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Blu-ray magazin The Dark Knight Rises (Vorschau)

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Spezial-Edition zur 25. Ausgabe<br />

Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 5/12<br />

DAS M ÖCHSTEN FILMGENUSS<br />

THE DARK<br />

KNIGHT<br />

RISES<br />

BONDS<br />

LETZTES<br />

ABENTEUER?<br />

Star Trek<br />

<strong>The</strong> Next Generation<br />

Die erste Staffel<br />

in brillantem HD<br />

MEGASTORY IM HEFT:<br />

- Porträt: Christopher Nolan<br />

- Die Charaktere, die Fahrzeuge,<br />

das Kostüm<br />

- Das kommt danach:<br />

der nächste Batman<br />

Only God<br />

Forgives<br />

„Drive“-Regisseur<br />

i<br />

Nicolas Winding Refn<br />

im Star-Interview<br />

INKLUSIVE<br />

RIESEN<br />

POSTER


DIE 50 BESTEN FILME AUF BLU-RAY IN EINER COLLECTION!<br />

DAS MUSS MAN<br />

GESEHEN HABEN:<br />

Universal Pictures feiert dieses Jahr 100. Geburtstag, und ihr bekommt die Geschenke:<br />

SAMMELT DIE JAHR100FILME UND GEWINNT EINEN VON ZAHLREICHEN<br />

PREISEN RUND UM DAS THEMA FILM: www.JAHR100FILME.de<br />

(Regal: Vorläufige Abbildung)<br />

GRATIS:<br />

Wenn du alle Titel aus der Reihe gesammelt hast,<br />

bekommst du von uns das Regal kostenlos dazu!<br />

Artwork: © 2012 Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.


5/2012 Editorial<br />

Grund zum Feiern<br />

Um ein Haar hätten wir ein ganz anderes Poster in dieser Ausgabe<br />

gehabt, um unser 25. Heftjubiläum gebührend zu feiern. Aber<br />

dann haben wir uns gedacht, 100 Jahre Universal sind doch auch ein<br />

guter Grund für ein schickes Extra, und außerdem sind die zahllosen<br />

Filmhelden von Universal irgendwie ein bisschen präsentabler als der<br />

dicke Chefredakteur des BLU-RAY MAGAZINs. (An dieser Stelle würde<br />

in einer Mail von mir jetzt ein großes Smiley stehen.)<br />

Apropos Smiley – alle reden und schreiben über James Bond, wir natürlich<br />

auch, und trotzdem lohnt es sich, auch den einen oder anderen<br />

nicht so glamourösen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Agenten aufs Korn respektive unter die<br />

Lupe zu nehmen. In unserem Test von „Dame König As Spion“ haben<br />

wir genau das getan, und siehe da, es gibt noch ein paar weitere<br />

Filmhelden im britischen Geheimdienst als 007 und seine Zu- und<br />

Mitspieler. i Und mit George Smiley haben wir einen sehr interessanten Vertreter dieser Spezies im Heft.<br />

Eine besondere Spezies im Filmgeschäft sind natürlich auch die im Film zum Leben erweckten Comichelden.<br />

Auf dem Heldenolymp weit oben steht zweifellos Batman, auch der aktuelle Streifen „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />

<strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ hatte schon lange seine düsteren Schatten vorausgeworfen. Anlass genug, Ihnen in der<br />

aufwendig recherchierten Titelstory die Filmwelt des Fledermäuserichs bis ins Detail zu präsentieren. Ins<br />

Detail gehen wir auch in Sachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neustart des „Star Trek“-Klassikers „<strong>The</strong> Next Generation“ oder<br />

mit dem Blick auf den viel gescholtenen „John Carter“ von Disney. Und wir haben es geschafft, Nicolas<br />

Winding Refn eine detaillierte Charakterisierung seines aktuellen Lieblingsschauspielers Ryan Gosling zu<br />

entlocken: „Er ist ein großartiges Ultra-Ego.“ Aha, jetzt wissen wir’s.<br />

Und wir wissen auch, dass uns in den nächsten Heften noch das eine oder andere Jubiläum ins Haus<br />

stehen wird. Wir haben uns schon etwas für Sie einfallen lassen, nicht zuletzt als Dankeschön für Ihr<br />

Interesse an unserem Heft. Also bleiben Sie gespannt!<br />

Herzlichst,<br />

UWE FUNK,<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Nächstes Heft:<br />

21. September 2012<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

Anzeige<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 3


24 | John Carter – Zwischen zwei Welten<br />

Test des Monats<br />

37 | Extrem laut und unglaublich nah<br />

Anspruch<br />

38 | Nicolas Winding Refn<br />

Interview<br />

AKTUELLES<br />

08 | Filmnews<br />

Zwei Gewinnspiele, ein Interview zu „Hugo<br />

Cabret“, ein paar Bilder zur Leserwahl und<br />

natürlich jede Menge Filmnews<br />

14 | 100 Jahre Universal Studios<br />

Kurz nach dem Geburtstag beschenken wir<br />

Sie, liebe Leser, mit einem schicken Poster und<br />

einer großen Hintergrundstory<br />

16 | Titelthema: <strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />

Unser Lieblingsheld geht in die vorerst<br />

letzte Runde – wir begleiten en<br />

ihn mit einem<br />

Megaspecial<br />

SERVICE<br />

06 | So testen wir<br />

07 | Index <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />

95 | Heimkino-Top-10<br />

96 | Neuerscheinungen<br />

98 | Impressum/<strong>Vorschau</strong><br />

71 | Dame König As Spion<br />

Thriller<br />

TECHNIK<br />

92 | Test: Denon BD-Player<br />

DBT-1713UD<br />

93 | Test: Panasonic <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

DMP-BBT01<br />

94 | Test: Philips <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

BDP7700<br />

44 | Star Trek – <strong>The</strong> Next Generation<br />

Auf vier Seiten erzählen wir Ihnen alles über die<br />

lange erwartete Serienbox<br />

76 | 50 Jahre Bond: Skyfall<br />

Special<br />

69 | Ghost Rider – Spirit Of Vengeance<br />

Burn, Baby, burn! Brandaktuell, brandheiß, brandgefährlich<br />

4<br />

Titelbild: Hauptmotiv: <strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong> (c) Warner Bros./Photo: Stephen Vaughan, weitere Motive: 20th Century Fox Home, Universal Home


da<br />

Bi ly Eliot – I Wi l Dance 2000<br />

Gladiator 2000<br />

O Brother, Where Art Thou? 2000<br />

Bridget Jones 2001<br />

<strong>The</strong> Fast And <strong>The</strong> Furious 2001<br />

20<br />

2<br />

16 | <strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />

Sie sind Fan vom neuesten Kinofi lm des dunklen Rächers?<br />

Wir liefern Ihnen umfangreiches Bonusmaterial dazu:<br />

Bilder, Fakten, Hintergründe<br />

101 Tests<br />

Index nächste Seite!<br />

BLU-RAY-TESTS<br />

24 | Blockbuster<br />

John Carter, Underworld: Awakening,<br />

Battleship (<strong>Vorschau</strong>), Moneyball, J. Edgar,<br />

Die Reise zur geheimnisvollen Insel u. v. a.<br />

36 | Anspruch<br />

Eine dunkle Begierde, Small World, Perfect<br />

World, Extrem laut und unglaublich nah, Die<br />

Eiserne Lady, Chistiane F., Der Mönch u. v. a.<br />

44 | Science-Fiction<br />

Star Trek – <strong>The</strong> Next Generation (1. Staffel)<br />

48 | Komödie<br />

Das gibt Ärger, Police Academy 1 & 2, Human<br />

Traffi c, Geständnisse – Confessions Of A<br />

Dangerous Mind, Goon, Ra One u. v. a.<br />

55 | Familie/Animation<br />

Die Muppets, <strong>The</strong> Beatles – Yellow Submarine,<br />

Asterix – Operation Hinkelstein, Appleseed<br />

XIII Vol.1 u. v. a.<br />

72 | Serie<br />

Spartacus – Blood And Sand (1. Staffel),<br />

Shameless (1. Staffel), Sherlock (2. Staffel),<br />

Sanctuary (1.–3. Staffel) u. v. a.<br />

78 | Retro<br />

Vier im roten Kreis, <strong>The</strong> Seven-Ups, Beim<br />

Sterben ist jeder der Erste, Forever Marilyn,<br />

Gestern, heute & morgen, Charade<br />

80 | Special Interest<br />

Patagonien 3D, Buena Vista Social Club, <strong>The</strong><br />

Great Barrier Reef, Wunderwelt Erde u. v. a.<br />

84 | <strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Daniel Barenboim – Mozart: Last 8 Piano<br />

Concertos, Claudio Abbado – Bruckner:<br />

Symphony No. 5 u. v. a.<br />

THEMEN DIESER AUSGABE<br />

30 | Interview: Battleship<br />

Hollywood-Star Liam Neeson äußert sich<br />

zum großen Blockbuster<br />

38 | Interview: Nicolas Winding Refn<br />

Was macht der dänische Regisseur nach<br />

„Drive“? Wir fragten nach<br />

44 | Star Trek – <strong>The</strong> Next Generation<br />

Der große Test zur 1. Staffel des Science-<br />

Fiction-Events<br />

52 | Best Exotic Marigold Hotel<br />

Im Gespräch mit „Underworld“-Star Bill<br />

Nighy über seine alten Tage in Indien<br />

58 | Thriller<br />

Dame König As Spion,<br />

Black Gold, Coriolanus,<br />

Safe House, Rampart,<br />

Assault, Intruders, <strong>The</strong><br />

Million Dollar Hotel,<br />

Metropia, Texas Killing<br />

Fields u. v. a.<br />

Teilnehmer der Universal-Verlosung können<br />

eine Reise in die Universal-Studios gewinnen<br />

Das Filmarchiv hält viele große Filmschätze<br />

parat, die auf eine Restauration warten<br />

Die Restauratoren tilgen Fehler und verbessern<br />

vorsichtig Kontrast und Farben<br />

S<br />

eit dem 15. März 2012 können <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Fans das große Jubiläumsjahr eines der<br />

ältesten Filmstudios Ho lywoods feiern, denn<br />

seit diesem Tag gibt es die ersten 25 Filme<br />

der Universal-Geburtstagsreihe auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. In<br />

dieser Ko lektion befinden sich ausgewählte<br />

Filme, die den kreativen und kommerzie<br />

len Einfluss des Studios auf die Filmwelt<br />

und die Popkultur in den letzten 100 Jahren<br />

widerspiegelt. Insgesamt kann also von<br />

einem Filmkanon ausgegangen werden, der<br />

sämtliche Genres bedient sowie einige der<br />

wichtigsten Regisseure der Filmgeschichte<br />

beinhaltet.<br />

Fortsetzung folgt …<br />

Am 15. November geht die 2. We le der<br />

„JAHR100FILM-Reihe“ mit insgesamt 25 weiteren<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s an den Start. Darunter befinden<br />

sich Blockbuster-Klassiker wie „Der weisse<br />

Hai“ und „E.T. – der Außerirdische“. Aber auch<br />

ältere Filmschätze wie „Quadrophenia“ oder<br />

„Psycho“ bereichern das Repertoire der insgesamt<br />

50 HD-Filme.<br />

A le Exemplare der „JAHR100FILM-Reihe“<br />

werden mit einem O-Ring ausgeliefert. Das<br />

heißt, wer die gesamte Ko lektion besitzt, erhält<br />

mit diesen Sonderschubern ein wunderschönes<br />

Rückenmotiv, eine Co lage mit den<br />

bekanntesten Filmgrößen aus 100 Jahren<br />

Universal Studios.<br />

Geschenke für die Fans<br />

100<br />

Als besonderes Bonbon können sich Filmfans<br />

und Sammler auf der offizie len Seite<br />

Jahre<br />

Universal<br />

Mit diesem Poster wo len wir Ihnen nicht nur ein edles Sammlermotiv für Ihr Heimkino bieten, sondern auch auf<br />

einen Blick die wichtigsten Eckdaten zu den Geburtstagseditionen von Universal vermitteln. Im unteren Teil wertschätzen<br />

wir Alfred Hitchcocks Schaffen sowie den ersten Blockbuster der Welt. FALKO THEUNER<br />

der Jubiläumsaktion registrieren (www.jahr-<br />

100filme.de) un dort jede gekaufte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

mi tels beiliegendem Filmcode nachweisen.<br />

Wer bis zum 31. Januar 2013 a le Exemplare<br />

sein Eigen nennt, der bekommt von Universal<br />

kostenlos noch das passende Regal dazu,<br />

damit er die stolze Sammlung auch ordentlich<br />

präsentieren kann. Zusätzlich kann jeder<br />

noch bis zum 31. Dezember 2012 an dem<br />

Gewinnspiel teilnehmen, das mit einer einwöchigen<br />

Reise in die Universal-Filmstudios<br />

nach Ho lywood für zwei Personen lockt.<br />

Ko lektionen<br />

Unabhängig von den 50 „JAHR100FILMEN“<br />

werden auch noch hochkarätige Sondereditionen<br />

verö fentlicht, zu denen bislang<br />

die restaurierten Meisterwerke „Im Westen<br />

nichts Neues“, „Wer die Nachtigal stört“,<br />

„Be tgeflüster“ und „Der Clou“ zählen. A l diese<br />

Co lector’s Editions gibt es in edlen Digibooks,<br />

die wissenswerte Fakten zu den Stars<br />

und den Drehbedingungen, Hintergründe,<br />

Fotos und Artworks enthalten.<br />

Ebenfa ls im Jubiläumsjahr erscheint die<br />

Monster-Reihe auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die mit u. a.<br />

