Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Spezial-Edition zur 25. Ausgabe<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 5/12<br />
DAS M ÖCHSTEN FILMGENUSS<br />
THE DARK<br />
KNIGHT<br />
RISES<br />
BONDS<br />
LETZTES<br />
ABENTEUER?<br />
Star Trek<br />
<strong>The</strong> Next Generation<br />
Die erste Staffel<br />
in brillantem HD<br />
MEGASTORY IM HEFT:<br />
- Porträt: Christopher Nolan<br />
- Die Charaktere, die Fahrzeuge,<br />
das Kostüm<br />
- Das kommt danach:<br />
der nächste Batman<br />
Only God<br />
Forgives<br />
„Drive“-Regisseur<br />
i<br />
Nicolas Winding Refn<br />
im Star-Interview<br />
INKLUSIVE<br />
RIESEN<br />
POSTER
DIE 50 BESTEN FILME AUF BLU-RAY IN EINER COLLECTION!<br />
DAS MUSS MAN<br />
GESEHEN HABEN:<br />
Universal Pictures feiert dieses Jahr 100. Geburtstag, und ihr bekommt die Geschenke:<br />
SAMMELT DIE JAHR100FILME UND GEWINNT EINEN VON ZAHLREICHEN<br />
PREISEN RUND UM DAS THEMA FILM: www.JAHR100FILME.de<br />
(Regal: Vorläufige Abbildung)<br />
GRATIS:<br />
Wenn du alle Titel aus der Reihe gesammelt hast,<br />
bekommst du von uns das Regal kostenlos dazu!<br />
Artwork: © 2012 Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.
5/2012 Editorial<br />
Grund zum Feiern<br />
Um ein Haar hätten wir ein ganz anderes Poster in dieser Ausgabe<br />
gehabt, um unser 25. Heftjubiläum gebührend zu feiern. Aber<br />
dann haben wir uns gedacht, 100 Jahre Universal sind doch auch ein<br />
guter Grund für ein schickes Extra, und außerdem sind die zahllosen<br />
Filmhelden von Universal irgendwie ein bisschen präsentabler als der<br />
dicke Chefredakteur des BLU-RAY MAGAZINs. (An dieser Stelle würde<br />
in einer Mail von mir jetzt ein großes Smiley stehen.)<br />
Apropos Smiley – alle reden und schreiben über James Bond, wir natürlich<br />
auch, und trotzdem lohnt es sich, auch den einen oder anderen<br />
nicht so glamourösen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Agenten aufs Korn respektive unter die<br />
Lupe zu nehmen. In unserem Test von „Dame König As Spion“ haben<br />
wir genau das getan, und siehe da, es gibt noch ein paar weitere<br />
Filmhelden im britischen Geheimdienst als 007 und seine Zu- und<br />
Mitspieler. i Und mit George Smiley haben wir einen sehr interessanten Vertreter dieser Spezies im Heft.<br />
Eine besondere Spezies im Filmgeschäft sind natürlich auch die im Film zum Leben erweckten Comichelden.<br />
Auf dem Heldenolymp weit oben steht zweifellos Batman, auch der aktuelle Streifen „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />
<strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ hatte schon lange seine düsteren Schatten vorausgeworfen. Anlass genug, Ihnen in der<br />
aufwendig recherchierten Titelstory die Filmwelt des Fledermäuserichs bis ins Detail zu präsentieren. Ins<br />
Detail gehen wir auch in Sachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neustart des „Star Trek“-Klassikers „<strong>The</strong> Next Generation“ oder<br />
mit dem Blick auf den viel gescholtenen „John Carter“ von Disney. Und wir haben es geschafft, Nicolas<br />
Winding Refn eine detaillierte Charakterisierung seines aktuellen Lieblingsschauspielers Ryan Gosling zu<br />
entlocken: „Er ist ein großartiges Ultra-Ego.“ Aha, jetzt wissen wir’s.<br />
Und wir wissen auch, dass uns in den nächsten Heften noch das eine oder andere Jubiläum ins Haus<br />
stehen wird. Wir haben uns schon etwas für Sie einfallen lassen, nicht zuletzt als Dankeschön für Ihr<br />
Interesse an unserem Heft. Also bleiben Sie gespannt!<br />
Herzlichst,<br />
UWE FUNK,<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Nächstes Heft:<br />
21. September 2012<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
Anzeige<br />
Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 3
24 | John Carter – Zwischen zwei Welten<br />
Test des Monats<br />
37 | Extrem laut und unglaublich nah<br />
Anspruch<br />
38 | Nicolas Winding Refn<br />
Interview<br />
AKTUELLES<br />
08 | Filmnews<br />
Zwei Gewinnspiele, ein Interview zu „Hugo<br />
Cabret“, ein paar Bilder zur Leserwahl und<br />
natürlich jede Menge Filmnews<br />
14 | 100 Jahre Universal Studios<br />
Kurz nach dem Geburtstag beschenken wir<br />
Sie, liebe Leser, mit einem schicken Poster und<br />
einer großen Hintergrundstory<br />
16 | Titelthema: <strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />
Unser Lieblingsheld geht in die vorerst<br />
letzte Runde – wir begleiten en<br />
ihn mit einem<br />
Megaspecial<br />
SERVICE<br />
06 | So testen wir<br />
07 | Index <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
95 | Heimkino-Top-10<br />
96 | Neuerscheinungen<br />
98 | Impressum/<strong>Vorschau</strong><br />
71 | Dame König As Spion<br />
Thriller<br />
TECHNIK<br />
92 | Test: Denon BD-Player<br />
DBT-1713UD<br />
93 | Test: Panasonic <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
DMP-BBT01<br />
94 | Test: Philips <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
BDP7700<br />
44 | Star Trek – <strong>The</strong> Next Generation<br />
Auf vier Seiten erzählen wir Ihnen alles über die<br />
lange erwartete Serienbox<br />
76 | 50 Jahre Bond: Skyfall<br />
Special<br />
69 | Ghost Rider – Spirit Of Vengeance<br />
Burn, Baby, burn! Brandaktuell, brandheiß, brandgefährlich<br />
4<br />
Titelbild: Hauptmotiv: <strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong> (c) Warner Bros./Photo: Stephen Vaughan, weitere Motive: 20th Century Fox Home, Universal Home
da<br />
Bi ly Eliot – I Wi l Dance 2000<br />
Gladiator 2000<br />
O Brother, Where Art Thou? 2000<br />
Bridget Jones 2001<br />
<strong>The</strong> Fast And <strong>The</strong> Furious 2001<br />
20<br />
2<br />
16 | <strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />
Sie sind Fan vom neuesten Kinofi lm des dunklen Rächers?<br />
Wir liefern Ihnen umfangreiches Bonusmaterial dazu:<br />
Bilder, Fakten, Hintergründe<br />
101 Tests<br />
Index nächste Seite!<br />
BLU-RAY-TESTS<br />
24 | Blockbuster<br />
John Carter, Underworld: Awakening,<br />
Battleship (<strong>Vorschau</strong>), Moneyball, J. Edgar,<br />
Die Reise zur geheimnisvollen Insel u. v. a.<br />
36 | Anspruch<br />
Eine dunkle Begierde, Small World, Perfect<br />
World, Extrem laut und unglaublich nah, Die<br />
Eiserne Lady, Chistiane F., Der Mönch u. v. a.<br />
44 | Science-Fiction<br />
Star Trek – <strong>The</strong> Next Generation (1. Staffel)<br />
48 | Komödie<br />
Das gibt Ärger, Police Academy 1 & 2, Human<br />
Traffi c, Geständnisse – Confessions Of A<br />
Dangerous Mind, Goon, Ra One u. v. a.<br />
55 | Familie/Animation<br />
Die Muppets, <strong>The</strong> Beatles – Yellow Submarine,<br />
Asterix – Operation Hinkelstein, Appleseed<br />
XIII Vol.1 u. v. a.<br />
72 | Serie<br />
Spartacus – Blood And Sand (1. Staffel),<br />
Shameless (1. Staffel), Sherlock (2. Staffel),<br />
Sanctuary (1.–3. Staffel) u. v. a.<br />
78 | Retro<br />
Vier im roten Kreis, <strong>The</strong> Seven-Ups, Beim<br />
Sterben ist jeder der Erste, Forever Marilyn,<br />
Gestern, heute & morgen, Charade<br />
80 | Special Interest<br />
Patagonien 3D, Buena Vista Social Club, <strong>The</strong><br />
Great Barrier Reef, Wunderwelt Erde u. v. a.<br />
84 | <strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Daniel Barenboim – Mozart: Last 8 Piano<br />
Concertos, Claudio Abbado – Bruckner:<br />
Symphony No. 5 u. v. a.<br />
THEMEN DIESER AUSGABE<br />
30 | Interview: Battleship<br />
Hollywood-Star Liam Neeson äußert sich<br />
zum großen Blockbuster<br />
38 | Interview: Nicolas Winding Refn<br />
Was macht der dänische Regisseur nach<br />
„Drive“? Wir fragten nach<br />
44 | Star Trek – <strong>The</strong> Next Generation<br />
Der große Test zur 1. Staffel des Science-<br />
Fiction-Events<br />
52 | Best Exotic Marigold Hotel<br />
Im Gespräch mit „Underworld“-Star Bill<br />
Nighy über seine alten Tage in Indien<br />
58 | Thriller<br />
Dame König As Spion,<br />
Black Gold, Coriolanus,<br />
Safe House, Rampart,<br />
Assault, Intruders, <strong>The</strong><br />
Million Dollar Hotel,<br />
Metropia, Texas Killing<br />
Fields u. v. a.<br />
Teilnehmer der Universal-Verlosung können<br />
eine Reise in die Universal-Studios gewinnen<br />
Das Filmarchiv hält viele große Filmschätze<br />
parat, die auf eine Restauration warten<br />
Die Restauratoren tilgen Fehler und verbessern<br />
vorsichtig Kontrast und Farben<br />
S<br />
eit dem 15. März 2012 können <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Fans das große Jubiläumsjahr eines der<br />
ältesten Filmstudios Ho lywoods feiern, denn<br />
seit diesem Tag gibt es die ersten 25 Filme<br />
der Universal-Geburtstagsreihe auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. In<br />
dieser Ko lektion befinden sich ausgewählte<br />
Filme, die den kreativen und kommerzie<br />
len Einfluss des Studios auf die Filmwelt<br />
und die Popkultur in den letzten 100 Jahren<br />
widerspiegelt. Insgesamt kann also von<br />
einem Filmkanon ausgegangen werden, der<br />
sämtliche Genres bedient sowie einige der<br />
wichtigsten Regisseure der Filmgeschichte<br />
beinhaltet.<br />
Fortsetzung folgt …<br />
Am 15. November geht die 2. We le der<br />
„JAHR100FILM-Reihe“ mit insgesamt 25 weiteren<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s an den Start. Darunter befinden<br />
sich Blockbuster-Klassiker wie „Der weisse<br />
Hai“ und „E.T. – der Außerirdische“. Aber auch<br />
ältere Filmschätze wie „Quadrophenia“ oder<br />
„Psycho“ bereichern das Repertoire der insgesamt<br />
50 HD-Filme.<br />
A le Exemplare der „JAHR100FILM-Reihe“<br />
werden mit einem O-Ring ausgeliefert. Das<br />
heißt, wer die gesamte Ko lektion besitzt, erhält<br />
mit diesen Sonderschubern ein wunderschönes<br />
Rückenmotiv, eine Co lage mit den<br />
bekanntesten Filmgrößen aus 100 Jahren<br />
Universal Studios.<br />
Geschenke für die Fans<br />
100<br />
Als besonderes Bonbon können sich Filmfans<br />
und Sammler auf der offizie len Seite<br />
Jahre<br />
Universal<br />
Mit diesem Poster wo len wir Ihnen nicht nur ein edles Sammlermotiv für Ihr Heimkino bieten, sondern auch auf<br />
einen Blick die wichtigsten Eckdaten zu den Geburtstagseditionen von Universal vermitteln. Im unteren Teil wertschätzen<br />
wir Alfred Hitchcocks Schaffen sowie den ersten Blockbuster der Welt. FALKO THEUNER<br />
der Jubiläumsaktion registrieren (www.jahr-<br />
100filme.de) un dort jede gekaufte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
mi tels beiliegendem Filmcode nachweisen.<br />
Wer bis zum 31. Januar 2013 a le Exemplare<br />
sein Eigen nennt, der bekommt von Universal<br />
kostenlos noch das passende Regal dazu,<br />
damit er die stolze Sammlung auch ordentlich<br />
präsentieren kann. Zusätzlich kann jeder<br />
noch bis zum 31. Dezember 2012 an dem<br />
Gewinnspiel teilnehmen, das mit einer einwöchigen<br />
Reise in die Universal-Filmstudios<br />
nach Ho lywood für zwei Personen lockt.<br />
Ko lektionen<br />
Unabhängig von den 50 „JAHR100FILMEN“<br />
werden auch noch hochkarätige Sondereditionen<br />
verö fentlicht, zu denen bislang<br />
die restaurierten Meisterwerke „Im Westen<br />
nichts Neues“, „Wer die Nachtigal stört“,<br />
„Be tgeflüster“ und „Der Clou“ zählen. A l diese<br />
Co lector’s Editions gibt es in edlen Digibooks,<br />
die wissenswerte Fakten zu den Stars<br />
und den Drehbedingungen, Hintergründe,<br />
Fotos und Artworks enthalten.<br />
Ebenfa ls im Jubiläumsjahr erscheint die<br />
Monster-Reihe auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die mit u. a.<br />
„Dracula“, „Frankenstein“, „Der Wolfsmann“<br />
und „Der Schrecken des Amazonas“ die klassischsten<br />
a ler Monster in HD-Qualität wieder<br />
auferstehen lässt. Laut Universal Home<br />
Entertainment werden jene Monsterfilme am<br />
8. Oktober auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> verö fentlicht. Bei a l<br />
dem bunten Pomp bleibt nur noch zu sagen:<br />
„Happy Birthday Universal! Auf die nächsten<br />
100 Jahre Filmkunst und Unterhaltung!“<br />
Zum Jubiläum nur das Beste: Bislang gibt es vie restaurierte<br />
Filmklassiker in hochwertigen Co lector‘s Editionen<br />
Restauration<br />
Innerhalb der „JAHR100FILM-Reihe“ erscheinen<br />
einige Filme zum a lerersten Mal auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>,<br />
die für ihren HD-Auftri t komple t überarbeitet<br />
wurden. Über 1 200 Kinofilme von<br />
Universal nehmen derzeit am Preservationsprogramm<br />
des Studios teil – ein Projekt, das<br />
bereits seit den 1990ern eine ganze Schar<br />
von Restauratoren und computerbewährten<br />
Künstlern auf Trab hält. Ob „Der weisse Hai“,<br />
„Schindlers Liste“, „Be tgeflüster“, „Frankensteins<br />
Braut“ oder Hitchcocks „Die Vögel“ –<br />
jeder dieser Filme hat es verdient, für die<br />
Ewigkeit erhalten zu werden. Das schließt<br />
auch gleichzeitig die Lagerung auf Datenträgern<br />
und natürlich die aufwendige Restauration<br />
des alten Materials mit ein. Bei a ler Bemühung<br />
geben die Restauratoren natürlich<br />
große acht, nichts von der ursprünglichen<br />
Vision der Regisseure bzw. der Kameramänner<br />
zu verfälschen. Der Ablauf gestaltet sich<br />
hierbei wie folgt: Zunächst digitalisieren sie<br />
das Original-Kamera-Negativ mi tels Scanner.<br />
Es wird also jedes einzelne Original-Frame<br />
in dreifacher Auflösung abgetastet und gespeichert.<br />
Hierdurch sticht das Filmkorn in<br />
einigen Szenen stärker hervor, was in solchen<br />
Fä len durch einen Rauschfilter minimal<br />
reduziert wird. Besonders Szenen, die mit<br />
einem optischen Zoom aufgeblasen wurden,<br />
profitieren davon.<br />
Ungetrübter Filmgenuss<br />
Klebeste len-Fehler, Haa risse, Schmutz und<br />
Flecken verschwinden während des Retuschierungsprozesses<br />
unter den akribischen<br />
Blicken erfahrener Digitalkünstler. Jene befreien<br />
Bild für Bild von solchen Störungen<br />
per Hand. Ist der Kamerastand zu unruhig,<br />
richten die Restauratoren das Bild an einem<br />
möglichst fixen Punkt aus, sodass auch die<br />
Ruckler der Vergangenheit angehören. Gerade<br />
bei den ganz alten Filmen tri t zudem<br />
häufig ungewo ltes Flackern auf, was durch<br />
die unterschiedliche Materialdichte oder<br />
auch durch eine fehlerhafte Belichtung hervorgerufen<br />
wird. In solchen Fä len hilft eine<br />
Software, die aus den dunkleren und helleren<br />
Frames den He ligkeitsdurchschni t<br />
einer ganzen Szene berechnet. Auf diese<br />
Weise sehen selbst Filme wie „Mein Freund<br />
Harvey“ von 1950 mehr als annehmbar aus.<br />
Manche Störungen sind von solch extremer Natur, das sie komple t retuschiert werden müssen.<br />
Im Endergebnis erscheint das Bild wie neu<br />
Film Jahr<br />
Im Westen nichts Neues 1930<br />
Mein Freund Harvey 1950<br />
Psycho 1960<br />
Spartacus 1960<br />
Wer die Nachtiga l stört 1962<br />
American Graffi ti 1973<br />
Der Clou 1973<br />
Der weisse Hai 1975<br />
Ein ausgekochtes Schlitzohr 1977<br />
Quadrophenia 1979<br />
<strong>The</strong> <strong>Blu</strong>es Brothers 1980<br />
American Werewolf 1981<br />
E.T. - Der Außerirdische 1982<br />
Scarface 1983<br />
Jenseits von Afrika 1985<br />
<strong>The</strong> Breakfast Club 1985<br />
Zurück in die Zukuft 1985<br />
Geboren am 4. Juli 1989<br />
Wild At Heart 1990<br />
Backdraft 1991<br />
Der Duft der Frauen 1992<br />
Jurassic Park 1993<br />
Apo lo 13 1995<br />
Casino 1995<br />
Waterworld 1995<br />
Sleepers 1996<br />
Dante’s Peak 1997<br />
<strong>The</strong> Big Lebowski 1998<br />
Elizabeth 1998<br />
Shakespeare In Love 1998<br />
Die Mumie 1999<br />
No ting Hi l 1999<br />
„JAHR100FILME“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
60 | Coriolanus<br />
Ralph Fiennes’ Regie-Erstling zeigt sich<br />
blutig und „shakespearig“<br />
76 | 50 Jahre James Bond – Skyfall<br />
Alles hat ein Ende, oder? Teil 2 unserer<br />
Retrospektive<br />
Universal Poster Vorderseite_av.in d 1<br />
50 Meisterwerke auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ergeben ein schönes Sammlermotiv mit einigen der wichtigsten Figuren aus 100 Jahren Filmgeschichte. Wer die ganze<br />
Ko lektion besitzt, kann noch bis zum 31. Januar 2013 kostenlos ein passendes Regal dazu bekommen<br />
I<br />
n den über 50 Jahren, die der Brite als<br />
Regisseur tätig war, entwickelt e i<br />
weisende Tech ik<br />
Risse und Klebeste lenfehler an den originalen Kameranegativen werden entweder durch besser<br />
erhaltenes Material ersetzt oder digital zusammengesetzt<br />
Master Of Suspense: Hitchcock Haie! Hier gibt<br />
FILMPOSTER * :<br />
Alfred Hitchcock gehörte zu den einflussreichsten Köpfen Ho lywoods – wenn er nicht gar DIE einflussreichste<br />
Person der Traumfabrik war. Sein Film „Psycho“ ist daher eines der Leuchtfeuer in der Jubiläums-Editi<br />
Ausgeblichene Farben, Farbstiche und Kontrastschwächen gehören dank fähiger Restauratoren<br />
und mächtiger Optimierungsalgorythmen der Vergangenheit an<br />
100 Jahre Universal<br />
8 Mile 2002<br />
Die Bourne Identität 2002<br />
Ray 2004<br />
King Kong 2005<br />
Liebe braucht keine Ferien 2006<br />
Miami Vice 2006<br />
Mamma Mia! – Der Film 2008<br />
Wanted 2008<br />
Inglourious Basterds 2009<br />
Ich – Einfach unverbesserlich erlich 2010<br />
Kick-Ass 2010<br />
Robin Hood 2010<br />
Wolfman 2010<br />
84 | <strong>Blu</strong>Note-Café – Klassik<br />
Gelangen Sie hinter das Geheimnis anspruchsvollster<br />
Klassik in High Defi nition<br />
Inhalt: Disney Home, Paramount Home, Sony Pictures, Studiocanal, Universum, Warner Bros., Warner Home<br />
Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 5<br />
* Sollte das Poster nicht im Heft sein, wenden Sie sich bitte an den Kiosk-Betreiber
Service<br />
So wird getestet<br />
Unser Testsystem<br />
Der Infokasten<br />
Animation/Komödie<br />
OT: <strong>The</strong> Smurfs L: US, BE J: 2011 V: Sony Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Panasonic<br />
TX-P42ST33 2D-komp.: ja R: R. Gosnell D: N. Patrick Harris, J.<br />
Mays, H. Azaria LZ: 103 min FSK: 0 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 08.12.11 × 1 Extras: 9,5/10<br />
Hier fi nden Sie übersichtlich geordnet die wichtigsten<br />
Daten zu der jeweils beschriebenen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Disc (BD) aufgelistet. Neben der Cover-Abbildung<br />
sehen Sie einen Screenshot vom Hauptmenü der<br />
Scheibe, der Ihnen einen ersten Eindruck von der<br />
Aufmachung der Disc vermitteln soll. Zudem bietet<br />
der Kasten die Namen der wichtigsten Darsteller<br />
sowie den Originaltitel, um Ihnen bei eventuellem<br />
Interesse an einem Import den Vergleich mit ausländischen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassungen zu erleichtern. Die<br />
W-Cover-Information bleibt nach wie vor unter<br />
Vorbehalt, da uns die Testdiscs meist ohne Verpackung<br />
zugesandt werden. Im 3D-Bereich gibt es<br />
überdies noch die Information zum verwendeten<br />
3D-Gerät sowie zur Kompatibilität zu 2D-Geräten.<br />
Der Punkt „Bild“ gibt zunächst den eingesetzten<br />
Videocodec an und darauf folgend das Bildseitenverhältnis.<br />
Bei den Videocodecs haben sich<br />
zwei Standardformate gegenüber dem veralteten<br />
Der Bewertungskasten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel: Kennzeichnen Discs, die sich<br />
auf Referenzniveau bewegen. Die Besten der<br />
Besten erhalten das goldene Premium-Siegel.<br />
DVD-Codec MPEG-2 durchgesetzt: Zum einen<br />
Microsofts VC-1-Codec, der durch seine Effi zienz<br />
bei der Komprimierung punktet, und zum anderen<br />
die Codec-Gruppe MPEG-4 AVC. Letztere zeichnet<br />
sich unter anderem durch akkurat abgegrenzte<br />
Farbinformationen aus. Das angegebene Bildseitenverhältnis<br />
stimmt im Optimalfall mit dem<br />
Ihres Fernsehers überein (standardmäßig 1.85 : 1<br />
oder auch 1.78 : 1). Andernfalls (also z. B. bei dem<br />
breiten 2.35 : 1 oder dem hohen 1.33 : 1) erscheinen<br />
auf dem Bildschirm schwarze Balken an den<br />
Rändern. Differenzierter sieht es im Audiobereich<br />
aus, in dem es neben den Standardcodecs DTS<br />
und Dolby Digital auch noch die verlustfrei komprimierten<br />
Formate Dolby True HD und DTS-HD<br />
MA gibt. PCM-Tonspuren sind dem analogen Original<br />
sehr nahe und fast gänzlich unkomprimiert.<br />
Die Zahl hinter dem jeweiligen Audiocodec (z. B.<br />
2.0, 5.1 oder 7.1) gibt an, für wie viele Lautsprecherkanäle<br />
der Sound abgemischt und auf die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelegt wurde. Zu den Informationen im<br />
Kasten gesellen sich der „Straßenpreis“ sowie der<br />
Erstverkaufstag. In dem abschließenden Balken<br />
nennen wir Ihnen die Anzahl der Discs, die dem<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket beiliegen. Sollten sich darunter auch<br />
DVDs befi nden, zählen diese trotzdem mit, da wir<br />
Ihnen damit lediglich den physikalischen Umfang<br />
des Pakets verdeutlichen wollen. Rechts daneben<br />
sehen Sie nun die Bonuswertung. Die Zahl ergibt<br />
sich zum größten Teil aus Umfang und Qualität der<br />
Sonderausstattung. Zudem fl ießen aber auch noch<br />
Faktoren der Präsentation in die Wertung ein, wie<br />
etwa das Menüdesign oder auch die Ausreizung<br />
der Möglichkeiten HD-exklusiver Features.<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Titel<br />
Tonreferenz<br />
Titel<br />
Bildreferenz<br />
Titel<br />
Film: Bewertet werden hier die Handlung, die Atmosphäre samt Ausstattung und audiovisuellem Stil, die<br />
Regie sowie die darstellerischen Leistungen. Mitunter wird auch die Qualität der Spezialeffekte berücksichtigt,<br />
sofern welche vorhanden sind.<br />
Technik: Der Technikwert setzt sich aus den Teilbereichen Bild, Ton und ggf. 3D-Effekt zusammen.<br />
Top-Ausstattung<br />
Titel<br />
Bild: Der wohl größte Vorteil einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />
Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />
Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und ein einigermaßen ausgeglichenes<br />
Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. In<br />
der <strong>The</strong>orie gehen wir also von einem makellosen Bild aus und ziehen bei jedem Manko Punkte ab.<br />
Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem gut eingemessen, hören<br />
Sie genau das, was auch der Soundeditor in seinem Tonstudio hörte, als er den Film abmischte. Wird ein<br />
klanglicher Raum abgebildet? Ist die Lautstärke dynamisch genug geregelt, zu statisch oder gar überdynamisch?<br />
Wie wurden die Synchronstimmen ins Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt? Für unsere<br />
Tests beziehen wir uns auf die deutsche Tonspur, vergleichen aber auch mit dem Original.<br />
3D-Effekt (ausschließlich <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D): Viele Scheiben mit dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Logo gibt es bislang noch nicht.<br />
Aber auch wenn die Zukunft des heimischen 3D ungewiss ist, bleibt es trotzdem ein hochaktuelles <strong>The</strong>ma.<br />
Unter diesem Punkt fi nden Sie unsere Einschätzung zum räumlichen Seheindruck. Hierfür orientieren wir<br />
uns an festen Faktoren wie der Grundtiefe und den 3D-Spitzen. Aber auch das Wohlbefi nden des Zuschauers<br />
über die Gesamtdauer des Films spielt eine wichtige Rolle.<br />
Unser Heimkino<br />
Zu unserem Testequipment zählt ein voll ausgestattetes<br />
Heimkino. Herzstück der visu ellen Wiedergabe<br />
ist JVCs kontraststarker 2K-Projektor<br />
DLA-X30 mit akkurater Shutter-Brillen-Technologie<br />
sowie einer makellosen 3D-Wiedergabe.<br />
Auf der großen Leinwand hinterlässt 3D nicht<br />
nur einen größeren Eindruck als auf einem<br />
herkömmlichen Fernseher. Zusätzlich offenbart<br />
sich uns jede noch so kleine Bildschwäche. Für<br />
den akustischen Test bemühen wir ein hochwertiges<br />
7.1-Surround-System samt potentem<br />
AV-Receiver. Als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player verwenden wir<br />
die Playstation 3 Slim. Da wir für unsere weiteren<br />
Publikationen HD+TV, 3D+TV, AUDIO TEST<br />
und DIGITAL TESTED die aktuellste Technik bewerten,<br />
stehen uns auch stets die neusten bzw.<br />
derzeit besten Geräte zur Verfügung. Bei unseren<br />
Tests achten wir penibel darauf, dass der Inhalt<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> originalgetreu und unverfälscht wiedergegeben<br />
wird.<br />
Film 6,5/10<br />
Um diesen Film unterhaltsam zu fi nden, muss man nicht<br />
unbedingt „blau“ sein. Liebevolle Animation und wirkungsvolles<br />
3D lassen über eine teilweise schwache Handlung hinwegsehen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Leichte Mängel in der Optik werden erst in der 2D-Version<br />
wirklich deutlich.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Ein gut gemischter, eher ruhiger Sound, der zwar nicht überragend<br />
klingt, aber auch nichts falsch macht.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
3D 8/10<br />
Gelegentlich kommt sogar „Avatar“-Feeling auf, und das nicht nur<br />
wegen der Hautfarbe der Protagonisten.<br />
3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />
3/4 2/3 2/2 1/2<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony Pictures<br />
6
Testübersicht<br />
Service<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Test<br />
56 .hack//Quantum<br />
88 14 Schwerter<br />
6,5 9 6<br />
3 7,5 7,5<br />
82 Abenteuer Afrika 3D 7,5 8 6,5<br />
87 Andris Nelsons – Shostakovich: Symphony No. 8<br />
57 Appleseed XIII Vol. 1<br />
63 Assault – Anschlag bei Nacht<br />
56 Asterix – Operation Hinkelstein<br />
89 Atmen<br />
86 Beethoven: Piano Concerto No. 5 /Rimsky-Korsakov: Scheherazade<br />
78 Beim Sterben ist jeder der Erste<br />
52 Best Exotic Marigold Hotel<br />
58 Black Gold<br />
65 Blood Work<br />
88 Boogie<br />
74 Breaking Bad (4. Staffel)<br />
80 Buena Vista Social Club<br />
72 Camelot (1. Staffel)<br />
64 Catch.44 – Der ganz große Coup<br />
79 Charade<br />
88 Chinese zum Mitnehmen<br />
40 Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo<br />
86 Claudio Abbado – Bruckner: Symphony No. 5<br />
60 Coriolanus<br />
71 Dame König As Spion<br />
85 Daniel Barenboim – Mozart: Last 8 Piano Concertos<br />
48 Das gibt Ärger<br />
15 Der Clou<br />
88 Der Gott des Gemetzels<br />
41 Der Mönch<br />
9 6,5 9<br />
7 9 5,5<br />
7 4,5 5<br />
6 8 6,5<br />
7 7,5 7<br />
8 7 7<br />
8 5,5 4<br />
8,5 7,5 7<br />
7 9 7,5<br />
7 6,5 6,5<br />
6 8 6,5<br />
9 9 8<br />
7,5 6,5 6,5<br />
6,5 8,5 6,5<br />
6 9 8,5<br />
8 4,5 4,5<br />
7 7,5 7<br />
8 6,5 8,5<br />
8,5 8 9<br />
7 5 7,5<br />
8,5 7 8,5<br />
8 6 7<br />
6 7,5 8,5<br />
8 6 4<br />
8 7 6<br />
7 6,5 7<br />
83 Der Regenwald 3D 7,5 8,5 6,5<br />
42 Der Ruf der Wale<br />
40 Der talentierte Mr. Ripley<br />
88 Die Borgias – Sex. Macht. Mord. Amen.<br />
40 Die Eiserne Lady<br />
51 Die große Sause<br />
80 Die Königin der Erdmännchen<br />
89 Die Lottokönige (1. Staffel)<br />
55 Die Muppets<br />
43 Die Prinzessin von Montpensier<br />
82 Die Reise der Dinosaurier<br />
6,5 7 6,5<br />
7,5 7 6,5<br />
6,5 7,5 7<br />
7,5 8 6,5<br />
7,5 5,5 5<br />
7 7,5 6,5<br />
4,5 7,5 7,5<br />
8,5 9,5 8,5<br />
8 7,5 6<br />
7 9 7,5<br />
34 Die Reise zur geheimnisvollen Insel 4 9 8,5<br />
78 Die Seven-Ups<br />
51 Die Tuschs – Mit Karacho nach Monaco!<br />
74 Doctor Who (Staffel 5.2)<br />
69 Ein riskanter Plan<br />
36 Eine dunkle Begierde<br />
37 Extrem laut und unglaublich nah<br />
6 4 2<br />
5,5 6 7<br />
8,5 7 7<br />
6 7,5 9<br />
7,5 8 6,5<br />
8 9 8,5<br />
83 Faszination Korallenriff 3D – Jäger und Gejagte 7 7 6,5<br />
79 Forever Marilyn<br />
89 Future X-Cops<br />
50 Geständnisse – Confessions Of A Dangerous Mind<br />
Bewertung<br />
Film Bild Ton<br />
8 7 6,5<br />
2 7,5 2<br />
8 8,5 7,5<br />
79 Gestern, heute & morgen<br />
7 3,5 4<br />
69 Ghost Rider – Spirit Of Vengeance 3D 5 9 8<br />
50 Goon – Kein Film für Pussys<br />
7 8 7<br />
68 Hara-Kiri 3D – Tod eines Samurai 8,5 8,5 6<br />
68 Hard Candy<br />
50 Human Traffi c<br />
64 Intruders<br />
32 J. Edgar<br />
24 John Carter – Zwischen zwei Welten<br />
51 Kein Sex ist auch keine Lösung<br />
88 King Of Devil’s Island<br />
54 Lucky Trouble – Der Trainer will heiraten<br />
43 Mein liebster Alptraum<br />
66 Metropia<br />
31 Moneyball – Die Kunst zu gewinnen<br />
62 Pakt der Rache<br />
8 6,5 6<br />
7,5 5,5 7<br />
6,5 7 8<br />
7 8 7<br />
7,5 7,5 9<br />
5 8 7,5<br />
8 8 8<br />
6 8,5 6<br />
6 8 5,5<br />
6 9 9<br />
8 8,5 7<br />
7 8,5 8,5<br />
80 Patagonien 3D 7,5 8,5 7<br />
36 Perfect World<br />
49 Police Academy 1 & 2<br />
54 Ra. One<br />
62 Rampart – Cop außer Kontrolle<br />
72 Robin Hood (Staffel 1.2)<br />
62 Safe House<br />
75 Sanctuary – Wächter der Kreaturen<br />
73 Shameless (1. Staffel)<br />
74 Sherlock (2. Staffel)<br />
70 Sisters’ Hood – Die Mädchengang<br />
36 Small World<br />
70 Snow White<br />
73 Spartacus – Blood And Sand (1. Staffel)<br />
64 Special Forces<br />
44 Star Trek – <strong>The</strong> Next Generation (1. Staffel)<br />
82 Terra Mare 2<br />
65 Texas Killing Fields<br />
56 <strong>The</strong> Beatles: Yellow Submarine<br />
68 <strong>The</strong> Good Doctor – Tödliche Behandlung<br />
81 <strong>The</strong> Great Barrier Reef<br />
89 <strong>The</strong> Hunter<br />
65 <strong>The</strong> Million Dollar Hotel<br />
89 <strong>The</strong> Take – Zwei Jahrzehnte in der Mafi a<br />
70 <strong>The</strong> Zero Hour<br />
42 Thirteen Days<br />
43 Titanic<br />
42 Touching Home<br />
72 True Blood (4. Staffel)<br />
9 7 5<br />
8 7 5<br />
6 7,5 10<br />
6,5 7 7,5<br />
6,5 6,5 7,5<br />
4,5 6 9<br />
6 6,5 6<br />
9 8 7,5<br />
10 7,5 7,5<br />
7 7,5 7<br />
6,5 7,5 7,5<br />
4 7,5 7<br />
6,5 9 7<br />
6 8,5 7<br />
7 6,5 5<br />
6,5 6,5 4,5<br />
6 6,5 7,5<br />
8 8 7,5<br />
7 6 7<br />
8,5 8 4<br />
6,5 7 7,5<br />
9 7 6<br />
7,5 9 8<br />
5 7,5 7<br />
8,5 6,5 6,5<br />
6 7,5 6,5<br />
6,5 7,5 7<br />
7 8 6,5<br />
28 Underworld: Awakening 3D 5 9 9,5<br />
78 Vier im roten Kreis<br />
89 Wuji – Die Meister des Schwertes<br />
83 Wunder des Universums<br />
81 Wunderwelt Erde<br />
Bewertung<br />
Film Bild Ton<br />
7 6 4<br />
8 5,5 6<br />
7 6,5 6<br />
8 7 3<br />
Topwertung<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 7
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
Was weg is, is weg<br />
8<br />
Versicherungsbetrug ist eine Sache, sich dafür<br />
aber gleich einen Arm abzusägen könnte zu<br />
einigen weiteren Schwierigkeiten führen.<br />
Oder zur Wiedervereinigung einer verstreuten<br />
Familie. Werden die drei Brüder Paul, Lukas und<br />
Hansi ihrem Lieblingsonkel den verschollenen<br />
Arm zurück bringen können? Christian Lerchs<br />
(Drehbuch „Wer früher stirbt, ist länger tot“)<br />
Regieerstling ist eine Sommerkomödie der<br />
bayrischen Art, die sich ab dem 19. Oktober vor<br />
dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Publikum beweisen wird. Jetzt nur<br />
nicht den Kopf verlieren. FT<br />
American Pie – Das Klassentreffen auf BD<br />
Mehr als ein Jahrzehnt nach dem erfolgreichen<br />
ersten „American Pie“-Teil ging das Franchise in<br />
seine bisher vierte Runde. „American Pie – Das<br />
Klassentreffen“ ist dabei gleichzeitig eine Hommage<br />
an seine Anfänge und lässt alle wichtigen<br />
Stars der Reihe in dem namensgebendem<br />
Klassentreffen wieder zusammen kommen.<br />
Nach dem Kinoerfolg des vierten Teils erscheint<br />
ab dem 30. August 2012 die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in zwei<br />
verschiedenen Varianten: zum einen als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
inkl. Digital Copy und zum anderen als Limited<br />
Collector’s Edition mit witzigen Zugaben, wie<br />
einer Tennissocke, einer Tube Gleitgel und drei<br />
Kondomen. NR<br />
Französische Leichtigkeit: Die Liebenden<br />
Kurz vor dem Ende der sonnigen Tage bringt<br />
Senator Home Entertainment am 7. September<br />
noch einen echten Sommerfilm auf den Markt.<br />
In Christophe Honorés federleichter Romanze<br />
„Die Liebenden“ dreht sich alles um die schönste<br />
Sache der Welt, in all ihren Formen und<br />
Farben. Mit Catherine Deneuve und Ludivine Sagnier<br />
als Doppelbesetzung der Hauptrolle treffen<br />
zwei der stärksten französischen Schauspielerinnen<br />
aus ganz unterschiedlichen Generationen<br />
aufeinander und verkörpern die lebenslustige<br />
Figur der Madeleine von den 1960er Jahren bis<br />
heute. Ein lustvoller Reigen der Liebe und des<br />
Lebens, eingefangen in wunderschönen Bildern<br />
und mit der typischen Leichtigkeit des französischen<br />
Films. TW<br />
Unsere Ozeane<br />
Einfach mal abtauchen und sich treiben lassen...<br />
Ab dem 7. September 2012 können Sie dieses<br />
Sprichwort wahr machen. Mit der Naturdokumentation<br />
„Unsere Ozeane – Die Komplette<br />
TV-Serie“ wird der Zuschauer entführt in die sagenhaften<br />
Unterwasserwelten unserer Erde. Bildgewaltig<br />
und hautnah zeigen die französischen<br />
Filmemacher Jacques Perrin und Jacques Cluzaud<br />
das faszinierende Unterwasserleben, von<br />
anmutigen Quallen über pfeilschnelle Delfine bis<br />
hin zu riesigen, majestätischen Walen. Für die<br />
rund 172 Minuten beeindruckendes Bildmaterial<br />
wurde über sechs Jahre an 54 verschiedenen<br />
außergewöhnlichen Orten rund um den Globus<br />
getaucht, geforscht und gedreht. NR<br />
Prometheus – BD bereits in Aussicht<br />
Am 9. August 2012 ist es soweit: Der Science-<br />
Fiction-Thriller „Prometheus – dunkle Zeichen“<br />
von Ridley Scott läuft endlich auch in den deutschen<br />
Kinos an. Das eigenständige Prequel zu<br />
Ridley Scotts „Alien“ spielt im Jahr 2093, als<br />
weltweit in einigen antiken Stätten die gleichen<br />
geheimnisvollen Zeichen entdeckt werden.<br />
Sie scheinen gemeinsam einen Wegweiser zu<br />
einem bestimmten Punkt im Universum zu bilden.<br />
Ein Forschungsteam macht sich auf den<br />
Weg zu diesem entlegenen Ort, um dort eventuelle<br />
Hinweise auf den Ursprung der Menschheit<br />
zu fi nden. Die zwei Jahre andauernde<br />
Expedition auf dem Raumschiff „Prometheus“<br />
Ridley Scotts „1492“<br />
Wenn am 9. August<br />
das lang erwartete<br />
Science-<br />
Fiction-Epos<br />
„Prometheus“ in<br />
die Kinos kommt,<br />
werden die meisten<br />
Kinogänger<br />
im Ridley Scott-<br />
Fieber sein. Grund<br />
genug einen seiner<br />
bildgewaltigen Filme neu auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> herauszubringen,<br />
digital überarbeitet und in sehenswertem<br />
High Defi nition: „1492 – Die Eroberung<br />
des Paradieses“. Der epochale Filmklassiker mit<br />
Gérard Depardieu in der Hauptrolle des Christopher<br />
Columbus überwältigt die Zuschauer mit<br />
einer beeindruckenden Visualisierung und einer<br />
ikonischen Bildsprache, die Ihresgleichen sucht.<br />
Herausgebracht im Rahmen der 500-Jahrfeier<br />
zur „Entdeckung“ Amerikas scheute Scott bei<br />
diesem Historienspektakel weder Kosten noch<br />
Mühen, um Columbus Kampf gegen seine<br />
Konkurrenz so pathetisch wie möglich darzustellen.<br />
Concorde veröffentlicht die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> am<br />
9. August. FT<br />
In den Kinos läuft „Ice Age 4 – voll verschoben“ bereits erfolgreich. Aber auch im Home-Video-<br />
Sektor sind Diego, Manni und Co. omnipräsent, denn 20th Century Fox veranstaltet schon seit Juni<br />
die“Glücksnuss Aktion“, bei der Sie in ausgewählten Familien-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s witzige Ice Age-Fenster Sticker<br />
fi nden und zudem noch bis zum 31. August an einem großen Gewinnspiel mit vielen wertvollen<br />
Preisen teilnehmen. Zur Einstimmung darauf können Sie aber auch bei uns etwas gewinnen. Mit<br />
freundlicher Unterstützung von 20th Century Fox Home verlosen wir nämlich insgesamt drei sommerliche<br />
Fanpakete, mit je einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box „Ice Age 1-3“ und folgenden Merchandise-Artikeln:<br />
1. Preis: Picknickstuhl und Flip-Flops<br />
2. Preis: <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> „Rio“, T-Shirt (Größe S oder L)<br />
3. Preis: Umhängetasche, Schreibset<br />
Um an unserer Verlosung teilzunehmen,<br />
schreiben Sie einfach eine Postkarte an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Stichwort: Ice Age<br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig<br />
bringt die Crew dabei nicht nur dem Wissen<br />
um die menschliche Vergangenheit sondern<br />
auch einer großen Bedrohung immer näher.<br />
In den USA und in Frankreich ist bereits der Erscheinungstermin<br />
für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zum Film bekannt:<br />
Anfang Oktober 2012. Nach Kinostart wird<br />
es also auch in Deutschland nicht lange dauern,<br />
bis sie sich „Prometheus“ nach Hause holen<br />
können. Bisher sind als US Import drei verschiedene<br />
Pakete erhältlich: Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit DVD und<br />
Digital Copy, die 3D-Collectors <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> oder das<br />
auf 1 000 Stück limitierte Box-Set mit 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, einem T-Shirt, reichlich Bildmaterial sowie<br />
zusätzlich den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s „Alien“ und „Avatar“. NR<br />
Einsendeschluss ist der 31. August 2012. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Die Auslosung erfolgt unter Ausschluss des<br />
Rechtsweges. Mitarbeiter des Auerbach Verlages und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur<br />
einmal am Gewinnspiel teilnehmen.<br />
Bilder: 20th Century Fox, Concorde Home
Wir sagen DANKE!<br />
Filmnews<br />
Aktuelles<br />
v.l.n.r.: Sonja Baier, Product Manager; Felicitas Reuper, Head Of Home<br />
Entertainment Marketing; Ingrid Hölzel, Brand Manager (Universum)<br />
v.l.n.r.: Anko Gniwotta, Presse und Promotion;<br />
Swetlana Winkel, CEO (Polyband)<br />
v.l.n.r.: Uwe Funk, Chefredakteur; Christian Wissmann, Product Manager;<br />
Kai Schmidt-Merz, Marketing Director; Joachim Spang, CEO (Fox)<br />
Auf Tour<br />
Auf unserer großen Leserwahl-Tour durch Deutschland waren wir dieses Mal zu<br />
Gast bei den Kollegen von 20th Century Fox in Frankfurt sowie bei Universum<br />
Film und Polyband in München. Fox hatte für seine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> „Planet der Affen:<br />
Prevolution“ die Leserwahl in der Kategorie „Bester Ton“ gewonnen, während<br />
wir Universum den Leserpokal für „CSI Miami“ als beste Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> überreichen<br />
konnten. Polyband brillierte wiederholt im Bereich der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Dokumentationen,<br />
was ihnen in diesem Jahr in der entsprechenden Kategorie für<br />
„Life – Das Wunder Leben“ die begehrte Glastrophäe einbrachte. Wir wurden<br />
gebeten, den Lesern des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Magazins ein herzliches Dankeschön zu übermitteln,<br />
verbunden mit dem Versprechen, es auch in den kommenden Monaten<br />
wieder in Sachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> richtig krachen zu lassen.<br />
UF<br />
Bilder: Auerbach Verlag, <strong>Blu</strong> Phase Media<br />
Lichtmond 2<br />
Mit den preisgekrönten Animationsprojekten<br />
„Lichtmond“ und „Lichtmond 3D“ zeigten die<br />
deutschen Produzenten Giorgio und Martin<br />
Koppehele wie gut Ambient-Pop-Musik in High-<br />
Defi nition klingen und aussehen kann. Am 28.<br />
September wird <strong>Blu</strong> Phase Media im Vertrieb<br />
von Al!ve die Fortsetzung des Projekts „Lichtmond<br />
2 – Universe Of Light“ publizieren und<br />
das Bedürfnis nach schöner Musik, berührenden<br />
Stimmen und Sinnlichkeit ein weiteres Mal decken.<br />
Als Special Guest begrüßen die Brüder<br />
diesmal Tontechniker-Legende Alan Parsons,<br />
der seine Karriere bei den Beatles begann und<br />
das weltbekannte Pink Floyd Album „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />
Side Of <strong>The</strong> Moon“ als Toningenieur betreute.<br />
Natürlich werden die brandneuen 12 Songs<br />
auch wieder mit stereoskopischen 3D-Animationen<br />
und überragendem 7.1-Sound auftrumpfen,<br />
so wie wir es bereits von den Vorgängern<br />
gewohnt sind.<br />
FT<br />
Anzeige<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 9<br />
© 2012 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved.
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
Sammeln und Geld zurück<br />
Die Sammel- und Geld-zurück-Aktion von<br />
Fox geht in die zweite Runde. Filme wie zum<br />
Beispiel die Einzel-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s der „Rocky“-Saga<br />
oder Mel Brooks „Spaceballs“ wurden mit<br />
einem großen grünen Sammelpunkt versehen,<br />
sodass Sie immer wissen, ob Sie auch<br />
eine von den neuen 25 beziehungsweise den<br />
bereits erhältlichen Aktions-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s in Händen<br />
halten. Wer vier von den Sammelpunkten bei<br />
Fox einsendet, bekommt 5 Euro auf sein Konto<br />
überwiesen. Die Aktion läuft noch bis Ende<br />
des Jahres. FT<br />
Limitierte Hitchcock Collection<br />
Am 27. September kommt von Universal eine<br />
Sammlerbox, die sich gewaschen hat: Mit der<br />
Alfred Hitchcock Collection bekommt man<br />
14 Filme des genialen Regisseurs auf einen<br />
Streich, darunter solch unsterbliche Klassiker<br />
wie „Vertigo“, „Topas“, „Die Vögel“ oder „Das<br />
Fenster zum Hof“. (Außer „Psycho“, der bereits<br />
in High-Definition erhältlich ist, übrigens<br />
durchweg <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Premieren!) Mit deutlich<br />
über 100 Euro ist das kein billiger Spaß, das<br />
dürfte klar sein, aber aufgrund der tollen<br />
Aufmachung und Ausstattung (15 Stunden<br />
an Bonusmaterial, gebundenes Begleitbuch,<br />
Artcards mit Storyboards, Kostümskizzen, Fotos<br />
usw.) ein echtes Prestige-Objekt für Sammler<br />
und schon fast ein Must-have für alle Verehrer<br />
des Meisters des Suspense. TW<br />
Terminator Uncut-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Am 31. August erscheint erstmals die ungeschnittene<br />
FSK-16-Fassung von „Terminator“ in<br />
einer limitierten Steelbook-Edition auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Das Original war lange Zeit indiziert, wurde<br />
2010 dann aber vom Index genommen und<br />
nach einem neu beantragten FSK-Prüfverfahren<br />
wieder neu eingestuft. Endlich kommen<br />
nun auch <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Fans in den Genuss des<br />
vollen 107-minütigen Originals. FT<br />
Mein liebster Feind – Herzog und Kinski<br />
Werner Herzog, einer der bedeutendsten und<br />
international renommiertesten Regisseure<br />
deutscher Herkunft, feiert am 5. September<br />
seinen 70. Geburtstag. Arthaus gratuliert standesgemäß<br />
mit einer 5-Disc-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box, die<br />
alle fünf Filme des explosiven Duo Infernale<br />
Werner Herzog und Klaus Kinski erstmals auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vereint. Kultfilme wie „Aguirre, der<br />
Zorn Gottes“, „Nosferatu“ und „Fitzcarraldo“<br />
wurden unter Aufsicht ihrer Kameramänner<br />
Thomas Mauch und Jörg Schmidt-Reitwein<br />
vom Originalnegativ neu abgetastet, um einen<br />
optimalen HD-Transfer zu gewährleisten. 8<br />
Stunden an Bonusmaterial (mit zahlreichen<br />
Dokumentationen wie dem genialen „Mein<br />
liebster Feind“, vier Kurzfilmen von Werner<br />
Herzog sowie exklusiven Fotos von den Drehs)<br />
gibt es obendrauf. Die Edition ist ab dem 23.<br />
August im Handel erhältlich. TW<br />
Chronicle – Wozu bist du fähig<br />
Mit der Idee, ein<br />
erfolgreiches You-<br />
Tube-Video zu drehen,<br />
überlegte sich<br />
Regie-Shootingstar<br />
Josh Trank einige<br />
Tricks, mit denen<br />
er am glaubwürdigsten<br />
telekinetische<br />
Kräfte nachstellen<br />
konnte.<br />
Anstatt aber seine amüsanten Ideen in einem<br />
einfachen Video zusammenzufassen, hochzuladen<br />
und auf möglichst viele Klicks zu hoffen,<br />
ging Trank einen Schritt weiter und verpackte<br />
seine Tricks in eine Story und<br />
machte daraus einen Hollywood-<br />
Streifen. Die entstandene<br />
Mischung aus Found-<br />
Footage-Stil, Superheldengenre<br />
und Drama nennt sich „Chronicle – Wozu bist du<br />
fähig“ und startete am 19. April 2012 in den deutschen<br />
Kinos. Die dynamische sowie spannende<br />
Geschichte um drei Jugendliche, die sich plötzlich<br />
mit telekinetischen Kräften konfrontiert<br />
sehen, sich zunächst ausprobieren,<br />
die moralischen<br />
Grenzen ausreizen und – im<br />
Fall eines der Jugendlichen –<br />
sogar überschreiten, ist<br />
bereits ab dem 17.<br />
August 2012<br />
auch auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
erhältlich.<br />
NR<br />
Top-Serie auf BD: Torchwood – Miracle Day<br />
Endlich hat jemand ein Einsehen und bringt die<br />
tolle Science-Fiction-Serie „Torchwood“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
nach Deutschland! Mit der brandneuen vierten<br />
Staffel beginnt Polyband dabei gleich mit einem<br />
Paukenschlag, denn die zehn neuen Folgen, die<br />
ab dem 20. August als „Torchwood – Miracle Day“<br />
veröffentlicht werden, haben es in sich. Ähnlich wie<br />
in der genialen dritten Season („Kinder der Erde“)<br />
wird hier wieder eine komplexe Folgen-übergreifende<br />
Story aufgebaut. Diesmal legt der Tod eine<br />
Kunstpause ein – wer steckt wohl hinter den mysteriösen<br />
Ereignissen? Das erweiterte Torchwood-<br />
Team, das durch die Kollaboration zwischen der<br />
BBC und dem amerikanischen Sender „Starz“ nun<br />
mit Unterstützung von US-Größen wie Bill Pullman<br />
und Mekhi Phifer ermittelt, versucht mit aller<br />
Kraft, die Katastrophe, die durch Überbevölkerung<br />
und Hungersnöte droht, aufzuhalten. (Die deutsche<br />
Erstausstrahlung des „Miracle Day“ können<br />
Sie bereits ab Freitag, dem 17. August, an drei aufeinanderfolgenden<br />
Tagen auf RTL 2 sehen.) TW<br />
BATTLESHIP-GEWINNSPIEL<br />
Wie gut kennen Sie sich im Science-Fiction-Genre aus? Sind Sie tough genug, um folgende Frage zu<br />
beantworten?<br />
Wer verfasste 1897 mit „Auf zwei Planeten“ einen der<br />
ersten und wichtigsten Zukunftsromane der Welt?<br />
Aus den korrekt beantworteten Einsendungen ziehen wir einen<br />
Gewinner, der von Universals Science-Fiction-Kriegsspektakel<br />
„Battleship“ eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sowie ein signiertes Filmplakat erhält.<br />
Senden Sie Ihre Antwort an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Stichwort: Battleship<br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig<br />
Einsendeschluss ist der 31. August 2012. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Die Auslosung erfolgt unter Ausschluss des<br />
Rechtsweges. Mitarbeiter des Auerbach Verlages und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur<br />
einmal am Gewinnspiel teilnehmen.<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Polyband, Universal Pictures Home<br />
10
Jetzt 6 Ausgaben<br />
abonnieren & <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc gratis!<br />
Jetzt hier scannen:<br />
Sofort bestellen – als Einzelexemplar, im Abonnement oder<br />
als E-Paper für Smartphones, Tablets, Windows PC und<br />
Macintosh. Oder unter www.auerbach-verlag.de/abo.<br />
Ihre Vorteile im Abo:<br />
•6 Ausgaben nur<br />
24,90 Euro<br />
•Lieferung frei Haus<br />
•eine Prämie Ihrer Wahl<br />
Ja, ich abonniere BLU-RAY<br />
MAGAZIN ab der nächsten Ausgabe/ab<br />
Ausgabe ___/ 2012<br />
für ein Jahr zum Preis von 24,90<br />
Euro für 6 Ausgaben.<br />
(EU-Ausland und CH: 34,90<br />
Eurofür 6 Ausgaben).<br />
Ich möchte BLU-RAY MAGAZIN abonnieren!<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ<br />
Wohnort<br />
E-Mail<br />
Telefon/Mobil<br />
Geburtsdatum<br />
Wunschprämie einfach ankreuzen!*<br />
5 Days of War<br />
Company Man<br />
Die Legende von Aang<br />
<strong>Blu</strong>e Valentine<br />
Terry Pratchett‘s Going Postal<br />
Kung Fu Panda<br />
Memento<br />
<strong>The</strong> Fighter<br />
Deutschland von oben<br />
Scream 4<br />
<strong>The</strong> Tourist<br />
Wo die wilden Kerle wohnen<br />
Bilder: Auerbach Verlag, istockphoto.com/gehring<br />
Das Abonnement verlängert<br />
sich automatisch um jeweils<br />
ein weiteres Jahr zu den dann<br />
geltenden Konditionen, wenn<br />
nicht spätestens 7 Tage nach<br />
Erhalt der 5. Ausgabe schriftlich<br />
per Post oder Fax bei Auerbach<br />
Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229<br />
Leipzig gekündigt wurde.<br />
Mir ist bekannt, dass ich<br />
innerhalb von zwei Wochen nach<br />
Bestellung ohne Begründung bei<br />
Auerbach Verlag und Infodienste<br />
GmbH, Lauchstädter Str. 20,<br />
04229 Leipzig per Post oder Fax<br />
widerrufen kann. Maßgeblich ist<br />
der Tag der Absendung (Poststempel<br />
genügt).<br />
Ich zahle per Kreditkarte Bankeinzug Rechnung<br />
Daten für die Zahlung per Kreditkarte<br />
Name des Karteninhabers<br />
Kartennummer<br />
Kartenprüfnummer<br />
Gültigkeit der Karte<br />
Visa Mastercard American Express<br />
Datum, Unterschrift<br />
*<br />
Nur solange der Vorrat reicht.<br />
Versand der Prämie erst nach Zahlung des Abo-Betrages.<br />
Daten für die Zahlung per Bankeinzug<br />
Kontoinhaber<br />
Kontonummer<br />
Bankleitzahl<br />
Geldinstitut<br />
Datum, Unterschrift<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig 0341–1495513 abo@av.de<br />
0341–1495511
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
James-Bond-BDs vorerst in Komplettbox<br />
Am 24. September erscheint die lang erwartete<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box mit allen 22 Einsätzen des<br />
wahrscheinlich berühmtesten Geheimagenten<br />
der Welt, James Bond. Die Edition wartet dabei<br />
auch mit neun auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bisher unveröffentlichten<br />
Filmen auf – doch leider werden diese<br />
nicht parallel als Einzel-Veröffentlichungen<br />
verfügbar sein. Auf absehbare Zeit sind die<br />
Streifen inklusive der bisher unveröffentlichten<br />
Einsätze exklusiv in der Sammler-Box erhältlich,<br />
bestätigte 20th Century Fox auf Anfrage<br />
dem BLU-RAY MAGAZIN. Aktuell seien auch<br />
keine kleineren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Editionen geplant,<br />
wie sie beispielsweise angelehnt an die „Star<br />
Wars“-Sets mit drei Filmen pro Box denkbar<br />
wären. RH/LF<br />
Zorn der Titanen<br />
Auch wenn die plakativen und actionreichen<br />
Hollywood-Adaptionen der griechischen<br />
Mythologie bei den Kritikern alles andere als<br />
gut wegkommen: Dem Publikum scheint es<br />
weiterhin zu gefallen und so spielte auch der<br />
direkte Nachfolger von „Kampf der Titanen“<br />
mehr als das Doppelte seines Produktionsbudgets<br />
ein. Perseus (Sam Worthington) ist zurück<br />
und er muss zehn Jahre nach dem ersten<br />
Clash zwischen Göttern und Titanen die Menschenwelt<br />
wieder einmal vor dem Zorn der<br />
Unsterblichen retten. Der Film erscheint am<br />
3. August in Deutschland und ist wahlweise<br />
als reguläre <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> oder als Doppel-Disc-Set<br />
inklusive <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D erhältlich. TW<br />
Neue Spiderman-Trilogie<br />
Den kürzlich auf den deutschen Kinoleinwänden<br />
eingetroffenen „<strong>The</strong> Amazing Spider-Man“<br />
nahmen sich Sony Pictures Home Entertainment<br />
zum Anlass um die „Spider-Man“-Trilogie<br />
noch einmal neu aufzulegen. Mit attraktiven<br />
neuen Coverdesigns kamen „Spider-Man“,<br />
„Spider-Man 2“ und „Spider-Man 3“ am 6. Juni<br />
2012 erneut im 3er-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Bundle auf den<br />
Markt. Somit können Sie sich die komplette<br />
Geschichte des jungen Peter Parker (Tobey<br />
Maguire), der durch einen Spinnenbiss zum<br />
Superhelden mutiert, auch in ihr Heimkino<br />
oder Wohnzimmer holen. NR<br />
Große Katzen auf BD<br />
Mit atemberaubenden Aufnahmen verzauberte<br />
Disney nature 2011 die Kinos, als „Im Reich<br />
der Raubkatzen“ über die Leinwände flimmerte.<br />
Die Wildlife-Doku nimmt den Zuschauer<br />
mit auf die Spuren von Löwen, Geparden<br />
und anderen großen Samtpfoten in der<br />
kenianischen Savanne. Das von Keith Scholey<br />
und Alastair Fothergill beinahe surreal schön<br />
inszenierte Portrait der Serengeti sollte für die<br />
beste Bildwirkung entweder auf einer großen<br />
Leinwand oder ab dem 13. September 2012<br />
auch im Heimkino oder auf dem heimischen<br />
HD-Bildschirm genossen werden. NR<br />
Coolere Action, fiesere Fische, größere Brüste!<br />
Na, welcher Film<br />
könnte wohl mit<br />
dieser Werbezeile<br />
angepriesen<br />
werden? Richtig,<br />
„Piranha 2“! An<br />
der Story hat sich<br />
seit Teil 1 natürlich<br />
nichts getan,<br />
außer dass sich<br />
der Schauplatz<br />
vom Lake Victoria durch Rohrleitungen auf<br />
Swimming Pools und den Wasserpark „Big Wet“<br />
ausweitet. Ob es wohl auch die obligatorische<br />
Hungerspiele auf BD<br />
Bereits kurz nach dem bahnbrechenden Erfolg des<br />
ersten Teils der „Die Tribute von Panem“-Trilogie<br />
wurde der zweite Teil mit dem Titel „Catching Fire“ für<br />
den 28. November 2013 angekündigt. Wer sich bis dahin<br />
den ersten Teil noch einige Male ins Gedächtnis rufen möchte,<br />
der kann ihn sich ab dem 20. August 2012 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ins Wohnzimmer<br />
holen. An der Seite der 16-jährigen Katniss (J. Lawrence) wird<br />
der Zuschauer in eine fi ktive nicht allzu ferne Zukunft entführt, in ein<br />
Land namens Panem. Dort leben in 12 Distrikten die Menschen in<br />
mehr oder weniger ärmlichen Verhältnissen und werden regiert<br />
vom Kapitol, der Hauptstadt von Panem. Jedes Jahr demonstriert<br />
das Kapitol seine Macht über die Distrikte durch die sogenannten<br />
„Hungerspiele“. Dafür werden je ein Junge und<br />
ein Mädchen aus jedem Distrikt als Tribute erwählt, die<br />
dann in einer Arena auf Leben und Tod gegeneinander<br />
antreten müssen. Nur ein Tribut kann als glorreicher Sieger<br />
aus diesem Wettstreit hervorgehen. Als Katniss’ kleine<br />
Schwester Prim für die Spiele ausgewählt wird, meldet<br />
sich die 16-jährige Jägerin freiwillig und nimmt den Platz<br />
ihrer Schwester ein. Von da an beginnt für Katniss ein<br />
Kampf um Leben, Tod und Freiheit.<br />
NR<br />
Toiletten-Szene geben wird? Auf jeden Fall<br />
schlüpft David Hasselhoff noch einmal in seine<br />
roten Rettungsschwimmerhosen, um wie in alten<br />
Baywatch-Zeiten vollbusige Wassernixen aus<br />
dem Meer zu ziehen. Ving Rhames spielt natürlich<br />
auch wieder mit, als Killerfi sch-metzelnder,<br />
einbeiniger Strandpolizist. Zu guter Letzt mimt<br />
Christopher Lloyd („Zurück in die Zukunft“) den<br />
zerstreuten Wissenschaftler Mr. Goodman, der<br />
hinter das Geheimnis der bissigen Critter kommen<br />
möchte. In Deutschland erscheint die 2Dund<br />
3D Fassung des Films auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> am 13.<br />
September in der Videothek und am 4. Oktober<br />
im Handel.<br />
FT<br />
Radcliffe ohne Zauberstab: Die Frau in Schwarz<br />
Wer dachte, nach Harry Potter könne es mit<br />
Hauptdarsteller Daniel Radcliffe nur noch bergab<br />
gehen, scheint sich geirrt zu haben. Bereits<br />
ein Jahr nach Erscheinen des letzten Teils der<br />
Reihe ergatterte Radcliffe die Hauptrolle in einer<br />
Horror-Romanverfi lmung und versuchte darin<br />
mit seinem Zauberlehrling-Image gründlich aufzuräumen<br />
und endlich aus dem Schatten seiner<br />
Schauspielkollegen herauszutreten. Als Arthur<br />
Kipps – junger Anwalt, frischer Witwer und Vater<br />
eines kleinen Jungen – versucht er seine Trauer<br />
und Überforderung in Arbeit zu ersticken. Er<br />
nimmt den Auftrag an, sich um den<br />
Nachlass einer verstorben Frau zu kümmern und<br />
dafür deren Herrenhaus, das Eel Marsh House,<br />
aufzusuchen. Entgegen aller Warnungen der Bewohner<br />
des nachgelegenen Küstendorfes, quartiert<br />
er sich in der düsteren Villa ein und stellt<br />
Nachforschungen an. Diese fördern grausige<br />
Geheimnisse ans Licht, die besser<br />
verborgen geblieben wären.<br />
Ab dem 9. August 2012<br />
ist dieser klassisch gestaltete<br />
Horror-Grusel<br />
auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />
NR<br />
Bilder: Concorde, Studiocanal, Sunfilm<br />
12
Filmnews<br />
Aktuelles<br />
Bilder: Paramount, Universum, Warner<br />
Mehr Premium Collection<br />
Am 7. September vergrößert Warner Home Video<br />
die Premium Collection um 5 weitere Titel:<br />
„Butterfl y Effect“, „Heat“ (!), „Sherlock Holmes 2:<br />
Spiel im Schatten“, „Sucker Punch – Extended<br />
Cut“ und der Extended sowie der neue (!) Alternate<br />
Cut von „<strong>The</strong> Town – Stadt ohne Gnade“<br />
erwartet die Sammler der edlen Editionen. Wie<br />
zuvor enthält jedes der edlen Digibooks schön<br />
gestaltete Seiten mit Fotos, Grafi ken, Hintergrundinformationen<br />
zu den Darstellern und Produktionsbedingungen<br />
der Filme.<br />
FT<br />
Alex Henning, Visual<br />
Effects Supervisor<br />
„Es ist eine Ehre, mit Scorsese zusammenzuarbeiten“<br />
Im Gespräch mit Alex Henning, Visual Effects Supervisor<br />
bei „Pixomondo“ und mitverantwortlich für die Spezialeffekte<br />
in Martin Scorseses „Hugo Cabret“.<br />
Mister Henning,<br />
wie würden Sie die<br />
Philosophie von<br />
„Pixomondo“ auf den<br />
Punkt bringen?<br />
Pixomondo ist eine 24-Stunden-Visual-Effects-<br />
Maschinerie. Durch unsere internationale Präsenz<br />
quer über alle Kontinente und Zeitzonen<br />
hinweg arbeitet wirklich immer irgendjemand<br />
in einem unserer Studios. Für mich ist das Beste<br />
an dem Job hier, dass man mit Künstlern<br />
aus aller Herren Ländern zusammenarbeitet,<br />
die Kraft aus ihrer Heimat, aus der Nähe ihrer<br />
Familien und Freunde schöpfen können, anstatt<br />
weit weg von zu Hause sein zu müssen.<br />
Was waren Ihre interessantesten Projekte<br />
bisher, und warum genau?<br />
Die Arbeit an „Sin City“ habe ich wirklich genossen.<br />
Der hatte so viel Style und solch einen<br />
unverkennbaren Look. Ich bin ein großer Fan<br />
von Frank Miller, und es war einfach großartig,<br />
an einer fi lmischen Adaption zu arbeiten, die<br />
sich so sehr nach seinen Originalzeichnungen<br />
anfühlte.<br />
Wie ist das eigentlich, an solch gigantischen<br />
Projekten wie „Hugo Cabret“ zu<br />
arbeiten?<br />
Es ist natürlich eine Ehre, mit Martin Scorsese<br />
und seinem außerordentlich talentierten Team<br />
zusammenzuarbeiten. Sie setzen die Standards<br />
extrem hoch an und ich habe immer das<br />
Gefühl, wenn wir in der Lage sind, mit Ihnen<br />
mitzuhalten, dann haben wir am Ende etwas<br />
ganz Besonderes geschaffen. So ein Projekt<br />
dauert Jahre und fordert den unermüdlichen<br />
Einsatz von hunderten von Leuten. Für die, die<br />
von Anfang bis Ende dabei sind, bedeutet das<br />
schon eine ziemliche Leistung.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Wilde Haie in 3D<br />
„Dive 3D – Im Reich der wilden Haie“ erscheint<br />
am 20. August auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D und ist<br />
nach „Leben im Schiffswrack“ und „Magische<br />
Unterwasserwelten“ bereits die dritte Episode<br />
der erfolgreichen 3D-Unterwasser-Doku. Diesmal<br />
geht es in die Nähe des Kaps der guten<br />
Hoffnung bei Südafrika, um den edlen Raubtieren<br />
mit der markanten spitzen Rückenflosse<br />
auf die Schliche zu kommen. Natürlich werden<br />
auch wieder einige Schiffs-Wracks erkundet,<br />
die der stürmischen See nicht standhalten<br />
konnten und nun den unterschiedlichsten<br />
Meeresbewohnern als Schlafstätte dienen. FT<br />
Sommer in Orange im CineProject<br />
In der „CineProject“-Reihe veröffentlicht 20th<br />
Century Fox Highlights aus dem hauseigenen<br />
Programm in einer einheitlichen Sammler-<br />
Kollektion. Einer der seit Kurzem erhältlichen<br />
Neuzugänge ist die Komödie „Sommer in<br />
Orange“. Marcus H. Rosenmüller bleibt seiner<br />
Linie von sympathisch-heimatverbundenen,<br />
wunderbar leichten und augenzwinkernden<br />
Stoffen treu. Diesmal lässt er eine esoterisch<br />
veranlagte Patchwork-Familie aus dem weltoffenen<br />
Berlin auf den Mief des erzkatholischen<br />
Niederbayerns der 1980er Jahre treffen. TW<br />
Pusher auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Am 8. November erscheint in den Videotheken<br />
die britische Neuverfilmung des Nicolas-Winding-Refn-Films<br />
„Pusher“. Das aktuelle Remake<br />
von 2010 wurde vom indischen Regisseur<br />
Assad Raja verwirklicht und betrachtet sich als<br />
Hommage an die von Fans gefeierte Kult-Trilogie<br />
Refns. Wer das Werk auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> besitzen<br />
möchte, bekommt ab dem 6. Dezember die<br />
Gelegenheit dazu, denn dann steht ebenjenes<br />
in den Verkaufsregalen. FT<br />
Anzeige<br />
Das actionreiche Sci-Fi-Abenteuer APPLESEED<br />
geht in die nächste Runde – Sei dabei wenn<br />
Briareos und Deunan in erbitterten Kämpfen<br />
ihre Stärke aufs Neue beweisen müssen!<br />
VOLUME 1+2 JETZT AUF DVD<br />
UND BLU-RAY ERHÄLTLICH! VOLUME 1 VOLUME 2 VOLUME 3<br />
www.facebook.com/UniversumAnime<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 13
<strong>The</strong>ma<br />
Spezial<br />
100 Jahre<br />
Universal<br />
