC, aber (seit Mitte<br />
der neunziger Jahre) auch für seine Mitarbeit an Hightech-WALLY-<br />
Projekten steht, an seiner Privatyacht. Bei Sarmiento in Argentinien<br />
wurde das Schiff 1994 dann schliesslich gebaut – entstanden<br />
war eine stattliche, 36 Tonnen verdrängende und 73,11 Fuss<br />
(22,6 Meter) über Alles lange, moderne, jedoch traditionell anmutende<br />
Sloop, der man ihre Klasse auf den ersten Blick ansehen<br />
konnte. Interessantes Detail: Sie besteht – im Gegensatz zu den<br />
zumeist aus Kohlefaser-Verbundstoffen und Kevlar in Compositbauweise<br />
daherkommenden Wally-Yachten, mit denen sie den<br />
Hang zum Minimalistischen teilt – im Kern aus Holz. „Alles in allem<br />
bin ich sehr zufrieden mit HEROINA“, resümierte der erfolgreiche<br />
Bootskonstrukteur nach getaner Arbeit damals, der nicht wollte,<br />
dass sein Schiff jemals etwas anderes sein sollte als seine private<br />
(Fahrten-)Yacht, und sie deshalb „wachsen liess, wie sie es wollte“.<br />
Von seinem alten Freund Raul Gardini erhielt er einen der<br />
IL-MORO-Masten, und für eine relativ geringe Summe konnte er<br />
auch noch den Flügelkiel der alten STARS AND STRIPES erwerben<br />
und in seinem Boot verbauen. Nun, da die HEROINA vom Stapel<br />
gelaufen war, sei sie „so etwas wie ein alter Freund“ für ihn geworden,<br />
sagte er. Frers selbst war es übrigens auch, der die aus<br />
Mahagoni gebaute und mit Epoxy überzogene HEROINA als „die<br />
originale Holz-Wally“ bezeichnete, schliesslich sei sie noch vor der<br />
ersten Bassani-Wally gezeichnet und gebaut worden.<br />
Sechzehn Jahre lang segelte Frers die HEROINA mit seiner Familie<br />
als Cruiser entlang der Toscana, der italienischen und französischen<br />
Riviera und in griechischen Gewässern. Als ihm das Getrampel<br />
der Gäste auf dem Achterdeck zu laut wurde, verlegte er<br />
58
INFO<br />
Im Logo der HEROINA, welches Skipper<br />
Marius Swart selbst entworfen<br />
hat, versteckt sich das Zeichen für<br />
eine seltene Autoimmunerkrankung,<br />
der Lupus erythematodes, auch<br />
Schmetterlingsflechte genannt. Das<br />
Eignerpaar des Schiffes hat sich dem<br />
Kampf gegen diese Krankheit verschrieben,<br />
bei der das körpereigene<br />
Immunsystem fehlreguliert ist: Es<br />
richtet sich nicht nur gegen Bakterien,<br />
Viren und Krebszellen, sondern auch<br />
gegen gesunde körpereigene Zellen.<br />
Dadurch werden schliesslich Organe<br />
und Organsysteme wie etwa die Haut<br />
geschädigt. Charakteristisch für den<br />
Lupus ist das sogenannte Schmetterlingserythem,<br />
eine Rötung, die sich<br />
vom Nasenrücken ausgehend symmetrisch<br />
auf die Jochbein- und Wangenregion<br />
ausdehnt. Die Ursache für<br />
diese krankhafte Reaktion des Immunsystems<br />
ist bisher unbekannt.<br />
Quelle: Wikipedia<br />
kurzerhand die Eignerkabine von achtern nach vorn. Probates Mittel dazu schien ihm die<br />
Kettensäge gewesen zu sein. Mit der liess er kurzerhand Wände und Einbauten abtrennen<br />
– und gleich noch einige weitere Änderungen im Salon vornehmen. Das Boot war<br />
fortan in Südamerika genauso unterwegs wie auf dem Mittelmeer, in der Karibik sowie<br />
an der US-Ostküste. Dort kaufte sie 2010 der erfolgreiche US-amerikanische Marketingmann<br />
Tim Rutter, ein Segelenthusiast von Kindesbeinen an, und liess HEROINA im Winter<br />
2013 in der Hinckley- und in der Newport-Schiffswerft in Rhode Island aufwändig überholen.<br />
„Wir überarbeiteten fast alles, aussen wie innen“, sagt der neue, sympathische und<br />
völlig unprätentiös auftretende Eigner nach dem dreieinhalb Monate währenden Refit –<br />
ohne jedoch Aussehen und Substanz des Bootes verändert zu haben. Das Ergebnis kann<br />
sich – genau 20 Jahre, nachdem Frers die Yacht fertig gezeichnet hatte – durchaus sehen<br />
lassen: als die „Stradivari aller Segelyachten“ bezeichnete der bekannte Vendée-Globe-<br />
Einhandsegler Marc Guillemot das Schiff, als er nach der Überholung in St. Barth an Bord<br />
gekommen war und sich die „neue“ HEROINA bei einem ausgiebigen Segelschlag angesehen<br />
und sich von ihren optischen und seglerischen Qualitäten überzeugt hatte. Das<br />
weitläufige, teakbelegte Deck lädt – ungestört von überflüssigen Aufbauten – ein, barfuss<br />
zu flanieren, unter Deck empfängt die Segler ein heller, aufgeräumter und frei von<br />
Schotts und Wänden gestalteter Salon. Helle Materialien und moderne Technik wurden<br />
mit Augenmass mit klassischen, zeitlos-eleganten Linien kombiniert. Doch konnte diese,<br />
von Frers eigentlich als „Reise“-Yacht konzipierte Schönheit nach dem Refit auch durch<br />
Schnelligkeit glänzen?<br />
Klärung sollte nach einem erfolgreichen ersten Test bei den Regatten vor St. Barth Anfang<br />
des letzten Jahres eine Teilnahme an der 34. Auflage der Museum of Yachting Classic<br />
Yacht Regatta vor Newport / Rhode Island, dem dritten und letzten Teil der North American<br />
Panerai Classic Yachts Challenge, bringen. Acht Yachten sollten in der „Class Brown –<br />
Spirit of Tradition, Non-Spinnaker“ auf einem Rundkurs um Conanicut Island um Sieg und<br />
Platz wetteifern, darunter die bekannte – und schnelle – Yachten RIVAL, ein Jim-Taylor-<br />
Design aus 1993, die Sloop EQUUS, gezeichnet im Jahr 2000 von Joel White, die 8-Meter-<br />
Yacht PLEIONE, ein Jim-Taylor-Riss von 2004 sowie RACE HORSE von Stephens, Waring &<br />
White aus dem Jahr 2010. Ausserdem am Start waren der Raimond-Hunt-Riss HYDRA aus<br />
dem Jahr 1945, die 1996 erbaute WILD HORSES des Designers Joel White und der Schoner<br />
REBECCA OF VINEYARD von Nat Benjamin aus dem Jahr 2001.<br />
Konnten sich am Ende über die begehrte Trophäe "Overall Panerai Spirit of Tradition Award"<br />
freuen: Marius Swart, Kathy und Tim Rutter und Haley Allen (von rechts) vertraten die Crew<br />
bei der Prizegiving Ceremony. Michele Gallgher (links) überreichte die wertvolle Silberschale<br />
im Namen des Hauptsponsors.<br />
59
classic yacht regatta heroina<br />
Achtzehneinhalb Seemeilen waren am ersten Renntag zu absolvieren,<br />
der Himmel war wolkenverhangen, es nieselte – aber<br />
rechtzeitig zum Start um 12.40 Uhr gleich südlich der Claiborne<br />
Pell Newport Bridge frischte der Wind auf. HEROINA legte sich<br />
sogleich ins Zeug – und bewies eindrucksvoll ihr Speed-Potential.<br />
Die von Sail Newport organisierte Museum of Classic Yacht<br />
Regatta ist Teil eines klassischen Wettfahrt-Trios, zu dem ausserdem<br />
die Nantucket Opera Cup Regatta und die „Corinthian Classic<br />
Yacht Regatta“ vor Marblehead gehören. Das besondere Verdienst<br />
des Hauptsponsors, eines italienischen Luxusuhren-Herstellers,<br />
ist es dabei zuvörderst, die Klassiker-Gemeinde an der<br />
US-Ostküste versammelt zu haben – und ihr über die Jahre eine<br />
praktikable wie exklusive Wettfahrt-Grundlage geschaffen zu<br />
haben, welche die verschiedensten Yachten vergleichbar macht<br />
und so die Gelegenheit bietet, perfekt organisiert miteinander<br />
und im sportlichen Gegeneinander regattieren zu können.<br />
Diesem Ruf war auch die HEROINA gern gefolgt. Der aus Südafrika<br />
stammende Captain Marius Swart führte die offiziell der Firma<br />
„Rhythm Marine Services“ gehörende Yacht nach dem Startschuss<br />
zunächst mit Kurs Süd geschickt zwischen dem Newport<br />
Neck im Osten und dem Beaver Neck im Westen hindurch, und<br />
an der Südspitze von Conanicut Island änderte er nach Rundung<br />
der grün-roten „NR“-Glockentonne am Beavertail Point den Kurs<br />
Richtung Nord. Vorbei ging es am flachen Dutch Island, dem<br />
pittoresken Plum Beach Lighthouse gen Norden, wobei Eigner<br />
Rutter, der zwischenzeitlich das Ruder übernommen hatte,<br />
durch ein kluges Vorwind-Manöver einen wichtigen Platz gut<br />
machen konnte. Die HEROINA querte den nördlichsten Punkt<br />
von Conanicut Island, den gleichnamigen Conanicut Point, und<br />
nun, auf dem letzten Schlag Richtung südlich gelegener Ziellinie,<br />
hiess es, noch einmal Nervenstärke zu zeigen sowie sauber<br />
und fehlerfrei zu segeln. Das gelang so gut, dass schliesslich<br />
feststand, dass die HEROINA nach zwei Wettfahrten und einem<br />
dritten und einem ersten Platz vor Newport insgesamt den<br />
zweiten Platz belegt hatte: HEROINA ging beim ersten Rennen<br />
zwar schon nach 2:31:03 Stunden als Erste durchs Ziel, musste<br />
aber der zwanzig Minuten später eintreffenden RIVAL nach<br />
berechneter Zeit den ersten und der nochmals zehn Minuten<br />
danach einlaufenden EQUUS von Eignerin Wendy Schmidt den<br />
zweiten Rang überlassen. Bei der einen Tag später laufenden<br />
zweiten Wettfahrt waren die Ergebnisse noch eindeutiger: HE-<br />
ROINA benötigte für die im Vergleich zum Vortag gut vier Seemeilen<br />
kürzere Distanz lediglich 1:49:52 Stunden, zwanzig Minuten<br />
später querte PLEIONE die Ziellinie, und knapp 25 Minuten<br />
nach HEROINA lief RIVAL ein – das hört sich nach viel an, relativierte<br />
sich jedoch nach berechneter Zeit auf einen zeitlichen<br />
Vorsprung HEROINAs zur Zweiten RIVAL auf lediglich 23 Sekun-<br />
Von der ersten bis zur letzten Minute der Klassiker-Regatta arbeitete die Crew engagiert und konzentriert - und brachte die HEROINA dadurch als Zweite<br />