„Dracula“, „Frankenstein“, „Der Wolfsmann“<br />

und „Der Schrecken des Amazonas“ die klassischsten<br />

a ler Monster in HD-Qualität wieder<br />

auferstehen lässt. Laut Universal Home<br />

Entertainment werden jene Monsterfilme am<br />

8. Oktober auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> verö fentlicht. Bei a l<br />

dem bunten Pomp bleibt nur noch zu sagen:<br />

„Happy Birthday Universal! Auf die nächsten<br />

100 Jahre Filmkunst und Unterhaltung!“<br />

Zum Jubiläum nur das Beste: Bislang gibt es vie restaurierte<br />

Filmklassiker in hochwertigen Co lector‘s Editionen<br />

Restauration<br />

Innerhalb der „JAHR100FILM-Reihe“ erscheinen<br />

einige Filme zum a lerersten Mal auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>,<br />

die für ihren HD-Auftri t komple t überarbeitet<br />

wurden. Über 1 200 Kinofilme von<br />

Universal nehmen derzeit am Preservationsprogramm<br />

des Studios teil – ein Projekt, das<br />

bereits seit den 1990ern eine ganze Schar<br />

von Restauratoren und computerbewährten<br />

Künstlern auf Trab hält. Ob „Der weisse Hai“,<br />

„Schindlers Liste“, „Be tgeflüster“, „Frankensteins<br />

Braut“ oder Hitchcocks „Die Vögel“ –<br />

jeder dieser Filme hat es verdient, für die<br />

Ewigkeit erhalten zu werden. Das schließt<br />

auch gleichzeitig die Lagerung auf Datenträgern<br />

und natürlich die aufwendige Restauration<br />

des alten Materials mit ein. Bei a ler Bemühung<br />

geben die Restauratoren natürlich<br />

große acht, nichts von der ursprünglichen<br />

Vision der Regisseure bzw. der Kameramänner<br />

zu verfälschen. Der Ablauf gestaltet sich<br />

hierbei wie folgt: Zunächst digitalisieren sie<br />

das Original-Kamera-Negativ mi tels Scanner.<br />

Es wird also jedes einzelne Original-Frame<br />

in dreifacher Auflösung abgetastet und gespeichert.<br />

Hierdurch sticht das Filmkorn in<br />

einigen Szenen stärker hervor, was in solchen<br />

Fä len durch einen Rauschfilter minimal<br />

reduziert wird. Besonders Szenen, die mit<br />

einem optischen Zoom aufgeblasen wurden,<br />

profitieren davon.<br />

Ungetrübter Filmgenuss<br />

Klebeste len-Fehler, Haa risse, Schmutz und<br />

Flecken verschwinden während des Retuschierungsprozesses<br />

unter den akribischen<br />

Blicken erfahrener Digitalkünstler. Jene befreien<br />

Bild für Bild von solchen Störungen<br />

per Hand. Ist der Kamerastand zu unruhig,<br />

richten die Restauratoren das Bild an einem<br />

möglichst fixen Punkt aus, sodass auch die<br />

Ruckler der Vergangenheit angehören. Gerade<br />

bei den ganz alten Filmen tri t zudem<br />

häufig ungewo ltes Flackern auf, was durch<br />

die unterschiedliche Materialdichte oder<br />

auch durch eine fehlerhafte Belichtung hervorgerufen<br />

wird. In solchen Fä len hilft eine<br />

Software, die aus den dunkleren und helleren<br />

Frames den He ligkeitsdurchschni t<br />

einer ganzen Szene berechnet. Auf diese<br />

Weise sehen selbst Filme wie „Mein Freund<br />

Harvey“ von 1950 mehr als annehmbar aus.<br />

Manche Störungen sind von solch extremer Natur, das sie komple t retuschiert werden müssen.<br />

Im Endergebnis erscheint das Bild wie neu<br />

Film Jahr<br />

Im Westen nichts Neues 1930<br />

Mein Freund Harvey 1950<br />

Psycho 1960<br />

Spartacus 1960<br />

Wer die Nachtiga l stört 1962<br />

American Graffi ti 1973<br />

Der Clou 1973<br />

Der weisse Hai 1975<br />

Ein ausgekochtes Schlitzohr 1977<br />

Quadrophenia 1979<br />

<strong>The</strong> <strong>Blu</strong>es Brothers 1980<br />

American Werewolf 1981<br />

E.T. - Der Außerirdische 1982<br />

Scarface 1983<br />

Jenseits von Afrika 1985<br />

<strong>The</strong> Breakfast Club 1985<br />

Zurück in die Zukuft 1985<br />

Geboren am 4. Juli 1989<br />

Wild At Heart 1990<br />

Backdraft 1991<br />

Der Duft der Frauen 1992<br />

Jurassic Park 1993<br />

Apo lo 13 1995<br />

Casino 1995<br />

Waterworld 1995<br />

Sleepers 1996<br />

Dante’s Peak 1997<br />

<strong>The</strong> Big Lebowski 1998<br />

Elizabeth 1998<br />

Shakespeare In Love 1998<br />

Die Mumie 1999<br />

No ting Hi l 1999<br />

„JAHR100FILME“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

60 | Coriolanus<br />

Ralph Fiennes’ Regie-Erstling zeigt sich<br />

blutig und „shakespearig“<br />

76 | 50 Jahre James Bond – Skyfall<br />

Alles hat ein Ende, oder? Teil 2 unserer<br />

Retrospektive<br />

Universal Poster Vorderseite_av.in d 1<br />

50 Meisterwerke auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ergeben ein schönes Sammlermotiv mit einigen der wichtigsten Figuren aus 100 Jahren Filmgeschichte. Wer die ganze<br />

Ko lektion besitzt, kann noch bis zum 31. Januar 2013 kostenlos ein passendes Regal dazu bekommen<br />

I<br />

n den über 50 Jahren, die der Brite als<br />

Regisseur tätig war, entwickelt e i<br />

weisende Tech ik<br />

Risse und Klebeste lenfehler an den originalen Kameranegativen werden entweder durch besser<br />

erhaltenes Material ersetzt oder digital zusammengesetzt<br />

Master Of Suspense: Hitchcock Haie! Hier gibt<br />

FILMPOSTER * :<br />

Alfred Hitchcock gehörte zu den einflussreichsten Köpfen Ho lywoods – wenn er nicht gar DIE einflussreichste<br />

Person der Traumfabrik war. Sein Film „Psycho“ ist daher eines der Leuchtfeuer in der Jubiläums-Editi<br />

Ausgeblichene Farben, Farbstiche und Kontrastschwächen gehören dank fähiger Restauratoren<br />

und mächtiger Optimierungsalgorythmen der Vergangenheit an<br />

100 Jahre Universal<br />

8 Mile 2002<br />

Die Bourne Identität 2002<br />

Ray 2004<br />

King Kong 2005<br />

Liebe braucht keine Ferien 2006<br />

Miami Vice 2006<br />

Mamma Mia! – Der Film 2008<br />

Wanted 2008<br />

Inglourious Basterds 2009<br />

Ich – Einfach unverbesserlich erlich 2010<br />

Kick-Ass 2010<br />

Robin Hood 2010<br />

Wolfman 2010<br />

84 | <strong>Blu</strong>Note-Café – Klassik<br />

Gelangen Sie hinter das Geheimnis anspruchsvollster<br />

Klassik in High Defi nition<br />

Inhalt: Disney Home, Paramount Home, Sony Pictures, Studiocanal, Universum, Warner Bros., Warner Home<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 5<br />

* Sollte das Poster nicht im Heft sein, wenden Sie sich bitte an den Kiosk-Betreiber


Service<br />

So wird getestet<br />

Unser Testsystem<br />

Der Infokasten<br />

Animation/Komödie<br />

OT: <strong>The</strong> Smurfs L: US, BE J: 2011 V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Panasonic<br />

TX-P42ST33 2D-komp.: ja R: R. Gosnell D: N. Patrick Harris, J.<br />

Mays, H. Azaria LZ: 103 min FSK: 0 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 08.12.11 × 1 Extras: 9,5/10<br />

Hier fi nden Sie übersichtlich geordnet die wichtigsten<br />

Daten zu der jeweils beschriebenen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Disc (BD) aufgelistet. Neben der Cover-Abbildung<br />

sehen Sie einen Screenshot vom Hauptmenü der<br />

Scheibe, der Ihnen einen ersten Eindruck von der<br />

Aufmachung der Disc vermitteln soll. Zudem bietet<br />

der Kasten die Namen der wichtigsten Darsteller<br />

sowie den Originaltitel, um Ihnen bei eventuellem<br />

Interesse an einem Import den Vergleich mit ausländischen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassungen zu erleichtern. Die<br />

W-Cover-Information bleibt nach wie vor unter<br />

Vorbehalt, da uns die Testdiscs meist ohne Verpackung<br />

zugesandt werden. Im 3D-Bereich gibt es<br />

überdies noch die Information zum verwendeten<br />

3D-Gerät sowie zur Kompatibilität zu 2D-Geräten.<br />

Der Punkt „Bild“ gibt zunächst den eingesetzten<br />

Videocodec an und darauf folgend das Bildseitenverhältnis.<br />

Bei den Videocodecs haben sich<br />

zwei Standardformate gegenüber dem veralteten<br />

Der Bewertungskasten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel: Kennzeichnen Discs, die sich<br />

auf Referenzniveau bewegen. Die Besten der<br />

Besten erhalten das goldene Premium-Siegel.<br />

DVD-Codec MPEG-2 durchgesetzt: Zum einen<br />

Microsofts VC-1-Codec, der durch seine Effi zienz<br />

bei der Komprimierung punktet, und zum anderen<br />

die Codec-Gruppe MPEG-4 AVC. Letztere zeichnet<br />

sich unter anderem durch akkurat abgegrenzte<br />

Farbinformationen aus. Das angegebene Bildseitenverhältnis<br />

stimmt im Optimalfall mit dem<br />

Ihres Fernsehers überein (standardmäßig 1.85 : 1<br />

oder auch 1.78 : 1). Andernfalls (also z. B. bei dem<br />

breiten 2.35 : 1 oder dem hohen 1.33 : 1) erscheinen<br />

auf dem Bildschirm schwarze Balken an den<br />

Rändern. Differenzierter sieht es im Audiobereich<br />

aus, in dem es neben den Standardcodecs DTS<br />

und Dolby Digital auch noch die verlustfrei komprimierten<br />

Formate Dolby True HD und DTS-HD<br />

MA gibt. PCM-Tonspuren sind dem analogen Original<br />

sehr nahe und fast gänzlich unkomprimiert.<br />

Die Zahl hinter dem jeweiligen Audiocodec (z. B.<br />

2.0, 5.1 oder 7.1) gibt an, für wie viele Lautsprecherkanäle<br />

der Sound abgemischt und auf die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelegt wurde. Zu den Informationen im<br />

Kasten gesellen sich der „Straßenpreis“ sowie der<br />

Erstverkaufstag. In dem abschließenden Balken<br />

nennen wir Ihnen die Anzahl der Discs, die dem<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket beiliegen. Sollten sich darunter auch<br />