Seine Cameo-Auftritte tte sind legendär, endär denn Alfred<br />
Hitchcock besaß durchaus einen Sinn für Humor<br />
Stanley yK Kubrick ik<br />
und dK Kirk ik<br />
Douglas in Diskussions-<br />
sions<br />
Pose am Set von „Spartacus“<br />
Robert Redford und Paul Newman<br />
Der dritte Teil unserer „100 Jahre Universal“-Artikelreihe widmet sich der<br />
Hitchcock-Ära sowie den großen Monumentalfi lmen der 1960er Jahre.<br />
In den 1950ern schien das große Kino am Ende<br />
zu sein. Etwas Neues nahm seinen Platz ein: Der<br />
Fernseher trat seinen Siegeszug an und bereicherte<br />
bald nahezu jeden Haushalt mit günstiger<br />
Unterhaltung. Was für den Otto Normalbürger<br />
die Zukunft war, erschien den Studios, die zum<br />
Teil auch in der Kinoverwertung involviert waren,<br />
als klarer Dorn im Auge. Wer würde jetzt noch<br />
sein Haus verlassen, wenn er Filme nun in den<br />
eigenen vier Wänden sehen konnte? Und das,<br />
wo Universal gerade eine Regiegröße wie Alfred<br />
Hitchcock oder auch solch beliebte Schauspieltalente<br />
wie Cary Grant und Doris Day mit ins Boot<br />
holen konnte. Die Fernsehproduktion war nun<br />
der aufstrebende Markt und der Konkurrent MCA<br />
(Music Corporation of America) war alsbald so<br />
groß, dass er Teile des Universal-Studio-Geländes<br />
aufkaufen und für TV-Produktionen nutzen konnte.<br />
Das Unternehmen Universal Pictures selbst<br />
blieb von der Übernahme zunächst unberührt.<br />
Monumental!<br />
Während dieser Zeit entstand mit „Spartacus“<br />
(1960) ein Kinowerk der Superlative. Ein Jahr<br />
nach „Ben Hur“ sowie zwei Jahre vor „Lawrence<br />
von Arabien“ prägte er die Welle der Monumentalfi<br />
lme entscheidend mit. Dabei stand das Projekt<br />
von Anfang an unter keinem wirklich guten<br />
Stern. So entließ Hauptdarsteller und Produzent<br />
Kirk Douglas zunächst wegen Meinungsverschiedenheiten<br />
seinen Regisseur Anthony Mann. Als<br />
Mit der Westernkomödie „Zwei Banditen“ (1969) wurde Robert Redford über Nacht zum Star. Ursprünglich sollte<br />
jemand Berühmteres an der Seite des zu der Zeit schon etablierten Superstars Paul Newman spielen. Nachdem<br />
Regisseur George Roy Hill jedoch den Jungdarsteller Redford vorgestellt hatte, war<br />
Newman vollkommen davon überzeugt, dass er den zweiten Part bekommen<br />
sollte. Dass er sich für ihn bei<br />
den Studiobossen einsetzte und erwirkte, dass er<br />
die Rolle bekam, vergaß<br />
ihm Redford nie. Aus der darstellerischen Zusam-<br />
menarbeit wurde eine e jahrelange Freundschaft, die bis zu Newmans Tod<br />
im September 2008<br />
anhielt. Beide teilten die Leidenschaft für schnelle<br />
Autos und waren auch immer überzeugt, etwas von ihrem Erfolg<br />
zurückzugeben. en. Während Newman mit seiner Lebensmittelket-<br />
te und<br />
den Camps für beeinträchtigte Kinder wohltätige<br />
Zwecke unterstützte, förderte Redford das in Utah ansässige<br />
sig Sundance Festival (passend zu Redfords frühe-<br />
rer<br />
Rolle als Sundance Kid), das sich auf internationale<br />
Independent-Filme spezialisiert hat. Trotz des guten<br />
Vorsatzes kam es nach der ebenfalls von George Roy<br />
Hill<br />
inszenierten Gaunerkomödie „Der Clou“ (1973) zu<br />
keiner weiteren Zusammenarbeit mehr.<br />
Ersatz engagierte er Stanley Kubrick, mit dem<br />
er schon in „Wege des Ruhms“ erfolgreich zusammenarbeitete<br />
– eine gute, wenn auch folgenschwere<br />
Wahl. Kubrick, ein bekennender<br />
Perfektionist, war es bereits gewohnt, viele Takes<br />
zu drehen sowie mit einer kleinen Crew zusammenzuarbeiten.<br />
Ihn auf einen Monumentalfi lm<br />
anzusetzen, in dem solche Weltstars wie Peter<br />
Ustinov, Laurence Olivier, Tony Curtis und natürlich<br />
Kirk Douglas ihre ganz eigene Note einbringen<br />
wollten, erwirkte eine lange und qualvolle<br />
Produktionszeit für alle Beteiligten.<br />
Insbesondere die Tatsache, dass Kubrick keinen<br />
Einfl uss auf das Drehbuch nehmen durfte, stieß<br />
ihm bitter auf. Ebenso gab es Reibereien zwischen<br />
ihm und dem Kameramann Russell Metty,<br />
der sich durch Kubricks Einfl ussnahme extrem<br />
bevormundet fühlte. Logisch, dass der Meisterregisseur<br />
als ausgebildeter Fotograf einen ganz<br />
eigenen visuellen Anspruch an den Film stellte.<br />
Doch die Diskrepanzen lohnten sich. Letztendlich<br />
gewann der Film vier Oscars ® , darunter einen<br />
für die beste Kameraarbeit. Ebenso erhielt die<br />
Ausstattung großen Lobpreis, was bei einer Materialschlacht<br />
von Tausenden Uniformen sowie<br />
Rüstungen, die von einem italienischen Museum<br />
geliehen wurden, auch nicht weiter verwundert.<br />
Angeblich sollen über 10 000 Menschen an dem<br />
Film mitgewirkt haben, eine Zahl, die dem Begriff<br />
„monumental“ mehr als gerecht wird. Natürlich<br />
gab es auch einige Szenen, die wegen ihrer Brutalität<br />
oder wegen homoerotischer Andeutungen<br />
einfach herausgestrichen wurden. Jene sind aber<br />
wieder in der aktuellen restaurierten Fassung<br />
enthalten, sodass die Käufer der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> die vollständigste<br />
Fassung des Films erhalten.<br />
Des Blockbusters Wegbereiter<br />
1962 traf dann doch ein, was für viele unvermeidbar<br />
schien – Universal Pictures wurde von<br />
MCA geschluckt. Das Gute daran: Von nun an<br />
entstanden auf dem Gelände (natürlich weiterhin<br />
unter der Universal-Marke) sowohl Kino- als<br />
auch Fernsehproduktionen – der TV-Markt wurde<br />
also zum zweiten Standbein der Studios.<br />
Die 1960er Jahre entwickelten sich daher trotz<br />
Zuschauerrückgang in den Kinos zur Blütezeit,<br />
brachten neue ökonomische Innovationen wie<br />
etwa den Fernsehfi lm hervor und ebneten den<br />
Weg für die Erfi ndung des sogenannten Blockbusters<br />
in den 1970er Jahren.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bilder: Universal Pictures Home<br />
14
Spezial<br />
<strong>The</strong>ma<br />
Der Clou<br />
Thriller/Komödie<br />
OT: <strong>The</strong> Sting L: US<br />
J: 1973 V: Universal<br />
Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 2.0 R: George<br />
Roy Hill D: Paul<br />
Newman, Robert<br />
Redford, Robert Shaw<br />
LZ: 129 min FSK: 12 P: 18 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 14.06.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Ganze 11 000 Dollar soll ein Lieferant<br />
von einer illegalen Spielhölle<br />
zur Kasse des Mafioso Doyle<br />
Lonnegan (Robert Shaw) bringen,<br />
doch auf dem Weg wird er<br />
vom Trickbetrüger Johnny Hooker<br />
(Robert Redford) um jene Summe<br />
erleichtert. Als Folge wird Johnnys<br />
Partner getötet. Zusammen<br />
mit dem alten Schlitzohr Henry<br />
Gondorff (Paul Newman) heckt<br />
Hooker nun einen genialen Plan<br />
aus, wie sie sich an Lonnegan für<br />
den Mord rächen können. Jener<br />
ist so komplex und mit so vielen<br />
Wendungen versehen, dass selbst<br />
der Zuschauer hinters Licht geführt<br />
wird. Ganz ohne Gewalt und mit<br />
Newman und Redford sind die zwei Trumpfkarten, sozusagen der König und<br />
das Ass in diesem Gangster-Film mit doppeltem Boden<br />
viel Hirnschmalz gelingt es den<br />
Kleinganoven zunächst, ihr Opfer<br />
in ein Pokerspiel zu verwickeln. Da<br />
er gegen Gondorff verliert, bietet<br />
Hooker dem Mafioso seine Hilfe an,<br />
das Geld durch Betrügerei zurückzuerlangen.<br />
Dafür brauchen sie natürlich<br />
noch ein bisschen mehr von<br />
Lonnegans Geld … und schon ist<br />
das Spiel im Gange, in dem sogar<br />
das FBI mitmischt. Die hochrangig<br />
besetzte Gaunerkomödie dominierte<br />
im Jahr 1974 als bes ter Film<br />
die Oscar ® -Verleihungen. Universal<br />
ehrt diesen All-Time-Favorite mit<br />
einer ansehnlichen Sonder edition<br />
samt Digibook und einer 56-minütigen<br />
Dokumentation über die<br />
Entstehung des Films. Die Wiederherstellung<br />
der Filmqualität ist<br />
bezüglich Kontrast, Minderung von<br />
Störelementen und Farbdarstellung<br />
vollkommen gelungen. Die<br />
passable Bildschärfe besitzt hingegen<br />
einen hohen Nostalgiefaktor.<br />
Der 2.0-Ton klingt für sein Alter<br />
durchweg sauber.<br />
FT<br />
Film 8/10<br />
Was für ein Clou! Die ausgebuff te Komödie ist in<br />
ihrer Cleverness unübertroff en. Ganz klar eine<br />
inszenatorische Meisterleistung mit Starbesetzung.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 4/10<br />
Weitere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />
„Jahr100Film“<br />
Die<br />
Bourne<br />
Identität<br />
Elizabeth<br />
Apollo 13<br />
Dante’s<br />
Peak<br />
„Es sollte den Verlauf eines Hochstaplerspieles zeigen“<br />
Im Gespräch mit David Schad Ward, Drehbuchautor von „Der Clou“.<br />
David Schad Ward,<br />
Drehbuchautor von<br />
„Der Clou“<br />
Mr Ward, wann und wie<br />
kamen Sie auf die Idee<br />
zur Handlung des Films?<br />
Nun ja, ich habe für einen<br />
anderen Film namens<br />
„Steelyard <strong>Blu</strong>es“ recherchiert.<br />
Hierfür las ich Bücher<br />
über Abzocker und Betrüger<br />
und dachte mir: „Wer wohl an der Spitze dieser<br />
Leute steht? Das könnte eine ziemlich interessante<br />
Sache sein, weil die meisten Menschen in der westlichen<br />
Kultur rein gar nichts über sie wissen.“<br />
Soweit ich weiß, gab es zu dem Zeitpunkt bislang<br />
noch keine Filme über Trickbetrüger. Umso geeigneter<br />
kam mir das <strong>The</strong>ma für eine Filmidee vor. Diese<br />
Männer nehmen das Geld anderer Leute ohne<br />
Waffengewalt. Statt Pistolen nutzen sie ihr Hirn. Weil<br />
sie selber glauben, im legalen Rahmen zu handeln,<br />
stehlen sie ihrer Meinung nach noch nicht einmal.<br />
Sie bauen einzig auf die Gier anderer Leute.<br />
Gab es für die Figuren im Film historische<br />
Inspirationen?<br />
Ja, es gab einen echten Hochstapler namens<br />
Charlie Gondorff. Ich nutzte seinen Namen, weil<br />
ich dachte, die Gauner dieser Welt müssten diesen<br />
Namen kennen. Aber es gibt keine Biografi e von<br />
diesem Mann.<br />
Sollte der Film eher ein Thriller oder eine handfeste<br />
Komödie werden?<br />
Ein bisschen von beidem. Ich sehe ihn nicht wirklich<br />
als Genrefi lm. Meine wahre Intention war es,<br />
den Verlauf eines Hochstaplerspieles einzufangen<br />
und zugleich die Zuschauer hinters Licht zu führen,<br />
damit sie nicht das Kino verlassen und behaupten<br />
können: „Wer würde denn schon auf so etwas<br />
hereinfallen?“ Zugleich war ich aber auch an dem<br />
geistigen Duell interessiert zwischen den ungebildeten<br />
Gaunern und den Leuten der Oberschicht,<br />
die eigentlich absolut erfolgreich sind und eine gute<br />
Ausbildung genossen haben.<br />
Was ging in Ihnen vor, als der Film ganze sieben<br />
Oscars ® gewann, darunter einen für Ihr Skript?<br />
Klar, jeder träumt davon, dass sein Film Anerkennung<br />
erhält – bis es dann aber letztendlich passiert<br />
ist, hätte ich es nie für möglich gehalten. Es war<br />
großartig, zu gewinnen. Ich war ziemlich jung und<br />
realisierte noch nicht, wie schwer es eigentlich ist,<br />
einen Academy Award zu erhalten. Es war mein<br />
zweiter Film und ich wurde schon damit ausgezeichnet.<br />
Daher dachte ich: „Junge, das ist gar nicht<br />
so schwer“ (lacht). Erst später bekam ich dann mit,<br />
wie wertvoll diese Auszeichnung überhaupt ist.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
King<br />
Kong<br />
Miami<br />
Vice<br />
Inglourious<br />
Basterds<br />
Liebe<br />
braucht<br />
keine<br />
Ferien<br />
<strong>The</strong>ma | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 15
<strong>The</strong>ma<br />
<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />
16
<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />
<strong>The</strong>ma<br />
Seit Christopher Nolan das darniederliegende<br />
Franchise vor mittlerweile knapp zehn Jahren<br />
dankenswerterweise unter seine Fittiche<br />
genommen und höchst erfolgreich mit<br />
neuem Leben erfüllt hat (wir erinnern<br />
uns noch mit Grausen an<br />
Joel Schumachers Totalausfall<br />
„Batman & Robin“ aus dem<br />
Jahre 1997), ist der dunkle Rächer<br />
quasi zum Synonym dafür geworden,<br />
wie eine stylishe, düstere und – im Rahmen<br />
der Genre regeln – realistische Comicadaption<br />
für die große Leinwand auszusehen hat. Einen<br />
äußerst lebendigen Eindruck davon, wie tief<br />
diese Figur und inzwischen auch Christopher<br />
Nolans Filme in der amerikanischen Popkultur<br />
verwurzelt sind, konnte man jüngst während der<br />
diesjährigen MTV Movie Awards in Los Angeles<br />
bekommen: Als Quasi-Höhepunkt der Show<br />
teaserten Christian Bale, Gary Oldman und<br />
Joseph Gordon-Levitt (der mit dem mysteriösen<br />
Nachwuchs-Cop John Blake eine der interessantesten<br />
Figuren im Cast von Teil 3 spielt) den neuesten<br />
Trailer zum Film minutenlang an, um dann<br />
Mastermind und Regisseur Christopher Nolan<br />
unter dem frenetischen Beifall des Publikums<br />
auf der Bühne zu begrüßen. Dessen beinahe<br />
märchenhafter Aufstieg vom eigenwilligen und<br />
kompromisslosen Independent-Regisseur zum<br />
Retter des Blockbuster-Kinos ist eine Story, wie<br />
sie die Amerikaner lieben und wie sie tatsächlich<br />
nur Hollywood möglich machen kann.<br />
Christopher Nolan: Liebt philosophische Fragestellungen, IMAX-Einstellungen, die<br />
Drehbücher seines Bruders Jonathan sowie seine Frau und Produzentin, Emma Thomas<br />
Hit oder Hype?<br />
Wird der fertige Film der immensen Erwartungshaltung<br />
auch nur annähernd gerecht – was<br />
angesichts des brillanten Vorgängers beileibe<br />
keine Selbstverständlichkeit ist („Der Pate unter<br />
den Comicverfi lmungen“, wie Kevin „Silent<br />
Bob“ Smith es einmal so schön ausdrückte) –,<br />
dann dürfte die magische Milliarden-Dollar-<br />
Grenze an den Kinokassen<br />
auch für Teil 3 eine<br />
reine Formsache darstellen.<br />
Sorgen, dass Christopher Nolan<br />
nach dem Promotion-Marathon<br />
für „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ arbeitslos werden<br />
oder dem Genrekino nach all der geballten<br />
Action in den vergangenen Jahren in Zukunft<br />
ganz und gar abschwören könnte, muss man<br />
sich im Übrigen nicht machen: Während die<br />
Postproduktion zum nächsten Superman-Abenteuer<br />
„Man Of Steel“ (Kinostart Mitte 2013), bei<br />
dem er als Koautor und Produzent tätig ist, derzeit<br />
in vollem Gange ist, äußerte er bereits reges<br />
Interesse an einem eventuellen James-Bond-<br />
Reboot – was wir uns offen gesagt als ziemlich<br />
ideale Kombination aus Mainstream-Marke und<br />
den typischen Nolan-Qualitäten vorstellen würden!<br />
Auch für die anstehende Neuausrichtung<br />
des Batman-Franchise im Rahmen des langsam<br />
immer konkretere Formen annehmenden<br />
„Justice League“-Projekts von Warner steht er in<br />
Zukunft möglicherweise wieder zur Verfügung.<br />
Doch dazu später mehr.<br />
Nolans Handschrift<br />
Christopher Nolans Batman-Filme ranken sich<br />
nicht etwa einfach nur um einen makellosen Fledermaushelden,<br />
der des Nachts ein paar Schurken<br />
vermöbelt – quasi das übliche Hollywood-<br />
Gut-gegen-Böse-Schema, das heute so viele<br />
Superheldenfi lme routiniert abspulen. Nein, diesem<br />
Filmemacher ging es stets um die genaue<br />
Charakterisierung und eine stringente Entwicklung<br />
seiner Hauptfi gur. Und das alles in einem<br />
Kontext, der die Trademarks des Regisseurs<br />
zwar durchscheinen lässt, trotz allem Neo-noir-<br />
Nolans „Memento“ und „Prestige“<br />
besitzen einen doppelten Boden<br />
Bilder: Planet Media, Warner Bros., Warner Home Video<br />
Seit „Inception“ gehört Joseph Gordon-Levitt zum festen<br />
Stab. In „<strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ spielt er Gordons Gehilfen<br />
Am 20. Juli erscheint die<br />
Christopher-Nolan-Collec tion<br />
mit fünf seiner wichtigsten<br />
Filme („Insomnia“, „Batman<br />
Begins“, „Prestige“, „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />
<strong>Knight</strong>“, „Inception“) auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>.<br />
Mit dabei ein Sammlerbuch<br />
sowie fünf Postkarten. Nolans<br />
Erstling „Following“ ist nicht<br />
Bestandteil der Box und weiterhin<br />
nur auf DVD erhältlich,<br />
während es „Memento“ bereits<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu erstehen gibt.<br />
<strong>The</strong>ma | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de i | 5.2012 17
<strong>The</strong>ma<br />
<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />
Kommt wieder vor: Ra‘s Al Ghul<br />
(L. Neeson) aus „Batman Begins“<br />
Touch aber immer noch verdammt<br />
nah dran ist an einem möglichst listischen Gegenentwurf zum sonstigen stigen<br />
rea-<br />
Over-the-Top-Comicansatz. So lässt sich die<br />
gesamte Trilogie als komplexe Metamorphose<br />
des Multimillionärs Bruce Wayne zur ikonisch<br />
aufgeladenen Heldenfi gur des Batman lesen,<br />
eine Wandlung, die Nolan fachkundig inszeniert,<br />
psychologisch und inhaltlich ungeheuer<br />
aufl ädt und mithilfe der Kamera fi lmisch geradezu<br />
atemberaubend erforscht. Die weitreichenden<br />
Konsequenzen aus den Anfängen<br />
in „Batman Begins“ und dem tragischen Niedergang<br />
seines Protagonisten am Ende von<br />
„<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong>“ zelebriert er im Finale nun<br />
mit lustvoller Rasanz und brachialer Urgewalt.<br />
Teil 3 markiert damit den letztendlichen Aufstieg<br />
seines Titelhelden zur zeitlosen Instanz<br />
für den Kampf gegen das Dunkel, in der Welt<br />
und in uns selbst: Vorhang auf für …<br />
<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />
Wie schon bei den Vorgängern entstand<br />
der Plot in bewährter Teamarbeit: Der epische<br />
Abschluss der Story wurde entwickelt<br />
von Christopher Nolan und seinem Bruder<br />
Jonathan, in enger Zusammenarbeit mit<br />
David S. Goyer und unter Zuhilfenahme<br />
von Ideen und Motiven aus den unter Fans<br />
hochgeschätzten Comicvorlagen „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />
<strong>Knight</strong> Returns“, „<strong>Knight</strong>fall“ und „No Man‘s<br />
Land“. Acht Jahre nach den Ereignissen von<br />
Teil 2 kehrt Batman endlich nach Gotham<br />
City zurück, nachdem er damals die Schuld<br />
für die Verbrechen von Harvey „Two-Face“<br />
Dent (Aaron Eckhardt) auf sich genommen<br />
hatte, um das Ansehen seines ehemaligen<br />
Freundes nach dessen Tod zu bewahren und<br />
Gotham eine positive Zukunft zu ermöglichen.<br />
Doch all seine Hoffnungen haben sich<br />
zerschlagen: Die Stadt wird überrannt von<br />
marodierenden Banden, das Chaos herrscht<br />
erneut in den Straßen und die Menschen<br />
verharren in einer Schockstarre von Angst<br />
und Terror. Neue charismatische Gesichter<br />
wie Anne Hathaway als Selina Kyle (alias<br />
Catwoman) und der beeindruckende Antagonist<br />
des Finales, Tom Hardy als Bane,<br />
läuten eine ganz neue Zeitrechnung ein.<br />
Mehr denn je steht im abschließenden<br />
Teil die Frage im Raum: Ist es nun<br />
Bruce Wayne, der sich eine Maske<br />
aufsetzt, um Batman zu erschaffen?<br />
Oder ist es inzwischen bereits<br />
Batman, der den smarten Playboy nur noch<br />
dann zum Zuge kommen lässt, wenn es seinen<br />
Zwecken dienlich ist? Erst am Ende eines<br />
jeden Films hatte Wayne ebenjenen Status<br />
erreicht, den der Filmtitel versprach. So streifte<br />
er sich in „Batman Begins“ sehr spät das<br />
Fledermauskostüm über und erhielt erst nach<br />
dem großen Finale von „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong>“ seinen<br />
Ritterschlag, als er für das Wohl der Allgemeinheit<br />
quasi seine eigene Ehre opferte. Da<br />
er somit bereits den höchstmöglichen weltlichen<br />
Status erreicht hat (im Sinne eines aufopferungsbereiten<br />
Antihelden), bleibt ihm im<br />
letzten Teil der Trilogie nur noch der Aufstieg<br />
zum Mythos, zur immerwährenden Ikone, die<br />
ungeachtet seiner eigenen, vergänglichen und<br />
nur allzu menschlichen Existenz auf ewig weiterlebt.<br />
Hierfür muss sich der dunkle Rächer<br />
allerdings vollends selbst aufgeben und auf<br />
eine Weise aufsteigen, wie er es nur in einer<br />
perfekt inszenierten und reibungslos funktionierenden<br />
Ideologie vermag. Diese ganz spezielle<br />
Superkraft befi ndet sich ausschließlich<br />
in den Köpfen der Menschen beziehungsweise<br />
im Kollektivgedächtnis der Gesellschaft.<br />
Aus der Perspektive der potenziellen Verbrecher<br />
hieße dies, dass sie die Angst vor dem<br />
unheimlichen Gesetzeshüter Gothams bereits<br />
mit der Muttermilch aufsaugen und daher von<br />
vornherein sorgsam abwägen müssten, ob sie<br />
den Schritt aus dem gesetzestreuen Bürgertum<br />
heraus überhaupt wagen. Dies würde<br />
dann unweigerlich den bedrohlichen Blick der<br />
übermächtigen Fledermaus auf sie lenken.<br />
Eine Stadt vor Gericht<br />
Doch ein Schritt nach dem anderen: Das Gotham<br />
City, das wir in „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“<br />
zu Gesicht bekommen, ist eine bedrohliche<br />
Dystopie, ein riesiges Sozialexperiment, das<br />
das bestehende Wertesystem rigoros<br />
hinterfragt. Die Parallelen lelen zum<br />
heutigen New York sind in<br />
Nolans verblüffend rea-<br />
Jokers diabolische Probe in Teil 2:<br />
Freundin oder Bürgerrechtler?<br />
Die Vehikel<br />
Mit der Entdeckung der Bathöhle steht Bane<br />
in „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ auch das komplette<br />
motorisierte Arsenal des Fledermaus-Rächers<br />
zur Verfügung, sodass er unter anderem dessen<br />
„Tumbler“ (also das Batmobil der Reihe)<br />
für seine Zwecke benutzen kann. Letzteres<br />
wurde im vorherigen Teil zwar zerstört, steht<br />
acht Jahre nach den Ereignissen von „<strong>The</strong><br />
<strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong>“ aber gleich in mehrfacher Ausführung<br />
zur Verfügung. Catwoman fährt den<br />
Batpod, als hätte sie nie etwas anderes unter<br />
ihrem knackigen Hintern gehabt – Batman<br />
schnappt sich derweil sein neues Flugvehikel<br />
namens „<strong>The</strong> Bat“. Mit diesem versucht er,<br />
den Aufstand auf den Straßen<br />
Gothams aus der Luft<br />
niederzuschlagen.<br />
Bilder: Warner Bros., Warner Home Video<br />
18
<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />
<strong>The</strong>ma<br />
Batman auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Über die Jahre sind neben den großen Kinofi lmen<br />
auch erstaunlich viele sehenswerte animierte Adaptionen<br />
des dunklen Ritters auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erschienen.<br />
Am 7. September veröffentlicht Warner außerdem<br />
den ersten Teil von Frank Millers „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong><br />
Returns“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Hier ein Überblick über gefi<br />
lmtes und gezeichnetes Batman-Futter, das das<br />
Herz eines jeden Fans höherschlagen lassen dürfte:<br />
Kinofilme<br />
In „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ steht vieles auf dem Spiel: Commissioner<br />
Gordons Leben, Bruce Waynes Gesundheit und das Wohl von Gotham City<br />
listisch anmutendem Gotham unverkennbar,<br />
weshalb der Film mit seiner intensiven Bildsprache<br />
gleich eine ganze Flut von Emotionen<br />
beim Zuschauer auslöst. So ist das Problem<br />
des endgültig vor dem Kollaps stehenden<br />
Kapitalismus allgegenwärtig und kreuzt sich<br />
zwangsläufi g mit dem „Kampf dem Terror“-<br />
<strong>The</strong>ma, das gleich durch mehrere Motive<br />
vermittelt wird: Die spektakuläre Kaperung<br />
eines Transportfl ugzeugs im Prolog, bei der<br />
sich ein Terrorist rücksichtslos für seine Sache<br />
opfert, ist nur eines der eindrücklichen Bilder,<br />
die Nolan geschickt in sein Gesamtkonzept<br />
hineinwebt. Auch der bürgerkriegsähnliche<br />
Zu stand im Finanzzentrum der Stadt, die<br />
Sprengung der wichtigsten innerstädtischen<br />
Zugangsbrücken und der explosive Zerfall<br />
eines ganzen Football-Stadions zehren von<br />
ihrer ungeheuren Symbolkraft und deuten<br />
das Bröckeln der westlichen Ordnung mehr<br />
als nur an. Die „Bösewichte“ in diesem Film<br />
entstammen einer Schicht, die sich vom<br />
bestehenden System ausgenutzt fühlt und<br />
die die himmelschreiende Ungerechtigkeit<br />
zwischen Arm und Reich nicht länger<br />
tatenlos hinnimmt.<br />
Fall … and Rise!<br />
Verkörpert wird ihre Wut gegen den parasitären<br />
Reichtum der oberen Zehntausend<br />
durch den zuallererst einmal physisch ungemein<br />
beeindruckenden Guerillakrieger Bane<br />
(Tom Hardy). In den Trümmern des eingestürzten<br />
Stadions verkündet er seine beängstigenden<br />
Pläne. Eine Revolution steht bevor.<br />
Eine Revolution, die die Ausbeuter bestrafen<br />
soll – allen voran den millionenschweren<br />
Playboy und Konzernbesitzer Bruce Wayne.<br />
Ganz nebenbei ist der hünenhafte Krieger<br />
auch mit einem wachen Verstand ausgestattet<br />
und kommt schnell dahinter, dass ausgerechnet<br />
Wayne hinter der Maske von Batman,<br />
dem Systemschützer Nummer eins, steckt,<br />
sodass er ihm alsbald in der eigenen<br />
Bathöhle einen ersten Höfl ichkeitsbesuch<br />
abstatten kann.<br />
In jedem Fall steht ein<br />
harter Kampf zwischen der alten und der<br />
neuen Ordnung bevor, aus dem am Ende<br />
etwas völlig Neues entstehen wird. Mit einer<br />
knappen Stunde an IMAX-Material (bei „<strong>The</strong><br />
<strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong>“ waren es gerade einmal 30 Minuten<br />
des extrem hochaufl ösenden Formats),<br />
einem Produktionsbudget von rund 250 Millionen<br />
US-Dollar, unzähligen Drehorten auf drei<br />
Kontinenten und einem Cast aus über 220<br />
Darstellern ist der dritte Teil schon jetzt der auf<br />
dem Papier beeindruckendste der gesamten<br />
Reihe. Für viele Fans wird der Abschluss der<br />
Saga aber wohl mit einem lachenden und<br />
einem weinenden Auge verbunden sein,<br />
denn nun steht die quälende Frage im Raum,<br />
was wohl mit dem beliebten Comichelden auf<br />
der großen Leinwand geschieht, wenn sich<br />
das Supergespann Nolan und Bale in Zukunft<br />
nach neuen Herausforderungen umschaut.<br />
<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> … continued?<br />
Aufgrund des großen Erfolgs wird das Franchise<br />
defi nitiv weitergeführt werden, keine<br />
Frage. Am wahrscheinlichsten scheint uns,<br />
dass nach dem immensen Einspielergebnis<br />
von Marvels „<strong>The</strong> Avengers“ auch der ewige<br />
Kontrahent DC Comics nun endlich versuchen<br />
wird, seine „Justice League“ generalstabsmäßig<br />
aufzuziehen, mit einzelnen Filmen Schritt<br />
für Schritt neue Figuren einzuführen, um dann<br />
in einem großen Crossover-Blockbuster letztendlich<br />
das gesamte Team rund um Superman,<br />
Batman, Wonder Woman und wie sie<br />
alle heißen zusammenzuführen. Daher wird<br />
der zukünftige Batman sicherlich in einem<br />
Gotham leben, das auch noch andere Superhelden<br />
beherbergt bzw. das den einen oder<br />
anderen Gastauftritt bekannter und beliebter<br />
Figuren aus dem reichhaltigen DC-Universum<br />
für uns Zuschauer bereithält.<br />
Da nun im Prinzip alles über die Entstehung<br />
des dunklen Ritters erzählt ist, dürfte dann<br />
auch wieder eine weitaus freiere Handlung im<br />
Mittelpunkt stehen – vielleicht eine, die sich<br />
an den ungemein erfolgreichen Videospielumsetzungen<br />
„Arkham Asylum“ und „Arkham<br />
City“ orientiert, oder an dem großartigen<br />
Batman hält die<br />
Welt in Atem<br />
Batman<br />
Animationsfilme<br />
Batmans<br />
Rückkehr<br />
Batman Forever Batman & Robin Batman Begins<br />
Batman – Under<br />
<strong>The</strong> Red Hood<br />
Batman –<br />
Gotham <strong>Knight</strong><br />
<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong><br />
Batman Of <strong>The</strong><br />
Future – Der Joker<br />
kommt zurück<br />
Batman/Superman –<br />
Apocalypse<br />
Batman –<br />
Year One<br />
<strong>The</strong>ma | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 19
<strong>The</strong>ma<br />
<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />
Acht Jahre nach den Ereignissen von „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong>“ ist Batman (Christian Bale) zum gesuchten Verbrecher<br />
geworden. An seiner Seite agiert die undurchschaubare Diebin Catwoman (Anne Hathaway)<br />
Comic-Reboot „Batman & Robin: Batman Reborn“.<br />
In Letzterem übernimmt Batmans Sidekick<br />
Robin dessen Kostüm, da sich Bruce<br />
Wayne immer noch nicht von seinen<br />
Leiden erholt hat. Waynes Sohn Damian<br />
wiederum mimt den neuen<br />
Robin und macht – trotz einiger<br />
für ein packendes Drehbuch sicherlich<br />
höchst ergiebiger psychischer<br />
Probleme – seinem<br />
Vater alle Ehre. Vielleicht wird<br />
es aber auch die Rückbesinnung<br />
auf die ersten klassischen<br />
„Detective Comics“,<br />
denen Batman ursprünglich<br />
entstammt. Dann könnte<br />
der Capeträger zum ersten<br />
Mal in seiner langen Kinogeschichte<br />
einen echten<br />
Kriminalfall lösen, quasi<br />
als der wortkarge und<br />
einsame Film-noir-<br />
Detektiv, der er eigentlich<br />
mal war. Was<br />
auch passieren mag:<br />
Christopher Nolans<br />
düstere Trilogie wird<br />
genauso wie die beiden<br />
Tim-Burton-Filme stets einen festen Platz in den<br />
Herzen der Fans einnehmen. Ohne diesen visionären<br />
britischen Regisseur, der mit seinen fantastischen Filmen<br />
das Bild, das wir vom dunklen Rächer haben,<br />
auf immer geprägt hat, wäre die Welt der Comicverfi<br />
lmungen und auch das moderne Mainstream-Kino<br />
bedeutend ärmer. Daher gilt ihm der volle Dank aller<br />
Fans für seinen Mut, seine Ideen und seine seltene<br />
Fähigkeit, gleichermaßen aufregendes, bombastisches<br />
wie intelligentes Actionkino zu inszenieren. „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />
<strong>Knight</strong>“: Forever!<br />
Alter Ego: Bruce Wayne und Batman<br />
Abschließend wollen wir uns noch mit einer ganz besonderen<br />
Dreieckskonstellation beschäftigen, die „<strong>The</strong><br />
<strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ entscheidend prägen wird: Bane vs.<br />
Batman vs. Catwoman (?).<br />
Den Beginn macht die Fledermaus: Wofür stehen<br />
Bruce Wayne und Batman eigentlich genau? Wayne,<br />
der selbst aus einer Großindustriellen-Familie stammt,<br />
ist bis zum Tod seiner Eltern wohlbehütet und weit entfernt<br />
von jeglicher Armut aufgewachsen. Erst als sein<br />
Vater und seine Mutter bei einem Raubüberfall ermordet<br />
wurden, konfrontierte ihn das Schicksal mit der Bitterkeit<br />
des Lebens. Hinzu kam die Erkenntnis,<br />
dass es durchaus Menschen gibt, die gegen die<br />
allgemeingültigen Gesetze verstoßen. All sein<br />
Training und seine ganze Vorbereitung galten<br />
Der Batsuit<br />
Von Film zu Film erfuhr das Batman-Kostüm stetige Modifi kationen.<br />
Musste der dunkle Rächer in „Batman Begins“ noch seinen ganzen Oberkörper<br />
drehen, um zur Seite zu schauen, wurde ihm in „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong>“<br />
ein fl exibler Hals spendiert. In der speziell gepanzerten Hightech-Maske<br />
befi ndet sich ein Nachtsichtgerät, Kommunikationsequipment sowie die<br />
Sonarsicht, die über die Handys im Raum funktioniert. Zudem besitzt dieser<br />
Visor zahlreiche weitere Funktionen. An den Handschuhen befi nden<br />
sich neben der Fingerknöchelpanzerung, die Schlägen merklich Nachdruck<br />
verleiht, Klingen, die zusätzlich abgeschossen werden können. Der<br />
Torso des Kampfanzugs ist mittels Kevlar verstärkt und hält unter anderem<br />
wütenden Hundeangriffen, brutalen Schlägen und sogar Gewehrkugeln<br />
stand. Unter dem feuerfesten Cape kann bei speziellen Missionen<br />
zudem ein Paraglider installiert werden, mit dem sich Batman, ganz wie<br />
eine echte Fledermaus, auch fl iegend fortbewegen kann. Am markantesten<br />
ist allerdings der Batgürtel, dessen Schnalle einen robusten Enterhaken<br />
birgt und der in vielen kleinen Fächern überlebenswichtige Gadgets<br />
(wie zum Beispiel den beliebten „Batarang“) bereithält.<br />
Bilder: Warner Bros., Warner Home Video<br />
20
<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />
<strong>The</strong>ma<br />
Wie wird Gotham nach der Revolte aussehen? John Blake (J. Gordon-Levitt) ist aller<br />
Voraussicht nach ein wichtiger Bestandteil davon. Doch wo ist die Fledermaus?<br />
fortan der Bekämpfung einer großen inneren<br />
Angst. Der Angst vor jenen Menschen,<br />
die außerhalb des Gesetzes stehen und damit<br />
seine Weltordnung bedrohen. Das dunkle Geschöpf<br />
der Nacht verlangt daher mehr als alles andere nach<br />
der althergebrachten Ordnung der westlichen Welt. Indem<br />
Bruce Wayne sich seinen Traumata stellte (zu denen<br />
auch die Fledermaus-Phobie zählte), entwickelte<br />
sich ein Wesen in ihm, das alle Ängste konzentriert in<br />
sich vereint, um sie letztendlich in große Entschlossenheit<br />
und scheinbare Furchtlosigkeit zu verwandeln:<br />
Batman war geboren.<br />
Anders als bei den üblichen Superhelden basieren<br />
Bruce Waynes „Superkräfte“ vornehmlich auf seinem<br />
Geld bzw. auf der Technologie, die ihm sein höchstpersönlicher<br />
„Q“, Lucius Fox (Morgan Freeman),<br />
daraus zaubert. Ebenso wäre seine Martial-Arts-Ausbildung<br />
ohne Geld unmöglich gewesen, wobei sich<br />
zu diesem reinen Training natürlich auch noch seine<br />
praktischen Erfahrungen gesellen, die er in einem<br />
chinesischen Gefängnis („Batman Begins“) bzw. auf<br />
Gothams Straßen sammeln konnte. Letzteres ist beinahe<br />
das Einzige, was ihn mit der bodenständigen<br />
Bevölkerung vereint. Fakt ist jedoch, dass ein Fall des<br />
kapitalistischen Systems auch Batmans Macht beeinträchtigen<br />
würde. Das durch „Wayne Enterprises“ fi -<br />
nanzierte teure Equipment wäre nicht mehr tragbar.<br />
Sollte also Bruce seine Tätigkeit als Hüter der kapitalistischen<br />
Ordnung aufgeben, stellt sich im gleichen<br />
Moment die Frage, was dann aus der geldsaugenden<br />
„Vampirfl edermaus“ namens Batman werden würde.<br />
Gothams Fluch: Bane<br />
In der anderen Ecke des Ringes steht in „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />
<strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ Bruce Waynes muskulöser und hochintelligenter<br />
Kontrahent Bane. Wurde er in den Comics<br />
anfangs noch als lächerlich gekleideter Powercatcher<br />
dargestellt, erscheint er im neuen Nolan-Film eher wie<br />
ein berechnender Guerrillakrieger, ein genialer Stratege<br />
und Taktiker, der zu allem bereit ist. Zu Banes Charakteristik<br />
gehört, dass er, einmal losgelassen, nicht<br />
mehr zu stoppen ist, komme was wolle – er braucht<br />
nur die richtige Ideologie als Richtungsvorgabe und<br />
los geht’s! Unaufhaltsam, brutal und komplett ohne<br />
Notbremse. Im Gegensatz zum Anarchisten und Zufallsfetischisten<br />
Joker ist Bane also absolut durchstrukturiert,<br />
die Ordnung in Person. Sein Trumpf ist, dass er<br />
die Revolutionsbewegung an sich verkörpert und<br />
den Umschwung mit aller Macht herbeiführen<br />
möchte. Auch ihm wurde sein Schicksal<br />
schon früh in die Wiege gelegt, denn aufgrund<br />
der politisch-aktivistischen Tätigkeit<br />
seines Vaters und wegen des korrupten<br />
Regierungssystems, in dem er<br />
aufwuchs, lebte er seit seiner Geburt<br />
in Gefangenschaft. Während er die<br />
Gefängnisstrafe für seinen Vater<br />
absaß, widmete er sich seiner Bildung<br />
und trainierte seinen Körper<br />
bis zur Vollkommenheit. Das wiederum<br />
zog die Aufmerksamkeit<br />
der Wärter auf sich, die ihn zu<br />
einem Experiment mit der geheimnisvollen<br />
„Venom“-Droge<br />
bewegten. Bane überlebte<br />
den Versuch und sein Körper<br />
gewann immens an Stärke.<br />
Die einzige Voraussetzung<br />
war und ist, dass das Gift<br />
alle zwölf Stunden direkt in<br />
sein Hirn gepumpt werden<br />
muss, da es ansons ten zu<br />
unangenehmen Entzugserscheinungen<br />
kommt.<br />
Sein enormer Intellekt<br />
lässt ihn schließlich einen<br />
Plan ersinnen, der ihn<br />
den Gefängnismauern<br />
entkommen lässt.<br />
Wie ein Detektiv recherchiert<br />
er fortan gewissenhaft<br />
die wahre<br />
Identität seines großen<br />
Widersachers Batman,<br />
um ihm letztendlich<br />
die volle Strafe zukommen<br />
zu lassen: Angst,<br />
Entwurzelung und in<br />
letzter Konsequenz<br />
die unwiderrufl iche<br />
<strong>The</strong>ma | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 21
<strong>The</strong>ma<br />
<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />
Night <strong>Rises</strong><br />
Bat-Talk: Die Gerüchteküche brodelt!<br />
Spoiler-Warnung!!! Die folgenden Zeilen könnten so manchen<br />
überraschenden Twist von „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ vorwegnehmen,<br />
sollten sich die hier geschilderten Gerüchte als wahr<br />
herausstellen. Daher – Lesen auf eigene Gefahr:<br />
- Da die Handlung u. a. auf der Comic-Miniserie „<strong>Knight</strong>fall“<br />
beruht, sieht es ganz so aus, als würde Bane der Fledermaus<br />
das Rückgrat brechen und Bruce Wayne fortan nur noch im<br />
Rollstuhl unterwegs sein.<br />
- Wird Batman einen neuen Anzug namens „Suit of Sorrows“<br />
erhalten, der ihn ständig an seine (neue) Rolle erinnert?<br />
- Ist Waynes Love-Interest Miranda Tate („Inception“-Schönheit<br />
Marion Cotillard) in Wirklichkeit Talia Al Ghul, Tochter<br />
des Untergrundbosses Ra‘s Al Ghul (Liam Neeson)?<br />
- Entfernt man die Buchstaben D-a-m-i-a-n aus dem Namen<br />
Miranda Tate verbleiben die Buchstaben R-A-T-T-E. Zufall?<br />
- Sollte Wayne tatsächlich querschnittsgelähmt sein, könnte<br />
ein anderer seinen Platz einnehmen. Der wahrscheinlichste<br />
Kandidat hierfür wäre unserer Meinung nach Jim Gordons<br />
Protegé John Blake (gespielt von Joseph Gordon-Levitt).<br />
- Wird Damian, Batmans und Talia Al Ghuls Sohn, einen Auftritt<br />
bekommen? Wird Commissioner Gordon sterben? Werden<br />
Catwoman und ihr Sidekick Holly Robinson womöglich<br />
eine lesbische Beziehung führen?<br />
Zerstörung seines Körpers. Mit<br />
Tom Hardy fand Nolan genau den<br />
richtigen Mann für diese Rolle, da er sowohl<br />
jede Menge physische als auch intellektuelle Präsenz<br />
ausstrahlt. Nach seiner markanten Hauptrolle im<br />
kultverdächtigen Nicolas-Winding-Refn-Film „Bronson“<br />
sowie weiteren Auftritten in Filmen wie<br />
„Inception“, „Das gibt Ärger“ und „Dame,<br />
König, As, Spion“ dürfte seine Performance<br />
als Bane das endgültige Karrieresprungbrett<br />
zum neuen Shootingstar sein.<br />
Der nächste Höhepunkt auf seinem<br />
rasanten Weg durch Hollywood steht<br />
mit George Millers Neuverfi lmung des<br />
Endzeitklassikers „Mad Max: Fury Road“<br />
bereits fest.<br />
Ihr eigener Boss: Catwoman<br />
Was braucht man auf jeden Fall, wenn<br />
ein weltbewegender Umschwung bevorsteht?<br />
Flexible Leute natürlich, die<br />
sich den neuen Bedingungen anpassen!<br />
Ohne sie wäre jede Revolution<br />
von vornherein zum Scheitern verurteilt.<br />
Katzen sind bekanntermaßen<br />
äußerst fl exibel und landen<br />
immer auf ihren Pfoten. Daher ist<br />
Catwoman wohl auch solch ein<br />
ausgesprochen faszinierendes<br />
Wesen, das sowohl jede Menge<br />
Sexappeal als auch komplette<br />
Unabhängigkeit ausstrahlt. Catwoman<br />
lässt sich weder von<br />
Batman einspannen noch vom allgemeinen System<br />
einschränken. Sie ist eine Diebin, die den<br />
dunklen Gesetzeshüter zwar von Zeit zu Zeit und<br />
ganz nach eigenem Gutdünken unterstützt, aber<br />
deshalb auch weiterhin ganz selbstverständlich<br />
nach ihrem persönlichen Kodex lebt. Ein ambivalenter<br />
Charakter, der generell für eine Art<br />
Umverteilung der Mittel bzw. das Gleichgewicht<br />
der Kräfte steht. In diesem Sinne passt sie ausgezeichnet<br />
in Christopher Nolans Konzept des<br />
fi nalen Films seiner Batman-Trilogie. Ihr Auftritt<br />
ist ganz nebenbei auch ein sicheres Indiz dafür,<br />
dass es sich bei Teil 3 defi nitiv und unwiderruflich<br />
um das Ende der Nolan-Adaption handelt,<br />
denn ein in sich abgeschlossenes Batman-Universum<br />
ist sicherlich weder ohne den Joker noch<br />
ohne Catwoman denkbar. Nach all den brillanten<br />
Onelinern, die sie bereits in den diversen Trailern<br />
zum Besten geben durfte und die sie zweifelsohne<br />
zu einem der Highlights des Films werden<br />
lassen, können Sie sicher sein, dass sie perfekt in<br />
die Handlung integriert wurde und nicht nur obligatorisches<br />
Beiwerk ist. Darüber hinaus könnte<br />
sich die gebürtige New Yorkerin Anne Hathaway<br />
als Glücksgriff für den Film herausstellen, da sie<br />
in ihrer Rolle als geschmeidige Femme fatale mit<br />
schnurrender Stimme und animalischen Instinkten<br />
vollkommen aufgeht und das<br />
peinliche<br />
„Catwoman“-Desaster mit Halle Berry<br />
endgültig in Vergessenheit<br />
geraten lassen wird.<br />
FALKO THEUNER,<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Wird das tatsächlich Christian Bales letzter Auftritt als Batman?<br />
Ein speziell gepanzertes Outfit hilft schon einmal gegen Bane<br />
Bilder: Planet Media, Warner, Warner Home Video<br />
22
Film<br />
John Carter<br />
Er springt wie ein Floh<br />
und kämpft gegen vierarmige<br />
Affen. Seite 24<br />
Coriolanus<br />
Ein kriegerischer<br />
Shakespeare im heutigen<br />
Rom. Seite 60<br />
Dame König As<br />
Spion<br />
Die Überbleibsel des<br />
Kalten Krieges und jede<br />
Menge Stars. Seite 71<br />
Bilder: KSM GmbH, Sony Pictures Home, Studiocanal<br />
Tiemo Weisenseel,<br />
Redakteur<br />
Die Filmwelt ist in Feierlaune!<br />
Universal Pictures zelebriert<br />
das 100-jährige Bestehen,<br />
James Bond wird stolze 50 und<br />
die Star-Trek-Gemeinde lässt<br />
die beliebte „Next Generation“-<br />
Crew zu ihrem 25-jährigen Jubiläum<br />
hochleben. Da wollen wir<br />
natürlich nicht hintenanstehen<br />
und feiern mit dieser Ausgabe<br />
ebenfalls einen kleinen Meilenstein<br />
in der noch jungen Geschichte unseres Magazins: Mit<br />
diesem Heft halten Sie sozusagen unsere „Silberne“ in den<br />
Händen, denn seit dem Startschuss vor mittlerweile über<br />
vier Jahren konnten wir Sie bereits 25-mal mit den interessantesten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuerscheinungen, den spannendsten<br />
Hintergrundthemen rund um Ihre Lieblingsfilme und den<br />
neuesten Entwicklungen im Hardware-Bereich des Home-<br />
Cinema versorgen. Dabei ist unsere Lust auf die hochauflösende<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Laufe der Jahre nur weiter gewachsen:<br />
Aus dem anfänglichen Luxusformat, das nur eine Handvoll<br />
ausgesuchter Produktionen zu bieten hatte, ist längst das<br />
Medium geworden, zu dem Filmliebhaber mit einem gewissen<br />
Anspruch an das Kinoerlebnis in den eigenen vier<br />
Wänden wie selbstverständlich greifen, da die Vielfalt inzwischen<br />
wirklich riesig geworden ist. Deshalb können Sie<br />
auch in Zukunft fest auf uns zählen, wenn es darum geht,<br />
Ihnen bei der Erweiterung Ihrer Filmsammlung kompetent<br />
zu helfen, Ihnen lohnende Geheimtipps aufzuzeigen und<br />
Sie zuverlässig vor Fehlkäufen zu bewahren!<br />
Underworld: Awakening<br />
Selene ist zurück und sie sucht ihren Hybrid-Freund Michael.<br />
Wer sich ihr in den Weg stellt, bekommt es mit ihren Knarren<br />
samt unendlichem Munitionsvorrat zu tun. In 3D sieht die düstere<br />
Welt sogar noch spektakulärer aus. Seite 28<br />
<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 23<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 23
Film<br />
Test des Monats<br />
Der Abstand von der Erde<br />
zum Mars beträgt, je<br />
nach Standort der Himmelskörper,<br />
über 55 Millionen<br />
Kilometer – eine<br />
lange Wegstrecke, vorausgesetzt,<br />
man bereist<br />
sie auf normale Weise …<br />
Science-Fiction<br />
OT: John Carter L: US J: 2012 V: Disney Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD HR 7.1 R: Andrew Stanton<br />
D: Taylor Kitsch, Lynn Collina, Willem Dafoe LZ: 132 min<br />
FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: nein.<br />
VÖ: 19.07.12 × 1 Extras: 6/10<br />
Bilder: Disney Home<br />
24
Test des Monats<br />
Film<br />
Sommer 1911: Für den damals zweifachen<br />
Familienvater und Gelegenheitsarbeiter Edgar<br />
Rice Burroughs sah das Leben nicht gerade rosig<br />
aus. Er hatte sich schon in mehreren Anstellungen<br />
unter anderem als Goldgräber, Eisenbahnpolizist<br />
und als Handelsvertreter versucht und ist an<br />
allem kläglich gescheitert. Zwar brachte ihm seine<br />
schriftstellerische Tätigkeit für das „All-Story“-<br />
Magazin auch nicht das große Geld ein, aber<br />
immerhin konnte er sich in den Fortsetzungsgeschichten<br />
ein wenig kreativ auslassen und kreierte<br />
neben dem Dschungelhelden Tarzan auch noch<br />
einen Bürgerkriegsveteranen namens John Carter,<br />
der sich auf dem Mars beweisen muss. Die Texte<br />
verfasste er bruchstückhaft und setzte die einzelnen<br />
Arbeitsblätter später zu einer vollständigen<br />
Geschichte zusammen.<br />
Burroughs, selber der Sohn eines Bürgerkriegsveteranen,<br />
gestaltete seinen Protagonisten John<br />
Carter als dunkelhaarigen Mittdreißiger, der Ende<br />
des 19. Jahrhunderts auf Seiten der Konföderierten<br />
kämpft und nach dem tragischen Tod seiner<br />
Familie zu einem lottrigen Tagelöhner wird. Auf<br />
der Suche nach Gold gerät er in einen Hinterhalt<br />
und fl üchtet sich in eine mysteriöse Höhle.<br />
Vor Ort tötet er einen fremden Angreifer, nimmt<br />
dessen Medaillon, spricht dem Fremden das<br />
Wörtchen „Barsoom“ nach und verlässt unerwarteterweise<br />
seine eigene sterbliche Hülle (und<br />
schon ergibt der gecoverte Arcade Fire-Song im<br />
Filmtrailer einen Sinn: „My Body Is A Cage“). Statt<br />
der Endgültigkeit des Todes erwartet Carter eine<br />
astrale Reise zum fernen Mars, auf dem er in seiner<br />
irdischen Gestalt und mit neuem Körper wieder<br />
erwacht. Mehr noch verleiht ihm die geringe<br />
Schwerkraft des roten Planeten neue<br />
Superkräfte. Logischerweise sind seine Muskeln<br />
noch auf die hohe Schwerkraft der Erde eingestellt,<br />
daher kann er wesentlich höher sowie weiter<br />
springen und sich natürlich auch schneller bewegen.<br />
Kaum ist er sich dieses Vorteils bewusst,<br />
trifft er auf grüne, groß gewachsene, Eingeborene<br />
mit vier Armen, die sogenannten Thark. Ähnlich<br />
wie bei den US-Soldaten und den Apachen sorgen<br />
hier die sprachlichen Barrieren für blanke<br />
Agressionen und Missverständnisse. Jedoch interveniert<br />
diesmal der Anführer der Wesen Tars<br />
Tarkas (Willem Dafoe) und steht dem fremden<br />
Eindringling offen gegenüber – vorausgesetzt<br />
John führt noch einmal seine außergewöhnliche<br />
Sprungnummer vor.<br />
<strong>The</strong> Art of JOHN CARTER<br />
Eines der schnellsten Lebewesen auf Barsoom:<br />
Der Calot ist der treue Begleiter John Carters<br />
Der Gesinnungswandel<br />
Was nun folgt, ist die Erforschung einer komplett<br />
fremden Welt. Je weiter sich Carter in der Gesellschaft<br />
der Tharks etabliert, desto stärker wird er<br />
auch in eine kriegerische Auseinandersetzung<br />
gezogen, an der mehrere Völker beteiligt sind.<br />
Zodangan und Helium, beides humanoide Rassen,<br />
kämpfen um die Vormacht über den sterbenden<br />
Planeten. Eine politisch motivierte Heirat<br />
zwischen Dejah Thoris (Lynn Collins) und dem<br />
Prinzen Sab Than (Dominic West) soll die Lage<br />
entspannen und für anhaltenden Frieden sorgen.<br />
Doch Dejah möchte lieber die geheimnisvolle<br />
Macht erforschen, die den Zodangans den<br />
entscheidenden Kriegsvorteil geben könnte. Da<br />
kommt ihr der Superkrieger John Carter wie gerufen.<br />
Wird sie ihn ausnutzen und als Waffe für ihre<br />
Zwecke benutzen? Oder ist ihr Interesse an dem<br />
langhaarigen Erdling anderer Natur?<br />
Ihre erste Begegnung wirkt ein bisschen so,<br />
als würde eine maskierte Leia aus „Star Wars: Episode<br />
VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ von einem<br />
sprunghaften Luke Skywalker gerettet werden.<br />
Dieser wiederum muss mit einiger Verwunderung<br />
feststellen, dass die zarte Maid ebenfalls sehr gut<br />
mit dem Schwert umzugehen weiß. Ein paar coole<br />
Sprüche beiderseits lockern die Situation auf<br />
und die Action kann weitergehen. Vermutlich<br />
stellt sich die „Star Wars“-Assoziation wegen der<br />
fantastischen Actionregie sowie des epochalen<br />
Soundtracks des „Avatar“-Komponisten Michael<br />
Giacchino ein, der sich offensichtlich von George<br />
Lucas’ berühmtem Science-Fiction-Märchen inspirieren<br />
ließ. Apropos „Avatar“: Wer nun denkt,<br />
„John Carter“ sei aufgrund seiner ähnlichen Handlung<br />
eine Nachahmung von James Camerons<br />
Mega-Blockbuster, der irrt. In Wirklichkeit dienten<br />
die „John Carter“-Geschichten als Ideenquelle<br />
für „Avatar“ und natür-<br />
Die Designs der Flugschiffe<br />
erinnern an die Insekten aus<br />
dem Anime „Nausicaä – Aus<br />
dem Tal der Winde“<br />
Thoats, die<br />
Reittiere der<br />
Tharks, können mit<br />
ihren acht Beinen weite<br />
Strecken zurücklegen<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 25
Film<br />
Test des Monats<br />
Bonus<br />
- Von Edgar Rice Burroughs‘<br />
Büchern zum Film (HD, 11 min.)<br />
- Zusätzliche Szenen mit<br />
Regiekommentar (HD, 19 min.)<br />
- Making-of: John Carter – 360<br />
Grad (HD, 34 min.)<br />
- Pannen auf Barsoom (HD, 2 min.)<br />
- AK von Regisseur und<br />
Produzenten<br />
Taylor Kitsch passt zur Rolle, doch wird es einen<br />
e<br />
„John Carter: <strong>The</strong> Gods Of Mars“ geben?<br />
Auch die Ausstattung ist vom Feinsten: Ganze<br />
1 800 Kostüme entwarf Mayes C. Rubeo<br />
lich begann die umfangreiche Produktion des<br />
Disney-Actioners noch lange bevor „Der Aufbruch<br />
nach Pandora“ überhaupt in die Kinos kam. Regisseur<br />
Andrew Stanton zitiert vielmehr aus anderen<br />
Science-Fiction-Klassikern wie etwa „Flash<br />
Gordon“, „Dune“ sowie „Star Wars“ und beweist<br />
damit, dass er seine Hausaufgaben gemacht hat.<br />
Zu seinem Stil gehören des Weiteren intelligente<br />
bis innovative Schnitttechniken, die gekonnt mit<br />
der Erwartungshaltung der Zuschauer spielen. So<br />
enden z. B. Carters abenteuerliche Fluchtversuche<br />
aus dem Verhörraum der Armee so abrupt, dass<br />
aus der zuvor so bierernsten Szene eine Komödie<br />
wird. Die modernen Jump Cuts tragen aber<br />
auch zum angenehmen Erzähltempo des Films<br />
bei und lassen solch kunstvollen Entwicklungen<br />
wie Carters ersten Schritten auf dem Mars genügend<br />
Freiraum, um sich in voller Pracht zu entfalten.<br />
Stanton ist es nicht zuletzt zu verdanken, dass<br />
die Anti-Kriegs- sowie die Umweltbotschaft ganz<br />
unaufdringlich durch die ambivalenten Charaktere<br />
vermittelt wird – hauptsächlich natürlich durch<br />
den Protagonisten selbst. John Carters Traumatisierung<br />
durch den Tod seiner Frau und seinen<br />
Kriegsdienst auf der Erde verleihen seinem Charakter<br />
nämlich nicht nur das Image des tragischen<br />
Helden, sondern motivieren zudem auch noch so<br />
gut wie alle seine Handlungen (Beschützen von<br />
Dejah Thoris, seine Abneigung gegen Autorität,<br />
etc.). Den Erdling dann auch noch in nur einem<br />
Film durch so gut wie alle Völker Barsooms zu<br />
führen, ohne dass es zu unübersichtlich wird, ist<br />
eine klare Meisterleistung. Mit der Rahmenhandlung<br />
auf der Erde erreicht das Gesamtwerk eine<br />
erzähltechnische Komplexität, die für Hollywoodfi<br />
lme eigentlich unüblich ist. Auch dass es keinen<br />
klaren Bösewicht gibt, sondern nur verschiedene<br />
Interessengebiete rückt den Film vom simplifi zierenden<br />
Gut-gegen-Böse-Schema weg.<br />
Barsoom!<br />
„John Carter – Zwischen zwei Welten“ gibt es als<br />
Einzel-Disc- oder auch als 3D-Version auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Da uns die stereoskopische Fassung aufgrund<br />
der Aktualität des Titels nicht mehr rechtzeitig für<br />
den Test erreichte, konnten wir an dieser Stelle<br />
ausschließlich die Standard-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für Sie überprüfen.<br />
Dass aufgrund der vielen Green-Screen-<br />
Aufnahmen leichte Unschärfen bei den Konturen<br />
auftreten, kennt man ja bereits aus vielen anderen<br />
Big-Budget-Filmen dieser Art. Um dies zu kaschieren,<br />
fügte man dem gesamten Bild offensichtlich<br />
noch eine geringe Unschärfe hinzu. Der erhöhte<br />
Kontrast (hauptsächlich vor Green-Screens) und<br />
das künstliche Filmkorn verursachen also einen<br />
gewollten Retro-Look, der die computergenerierten<br />
Geschöpfe und Gebäude mit den weitestgehend<br />
natürlichen Kulissen sowie den Darstellern<br />
zu einem organischen Ganzen kombiniert.<br />
Der Nachteil daran liegt auf der Hand – die Brillanz<br />
leidet und die Dunkelfl ächen verblassen in<br />
einigen Szenen.<br />
nahezu mit den sepiafarbenen<br />
Hintergründen<br />
und das blaue <strong>Blu</strong>t der Barsoom-Bewohner<br />
hebt sich umso besser davon ab. Zusätzliche<br />
Lensfl airs sowie die gelegentliche (sehr<br />
milde eingesetzte) Ruckelkamera verbreiten<br />
eine authentische Atmosphäre.<br />
Letzten Endes tragen die Geräusche der Vehikel<br />
(Flugbikes, etc.) zu dem unverkennbaren<br />
Sternenkrieg-Feeling bei, dessen Umsetzung hier<br />
sogar besser gelungen scheint, als bei der neuen<br />
„Star Wars“-Trilogie (Episode I-III). Der famose<br />
Soundtrack tut sein Restliches. Erinnerungswürdige<br />
Audiomomente gibt es hauptsächlich an<br />
drei Stellen: Dem Arena-Kampf gegen die weißen<br />
Affen, der Luftschlacht zu Anfang und der<br />
kriegerischen Auseinandersetzung zwischen John<br />
Carter und den Tharks. Ansonsten tut sich der<br />
7.1-Soundmix nicht sonderlich hervor. In kleineren<br />
Dimensionen gedacht, dringt z. B. das Bellen<br />
von Carters treuem Woola-Begleiter genau aus<br />
der Richtung, in die das fl inke Tierchen gerade<br />
läuft. Im Bereich der Dynamik wurde ganze Arbeit<br />
geleistet, da sie das Geschehen trägt, ihm einer<br />
Steigerung unterzieht und den Zuschauer emotional<br />
glatt mitreißt. Der Subwoofer-Einsatz intensiviert<br />
die imposantesten Bilder angemessen.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7,5/10<br />
Nach „Wall-E“ beweist Andrew Stanton einmal mehr sein<br />
Verständnis für und ungemein großes Wissen über das<br />
Science-Fiction-Genre.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Das 250-Millionen-Dollar-Budget ist auch in den<br />
Spezialeffekten zu spüren<br />
John Williams lässt grüßen<br />
Details wie Sandstrukturen, Gesichtsfältchen und<br />
Massenszenen gibt es aber dennoch zuhauf,<br />
sodass die Scheibe auf jeden Fall ein Muss für<br />
Freunde visuell aufregenden Kinos ist. So eine lebendige<br />
und durchdachte Science-Fiction-Welt gab<br />
es schon lange nicht mehr. Ist das New York der<br />
Erde noch verregnet, trübe und mit einem kalten<br />
Blaustich versehen, strahlt der Mars in schönstem<br />
Rostlook. Die blasse Hautfarbe Carters verschmilzt<br />
Ton 9/10<br />
Das Bild ist bewusst auf Retro-Style getrimmt, was besonders bei<br />
Star Wars-Fans für einige heftig melancholische Gefühle sorgt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Wie eine Weltraumoper entpackt sich der Soundtrack in den<br />
epochalsten Szenen. Surround-Effekte wurden sehr gezielt eingesetzt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Bilder: Disney Home<br />
26
Produziert von Sam Raimi, dem Regisseur<br />
von „Tanz der Teufel“ und „Spiderman“<br />
Exklusiv auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit<br />
erweiterten Episoden!<br />
Package Design © 2010 Starz Media, LLC. Alle Rechte vorbehalten. All Program Content © 2010 Starz Entertainment, LLC. Alle Rechte vorbehalten.<br />
© 2012 Twentieth Century Fox Home Entertainment LLC. Alle Rechte vorbehalten. TWENTIETH CENTURY FOX, FOX und deren Logos sind Warenzeichen der Twentieth Century Fox Film Corporation<br />
und ihrer zugehörigen Unternehmen. Vertrieb durch Twentieth Century Fox Home Entertainment Deutschland GmbH, Frankfurt/Main.<br />
www.fox.de
Film<br />
Blockbuster<br />
Bildreferenz<br />
Underworld Awaking 3D<br />
Tonreferenz<br />
Underworld Awaking 3D<br />
Underworld: Awakening 3D<br />
Action/Fantasy<br />
OT: Underworld: Awakening L: US J: 2012 V: Sony Pictures<br />
B: MVG, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-Proj.: JVC<br />
DLA-X30 2D-komp.: ja R: B. Stein, M. Mårlind D: K. Beckinsale,<br />
T. James, I. Eisley LZ: 88 min FSK: 16 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 12.07.12 × 1 Extras: 9/10<br />
Nachdem im Prequel „Underworld: Aufstand<br />
der Lykaner“ Rhona Mitra den Part der kämpfenden<br />
Protagonistin übernommen hatte, ist im<br />
vierten Teil nun wieder Kate Beckinsale am Start,<br />
um mit sichtlicher Eleganz durch das Fleisch der<br />
Lykaner zu schneiden.<br />
Nur wenige Monate nach der Handlung von<br />
„Underworld: Evolution“ entschließen sich Vampirin<br />
Selene (Kate Beckinsale) und der Hybrid<br />
Michael (ein CGI-Replikat von Scott Speedman)<br />
zur Flucht. Doch die Säuberungsaktion der Menschen<br />
hat bereits begonnen, und so kommt es<br />
wie es kommen muss: Noch bevor das Schiff des<br />
Liebespaares auslaufen kann, werden sie gestellt<br />
und durch eine heftige Explosion betäubt. Eine<br />
unbestimmte Zeit vergeht. Als Selene wieder<br />
die Augen öffnet, befi ndet sie sich kopfüber in<br />
einer Cryokammer, eisgekühlt und unbeweglich –<br />
noch. Mit großer Anstrengung entkommt Selene<br />
Detective ti Sebastian (Michael lEaly) versucht,<br />
hinter die verwirrenden Ereignisse zu steigen<br />
ihrem Eisgefängnis und fi ndet sich in einem<br />
Genlabor wieder, aus dem sie ebenfalls fl iehen<br />
kann. Draußen erkennt sie ihr Dilemma. 12 Jahre<br />
sind seit der letzten Erinnerung vergangen und<br />
die Menschheit hat fast sämtliche Kreaturen der<br />
Nacht ausgerottet. Selenes Reise in die Unterwelt<br />
der Kanalisation beginnt ziemlich Lykaner-lastig.<br />
Die Werwölfe sind hinter dem zweiten Versuchskaninchen<br />
aus dem Labor her, doch es handelt<br />
sich hierbei um ein mysteriöses Mädchen und<br />
nicht um den gesuchten Michael. Ähnlich wie in<br />
dem Kultfi lm „Aliens“ entwickelt sich zwischen<br />
ihr und Selene eine Mutter-Tochter-Beziehung,<br />
die den Motivator, und damit das Kernstück der<br />
restlichen, ermüdend einfachen Handlung bildet.<br />
Castlevania fürs Heimkino<br />
Das Set-Design bewegt sich zwischen Science-<br />
Fiction Horror à la „Dead Space“, Vampir-Ästhetik<br />
à la „Bloodraine“ und den schrottigen Großstadthintergründen<br />
à la „Batman“ (die Tim-Burton-<br />
Filme). Als eines der stimmungsvollsten Stilelemente<br />
tut sich das gern und oft eingesetzte<br />
Flackerlicht hervor. Kaputte Leuchtstoffröhren,<br />
strahlendes Mündungsfeuer und unklare Visionen<br />
sorgen beim Zuschauer für die nötige Spannung.<br />
Der Vorteil daran: Trotz Zwielicht-Stimmung bleiben<br />
viele Details bei vollständiger Schärfe sichtbar.<br />
Dennoch ist die Atmosphäre düster, was die<br />
teils computergenerierten, teils durch Mechatronik<br />
realisierten Lykaner ausreichend kaschiert. Bei<br />
so viel Düsternis fällt ein mittelmäßiger Schwarzwert<br />
(ein wohlbekanntes Manko der eingesetzten<br />
Red-Kamera) allerdings umso stärker auf. Interessant<br />
wird es bei der 3D-Darstellung des stereoskopisch<br />
erstellten Films. Obwohl die Grundtiefe<br />
in dunklen Sequenzen relativ bescheiden ausfällt,<br />
wirken die klaustrophobisch engen Kellergewölbe<br />
und -gänge vollkommen plastisch und natürlich.<br />
In einigen Zeitlupeneinstellungen befi nden sich<br />
tausende kleine Partikel in der Luft, die alle ihre eigene<br />
Ebene haben und somit eine äußerst beeindruckende<br />
3D-Erfahrung erzeugen. Unter freiem<br />
Himmel gerät die Tiefe allerdings ins Hintertreffen.<br />
3D-Spitzen fi nden sich z. B. in jenen Momenten,<br />
in denen Selene etwas in die Kamera wirft. Die<br />
Audiospur ist in ihrer 3D-Unterstützung erstklassig.<br />
Gewehrkugeln zischen von links nach rechts<br />
Ein neuer Vampir-Verbündeter? Verbündeter? David (<strong>The</strong>o<br />
James) kämpft an der Seite Selenes<br />
und die geschwungene Kettenpeitsche schlängelt<br />
sich förmlich um die Ohren. Viel Dynamik gibt es<br />
bei der pausenlosen Action nicht, weil auch der<br />
Ton in seiner lauten Offensivhaltung verharrt. Aus<br />
dem Bonusmaterial sticht der dreiteilige Anime-<br />
Kurzfi lm „Underworld: Ein nie enden wollender<br />
Krieg“ hervor. Ebenso lädt die Bild-in-Bild-Funktion<br />
zur Zweitbeschau des Filmes ein.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 5/10<br />
Ein handlungsfreier Film wie ein Videospiel, das nur aus Kämpfen<br />
besteht. Für „Underworld“-Fans aber eine gelungene Fortsetzung<br />
mit vielen Schauwerten.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 9,5/10<br />
Bei diesem Film steht die Form über dem Inhalt, daher sollte er<br />
ausschließlich in High-Defi nition geschaut werden.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Die Adrenalinspritze können Sie getrost liegen lassen, denn dieser<br />