ins Ziel. Im nächsten Jahr werden die Karten vor Rhode Island neu gemischt.<br />
60
HEROINA<br />
Luca Bassani, l'inventeur des fameux yachts Wally, au design futuriste et<br />
dernier cri, est connu pour ses designs spectaculaires, ses ponts souvent<br />
minimalistes, longilignes et très plats et ses petits roofs. On a tendance à<br />
oublier que c'est en réalité Germán Frers, constructeur naval argentin de<br />
renommée mondiale, qui a présenté le premier un « flush-deck » en 1957<br />
(soit bien avant l'ère Wally), alors qu'il n'avait que seize ans. Ce pont d'un<br />
yacht de dix mètres, aux normes du Cruising Club américain, avait été<br />
épuré de tout ce qui encombrait et l'on pouvait y circuler pieds nus. Frers<br />
s'en est inspiré pour dessiner ensuite l'HEROINA pour lui et sa famille. C'est<br />
ce bateau en bois qu'il qualifia lui-même de « Wally original en bois », car<br />
contrairement aux bateaux de Bassani, son « héroïne » était essentiellement<br />
construite en acajou. Après un changement de propriétaire et une<br />
rénovation de fond en comble, le yacht de 23 mètres vogue maintenant<br />
à nouveau. Lors de la 34e « Museum of Yachting Classic Yacht Regatta<br />
» au large de Newport (Rhode Island, Etats-Unis), qui est la troisième<br />
et dernière course du Panerai Classic Yachts Challenge en Amérique du<br />
Nord, le bateau a prouvé qu'en plus d'avoir une esthétique intemporelle,<br />
il peut aussi naviguer rapidement. Mais à quoi ressemble-t-il exactement,<br />
ce bateau qu'un constructeur naval couronné de succès et extrêmement<br />
célèbre a conçu pour lui et sa famille ? A-t-il juste été fait pour une simple<br />
navigation de crique en crique, avec assez d'espace pour embarquer<br />
une famille entière ? A-t-il été pensé avec un équipement moderne et des<br />
lignes harmonieuses ? Germán Frers s'est vite rendu à l'évidence que ce<br />
bateau, tout comme le premier construit quelques années auparavant,<br />
serait lui aussi longiligne, aurait un look épuré et possèderait une superstructure<br />
parfaitement plane. Sur ces pensées, Frers commença à concevoir<br />
son yacht exclusivement chez lui, car il ne voulait pas subir l'influence<br />
de ses collaborateurs au moment de définir les lignes de sont bateau.<br />
Conanicut Point<br />
Conanicut Island<br />
Plum Beach-<br />
Lighthouse<br />
Newport Bridge<br />
Dutch Island<br />
Newport<br />
Haley Allen während der MoY-Regatta vor Newport bei der Arbeit - an<br />
der Fockwinsch. Foto oben: Tim Rutter am Steuer seiner HEROINA<br />
Anfang 2013 vor St. Barth.<br />
Beavertail Point<br />
61
classic yachts regatta heroina<br />
62
Newport, Hafenstadt im Newport County in Rhode Island<br />
(25.000 Einwohner) wurde 1639 gegründet. Bereits sieben<br />
Jahre später machte sich die Stadt einen Ruf für ihren exzellenten<br />
Schiffbau. Die Stadt ist heute geprägt durch historische<br />
Häuser, Gassen, viele kleine Restaurants, Cafés und Geschäfte.<br />
Newport ist Austragungsort der jährlich laufenden "Museum<br />
of Yachting-Classic Yacht Regatta" (MoY). In der Thames<br />
Street in Newport ist auch die bekannte IYRS - School of<br />
Boatbuilding & Restauration ansässig, wo Klassik-Fans eine<br />
20monatige Ausbildung im Holzbootsbau absolvieren können.<br />
den – und siebeneinhalb Minuten zur Dritten PLEIONE.<br />
Der denkbar knappe, aber verdiente Gesamt-Silberplatz<br />
ging deshalb an HEROINA, die nur der mit einem ersten<br />
und einem zweiten Platz besser platzierten RIVAL von<br />
David Curtis den Vortritt lassen musste.<br />
Der guten Laune an Bord tat das keinen Abbruch: Bei<br />
unvermeidlichem amerikanischem Light-Beer wurde<br />
zunächst bei der Heimfahrt in die Conanicut Marina<br />
auf der gleichnamigen Insel gejubelt – und als dann<br />
bei der abendlichen Preisverleihung im Festzelt auf<br />
dem Gelände des berühmten Fort Adams im State<br />
Park zu vorgerückter Stunde die Crew zum zweiten<br />
Mal (nach Entgegennahme des Preises für den Zweiten<br />
Overall) auf die Bühne gerufen wurde, knisterte es<br />
förmlich vor Spannung. Aus den Händen der attraktiven<br />
Michele Gallagher, die den Hauptsponsor engagiert,<br />
charmant und kenntnisreich bei den nordamerikanischen<br />
Seglern vertrat, empfingen Eigner<br />
Tim und Kathy Rutter sowie Marius Swart und seine<br />
aus Nova Scotia stammende Freundin Haley Allen<br />
überglücklich auch noch den „Overall Panerai Spirit<br />
of Tradition Division Award“ für ihr erfolgreiches Gesamtergebnis<br />
bei den drei Klassiker-US-Ostküstenregatten<br />
vor Nantucket, Marblehead und Newport. Ein<br />
nahezu perfekter Einstand beim Ostküsten-Regatta-<br />
Trio – und eine angemessene Würdigung eines der<br />
schönsten und elegantesten heute noch existierenden<br />
sogenannten „Spirit of New Tradition“ – Klassiker.<br />
Designer und Erst-Eigner German Frers zeigte mit<br />
seiner „Holz-Wally“ HEROINA eindrucksvoll, dass harmonisch<br />
strakende Linien zeitlos schön sein können<br />
– und die Crew um Rutter, Swart, Allan & Co. bewies<br />
nach dem erfolgreichen Refit vor Rhode Island, dass<br />
die flache, langgestreckte 73-Fuss-Sloop in ihrem<br />
„zweiten Leben“ nicht nur immer noch eine gute Figur<br />
macht, sondern – von fachkundigen Händen gesteuert<br />
– dazu nun auch noch schnell und sportlich<br />
segeln kann.<br />
lesvoilesdesaintbarth.com,<br />
paneraiclassicyachtschallenge.com/en/pcyc/<br />
2014-calendar/#/tab1<br />
63
driven<br />
S-CROSS<br />
»<br />
Grösser,<br />
effizienter,<br />
leichter:<br />
Suzukis neuentwickelter 4 x 4-Crossover im C-Segment „SX4<br />
S-CROSS“ kombiniert die Allradfähigkeiten eines SUV mit dem<br />
guten Handling des Swift, einer hohen Fahrstabilität dank eines<br />
langen Radstands, niedrigen CO2-Emissionen und einem geringen<br />
Kraftstoffverbrauch. Damit steht der Fahrt zum Boot – beladen<br />
mit Taschen, Proviant und Segelsäcken samt fünfköpfiger Crew<br />
– nichts mehr im Wege. Kleinere Yachten bis 1.200 Kilogramm Gesamtgewicht<br />
zieht der Asiate auf Wunsch problemlos zum nächsten<br />
See – und wühlt sich dabei dank permanent zuschaltbarem<br />
Allrad auch gern mal durch Matsch und Sand.<br />
64
Text _ Paul Berg | Fotos _ Suzuki<br />
65
driven<br />
Fein abgestimmte Seitenlinien, die vom Frontstossfänger bis zu den Leuchten am Heck<br />
verlaufen, sowie eine abgerundete Kühlerhaube, die Stärke und Robustheit ausstrahlen soll,<br />
betonen die Emotionalität des neuen SX4. Chromelemente an der Fahrzeugfront, LED-Tagfahrlichter,<br />
mutig konturierte Wölbungen entlang der Seitenlinien sowie zweigeteilte Kombinationsleuchten am Heck<br />
sind neben der aerodynamischen Konzeption weitere Merkmale des Exterieurs des neuen S-CROSS.<br />
»<br />
Der neue SX4 punktete auf Anhieb durch ein gutes<br />
Platzangebot, einen fairen Preis und einen<br />
variablen Allradantrieb. Yasushi Sasaki, leitender<br />
Ingenieur, erklärt das neue Kompaktklassemodell<br />
so: „Das tägliche Leben – und damit auch das, was<br />
man von einem Auto erwartet – ist heute viel komplexer,<br />
als es noch vor ein paar Jahren war. Ob ein<br />
Familienausflug ans Meer, eine Shopping-Tour in der<br />
Stadt am Wochenende oder ein sportlicher Kurztrip,<br />
ob in unwegsamem Gelände, auf holprigen Landstrassen<br />
oder bei der ruhigen Fahrt auf der Autobahn<br />
– der SX4 passt sich allen Bedürfnissen perfekt<br />
an.“ Fast allen, könnte man ergänzen, denn für den<br />
richtig „harten“ Einsatz im Gelände fehlen eigentlich<br />
eine zusätzliche Untersetzung und eine grössere Bodenfreiheit.<br />
Macht aber nichts, denn ein „richtiger“<br />
Geländewagen will der im Werk von Magyar Suzuki<br />
in Esztergom (Ungarn) gefertigte S-CROSS gar nicht<br />
sein; Suzuki will sich mit dem neuen Allrounder vielmehr<br />
erneut als Experte in den Bereichen Crossoverund<br />
Allradfahrzeuge beweisen, ein extrem wichtiges<br />
Segment für die Schweiz, wo der Asiate sehr gut<br />
verkauft wird und die überwältigende Mehrheit der<br />
Neuwagen als Allrad-Pkw geordert werden. Dementsprechend<br />
vereinigte Suzuki bei der Entwicklung<br />
des neuen SX4 S-CROSS sein Know-how im Bereich<br />
der Kompaktwagen mit Technologien, die für Sport<br />
Utility Vehicles (SUVs) entwickelt wurden. Die Suzuki-Ingenieure<br />
haben sich darauf konzentriert, dem<br />
neuen SX4 S-CROSS ein unverwechselbares Cross-<br />
66
over-Styling (eine zurzeit angesagte Mischung aus SUV, Van und<br />
Kombi), den meisten Platz für Passagiere und Gepäck in seiner<br />
Klasse, fortschrittlichste Allrad-Technologie und eine der niedrigsten<br />
CO2-Emissionen in seinem Segment zu geben – mit Erfolg:<br />
Denn dadurch zeigt sich der SX4 S-CROSS tatsächlich als bemerkenswerte<br />
Kombination aus Styling, Nützlichkeit, Sicherheit, Leistung<br />
und Kraftstoffverbrauch. Er ist ein Modell, das gleichzeitig<br />
grossen Fahrspass und vielerlei Nutzungsmöglichkeiten bieten<br />
soll. Das ist gelungen: Die Geräumigkeit eines C-Segment-Fahrzeugs<br />
(das in Länge und Radstand um ganze sechzehn auf 430<br />
beziehungsweise zehn auf 260 Zentimeter gewachsen ist bei einer<br />
um ein paar Zentimeter geringeren Höhe gegenüber dem<br />
Vorgängermodell) ist ideal für eine Boots-Crew oder Familien. Mit<br />