DVDs befi nden, zählen diese trotzdem mit, da wir<br />

Ihnen damit lediglich den physikalischen Umfang<br />

des Pakets verdeutlichen wollen. Rechts daneben<br />

sehen Sie nun die Bonuswertung. Die Zahl ergibt<br />

sich zum größten Teil aus Umfang und Qualität der<br />

Sonderausstattung. Zudem fl ießen aber auch noch<br />

Faktoren der Präsentation in die Wertung ein, wie<br />

etwa das Menüdesign oder auch die Ausreizung<br />

der Möglichkeiten HD-exklusiver Features.<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Titel<br />

Tonreferenz<br />

Titel<br />

Bildreferenz<br />

Titel<br />

Film: Bewertet werden hier die Handlung, die Atmosphäre samt Ausstattung und audiovisuellem Stil, die<br />

Regie sowie die darstellerischen Leistungen. Mitunter wird auch die Qualität der Spezialeffekte berücksichtigt,<br />

sofern welche vorhanden sind.<br />

Technik: Der Technikwert setzt sich aus den Teilbereichen Bild, Ton und ggf. 3D-Effekt zusammen.<br />

Top-Ausstattung<br />

Titel<br />

Bild: Der wohl größte Vorteil einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />

Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />

Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und ein einigermaßen ausgeglichenes<br />

Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. In<br />

der <strong>The</strong>orie gehen wir also von einem makellosen Bild aus und ziehen bei jedem Manko Punkte ab.<br />

Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem gut eingemessen, hören<br />

Sie genau das, was auch der Soundeditor in seinem Tonstudio hörte, als er den Film abmischte. Wird ein<br />

klanglicher Raum abgebildet? Ist die Lautstärke dynamisch genug geregelt, zu statisch oder gar überdynamisch?<br />

Wie wurden die Synchronstimmen ins Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt? Für unsere<br />

Tests beziehen wir uns auf die deutsche Tonspur, vergleichen aber auch mit dem Original.<br />

3D-Effekt (ausschließlich <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D): Viele Scheiben mit dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Logo gibt es bislang noch nicht.<br />

Aber auch wenn die Zukunft des heimischen 3D ungewiss ist, bleibt es trotzdem ein hochaktuelles <strong>The</strong>ma.<br />

Unter diesem Punkt fi nden Sie unsere Einschätzung zum räumlichen Seheindruck. Hierfür orientieren wir<br />

uns an festen Faktoren wie der Grundtiefe und den 3D-Spitzen. Aber auch das Wohlbefi nden des Zuschauers<br />

über die Gesamtdauer des Films spielt eine wichtige Rolle.<br />

Unser Heimkino<br />

Zu unserem Testequipment zählt ein voll ausgestattetes<br />

Heimkino. Herzstück der visu ellen Wiedergabe<br />

ist JVCs kontraststarker 2K-Projektor<br />

DLA-X30 mit akkurater Shutter-Brillen-Technologie<br />

sowie einer makellosen 3D-Wiedergabe.<br />

Auf der großen Leinwand hinterlässt 3D nicht<br />

nur einen größeren Eindruck als auf einem<br />

herkömmlichen Fernseher. Zusätzlich offenbart<br />

sich uns jede noch so kleine Bildschwäche. Für<br />

den akustischen Test bemühen wir ein hochwertiges<br />

7.1-Surround-System samt potentem<br />

AV-Receiver. Als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player verwenden wir<br />

die Playstation 3 Slim. Da wir für unsere weiteren<br />

Publikationen HD+TV, 3D+TV, AUDIO TEST<br />

und DIGITAL TESTED die aktuellste Technik bewerten,<br />

stehen uns auch stets die neusten bzw.<br />

derzeit besten Geräte zur Verfügung. Bei unseren<br />

Tests achten wir penibel darauf, dass der Inhalt<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> originalgetreu und unverfälscht wiedergegeben<br />

wird.<br />

Film 6,5/10<br />

Um diesen Film unterhaltsam zu fi nden, muss man nicht<br />

unbedingt „blau“ sein. Liebevolle Animation und wirkungsvolles<br />

3D lassen über eine teilweise schwache Handlung hinwegsehen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Leichte Mängel in der Optik werden erst in der 2D-Version<br />

wirklich deutlich.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Ein gut gemischter, eher ruhiger Sound, der zwar nicht überragend<br />

klingt, aber auch nichts falsch macht.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

3D 8/10<br />

Gelegentlich kommt sogar „Avatar“-Feeling auf, und das nicht nur<br />

wegen der Hautfarbe der Protagonisten.<br />

3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />

3/4 2/3 2/2 1/2<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Sony Pictures<br />

6


Testübersicht<br />

Service<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Test<br />

56 .hack//Quantum<br />

88 14 Schwerter<br />

6,5 9 6<br />

3 7,5 7,5<br />

82 Abenteuer Afrika 3D 7,5 8 6,5<br />

87 Andris Nelsons – Shostakovich: Symphony No. 8<br />

57 Appleseed XIII Vol. 1<br />

63 Assault – Anschlag bei Nacht<br />

56 Asterix – Operation Hinkelstein<br />

89 Atmen<br />

86 Beethoven: Piano Concerto No. 5 /Rimsky-Korsakov: Scheherazade<br />

78 Beim Sterben ist jeder der Erste<br />

52 Best Exotic Marigold Hotel<br />

58 Black Gold<br />

65 Blood Work<br />

88 Boogie<br />

74 Breaking Bad (4. Staffel)<br />

80 Buena Vista Social Club<br />

72 Camelot (1. Staffel)<br />

64 Catch.44 – Der ganz große Coup<br />

79 Charade<br />

88 Chinese zum Mitnehmen<br />

40 Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo<br />

86 Claudio Abbado – Bruckner: Symphony No. 5<br />

60 Coriolanus<br />

71 Dame König As Spion<br />

85 Daniel Barenboim – Mozart: Last 8 Piano Concertos<br />

48 Das gibt Ärger<br />

15 Der Clou<br />

88 Der Gott des Gemetzels<br />

41 Der Mönch<br />

9 6,5 9<br />

7 9 5,5<br />

7 4,5 5<br />

6 8 6,5<br />

7 7,5 7<br />

8 7 7<br />

8 5,5 4<br />

8,5 7,5 7<br />

7 9 7,5<br />

7 6,5 6,5<br />

6 8 6,5<br />

9 9 8<br />

7,5 6,5 6,5<br />

6,5 8,5 6,5<br />

6 9 8,5<br />

8 4,5 4,5<br />

7 7,5 7<br />

8 6,5 8,5<br />

8,5 8 9<br />

7 5 7,5<br />

8,5 7 8,5<br />

8 6 7<br />

6 7,5 8,5<br />

8 6 4<br />

8 7 6<br />

7 6,5 7<br />

83 Der Regenwald 3D 7,5 8,5 6,5<br />

42 Der Ruf der Wale<br />

40 Der talentierte Mr. Ripley<br />

88 Die Borgias – Sex. Macht. Mord. Amen.<br />

40 Die Eiserne Lady<br />

51 Die große Sause<br />

80 Die Königin der Erdmännchen<br />

89 Die Lottokönige (1. Staffel)<br />

55 Die Muppets<br />

43 Die Prinzessin von Montpensier<br />

82 Die Reise der Dinosaurier<br />

6,5 7 6,5<br />

7,5 7 6,5<br />

6,5 7,5 7<br />

7,5 8 6,5<br />

7,5 5,5 5<br />

7 7,5 6,5<br />

4,5 7,5 7,5<br />

8,5 9,5 8,5<br />

8 7,5 6<br />

7 9 7,5<br />

34 Die Reise zur geheimnisvollen Insel 4 9 8,5<br />

78 Die Seven-Ups<br />

51 Die Tuschs – Mit Karacho nach Monaco!<br />

74 Doctor Who (Staffel 5.2)<br />

69 Ein riskanter Plan<br />

36 Eine dunkle Begierde<br />

37 Extrem laut und unglaublich nah<br />

6 4 2<br />

5,5 6 7<br />

8,5 7 7<br />

6 7,5 9<br />

7,5 8 6,5<br />

8 9 8,5<br />

83 Faszination Korallenriff 3D – Jäger und Gejagte 7 7 6,5<br />

79 Forever Marilyn<br />

89 Future X-Cops<br />

50 Geständnisse – Confessions Of A Dangerous Mind<br />

Bewertung<br />

Film Bild Ton<br />

8 7 6,5<br />

2 7,5 2<br />

8 8,5 7,5<br />

79 Gestern, heute & morgen<br />

7 3,5 4<br />

69 Ghost Rider – Spirit Of Vengeance 3D 5 9 8<br />

50 Goon – Kein Film für Pussys<br />

7 8 7<br />

68 Hara-Kiri 3D – Tod eines Samurai 8,5 8,5 6<br />

68 Hard Candy<br />

50 Human Traffi c<br />

64 Intruders<br />

32 J. Edgar<br />

24 John Carter – Zwischen zwei Welten<br />

51 Kein Sex ist auch keine Lösung<br />

88 King Of Devil’s Island<br />

54 Lucky Trouble – Der Trainer will heiraten<br />

43 Mein liebster Alptraum<br />

66 Metropia<br />

31 Moneyball – Die Kunst zu gewinnen<br />

62 Pakt der Rache<br />

8 6,5 6<br />

7,5 5,5 7<br />

6,5 7 8<br />

7 8 7<br />

7,5 7,5 9<br />

5 8 7,5<br />

8 8 8<br />

6 8,5 6<br />

6 8 5,5<br />

6 9 9<br />

8 8,5 7<br />

7 8,5 8,5<br />

80 Patagonien 3D 7,5 8,5 7<br />

36 Perfect World<br />

49 Police Academy 1 & 2<br />

54 Ra. One<br />

62 Rampart – Cop außer Kontrolle<br />

72 Robin Hood (Staffel 1.2)<br />

62 Safe House<br />

75 Sanctuary – Wächter der Kreaturen<br />

73 Shameless (1. Staffel)<br />

74 Sherlock (2. Staffel)<br />

70 Sisters’ Hood – Die Mädchengang<br />

36 Small World<br />

70 Snow White<br />

73 Spartacus – Blood And Sand (1. Staffel)<br />

64 Special Forces<br />

44 Star Trek – <strong>The</strong> Next Generation (1. Staffel)<br />

82 Terra Mare 2<br />

65 Texas Killing Fields<br />

56 <strong>The</strong> Beatles: Yellow Submarine<br />

68 <strong>The</strong> Good Doctor – Tödliche Behandlung<br />

81 <strong>The</strong> Great Barrier Reef<br />

89 <strong>The</strong> Hunter<br />

65 <strong>The</strong> Million Dollar Hotel<br />

89 <strong>The</strong> Take – Zwei Jahrzehnte in der Mafi a<br />

70 <strong>The</strong> Zero Hour<br />

42 Thirteen Days<br />

43 Titanic<br />

42 Touching Home<br />

72 True Blood (4. Staffel)<br />

9 7 5<br />

8 7 5<br />

6 7,5 10<br />

6,5 7 7,5<br />

6,5 6,5 7,5<br />

4,5 6 9<br />

6 6,5 6<br />

9 8 7,5<br />

10 7,5 7,5<br />

7 7,5 7<br />

6,5 7,5 7,5<br />

4 7,5 7<br />

6,5 9 7<br />

6 8,5 7<br />

7 6,5 5<br />

6,5 6,5 4,5<br />

6 6,5 7,5<br />

8 8 7,5<br />

7 6 7<br />

8,5 8 4<br />

6,5 7 7,5<br />

9 7 6<br />

7,5 9 8<br />

5 7,5 7<br />

8,5 6,5 6,5<br />

6 7,5 6,5<br />

6,5 7,5 7<br />

7 8 6,5<br />

28 Underworld: Awakening 3D 5 9 9,5<br />

78 Vier im roten Kreis<br />

89 Wuji – Die Meister des Schwertes<br />

83 Wunder des Universums<br />

81 Wunderwelt Erde<br />

Bewertung<br />

Film Bild Ton<br />

7 6 4<br />

8 5,5 6<br />

7 6,5 6<br />

8 7 3<br />

Topwertung<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 7


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Was weg is, is weg<br />

8<br />

Versicherungsbetrug ist eine Sache, sich dafür<br />

aber gleich einen Arm abzusägen könnte zu<br />

einigen weiteren Schwierigkeiten führen.<br />

Oder zur Wiedervereinigung einer verstreuten<br />

Familie. Werden die drei Brüder Paul, Lukas und<br />

Hansi ihrem Lieblingsonkel den verschollenen<br />

Arm zurück bringen können? Christian Lerchs<br />

(Drehbuch „Wer früher stirbt, ist länger tot“)<br />

Regieerstling ist eine Sommerkomödie der<br />

bayrischen Art, die sich ab dem 19. Oktober vor<br />

dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Publikum beweisen wird. Jetzt nur<br />