angriff slustige Soundmix wird Sie aufs Äußerste fordern.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
3D 7,5/10<br />
Trotz Dunkelheit lohnt sich die stereoskopische Komponente hier,<br />
dank gezielt eingesetzter 3D-Spitzen und guter Grundräumlichkeit.<br />
3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />
2,5/4 2/3 2/2 1/2<br />
Bilder: Sony Pictures<br />
28
Jetzt 12 Ausgaben<br />
abonnieren & SPECIAL EDITION –<br />
BLU-RAY gratis!<br />
Jetzt hier scannen:<br />
Sofort bestellen – als Einzelexemplar, im Abonnement oder<br />
als E-Paper für Smartphones, Tablets, Windows PC und<br />
Macintosh. Oder unter www.auerbach-verlag.de/abo.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, istockphoto.com/gbrundin<br />
Ihre Vorteile im Abo:<br />
•12 Ausgaben nur<br />
49,90 Euro<br />
•Lieferung frei Haus<br />
•eine Prämie Ihrer Wahl<br />
Ja, ich abonniere BLU-RAY<br />
MAGAZIN ab der nächsten<br />
Ausgabe/ab Ausgabe ___/<br />
2012 für zwei Jahre zum Preis<br />
von 49,90 Euro für 12 Ausgaben.<br />
(EU-Ausland und CH: 89,90 Euro<br />
für 12 Ausgaben).<br />
Das Abonnement verlängert sich<br />
automatisch um jeweils ein weiteres<br />
Jahr zu den dann geltenden<br />
Konditionen, wenn nicht spätestens<br />
7 Tage nach Erhalt der 11. Ausgabe<br />
schriftlich per Post oder Fax bei<br />
Auerbach Verlag und Infodienste<br />
GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229<br />
Leipzig gekündigt wurde.<br />
Mir ist bekannt, dass ich innerhalb<br />
von zwei Wochen nach Bestellung<br />
ohne Begründung bei Auerbach<br />
Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
per Post oder Fax widerrufen kann.<br />
Maßgeblich ist der Tag der Absendung<br />
(Poststempel genügt).<br />
Ich möchte BLU-RAY MAGAZIN abonnieren!<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ<br />
E-Mail<br />
Telefon/Mobil<br />
Geburtsdatum<br />
Ich zahle per Kreditkarte Bankeinzug Rechnung<br />
Daten für die Zahlung per Kreditkarte<br />
Name des Karteninhabers<br />
Kartennummer<br />
Kartenprüfnummer<br />
Gültigkeit der Karte<br />
Visa Mastercard American Express<br />
Datum, Unterschrift<br />
Wohnort<br />
Wunschprämie einfach ankreuzen! *<br />
Psycho<br />
Fight Club**<br />
Last Samurai<br />
Inception<br />
300<br />
*Nur solange der Vorrat reicht. Versand der<br />
Prämien erst nach Zahlung des Abo-Betrages.<br />
** Bei Fight Club ist ein Altersnachweis erforderlich.<br />
Daten für die Zahlung per Bankeinzug<br />
Kontoinhaber<br />
Kontonummer<br />
Bankleitzahl<br />
Geldinstitut<br />
Datum, Unterschrift<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig 0341–1495513 abo@av.de<br />
0341–1495511
Film<br />
Blockbuster<br />
Battleship<br />
Action/Science-Fiction<br />
OT: Battleship L: US J: 2012 V: Universal Pictures Home B:<br />
MPEG-4, 2.40 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Peter Berg D: Taylor<br />
Kitsch, Liam Neeson, Brooklyn Decker, Alexander Skarsgård,<br />
Rihanna LZ: 131 min FSK: 16 P: k. A W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 23.08.12 × 1 Extras: <strong>Vorschau</strong><br />
Es klingt beinahe wie ein Aprilscherz: Angestachelt<br />
vom enormen Erfolg der „Transformers“-<br />
Reihe, überlegte man in der Chefetage des<br />
amerikanischen Spielzeuggiganten Hasbro Ende<br />
2007, welche der hauseigenen Marken man<br />
denn noch möglichst profitabel auf die große<br />
Leinwand bringen könnte. Obwohl die offensichtlichen<br />
Kandidaten mit den „Transformers“<br />
und „G. I. Joe“ bereits bei Paramount untergebracht<br />
wurden, gelingt ein aufsehenerregender<br />
Deal mit Universal, der vier weitere Produktionen<br />
vorsieht, die direkt auf den Vorbildern aus dem<br />
Kinderzimmer basieren sollen und sich unter anderem<br />
mit den Brettspielklassikern des Konzerns<br />
befassen. Übriggeblieben von dieser kühnen<br />
Vision ist bis heute lediglich der Science-Fiction-<br />
Die Spezialeffekte, Explosionen und die Action<br />
sind wahrlich nicht von schlechten Eltern!<br />
Blockbuster „Battleship“, der in Grundzügen auf<br />
dem guten alten „Schiffe versenken“ basiert!<br />
Keine Gefangenen<br />
Der Film spaltete Publikum und Kritik beim Kinostart<br />
im April ähnlich vehement wie das offensichtliche<br />
Vorbild „Transformers“. Mit spektakulärer<br />
Action am laufenden Band und einer<br />
gelinde gesagt nur rudimentär vorhandenen<br />
Story (junger, draufgängerischer Offi zier der<br />
U. S. Navy wird bei einem Manöver im Pazifi k<br />
unvermittelt zur wichtigsten Figur im Kampf mit<br />
einer angreifenden außerirdischen Streitmacht)<br />
braucht es schon einiges an augenzwinkernder<br />
Ironie, um mit dieser Testosteron–geschwängerten<br />
und vor militärischem Pathos triefenden<br />
BrooklynDeckersorgtalsZukünftigevonTaylor<br />
Kitsch für den obligatorischen Schuss Romantik<br />
Effektorgie seinen Spaß zu haben. Ist dieser<br />
gewisse Punkt erst einmal überwunden (eine<br />
dem Film entsprechende und nicht auf wirkliche<br />
Science–Fiction hoffende Erwartungshaltung ist<br />
dabei klar von Vorteil!), dann bietet der über 200<br />
Millionen Dollar schwere Kinotanker zwei Stunden<br />
voller tricktechnisch sehr gefälliger und was<br />
die Explosionen angeht fast beispielloser Action.<br />
Mit der für den 23. August angekündigten <strong>Blu</strong>–<br />
<strong>ray</strong>–Edition holt man sich aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach ein audiovisuelles Highlight nach<br />
Hause, das die heimische Surround–Anlage<br />
bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit treiben<br />
könnte. Die genauen Testwerte reichen wir<br />
selbstverständlich nach.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Liam Neeson,<br />
Schauspieler<br />
„Ich genieße die körperliche Herausforderung“<br />
Im Interview mit „Battleship“–Star Liam Neeson,<br />
der sein Faible für Actionfi lme weiter kräftig auslebt<br />
Mister Neeson,<br />
sind Sie eigentlich<br />
nach all den Jahren<br />
immer noch gerne<br />
Schauspieler?<br />
Ich mag den Prozess<br />
des Filmemachens!<br />
Und ich liebe es, mit den Filmcrews zusammen<br />
zu sein: Dieses Familiengefühl mit den<br />
Bautenbildnern, den Beleuchtern, den Technikern.<br />
Ich mag auch die Schauspieler, aber<br />
ich mag das Team einfach mehr.<br />
Sie spielen auffällig oft Anführer–Typen,<br />
betrachten Sie sich selbst auch im wahren<br />
Leben als Alphatier?<br />
Nein, das glaube ich nicht. Ich bin überhaupt<br />
kein Anführer, aber es gefällt mir wirklich, solche<br />
Charaktere zu spielen.<br />
Stimmt es eigentlich, dass Sie mal im<br />
Gespräch für die Rolle als James Bond<br />
gewesen sind?<br />
Ja, das ist absolut richtig. Mir wurde die Rolle<br />
zwar nicht direkt angeboten, aber sie umgarnten<br />
mich schon eine Weile und wollten<br />
unbedingt, dass ich darüber nachdenke. Ich<br />
hätte es wirklich gerne für einen einzigen Film<br />
gemacht, aber das war leider nicht möglich.<br />
Man musste gleich für vier oder fünf Filme unterschreiben<br />
und quasi sein ganzes sonstiges<br />
schauspielerisches Leben aufgeben.<br />
In den letzten Jahren sind sie ja dennoch<br />
zu einer Art Actionstar geworden –<br />
mögen Sie diese Art von Rollen denn<br />
besonders?<br />
Ich mag einfach gute Drehbücher. Wenn jemand<br />
einen tollen Helden schreibt: prima!<br />
Aber auch jede andere sorgfältig und glaubwürdig<br />
ausgearbeitete Figur interessiert mich<br />
sehr. Aber es stimmt schon; wir haben ja<br />
gerade die Fortsetzung von „96 Hours“ abgedreht,<br />
und da gab es wieder jede Menge zu<br />
rennen und zu kämpfen.<br />
Hilft Ihnen ihre Vergangenheit als<br />
Boxer eigentlich beim sicherlich auch<br />
körperlich anstrengenden Prozess des<br />
Drehens?<br />
Ja, natürlich! Man muss einfach die körperliche<br />
Fitness auf einem bestimmten Level halten.<br />
Jeder Dreh erfordert ein gewisses Maß<br />
an Durchhaltevermögen. Aber ich genieße<br />
diese körperliche Herausforderung auch bis<br />
zu einem gewissen Grad!<br />
In „Battleship“ spielen Sie ja einen<br />
Vater, dem es davor graust, seine Tochter<br />
in die Hände eines anderen Mannes<br />
zu geben – können Sie das nachvollziehen?<br />
Klar, das kann ich schon verstehen. Man will<br />
seine Kinder einfach beschützen. Natürlich<br />
weiß ich nicht, wie es ist, ein Mädchen zu<br />
haben, aber ich weiß so einiges über Vaterschaft.<br />
Das ist sicherlich nicht ganz so einfach<br />
heutzutage; ich vermute, mit einem Jungen<br />
hat man es da doch eine Spur leichter.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Das Ziel fest vor Augen: Liam Neeson als<br />
kampferfahrener Admiral Shane in „Battleship“<br />
Bilder: Universal Pictures Home, Universal Pictures International<br />
30
Xxxx<br />
Film<br />
Moneyball<br />
Die Kunst<br />
zu gewinnen<br />
Sportdrama<br />
OT: Moneyball L: US J: 2012 V: Sony Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Bennett Miller<br />
D: Brad Pitt, Jonah Hill, Philip Seymour Hoff man LZ: 134 min<br />
FSK: 0 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 21.06.12 × 1 Extras: 6/10<br />
Es ist ja immer so eine Sache mit amerikanischen<br />
Filmen, die sich um die Lieblingssportarten<br />
der Nation – sprich Football oder Baseball –<br />
drehen. Schon bei der Regelkunde wird es für den<br />
deutschen Zuschauer schwierig. Spätestens dann,<br />
wenn man die alles verzehrende Leidenschaft<br />
der Figuren für das Spiel nachvollziehen soll, ist<br />
meistens nur noch unverständiges Kopfschütteln<br />
angesagt. „Moneyball“ mit Superstar Brad Pitt<br />
gelingt es allerdings, einen auch ohne profunden<br />
Einblick in das hochkomplexe Baseball-Regel- und<br />
Statistikwerk zu fesseln, und das obwohl (oder<br />
gerade weil?) ein Großteil des Filmes gar nicht auf<br />
dem grünen Rasen spielt.<br />
Eine wahre Geschichte<br />
Der junge Wirtschaftswissenschaftler Peter Brand<br />
(Jonah Hill) bringt gehörig frischen Wind in die<br />
Strukturen des fi nanzschwachen Clubs der Oakland<br />
Athletics, als er mittels statistischer Analysen<br />
ein völlig neues, relativ günstiges und überraschend<br />
schlagkräftiges Team zusammenstellt, das<br />
all jene Spieler auf dem Markt umfasst, die aus<br />
ganz verschiedenen Gründen (z. B. eigenwillige<br />
Wurftechnik, schlechter Ruf, zu hohes Alter) durch<br />
das Raster der üblichen Talent-Scouts gefallen<br />
sind. Trotz heftiger Zweifel von allen Seiten gelingt<br />
dem scheinbar bunt zusammengewürfelten<br />
Haufen eine beispiellose Siegesserie, die das Außenseiter-Team<br />
schließlich bis in die Play-offs der<br />
Major League Baseball trägt.<br />
Der trotz seines eher trockenen Sujets unheimlich<br />
packende Film trumpft durchgängig mit guten Bildern<br />
und mehr als solider Technik auf. Das Detaillevel<br />
befi ndet sich auf einem sehr guten Niveau und<br />
verleiht vielen Einstellungen unzählige Feinheiten,<br />
die es zu entdecken gibt. Die präzise Defi nition<br />
der Kanten ist durch die klasse Schärfe zu jeder<br />
Zeit gegeben und gibt den Aufnahmen einen fast<br />
schon nüchternen Look, der durch die markanten<br />
Farben allerdings auch Natürlichkeit und Wärme<br />
nicht vermissen lässt. Die Soundkulisse setzt eher<br />
auf dramatisches Understatement, mit nur gelegentlichen<br />
Farbtupfern auf den hinteren Lautsprechern<br />
und deutlicher Bassunterstützung aus dem<br />
Subwoofer. Die kurzweiligen Beiträge im Bonusmaterial<br />
konzentrieren sich auf die realen Vorbilder<br />
der Geschichte und die Schwierigkeit, glaubwürdige<br />
Baseball-Action mit der Kamera einzufangen.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 8/10<br />
Dieser etwas andere Sportfi lm bringt einem das Spiel und das<br />
„Geschäftsmodell“ Baseball quasi von innen heraus näher und<br />
entwickelt dabei ein ungeahntes Unterhaltungspotenzial.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Kleine Probleme in schwierigen, schlecht ausgeleuchteten Szenen<br />
trüben den guten Gesamteindruck kaum.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 2/2 1,5/2<br />
Bilder: Sony Pictures Home<br />
Selbst ausgesprochene Sport-Muffel können mit<br />
„Moneyball“ ihren Spaß haben, vertrauen Sie uns!<br />
Ton 7/10<br />
Der überwiegend ruhige Mix unterstreicht die Tatsache, dass es sich<br />
hier eher um ein Drama als um einen sportiven Actionfi lm handelt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 31
Film<br />
Blockbuster<br />
J. Edgar<br />
Drama<br />
OT: J. Edgar L: US J: 2011 V: Warner Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DD 5.1 R: Regie: Clint Eastwood<br />
D: Leonardo DiCaprio, Judi Dench, Naomi Watts LZ: 137 min<br />
FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 25.05.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Ursprünglich wollte er sie heiraten, doch Helen Gandy (Naomy Watts) hegte offenbar keine Gefühle für<br />
ihn und lehnte ab. Dennoch blieb sie bis zum Ende seine treue Sekretärin und Verbündete<br />
Als Mitbegründer und Kopf des FBI war John<br />
Edgar Hoover durchaus bewusst, was es bedeutet,<br />
durchleuchtet zu werden. Er selbst achtete<br />
daher sehr darauf, sein eigenes Privatleben<br />
zu hüten, damit sein Ruf als Erzkonservativer vor<br />
der Öffentlichkeit aufrechterhalten bleibt. Daher<br />
erscheint es wie eine Ironie des Schicksals, dass<br />
Regie-Altmeister Clint Eastwood nun eine Film-<br />
Biografie schuf, die ebenjene Maske filmisch<br />
zum bröckeln bringt oder zumindest das weiter<br />
verbreitet, was diverse Historiker bereits in ihren<br />
Abhandlungen zu Hoover diskutierten. Unabhängig<br />
vom Wahrheitsgehalt der Geschichte<br />
liefert die äußerst ambivalente Persönlichkeit<br />
in jedem Fall eine interessante Grundlage für<br />
solch einen Film.<br />
Geheimnisträger<br />
Eastwoods Werk konzentriert sich hauptsächlich<br />
auf die Entwicklung Hoovers, fokussiert<br />
die wichtigsten Vorfälle aus 48 Jahren Amtszeit,<br />
in denen er unter sage und schreibe acht<br />
Wie immer führte Clint tEastwood mit ruhiger und<br />
besonnener Hand Regie<br />
Präsidenten diente. So beginnt das Drama mit<br />
einem auf alt getrimmten Leonardo DiCaprio<br />
in der Rolle des FBI-Chefs, der aus Publicity-<br />
Gründen seine eigene Biografi e in Auftrag gibt<br />
und dabei ein waches Auge auf sein Image<br />
hat. Innerhalb dieser Rahmenhandlung gibt es<br />
Rückblenden, z. B. in das Jahr 1919, in dem es<br />
einen Bombenanschlag auf Hoovers damaligen<br />
Arbeitgeber, den Anwalt Alexander Mitchell<br />
Palmer (Geoff Pierson) gab.<br />
Die Überreste der Explosion schockieren den<br />
jungen Angestellten dermaßen, dass der Vorfall<br />
seine spätere Entwicklung zum Hardliner entscheidend<br />
beeinfl usst. Auch das Verhältnis zu<br />
seiner Mutter sowie die missglückten Annäherungsversuche<br />
an Helen Gandy (Naomy Watts)<br />
fi nden Beachtung, zumal sie die wichtigsten<br />
weiblichen Einfl üsse seines Lebens waren.<br />
Eastwoods Drama bleibt dabei ausgesprochen<br />
menschlich, intelligent und unpathetisch. Es<br />
bewertet weder die positiven Einfl üsse Hoovers<br />
noch die negativen. Zu Hoovers großen Leistungen<br />
gehörte u. a. die wissenschaftlich fundierte<br />
Verbrechensbekämpfung im Allgemeinen sowie<br />
die Einführung von geordneten Fingerabdruck-<br />
Karteien im Speziellen. Ohne diese Systematisierung<br />
würden die Polizeibeamten vermutlich<br />
heute noch den Tatort bereinigen anstatt Spuren<br />
zu sichern. Diese Erneuerung des Polizeidienstes<br />
hatte allerdings auch ihren Preis.<br />
Genie und Wahnsinn<br />
Auf der anderen Seite der Medaille stehen unter<br />
anderem Hoovers wahnhafter Kampf gegen die<br />
„kommunistische Bedrohung“, sein angebliches<br />
Vorgehen gegen Menschenrechtler sowie die<br />
Anwendung illegaler Methoden. Natürlich war<br />
sich Hoover auch über die Medienwirksamkeit<br />
bewusst und nutzte solche Ergebnisse, wie die<br />
Verhaftung des Bankräubers John Dillinger oder<br />
die Aufl ösung der Lindbergh-Entführung, als<br />
groß angelegte Publicity für seine Organisation.<br />
Ebenso förderte er die Auftritte des FBI in fi k-<br />
tiven Filmen – ob ihm dieser gefallen hätte?<br />
Fenster zur Vergangenheit<br />
Die Filme Clint Eastwoods sind für ihren oft sehr<br />
düsteren Look bekannt, der mit seinem harten<br />
Kontrast und den (meist auf Grün und Braun)<br />
reduzierten Farben ein altertümliches Flair verbreitet.<br />
Das ist auch hier der Fall, wobei die<br />
jeweilige Einfärbung ein guter Indikator für die<br />
unterschiedlichen Zeitebenen ist.<br />
Die Gegenwartsebene der 1950er Jahre trägt<br />
zwar etwas mehr Farbe, ist aber dennoch alles<br />
andere als volltönig. Zudem existieren einige<br />
überbelichtete Sequenzen die den krassen<br />
Gegensatz zu den sonst sehr dunklen Bildern<br />
bilden. Für die Ohren gibt es ein glaubhaftes,<br />
dreidimensionales Klangambiente.<br />
Dieses nimmt zwar keine spektakulären Dimensionen<br />
an, gefällt aber durch den intelligenten<br />
Einsatz der Signalortung. Die übliche, stille<br />
Eastwood-Komposition für das Piano erfüllt<br />
ihren Zweck und vermenschlicht die tragische<br />
Figur Hoovers noch ein gutes Stück mehr. Ein<br />
18-minütiger Bonusbeitrag über die historische<br />
Person schildert die Recherche und die Arbeit<br />
am Drehbuch.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7/10<br />
Handwerklich solider Abriss über das Leben und Wirken einer der<br />
interessantesten Personen der Neuzeit, authentisch dargestellt<br />
durch Charaktermime Leonardo DiCaprio.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Verband dJ. Edgar Hoover (Leonardo DiCaprio) i und ddessen rechte Hand dClyde Tolson (Armie Hammer)<br />
mehr als nur Freundschaft?<br />
Bei Eastwoods markanter Bildstilistik erscheint alles immer wie<br />
gemalt, so als wäre die Vergangenheit ein konturreiches Gemälde.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 3/3 1/2 2/2<br />
Dezent und subtil verwendet die Tonspur 3D-Eff ekte auf<br />
intelligente Art und Weise um den Zuhörer hineinzuziehen.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 1/2 2/2<br />
Bilder: Warner Home<br />
32
Wie gut ist der<br />
Extended Cut?<br />
<strong>The</strong> Amazing<br />
Spider-Man,<br />
Der Hobbit,<br />
3D-Hoffnungen<br />
<strong>Knight</strong><br />
<strong>Dark</strong> <strong>The</strong><br />
„127 Hours“:<br />
Rasant und ergreifend<br />
Rasant und ergreifend<br />
Hours“:<br />
„127 Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 5/11<br />
DAS MAGAZIN FÜR HIGH-DEFINITION-FILME<br />
„Attack <strong>The</strong> Block“:<br />
Aliens vs. Gangs<br />
„M – Eine Stadt<br />
sucht einen Mörder“<br />
„M – Eine Stadt<br />
sucht einen Mörder“<br />
„72 Stunden:<br />
<strong>The</strong> Next Three Days“<br />
„72 Stunden:<br />
<strong>The</strong> Next Three Days“<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 2/12<br />
DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />
Aliens vs. Gangs<br />
Block“:<br />
<strong>The</strong> „Attack<br />
Lendenschurz-<br />
Brutalo: „Conan“<br />
Brutalo: „Conan“<br />
Lendenschurz-<br />
Die Kultserie in HD:<br />
„Star Trek – Next Generation“<br />
„Star Trek – Next Generation“<br />
HD: in Kultserie Die<br />
Natalie Portman: Schauspielerin in Höchstform +++ HD-Serien von „V“ bis<br />
„Sherlock<br />
k“<br />
II“ Winch „Largo Bond: für nkurrenz<br />
y<br />
Tests<br />
® -Gewinner<br />
erste Fakten zu<br />
„Django Unchained“<br />
Sein komplettes<br />
Werk auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />
Porträt im<br />
Tarantino<br />
Of<br />
Thrones<br />
Topserie:<br />
Game<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 6/11<br />
DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />
„Die Abenteuer von<br />
Tim und Struppi“<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 3/12<br />
DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN<br />
H Tim und Struppi“<br />
Abenteuer von<br />
„Die<br />
Für die Familie: „Wickie<br />
auf großer Fahrt“<br />
auf großer Fahrt“<br />
„Wickie<br />
Familie: die Für<br />
FILMGENUSS<br />
„Johnny English –<br />
jetzt erst recht“<br />
jetzt erst recht“<br />
– English „Johnny<br />
<strong>The</strong> Tempest<br />
Bildgewaltiges Epos<br />
DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />
„Source Code“:<br />
Explosive Zeitreise<br />
Explosive Zeitreise<br />
Code“:<br />
„Source<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 1/12<br />
„Der König der Löwen“:<br />
Erstmals in echtem 3D<br />
Erstmals in echtem 3D<br />
König der Löwen wen“:<br />
„Der<br />
„Jurassic Park<br />
Ultimate Trilogy“<br />
Ultimate Trilogy“<br />
Park<br />
„Jurassic Ich bestelle die angekreuzten Hefte<br />
des BLU-RAY MAGAZINS und bezahle<br />
je Exemplar 5 Euro per Vorkasse:<br />
bar<br />
(den Betrag habe ich in bar beigelegt)<br />
Banküberweisung<br />
(den Betrag habe ich auf folgendes<br />
Konto überwiesen: Hypovereinsbank<br />
Leipzig, BLZ: 8 60 200 86,<br />
Konto-Nr.: 357 721 300)<br />
Ihre Daten:<br />
Name<br />
Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon/E-Mail (für evtl. Rückfragen)<br />
Datum, Unterschrift<br />
Ausgabe verpasst?<br />
Macht nix, hier können Sie nachbestellen!<br />
Bear Grylls<br />
Überlebenskampf<br />
mal anders: „Worst-<br />
Case Scenario“<br />
WESTERN-<br />
SPECIAL<br />
Herr der Ringe<br />
Wie gut ist der<br />
Extended Cut?<br />
92 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
92 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
Ausgabe 5/2011<br />
PLANET DER AFFEN<br />
PREVOLUTION<br />
PREVOLUTION<br />
AFFEN<br />
DER PLANET<br />
Ausgabe 2/2012<br />
88<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Tests<br />
Oscar<br />
Ausgabe 6/2011<br />
„<strong>The</strong> King g‘s Speech h“ +++ Konk<br />
Gewinner<br />
RÜCKKEHR<br />
EINER LEGENDE:<br />
Die komplette Saga<br />
im großen Test<br />
Ausverkauft<br />
Oscar ® -Gewinner „<strong>The</strong> King‘s Speech“ +++ Konkurrenz für Bond: „Largo Winch II“<br />
Natalie Portman: Schauspielerin in Höchstform +++ HD-Serien von „V“ bis „Sherlock“<br />
Ausgabe 3/2012<br />
Preise im Wert von über<br />
50 000 Euro<br />
Mitmachen und gewinnen<br />
Das war 2011<br />
510 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
auf einen Blick<br />
Blaue Weihnacht<br />
Die besten Filme<br />
zum Fest<br />
<strong>The</strong> Tempest<br />
Bildgewaltiges Epos<br />
nach Shakespeare<br />
85 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests: 85<br />
Shakespeare<br />
nach<br />
Ausgabe 1/2012<br />
Ausgabe 4/2012<br />
2008<br />
Bitte gewünschte Ausgabe(n) ankreuzen:<br />
5/2008<br />
6/2008<br />
2009<br />
1/2009<br />
3/2009<br />
4/2009<br />
6/2009<br />
2010<br />
1/2010<br />
2/2010<br />
3/2010<br />
5/2010<br />
6/2010<br />
2011<br />
1/2011<br />
2/2011<br />
3/2011<br />
4/2011<br />
5/2011<br />
2012<br />
Einsenden an oder telefonisch:<br />
Auerbach Verlag<br />
und Infodienste GmbH<br />
– Leserservice –<br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig<br />
Tel.: 03 41/1 49 55-13<br />
1/2012<br />
2/2012<br />
3/2012<br />
4/2012<br />
Preview:<br />
<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />
<strong>Knight</strong><br />
<strong>Rises</strong><br />
3D-Hoffnungen<br />
Der Hobbit,<br />
<strong>The</strong> Amazing<br />
Spider-Man,<br />
Merida u. v. m.<br />
Kill <strong>The</strong> Boss<br />
Die fi ese Rache<br />
an fi esen Chefs<br />
95 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
Sie können auch bestellen en Die l<br />
drei Musketiere,<br />
unter:<br />
Inhalt: Mehr <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
y<br />
h R fi Di<br />
www.heftkaufen.de<br />
ww.heftkau<br />
Kill <strong>The</strong> Boss<br />
Merida u. v. m.<br />
Topserie:<br />
Game<br />
Of<br />
Thrones<br />
Tarantino<br />
im Porträt<br />
Sein komplettes<br />
Werk auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />
erste Fakten zu<br />
„Django Unchained“<br />
110<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
Mehr Inhalt:<br />
Die drei Musketiere,<br />
Krieg der Götter,<br />
Luther, Drive, What<br />
A Man u. v. a.<br />
110<br />
Amanda Seyfried unter Zeitdruck<br />
Einfach Coupon ausschneiden, in Druckschrift ausfüllen und per Post einsenden.<br />
Jetzt hier scannen:<br />
Sofort bestellen – als Einzelexemplar,<br />
im Abonnement oder<br />
als E-Paper für Smartphones,<br />
Tablets, Windows PC und<br />
Macintosh.<br />
<strong>Rises</strong>
Film<br />
Blockbuster<br />
Bildreferenz<br />
Die Reise zur geheimnisvollen Insel 3D<br />
Abenteuer/Familie<br />
OT: Journey 2: <strong>The</strong> Mysterious Island L: US J: 2012 V: Warner<br />
Home B: MVC, 1.78 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: JVC DLA-X30<br />
2D-komp.: Extra-Disc R: Br. Peyton D: D. Johnson, J. Hutcherson,<br />
V. Hudgens LZ: 94 min FSK: 6 P: 28 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 06.07.12 × 2 Extras: 5,5/10<br />
Ende des 19. Jahrhunderts trug der französische<br />
Schriftsteller Jules Verne mit seinen technokratischen<br />
Zukunfts- und Abenteuergeschichten<br />
zu einer ganz neuen Literaturgattung bei, die<br />
heute im Allgemeinen als Science-Fiction bekannt<br />
ist. In seinen „Voyages Extraordinaires“ schilderte<br />
er meist die Reise einer Menschengruppe<br />
zu den unerforschten Gebieten dieser Welt.<br />
Und da sich die Geschichten an ein jüngeres<br />
Publikum wendeten, waren die Hauptattraktionen<br />
nicht etwa komplizierte Charakterentwicklungen,<br />
sondern visionäre Erfindungen sowie<br />
unglaubliche Kreaturen.<br />
In diesem Sinne wird „Die Reise zur geheimnisvollen<br />
Insel“ der linearen Erzählweise Vernes<br />
völlig gerecht. Protagonist und einziges Bindeglied<br />
zum Vorgänger ist der Teenager Sean (Josh<br />
Hutcherson), der diesmal nicht mit seinem leiblichen<br />
Vater (damals gespielt von Brendan Fraser)<br />
Jules Verne gehört zu den beliebtesten Autoren abenteuerlicher Science-<br />
Fiction-Geschichten, die gerne aufgrund der außergewöhnlichen Motive<br />
fi lmisch umgesetzt werden. Nach dem qualitativ fragwürdigen „Die Reise<br />
zum Mittelpunkt der Erde“ setzt daher die zweite 3D-Verfi lmung dieser Art<br />
auf deutlich bessere Spezialeffekte.<br />
unterwegs ist. Stattdessen versucht sein Stiefvater<br />
Hank (Dwayne „<strong>The</strong> Rock“ Johnson) eine Vater-<br />
Sohn-Beziehung zu ihm aufzubauen – ein Unterfangen,<br />
das auf einige Hindernisse stößt. Der<br />
Auslöser der leider handlungsarm geratenen Geschichte<br />
ist der codierte Funkspruch von Seans<br />
Großvater, den der alte Navy Seal Hank natürlich<br />
sofort entschlüsselt. Schnell sind ein paar alte<br />
Bücher aus einer verstaubten Kiste gekramt, um<br />
dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Wofür<br />
Generationen fi ktiver Wissenschaftler ihr ganzes<br />
Leben bräuchten, benötigt dieses Supergespann<br />
gerade einmal 5 Minuten: Ganz klar, der Großvater<br />
referiert auf die drei Jugendbuchklassiker „Die<br />
„Batman“-Urgestein Michael Caine übernimmt die wenig vertrauenswürdige Führung vorbei an den<br />
sprichwörtlich mordsmäßig großen „<strong>The</strong>menpark“-Attraktionen, wie z. B. gigantischen Bienen<br />
Bilder: Warner Home<br />
34
Xxxx<br />
Film<br />
Luis Guzmàn spielt den trotteligen Piloten, der unter seiner tollpatschigen Fassade ein treu umsorgender<br />
Vater ist, auf den man zählen kann<br />
Schatzinsel“ (Robert Louis Stevenson), „Die<br />
geheimnisvolle Insel“ (Jules Verne) und „Gullivers<br />
Reisen“ (Jonathan Swift), die natürlich<br />
allesamt von ein und demselben Stück Land<br />
sprechen: Atlantis.<br />
Jules Verne in der Gegenwart<br />
Und tatsächlich sind die Erwartungen nicht zu<br />
hoch gesteckt, denn an besagtem Ort erwartet<br />
die Hobby-Abenteurer unsäglich großes<br />
Getier, jede Menge Gold sowie ein aktiver<br />
Vulkan, dessen Lava-Eruierungen im Dunkeln<br />
einfach phänomenal exotisch aussehen. Bevor<br />
sie aber das gelobte Land fi nden, treffen Sean<br />
und Hank noch auf den trotteligen Helikopterpiloten<br />
Gabato (Luis Guzmán), der dumm genug<br />
ist, die kleine Gruppe in die besagte Gefahrenzone<br />
über dem Pazifi k zu fl iegen. Mit ihm<br />
kommt auch dessen Tochter Kailani (Vanessa<br />
Hudgens) ins Spiel, die Sean auf der Stelle<br />
den Kopf verdreht. Einen Tornado später erwachen<br />
die Helden endlich am Bestimmungsort<br />
und werden mit allerlei unterhaltsamen Gefahren<br />
konfrontiert sowie mit einem komischen<br />
alten Kauz.<br />
Kurz vor zwölf<br />
Die visuellen Effekte der 3D-Abenteuertour sind<br />
aufgrund ihrer farbenreichen Natur eindeutige<br />
Trickfi lmelemente, die sich mit den Realaufnahmen<br />
nur schwerlich vereinbaren lassen. Im<br />
Gegensatz zu „Eine Reise zum Mittelpunkt der<br />
Erde“ sind diese aber detailreicher, besser designt<br />
und einfach schöner anzusehen. Ebenso<br />
ist der 3D-Effekt in so gut wie allen Szenen gelungen.<br />
Die seltenen Ausnahmen zeigen einen<br />
Dschungel mit Bäumen, die aus einem Pop-up-<br />
Buch stammen könnten. Eine weitere kleine<br />
Verfehlung ist das Festlegen einer zu geringen<br />
oder einer intentionslos hohen Tiefe, wie z. B.<br />
in einer Szene innerhalb der Nautilus. Größtenteils<br />
ist das Abenteuer aber vollkommen leicht<br />
verträglich und in 3D ein durchaus spannendes<br />
Familienerlebnis. Zugegeben, die kleineren<br />
Pop-out-Effekte, à la „Dwayne Johnson lässt<br />
Beeren von seiner Brustmuskulatur abprallen“<br />
zeugen von einer gewissen Selbstverliebtheit<br />
des Hauptdarstellers und Filmproduzenten. Ihre<br />
Wirkung ist aber dennoch so treffsicher wie der<br />
in die Kamera geschleuderte 3D-Speer. Technisch<br />
ist der Film eine wahre Augen- bzw. Ohrenweide,<br />
denn die überspitzte Trickfi lmästhetik erfreut<br />
mit satten grünen Dschungelkulissen und vollen<br />
Hauttönen, die trotz ihrer Strahlkraft nicht überröten.<br />
Das Zusammenspiel von Kontrast und Schärfe<br />
hat hier sein Optimum gefunden. In den dunklen<br />
Höhlen strauchelt die 3D-Version manchmal<br />
beim Schwarzwert. Hierbei handelt es sich aber<br />
nur um kleinere Kavaliersdelikte. Die Soundabmischung<br />
gestaltet sich ähnlich konsequent wie<br />
der 3D-Effekt. 5.1-Spitzen geleiten die großen<br />
Monster an der Kamera und somit am Ohr des<br />
Zuschauers vorbei. Die restliche Soundkulisse des<br />
Waldes setzt sich hauptsächlich aus Insektengeräuschen<br />
und Vogelgezwitscher zusammen, die<br />
subtil im Hintergrund verweilen. Über eine interaktive<br />
Inseltour lassen sich die einzelnen Drehorte<br />
noch einmal genauer erkunden. Die hier<br />
zu sehenden Filmbeiträge gibt es aber auch ganz<br />
ohne Interaktion. Ein paar verpatzte Szenen und<br />
nicht verwendete Einstellungen bilden den Rest<br />
des Bonuspakets.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 4/10<br />
Im Prinzip ist es ein simples „Duck Tales“-Abenteuer, das mehr<br />
oder weniger in die Realität geholt wurde und wie eine monströse<br />
<strong>The</strong>menparkattraktion unterhält. Ein inhaltsloser Familienspaß.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Die optische Präsentation erreicht ihre Parameter durch die<br />
Greenscreen-Aufnahmen im künstlich beleuchteten Studio.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Der Audiomix ist nicht aggressiv auf hörbare Räumlichkeit<br />
getrimmt und nutzt sein 5.1-Potenzial nur sehr gezielt aus.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
3D 6,5/10<br />
Der 3D-Eff ekt ist meistens angenehm und besitzt einige sehr nette<br />
Momente. Allerdings erscheint die Tiefendynamik intentionslos.<br />
3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />
2,5/4 2/3 1,5/2 0,5/2<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 35
Film<br />
Anspruch<br />
Eine dunkle Begierde<br />
Biopic/Drama<br />
OT: A Dangerous<br />
Method L: GB, DE, CA,<br />
CH J: 2011 V: Universal<br />
Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS 5.1, DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.) R: David<br />
Cronenberg D: Michael<br />
Fassbender, Keira <strong>Knight</strong>ley, V. Mortensen<br />
LZ: 100 min FSK: 16 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 14.06.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Hört man den Namen David<br />
Cronenberg, dann assoziiert<br />
man unwillkürlich düstere Stoffe, abseitige<br />
Bilder und verstörende Ideen.<br />
All diese Attribute treffen im Prinzip<br />
auch auf seinen 2011er-Output<br />
„Eine dunkle Begierde“ zu – und<br />
doch ist es ein Streifen geworden,<br />
den man ihm in dieser Form nicht<br />
zugetraut hätte. Angesiedelt in der<br />
Ursprungszeit der Psychoanalyse zu<br />
Das Duell der Charakterköpfe der Psychoanalyse bestreiten Michael<br />
Fassbender (l.) und Viggo Mortensen mit großer Spiellaune und Intensität<br />
Beginn des 20. Jahrhunderts, entwirft<br />
der Film ein fesselndes Charakterporträt<br />
von Carl Gustav Jung, einem der<br />
Pioniere der damals noch umstrittenen<br />
neuen <strong>The</strong>rapieform. Durch<br />
die intensive Arbeit mit einer seiner<br />
Patientinnen (Keira <strong>Knight</strong>ley) und<br />
den regen Austausch mit Sigmund<br />
Freud (Viggo Mortensen) kommt<br />
man auch diesen Charakteren immer<br />
näher, sodass sich bald ein<br />
verhängnisvolles (Liebes-)Dreieck<br />
ergibt, das die ohnehin explosive<br />
Figurenkonstellation noch weiter verschärft.<br />
Michael Fassbenders extrem<br />
zurückgenommenes Spiel und seine<br />
wirklich frappierende Ähnlichkeit mit<br />
Jung entwickeln eine große Faszination.<br />
In Kombination mit dem<br />
immer forscher in die Untiefen<br />
der menschlichen Seele hinabsteigenden<br />
Plot ergibt sich ein auf den<br />
ersten Blick fast unscheinbarer Film,<br />
dessen inhaltliche Sprengkraft jedoch<br />
enorm ist. Im Nachhinein betrachtet<br />
wirkt er wie ein dunkler intellektueller<br />
Zwilling zu Cronenbergs<br />
bisherigem Schaffen, das sich<br />
ja – ganz im Geiste des klassischen<br />
Keira <strong>Knight</strong>ley stehen die historischen<br />
Rollen einfach zu gut!<br />
Genrefilms – immer auch der expliziten<br />
Darstellung der porträtierten<br />
Abgründe widmete.<br />
Auf technischer Seite erreicht die<br />
Veröffentlichung gute Werte; erwähnenswert<br />
ist das saubere und farblich<br />
homogene Bild, das die tolle<br />
Ausstattung der Produktion voll zur<br />
Geltung kommen lässt. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Strenge, aber fesselnde Charakterstudie aus<br />
den Anfangstagen der Psychoanalyse, mit der<br />
Cronenberg überrascht und überzeugt!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Small World<br />
Perfect World<br />
Drama<br />
Drama<br />
OT: Je N’ai Rien Oublié<br />
L: FR, DE J: 2010<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Bruno Chiche<br />
D: Gérard Depardieu,<br />
Alexandra Maria Lara,<br />
Nathalie Baye LZ: 99 min FSK: 6 P: 14 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 04.05.12 × 1 Extras: 6/10<br />
Auf Du und Du mit den Weltstars:<br />
Alexandra Maria Lara<br />
OT: A Perfect World<br />
L: US J: 1993<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DD 2.0 R: Clint<br />
Eastwood D: Clint<br />
Eastwood, Kevin<br />
Costner, Laura Dern<br />
LZ: 138 min FSK: 12 P: 9 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 22.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Ein Gangster auf der Flucht und ein<br />
Junge im Casper-Kostüm<br />
Wenn ein international erfolgreicher<br />
Bestseller mit einigen<br />
der gefragtesten europäischen<br />
Schauspieler der Gegenwart verfilmt<br />
wird, dann entsteht unter Umständen<br />
eine Erwartungshaltung, der der<br />
fertige Film nicht wirklich standhalten<br />
kann. So geschehen bei der<br />
Adaption von „Small World“, des<br />
preisgekrönten Debütromans des<br />
schweizerischen Werbefachmanns<br />
und Journalisten Martin Suter. Mit<br />
Gérard Depardieu und Alexandra<br />
Maria Lara in den Hauptrollen hat der<br />
Cast ein ungemein spannungsvolles<br />
Hauptdarstellerpärchen zu bieten,<br />
doch aufgrund so mancher Länge<br />
des Drehbuchs und einer etwas<br />
unglücklichen Fixierung auf die eher<br />
nebensächlichen Aspekte des Romans<br />
will der Funke nicht vollständig<br />
überspringen. Positiv aufgefallen ist<br />
uns die gut ausgearbeitete Tonspur,<br />
die mit vielen Details (brennendes<br />
Haus, Feuerwerk, Trubel und Musik<br />
auf Hochzeit) für eine glaubwürdige<br />
Soundkulisse sorgt.<br />
TW<br />
Film 6,5/10<br />
Liebenswertes Charakterporträt, jedoch mit<br />
einigen Ecken und Kanten zu viel, um zu einem<br />
wirklich runden und gelungenen Film zu werden.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Dass sich Clint Eastwood mit<br />
stillen, menschlichen Dramen<br />
besser auskennt als die meisten<br />
seiner Regiekollegen, dürfte allgemein<br />
bekannt sein. „Perfect World“<br />
gehört jedoch zu den rührendsten<br />
und tragischsten Geschichten, die<br />
der Altmeister jemals erzählte. Das<br />
bisschen Glück im Leben als aufflackernde<br />
Vater-Sohn-Beziehung darzustellen,<br />
grenzt an einem Geniestreich<br />
und wird durch die hervorragende<br />
Besetzung potenziert. Kevin<br />
Costner spielt den sympathischen,<br />
schuldbelasteten Entführer eines<br />
Jungen, dem er die ungeschönte, reale<br />
Welt zeigen will. So schnell, wie<br />
die Situation der Entführung vergessen<br />
ist, so rasch bricht das Gesetz<br />
in die „Familienidylle“ ein, und zwar<br />
in Form des von Eastwood selbst<br />
gespielten, ebenso sympathischen<br />
Polizisten Red Garnett. Das Bild wurde<br />
sauber für die HD-Präsentation<br />
umgesetzt, samt gutem Kontrast<br />
und angemessener Schärfe. Der<br />
Stereoton erfüllt seinen Zweck. FT<br />
Film 9/10<br />
Die Welt ist nicht perfekt, im Gegensatz zu<br />
diesem Evergreen unter den Dramen. Eine von<br />
Eastwoods besten Arbeiten. Unvergesslich!<br />
Technik 6/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 5/10<br />
Bilder: 20th Century Fox, Universal Pictures Home, Warner Home Video<br />
36
Xxxx<br />
Film<br />
Extrem laut und unglaublich nah<br />
Drama<br />
OT: Extremely Loud And Incredibly Close L: US J: 2011<br />
V: Warner Home Video B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DD 5.1, DTS-<br />
HD MA 5.1 (engl.) R: Stephen Daldry D: Thomas Horn, Max<br />
von Sydow LZ: 130 min FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 22.06.12 × 1 Extras: 7/10<br />
Schaut man sich die Speerspitzen der amerikanischen<br />
Literaturlandschaft der vergangenen<br />
Jahre an, dann muss man neidlos anerkennen,<br />
dass das Land der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten um die Jahrtausendwende eine<br />
beeindruckende Blüte an großen Romanen hervorgebracht<br />
hat. Zu nennen ist hier neben den<br />
etablierten Autoren (Phillip Roth, Paul Auster,<br />
Don DeLillo) vor allem die jüngere Generation<br />
um Jonathan Franzen, David Foster Wallace<br />
und Jonathan Safran Foer. Diesem gelang 2005<br />
mit „Extremely Loud And Incredibly Close“ das<br />
Kunststück, den vielleicht wichtigsten Roman<br />
zum <strong>The</strong>ma „11. September“ zu schreiben, ohne<br />
den Anschlag überhaupt in den Mittelpunkt<br />
zu stellen. Durch die durchdringenden blauen<br />
Augen des elfjährigen Oskar Schell, der seinen<br />
Vater in den Ruinen des World Trade Center<br />
verloren hat, spiegelt er die mannigfaltigen<br />
Verästelungen der Katastrophe im Seelenleben<br />
des Individuums wider. Ohne Anspruch auf<br />
Allgemeingültigkeit zu erheben, aber mit einer<br />
mitreißenden Emotionalität.<br />
Vom Roman zum Film<br />
Mit den Zuschauerlieblingen Tom Hanks und Sandra<br />
Bullock als liebevolle Eltern des kleinen Oskar sind<br />
die Nebenrollen des Films ideal besetzt. Doch der<br />
junge Thomas Horn stiehlt allen anderen mühelos<br />
die Schau – was auch dringend notwendig war, ist<br />
seine Figur doch das flirrend-pulsierende Zentrum<br />
der Geschichte, um das sich alles andere dreht.<br />
Dass man es hier mit einem absoluten Laiendarsteller<br />
zu tun hat, der vor dieser Produktion noch nie<br />
vor der Kamera gestanden hat, kann man besonders<br />
während der erschütternden Gefühlsausbrüche<br />
seiner zuweilen mit deutlich autistisch anmutenden<br />
Zügen ausgestatteten Figur kaum glauben.<br />
Das Bild, das die hochwertige und auch technisch<br />
absolut sehenswerte Produktion von New York<br />
einfängt, ist das einer ungebrochen lebendigen<br />
Metropole, voller kalter, schöner Farben, scharfkantiger<br />
Konturen und allgegenwärtigem Tumult.<br />
In ausgesuchten Momenten, die die Schlüsselstellen<br />
des Romans gekonnt auf den Punkt bringen,<br />
bricht die Sonne durch die Wolken, taucht<br />
alles in ein magisches, warmes Licht. Ein Spiel der<br />
Kontraste, inhaltlich wie visuell, das eine enorme<br />
Wirkung entfaltet.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 8/10<br />
Trotz des ernsten und dramatischen Hintergrunds ein absoluter<br />
Wohlfühlfi lm zum Entdecken und dann immer Wiedersehen!<br />
Großes Kino, das ganz von seinem kleinen Star lebt.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Toll komponierte Bilder, in technisch beinahe perfekter Qualität<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gebannt – ein richtiger Augenschmaus!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
Der bisher völlig unbekannte Thomas Horn liefert<br />
eine schier unglaubliche Leistung ab<br />
Ton 8,5/10<br />
Die Millionenstadt des „Big Apple“ ist der eigentliche Star der<br />
Tonspur – hier kann man klangliche Details en masse entdecken.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 2/2 2/2<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 37
Film Anspruch<br />
NICOLAS<br />
NICOLAS WINDING REFN<br />
IM SPOTLIGHT<br />
ONLY GOD FORGIVES WALHALLA RISING<br />
38<br />
L’Enfant Sauvage, das wilde Kind – so nennen die Dänen ihren aufstrebenden Arthaus-Regisseur Nicolas Winding<br />
Refn. Wenn man seine Filme sieht, lässt sich tatsächlich eine latente Gewalt erkennen, die nur darauf wartet, sich in<br />
einem neuen Meisterwerk zu entladen.<br />
Spätestens seit dem spektakulär stylischen<br />
Arthaus-Drama „Drive“ ist Winding Refns unkonventioneller,<br />
vorrangig visueller Erzählstil bekannt<br />
wie ein bunter Hund. Seine Filme sind für<br />
den heutigen Hollywood-Apparat im Prinzip das,<br />
was Sergio Leones Spaghetti-Western in den<br />
1960ern waren. Ohne viele Worte zu verlieren,<br />
geht es um die Blicke, die Körpersprache und<br />
die inneren Prozesse, die der Zuschauer nur vermuten<br />
kann. Refns Helden sind also mindestens<br />
so cool wie Clint Eastwood. Und wenn sie doch<br />
einmal ein paar Worte verlieren, dann hallen diese<br />
wider, wie ein Donnerschlag. Auch das Stilmittel<br />
der expliziten Gewalt wird quantitativ sparsam<br />
gesät. Wenn sie jedoch ausbricht, dann in einer<br />
kurzen, unästhetisch nüchternen Szene, die stets<br />
einen faden Beigeschmack hinterlässt. Die Macht<br />
EAFEAR X<br />
der Worte nutzt der Drehbuchautor, Produzent<br />
und Regisseur als punktuell eingesetzte Waffen.<br />
Beispielsweise gibt es in seinem Wikinger-Epos<br />
„Walhalla Rising“ (2009) gerade einmal 120<br />
Dialo gzeilen. Dem von Mads Mikkelsen gespielten<br />
Protagonisten kommt hierbei kein einziges Wort<br />
über die Lippen.<br />
Der Berserker<br />
Ursprünglich standen die Weichen für Refns<br />
Filmkarriere nicht so gut. Beschaut man sich den<br />
extrem ruhigen Kopfmenschen in persona, mag<br />
man kaum glauben, dass er in jungen Jahren wegen<br />
eines Wutanfalls (er schleuderte einen Tisch<br />
gegen die Wand) von der American Academy Of<br />
Dramatic Arts fl og. Und auch die Ausbildung an<br />
der Danish Film School war nur von geringer Dauer.<br />
Erst die Ausstrahlung einer seiner Kurzfi lme<br />
lenkte die Aufmerksamkeit einiger Produzenten<br />
auf ihn, was ihm das Budget für seinen ersten<br />
Kinofi lm einbrachte. „Pusher“ (1996) war in vielerlei<br />
Hinsicht ein Sprungbrett für den zu dem<br />
Zeitpunkt gerade einmal 26-jährigen Winding<br />
Refn. Das schonungslose Drogendrama über die<br />
Kopenhagener Unterwelt kam bei der Kritik und<br />
auch beim Publikum gleichermaßen gut an und<br />
gilt heute zusammen mit seinen zwei Fortsetzungen<br />
als Kultwerk schlechthin. In Teil zwei spielt<br />
übrigens ein bis dato noch recht unbekannter<br />
Mads Mikkelsen die Hauptrolle, der sich während<br />
des Drehs mit dem Regisseur anfreundete. Nach<br />
dem medienkritischen „Bleeder“ (1999) und<br />
einer TV-Miniserie, widmete er sich einem seiner<br />
intensivsten, introvertiertesten Psychothriller.<br />
„Fear X“ gehört zu den weniger bekannten Werken<br />
des Regisseurs, trägt aber alle Ingredienzen<br />
eines echten Winding Refn. John Turturro spielt<br />
hier einen traumatisierten Kaufhauswächter, der<br />
unermüdlich nach dem Mörder seiner Frau sucht.<br />
Unzählige Abende schaut er alte Überwachungsvideos<br />
durch. Auf einigen von ihnen macht er Personen<br />
ausfi ndig, die ihm verdächtig erscheinen.<br />
Während des Schlafs suchen ihn zudem immer<br />
dieselben seltsamen Visionen heim, in denen er<br />
der verborgenen Wahrheit hinterherjagd. Als ihm<br />
eines Tages die verpixelte Aufnahme des wahren<br />
Täters gezeigt wird, beginnt für ihn eine stille, nervenaufreibende<br />
Reise zur Antwort auf die Frage<br />
nach dem „Warum?“.<br />
Mit „Bronson“ (siehe Ausgabe 2/2010) schuf<br />
Refn ein Bühnenstück, das sich locker mit Stanley<br />
Kubricks Beatnik-Meisterwerk „Uhrwerk Orange“<br />
(1971) vergleichen lässt. Dieser und die beiden<br />
folgenden Filme „Walhalla Rising“ (siehe Ausgabe<br />
01/11) und „Drive“ (siehe Ausgabe 03/12)<br />
feierten kompromisslose Kritikererfolge und markieren<br />
den Beginn von Nicolas Winding Refns Höhepunkt<br />
seiner Schaffensphase. Doch mit gerade<br />
einmal 41 Jahren hat er noch viel Zeit, seine außergewöhnliche<br />
Filmkunst zu betreiben. So hält er<br />
mit seinem Nachfolgeprojekt „Only God Forgives“<br />
(2012) an seinem derzeitigen Lieblingsdarsteller<br />
Ryan Gosling fest.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bilder: Sunfilm, Universum, Studiocanal, Porträt-Foto: (c) Filmfest München/Volker Rebhan
WINDING REF<br />
Anspruch<br />
IM SPOTLIGHT<br />
Film<br />
DRIVE BRONSON<br />
„SCHWEIGEN IST IMMER INTERESSANTER“<br />
Dass Nicolas Winding Refn kein Mann vieler Worte ist, bewies der Regisseur<br />
im Gespräch mit uns auf dem diesjährigen Münchener Filmfest. Was er auf<br />
seine ganz eigene ruhige Art sagte, erscheint jedoch intelligent, durchdacht<br />
und vollkommen ehrlich.<br />
Herr Winding Refn, während Ihre ganzen<br />
anderen Filme explizite Gewalt zeigen,<br />
arbeitet „Fear X“ ausschließlich mit Albträumen<br />
und abstrakten Bildern. Warum?<br />
Ich dachte wohl, dass dies sehr gut zum Film<br />
passen würde. Es ist nicht so, dass ich ständig<br />
Gründe für alles habe, was ich tue. Ich mache<br />
es einfach, solange es sich zu dem Zeitpunkt<br />
richtig anfühlt (lacht). Manchmal denke ich dann<br />
im Nachhinein darüber nach. Es gab viele Dinge<br />
bei „Fear X”, die mit Schwierigkeiten verbunden<br />
waren. Dennoch denke ich, dass es dem Film<br />
sehr gut tut, ganz ohne physische Handlungen<br />
auszukommen.<br />
Ihre letzten beiden Filme „Walhalla Rising”<br />
und „Drive” besitzen scheinbar den selben<br />
Typ von Anti-Held. Wieso sind beide Protagonisten<br />
so schweigsam?<br />
Weil Schweigen oftmals viel interessanter ist. Die<br />
Zuschauer werden auf diese Weise gezwungen,<br />
den Charakter wesentlich stärker zu interpretieren.<br />
Dadurch wird er zum „Enigma“, zum Mysterium.<br />
Es gibt viele Parallelen zwischen Einauge<br />
und dem Driver, weil sie beide Mysterien desselben<br />
Typus von Heldentum darstellen. Sie<br />
sind wie ultimative Formen der menschlichen<br />
Existenz.<br />
Sind Ihre Filme eine Antwort auf all jene<br />
Filme, die Worte und Gewalt inflationär<br />
verwenden?<br />
Ich bin in keinster Weise ein politischer Filmemacher,<br />
daher würde ich das verneinen. Aber ich<br />
überlasse diese Entscheidung den Filmexperten.<br />
Wie können Sie trotz Ihrer Farbenblindheit<br />
die Farben intentional in ihren Filmen einsetzen?<br />
Wenn man farbenblind ist, kann man nur spezifi<br />
sche Dinge sehen. Daher kann man nur mit<br />
einer blassen Farbpalette arbeiten. Und damit<br />
komme ich zurecht.<br />
Und was bedeutet Rot in Ihren Werken?<br />
Sie ist eine meiner Lieblingsfarben. Und sie ist<br />
sehr cinematisch.<br />
WINDING REF<br />
NICOLAS WINDING REFN<br />
Nach „Drive“ ist „Only God Forgives“ Ihre<br />
zweite Zusammenarbeit mit Ryan Gosling.<br />
Was ist so speziell an ihm?<br />
Er ist ein großartiges Ultra-Ego.<br />
BLU<br />
WEITERE BLU-RAYS<br />
BRONSON<br />
DRIVE<br />
Stimmt es, dass Sieinder<br />
in „Barbarella“-<br />
TV-Serie Regie<br />
führen werden?<br />
Das stimmt!<br />
Und was erwarten Sie sich von diesem<br />
Projekt?<br />
Ich habe noch nicht damit angefangen und muss<br />
es zuerst noch schreiben.<br />
Na gut, dann habe ich jetzt keine weiteren<br />
Fragen mehr.<br />
Cool! Ich bin übrigens ein riesiger <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fan<br />
und denke, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist die beste Sache der Welt.<br />
Und warum?<br />
Es ist einfach nur die coolste Sache. Ich habe<br />
vor kurzem meine erste <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht.<br />
Interessant, welcher Film ist es denn?<br />
Ich hatte mir ein altes Filmarchiv auf ebay ersteigert,<br />
weil ich so von Andy Milligan besessen war.<br />
Und ich fand darin einen Film, der nie von jemand<br />
anderem publiziert wurde. Ich ging also zu<br />
British Films und veröffentlichte und produzierte<br />
meine erste <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in Zusammenarbeit mit dem<br />
BFI (British Film Institute). Jetzt ist es das Projekt<br />
in meiner Laufbahn, auf das ich am meisten<br />
stolz bin. Und das gibt es nur auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Es heißt<br />
„Nightbirds“ (1970) und wurde im Flipside-Label<br />
(Dualformat: <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/DVD, Anm. d. Red.) veröffentlicht,<br />
was richtig cool ist.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
WALHALLA<br />
RISING<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 39
Film<br />
Anspruch<br />
Die eiserne Lady<br />
Biopic<br />
OT: <strong>The</strong> Iron Lady<br />
L: GB, FR J: 2011<br />
V: Concorde Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Phyllida Lloyd<br />
D: Meryl Streep, Jim<br />
Broadbent, Alexandra<br />
Roach LZ: 105 min FSK: 6 P: 15 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 19.07.12 × 1 Extras: 7,5/10<br />
Meryl Streep trägt den Film mit einer facettenreichen und überzeugenden<br />
Performance mühelos – das ist Schauspielerei auf höchstem Niveau<br />
Aus dem auffällig zweigeteilten<br />
Tenor der Zuschauermeinungen<br />
beim Kinostart wurde mehr<br />
als deutlich, dass vor allem die<br />
Erwartungshaltung, mit der man an<br />
dieses Biopic über die ehemalige<br />
britische Premierministerin Margaret<br />
Thatcher herangeht, darüber entscheiden<br />
dürfte, ob man mit „Die<br />
eiserne Lady“ einen gelungenen,<br />
oder eher enttäuschenden Filmabend<br />
verbringt. Erhofft man sich<br />
eine investigative und kritische Aufarbeitung<br />
der entscheidenden politischen<br />
Stationen dieser schillernden,<br />
aber auch höchst umstrittenen<br />
Figur der europäischen Geschichte,<br />
dann ist man hier ganz sicher im<br />
falschen Film. Kann man sich hingegen<br />
einlassen auf ein überraschend<br />
persönlich gefärbtes Porträt, das mit<br />
einer gewissen Altersmilde auf ausgewählte<br />
Schlaglichter eines öffentlichen<br />
und auch privaten Lebens<br />
voller Höhe- und Wendepunkte<br />
zurückschaut, dann kann einen die<br />
britische Produktion schnell in ihren<br />
Bann ziehen. Über Meryl Streeps<br />
herausragende Leistung ist dank<br />
ihres mittlerweile dritten Oscars ®<br />
als beste Schauspielerin des Jahres<br />
alles gesagt. Beachtlich auch die<br />
Performance von Alexandra Roach,<br />
die die Jugendjahre der späteren<br />
eisernen Lady mit ähnlich großer Intensität<br />
und Überzeugungskraft zum<br />
Leben erweckt. Die Filmemacher<br />
und nun natürlich auch die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
setzen auf ein stark entsättigtes Color-Grading,<br />
das für wirklich blasse<br />
Jim Broadbent ist als sympathischer<br />
Ehemann sehr amüsant<br />
Farben sorgt – ein Stil, an den man<br />
sich erst einmal gewöhnen muss.<br />
Dadurch, dass sich die restlichen<br />
Parameter (Schärfe, Schwarzwert,<br />
Kontrastverhältnis, Rauschverhalten)<br />
aber allesamt im guten bis sehr<br />
guten Bereich einpendeln, ergibt<br />
sich dennoch ein stimmiges und<br />
hochwertiges HD-Erlebnis. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Erstaunlich zärtliches Biopic einer streitbaren<br />
politischen Persönlichkeit, das erst durch Meryl<br />
Streeps vielseitige Leistung zum Ereignis wird.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Der talentierte Mr. Ripley Christiane F.<br />
Wir Kinder<br />
vom Bahnhof Zoo<br />
Krimi/Thriller<br />
Drama<br />
OT: <strong>The</strong> Talented Mr.<br />
Ripley L: US J: 1999<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Anthony Minghella<br />
D: Matt Damon,<br />
Gwyneth Paltrow, Jude<br />
Law LZ: 139 min FSK: 12 P: 15 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 03.05.12 × 1 Extras: 4/10<br />
John (M. Damon) würde alles dafür<br />
tun, jemand anderes zu werden<br />
OT: Christiane F. – Wir<br />
Kinder vom Bahnhof Zoo<br />
L: DE J: 1981<br />
V: Euro Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Uli Edel<br />
D: Nadja Brunckhorst,<br />
Thomas Haustein, David Bowie LZ: 131 min<br />
FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 10.05.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Christiane (N. Brunckhorst) rutscht<br />
immer mehr in den Drogensumpf<br />
Seiner schauspielerisch äußerst<br />
talentierten Hauptfigur John<br />
Ripley gab Anthony Minghella mit<br />
Matt Damon leider ein weit weniger<br />
talentiertes Gesicht. Die übrige<br />
prominente Besetzung und die<br />
spannend inszenierte Geschichte<br />
des Thrillers wissen jedoch durchaus<br />
zu unterhalten und in ihren<br />
Bann zu ziehen. John Ripley reist<br />
nach Italien um den Millionärssohn<br />
Dickie Greenleaf (Jude Law) zu<br />
dessen Familie nach Amerika zurückzuschicken.<br />
Doch das lockere<br />
High-Society-Leben fasziniert John<br />
derart, dass er alles dafür tun würde,<br />
um so zu werden wie Dickie.<br />
Die Optik des Films von 1999 wurde<br />
gründlich aufpoliert. Ein guter<br />
Kontrast und die natürlichen Farben<br />
fallen positiv auf, lediglich die Schärfe<br />
schwankt je nach Einstellung zwischen<br />
gut und mäßig. Der Sound ist<br />
ebenfalls solide, wenn auch recht<br />
frontlastig. Negativ wirkt auch der<br />
komprimierte Klang von Effekten<br />
und Stimmen.<br />
NR<br />
Film 7,5/10<br />
John Ripley verliert zwar durch seine Besetzung<br />
etwas an Reiz, schaff t es aber dennoch, den<br />
Zuschauer über lange Strecken zu faszinieren.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Die realistische Inszenierung,<br />
wie sich Natja Brunckhorst als<br />
Christiane F. in diesem Drama eine<br />
Drogenspritze setzt oder mit dem<br />
Kopf in eine völlig verdreckte Toilettenschüssel<br />
fällt, hat in den 1980er<br />
Jahren eine ganze Elterngeneration<br />
schockiert. Derartige Bilder wurden<br />
zuvor noch nie im Kino gezeigt. Das<br />
Tragische daran: Der Film beruht<br />
auf wahren Tatsachen. Spiegel-Reporter<br />
trafen bei ihren Recherchearbeiten<br />
über Beschaffungsprostitution<br />
in der Drogenszene die damals<br />
15-jährige Christiane Felscherinow<br />
und interviewten sie zu ihrer drogenreichen<br />
Lebensgeschichte. Aus<br />
Tonbandprotokollen entstand der<br />
Bestseller „Wir Kinder vom Bahnhof<br />
Zoo“, der 1981 von Regisseur Uli<br />
Edel verfilmt wurde. Das Bildmaterial<br />
des Dramas ist sehr düster<br />
gehalten. In dunklen Szenen ist ein<br />
starkes Filmkorn zu erkennen und<br />
Konturen gehen verloren. Trotz des<br />
hohen Alters überzeugt die Disc mit<br />
einem angenehmen Sound. LF<br />
Film 8/10<br />
Ein kritisches Drama, das auf wahren<br />
Begebenheiten beruht und in den 1980er<br />
Jahren für reichlich Furore sorgte.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Bilder: Concorde Home, Euro Video, Studiocanal<br />
40
Anspruch<br />
Film<br />
Der Mönch<br />
Thriller<br />
OT: Le Moine L: ES, FR J: 2011 V: Planet Media<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Dominik Moll<br />
D: Vincent Cassel, Déborah François LZ: 100 min FSK: 16<br />
P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 26.06.12 × 1 Extras: 4/10<br />
Gottesfurcht und Sittenhaftigkeit bestimmen<br />
das Leben des Kapuzinermönchs Ambrosius<br />
(Vincent Cassel). Schon der Prolog deutet<br />
sein festes Wertesystem an, das in seiner<br />
logischen Konsistenz unerschütterlich scheint.<br />
Als das Klos ter eines Tages den maskierten<br />
Valerio (Déborah François) als Novizen aufnimmt,<br />
gerät Ambrosius’ Weltsicht jedoch ins<br />
Wanken. Angeblich sei der Junge von einem<br />
Feuer gezeichnet, weshalb er seine verbrannte<br />
Haut vor der Sonne schützen muss. Weicht<br />
Ambrosius Valerios Fragen zu den Grauzonen<br />
der 10 Gebote zunächst aus, ist die Offenbarung<br />
über seine wahre Identität der klare Wendepunkt.<br />
Tatsächlich handelt es sich bei dem<br />
Novizen um eine junge Frau namens Mathilda,<br />
die, ähnlich wie Mephisto, den Protagonisten in<br />
Versuchung führt.<br />
Der giftige Biss eines Tausendfüßlers bringt den<br />
Mönch an den Rande des Todes. Valerio saugt<br />
ihm das Gift aus und erkauft sich so das Recht<br />
zu bleiben. Ihr wird nun die Zärtlichkeit ihres Angebeteten<br />
zuteil. Doch wo es kleine Vergehen<br />
gibt, sind größere nicht fern. Befreit von Sittenhaftigkeit<br />
schweift Ambrosius’ Blick durch die<br />
anreizenden Reihen der Frauen, darunter die<br />
minderjährige Antonia (Joséphine Japy), die ihn<br />
um Beistand am Krankenbett ihrer Mutter bittet.<br />
Sein unermessliches Verlangen und das größer<br />
werdende Misstrauen ihrer Mutter führen zum<br />
Eklat, der mörderische Ausmaße annimmt.<br />
Größer als „Faust“?<br />
Als der Autor Matthew Lewis den Schauerroman<br />
Ende des 18. Jahrhunderts veröffentlichte,<br />
galt „Der Mönch“ in kirchlichen Kreisen als<br />
ein Skandalwerk, das an Blasphemie grenzte.<br />
Hauptgrund war, dass die teufl ische Verführung<br />
hier andere Dimensionen annahm als etwa bei<br />
Goethes „Faust“, da die Darstellung von Sex<br />
und Gewalt expliziter, die Auswirkung auf das<br />
unschuldige Mädchen fataler, die Sünde größtmöglich<br />
ist. Außerdem stieß die Geste Elviras,<br />
ihrer Tochter nur eine entschärfte Version der<br />
Bibel auszuhändigen, auf einige Kritik seitens<br />
der Kirche, da es das Werk als ungeeignet für<br />
Kinder einstufte. Dominik Molls fi lmische Neuinterpretation<br />
des Stoffes bleibt der Vorlage<br />
weitestgehend treu, gestaltet sich aber zum<br />
Ende hin in dem Sinne als entschärft, dass sie<br />
besonders grausame oder anstößige Passagen<br />
nur andeutet und noch einen kleinen Hoffnungsschimmer<br />
für den Protagonisten übrig<br />
lässt – der Huldigung eines anderen Gottes.<br />
„Der Mönch“ spielt vorrangig bei Nacht, wobei<br />
sich hier kreidebleiche Figuren vor einem<br />
nachtblauen Hintergrund tummeln. Der Farbfi<br />
lter ist so stark, dass aus dem Schwarz ein<br />
Dunkelblau wurde. Die Bilder sind ziemlich<br />
scharf, weisen dafür aber auch ein starkes<br />
Rauschen auf. Am Tage legt sich ein milder<br />
Schleier aus weichem Licht über die warmen,<br />
freundlichen Farben.<br />
Räumlichkeit gibt es kaum, nur die Musik<br />
scheint auf die zusätzlichen Lautsprecher gelegt<br />
worden zu sein. Der Film ist insgesamt<br />
eher von ruhiger Natur, jedoch durchstoßen in<br />
besonders dramatischen Szenen kräftige Kompositionen<br />
die andächtige Mauer der Ruhe.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7/10<br />
„Der Mönch“ ist spannendes Arthaus-Kino in der Tradition von<br />
Goethes „Faust“. Durch seine fantasiereichen, kunstvollen Bilder<br />
erlangt es eine hohe, ästhetische Qualität.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Am Tage durchfl utet weiches Licht die Welt des Ambrosius, bei<br />
Nacht dominieren kalte Töne bzw. ein Blaustich das Geschehen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1/2 1,5/2<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Planet Media<br />
Wie weit wird sich Ambrosius (V. Cassel) von<br />
seinem christlich-frommen Weltbild entfernen?<br />
Valerio (Déborah hFrançois) zeigt tdem Mönch hdie<br />
Freuden der Leidenschaft<br />
Wenig Räumlichkeit aber eine gute Dynamik kennzeichnen die<br />
Audioabmischung des christlichen Dramas.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1/3 1,5/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 41
Film<br />
Anspruch<br />
Der Ruf der Wale<br />
Drama/Romanze<br />
OT: Big Miracle L: US,<br />
J: 2012 V: Universal<br />
Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1 R: Ken<br />
Kwapis D: Drew<br />
Barrymore, John<br />
Krasinksi, Kristen Bell<br />
LZ: 106 min FSK: 6 P: 17 Euro W-Cover:<br />
k. A.<br />
VÖ: 21.06.12 × 1 Extras: 4/10<br />
Militär und Ölbaron tüfteln gemeinsam<br />
an einer Lösung des Problems<br />
Das Schicksal zweier Grauwale<br />
erweckte in den späten 80er-<br />
Jahren ganz unerwartet die Aufmerksamkeit<br />
der weltweiten Medien.<br />
Die Meeresriesen waren auf<br />
ihrer Reise durch Alaskas Gewässer<br />
plötzlich unter eine riesige Eisdecke<br />
geraten und eingeschlossen<br />
worden. Ein wenige Meter breites<br />
und allmählich zufrierendes Eisloch<br />
diente ihnen als einzige Möglichkeit<br />
zum Auftauchen und Luftholen<br />
inmitten von kilometerweitem Eis.<br />
Diese wahre Geschichte und die<br />
anschließende kuriose Rettungsaktion<br />
nahm sich Regisseur Ken<br />
Kwapis zur Vorlage für sein Drama<br />
„Der Ruf der Wale“ und gab ihm<br />
mit hervorragenden Darstellern und<br />
etwas Humor und Gefühl einen<br />
stimmigen Rahmen.<br />
Während Kwapis es versteht, aus<br />
der kuriosen Retterallianz von Medien,<br />
Umweltaktivisten, Ölkonzern,<br />
Militär und Sowjetischem Eisbrecher<br />
ein amüsantes Spiel der Gegensätze<br />
zu gestalten, gelingen ihm<br />
die gelegentlichen Versuche, etwas<br />
Ernsthaftigkeit in die Handlung zu<br />
Die beeindruckenden sanften Riesen schweben in Lebensgefahr. Umweltaktivistein<br />
Rachel (D. Barrymore) will alles daran setzen, sie zu retten<br />
bringen, weniger gut. So wirkt beispielsweise<br />
der Nebenhandlungsstrang<br />
rund im die Ureinwohner ein<br />
wenig gezwungen.<br />
Angesichts der schneeweißen Szenerie<br />
wirkt sich der etwas zu starke<br />
Kontrast negativ auf die Bildqualität<br />
aus. Die helle Schneedecke mutiert<br />
zu einem texturlosen Weiß,<br />
dass nicht selten sogar ein wenig<br />
die Sehnerven reizt. Davon abgesehen<br />
gibt es an der Optik des<br />
Films jedoch nicht viel auszusetzen.<br />
Klanglich sorgen jedoch eine kaum<br />
genutzte Räumlichkeit und eine<br />
knapp mittelmäßige Soundqualität<br />
mit vernachlässigten Bässen für<br />
nur wenig Hörvergnügen. Immerhin<br />
kann die ansonsten gute Abmischung<br />
und eine stimmige Synchronisation<br />
überzeugen. NR<br />
Film 6,5/10<br />
Die wahre Geschichte unterhält vor allem durch<br />
ihre humoristischen Momente und die<br />
stimmige Besetzung.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Thirteen Days<br />
Touching Home<br />
Drama/Geschichte<br />
Drama/Sport<br />
OT: Thirteen Days<br />
L: US J: 2000<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS–HD MA 5.1<br />
R: Roger Donaldson<br />
D: Kevin Costner,<br />
Bruce Greenwood,<br />
Steven Culp LZ: 146 min FSK: 12 P: 15 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 03.05.12 × 1 Extras: 7,5/10<br />
Die Bedrohung der atomaren Katastrophe<br />
ist in jeder Szene zu spüren<br />
OT: Touching Home<br />
L: US J: 2008 V: KSM<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: L. Miller, N. Miller<br />
D: Ed Harris, Brad<br />
Dourif, Logan Miller,<br />
Noah Miller, James<br />
Carraway LZ: 112 min FSK: 6 P: 13 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 20.08.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Für den Traum vom Profi-Baseball<br />
fließt mächtig Schweiß<br />
Die titelgebenden 13 Tage beschreiben<br />
einen Zeitraum der<br />
Weltgeschichte im Jahre 1962, in<br />
dem sich der Kalte Krieg zwischen<br />
den USA und der Sowjetunion in<br />
seiner kritischsten Phase befand. Die<br />
Welt steht denkbar knapp vor dem<br />
Ausbruch eines atomaren Konflikts<br />
und höchstwahrscheinlich dem Beginn<br />
des dritten Weltkrieges. John F.<br />
Kennedy (Bruce Greenwood) sieht<br />
sich der schwierigsten Entscheidung<br />
seiner Präsidentschaft gegenüber:<br />
Soll er die geplante Stationierung<br />
russischer Raketen auf Kuba mit<br />
militärischen Mitteln verhindern und<br />
damit die direkte Konfrontation der<br />
beiden Supermächte heraufbeschwören?<br />
Der Film ist ein Volltreffer<br />
und eine klare Empfehlung für<br />
jeden, der ihn noch nicht kennt. Die<br />
Technik passt sich dem Inhalt, also<br />
den 1960er Jahren, mit einem leichten<br />
Grauschleier und sehr dezenten<br />
Farben an, dazu kommt ein deutliches<br />
Korn, das für HD-Genießer<br />
eher hinderlich ist.<br />
TW<br />
Film 8,5/10<br />
Ungemein packende und lebendige<br />
Geschichtsstunde mit Kevin Costner, die einem<br />
unweigerlich Gänsehaut beschert.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Zerplatzte Träume im Land der<br />
unbegrenzten Möglichkeiten, so<br />
könnte man „Touching Home“ auf<br />
den Punkt bringen. Das Bruderpaar<br />
Lane und Clint Winston muss sich<br />
mit dem Gedanken anfreunden,<br />
dass ein hartes, beschwerliches Leben<br />
im Dunstkreis ihres spielsüchtigen<br />
und alkoholkranken Vaters<br />
(Ed Harris) auf sie wartet, und nicht<br />
Ruhm und Ehre in der Major League<br />
Baseball, von der sie seit Kindesbeinen<br />
an träumen. Oder besteht<br />
vielleicht doch noch eine letzte<br />
Chance, sich diesen scheinbar zu<br />
großen Wunsch zu erfüllen?<br />
Logan und Noah Miller, die bei der<br />
Umsetzung ihres eigenen Drehbuchs<br />
auch gleich die Produktion,<br />
die Regie und die Hauptrollen übernahmen,<br />
gelang mit ihrem Debüt<br />
ein sympathischer Independent-<br />
Streifen. Das Ganze wird in ansehnlichen<br />
Bildern präsentiert, mit guter<br />
Schärfe und stimmigem Kontrast –<br />
dazu kommt ein klarer, zweckdienlicher<br />
Sound: Das passt! TW<br />
Film 6,5/10<br />
Wer ein Faible für Baseball und nicht ganz<br />
unproblematische Familiengeschichten hat, der<br />
kann hier durchaus zuschlagen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Universal Pictures Home, Studiocanal, KSM<br />
42
Anspruch<br />
Film<br />
Die Prinzessin von Montpensier<br />
Drama/History<br />
OT: La Princess de<br />
Montpensier<br />
L: FR, D J: 2010<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Bertrand Tavernier<br />
D: Mélanie Thierry,<br />
Lambert Wilson, Gaspard Ulliel LZ: 140 min<br />
FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 21.06.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Maries Ehemann (G. Leprince-<br />
Ringuet, rechts) ist rasent<br />
Seit jeher gehört Maries (M. Thierry) Herz dem verwegenen Herzog Henri de<br />
Guise (G. Ulliel). Dennoch muss sie einen anderen heiraten<br />
Frankreich in der Mitte des 16.<br />
Jahrhunderts. In der frühen Neuzeit<br />
hält man noch nicht viel davon,<br />
Hochzeiten aus Liebe zu begehen.<br />
Auch der Vater der jungen und<br />
wunderschönen Marie de Mézières<br />
(Mélanie Thierry) sieht in der Hochzeit<br />
andere Zwecke und obwohl ihr<br />
Herz seit langem dem Herzog Henri<br />
de Guise (Gaspard Ulliel) gehört,<br />
wird Marie aus vorwiegend geschäftlichen<br />
Gründen dem Fürsten<br />
Philippe de Montpensier (Grégoire<br />
Leprince-Ringuet) versprochen. Marie<br />
fügt sich notgedrungen, entwickelt<br />
sich aber allmählich zu einer<br />
starken, vielverehrten Frau, die nicht<br />
scheut, auch einmal eigene Wege<br />
zu gehen – ganz zum Missfallen<br />
ihres Ehegatten.<br />
Der wunderbar authentisch inszenierte<br />
Kostümfilm zeigt zum einen<br />
die wohl düsterste Episode der<br />
französischen Geschichte mit Krieg,<br />
Mord und Unterdrückung und<br />
schafft es gleichzeitig in ihr die tragische<br />
Liebesgeschichte einer jungen<br />
Adligen zu integrieren. Sowohl<br />
die engagiert agierenden Schauspieler<br />
als auch die ausgefeilte<br />
Dramaturgie hinterlassen einen äußerst<br />
runden und natürlichen Eindruck,<br />
der vor allem Freunde von<br />
Historienfilmen begeistern wird.<br />
Auch optisch zeigt sich der Film<br />
von einer sehr natürlichen Seite.<br />
Warme, klare Farben und ein guter<br />
Kontrast werden nur gelegentlich<br />
von leichten Unschärfen getrübt.<br />
Klanglich hingegen zeigt sich der<br />
Film weniger charmant. Wenn<br />
Schwertklingen blechern aufeinander<br />
scheppern und Hufgetrappel<br />
klingt, als würde es direkt aus der<br />
Konserve stammen, dann wirken<br />
die Soundeffekte gelegentlich unfreiwillig<br />
komisch. Immerhin wurde<br />
beim Soundtrack und bei der Synchronisation<br />
Wert auf einen stimmigen<br />
Klang gelegt.<br />
NR<br />
Film 8/10<br />
Mit viel Feinsinn verbindet der Film eine<br />
tragische Romanze mit den gesellschaftlichen<br />
Dilemmata einer düsteren Epoche.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Mein liebster Alptraum<br />
Titanic<br />
Komödie<br />
Drama<br />
OT: Mon Pire<br />
Cauchemar<br />
L: FR, BE J: 2011<br />
V: Concorde Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Anne Fontaine<br />
D: Isabelle Huppert,<br />
Benoît Poelvoorde LZ: 100 min FSK: 12<br />
P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.06.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Stinkstiefel Patrick (B. Poelvoorde)<br />
in der üblichen Schleimerpose<br />
OT: Titanic L: GB, US,<br />
CA J: 2012 V: Universal<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Jon Jones<br />
D: Peter MacDonald,<br />
Mary Maloney,<br />
Antonio Magro, Perdita<br />
Weeks LZ: 180 min FSK: 12 P: 20 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 18.05.12 × 2 Extras: 7,5/10<br />
Was sagt der Mann? a)Eisberg voraus!<br />
b)Schiff sinkt! c)Waaaaah!<br />
Bilder: Concorde Home, Studiocanal, Universal<br />
Gegensätze ziehen sich an? Die<br />
Vermutung, dass die intellektuelle<br />
Kunsthändlerin Agathe (Isabelle<br />
Huppert) irgendwann aus ihrer elitären<br />
Welt ausbrechen wird, rückt bei<br />
der Vorstellung des plumpen und<br />
mittellosen Grobians Patrick (Benoît<br />
Poelvoorde) in solch weite Ferne,<br />
dass eine Versöhnung der beiden<br />
am Ende völlig ausgeschlossen und<br />
unglaubwürdig erscheint. Dieser Zustand<br />
verflüchtigt sich auch nicht,<br />
obwohl sich die beiden über ihre<br />
Söhne zumindest in einem Punkt<br />
annähern. Daher bleibt es bei der<br />
ein oder anderen sympathischen Situation,<br />
dem nüchtern distanzierten<br />
Flair sowie dem Fehlen eines übermäßigen<br />
Lacherfolges. Um Kunst<br />
handelt es sich bei der visuellen<br />
Präsentation zwar nicht, die gute<br />
Schärfe und die warmen Farbtöne<br />
sorgen allerdings für eine heimelige<br />
HD-Stimmung. Der flache Ton zeigt<br />
keine Ambitionen, das Publikum<br />
zusätzlich zu fesseln. Genrebedingt<br />
ist dies aber zu verkraften. FT<br />
Film 6/10<br />
Kein „Die anonymen Romantiker“. Am ehesten<br />
eignet sich der Vergleich mit der 70er-Jahre-<br />
Serie „Männerwirtschaft“, nur nüchterner.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Der Untergang der Titanic ist<br />
der Inbegriff eines Desaster-<br />
Szenarios, das die Menschen die<br />
letzten 100 Jahre sowohl faszinierte<br />
als auch in blanken Schrecken<br />
versetzte. Seit James Camerons<br />
Kassenschlager von 1997 gibt es<br />
außerdem auch noch eine weitere<br />
Komponente, die sich im kulturellen<br />
Kollektivgedächtnis eingebürgert<br />
hat: die Romantik. Seit der „Königder-Welt-Nummer“<br />
verursacht das<br />
Schiffsunglück eine wohlig schöne<br />
Traurigkeit. ITVs hochwertig produzierter<br />
TV-Zweiteiler greift dieses<br />
Gefühl noch einmal auf, ohne sich<br />
dabei schwerpunktmäßig auf nur ein<br />
Paar zu konzentrieren. Hier stehen<br />
mehrere Charaktere im Mittelpunkt,<br />
aus deren Perspektive der Überlebenskampf<br />
geschildert und das<br />
Unglück dramatisiert wird. Dank der<br />
perfekten Ausstattung entsteht eine<br />
angenehm dichte Atmosphäre. Und<br />
das bei einer Technik, die alle Anforderungen<br />
an solch ein TV-Projekt<br />
erfüllt, inklusive Bonus-Doku. FT<br />
Film 6/10<br />
Das Konzept, das Drama einmal aus Sicht der<br />
Oberklasse, einmal aus Sicht der Unterschicht<br />
zu zeigen, geht ausgesprochen gut auf.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 43
Film<br />
Science-Fiction<br />
2012 ist wirklich das Jahr der Jubiläen! Nicht nur James Bond und die großen Studios der Filmwelt feiern runde Geburtstage,<br />
auch eine der absoluten Institutionen im Bereich der Science-Fiction-Serien ist mit dabei. „Star Trek – <strong>The</strong><br />
Next Generation“ wird ein Vierteljahrhundert: Wir gratulieren!<br />
Bilder: Paramount Home<br />
44
Science-Fiction<br />
Film<br />
Episodenguide<br />
Auf diese 26 Episoden können Sie sich<br />
in der Box von Jahr eins freuen! Besonders<br />
gelungene, kuriose oder für den weiteren Verlauf<br />
der Serie entscheidende Folgen haben wir mit<br />
einem kurzen Kommentar versehen.<br />
Disc 1:<br />
• Der Mächtige/Mission Farpoint (Der Pilotfi lm,<br />
mit dem alles begann. Zwar noch etwas zahm<br />
und behäbig, aber dennoch kultig ohne Ende!)<br />
• Gedankengift<br />
• Der Ehrenkodex<br />
Auge in Auge mit einem der schlitzohrigsten Gegenspieler, den die TV-Science-Fiction jemals hervorgebracht<br />
hat: Captain Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) trifft auf den mächtigen „Q“ (John de Lancie)<br />
Disc 2:<br />
• Der Wächter (Der Erstkontakt mit den Ferengi!)<br />
• Der Reisende (Eric Menyuks erster Auftritt als<br />
mysteriöser Reisender, der für Wil Wheaton alias<br />
Fähnrich Wesley Crusher ganz eigene Pläne hat.)<br />
• Die geheimnisvolle Kraft<br />
• Das Gesetz der Edo<br />
• Die Schlacht um Maxia (Als die Ferengi erneut<br />
auf den Plan treten, wird ein dunkler Teil von<br />
Picards Vergangenheit enthüllt.)<br />
Disc 3:<br />
• Rikers Versuchung (Nicht der beste, aber<br />
sicher einer der skurrilsten Auftritte von John<br />
„Q“ de Lancie.)<br />
• Die Frau seiner Träume<br />
• Der große Abschied (Das Holodeck rückt zum<br />
ersten Mal so richtig in den Mittelpunkt, als die<br />
Gangster einer Kriminalgeschichte plötzlich<br />
scharf schießen.)<br />
• Das Duplikat (Lore, Datas diabolischer Zwilling,<br />
wird zur ernsthaften Bedrohung für das Schiff.)<br />
• Planet Angel One<br />
Auch die Spezialeffekte profitieren von der Generalüberholung in HD und wirken nun zumindest etwas<br />
zeitgemäßer. Der nostalgische Charme der Serie geht darüber aber glücklicherweise nie verloren<br />
Das hätte sich „Star Trek“-Schöpfer Gene<br />
Roddenberry bestimmt auch nicht träumen<br />
lassen, dass aus seinem Lieblingsprojekt einmal<br />
solch ein weltweites Phänomen werden würde.<br />
Die eher bescheidenen und holprigen Anfänge<br />
mit „Raumschiff Enterprise“ in den Jahren 1966<br />
bis 1969 sind heute unbestritten Kult, bedeuteten<br />
wegen zunächst schwacher Quoten aber<br />
auch beinahe schon das Aus für ein ganzes<br />
Universum an Ideen und Figuren, das aus dieser<br />
Keimzelle der ersten Serie später noch entstehen<br />
sollte. Nur der außergewöhnlichen Begeisterung<br />
der Fans, die Captain Kirk und Co. mittels konzertierter<br />
Briefaktionen an den produzierenden Sender<br />
NBC mehrfach vor dem Ende bewahrten, ist<br />
es zu verdanken, dass es überhaupt weiterging<br />
mit der Marke. Durch die permanente Wiederholung<br />
der Episoden des Originals in den 1970er<br />
Jahren konnte „Star Trek“ dann allmählich den<br />
Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad erlangen, der<br />
nötig ist, um zu einem Franchise aufzusteigen,<br />
das mittlerweile fünf komplette Fernsehserien,<br />
einen Zeichentrickableger, elf erfolgreiche Kinofilme<br />
und eine schier unüberschaubare Vielfalt<br />
an Büchern, Comics, Computer- und Brettspielen<br />
sowie weiteres Merchandising jeglicher Couleur<br />
hervorgebracht hat.<br />
Die nächste Generation<br />
War der erste Versuch einer Neuaufl age im TV<br />
Mitte der 1970er Jahre noch gescheitert (das als<br />
„Phase 2“ betitelte Projekt lassen Fans übrigens<br />
gerade im Netz als tolle Webisodes auferstehen),<br />
schien die Zeit 1987 endlich reif, eine neue Crew<br />
in einem brandneuen Schiff in noch fantastischere<br />
Abenteuer in den Weiten des Alls starten<br />
zu lassen. Unter dem Kommando von Captain<br />
Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) brach die Besatzung<br />
der nigelnagelneuen „Enterprise-D“ am<br />
28. September 1987 im Pilotfi lm „Encounter At<br />
Farpoint“ (in Deutschland bei der Erstausstrahlung<br />
im ZDF aufgesplittet in die Pilotepisoden<br />
Disc 4:<br />
• 11001001<br />
• Die Entscheidung des Admirals<br />
• Die Sorge der Aldeaner<br />
• Ein Planet wehrt sich<br />
• Prüfungen (Wesley stellt sich der jährlichen Aufnahmeprüfung<br />
an der Sternenfl otten-Akademie –<br />
schon wieder eine Wil-Wheaton-Folge, trotzdem<br />
wahnsinnig gut!)<br />
Disc 5:<br />
• Worfs Brüder (Worfs tragische Familiengeschichte<br />
wird beleuchtet.)<br />
• Die Waffenhändler<br />
• Die Seuche<br />
• Die schwarze Seele (Eine der schwächsten<br />
Episoden überhaupt, in der die mit ihrer Rolle<br />
unzufriedene Denise Crosby als Tasha Yar auf<br />
eigenen Wunsch ihren Serientod von den Machern<br />
spendiert bekam.)<br />
• Begegnung mit der Vergangenheit (Einer der<br />
ersten Zeitreise-Plots – immer ein großer, wenn<br />
auch gänzlich unlogischer Spaß!)<br />
Disc 6:<br />
• Die Verschwörung<br />
• Die neutrale Zone (Im Finale von Jahr eins<br />
schwelt der Konfl ikt mit den Romulanern, die in<br />
Zukunft zu den zwielichtigsten Völkern der Serie<br />
werden sollten, immer heftiger.)<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 45
Film<br />
Science-Fiction<br />
„Der Mächtige“ und „Mission Farpoint“) auf, um<br />
wieder mutig dorthin vorzudringen „wo noch nie<br />
ein Mensch zuvor gewesen ist“. Über insgesamt<br />
sieben Staffeln und 178 Episoden wurde die ca.<br />
80 Jahre nach der Handlung des Originals angesiedelte<br />
Serie zu einer einzigen Erfolgsgeschichte,<br />
auch weil die Macher und Drehbuchautoren<br />
das Kunststück schafften, sich von Jahr zu Jahr<br />
entscheidend weiterzuentwickeln. In kürzester<br />
Das Bonusmaterial<br />
Diese sehenswerten Extras erwarten Sie auf<br />
den sechs <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s der ersten Jahresstaffel:<br />
Disc 1:<br />
• Unter Spannung! „<strong>The</strong> Next Generation“ erreicht<br />
neue Höhen!<br />
• Das „Star Trek: <strong>The</strong> Next Generation“-Archiv:<br />
Der Anfang<br />
Disc 2–5:<br />
• Episodic Promos (Originalvorschauen für jede<br />
Episode aus den 1980er Jahren – einfach kultig!)<br />
Disc 6:<br />
• Sardate Revisited: Der Ursprung von Star Trek:<br />
<strong>The</strong> Next Generation in HD<br />
(Teil 1: Beginn; Teil 2: Start;<br />
Teil 3: Die fortwährende Mission)<br />
• Logbucheinträge<br />
(Der Anfang; Ausgewählte Analysen der Crew;<br />
Die Erschaff ung einer Legende; Unvergessliche<br />
Missionen)<br />
• Gag-Reel<br />
Zeit gewannen all die vielen Charaktere solch ein<br />
genaues und schlüssiges Profi l, dass sie einem<br />
regelrecht ans Herz wuchsen.<br />
Ein eigenes Profil<br />
Die anfangs noch stark am Konzept des Originals<br />
ausgerichteten Storys (jede Woche eine neue<br />
außerirdische Begegnung, die innerhalb der dreiviertel<br />
Stunde Sendezeit abgehakt werden musste)<br />
wurden schrittweise erweitert durch größere<br />
Handlungsbögen und Motive, die sich über mehrere<br />
Folgen oder sogar gesamte Staffeln erstreckten.<br />
So wurde beispielsweise die raue und kriegerische<br />
und bei den Fans schon immer beliebte<br />
Welt der Klingonen ausführlich erforscht, nicht<br />
zuletzt durch den genialen Einfall der Macher,<br />
mit der Figur des Worf (Michael Dorn) einen Vertreter<br />
dieses ehemaligen Erzfeindes der Föderation<br />
der Planeten auf dem Flaggschiff der Sternenfl<br />
otte als Brückenoffi zier zu installieren. Mächtige<br />
neue Gegner wie die Borg wurden erzähltechnisch<br />
geschickt zur ständigen Bedrohung und<br />
zu regelmäßig wiederkehrenden Antagonisten<br />
eines Formats aufgebaut, das sich von seinem<br />
berühmten Vorbild schon bald völlig emanzipiert<br />
hatte. Mit wiederkehrenden Gaststars, wie dem<br />
beinahe allmächtigen „Q“ (John de Lancie) oder<br />
der geheimnisvollen Guinan (Whoopi Goldberg),<br />
die weit mehr als nur eine weise Barkeeperin ist,<br />
wurde der reguläre Cast ideal ergänzt und das<br />
Gefühl, in dieser eigentlich so fremden Parallelwelt<br />
ganz zu Hause zu sein, wurde mit jeder<br />
neuen Folge stärker und stärker.<br />
Figuren, die Geschichte schrieben<br />
Entscheidenden Anteil an der großen Beliebtheit<br />
der Serie haben ganz sicher die fantastische<br />
Figurenkonstellation und der großartige<br />
Cast, der die Rollen von Anfang an mit Leben<br />
erfüllte. Ganz vorn in der Beliebtheit der Fans<br />
steht bis heute neben dem ebenso autoritären<br />
wie väterlich-freundschaftlichen Captain oder<br />
dem charmant-souveränen ersten Offi zier William<br />
T. Riker (Jonathan Frakes) natürlich der<br />
Androide Data (Brent Spiner). Auch wenn das<br />
Konzept des menschenähnlichen Roboters einer<br />
der Archetypen der Science-Fiction ist: Das<br />
Wagnis, solch eine emotional äußerst schwierige<br />
Figur in einer Mainstream-TV-Produktion auf ein<br />
altersmäßig breit gefächertes Familienpublikum<br />
loszulassen, sollte man nicht unterschätzen. Das<br />
Risiko lohnte sich jedenfalls vollkommen, denn<br />
Datas unverwüstliche Suche nach der Menschlichkeit<br />
in ihm selbst (mit der er seinen Kollegen<br />
nicht selten eine Lehrstunde darin erteilt, was es<br />
tatsächlich heißt, ein Mensch zu sein), sein zum<br />
Schreien komisches Unverständnis gegenüber<br />
jeglicher Art von Humor und sein unschätzbarer<br />
Wert als physisch und psychisch herausragender<br />
Bestandteil der Besatzung machten ihn in Windeseile<br />
zu einem der prägenden Gesichter der<br />
„Next Generation“.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kollektion<br />
Pünktlich zum silbernen Jubiläum der Serie beginnt<br />
Warner in diesem Sommer mit der Veröffentlichung<br />
aller sieben Staffeln auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Season eins ist mit allen 25 Episoden (26, wenn<br />
man den Pilotfi lm als Doppelfolge zählt) ab<br />
dem 26. Juli überall erhältlich. Kurze Zeit später<br />
wird dann ab 20. August beim Online-Retailer<br />
Amazon auch die exklusive Collector‘s Edition im<br />
Steelbook verfügbar sein.<br />
Schaut man sich die aktuell wieder einmal im<br />
Free-TV laufenden Episoden an, dann kann man<br />
kaum glauben, dass aus diesem ausgeblichenen<br />
Einheitsbrei (die Filmaufnahmen wurden damals<br />
unter erheblichem Qualitätsverlust auf Video ko-<br />
Bilder: Paramount Home<br />
46
Science-Fiction<br />
Film<br />
Das weckt Erinnerungen, nicht wahr? Die Brücke der Enterprise-D ist das Epizentrum der Serie und<br />
scheint einem nach ein paar Episoden bald so vertraut wie das eigene Wohnzimmer<br />
Collector’s Edition<br />
Kurz nach dem regulären Release erscheint am 20. August die exklusiv<br />
bei Amazon erhältliche Collector‘s Edition der 1. Staffel im Steelbook,<br />
die einen ca. 5 Zentimeter großen Kommunikator-Pin als Gimmick<br />
beinhalten wird. Alle weiteren Staffeln werden in dieser Sammlerauflage<br />
je einen weiteren Pin bieten, für die man als stolzer Besitzer aller<br />
sieben Jahresstaffeln dann eine passende Sammlerbox bekommt.<br />
Mit Gaststars wie Whoopi Goldberg stieß die<br />
Serie in neue Beliebtheitsdimensionen vor<br />
piert und erst dann zusammengeschnitten) auch<br />
nur annähernd HD-Qualität generiert werden<br />
konnte. Genaugenommen war das auch nicht<br />
möglich, handelt es sich hier doch um einen<br />
kompletten Neuschnitt jeder einzelnen Folge, für<br />
den das Original-Filmmaterial verwendet wurde,<br />
das seit 25 Jahren in lichtgeschützter und trockener<br />
Umgebung unterirdisch gelagert wurde.<br />
Diese ursprünglichen Negative wurden gereinigt<br />
und stabilisiert, die Farben korrigiert – das Ergebnis<br />
ist bestes hochaufl ösendes Bildmaterial, das<br />
die Farben, die Effekte und die Details in einer<br />
nicht für möglich gehaltenen Qualität erstrahlen<br />
lässt (vgl. Sie dazu auch das Interview mit<br />
Craig Weiss, dem Kreativdirektor bei CBS Digital,<br />
in Ausgabe 2/2012 auf Seite 68).<br />
Die Extras der BD<br />
Das aus sechs Discs bestehende Set kommt<br />
mit jeder Menge exklusivem Bonusmaterial,<br />
das unter anderem Einblicke in das originale<br />
Archivmaterial gibt und amüsante missglückte<br />
Szenen von den Dreharbeiten ans Tageslicht<br />
bringt. Der Prozess, wie die Experten die kompletten<br />
Folgen aufwendig restaurierten, wird in<br />
interessanten Featurettes anschaulich gemacht.<br />
Interviews und Behind-the-Scenes-Beiträge dürfen<br />
natürlich nicht fehlen – außerdem berichten<br />
Mike und Denise Okuda, die seit Jahren in den<br />
unterschiedlichsten Bereichen bei den verschiedensten<br />
„Star Trek“-Inkarnationen tätig sind und<br />
das Projekt von Anfang an begleitet haben, von<br />
ihren Erfahrungen und den Stunden über Stunden<br />
an Arbeit, die in der schicken Neuedition in<br />
HD stecken.<br />
Kaufen oder nicht?<br />
Objektiv betrachtet hat die Auftaktstaffel noch mit<br />
so mancher Kinderkrankheit zu kämpfen, doch<br />
die Anfänge einer der besten Science-Fiction-<br />
Serien aller Zeiten muss man einfach gesehen<br />
haben. Falls es also tatsächlich jemanden geben<br />
sollte, an dem dieser Meilenstein der Fernsehgeschichte<br />
bisher vorübergegangen ist: Schlagen<br />
Sie zu, Sie werden es nicht bereuen! Wissen sollte<br />
man einfach, dass auf jede tolle Folge (die vor<br />
allem inhaltlich auch nach heutigen Standards oft<br />
noch mühelos bestehen kann) mindestens eine<br />
durchschnittliche bzw. schlechte kommt, die man<br />
sich eher aus nostalgischen Gründen beziehungsweise<br />
wegen der Chronologie der Ereignisse anschaut.<br />
Die High-Defi nition-Generalüberholung<br />
gibt einem so oder so den allerbesten Grund,<br />
sich die bekannten Geschichten in bildtechnisch<br />
nie dagewesener Qualität (noch einmal) zu Gemüte<br />
zu führen, und die umfangreichen Bonusfeatures<br />
sorgen auch nach dem Ende der Staffel<br />
noch für viel Spaß und Unterhaltung. Alles in<br />
allem also ein wirklich gelungenes Paket für alle<br />
Serienliebhaber, Science-Fiction-Freunde, leidenschaftliche<br />
Trekker und die, die es noch werden<br />
wollen. Bleibt uns nur zu sagen: Happy Birthday,<br />
„Star Trek – <strong>The</strong> Next Generation“!<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
S<br />
Vor allem der Detailgrad und die Strahlkraft der<br />
Farben profitiert von der HD-Neubearbeitung<br />
Science-Fiction-Serie<br />
OT: Star Trek: TNG – Season 1 L: US J: 1987 V: Paramount<br />
Home B: MPEG-4, 1.33 : 1 T: DD 2.0, DTS-HD MA 7.1 (engl.)<br />
R: Corey Allen, Paul Lynch u. a. D: P. Stewart, J. Frakes, B.<br />
Spiner LZ: 26 × 45 min, FSK: 12 P: 70 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 26.07.12 × 6 Extras: 8/10<br />
Vergleicht man die Qualität der Neuaufl age mit der gewohnten<br />
TV-Ausstrahlung des Videomaterials, bleibt einem tatsächlich die<br />
Luft weg, was die Experten von CBS Digital hier geleistet haben.<br />
Vergleicht man allerdings die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s mit dem aktuellen<br />
HD-Standard, fällt ein sehr deutliches Rauschverhalten besonders<br />
in den zahlreichen Szenen auf der Brücke oder bei großen, hell<br />
erleuchteten Flächen negativ auf. Der ganz große Wurf ist es also in<br />
dieser ersten Staff el noch nicht geworden – für die nächsten Boxen<br />
besteht da durchaus noch etwas Spielraum nach oben.<br />
Film 7,5/10<br />
Trotz einiger Ausfälle zeigt schon die erste Staff el das riesige<br />
Potenzial, das in diesem Serienkonzept schlummerte. Die<br />
HD-Auff rischung tut ihr Übriges, sodass man gerne mit abhebt!<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 5/10<br />
Die Erwartungen waren groß und wurden größtenteils erfüllt –<br />
wenn da nicht dieses verfl ixte und störende Rauschen wäre!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />
Leider muss man auf die tolle Surround-Version auf Deutsch<br />
verzichten – also ruhig mal ein Ohr beim Original riskieren!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
1,5/3 1/3 1,5/2 1/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 47
Film<br />
Komödie<br />
Das gibt Ärger<br />
Romantik/Komödie<br />
Der Womanizer nervt sie so lange, bis sie<br />
miteinander ausgehen, und plötzlich ist sie<br />
sich nicht mehr sicher, was sie überhaupt will.<br />
Film ist kurzweilig, witzig, aber insgesamt doch<br />
um einiges seelenloser als die ähnlich gelagerte<br />
Genrekonkurrenz à la „<strong>Knight</strong> And Day“.<br />
OT: This Means War L: US J: 2012 V: 20th Century Fox<br />
Home B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />
R: McG D: Reese Witherspoon, Chris Pine, Tom Hardy<br />
LZ: 99 min/104 min FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 06.07.12 × 1 Extras: 5/10<br />
Das Wort „Ärger“ im Titel ist eine Untertreibung,<br />
die selbst Lügenbaron Münchhausen<br />
die Schamesröte ins Gesicht treiben<br />
würde. Es stimmt zwar, dass eine komplexe<br />
Dreiecksbeziehung meistens ärgerlich endet –<br />
was Regisseur McG („Terminator: Die<br />
Erlösung“) hier inszeniert, ist aber eindeutig<br />
Krieg. Zunächst sind alle drei Hauptcharaktere<br />
unglücklich. Obwohl die Produkttesterin Lauren<br />
(Reese Witherspoon) beruflich große Erfolge<br />
feiern kann, ist ihr Liebesleben so lahm wie<br />
eine Schnecke. Aber wozu gibt’s Freunde, die<br />
auch vor lächerlichen Dating-Portal-Einträgen<br />
nicht zurückschrecken? Prompt meldet sich<br />
daraufhin ein potenzieller Anwärter für eine<br />
Partnerschaft: Tuck (Tom Hardy) ist gut aussehend,<br />
sozial, sportlich, intelligent – ein echter<br />
Reisebegleiter von Format. Es läuft also alles<br />
bestens, zumindest so lange, bis der smarte<br />
Frank Foster (Chris Pine) Laurens Weg kreuzt.<br />
Eine Ménage-à-trois mit ordentlich Action und Dynamit in<br />
der Hinterhand: „Das gibt Ärger“ haut auf den Putz!<br />
Zwei Typen, eine Lady<br />
So weit, so gut. So weit, so normal. Dummerweise<br />
sind Frank und Tuck befreundet, weil sie<br />
schon seit Jahren im gleichen Büro arbeiten.<br />
Ihr Arbeitgeber: die CIA. Weil sie nun beide<br />
dieselbe Frau daten und gewissermaßen ihr<br />
persönliches Glück vom Erfolg ihrer privaten<br />
„Mission“ abhängt, nutzen sie das gesamte Arsenal<br />
ihrer Agentenfähigkeiten, Überwachungsmethoden<br />
und Waffen, um das Herz ihrer<br />
Traumfrau sprichwörtlich im Sturm zu erobern.<br />
Regisseur McG, der die romantische Komödie<br />
offensichtlich im Stile von „Mr. & Mrs. Smith“<br />
oder auch „True Lies“ inszenieren wollte, baut<br />
hierbei hauptsächlich auf handfeste Action<br />
samt hohem Gag-Faktor. Die zweite Zutat sind<br />
glaubhafte, gefrustete Charaktere, die nach<br />
dem ultimativen Glück suchen und es scheinbar<br />
auch bekommen. Ein Doppeldate mit zwei<br />
Superagenten – diese romantische Vorstellung<br />
lässt vermutlich jede Frau jubeln. Und trotzdem<br />
bleiben die männlichen Rollen weitestgehend<br />
am Boden, sodass sich auch der eine<br />
oder andere Zuschauer mit einem von beiden<br />
identifi zieren kann. Wie schon bei McGs Kinoerstling<br />
„Terminator: Die Erlösung“ fehlt aber<br />
auch diesem Film eine Seele, was an der Abwesenheit<br />
jeglichen Gefühls festzumachen ist.<br />
Eine gewisse Sympathie macht sich zwar breit,<br />
letzten Endes bleibt aber auch der Zuschauer<br />
völlig unentschlossen, welche Pärchen-Konstellation<br />
ihm am besten gefällt. Mehr noch: Es ist<br />
einem völlig egal, wie die Sache endet. Schade<br />
eigentlich, denn mit einer besser ausgebauten<br />
Freundschaft zwischen den sich streitenden<br />
Agenten würden die Auseinandersetzungen<br />
wesentlich brenzliger rüberkommen. Ebenso<br />
erscheinen Til Schweigers Auftritte als brandgefährlicher<br />
Gangster wie ein nettes Handlungsvehikel<br />
am Rande. Eine Bedrohung von<br />
außen muss natürlich sein, ansonsten könnten<br />
die beiden Helden ja nicht vor den Augen ihrer<br />
Angebeteten wetteifern und zeigen, was sie so<br />
alles draufhaben. Lange Rede, kurzer Sinn: Der<br />
Ein Frauenfilm?<br />
Von der Technik her tendiert „Das gibt Ärger“<br />
verstärkt zu einem „weiblichen“ Look mit weichem<br />
Kontrast, ohne harte Kanten sowie mit<br />
übersättigten Farben. Ein leichtes Rauschen<br />
fügt wiederum etwas mehr Härte hinzu bzw.<br />
wirkt dem sanften Ton entgegen. Die Schärfe<br />
wird von dieser Art von Konturlosigkeit und<br />
Körnigkeit nur geringfügig beeinfl usst, weshalb<br />
das Bild insgesamt knapp über der Norm<br />
schwebt. Schon die einleitende Melodie verrät,<br />
dass es sich um eine offensive 5.1-Abmischung<br />
handelt. Im Zusammenspiel mit den<br />
Soundeffekten, einer ansprechenden Dynamik,<br />
dem ausgereizten Soundspektrum und der<br />
perfekten Dialogverständlichkeit ergibt sich ein<br />
Hörgenuss der gehobenen Art. Im Menü haben<br />
Sie übrigens die Wahl zwischen der normalen<br />
Kinofassung und der erweiterten Version. In der<br />
Bonusabteilung warten alternative Enden, ein<br />
alternativer Anfang, entfallene Szenen, ein Gag-<br />
Reel und eine Szene zum Junggesellinnenabschied<br />
von Laurens Freundin Trish auf Sie.<br />
Der Audiokommentar ist praktischerweise in<br />
beiden Filmversionen anwählbar.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 6/10<br />
Das gibt keinen Ärger für die Käufer dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, denn der<br />
Kampf zwischen den zwei Topagenten ist kurzweilig und durch -<br />
aus spaßig.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Visuelle Hauptmerkmale sind die übersättigten Farben, der weiche<br />
Kontrast und das leichte Bildrauschen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Das Soundbild ist ganz klar auf Action ausgerichtet, kratzt allerdings nicht<br />
an den großen Soundhighlights des Genres. Muss es aber auch nicht.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
48
Komödie<br />
Film<br />
Bilder: Warner Home<br />
Police Academy 1 & 2<br />
Komödie<br />
OT: Police Academy<br />
L: US J: 1984/1985<br />
V: Warner Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 1.0<br />
R: Hugh Wilson, Jerry<br />
Paris D: Steve<br />
Guttenberg, Kim<br />
Cattrall, Bibba Smith LZ: 96/87 min FSK: 16<br />
P: 21 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 22.06.12 × 1 Extras: 6/10<br />
Hmmm, lecker Deo! Zed ist einer<br />
der neuen Charaktere in Teil 2<br />
Was für eine schräge Truppe! Und da sieht man es mal wieder – solange die<br />
Gemeinschaft zusammenhält, wird jede Schwierigkeit gemeistert<br />
Wer kennt sie nicht, die bunt<br />
gemischte Kadettentruppe,<br />
die sich für keinen schlüpfrigen<br />
Scherz zu schade ist?<br />
Wenn Mahoney (Steve Guttenberg),<br />
Tackleberry (Dravid Graf),<br />
Hightower (Bubba Smith) und Co.<br />
gegen die Marotten des Stinkstiefels<br />
Lieutenant Harris (G. W. Bailey)<br />
ziehen, bleibt kein Auge trocken.<br />
Während Jones (Michael Winslow)<br />
die Geräusche eines festgetretenen<br />
Hundehaufens imitiert, zeigt sich<br />
der Rest der Truppe von der gut bestückten<br />
Drill-Inspektorin Callahan<br />
(Leslie Easterbook) beeindruckt.<br />
Und das ganze Chaos nur, weil die<br />
Regierung nun einfach jeden an<br />
die Polizeiakademie lässt. Durch<br />
seinen immensen Erfolg brachte es<br />
der Kultfilm auf sage und schreibe<br />
sechs weitere Kinofortsetzungen<br />
sowie eine Zeichentrick- und eine<br />
Realserie fürs Fernsehen. Teil 2 der<br />
Kinoreihe finden Sie ebenfalls auf<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, sodass Sie den ersten<br />
echten Fall der Kadetten in strahlendem<br />
High Definition miterleben<br />
können. Mit dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bekommen<br />
Sie also noch die volle Ladung<br />
der charmanten und oftmals<br />
spitzbübigen Komödien ab – eine<br />
echte Lachkur für (fast) die ganze<br />
Familie. Über die Schärfe und den<br />
Schwarzwert lässt sich nicht meckern.<br />
Das Bildrauschen glänzt mit<br />
seiner angenehm unaufdringlichen<br />
Art. Farblich könnte das Ganze noch<br />
kräftiger sein und auch der Kontrast<br />
zeigt sich insgesamt eher zurückhaltend.<br />
Von der Audioseite her hat<br />
sich nicht viel getan. Der deutsche<br />
Mono-Track ist kaum für Heimkinos<br />
ausgelegt. Als Bonus gibt es auf<br />
jeder Scheibe je einen Filmbeitrag<br />
zu den Dreharbeiten. Auf der ersten<br />
Disc ist außerdem noch ein Audiokommentar<br />
enthalten.<br />
FT<br />
Film 8/10<br />
Zwei der besten Komödienklassiker der 1980er<br />
Jahre. So viele talentierte Komödianten auf<br />
einen Haufen bedeuten ultimativen Spaß.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 5/10 Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 49
Film<br />
Komödie<br />
Human Traffic<br />
Tragikomödie<br />
OT: Human Traffi c<br />
L: GB J: 1999<br />
V: S u n fi l m B: MPEG–4,<br />
1.85:1 T: DTS–HD MA<br />
7.1 R: Justin Kerrigan<br />
D: John Simm, Loraine<br />
Pilkington, Shaun<br />
Parkes, Carl Cox<br />
LZ: 99 min FSK: 18 P: 10 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 09.08.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Alter! Danny Dyer spielt den sympathischen<br />
Dealer von nebenan<br />
Nur die Briten sind verrückt<br />
genug, um einen Rave filmisch<br />
korrekt darstellen zu können.<br />
Neben „Trainspotting“ und<br />
der legendären Rave-Folge der<br />
Serie „Spaced“ schaffte es bislang<br />
nur „Human Traffic“, der<br />
Party-Szene der 1990er gerecht<br />
zu werden. Dreh- und Angelpunkt<br />
sind hauptsächlich drei Charaktere:<br />
Der sexuell paranoide Jip<br />
(John Simm), seine coole „Schwester“<br />
Lulu (Lorraine Pilkington)<br />
und der musikfanatische Koop<br />
(Shaun Parkes). Als Kinder der<br />
Techno-und Hip-Hop-Generation<br />
schwirren sie durchs Cardiffer<br />
Club-Leben, philosophieren über<br />
ihr (Sex-) Leben, ihre unerreichten<br />
Träume und verdrängen ihren<br />
depressiven, bitteren Alltag mit<br />
Rauschmitteln und anderen Dingen.<br />
Der Humor ist unbestreitbar<br />
anarchistisch, rüde und verdammt<br />
ehrlich, was ihn so unglaublich<br />
sympathisch macht. Irrwitzige, kreative<br />
und zum Schreien komische<br />
Einschübe von Gedankengängen<br />
verbildlichen die infantile Innenwelt<br />
Jip und Koop (J. Simm und S. Parkes) sind in Partylaune und wollen von<br />
ihrem Alltag die nächsten 48 Stunden erst einmal nichts mehr wissen<br />
der Jugendlichen, die zwar an der<br />
Schwelle des Erwachsenseins stehen,<br />
sich aber dennoch mit Händen<br />
und Füßen gegen das Joch der<br />
Arbeit und alles, was damit zusammenhängt,<br />
wehren. Das Wochenende<br />
ist heilig, denn dann heißt es<br />
wieder „Clubbing-Time“! Passend<br />
zum musikalischen <strong>The</strong>ma experimentiert<br />
auch der Sound mit allerlei<br />
7. 1-Spielereien, wie etwa das<br />
Schmatzen der Burger-Kundschaft<br />
oder das roboterartige Surren der<br />
mechanischen Bedienung, an der<br />
die Kamera vorbei fährt. Ansonsten<br />
ist der Soundmix bis auf die gute<br />
Dynamik relativ unspektakulär. Das<br />
Bild sieht aus, wie aus den 1990er<br />
Jahren – körnig, überbelichtet, mit<br />
verringerter Farbsättigung und nur<br />
manchmal voller Schärfe. FT<br />
Film 7,5/10<br />
Authentisch, rasant und klasse! Wer<br />
„Trainspotting“ und Co. mag, sollte sich diesen<br />
Kultfi lm unbedingt auch noch reinziehen.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Goon<br />
Kein Film<br />
für Pussys<br />
Drama/Komödie<br />
OT: Goon<br />
L: US, CA J: 2011<br />
V: WVG Medien<br />
B: MPEG–4, 1.78 : 1<br />
T: DTS–HD MA 5.1<br />
R: Michael Dowse<br />
D: Seann William Scott<br />
LZ: 92 min FSK: 16<br />
P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Jeder Mensch hat mindestens eine<br />
Fähigkeit, die ihn zu etwas<br />
besonderem macht. Bei Doug Glatt<br />
(„American Pie“-Star Seann William<br />
Scott) ist es sein Dickkopf, den er<br />
schmerzlos gegen den behelmten<br />
Schädel eines wütenden Hockeyspielers<br />
donnern kann. Dougs stahlharte<br />
Fäuste und nasenbrechende<br />
Kampfgebärden machen ihn zum<br />
lokalen Hockey-Helden, dessen<br />
Karriere auf dem Eis gerade erst<br />
begonnen hat. Doch unter seiner<br />
harten Schale steckt ein mordsmäßig<br />
weiches Herz, dass das Drama<br />
um seine Flamme Eva (Alison Pill)<br />
entfacht. Nach dem grobschlächtigen<br />
Komödienteil ist dies eine mehr<br />
Geständnisse Confessions<br />
Of A Dangerous Mind<br />
Tragikomödie<br />
OT: Confession of a<br />
Dangerous Mind<br />
L: US, DE, CA J: 2002<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG–4, 2.40 : 1<br />
T: DTS–HD MA 5.1<br />
R: George Clooney<br />
D: Sam Rockwell, Drew<br />
Barrymore, Maggie Gyllenhaal LZ: 114 min<br />
FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
In die Fresse? In die Fresse! Goon<br />
begrüßt sein Vorbild<br />
VÖ: 03.05.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Allroundtalent Clooney mischt das<br />
Filmgeschäft in allen Bereichen auf<br />
A<br />
als willkommene Abwechslung. Die ls George Clooney vor mittlerweile<br />
zehn Jahren sein Regie-<br />
mitreißenden Rausch der Sinne,<br />
Kaufmann inszeniert Clooney einen<br />
Eishockeyspiele erfreuen sich guter<br />
Schärfe, auch wenn der Detailgrad<br />
noch im Normalbereich bleibt. Beim<br />
Ton enttäuscht die fehlende Räumlichkeit,<br />
da sich Sportevents ja förmlich<br />
hierfür anbieten. Die Brachialität<br />
der aufeinanderprallenden Spieler<br />
debüt „Confessions Of A Dangerous<br />
Mind“ vorlegte, war die Filmwelt<br />
mehr als gespannt, ob einer<br />
der Top-Schauspieler der Branche<br />
den Schritt hinter die Kamera genauso<br />
souverän gestalten würde,<br />
in dem sich Fakt und Fiktion zunehmend<br />
vermischen. Mittels hörenswertem<br />
Audiokommentar und<br />
einigen guten Extrabeiträgen kann<br />
man anschließend durchaus versuchen,<br />
der wahren Geschichte auf<br />
sticht dennoch positiv hervor. FT wie seine Arbeit im Scheinwerferlicht.<br />
den Grund zu gehen.<br />
TW<br />
Film 7/10<br />
Die auf Tatsachen beruhen-<br />
de Lebensbeichte des notorischen<br />
Film 8/10<br />
Verurteilen Sie „Goon“ nicht zu früh als simple<br />
Wildes und überbordendes Regiedebüt von<br />
Schürzenjägers und angeblichen<br />
Teenie-Komödie. Der Film hat noch ganz<br />
George Clooney, irgendwo zwischen Biografi e,<br />
andere, tiefgründig emotionale Qualitäten. CIA-Agenten Chuck Barris beantwortete<br />
Münchhauseniade und Groteske.<br />
Technik 7,5/10<br />
dann gleich im ersten An-<br />
lauf alle Fragen. Mit Sam Rockwell<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10 als Leading Man und einem vor Bild 8,5/10<br />
Ton 7/10 Ideen nur so übersprudelnden<br />
Drehbuch des brillanten Charlie<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: WVG Medien, Studiocanal, Sunfilm<br />
50
Komödie<br />
Film<br />
Kein Sex ist auch keine Lösung<br />
Romantikkomödie<br />
OT: Kein Sex ist auch<br />
keine Lösung L: DE<br />
J: 2011 V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Torsten Wacker<br />
D: Stephan Luca,<br />
Marleen Lohse,<br />
Corinna Harfouch LZ: 109 min FSK: 12<br />
P: 13 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 28.06.12 × 1 Extras: 4/10<br />
Sogar Collien Fernandes hat einen<br />
kurzen Auftritt in der Komödie<br />
Das Rezept für eine Romantikkomödie<br />
ist recht simpel:<br />
Man nehme einen Macho mit Bindungsangst<br />
und eine Frau, die ihm<br />
gehörig den Kopf verdreht. Das<br />
Ganze würze man mit einer handvoll<br />
witziger Nebencharaktere und<br />
einer Prise Humor. Fertig ist eine<br />
Komödie, die sich trotz starker Konkurrenz<br />
wie „Breaking Dawn“ auf<br />
Platz 6 der Kinocharts behaupten<br />
konnte. „Kein Sex ist auch keine<br />
Lösung“ ist eine filmische Adaption<br />
des gleichnamigen Bestseller-<br />
Romans von Mia Morgowski. Der<br />
Streifen handelt von dem Werbekaufmann<br />
Tom (Stephan Luca),<br />
der eine ganz einfache Regel beherzigt:<br />
Niemals öfter als drei Mal<br />
mit ein und derselben Frau ins Bett<br />
zu gehen! Als jedoch seine neue<br />
Kollegin Elisa (Marleen Lohse) in<br />
sein Leben tritt, wird der Spieß<br />
umgedreht. Kurzerhand verliebt er<br />
sich in den hübschen Rotschopf<br />
und würde alles tun, um ihr Herz<br />
zu erobern. Aber auch Toms beste<br />
Freunde haben mit Problemen<br />
in der Liebe zu kämpfen. Seine<br />
Was macht denn die Frau immer noch in meinem Bett? Ehe sie auf komische<br />
Gedanken kommt, sollte ich sie schleunigst aus meiner Wohnung jagen<br />
Mitbewohnerin Paule, die auf St.<br />
Pauli steht, verknallt sich in einen<br />
Spießer und verwandelt sich<br />
plötzlich vom Nerd in eine echte<br />
Lady. Kumpel Luke entwickelt leidenschaftliche<br />
Gefühle für Toms<br />
junggebliebene Mutter und Freund<br />
Vince glaubt, dass seine Frau fremd<br />
geht. Wie schon in der Vorlage<br />
sind die Charaktere der Protagonisten<br />
sehr klischeehaft angelegt<br />
und dieses „Schubladen“-Gehabe<br />
kann leider auch nicht durch den<br />
Cast wettgemacht werden. Visuell<br />
überzeugt der Streifen durch eine<br />
gute Bildqualität. Nur in wenigen<br />
Sequenzen fängt die Schärfe an<br />
zu schwächeln. Enttäuschend hingegen<br />
ist die Sprachausgabe über<br />
den Center-Lautsprecher, die sehr<br />
blechern ist.<br />
LF<br />
Film 5/10<br />
In Torsten Wackers Komödie hat sein<br />
Protagonist Tom mit allerlei Irrungen und<br />
Wirrungen in Sachen Liebe zu kämpfen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Die Tuschs<br />
Komödie<br />
Mit Karacho<br />
nach Monaco!<br />
OT: Les Tuche L: FR<br />
J: 2011 V: S u n fi l m<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 7.1<br />
R: Oliver Baroux<br />
D: Jean-Paul Rouve,<br />
Isabelle Nanty, Théo<br />
Fernandez LZ: 94 min<br />
FSK: 0 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />
Die große Sause<br />
Komödie<br />
OT: La Grande<br />
Vadrouille L: FR, GB<br />
J: 1966 V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Gérard Oury<br />
D: Louis de Funès,<br />
Bourvil, Terry-Thomas<br />
LZ: 124 min FSK: 6 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 05.07.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Kein Geld und trotzdem glücklich!<br />
Doch ein Gewinn ändert alles...<br />
VÖ: 05.07.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Man kann das Lachen förmlich hören:<br />
De Funès in seinem Element<br />
Bilder: Studiocanal, Sunfilm<br />
Die Flodders auf Französisch<br />
– das ist die Familie Tusch!<br />
Von ihren Nachbarn werden sie<br />
als gesellschaftsunfähig gehalten.<br />
Selbst Sohnemann Donald (Théo<br />
Fernandez) ist der Meinung, dass<br />
seine Verwandtschaft Aliens sind,<br />
die auf einem fremden Planeten<br />
wohnen. Alles ändert sich, als Mutter<br />
Cathy (Isabelle Nanty) 100 Millionen<br />
Euro im Lotto gewinnt und die<br />
gesamte Sippschaft nach Monaco<br />
aufbricht, um dort ein neues Leben<br />
zu beginnen. Doch trotz Millionengewinn<br />
lassen sich liebgewonnene<br />
Gewohnheiten nicht so einfach ablegen<br />
– daher ist der Ärger mit der<br />
High-Society Monacos vorprogrammiert.<br />
Die Komödie über die proletarische<br />
Familie fängt gut an, wird<br />
jedoch durch unlogische Schnitte<br />
mit der Zeit sehr langatmig. Visuell<br />
wirkt das Bild durch eine starke<br />
Filmkörnung und zu hohem Kontrast<br />
etwas verwaschen und blass.<br />
Der deutsche Sound klingt blechern<br />
und ist teilweise asynchron. LF<br />
Film 5,5/10<br />
Die französische Antwort auf die<br />
niederländische Kultfamilie „Die Flodders“.<br />
Allerdings wirken die Tuschs stark gekünstelt.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 7/10<br />
Entweder man liebt ihn, oder man<br />
hasst ihn: Am Humor der hyperaktiven<br />
Quasselstrippe Louis de<br />
Funès scheiden sich seit jeher die<br />
Geister. In „Die große Sause“ aus<br />
dem Jahre 1966, als sich seine<br />
Karriere gerade auf dem Höhepunkt<br />
befand, gibt er den (gewohnt zappeligen)<br />
Dirigenten Stanislas Lefort, der<br />
sich mit drei notgelandeten Briten<br />
durch das von den Deutschen besetzte<br />
Paris des Zweiten Weltkriegs<br />
schlagen muss. Die Komik entsteht<br />
hier aus den Verständigungsschwierigkeiten<br />
und den kulturellen Unterschieden<br />
zwischen den Charakteren,<br />
die in den Synchronfassungen<br />
von 1975 und 2009 wunderbar<br />
nachempfunden werden können.<br />
Alternativ kann man auch auf das<br />
komplett deutsche Original zurückgreifen<br />
– durch die verschiedenen<br />
Tonspuren hat man die Qual der<br />
Wahl. Schade ist, dass es außer einer<br />
Fotogalerie und den Original-Kinoplakaten<br />
aus den 1970er Jahren<br />
keine interessanten Extras gibt. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Das babylonische Sprachengewirr und die<br />
typische Show von Louis de Funès ergeben eine<br />
hektische Komödie mit einem speziellen Humor.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 51
Film<br />
Komödie<br />
BEST EXOTIC<br />
MARIGOLD<br />
HOTEL<br />
Willkommen im Best Exotic Marigold Hotel, dem vielleicht nicht neuesten,<br />
nicht exklusivsten, aber unter Garantie herzlichsten Hotel von ganz Indien!<br />
Erleben Sie unvergessliche Momente bei uns, lernen Sie neue Leute kennen,<br />
neue Horizonte – die Zeit wird Ihnen garantiert wie im Fluge vergehen!<br />
Tragikomödie<br />
OT: <strong>The</strong> Best Exotic Marigold Hotel L: GB J: 2011 V: 20th<br />
Century Fox Home B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.) R: John Madden D: J. Dench, B. Nighy,<br />
T. Wilkinson LZ: 124 min FSK: 0 P: 17 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 13.07.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Ab und zu gibt es sie noch: die reinrassigen<br />
Überraschungshits auf der großen Leinwand,<br />
Filme mit eher bescheidenem Budget, die wie<br />
aus dem Nichts auftauchen und vornehmlich<br />
durch Mundpropaganda einen regelrechten Siegeszug<br />
rund um die Welt antreten. So geschehen<br />
bei der englischen Produktion „Best Exotic Marigold<br />
Hotel“, die mit über 120 Millionen Dollar ein<br />
Einspielergebnis an den Kinokassen erzielte, das<br />
eine vergleichsweise kleine Produktion wie diese<br />
unter normalen Umständen eigentlich nicht erreichen<br />
kann. Mit den Trümpfen einer durch die<br />
Bank begeisternden Besetzung (mit der ersten<br />
Garde britischer Schauspieltalente, u. a. Dame<br />
Judi Dench, Bill Nighy und Tom Wilkinson) und<br />
einer leichtfüßigen, menschlichen, zart-melancholischen,<br />
doch am Ende auch großen Mut<br />
machenden Geschichte, gelingt Regisseur John<br />
Madden (dessen großer Wurf „Shakespeare In<br />
Love“ inzwischen auch schon ein paar Jährchen<br />
zurückliegt) ein ganz wunderbarer Blick auf den<br />
Herbst des Lebens.<br />
Leben heißt Lieben<br />
Das titelgebende Hotel haben sich ein paar<br />
ganz unterschiedliche Senioren aus dem Verei-<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
52
Komödie<br />
Film<br />
nigten Königreich nämlich als exklusiven (und<br />
erstaunlich preiswerten) Altersruhesitz auserkoren.<br />
Kaum angekommen im fernen Mumbai,<br />
erweist sich das Haus allerdings als ein Schatten<br />
seiner goldenen Vergangenheit. Nach dem ersten<br />
Schock stürzen sich die rüstigen Senioren<br />
aber immer mutiger ins „Abenteuer Indien“ und<br />
entdecken dabei, jeder auf seine eigene Weise,<br />
dass auch im Alter noch so mancher überwältigende<br />
Glücksmoment warten kann, wenn man<br />
mit freiem und offenem Blick durch die Welt<br />
geht. Im Grunde sind all ihre Lebensgeschichten<br />
auch Liebesgeschichten, auf die eine oder<br />
andere Weise. Am berührendsten sicher die<br />
Episode um Tom Wilkinson, der eben noch die<br />
Geschicke einer großen Firma in England leitete,<br />
nur um im nächsten Moment eine lebenslange<br />
Schuld im indischen Hinterland zu begleichen,<br />
wo er als junger Mann den größten Fehler seines<br />
Lebens begangen hat. Wie hier mit großer<br />
Souveränität durch alle Handlungsstränge hinweg<br />
die Balance zwischen bester Unterhaltung,<br />
leichtfüßigem Witz und bittersüßen Momenten<br />
gehalten wird, macht die besondere Qualität<br />
dieses Streifens aus.<br />
Mutiges Farbenspiel<br />
Wenn Sie die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> einlegen, lassen Sie sich<br />
nicht abschrecken von den zuerst noch in monotonem<br />
Braun, Grün und Grau gehaltenen Bildern<br />
in England (hier wirken auch die Gesichter<br />
noch ziemlich blass). Kaum in Indien angekommen,<br />
erwartet einen eine sehr warme Farbigkeit:<br />
Gelb-, Orange- und Safran-Töne gewinnen dort<br />
die Oberhand und lassen die Optik insgesamt<br />
deutlich gewinnen. Mit einem satten Schwarzwert<br />
und zwar vorhandenem, aber weitgehend unauffälligem<br />
Korn ergibt sich ein lebendiges Kinobild<br />
mit Charakter.<br />
Die deutsche DTS-5.1.-Tonspur setzt an passenden<br />
Stellen kleine, aber feine Surround-Akzente,<br />
ohne den sehr Story-gebundenen Charakter<br />
der Produktion jemals infrage zu stellen.<br />
Die vier Bonusbeiträge der Extras sind sehr kurz<br />
gehalten und wirken so eher als kleine Appetithäppchen<br />
für den eigentlichen Film denn als<br />
ernsthafte Informationsquelle, um das Gesehene<br />
weiter zu vertiefen.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 8,5/10<br />
Ein Ausnahmefi lm in der aktuellen Kinolandschaft, der mit<br />
großartigen Schauspielern eine warmherzige und durch und durch<br />
liebenswerte Geschichte erzählt.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Wie entscheidend die richtige Farbtemperatur für die Stimmung<br />
eines Films sein kann, lässt sich hier exemplarisch begutachten.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Das geschäftige Indien bietet auch einem Story-basierten Film wie<br />
diesem Gelegenheit für so manches akustische Schmankerl.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
„Die Schauspielerei schüchtert mich immer noch ein“<br />
Im Gespräch mit Bill Nighy, britischer Schauspieler und Hauptdarsteller in „Best Exotic Marigold Hotel“<br />
Mr. Nighy, wenn Sie so zurückdenken:<br />
Was hat Sie an dieser Geschichte gereizt?<br />
Nun, ich mag das Drehbuch und habe mich<br />
in den vergangenen Jahren immer mal wieder<br />
damit beschäftigt. Ich mag auch meine<br />
Rolle sehr, meinen Charakter – und das ist<br />
jetzt wirklich kein reines PR-Gerede. Er ist<br />
einfach ein aufrechter Mann, der versucht,<br />
immer das Richtige zu machen. Außerdem<br />
spielt Judi Dench mit und ich liebe es einfach,<br />
mit ihr zusammen zu sein und vor<br />
allem, mit ihr zu Schauspielern. Sie ist einfach<br />
großartig und – nebenbei gesagt –<br />
auch noch zum Schreien komisch.<br />
Was würden Sie sagen, macht der Film<br />
mit dem Publikum?<br />
Ich hoffe einfach, dass sich die Leute nach<br />
dem Film ein bisschen besser fühlen, als<br />
vorher. Und ich hoffe, dass man jede Menge<br />
Momente hat, in denen man lächeln und<br />
schmunzeln muss, weil man eine Situation<br />
plötzlich wiedererkennt. Es geht um ganz<br />
universelle <strong>The</strong>men: Liebe, Altern, Freundschaft;<br />
der Film ist witzig, ganz gewiss, aber<br />
mit einem ernsthaften Unterton.<br />
Sie machen einen sehr entspannten<br />
Eindruck – macht Ihnen ihr Beruf nicht<br />
manchmal auch ein wenig Angst?<br />
In der Tat: Die Schauspielerei schüchtert<br />
mich immer noch ein. Das ist inzwischen<br />
natürlich ein wenig besser geworden,<br />
aber auf der Bühne gibt es immer noch<br />
Momente, in denen ich mich einfach<br />
schrecklich fühle und äußerst zerstörerische<br />
Gedanken hege. Mein Glück ist es, dass ich<br />
nach außen hin immer entspannt und ruhig<br />
wirke – aber mehr ist es eben auch nicht:<br />
nur Glück!<br />
Und was mögen Sie am meisten daran?<br />
Ich mag die Kunst, etwas so klingen zu<br />
lassen, als ob es mir gerade in diesem<br />
Moment eingefallen wäre, als ob ich diese<br />
Worte noch nie zuvor gehört hätte. Das mag<br />
nach nichts Besonderem klingen, aber wenn<br />
man das so ausgiebig wie ein Schauspieler<br />
macht, dann wird das leicht zur Sucht. Im<br />
gleichen Moment muss es ja immer noch<br />
dramatisch sein und den Zuschauer erreichen<br />
– es muss einfach „klick“ machen. Ich<br />
liebe es wirklich, diese besondere<br />
Balance auszuloten.<br />
Wie war es eigentlich, im exotischen<br />
Indien zu drehen?<br />
Das war schon eine ganz neue Erfahrung,<br />
ich war ja vorher noch nie dort gewesen. Sie<br />
machen jede Menge Filme in Bombay und<br />
haben auch eine sehr erfolgreiche Filmhochschule.<br />
Viele der jungen Leute bei diesem<br />
Film waren Absolventen von dort, die uns<br />
halfen und die einfach einen Film machen<br />
wollten. Alles in allem war es einfacher, als<br />
ich es mir vorgestellt hatte. Ich dachte, die<br />
Hitze würde mich umbringen, aber es war<br />
dann doch nicht so schlimm, auch, weil wir<br />
sehr effi zient arbeiteten. John Madden ist<br />
einfach fantastisch, ich würde jederzeit wieder<br />
mit ihm drehen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 53
Film<br />
Familie<br />
Lucky Trouble – Der Trainer will heiraten<br />
Komödie<br />
OT: Vykrutasy L: RU<br />
J: 2011 V: Lighthouse<br />
B: MPEG-2, 2.35 : 1<br />
T: DD 5.1 R: Levan<br />
Gabriadze D: Milla<br />
Jovovich, Konstantin<br />
Khabenskiy, Ivan<br />
Urgant LZ: 101 min<br />
FSK: 6 P: 11 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 08.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Slawa (Konstantin Khabenskiy)<br />
ist erfolglos als Schriftsteller und<br />
wünscht sich nichts sehnlicher, als<br />
endlich auf die große Liebe zu treffen.<br />
Prompt wird ihm der Wunsch<br />
erfüllt. Beim Gang über die Straße<br />
erfasst ihn das Auto der wunderschönen<br />
Nadya (Milla Jovovich),<br />
die ihn ins Krankenhaus bringt und<br />
sich eine wunderschöne Woche<br />
später mit ihm verlobt. Eigentlich<br />
So schnell kann’s gehen – gerade eben noch total unbekannt und wenige<br />
Tage später verlobt mit Heiratsplänen<br />
steht dem Glück nun nichts mehr<br />
im Wege, doch Kolotilov muss noch<br />
einmal kurz zurück in seine Heimatstadt,<br />
um seinen Job zu kündigen<br />
und den ganzen Papierkram<br />
zu erledigen. Auf dem Weg zum<br />
Bahnhof gerät er in eine öffentliche<br />
Sportveranstaltung, bei der er irrtümlicherweise<br />
für den Fußballtrainer<br />
einer Schulmannschaft gehalten<br />
wird. Während die zauberhafte<br />
Nadya bereits auf dem Hochzeitsbankett<br />
wartet, muss er nun versuchen,<br />
die ihm aufgehalsten Kinder<br />
schnellstmöglich loszuwerden. Und<br />
das gestaltet sich schwieriger, als<br />
erwartet. Kunterbunter Romantik-<br />
Kitsch ist ein Spezialgebiet, das<br />
besonders die russischen Filmemacher<br />
beherrschen. Aber keine<br />
Sorge, „Lucky Trouble“ fügt sich<br />
seinem Schicksal nicht nur, es nutzt<br />
diese Unterhaltungssparte geschickt<br />
aus, um mit herzlicher Komik echte<br />
Glücksgefühle zu erzeugen. Und<br />
was könnte dabei behilflicher sein,<br />
als eine freundliche, glasklare Bon-<br />
Bon-Optik mit warmen Farbtönen,<br />
generösem Kontrast und null<br />
Milla Jovovich in ihrem ersten muttersprachlichen<br />
Film<br />
Bildrauschen? Ein ebenso fröhlicher<br />
Soundtrack samt lukrativem 5.1-Audiomix.<br />
Einziger Nachteil ist, dass<br />
die Tonspur für Surround-Systeme<br />
viel zu leise eingepegelt ist, weshalb<br />
Sie einen potenten Verstärker<br />
benötigen. Extras gibt es zwar keine,<br />
dafür hält der Abspann ein paar<br />
witzige Outtakes bereit. FT<br />
Film 6/10<br />
Frech, wild und quietschfi del jagt Ihnen diese<br />
Komödie ungefi lterte Glücksgefühle in den Leib –<br />
vorausgesetzt, Sie haben keine Kitsch-Phobie.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Ra.One<br />
Science-Fiction<br />
OT: Ra.One L: IN, US<br />
J: 2011 V: Rapid Eye<br />
Movies B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Anubhav Sinha<br />
D: Shah Rukh Khan,<br />
Kareena Kapoor, Arjun<br />
Rampal LZ: 155 min<br />
FSK: 12 P: 20 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 01.06.12 × 1 Extras: 3/10<br />
Der Anzug zwickt ein wenig in der<br />
Leistengegend<br />
Sie sind ein waschechter Shah-<br />
Rukh-Khan-Fan? Dann können<br />
Sie Ihr Idol in „Ra.One“ gleich in<br />
einer Doppelrolle als liebenden-<br />
Familienvater und beschützenden<br />
Superhelden bestaunen. „Ra.One“<br />
erzählt die Geschichte von dem<br />
Computerspiel-Designer Shekhar<br />
(Shah Rukh Khan), der im Gegensatz<br />
zu seinen Kreationen den<br />
typischen Anti-Helden verkörpert. Er<br />
geht Prügeleien stets aus dem Weg<br />
und tappt von einem Fettnäpfchen<br />
ins nächste. Als Shekhar jedoch die<br />
Chance bekommt, ein neues Spiel<br />
zu entwickeln, greift er die Idee<br />
seines Sohnes Prateek auf und<br />
erschafft Ra.One, einen echten Superschurken.<br />
Dieser kann nur durch<br />
seinen Gegenspieler G.One besiegt<br />
werden, der Shekhar zum Verwechseln<br />
ähnlich sieht. Doch das Spiel<br />
gerät außer Kontrolle, als Ra.One<br />
(Arjun Rampal) der digitalen Welt<br />
entschlüpft und Jagd nach seinem<br />
größtem Gegner macht – Lucifer,<br />