seinem guten Platzangebot und einem Kofferraum-Volumen von<br />
430 Litern (VDA) nimmt der neue SX4 S-CROSS bei der Fahrt zum<br />
Hafen problemlos Taschen, Werkzeug und Proviant auch für einen<br />
längeren Törn auf. Rücksitz und Gepäckraumabdeckung können<br />
bei Bedarf auch abgenommen bzw. umgeklappt werden, um<br />
grösseren Gepäckstücken Platz zu machen. Dann lässt sich das<br />
Ladevolumen auf bis zu 1.270 Liter vergrössern. Das neue Allradsystem<br />
(Modell 1.6i 4 x 4) bietet dabei vier vom Fahrer per Drehwahlschalter<br />
an der Mittelkonsole wählbare Fahrmodi für mehr<br />
Leistung und Sicherheit unter unterschiedlichen Fahrbedingungen.<br />
Der AUTO-Modus setzt den Fokus auf Kraftstoffeffizienz unter<br />
typischen Fahrbedingungen. Als Voreinstellung benutzt das<br />
System den Vorderradantrieb (2WD). Dreht eines der Räder durch,<br />
schaltet es auf Allradantrieb (4WD) um. Ganz nebenbei sorgt der<br />
AUTO-Modus auch dafür, dass der neue SX4 für ein Crossover-<br />
Fahrzeug im C-Segment mit bemerkenswert niedrigen CO2-Emissionen<br />
aufwarten kann. Der SNOW-Modus ist optimal für das Fahren<br />
im Schnee sowie für nicht asphaltierte oder rutschige Oberflächen.<br />
Der LOCK-Modus (Sperre) dient dazu, das Fahrzeug aus<br />
Schnee, Schlamm oder Sand zu befreien. In dieser Einstellung<br />
wird das maximal mögliche Drehmoment an die Hinterachse weitergeleitet<br />
(50:50). Beim SPORT-Modus dagegen stehen Fahrspass<br />
und Agilität im Vordergrund, das Ansprechverhalten wurde hier<br />
aggressiver gestaltet, was insbesondere im unteren und mittleren<br />
Drehzahlbereich spürbar wird. Viel Aufwand haben die Entwickler<br />
auch dem Interieur gewidmet: Cockpit und Armaturenbrett<br />
überzeugen durch einen frischen Auftritt und griffsympathische<br />
Materialien auf allen Oberflächen. Die Konturen der Instrumententafel<br />
überlappen mit den Türen. Die Sitze, mit einer angenehmen<br />
und weichen Polsterung, sind aufwändig geformt und gesteppt.<br />
Silberne Zierelemente kontrastieren mit dem schwarzen<br />
Interieur und erzeugen einen sportlichen Look. Zur Auswahl stehen<br />
ein 1,6-Liter-Benzin- und ein gleichgrosser Dieselmotor mit<br />
jeweils vier Zylindern und 120 PS Leistung. Während beim Benziner<br />
der Kraftstoffverbrauch kombiniert mit knapp sechs Litern<br />
angegeben ist, beträgt er beim aufgeladenen Selbstzünder mehr<br />
als einen Liter weniger. Die maximale Leistung ruft der Benziner<br />
bei 4.400 Umdrehungen ab und erreicht dabei ein Drehmoment<br />
von 156 Nm. Der Turbodiesel stellt das maximale Drehmoment<br />
von 320 NM bereits ab 1.750 Umdrehungen zur Verfügung, was<br />
"Das tägliche Leben – und<br />
damit auch das, was man von<br />
einem Auto erwartet – ist<br />
heute viel komplexer, als es<br />
noch vor ein paar Jahren war.<br />
Ob ein Familienausflug ans<br />
Meer, eine Shopping-Tour in<br />
der Stadt am Wochenende oder<br />
ein sportlicher Kurztrip, ob<br />
in unwegsamem Gelände, auf<br />
holprigen Landstrassen oder<br />
bei der ruhigen Fahrt auf der<br />
Autobahn – der SX4 passt sich<br />
allen Bedürfnissen perfekt an."<br />
Das Glaspanorama-Schiebedach mit zwei zu öffnenden Glasschiebeelementen<br />
hat einen der grössten Öffnungsbereiche in dieser Fahrzeugkategorie<br />
(oben). Mit seinem Platzangebot und einem Kofferraumvolumen von 430<br />
Litern (VDA) nimmt der neue SX4 S-CROSS in seiner Klasse eine herausragende<br />
Stellung ein (Mitte). Cockpit und Armaturenbrett überzeugen<br />
durch einen frischen Auftritt und griffsympathische Materialien auf allen<br />
Oberflächen. Für Bootsbesitzer wichtig: eine Anhängerkupplung lässt sich<br />
für 700 CHF leicht nachrüsten (unten).<br />
67
driven<br />
das Dieselaggregat für uns zur ersten Wahl<br />
werden lässt. Bisher ist allerdings nur die<br />
Benziner-Variante mit einem stufenlosen<br />
(virtuell) siebengängigen Automatikgetriebe<br />
(CVT) kombinierbar, das sollten<br />
die Hersteller schnell ändern. Damit ist<br />
der neue SUZUKI SX4 S-CROSS ein solides<br />
Strassenfahrzeug, das auch problemlos<br />
Ausflüge ins Gelände mitmacht und<br />
vergleichbaren Modellen etwa von Peugeot,<br />
Nissan oder Mitsubishi Paroli bietet.<br />
Er richtet sich an preisbewusste Käufer,<br />
welche die Funktionalität eines Pkw in den<br />
Vordergrund stellen, und an junge Leute,<br />
die eine Familie gründen wollen, und denen<br />
der alte SX4 nun zu klein geworden<br />
ist. Die Preise beginnen für den 1.6i 4 x 4<br />
bei CHF 26.990; für den 1.6 TD 4 x 4 bei<br />
CHF 29.990 (auch eine 2WD-Variante ist erhältlich<br />
– ab CHF 19.990). Wer will, ordert<br />
eines der neuen, schicken Sondermodelle<br />
aus der „Swiss Edition“ von Sergio Cellano.<br />
Bei dieser exklusiven Ausführung gibt<br />
es für einen guten Preis viel an Zusatzausstattung.<br />
Dazu gehören unter anderem<br />
ein Navigationssystem, Lederausstattung<br />
sowie eine Fünf-Jahres-Premium- und Mobilitätsgarantie<br />
von der SUZUKI Automobile<br />
Schweiz in Safenwil. Entwarnung gibt es<br />
indes für Freunde des Vorgängermodells:<br />
Der alte, 4,15 Meter lange SX4 bleibt vorerst<br />
im Sortiment.<br />
suzuki.ch<br />
INFO<br />
Die CO2-Emissionsziele für die neuen<br />
Benzinmodelle des SX4 S-CROSS liegen<br />
nach Herstellerangaben beim Frontantrieb<br />
(2WD) mit Schaltgetriebe bei 125<br />
g/km*, mit CVT-Getriebe und Frontantrieb<br />
(2WD) bei 125 g/km*, beim Allradantrieb<br />
(4WD) mit Schaltgetriebe<br />
bei 130 g/km* und bei 130 g/km* beim<br />
Allradantrieb mit CVT-Getriebe. Die<br />
CO2-Emissionen bei den Dieselmodellen<br />
liegen beim Frontantrieb (2WD) mit<br />
Schaltgetriebe bei 110 g/km* und bei<br />
114 g/km* beim Allradantrieb (4WD).<br />
Mit diesen Zahlen gehört der neue SX4<br />
in diesem Segment nach Angaben von<br />
Suzuki zu den sparsamsten Modellen.<br />
(* Mit dem EASS-System).<br />
Macht auch abseits der Strasse eine gute Figur: Der S-CROSS will ein echter Allrounder sein; er eignet<br />
sich zum Shopping genauso wie zu einer Tour ans Wasser oder einen Ritt über sandige Waldwege.<br />
Logo oben: Wer will, ordert eines der neuen, schicken Sondermodelle aus der „Swiss Edition“ von Sergio<br />
Cellano. Bei dieser exklusiven Ausführung gibt es für einen guten Preis viel an Zusatzausstattung.<br />
SUZUKI SX4 S-CROSS<br />
Plus grand, plus puissant, plus léger : le nouveau<br />
crossover 4 x 4 compact « SX4 S-CROSS » de Suzuki<br />
combine les capacités motrices d'un SUV<br />
avec la maniabilité de la Swift et possède une<br />
excellente tenue de route grâce à un empattement<br />
long. En outre, il consomme peu de carburant<br />
et émet peu de CO2. Rien ne peut donc<br />
vous arrêter pour rejoindre votre bateau. Vous<br />
pouvez transporter vos bagages, vos provisions,<br />
vos sacs de voile, ainsi que cinq membres<br />
d'équipage. C'est sans aucun problème que ce<br />
Japonais peut transporter les petits voiliers de<br />
moins de 1200 kilogrammes jusqu'au lac le plus<br />
proche. Il roule dans la gadoue et dans le sable<br />
grâce au blocage des roues motrices. Yasushi Sasaki,<br />
directeur de l'ingénierie, le décrit ainsi : « Le<br />
quotidien est beaucoup plus complexe qu'avant<br />
et l'on attend donc beaucoup plus d'un véhicule.<br />
Que ce soit pour une balade à la mer, du shopping<br />
en ville le week-end ou une virée sportive ;<br />
que l'on empreinte des routes difficiles, des chemins<br />
cahoteux ou la paisible autoroute, le SX4<br />
s'adapte parfaitement à tous les besoins ». A<br />
tous ou presque, car pour les terrains vraiment<br />
« périlleux », il manque une démultiplication supplémentaire<br />
et une meilleure garde au sol. Peu<br />
importe, le S-CROSS fabriqué dans les ateliers de<br />
Magyar Suzuki à Esztergom en Hongrie, n'a pas<br />
la prétention d'être un « véritable » tout-terrain.<br />
Avec le nouvel allrounder, Suzuki veut plutôt<br />
prouver une fois de plus qu'il excelle en matière<br />
de crossovers et de 4 x 4, qui sont des segments<br />
essentiels en Suisse où le constructeur réalise de<br />
bonnes ventes et où la grande majorité des commandes<br />
de voitures neuves sont des tout-terrain.<br />
C'est pourquoi, en développant le nouveau SX4<br />
S-CROSS, Suzuki a réuni tout son savoir-faire en<br />
matière de voitures compactes avec des technologies<br />
développées pour les Sport Utility Vehicles<br />
(SUV). Les ingénieurs de Suzuki ont cherché à<br />
donner au nouveau SX4 S-CROSS un design de<br />
crossover tout à fait unique (c'est un mélange<br />
entre un SUV, un van et un break), ils ont voulu<br />
en faire le véhicule le plus spacieux de sa catégorie<br />
pour les passagers et les bagages, ils l'ont<br />
pourvu des technologies 4 x 4 les plus avancées<br />
et ont veillé à ce que ses émissions de CO2 soient<br />
les plus basses de son segment. Et ils y sont<br />
parvenus : le SX4 S-CROSS est effectivement la<br />
véritable alliance du design, de l'utilité, de la sécurité,<br />
de la performance et de la consommation<br />
limitée en carburant.<br />
68
2hemingways<br />
_ Kuba<br />
„Sie kamen einem ganz und gar nicht<br />
als Fischer vor, und dabei gehörten sie<br />
zu den allerbesten“, schreibt Hemingway<br />
in „Inseln unter dem Strom“.