nicht den Kopf verlieren. FT<br />

American Pie – Das Klassentreffen auf BD<br />

Mehr als ein Jahrzehnt nach dem erfolgreichen<br />

ersten „American Pie“-Teil ging das Franchise in<br />

seine bisher vierte Runde. „American Pie – Das<br />

Klassentreffen“ ist dabei gleichzeitig eine Hommage<br />

an seine Anfänge und lässt alle wichtigen<br />

Stars der Reihe in dem namensgebendem<br />

Klassentreffen wieder zusammen kommen.<br />

Nach dem Kinoerfolg des vierten Teils erscheint<br />

ab dem 30. August 2012 die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in zwei<br />

verschiedenen Varianten: zum einen als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

inkl. Digital Copy und zum anderen als Limited<br />

Collector’s Edition mit witzigen Zugaben, wie<br />

einer Tennissocke, einer Tube Gleitgel und drei<br />

Kondomen. NR<br />

Französische Leichtigkeit: Die Liebenden<br />

Kurz vor dem Ende der sonnigen Tage bringt<br />

Senator Home Entertainment am 7. September<br />

noch einen echten Sommerfilm auf den Markt.<br />

In Christophe Honorés federleichter Romanze<br />

„Die Liebenden“ dreht sich alles um die schönste<br />

Sache der Welt, in all ihren Formen und<br />

Farben. Mit Catherine Deneuve und Ludivine Sagnier<br />

als Doppelbesetzung der Hauptrolle treffen<br />

zwei der stärksten französischen Schauspielerinnen<br />

aus ganz unterschiedlichen Generationen<br />

aufeinander und verkörpern die lebenslustige<br />

Figur der Madeleine von den 1960er Jahren bis<br />

heute. Ein lustvoller Reigen der Liebe und des<br />

Lebens, eingefangen in wunderschönen Bildern<br />

und mit der typischen Leichtigkeit des französischen<br />

Films. TW<br />

Unsere Ozeane<br />

Einfach mal abtauchen und sich treiben lassen...<br />

Ab dem 7. September 2012 können Sie dieses<br />

Sprichwort wahr machen. Mit der Naturdokumentation<br />

„Unsere Ozeane – Die Komplette<br />

TV-Serie“ wird der Zuschauer entführt in die sagenhaften<br />

Unterwasserwelten unserer Erde. Bildgewaltig<br />

und hautnah zeigen die französischen<br />

Filmemacher Jacques Perrin und Jacques Cluzaud<br />

das faszinierende Unterwasserleben, von<br />

anmutigen Quallen über pfeilschnelle Delfine bis<br />

hin zu riesigen, majestätischen Walen. Für die<br />

rund 172 Minuten beeindruckendes Bildmaterial<br />

wurde über sechs Jahre an 54 verschiedenen<br />

außergewöhnlichen Orten rund um den Globus<br />

getaucht, geforscht und gedreht. NR<br />

Prometheus – BD bereits in Aussicht<br />

Am 9. August 2012 ist es soweit: Der Science-<br />

Fiction-Thriller „Prometheus – dunkle Zeichen“<br />

von Ridley Scott läuft endlich auch in den deutschen<br />

Kinos an. Das eigenständige Prequel zu<br />

Ridley Scotts „Alien“ spielt im Jahr 2093, als<br />

weltweit in einigen antiken Stätten die gleichen<br />

geheimnisvollen Zeichen entdeckt werden.<br />

Sie scheinen gemeinsam einen Wegweiser zu<br />

einem bestimmten Punkt im Universum zu bilden.<br />

Ein Forschungsteam macht sich auf den<br />

Weg zu diesem entlegenen Ort, um dort eventuelle<br />

Hinweise auf den Ursprung der Menschheit<br />

zu fi nden. Die zwei Jahre andauernde<br />

Expedition auf dem Raumschiff „Prometheus“<br />

Ridley Scotts „1492“<br />

Wenn am 9. August<br />

das lang erwartete<br />

Science-<br />

Fiction-Epos<br />

„Prometheus“ in<br />

die Kinos kommt,<br />

werden die meisten<br />

Kinogänger<br />

im Ridley Scott-<br />

Fieber sein. Grund<br />

genug einen seiner<br />

bildgewaltigen Filme neu auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> herauszubringen,<br />

digital überarbeitet und in sehenswertem<br />

High Defi nition: „1492 – Die Eroberung<br />

des Paradieses“. Der epochale Filmklassiker mit<br />

Gérard Depardieu in der Hauptrolle des Christopher<br />

Columbus überwältigt die Zuschauer mit<br />

einer beeindruckenden Visualisierung und einer<br />

ikonischen Bildsprache, die Ihresgleichen sucht.<br />

Herausgebracht im Rahmen der 500-Jahrfeier<br />

zur „Entdeckung“ Amerikas scheute Scott bei<br />

diesem Historienspektakel weder Kosten noch<br />

Mühen, um Columbus Kampf gegen seine<br />

Konkurrenz so pathetisch wie möglich darzustellen.<br />

Concorde veröffentlicht die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> am<br />

9. August. FT<br />

In den Kinos läuft „Ice Age 4 – voll verschoben“ bereits erfolgreich. Aber auch im Home-Video-<br />

Sektor sind Diego, Manni und Co. omnipräsent, denn 20th Century Fox veranstaltet schon seit Juni<br />

die“Glücksnuss Aktion“, bei der Sie in ausgewählten Familien-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s witzige Ice Age-Fenster Sticker<br />

fi nden und zudem noch bis zum 31. August an einem großen Gewinnspiel mit vielen wertvollen<br />

Preisen teilnehmen. Zur Einstimmung darauf können Sie aber auch bei uns etwas gewinnen. Mit<br />

freundlicher Unterstützung von 20th Century Fox Home verlosen wir nämlich insgesamt drei sommerliche<br />

Fanpakete, mit je einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box „Ice Age 1-3“ und folgenden Merchandise-Artikeln:<br />

1. Preis: Picknickstuhl und Flip-Flops<br />

2. Preis: <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> „Rio“, T-Shirt (Größe S oder L)<br />

3. Preis: Umhängetasche, Schreibset<br />

Um an unserer Verlosung teilzunehmen,<br />

schreiben Sie einfach eine Postkarte an:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Stichwort: Ice Age<br />

Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig<br />

bringt die Crew dabei nicht nur dem Wissen<br />

um die menschliche Vergangenheit sondern<br />

auch einer großen Bedrohung immer näher.<br />

In den USA und in Frankreich ist bereits der Erscheinungstermin<br />

für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zum Film bekannt:<br />

Anfang Oktober 2012. Nach Kinostart wird<br />

es also auch in Deutschland nicht lange dauern,<br />

bis sie sich „Prometheus“ nach Hause holen<br />

können. Bisher sind als US Import drei verschiedene<br />

Pakete erhältlich: Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit DVD und<br />

Digital Copy, die 3D-Collectors <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> oder das<br />

auf 1 000 Stück limitierte Box-Set mit 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, einem T-Shirt, reichlich Bildmaterial sowie<br />

zusätzlich den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s „Alien“ und „Avatar“. NR<br />

Einsendeschluss ist der 31. August 2012. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Die Auslosung erfolgt unter Ausschluss des<br />

Rechtsweges. Mitarbeiter des Auerbach Verlages und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur<br />

einmal am Gewinnspiel teilnehmen.<br />

Bilder: 20th Century Fox, Concorde Home


Wir sagen DANKE!<br />

Filmnews<br />

Aktuelles<br />

v.l.n.r.: Sonja Baier, Product Manager; Felicitas Reuper, Head Of Home<br />

Entertainment Marketing; Ingrid Hölzel, Brand Manager (Universum)<br />

v.l.n.r.: Anko Gniwotta, Presse und Promotion;<br />

Swetlana Winkel, CEO (Polyband)<br />

v.l.n.r.: Uwe Funk, Chefredakteur; Christian Wissmann, Product Manager;<br />

Kai Schmidt-Merz, Marketing Director; Joachim Spang, CEO (Fox)<br />

Auf Tour<br />

Auf unserer großen Leserwahl-Tour durch Deutschland waren wir dieses Mal zu<br />

Gast bei den Kollegen von 20th Century Fox in Frankfurt sowie bei Universum<br />

Film und Polyband in München. Fox hatte für seine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> „Planet der Affen:<br />

Prevolution“ die Leserwahl in der Kategorie „Bester Ton“ gewonnen, während<br />

wir Universum den Leserpokal für „CSI Miami“ als beste Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> überreichen<br />

konnten. Polyband brillierte wiederholt im Bereich der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Dokumentationen,<br />

was ihnen in diesem Jahr in der entsprechenden Kategorie für<br />

„Life – Das Wunder Leben“ die begehrte Glastrophäe einbrachte. Wir wurden<br />

gebeten, den Lesern des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Magazins ein herzliches Dankeschön zu übermitteln,<br />

verbunden mit dem Versprechen, es auch in den kommenden Monaten<br />

wieder in Sachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> richtig krachen zu lassen.<br />

UF<br />

Bilder: Auerbach Verlag, <strong>Blu</strong> Phase Media<br />

Lichtmond 2<br />

Mit den preisgekrönten Animationsprojekten<br />

„Lichtmond“ und „Lichtmond 3D“ zeigten die<br />

deutschen Produzenten Giorgio und Martin<br />

Koppehele wie gut Ambient-Pop-Musik in High-<br />

Defi nition klingen und aussehen kann. Am 28.<br />

September wird <strong>Blu</strong> Phase Media im Vertrieb<br />

von Al!ve die Fortsetzung des Projekts „Lichtmond<br />

2 – Universe Of Light“ publizieren und<br />

das Bedürfnis nach schöner Musik, berührenden<br />

Stimmen und Sinnlichkeit ein weiteres Mal decken.<br />

Als Special Guest begrüßen die Brüder<br />

diesmal Tontechniker-Legende Alan Parsons,<br />

der seine Karriere bei den Beatles begann und<br />

das weltbekannte Pink Floyd Album „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />

Side Of <strong>The</strong> Moon“ als Toningenieur betreute.<br />

Natürlich werden die brandneuen 12 Songs<br />

auch wieder mit stereoskopischen 3D-Animationen<br />

und überragendem 7.1-Sound auftrumpfen,<br />

so wie wir es bereits von den Vorgängern<br />

gewohnt sind.<br />

FT<br />

Anzeige<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 9<br />

© 2012 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved.


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Sammeln und Geld zurück<br />

Die Sammel- und Geld-zurück-Aktion von<br />

Fox geht in die zweite Runde. Filme wie zum<br />

Beispiel die Einzel-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s der „Rocky“-Saga<br />

oder Mel Brooks „Spaceballs“ wurden mit<br />

einem großen grünen Sammelpunkt versehen,<br />

sodass Sie immer wissen, ob Sie auch<br />

eine von den neuen 25 beziehungsweise den<br />

bereits erhältlichen Aktions-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s in Händen<br />

halten. Wer vier von den Sammelpunkten bei<br />

Fox einsendet, bekommt 5 Euro auf sein Konto<br />

überwiesen. Die Aktion läuft noch bis Ende<br />

des Jahres. FT<br />

Limitierte Hitchcock Collection<br />

Am 27. September kommt von Universal eine<br />

Sammlerbox, die sich gewaschen hat: Mit der<br />

Alfred Hitchcock Collection bekommt man<br />

14 Filme des genialen Regisseurs auf einen<br />

Streich, darunter solch unsterbliche Klassiker<br />

wie „Vertigo“, „Topas“, „Die Vögel“ oder „Das<br />

Fenster zum Hof“. (Außer „Psycho“, der bereits<br />

in High-Definition erhältlich ist, übrigens<br />

durchweg <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Premieren!) Mit deutlich<br />

über 100 Euro ist das kein billiger Spaß, das<br />

dürfte klar sein, aber aufgrund der tollen<br />

Aufmachung und Ausstattung (15 Stunden<br />

an Bonusmaterial, gebundenes Begleitbuch,<br />

Artcards mit Storyboards, Kostümskizzen, Fotos<br />

usw.) ein echtes Prestige-Objekt für Sammler<br />

und schon fast ein Must-have für alle Verehrer<br />

des Meisters des Suspense. TW<br />

Terminator Uncut-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Am 31. August erscheint erstmals die ungeschnittene<br />

FSK-16-Fassung von „Terminator“ in<br />

einer limitierten Steelbook-Edition auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