Prateeks Spielername. Shekhar tritt<br />
gegen Ra.One als Beschützer seiner<br />
Familie entgegen und stirbt dabei.<br />
Shah Rukh Khan ist in seiner Rolle eines Computerspiel-Designers alles<br />
andere als ein Held. Dennoch liebt ihn seine Frau Sonia ohne Kompromisse<br />
Von nun an sind Prateek und seine<br />
Mutter auf sich allein gestellt. „Ra.<br />
One“ ist der erste Science-Fiction-<br />
Streifen des Bollywoodstars Shah<br />
Rukh Khan. Khan versuchte einen<br />
hochmodernen indischen Film zu<br />
schaffen, der mit Hollywoodmaßstäben<br />
mithalten kann. Die hohen Investitionskosten<br />
haben sich gelohnt.<br />
„Ra.One“ ist ein Film, den man sich<br />
an einem gemütlichen Filmabend<br />
anschauen kann. Schon optisch besticht<br />
die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit einem hochwertigen,<br />
limitierten Silberschuber.<br />
Das Bildmaterial wird jedoch von<br />
einem starken Filmkorn bestimmt.<br />
Dafür überzeugt der Sound mit<br />
einer hohen Qualität, die Popcorn-<br />
Kino verspricht. Viele Soundeffekte<br />
sorgen für eine abwechslungsreiche<br />
Klangkulisse.<br />
LF<br />
Film 6/10<br />
Der Erste Science-Fiction-Film mit Shah Rukh<br />
Khan in der Hauptrolle überzeugt mit<br />
grandiosen Spezialeff ekten und Tanznummern.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 10/10<br />
Bilder: Lighthouse, Rapid Eye Movies<br />
54
Animation<br />
Film<br />
Die Muppets<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Die Muppets<br />
Familienfilm<br />
(Regisseur James Bobin und „How I Met Your<br />
Mother“-Star Jason Segel) entstand dann tatsächlich<br />
ein Script und schließlich ein Film, der<br />
sämtliche Erwartungen bei Weitem übertraf.<br />
Bilder: Disney Home<br />
OT: <strong>The</strong> Muppets L: US J: 2011 V: Disney Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD HR 7.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
R: James Bobin D: Jason Segel, Amy Adams, Chris Cooper<br />
LZ: 103 min FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 24.05.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Nach über zehn Jahren Sendepause kehrten<br />
die Muppets Anfang des Jahres mit einem<br />
richtigen Volltreffer auf die große Leinwand<br />
zurück. Schon die wie wild im Internet kursierenden<br />
Fake-Trailer, in denen man unter anderem<br />
„Green Lantern“, „Verblendung“ und das<br />
gesamte Genre der Romantic-Comedies auf die<br />
Schippe nahm, weckten eine große Vorfreude<br />
auf die Rückkehr der pelzigen Puppen. Unter der<br />
Ägide zweier bekennender Muppets-Maniacs<br />
Alte Tugenden und neue Qualitäten<br />
Es geht um eine große Reunion der plüschigen<br />
Rasselbande, deren Mitglieder inzwischen über<br />
die ganze Welt verstreut sind, um die lebensverändernde<br />
Inspiration, die in einem scheinbar<br />
unerreichbaren Traum stecken kann, und um<br />
die unverbrüchliche Kraft der Freundschaft, die<br />
über sämtliche Grenzen von Zeit und Ort hinweg<br />
Menschen und Muppets verbindet. Fans<br />
der ersten Stunde könnten vielleicht bemängeln,<br />
dass in dieser familienfreundlichen Disney-Neuaufl<br />
age vom wilden, anarchischen Treiben von<br />
einst nicht mehr allzu viel übrig geblieben ist –<br />
doch auch die Muppets sind nun mal älter und<br />
vielleicht auch ein wenig weiser geworden, und<br />
die eher versöhnlichen Töne haben ohne Zweifel<br />
ihren ganz eigenen, nostalgischen Charme.<br />
Einfach ein Film, dem man nicht böse sein kann,<br />
und mit dem Sie ganz im Gegenteil jede Menge<br />
Spaß haben werden.<br />
Muppetastische <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>!<br />
Rein technisch gesehen gibt es ebenfalls kaum<br />
etwas zu meckern. Optisch erwartet Sie ein<br />
farbenprächtiger Augenschmaus beinahe ohne<br />
jeden Makel, der die unglaublich lebensfrohe<br />
und kindlich-naive Welt der Muppets in jeder<br />
einzelnen Einstellung in bester High-Defi nition-<br />
Qualität zum Leben erweckt. Für den aufwendigen<br />
Luxus, dass all die schwungvollen Lieder,<br />
die die Handlung aufl ockern,<br />
vollständig übersetzt<br />
und neu eingesungen<br />
wurden,<br />
muss man mit<br />
dem etwas<br />
irritierenden<br />
Umstand bezahlen,<br />
dass<br />
die Songs nicht<br />
mehr lippensynchron<br />
sind, was<br />
einem bei den ge-<br />
Zwei wie Pech und Schwefel: Muppet-Neuling<br />
Walter und sein „Zwillingsbruder“ Gary (J. Segel)<br />
sungenen Passagen weitaus deutlicher auffällt,<br />
als bei einer ganz normalen Synchronisation.<br />
Im Original haben die Musical-Einlagen zudem<br />
eine Spur mehr Witz und Pepp: Trauen<br />
Sie sich also ruhig einmal an die englische<br />
Tonspur heran, spätestens dann beim zweiten<br />
Durchlauf! Qualitativ bieten beide Versionen<br />
eine wirklich hervorragende Signalverteilung,<br />
die die unzähligen akustischen Feinheiten<br />
exakt im Raum verorten. Auch der generelle<br />
Surround-Eindruck ist immer gegeben. Bei<br />
den guten Extras fi nden Sie übrigens auch eine<br />
komplette Sammlung aller im Vorfeld produzierten<br />
Trailer-Parodien. Unbedingt anschauen,<br />
es lohnt sich!<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 8,5/10<br />
Viel liebenswerter, besser oder erfolgreicher kann man einem<br />
totgeglaubten Franchise wohl kaum Leben einhauchen – wir<br />
freuen uns schon jetzt so richtig auf die Fortsetzung!<br />
Technik 9/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Pralle Farben, tolle Schärfe, makelloser Transfer – diese Muppets<br />
sehen frischer aus als jemals zuvor.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
Genauso lebendig wie der Film zeigt sich die aufwendig gestaltete<br />
Tonspur. Aufdrehen und Spaß haben!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 55
Film<br />
Animation<br />
<strong>The</strong> Beatles: Yellow Submarine<br />
Musical/Animation<br />
OT: Yellow Submarine<br />
L: GB J: 1968 V: EMI<br />
B: MPEG-4, 1.66 : 1<br />
T: DD 5.1, DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.)<br />
R: George Dunning<br />
D: Paul McCartney,<br />
John Lennon, George<br />
Harrison, Ringo Starr LZ: 90 min FSK: 6<br />
P: 21 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 01.06.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Die Beatles schufen eine Popkultur-Bewegung<br />
sondergleichen,<br />
deren Auswirkungen noch in<br />
der heutigen Musik zu spüren sind.<br />
Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere<br />
entstand mit „Yellow Submarine“<br />
eine der psychedelischsten Collagen<br />
aus Fotografien, Bildern und Animation,<br />
in der die Beatles ihre eigene<br />
Bandhistorie reflektieren. In dem<br />
filmischen Musical belagern blaue<br />
Der Begriff „Video-Kunst-Collage“ ist zwar nicht allzu leicht auszusprechen,<br />
beschreibt aber das vorliegende Meisterwerk am treffendsten<br />
Monster das friedfertige Pepperland<br />
und rauben ihm jegliche Freude an<br />
der Musik. Für die Beatles ist das<br />
natürlich kein Problem, denn mit<br />
ihren größten Hits (z. B. „All You<br />
Need Is Love“, „Lucy In <strong>The</strong> Sky<br />
With Diamonds“, „All <strong>The</strong> Lonely<br />
People“) befreien sie das Land von<br />
jeglichem Trübsinn und bringen wieder<br />
Farbe ins Spiel. Der Film von<br />
1968 wurde für den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Start in<br />
4K-Auflösung neu abgetastet und<br />
komplett restauriert. Zusammen mit<br />
dem hochwertigen Digipack, dem<br />
Booklet (inklusive Vorwort von Pixar-<br />
Chef John Lasseter), den Stickern<br />
und den Foliendrucken ergibt sich<br />
ein Sammlerstück, das sich kein<br />
Beatles-Fan entgehen lassen darf.<br />
Für alle Skeptiker sei gesagt, dass<br />
die 5.1-Neuabmischung unter der<br />
Aufsicht der verbliebenen Beatles<br />
geschehen ist. So griff man auf die<br />
originalen, vierspurigen Aufnahmebänder<br />
zurück, um für alle 15 Songs<br />
echten Rundumklang zu schaffen.<br />
Alternativ liegt auch eine Stereo-spur<br />
vor. Egal, wofür Sie sich entscheiden,<br />
jede Musikperformance klingt einzig-<br />
Unschwer zu erkennen: Die vier<br />
Zeichentrick-Beatles<br />
artig und noch frischer als am ersten<br />
Tag. Im Gegensatz zu den stumpfen,<br />
veralteten Dialogen könnten die<br />
Songs kaum klarer wiedergegeben<br />
werden. Explizite Surround-Effekte<br />
bereichern die stimmungsvollen Musikeinlagen<br />
enorm und erwecken<br />
die wilden 1960er Jahre erneut<br />
zum Leben.<br />
FT<br />
Film 8/10<br />
Was für ein Klassiker der Musikgeschichte! Wir<br />
sind begeistert von dem aufgefrischten Look<br />
und dem einzigartigen Klang.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
.hack//Quantum<br />
Asterix – Operation Hinkelstein<br />
Anime/Fantasy<br />
Animation<br />
OT: .hack//Quantum<br />
L: JP J: 2010 V: I-On<br />
B: MPEG-4, 1.78:1<br />
T: DTS-HD HR 5.1<br />
R: Masaki Tachibana<br />
D: Lara Woodhull,<br />
Anastasia Munoz, Kara<br />
Edwards LZ: 72 min<br />
FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Sadamotos Design wird durch die<br />
klare HD-Linienführung potenziert<br />
OT: Astérix Et Le Coup<br />
Du Menhir L: DE, FR<br />
J: 1989 V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Philippe Grimond<br />
D: Jürgen von der<br />
Lippe, Günter Strack,<br />
Leo Bardischewski LZ: 80 min FSK: 0 P: 15<br />
Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 21.06.12 × 1 Extras: 3/10<br />
Hupps! Da hat Obelix wohl den<br />
Falschen getroffen<br />
Die fantastischen MMORPG-<br />
Welten des erfolgreichen<br />
Anime-Franchise „.hack“ zeichnen<br />
sich durch eine unvergleichlich<br />
hohe Animationsqualität und<br />
Design vielfalt aus, die Genre-Fans<br />
zu schätzen wissen. Wenn sich die<br />
jungen Filmheldinnen von ihrem<br />
grauen Schulalltag verabschieden,<br />
um ein wenig in der fantastisch<br />
bunten Videospielwelt abzuhängen,<br />
dann entwickeln sich daraus meist<br />
epische Fantasy-Abenteuer. Neben<br />
riesigen Bossdrachen und schwertschwingenden<br />
Gegnern halten<br />
diese auch noch recht verquickte<br />
Dramen bereit, die für die Helden<br />
sogar im wahrsten Sinne des<br />
Wortes lebensbedrohlich werden.<br />
Von dem häufig eingesetzten weichen<br />
Licht und den blassen Farben<br />
der Alltagswelt wird hauptsächlich<br />
der Kontrast beeinflusst. In der<br />
Fantasy-Welt kommt zudem jeder<br />
Pinselstrich, die glasklaren Konturen<br />
und jedes Detail zum Tragen, ein<br />
Fest für die Sinne!<br />
FT<br />
Film 6,5/10<br />
Viel Witz, Freundschaft und Drachen – für<br />
Fantasy-Freunde ist „.hack“ genau das, was Sie<br />
im Anime-Sektor schon immer gesucht haben.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 6/10<br />
Beim Teutates, da hat es doch<br />
wieder eine Asterix-Verfilmung<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> geschafft! „Operation<br />
Hinkelstein“ aus dem Jahre 1989<br />
basiert auf den Comics „Der Seher“<br />
und „Der Kampf der Häuptlinge“.<br />
Obelix wollte den Dorfdruiden Miraculix<br />
eigentlich nur vor einer Gruppe<br />
Römern beschützen: Allerdings hat<br />
er bei seiner Rettungsaktion Miraculix<br />
anstatt die Legionäre mit einem<br />
Hinkelstein beworfen und getroffen.<br />
Der Druide hat den Unfall zwar<br />
überlebt, jedoch dabei sein Gedächtnis<br />
verloren. Zudem erscheint<br />
im Dorf auch noch ein Hochstapler<br />
und bindet den Bewohnern einen<br />
gehörigen Bären auf. Doch Asterix<br />
lässt sich nicht täuschen. In puncto<br />
Technik macht die Disc trotz des<br />
hohen Alters des Filmmaterials eine<br />
gute Figur: Das Bild ist klar und<br />
weist nur wenige Schmutzpartikel<br />
auf. Allerdings ist der Sound nur in<br />
Stereo abgemischt und kann somit<br />
nicht mit Raum- und Klangeffekten<br />
auftrumpfen.<br />
LF<br />
Film 6/10<br />
„Asterix – Operation Hinkelstein“ ist ein<br />
absoluter Zeichentrick-Klassiker und gehört in<br />
jede gute Asterix-und-Obelix-Sammlung.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Bilder: EMI, I-On, Studiocanal<br />
56
Animation<br />
Film<br />
Appleseed XIII Vol. 1<br />
Science-Fiction/Anime<br />
OT: Appleseed L: JP J: 2011 V: Universum B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1 R: Takayuki Hamana S: k. A. LZ:<br />
4 × 23 min FSK: 12 P: 23 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 15.06.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Mit gerade einmal 25 Jahren veröffentlichte<br />
das Zeichentalent Masamune Shirow<br />
(„Dominion Tank Police“, „Ghost In <strong>The</strong> Shell“)<br />
den Manga „Appleseed“, der durch seine enorm<br />
dichte Science-Fiction-Atmosphäre zu einem<br />
Kultphänomen der japanischen Popkultur wurde.<br />
Dieses Phänomen hat sich so stark verwurzelt,<br />
dass es auch 27 Jahre danach noch immer in<br />
Spielen, Filmen und TV-Serien aufgegriffen wird.<br />
Der jüngste Ableger davon ist die vorliegende Serie,<br />
die wie der Kinofilm „Appleseed Ex Machina“<br />
(2007) mit der Cel-Shading-Animationstechnologie<br />
verwirklicht wurde. Der Clou daran: Die<br />
gemalten Hintergründe fusionieren voll und ganz<br />
mit den computergenerierten Figuren, was ein<br />
filigranes, organisches Aussehen bewirkt. Bis auf<br />
einige Ausnahmen erscheint die Animation des<br />
Produktionsstudios I.G inzwischen auch weniger<br />
hölzern als bei den Vorgängerprojekten, ganz<br />
lässt sich der Videospiellook aber immer noch<br />
nicht verleugnen.<br />
Die Handlung spielt in der fernen Zukunft, in<br />
der die Welt mehr denn je von langjährigen<br />
Kriegen gezeichnet ist. Ganze Landstriche sind<br />
entvölkert und durch die Verwüstung komplett<br />
unbewohnbar. Im starken Kontrast dazu steht die<br />
amerikanische Metropole Olympus, die mit ihren<br />
menschlichen Bewohnern und Bioroiden (genetisch<br />
modifi zierte Personen) als utopisches Sozialexperiment<br />
inszeniert wird. So müssen sich die<br />
beiden Protagonisten, die Expolizistin Deunan<br />
sowie ihr entstellter Partner und ehemaliger<br />
Lebensgefährte Briareos, erst noch in Olympus<br />
einleben, um die Tage in der Ödnis hinter sich zu<br />
lassen. Doch auch hier wartet ein unerbittlicher<br />
Kampf auf sie.<br />
tailreichen Figuren, die mit liebevoll schattierten<br />
Texturen aufwarten und vor den sorgsam erstellten<br />
Hintergründen in vollem Glanz erstrahlen.<br />
Hier schlägt nicht nur das Otaku-Herz höher,<br />
auch alle anderen Animationsfans fi nden hier,<br />
wonach sie suchen. Die großen Farbfl ächen<br />
entwickeln ein visuelles Wohlbefi nden und stehen<br />
im Einklang mit den sparsam, aber effektiv<br />
eingesetzten Oberfl ächenstrukturen sowie den<br />
Rendering-Elementen.<br />
Robostimmen<br />
Der Ton hingegen zeigt sich gerade bei den Synchronstimmen<br />
von seiner weniger schönen Seite.<br />
Jene klingen verzerrt und blechern, was die<br />
verlustfreie Tonspur schon fast hinfällig macht.<br />
Gemessen an gängigen Kinoproduktionen kann<br />
„Appleseed“ im Audiobereich also nicht mithalten.<br />
Vergleicht man es jedoch mit anderen<br />
Anime-Veröffentlichungen, dann nimmt es auch<br />
von der Abmischung her ein solides Mittelfeld<br />
ein. Als Bonus wurde jeder Folge ein zehnminütiges<br />
Featurette über die Produktion der Serie<br />
spendiert. In insgesamt drei Volumes, die jeweils<br />
vier bis fünf Episoden enthalten, veröffentlicht<br />
Universum die komplette 13-teilige Serie auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Hiervon sind die ersten beiden<br />
Volumes bereits im Handel erhältlich, während<br />
die fi nale Box am 17. August erscheint.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bilder: Universum Home<br />
Die Cel-Shading-Grafik lSh fikist ein guter Kompromiss<br />
zwischen Zeichnung und CGI-Animation<br />
Das Figurendesign i des Manga-Stars Masamune<br />
Shirow ist unverkennbar<br />
Lösung in der Technik<br />
Der große Vorteil des Serienformats ist offensichtlich,<br />
denn nur hier können sich die Charaktere<br />
in Ruhe entwickeln, um genau die Ambivalenz<br />
zu erhalten, die den Manga so beliebt<br />
gemacht hat. Sozialkritik und Action fi nden im<br />
stetigen Wechsel statt, während sich die visuellen<br />
Eindrücke in ihrer Anime-Ästhetik kontinuierlich<br />
übertreffen. Optische Nachteile manifestieren<br />
sich besonders an den teils verpixelten bzw.<br />
von Klötzchenbildung gezeichneten Konturen.<br />
Zudem gibt es Szenen, in denen die Figurenanimation<br />
ruckelt und sich unerklärlicherweise<br />
verlangsamt. Dies wiederum bewirkt die zusätzliche<br />
Steifheit einiger Bewegungen, die ohnehin<br />
schon hölzern wirkten. Der Genuss wiederum<br />
setzt mit den grandiosen Designs ein, den de-<br />
Film 7/10<br />
Masamune Shirows legendären Science-Fiction-Klassiker gibt<br />
es nun endlich in der Form, die sich die Fans immer gewünscht<br />
haben.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Leichte Treppchenbildung an den Konturen ist der einzige<br />
Negativfaktor des ansonsten farbenfrohen, sterilen Bildes.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 2,5/3 3/2 1,5/2<br />
Die blechernen Stimmen passen zwar zu den Cyborgs, nicht aber<br />
zu den menschlicheren Gestalten. Alles andere ist immerhin solide.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
1,5/3 2/3 1/2 1/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 57
Film<br />
Thriller<br />
Black Gold<br />
Epos/Drama<br />
OT:Black Gold L: FR, IT J: 2011 V: Universal<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Jean-Jacques<br />
Annaud D: Mark Strong, Antonio Banderas, Freida Pinto<br />
LZ: 130 min FSK: 12 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 14.06.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Die Wüstenszenarien sind malerisch und episch angelegt, überschatten jedoch nie die (simplifizierten)<br />
politischen Hintergründe bzw. den Clinch zwischen Konservatismus und dem Einzug des Westens<br />
Jean-Jaques Annauds Wüstenepos beginnt<br />
mit exotischer Musik, die sich mit nicht<br />
minder exotischen Dünenbildern vermengt:<br />
Zwei Kriegsherren begegnen sich nach einer<br />
Entscheidungsschlacht, um langfristigen Frieden<br />
zu schließen. Der eine, Emir Nesib (Antonio<br />
Banderas), ist ein gewiefter Geschäftsmann,<br />
liberal und modern. Der andere, Sultan Amar<br />
(Mark Strong), ein konservativer Fundamentalist,<br />
seinem Glauben und seiner Ideologie verpflichtet.<br />
Da Amar offenbar unterlag, muss er seine<br />
beiden Söhne als Sicherheit an Nesib geben.<br />
Fortan sollen sie als Friedensbande zwischen<br />
den Völkern dienen.<br />
Der zuvor umkämpfte Gelbe Gürtel (ein scheinbar<br />
wertloses Stück Wüste) wird zur neutralen<br />
Zone erklärt, die niemandem gehört. Jahre später<br />
sind die Söhne Ali (Riz Ahmed) und Auda<br />
(Tahar Rahim) erwachsen geworden und werden<br />
Zeuge des Einflusses der westlichen Welt.<br />
Eine texanische Ölfirma hat im Territorium des<br />
Gelben Gürtels schwarzen Schiefer entdeckt<br />
Antonio Banderas’ Performance als profitorientierter<br />
Emir ist verhalten, aber glaubhaft<br />
und vermutet dort riesige Erdölvorkommen –<br />
ein Ereignis, das die komplette Landesgeschichte<br />
umkrempeln wird. Nesib sieht darin die Erlösung<br />
von der Armut. Probleme wie Hungersnot,<br />
schlechte medizinische Versorgung und<br />
Bildungsmangel scheinen der Vergangen heit<br />
anzugehören. Nun muss er nur noch Amar umstimmen,<br />
damit sie die Früchte des neutralen<br />
Landes ernten können. Doch das ist leichter<br />
gesagt als getan, denn dieser hält weiterhin<br />
an der vor Gott getroffenen Vereinbarung fest.<br />
Die einzige Hoffnung für eine versöhnliche<br />
Zukunft des Landes sind die beiden Söhne<br />
Amars, für die Nesib eine ganz besondere Rolle<br />
ersonnen hat.<br />
Einzug des Westens<br />
Es soll ein Film sein, der zwar Hollywood-Qualität<br />
besitzt, was die Erzählweise, die Darstellung<br />
und die Ausstattung angeht, zugleich soll<br />
er aber auch die arabische Kultur respektieren.<br />
Ist es ihm gelungen? In Anbetracht der ambivalenten<br />
Darstellung beider Seiten kann man dem<br />
bedingungslos zustimmen. Es gibt keinen raffgierigen<br />
oder gottesfürchtigen Bösewicht, die<br />
Charaktere bleiben weitestgehend ambivalent.<br />
Trotzdem funktioniert das Drama, was es seinen<br />
jungen Protagonisten verdankt.<br />
Streitet sich die Väter-Generation um ein Stück<br />
Land, geht es den Söhnen Amars und der Tochter<br />
Nesibs um ganz andere Dinge. Sie bewegen<br />
sich innerhalb dieses kriegerischen Rahmens,<br />
versuchen, die politischen Machtspielchen zu<br />
durchschauen und die Geschicke durch ihr Einwirken<br />
zu lenken. Wegen der romantischen Beziehung<br />
zwischen dem belesenen Prinzen Auda<br />
und seiner Kindheitsfreundin Prinzessin Leyla<br />
(Freida Pinto) vergisst man zeitweise, dass die<br />
Geschichte auf der wahren Kulturwende in den<br />
1930ern beruht. Es sind die kleinen Schicksale,<br />
die hier bewegen. Schicksale, die von den großen<br />
Umwälzungen und dem Kampf zwischen<br />
Tradition und Moderne beeinflusst werden, von<br />
denen Hans Rueschs Roman „Der schwarze<br />
Durst“ (1957) berichtet.<br />
Flirrende Hitze<br />
Die heißen Wüstenszenerien wurden orange<br />
stilisiert und weisen der Form halber auch eine<br />
leichte Überbelichtung auf. Wenn der Schwarzwert<br />
dadurch abfällt, reduziert sich auch der<br />
Kontrast geringfügig. Trotz erheblicher Schärfe<br />
stellt sich kaum Bildrauschen ein. Besonders<br />
die weiten Panoramen mit ihren computergenerierten<br />
Palästen profitieren von den glasklaren<br />
Kanten und satten Farben. Letztere sind<br />
der arabischen Szenerie entsprechend etwas<br />
wärmer gehalten als normal. Der klassische<br />
Abenteuerscore von „Avatar“-Komponist James<br />
Horner trägt das Drama unbekümmert in den<br />
Unterhaltungsbereich, gibt ihm die arabische<br />
Note, die es erwartungsgemäß benötigt, und<br />
transformiert den politischen Zwist in ein für das<br />
Mainstream-Publikum erträgliches Wüstenmärchen.<br />
Räumlichkeit und Dynamik kommen nie<br />
übermäßig zum Einsatz, sind aber im angemessenen<br />
Umfang vorhanden, sodass besonders<br />
Audas finale Odyssee mit allerlei kriegerischem<br />
Pomp geschmückt ist.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7/10<br />
Ein (fast) Hollywood-typisches Abenteuerepos vor historischem<br />
Hintergrund und mit einer spannenden Entwicklung, das<br />
glücklicherweise gänzlich ohne Bösewicht auskommt.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Von echter Romantik ist in diesem morgenländischen Polit-Drama nur wenig zu spüren. Dennoch<br />
stimmt die Chemie zwischen Freida Pinto und Tahar Rahim<br />
Bis auf einige kleinere Kontrastschwächen und die farblichen<br />
Stilverfremdungen lässt sich an dem Bild rein gar nichts aussetzen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Von romantisch bis kriegerisch ist hier alles vertreten. Dank des<br />
dynamischen, epischen Scores erhält der Film seine exotische Seele.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Bilder: Universal<br />
58
Die ganze Welt der<br />
Unterhaltungselektronik<br />
Die besten TVs für das Wohn- und Schlafzimmer im großen Vergleichstest: Diese 32-Zoll-Geräte<br />
machen überall eine gute Figur! 8 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player von der Einstiegs- bis Profiklasse auf dem<br />
Prüfstand. Plus: Hi-Fi-Mikroanlagen und mobile Lautsprecher im Hörtest.<br />
TV-Kaufratgeber:<br />
Online Schnäppchen jagen<br />
Ausgabe 4.2012<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> | DVD | Kino | Multimedia<br />
Eine Beilage der<br />
MELANCHOLIA<br />
Seite 52<br />
35<br />
Filme<br />
im Test<br />
SHERLOCK – STAFFEL 2<br />
Die neuen Folgen des Krimi-Hits Seite 47<br />
TEST DES MONATS<br />
Der Kultfilm des Kinojahres<br />
2011 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: „Drive“ S. 45<br />
HEIMKINOEINBLICKE<br />
Diese Titel sollten Sie im<br />
Auge behalten! S. 57<br />
HAPPY FEET 2<br />
Heft im Heft:<br />
35 aktuelle Filme im Test<br />
Seite 53<br />
VIDEOSPIELAUSBLICKE<br />
„Watch Dogs“ und „Wii U“:<br />
Die Zukunft des Mediums? S. 58<br />
21.06.12 10:38<br />
HEIMKINO ∙ VIDEO ∙ AUDIO ∙ BLU-RAY<br />
Jetzt hier scannen:<br />
Jetzt am Kiosk<br />
und immer aktuell unter www.digitaltested.de<br />
Sofort bestellen – als Einzelexemplar,<br />
im Abonnement oder<br />
als E-Paper für Smartphones,<br />
Tablets, Windows PC und<br />
Macintosh. Oder unter<br />
www.heftkaufen.de.
Film<br />
Thriller<br />
empfiehlt<br />
Coriolanus<br />
Ralph Fiennes, seines Zeichens mehrfach Oscar ® -<br />
nominierter Schauspieler und Hauptdarsteller einiger<br />
der wichtigsten Filme unserer Zeit, wagt sich nun mit<br />
„Coriolanus“ erstmals auf den Regiestuhl. Ist ihm<br />
der Sprung geglückt?<br />
Die Macht der Medien<br />
Martius kehrt siegreich nach Rom zurück, verwendet<br />
seine Narben als Orden, seine neu erlangte<br />
Ehre als Eintrittskarte ins Konsulat und den ihm<br />
verliehenen Namen „Coriolanus“ als Aushängeschild<br />
für seine Sache.<br />
Vor dem Volke kann er jedoch keine Antrittsrede<br />
halten und auch sonst verläuft der Kontakt zur<br />
Allgemeinheit eher in negativen Bahnen. Seine<br />
Profession liegt im Kämpfen, nicht im Reden. An<br />
dieser Stelle nutzt Regisseur Fiennes geschickt die<br />
von ihm gewählte Jetzt-Zeit aus, bringt die modernen<br />
Medien ein und lässt die Öffentlichkeit<br />
während eines Polit-Talks im Fernsehen gegen<br />
Martius stimmen. Da sich die Aufnahmen im Stile<br />
eines Nachrichtenbeitrages verkaufen, bezieht<br />
sich die Kritik offenbar besonders auf diese Form<br />
der Stimmungsmache, aber auch die Institution<br />
des Soldatentums kommt hier nicht ungeschoren<br />
davon. Wenn Vanessa Redgrave in ihrer Rolle als<br />
Mutter des Martius mal wieder ihren Nationalstolz<br />
heraushängen lässt, um sich dann später reuig<br />
das Ergebnis ihrer militanten Erziehung anzuschauen<br />
– wenn Coriolanus’ Sohn lieber Kriegsspielen<br />
nachgeht anstatt dem Lernen, dann wird<br />
deutlich, wie sich der Protagonist überhaupt zu<br />
diesem bemitleidenswerten Außenseiter entwickeln<br />
konnte.<br />
Was soll ein patriotischer Soldat wie Martius von<br />
solch einer undankbaren Geste halten? Wie verhält<br />
sich jemand, der von denen verbannt wird,<br />
für die er sein Leben riskierte? Das schreit ganz<br />
klar nach Rache. Seines Lebens überdrüssig sucht<br />
Coriolanus nun in den gegnerischen Reihen nach<br />
Unterstützung. Wie ein verstoßenes Raubtier<br />
begibt er sich in die Höhle seines schlimmsten<br />
Feindes. Anders als vor dem Volk gelingt es Cori-<br />
Shakespeare-Drama, das zwei Erzfeinde<br />
E in e-Dra<br />
gegenen ein<br />
ganzes Volk antreten lässt, ist für<br />
ein<br />
Regiedebüt wahrlich keine schlechte Wahl.<br />
Es dann n auch noch in die<br />
Gegenwart zu versetzen,<br />
mag<br />
auf<br />
den nersten e<br />
Blick befremdlich<br />
wirken, ist<br />
in diesem Kontext aber ein kleiner,<br />
wenn n auch<br />
nicht ganz neuer Geniestreich.<br />
Schon<br />
Michael Almereydas „Hamlet“ (2000)<br />
mit<br />
Ethan<br />
Hawke<br />
und Julia Stiles in den<br />
Hauptrollen zeigte, dass<br />
moderne, glänzende<br />
Häuserschluchten, schluc<br />
hten,<br />
Primal Scream und Shakes-<br />
peare<br />
einfach hervorragend rr<br />
zueinander pas-<br />
sen. Auch<br />
Baz Luhrmans rasantes „Romeo<br />
und Julia“ (1996) verwob die Bilder der<br />
Moderne e mit<br />
der<br />
melodischen Sprache<br />
des<br />
Dramenmeisters ers<br />
erfolgreich. Hauptgrund<br />
für das Gelingen n war dort ebenfalls<br />
hauptsächlich h der<br />
poppige pig<br />
Soundtrack. Ralph<br />
Fiennes nes Shakespeare-Epos ear<br />
e-E<br />
po<br />
hingegen schlägt<br />
da schon einen<br />
en ganz anderen, militanteren<br />
Ton<br />
an, als<br />
die vorher r genannten „leichten“<br />
Dramen. „Coriolanus“ olanu<br />
ist<br />
vorrangig auf Maskulinität,<br />
Patriotismus ismus<br />
und<br />
die Frage nach der<br />
Rolle le des Soldaten bedacht, daher beginnt die<br />
Geschichte cht<br />
e<br />
mit einem<br />
em Aufstand in einem fiktiven<br />
Rom<br />
der rNeuz<br />
Neuzeit.<br />
eit<br />
Action/Drama/Thriller<br />
OT: Coriolanus L: GB J: 2012 V: KSM B: MPEG-4, 2.35 : 1 T:<br />
DTS-HD MA 5.1 R: Ralph Fiennes D: Ralph Fiennes, Gerard<br />
Butler, Vanessa Redgrave, Jessica Chastain LZ: 123 min FSK:<br />
16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 16.07.12 × 1 Extras: 8/10<br />
Zuerst kommt mt das<br />
Fressen<br />
e<br />
Das Volk<br />
Roms ist<br />
aufgebracht: Die Lebensmittelknappheit<br />
eit treibt tdie<br />
Bürger r auf die Straße und<br />
hetzt sie<br />
gegen<br />
gen<br />
den scheinbaren Verursacher der<br />
ungerechten en Verteilung e<br />
– General Caius Martius<br />
(Ralph<br />
Fiennes). es). Als<br />
er<br />
sich der rasenden Men-<br />
ge<br />
stellt, lt, kann<br />
er seine<br />
Missgunst sg nicht verber-<br />
gen. .A<br />
Anstatt t zu schlichten, chten,<br />
kritisiert er die Wankelmütigkeit<br />
ei<br />
des sP<br />
Pöbels, die ein und dieselbe<br />
Person<br />
sowohl ohl lz<br />
zum<br />
Helden als auch zum<br />
Feind<br />
des<br />
Volkes machen kann. Mit<br />
seiner kurzen Ansprache<br />
nimmt mt<br />
er das <strong>The</strong>ma<br />
des<br />
Films vorweg, drängt<br />
die<br />
Demonstranten bru-<br />
tal zurück und verursacht<br />
einen<br />
en<br />
unaufhaltsamen<br />
Mediensturm<br />
gegen<br />
sich selbst. Die Sprache<br />
der Gewalt beherrscht<br />
er gut, denn<br />
das Soldatentum<br />
liegt ihm im <strong>Blu</strong>t. Er<br />
dient seinem Land<br />
und erhofft sich<br />
dadurch Anerkennung,<br />
Ehre und Ruhm – so die <strong>The</strong>orie. Tatsächlich<br />
gelingt ihm die Verteidigung der Stadt Coriolis<br />
durch blinde Wut, Kampfeslust und Angstlosigkeit.<br />
Nach einem harten und blutigen Schusswechsel<br />
stehen sich Martius und der Volsker-Führer<br />
Aufi dius (Gerard Butler) Auge in Auge gegenüber,<br />
um die Schlacht in einem fairen Messerkampf zu<br />
entscheiden. Das endgültige Finale der Auseinandersetzung<br />
wird jedoch von einer Detonation verhindert,<br />
die beide Parteien auseinanderreißt.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, KSM<br />
60
Thriller<br />
Film<br />
Der Krieg wird im ersten Drittel des Films beeindruckend und beängstigend zur Schau gestellt und<br />
fundiert den zweifelhaften Charakter des Martius<br />
Voller Wollust gibt sich Martius (Ralph Fiennes)<br />
dem Kampfgeschehen hin<br />
olanus beim Feldherren Tullus Aufi dius Gehör zu<br />
erlangen. Mehr noch, gesteht dieser ihm obendrein<br />
seine tiefste Zuneigung. Nun ziehen sie gemeinsam<br />
in den Krieg, um Rom zu entzünden.<br />
Action? Drama!<br />
Die Geschichte von dem Mann, der vom Beschützer<br />
zum Zerstörer wird, ist eine der mächtigsten<br />
und zugleich auch fatalsten, die je William<br />
Shakespeares Feder entsprungen ist – also der<br />
ideale Zündstoff für eine dramaturgisch extreme<br />
Inszenierung. Die Verlagerung in die Gegenwart<br />
schüttet weiteres Öl ins Feuer und macht das<br />
Werk authentisch und nachvollziehbar. In die<br />
genau entgegengesetzte Richtung arbeitet die<br />
Shakespearsche Sprache, die originalgetreu von<br />
dem Werk übernommen wurde. Passen sich<br />
die meisten Dialogsequenzen organisch an das<br />
Geschehen an, wirken die Ausnahmen gestelzt<br />
und wie kleine Fremdkörper. Besonders Tullus’<br />
„Liebesbekundung“ gegenüber Coriolanus ist an<br />
<strong>The</strong>atralik kaum noch zu überbieten (was aber sicherlich<br />
auch an Butlers sentimentaler Erinnerung<br />
an seinen ersten Darstellerjob in dem Bühnen-<br />
Stück „Coriolanus“ liegt). Krieg und Häuserkampf<br />
gibt es vorrangig im ersten Filmdrittel zu sehen,<br />
das Martius in seinem Element zeigt, auch wenn<br />
er hie und da mal einen Zivilisten abballert. Für<br />
das Verständnis sind die explosiven Kriegsszenarien<br />
absolut vonnöten, denn nur so ist der Charakter<br />
des Protagonisten zu erklären, der ohne sein<br />
Schlachtgetümmel und ohne Feind ein Nichts<br />
wäre. Fiennes hassverzerrte Mimik und die homoerotische<br />
Komponente innerhalb des Militärs<br />
kreieren das sorgfältig entworfene Bild eines Antihelden,<br />
der sich seine eigene Kriegswelt schafft.<br />
Dieser wird zum bemitleidenswerten Spielball<br />
der politischen Mächte und verliert dabei, ohne<br />
es zu merken, alles, was ihn zum Mitglied einer<br />
Gesellschaft machen könnte. Es ist schon überraschend<br />
wie gut diese Farce funktioniert, führt sie<br />
doch alle Dinge vor Augen, für die man im Krieg<br />
sein Leben riskieren würde. Nur dass Coriolanus’<br />
viel gerühmte Ehre gerade durch sein treues Soldatentum<br />
zum Luftschloss wird.<br />
Vom Mann zum Drachen<br />
Staubig und blass wie ein hart umkämpftes Krisengebiet<br />
präsentiert sich die Bildqualität. Auf<br />
den ersten Blick lässt der stilisierte B-Movie-Look<br />
von den farbarmen Motiven auf das triste, emotionslose<br />
Leben des Martius schließen. Die Krönung<br />
all dessen ist natürlich sein leuchtend rotes,<br />
blutüberströmtes Gesicht, als er den Trümmern<br />
eines „gesäuberten“ Hauses entsteigt. Im Friedensgebiet<br />
des zivilisierten Roms weitet sich das<br />
Die Mutter lehrte ihn Nationalstolz l und Ehrgefühl,<br />
hl<br />
nun erkennt sie das Monster, das vor ihr steht<br />
Farbspektrum ein wenig aus und lässt noch ein<br />
paar wärmere, feminine Töne durchscheinen. In<br />
der rauen Männerwelt hingegen ordnet sich alles<br />
dem matten Olivgrün der Militäruniformen unter.<br />
Seine Trümpfe spielt der Audiomix vorrangig in<br />
den Kriegsszenarien aus. Jene sind ausreichend<br />
schockierend, aber auch nicht so pompös angelegt,<br />
dass sie den Zuhörer bedrohen. Den größten<br />
Teil nehmen aber die Dialoge ein, die halb gesungenen<br />
Wortwechsel, deren Synchronisation sicherlich<br />
alles andere als einfach gewesen ist. Udo<br />
Schenk und Tobias Kluckert leisteten hier e norm<br />
gute Arbeit, sodass das Kräftemessen auch im<br />
Deutschen funktioniert. Die Stars ließen sich für<br />
den Bonusbereich der Disc bereitwillig interviewen,<br />
sodass sage und schreibe 73 Minuten Material<br />
voller Eindrücke zusammengekommen sind.<br />
Eine halbstündige Doku und eine B-Roll lassen<br />
kaum noch Fragen offen.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7/10<br />
<strong>Blu</strong>t, Rom, Rache – Butler und Fiennes in einem mörderischen<br />
Spiel, das Sie allein durch die ungewöhnliche Kombination und die<br />
markanten Bilder nachdenklich stimmen wird.<br />
Technik 6/10<br />
Bildqualität 5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Feind oder Freund? Tullus Aufidius liebt und hasst zugleich seinen Widersacher, weshalb er den Kampf<br />
auf einer undurchschaubaren, intriganten Ebene fortführt. Wer wird gewinnen? Wer verlieren?<br />
Gänzlich ohne jeden visuellen Appeal kämpft sich Coriolanus<br />
durch Gegner und Worte. Der staubig-militante Look ist gewollt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1/3 2/3 1/2 1/2<br />
Ein Lob an die Sprecher. Auch der Surround-Sound stimmt an den<br />
richtigen Stellen. Wirklich klanglich attraktiv ist’s trotzdem nicht.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 61
Film<br />
Thriller<br />
Safe House<br />
Action<br />
OT: Safe House L: US<br />
J: 2012 V: Universal<br />
Home B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Daniel Espinosa<br />
D: Denzel Washington,<br />
Ryan Reynolds, Vera<br />
Farmiga LZ: 115 min<br />
FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 05.07.12 × 1 Extras: 4/10<br />
Denzel Washington ist als cleverer<br />
Bösewicht durchaus überzeugend<br />
Für sein Hollywood-Debüt holte<br />
sich Regisseur Daniel Espinosa<br />
gleich zwei Hollywood-Größen als<br />
Hauptdarsteller ins Boot. Dass eine<br />
namhafte Besetzung jedoch nicht<br />
gleich einen großartigen Film ergibt,<br />
wird in „Safe House“ mehr<br />
als deutlich.<br />
Der junge CIA-Agent Matt (Ryan<br />
Reynolds) wird aus seinem tristen<br />
Arbeitsalltag gerissen, als einer<br />
der meistgesuchten Verbrecher<br />
der Welt, Tobin Frost (Denzel<br />
Washington), in dem von Matt<br />
verwalteten „Safe House“ untergebracht<br />
werden soll. Mitten während<br />
eines Verhörs stürmen jedoch bewaffnete<br />
Männer das Gebäude und<br />
zwingen Matt zur gemeinsamen<br />
Flucht mit dem Schwerverbrecher.<br />
Was tut man, wenn das völlig uninspirierte<br />
Drehbuch eine vorhersehbare,<br />
unlogische und laue Story<br />
bietet? Richtig, man ergänzt die flachen<br />
Dialoge einfach durch sinnlose<br />
Action. So zumindest dachte<br />
wohl Espinosa und nutzte all sein<br />
inszenatorisches Geschick für gefühlte<br />
tausend Actionsequenzen,<br />
Matt (Ryan Reynolds) verwaltet und überwacht gelangweilt sein „Safe<br />
House“, doch mit dem neuen „Gast“ läuft plötzlich alles aus dem Ruder<br />
die jede für sich zwar enorm beeindrucken,<br />
aber auf einen zweistündigen<br />
Film gebündelt einfach<br />
nur noch anstrengend wirken. Auch<br />
wenn Washington und Reynolds<br />
durch tolles Schauspiel punkten,<br />
gehen die beiden Hollywood-<br />
Größen bei solch einer Effekthascherei<br />
beinahe unter. Auch bei<br />
der Optik scheint Espinosa Stilistik<br />
über Qualität zu stellen. So ergeben<br />
sich durch den zu hohen Kontrast<br />
und Ruckelkamera immer wieder<br />
Unschärfen. Ganz anders verhält<br />
es sich beim Ton, der den Actionsequenzen<br />
perfekt die gewünschte<br />
Wirkung verleiht. Volle, grollende<br />
Bässe und Schüsse, die quer durch<br />
den Raum surren, verstärken den<br />
gewaltigen Effekt von Gefechtsund<br />
Verfolgungsszenen. NR<br />
Film 4,5/10<br />
Pure Eff ekthascherei mit einer lauen Alibistory<br />
und unterforderten Darstellern. Wer es gerne<br />
simpel und chaotisch mag, ist hier richtig.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 9/10<br />
Rampart<br />
Thriller<br />
Cop außer<br />
Kontrolle<br />
OT: Rampart L: US<br />
J: 2011 V: Ascot Elite<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Oren Moverman<br />
D: Woody Harrelson,<br />
Steve Buscemi, Ben<br />
Foster LZ: 108 min<br />
FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 07.08.12 × 1 Extras: 4/10<br />
Mit „Rampart“ erwartet den Zuschauer<br />
nicht nur ein Cop-<br />
Drama, sondern vielmehr eine<br />
Art Charakterstudie mit Woody<br />
Harrelson im Quasi-Alleingang. Als<br />
brutaler und alkoholabhängiger Cop<br />
wird er nach einem gewalttätigen<br />
Übergriff auf einen Bürger zur Zielscheibe<br />
einer Hetzkampagne gegen<br />
den korrupten Polizeiapparat. Aus<br />
dem Dienst entlassen, nimmt er die<br />
Gerechtigkeit in die eigenen Hände.<br />
Harrelson weiß in seiner Rolle<br />
durchaus zu überzeugen, kann aber<br />
angesichts des sehr schematisch<br />
gezeichneten Charakters nicht sein<br />
volles Potenzial ausschöpfen –<br />
echte Höhepunkte ergeben sich<br />
Ton 7,5/10 machte Thriller setzt auf farblich<br />
deutlich entsättigte Bilder, die fast<br />
Pakt der Rache<br />
Action/Thriller<br />
OT: Seeking Justice<br />
L: US J: 2011<br />
V: Universum<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Roger Donaldson<br />
D: Nicolas Cage,<br />
January Jones, Guy<br />
Pearce LZ: 105 min FSK: 16 P: 15 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
Ein brutaler Ausraster macht den<br />
Cop zur Zielscheibe der Medien VÖ: 01.06.12 × 1 Extras: 2,5/10<br />
D<br />
dadurch selten. L. A. präsentiert sich ie Prämisse klingt spannend<br />
in einer typisch warmen und entweder<br />
und vielversprechend: Nachdem<br />
leicht überbelichteten oder<br />
etwas düsteren Optik. Der Sound<br />
präsentiert sich besonders in Klubund<br />
Unterweltszenen äußerst abwechslungsreich<br />
und mit guter Frequenzbreite,<br />
bleibt aber ansonsten<br />
Laura („Mad Men“-Star January<br />
Jones) vergewaltig wurde, bekommt<br />
ihr Mann Will (Nicolas Cage) von<br />
einer zwielichtigen Organisation das<br />
Angebot, dass der Täter ausfindig<br />
gemacht und mit aller Konsequenz<br />
eher hintergründig.<br />
NR bestraft wird. Doch wie so oft im<br />
Film 6,5/10<br />
Leben ist nichts umsonst, und der<br />
Preis, den das Paar für diesen Deal<br />
Dem Cop-Drama fehlt es an einem guten<br />
auf Leben und Tod bezahlen muss,<br />
Spannungsbogen. Die Story wirkt zwar<br />
authentisch, aber nicht sonderlich innovativ. ist hoch: Will soll nun seinerseits<br />
Technik 7/10<br />
zum Erfüllungsgehilfen für einen<br />
Racheakt werden …<br />
Bild 7/10 Der spannende und routiniert ge-<br />
Das Unglück bricht völlig unerwartet<br />
ins Leben – die Reaktion ist Rache<br />
ohne nennenswerte Schwächen<br />
daherkommen. Da die Handlung<br />
überwiegend nachts spielt, gibt es<br />
lediglich Probleme mit zu intensiven<br />
Schwarzfl ächen und einer generell<br />
eher sparsamen Ausleuchtung der<br />
Szenerie. Die Alibi-Bonusabteilung<br />
hätte man tiefgängiger und liebevoller<br />
gestalten können.<br />
TW<br />
Film 7/10<br />
Eine moralisch hochinteressante Grundidee,<br />
die spannend und professionell umgesetzt<br />
wurde, wird zu einem Thriller mit Köpfchen!<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Bilder: Ascot Elite, Universal Home, Universum<br />
62
Thriller<br />
Film<br />
Assault – Anschlag bei Nacht<br />
Thriller<br />
OT: Assault On Precinct 13 L: US J: 1976 V: Capelight<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DD 2.0 (Mono), DTS-HD MA 5.1<br />
R: John Carpenter D: Laurie Zimmer, Austin Stoker,<br />
Darwin Joston LZ: 91 min FSK: 16 P: 22 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.05.12 × 3 Extras: 7/10<br />
Fällt John Carpenters Name, kommen einem<br />
stets zwei Dinge in den Sinn: „Halloween“<br />
(1978) und „Die Klapperschlange“ (1981).<br />
Aber auch schon in seinem Frühwerk, dem Belagerungsthriller<br />
„Assault – Anschlag bei Nacht“<br />
(1976), ist die typische Carpenter-Handschrift<br />
unverkennbar. Die Tötung sechs junger Gang-<br />
Mitglieder ruft mehrere Untergrundbosse auf<br />
den Plan, die einen unheimlichen <strong>Blu</strong>tpakt<br />
schließen. Bis zu ihrem Tod soll Los Angeles bluten<br />
und die Macht der Polizei eingedämmt werden.<br />
Blankes Chaos beginnt mit der heruntergekurbelten<br />
Scheibe eines fahrenden Autos, aus<br />
dem die Mündung eines Scharfschützengewehrs<br />
ragt. Am Abzug ein Killer, der sein nächstes Opfer<br />
willkürlich in der Zivilbevölkerung sucht. Plötzlich<br />
schlägt er dort zu, wo es am meisten wehtut.<br />
Ein Mädchen und ein Eisverkäufer liegen tot auf<br />
der Straße. Der Vater des Mädchens verfolgt<br />
und erschießt den Täter. Letzten Endes führt<br />
sie der Pfad der Rache zu einer Polizeistation,<br />
die Schauplatz und Brennpunkt eines eskalierenden<br />
Bürgerkriegs werden soll. Bevor jedoch<br />
der große Angriff erfolgt, muss noch ein letzter<br />
„Spieler“ in Position gebracht werden: ein Gefangenentransport<br />
mit drei Schwerverbrechern, die<br />
zum Todestrakt gebracht werden sollen. Kaum<br />
an der Station angekommen, bricht die Hölle<br />
über sie herein, die aus den ungleichen Parteien<br />
ein zwielichtiges Team formt. Doch können sie<br />
der brutalen Belagerung standhalten?<br />
Eine heiße Nacht voller Hass<br />
Mittendrin in dieser Handlung pulsiert John<br />
Carpenters höchsteigene Musikkomposition, ein<br />
ebenso linearer wie markanter Synthie-Soundtrack,<br />
der schon für sich genommen einen eigenen<br />
Charakter entfaltet. Ruhig und kontrolliert<br />
lässt er das Chaos walten. Menschen verlieren<br />
von einem Augenblick zum nächsten allen<br />
Grund, sich innerhalb des Gesetzes zu bewegen,<br />
morden aus Rache oder Angst. Wenn man<br />
es nicht besser wüsste, könnte man von einem<br />
Zombiestreifen sprechen, bei dem die Belagerer<br />
zwar keine Untoten sind, aber trotzdem einen<br />
ähnlichen Zustand der Bedrängnis erzeugen.<br />
Wichtig ist hierbei das Sozialexperiment, das sich<br />
innerhalb der Barrikaden abspielt.<br />
Capelights limitierte Erstaufl age des Kultfi lms<br />
bietet alles, was sich ein Fan wünscht. Sie beinhaltet<br />
eine großartig designte Digibook-Verpackung,<br />
ein 24-seitiges Booklet mit Abbildungen<br />
der Artworks und Filmplakate, ein Carpenter-<br />
Interview sowie Hintergrundinfos zu den Restaurationsarbeiten.<br />
Auf einer Bonusdisc wartet<br />
eine 54-minütige Dokumentation „Do You<br />
Remember Laurie Zimmer?“. Der Film selbst ist<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und DVD in der Box enthalten. Von<br />
der Restauration zehren vor allem die Szenen<br />
am Tage, deren Schärfe, Kontrast und Farbbrillanz<br />
sehr gut aufgefrischt werden konnten.<br />
<strong>Blu</strong>t und Schweiß<br />
In den häufi geren Nachtsequenzen minimiert<br />
sich das Farbspektrum größtenteils auf bräunliche<br />
Orangetöne (besonders innerhalb der Polizeistation)<br />
und die Schärfe kann nur noch als<br />
mittelmäßig bezeichnet werden.<br />
Der Schwarzwert zeigt sich ziemlich milchig,<br />
während die Dunkelfl ächen fast das ganze Bild<br />
einnehmen. Im Vergleich zum Originalmaterial<br />
wird an dieser Stelle allerdings auch die hohe<br />
Qualität der Restauration deutlich, denn trotz<br />
des starken Rauschens treten keine störenden<br />
Elemente im Bild auf. Die tonale Präsentation<br />
setzt sich aus einem überarbeiteten Original-2.0-Mono-Track,<br />
einem modernisierten DTS-<br />
HD-MA-5.1-Track, einer reinen Musikspur sowie<br />
einem Audiokommentar zusammen. Sie haben<br />
also die Qual der Wahl. Selbstverständlich bietet<br />
die Scheibe auch das musikalisch anders abgemischte<br />
englische Original in einer 2.0- sowie<br />
5.1-Version an.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7/10<br />
Solch stylishe und schön aufgemachte Sonderedition sieht man<br />
selten. Wer also etwas für Carpenters atmosphärischen Kultthriller<br />
übrighat, sollte unbedingt zuschlagen.<br />
Technik 4,5/10<br />
Bild 4,5/10<br />
Ton 5/10<br />
Bilder: Capelight<br />
Im Belagerungszustand müssen die Leute zusammenhalten. Doch kann man einem Todeszellenkandidaten<br />
wie Napoleon Wilson (Darwin Joston) wirklich trauen?<br />
Besonders die Tagsequenzen gefallen, während die dunklen<br />
Passagen des Films sicherlich schwierig zu bearbeiten waren.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1/3 1,5/3 1/2 1/2<br />
Carpenters Synthesizer-Musik verleiht dem Film seine stimmungsvolle<br />
Dichte und drückt ihm den Stempel des Regisseurs auf.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1/3 1/2 1/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 63
Film<br />
Thriller<br />
Special Forces<br />
Action/Drama<br />
OT: Forces Spéciales<br />
L: FR J: 2011<br />
V: Universum<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Stéphane Rybojad<br />
D: Diane Kruger,<br />
Djimon Hounsou,<br />
Benoît Magimel LZ: 109 min FSK: 16 P: 16<br />
Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 11.05.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Ihr Beruf bringt die Journalistin Elsa<br />
(D. Kruger) in Lebensgefahr<br />
Als die französische Aufklärungsjournalistin<br />
Elsa (Diane Kruger)<br />
in Afghanistan von einer Gruppe<br />
Taliban entführt wird, sendet die<br />
französische Regierung eine Eliteeinheit<br />
zu ihrer Befreiung. Da bei<br />
der Rettungsaktion jedoch die Funkgeräte<br />
der Soldaten verloren gehen,<br />
müssen sie sich auf eigene Faust<br />
in sicheres Territorium vorkämpfen,<br />
um Elsa vor den gnadenlosen Glaubenskriegern<br />
zu beschützen. Die<br />
Rollen von Gut und Böse hat Regisseur<br />
Stéphane Rybojad dabei ganz<br />
stereotyp verteilt: Heroisch, selbstlos<br />
und aufopfernd fügen sich die<br />
Soldaten ihrem Auftrag, während<br />
die gnadenlosen, grausamen und<br />
scheinbar unermüdlichen Taliban<br />
ihnen immer wieder in die Quere<br />
kommen. Neben dieser schwarzweiß<br />
gezeichneten, flachen Handlung<br />
fallen auch einige Logikfehler<br />
negativ auf. Umso erstaunlicher<br />
ist es, dass der Film es dennoch<br />
schafft, den Zuschauer mitzureißen<br />
und zu unterhalten. Das ist vor<br />
allem den gut gezeichneten Hauptcharakteren<br />
und den Darstellern<br />
Ein eingefleischtes Team: Die Männer der Eliteeinheit sind nicht nur Kollegen,<br />
sondern auch Freunde. Ihr Auftrag bringt jedoch alle an ihre Grenzen<br />
zu verdanken, die den Zuschauer<br />
mit viel Emotion und Sympathie<br />
für sich einnehmen. Die hervorragende<br />
Kameraarbeit sorgt an vielen<br />
Stellen für zusätzliche Dynamik<br />
und Dramatik.<br />
Ebenfalls aufwertend für die Wirkung<br />
des Films ist das wunderbar<br />
scharfe Bild. Die kahle und schroffe<br />
afghanische Landschaft kommt<br />
durch eine blasse, kühle und leicht<br />
grünstichige Farbgestaltung sowie<br />
beeindruckende Totalen zur Geltung.<br />
Der Sound leistet sich lediglich<br />
bei der Synchronisation größere<br />
Schwächen. Die deutschen<br />
Stimmen wirken künstlich und<br />
insgesamt nicht stimmig. Dynamik<br />
und Räumlichkeit gleichen dies jedoch<br />
besonderes in den Gefechtsszenen<br />
wieder aus.<br />
NR<br />
Film 6/10<br />
Angesichts des unausgereiften Drehbuchs<br />
verliert der Film an Wirkung. Darsteller und<br />
Kamera können da nur noch wenig retten.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Intruders<br />
Catch.44<br />
Der ganz<br />
große Coup<br />
Horror/Thriller<br />
Action/Drama<br />
OT: Intruders L: ES,<br />
US, GB J: 2011<br />
V: Universal Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS 5.1 R: Juan<br />
Carlos Fresnadillo<br />
D: Clive Owen, Carice<br />
Van Houten, Ella<br />
Purnell LZ: 100 min FSK: 16 P: 19 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 24.05.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Vati, da ist ein Gesichtsdieb in<br />
meinem Zimmer<br />
OT: Catch.44 L: US<br />
J: 2011 V: Universum<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Aaron Harvey<br />
D: Malin Akerman,<br />
Bruce Willis, Michael<br />
Rosenbaum LZ: 94 min<br />
FSK: 16 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 13.07.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Bruce Willis in einer kleinen, aber<br />
extrem auffälligen Rolle!<br />
Zwei Geschichten, ein Zusammenhang:<br />
Das „Schattengesicht“<br />
sucht zwei Kinder heim, die scheinbar<br />
nichts miteinander zu tun haben,<br />
und versucht sie ihrer Konterfeis zu<br />
berauben. Ständig zwischen Realität<br />
und kindlicher Fantasie pendelnd,<br />
versucht John Farrow (Clive Owen)<br />
daher, seine Tochter vor den scheinbaren<br />
Halluzinationen zu bewahren.<br />
Doch ein folgenschwerer Unfall auf<br />
seiner Baustelle verursacht auch bei<br />
ihm schwere Albträume. Die Frage<br />
nach der Echtheit des unheimlichen<br />
Wesens erinnert an die von Guillermo<br />
del Toro produzierten Horrorfilme<br />
à la „Das Waisenhaus“ und „Don’t<br />
Be Afraid Of <strong>The</strong> <strong>Dark</strong>“. Malerische<br />
Albtraumbilder und düs teres Ambiente<br />
stellen den Kontrast vor<br />
immense Herausforderungen. Die<br />
großen Dunkelflächen verstecken<br />
den Gesichtslosen nur sporadisch,<br />
sodass seine CGI-Herkunft leider ersichtlich<br />
ist. Der vorsichtige, bedrohliche<br />
Anstieg der Musik unterstützt<br />
die unheimlichsten Szenen. FT<br />
Film 6,5/10<br />
Ein schönes Exemplar für Freunde<br />
psychologisch aufgeladener Gruselthriller. Was<br />
ist Wahrheit, was Fiktion?<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 8/10<br />
Schaut man sich die Verpackung<br />
und den Kurzinhalt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
an, dann bekommt man unweigerlich<br />
den Eindruck, es hier mit<br />
einem stylishen „Pulp Fiction“-Klon<br />
zu tun zu haben, der die Coolness,<br />
die Intelligenz und die stilprägende<br />
Optik des großen Vorbildes<br />
mehr als nur zitiert. Inhaltlich dreht<br />
sich alles um einen schiefgelaufenen<br />
Drogen deal, den drei heiße<br />
Gangster-Bräute (u. a. „Watchmen“-<br />
Schönheit Malin Akerman) für ihren<br />
Boss Mel (Bruce Willis) erledigen<br />
sollen. Aus dem missglückten Job<br />
entwickelt sich ein undurchsichtiges<br />
Katz-und-Maus-Spiel, bei dem jeder<br />
seine eigene Haut retten will und<br />
keiner dem anderen auch nur einen<br />
Zentimeter über den Weg traut.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist ein echter Hingucker<br />
und begeistert mit brillanten Bildern<br />
voller Schärfe und Details. Auch der<br />
Sound weiß – besonders in den<br />
dynamischen und räumlich breit<br />
aufgestellten Actionszenen – richtig<br />
zu überzeugen.<br />
TW<br />
Film 6/10<br />
Etwas krampfhaft auf cool getrimmter<br />
Gangster-Film, der seine Vorbilder nie so ganz<br />
erreicht und leider im Mittelmaß steckenbleibt.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Bilder: Universal Home, Universum<br />
64
Thriller<br />
Film<br />
<strong>The</strong> Million Dollar Hotel<br />
Melodram/Thriller<br />
OT: <strong>The</strong> Million Dollar<br />
Hotel L: US J: 2000<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Wim Wenders<br />
D: Jeremy Davies,<br />
Milla Jovovich, Mel<br />
Gibson LZ: 122 min FSK: 12 P: 15 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 19.07.12 × 1 Extras: 9/10<br />
Jeremy Davies‘ tragischer Spurt<br />
über das Hoteldach ist legendär<br />
Das Leben ist ganz wunderbar –<br />
diese letzten Gedanken gehen<br />
dem fallenden Tom (Jeremy Davies)<br />
durch den Kopf, kurz bevor er auf<br />
den Asphalt trifft. Seine Geschichte<br />
ist eine bittersüße Ode an die<br />
Liebe. Zugleich ist es aber auch<br />
ein düsterer Thriller, in dem Mel<br />
Gibson in der Rolle eines überkorrekten<br />
FBI-Ermittlers einen Mord<br />
aufdecken muss. Verpackt ist das<br />
Ganze als komödiantisches Kuriositätenkabinett<br />
oder besser gesagt<br />
als Entdeckungsreise durch ein Obdachlosenheim<br />
voller gescheiterter<br />
Existenzen. Und Tom ist mittendrin,<br />
als gute Seele des „Million Dollar<br />
Hotel“. Er besitzt die Unschuld eines<br />
Kindes und sein Herz pocht nur<br />
noch für die gefallene Eloise (Milla<br />
Jovovich). Diese fühlt sich von seinen<br />
zaghaft-schüchternen Annäherungsversuchen<br />
zwar geschmeichelt,<br />
sie selbst schirmt sich aber völlig von<br />
ihrer Umwelt ab, so als würde sie<br />
gar nicht existieren. Wim Wenders’<br />
oft verkanntes Meisterwerk gehört<br />
neben „Himmel über Berlin“ und<br />
„Paris, Texas“ zu den besten Filmen,<br />
Toms (J. Davis) reine Liebe und die glückliche Zeit, die sie miteinander teilen,<br />
holt Eloise (M. Jovovich) schrittweise wieder in die Welt der Lebenden<br />
die der 66-jährige Regisseur je gemacht<br />
hat. Die wunderbare Entstehungsgeschichte<br />
des Films und des<br />
U2-Soundtracks (einzusehen im Bonusfilm<br />
„A One-Dollar-Diary“) untermauert<br />
die besondere Atmosphäre<br />
am Filmset, die über den Film direkt<br />
zu den Zuschauern transportiert<br />
wird. Der technische Transfer des<br />
modernen Klassikers auf das High-<br />
Definition-Format ist fraglos geglückt,<br />
denn außer zeitweise minimalen<br />
Einbußen beim Schwarzwert sind<br />
die Kontraste fast durchgängig voll.<br />
Konturen erfahren meistens geringfügige<br />
Verwischungen, diese Unschärfen<br />
sind aber kaum der Rede<br />
wert. Toms inneren Monologe und<br />
der sagenhafte Soundtrack hören<br />
sich auch im 24p-Modus nahezu<br />
unverzerrt an.<br />
FT<br />
Film 9/10<br />
Für Wenders’ Großstadtmärchen gibt es ganz<br />
klar eine Gänsehautgarantie, die sich aus den<br />
tragisch-witzig-romantischen Momenten speist.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6/10<br />
Blood Work<br />
Texas Killing Fields<br />
Thriller<br />
Thriller<br />
OT: Blood Work<br />
L: US J: 2002<br />
V: Warner Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DD 5.1 R: Clint<br />
Eastwood D: Clint<br />
Eastwood, Angelica<br />
Huston, Jeff Daniels<br />
LZ: 110 min FSK: 16 P: 10 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 22.06.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Terry (C. Eastwood) und Jasper (J.<br />
Daniels) im Gespräch<br />
OT: Texas Killing Fields<br />
L: US J: 2011 V: Ascot<br />
Elite B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Ami Canaan<br />
Mann D: Sam<br />
Worthington, Jeff rey<br />
Dean Morgan, Chloe<br />
Moretz LZ: 105 min FSK: 16 P: 17 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 10.07.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Auf der Jagd nach dem Killer im<br />
Sumpf des Todes<br />
Bilder: Studiocanal, Warner Home<br />
Auf der Jagd nach einem Serienkiller<br />
erleidet FBI-Profiler Terry<br />
McCaleb (Clint Eastwood) einen<br />
schweren Herzschlag. Nach der Organtransplantation<br />
sucht ihn die<br />
Schwester der Spenderin auf, um<br />
seine Dienste als Privatermittler in<br />
Anspruch zu nehmen. Jene wurde<br />
während eines Überfalls scheinbar<br />
im Affekt erschossen. Doch es steckt<br />
noch mehr dahinter, wie Terry bald<br />
herausfinden muss. Und die Lösung<br />
liegt in seinem <strong>Blu</strong>t. Wie dies funktioniert,<br />
ist ein spannender und kreativer<br />
Handlungsbogen, weshalb der<br />
Film seine fesselnde Qualität hauptsächlich<br />
der großartigen Drehbuchadaption<br />
von Michael Connellys<br />
(„Der Mandant“) Romanvorlage<br />
verdankt. Aber auch der sympathische<br />
Hauptcharakter trägt viel zur<br />
Stimmung bei. Er wurde also exzellent<br />
von Clint Eastwood umgesetzt.<br />
Bild und Ton sind durchschnittlich,<br />
die Farben ein wenig matt.<br />
Ansons ten bietet das Drama nur<br />
spärliche Musik.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Routiniertes Werk von Altmeister Eastwood,<br />
der hier eine sympathische Version des Dirty<br />
Harry mimt. Wohl also eher ein Clean Terry.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Im Sumpf nahe von Texas City<br />
tauchen seit Jahren Menschenleichen<br />
auf. Von den Einheimischen<br />
erhält er daher den Beinamen<br />
„<strong>The</strong> Killing Fields“. Da der New<br />
Yorker Cop Brian Heigh (Jeffrey<br />
Dean Morgan) seinen Blick nicht<br />
mehr von den grausamen Morden<br />
abwenden kann, überschreitet er<br />
seinen Zuständigkeitsbereich und<br />
führt zusammen mit seinem Parner<br />
Souder (Sam Worthington) Ermittlungen<br />
auf eigene Faust durch. Drückende<br />
Stimmung und bedrohliche<br />
Momente gibt es zuhauf in diesem<br />
gnadenlosen Thriller von Michael<br />
Manns Tochter Ami Canaan. Daher<br />
schießen sich auch die Musik und<br />
das harte Bild komplett darauf ein.<br />
Für den Zuschauer gibt es keine<br />
Möglichkeit, der beklemmenden<br />
Atmosphäre zu entkommen, denn<br />
Filmkorn und Kontrastspitzen führen<br />
die Bildstilistik an. Grollendes<br />
Gewitter und dunkle Gitarrenriffs<br />
lassen ein typisch „Mann’sches“<br />
Gefühl entstehen.<br />
FT<br />
Film 6/10<br />
Die Schwere der Michael-Mann-Filme ist auch<br />
im Werk seiner Tochter zu spüren. Größtes Plus<br />
ist die Dichte der Atmosphäre.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 65
Film<br />
Thriller<br />
Metropia<br />
Science-Fiction/Animation<br />
OT: Metropia L: SW J: 2009 V: Capelight B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 7.1 R: Tarik Saleh D: Vincent Gallo, Alexander<br />
Skarsgård, Udo Kier LZ: 85 min FSK: 12 P: 18 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 08.06.12 × 1 Extras: 4/10<br />
Der außergewöhnliche Einsatz von realer Fotografie, die digital verfremdet und animiert wurde, erzeugt<br />
einen nie da gewesenen Filmstil<br />
Die Zukunft nach hder Energiekrise i sieht grau und<br />
verregnet aus<br />
Was ist das nur mit diesen merkwürdig<br />
erwachsenen Animationsfilmen, die eine<br />
verfremdete, düstere Zukunftswelt präsentieren?<br />
Sie kleben wie verzerrte Albträume in den<br />
eigenen Hirnwindungen, gefallen durch ihre beklemmende<br />
Atmosphäre und schaffen ein ganz<br />
eigenes, bittersüßes Wohlbefinden. Eigentlich<br />
ist es absurd, dass Filme wie „Renaissance“, „A<br />
Scanner <strong>Dark</strong>ly“ oder auch „Metropia“ Freunde<br />
anspruchsvoller Science-Fiction so sehr in den<br />
Bann ziehen, zeigen sie doch allesamt depressiv<br />
stimmende Zukunftsvisionen. Aber gerade diese<br />
Dystopien stimulieren die Fantasie scheinbar<br />
aufs Äußerste, zumal die pessimistische Weltsicht<br />
weitaus realistischer wirkt als jeglicher<br />
strahlende Utopie-Gedanke. Zudem schwingt<br />
in jedem dieser Filme eine deutliche Sozialkritik<br />
mit, die sich auf die Gegenwart bezieht. „Metropia“<br />
greift hierbei den Gedanken der unvermeidlichen<br />
Ölverknappung auf, tilgt sämtliche<br />
Privatfahrzeuge von der Welt und macht die<br />
U-Bahn, auch Metro genannt, zum Massenbeförderungsmittel<br />
Nummer eins. Und zwar weltweit,<br />
denn das unterirdische Schienennetz verbindet<br />
die Menschen selbst interkontinental. Durch<br />
diese Notwendigkeit (alternative Fahrzeuge sind<br />
verboten) kann der Beförderungskonzern nicht<br />
nur die Preispolitik beliebig bestimmen. Ihm<br />
obliegt es auch, den morgendlichen Zeitraum<br />
aller pendelnden Arbeiter mit Werbung zu füllen.<br />
Matrix-Momente<br />
Aber auch die Überwachung und Kontrolle der<br />