hemingways kuba<br />
Mein<br />
wahres<br />
Zuhause<br />
Text | Fotos_ Matt Müncheberg<br />
70
4<br />
Must-See-Places<br />
auf Kuba für<br />
segelnde<br />
Hemingway-Fans.<br />
„In der Bar war ein halbes Dutzend<br />
Fischer, auch auf der Terrasse hatten sie<br />
zwei Tische besetzt. Es waren Fischer, die<br />
am Tag zuvor einen guten Fang gehabt<br />
hatten oder sich darauf verliessen, dass<br />
das gute Wetter und die Strömung anhalten<br />
würden. Sie liessen es darauf ankommen<br />
und blieben über Weihnachten<br />
an Land. Der Mann, dessen Name<br />
Thomas Hudson war, kannte sie, und er<br />
wusste, dass keiner von ihnen zu Weihnachten<br />
in die Kirche ging, und keiner<br />
machte sich als Fischer zurecht, absichtlich<br />
nicht. Sie kamen einem ganz und gar nicht<br />
als Fischer vor, und dabei gehörten sie zu<br />
den allerbesten“, schreibt Hemingway<br />
in „Inseln unter dem Strom“. Mit der Bar<br />
ist das noch heute existierende Restaurant<br />
direkt über der Bucht von Cojímar, ein<br />
paar Kilometer östlich von Habana Vieja,<br />
gemeint. Das ehemalige Fischerdorf mit<br />
seiner alten Festung versprüht heute den<br />
spröden Charme längst vergangener, goldener<br />
Tage. In der Calle Real Nummer 161<br />
/ Ecke Candelaria erinnern Fotos an den<br />
Wänden und ein Sportfischer-Pokal an<br />
den spät gefeierten Buchautor, der sich<br />
hier gern aufgehalten hat und seinen Blick<br />
aus den Fenstern auf die Bucht und das<br />
Meer hat schweifen lassen.<br />
Cojímar ist auch Schauplatz des Romans<br />
„Der alte Mann und das Meer“. Hier lag Hemingways<br />
Yacht PILAR. An Bord war einer<br />
der besten Fischer des Ortes, Gregorio Fuentes.<br />
Der Bootsmann des Schriftstellers<br />
diente als literarische Vorlage für die Figur<br />
des alten Mannes in dem mit dem Nobelpreis<br />
geadelten Werk. Der Sportfischer Hemingway<br />
fühlte sich zu den hart arbeitenden<br />
Fischern hingezogen, verbrachte viel<br />
Zeit mit ihnen – und beschrieb ihre Hände<br />
in „Inseln unter dem Strom“: „Das einzige,<br />
woran man Fischer wirklich erkannte, waren<br />
ihre Hände. Die Hände der Alten waren<br />
braun und knotig, voller Sonnenflecke,<br />
"Man müsste schreiben wie Cézanne malt",<br />
sagte Hemingway, der für seine Novelle<br />
"Der alte Mann und das Meer" 1953 erst<br />
den Pulitzer- und ein Jahr später den<br />
Literturnobelpreis erhielt (oben). Foto links:<br />
Segelnde Hemingway-Fans sollten in Cojimar<br />
haltmachen: 1962, ein Jahr nach dem<br />
Selbstmord des Dichters, stifteten die Fischer<br />
ihrem Freund hier eine Bronzeplastik.<br />
und ihre Finger und Handflächen waren<br />
narbig und von den Angelleinen tief eingekerbt.“<br />
Die Leute von Cojímar erzählen,<br />
dass sie ihrem Freund nach dessen Tod<br />
am 2.Juli 1961 ein Denkmal setzen wollten.<br />
Die Statue des Schriftstellers sollte in<br />
Bronze gegossen werden. Aber Bronze<br />
war wegen der bis heute andauernden<br />
US-Blockade knapp. Was tun? Die Fischer<br />
schleppten die Schiffsschrauben ihrer<br />
Fischerboote an, auf dass sie eingeschmolzen<br />
werden konnten, sagt man. Ein Jahr<br />
nach Hemingways Tod erstrahlte die Bronzebüste<br />
gegenüber der nach dem Dichter<br />
benannten Plaza an der Promenade, den<br />
Blick an der Festung vorbei aufs Meer<br />
gerichtet, überwölbt von einem stahlblauen<br />
Himmel und umkränzt von sechs<br />
roséfarbenen Säulen. 1972 wurde La<br />
Terraza auf Wunsch Fidel Castros zu<br />
einem Feinschmeckerlokal ausgebaut.<br />
1<br />
La Terraza<br />
Cojímar<br />
71
hemingways kuba<br />
2<br />
Ambos<br />
Mundos<br />
Hemingways Zimmer Nummer 511 im fünften<br />
Stock des Hotels Ambos Mundos ("Beide<br />
Welten") ist heute ein kleines Museum, das<br />
gegen eine kleine Gebühr besichtigt werden<br />
kann (oben). Unten: Im Zimmer gibt es auch ein<br />
Modell der Yacht des Dichters, der PILAR. Das<br />
Original steht im Garten der Finca Vigia (Tipp<br />
3, siehe nächste Seite).<br />
Kuba-Entdecker per Boot chartern üblicherweise<br />
ab Cienfuegos und übernehmen<br />
ihr Schiff in der Marina Marlin oder der<br />
gleich daneben liegenden Marina Alboran.<br />
Gesegelt wird dann zumeist südlich der<br />
1.200 Kilometer langen Hauptinsel des kubanischen<br />
Archipels. Zu dem gehören ausserdem<br />
auch die Inselgruppen Los Colorados,<br />
Sabana-Camagüey, Jardines de la Reina<br />
und Los Canarreos. Hemingway-Fans<br />
sollten unbedingt einige Landtage in Havanna<br />
einplanen. Im besten Mannesalter<br />
von 40 Jahren bezieht Hemingway hier ein<br />
Zimmer im Hotel Ambos Mundos („Beide<br />
Welten“) an der Kreuzung Calle Obispo /<br />
Mercaderes in Habana Vieja und beginnt<br />
seine Arbeit an „Wem die Stunde schlägt“,<br />
einem Roman über den Spanischen Bürgerkrieg.<br />
Das Hotel, ursprünglich das<br />
Stadthaus eines reichen Grafen aus dem<br />
18. Jahrhundert, existiert noch heute. Man<br />
sagt, dass Marcelino Pineiro, der damalige<br />
Zimmerkellner des Hotels, Papas zerfledderte<br />
Ausgabe des Don Quijote wieder<br />
an ihren Stammplatz gelegt, den kleinen<br />
Schreibtisch saubergewischt und das<br />
Bettlaken glattgezogen habe, als er vom<br />
Tod des Schriftstellers erfahren hatte. Das<br />
schmale Zimmer in der fünften Etage mit<br />
der Nummer 511 wurde fortan nicht mehr<br />
vermietet. Später wurde es in ein kleines<br />
Museum umgewandelt, das heute täglich<br />
zwischen 9 und 17 Uhr gegen eine kleine<br />
Gebühr besichtigt werden kann. Doch<br />
das Ambos Mundos bietet noch mehr. So<br />
kann man sich etwa mit dem musealen<br />
Hotel-Fahrkorb weitere zwei Stockwerke in<br />
die Höhe chauffieren lassen – und plötzlich<br />
hat man vom Restaurant auf der Dachterrasse<br />
aus einen imposanten Blick auf das<br />
Castillo del Moro auf der gegenüberliegenden<br />
Seite von Havanna-Ost, getrennt<br />
von der Altstadt nur durch den zum Bahia<br />
de la Habana führenden Canal de Entrada.<br />
72
Von Havannas Altstadt sind es nur 15 Taxi-Kilometer<br />
in südöstlicher Richtung bis<br />
zu Hemingways Finca Vigía. Im Dezember<br />
1939 kauft Hemingway das Anwesen<br />
auf dem Hügel Bacalao in San Francisco<br />
de Paula und soll es ab 1940 für 20 Jahre<br />
bewohnen. Der Schriftsteller hatte sich gerade<br />
von seiner zweiten Frau Pauline getrennt<br />
und Martha Gellhorn geheiratet. In<br />
dem weissen, 1888 fertiggestellten und von<br />
neun Hektar Gartenfläche umgebenen Kolonialstil-Gebäude<br />
beginnt er im Oktober<br />
1945 mit Arbeiten an „Land, See und Luft“,<br />
einem Roman, aus dem später „Über den<br />
Fluss und in die Wälder“, „Der alte Mann<br />
und das Meer“, „Inseln im Strom“ und „Der<br />
Garten Eden“ entstehen. Für die erstmals<br />
1952 in „LIFE“ abgedruckte Novelle „Der alte<br />
Mann und das Meer“ erhält Hemingway<br />
später den Literaturnobelpreis. Nach dem<br />
Tod des Schriftstellers fällt die Finca an die<br />
kubanische Regierung. Heute gilt sie als wesentlicher<br />
Teil des kulturellen Nationalerbes.<br />
Entsprechend gepflegt – und gut bewacht<br />
– ist La Finca Vigía, die heute das Museo Ernest<br />
Hemingway beherbergt.<br />
Hier liesse es sich auch heute trefflich leben:<br />
in einem lichtdurchfluteten, weiss<br />
getünchten Haus mit grosszügig geschnittenen<br />
Räumen, einem kleinen Pool<br />
und einem weit reichenden Blick von einer<br />
dezent modellierten Anhöhe – und<br />
gleich mehreren, auf die Zimmer verteilten<br />
Schreibmaschinen. Auf die korrekte<br />
Anordnung jedes Details im Haus und im<br />
gleich nebenan stehenden Katzenturm<br />
wurde peinlich genau geachtet. So erhält<br />
man als Besucher den Eindruck, als wäre<br />
„Papa“, der Kuba als sein „wahres Zuhause“<br />
bezeichnete, nur mal eben auf einen<br />
Drink ausgegangen. Leider darf das von<br />
9 bis 16 Uhr (sonntags bis 12, bei Regen<br />
geschlossen) geöffnete eigentliche Museumsgebäude<br />
nicht betreten werden<br />
(der nebenan stehende Turm schon). Wer<br />
– gegen Gebühr – fotografieren möchte,<br />
ist darauf angewiesen, durch die teilweise<br />
geöffneten Fenster zu knipsen – und<br />
den Augenblick abzupassen, in welchem<br />
gerade einmal keine Museumsangestellten<br />
wedelnd, plaudernd oder wischend<br />
im Bild steht.<br />
Gemälde im Turm von Hemingways Finca<br />
Vigía nach einem Foto - das zeigte den Dichter<br />
mit einem fremden Leoparden. Hemingways<br />
vierte Frau Mary Welsh gab das Foto deshalb<br />
erst frei, als ihr Mann selbst einen Leoparden<br />
erlegt hatte (oben). Unten: Schreibtisch im<br />
Turm und Pool im Garten der Finca.<br />
3<br />
Das ehemalige Haus Hemingways, die Finca Vigía, ist heute ein Museum. Betreten darf man es<br />
nicht, lediglich der Blick durch die geöffneten Fenster ist gestattet. Trotzdem lohnt sich ein Besuch.<br />
Finca<br />
Vigía<br />
73
hemingways kuba<br />
In der Bar El Floridita im Zentrum von Havanna, eröffnet 1817 unter dem Namen La Piña de Plata, soll der Daiquiri, ein Cocktail aus Rum, Zucker und<br />
Limettensaft, erfunden worden sein (oben). Besonders durch Ernest Hemingway gewann die Bar – und der Daiquiri – an Bekanntheit, wobei Hemingway<br />
stets seine eigene Variante des Cocktails mit der doppelten Menge Grapefruitsaft und Maraschino ohne Zucker getrunken haben soll, die er Papa Doble<br />
nannte. Hemingway zugeschrieben wird auch der Ausspruch: „Mi Mojito en La Bodeguita, mi Daiquiri en El Floridita.“ An der Theke im Barraum des El<br />
Floridita sitzt eine 2003 von José Villa Soberón geschaffene bronzene Figur von Hemingway (unten).<br />
4<br />
El Floridita<br />
Wer die Calle Obispo in Havanna weiter<br />
nach Westen in Richtung Capitolio National<br />
entlangschlendert, gelangt bei der<br />
Nummer 557 / Ecke Ave de Belgica an den<br />