Das Original war lange Zeit indiziert, wurde<br />

2010 dann aber vom Index genommen und<br />

nach einem neu beantragten FSK-Prüfverfahren<br />

wieder neu eingestuft. Endlich kommen<br />

nun auch <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Fans in den Genuss des<br />

vollen 107-minütigen Originals. FT<br />

Mein liebster Feind – Herzog und Kinski<br />

Werner Herzog, einer der bedeutendsten und<br />

international renommiertesten Regisseure<br />

deutscher Herkunft, feiert am 5. September<br />

seinen 70. Geburtstag. Arthaus gratuliert standesgemäß<br />

mit einer 5-Disc-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box, die<br />

alle fünf Filme des explosiven Duo Infernale<br />

Werner Herzog und Klaus Kinski erstmals auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vereint. Kultfilme wie „Aguirre, der<br />

Zorn Gottes“, „Nosferatu“ und „Fitzcarraldo“<br />

wurden unter Aufsicht ihrer Kameramänner<br />

Thomas Mauch und Jörg Schmidt-Reitwein<br />

vom Originalnegativ neu abgetastet, um einen<br />

optimalen HD-Transfer zu gewährleisten. 8<br />

Stunden an Bonusmaterial (mit zahlreichen<br />

Dokumentationen wie dem genialen „Mein<br />

liebster Feind“, vier Kurzfilmen von Werner<br />

Herzog sowie exklusiven Fotos von den Drehs)<br />

gibt es obendrauf. Die Edition ist ab dem 23.<br />

August im Handel erhältlich. TW<br />

Chronicle – Wozu bist du fähig<br />

Mit der Idee, ein<br />

erfolgreiches You-<br />

Tube-Video zu drehen,<br />

überlegte sich<br />

Regie-Shootingstar<br />

Josh Trank einige<br />

Tricks, mit denen<br />

er am glaubwürdigsten<br />

telekinetische<br />

Kräfte nachstellen<br />

konnte.<br />

Anstatt aber seine amüsanten Ideen in einem<br />

einfachen Video zusammenzufassen, hochzuladen<br />

und auf möglichst viele Klicks zu hoffen,<br />

ging Trank einen Schritt weiter und verpackte<br />

seine Tricks in eine Story und<br />

machte daraus einen Hollywood-<br />

Streifen. Die entstandene<br />

Mischung aus Found-<br />

Footage-Stil, Superheldengenre<br />

und Drama nennt sich „Chronicle – Wozu bist du<br />

fähig“ und startete am 19. April 2012 in den deutschen<br />

Kinos. Die dynamische sowie spannende<br />

Geschichte um drei Jugendliche, die sich plötzlich<br />

mit telekinetischen Kräften konfrontiert<br />

sehen, sich zunächst ausprobieren,<br />

die moralischen<br />

Grenzen ausreizen und – im<br />

Fall eines der Jugendlichen –<br />

sogar überschreiten, ist<br />

bereits ab dem 17.<br />

August 2012<br />

auch auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

erhältlich.<br />

NR<br />

Top-Serie auf BD: Torchwood – Miracle Day<br />

Endlich hat jemand ein Einsehen und bringt die<br />

tolle Science-Fiction-Serie „Torchwood“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

nach Deutschland! Mit der brandneuen vierten<br />

Staffel beginnt Polyband dabei gleich mit einem<br />

Paukenschlag, denn die zehn neuen Folgen, die<br />

ab dem 20. August als „Torchwood – Miracle Day“<br />

veröffentlicht werden, haben es in sich. Ähnlich wie<br />

in der genialen dritten Season („Kinder der Erde“)<br />

wird hier wieder eine komplexe Folgen-übergreifende<br />

Story aufgebaut. Diesmal legt der Tod eine<br />

Kunstpause ein – wer steckt wohl hinter den mysteriösen<br />

Ereignissen? Das erweiterte Torchwood-<br />

Team, das durch die Kollaboration zwischen der<br />

BBC und dem amerikanischen Sender „Starz“ nun<br />

mit Unterstützung von US-Größen wie Bill Pullman<br />

und Mekhi Phifer ermittelt, versucht mit aller<br />

Kraft, die Katastrophe, die durch Überbevölkerung<br />

und Hungersnöte droht, aufzuhalten. (Die deutsche<br />

Erstausstrahlung des „Miracle Day“ können<br />

Sie bereits ab Freitag, dem 17. August, an drei aufeinanderfolgenden<br />

Tagen auf RTL 2 sehen.) TW<br />

BATTLESHIP-GEWINNSPIEL<br />

Wie gut kennen Sie sich im Science-Fiction-Genre aus? Sind Sie tough genug, um folgende Frage zu<br />

beantworten?<br />

Wer verfasste 1897 mit „Auf zwei Planeten“ einen der<br />

ersten und wichtigsten Zukunftsromane der Welt?<br />

Aus den korrekt beantworteten Einsendungen ziehen wir einen<br />

Gewinner, der von Universals Science-Fiction-Kriegsspektakel<br />

„Battleship“ eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sowie ein signiertes Filmplakat erhält.<br />

Senden Sie Ihre Antwort an:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Stichwort: Battleship<br />

Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig<br />

Einsendeschluss ist der 31. August 2012. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Die Auslosung erfolgt unter Ausschluss des<br />

Rechtsweges. Mitarbeiter des Auerbach Verlages und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur<br />

einmal am Gewinnspiel teilnehmen.<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Polyband, Universal Pictures Home<br />

10


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5 Days of War<br />

Company Man<br />

Die Legende von Aang<br />

<strong>Blu</strong>e Valentine<br />

Terry Pratchett‘s Going Postal<br />

Kung Fu Panda<br />

Memento<br />

<strong>The</strong> Fighter<br />

Deutschland von oben<br />

Scream 4<br />

<strong>The</strong> Tourist<br />

Wo die wilden Kerle wohnen<br />

Bilder: Auerbach Verlag, istockphoto.com/gehring<br />

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Aktuelles<br />

Filmnews<br />

James-Bond-BDs vorerst in Komplettbox<br />

Am 24. September erscheint die lang erwartete<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box mit allen 22 Einsätzen des<br />

wahrscheinlich berühmtesten Geheimagenten<br />

der Welt, James Bond. Die Edition wartet dabei<br />

auch mit neun auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bisher unveröffentlichten<br />

Filmen auf – doch leider werden diese<br />

nicht parallel als Einzel-Veröffentlichungen<br />

verfügbar sein. Auf absehbare Zeit sind die<br />

Streifen inklusive der bisher unveröffentlichten<br />

Einsätze exklusiv in der Sammler-Box erhältlich,<br />

bestätigte 20th Century Fox auf Anfrage<br />

dem BLU-RAY MAGAZIN. Aktuell seien auch<br />

keine kleineren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Editionen geplant,<br />

wie sie beispielsweise angelehnt an die „Star<br />

Wars“-Sets mit drei Filmen pro Box denkbar<br />

wären. RH/LF<br />

Zorn der Titanen<br />

Auch wenn die plakativen und actionreichen<br />

Hollywood-Adaptionen der griechischen<br />

Mythologie bei den Kritikern alles andere als<br />

gut wegkommen: Dem Publikum scheint es<br />

weiterhin zu gefallen und so spielte auch der<br />

direkte Nachfolger von „Kampf der Titanen“<br />

mehr als das Doppelte seines Produktionsbudgets<br />

ein. Perseus (Sam Worthington) ist zurück<br />

und er muss zehn Jahre nach dem ersten<br />

Clash zwischen Göttern und Titanen die Menschenwelt<br />

wieder einmal vor dem Zorn der<br />

Unsterblichen retten. Der Film erscheint am<br />

3. August in Deutschland und ist wahlweise<br />

als reguläre <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> oder als Doppel-Disc-Set<br />

inklusive <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D erhältlich. TW<br />

Neue Spiderman-Trilogie<br />

Den kürzlich auf den deutschen Kinoleinwänden<br />

eingetroffenen „<strong>The</strong> Amazing Spider-Man“<br />

nahmen sich Sony Pictures Home Entertainment<br />

zum Anlass um die „Spider-Man“-Trilogie<br />

noch einmal neu aufzulegen. Mit attraktiven<br />

neuen Coverdesigns kamen „Spider-Man“,<br />

„Spider-Man 2“ und „Spider-Man 3“ am 6. Juni<br />

2012 erneut im 3er-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Bundle auf den<br />

Markt. Somit können Sie sich die komplette<br />

Geschichte des jungen Peter Parker (Tobey<br />

Maguire), der durch einen Spinnenbiss zum<br />

Superhelden mutiert, auch in ihr Heimkino<br />

oder Wohnzimmer holen. NR<br />

Große Katzen auf BD<br />

Mit atemberaubenden Aufnahmen verzauberte<br />

Disney nature 2011 die Kinos, als „Im Reich<br />

der Raubkatzen“ über die Leinwände flimmerte.<br />

Die Wildlife-Doku nimmt den Zuschauer<br />

mit auf die Spuren von Löwen, Geparden<br />

und anderen großen Samtpfoten in der<br />

kenianischen Savanne. Das von Keith Scholey<br />

und Alastair Fothergill beinahe surreal schön<br />

inszenierte Portrait der Serengeti sollte für die<br />

beste Bildwirkung entweder auf einer großen<br />

Leinwand oder ab dem 13. September 2012<br />

auch im Heimkino oder auf dem heimischen<br />

HD-Bildschirm genossen werden. NR<br />

Coolere Action, fiesere Fische, größere Brüste!<br />

Na, welcher Film<br />

könnte wohl mit<br />

dieser Werbezeile<br />

angepriesen<br />

werden? Richtig,<br />

„Piranha 2“! An<br />

der Story hat sich<br />

seit Teil 1 natürlich<br />

nichts getan,<br />

außer dass sich<br />

der Schauplatz<br />

vom Lake Victoria durch Rohrleitungen auf<br />

Swimming Pools und den Wasserpark „Big Wet“<br />

ausweitet. Ob es wohl auch die obligatorische<br />

Hungerspiele auf BD<br />

Bereits kurz nach dem bahnbrechenden Erfolg des<br />

ersten Teils der „Die Tribute von Panem“-Trilogie<br />

wurde der zweite Teil mit dem Titel „Catching Fire“ für<br />

den 28. November 2013 angekündigt. Wer sich bis dahin<br />

den ersten Teil noch einige Male ins Gedächtnis rufen möchte,<br />

der kann ihn sich ab dem 20. August 2012 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ins Wohnzimmer<br />

holen. An der Seite der 16-jährigen Katniss (J. Lawrence) wird<br />

der Zuschauer in eine fi ktive nicht allzu ferne Zukunft entführt, in ein<br />

Land namens Panem. Dort leben in 12 Distrikten die Menschen in<br />

mehr oder weniger ärmlichen Verhältnissen und werden regiert<br />

vom Kapitol, der Hauptstadt von Panem. Jedes Jahr demonstriert<br />

das Kapitol seine Macht über die Distrikte durch die sogenannten<br />

„Hungerspiele“. Dafür werden je ein Junge und<br />

ein Mädchen aus jedem Distrikt als Tribute erwählt, die<br />

dann in einer Arena auf Leben und Tod gegeneinander<br />

antreten müssen. Nur ein Tribut kann als glorreicher Sieger<br />

aus diesem Wettstreit hervorgehen. Als Katniss’ kleine<br />

Schwester Prim für die Spiele ausgewählt wird, meldet<br />

sich die 16-jährige Jägerin freiwillig und nimmt den Platz<br />

ihrer Schwester ein. Von da an beginnt für Katniss ein<br />

Kampf um Leben, Tod und Freiheit.<br />

NR<br />

Toiletten-Szene geben wird? Auf jeden Fall<br />

schlüpft David Hasselhoff noch einmal in seine<br />

roten Rettungsschwimmerhosen, um wie in alten<br />

Baywatch-Zeiten vollbusige Wassernixen aus<br />

dem Meer zu ziehen. Ving Rhames spielt natürlich<br />

auch wieder mit, als Killerfi sch-metzelnder,<br />

einbeiniger Strandpolizist. Zu guter Letzt mimt<br />

Christopher Lloyd („Zurück in die Zukunft“) den<br />

zerstreuten Wissenschaftler Mr. Goodman, der<br />

hinter das Geheimnis der bissigen Critter kommen<br />

möchte. In Deutschland erscheint die 2Dund<br />

3D Fassung des Films auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> am 13.<br />