inzwischen komplett gläsernen Menschen hat<br />
eine völlig neue Dimension angenommen.<br />
Roger (Vincent Gallo) ist ein typischer Außenseiter,<br />
der sich nur ungern beeinfl ussen lässt.<br />
Durch seine Arbeit in einem Callcenter kennt<br />
er sich bestens mit der Materie aus. Statt mit<br />
der U-Bahn bestreitet er seinen Arbeitsweg<br />
verbotenerweise mit dem Fahrrad. Und auch in<br />
seiner Kollegenschaft vermutet er das Denunziantentum.<br />
Angeheizt wird die Paranoia aber vor<br />
allem von der fremden Stimme in seinem Kopf.<br />
Jene scheint von außen zu ihm zu sprechen,<br />
ihm bei Bedarf neue Produkte einzureden und<br />
auch sonst einen Lebensweg vorzugeben, der<br />
aus ihm einen perfekten Konsumenten macht.<br />
Als er eines Tages dann doch einmal die Metro<br />
nutzt, begegnet er dem Shampoo-Model Nina,<br />
das ihm (wie einst Trinity in „Matrix“) scheinbar<br />
die übergroßen Augen öffnet. Doch was steckt<br />
wirklich hinter dem verführerischen Verhalten<br />
der Widerstandskämpferin? Und was genau hat<br />
es mit dem ominösen Shampoo auf sich?<br />
Die auf einer Idee des schwedischen Regisseurs<br />
Tarik Saleh basierende Geschichte präsentiert<br />
eine außergewöhnliche Animationstechnik,<br />
bei der Fotografi en digital verändert<br />
und animiert wurden. Die daraus entstandenen<br />
Bilder sind dermaßen scharf und detailreich,<br />
dass sich eine große Bilddiagonale mehr als<br />
lohnt. Extrem fl üssige Bewegungen gibt es<br />
hier zuhauf, jene wirken aber manchmal auch<br />
scherenschnittartig und träge. Für die düstere<br />
Stimmung des Films ist dieser Grafi kstil jedoch<br />
brillant, zumal der Zuschauer unweigerlich an<br />
alte Terry-Gilliam-Klassiker wie etwa die fi ebertraumartige<br />
Dystopie „Brazil“ oder auch das<br />
rauschhafte „Fear And Loathing In Las Vegas“<br />
erinnert wird.<br />
Endzeitstimmung<br />
Die minimale Mimik und die grauen, mit Regenwolken<br />
verhangenen Schauplätze verbreiten<br />
eine drückende Stimmung, die sich mit<br />
den spannenden, oft verqueren Situationen<br />
des Antihelden Roger vermengen. Seine<br />
scheinbar zunehmende Schizophrenie wird<br />
durch die Audiopräsentation dahingehend unterstützt,<br />
dass die Stimme in seinem Kopf aus<br />
den unterschiedlichsten Richtungen kommt.<br />
Genauso verhält es sich mit den Alltagsgeräuschen<br />
in der trostlosen Großstadt, die sich<br />
lautstärketechnisch vom plätschernden Dauerregen<br />
bis hin zum unerträglichen Publikumsgegröle<br />
während der Abschiebungsshow erstrecken.<br />
Die tonale Plastizität wird durch gezielt<br />
eingesetzte, genau ortbare Signale erreicht.<br />
„Metropia“ gibt es im Übrigen auch als limitierte<br />
Sonderaufl age im Steelbook.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 6/10<br />
Als beklemmende Vision einer werbe- und kapitalgetriebenen<br />
Gesellschaft, die sich selber die Freude am Leben nimmt, strahlt<br />
„Metropia“ von der ersten Sekunde an eine dichte Atmosphäre aus.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 9/10<br />
Welches Spiel ltreibt ibtdie attraktive Nina (Juliette Lewis) mit itdem ahnungslosen Roger (Vincent tGallo)?<br />
Sie ist das Model für das Shampoo, das der Wirtschaft den Zugang zum menschlichen Geist erlaubt<br />
Jede Einstellung ist ein hochaufl ösendes Kunstwerk an sich und<br />
beeindruckt mit unzähligen Bilddetails und surrealer Abstraktion.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 1/2 2/2<br />
Dezent, subtil, aber nie öde baut das Sounddesign auf eine<br />
drückende Atmosphäre und erreicht sein Ziel ohne Frage.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Bilder: Capelight<br />
66
Starkes Duo –<br />
starke Prämie<br />
Jetzt je 6 Ausgaben HD+TV und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Magazin<br />
abonnieren und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> TRUE BLOOD GRATIS!<br />
Jetzt hier scannen:<br />
Sofort bestellen – als Einzelexemplar, im Abonnement oder<br />
als E-Paper für Smartphones, Tablets, Windows PC und<br />
Macintosh. Oder unter www.auerbach-verlag.de/abo.<br />
Jetzt abonnieren<br />
und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />
True Blood GRATIS!<br />
True Blood:<br />
· Erotisches wie gruseliges<br />
Serienvergnügen!<br />
· 642 Minuten<br />
· 12 Episoden<br />
· 5 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs<br />
· <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Picture-In-Picture-<br />
Experience<br />
Ihre Vorteile im Abo:<br />
•12 Ausgaben für<br />
49,80 Euro *<br />
•Lieferung frei Haus<br />
•<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc GRATIS<br />
Ja, ich abonniere das BLU-RAY<br />
MAGAZIN und die HD+TV ab der<br />
nächsten Ausgabe/ab Ausgabe<br />
___/ 2012 für jeweils ein Jahr<br />
zum Gesamtpreis von 49,80<br />
Euro* für 12 Ausgaben. (EU-<br />
Ausland und CH: 89,90 Euro für<br />
12 Ausgaben).<br />
Das Abonnement verlängert<br />
sich automatisch um jeweils<br />
ein weiteres Jahr zu den dann<br />
geltenden Konditionen, wenn<br />
nicht spätestens 7 Tage nach<br />
Erhalt der 5. Ausgabe schriftlich<br />
per post oder Fax bei Auerbach<br />
Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229<br />
Leipzig gekündigt wurde.<br />
Mir ist bekannt, dass ich<br />
innerhalb von zwei Wochen nach<br />
Bestellung ohne Begründung bei<br />
Auerbach Verlag und Infodienste<br />
GmbH, Lauchstädter Str. 20,<br />
04229 Leipzig per Post oder Fax<br />
widerrufen kann. Maßgeblich ist<br />
der Tag der Absendung<br />
(Poststempel genügt).<br />
* 2 Abonnements für<br />
je 24,90 Euro.<br />
Ich möchte 6 × BLU-RAY MAGAZIN + 6 × HD+TV abonnieren!<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ<br />
Wohnort<br />
E-Mail<br />
Telefon/Mobil<br />
Geburtsdatum<br />
Ich zahle per Kreditkarte Bankeinzug Rechnung<br />
Daten für die Zahlung per Kreditkarte<br />
Name des Karteninhabers<br />
Kartennummer<br />
Kartenprüfnummer<br />
Gültigkeit der Karte<br />
Visa Mastercard American Express<br />
Datum, Unterschrift<br />
Nur solange der Vorrat reicht.<br />
Versand der Prämie erst nach Zahlung des Abo-Betrages.<br />
Daten für die Zahlung per Bankeinzug<br />
Kontoinhaber<br />
Kontonummer<br />
Bankleitzahl<br />
Geldinstitut<br />
Datum, Unterschrift<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig 0341–1495513 0341–1495511 abo@av.de
Film<br />
Thriller<br />
<strong>The</strong> Good Doctor – Tödliche Behandlung<br />
Drama/Thriller<br />
OT: <strong>The</strong> Good Doctor<br />
L: US J: 2011 V: Koch<br />
Media B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Lance Daly<br />
D: Orlando Bloom,<br />
Michael Pena, Taraji P.<br />
Henson LZ: 97 min<br />
FSK: 16 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 27.07.12 × 1 Extras: 2/10<br />
In Diane (Riley Keough) sieht Martin seine<br />
Chance, sich als Arzt zu beweisen<br />
Ob als ausdrucksloser Waldelf<br />
oder als Möchtegern-Pirat –<br />
bis dato wurde Orlando Bloom<br />
nicht selten von seinen Schauspielkollegen<br />
gnadenlos an die Wand<br />
gespielt. 2011 bot sich ihm mit<br />
dem von ihm produzierten Thriller<br />
„<strong>The</strong> Good Doctor“ die Chance, in<br />
einer Hauptrolle zu zeigen, dass in<br />
ihm mehr steckt als lediglich eine<br />
attraktive Nebenrolle. Martin Blake<br />
(Orlando Bloom) ist ein junger<br />
britischer Arzt, der gerade seine<br />
Facharztausbildung in einem kalifornischen<br />
Krankenhaus beginnt.<br />
Dort kämpft er aus den falschen<br />
Gründen und mit allen verfügbaren<br />
Mitteln darum, ein guter<br />
Doktor zu werden. Tatsächlich gibt<br />
Bloom dem jungen fehlgeleiteten<br />
Arzt ein überaus glaubwürdiges<br />
Gesicht. Dies liegt nicht zuletzt daran,<br />
dass der Charakter des introvertierten<br />
Briten exakt auf Blooms<br />
recht tönerner Mimik abgestimmt<br />
ist. So ist der Zuschauer anfangs<br />
von dem etwas unbeholfenen und<br />
undurchschaubaren Hauptcharakter<br />
fasziniert und schließlich erstaunt<br />
als dessen wahres Gesicht<br />
mehr und mehr zum Vorschein<br />
kommt. Diese Faszination ebbt<br />
jedoch ab, als Entscheidungen und<br />
Handlungen zunehmend wahnhaft<br />
und für den Zuschauer schwer<br />
nachvollziehbar werden. Nach einigen<br />
brenzligen und durchaus<br />
spannenden Situationen folgt das<br />
ernüchternde Ende, das den Zuschauer<br />
mit einem unbestimmten<br />
Gefühl der Unvollkommenheit<br />
entlässt. Die Optik des Films lässt<br />
ebenfalls einiges zu wünschen<br />
übrig und präsentiert sich ähnlich<br />
labil, wie sein Hauptcharakter.<br />
Während Detailaufnahmen<br />
mit einer hervorragenden Schärfe<br />
glänzen, wird der Zuschauer von<br />
den restlichen Bildern eher unbeeindruckt<br />
bis enttäuscht sein. Die<br />
überwiegend sterile, kalte Farbgestaltung<br />
und der zu hohe Kontrast<br />
können zwar noch der Stilistik des<br />
Films zugeschrieben werden, doch<br />
gelegentliche Unschärfen und ein<br />
stetes Bildrauschen wirken einfach<br />
störend. Etwas besser, aber ebenfalls<br />
nicht überragend zeigt sich<br />
Martin Blake (O. Bloom) ist talentiert,<br />
introvertiert und ehrgeizig<br />
der Sound. Ein gut genutztes Frequenzspektrum<br />
und eine hervorragende<br />
Synchronisation werten den<br />
Film auf. Etwas mehr klangliche<br />
Dynamik und eine bessere Ausnutzung<br />
des Surround-Sounds hätten<br />
der Spannung und Brisanz der<br />
Handlung zusätzlichen Nachdruck<br />
verleihen können.<br />
NR<br />
Film 7/10<br />
Bloom zeigt sich zwar nicht von einer völlig<br />
neuen Seite, kann aber als junger frustrierter<br />
Arzt überzeugen und faszinieren.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 7/10<br />
Hard Candy<br />
Hara-Kiri 3D<br />
Tod eines<br />
Samurai<br />
Thriller<br />
Samurai-Drama<br />
OT: Hard Candy L: US<br />
J: 2005 V: Senator<br />
Home B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: David Slade<br />
D: Ellen Page, Patrick<br />
Wilson, Sandra Oh<br />
LZ: 104 min FSK: 18 P:<br />
16 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.05.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />
In der 14-jährigen Hayley steckt<br />
mehr als man zunächst vermutet<br />
OT: Ichimei L: JP<br />
J: 2012 V: Ascot-Elite<br />
B: MVC, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-Proj.: JVC<br />
DLA-X30 2D-komp.: ja<br />
R: Takashi Miike<br />
D: Eita, Kôji Yakusho,<br />
Ebizô Ichikawa, Hikari Mitsushima LZ:<br />
128 min FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 22.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Mit seinem Holzschwert will er<br />
niemanden töten<br />
Hard Candy“ ist alles andere als<br />
leichte Kost – soviel sei vorweggenommen.<br />
Das höchst brisante<br />
<strong>The</strong>ma der Pädophilie wird nicht<br />
nur mit jeder Menge Gewalt aufgegriffen,<br />
sondern zusätzlich mit dem<br />
ebenso heiklen <strong>The</strong>ma der Selbstjustiz<br />
verknüpft. Bei dieser moralisch<br />
fraglichen Mischung macht<br />
David Slade jedoch durch seinen<br />
fast surrealen Stil in jeder Szene<br />
deutlich, dass es sich lediglich um<br />
eine Art Gedankenspiel handelt. Er<br />
vertauscht nicht nur die Rollen von<br />
Opfer und Täter, sondern macht<br />
nebenbei den Zuschauer selbst<br />
zum Voyeur. Obwohl die unstete<br />
Handkamera für beeindruckenden<br />
Realismus sorgt, erzeugen der hohe<br />
Kontrast und der ständige Wechsel<br />
von sterilen und warmen Farben<br />
eine eher surreale Atmosphäre.<br />
Der Sound präsentiert sich solide.<br />
Während der Soundtrack die Stimmungen<br />
des Films hervorragend<br />
trägt, bleibt der Surround-Klang weitestgehend<br />
ungenutzt. NR<br />
Film 8/10<br />
„Kinderschänder müsste man....“ – Mit „Hard<br />
Candy“ baut David Slade um diesen Gedanken<br />
herum einen kammerspielartigen Thriller auf.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Ein noch nicht einmal 20-jähriger<br />
Jüngling wird aus Prinzip zum<br />
rituellen Selbstmord gezwungen.<br />
Erst nach der grausamen Hara-kiri-<br />
Sequenz erfährt der Zuschauer die<br />
Vorgeschichte des Opfers und begibt<br />
sich an der Seite des Ziehvaters<br />
auf eine humanistische Suche nach<br />
dem Ehrbegriff.<br />
Mit „Hara-Kiri – Tod eines Samurai“<br />
übertraf sich Kultregisseur und<br />
Genre-Fachmann Takashi Miike<br />
selbst. Nicht nur, dass er mit dem<br />
naiven Ehrbegriff gründlich aufräumt,<br />
er singt auch noch ein Loblied<br />
auf das menschliche Leben. In<br />
Form eines Schuldspiegels inszeniert<br />
Miike ein erfrischend anderes<br />
Rachedrama, in dem die physische<br />
Gewalt durch zerstörte Ehrbarkeitssymbole<br />
ersetzt wird. Hoher Kontrast<br />
und scharfe Kanten machen<br />
die natürliche 3D-Wirkung zum<br />
Genuss. Jene muss nur mit einigen<br />
dunklen Szenarien kämpfen. FT<br />
Film 8,5/10<br />
Was soll man sagen … ein Meisterwerk! Takashi<br />
Miike ist ohne Zweifel der Akira Kurosawa<br />
unserer Zeit. Ein Muss für den Genre-Fan.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6/10<br />
3D 7/10<br />
Bilder: Ascot-Elite, Koch Media, Senator Home<br />
68
Thriller<br />
Film<br />
Ghost Rider – Spirit Of Vengeance 3D<br />
Comicverfilmung<br />
OT: Ghost Rider –<br />
Spirit Of Vengeance<br />
L: US J: 2012<br />
V: Universum B: MVC,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 2D-komp.: ja<br />
3D-Proj.: JVC DLA-X30<br />
R: M. Neveldine, B.<br />
Taylor D: N. Cage, I. Elba, LZ: 95 min<br />
FSK: 12 P: 22 Euro W-Cover: ja<br />
Ein knallharter Biker mit einem Teenager im Schlepptau, den er vor noch böseren Buben schützen muss … Das<br />
erinnert unweigerlich an „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“<br />
VÖ: 10.08.12 × 1 Extras: 6/10<br />
Was passiert, wenn die Geldgeber<br />
auf Teufel komm raus<br />
einen 3D-„Ghost Rider“ wollen,<br />
der sich für Teenager eignet, und<br />
dafür ein Anarcho-Regieduo wie<br />
Mark Neveldine und Brian Taylor<br />
(„Crank“, „Gamer“) engagieren?<br />
Genau das! So deutlich, wie man<br />
der neuen „Ghost Rider“-Verfilmung<br />
ansieht, was daraus hätte<br />
werden können, so traurig ist das<br />
familienfreundliche Ergebnis. Aufgrund<br />
ihres rasanten Kamerastils<br />
verzichteten sie kurzerhand auf<br />
natives 3D, da es derzeit noch kein<br />
3D-Kamera system gibt, das sich<br />
dermaßen aggressiv durch die Gegend<br />
reißen lässt. Für die stereoskopische<br />
Komponente bedeutete<br />
dies den Tod, denn das konvertierte<br />
Bild erzeugt keinerlei glaubhafte<br />
Tiefe. Das Gute daran: Neveldine<br />
und Taylor sind ihrem Filmstil<br />
treu geblieben. Die Geschichte<br />
ist simpel: Ex-Stunt-Fahrer Johnny<br />
(Nicolas Cage) aktiviert erstmals<br />
absichtlich den Dämon in sich, um<br />
einen mysteriösen Jungen vor den<br />
Fängen des Teufels zu retten. Mit<br />
dem Rückzug der Protagonisten<br />
zu einem geheimen Orden erfährt<br />
der Film nicht nur visuell einen<br />
kompletten Moduswechsel. Der<br />
von den „Crank“-Regisseuren so<br />
geliebte, superscharfe und kontrastiv<br />
überspitzte Look wird in dem<br />
heiligen Refugium der Mönche<br />
gegen ein butterweiches, überbelichtetes<br />
Etwas eingetauscht, das<br />
ebenso jeglicher Gewalt in der<br />
Kameraführung entsagt. Der Ton ist<br />
klasse abgemischt und lässt hauptsächlich<br />
in der Räumlichkeit etwas<br />
zu wünschen übrig. Die akkurate<br />
Signalortung einiger Geräuschquellen<br />
(z. B. das Motorrad des Riders)<br />
reißt an dieser Stelle das Niveau<br />
wieder nach oben.<br />
FT<br />
Film 5/10<br />
Innovativ und rasant gefi lmt, wie wir es von<br />
Neveldine und Taylor kennen. „Nur“ die<br />
Handlung ist nichtig. Schade!<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 8/10<br />
3D 3/10<br />
Ein riskanter Plan<br />
Bilder: Concorde Home, Universum<br />
Thriller<br />
OT: Man On A Ledge<br />
L: US J: 2012<br />
V: Concorde Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Asger Leth<br />
D: Sam Worthington,<br />
Anthony Macie, Jamie<br />
Bell LZ: 102 min FSK: 12 P: 14 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 19.07.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Nicht abrutschen, Sam, wir haben<br />
noch über 90 Minuten<br />
Sobald Nick (Sam Worthington)<br />
all seine Fingerabdrücke im Hotelzimmer<br />
verwischt hat und auf<br />
den Fenstersims klettert, befällt den<br />
Zuschauer unweigerlich das Gefühl,<br />
er sähe die erste Episode der TV-<br />
Serie „Prison Break“. Hinter der vermeintlichen<br />
Verzweiflungstat steckt<br />
nämlich ein hochkomplexer Plan,<br />
der seine Unschuld beweisen soll.<br />
Eine Rückblende zeigt die Flucht des<br />
Gefängnisinsassen während der Beerdigung<br />
seines Vaters. Parallel dazu<br />
entwickelt sich die gegenwärtige<br />
Verhandlung auf dem Fenstersims<br />
zu einem Katz-und-Maus-Spiel, bei<br />
dem die Polizeipsychologin Lydia<br />
Mercer (Elizabeth Banks) hinter die<br />
Wahrheit eines Diamantenraubs<br />
kommen muss. Und genau an der<br />
Stelle geht Asger Leths Thriller die<br />
Luft aus, denn die Spannung des lokal<br />
gebundenen Selbstmorddramas<br />
aufrechtzuerhalten, fällt ihm trotz<br />
der vielen Nebenhandlungen und<br />
Rückblenden nicht immer leicht. So<br />
scheint von Anfang an klar, dass Nick<br />
eigentlich gern weiterleben möchte,<br />
und auch Lydia Mercers Charakter<br />
Ups! Jetzt isser weg, der Schlüssel … Spaß beiseite – natürlich ist gerade etwas<br />
unheimlich Dramatisches passiert, das wir Ihnen nicht verraten wollen<br />
kommt gänzlich vertrauenswürdig<br />
rüber. Nichtsdestotrotz gibt es die<br />
bereits angedeuteten Parallelen zu<br />
„Prison Break“, die Sie über die<br />
vollen 102 Minuten Laufzeit bei Laune<br />
halten. Technisch gesehen zeigt<br />
der Film keine Schwächen. Leichtes<br />
Korn, starke Konturen, überbelichtete,<br />
kalte Bilder und eine tolle Schärfe<br />
bedienen die Augen mit sauberen<br />
Bildern. Über unterschiedliche Farbcodes<br />
bleibt die Trennung der Zeitebenen<br />
nachvollziehbar. Zum exquisiten<br />
Ton lässt sich einzig anmerken,<br />
dass die Surround-Einstreuungen<br />
sehr subtil untergebracht wurden.<br />
Ansonsten ist das hörbare Arrangement<br />
der Action- und Ruhephasen<br />
rundum gelungen.<br />
FT<br />
Film 6/10<br />
Im Subtext des drohenden Sturzes sind die<br />
Nebenhandlungen und Rückblicke eine<br />
lukrative Abwechslung zum Hauptgeschehen.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 9/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 69
Film<br />
Thriller<br />
Sisters’ Hood<br />
Drama<br />
W-Cover: ja<br />
OT: Sket L: GB J: 2011<br />
V: S u n fi l m B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
7.1 R: Nirpal Bhogal<br />
D: Aimee Kelly, Emma<br />
Hartley-Miller, Riann<br />
Steele LZ: 83 min<br />
FSK: 16 P: 15 Euro<br />
VÖ: 09.08.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Kayla (A. Kelly) fühlt sich zu Danielle<br />
(E. Hartley-Miller) hingezogen<br />
Die<br />
Mädchengang<br />
Londons Randgebiete sind gefährlich<br />
für kleine Mädchen wie<br />
Kayla (Aimee Kelly). Als sie eines<br />
Tages von zwei Halbstarken angepöbelt<br />
wird, kommt ihr die Bande<br />
von Danielle (Emma Hartley-Miller)<br />
zu Hilfe und prügelt die Jungs<br />
besinnungslos. Seit dem Tod ihrer<br />
Mutter lebt Kayla bei ihrer älteren<br />
Schwester. Da sie ihren Vater nie<br />
kennengelernt hat, fehlen ihr die<br />
männlichen Bezugspersonen fast<br />
gänzlich. Umso stärker fühlt sie<br />
sich von Danielles Mädchengang<br />
angezogen, die sich gegen jede Autorität<br />
stellt. Während sie bei ihren<br />
neuen Freunden abhängt, wird ihre<br />
Schwester von dem Drogendealer<br />
Trey (Ashley Walters) überwältigt<br />
und nahezu erdrosselt. Angestiftet<br />
durch die wütende Kayla sinnen<br />
Danielle und ihre Freundinnen<br />
nach Rache. Ähnlich der fesselnden<br />
Milieustudie „Hooligans“ gerät<br />
die Protagonistin immer weiter in<br />
die Spirale der Gewalt. Doch auch<br />
unter der rauen Schale der Gruppe<br />
verbergen sich menschliche<br />
Einzelschicksale, die Kayla nach<br />
Auch Mädchen können zuschlagen, besonders, wenn sie so eine tragischbrutale<br />
Vergangenheit haben wie diese hier<br />
und nach aufdeckt. Das macht<br />
sie so lange, bis sich ein dramatisches<br />
Großstadtpuzzle auftut,<br />
dem sich niemand entziehen kann.<br />
Die Epilepsie-Warnung vor dem<br />
Film bezieht sich hauptsächlich auf<br />
den fl ackernden Vorspann und die<br />
Discoszenen, also weniger auf extreme<br />
Farbmuster, die aufgrund der<br />
stilisierten Großstadtblässe sowieso<br />
nicht so intensiv wären.<br />
Die immense Kantenschärfe und<br />
der fast immer akkurate Kontrast<br />
unterstreichen die trostlosen,<br />
modernen Motive. Echtes Ghetto-Flair<br />
verbreiten die energetischen<br />
Hip-Hop-Einblendungen<br />
der Audiospur, die das gezeigte<br />
London in ein zusätzliches Zwielicht<br />
tauchen. Echte 7.1-Momente gibt<br />
es keine.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Sieht aus wie ein Noel-Clarke-Film, ist aber<br />
keiner. Stattdessen handelt es sich um ein<br />
durchstrukturiertes „Hooligans“ auf weiblich.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
<strong>The</strong> Zero Hour<br />
Snow White<br />
Drama<br />
Horror<br />
OT: La Hora Cero<br />
L: VE J: 2010<br />
V: Senator B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Diego Velasco<br />
D: Zapata 666,<br />
Amanda Key, Erich<br />
Wildpret LZ: 102 min<br />
FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 22.06.12 × 1 Extras: 5/10<br />
Wenn der Killer Leben rettet, wird<br />
er zum Heiligen<br />
OT: Snow White: A<br />
Deadly Summer<br />
L: US J: 2012 V: Koch<br />
Media B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: David DeCoteau<br />
D: Shanley Caswell,<br />
Maureen McCormick,<br />
Eric Roberts LZ: 83 min FSK: 16 P: 13 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.05.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Nein, in „Snow White“ kommen<br />
keine Vampire vor<br />
Viel bekommt man vom venezolanischen<br />
Kino hierzulande<br />
nicht zu sehen. Wenn dann doch<br />
etwas über den Atlantik schwappt,<br />
dann muss es wohl in gewisser<br />
Hinsicht Erfolg versprechend sein.<br />
Diego Velascos Geiseldrama „<strong>The</strong><br />
Zero Hour“ ist immerhin im Handlungsansatz<br />
hochinteressant, denn<br />
einen gefürchteten Bandenchef, der<br />
während eines Ärztestreiks mit Gewalt<br />
medizinische Hilfe fordert, sieht<br />
man nicht alle Tage. Mit einigen Längen<br />
und sinnlosen Gewaltszenen<br />
erzählt, hätte die Handlung prima in<br />
einen Kurzfilm gepasst, weshalb das<br />
Drama in den jetzigen 102 Minuten<br />
sein Pulver schnell verschießt und<br />
damit deutlich an Anziehungskraft<br />
verliert. Trotz ordentlicher Parameter<br />
stechen der unreine Videolook der<br />
überbelichteten Aufnahmen sowie<br />
einige Fokusfehler heraus. Klangtechnisch<br />
wirkt alles gut, abgesehen<br />
von der weitestgehend unspektakulären<br />
5.1-Abmischung sowie der<br />
schlechten Synchronisation. FT<br />
Film 5/10<br />
Herausragende Idee, mittelmäßige Umsetzung.<br />
Mit ein wenig fi lmischem Feingefühl wäre<br />
hieraus großes Spannungskino geworden.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Ein Trend zeichnet sich in diesem<br />
Jahr besonders stark ab – und<br />
zwar „Schneewittchen“-Adaptionen.<br />
Während man sich bei den Verfilmungen<br />
„Spieglein Spieglein“ und<br />
„Snow White And <strong>The</strong> Huntsman“<br />
noch streiten kann, welche von<br />
beiden die bessere ist, handelt es<br />
sich bei „Snow White“ von Regisseur<br />
David DeCoteau eindeutig<br />
um einen TV-Film. Shanley Caswell<br />
spielt die Teenagerin Snow, die<br />
ihre neue Stiefmutter Eve nicht<br />
ausstehen kann. Sie buhlt bei ihrem<br />
Vater um Aufmerksamkeit. Doch<br />
als sie hierbei eines Tages zu weit<br />
geht, schieben sie ihre Eltern in<br />
ein Bootcamp ab. Kaum dort angekommen,<br />
wird ein Camp-Bewohner<br />
nach dem anderen umgebracht.<br />
Sämtliche Nachtszenen scheinen<br />
bei Tageslicht (im Wackelkamera-<br />
Stil) gedreht und im Nachhinein<br />
verfremdet worden zu sein. Die<br />
akustische Untermalung des Horrorstreifens<br />
geschieht mit für Märchen<br />
untypischer Thriller-Musik. LF<br />
Film 4/10<br />
Regisseur David DeCoteauist ist bekannt für<br />
seine B-Movies. Wer diese Art von Trash mag,<br />
ist mit „Snow White“ bestens beraten.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Koch Media, Senator, Sunfilm<br />
70
Thriller<br />
Film<br />
Dame, König, As, Spion<br />
Bilder: Studiocanal<br />
Thriller<br />
OT: Tinke Tailor Soldier Spy L: F, GB J: 2011 V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2,35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Tomas Alfredson<br />
D: Gary Oldman, Benedict Cumberbatch, Tom Hardy, Colin<br />
Firth LZ: 127 min FSK: 12 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 09.08.12 × 1 Extras: 6/10<br />
Anfang der 1970er Jahre hat der britische<br />
Geheimdienst einen Fehlschlag zu verkraften<br />
– auf der Suche nach einem Maulwurf in<br />
der eigenen Führungsspitze misslingt ein Einsatz<br />
in Ungarn, der die Identität des Doppelagenten<br />
aufdecken sollte. Der Geheimdienstchef Control<br />
(John Hurt) muss seinen Hut nehmen und nimmt<br />
seinen Vertrauten George Smiley (Gary Oldman)<br />
gleich mit. Dieser wird durch den zuständigen Minister<br />
beauftragt, die Suche nach dem Maulwurf<br />
wieder aufzunehmen, und ein mehr als doppelbödiges<br />
Katz-und-Maus-Spiel beginnt.<br />
Ganz selten verlegt tSmiley seine Suche nach hdem<br />
Maulwurf auch mal an die frische Luft<br />
Leises Knistern<br />
Wenn der schwedische Regisseur Tomas<br />
Alfredson („So fi nster die Nacht“) und der Thriller-Autor<br />
und Spezialist für das Geheimdienst-<br />
Beamtentum John LeCarré, gleichermaßen die<br />
Paten eines Agentenfi lmes sind, war hier alles<br />
andere als ein James-Bond-Verschnitt zu erwarten.<br />
Insofern mag der Film durchaus polarisieren.<br />
Während dem einen zu wenig passieren mag,<br />
alles zu dröge und unnötig verwickelt erscheint,<br />
fi ndet der andere die ruhige und hintergründige<br />
Art des Films vielleicht als dessen große Stärke.<br />
Und genau das ist Alfredson hoch anzurechnen –<br />
dass er die schon in seinem ersten Film dramaturgisch<br />
geschickt eingesetzte Tristesse und<br />
Kargheit von Drehort und Dialog auch hier ins<br />
Spiel bringt. Insofern gelingt ihm beim Blick auf<br />
den „inner circle“ des Geheimdienstes ein äußerst<br />
stimmiges Bild der leisen Machtspiele und<br />
banalen Abgründe im Leben der Protagonisten.<br />
Geheimdienstarbeit in Zeiten des Kalten Krieges,<br />
bebildert mit Stockwerken voller Akten, stur protokollierenden<br />
Telefonistinnen und gelangweilt<br />
teetrinkenden Staatssekretären, und mitten drin<br />
ein überzeugend agierender Gary Oldman. Sein<br />
George Smiley passt zu den vergilbten Tapeten,<br />
gefüllten Aschenbechern und grauen Häuserfassaden<br />
wie die Faust aufs Auge. Die Mischung<br />
aus klarem analytischem Verstand und Anfl ügen<br />
von Lebensunfähigkeit, aus professioneller Kälte<br />
und privater Hilfl osigkeit prägt die Grundstimmung<br />
des gesamten Films. Beinahe genial ist in<br />
dieser Hinsicht die (entfallene) Szene, in der sich<br />
Smiley mit Schürze und ohne Worte ein Spiegelei<br />
brät, während im Radio „Hell Raiser“ von<br />
<strong>The</strong> Sweet läuft. Überhaupt stimmt der Cast in<br />
diesem Film, auch wenn, wie in vielen Buchverfi<br />
lmungen, die durchaus wichtigen und charaktergeprägten<br />
Nebenstränge wenig Platz für ihre<br />
fi lmische Präsentation bekommen.<br />
Starkes Rauschen<br />
Die Technik des Films passt sich dem Charakter<br />
seines Inhaltes an. Bewusst wird mit entsättigten<br />
und reduzierten Farben gearbeitet, zudem liegt<br />
über dem ganzen Film ein starkes Bildrauschen.<br />
Immerhin behält das digital aufgenommene<br />
Bild trotzdem seinen Detailreichtum und auch<br />
die Schärfe enttäuscht nicht. Zudem kann auch<br />
die Kameraführung voll überzeugen. Es wird fast<br />
fehlerfrei und mit viel Hintersinn fokussiert, nur<br />
in ganz wenigen Szenen gibt es Bewegungsunschärfen.<br />
Der Kontrast ist in Ordnung, der<br />
Schwarzwert zeigt dagegen dann doch die eine<br />
oder andere Schwäche. Die Audioabmischung<br />
Aktuelle Schauspieler-Prominenz i auf dem drögen<br />
Geheimdienst-Set aus den 70ern<br />
verdient ausgesprochen hohe Noten, auch wenn<br />
dieser Film per se alles andere als eine Abfolge<br />
von Effektfeuerwerken ist. Aber gerade in den<br />
ruhigen Szenen können sehr klar von einander<br />
getrennte Geräusche einen hohen Grad an<br />
Räumlichkeit vermitteln. Die Dynamik ist perfekt,<br />
die Synchronisation äußerst stimmig und auch<br />
der Score passt sich gut ein.<br />
Die Bonusabteilung ist vom Umfang her mit etwas<br />
über einer Stunde zwar recht überschaubar,<br />
aber dafür sind die umfangreichen Interviews<br />
sehr interessant und man fi ndet neben kurzen<br />
Featurettes und entfallenen Szenen auch einen<br />
Audiokommentar von Hauptdarstellern und Regisseur<br />
auf der Scheibe.<br />
UWE FUNK<br />
Film 8,5/10<br />
Trocken und hintergründig inszenierter Agententhriller. Ein klasse<br />
aufspielender Gary Oldman auf Maulwurfsuche unter britischen<br />
Geheimdienstbeamten.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Passend zur Stimmung des Plots: Entfärbte, düstere und<br />
verrauschte Bilder bei minimalem Verlust an Details und Schärfe.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2,5/3 1,5/2 1/2<br />
Sehr sauber abgemischt, auch in den vielen ruhigen Szenen<br />
entsteht eine stimmungsvolle Räumlichkeit.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 2/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 71
Film<br />
Serie<br />
Camelot<br />
Abenteuer/Serie<br />
(1. Staffel)<br />
OT: Camelot<br />
L: US, GB J: 2011<br />
V: Universum<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Ciaran Donnelly<br />
D: Eva Green, Jamie<br />
Campbell Bower,<br />
Joseph Fiennes LZ: ca. 10 × 49 min FSK: 16<br />
P: 26 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 08.06.12 × 2 Extras: 3/10<br />
Guinevere ginge eher als König<br />
durch als der Knabe neben ihr<br />
Mittelalter-Serien liegen gerade<br />
schwer im Trend. Die besten<br />
Beispiele hierfür sind Dauerbrenner<br />
wie „Game Of Thrones“, „Merlin –<br />
Die neuen Abenteuer“ sowie<br />
„Borgia“. Aber auch „Die Tudors“<br />
kam relativ gut beim Publikum an,<br />
sodass sich Produzent Michael Hirst<br />
ein Herz fasste und zusammen<br />
mit Chris Chibnall ein neues, wenn<br />
auch sehr ähnliches Serienkonzept<br />
entwarf. Ein Konzept, das ebenso<br />
einen milchbubihaften, sehr jungen<br />
König als Dreh- und Angelpunkt der<br />
Handlung vorsieht. Und natürlich<br />
dürfen die nackten Tatsachen nicht<br />
fehlen, denn „Sex sells“! Doch halt,<br />
man sollte die um die Artus-Sage<br />
rotierende Serie nicht gleich als<br />
simplen Teil einer Modeerscheinung<br />
betrachten. Wie so oft offenbart ein<br />
prüfender Blick manche Qualitäten,<br />
die bei einigen Darstellern wie z. B.<br />
Joseph Fiennes (als Merlin) und Eva<br />
Green (als Morgan) beginnen und<br />
sich über die tollen Landschaftsaufnahmen,<br />
die glamouröse Ausstattung<br />
sowie die atmosphärische<br />
Musik fortsetzen. Schade, dass<br />
Eva Green ist der große Lichtblick dieser Serie, da sie ihrem zwielichtigen<br />
Charakter Morgan etwas Sympathisches, aber auch Gefährliches verleiht<br />
ausgerechnet Hauptdarsteller Jamie<br />
Campbell Bower seiner Rolle kaum<br />
gerecht wird. Da sich die Serie auf<br />
die Entwicklung des jungen Königs<br />
Arthur zum Herrscher konzentriert,<br />
ist sein jugendliches Äußeres nicht<br />
zwingend das Problem. Vielmehr<br />
liegt es an den wenigen sympathischen<br />
Zügen, die seine Figur verkörpert.<br />
Eine zweite Staffel wurde<br />
bislang noch nicht angekündigt. Die<br />
Technik hingegen ist bis auf einen<br />
schwachen Schwarzwert herausragend,<br />
schönere Landschaftsaufnahmen<br />
gibt es auch bei „Game Of<br />
Thrones“ nicht zu bewundern, so<br />
scharf und detailliert sind Arthurs<br />
Ausflüge. Beim Ton hat man im<br />
Serienbereich schon Besseres gehört,<br />
dennoch sind Abmischung<br />
und Klangqualität ohne Makel. FT<br />
Film 6/10<br />
Ideal für einen regnerischen Sonntagnachmittag,<br />
wenn einem die andere Serienkost bereits<br />
ausgegangen ist.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
True Blood<br />
Robin Hood<br />
(4. Staffel) (Staffel 1.2)<br />
Fantasy-Serie<br />
Abenteuer/Serie<br />
OT: True Blood –<br />
Season 4 L: US J: 2011<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 2.0 R: Michael<br />
Lehmann, Scott Winant<br />
u. a. D: Anna Paquin,<br />
Stephen Moyer, Sam<br />
Trammell LZ: 12 × 57 min FSK: 16 P: 30<br />
Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 08.06.12 × 5 Extras: 8,5/10<br />
Warum so eingeschnappt? Jahr vier<br />
ist kein Hit, aber auch nicht übel!<br />
OT: Robin Hood<br />
L: GB J: 2006<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Grame Harper<br />
D: Jonas Armstrong,<br />
Harry Lloyd, Lucy<br />
Griffi ths LZ: 7 × 44 min FSK: 12 P: 23 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.05.12 × 2 Extras: 6/10<br />
Wird Marian den Falschen heiraten?<br />
Oder wird sie Robin treu bleiben?<br />
Runde vier bei „True Blood“. Als<br />
ob man mit rachsüchtigen Vampiren,<br />
aggressiven Werwölfen (bzw.<br />
Werpanthern) und übersinnlichmedial<br />
begabten Schönheiten nicht<br />
schon genug zu tun hätte, bringen<br />
die Macher in der mittlerweile<br />
vierten Jahresstaffel auch noch die<br />
Zauberei an den Start: Ein mysteriöser<br />
Hexenzirkel sucht das ehemals<br />
beschauliche Bon Temps heim<br />
und sorgt für mächtig Wirbel. Damit<br />
platzt das Figurenarsenal so langsam<br />
wirklich aus allen Nähten – man<br />
schaue sich nur mal das interaktive<br />
Archiv „True Blood Lines“ im Bonusmaterial<br />
an. Als Neuling den Überblick<br />
zu behalten, ist da schlichtweg<br />
unmöglich, und selbst für alte Hasen,<br />
die von Anfang an dabei sind,<br />
nicht immer ganz einfach. Die Qualität<br />
der Box ist gewohnt gut: Mit dem<br />
bekannten Pappschuber passt sie<br />
sich nahtlos in die Sammlung ein.<br />
An Bild und Ton hat man wenig verändert,<br />
das markante Korn ist immer<br />
noch präsent.<br />
TW<br />
Film 7/10<br />
„True Blood“ am Scheideweg: Die Hexen kamen<br />
nicht bei allen Fans gut an. Mehr Konzentration<br />
auf die Hauptfi guren wäre wünschenswert.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Die Folgen 7 bis 13 der ersten<br />
Serienstaffel steigern die<br />
Machtanwandlungen des Sheriffs<br />
von Nottingham. Erhöhte Abgaben<br />
zwingen die Bevölkerung zu<br />
heftigem Widerstand. Nottinghams<br />
Schergen wiederum greifen hart<br />
durch und bringen Missgunst und<br />
Leid über das Land. Mit der bevorstehenden<br />
Ankunft des Königs rückt<br />
zudem Marians (Lucy Griffiths)<br />
Vermählung mit dem Fiesling Guy<br />
of Gisborne (Richard Armitage)<br />
näher. Der Fortgang der Serie lässt<br />
Robin und Co. dem Zuschauer zunehmend<br />
ans Herz wachsen. Trotz<br />
der Einfachheit und Linearität der<br />
Handlung sowie der teils unglaubwürdigen<br />
Darstellungsformen der<br />
Action, besitzt die Serie also einen<br />
klaren Sympathiefaktor. Viele Folgen<br />
präsentieren eine unterkühlte<br />
Farbsignatur, dunkle Gemäuer hingegen<br />
werden ausschließlich durch<br />
das warme Licht der Fackeln erhellt.<br />
Dezente Waldgeräusche werten<br />
den 5.1-Mix auf.<br />
FT<br />
Film 6,5/10<br />
Das Team um Robin Hood wird einem<br />
zunehmend sympathischer, sodass die<br />
Abenteuer das passende Fundament besitzen.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: Polyband, Universum, Warner Home Video<br />
72
Serie<br />
Film<br />
Shameless<br />
Drama/Komödie<br />
(1. Staffel)<br />
OT: Shameless<br />
L: US J: 2010<br />
V: Warner Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 2.0 R: John<br />
Wells, Paul Abbott<br />
D: William H. Macy,<br />
Emmy Rossum, Justin<br />
Chatwin LZ: 595 min FSK: 16 P: 44 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 06.07.12 × 2 Extras: 4,5/10<br />
Shameless – schamlos. Das ist<br />
wohl die treffendste Beschreibung<br />
für die Familie Gallagher.<br />
Frank (William H. Macy) und seine<br />
sechs Kinder müssen als Familie in<br />
der Unterschicht über die Runden<br />
kommen, was sich vor allem dann<br />
sehr schwierig gestaltet, wenn der<br />
Familienvater seine Kinder nur fast<br />
so sehr liebt wie den Alkohol, die<br />
Frauen und seinen illegalen Scheck<br />
Fiona (E. Rossum) hält die Familie Gallagher am Laufen und wird von Freunden<br />
und Nachbarn unterstützt, so auch von ihrem Freund Steve (J. Chatwin)<br />
von der Sozialfürsorge. Und so<br />
muss die älteste Tochter Fiona<br />
(Emmy Rossum) die Führung übernehmen<br />
und die Familie am Laufen<br />
halten. Das gelingt meist nicht<br />
nur äußerst kreativ, einfallsreich<br />
und kriminell, sondern gleichzeitig<br />
auch noch mit jeder Menge Spaß.<br />
Gewürzt und abgerundet mit der<br />
richtigen Portion Drama, Gefühl<br />
und Sex ergibt sich daraus eine<br />
äußerst unterhaltsame und mitreißende<br />
Serie, die mit Sicherheit<br />
nicht jedermanns Geschmack treffen,<br />
aber dennoch einige große<br />
Gallagher-Fans hervorbringen wird.<br />
Unglaublich überzeugend und<br />
ebenso amüsant wie bestürzend<br />
ist die darstellerische Leistung<br />
von William H. Macy als alkoholkranker,<br />
nichtsnutziger und völlig<br />
überforderter Familienvater. Auch<br />
die restlichen Gallagher-Darsteller<br />
nehmen den Zuschauer mit reichlich<br />
Authentizität und Charme für<br />
sich ein.<br />
Hinzu kommt eine wirklich schöne<br />
Optik, die mit einer wunderbaren<br />
Schärfe, einem guten Kontrast und<br />
Die Gallaghers: schamlos, chaotisch<br />
und einfach sympathisch<br />
stilistischer Farbgestaltung den<br />
Gesamteindruck der Serie abrundet.<br />
Besonders die dramatischen<br />
Momente werden von einem<br />
sehr stimmungsvollen Soundtrack<br />
unterstützt und auch der restliche<br />
Klang bietet bis auf den stereobedingten<br />
Mangel an Räumlichkeit<br />
keinen Grund zur Kritik. NR<br />
Film 9/10<br />
Schamlos stellen die Gallaghers mit reichlich<br />
schwarzem Humor, Dramatik und Gefühl die<br />
Realität von Sucht und Armut zur Schau.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Spartacus – Blood And Sand<br />
(1. Staffel)<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Warner Home<br />
Serie<br />
OT: Spartacus: Blood &<br />
Sand L: US J: 2010<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DD 5.1<br />
R: Steven S. De<strong>Knight</strong><br />
D: Lucy Lawless, Andy<br />
Whitfi eld, Peter<br />
Mensah LZ: 13 × 55 min FSK: 18 P: 49 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 06.07.12 × 4 Extras: 6,5/10<br />
Blood And Sex … ach nein, Sand<br />
war ja die zweite Komponente<br />
Zack Snyders „300“ hat es vorgemacht<br />
und nun gibt es die<br />
massiven Zeitlupenmassaker zwischen<br />
testosterongebeutelten Superkriegern<br />
auch in Serienform,<br />
zumindest was den visuellen Stil<br />
angeht. In insgesamt 13 Episoden,<br />
die je 55 Minuten umfassen, wird<br />
die Geschichte des Aufstandes an<br />
einer römischen Gladiatorenschule<br />
bis zum historischen Event der Sklavenbefreiung<br />
erzählt. Viel Gehaltvolles<br />
passiert in dieser Zeitspanne<br />
eigentlich nicht, weshalb der Protagonist<br />
Spartacus (hier noch vom<br />
2011 verstorbenen Andy Whitfield<br />
gespielt) viele blutige Kämpfe,<br />
so einige dünne Dialoge und ein<br />
klassisches Drama um seine Frau<br />
durchleben muss, bevor der Übergang<br />
zur zweiten Staffel angedeutet<br />
wird. Platz für nackte Tatsachen<br />
wurde diesem Circus Maximus<br />
ebenfalls eingeräumt, weshalb sich<br />
im Übrigen männliche „Xena“-Fans<br />
auf ein paar freizügigere Momente<br />
der inzwischen über 40-jährigen<br />
Lucy Lawless freuen dürfen. Der<br />
größte Pluspunkt der Serie liegt<br />
Eine zweite Staffel wurde bereits im TV ausgestrahlt und die Prequel-Serie<br />
„Spartacus: Gods Of <strong>The</strong> Arena“ gibt es ab dem 14. September auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
eindeutig bei der Technik. Durch die<br />
künstliche Studiobedingung vor den<br />
Greenscreens und die hochaktuelle<br />
Kameratechnologie ist die (sehr<br />
sterile) Optik schlicht und ergreifend<br />
atemberaubend. Kontrast und<br />
Schärfe erreichen eine regelrechte<br />
Perfektion. Die Farben sind wie in<br />
„300“ fast monochrom, je nach<br />
Ambiente entweder extrem warm<br />
oder völlig unterkühlt. Das seichte<br />
Bildrauschen bleibt dezent im Hintergrund.<br />
Außer bei der Räumlichkeit<br />
trifft es auch der Ton ganz<br />
gut. Das Verhältnis zwischen den<br />
Effektebenen, der Musik und den<br />
Dialogen ist ausgeglichen, während<br />
die Dynamik den unmenschlichen<br />
Actionszenen, in denen Körpermassen<br />
aufeinander prallen, den<br />
nötigen Energieschub verleiht. FT<br />
Film 6,5/10<br />
Spannende Cliff hanger geben der Serie ihren<br />
Weiterschauwert. Metzeleien und Klischee -<br />
dialoge machen sie zum modernen „Herkules“.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 73
Film<br />
Serie<br />
Sherlock<br />
Thriller-Serie<br />
(2. Staffel)<br />
OT: Sherlock<br />
L: GB J: 2012<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Paul McGuigan<br />
D: Benedict<br />
Cumberbatch, Martin<br />
Freeman LZ: 3 × 90 min FSK: 12 P: 21 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 29.05.12 × 2 Extras: 5/10<br />
Mit Lara Pulver kommt sogar eine<br />
Prise Erotik ins „Sherlock“-Universum<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Sherlock (2. Staffel)<br />
Endlich ist sie da, die zweite<br />
Staffel des Holmes der Neuzeit,<br />
und mit ihr die drei berühmtesten<br />
Fälle des Meisterdetektivs mit leichten<br />
Modifikationen: „Ein Skandal in<br />
Belgravia“, „Die Hunde von Baskerville“<br />
sowie „Der Reichenbachfall“.<br />
Ähnlich der ersten Staffel sind alle<br />
Folgen in sich abgeschlossene, cineastische<br />
Erlebnisse, die sich von<br />
der Liebe, über die Angst bis zum<br />
Tod je einem existenziellen <strong>The</strong>ma<br />
widmen. Folge eins präsentiert die<br />
einzige Frau, die Sherlock (Benedict<br />
Cumberbatch) je um ihren kleinen<br />
Finger wickeln konnte: Irene Adler<br />
(Lara Pulver) ist mit allen Wassern<br />
gewaschen, sozusagen ein verbrecherisches<br />
Genie, das spielend an<br />
Holmes IQ heranreicht. Als Domina<br />
hat sie außerdem noch ganz andere<br />
Qualitäten, die dem Meisterdetektiv<br />
den Zugang zu seiner sonst so unfehlbaren<br />
Logik verwehren. Ein urkomischer<br />
Kampf der Geschlechter,<br />
der so viel Spaß macht, wie noch<br />
keine Folge zuvor! Die Baskerville-<br />
Hunde der zweiten Episode spielen<br />
wiederum mit Holmes verborgenen<br />
Benedict Cumberbatch und Martin Freeman knüpfen nahtlos an die famose<br />
erste Staffel an und sorgen als gewitzte Spürnasen für beste Unterhaltung<br />
Ängsten – in der letzten Folge<br />
wartet erneut Jim Moriarty (Andrew<br />
Scott) auf seinen Lieblingswidersacher,<br />
um ihn in jedweder Hinsicht<br />
„abstürzen“ zu lassen. Insgesamt<br />
ein äußerst wendungsreiches Staffelfinale,<br />
dessen Ende das Warten<br />
auf die dritte Season fast unerträglich<br />
macht.<br />
Der große Erfolg der ersten Season<br />
trägt offenbar Früchte, die sich nur<br />
positiv auf die vorliegenden Episoden<br />
auswirken. Es gibt mehr stimmungsvolle<br />
Kameraspielereien,<br />
mehr analoge Spezialeffekte und<br />
natürlich herausragende Geschichten,<br />
die mit allergrößtem Respekt<br />
vor Arthur Conan Doyles berühmter<br />
Vorlage und mit genau dem richtigen<br />
Sinn für Tempo und Spannung<br />
modernisiert wurden. FT<br />
Film 10/10<br />
Sie wollen eine Steigerung zur fast perfekten<br />
ersten Staff el? Hier ist sie! Rasanter,<br />
intelligenter und schlagfertiger als jemals zuvor.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Doctor Who (Staffel 5.2)<br />
Breaking Bad (4. Staffel)<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
de Ende der Welt an – Spannung<br />
takulären Finale nähert. An der für<br />
Ton<br />
und Witz sind also garantiert. Wie bei<br />
eine Serie hohen Bildqualität hat<br />
Ton 8/10<br />
Science-Fiction/Serie<br />
OT: Doctor Who<br />
L: GB J: 2012<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA5.1<br />
R: Jonny Campbell u. a.<br />
D: Matt Smith, Karen<br />
Gillan LZ: 6 × 47 min<br />
FSK: 12 P: 29 Euro W-Cover: nein<br />
Thriller-Serie<br />
OT: Breaking Bad<br />
L: US J: 2011<br />
V: Sony Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1<br />
R: Vince Gilligan u. a.<br />
D: Bryan Cranston,<br />
Aaron Paul, Anna<br />
Gunn LZ: 13 × 47 min FSK: 16 P: 30 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
Breaking Bad (4. Staffel)<br />
VÖ: 29.05.12 × 3 Extras: 8,5/10<br />
Ganz gleich in welcher Epoche:<br />
Doctor Who schaut nach dem Rechten VÖ: 06.06.12 × 1 Extras: 6/10<br />
Jeder hat sein Kreuz zu tragen, speziell<br />
im knallharten Drogenmilieu<br />
T E<br />
eil zwei der fünften „Doctor der Vorgängerbox sind Bild und Ton s ist schon interessant, wie viele sich im Vergleich zu den Vorgänger-<br />
Who“-Staffel kommt ebenfalls als für eine Serie äußerst ansehnlich. Staffeln ein krebskranker Protagonist<br />
Seasons nicht viel verändert, außer,<br />
Fanedition auf den Markt. Mitsamt<br />
dem Booklet (ein Führer durchs<br />
„Whoniverse“) und einer Bonusdisc<br />
macht das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set eine richtig<br />
gute Figur. Da dürfen sich Science-<br />
Fiction Fans auf unbeschwerten<br />
Die CGI-Monster stechen aufgrund<br />
ihrer sterilen Natur und wegen des<br />
künstlich wirkenden Renderings<br />
nach wie vor aus den scharfen Realaufnahmen<br />
heraus. Bildrauschen<br />
gibt es besonders in dunkleren Szenen<br />
überleben kann, wenn seine<br />
Serie Erfolg hat. Innerhalb der letzten<br />
drei Staffeln (die es ebenfalls<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt) durchlebte der<br />
Chemiker Walt eine extreme Wandlung<br />
zum ausgebufften Gangster.<br />
dass der Kontrast nun mehr Details<br />
zulässt, in seiner übermäßigen<br />
Intensität also etwas heruntergefahren<br />
wurde. Die Farben schwanken<br />
zwischen überbelichtet kalt und<br />
übersättigt warm, je nachdem, wo<br />
Serien-Luxus freuen. Das Highlight<br />
zu „bewundern“.<br />
FT Hauptdarsteller Bryan Cranston, der die Handlung gerade spielt. FT<br />
der insgesamt sechs Episoden dürfte<br />
ein Treffen mit dem zu seiner Zeit<br />
Bad“ sogar mitproduziert, hat hier<br />
seit der vierten Staffel „Breaking<br />
Film 8,5/10<br />
Film 9/10<br />
Es hat seinen Grund, warum so viele britische<br />
Bryan Cranston erreicht mit der Darstellung des<br />
erfolglosen Maler Vincent van Gogh<br />
seine Paraderolle gefunden. Staffel<br />
Stars in „Doctor Who“ auftreten. Auf der Insel<br />
zwiegespaltenen Chemielehrers den<br />
(Tony Curran) sein. Dessen Bild gehört der Doctor zum Pfl ichtprogramm. vier ist übrigens die ereignisreichste,<br />
Meistergrad als Schauspieler.<br />
da sich der Psychokrieg zwi-<br />
kündigt nämlich die Zerstörung von<br />
Technik 7/10<br />
Doctor Whos (Matt Smith) Zeitmaschine<br />
schen Walt und Drogenboss Gus<br />
Technik 8,5/10<br />
sowie das kurz bevorstehen-<br />
Bild 7/10 (Giancarlo Esposito) seinem spek-<br />
Bild<br />
9/10<br />
Bilder: Polyband, Sony Pictures<br />
74
Serie<br />
Film<br />
Sanctuary – Wächter der Kreaturen<br />
Bilder: Koch Media<br />
Fantasy/Serie<br />
OT: Sanctuary L: CA J: 2008 V: Koch Media<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Martin Wood u. a.<br />
D: Amanda Tapping, Robin Dunne, Christopher Heyerdahl<br />
LZ: 592 min FSK: 16 P: 25 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 8/10<br />
Es gibt sie wirklich, Monster und Mutanten,<br />
die nichts anderes sind als missverstandene<br />
Kreaturen. Gentechnolgie, Umweltverschmutzung<br />
oder einfach nur die Launen der Natur haben die<br />
unterschiedlichsten Wesen hervorgebracht, die<br />
der Mensch in seiner Ignoranz einfach nur als abnormal<br />
klassifiziert. Ausnahmen wie Doktor Helen<br />
Magnus (Amanda Tapping aus der Serie „Stargate –<br />
SG1“) und ihr Sanctuarium-Team sind daher selten.<br />
Jene haben es sich zur Aufgabe gemacht, die<br />
Kuriositäten des Lebens ausfindig zu machen, zu<br />
erforschen und ihnen eine Zufluchtsmöglichkeit<br />
zu bieten. Ähnlich wie bei den „X-Men“ versammeln<br />
sich in Magnus’ Schloss alle möglichen<br />
Wesen, die sich vor dem Unverständnis der Menschen<br />
fürchten und denen es nichts ausmacht,<br />
vom Wissenschaftsteam begutachtet zu werden.<br />
Um die Räumlichkeiten weiter zu füllen, begeben<br />
sich die Forscher an die ungewöhnlichsten Plätze,<br />
Das Team um Dr. Magnus (A. Tapping) setzt sich<br />
auch mal aus gefährlichen Individuen zusammen<br />
an denen merkwürdige Vorkommnisse bezeugt<br />
wurden. Während ihrer Arbeit treffen sie u. a.<br />
auf gefährliche Riesenschlangen, Vampire oder<br />
Elementarwesen – quasi ein Panoptikum, was<br />
allein schon ausreichen könnte, um die Zuschauer<br />
bei Laune zu halten. Im Mittelpunkt steht aber<br />
vor allem die Problembewältigung, mit der sich<br />
Kriminal-Psychologe Dr. Will Zimmermann (Robin<br />
Dunne ) herumschlagen muss. Feingefühl und Mut<br />
sind seine größten Waffen. Manchmal gehört aber<br />
auch eine große Portion Glück sowie ein durchschlagkräftiger<br />
Bigfoot (Christopher Heyerdahl)<br />
dazu, der Lebensgefahr zu entkommen.<br />
Willkommen im neuen Zuhause<br />
Die Serie des „Stargate“-Schöpfers Damian<br />
Kindler baut auf bewährte Konzepte, wie z. B.<br />
dem Monster der Woche, einem bebrillten<br />
Sympathieträger als Identifi kationsfi gur (irgendwelche<br />
Assoziationen zu Dr. Daniel Jackson aus<br />
„Stargate“ oder zu Harry Potter?) sowie einer<br />
geheimnisvollen, scheinbar über den Dingen<br />
stehenden Protagonistin. Einige Motive wirken,<br />
als wären sie direkt einem X-Men-Comic entsprungen<br />
(z. B. der Mutantenjunge in der Kanalisation),<br />
ebenso wie einige Rollen innerhalb der<br />
Gruppe. Demnach trägt „Sanctuary“ einige sehr<br />
positive Züge in sich, die auch die Superhelden-<br />
Comic-Serie so beliebt machte. <strong>The</strong>men wie<br />
Toleranz vor Andersartigem und Gleichheit vor<br />
dem Gesetz sind hier der Regelfall. Aber auch<br />
die Frage nach der Hilfe bzw. der Heilung steht<br />
im Raum. Wer sagt eigentlich, dass es besser<br />
sei, fremdartige Kreaturen menschenähnlich zu<br />
machen oder sie gar wegzusperren, nur weil sie<br />
nicht in das menschliche Gesellschaftssystem<br />
passen? Aus einiger Entfernung betrachtet ist die<br />
Inszenierung sowie die Dialogregie tatsächlich an<br />
die Simplizität amerikanischer Heldencomics angelehnt.<br />
Hierdurch und wegen der permanenten<br />
Greenscreen-Aufnahmen (viele der Schauplätze<br />
sind am Computer entstanden, insbesondere<br />
das Sanctuarium) entrückt die Serie der Realität<br />
des Zuschauers. Sie siedelt sich ganz klar<br />
in einer theatralischen Fantasy-Welt an, die nur<br />
in Grundsätzen der Gegenwartswelt von heute<br />
entspricht. Das Publikum muss also zunächst die<br />
Videospielwelt à la „Van Helsing“ akzeptieren, bevor<br />
es sich entspannt den Abenteuern mit nicht<br />
minder künstlichen Kreaturen hingeben kann. Ist<br />
diese Hürde bewältigt, so lullen einen die Episoden<br />
mit zahlreichen Beziehungskonstrukten und<br />
gefährlichen Situationen ein.<br />
Künstliche Welt<br />
Als Folge der mannigfaltigen Greenscreen-Aufnahmen<br />
sind die Konturen der Figuren meist<br />
verwaschen und das Kontrastverhältnis erscheint<br />
durch das Kunstlicht niedriger als bei den Realaufnahmen.<br />
Das Bildrauschen ist szenenabhängig,<br />
in den meisten Fällen aber nahezu abwesend.<br />
Folgt die Kamera den Protagonisten<br />
in den Untergrund tritt das Rauschen hingegen<br />
stark hervor. Die Farben werden nicht immer<br />
natürlich wiedergegeben, was an den häufi gen<br />
Verfremdungen und Anpassungen liegt. Für die<br />
Ohren gibt es einen angenehmen Audiomix mit<br />
ein paar kleineren Effekten, aber ohne überladene<br />
Actionmomente. Die Dynamik leistet keine<br />
Höhenfl üge und auch der Klang nutzt nicht das<br />
volle Soundspektrum aus. Alles in allem also ein<br />
angemessenes Stück Technik für eine Fernsehserie.<br />
Alle bisherigen drei Staffeln kommen am<br />
29. Juni als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auf den deutschen Markt und<br />
bieten hohe Qualitätsstandards was Aufmachung<br />
und Bonus-Präsentation (z. B. Staffel eins mit weit<br />
über 2 Stunden Extras) angeht.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 6/10<br />
Von den Kreaturen und Monstern her kann alles in dieser Serie<br />
passieren, die jeweiligen Dramen hingegen bleiben milde,<br />
altbewährte Kost.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Die CGI-Gebilde wirken schärfer, zehren also von der höheren<br />
Aufl ösung. Kontrast und Farben wirken zu schwach.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Es ist der klassische, frontlastige Audiomix für TV-Serien, der<br />
darüber hinaus ein paar kleinere Eff ekte vermittelt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1/3 1/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 75
Film<br />
50 Jahre James Bond<br />
50 Jahre Bond:<br />
Der Countdown läuft: Am 1. November fällt in unseren Kinos der Startschuss für Bond<br />
Nummer 23 – „Skyfall“. Warum der Film lange auf der Kippe stand und was uns im mittlerweile<br />
dritten Auftrag von Daniel Craig erwarten könnte, erfahren Sie bereits hier und jetzt!<br />
76
50 Jahre James Bond Film<br />
Wie man sieht, lässt es auch der neueste Teil der Reihe wieder ordentlich krachen. Und damit Bond<br />
seine geliebte Walther gegen solch großkalibriges Gerät tauscht, muss schon einiges passieren!<br />
Das ist ja gerade noch mal gut gegangen für<br />
den berühmtesten Geheimagenten der Welt:<br />
Noch vor zwei Jahren schien es alles andere<br />
als sicher, dass „007“ passend zum 50-jährigen<br />
Kinojubiläum der Reihe 2012 sein nächstes Leinwandabenteuer<br />
bestreiten würde. Die Produktion<br />
stand für volle zwölf Monate still, da die hauptverantwortlichen<br />
Metro-Goldwyn-Mayer-Studios<br />
kurz vor dem Bankrott waren und nur durch<br />
eine aufwendige und radikale Umstrukturierung<br />
gerettet werden konnten. Die traditionsreiche<br />
englische Filmschmiede Eon Productions, die<br />
sich seit „James Bond jagt Dr. No“ im Jahre 1962<br />
ausschließlich der Produktion der 007-Reihe<br />
widmet, trieb den Streifen nach dieser unfreiwilligen<br />
Zwangspause wieder kräftig voran. Das<br />
inzwischen offiziell unter dem Namen „Skyfall“<br />
gehandelte Projekt firmierte nun unter der Ägide<br />
von MGM, Sony Pictures sowie Columbia Pictures<br />
Industries und stand mit einem garantierten Budget<br />
von 150 Millionen Dollar (ein Viertel weniger<br />
als der direkte Vorgänger „Ein Quantum Trost“)<br />
wieder auf sicheren Beinen. Jetzt bleibt nur zu<br />
hoffen, dass die Ergebnisse an den Kinokassen<br />
ähnlich zuverlässig sind wie in der Vergangenheit,<br />
und die Zukunft des smarten und toughen MI6-<br />
Agenten ist endgültig gesichert!<br />
Die magische 23: Skyfall<br />
Die Dreharbeiten zu „Skyfall“ begannen am 7. November<br />
2011. Locations, die für die Außendrehs<br />
ausgesucht wurden, umfassten – ganz in der<br />
kosmopolitischen Tradition des Franchise – unter<br />
anderem London, Istanbul und Shanghai. Regisseur<br />
Sam Mendes, dessen eher vom klassischen<br />
Filmdrama kommender Inszenierungsstil für viel<br />
frischen Wind im Bond-Universum sorgen dürfte,<br />
bringt gleich seinen Stammkomponisten Thomas<br />
Newman mit an Bord, mit dem er schon bei<br />
„Jarhead“, „Road To Perdition“ und seinem Opus<br />
magnum „American Beauty“ erfolgreich zusammengearbeitet<br />
hat. Auch das ist eine willkommene<br />
neue Farbe, die „Skyfall“ sicherlich bereichern und<br />
zu einem etwas anderen Bond machen dürfte.<br />
Dennoch muss niemand Angst haben, dass die<br />
Action und das Geheimagenten-Flair zu kurz kommen:<br />
An den Grundfesten, die James Bond ausmachen,<br />
wird nicht gerüttelt, das machte spätestens<br />
der erste, sehr gelungene Teaser-Trailer klar.<br />
Als besonderes Bonbon zum 50. Geburtstag wird<br />
„Skyfall“ im Übrigen der erste Bond sein, von<br />
dem eine spezielle IMAX-Version angefertigt wird.<br />
Dabei wird das abgedrehte Material noch einmal<br />
digital remastered, um den hohen Standards der<br />
IMAX-Kinos in Sachen Bildformat und Qualität in<br />
vollem Umfang zu entsprechen.<br />
Ihr Auftrag, 007!<br />
Stärker als je zuvor üben sich die Macher, Schauspieler<br />
und Geldgeber in Sachen Story in Geheimniskrämerei.<br />
Kaum ein bestätigtes Detail<br />
über die Handlung von „Skyfall“ drang bisher<br />
an die Öffentlichkeit – dafür treiben die<br />
Spekulationen im Internet und die leidenschaftlichen<br />
Diskussionen in den Fan-<br />
Foren die schönsten Blüten. Als sicher gilt<br />
bisher nur, dass Judi Dench bei ihrem mittlerweile<br />
siebten Auftritt als MI6-Chefi n „M“<br />
eine ganz entscheidende Rolle zukommt:<br />
Die Schatten ihrer Vergangenheit holen sie<br />
ein, gefährden die Zukunft des britischen<br />
Geheimdienstes und stellen ihr Verhältnis zu<br />
ihrem „Lieblingsagenten“ 007 auf eine harte<br />
Zerreißprobe. Erstmals seit dem Einstieg von<br />
Daniel Craig gibt es wieder einen echten „Q“<br />
(Ben Wishaw), der die Speerspitze des MI6 mit<br />
allerlei nützlichen Gadgets versorgt, die ihm im<br />
Kampf gegen seine Widersacher behilfl ich sein<br />
könnten. Der große Gegenspieler in „Skyfall“ wird<br />
auf den klangvollen Namen Raoul Silva hören<br />
und wurde mit dem spanischen Superstar Javier<br />
Bardem sowohl prominent als auch schauspielerisch<br />
äußerst vielversprechend besetzt.<br />
Freund oder Feind?<br />
Weitere neue Charaktere sind Ralph Fiennes<br />
als Gareth Mallory (dessen Rolle als Dienstaufsichtsbeamter,<br />
der beim MI6 nach dem Rechten<br />
sehen soll, sich verdächtig nach dem üblichen<br />
Doppelagenten anhört, der früher oder später<br />
sein wahres Gesicht offenbart und die Seiten<br />
wechselt) sowie „Bond-Girl“ Naomie Harris als<br />
Junior-Agentin Eve, die in einem engen Lehrer-<br />
Schüler-Verhältnis zu 007 zu stehen scheint<br />
(was den üblichen Ausfl ug ins Schlafzimmer<br />
allerdings keinesfalls ausschließen dürfte).<br />
Sie sehen also: Für genügend Konfl iktpotenzial,<br />
Bedrohungen und Reibungspunkte unter<br />
den spannenden Charakteren ist im Skript von<br />
„Skyfall“ schon einmal bestens gesorgt. Jetzt bitte<br />
nur noch jede Menge zünftige Action und Verfolgungsjagden,<br />
atemberaubende Schleicheinlagen<br />
und die herrlich düstere Grundstimmung des<br />
Teasers über die gesamte Laufzeit (inklusive staubtrockener<br />
Humoreinlagen natürlich!) durchgehalten<br />
– und uns erwartet ein weiterer Volltreffer in<br />
der langen und ruhmreichen Kinokarriere von Ian<br />
Flemings zeitlosem Geniestreich. Auf die nächsten<br />
50 Jahre, Mister Bond!<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Sony Pictures<br />
Dame Judi Dench könnte als Geheimdienstchefin „M“ die große Überraschung<br />
des Filmes werden – wird es ihr letzter Auftritt werden?<br />
„Klappe, die erste, und ... Action!“ – Daniel Craig hat bei den Dreharbeiten<br />
zu seinem dritten Bond immer noch sichtlich Spaß an seiner Aufgabe<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 77
Film<br />
Retro<br />
Vier im roten Kreis<br />
Thriller<br />
OT: Le Cercle Rouge L:<br />
FR, IT J: 1970<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Jean-Pierre Melville<br />
D: Alain Delon, Gian<br />
Maria Volonté, Yves<br />
Montand LZ: 140 min FSK: 16 P: 20 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 03.05.12 × 1 Extras: 8,5/10<br />
Die Polizei ist dem flüchtigen Mörder<br />
Vogel auf der Spur<br />
Die Studiocanal-Collection hat<br />
es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
einige der besten, schönsten und<br />
anspruchsvollsten Meisterwerke der<br />
Filmgeschichte neu einzuscannen,<br />
Bild und Ton digital zu überarbeiten<br />
und in dieser Collection auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu veröffentlichen. Einer<br />
dieser Klassiker ist Jean-Pierre Melvilles<br />
Gangster-Thriller „Vier im roten<br />
Kreis“ von 1970, der aktuell nun<br />
auch Bestandteil der <strong>Blu</strong>-Cinemathek-Reihe<br />
geworden ist. Wie üblich<br />
geht es ums große Geld und um<br />
mehrere Verbrecher, die ein Stück<br />
vom großen Kuchen abhaben wollen.<br />
Dreh- und Angelpunkt ist der<br />
Kleinganove Corey (Alain Delon),<br />
der einen Juwelendiebstahl plant<br />
und diesen mit einigen dubiosen<br />
Gestalten wie dem Mörder Vogel<br />
(Gian Maria Volonté) und dem<br />
Scharfschützen Jansen (Yves Montand)<br />