Eingang der Bar El Floridita, neben der Bodeguita<br />
del Medio Hemingways Lieblingsetablissement.<br />
Man sagt, es gebe hier den<br />
besten Daiquiri Havannas. Nun, der Mojito<br />
und der Piña Colada munden mit dem hier<br />
ausgeschenkten, sieben Jahre alten, nach<br />
der Stadt benannten Rum, dessen Etikett<br />
die Figur des Turmes des Fortaleza de la<br />
Real Fuerza ziert, ebenfalls. Man sagt, dass<br />
die Frau des spanischen Konquistadoren<br />
Hernando de Soto von diesem Turm an<br />
der Plaza de Armas sehnsüchtig nach ihrem<br />
zur See fahrenden Mann Ausschau<br />
gehalten habe. Als er bei einem Feldzug<br />
getötet wurde, sei sie mit gebrochenem<br />
Herzen im Turm gestorben, auf dem noch<br />
heute ihre Statue steht, bekannt geworden<br />
als „La Giraldilla“. – Dazu eine milde<br />
Romeo & Juliet - Zigarre, und schon fühlt<br />
man sich in die 1950er Jahre zurückversetzt,<br />
denn: Gleich links vom Eingang, lässig<br />
auf die Bar gestützt, grüsst Hemingway<br />
– in Metall gegossen – und betrachtet<br />
scheinbar belustigt das Treiben der Touristen<br />
entlang des elegant geschwungenen,<br />
langen hölzernen Tresens. Doch Vorsicht:<br />
Man sollte sich nicht in die Nähe der Figur<br />
setzen – man läuft sonst Gefahr, ständig<br />
fotografiert zu werden… Und warm anziehen<br />
sollte man sich auch, denn im Inneren<br />
der legendären Cocktailbar, in der<br />
auf Wunsch auch sämtliche kubanischen<br />
Markenzigarren gereicht werden, stilvoll<br />
an einem Hölzchen entzündet, laufen<br />
gleich mehrere Klimaanlagen auf Hochtouren.<br />
Hemingway hätte das vermutlich<br />
nicht viel ausgemacht. Er hätte sich seinen<br />
grobgestrickten, blauen Fischer-Wollkragenpullover<br />
übergezogen. Und sich noch<br />
einen Daiquiri bestellt.<br />
74
Quatre sites incontournables à Cuba pour les navigateurs<br />
adeptes d'Hemingway :<br />
1. La Terraza / Cojimar – Cojimar est le théâtre du roman Le vieil<br />
homme et la mer. C'est aussi à cet endroit qu'était amarré PILAR, le<br />
yacht d'Hemingway. Les habitants de Cojimar racontent qu'ils ont voulu<br />
ériger un monument à sa gloire après sa mort le 2 juillet 1961. La statue<br />
de l'écrivain devait être coulée dans le bronze. Mais à cause du blocage<br />
américain, ils ont toujours manqué de bronze jusqu'à aujourd'hui.<br />
Comment faire ? On raconte que les pêcheurs ont rassemblé les vis de<br />
leurs bateaux de pêche, qu'ils ont fait fondre ensuite. Ainsi, un an après<br />
la mort d'Hemingway, sur la place portant le nom du poète, le long de<br />
la promenade menant au fort, son buste de bronze brillait, le regard<br />
fixé vers la mer, abrité par un toit bleu acier et entouré de six colonnes<br />
roses. En 1972, La Terraza a été transformée en restaurant gastronomique<br />
comme le souhaitait Fidel Castro.<br />
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2. Ambos Mundos – Les amateurs d'Hemingway doivent à tout prix prévoir<br />
une escale de quelques jours à la Havanne. C'est ici qu'Hemingway,<br />
à 40 ans, dans la force de l'âge, s'installe dans une chambre de l'hôtel<br />
Ambos Mundos (« Les deux mondes ») au croisement de Calle Obispo<br />
/ Mercaderes à Habana Vieja et qu'il commence à travailler sur Pour<br />
qui sonne le glas, un roman sur la guerre civile espagnole. L'hôtel, qui<br />
était à l'origine la maison de ville d'un riche comte du 18e siècle, existe<br />
aujourd'hui encore. L'étroite chambre au cinquième étage porte le<br />
numéro 511 et n'a plus été louée depuis. Plus tard, elle a été réaffectée<br />
en petit musée, ouvert au public quotidiennement, entre 9 heures et 17<br />
heures, moyennant une petite contribution financière.<br />
3. Finca Vigia – 15 kilomètres en taxi vers le sud-est de la vieille ville<br />
de la Havanne suffisent pour rejoindre la Finca Vigia d'Hemingway. En<br />
1939, Hemingway achète la propriété de la colline de Bacalao à San<br />
Francisco de Paula où il passera 20 ans de sa vie à partir de 1940. Dans<br />
ce bâtiment blanc de style colonial terminé en 1888, entouré d'un jardin<br />
de 9 hectares, il commence en octobre 1945 à écrire Terre, mer et air,<br />
un roman qui l'inspirera plus tard pour Au-delà du fleuve et sous les arbres,<br />
Le vieil homme et la mer, Iles à la dérive, et Le jardin d'Eden. Après<br />
la disparition de l'auteur, le gouvernement cubain entre en possession<br />
de la Finca. Elle est aujourd'hui une part essentielle du patrimoine national.<br />
Elle est entretenue et surveillée comme il se doit et elle abrite<br />
aujourd'hui le musée Ernest Hemingway. Chaque détail d'agencement<br />
dans la maison et dans la tour du chat attenante a été pensé avec une<br />
minutie incroyable. Ainsi, le visiteur a l'impression que « papa », qui<br />
qualifiait Cuba de « véritable maison », est juste sorti boire un verre.<br />
4. El Floridita – En déambulant de la Calle Obispo à la Havanne vers<br />
Capitolio National à l'ouest, on arrive près de Bodeguita del Medio, au<br />
numéro 557 de l'Avenue de Belgica, à l'entrée du bar El Floridita qui<br />
était l'établissement préféré d'Hemingway. Allumez un cigare doux<br />
Roméo et Juliette et vous vous verrez projeté dans les années 1950 car<br />
tout à gauche de l'entrée, adossé tranquillement au long comptoir de<br />
bois aux élégantes courbes, Hemingway vous salue, coulé dans le métal,<br />
et regarde d'un air visiblement amusé ce que font les touristes.<br />
Jetzt<br />
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erscheint am<br />
23. April 2014
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# 2<br />
Sonnenschutz<br />
von Segelprofis für Segelprofis<br />
Diese Sonnenbrille ist ein Traum für Wassersportler und speziell<br />
Segler: Die N´Authentic Pro wurde von Whiteout & Glare<br />
Sports in enger Zusammenarbeit mit Seglern entwickelt.<br />
Das Modell geht dabei mit FFT-Flex Temple Technology,<br />
SSR-Slide Stop Rubber System oder auch RCS-Rubber<br />
Change System in die Regatta um den besten Sonnenschutz<br />
für die Augen. Übersetzt heisst das so viel wie: perfektes<br />
Outfit, perfekter Sitz und perfekte Sicht. Gestelle und Gläser<br />
sind in unterschiedlichen Farben erhältlich, alle Infos auf<br />
whiteout-glare.com<br />
Neu aufgelegt: AQUATIMER von IWC<br />
Erstmals ist ein Modell aus der Taucheruhren-Linie von IWC aus Schaffhausen mit der Haute-Horlogerie-Komplikation<br />
"Ewiger Kalender" ausgestattet. Die Aquatimer Perpetual Calendar Digital Date-Month (Ref. IW379401) aus<br />
kautschukbeschichtetem Titan und 18 Karat Rotgold besitzt das Manufakturkaliber 89801 mit ewigem Kalender<br />
sowie digitaler Grossanzeige für Tag und Monat, die in der Tradition des Systems Pallweber von<br />
1884 steht. Dank sogenannter Momentschaltung können bis zu fünf Anzeigescheiben<br />
zeitgleich bewegt werden. Das betont technisch gestaltete Zifferblatt wird<br />
von den übergrossen Ziffern des bis zum Jahr 2100 mechanisch programmierten<br />
ewigen Kalenders geprägt. Das auf fünfzig Exemplare<br />
limitierte, 60.300 CHF teure Flaggschiff der Linie hat einen Gehäuse-<br />
Durchmesser von 49 Millimetern. Damit ist die Uhr die zweitgrösste<br />
Armbanduhr der IWC-Geschichte – gleich nach der Grossen Fliegeruhr<br />
aus dem Jahr 1940. Die Wasserdichtigkeit ist mit 10 bar angegeben. iwc.com<br />
Maritime Heritage<br />
Kollektion<br />
von MARINEPOOL<br />
Fotos: Hersteller<br />
Mit dem Jara Cardigan Women aus einhundert Prozent Baumwolle präsentiert<br />
MARINEPOOL einen modischen, navyfarbenen Strickcardigan mit Raglanärmeln<br />
und zwei aufgesetzten Taschen mit maritimen Details wie Ösen, Kompassstickerei<br />
und Schleifenband. Weitere Merkmale dieses angenehm zu tragenden Stückes<br />
sind zweifarbige Zierstreifen an Reissverschluss und umgeschlagenen Ärmeln, ein<br />
gesticktes Artwork am Rücken sowie ein MARINEPOOL-Zipper am Reissverschluss.<br />
Das ebenfalls in navy erhältliche Troyer-Pendant für den Mann heisst Galtano und<br />
besteht wie Jara aus einhundert Prozent Baumwolle. Dieser schöne Strickpullover<br />
hat einen Frontzipper, hohen Kagen sowie kontrastfarbene Zierstreifen an Ärmel,<br />
Kragen und Reissverschluss. Passt perfekt für die Übergangszeit oder einfach zum<br />
Drunterziehen. marinepool.com<br />
76
3laubegast _ Scheunenfund<br />
Damit wurden jedoch nicht nur die<br />
Maschinen vor einer drohenden<br />
Versteigerung gerettet: Auch die zu<br />
diesem Zeitpunkt in der Halle und damit<br />
in der Insolvenzmasse befindlichen<br />
sieben klassischen Schweizer<br />
Motoryachten konnten zusammengehalten<br />
werden. Und spätestens da<br />
wird die Geschichte richtig interessant.<br />
77
laubegast Scheunenfund<br />
Classic<br />
7Dresdner Investoren übernahmen die Werft und betrieben sie eigenständig – bis 2005: Da verkauften die Investoren wieder. Nun hiess<br />
die Werft „Schiffs- und Yachtwerft Dresden“. Und die Werftmitarbeiter taten auch zu diesem Zeitpunkt wieder, was sie hier schon immer<br />
taten: Sie reparierten und warteten. Vor allem Dampfer der Sächsischen Dampfschifffahrt, von den Einheimischen liebevoll „Weisse Flotte“<br />
genannt. Inzwischen gibt es wieder einen neuen Eigner. Der kaufte mit der Werft auch sieben hölzerne Motoryachten aus der Schweiz.<br />
78
Text _ Matt Müncheberg I Fotos _ Bernd Oelsner<br />
Ihre Namen verführen zum Träumen.<br />
Ihr Design lässt keinen Bootsliebhaber kalt.<br />
Sie heissen FLANEUR, ANNIE, PARADISO, LE PELI-<br />
CAN, LIDO und TOM II, oder sie sind namenlos.<br />
Und alt sind sie, teilweise sogar sehr alt – einige über 100 Jahre. „Historisch“ sagen Fans<br />
dazu oder „klassisch“. Attribute, welche diese Schmuckstücke jedoch nicht annähernd beschreiben<br />
können. Metallene Werft-Plaketten weisen ihre Herkunft aus; allesamt stammen<br />