September in der Videothek und am 4. Oktober<br />

im Handel.<br />

FT<br />

Radcliffe ohne Zauberstab: Die Frau in Schwarz<br />

Wer dachte, nach Harry Potter könne es mit<br />

Hauptdarsteller Daniel Radcliffe nur noch bergab<br />

gehen, scheint sich geirrt zu haben. Bereits<br />

ein Jahr nach Erscheinen des letzten Teils der<br />

Reihe ergatterte Radcliffe die Hauptrolle in einer<br />

Horror-Romanverfi lmung und versuchte darin<br />

mit seinem Zauberlehrling-Image gründlich aufzuräumen<br />

und endlich aus dem Schatten seiner<br />

Schauspielkollegen herauszutreten. Als Arthur<br />

Kipps – junger Anwalt, frischer Witwer und Vater<br />

eines kleinen Jungen – versucht er seine Trauer<br />

und Überforderung in Arbeit zu ersticken. Er<br />

nimmt den Auftrag an, sich um den<br />

Nachlass einer verstorben Frau zu kümmern und<br />

dafür deren Herrenhaus, das Eel Marsh House,<br />

aufzusuchen. Entgegen aller Warnungen der Bewohner<br />

des nachgelegenen Küstendorfes, quartiert<br />

er sich in der düsteren Villa ein und stellt<br />

Nachforschungen an. Diese fördern grausige<br />

Geheimnisse ans Licht, die besser<br />

verborgen geblieben wären.<br />

Ab dem 9. August 2012<br />

ist dieser klassisch gestaltete<br />

Horror-Grusel<br />

auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />

NR<br />

Bilder: Concorde, Studiocanal, Sunfilm<br />

12


Filmnews<br />

Aktuelles<br />

Bilder: Paramount, Universum, Warner<br />

Mehr Premium Collection<br />

Am 7. September vergrößert Warner Home Video<br />

die Premium Collection um 5 weitere Titel:<br />

„Butterfl y Effect“, „Heat“ (!), „Sherlock Holmes 2:<br />

Spiel im Schatten“, „Sucker Punch – Extended<br />

Cut“ und der Extended sowie der neue (!) Alternate<br />

Cut von „<strong>The</strong> Town – Stadt ohne Gnade“<br />

erwartet die Sammler der edlen Editionen. Wie<br />

zuvor enthält jedes der edlen Digibooks schön<br />

gestaltete Seiten mit Fotos, Grafi ken, Hintergrundinformationen<br />

zu den Darstellern und Produktionsbedingungen<br />

der Filme.<br />

FT<br />

Alex Henning, Visual<br />

Effects Supervisor<br />

„Es ist eine Ehre, mit Scorsese zusammenzuarbeiten“<br />

Im Gespräch mit Alex Henning, Visual Effects Supervisor<br />

bei „Pixomondo“ und mitverantwortlich für die Spezialeffekte<br />

in Martin Scorseses „Hugo Cabret“.<br />

Mister Henning,<br />

wie würden Sie die<br />

Philosophie von<br />

„Pixomondo“ auf den<br />

Punkt bringen?<br />

Pixomondo ist eine 24-Stunden-Visual-Effects-<br />

Maschinerie. Durch unsere internationale Präsenz<br />

quer über alle Kontinente und Zeitzonen<br />

hinweg arbeitet wirklich immer irgendjemand<br />

in einem unserer Studios. Für mich ist das Beste<br />

an dem Job hier, dass man mit Künstlern<br />

aus aller Herren Ländern zusammenarbeitet,<br />

die Kraft aus ihrer Heimat, aus der Nähe ihrer<br />

Familien und Freunde schöpfen können, anstatt<br />

weit weg von zu Hause sein zu müssen.<br />

Was waren Ihre interessantesten Projekte<br />

bisher, und warum genau?<br />

Die Arbeit an „Sin City“ habe ich wirklich genossen.<br />

Der hatte so viel Style und solch einen<br />

unverkennbaren Look. Ich bin ein großer Fan<br />

von Frank Miller, und es war einfach großartig,<br />

an einer fi lmischen Adaption zu arbeiten, die<br />

sich so sehr nach seinen Originalzeichnungen<br />

anfühlte.<br />

Wie ist das eigentlich, an solch gigantischen<br />

Projekten wie „Hugo Cabret“ zu<br />

arbeiten?<br />

Es ist natürlich eine Ehre, mit Martin Scorsese<br />

und seinem außerordentlich talentierten Team<br />

zusammenzuarbeiten. Sie setzen die Standards<br />

extrem hoch an und ich habe immer das<br />

Gefühl, wenn wir in der Lage sind, mit Ihnen<br />

mitzuhalten, dann haben wir am Ende etwas<br />

ganz Besonderes geschaffen. So ein Projekt<br />

dauert Jahre und fordert den unermüdlichen<br />

Einsatz von hunderten von Leuten. Für die, die<br />

von Anfang bis Ende dabei sind, bedeutet das<br />

schon eine ziemliche Leistung.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Wilde Haie in 3D<br />

„Dive 3D – Im Reich der wilden Haie“ erscheint<br />

am 20. August auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D und ist<br />

nach „Leben im Schiffswrack“ und „Magische<br />

Unterwasserwelten“ bereits die dritte Episode<br />

der erfolgreichen 3D-Unterwasser-Doku. Diesmal<br />

geht es in die Nähe des Kaps der guten<br />

Hoffnung bei Südafrika, um den edlen Raubtieren<br />

mit der markanten spitzen Rückenflosse<br />

auf die Schliche zu kommen. Natürlich werden<br />

auch wieder einige Schiffs-Wracks erkundet,<br />

die der stürmischen See nicht standhalten<br />

konnten und nun den unterschiedlichsten<br />

Meeresbewohnern als Schlafstätte dienen. FT<br />

Sommer in Orange im CineProject<br />

In der „CineProject“-Reihe veröffentlicht 20th<br />

Century Fox Highlights aus dem hauseigenen<br />

Programm in einer einheitlichen Sammler-<br />

Kollektion. Einer der seit Kurzem erhältlichen<br />

Neuzugänge ist die Komödie „Sommer in<br />

Orange“. Marcus H. Rosenmüller bleibt seiner<br />

Linie von sympathisch-heimatverbundenen,<br />

wunderbar leichten und augenzwinkernden<br />

Stoffen treu. Diesmal lässt er eine esoterisch<br />

veranlagte Patchwork-Familie aus dem weltoffenen<br />

Berlin auf den Mief des erzkatholischen<br />

Niederbayerns der 1980er Jahre treffen. TW<br />

Pusher auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Am 8. November erscheint in den Videotheken<br />

die britische Neuverfilmung des Nicolas-Winding-Refn-Films<br />

„Pusher“. Das aktuelle Remake<br />

von 2010 wurde vom indischen Regisseur<br />

Assad Raja verwirklicht und betrachtet sich als<br />

Hommage an die von Fans gefeierte Kult-Trilogie<br />

Refns. Wer das Werk auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> besitzen<br />

möchte, bekommt ab dem 6. Dezember die<br />

Gelegenheit dazu, denn dann steht ebenjenes<br />

in den Verkaufsregalen. FT<br />

Anzeige<br />

Das actionreiche Sci-Fi-Abenteuer APPLESEED<br />

geht in die nächste Runde – Sei dabei wenn<br />

Briareos und Deunan in erbitterten Kämpfen<br />

ihre Stärke aufs Neue beweisen müssen!<br />

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Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 13


<strong>The</strong>ma<br />

Spezial<br />

100 Jahre<br />

Universal<br />

Seine Cameo-Auftritte tte sind legendär, endär denn Alfred<br />

Hitchcock besaß durchaus einen Sinn für Humor<br />

Stanley yK Kubrick ik<br />

und dK Kirk ik<br />

Douglas in Diskussions-<br />

sions<br />

Pose am Set von „Spartacus“<br />

Robert Redford und Paul Newman<br />

Der dritte Teil unserer „100 Jahre Universal“-Artikelreihe widmet sich der<br />

Hitchcock-Ära sowie den großen Monumentalfi lmen der 1960er Jahre.<br />

In den 1950ern schien das große Kino am Ende<br />

zu sein. Etwas Neues nahm seinen Platz ein: Der<br />

Fernseher trat seinen Siegeszug an und bereicherte<br />

bald nahezu jeden Haushalt mit günstiger<br />

Unterhaltung. Was für den Otto Normalbürger<br />

die Zukunft war, erschien den Studios, die zum<br />

Teil auch in der Kinoverwertung involviert waren,<br />

als klarer Dorn im Auge. Wer würde jetzt noch<br />

sein Haus verlassen, wenn er Filme nun in den<br />

eigenen vier Wänden sehen konnte? Und das,<br />

wo Universal gerade eine Regiegröße wie Alfred<br />

Hitchcock oder auch solch beliebte Schauspieltalente<br />

wie Cary Grant und Doris Day mit ins Boot<br />

holen konnte. Die Fernsehproduktion war nun<br />

der aufstrebende Markt und der Konkurrent MCA<br />

(Music Corporation of America) war alsbald so<br />

groß, dass er Teile des Universal-Studio-Geländes<br />

aufkaufen und für TV-Produktionen nutzen konnte.<br />

Das Unternehmen Universal Pictures selbst<br />

blieb von der Übernahme zunächst unberührt.<br />

Monumental!<br />

Während dieser Zeit entstand mit „Spartacus“<br />

(1960) ein Kinowerk der Superlative. Ein Jahr<br />

nach „Ben Hur“ sowie zwei Jahre vor „Lawrence<br />

von Arabien“ prägte er die Welle der Monumentalfi<br />

lme entscheidend mit. Dabei stand das Projekt<br />

von Anfang an unter keinem wirklich guten<br />

Stern. So entließ Hauptdarsteller und Produzent<br />

Kirk Douglas zunächst wegen Meinungsverschiedenheiten<br />

seinen Regisseur Anthony Mann. Als<br />

Mit der Westernkomödie „Zwei Banditen“ (1969) wurde Robert Redford über Nacht zum Star. Ursprünglich sollte<br />

jemand Berühmteres an der Seite des zu der Zeit schon etablierten Superstars Paul Newman spielen. Nachdem<br />

Regisseur George Roy Hill jedoch den Jungdarsteller Redford vorgestellt hatte, war<br />

Newman vollkommen davon überzeugt, dass er den zweiten Part bekommen<br />

sollte. Dass er sich für ihn bei<br />

den Studiobossen einsetzte und erwirkte, dass er<br />

die Rolle bekam, vergaß<br />

ihm Redford nie. Aus der darstellerischen Zusam-<br />

menarbeit wurde eine e jahrelange Freundschaft, die bis zu Newmans Tod<br />

im September 2008<br />

anhielt. Beide teilten die Leidenschaft für schnelle<br />

Autos und waren auch immer überzeugt, etwas von ihrem Erfolg<br />

zurückzugeben. en. Während Newman mit seiner Lebensmittelket-<br />

te und<br />

den Camps für beeinträchtigte Kinder wohltätige<br />

Zwecke unterstützte, förderte Redford das in Utah ansässige<br />

sig Sundance Festival (passend zu Redfords frühe-<br />

rer<br />

Rolle als Sundance Kid), das sich auf internationale<br />

Independent-Filme spezialisiert hat. Trotz des guten<br />

Vorsatzes kam es nach der ebenfalls von George Roy<br />

Hill<br />

inszenierten Gaunerkomödie „Der Clou“ (1973) zu<br />

keiner weiteren Zusammenarbeit mehr.<br />

Ersatz engagierte er Stanley Kubrick, mit dem<br />

er schon in „Wege des Ruhms“ erfolgreich zusammenarbeitete<br />

– eine gute, wenn auch folgenschwere<br />

Wahl. Kubrick, ein bekennender<br />

Perfektionist, war es bereits gewohnt, viele Takes<br />

zu drehen sowie mit einer kleinen Crew zusammenzuarbeiten.<br />

Ihn auf einen Monumentalfi lm<br />

anzusetzen, in dem solche Weltstars wie Peter<br />

Ustinov, Laurence Olivier, Tony Curtis und natürlich<br />

Kirk Douglas ihre ganz eigene Note einbringen<br />

wollten, erwirkte eine lange und qualvolle<br />

Produktionszeit für alle Beteiligten.<br />

Insbesondere die Tatsache, dass Kubrick keinen<br />

Einfl uss auf das Drehbuch nehmen durfte, stieß<br />

ihm bitter auf. Ebenso gab es Reibereien zwischen<br />

ihm und dem Kameramann Russell Metty,<br />

der sich durch Kubricks Einfl ussnahme extrem<br />

bevormundet fühlte. Logisch, dass der Meisterregisseur<br />

als ausgebildeter Fotograf einen ganz<br />

eigenen visuellen Anspruch an den Film stellte.<br />

Doch die Diskrepanzen lohnten sich. Letztendlich<br />

gewann der Film vier Oscars ® , darunter einen<br />

für die beste Kameraarbeit. Ebenso erhielt die<br />

Ausstattung großen Lobpreis, was bei einer Materialschlacht<br />

von Tausenden Uniformen sowie<br />

Rüstungen, die von einem italienischen Museum<br />

geliehen wurden, auch nicht weiter verwundert.<br />

Angeblich sollen über 10 000 Menschen an dem<br />

Film mitgewirkt haben, eine Zahl, die dem Begriff<br />

„monumental“ mehr als gerecht wird. Natürlich<br />

gab es auch einige Szenen, die wegen ihrer Brutalität<br />

oder wegen homoerotischer Andeutungen<br />

einfach herausgestrichen wurden. Jene sind aber<br />

wieder in der aktuellen restaurierten Fassung<br />

enthalten, sodass die Käufer der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> die vollständigste<br />