durchzieht. Das besondere<br />
an diesem Film sind die wenigen<br />
Dialoge sowie die Tatsache, dass<br />
die Musik ausschließlich aus Primärquellen<br />
stammt. Der Zuschauer bekommt<br />
also nur das zu hören, was<br />
Ex-Cop und Scharfschütze Jansen (Yves Montand) hat Schwierigkeiten mit<br />
dem Alkohol, der unter anderem seine Zielgenauigkeit beeinflusst<br />
auch die Filmfiguren wahrnehmen.<br />
Wird Musik eingeblendet, so ist die<br />
Band in der Szenerie enthalten,<br />
was eine interessante Form des<br />
Realismus erzeugt. Mit einem weitestgehend<br />
sauberen Bild kann die<br />
Restauration als geglückt bezeichnet<br />
werden. Das über 40 Jahre alte Material<br />
hat eine angemessene Schärfe,<br />
einen tiefen Schwarzwert mit<br />
gutem Kontrast und nur gelegentlichem<br />
Bildrauschen in dunkleren<br />
Szenen. Die Farben besitzen eine<br />
Tendenz zum Braunen und sind<br />
auch sonst getrübt. Das sorgfältig<br />
zusammen geführte Bonusmaterial<br />
ist ein großes Plus für die Scheibe.<br />
Ob 21-minütige Einführung, 76-minütiges<br />
Making-of oder die 3 Videokommentare<br />
– jeder Beitrag führt<br />
Sie näher ans Werk heran. FT<br />
Film 7/10<br />
Ein Gangster-Trio vor einem Coup. Möge der<br />
Zufall über das Gelingen entscheiden, eine der<br />
größten Inszenierungs-Mythen überhaupt.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 4/10<br />
Die Seven-Ups<br />
Beim Sterben<br />
ist jeder<br />
der Erste<br />
Thriller<br />
Abenteuer/Drama/Horror<br />
OT: <strong>The</strong> Seven-Ups<br />
L: US J: 1973<br />
V: Koch Media<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 1.0<br />
R: Philip D‘Antoni<br />
D: Roy Scheider, Tony<br />
Lo Bianco, Jerry Leon<br />
LZ: 103 min FSK: 16 P: 13 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 08.06.12 × 1 Extras: 2,5/10<br />
Roy Scheider als zwielichtiger Leiter<br />
der Seven-Ups-Spezial-Einheit<br />
OT: Deliverance<br />
L: US J: 1972<br />
V: Warner Home Video<br />
B: VC-1, 2.40 : 1<br />
T: Dolby Digital 1.0,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
R: John Boorman<br />
D: Jon Voight, Burt<br />
Reynolds, Ned Beatty LZ: 109 min FSK: 16<br />
P: 16 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 22.06.12 × 1 Extras: 7/10<br />
Die Ruhe vor dem Sturm: Burt Reynolds<br />
machte der Film zum Star<br />
Roy Scheider kennen die meisten<br />
noch aus „Der weiße Hai“. Dass<br />
er aber in einer Art „Mission Impossible“<br />
mitspielte, ist nur wenigen<br />
bekannt. Als Teamleiter einer speziellen<br />
Polizeiabteilung sucht er in<br />
„Die Seven-Ups“ nach dem Mörder<br />
seines Kollegen und schreckt dabei<br />
auch nicht vor dreckigen Methoden<br />
zurück. Obwohl er im Fahrwasser<br />
der damaligen Agentenserien<br />
schwimmt, merkt man dem Film die<br />
von Regisseur Philip D‘Antoni verschuldete<br />
Unbeholfenheit deutlich<br />
an. Nahezu jede Musikeinblendung<br />
suggeriert eine atemlose Spannung,<br />
auch, wenn eigentlich gar nichts<br />
passiert. Dennoch gibt es einige<br />
unverkennbare Inspirationen aus<br />
Filmen wie „Bullit“ und „<strong>The</strong> French<br />
Connection“, die D’Antoni im Übrigen<br />
mitproduzierte.<br />
Dem über 40 Jahre alten Bild kann<br />
man sein enormes Rauschen und<br />
die blassen Farben vorwerfen, der<br />
Mono-Sound hat zudem auch<br />
schon bessere Tage erlebt. FT<br />
Film 6/10<br />
Klassischer Cop-Thriller, gute Besetzung und<br />
verzeihbare Anfängerfehler. An bekanntere<br />
Genrevertreter reicht er trotzdem nicht heran.<br />
Technik 3/10<br />
Bild 4/10<br />
Ton 2/10<br />
Vier Männer stürzen sich ins<br />
Abenteuer und wollen per Kanu<br />
den reißenden Chattooga-Fluss an<br />
der amerikanischen Ostküste hinunterfahren.<br />
Bei einem Zwischenstopp<br />
fallen sie zwei aggressiven Hinterwäldlern<br />
in die Hände: Die Situation<br />
gerät außer Kontrolle, es kommt zu<br />
einer drastischen Vergewaltigung,<br />
zum Totschlag in Notwehr. John<br />
Boormans packende Aussteigerballade<br />
von 1972 hat bis heute nichts<br />
von ihrer schockierenden Wirkung<br />
verloren. Wie aus einem männlichnaiven<br />
„Zurück-zur-Natur“-Impuls<br />
hier auf einen Schlag der nackte<br />
Kampf ums Überleben wird, ist<br />
schlichtweg meisterhaft gespielt<br />
und inszeniert. In der eigens für die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> produzierten Dokumentation<br />
„Die Darsteller erinnern sich“<br />
kommen Burt Reynolds, Jon Voight<br />
und seine Mitstreiter ausführlich<br />
zu Wort und lassen einen ähnlich<br />
wie der gute Audiokommentar tief<br />
eintauchen in die Entstehungsgeschichte<br />
des Films.<br />
TW<br />
Film 8/10<br />
Der Urvater des „Hillbilly-Horrors“ lehrt einen<br />
auch heute noch mühelos das Fürchten: Selten<br />
war das Hinterland der USA so unheimlich!<br />
Technik 4,5/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 4/10<br />
Bilder: Koch Media, Studiocanal, Warner Home Video<br />
78
Retro<br />
Film<br />
Forever Marilyn<br />
Klassiker<br />
OT: Marilyn Monroe<br />
Collection L: US<br />
J: 1950 – 1961<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home B: Diverse<br />
T: Diverse R: H.<br />
Hawks, B. Wilder u. a.<br />
D: Marilyn Monroe,<br />
Jack Lemmon, Clark Gable LZ: 755 min FSK:<br />
16 P: 52 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 20.07.12 × 7 Extras: 4/10<br />
Mit ihrem einzigartigen Sexappeal<br />
wird Monroe schnell zu einer Ikone<br />
Pünktlich zum 50. Todestag von<br />
Marilyn Monroe veröffentlicht<br />
20th Century Fox Home eine <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Sammelkollektion<br />
mit sieben<br />
Filmen des Superstars. Darunter<br />
fünf Titel, die zum ersten Mal auf<br />
dem HD-Medium zu sehen sind.<br />
Noch heute gilt Marilyn Monroe<br />
durch ihren einzigartigen Sexappeal<br />
als Popikone, Kultfigur und Filmlegende,<br />
sodass sie verdientermaßen<br />
schon zu Lebzeiten den Status<br />
eines Weltstars genießen durfte.<br />
Die Kollektion enthält die beiden<br />
Musicals „Blondinen bevorzugt“<br />
und „Rhythmus im <strong>Blu</strong>t“, den Western<br />
„Fluss ohne Wiederkehr“ sowie<br />
die wunderbar amüsanten Komödien<br />
„Wie angelt man sich einen<br />
Millionär?“ und „Das verflixte 7.<br />
Jahr“. Selbstverständlich befindet<br />
sich in der Box auch der Klassiker<br />
unter den Lustspielfilmen „Manche<br />
mögen’s heiß“, in dem Monroe<br />
an der Seite von Tony Curtis und<br />
Jack Lemmon spielt und ihr bekanntestes<br />
Lied „I Wanna Be Loved<br />
By You“ zum Besten gibt. Last,<br />
but not least darf natürlich ihr<br />
Die hübsche Blondine konnte auch zauberhaft singen. Die meisten ihrer<br />
Songs gelten heute als Evergreens<br />
letzter vollendeter Film „Misfits –<br />
Nicht gesellschaftsfähig“ in der<br />
Sammlung nicht fehlen, in dem<br />
sie noch einmal ihr großes schauspielerisches<br />
Können unter Beweis<br />
stellen konnte, bevor sie 1962 verstarb.<br />
Sämtliche Monroe-Klassiker<br />
sind mit formidabler Musik unterlegt,<br />
die heutzutage als Evergreens<br />
gelten. Die Dialoge sind gut verständlich<br />
auf die Front abgemischt,<br />
während bei den Musical-Passagen<br />
auch die hinteren Lautsprecher für<br />
die wohlige Räumlichkeit sorgen.<br />
Das hohe Alter von über 50 Jahren<br />
hört und sieht man den Streifen,<br />
die zum Großteil im Cinemascope-<br />
Verfahren gedreht wurden, kaum<br />
an. Allerdings könnten die warmen<br />
Brauntöne in einigen Szenen etwas<br />
mehr Kontrast vertragen. LF<br />
Film 8/10<br />
Alle Filme der Popikone, Kultfi gur und Filmlegende<br />
in einer Box. Wer ein echter Marilyn-<br />
Monroe-Fan ist, wird diese Box lieben!<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Gestern, heute & morgen<br />
Charade<br />
Drama/Romanze<br />
Krimikomödie<br />
OT: Ieri, Oggi, Domani<br />
L: IT, FR J: 1963<br />
V: Marlo Media GmbH<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Vittorio De Sica<br />
D: Sophia Loren,<br />
Marcello Mastroianni,<br />
Lino Mattera LZ: 119 min FSK: 12 P: 9 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 01.06.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Sophia Loren hoch drei: Die schöne<br />
Römerin glänzt in einer Dreifachrolle<br />
OT: Charade L: US<br />
J: 1963 V: Concorde<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />
2.0 R: Stanley Donen<br />
D: Audrey Hepburn,<br />
Cary Grant, Walter<br />
Matthau LZ: 114 min<br />
FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 19.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Cary Grant und Audrey Hepburn<br />
harmonieren einfach prächtig<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Concorde Home, Marlo Media GmbH<br />
Eines der Traumpaare der<br />
1960er Jahre, Sophia Loren<br />
und Marcello Mastroianni, brilliert<br />
in diesem romantischen Drama von<br />
Vittorio De Sica. Für „Gestern, heute<br />
und morgen“ erhielt er seinen zweiten<br />
Oscar ® , diesmal für den besten<br />
fremdsprachigen Film des Jahres<br />
1963. In drei nicht näher miteinander<br />
verknüpften Episoden wird die<br />
Rolle der Frau in drei unterschiedlichen<br />
Zeitepochen der italienischen<br />
Geschichte gezeigt. Da gibt es z. B.<br />
die junge Adelina, die einer Gefängnisstrafe<br />
aufgrund ihrer Schulden<br />
nur dann entgehen kann, wenn sie<br />
möglichst schnell schwanger wird –<br />
was ihren Ehemann doch unter<br />
enormen Erwartungsdruck setzt.<br />
Die anderen Episoden setzen den<br />
Schwerpunkt auf den Widerstreit<br />
zwischen Enthaltsamkeit und Lust,<br />
zwischen Geld und Idealen. Alle drei<br />
profitieren dabei von der grandiosen<br />
Chemie zwischen den Hauptdarstellern.<br />
Sehr schade daher, dass die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> technisch durchfällt. TW<br />
Film 7/10<br />
Früher Episodenfi lm mit einem wunderbaren<br />
Hauptdarstellerpärchen, der – abgesehen vom<br />
Bildmaterial – frisch und unverbraucht wirkt.<br />
Technik 3,5/10<br />
Bild 3,5/10<br />
Ton 4/10<br />
Allein die funkensprühenden Dialoge<br />
zwischen der bezaubernden<br />
Audrey Hepburn und dem wie<br />
immer smarten Cary Grant würden<br />
reichen, um diesen 1960er-Jahre-<br />
Klassiker auch heute noch direkt<br />
ins Herz zu schließen. Doch man<br />
bekommt obendrauf eine wirklich<br />
spritzige, intelligente und anspruchsvoll-vertrackte<br />
Krimistory, die einen<br />
beim erstmaligen Anschauen ziemlich<br />
auf Trab hält und auch beim<br />
Wiedersehen noch so einige Details<br />
offenbart, die den Film in seiner<br />
komplexen Struktur noch gelungener<br />
erscheinen lassen. Der Zahn der<br />
Zeit hat leider deutlich am Zelluloid<br />
genagt: Die Großaufnahmen der<br />
Gesichter scheinen für das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Release zwar deutlich aufgehübscht,<br />
ansonsten zeigen sich aber häufig<br />
Probleme mit Verunreinigungen<br />
des Materials und dem aggressiven<br />
Korn. Die Komplikationen mit der<br />
fehlerhaften Synchronisation bei der<br />
Erstpressung wurden inzwischen<br />
vollständig ausgeräumt. TW<br />
Film 8/10<br />
Wunderbar nostalgischer Krimispaß mit<br />
überraschend hohem Tempo und genialen<br />
Einfällen: ein unsterblicher Klassiker!<br />
Technik 4,5/10<br />
Bild 4,5/10<br />
Ton 4,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 79
Film<br />
Special Interest<br />
Patagonien 3D<br />
Naturdokumentation<br />
OT: Patagonien L: DE<br />
J: 2012 V: KSM<br />
B: MVC, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
2D-komp.: ja verw.<br />
3D-Proj.: JVC DLA-X30<br />
R: Norbert Vander<br />
S: k. A. LZ: 53 min<br />
FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 16.07.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Es gibt nichts romantischeres als<br />
Wale im Sonnenuntergang<br />
Es ist die Wiege des Tangos,<br />
der Geburtsort Diego Maradonas<br />
und die größte Fundstelle von<br />
Dinosaurierfossilien der Erde: Patagonien.<br />
Kein Wunder also, weshalb<br />
gerade dieser Teil Südamerikas als<br />
Tourismusmagnet schlechthin gilt.<br />
Und das obwohl ein Großteil des<br />
Landes aus kargen Ebenen besteht.<br />
So reist das Produktionsteam<br />
von KSMs Doku-Reihe „Auf den<br />
Spuren von …“ immer an der<br />
Küste entlang beginnend mit der<br />
argentinischen Hauptstadt Buenos<br />
Aires bis hin zur tierreichen Inselgruppe<br />
Cabo Dos Bahias. (Der<br />
separat erhältliche 2. Teil führt dann<br />
übrigens von diesem Startpunkt<br />
aus bis zum Darwin’s Rock.) Auf<br />
dem langen Weg imponiert die<br />
Doku mit vielfältigen malerischen<br />
Einstellungen, die die Flora und<br />
Fauna repräsentativ darstellen und<br />
die Erkenntnisse Charles Darwins<br />
vermitteln. In Begleitung angenehmer<br />
Entspannungsmusik tischen<br />
die weiten Panoramen detailreiche<br />
Naturaufnahmen auf, die neben<br />
Pinguinen, Seeelefanten und<br />
Vor der Küste Patagoniens floriert das Leben – ob Darwin hier auch gebadet<br />
haben mag? Wer weiß!<br />
Guacos auch einige Meeresbewohner<br />
wie die Glattwale zeigen. Dankenswerterweise<br />
berücksichtigten<br />
die Kameramänner den 3D-Aspekt<br />
bei diesem Film und führten ausschließlich<br />
Standaufnahmen oder<br />
ausgesprochen weiche Schwenks<br />
durch. Auch beim Schnitt verläuft<br />
alles augenschonend – die Sprünge<br />
zwischen der Tiefenausdehnung<br />
sind so gut gewählt, dass Ihnen der<br />
Übergang nur selten auffällt. Und ja,<br />
es gibt sie, die 3D-Spitzen, bei denen<br />
ein Ast der Leinwand entragt.<br />
Trotz einiger trüber Lichtverhältnisse<br />
wirken die Farben stets kräftig und<br />
es kommt nur selten zur Untersättigung.<br />
Kontur- und Detailsschärfe<br />
tun ihr Übriges.<br />
FT<br />
Film 7,5/10<br />
Ausgesprochen professionell und ansehnlich<br />
erschließt „Patagonien 3D“ die Flora und<br />
Fauna, die Darwin erforscht haben muss.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7/10<br />
3D 7,5/10<br />
Buena Vista Social Club<br />
Die Königin der Erdmännchen<br />
Musikdokumentation<br />
Familie<br />
OT: Buena Vista Social<br />
Club L: DE, GB, FR, US<br />
J: 1999 V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Wim Wenders<br />
D: Compay Segundo,<br />
Ibrahim Ferrer, Omara<br />
Portuondo LZ: 101 min FSK: 0 P: 16 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 19.07.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Ein Leben ohne Musik ist für diese<br />
beiden unvorstellbar<br />
OT: Meerkat Manor:<br />
<strong>The</strong> Story Begins L: US<br />
J: 2008 V: S u n fi l m<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 7.1<br />
R: Chris Barker, Mike<br />
Slee D: Whoopi<br />
Goldberg LZ: 76 min<br />
FSK: 6 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 05.07.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Die nur 30 Zentimeter großen Tiere<br />
erleben eine Menge Abenteuer<br />
Im Jahre 1998 reiste Regisseur<br />
Wim Wenders mit einem recht<br />
überschaubaren Filmteam nach<br />
Kuba, um dort die legendären Auftritte<br />
von Musikern wie Compay Segundo,<br />
Ibrahim Ferrer und Omara<br />
Portuondo auf Band festzuhalten.<br />
Doch anstatt einer konventionellen<br />
Dokumentation ist vielmehr eine<br />
liebenswerte Hommage an die kubanische<br />
Son-Musik herausgekommen,<br />
die Zuschauer und Kritiker<br />
gleichermaßen begeistert. Der Film<br />
erzählt die eindrucksvolle Lebensgeschichte<br />
der Musiker und porträtiert<br />
die kubanische Hauptstadt<br />
Havanna, die trotz ihrer teilweise<br />
verfallenen Häuserfassaden von<br />
ihren einzigartigen Bewohnern belebt<br />
wird. Dabei ist ein deutlicher<br />
visueller Qualitätsunterschied zwischen<br />
den Straßen- und Studioaufnahmen<br />
zu sehen. Ein wichtigstes<br />
Gestaltungsmittel stellt die Filmmusik<br />
dar, die weitgehend ohne Störgeräusche<br />
im räumlichen 5.1-Mix<br />
abgemischt wurde.<br />
LF<br />
Film 7,5/10<br />
Eine eindrucksvolle Dokumentation, die nicht<br />
nur die kubanischen Musiker, sondern auch ein<br />
außergewöhnliches Land porträtiert.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Mit „Die Königin der Erdmänchen“<br />
schufen Chris Barker<br />
und Mike Slee eine Art Prequel zu<br />
ihrer BBC-Serie „Und täglich grüßt<br />
das Erdmännchen“. Darin reißt der<br />
Zuschauer zu den Anfängen der<br />
10-jährigen Forschungen rund um<br />
16 Erdmännchenfamilie mitten<br />
in die Kalahari und zur Geburt<br />
des kleinen Erdmädchens „Blümchen“,<br />
das sich zu einer bedeutenden<br />
Anführerin entwickeln wird.<br />
Auf sehr familien- und vor allem<br />
kindgerechte Weise und mit interessanten<br />
sowie unterhaltsamen<br />
Aufnahmen wird der informative<br />
Charakter der Dokumentation in<br />
eine mitreißende, wenn auch etwas<br />
konstruiert wirkende Geschichte<br />
verpackt. Während Nahaufnahmen<br />
wunderbrar scharf und detailreich<br />
wirken, machen sich in Totalen<br />
verschwommene Konturen und<br />
verblasste Farben bemerkbar. Der<br />
stark komprimierte und hohle Klang<br />
wird durch einen wirkungsvollen<br />
7.1-Sound kompensiert. NR<br />
Film 7/10<br />
Das Prequel zur BBC-Serie bietet neben seinem<br />
Informationsgehalt auch spannende und<br />
spaßige Familienunterhaltung.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Bilder: KSM, Studiocanal, Sunfilm<br />
80
Special Interest<br />
Film<br />
Das Great Barrier Reef<br />
Naturdokumentation<br />
W-Cover: nein<br />
OT: <strong>The</strong> Great Barrier<br />
Reef L: GB J: 2012<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: James Brickell<br />
S: k. A. LZ: 3 × 50 min<br />
FSK: 0 P: 20 Euro<br />
VÖ: 19.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Das Great Barrier Reef ist in reich<br />
gedeckter Tisch für alle<br />
Die Welt ist groß und hält viele<br />
Überraschungen bereit, die man<br />
sich nicht einmal in seinen kühnsten<br />
Träumen vorstellen könnte. Gerade<br />
die reiche Tierwelt des Great<br />
Barrier Reef vor der australischen<br />
Küste zeigt die enorme Vielseitigkeit<br />
von Mutter Natur, sowohl was die<br />
Schönheiten als auch die Kuriositäten<br />
anbelangt. Die vorliegende<br />
Doku erforscht daher die Unterwasser-<br />
sowie die Landgebiete des<br />
größten Korallenriffs der Erde und<br />
zeigt spektakuläre Entwicklungen<br />
auf, die die unterschiedlichen Wesen<br />
im Laufe der Zeit durchlebten.<br />
So wird zum Beispiel deutlich gemacht,<br />
dass die rhythmisch wallenden<br />
Polypen im Wasser von<br />
Kleinst-Algen bewachsen sind, die<br />
ihnen im Rahmen einer Symbiose<br />
Nährstoffe zuführen. Je tiefer es<br />
unters Wasser geht, des to kurioser<br />
und einzigartiger geben sich die<br />
Kreaturen. Kegelschnecken, die mit<br />
ihrem gewaltigen Riechorgan ihre<br />
schlafende Beute erschnuppern,<br />
oder Eingeweidefische, die sich im<br />
Inneren einer Seegurke verstecken,<br />
Haie sind mitunter die interessantesten und effizientesten Jäger der Welt.<br />
Sie existieren in dieser Form schon seit Millionen von Jahren<br />
sind nur ein paar Beispiele, die Sie<br />
verblüffen werden. Aber auch solche<br />
Naturschauspiele wie die abenteuerliche<br />
Reise der Meeresschildkröte<br />
haben ihren Platz in der dreiteiligen,<br />
hochqualitativen Dokureihe der<br />
BBC. Dass sie aus dem Jahre 2012<br />
stammt, erkennt man an der modernen<br />
Kameratechnologie, die selbst<br />
unter Wasser klarste Bilder einfing.<br />
Auch die Aufnahmen des Mikrokosmos<br />
der Algen oder die surrealen<br />
Perspektiven in den Brutstätten der<br />
Meeresschildkröten sind mehr als<br />
gelungen. Bis auf den Schwarzwert<br />
sowie den Detailgrad schrammen<br />
jedoch sämtliche Werte an der Referenz<br />
knapp vorbei und überlassen<br />
solchen Dokus wie „Frozen Planet“<br />
den HD-Thron. Der Stereoklang ist<br />
sauber umgesetzt.<br />
FT<br />
Film 8,5/10<br />
Einfach toll, dass es immer noch neue,<br />
faszinierende Naturspektakel gibt, die sich<br />
besonders in High Defi nition lohnen.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 4/10<br />
Wunderwelt Erde<br />
Bilder: Polyband<br />
Naturdokumentation<br />
OT: Mutant Planet<br />
L: US J: 2011<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Masahiro<br />
Hayakawa, Brant<br />
Backlund, Satoshi<br />
Okabe S: k. A. LZ: 6 × 45 min FSK: 0 P: 20<br />
Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Die Motive sowie Bilder der Doku<br />
sind top und hochinteressant<br />
Warum haben Giraffen eigentlich so lange Hälse? Sind diese Folge einer<br />
Mutation, um besser an die Hauptnahrung in den Wipfeln zu gelangen?<br />
Wussten Sie schon? Pflanzen<br />
und Tiere beobachten<br />
einander – ständig! Sie passen<br />
sich wechselseitig aneinander an<br />
und verändern sich fortwährend.<br />
Und das machen sie so lange, bis<br />
sich ihre Überlebensstrategie als<br />
effizient und optimal herausstellt.<br />
Während sich die Menschen ihre<br />
Kulturentwicklung hierfür zurechtlegen<br />
und dadurch schneller auf<br />
Veränderungen reagieren können<br />
als andere Tierarten, verlässt sich<br />
ein Großteil der Natur auf Mutationen.<br />
Auf diese Weise kommt es in<br />
den unterschiedlichsten Regionen<br />
der Erde zu Kuriositäten und natürlichen<br />
Kreisläufen, die uns einfach<br />
nur staunen lassen: Da wäre z. B.<br />
der langnasige Honigbeutler, dessen<br />
Name von seinen überdimensionalen<br />
Hoden herrührt. Wenn dann<br />
auch noch eine fleischfressende<br />
Schnecke einen zuckenden Regenwurm<br />
wie eine Spaghetti in sich<br />
aufsaugt, fragt man sich schnell,<br />
welch überraschendes Naturschauspiel<br />
wohl als Nächstes gezeigt<br />
wird. In sechs 43-minütigen Episoden<br />
bewegt sich „Wunderwelt Erde“<br />
durch verschiedene Ökosysteme<br />
wie etwa Neuseeland, Australien<br />
und Madagaskar. Wie bei vielen<br />
Dokus des Discovery Channels wurden<br />
auch hier ein sehr rasanter<br />
Schnitt sowie eine stürmische Kameraführung<br />
angewandt. Ebenso<br />
scheint die überdeutliche (leider<br />
verzerrte) Kommentatorenstimme<br />
zur Senderphilosophie zu gehören.<br />
Die Bildqualität schwankt je<br />
nach Aufnahme und scheint unter<br />
der Umwandlung der Halbbilder zu<br />
Vollbildern gelitten zu haben. Davon<br />
ist die Kantenschärfe betroffen und<br />
auch der Kontrast der spektakulären<br />
Motive und Aufnahmen könnte<br />
ausgefeilter sein. Bei der Brillanz<br />
der Farben wurde offenbar noch<br />
etwas nachgeholfen.<br />
FT<br />
Film 8/10<br />
Ein Planet voller Mutanten – das ist die Erde. An<br />
ausgefallenen Ideen und spektakulären Bildern<br />
mangelt es der Doku nicht.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 3/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 81
Film<br />
Special Interest<br />
Terra Mare 2<br />
Naturdokumentation<br />
OT: Terra Mare 2<br />
L: DE J: 2012<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Christina Karliczek<br />
D: Thomas Behrend,<br />
Ute Margreff, Florian<br />
Graner LZ: 6 × 44 min FSK: 0 P: 26 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 27.04.12 × 2 Extras: 0,5/10<br />
Die Fortsetzung der 2007 erschienenen<br />
DVD-Box „Terra<br />
Mare“ präsentiert sechs brandneue<br />
Unterwasser-Dokumentationen<br />
(mit einer Lauflänge von<br />
je 44 Minuten) auf insgesamt<br />
zwei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s. Dabei werden<br />
hauptsächlich die Exkursionen<br />
des Unterwasser-Kameramannes<br />
Thomas Behrend gezeigt, die ihn<br />
ausgehend vom Mittelmeer unter<br />
Sieht aus wie in einer Jules-Verne-Verfilmung und ist auch nur eine Computergrafik<br />
zur Veranschaulichung – Glück gehabt, Pottwal!<br />
anderem bis vor die kalifornische<br />
Küste führen. Aber auch Tierfilmer<br />
Florian Graner macht sich auf die<br />
Suche nach den Giganten des<br />
Ozeans, während die Delfinflüsterin<br />
Ute Margreff vor der Küste<br />
Irlands mit ihren hochintelligenten<br />
Tümmler-Freunden planscht.<br />
Egal ob Seekühe, Mönchsrobben<br />
oder Mondfische, die Tierfilmer<br />
gehen stets mit hohem Sachverstand<br />
an die Arbeit und spüren<br />
bei größtem Respekt vor der Natur<br />
durchaus seltene Exemplare<br />
der Unterwasser-Tierwelt auf. Der<br />
glasklare Videolook hilft bei der virtuellen<br />
Erkundung der Weltmeere.<br />
Aufgrund der Farbkomprimierung<br />
weist das Bild in dunkleren Teilen<br />
jedoch oft Banding-Effekte bzw.<br />
eine zu grobe Farbtrennung auf.<br />
Zudem ist die Sättigung ein wenig<br />
unter der natürlichen Neutralität<br />
angesiedelt. Sehr schön ist aber<br />
der ständige Wechsel zwischen<br />
der dokumentierten Forschung des<br />
sympathischen Filmteams und den<br />
letztendlichen Filmaufnahmen, die<br />
sehr nahe an die Tiere heran-<br />
Mondfische gibt es an vielen Orten,<br />
dennoch sind sie selten<br />
gehen. Die lineare beziehungsweise<br />
undynamische Audiospur<br />
bemüht sich genrebedingt hauptsächlich<br />
um die Verständlichkeit<br />
des Kommentars anstatt um den<br />
Rundum klang der Musik und der<br />
Geräusche. Die ansehnliche Verpackung<br />
macht das fehlende Bonus -<br />
material wett.<br />
FT<br />
Film 6,5/10<br />
Sympathische Entdeckungsreise mit Unterwasser-<br />
Spezialist Thomas Behrend und seiner Crew.<br />
Werden sie die gesuchten Tierarten fi nden?<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 4,5/10<br />
Abenteuer Afrika 3D<br />
Dokumentation<br />
OT: 3D Safari: Africa<br />
L: US J: 2011<br />
V: Polyband<br />
B: MVC, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-Proj: JVC<br />
DLA-X70 2D-komp.: ja<br />
R: David Keane LZ:<br />
87 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: nein<br />
Die Reise der Dinosaurier<br />
Dokumentation<br />
OT: March Of <strong>The</strong><br />
Dinosaurs L: US<br />
J: 2011 V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Matthew Thompson<br />
S: Stephen Fry, Simon<br />
Kerr LZ: 87 min FSK: 6<br />
P: 14 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Der König der Tiere (hier die Königinnen)<br />
darf natürlich nicht fehlen<br />
VÖ: 13.04.12 × 1 Extras: 4/10<br />
Die Qualität der CGI-Animationen<br />
kann sich durchaus sehen lassen<br />
Mit dieser kurzweiligen und hochwertig<br />
gefi lmten Naturdoku begibt<br />
man sich auf eine interessante<br />
Reise durch Kenia, Tansania und<br />
Uganda. Unterwegs in den Weiten<br />
der Serengeti begegnet man den sogenannten<br />
Big Five, wenn man sich<br />
auf Safari begibt: Elefanten, Löwen,<br />
Leoparden, Büffel und Nashörner<br />
strahlen in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet<br />
und in stellenweise<br />
beeindruckender räumlicher Staffelung<br />
eine große Faszination aus.<br />
Überhaupt weiß die in nativem 3D<br />
produzierte Scheibe zu überzeugen:<br />
Die Grundtiefe ist permanent vorhanden<br />
und wird in ausgewählten<br />
Einstellungen wirkungsvoll gesteigert,<br />
sodass sich ein abwechslungsreicher,<br />
räumlicher und doch nie anstrengender<br />
3D-Effekt ergibt. Das fehlende<br />
Bonusmaterial wird durch die für eine<br />
Dokumentation wirklich ausladende<br />
Laufzeit von eineinhalb Stunden beinahe<br />
wieder wettgemacht. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Unterhaltsame Safari quer durch die Weiten<br />
der Serengeti, die durch den starken 3D-Eff ekt<br />
noch einmal deutlich an Schauwerten gewinnt.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6,5/10<br />
3D 8/10<br />
In dieser CGI-animierten TV-Produktion<br />
begleitet man den jungen<br />
Edmontosaurus Scar auf seinem gefahrvollen<br />
Weg von den eisigen Weiten<br />
des Nordpols in den milderen<br />
Süden des vorzeitlichen Kontinents<br />
Pangäa. Die riesigen Pflanzenfresser<br />
seiner Herde müssen sich dabei<br />
nicht nur des rauen Klimas, sondern<br />
vor allem unzähliger fleischfressender<br />
Räuber erwehren, die es auf die<br />
Kleinen und Schwachen abgesehen<br />
haben. Unsere Erde vor 70 Millionen<br />
Jahren und ihre gigantischen<br />
Bewohner werden dabei in netter<br />
CGI-Qualität zum Leben erweckt, die<br />
mit dem, was man inzwischen in Sachen<br />
Computeranimation aus dem<br />
Kino kennt, natürlich nicht mithalten<br />
kann. Für eine Doku geht dies aber<br />
völlig in Ordnung. Erfreulich ist der<br />
wirklich sehr gute Surround-Sound,<br />
der in bester 5.1-Qualität die Welt<br />
der Dinosaurier auch akustisch erfahrbar<br />
macht. Leider hat der deutsche<br />
Kommentar mit einer gewissen<br />
Eintönigkeit zu kämpfen. TW<br />
Film 7/10<br />
Gut gemachter und wirklich unterhaltsamer<br />
Ausfl ug in die Ära der Dinosaurier, bei dem<br />
auch einiges an Faktenwissen vermittelt wird.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: Polyband<br />
82
Special Interest<br />
Film<br />
Faszination Korallenriff 3D Jäger<br />
und Gejagte<br />
Naturdokumentation<br />
OT: Faszination<br />
Korallenriff L: DE<br />
J: 2012 V: KSM<br />
B: MVC, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-Proj.: X JVC<br />
DLA-X30 2D-komp.: ja<br />
R: k. A. S: Christian<br />
Steyer LZ: 53 min FSK: 0 P: 18 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 18.06.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Nur die besten Strategien überleben – egal ob Schwarm, der die Jäger irritiert,<br />
oder der Fisch mit dem kräftigsten Unterkiefer zum Muschelknacken<br />
Die „Meerespolizei“ verhindert<br />
übermäßiges Populationswachstum<br />
Teil 3 der „Faszination Korallenriff“-Reihe<br />
widmet sich explizit<br />
dem <strong>The</strong>ma des Jagens. Doch keine<br />
Sorge, trotz des gefährlich klingenden<br />
Titels ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vollkommen<br />
familientauglich. Sie können<br />
sich also vollkommen entspannt<br />
zurück lehnen und die von Christian<br />
Steyer („Elefant, Tiger & Co.“) kommentierte<br />
3D-Dokumentation genießen.<br />
Schwerelos gleiten die schnittigen<br />
Haiarten durch das Wasser<br />
und zeigen, warum sie seit Jahrtausenden<br />
solch effiziente Jäger sind.<br />
Doch auch die Gegenseite der Jäger<br />
ist in ihrer evolutionären Entwicklung<br />
nicht stehen geblieben und hat<br />
verschiedene Schutzmechanismen<br />
entwickelt, um den Jagdmethoden<br />
ihrer Feinde zu entgehen. Und so<br />
gestaltet sich das Wechselspiel der<br />
Anpassungen zu einem regelrechten<br />
Wettlauf. Der 3D-Effekt ist wie beim<br />
Vorgänger „Fremde Welten unter<br />
Wasser“ recht gelungen. Die Tiefe<br />
ist durchgängig angenehm und wird<br />
durch die zahllosen Wasserpartikel<br />
unterstützt. Bei den Fischschwärmen<br />
könnten die Tiefenebenen noch minimal<br />
differenzierter sein, insgesamt<br />
wirkt das 3D-Bild aber völlig natürlich<br />
und ausgeglichen. Organisch<br />
gliedert sich auch die Musik ein, die<br />
sich jeder Situation geschmeidig anpasst.<br />
Seien es Klänge aus fremden<br />
Welten oder der bedrohlich, tieffrequente<br />
Bass (sobald der Hai die<br />
Bühne betritt) – die Musik und der<br />
grandiose Kommentar ziehen den<br />
Zuschauer komplett ins bunte Unterwassertreiben.<br />
Apropos Farben, jene<br />
sind aufgrund des natürlich bedingt<br />
trüben Wassers nicht ganz so kräftig<br />
und verschwimmen oft konturlos zu<br />
einem Einheitsbrei.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Für Fans fachgerecht erklärter Unterwasserwelten<br />
ist diese 3D-Doku eine kleine<br />
Entdeckung.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
3D 8/10<br />
Wunder des Universums<br />
Der Regenwald 3D<br />
Dokumentation<br />
Naturdokumentation<br />
OT: Wonders Of <strong>The</strong><br />
Universe L: GB<br />
J: 2011 V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Stephen Cooter<br />
S: Brian Cox<br />
LZ: 4 × 50 min FSK: 0<br />
P: 20 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Die Computervisualisierungen<br />
verdeutlichen das Erzählte<br />
OT: Secret Life Of <strong>The</strong><br />
Rainforest L: US<br />
J: 2011 V: KSM<br />
B: MVC, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-Proj.: JVC<br />
DLA-X30 2D-komp.: ja<br />
R: Julian Thomas<br />
S: k. A. LZ: 52 min FSK: 0 P: 19 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 16.07.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Welches wissenschaftliche Geheimnis<br />
verbirgt dieser Affe?<br />
Bilder: KSM, Polyband<br />
In vier Episoden zu je 48 Minuten<br />
vermittelt die BBC-Dokumention<br />
Basiswissen zu den Phänomenen<br />
des Universums. Wie schafft es der<br />
Mensch, die mineralische Zusammensetzung<br />
von Sternen zu erforschen,<br />
die weiter entfernt liegen,<br />
als je eine Sonde gereist ist? Mit<br />
Hilfe des Farbspektrums des Lichts,<br />
das die jeweilige Sonne aussendet,<br />
können sich Wissenschaftler ein<br />
Bild von den unerreichbaren Himmelskörpern<br />
machen.<br />
Aber auch vergangenen Ereignissen<br />
wird nachgegangen, wie etwa<br />
der Urknalltheorie, die mithilfe<br />
von computergenerierten Grafiken<br />
verbildlicht wird. Der physikalische<br />
Crash-Kurs über Phänomene des<br />
Universums wird anschaulich abgehalten<br />
und weckt die Neugier<br />
auf die Fragen nach dem „Wohin“<br />
und dem „Woher“. Audiovisuell<br />
liefert die Doku ein gutes<br />
Standardmaß ab, das sehr viel<br />
Wert auf Nachvollziehbarkeit und<br />
Zweckmäßigkeit legt.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Nichts, was man nicht schon gesehen hätte,<br />
dennoch ein gutes Standardwerk, um das<br />
Universum näher kennenzulernen.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Auf Colorado Island in Panama<br />
entdecken Forscher in dieser<br />
Doku außergewöhnliche Entwicklungen<br />
und Verhaltensweisen bei<br />
Pflanzen und Tieren. Ob Ameisen<br />
im Gleitflug oder Bäume, die<br />
sich um die knappe Ressource<br />
Licht streiten, die Kreativität der<br />
auf der Insel beheimateten „Strategen“<br />
kennt keine Grenzen. Der<br />
Film besteht sowohl aus gänzlich<br />
flachen als auch aus sehr tiefen 3D-<br />
Aufnahmen, die räumlicher kaum<br />
sein könnten. Das hat damit zu tun,<br />
dass der Kameramann mit dem 3D-<br />
Equipment z. B. kaum auf Bäume<br />
klettern kann. Daher unterscheidet<br />
sich die grafische Qualität je nach<br />
eingesetzter Kamera immens. Sämtliche<br />
3D-Aufnahmen besitzen eine<br />
optimale Schärfe, einen perfekten<br />
Kontrast und volle Farben. Die alternativen<br />
Aufnahmen wiederum wirken<br />
im Gegensatz dazu verwaschen<br />
und weniger brillant.<br />
FT<br />
Film 7,5/10<br />
Extrem interessant, informativ und witzig kommentiert<br />
begleitet die Doku die merkwürdigsten Wesen<br />
im Regenwald bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
3D 7,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 83
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Klassik<br />
In dieser Ausgabe kehren große Namen der klassischen<br />
Musik ins <strong>Blu</strong>Note-Café ein. Epochenübergreifend porträtieren<br />
wir Kompositionen von Anton Bruckner, Nikolai<br />
Rimsky-Korsakov, Ludwig van Beethoven und Dimitri<br />
Shostakovich, die durch ihre zeitlosen Kompositionen<br />
und wunderbaren Klänge das Heimkino im Handumdrehen<br />
zu Ihrem ganz privaten Konzertsaal werden lassen.<br />
Von Lydia Fischer und Tiemo Weisenseel<br />
Bilder: iStockphoto/compucow, Naxos, Stock.xchng<br />
84
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
Daniel Barenboim –<br />
Mozart : Last 8 Piano Concertos<br />
Daniel Barenboim ist – ohne Frage<br />
– ein Dirigent und Pianist<br />
von Weltruhm. Schon früh wurde<br />
sein musikalisches Talent entdeckt<br />
und bereits im Alter von nur sieben<br />
Jahren gab er sein erstes Konzert in<br />
Buenos Aires. Mit 13 Jahren erhielt<br />
er an der Accademia di Santa Cecillia<br />
in Rom sein Diplom als jüngster Meisterkursschüler<br />
aller Zeiten. Dabei<br />
beschränkte sich sein künstlerisches<br />
Schaffen nicht auf das Klavierspiel,<br />
sondern er beherrschte mehr und<br />
mehr auch meisterhaft die Kunst,<br />
den Taktstock zu schwingen. London,<br />
Paris, New York, Berlin – sie hatten<br />
ihn alle! Die wichtigsten und bekanntesten<br />
Orchester der Welt haben<br />
ihre Klangqualität vom Maestro vervollkommnen<br />
lassen. Als besonders<br />
legendär gelten die Einspielungen<br />
von Mozarts Klavierkonzerten Nr.<br />
20–27 mit den Berliner Philharmonikern<br />
in den Jahren 1988 und 1989.<br />
Barenboim wird der Herausforderung<br />
dieser anspruchsvollen Mozart-<br />
Werke problemlos gerecht: Leicht und<br />
leidenschaftlich zugleich saust er mit<br />
filigranem Fingerspiel über die Tastatur<br />
des Konzertflügels und zieht<br />
die Zuhörerschaft von Beginn<br />
an in seinen Bann. Dabei<br />
hat er alle Virtuosen des<br />
Orchesters stets im<br />
Blick und hält sie<br />
mit schwungvollen<br />
Bewegungen<br />
im Rhythmus. Übrigens<br />
befanden sich in der damaligen Formation<br />
der Berliner Philharmoniker<br />
auch weitere berühmte Musiker<br />
– Größen wie Toru Yasunaga, Leon<br />
Spierer, Karl Leister und Gerd Seifert.<br />
Dieses großartige und musikalisch<br />
nahezu einzigartige Event wurde<br />
unter der Regie von George Moorse,<br />
Jean- Pierre Ponnelle und Klaas<br />
Rusticus für das HD-Medium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
neu aufbereitet. Dafür wurden die<br />
Originalaufnahmen im 35-Millimeter-<br />
Format aufwendig digital restauriert.<br />
Trotz größter Sorgfalt beim Remastern<br />
ist das hohe Alter dem Filmmaterial<br />
anzusehen: Eine leichte<br />
Filmkörnung bestimmt das Bild.<br />
Dafür überzeugt die Disc mit einer<br />
soliden Grundschärfe; Artefakte<br />
wie Schmutzpartikel oder<br />
Bildrauschen sind nicht vorhanden.<br />
Der Sound überzeugt durch eine so<br />
kraftvolle Dynamik, wie sie selten<br />
bei Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s zu hören ist. Dies<br />
entschädigt auch dafür, dass keine<br />
Tonspur mit mehreren Kanälen,<br />
sondern einzig ein unkomprimierter<br />
Linear-PCM-2.0-Mix vorliegt.<br />
Allerdings gibt es außer<br />
der fehlenden Räumlichkeit<br />
bei der Tonqualität<br />
nichts zu beanstanden.<br />
Als Zugabe liegt<br />
der Disc der<br />
zum Film gehörige<br />
g<br />
Trailer bei.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de w<br />
| 5.2012 85
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Claudio Abbado – Bruckner: Symphony No. 5<br />
Könnte man sich die Idealbesetzung<br />
für ein mitreißendes und qualitativ<br />
herausragendes symphonisches<br />
Konzert wünschen, dann kämen den<br />
meisten deutschsprachigen Klassikfreunden<br />
zurzeit wohl Sir Simon<br />
Rattle mit seinen Berlinern, Christian<br />
Thielemann in Dresden und vielleicht<br />
noch Claudio Abbado mit dem von<br />
ihm ins Leben gerufenen Luzerner<br />
Festival Orchester in den Sinn. Letztere<br />
Kombination kann man mit Anton<br />
Bruckners fünfter Symphonie auf einer<br />
frisch erschienenen Aufnahme aus<br />
dem Hause Naxos erleben: Das ist die<br />
Crème de la Crème der Klassikwelt,<br />
ein Eliteorchester voller potenzieller<br />
Solisten, das die besten Köpfe der<br />
Orchesterszene einmal im Jahr unter<br />
einem der einflussreichsten Dirigenten<br />
unserer Zeit vereint. Mitgeschnitten<br />
an zwei Abenden im August 2011 in<br />
der Konzerthalle zu Luzern, erwartet<br />
einen ein fast 80-minütiges Mammutwerk<br />
voller majestätischer <strong>The</strong>men<br />
und kontrapunktischer Strenge, das<br />
durchaus Konzentration, Hingabe und<br />
Sitzfleisch vom Zuhörer verlangt, ihn<br />
aber auch mit einem reichen und bleibenden<br />
Kunsterlebnis belohnt. Entstanden<br />
in den Jahren 1873 bis 1875,<br />
entfaltet die Fünfte des tiefgläubigen<br />
Österreichers insgesamt einen getragenen,<br />
geradezu ernsten Charakter –<br />
drei der vier Sätze sind überwiegend<br />
mit dem Tempo „Adagio“, also<br />
„langsam und ruhig“, überschrieben.<br />
Die dynamische Bandbreite des abgebildeten<br />
Klangraums ist fast schon zu<br />
groß: Wenn zu Beginn der Introduktion<br />
die dahingehauchten Streicher-<br />
Pizzikati eher zu ahnen als zu hören<br />
sind, dann muss man die Lautstärke<br />
schon beträchtlich aufziehen. Damit<br />
definiert man natürlich die späteren<br />
mächtigen Fortissimo-Stellen entsprechend,<br />
denn der alte Leitsatz für symphonische<br />
CD-Aufnahmen („Wer beim<br />
Forte leiser stellt, hat das Piano zu<br />
laut gehört!“) gilt auch auf der akustisch<br />
noch feiner aufgelösten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
unvermindert weiter. Ungewöhnlich<br />
ist, dass die fünfkanalige Master-Audio-Spur<br />
hier als erste Option noch<br />
vor der im Klassikbereich gewöhnlich<br />
bevorzugten Stereo-PCM-Version abgelegt<br />
wurde: Ein deutlicher Hinweis<br />
darauf, wie sehr die Macher von ihrer<br />
formidabel gelungenen Surround-Variante<br />
überzeugt sind.<br />
Beethoven: Piano Concerto No. 5/<br />
Rimsky-Korsakov: Scheherazade<br />
Ludwig van Beethoven gilt als Vollender<br />
der Wiener Klassik und<br />
Wegbereiter der Romantik; der russische<br />
Komponist Nikolai Rimsky-<br />
Korsakov hingegen als Schöpfer musikalisch-szenischer<br />
Märchen. Trotz<br />
dieser Unterschiede vermag es der<br />
lettische Dirigent Andris Nelsons,<br />
Stücke dieser beiden Meister zu vereinen<br />
und eine sowohl dramatische<br />
als auch epische Aufführung zu konzipieren.<br />
In Zusammenarbeit mit dem<br />
israelisch-amerikanischen Pianisten<br />
Yefim Bronfman, einem der gefragtesten<br />
Klaviervirtuosen der Welt, bringt<br />
er die altbewährten Musikstücke zu<br />
neuem Klang. Als Ort für diese einzigartige<br />
Inszenierung wurde das alljährliche<br />
Luzern Festival ausgewählt.<br />
Ge meinsam mit dem Amsterdamer<br />
Sinfonieklangkörper Concertgebouw<br />
Orchester führte Andris Nelsons<br />
Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 und<br />
Rimsky-Korsakovs Scheherazade auf.<br />
Das lettische Energiebündel Nelsons<br />
begeistert durch seine Leichtigkeit<br />
und Spielfreude nicht nur die Orchestermitglieder,<br />
sondern auch das Publikum,<br />
sowohl im Konzertsaal als auch<br />
zu Hause vor dem Bildschirm. Die<br />
besondere Note erhält dieses herausragende<br />
musikalische Ereignis jedoch<br />
durch die einzigartige Virtuosität von<br />
Yefim Bronfman, der mit seinem kraftvollen<br />
Klavierspiel und seiner improvisatorischen<br />
Sensibilität Beethovens<br />
und Rimsky-Korsakovs Kompositionen<br />
eine eigene Note verleiht.<br />
Technisch gesehen entspricht die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> dem Standard: Das Bild ist<br />
klar und besticht durch seine solide<br />
Grundschärfe, lässt aber kaum Details<br />
erkennen. Dafür überzeugt der<br />
Ton mit einer ansprechenden Qualität:<br />
Der Klang des Orchesters ist sauber<br />
abgemischt und weist keinerlei<br />
Störgeräusche auf. Flöten, Streicher,<br />
Hörner und das Piano erklingen allerdings<br />
gleichmäßig im Raum verteilt<br />
aus den Lautsprechern, sodass<br />
keine echte Konzertatmosphäre entsteht.<br />
Das tut dem Filmgenuss jedoch<br />
insofern keinen Abbruch, als allein<br />
die Performance von Nelsons und<br />
Bronfman jeden Euro wert ist. Bonusmaterial<br />
für die Ohren ist auf der Disc<br />
leider nicht enthalten.<br />
Bilder: Naxos, Stock.xchng<br />
86
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
Andris Nelsons – Shostakovich: Symphony No. 8<br />
Mag sein, dass die Musiker des<br />
königlich-niederländischen<br />
Concertgebouw Orchestra mit der impulsiven<br />
Art des jungen lettischen<br />
Gastdirigenten und Gipfelstürmers<br />
Andris Nelsons besonders gut zurechtkommen<br />
(sein Landsmann und<br />
Mentor Mariss Jansons ist bereits<br />
seit acht Jahren Chefdirigent des renommierten<br />
Ensembles): Das Zusammenspiel<br />
zwischen dem Mann am<br />
Pult und „seinem Instrument“, also<br />
dem Orchester selbst, funktioniert<br />
auch bei diesem Konzert fast mühelos<br />
und selbstverständlich – Grundvoraussetzung<br />
für eine gelungene<br />
und eigenständige Aufführung. Auf<br />
dem Programmzettel dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
stehen mit Richard Wagners furioser<br />
„Rienzi“-Ouvertüre, dem expressiven<br />
„Tanz der sieben Schleier“ aus<br />
Richard Strauss’ „Salome“ sowie der<br />
gleichermaßen verrätselten wie aufwühlenden<br />
achten Symphonie von<br />
Dimitri Shostakovich drei Werke,<br />
wie sie unterschiedlicher kaum sein<br />
könnten. Seine Stärken spielt Nelsons<br />
besonders beim lautmalerischen<br />
Programm-Musik-Feuerwerk aus<br />
der „Salome“ aus – ein Stück ganz<br />
nach dem feurigen Gusto des Gewinners<br />
des Echo Klassik Award für den<br />
bes ten Dirigenten des Jahres 2011.<br />
Der Aufnahme kommt hier speziell<br />
der packende Surround-Sound zugute,<br />
der einen das Live-Konzerterlebnis<br />
in all seinen breit aufgefächerten Facetten<br />
aufregend genau nachempfinden<br />
lässt. Die Rundumvariante emanzipiert<br />
sich mehr und mehr und ist<br />
inzwischen in sämtlichen Belangen<br />
(Authentizität, Direktheit, Glaubwürdigkeit<br />
des Orchesterklangs) zur<br />
ernsthaften Alternative zur puristischen<br />
Stereoversion geworden, die<br />
weiterhin zuverlässig das akustische<br />
Pendant zur althergebrachten Stereo-<br />
CD bietet. Wo noch Luft nach oben besteht,<br />
ist die exakte Signalortung der<br />
verschiedenen Instrumentengruppen:<br />
Eine wirklich genaue Zuordnung (zum<br />
Beispiel der hohen Streicher deutlich<br />
nach links und der tiefen unüberhörbar<br />
nach rechts) ist nur mit viel<br />
Fantasie möglich. Im Vergleich mit<br />
anderen aktuellen Veröffentlichungen<br />
fällt das leicht körnige und unruhige<br />
Bild mit seinen dezent verwaschenen<br />
Konturen in großen Totalen des Orchesters<br />
leider etwas ab.<br />
Daniel Barenboim –<br />
Mozart: Last 8 Piano<br />
Concertos<br />
Claudio Abbado –<br />
Bruckner: Symphony No. 5<br />
Beethoven: Piano<br />
Concerto No. 5/Rimsky-<br />
Korsakov: Scheherazade<br />
Andris Nelsons –<br />
Shostakovic: Symphony<br />
No. 8<br />
OT: Daniel Barenboim –<br />
Mozart Last 8 Piano<br />
Concertos L: DE J: 1988/89<br />
G: Klassik V: Euro Arts/Naxos<br />
B: MPEG-2, 1.78 : 1 T: LPCM<br />
2.0 R: George Moorse,<br />
Jean-Pierre Ponnelle<br />
M: Daniel Barenboim, Toru<br />
Yasunaga LZ: 256 min FSK: 0 P: 31 Euro W-Cover: ja<br />
OT: Claudio Abbado –<br />
Bruckner: Symphony<br />
No. 5 L: CH J: 2011<br />
G: Klassik V: Naxos<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1, PCM<br />
2.0 R: Michael Haefl iger<br />
M: Claudio Abbado<br />
LZ: 81 min FSK: 0 P: 35 Euro W-Cover: nein<br />
OT: Beethoven: Piano<br />
Concerto No. 5/Rimsky-<br />
Korsakov: Scheherazade<br />
L: CH J: 2011 G: Klassik<br />
V: C Major/Naxos B:<br />
MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD<br />
MA 5.1, LPCM 2.0 R: Ute<br />
Feudel M: Yefi m Bronfman<br />
LZ: 110 min FSK: 0 P: 36 Euro W-Cover: ja<br />
OT: Andris Nelsons –<br />
Shostakovich: Symphony<br />
No. 8 L: CH J: 2011<br />
G: Klassik V: Naxos<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1, PCM<br />
2.0 R: Nuno Pereira<br />
M: Andris Nelsons<br />
LZ: 100 min FSK: 0 P: 36 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 14.05.12 × 1 Extras: 1/10<br />
VÖ: 07.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
VÖ: 07.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
VÖ: 07.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Film 8/10<br />
Film 8,5/10<br />
Film 8/10<br />
Film 9/10<br />
Leicht und leidenschaftlich zugleich – Daniel<br />
Barenboim zieht seine Zuhörerschaft in den<br />
Bann. Ein Muss für jede gute Klassiksammlung!<br />
Makellose Aufzeichnung von Bruckners<br />
„Glaubenssinfonie“, die das Liveerlebnis per<br />
Surround beinahe perfekt reproduzieren kann.<br />
Das lettische Energiebündel Andris Nelsons<br />
begeistert durch seine Leichtigkeit und<br />
Spielfreude zu Hause vor dem Bildschirm.<br />
Ein gewagtes und abwechslungsreiches<br />
Konzertprogramm, mitreißend interpretiert von<br />
Andris Nelsons und einem Weltklasseorchester.<br />
Technik 6,5/10<br />
Technik 8,5/10<br />
Technik 7/10<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 6/10<br />
Bild 8/10<br />
Bild 7/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Ton 9/10<br />
Ton 7/10<br />
Ton 9/10<br />
– Piano Concerto No. 20<br />
in D minor, K 466<br />
– Piano Concerto No. 21<br />
in C major, K 467<br />
– Piano Concerto No. 22<br />
in E flat major, K 482<br />
– Piano Concerto No. 23<br />
in A major, K 488<br />
– Piano Concerto No. 24<br />
in C minor, K 491<br />
– Piano Concerto No. 25<br />
in C major, K 503<br />
– Symphony No. 5 in B flat<br />
major, WAB 105<br />
– Beethoven Overture to<br />
„<strong>The</strong> Ruins Of Athens“ Op. 113<br />
– Beethoven Concerto for Piano<br />
No. 5 in E flat major<br />
Op. 73 „Emperor“<br />
– Chopin Etude in F major<br />
Op. 10/8<br />
– Rimsky-Korsakov<br />
Scheherazade Op. 35<br />
– Dvorák Slavonic Dance in<br />
A flat major Op. 46/3<br />
– Wagner Ouverture to<br />
„Rienzi“<br />
– Strauss Dance of the<br />
Seven Veils from „Salome“<br />
– Shostakovich Symphony<br />
No. 8 in C minor<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 87
Film<br />
Minitests<br />
Chinese zum Mitnehmen<br />
Der Gott des Gemetzels<br />
King Of Devil’s Island<br />
OT: Un Cuento Chino L: AR, ES J: 2011 G: Tragikomödie<br />
V: Ascot Elite Home B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: S. Borensztein D: Ricardo Darín, Ignacio Huang,<br />
Muriel Santa LZ: 94 min FSK: 12 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />
OT: Carnage L: FR, DE, PO, ES J: 2011 G: Kammerspiel<br />
V: Constantin Highlight B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD HR<br />
5.0 R: Roman Polanski D: Jodie Foster, Kate Winslet,<br />
Christoph Waltz LZ: 80 min FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
OT: Kongen Av Bastøy L: NO, FR, SE, PL J: 2010 G: Drama<br />
V: Alive B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Marius<br />
Holst D: Stellan Skarsgård, Benjamin Helstad, Kristoffer<br />
Joner LZ: 117 min FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 08.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Diverse Publikumspreise auf internationalen Festivals<br />
deuten schon an, dass „Chinese zum Mitnehmen“<br />
ein echter Film für den Zuschauer ist. Die<br />
gutherzige Story dreht sich um den jungen Chinesen<br />
Jun (Ignacio Huang), der ohne ein Wort Spanisch zu<br />
sprechen in Argentinien auf der Suche nach seinem<br />
Onkel ist und dabei ziemlich verloren wäre, wenn<br />
ihm der anfangs noch ausgesprochen griesgrämige<br />
Eisenwarenhändler Roberto (Ricardo Darín) nicht<br />
im Laufe des Films tatkräftig unter die Arme greifen<br />
würde. Die etwas angegrauten Farben trüben diesen<br />
leichtfüßigen Filmspaß nicht zu sehr, da die sonstigen<br />
Bildparameter in Ordnung sind.<br />
TW<br />
Film 7/10<br />
VÖ: 10.05.12 × 1 Extras: 3/10<br />
Roman Polanskis Verfi lmung des am Broadway seit<br />
Jahren erfolgreichen Stückes „Carnage“ schlug bei<br />
Kinostart beachtliche Wellen für einen Film, der<br />
knappe eineinhalb Stunden das Streitgespräch zweier<br />
Elternpaare zeigt, das sich oberfl ächlich um eine<br />
Rauferei ihrer halbwüchsigen Söhne dreht, zwischen<br />
den Zeilen aber die fundamentalen Gegensätze<br />
ihrer Weltsichten bloßlegt. Gleich in der ersten Einstellung<br />
im Park wird deutlich, dass die Bilder mit<br />
einem unruhigen Korn zu kämpfen haben, das sich<br />
gelegentlich unangenehm in Erinnerung ruft. Dank<br />
der übrigen, gut ausgeleuchteten Studioaufnahmen<br />
halten sich die Probleme aber in Grenzen. TW<br />
Film 8/10<br />
VÖ: 27.07.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Im Winter des Jahres 1915 wird der rebellische<br />
Erling (Benjamin Helstad) auf die berüchtigte<br />
Gefängnisinsel Bastøy vor den Toren von Oslo<br />
gebracht. Mit seiner stolzen und unnachgiebigen<br />
Art entwickelt er sich schnell zum Anführer der<br />
jugendlichen Strafgefangenen, die sich mehr und<br />
mehr gegen das brutale Regime von Anstaltsleiter<br />
Hakon (Stellan Skarsgård) aufl ehnen. Die mitreißende<br />
Geschichte, die sich fast wie eine düstere<br />
Version des „Club der toten Dichter“ anfühlt,<br />
basiert auf wahren Begebenheiten. Das tosende<br />
Meer, das die Insel einschließt, wird in überzeugendem<br />
Surround wiedergegeben.<br />
TW<br />
Film 8/10<br />
Sympathischer Gute-Laune-Film, der einen liebevoll-naiven Blick<br />
auf das Beste aus zwei Welten wirft und einem mit diesem<br />
Culture-Clash der anderen Art ein Lächeln ins Herz zaubert.<br />
<strong>The</strong>ater triff t Kino: Dank des fantastischen Ensembles wird der<br />
harmlose Kaff eeplausch schnell zur aufreibenden und mitreißenden<br />
Konfrontation mit den entscheidenden Fragen des Daseins.<br />
Atmosphärisch unheimlich dichter Film, der das repressive Klima<br />
auf der Gefängnisinsel glaubhaft transportiert und mit seinen<br />
tollen Jungdarstellern zu begeistern weiß.<br />
Technik 7/10<br />
Technik 6,5/10<br />
Technik 8/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Ton 6/10<br />
Ton 8/10<br />
14 Schwerter<br />
Boogie<br />
Die Borgias – Sex. Macht. Mord. Amen.<br />
OT: Legendary Amazons L: HK J: 2011 G: Abenteuer<br />
V: Splendid B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R:<br />
Frankie Chan D: Xiao Ming Yu, Richie Ren, Cecilia Cheung,<br />
Liu Xiaoqing LZ: 108 min FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
OT: Boogie L: AR, MX J: 2012 G: Animation V: Schröder<br />
Media B: MPEG-4, 1.77 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Gustavo<br />
Cova S: k. A. LZ: 86 min FSK: 18 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
OT: <strong>The</strong> Borgias L: IE, CA, HU J: 2011 G: Drama V: Paramount<br />
Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: N. Jordan u. a.<br />
D: Jeromy Irons, Francois Arnaud, Holliday Grainger<br />
LZ: 9 × 52 min FSK: 16 P: 35 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Hong-Kong-Kitsch hoch 10 bietet dieses aktuelle<br />
Remake zum Shaw-Brothers-Original „<strong>The</strong> 14 Amazons“<br />
aus den 1970er Jahren. Das Budget wurde für<br />
sehr viel Pathos, unpassende Zeichentrick-Effekte<br />
und ein Großaufgebot an Darstellern verbrannt<br />
und sich so sehr in seiner Kung-Fu-Hampelei verliert,<br />
das vom sicherlich vorhandenen darstellerrischen<br />
Können nicht mehr viel übrigbleibt. Sucht<br />
man also nach einem Klischee-überladenen Martial-Arts-<br />
bzw. Kriegsstreifen mit kampferprobten<br />
Chinesinnen, dann kann man ruhig einen Blick riskieren.<br />
Das teils sehr gute, teils unterdurchschnittliche<br />
Bild zeigt sich wankelmütig.<br />
FT<br />
Film 3/10<br />
Krieger und Kriegerinnen tummeln sich in diesem unfreiwillig<br />
komischen, übertrieben theatralischen Kung-Fu-Gemetzel.<br />
Dadurch erscheint es wie eine Verballhornung des Heroentums.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
VÖ: 26.04.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Ziemlich unglaublich, dieser Animationsfi lm: Auftragskiller<br />
Boogie ballert sich rücksichtslos durch die<br />
Reihen seiner Feinde, hinterlässt dabei eine blutige<br />
Spur der Verwüstung und so manches gebrochene<br />
Frauenherz. Ein Fest der Gewalt, des Zynismus, des<br />
schlechten Geschmacks – doch das alles präsentiert<br />
in einer derart stylishen Kombination aus neonbunten<br />
CGI-Effekten und handgezeichneten Elementen,<br />
dass es visuell fasziniert und in seiner grenzenlosen<br />
Übersteigerung fast schon wieder Spaß macht!<br />
Etwas unklar bleibt, für welche Zielgruppe das gedacht<br />
sein soll – schade ist auch, dass die Synchronisation<br />
alles andere als perfekt ist.<br />
TW<br />
Film 6/10<br />
Kompromisslose Adult-Animation, die mit einem hohen Grad<br />
an Gewalt auff ällt und einigermaßen gut unterhält. Die FSK-<br />
Einstufung sollte man allerdings unbedingt ernst nehmen!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6,5/10<br />
VÖ: 10.05.12 × 3 Extras: 4/10<br />
Als inoffi zieller „Tudors“-Nachfolger erzählt „Die<br />
Borgias“ mit reichlich Gewalt, Sex und Fiktion von<br />
einer der skandalösesten Familien der Kirchengeschichte.<br />
Rodrigo Borgia erkauft sich das heilige<br />
Amt des Papstes und verteidigt es mit allen Mitteln.<br />
Sogar seine Kinder missbraucht er als politische<br />
Werkzeuge. Auch wenn es an historischer<br />
Genauigkeit mangelt, ist Unterhaltung in jeder<br />
Folge garantiert. Aufwendige Kulissen und warme,<br />
düstere Farben prägen die Optik der Serie. Der<br />
Sound macht mit der hervorragender Synchronisation<br />
und genrebedingt wenig klanglicher Abwechslung<br />
einen insgesamt runden Eindruck. NR<br />
Film 6,5/10<br />
Vor allem Fans der „Tudors“ werden mit dem bewährten Konzept<br />
von Dramatik, Gewalt und Sex ihre Freude haben. Tiefgang sollte<br />
der Zuschauer jedoch nicht erwarten.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Alive, Ascot Elite Home, Constantin, Paramount Home, Schröder Media, Splendid<br />
88
Minitests<br />
Film<br />
<strong>The</strong> Take – Zwei Jahrzehnte in der Mafia<br />
<strong>The</strong> Hunter<br />
Atmen<br />
OT: <strong>The</strong> Take L: GB J: 2009 G: Gangster-Drama<br />
V: Koch Media B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: David Drury D: Tom Hardy, Shaun Evans, Charlotte<br />
Riley LZ: 173 min FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
OT: <strong>The</strong> Hunter L: AU J: 2010 G: Thriller V: Ascot Elite<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Daniel Nettheim<br />
D: Willem Dafoe, Sam Neill, Frances O’Connor<br />
LZ: 102 min FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
OT: Atmen L: AT J: 2011 G: Sozialdrama V: Thimfi lm<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Karl Markovics<br />
D: Thomas Schubert, Karin Lischka, Georg Friedrich<br />
LZ: 94 min FSK: 12 P: 20 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Bevor Tom Hardy mit „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ endgültig<br />
in die vorderste Riege Hollywoods vorstößt,<br />
können Sie ihn in dieser britischen Miniserie (die<br />
hier als dreistündiger Megafi lm vorliegt) noch<br />
einmal in einer seiner früheren Rollen als kompromisslosen<br />
Gangster Freddie Jackson erleben.<br />
Mit regelmäßigen Zeitsprüngen entsteht hier eine<br />
Chronik seines Lebens, die seinen Werdegang von<br />
1984 bis in die Nullerjahre mit großer Intensität abhandelt.<br />
Das alles wird in glatten, sauberen Bildern<br />
präsentiert, die mit entsättigten Farben den zeitlichen<br />
Abstand des Geschehens abbilden und für<br />
eine TV-Produktion ein hohes Niveau erreichen. TW<br />
Film 7,5/10<br />
VÖ: 24.07.12 × 1 Extras: 3/10<br />
„<strong>The</strong> Hunter“ leidet zwar ein wenig unter seinem<br />
knappen Budget und einer unschlüssigen Handlung,<br />
doch für jeden, der einen Blick in Willem<br />
Dafoes Facettenreichtum erhaschen will, ist dieser<br />
Film Pfl ichtprogramm. Der eigenbrötlerische Profi<br />
jäger Martin David (Willem Dafoe) begibt sich<br />
auf die Spur des Tasmanischen Tigers. Bei seiner<br />
Gastfamilie entdeckt er an sich eine ganz neue<br />
Seite und wächst zunehmend in die ungewohnte<br />
Rolle des Ersatzvaters. Wer nicht gerade einen packenden<br />
Thriller erwartet und sich von einer etwas<br />
eintönigen und kontrastarmen Optik nicht stören<br />
lässt, der wird an dem Film Gefallen fi nden. NR<br />
Film 6,5/10<br />
VÖ: 26.04.12 × 1 Extras: 5/10<br />
Der österreichische Kandidat für die Oscar ® -<br />
Verleihung 2012 ist ein raues, wortkarges, zuweilen<br />
bewusst sperriges Sozialdrama. Die fi ebrige Suche<br />
eines jugendlichen Straftäters nach seinem Platz<br />
im Leben wird dabei punktuell aufgelockert vom<br />
typisch österreichischen, deftig-makabren Humor,<br />
den speziell Josef Hader in den letzten Jahren fi l-<br />
misch zu einer neuen Blüte gebracht hat. Bild und<br />
Ton bewegen sich auf einem guten Level, wobei<br />
vor allem die überraschend ausgeprägte Signalortung<br />
von Geräuschquellen sowie der atmosphärische<br />
Score überzeugen können. Letzterer kann in<br />
den Extras auch separat angehört werden. TW<br />
Film 7/10<br />
Epische Gangster-Ballade, die für alle Freunde von „Der Pate“,<br />
„Goodfellas“ und Co. mehr als nur einen fl üchtigen Blick wert sein<br />
dürfte. Tom Hardy zeigte schon hier, was in ihm steckt.<br />
Ein durchaus interessantes Leinwanddebüt von Daniel Nettheim,<br />
das mit seiner prominenten Besetzung und einer überaus<br />
sehenswerten Dafoe-Charakterstudie punktet.<br />
Beachtliches Regiedebüt von Schauspieler Karl Markovics, der<br />
ohne Rücksicht auf jegliche Mainstream-Tauglichkeit seine eigene<br />
Geschichte mit den dafür geeignetsten fi lmischen Mitteln erzählt.<br />
Technik 8,5/10<br />
Technik 7/10<br />
Technik 7/10<br />
Bild 9/10<br />
Bild 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Future X-Cops<br />
Die Lottokönige (1. Staffel)<br />
Wuji – Die Meister des Schwertes<br />
OT: Mei Loi Ging Chaat L: HK J: 2010 G: Science-Fiction<br />
V: Eurovideo B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Jing Wong D: Andy Lau, Bingbing Fan, Siu-Wong Fan<br />
LZ: 100 min FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