sie aus der Schweiz und aus sogenanntem „gutem Hause“. Was sie vereint: Die insgesamt<br />
sieben Schönheiten kamen beim Eigentümerwechsel einer alteingesessenen deutschen Werft<br />
als „Scheunenfund“, oder besser: „Werftfund“, zum Vorschein. Nun suchen die klassischen<br />
Raritäten, teilweise fertig restauriert, teilweise nur noch aus dem unbehandelten Rumpf<br />
bestehend, neue Eigner. „Den einen“ neuen Eigner. Doch der Reihe nach.<br />
79
laubegast Scheunenfund<br />
80
Hier sieht es aus, als ob die Arbeiter der<br />
Werft nur mal eben Pause machen würden.<br />
Das Werkzeug liegt an seinem Platz,<br />
alles wirkt sauber und aufgeräumt. Auch<br />
die FLANEUR im Bild wartet, so scheint<br />
es, nur auf das baldige Zuwasserlassen.<br />
81
laubegast Scheunenfund<br />
2011, nach über 155 Jahren ihres Bestehens, beantragte die Werftleitung Insolvenz, zum zweiten Mal. Dann kam im<br />
letzten Jahr Reinhard Saal. Der 62-Jährige Unternehmer aus dem nordrhein-westfälischen Siegen gab ein Angebot in unbekannter<br />
Höhe ab – und erhielt in letzter Minute den Zuschlag. Damit wurden nicht nur die Maschinen vor einer drohenden<br />
Versteigerung gerettet. Auch die zu diesem Zeitpunkt in der Halle und damit in der Insolvenzmasse befindlichen sieben<br />
klassischen Schweizer Motoryachten konnten zusammengehalten werden.<br />
1855 errichtete die deutsche Sächsisch-Böhmische<br />
Dampfschifffahrts-Gesellschaft eine<br />
Werft in Dresden-Blasewitz. Sie bot Reparaturen<br />
an und stellte Platz für Winterlager zur Verfügung.<br />
Drei Jahre später, 1958, begannen die Werftarbeiter<br />
auch, im Kundenauftrag neue Schiffe zu bauen.<br />
Die Raddampfer FRIEDRICH AUGUST, KÖNIG JO-<br />
HANN, die STADT MEISSEN, GERMANIA, AUSSIG und<br />
WALDSCHLÖSSCHEN wurden hier endmontiert.<br />
Bis 1900 wurden 50 Raddampfer an die Sächsisch-<br />
Böhmische Dampfschiffahrts-Gesellschaft abgeliefert.<br />
Neun davon sind noch heute im Einsatz; die<br />
PILLNITZ aus dem Jahr 1886 ist einer davon. Im<br />
Jahr 1898 verlegte die Gesellschaft ihre Werft etwas<br />
stromaufwärts nach Laubegast. Fortan wurden<br />
auch andere Motorschiffe hergestellt, 125 waren es<br />
bis 1945. Nach dem Krieg wurden Maschinen demontiert;<br />
die Werft nannte sich nun „Volkseigener<br />
Betrieb (VEB) Schiffsreparaturwerft Laubegast“. Die<br />
Arbeiter taten das, was sie immer getan hatten: Sie<br />
reparierten Schiffe. Und, ab 1958, bauten sie auch<br />
wieder neue. 165 Schiffe umfasste die Bauliste zum<br />
Schluss. Dann kam die sogenannte „Wende“, der<br />
Sozialismus brach zusammen. Mit der Wende wurde<br />
privatisiert: Erfolglos, wie sich bald herausstellen<br />
sollte. Als neues Mitglied des Werftverbundes<br />
Deutsche Binnenwerften musste – ausbleibender<br />
Aufträge wegen – Insolvenz angemeldet werden.<br />
Im Jahr 2000 dann ein erster, bescheidener Neuanfang.<br />
Dresdner Investoren übernahmen die Werft<br />
und betrieben sie eigenständig – bis 2005: da verkauften<br />
die Investoren wieder. Nun hiess die Werft<br />
„Schiffs- und Yachtwerft Dresden“. Und die Werftmitarbeiter<br />
taten auch zu diesem Zeitpunkt wieder,<br />
was sie hier schon immer taten: Sie reparierten<br />
und warteten. Vor allem Dampfer der Sächsischen<br />
Dampfschifffahrt, von den Einheimischen liebevoll<br />
82
Classic Seven<br />
Detail einer der "Classic Seven": Die Boote aus dem Ostteil Deutschlands<br />
können mit Fug und Recht als schwimmende Kulturgüter bezeichnet werden,<br />
stehen sie doch für eidgenössische Bootsbaukunst in Perfektion. Die älteste<br />
Yacht des „Scheunenfundes“ ist 2014 ganze 105 Jahre alt geworden.<br />
Leur nom invite à la rêverie. Leur design ne laisse aucun<br />
amateur de bateaux indifférent. Ils s'appellent FLANEUR,<br />
ANNIE, PARADISO, LE PELICAN, LIDO et TOM II, ou ne portent<br />
pas de nom. Et ils sont vieux, très vieux même, certains ont<br />
plus d'un siècle. Les fans les qualifient « d'historiques » ou<br />
de « classiques ». Ces adjectifs se rapportent parfaitement à<br />
ces bijoux. Des médaillons métalliques indiquent leur provenance<br />
: de « bonnes maisons » suisses. Ce qui les réunit : ces<br />
sept merveilles ont toutes refait surface comme des « trouvailles<br />
de grange », ou plutôt des « trouvailles de chantier »,<br />
après le changement de propriétaire d'un chantier naval historique<br />
allemand. Ces pièces rares classiques, dont certaines<br />
sont déjà entièrement restaurées et d'autres n'ont plus que<br />
leur coque d'origine, cherchent de nouveaux propriétaires,<br />
ou plutôt « le propriétaire idéal ». Mais reprenons dans<br />
l'ordre. Lorsque Reinhard Saal a racheté le chantier naval de<br />
Dresde « Schiffs- und Yachtwerft Dresden », il ne s'attendait<br />
pas à une telle surprise : l'entrepreneur de 62 ans de Siegen,<br />
en Rhénanie du Nord-Westphalie, a obtenu sept bateaux à<br />
moteur suisses classiques en plus du chantier naval prévu. Ils<br />
étaient entreposés là. Saal a fait appel aux services de <strong>Go</strong>ttfried<br />
Schaaf, propriétaire de la manufacture de bateaux du<br />
même nom et grand spécialiste en la matière. A partir de là,<br />
le nouvel aménagement du chantier naval n'était plus la<br />
seule tâche qui lui incombait ; il devait aussi veiller à ce que<br />
les historiques « Classic seven », échoués à Laubegast, trouvent<br />
leur « bienfaiteur » (ou bienfaitrice), si possible en Suisse,<br />
leur pays d'origine. Après tout, ces bateaux d'ex-Allemagne<br />
de l'Est peuvent être considérés à juste titre comme des biens<br />
culturels flottants, puisqu'ils représentent à merveille<br />
l'architecture navale helvétique. Le plus ancien bateau de la<br />
« trouvaille de grange » a eu 105 ans en 2014 : le nom de ce<br />
day cruiser construit en 1909 par Treichler & Co a été effacé.<br />
Ce qui a été conservé, ce sont les lignes élégantes et classiques<br />
de sa coque. Vient ensuite ANNIE, le « n° 6 » de 1912,<br />
construit par E. Leemann à Pfäffikon / Zurich. Jusqu'en 2006,<br />
ce bateau à gaillard d'avant et aux membrures courbées,<br />
servait de taxi nautique sur le lac de Zurich, grâce à un cockpit<br />
ouvert et des places assises à l'arrière. LE PELICAN, véritable<br />
pièce de maître de 1919, est un runabout ouvert dessiné<br />
dans un chantier naval du lac de Genève avant d'être construit<br />
non loin de là, à Megève, en France. LIDO a été mis sur<br />
quille en 1928 dans le célèbre chantier naval traditionnel de<br />
John Faul à Horgen. FLANEUR a été construit en 1944 chez F.<br />
Portier près du lac de Zurich. Quant au bateau à cabine TOM<br />
II, c'est une pièce de « l'artisanat suisse », construite également<br />
par Faul à Horgen. PARADISO est le dernier à chercher<br />
un nouveau propriétaire, et non des moindres. C'est le plus<br />
petit de ces bateaux à moteur classique et il a été construit<br />
par Müller-Herzog à Spiez.<br />
83
laubegast Scheunenfund<br />
„Weisse Flotte“ genannt. Plötzlich keimte wieder<br />
Hoffnung auf in Laubegast. Ein Grossauftrag für<br />
zwei Fähren für Kenia sollte Beschäftigung und<br />
Geld in die leeren Kassen bringen. KWALE und<br />
LIKONI wurden die stolzen Schiffe benannt; wer<br />
heute die Internetseite sywdresden.de der Werft<br />
anklickt, dem wird immer noch unter „Aktuelle<br />
Projekte“ die feierliche Übergabe der Fähren am<br />
14. Juni 2000 in Mombasa an die Kenya Ferry Services<br />
Ltd. vermeldet. Danach war endgültig Schluss<br />
für die Dresdener Traditionswerft. 2011, nach über<br />
155 Jahren ihres Bestehens, beantragte die Werftleitung<br />
Insolvenz, zum zweiten Mal. Insolvenzverwalter<br />
Franz-Ludwig Danko wurde mit der Abwicklung<br />
betraut. Ohne Investor fehle das Geld, um den Betrieb<br />
fortzuführen, sagte Danko. Trotzdem hielten<br />
die zwanzig Werftmitarbeiter den Betrieb aufrecht<br />
- bis zu ihrer endgültigen Kündigung. Geschäftsführer<br />
Sebastian Meyer-Stork sagte dem MDR Sachsen,<br />
für ihn sei diese Nachricht nicht überraschend gekommen.<br />
Dann kam in diesem Jahr Reinhard Saal.<br />
Der 62-Jährige Unternehmer aus dem nordrheinwestfälischen<br />
Siegen gab ein Angebot in unbekannter<br />
Höhe ab – und erhielt in letzter Minute<br />
den Zuschlag.<br />
ANNIE „Nr. 6“ aus dem Jahr 1912 – gebaut bei E. Leemann in Pfäffikon<br />
/ Zürich. Bis 2006 tat der Rundspant-Backdecker mit offenem Fahrstand<br />
und dahinter angeordneter Sitzplicht für die Fahrgäste zuverlässig als<br />
Taxiboot auf dem Zürichsee seinen Dienst.<br />
Das Kabinenboot TOM II ist eine „SwissCraft“, gebaut bei Faul in Horgen<br />
(unten). Ganz unten: Die Spinde der ehemaligen Arbeiter erzählen ihre<br />
eigene Geschichte vom Auf und Ab der Werft an der Elbe.<br />
Damit wurden jedoch nicht nur die Maschinen vor<br />
einer drohenden Versteigerung gerettet. Auch die<br />
sich zu diesem Zeitpunkt in der Halle und damit<br />
in der Insolvenzmasse befindlichen sieben klassischen<br />
Schweizer Motoryachten konnten zusammengehalten<br />
werden. Und spätestens da wird die<br />
Geschichte richtig interessant. Saal holte sich mit<br />
dem Dresdner <strong>Go</strong>ttfried Schaaf von der gleichnamigen<br />
Bootsmanufaktur Schaaf einen erfahrenen<br />
Spezialisten an Bord, den er mit der Entwicklung<br />
des Projektes betraute. Er soll sich ab sofort nicht<br />
nur Gedanken um die Neuausrichtung der Werft<br />
machen; ihm obliegt es nun auch, die historischen,<br />
in Laubegast gestrandeten „Classic Seven“ an den<br />
Mann (oder die Frau) – und möglichst wieder in die<br />
angestammte Boots-Heimat Schweiz – zu bringen.<br />
Schliesslich kann man die Boote aus dem ehemaligen<br />
Ostteil Deutschlands mit Fug und Recht als<br />
schwimmende Kulturgüter bezeichnen, stehen sie<br />