Fassung des Films erhalten.<br />

Des Blockbusters Wegbereiter<br />

1962 traf dann doch ein, was für viele unvermeidbar<br />

schien – Universal Pictures wurde von<br />

MCA geschluckt. Das Gute daran: Von nun an<br />

entstanden auf dem Gelände (natürlich weiterhin<br />

unter der Universal-Marke) sowohl Kino- als<br />

auch Fernsehproduktionen – der TV-Markt wurde<br />

also zum zweiten Standbein der Studios.<br />

Die 1960er Jahre entwickelten sich daher trotz<br />

Zuschauerrückgang in den Kinos zur Blütezeit,<br />

brachten neue ökonomische Innovationen wie<br />

etwa den Fernsehfi lm hervor und ebneten den<br />

Weg für die Erfi ndung des sogenannten Blockbusters<br />

in den 1970er Jahren.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bilder: Universal Pictures Home<br />

14


Spezial<br />

<strong>The</strong>ma<br />

Der Clou<br />

Thriller/Komödie<br />

OT: <strong>The</strong> Sting L: US<br />

J: 1973 V: Universal<br />

Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS 2.0 R: George<br />

Roy Hill D: Paul<br />

Newman, Robert<br />

Redford, Robert Shaw<br />

LZ: 129 min FSK: 12 P: 18 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 14.06.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Ganze 11 000 Dollar soll ein Lieferant<br />

von einer illegalen Spielhölle<br />

zur Kasse des Mafioso Doyle<br />

Lonnegan (Robert Shaw) bringen,<br />

doch auf dem Weg wird er<br />

vom Trickbetrüger Johnny Hooker<br />

(Robert Redford) um jene Summe<br />

erleichtert. Als Folge wird Johnnys<br />

Partner getötet. Zusammen<br />

mit dem alten Schlitzohr Henry<br />

Gondorff (Paul Newman) heckt<br />

Hooker nun einen genialen Plan<br />

aus, wie sie sich an Lonnegan für<br />

den Mord rächen können. Jener<br />

ist so komplex und mit so vielen<br />

Wendungen versehen, dass selbst<br />

der Zuschauer hinters Licht geführt<br />

wird. Ganz ohne Gewalt und mit<br />

Newman und Redford sind die zwei Trumpfkarten, sozusagen der König und<br />

das Ass in diesem Gangster-Film mit doppeltem Boden<br />

viel Hirnschmalz gelingt es den<br />

Kleinganoven zunächst, ihr Opfer<br />

in ein Pokerspiel zu verwickeln. Da<br />

er gegen Gondorff verliert, bietet<br />

Hooker dem Mafioso seine Hilfe an,<br />

das Geld durch Betrügerei zurückzuerlangen.<br />

Dafür brauchen sie natürlich<br />

noch ein bisschen mehr von<br />

Lonnegans Geld … und schon ist<br />

das Spiel im Gange, in dem sogar<br />

das FBI mitmischt. Die hochrangig<br />

besetzte Gaunerkomödie dominierte<br />

im Jahr 1974 als bes ter Film<br />

die Oscar ® -Verleihungen. Universal<br />

ehrt diesen All-Time-Favorite mit<br />

einer ansehnlichen Sonder edition<br />

samt Digibook und einer 56-minütigen<br />

Dokumentation über die<br />

Entstehung des Films. Die Wiederherstellung<br />

der Filmqualität ist<br />

bezüglich Kontrast, Minderung von<br />

Störelementen und Farbdarstellung<br />

vollkommen gelungen. Die<br />

passable Bildschärfe besitzt hingegen<br />

einen hohen Nostalgiefaktor.<br />

Der 2.0-Ton klingt für sein Alter<br />

durchweg sauber.<br />

FT<br />

Film 8/10<br />

Was für ein Clou! Die ausgebuff te Komödie ist in<br />

ihrer Cleverness unübertroff en. Ganz klar eine<br />

inszenatorische Meisterleistung mit Starbesetzung.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 4/10<br />

Weitere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />

„Jahr100Film“<br />

Die<br />

Bourne<br />

Identität<br />

Elizabeth<br />

Apollo 13<br />

Dante’s<br />

Peak<br />

„Es sollte den Verlauf eines Hochstaplerspieles zeigen“<br />

Im Gespräch mit David Schad Ward, Drehbuchautor von „Der Clou“.<br />

David Schad Ward,<br />

Drehbuchautor von<br />

„Der Clou“<br />

Mr Ward, wann und wie<br />

kamen Sie auf die Idee<br />

zur Handlung des Films?<br />

Nun ja, ich habe für einen<br />

anderen Film namens<br />

„Steelyard <strong>Blu</strong>es“ recherchiert.<br />

Hierfür las ich Bücher<br />

über Abzocker und Betrüger<br />

und dachte mir: „Wer wohl an der Spitze dieser<br />

Leute steht? Das könnte eine ziemlich interessante<br />

Sache sein, weil die meisten Menschen in der westlichen<br />

Kultur rein gar nichts über sie wissen.“<br />

Soweit ich weiß, gab es zu dem Zeitpunkt bislang<br />

noch keine Filme über Trickbetrüger. Umso geeigneter<br />

kam mir das <strong>The</strong>ma für eine Filmidee vor. Diese<br />

Männer nehmen das Geld anderer Leute ohne<br />

Waffengewalt. Statt Pistolen nutzen sie ihr Hirn. Weil<br />

sie selber glauben, im legalen Rahmen zu handeln,<br />

stehlen sie ihrer Meinung nach noch nicht einmal.<br />

Sie bauen einzig auf die Gier anderer Leute.<br />

Gab es für die Figuren im Film historische<br />

Inspirationen?<br />

Ja, es gab einen echten Hochstapler namens<br />

Charlie Gondorff. Ich nutzte seinen Namen, weil<br />

ich dachte, die Gauner dieser Welt müssten diesen<br />

Namen kennen. Aber es gibt keine Biografi e von<br />

diesem Mann.<br />

Sollte der Film eher ein Thriller oder eine handfeste<br />

Komödie werden?<br />

Ein bisschen von beidem. Ich sehe ihn nicht wirklich<br />

als Genrefi lm. Meine wahre Intention war es,<br />

den Verlauf eines Hochstaplerspieles einzufangen<br />

und zugleich die Zuschauer hinters Licht zu führen,<br />

damit sie nicht das Kino verlassen und behaupten<br />

können: „Wer würde denn schon auf so etwas<br />

hereinfallen?“ Zugleich war ich aber auch an dem<br />

geistigen Duell interessiert zwischen den ungebildeten<br />

Gaunern und den Leuten der Oberschicht,<br />

die eigentlich absolut erfolgreich sind und eine gute<br />

Ausbildung genossen haben.<br />

Was ging in Ihnen vor, als der Film ganze sieben<br />

Oscars ® gewann, darunter einen für Ihr Skript?<br />

Klar, jeder träumt davon, dass sein Film Anerkennung<br />

erhält – bis es dann aber letztendlich passiert<br />

ist, hätte ich es nie für möglich gehalten. Es war<br />

großartig, zu gewinnen. Ich war ziemlich jung und<br />

realisierte noch nicht, wie schwer es eigentlich ist,<br />

einen Academy Award zu erhalten. Es war mein<br />

zweiter Film und ich wurde schon damit ausgezeichnet.<br />

Daher dachte ich: „Junge, das ist gar nicht<br />

so schwer“ (lacht). Erst später bekam ich dann mit,<br />

wie wertvoll diese Auszeichnung überhaupt ist.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

King<br />

Kong<br />

Miami<br />

Vice<br />

Inglourious<br />

Basterds<br />

Liebe<br />

braucht<br />

keine<br />

Ferien<br />

<strong>The</strong>ma | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 15


<strong>The</strong>ma<br />

<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />

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<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />

<strong>The</strong>ma<br />

Seit Christopher Nolan das darniederliegende<br />

Franchise vor mittlerweile knapp zehn Jahren<br />

dankenswerterweise unter seine Fittiche<br />

genommen und höchst erfolgreich mit<br />

neuem Leben erfüllt hat (wir erinnern<br />

uns noch mit Grausen an<br />

Joel Schumachers Totalausfall<br />

„Batman & Robin“ aus dem<br />

Jahre 1997), ist der dunkle Rächer<br />

quasi zum Synonym dafür geworden,<br />

wie eine stylishe, düstere und – im Rahmen<br />

der Genre regeln – realistische Comicadaption<br />

für die große Leinwand auszusehen hat. Einen<br />

äußerst lebendigen Eindruck davon, wie tief<br />

diese Figur und inzwischen auch Christopher<br />

Nolans Filme in der amerikanischen Popkultur<br />

verwurzelt sind, konnte man jüngst während der<br />

diesjährigen MTV Movie Awards in Los Angeles<br />

bekommen: Als Quasi-Höhepunkt der Show<br />

teaserten Christian Bale, Gary Oldman und<br />

Joseph Gordon-Levitt (der mit dem mysteriösen<br />

Nachwuchs-Cop John Blake eine der interessantesten<br />

Figuren im Cast von Teil 3 spielt) den neuesten<br />

Trailer zum Film minutenlang an, um dann<br />

Mastermind und Regisseur Christopher Nolan<br />

unter dem frenetischen Beifall des Publikums<br />

auf der Bühne zu begrüßen. Dessen beinahe<br />

märchenhafter Aufstieg vom eigenwilligen und<br />

kompromisslosen Independent-Regisseur zum<br />

Retter des Blockbuster-Kinos ist eine Story, wie<br />

sie die Amerikaner lieben und wie sie tatsächlich<br />

nur Hollywood möglich machen kann.<br />

Christopher Nolan: Liebt philosophische Fragestellungen, IMAX-Einstellungen, die<br />

Drehbücher seines Bruders Jonathan sowie seine Frau und Produzentin, Emma Thomas<br />

Hit oder Hype?<br />

Wird der fertige Film der immensen Erwartungshaltung<br />

auch nur annähernd gerecht – was<br />

angesichts des brillanten Vorgängers beileibe<br />

keine Selbstverständlichkeit ist („Der Pate unter<br />

den Comicverfi lmungen“, wie Kevin „Silent<br />

Bob“ Smith es einmal so schön ausdrückte) –,<br />

dann dürfte die magische Milliarden-Dollar-<br />

Grenze an den Kinokassen<br />

auch für Teil 3 eine<br />

reine Formsache darstellen.<br />

Sorgen, dass Christopher Nolan<br />

nach dem Promotion-Marathon<br />

für „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ arbeitslos werden<br />

oder dem Genrekino nach all der geballten<br />

Action in den vergangenen Jahren in Zukunft<br />

ganz und gar abschwören könnte, muss man<br />

sich im Übrigen nicht machen: Während die<br />

Postproduktion zum nächsten Superman-Abenteuer<br />

„Man Of Steel“ (Kinostart Mitte 2013), bei<br />

dem er als Koautor und Produzent tätig ist, derzeit<br />

in vollem Gange ist, äußerte er bereits reges<br />

Interesse an einem eventuellen James-Bond-<br />

Reboot – was wir uns offen gesagt als ziemlich<br />

ideale Kombination aus Mainstream-Marke und<br />

den typischen Nolan-Qualitäten vorstellen würden!<br />

Auch für die anstehende Neuausrichtung<br />

des Batman-Franchise im Rahmen des langsam<br />

immer konkretere Formen annehmenden<br />

„Justice League“-Projekts von Warner steht er in<br />

Zukunft möglicherweise wieder zur Verfügung.<br />

Doch dazu später mehr.<br />

Nolans Handschrift<br />

Christopher Nolans Batman-Filme ranken sich<br />

nicht etwa einfach nur um einen makellosen Fledermaushelden,<br />

der des Nachts ein paar Schurken<br />

vermöbelt – quasi das übliche Hollywood-<br />

Gut-gegen-Böse-Schema, das heute so viele<br />

Superheldenfi lme routiniert abspulen. Nein, diesem<br />

Filmemacher ging es stets um die genaue<br />

Charakterisierung und eine stringente Entwicklung<br />

seiner Hauptfi gur. Und das alles in einem<br />

Kontext, der die Trademarks des Regisseurs<br />

zwar durchscheinen lässt, trotz allem Neo-noir-<br />

Nolans „Memento“ und „Prestige“<br />

besitzen einen doppelten Boden<br />

Bilder: Planet Media, Warner Bros., Warner Home Video<br />

Seit „Inception“ gehört Joseph Gordon-Levitt zum festen<br />

Stab. In „<strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ spielt er Gordons Gehilfen<br />