OT: Die Lottokönige L: DE J: 2012 G: Komödie V: Edel<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Dominic Müller<br />
D: Waldemar Kobus, Oliver Wnuk, Sandra Borgmann<br />
LZ: 6 × 29 min FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
OT: Zhao Shi Gu Rr L: HK J: 2010 G: Drama V: Koch<br />
Media B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Chen<br />
Kaige D: Xueqi Wang, Bingbing Fan, Xiaoming Huang<br />
LZ: 128 min FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
Bilder: Ascot Elite, Auerbach Verlag, Eurovideo, Koch Media, Thimfilm<br />
VÖ: 12.07.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Man kreuze die tierischen Cyborg-Endgegner<br />
aus „Mega Man“ mit der tragischen Heldenstory<br />
von „Robocop“ und schon erhält man vorliegenden<br />
C-Movie-Klassiker. Dass sich Hongkong-Star<br />
Andy Lau für den regietechnischen Amoklauf Jing<br />
Wongs („City Hunter“) prostituiert, wird seiner<br />
Karriere nicht gerade guttun. Quasi als Krönung<br />
wurde der deutschen Version seines Helden auch<br />
noch eine Schlumpf-Stimme verpasst, die sich<br />
perfekt in den katastrophalen Audiomix (zu laute,<br />
undynamische Musik, zu leise Effekte) einfügt. Einzig<br />
das Bild sieht in seiner partiellen Sterilität der<br />
CGI-Zukunftswelt meist ganz passabel aus. FT<br />
Film 2/10<br />
Sollte dies etwa eine Realverfi lmung des Videospiels „Mega-Man<br />
X“ werden? Selbst für extrem kitschigen Trash ist dies ein<br />
inszenatorisches Desaster.<br />
Technik 4,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 2/10<br />
VÖ: 01.06.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Klischees und Klamauk – das erwartet den Zuschauer<br />
mit der WDR-Serie „Die Lottokönige“.<br />
Wenn eine kleinbürgerliche Familie ganz plötzlich<br />
mit einem 12-Millionen-Lottogewinn konfrontiert<br />
wird und auf Anraten eines Psychologen versucht,<br />
sich trotz des Geldes nichts anmerken zu lassen,<br />
dann sind Probleme vorprogrammiert. Dabei bieten<br />
„Die Lottokönige“ jedoch kaum Szenarien, die<br />
sich der Zuschauer nicht auch selbst ausdenken<br />
könnte. Immerhin: Die technische Seite der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
präsentiert sich sehenswert. Das überraschend<br />
natürliche und klare Bild sowie ein runder Klang<br />
übertreffen sogar die Erwartungen.<br />
NR<br />
Film 4,5/10<br />
Klamaukige deutsche Abendunterhaltung mit reichlich Klischees<br />
und nur wenigen kreativen oder innovativen Ansätzen. Freunde<br />
deutschter Comedy können jedoch einen Blick riskieren.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 4/10<br />
Nach dem eher romantischen „Wuji – Die Reiter der<br />
Winde“ schuf Regisseur Chen Kaige ein vielschichtiges<br />
Polit- und Rachedrama klassischer Art. Nach<br />
einer sehr ausgeklügelten Intrige ist der neugeborene<br />
Königssohn der Einzige, der das Attentat seines<br />
Onkels überlebt. Der Arzt, der ihn aufnimmt, vertauscht<br />
ihn mit seinem eigenen Sohn und bereitet<br />
ihn auf seine Rückkehr vor. Ist der Film sowohl inhaltlich<br />
als auch ausstattungstechnisch absolut sehenswert,<br />
beleidigen der ausgemergelte Kontrast,<br />
die matschigen Farben sowie die nicht zufriedenstellende<br />
Schärfe die Augen. Ebenso klingt der verzerrte<br />
Ton wie aus einem alten Samurai-Film. FT<br />
Film 8/10<br />
Es gibt selten Filme, deren dargestellte Intrigen so glaubhaft sind,<br />
dass das Gegengewicht der Aufopferung umso schwerer lastet.<br />
Intelligent erzählt und gut dargestellt.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 89
Service<br />
Leserbriefe<br />
Leserbriefe<br />
Rückgaberecht geschnittener Filme<br />
Mein Recht als Käufer: Kann ich Filme, die schwammiges Terrain. Ein Rückgabeversuch kann<br />
sehr stark geschnitten sind, im Fachhandel aber nicht schaden, vielleicht ist ja der jeweilige<br />
umtauschen? Selbst dann, wenn es auf der Einzelhändler kulant genug. In den meisten Fällen<br />
sind solche Aktionen aber nicht von Erfolg<br />
Hülle keinen Hinweis darauf gibt?<br />
THOMAS DITTBERNER gekrönt, weshalb wir generell bei besonders risikobehafteten<br />
Titeln dazu raten, sich online oder<br />
Die große Frage ist hier, ob es sich um mangelhafte<br />
Ware handelt, die auf jeden Fall umren.<br />
Wir versuchen natürlich bei der Recherche<br />
in Fach<strong>magazin</strong>en wie dem unsrigen zu informiegetauscht<br />
werden kann. Steht kein Hinweis auf zu den Artikeln auf dem Laufenden zu bleiben,<br />
der Hülle, dem Werbeplakat oder etwas in dieser<br />
Art, dann ist das unserer Meinung nach sehr welche nun erscheinen<br />
welche Schnittfassungen es am Markt gibt, und<br />
wird.<br />
Viele Tests<br />
Ich bin nun schon seit fast drei Jahren<br />
Abonnent Ihres Magazins und von jeder<br />
Ausgabe aufs Neue begeistert. Vor allem<br />
die steigende Anzahl der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests verblüfft<br />
mich. In diesem Zusammenhang würde<br />
mich brennend interessieren, wie schnell<br />
und wie viele Testberichte ein einzelner<br />
Redakteur verfasst. Machen Sie weiter so!<br />
MARCUS WOIDE<br />
Jeder Redakteur nimmt sich so viel Zeit wie nötig<br />
für einen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Test, wobei die Filme meist<br />
zuhause geschaut werden. Die Technik wiederum<br />
wird einheitlich nach einem festen Schema<br />
in unserem Verlagsheimkino überprüft, was je<br />
nach Bonusumfang und Problemdichte zeitlich<br />
variiert. Wenn Sie die einzelnen Ausgaben durchblättern,<br />
werden Sie feststellen, dass die Testanzahl<br />
pro Redakteur variiert. Das hängt von den<br />
Zuständigkeiten für Specials, von den Außenterminen,<br />
Sonderprojekten etc. ab. Sie sehen also,<br />
dass sich hier nichts so einfach pauschalisieren<br />
lässt, selbst wenn es nur um die Quantität geht.<br />
Thomas Dittberner schickte uns dieses Foto von seinem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-begeisterten Kater Anton<br />
Zu unkritisch?<br />
Ich bin im Jahr 2009 durch einen Bekannten Zu den unkritischen Äußerungen zähle ich die<br />
auf euer Heft aufmerksam geworden. Kurze häufig noch immer nicht vorhandene verlustfreie<br />
Tonspur in HD, keine Neuabtastung des<br />
Zeit später wurde ich Abonnent eurer Zeitschrift.<br />
Ich fand die Form und den Inhalt des Bildes, fehlende Originaltonspur in Deutsch<br />
Heftes zu der damaligen Zeit sehr informativ, und fehlendes Bonusmaterial vor allem bei<br />
wobei ich das „alte“ Testsystem ehrlich gesagt Katalogtiteln.<br />
besser fand. Somit verfolge ich schon längere<br />
RICHARD SCHMID<br />
Zeit das Magazin und möchte euch mitteilen,<br />
dass ich mit den aktuellen Inhalten eigentlich Gutes 3D wird immer ein interessantes <strong>The</strong>ma für<br />
nicht mehr wirklich zufrieden bin. Euer Heft uns bleiben. Und natürlich versuchen wir, so viele<br />
äußert sich oft nicht kritisch genug zu diesem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Besprechungen wie möglich unterzubringen,<br />
wobei die Auswahl der Titel u. a. auch von<br />
Nachfolgemedium, geschweige denn zum<br />
neuen Nachfolgemedium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D, das in der Pünktlichkeit der Rezensionsmuster abhängt.<br />
meinen Augen kein Mensch braucht. Dieses Da die 3D-Scheiben sich in den Faktoren Bild<br />
Medium wird zu sehr gehyped und ist meiner und Ton oftmals nicht von den 2D-Versionen unterscheiden,<br />
beinhaltet der Test einer 3D-Version<br />
Meinung nach eine Abzocke an den Verbraucher.<br />
Mittlerweile boykottiere ich 3D-Filme im Prinzip auch den Test der 2D-Fassung. Unsere<br />
Technikkritik bezieht sich stets auf das, was<br />
im Kino, da ich leider nicht die Option habe,<br />
zwischen 2D und 3D zu wählen. Zu Lasten dieses<br />
Mediums gehen auch eure Testseiten, die Das keine deutsche Lossless-Tonspur enthalten<br />
wir während des Screenings hören und sehen.<br />
sich immer mehr mit den 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s füllen. ist, erkennen Sie in dem Infokasten. Und natürlich<br />
wird es auch stets technisch schlechte oder<br />
Von vielen 2D-Neuerscheinungen vermisse ich<br />
dagegen einen Testbericht, egal ob Erstauflage<br />
oder Wiederveröffentlichung. Ich plädiere herausstechendsten Negativpunkte in unseren<br />
unausgereifte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s geben, weshalb wir die<br />
hier eíndeutig zu einer Abgrenzung, beispielsweise<br />
in Form eines eigenen Heftes.<br />
Bewertungen erteilen.<br />
Texten erwähnen bzw. in solchen Fällen, schlechte<br />
Korrekturen Heft 4/12<br />
100 Jahre Universal, Seite 15<br />
Die 8-teilige Classic-Monster-Collection von<br />
Universal erscheint nun am 04. Oktober im<br />
Rahmen der 100-Jahr-Feier, anstatt wie im<br />
Heft angegeben am 31. Mai. Zudem wird die<br />
Reihe unabhängig von der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Reihe „Jahr<br />
100 Film“ veröffentlicht (dies war nur bei<br />
der DVD-Reihe der Fall). Durch die verwirrende<br />
Veröffentlichungsstruktur und einen<br />
Kommunikationsfehler mit der Pressestelle<br />
von Universal haben wir hier das Datum des<br />
DVD-Erscheinungstermins genannt.<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />
schicken Sie bitte an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />
Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />
oder einfach per E-Mail:<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Über einen Besuch in unserem Forum auf<br />
blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
würden wir uns ebenfalls freuen.<br />
Die Redaktion behält sich die sinngemäße Kürzung der<br />
Zuschriften vor. Die abgedruckten Leserbriefe müssen<br />
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />
Bilder: ...<br />
90
Technik<br />
Denon<br />
DBT-1713UD<br />
Das Universalwiedergabegerät<br />
spielt alles ab,<br />
was Sie ihm geben.<br />
Seite 92<br />
Panasonic<br />
DMP-BBT01<br />
Interessante Form und<br />
perfekte Ausstattung machen<br />
diesen Player zum<br />
Blickfang. Seite 93<br />
Bilder: Denon, Panasonic, Philips<br />
Falko <strong>The</strong>uner,<br />
Chef vom Dienst<br />
Ganze 25 Ausgaben<br />
BLU-RAY MAGAZIN – das<br />
sind über vier Jahre rund um<br />
die <strong>The</strong>men Film und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Als ich 2006 meinen ersten<br />
Artikel für das Schwester<strong>magazin</strong><br />
HD+TV schrieb, da steckte<br />
die blaue Scheibe gerade noch<br />
in den Kinderschuhen bzw. in<br />
der Entwicklungsphase. High<br />
Definition war damals ein Spartenthema,<br />
das nur schwerlich auf ganze 100 Seiten zu<br />
bringen war. Kurze Zeit darauf war es genau umgekehrt.<br />
Es begann die aufregende Phase, in der wir kaum wussten,<br />
mit welchen HD-Aufklärungsartikeln wir Sie als Nächstes<br />
beglücken sollten. Besonders wichtig war natürlich der<br />
Formatkrieg zwischen HD DVD und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, den wir für<br />
die Leser kontinuierlich mitverfolgten. Im Januar 2008 war<br />
es dann so weit: Warner Bros. verkündete, HD-Filme nur<br />
noch auf dem blauen Format publizieren zu wollen, was<br />
das Schicksal der roten Scheibe besiegelte. Ironischerweise<br />
saß ich an diesem schicksalhaften Tag in einem<br />
von Toshiba, also der HD-DVD-Fraktion, gecharterten<br />
Presse-Bus, der auf dem Paramount-Gelände im verregneten<br />
Hollywood stand. Das war schon ein merkwürdiges<br />
Gefühl, die Niederlage um mich herum zu spüren und<br />
gleichzeitig aber auch über die Konsequenzen des<br />
Ganzen nachzudenken. Kurze Zeit später wurde das BLU-<br />
RAY MAGAZIN geboren, als wäre es das Logischste auf der<br />
Welt. Für uns stand außer Frage, dass das Medium zu dem<br />
Standard werden würde, für den die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> heute steht.<br />
Daher waren wir auch die Ersten, die den Schritt auf den<br />
Zeitschriftenmarkt wagten. Wir mussten eben nur noch<br />
weitere Aufklärungsarbeit leisten, damit die Allgemeinheit<br />
überhaupt etwas mit dem Begriff „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>“ anfangen<br />
konnte und sie als Weiterentwicklung der in die Jahre gekommenen<br />
DVD erkannte. Dank Ihrer Treue, liebe Leser,<br />
und Ihrem Bedürfnis nach höchster Qualität versorgen wir<br />
Sie auch heute noch mit vielen regelmäßigen Tests und<br />
Spezialartikeln, die sich der Suche nach dem höchsten<br />
audiovisuellen und inhaltlichen Filmgenuss widmen.<br />
Player für alle<br />
Gelegenheiten<br />
Neben dem Philips BDP7700 mit starkem Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis fi nden Sie auf den kommenden Seiten zwei<br />
weitere topaktuelle Geräte im Expertentest. Seite 92 ff.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 91
Technik<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Ausgezeichnet<br />
Denon DBT-1713UD<br />
Purist mit Onlinedraht<br />
Denons edler High-End-Player ist nicht unbedingt ein perfekter Internetunterhalter, weiß jedoch heute schon mit<br />
den Streamingmöglichkeiten von morgen umzugehen.<br />
Denon bezeichnet seine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player nach<br />
eigener Firmenphilosophie als Universalwiedergabegeräte,<br />
und diese Betitelung ist nicht<br />
ungerechtfertigt. So kann der DBT-1713UD neben<br />
handelsüblichen Kaufmedien auch solche<br />
Exoten wie Super Audio CD (SACD) und DVD<br />
Audio wiedergeben – Formate, welche audiophile<br />
Kunden aufhorchen lassen. Zusätzlich<br />
räumt der Hersteller den neuen digitalen Vertriebswegen<br />
ein großes Betätigungsfeld ein. Im<br />
Hauptmenü prangen mit Youtube, Netflix und<br />
Vudu drei der größten Online videoplattformen<br />
als Direktlink auf der Oberfläche. Netflix und<br />
Vudu zählen in den USA zu den größten Onlinevideotheken.<br />
Beide sind bisher nicht in<br />
Zukunftssicherheit:<br />
Direktzugriffe für die<br />
Streamingangebote<br />
von Youtube, Netflix<br />
und VUDU<br />
Selbstleuchtende und<br />
übersichtliche Navigationssektion<br />
–<br />
praktisch in der<br />
Bedienung<br />
Vorbildlich: Für fast<br />
alle Parameter gibt es<br />
Direktwahltasten<br />
Deutschland vertreten, doch sollte es so weit<br />
sein, werden Besitzer des DBT-1713UD zu den<br />
ersten Nutzern gehören, welche vom Start weg<br />
dabei sein können. Bis dahin können Sie die äußerst<br />
gelungene Youtube-Oberfläche oder eben<br />
das Streaming per DLNA über das Heimnetzwerk<br />
nutzen. Einziger Wermutstropfen ist die<br />
fehlende Unterstützung von Funknetzen. Es ist<br />
weder ein WLAN-Modul integriert noch gibt es<br />
die Möglichkeit, über einen WLAN-USB-Dongle<br />
die Funktion nachzurüsten.<br />
Denon konzentriert sich aufs Detail. Trotz der<br />
vielseitigen Ausrichtung bei der Wiedergabe<br />
verschiedener Medien ist der DBT-1713UD kein<br />
universeller Schnittstellenlieferant. Im Gegenteil:<br />
Denon beschränkt sich im Anschlussfeld<br />
auf der Gehäuserückseite nur auf das Nötigste.<br />
Sowohl Video als auch Audio werden per<br />
HDMI-Schnittstelle ausgegeben. Lediglich ein<br />
Stereo-Cinch-Ausgang für die analoge Soundausgabe<br />
ist vorhanden. Darüber hinaus sind ein<br />
Netzwerkanschluss und eine Remote-Sektion<br />
für Multiroom-Lösungen im Schnittstellenensemble<br />
zu fi nden; an der Gehäusefront werden<br />
die Anschlüsse durch einen USB-Slot komplettiert.<br />
Das Gerät ist folglich voll und ganz als<br />
Bestandteil einer Einzelkomponenten-Anlage<br />
konzipiert. Doch so puristisch sich der vollkommen<br />
aus Metall gefertigte Player von außen<br />
gibt, so hochwertig geht es im Gehäuseinneren<br />
zu. Die Aufbereitung von Film und Video durch<br />
die interne Bildverarbeitung zählt zum Besten,<br />
was zurzeit auf dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Markt zu<br />
bekommen ist. Egal in welcher Aufl ösung Sie<br />
den DBT-1713UD mit Bilddaten speisen –<br />
der Grafi kchip konvertiert es nahezu artefaktfrei<br />
in die Full-HD-Aufl ösung. Hinzu kommt eine<br />
exzellente Vollbildkonvertierung, die nur in Extremfällen<br />
aus dem Takt gerät. Vervollständigt<br />
wird das Paket durch einen umfangreichen<br />
Video-EQ, der mit fünf persönlichen Speicherplätzen<br />
für eigene Bildprofi le daherkommt. Der<br />
DBT-1713UD ist eins mit seiner Umwelt. Denon<br />
folgt dem allgemeinen Trend zur Energieeinsparung<br />
und präsentiert mit 11 bis 13 Watt (W)<br />
im Alltagsbetrieb und einem neuen, nahezu<br />
keinen Strom einfordernden Stand-by-Modus<br />
ein insgesamt sehr sparsames Gerät. Doch der<br />
Hersteller geht im übertragenen Sinne noch einen<br />
Schritt weiter und reduziert zusätzlich die<br />
Lärmverschmutzung im Haushalt. Das neu konzipierte<br />
Laufwerk des DBT-1713UD ist nicht nur<br />
äußerst schnell beim Datenauslesen, sondern<br />
ist durch die vibrationshemmende Aufhängung<br />
und eine spezielle Verkapselung so gut wie geräuschlos<br />
im Betrieb. Das wird vor allem den<br />
audiophilen Kunden freuen, der seine hochqualitativen<br />
Aufnahmen (das Gerät unterstützt im<br />
Übrigen auch 2-Kanal-FLAC-Dateien) ungestört<br />
genießen kann.<br />
CHRISTIAN HILL<br />
Austattung<br />
Hersteller Denon<br />
Modell<br />
DBT-1713UD<br />
Preis (UVP) 499 Euro<br />
Info<br />
www.denon.de<br />
Maße (B/H/T) 43,5 × 10,8 × 29,6 cm<br />
Typ<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Gewicht<br />
4,9 kg<br />
Formate<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE<br />
DVD-Video/-Audio/-R/-RW/+R/+RW<br />
CD-Audio/-R/-RW/SACD<br />
3D-fähig<br />
ja<br />
Technik<br />
Ausstattung 9/10<br />
Bedienung 10/10<br />
Wiedergabe 9/10<br />
Gesamt<br />
Hohe Qualität von innen wie von außen: Beim DBT-1713UD triff t<br />
dezentes, stabiles Design auf hochwertige Signalverarbeitung von<br />
Video und Audio – eine perfekte Heimkinoergänzung.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Panasonic, Stock.xchng<br />
92
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Technik<br />
Sehr gut<br />
Panasonic DMP-BBT01<br />
Leistungsstärke im neuen Gewand<br />
Panasonic versucht in diesem Jahr, die eigene <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Klasse neu zu defi nieren – mit auffälligem Design<br />
und ausschließlich digitaler Ausrichtung.<br />
Panasonic beweist mit dem Äußeren des<br />
DMP-BBT01 viel Mut und Kreativität. Der<br />
Hersteller trennt sich demnach komplett von<br />
gängigen Standards wie Maßen, Form und<br />
Aufstellung und würzt das Konzept mit ein paar<br />
besonderen Extras. So gestaltet der Hersteller<br />
seinen neuesten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Spross als quadratisches<br />
Universal-Heimkinowerkzeug, das nicht<br />
im Rack oder Fernsehschrank verschwinden<br />
möchte, sondern präsentiert werden will. Passend<br />
dazu ermöglicht Panasonic vier verschiedene<br />
Aufstellungsvarianten, angefangen beim<br />
klassischen fl achen Stand bis hin zur komplett<br />
aufrechten Positionierung. Mithilfe eines speziellen<br />
Standfußes (im Lieferumfang enthalten)<br />
kann der DMP-BBT01 auch aufsehenerregend<br />
in schräg nach oben gerichteter Stellung aufgestellt<br />
werden, wodurch das Designgerät wie ein<br />
startendes Ufo wirkt.<br />
So aufregend der Player auch wirkt – Panasonic<br />
hat sich den Ausbruch aus den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-<br />
Normen durch ein paar kleine Nachteile erkauft.<br />
Das neueartige<br />
Bedienkonzept<br />
mit<br />
Touchbedienfeld<br />
ist<br />
gewöhnungsbedürftig,<br />
erlernt sich<br />
aber schnell<br />
Be Bedarf<br />
kann das Tastenhilfsfeld<br />
auf dem<br />
Fernseher<br />
eingeblendet<br />
werden<br />
Die äußerst kompakten Maße erfordern ein<br />
Slot-In-Laufwerk statt der klassischen Schublade.<br />
Dadurch sind während des Betriebes<br />
jederzeit Laufwerksgeräusche zu vernehmen,<br />
wobei sich die Lautstärke gegenüber älteren<br />
Geräten und Konkurrenzprodukten mit Slot-<br />
In-Laufwerk eher in Grenzen hält. Trotzdem<br />
droht durch den ständig offenen Laufwerksschacht<br />
eine schleichende Verschmutzung des<br />
Geräteinneren – dessen Reinigung gestaltet<br />
sich schwer. Des Weiteren beschränkt sich die<br />
Anzahl der Anschlüsse auf das Nötigste und<br />
der DMP-BBT01 versteht sich ausschließlich<br />
auf die digitale Weitergabe jeglicher Bild- und<br />
Tondaten. Zudem existiert kein herkömmliches<br />
Informationsdisplay, nur ein paar farbige LEDs<br />
signalisieren verschiedene Statusmeldungen<br />
des Gerätes. Darüber hinaus passte das Netzteil<br />
nicht mehr in die Konstruktion und wurde dementsprechend<br />
nach außen verlagert. Trotzdem<br />
hat es Panasonic mal wieder geschafft, mit 6 bis<br />
8 W im aktiven Betrieb eine neue Bestmarke im<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Bereich aufzustellen.<br />
Die grafi sche Oberfl äche des Players erscheint<br />
im modernen und freundlich-bunten Design<br />
und lässt sich für verschiedene Nutzer individualisieren.<br />
Erhalten geblieben ist das letztjährige<br />
Bedienkonzept, das eine Navigation<br />
in die richtige Richtung durch einen einzigen<br />
Tas tendruck ermöglicht. Hinzu gesellt sich eine<br />
neuartige Fernbedienung, die, von einigen wenigen<br />
Tas ten abgesehen, eine Steuerung per<br />
Touch-Bedien feld vorsieht. Smartphone-Besitzer<br />
werden die Bedienung mit Wischgesten<br />
und gezielten Klicks auf der berührungssensitiven<br />
Oberfl äche schnell verinnerlichen, doch<br />
auch Laien kommen in der Regel schnell mit<br />
dem Konzept zurecht. Natürlich verfügt der<br />
DMP-BBT01 auch über diverse Internetfunktionen<br />
und Multimediadateien werden über das<br />
Heimnetzwerk gestreamt. In letzterem Bereich<br />
unterstützt das Gerät auch die Wiedergabe<br />
von Qualitätsformaten wie etwa FLAC. Für eine<br />
einfache Kommunikation ist WLAN bereits ab<br />
Werk integriert.<br />
Trotz der kompakten Maße hat es Panasonic<br />
nicht versäumt, die neueste Generation des<br />
hauseigenen Videoprozessors zu integrieren.<br />
Im Heimkinoalltag erwartet Sie demnach eine<br />
gewohnt hohe Bildqualität, sowohl bei SD-<br />
Quellen als auch bei der Wiedergabe von <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
Discs. Vollbildkonvertierung und Skalierung<br />
leis ten sich nur wenige Aussetzer. Sollten Sie<br />
mit dem Bild noch nicht zufrieden sein, hilft Ihnen<br />
der umfangreiche Video-EQ inklusive des<br />
eigenen Nutzerprofi ls bei der Nachbesserung.<br />
Somit rechtfertigt das Designerstück auch in<br />
Sachen Wiedergabequalität den erhöhten Kaufpreis<br />
und offenbart sich in allen Bereichen als<br />
echter Hingucker.<br />
CHRISTIAN HILL<br />
Austattung<br />
Hersteller Panasonic<br />
Modell<br />
DMP-BBT01<br />
Preis (UVP) 299 Euro<br />
Info<br />
www.panasonic.de<br />
Maße (B/H/T) 17,9 × 2,7 × 17,9 cm<br />
Typ<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Gewicht<br />
0,9 kg<br />
Formate<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE<br />
DVD-Video/-R/-RW/+R/+RW<br />
CD-Audio/-R/-RW<br />
3D-fähig<br />
ja<br />
Technik<br />
Ausstattung 10/10<br />
Bedienung 8/10<br />
Wiedergabe 8,5/10<br />
Gesamt<br />
Der DMP-BBT01 vereint ein außergewöhnliches Designkonzept mit<br />
hoher Qualität in Bild und Ton und glänzt nebenbei mit<br />
Vollausstattung. Das Gerät spricht damit nicht nur Individualisten an.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 93
Technik<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Ausgezeichnet<br />
Philips BDP7700<br />
Die Mittelklasse-Referenz<br />
Vollausstattung, sehr gutes Handling und eine kraftvolle interne Bildverarbeitung: Dies sind die Eckpunkte, mit<br />
denen Philips zum moderaten Preis einen Volltreffer landet.<br />
Die Ingenieure von Philips haben bei der<br />
Entwicklung des BDP7700 Feintuning betrieben<br />
und der Fokus schien dabei vor allem<br />
auf der Geschwindigkeit zu liegen. So startet das<br />
Gerät äußerst flott und ist auch sonst sehr reaktionsfreudig.<br />
Philips-Fans wird der Geschwindigkeitszuwachs<br />
am ehesten auffallen, war die ruckelnde<br />
Navigation durch die Menüs doch einer<br />
der Hauptkritikpunkte bei früheren Modellen.<br />
Doch nun scheint ein Hardware-Update Abhilfe<br />
geschaffen zu haben. Passend zum Systemupdate<br />
gibt es ein paar dezente Neuerungen<br />
in der Bedienoberfläche. Das Hauptmenü ist<br />
wie gewohnt schlicht und übersichtlich, erst<br />
beim Überfahren der einzelnen Menüpunkte<br />
werden Sie von den kurzen farbigen Animationen<br />
angenehm überrascht sein. Vorteil: Sie<br />
können jederzeit die aktiven von den inaktiven<br />
Menüpunkten unterscheiden.<br />
CinemaPerfect HD verleiht den Bildern mehr<br />
Brillanz. Damit dies funktioniert, wurden die<br />
Grafi kleistung im Inneren und die zur Bildver-<br />
Nach der ovalen<br />
Fernbedienung in<br />
Anlehnung an die<br />
Philips-TVs, kehrt der<br />
Hersteller nun zur<br />
klassischen Variante<br />
zurück<br />
Alle nötigen Tasten<br />
sind vorhanden und<br />
auf dem handlichen<br />
Signalgeber stets gut<br />
zu erreichen<br />
besserung nötigen Algorithmen aufgepeppt.<br />
Für die schnelle Bildanpassung stehen aussagekräftige<br />
Voreinstellungen bereit, welche von<br />
„Kino“ bis „dynamisch“ jeweils die passende<br />
Bildcharakteristik parat hat. Perfektionisten werden<br />
sich jedoch des benutzerdefi nierten Profi ls<br />
bedienen. Dabei kann nicht nur auf Standardwerte<br />
wie Kontrast und Sättigung Einfl uss genommen<br />
werden, auch Rauschreduktion oder<br />
Detailverbesserung können präzise in mehreren<br />
Stufen feinjustiert werden. Beim Punkt Detailverbesserung<br />
sollte jedoch Fingerspitzengefühl<br />
bewiesen werden, denn der Algorithmus kann<br />
besonders bei HD-Material für eine Überschärfung<br />
sorgen. Beim Entrauschen von minderwertigem<br />
Material zeigt CinemaPerfect HD seine<br />
Leistungsfähigkeit. Flächen werden sehr gut geglättet,<br />
ohne dass strukturierte Objekte zu sehr<br />
weichgezeichnet werden. Die Detailverbesserung<br />
arbeitet unterdessen feine Strukturen<br />
und Linien besser heraus, während die potente<br />
Skalierung effektiv und nahezu artefaktfrei vergrößert<br />
und wenig Probleme mit der Farbtrennung<br />
hat. Doch will die Vollbildkonvertierung<br />
bei Videomaterial nicht so richtig klappen. Auf<br />
Filmbasis weiß die interne Bildverarbeitung zwar<br />
jegliche Kanten zu glätten und auftretendes<br />
Flimmern zu eliminieren, doch Videomaterial<br />
erscheint nur wenig verändert auf der Bildfl ä-<br />
che. Zusätzlich wird die Rechenleistung genutzt,<br />
um auf Wunsch eine Echtzeitkonvertierung von<br />
2D-Bildern oder -Videos in die dritte Dimension<br />
vorzunehmen. Leider hat Philips im Nachgang<br />
vergessen, eine Korrektur von diversen 3D-Parametern<br />
anzubieten.<br />
Beim BDP7700 hat Philips mit vollen Händen<br />
aus der Ausstattungsfülle geschöpft und an<br />
viele Details gedacht. Im Anschlussfeld fi ndet<br />
sich z. B. auch ein Mehrkanalaudioausgang,<br />
der ein 7.1-Lautsprechersystem mit Klang versorgen<br />
kann. Abseits der Lautsprechereinheit<br />
zeigt sich das Schnittstellenensemble vollständig.<br />
Neben Standards wie HDMI oder Ethernet<br />
sind mit zwei USB- und einem SD-Anschluss<br />
auch kleine Massenspeicher willkommen. Die<br />
USB-Schnittstelle nimmt überdies Eingabehilfen<br />
wie Tastatur und Maus an. Die Nutzung<br />
der Net-TV-Oberfl äche wird dadurch wesentlich<br />
vereinfacht. Neu und bisher einzigartig ist<br />
die Tatsache, dass kostenpfl ichtige Angebote<br />
im Net-TV-Bereich problemlos per Onlinebezahldienst<br />
Paypal erworben werden können –<br />
ein Beispiel, das Schule machen sollte. Als<br />
i-Tüpfelchen steht für die komplette Netzkommunikation<br />
– auch für das mittlerweile<br />
standardgemäße Streaming von Multimediainhalten<br />
über das Heimnetzwerk – ab Werk ein<br />
integrierter WLAN-Adapter zur Verfügung. Damit<br />
sollten im Bereich der Ausstattung keine<br />
Wünsche offenbleiben.<br />
CHRISTIAN HILL<br />
Austattung<br />
Hersteller Philips<br />
Modell<br />
BDP7700<br />
Preis (UVP) 199 Euro<br />
Info<br />
www.philips.de<br />
Maße (B/H/T) 49 × 8,7 × 31 cm<br />
Typ<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Payer<br />
Gewicht<br />
2,3 kg<br />
Formate<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE<br />
DVD-Video/-R/-RW/+R/+RW<br />
CD-Audio/-R/-RW<br />
3D-fähig<br />
ja<br />
Technik<br />
Ausstattung 10/10<br />
Bedienung 9/10<br />
Wiedergabe 8,5/10<br />
Gesamt<br />
Mit dem BDP7700 ist Philips ein überzeugender <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player mit<br />
Vollausstattung im klassischen Gewand gelungen und garantiert<br />
mit CinemaPerfect HD bei Blockbustern eine sehr gute Bildqualität.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips, Stock.xchng<br />
94
Heimkino-Top-10<br />
Service<br />
Heimkino-Top-10 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Ihre Heimkinoanlage schluckt nur das technisch Beste, was der Markt zu bieten hat? Kein Problem, unsere<br />
Top Ten hilft Ihnen bei der Auswahl. Jetzt neu: Mit den besten Scheiben aus dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Bereich.<br />
Bildreferenz<br />
Tonreferenz<br />
Top-Extras<br />
3D-Referenz<br />
1<br />
Avatar Extended Collector’s Edition<br />
L: US J: 2009<br />
G: Fantasy/<br />
Science-Fiction V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
LZ: 178 min FSK: 12<br />
VÖ: 11/2010<br />
Tron: Legacy<br />
1<br />
2012<br />
L: US, CA J: 2009 G:<br />
Katastrophenfi lm V:<br />
Sony Pictures LZ:<br />
157 min FSK: 12<br />
VÖ: 3/2010<br />
Peter Gabriel – New Blood 3D<br />
1<br />
Alien Anthology – Limited Egg Edition<br />
L: US, GB J: 1979–1997<br />
G: Science-Fiction<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home LZ: 968 min<br />
FSK: 16 VÖ: 12/2008<br />
Der Herr der Ringe (Extended Edition)<br />
1<br />
Avatar 3D<br />
L: US J: 2009 G:<br />
Fantasy/Science-<br />
Fiction V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
LZ: 162 min FSK: 12<br />
VÖ: 11/2010<br />
Disneys Eine Weihnachtsgeschichte 3D<br />
2<br />
L: US J: 2010<br />
G: Science-Fiction<br />
V: Disney Home<br />
LZ: 125 min FSK: 12<br />
VÖ: 6/2011<br />
2<br />
L: GB J: 2011 G: Musik<br />
V: Eagle Records LZ:<br />
129 min FSK: 0<br />
VÖ: 10/2011<br />
2<br />
L: US J: 2001–2003<br />
G: Fantasy V: Warner<br />
Home Video LZ:<br />
716 min FSK: 16<br />
VÖ: 6/2011<br />
2<br />
L: US J: 2009 G:<br />
Animation V: Disney<br />
Home LZ: 95 min FSK:<br />
12 VÖ: 11/2010<br />
3<br />
4<br />
Baraka<br />
Happy Feet 2<br />
L: US J: 1992<br />
G: Dokumentation<br />
V: Alive LZ: 97 min<br />
FSK: 0 VÖ: 12/2008<br />
L: AU J: 2011 G:<br />
Abenteuer/Animation<br />
V: Warner Home<br />
Video LZ: 99 min<br />
FSK: 0 VÖ: 4/2012<br />
Die Abenteuer von Tim und Struppi<br />
3<br />
4<br />
Phil Collins – Going Back<br />
L: US J: 2010 G: Musik<br />
V: Edel Music LZ:<br />
98 min FSK: 0 VÖ:<br />
10/2010<br />
<strong>Blu</strong>e Man Group – How To Be A Megastar<br />
Crossroads<br />
L: US J: 2008 G:<br />
Alternative/Rock<br />
V: Warner Music<br />
LZ: 88 min FSK: 0<br />
VÖ: 12/2009<br />
3<br />
4<br />
Star Wars: <strong>The</strong> Complete Saga I–VI<br />
L: US J: 1977–2005<br />
G: Science-Fiction/<br />
Märchen V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
LZ: 805 min FSK: 12<br />
VÖ: 9/2011<br />
Apocalypse Now<br />
L: US J: 1979 G:<br />
Antikriegsdrama V:<br />
Kinowelt Home LZ:<br />
147 min/196 min<br />
(Redux) FSK: 16<br />
VÖ: 6/2011<br />
Die Tim Burton Collection<br />
3<br />
4<br />
Rio 3D<br />
L: US J: 2011 G:<br />
Animation V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
LZ: 96 min FSK: 0<br />
VÖ: 9/2011<br />
Die Legende der Wächter 3D<br />
L: US, AU J: 2010 G:<br />
Animation V: Warner<br />
Home Video LZ:<br />
97 min FSK: 12<br />
VÖ: 2/2011<br />
Step Up 3D (Premium Edition)<br />
5<br />
L: US J: 2011 G:<br />
Abenteuer/Animation<br />
V: Sony Pictures Home<br />
LZ: 107 min FSK: 6<br />
VÖ: 3/2012<br />
5<br />
L: US J: 2010 G:<br />
Country-Rock V: Rhino<br />
LZ: 280 min FSK: 0<br />
VÖ: 11/2010<br />
5<br />
L: US J: 1985 G:<br />
Diverse V: Warner<br />
Home LZ: 849 min<br />
FSK: 16 VÖ: 4/2012<br />
5<br />
L: US J: 2010 G:<br />
Tanzfi lm V: Constantin<br />
Film LZ: 106 min FSK:<br />
6 VÖ: 2/2011<br />
Underworld: Awakening<br />
Mission: Impossible – Phantom Protokoll<br />
Zurück in die Zukunft Anniversary Collection<br />
Mein Freund, der Delfin 3D<br />
6<br />
L: US J: 2012 G:<br />
Fantasy V: Sony<br />
Pictures Home LZ:<br />
88 min FSK: 16<br />
VÖ: 7/2012<br />
6<br />
L: US J: 2011 G: Action<br />
V: Paramount Home<br />
LZ: 133 min FSK: 12<br />
VÖ: 5/2012<br />
6<br />
L: US J: 1985–1990<br />
G: Familienfi lm/Action<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home LZ: 342 min<br />
FSK: 12 VÖ: 10/2010<br />
6<br />
L: US J: 2011 G:<br />
Familiendrama V:<br />
Warner Home Video<br />
LZ: 113 min FSK: 0<br />
VÖ: 5/2012<br />
7<br />
8<br />
Drive<br />
Frozen Planet<br />
Toy Story 3<br />
L: US J: 2011 G: Drama<br />
V: Universum LZ:<br />
100 min FSK: 18<br />
VÖ: 6/2012<br />
L: GB J: 2011 G:<br />
Naturdokumentation<br />
V: Polyband LZ:<br />
7 × 48 min FSK: 0<br />
VÖ: 3/2012<br />
7<br />
8<br />
Iron Man<br />
L: US J: 2008 G:<br />
Comicverfi lmung V:<br />
Concorde Home LZ:<br />
126 min FSK: 12<br />
VÖ: 10/2008<br />
Terminator – Die Erlösung<br />
L: US, DE, GB, IT J:<br />
2009 G: Action/<br />
Science-Fiction V:<br />
Sony Pictures Home<br />
LZ: 117 min FSK: 16<br />
VÖ: 11/2009<br />
Kung Fu Panda<br />
7<br />
8<br />
Star Trek I–VI Original Motion Picture Collection<br />
Game Of Thrones<br />
Boardwalk Empire<br />
L: US J: 1979–1991<br />
G: Science-Fiction<br />
V: Paramount Home<br />
LZ: 683 min FSK: 12<br />
VÖ: 4/2009<br />
L: US J: 2011 G:<br />
Fantasy-Serie V:<br />
Warner Home Video<br />
LZ: 10 × 56 min FSK:<br />
16 VÖ: 3/2012<br />
7<br />
8<br />
Pina 3D<br />
Bugs! 3D<br />
L: DE, FR, GB J: 2011<br />
G: K u n s t fi l m /<br />
Dokumentation V:<br />
Warner Home Video<br />
LZ: 103 min FSK: 12<br />
VÖ: 9/2011<br />
L: GB J: 2003 G:<br />
Dokumentation V:<br />
Ascot Elite Home<br />
LZ: 40 min FSK: 0<br />
VÖ: 8/2011<br />
Cirque Du Soleil – Journey Of Man 3D<br />
9<br />
L: US J: 2010 G:<br />
Animation V: Disney<br />
Home LZ: 103 min<br />
FSK: 0 VÖ: 12/2010<br />
9<br />
L: US J: 2008 G:<br />
Animation V:<br />
Paramount Home<br />
LZ: 92 min FSK: 6<br />
VÖ: 11/2008<br />
9<br />
L: US J: 2011 G: Drama<br />
V: Warner Home<br />
Video LZ: 12 × 52 min<br />
FSK: 16 VÖ: 2/2012<br />
9<br />
L: US J: 2000 G:<br />
Artistik/Drama V:<br />
Sony Pictures Home<br />
LZ: 39 min FSK: 6<br />
VÖ: 6/2011<br />
Rango<br />
Inception<br />
<strong>The</strong> Rocky Horror Picture Show (Cinedition)<br />
Der König der Löwen 3D<br />
10<br />
L: US J: 2011 G:<br />
Animation V:<br />
Paramount Home<br />
LZ: 108 min FSK: 6<br />
VÖ: 8/2011<br />
10<br />
L: US, UK J: 2010<br />
G: Thriller V: Warner<br />
Home Video LZ:<br />
148 min FSK: 16<br />
VÖ: 12/2010<br />
10<br />
L: GB, US J: 1975 G:<br />
Musical V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
LZ: 100 min FSK: 12<br />
VÖ: 11/2010<br />
10<br />
L: US J: 1994 G:<br />
Animation V: Disney<br />
Home LZ: 88 min<br />
FSK: 0 VÖ: 11/2011<br />
Empfehlungen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 95
Service<br />
Neuerscheinungen August/September<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuerscheinungen*<br />
August 2012<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
2.<br />
Familie,<br />
Fünf Freunde<br />
Constantin Film<br />
Komödie,<br />
Offroad<br />
Paramount<br />
Home<br />
Pinocchio<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Pocahontas<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Pocahontas 2<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Pocahontas/<br />
Pocahontas 2<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Tarzan<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
3.<br />
Horror,<br />
ATM – Tödliche Falle<br />
Universum<br />
Fünf Perlen<br />
Drama,<br />
Koch Media<br />
Kull, der Eroberer<br />
Fantasy,<br />
Koch Media<br />
<strong>The</strong> Lady –<br />
Ein geteiltes Herz<br />
Drama,<br />
Universum<br />
<strong>The</strong> Music<br />
Never Stopped<br />
Drama,<br />
Universum<br />
She Wants Me<br />
Komödie,<br />
Capelight<br />
Fantasy,<br />
Zorn der Titanen Warner Home<br />
Video<br />
Fantasy,<br />
Zorn der Titanen 3D Warner Home<br />
Video<br />
7. Rampart –<br />
Cop außer Kontrolle<br />
Thriller,<br />
Ascot Elite<br />
Soldiers Of Fortune<br />
Action,<br />
Ascot Elite<br />
Vamperifica –<br />
Blood Sucks<br />
Horror,<br />
Ascot Elite<br />
Vamperifica –<br />
Blood Sucks 3D<br />
Horror,<br />
Ascot Elite<br />
Woman <strong>Knight</strong><br />
Drama,<br />
Ascot Elite<br />
Woman <strong>Knight</strong> 3D<br />
Drama,<br />
Ascot Elite<br />
9. Alraune – Die Wurzel<br />
des Grauens<br />
Horror,<br />
Sunfi lm<br />
Bloodfighter Of<br />
<strong>The</strong> Underworld<br />
Action,<br />
Eurovideo<br />
Dame König As Spion<br />
(Limited Edition)<br />
Thriller,<br />
Studiocanal<br />
Eddie – <strong>The</strong><br />
Sleepwalking Cannibal<br />
Horror,<br />
Eurovideo<br />
Der Eissturm<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Die Frau in Schwarz<br />
Horror,<br />
Concorde Home<br />
Freiwild – Zum<br />
Abschuss freigegeben<br />
Thriller,<br />
Sunfi lm<br />
Good Will Hunting<br />
(Special Edition)<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Die Hai Box<br />
(3 Discs)<br />
Horror,<br />
Sunfi lm<br />
Haywire –<br />
Trau’ keinem<br />
Action,<br />
Concorde Home<br />
Homo Faber<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Human Traffic – Die<br />
Nacht ist nicht genug<br />
Komödie,<br />
Sunfi lm<br />
August 2012<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
9. Die Insel am<br />
Ende der Zeit<br />
Abenteuer,<br />
Eurovideo<br />
Jagd auf einen<br />
Unsichtbaren<br />
Fantasy,<br />
Eurovideo<br />
Jonas<br />
Komödie,<br />
Eurovideo<br />
Kesselschlacht in<br />
der Normandie<br />
Drama,<br />
Schröder Media<br />
Pakt der Bestien 2<br />
Abenteuer,<br />
Eurovideo<br />
Pi<br />
Science-Fiction,<br />
Studiocanal<br />
Sisters’ Hood –<br />
Die Mädchen-Gang<br />
Thriller,<br />
Sunfilm<br />
Sisters’ Hood – Die<br />
Mädchen-Gang 3D<br />
Thriller,<br />
Sunfilm<br />
Total Recall (Digital<br />
Science-Fiction,<br />
Remastered, Ultimate<br />
Studiocanal<br />
Rekall Edition)<br />
Tristan & Isolde<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Unsere Welt<br />
Dokumentation,<br />
Sunfilm<br />
Weiblich, tödlich<br />
sucht ... – Wer ist<br />
Carrie?<br />
10. Ghost Rider: Spirit<br />
Of Vengeance<br />
Ghost Rider: Spirit<br />
Of Vengeance 3D<br />
Oktopusse – Genies<br />
aus der Tiefsee 3D<br />
Panic Button<br />
Playback<br />
Viva Riva! – Zu<br />
viel ist nie genug<br />
16.<br />
Bad Ass<br />
Hugo Cabret<br />
Hugo Cabret 3D<br />
Die Piraten! –<br />
Ein Haufen merkwürdiger<br />
Typen<br />
Die Piraten! –<br />
Ein Haufen merkwürdiger<br />
Typen 3D<br />
Strings – Fäden<br />
des Schicksals<br />
Strings – Fäden<br />
des Schicksals 3D<br />
Türkisch für Anfänger<br />
Der weiße Hai<br />
(Steelbook)<br />
17. Appleseed XIII<br />
(3. Staffel)<br />
Chronicle – Wozu<br />
bist du fähig?<br />
Der perfekte Ex<br />
18.<br />
Adrenalin Rush<br />
Adrenalin Rush 3D<br />
Thriller,<br />
Sunfilm<br />
Fantasy,<br />
Universum<br />
Fantasy,<br />
Universum<br />
Dokumentation,<br />
KSM<br />
Horror,<br />
Intergroove<br />
Horror,<br />
Universum<br />
Thriller,<br />
Alive<br />
Action,<br />
Universal Home<br />
Fantasy,<br />
Paramount Home<br />
Fantasy,<br />
Paramount Home<br />
Animation,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Animation,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Animation,<br />
3L<br />
Animation,<br />
3L<br />
Komödie,<br />
Constantin Film<br />
Horror,<br />
Universal Home<br />
Animation,<br />
Universum<br />
Science-Fiction,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Komödie,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Komödie,<br />
Ascot Elite<br />
Komödie,<br />
Ascot Elite<br />
August 2012<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
18.<br />
Western,<br />
Dawn Rider<br />
Koch Media<br />
<strong>The</strong> Incident<br />
Horror,<br />
Koch Media<br />
Love Birds –<br />
Ente gut alles gut<br />
Komödie,<br />
Koch Media<br />
Red Nights<br />
Horror,<br />
Koch Media<br />
20. Dive – Im Reich der<br />
wilden Haie 3D<br />
Dokumentation,<br />
KSM<br />
Faszination Galapagos –<br />
Südamerika 3D<br />
Dokumentation,<br />
KSM<br />
<strong>Knight</strong>s Of Blood<br />
Abenteuer,<br />
KSM<br />
<strong>Knight</strong>s Of Blood 3D<br />
Abenteuer,<br />
KSM<br />
Naturparadiese<br />
Afrikas<br />
Dokumentation,<br />
KSM<br />
Patagonien – Auf<br />
den Spuren von ...<br />
Dokumentation,<br />
Charles Darwin: Von<br />
KSM<br />
Buenos Aires bis<br />
Cabo dos Bahias 3D<br />
Patagonien – Auf<br />
den Spuren von ...<br />
Charles Darwin:<br />
Von Camarones bis<br />
Darwins Rock 3D<br />
Space Prey – Der<br />
Kopfgeldjäger 3D<br />
Torchwood:<br />
Miracle Day<br />
21.<br />
Red Dog<br />
Sector 7<br />
Sector 7 3D<br />
Take Shelter –<br />
Ein Sturm zieht auf<br />
Die Unsichtbare<br />
White Collar<br />
Hooligan<br />
23.<br />
Africa Safari<br />
Alien Trespass<br />
Alien Trespass 3D<br />
Battle NY – Day 2<br />
Battleship<br />
Battleship (Steelbook)<br />
Frankenstein 2 –<br />
Das Monster erwacht<br />
Im Auftrag des<br />
Teufels 2<br />
Jurassic Predator<br />
Dokumentation,<br />
KSM<br />
Science-Fiction,<br />
KSM<br />
Serie,<br />
Polyband<br />
Komödie,<br />
Ascot Elite<br />
Horror,<br />
Ascot Elite<br />
Horror,<br />
Ascot Elite<br />
Drama,<br />
Ascot Elite<br />
Drama,<br />
Ascot Elite<br />
Drama,<br />
Ascot Elite<br />
Dokumentation,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Science-Fiction,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Science-Fiction,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Science-Fiction,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Science-Fiction,<br />
Universal Home<br />
Science-Fiction,<br />
Universal Home<br />
Horror,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Horror,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Horror,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
August 2012<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
23.<br />
Jurassic Predator 3D<br />
Horror,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Killer Expendables<br />
Thriller,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Klaus Kinski/Werner<br />
Herzog Edition<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Die Kriegsprinzessin<br />
Abenteuer,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Horror,<br />
Recreator – Du<br />
DTP<br />
wirst repliziert<br />
Entertainment<br />
Recreator – Du<br />
wirst repliziert 3D<br />
Redemption<br />
Die Reise zum Mond<br />
Reykjavik –<br />
Rotterdam<br />
Spezialeinheit<br />
Ostfront<br />
Weather Wars<br />
Weather Wars 3D<br />
24. Auf den Schwingen<br />
des Todes<br />
Bad Behaviour<br />
Born 2 Die<br />
Coffin – Lebendig<br />
begraben<br />
Don – <strong>The</strong><br />
King Is Back<br />
Extreme Rage<br />
Halt auf freier Strecke<br />
Machine Gun<br />
Preacher<br />
New Jack City<br />
Om Shanti Om<br />
Planet des Lebens –<br />
Die komplette Serie<br />
(2 Discs)<br />
Romeo Must Die<br />
Shaft<br />
Singin’ In <strong>The</strong> Rain<br />
Singin’ In <strong>The</strong> Rain<br />
(Ultimate Collector’s<br />
Edition)<br />
Horror,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Western,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Science-Fiction,<br />
Studiocanal<br />
Thriller,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Schröder Media<br />
Science-Fiction,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Science-Fiction,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Action,<br />
Koch Media<br />
Thriller,<br />
Lighthouse Home<br />
Entertainment<br />
Action,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Horror,<br />
Lighthouse Home<br />
Entertainment<br />
Action,<br />
Alive<br />
Thriller<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Drama,<br />
Alive<br />
Drama,<br />
Universum<br />
Action,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Komödie,<br />
Alive<br />
Dokumentation,<br />
Polyband<br />
Action,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Thriller,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Musik,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Musik,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Bilder: Concorde Home, Paramount Home, Studiocanal, Universal Home, Universum, Warner Home Video<br />
96
Neuerscheinungen August/September<br />
Service<br />
August 2012<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
24. Das Wunder<br />
der Natur<br />
Zettl<br />
29. Fire Ants 3D –<br />
Die unbesiegbare<br />
Armee 3D<br />
Paranormal<br />
Incident Box<br />
Und weg<br />
bist Du<br />
30. American Pie 1–3/<br />
American Pie:<br />
Das Klassentreffen<br />
American Pie:<br />
Das Klassentreffen<br />
American Pie:<br />
Das Klassentreffen<br />
(Limited Collector’s Box)<br />
Der Club der<br />
toten Dichter<br />
Gefährten<br />
Die Tribute von<br />
Panem – <strong>The</strong><br />
Hunger Games<br />
(Special Edition)<br />
31. 100 Jahre Titanic –<br />
Die 3D Dokumentation<br />
Alice im<br />
Wunderland<br />
Alone In <strong>The</strong><br />
<strong>Dark</strong> 2 3D<br />
Die Alpen von oben:<br />
Die Nordalpen<br />
Die Alpen von oben:<br />
Die Südalpen<br />
Anton Corbijn Inside<br />
Out/Control<br />
Der blaue Engel<br />
(Remastered)<br />
Blood-C: <strong>The</strong> Series –<br />
(1. Staffel, Teil 1–3)<br />
<strong>The</strong> Final Storm 3D<br />
Fischen Impossible –<br />
Eine tierische<br />
Rettungsaktion<br />
Hard Ride To Hell<br />
Der Junge mit dem<br />
Fahrrad<br />
Last Bullet –<br />
Showdown der<br />
Auftragskiller<br />
<strong>The</strong> Lucky One – Für<br />
immer der Deine<br />
National Geographic –<br />
Yellowstone – Norbert<br />
Rosing<br />
One Piece – Strong<br />
World<br />
Osombie<br />
Roadkill<br />
Roadkill 3D<br />
Robin Hood<br />
(2. Staffel, Teil 2)<br />
Sexy Beast<br />
Terminator<br />
(Steelbook)<br />
Der Vietnamkrieg –<br />
Trauma einer<br />
Generation<br />
<strong>The</strong> Viral Factor<br />
Wir kaufen einen Zoo<br />
Dokumentation,<br />
Universum<br />
Komödie,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Dokumentation,<br />
Lighthouse Home<br />
Entertainment<br />
Horror,<br />
Lighthouse Home<br />
Entertainment<br />
Drama,<br />
Lighthouse Home<br />
Entertainment<br />
Komödie,<br />
Universal Home<br />
Komödie,<br />
Universal Home<br />
Komödie,<br />
Universal Home<br />
Drama,<br />
Disney Home<br />
Drama,<br />
Disney Home<br />
Science-Fiction,<br />
Studiocanal<br />
Dokumentation,<br />
WVG<br />
Fantasy,<br />
Polyband<br />
Horror,<br />
Splendid<br />
Dokumentation,<br />
Polyband<br />
Dokumentation,<br />
Polyband<br />
Drama,<br />
Capelight<br />
Klassiker,<br />
Universum<br />
Animation,<br />
Splendid<br />
Thriller,<br />
Splendid<br />
Animation,<br />
Splendid<br />
Thriller,<br />
Splendid<br />
Drama,<br />
Alive<br />
Action,<br />
Splendid<br />
Drama,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Dokumentation,<br />
WVG<br />
Animation,<br />
Kazé<br />
Horror,<br />
Splendid<br />
Horror,<br />
Splendid<br />
Horror,<br />
Splendid<br />
Serie,<br />
Polyband<br />
Komödie,<br />
Senator<br />
Science-Fiction,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Dokumentation,<br />
WVG<br />
Thriller,<br />
Splendid<br />
Komödie,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
September 2012<br />
Tag Filmtitel 3D 4.<br />
4.<br />
Komödie,<br />
Juan Of <strong>The</strong> Dead<br />
Ascot Elite<br />
Alyce – Außer<br />
Kontrolle<br />
Thriller,<br />
Sunfilm<br />
Bounty Hunters<br />
Action,<br />
Schröder Media<br />
Casino Jack<br />
Komödie,<br />
Studiocanal<br />
Einmal ist keinmal<br />
Komödie,<br />
Concorde Home<br />
Glück<br />
Drama,<br />
Concorde Home<br />
Der jüngste Tag – Das<br />
Ende der Menschheit<br />
Science-Fiction,<br />
Sunfilm<br />
Kinder des Zorns:<br />
Genesis – Der Anfang<br />
Horror,<br />
Sunfilm<br />
Der letzte Atemzug<br />
Thriller,<br />
Schröder Media<br />
Männer<br />
Komödie,<br />
Paramount Home<br />
Nix zu verhaften<br />
Komödie,<br />
Sunfilm<br />
Nix zu verhaften 3D<br />
Komödie,<br />
Sunfilm<br />
La Soga – Wir wurden<br />
alle unschuldig geboren<br />
Drama,<br />
Sunfilm<br />
Die Sonne, die uns<br />
täuscht – Der Exodus<br />
Drama,<br />
Sunfilm<br />
7. 50/50 – Freunde<br />
fürs (Über)Leben<br />
Komödie,<br />
Universum<br />
Butterfly Effect<br />
Thriller,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Heat<br />
Thriller,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Drama,<br />
Martha Marcy<br />
20th Century<br />
May Marlene<br />
Fox Home<br />
13.<br />
Miss Undercover/<br />
Miss Undercover 2<br />
Practical Magic – Zauberhafte<br />
Schwestern/<br />
Die Hexen von Eastwick<br />
Project X<br />
(Extended Cut)<br />
Reine Nervensache/<br />
Reine Nervensache 2<br />
Die schrillen Vier auf<br />
Achse/Hilfe, die Amis<br />
kommen<br />
Sherlock Holmes:<br />
Spiel im Schatten<br />
(Premium Collection)<br />
Spione wie wir/<br />
Caddyshack<br />
Sucker Punch (Premium<br />
Collection)<br />
<strong>The</strong> Town – Stadt<br />
ohne Gnade (Premium<br />
Collection)<br />
Ziemlich beste<br />
Freunde<br />
Ziemlich beste<br />
Freunde (Special Edition)<br />
Ziemlich beste<br />
Freunde (Fan Edition)<br />
21 Jump Street<br />
Fastest<br />
Im Reich der<br />
Raubkatzen<br />
Marvel’s <strong>The</strong><br />
Avengers<br />
Marvel’s <strong>The</strong><br />
Avengers 3D<br />
Mein Freund Harvey<br />
(Jahr 100 Film)<br />
Shame<br />
Superheroes – Voll<br />
echte Superhelden<br />
Die ultimative Bourne<br />
Collection<br />
Komödie,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Fantasy,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Komödie,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Komödie,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Komödie,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Thriller,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Komödie,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Fantasy,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Thriller,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Komödie,<br />
Senator<br />
Komödie,<br />
Senator<br />
Komödie,<br />
Senator<br />
Komödie,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Sport,<br />
Universal Home<br />
Dokumentation, on,<br />
Disney Home<br />
Science-Fiction, n,<br />
Disney Home<br />
Science-Fiction, n,<br />
Disney Home<br />
Komödie,<br />
Universal Home<br />
Drama,<br />
Prokino<br />
Dokumentation, on,<br />
Eurovideo<br />
Action,<br />
Universal Home<br />
Tagesaktuelle Informationen zu diesen und<br />
5 000 weiteren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s fi nden Sie online unter<br />
www.blu-<strong>ray</strong>.digitalfernsehen.de<br />
in unserer großen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Datenbank!<br />
September 2012<br />
Tag Filmtitel 3D 4.<br />
13.<br />
Drama,<br />
Valentina’s Tango<br />
Eurovideo<br />
Die vierte Macht<br />
Thriller,<br />
Universal Home<br />
Familie,<br />
Yoko<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
14. Spartacus: Gods Of<br />
<strong>The</strong> Arena – Die<br />
komplette Season<br />
Serie,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Titanic<br />
Drama,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Titanic 3D<br />
Drama,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Tomboy<br />
Drama,<br />
Alive<br />
18.<br />
Action,<br />
Agent Hamilton<br />
Ascot Elite<br />
20.<br />
Abenteuer,<br />
<strong>Dark</strong> Stone<br />
Universal Home<br />
Nathalie küsst<br />
Romantik,<br />
Concorde Home<br />
21.<br />
Batman: <strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />
<strong>Knight</strong> Returns, Teil 1<br />
Dämon<br />
<strong>Dark</strong> Shadows<br />
Freddy vs. Jason<br />
<strong>The</strong> Grey –<br />
Unter Wölfen<br />
Headhunters<br />
Im Auftrag des<br />
Teufels<br />
Die Königin der<br />
Verdammten<br />
Die Morde von<br />
Snowtown<br />
Our Day Will Come<br />
Das Versteck<br />
24. James Bond – Bond<br />
50: Die Jubiläums-<br />
Collection<br />
25. Airborne – Come Die<br />
With Me<br />
Breathless<br />
Grave Encounters<br />
27.<br />
101 Dalmatiner<br />
101 Dalmatiner – Teil<br />
2: Auf kleinen Pfoten<br />
zum großen Star!<br />
101 Dalmatiner/101<br />
Dalmatiner – Teil 2:<br />
Auf kleinen Pfoten<br />
zum großen Star!<br />
Abraham Lincoln<br />
vs. Zombies<br />
Abraham Lincoln<br />
vs. Zombies 3D<br />
Aristocats<br />
(Special Edition)<br />
Bernard & Bianca –<br />
Die Mäusepolizei/<br />
Bernard & Bianca im<br />
Känguruhland<br />
Bernard & Bianca im<br />
Känguruhland<br />
Animation,<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Thriller,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Komödie,<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Horror,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Thriller,<br />
Universum<br />
Thriller,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Thriller,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Horror,<br />
Warner<br />
Home Video<br />
Thriller,<br />
Universum<br />
Drama,<br />
Universum<br />
Komödie,<br />
Universum<br />
Action,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Thriller,<br />
Ascot Elite<br />
Thriller,<br />
Ascot Elite<br />
Horror,<br />
Ascot Elite<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Horror,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Horror,<br />
DTP<br />
Entertainment<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
September 2012<br />
Tag Filmtitel 3D 4.<br />
27.<br />
Animation,<br />
Cinderella<br />
Disney Home<br />
Cinderella/Cinderella<br />
II – Träume werden<br />
wahr/Cinderella III –<br />
Wahre Liebe siegt<br />
Cinderella II – Träume<br />
werden wahr/<br />
Cinderella III – Wahre<br />
Liebe siegt<br />
Dead Set<br />
Detention – Nachsitzen<br />
kann tödlich sein<br />
Hitchcock-Collection<br />
(14 Discs)<br />
Indiana Jones – <strong>The</strong><br />
Complete Adventures<br />
Moonrise Kingdom<br />
Die Nacht der<br />
Zombies<br />
Plötzlich Prinzessin<br />
Collection<br />
Resident Evil:<br />
Damnation<br />
<strong>The</strong> Sword Identity<br />
28. Amok – Columbine<br />
School Massacre<br />
Cherry Bomb<br />
Cherry Bomb 3D<br />
Cleanskin – Bis<br />
zum Anschlag<br />
<strong>Dark</strong> Tide<br />
Doomsday Book – Tag<br />
des Jüngsten Gerichts<br />
Full Metal Alchemist –<br />
<strong>The</strong> Sacred Star Of Milos<br />
Die Geschichte der<br />
Welt – Vom Urknall<br />
bis heute 3D<br />
Gone<br />
Hesher – Der Rebell<br />
Restitution – Rache<br />
kennt kein Erbarmen<br />
Robotropolis<br />
Romance & Cigarettes<br />
Tim und Struppi –<br />
Die komplette Serie<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Horror,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Horror,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Thriller,<br />
Universal Home<br />
Abenteuer,<br />
Paramount<br />
Home<br />
Komödie,<br />
Universal Home<br />
Horror,<br />
Schröder Media<br />
Komödie,<br />
Disney Home<br />
Animation,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Abenteuer,<br />
Universal Home<br />
Drama,<br />
Splendid<br />
Thriller,<br />
Splendid<br />
Thriller,<br />
Splendid<br />
Thriller,<br />
WVG<br />
Thriller,<br />
WVG<br />
Science-Fiction,<br />
Splendid<br />
Animation,<br />
Splendid<br />
Dokumentation,<br />
WVG<br />
Thriller,<br />
Splendid<br />
Drama,<br />
Koch Media<br />
Thriller,<br />
Koch Media<br />
Science-Fiction,<br />
Koch Media<br />
Romantik,<br />
Koch Media<br />
Animation,<br />
Universum<br />
* Auswahl, vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen<br />
Empfehlungen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 97
<strong>Vorschau</strong><br />
<strong>The</strong>ma<br />
6/2012<br />
Nächstes Heft:<br />
21. September 2012<br />
Impressum<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Uwe Funk (UF)<br />
Chef vom Dienst:<br />
Falko <strong>The</strong>uner (FT)<br />
Redaktion:<br />
Lydia Fischer (LF), Christian Hill (CH),<br />
Nele Reiber (NR), Tiemo Weisenseel (TW)<br />
Grafikdesign:<br />
<strong>The</strong>rèse Herold, Tobias Heymann,<br />
Stefan Kretzschmar, Katharina<br />
Schreckenbach (Leitung),<br />
Kim Trank, Annemarie Votrubec<br />
Ziemlich beste Freunde<br />
Vom Indie-Film zum Kassenschlager und Feel-Good-Movie des Jahres. Diese Komödie brachte bislang<br />
über 8 Millionen deutsche Kinobesucher zum Lachen und soll nun auch zum Heimkino-Phänomen<br />
werden. Wir erforschen die Wurzeln dieser tiefgehenden Freundschaft zum Publikum.<br />
Film<br />
„Indiana Jones“: Schlapphut, Bullenpeitsche,<br />
„Junior!“, „Das gehört in ein Museum!“<br />
Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />
Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />
DIGITAL FERNSEHEN<br />
www.digitalfernsehen.de<br />
Das Magazin berichtet<br />
aktuell über die Entwicklung<br />
des Digital-TV und<br />
gibt hilfreiche Tipps für<br />
den Umstieg.<br />
DIGITAL TESTED<br />
www.digitaltested.de<br />
Informationen,<br />
Workshops und<br />
Testberichte zu den<br />
neusten Multimedia-<br />
Komponenten.<br />
„Marvel’s <strong>The</strong> Avengers“: Wiekönnten wir diese<br />
Helden nicht thematisieren?<br />
„American Pie –Das Klassentreffen“: Eine ne Hommage an den ersten<br />
gelunge-<br />
Teil<br />
„James Bond Collection“: 50 Jahre Agenten-Action<br />
und eine Mega-Collection auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
HD+TV<br />
www.hdplustv.de<br />
HD+TV ist der hochwertige<br />
Ratgeber für Audio,<br />
Video und Heimkino.<br />
Bilder: Paramount Home, 20th Century Fox Home, Disney Home, Universal Home, Senator<br />
Produktbetreuung:<br />
Mathias Kübler, Eva Ramezanzadeh,<br />
Verena Rottmann (Leitung)<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Anzeigen:<br />
Denise Göhler, Simone Läßig, Franziska<br />
Lipus, Benjamin Mächler, Carsten Philipp<br />
(Leitung)<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
anzeigen@av.de<br />
Abonnenten:<br />
Romy Winkler<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
abo@av.de<br />
Vertrieb:<br />
IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />
53340 Meckenheim<br />
ISSN: 1866-9417<br />
Einzelpreis Deutschland: 4,50 Euro<br />
Einzelpreis EU: 4,90 Euro<br />
Einzelpreis Schweiz: 8,70 CHF<br />
Jahresabo Deutschland: 24,90 Euro<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />
Kassel<br />
© 2012 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />
GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />
und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />
Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />
ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />
dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />
Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />
des Autors oder des Verlags für die Richtigkeit,<br />
Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />
kann. Insbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />
für eventuelle Schäden oder Konsequenzen,<br />
die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />
Inhalte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt, mit<br />
diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales<br />
Recht zu verstoßen, noch die Haftung für Materialien<br />
auszuschließen, für die nach diesem Recht die Haftung<br />
nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />
Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />
Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />
Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />
der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />
Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />
Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />
Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />
und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />
daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />
98
5 000 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs in der Übersicht<br />
Die neue Filmdatenbank auf<br />
www.digitalfernsehen.de<br />
INHALT | KRITIK | BILD | TON | BONUS | 3D<br />
So einfach geht‘s:<br />
1 2 3<br />
Entertainment unter<br />
www.digit<br />
italfernsehen.de<br />
auswählen<br />
Gewünschten Filmi<br />
im Suchfeld<br />
eingeben<br />
Alle wichtigen<br />
Informati<br />
onen in<br />
einer Übersicht<br />
Jetzt schnell l scan<br />
cannen<br />
und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />
beste<br />
llen!
TM<br />
www.startrek.de<br />
www.paramount.de<br />
TM & © 2012 CBS Studios Inc. Star Trek and related marks are trademarks of CBS Studios Inc. CBS and related marks are trademarks of CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.<br />
TM, ® & © by Paramount Pictures. All Rights Reserved. Änderungen vorbehalten.