doch für eidgenössische Bootsbaukunst in Perfektion.<br />
Die älteste Yacht des „Scheunenfundes“ ist<br />
2014 ganze 105 Jahre alt geworden. Der Name des<br />
1909 bei Treichler & Co. gebauten offenen Daycruiser<br />
ist verloren gegangen. Erhalten sind jedoch die<br />
stolzen, klassischen Linien des Rumpfes. Dann folgt<br />
die ANNIE „Nr. 6“ aus dem Jahr 1912 – gebaut bei<br />
E. Leemann in Pfäffikon / Zürich. Bis 2006 tat der<br />
84
INFO<br />
SCHAAF Boats<br />
startet Roadshow 2014<br />
Der mit dem Verkauf der sieben Schweizer Klassiker betraute Jörg Schaaf baut selbst erfolgreich<br />
in seiner SCHAAF Bootsmanufaktur GmbH in der Dresdener Österreicher Strasse<br />
95 Runabouts und Tender, mit denen er 2014 auf grosse Tour geht: Die Roadshow startet<br />
im April mit der TENDER31 in Cannes / Frankreich. In mehr als 20 Häfen in Frankreich, Italien,<br />
der Schweiz und Deutschland können Interessenten und Händler die TENDER31 testen,<br />
und eine Werft-Crew beantwortet ihre Fragen zum Boot und zur Manufaktur. „Im Vordergrund<br />
steht die Faszination Boot“, sagt Jörg Schaaf. Kunden hätten die Möglichkeit, das<br />
Boot in dem Revier ihrer Wahl zu testen. Am 24. und 25. Mai macht die Roadshow Station<br />
auf dem Zürichsee, davor hält die Werft am Vierwaldstätter See, am Lago Maggiore und<br />
am Luganersee. Die Roadshow kann übrigens auch live im Internet verfolgt werden. Und<br />
die SCHAAF Bootsmanufaktur verlost eine fünftägige Teilnahme an der Roadshow an der<br />
Côte d'Azur. Die Bootsmanufaktur gibt es seit 2010. Sechs verschiedene Modelle zwischen<br />
25 und 47 Fuss Länge werden angeboten. Neu im Programm ist eine Custom 40-Fuss-Yacht.<br />
Weitere Informationen zu den „Classic Seven“, zur Roadshow und Bewerbungen zur Teilnahme<br />
daran: schaaf-boats.com.<br />
"Am Anfang stand die Idee, eine alltagstaugliche<br />
Kombination eines klassischen<br />
Bootskörpers mit modernster Technik<br />
und Materialien zu schaffen", sagt Jörg<br />
Schaaf. Das aktuelle Modell aus seiner<br />
Bootsmanufaktur hat eine Länge von<br />
knapp 12 Metern, verfügt über zwei bis<br />
vier Betten und wird von zwei je 260 PS<br />
leistenden Dieseln angetrieben.<br />
85
laubegast Scheunenfund<br />
Rundspant-Backdecker mit offenem Fahrstand und<br />
dahinter angeordneter Sitzplicht für die Fahrgäste<br />
zuverlässig als Taxiboot auf dem Zürichsee seinen<br />
Dienst. Ein besonderes Sahnestück dürfte LE PELI-<br />
CAN aus dem Jahre 1919 sein – stammt sein Design<br />
doch von einer Werft am Genfersee. Gebaut wurde<br />
der offene Runabout dann im nicht weit entfernten<br />
französischen Megève. Der Spitzgattheck-<br />
Classic Open LIDO wurde 1928 bei der bekannten<br />
Schweizer Traditionswerft John Faul in Horgen auf<br />
Kiel gelegt. Die FLANEUR aus dem Jahr 1944 entstand<br />
bei F. Portier am Zürichsee. Und das Kabinenboot<br />
TOM II ist eine „SwissCraft“, gebaut ebenfalls<br />
bei Faul in Horgen. Die kleinste klassische Motoryacht,<br />
die einen neuen Eigner sucht, ist last but not<br />
least die PARADISO, gebaut bei Müller-Herzog in<br />
Spiez. <strong>YACHTING</strong> <strong>SWISSBOAT</strong> vermittelt gern den<br />
Kontakt zur Werft und zu der mit dem Verkauf betrauten<br />
Projektleitung – im Interesse des Erhalts<br />
dieser ganz besonderen Stücke nautischer, meisterlicher<br />
Handwerkskunst. Schreiben Sie bei Interesse<br />
einfach an info@yachting.ch, wir leiten Ihre<br />
Mail gern unverzüglich weiter. Gut, dass die Tradition<br />
des Schiffbaues bei der Laubegaster Werft nun<br />
fortgeführt wird und ein neues maritimes Kapitel<br />
aufgeschlagen wird. Mindestens genauso wichtig<br />
ist es jedoch, die „klassischen Sieben“ möglichst<br />
bald in geschickte, liebevolle Eignerhände zu geben,<br />
welche die Yachten fachgerecht restaurieren<br />
oder restaurieren lassen, sie bestmöglich pflegen<br />
und erhalten und sie natürlich sooft es geht der interessierten<br />
Öffentlichkeit zu präsentieren – frisch<br />
klarlackiert, mit glänzenden Bronzebeschlägen, auf<br />
dem Wasser auf einem der vielen schönen Schweizer<br />
Seen tuckernd, wo sonst?<br />
Ohne Investor fehlte das Geld, um den Betrieb fortzuführen.<br />
Trotzdem hielten die zwanzig Werftmitarbeiter den Betrieb<br />
aufrecht - bis zu ihrer endgültigen Kündigung.<br />
Warten auf neue Eigner und bessere Zeiten: weitere Klassiker, die<br />
in der Werft an der Elbe "gefunden" wurden (unten). Ganz unten:<br />
Impression aus der ehemaligen Werft.<br />
Saal holte sich<br />
mit dem Dresdner<br />
<strong>Go</strong>ttfried Schaaf von<br />
der gleichnamigen<br />
Bootsmanufaktur einen<br />
erfahrenen Spezialisten<br />
an Bord, den er mit<br />
der Entwicklung des<br />
Projektes betraute.<br />
ihm obliegt es, die<br />
historischen, in Laubegast<br />
gestrandeten<br />
„Classic Seven“ an den<br />
Mann zu bringen.<br />
86
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Gurlittstrasse 28, D-20099 Hamburg,<br />
Handelsregister: AG Hamburg HRB<br />
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GmbH, Bajuwarenring 14,<br />
D-82041 Oberhaching
knierim runabout 36<br />
Text _ Paul Berg I Fotos _ Knierim<br />
88
36<br />
Für ein langes<br />
Wochenende zu zweit:<br />
Neues<br />
Runabout 36<br />
von KNIERIM<br />
89
knierim runabout 36<br />
Den neuen Runabout 36 gibt es komplett offen oder mit Bimini-Dach; für nördlichere Breiten ist der sogenannte<br />
Express Cruiser mit lang gezogener Überdachung (optional mit Falt-Cabrio) erhältlich.<br />
Runabouts, kleine Motoryachten für vier bis zu maximal acht<br />
Personen, liegen derzeit im Trend. Die Boote, gern auch als<br />
Bow Rider, Center Console, Cuddy Boat oder Walkaround bezeichnet,<br />
sind klein genug und ausreichend motorisiert, um schnell zu<br />
sein und gut manövrieren zu können und werden oft eingesetzt<br />
für Rennen, oder um einfach seinen Hobbys wie Wasserski oder<br />
Angeln frönen zu können. Teilweise werden sie auch als Tender für<br />
grössere Yachten benutzt. Diesen Trend griff nun die Kieler KNIE-<br />
RIM-Werft auf und stellte ein von Beiderbeck-Design aus Bremen<br />
gezeichnete 36 Fuss langes Runabout im besten Wortsinne vor. Bis<br />
zu 740 PS treiben den 10,90 Meter langen Day Cruiser galant auch<br />
durch die raue See. Ob eine heisse Dusche nach dem Wakeboard-<br />
Törn, ein eisgekühlter Drink und Scampi vom Lavagrill im Cockpit,<br />
vieles ist möglich. Das betrifft auch die Konzeption des Bootes, das<br />
es komplett offen oder mit Bimini-Dach als Sonnenschutz gibt; für<br />
nördlichere Breiten ist der sogenannte Express Cruiser mit lang<br />
gezogener Überdachung (optional mit Falt-Cabrio) erhältlich. Anmutig<br />
und kraftvoll zugleich prescht der 36-Füsser mit einem Topspeed<br />
von deutlich mehr als 40 Knoten (rund 80 km/h) übers Wasser.<br />
Der scharfe V-Rumpf teilt die Wellen sauber und eignet sich so<br />
auch für etwas stärkeren Wellengang.Die Baunummer eins für einen<br />
Auftraggeber, der zwischen Barcelona und Mallorca hin- und<br />
herpendeln möchte, weist einen Mittelfahrstand auf, von dem<br />
aus der Fahrer in der Box allein rückwärts einparken kann. Grund<br />
dafür ist ein ins Cockpit geführtes Leinensystem. Muss ein Crewmitglied<br />
doch einmal auf das Vorschiff, so ist auch das ohne Probleme<br />
möglich: Der mittlere Teil der Windschutzscheibe ist umklapp-<br />
bar, und eine Treppe führt bequem und sicher aufs Vordeck. Weitere<br />
Features: Der Cockpittisch verschwindet genauso elektrisch<br />
im Boden wie die Niedergangs-Tür in Rollladen-Form. Der Ankerkasten<br />
ist komplett versenkt, die Badeleiter einziehbar. Unter den<br />
Cockpitsitzen lagert der Chablis in zwei Kühlschubladen oder in<br />
den Kühlboxen. Nur die Espressomaschine und die Spüle befinden<br />
sich unter Deck, wo die KNIERIM Runabout 36 auch in der Nasszelle<br />
mit einer für diese Bootsgrösse aussergewöhnlichen Stehhöhe von<br />
1,85 Metern aufwartet. Die U-förmige Sitzreihe für sechs Personen<br />
ist im Handumdrehen eine Doppelkoje. Dem Wunsch des gefahrlosen<br />
Wakeboardens entsprechend wurde der sehr agile Heckantrieb<br />
weit weg von der Badeplattform unter den Rumpf gezogen.<br />
Auf die gelangt die Crew übers Achterdeck, auf das eine vierstufige<br />
Treppe in der Mitte führt. Hinter den zwei D4-Motoren von<br />
Volvo Penta, bei der Erstausgabe mit je 300 PS, gibt es eine Heckklappe,<br />
hinter der ein 6-PS-Dingi verstaut werden kann. Die Rumpfform<br />
der Runabout 36 ist – wie bei KNIERIM fast schon selbstverständlich<br />
– zehntelmillimetergenau in einer der beiden hochmodernen<br />
Fünf-Achsen-Fräsen entstanden. Rumpf und Deck sind in<br />
GRP-Sandwichkonstruktion ausgeführt; der Süllrand im Cockpit,<br />
das Schanzkleid und der Heckspiegel glänzen in hochglanzpoliertem<br />
Mahagoni. „Wir durften in das Hightech-Boot Unmengen<br />
von Holz einplanen“, loben die Designer Tim Ulrich und Immo Lüdeling<br />
von Beiderbeck den Mut der Auftraggeber und das Handwerk<br />
von KNIERIM.<br />
knierim-yachtbau.de, beiderbeckdesigns.de<br />
90
36<br />
INFO<br />
Technische Daten<br />
KNIERIM Runabout 36<br />
(Baunummer 1)<br />
Länge über Alles: 11,50 m (37,7 Fuss)<br />
Rumpflänge: 10,90 m (35,8 Fuss)<br />
Wasserlinienlänge: 9,55 m<br />
Breite: 3,05 m<br />
Tiefgang (Rumpf): 0,65 Meter<br />
Gewicht: 2.500 kg<br />
Motoren: 2 x 300 PS Volvo Penta D4<br />
Antrieb: Z-Drive mit Duoprop<br />
Top Speed: ca. 44 Knoten<br />
(mehr als 85 km/h)<br />
Dieseltankvolumen: 570 Liter<br />
Frischwassertank: 200 Liter<br />
Abwassertank: 60 Liter<br />
Bauweise: GFK<br />
Leergewicht: ca. 5.900 Kilogramm<br />
CE-Kategorie: C<br />
Design: beiderbeck designs GmbH<br />
Telefon +41 44 300 35 35 · +41 32 331 35 35<br />
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short cuts<br />
# 3<br />
RIGI:<br />
Erst Frachtschiff,<br />
dann Salondampfer<br />
Das Dampfschiff RIGI, 1847 in London gebaut,<br />
ist ein einzigartiger Zeitzeuge für die<br />
Industrialisierung der Schweiz in der ersten<br />
Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es diente<br />
zuerst als Frachtschiff für den Nord-Süd-<br />
Warenverkehr von Luzern nach Flüelen<br />
und beförderte später die ersten Touristen<br />
als Salondampfer auf dem Vierwaldstättersee.<br />
Das einmalige und reich bebilderte<br />
„Bordbuch“, vom Museum Verkehrshaus<br />
der Schweiz herausgegeben, erzählt die<br />
packende Geschichte eines Objektes, das<br />
Mobilitätsgeschichte schrieb. Die ersten<br />
105 Jahre als Fracht- und Personendampfer<br />
beschreibt der bekannte Dampfschiffautor<br />
Josef Gwerder. Die spannende Rettungskation<br />
im Jahre 1959 und die Zeit danach<br />
im Verkehrshaus erörtert der Schifffahrts-Konservator<br />
des Verkehrshauses Dr.<br />
This Oberhänsli. Ausserdem ist das Buch<br />
ein Vermächtnis des Verkehrshaus-Pioniers<br />
Alfred Waldis an die Nachwelt, handelte es<br />
sich doch bei diesem Objekt um die erste<br />
Rettungsaktion eines Dampfschiffes in<br />
der Schweiz. Das Dampfschiff RIGI gilt als<br />
weltweit ältester erhaltener Glattdeck-Seitenraddampfer<br />
und ist zudem das älteste<br />
erhaltene motorisierte Verkehrsmittel der<br />
Schweiz. Nach 1,25 Millionen Fahrkilometern<br />
und 105 Dienstjahren wurde es aus<br />
dem Verkehr gezogen und fand 1959 den<br />
Weg in den damaligen Gartenhof des Verkehrshauses<br />
der Schweiz, wo es als Museumsrestaurant<br />
diente. Beim Hochwasser<br />
im Jahre 2005 erlitt es einen Totalschaden<br />
an den Holzaufbauten. Seit der Umplatzierung<br />
2008 vor der „Halle Schifffahrt, Seilbahnen<br />
und Tourismus“ wird das Dampfschiff<br />
RIGI restauriert – damit es bald wieder<br />
im Glanze von 1870 erstrahlt.<br />
Das Buch ist im Museums-Shop oder<br />
online erhältlich: shop.verkehrshaus.ch<br />
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<strong>YACHTING</strong> Swissboat | Impressum<br />
Chefredaktor Matt Müncheberg, muencheberg@yachting.ch REDAKTION & FOTOGRAFIE Paul Berg, Hans-Harald Schack, Stefan Schorr,<br />
Matt Müncheberg, Bernd Oelsner GRAFIK Bianca Stüben, Fabian Börner KOORDINATION Anett Hillers, info@yachting.ch<br />
Abonnement Abo-Service <strong>YACHTING</strong>, In Time Media Services GmbH, Postfach 1363, 82034 Deisenhofen, Tel. +41 (0) 31/52 80 377, Fax: +41 (0) 31 5280378,<br />
yachting@intime-media-services.ch | Abo-Preis: Inland für sechs Aus ga ben CHF 45.00 (Ausland zzgl. CHF 40.00 Porto). Anzeigen Anzeigenleitung Werner<br />
Hulliger, Tel. +41 (0) 31 382 11 81, Fax: +41 (0) 31 382 11 83, whulliger@inmedia.ch | Suzanne Brülhart, Tel. +41 (0) 31 382 11 80, Fax: +41 (0) 31 382 11 83<br />
sbruelhart@inmedia.ch | inMedia Services AG, Hirschengraben 8, Postfach 6723, 3001 Bern Druck Westermann Druck GmbH, Georg-Westermann-Allee 66,<br />
38104 Braunschweig Vertrieb Axel Springer Vertriebsservice GmbH, Süderstrasse 77, 20097 Hamburg, Tel. +49 (0) 40 3472 4041, Fax +49 (0) 40 3472 3549<br />
Einzelverkaufspreis Schweiz CHF 9.00 | Deutschland Euro 7,00 | Niederlande, Italien, Frankreich, Spanien, BE 7,80 Euro | Kroatien 68 KN<br />
Verlag Quarto Media GmbH, Gurlittstrasse 28, 20099 Hamburg | Geschäftsführung: Martina John, Martina Julius-Warning, Yorck Hentz<br />
Bei Nichtbelieferung ohne Verlagsverschulden oder wegen Störungen des Arbeitsfriedens<br />
bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Nachdruck in Wort und Bild, auch auszugsweise,<br />
nur mit Erlaubnis von Quarto Media GmbH. Gerichtsstand Hamburg. Keine Gewähr<br />
für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bildsendungen. ISSN 2235-8234. Zuschriften<br />
können ohne ausdrücklichen Vorbehalt im Wortlaut oder Auszug veröffentlicht werden.<br />
Coverfoto:<br />
SWITZERLAND/<br />
Sydney Hobart Race<br />
Foto_clipperroundtheworld.com<br />
97
Next<br />
Der maritime Klassiker<br />
Ausblick<br />
NO.3 | 14 # Mai/juni<br />
Das Fahrzeug in Sicht war ein Hermaphrodit,<br />
also eine grosse Skuner-Brigg; holländischer<br />
Bauart, schwarz gestrichen, und mit einer<br />
abgeschmackten vergoldeten Gallionsfigur.<br />
Sie hatte unverkennbar schon so manchen<br />
Sturm erlebt; und vermutlich auch in dem Unwetter,<br />
das uns so verhängnisvoll geworden<br />
war, beträchtlich gelitten; denn ihr Vormars<br />
war dahin, und auch ein Teil der Reeling an<br />
Steuerbord. Als wir ihrer zuerst ansichtig wurden,<br />
war sie (…) windwärts an die zwei Meilen<br />
von uns entfernt und hielt stracks auf uns<br />
zu. Nun herrschte ja nur eine ganz gelinde Brise;<br />
und was uns hauptsächliche verwunderte,<br />
war, dass sie keinerlei andere Segel gesetzt<br />
hatte, als lediglich den Aussenklüver, sowie<br />
Fock- und Grosssegel – infolgedessen sie sich<br />
nur ganz gemächlich näherte, was unsre Ungeduld<br />
fast bis zum Wahnsinn steigerte! Auch<br />
fiel die kurios-unbeholfene Art, trotz unsrer<br />
Exaltiertheit, sofort auf: sie „gierte“ derart<br />
herum, dass wir ein- oder zwei Mal tatsächlich<br />
daran zweifelten, man könnte uns gesehen,<br />
beziehungsweise, falls gesehen, so doch<br />
Niemand mehr an Bord-hier entdeckt haben;<br />
und sie also im Begriff sein, über Stag zu gehen<br />
und sich in der ein- oder andern Richtung<br />
zu entfernen. Jedesmal sobald dieser<br />
Fall eintrat, kreischten und brällten wir, was<br />
unsere Gurgeln nur hergaben – worauf der<br />
Fremde seine Absichten einen Moment lang<br />
zu ändern, und wiederum auf uns zuzuhalten<br />
schien – ein ganz eigentümliches Gebaren,<br />
das sich zwei- oder drei Mal wiederholte;<br />
so dass wir zuletzt auf keine andere Erklärung<br />
dafür mehr zu geraten wussten, als dass der<br />
Mann am Ruder betrunken sein müsse<br />
VERLOSUNG<br />
Foto bildband<br />
Wer errät, um welchen „maritimen Klassiker“<br />
es sich handelt? Mail an info@yachting.ch.<br />
Unter den ersten zehn Einsendern verlosen<br />
wir einmal den neuen, opulenten Foto-Bildband<br />
aus dem Verlag Delius Klasing „Legendäre<br />
Yachten – Porträts klassischer Schönheiten“<br />
des bekannten Yachtfotografen<br />
Carlo Borlenghi (160 Seiten, Format 25,7 x<br />
34,7 cm, gebunden): Fototechnik trifft Herzblut.<br />
Wenn Stil auf Sport trifft, Eleganz auf<br />
Schnelligkeit und Teak auf Team: Dann beginnen<br />
die Herzen der Klassikfans höher zu<br />
schlagen. Denn dann fällt ihr Blick mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit auf eine der hölzernen<br />
Schönheiten, die in dem Fotoband meisterlich<br />
in Szene gesetzt werden“. Viel Glück!<br />
Auflösung im nächsten Heft.<br />
Im nächsten Heft begibt sich <strong>YACHTING</strong><br />
auf Nord-Törn: wir sind für sie in Bohuslän<br />
an der Westküste Schwedens unterwegs,<br />
besuchen ein Vindö-Treffen auf der<br />
Dänen-Insel Aero und segelten mit einem<br />
Klassiker durch Kattegat und Skagerrak<br />
nach Norwegen. Wir testeten neue Motorund<br />
Segelyachten, die auf den Schweizer<br />
Seen eine ebenso gute Figur machen wie<br />
offshore, und wir zeigen aktuelle Produkte<br />
aus der Schweizer und der internationalen<br />
Bootsbranche – Bleiben Sie neugierig!<br />
(Ihre Themen im <strong>YACHTING</strong>-S: schreiben<br />
Sie uns einfach eine Mail an info@yachting.<br />
ch. Gern berücksichtigen wir nach Möglichkeit<br />
Ihre Hinweise, Termine, Regattaergebnisse<br />
und Beiträge in einer der nächsten<br />
Ausgaben).<br />
DESHALB JETZT SCHON VORMER-<br />
KEN: AM 23. APRIL 2014 IST WIEDER<br />
<strong>YACHTING</strong>-<strong>SWISSBOAT</strong>-ZEIT!<br />
Übrigens: mit einem Abo müssen Sie sich<br />
diesen Termin nicht mehr merken – Ihr<br />
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der Printausgabe auf Wunsch kostenlos<br />
eine elektronische Ausgabe von<br />
<strong>YACHTING</strong> <strong>SWISSBOAT</strong> (e-Magazine) dazu.<br />
98<br />
S w i s s b o a t<br />
yachting.ch
IhR SpezIAlIST füR<br />
IhR SpezIAlIST füR<br />
BooTSVeRSIcheRUNGeN<br />
BooTSVeRSIcheRUNGeN<br />
IN DeR SchWeIz<br />
IN DeR SchWeIz<br />
Klare<br />
Klare<br />
Verhältnisse<br />
Verhältnisse<br />
an<br />
an<br />
Bord.<br />
Bord.<br />
Bei<br />
Bei<br />
jedem<br />
jedem<br />
Wetter.<br />
Wetter.<br />
NAUTIMA ® swiss – Versicherungsschutz für Yachteigner und Sportbootfahrer –<br />
NAUTIMA ® swiss Versicherungsschutz für Yachteigner und Sportbootfahrer bietet Ihnen:<br />
bietet Ihnen:<br />
Die All-Risk Deckung, die fast alle Gefahren deckt.<br />
Die All-Risk Deckung, die fast alle Gefahren deckt.<br />
Was nicht versichert ist, wird beim Namen genannt.<br />
Was nicht versichert ist, wird beim Namen genannt.<br />
Somit können wir uns im Schadenfall auf das Wesentliche konzentrieren:<br />
Somit können wir uns im Schadenfall auf das Wesentliche konzentrieren:<br />
eine schnelle und kompetente Schadenbearbeitung.<br />
eine schnelle und kompetente Schadenbearbeitung.<br />
Damit Sie so schnell wie möglich wieder in See stechen können.<br />
Damit Sie so schnell wie möglich wieder in See stechen können.<br />
Mannheimer Versicherung AG<br />
Mannheimer Versicherung AG<br />
Zweigniederlassung Schweiz<br />
Zweigniederlassung Schweiz<br />
Friedackerstrasse 22 · 8050 Zürich<br />
Friedackerstrasse 22 8050 Zürich<br />
www.mannheimer.ch<br />
www.mannheimer.ch<br />
NAUTIMA ® swiss Wassersportversicherungen<br />
NAUTIMA ® swiss Wassersportversicherungen<br />
Postfach 18 · 9423 Altenrhein<br />
Postfach 18 9423 Altenrhein<br />
Tel. 071 850 03 03 · Fax 071 855 28 85<br />
Tel. 071 850 03 03 Fax 071 855 28 85<br />
info@nautima.ch · www.nautima.ch<br />
info@nautima.ch www.nautima.ch