Am 20. Juli erscheint die<br />

Christopher-Nolan-Collec tion<br />

mit fünf seiner wichtigsten<br />

Filme („Insomnia“, „Batman<br />

Begins“, „Prestige“, „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />

<strong>Knight</strong>“, „Inception“) auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>.<br />

Mit dabei ein Sammlerbuch<br />

sowie fünf Postkarten. Nolans<br />

Erstling „Following“ ist nicht<br />

Bestandteil der Box und weiterhin<br />

nur auf DVD erhältlich,<br />

während es „Memento“ bereits<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu erstehen gibt.<br />

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<strong>The</strong>ma<br />

<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />

Kommt wieder vor: Ra‘s Al Ghul<br />

(L. Neeson) aus „Batman Begins“<br />

Touch aber immer noch verdammt<br />

nah dran ist an einem möglichst listischen Gegenentwurf zum sonstigen stigen<br />

rea-<br />

Over-the-Top-Comicansatz. So lässt sich die<br />

gesamte Trilogie als komplexe Metamorphose<br />

des Multimillionärs Bruce Wayne zur ikonisch<br />

aufgeladenen Heldenfi gur des Batman lesen,<br />

eine Wandlung, die Nolan fachkundig inszeniert,<br />

psychologisch und inhaltlich ungeheuer<br />

aufl ädt und mithilfe der Kamera fi lmisch geradezu<br />

atemberaubend erforscht. Die weitreichenden<br />

Konsequenzen aus den Anfängen<br />

in „Batman Begins“ und dem tragischen Niedergang<br />

seines Protagonisten am Ende von<br />

„<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong>“ zelebriert er im Finale nun<br />

mit lustvoller Rasanz und brachialer Urgewalt.<br />

Teil 3 markiert damit den letztendlichen Aufstieg<br />

seines Titelhelden zur zeitlosen Instanz<br />

für den Kampf gegen das Dunkel, in der Welt<br />

und in uns selbst: Vorhang auf für …<br />

<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />

Wie schon bei den Vorgängern entstand<br />

der Plot in bewährter Teamarbeit: Der epische<br />

Abschluss der Story wurde entwickelt<br />

von Christopher Nolan und seinem Bruder<br />

Jonathan, in enger Zusammenarbeit mit<br />

David S. Goyer und unter Zuhilfenahme<br />

von Ideen und Motiven aus den unter Fans<br />

hochgeschätzten Comicvorlagen „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />

<strong>Knight</strong> Returns“, „<strong>Knight</strong>fall“ und „No Man‘s<br />

Land“. Acht Jahre nach den Ereignissen von<br />

Teil 2 kehrt Batman endlich nach Gotham<br />

City zurück, nachdem er damals die Schuld<br />

für die Verbrechen von Harvey „Two-Face“<br />

Dent (Aaron Eckhardt) auf sich genommen<br />

hatte, um das Ansehen seines ehemaligen<br />

Freundes nach dessen Tod zu bewahren und<br />

Gotham eine positive Zukunft zu ermöglichen.<br />

Doch all seine Hoffnungen haben sich<br />

zerschlagen: Die Stadt wird überrannt von<br />

marodierenden Banden, das Chaos herrscht<br />

erneut in den Straßen und die Menschen<br />

verharren in einer Schockstarre von Angst<br />

und Terror. Neue charismatische Gesichter<br />

wie Anne Hathaway als Selina Kyle (alias<br />

Catwoman) und der beeindruckende Antagonist<br />

des Finales, Tom Hardy als Bane,<br />

läuten eine ganz neue Zeitrechnung ein.<br />

Mehr denn je steht im abschließenden<br />

Teil die Frage im Raum: Ist es nun<br />

Bruce Wayne, der sich eine Maske<br />

aufsetzt, um Batman zu erschaffen?<br />

Oder ist es inzwischen bereits<br />

Batman, der den smarten Playboy nur noch<br />

dann zum Zuge kommen lässt, wenn es seinen<br />

Zwecken dienlich ist? Erst am Ende eines<br />

jeden Films hatte Wayne ebenjenen Status<br />

erreicht, den der Filmtitel versprach. So streifte<br />

er sich in „Batman Begins“ sehr spät das<br />

Fledermauskostüm über und erhielt erst nach<br />

dem großen Finale von „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong>“ seinen<br />

Ritterschlag, als er für das Wohl der Allgemeinheit<br />

quasi seine eigene Ehre opferte. Da<br />

er somit bereits den höchstmöglichen weltlichen<br />

Status erreicht hat (im Sinne eines aufopferungsbereiten<br />

Antihelden), bleibt ihm im<br />

letzten Teil der Trilogie nur noch der Aufstieg<br />

zum Mythos, zur immerwährenden Ikone, die<br />

ungeachtet seiner eigenen, vergänglichen und<br />

nur allzu menschlichen Existenz auf ewig weiterlebt.<br />

Hierfür muss sich der dunkle Rächer<br />

allerdings vollends selbst aufgeben und auf<br />

eine Weise aufsteigen, wie er es nur in einer<br />

perfekt inszenierten und reibungslos funktionierenden<br />

Ideologie vermag. Diese ganz spezielle<br />

Superkraft befi ndet sich ausschließlich<br />

in den Köpfen der Menschen beziehungsweise<br />

im Kollektivgedächtnis der Gesellschaft.<br />

Aus der Perspektive der potenziellen Verbrecher<br />

hieße dies, dass sie die Angst vor dem<br />

unheimlichen Gesetzeshüter Gothams bereits<br />

mit der Muttermilch aufsaugen und daher von<br />

vornherein sorgsam abwägen müssten, ob sie<br />

den Schritt aus dem gesetzestreuen Bürgertum<br />

heraus überhaupt wagen. Dies würde<br />

dann unweigerlich den bedrohlichen Blick der<br />

übermächtigen Fledermaus auf sie lenken.<br />

Eine Stadt vor Gericht<br />

Doch ein Schritt nach dem anderen: Das Gotham<br />

City, das wir in „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“<br />

zu Gesicht bekommen, ist eine bedrohliche<br />

Dystopie, ein riesiges Sozialexperiment, das<br />

das bestehende Wertesystem rigoros<br />

hinterfragt. Die Parallelen lelen zum<br />

heutigen New York sind in<br />

Nolans verblüffend rea-<br />

Jokers diabolische Probe in Teil 2:<br />

Freundin oder Bürgerrechtler?<br />

Die Vehikel<br />

Mit der Entdeckung der Bathöhle steht Bane<br />

in „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ auch das komplette<br />

motorisierte Arsenal des Fledermaus-Rächers<br />

zur Verfügung, sodass er unter anderem dessen<br />

„Tumbler“ (also das Batmobil der Reihe)<br />

für seine Zwecke benutzen kann. Letzteres<br />

wurde im vorherigen Teil zwar zerstört, steht<br />

acht Jahre nach den Ereignissen von „<strong>The</strong><br />

<strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong>“ aber gleich in mehrfacher Ausführung<br />

zur Verfügung. Catwoman fährt den<br />

Batpod, als hätte sie nie etwas anderes unter<br />

ihrem knackigen Hintern gehabt – Batman<br />

schnappt sich derweil sein neues Flugvehikel<br />

namens „<strong>The</strong> Bat“. Mit diesem versucht er,<br />

den Aufstand auf den Straßen<br />

Gothams aus der Luft<br />

niederzuschlagen.<br />

Bilder: Warner Bros., Warner Home Video<br />

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<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />

<strong>The</strong>ma<br />

Batman auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Über die Jahre sind neben den großen Kinofi lmen<br />

auch erstaunlich viele sehenswerte animierte Adaptionen<br />

des dunklen Ritters auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erschienen.<br />

Am 7. September veröffentlicht Warner außerdem<br />

den ersten Teil von Frank Millers „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong><br />

Returns“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Hier ein Überblick über gefi<br />

lmtes und gezeichnetes Batman-Futter, das das<br />

Herz eines jeden Fans höherschlagen lassen dürfte:<br />

Kinofilme<br />

In „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ steht vieles auf dem Spiel: Commissioner<br />

Gordons Leben, Bruce Waynes Gesundheit und das Wohl von Gotham City<br />

listisch anmutendem Gotham unverkennbar,<br />

weshalb der Film mit seiner intensiven Bildsprache<br />

gleich eine ganze Flut von Emotionen<br />

beim Zuschauer auslöst. So ist das Problem<br />

des endgültig vor dem Kollaps stehenden<br />

Kapitalismus allgegenwärtig und kreuzt sich<br />

zwangsläufi g mit dem „Kampf dem Terror“-<br />

<strong>The</strong>ma, das gleich durch mehrere Motive<br />

vermittelt wird: Die spektakuläre Kaperung<br />

eines Transportfl ugzeugs im Prolog, bei der<br />

sich ein Terrorist rücksichtslos für seine Sache<br />

opfert, ist nur eines der eindrücklichen Bilder,<br />

die Nolan geschickt in sein Gesamtkonzept<br />

hineinwebt. Auch der bürgerkriegsähnliche<br />

Zu stand im Finanzzentrum der Stadt, die<br />

Sprengung der wichtigsten innerstädtischen<br />

Zugangsbrücken und der explosive Zerfall<br />

eines ganzen Football-Stadions zehren von<br />

ihrer ungeheuren Symbolkraft und deuten<br />

das Bröckeln der westlichen Ordnung mehr<br />

als nur an. Die „Bösewichte“ in diesem Film<br />

entstammen einer Schicht, die sich vom<br />

bestehenden System ausgenutzt fühlt und<br />

die die himmelschreiende Ungerechtigkeit<br />

zwischen Arm und Reich nicht länger<br />

tatenlos hinnimmt.<br />

Fall … and Rise!<br />

Verkörpert wird ihre Wut gegen den parasitären<br />

Reichtum der oberen Zehntausend<br />

durch den zuallererst einmal physisch ungemein<br />

beeindruckenden Guerillakrieger Bane<br />

(Tom Hardy). In den Trümmern des eingestürzten<br />

Stadions verkündet er seine beängstigenden<br />

Pläne. Eine Revolution steht bevor.<br />

Eine Revolution, die die Ausbeuter bestrafen<br />

soll – allen voran den millionenschweren<br />

Playboy und Konzernbesitzer Bruce Wayne.<br />

Ganz nebenbei ist der hünenhafte Krieger<br />

auch mit einem wachen Verstand ausgestattet<br />

und kommt schnell dahinter, dass ausgerechnet<br />

Wayne hinter der Maske von Batman,<br />

dem Systemschützer Nummer eins, steckt,<br />

sodass er ihm alsbald in der eigenen<br />

Bathöhle einen ersten Höfl ichkeitsbesuch<br />

abstatten kann.<br />

In jedem Fall steht ein<br />

harter Kampf zwischen der alten und der<br />

neuen Ordnung bevor, aus dem am Ende<br />

etwas völlig Neues entstehen wird. Mit einer<br />

knappen Stunde an IMAX-Material (bei „<strong>The</strong><br />

<strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong>“ waren es gerade einmal 30 Minuten<br />

des extrem hochaufl ösenden Formats),<br />

einem Produktionsbudget von rund 250 Millionen<br />

US-Dollar, unzähligen Drehorten auf drei<br />

Kontinenten und einem Cast aus über 220<br />

Darstellern ist der dritte Teil schon jetzt der auf<br />

dem Papier beeindruckendste der gesamten<br />

Reihe. Für viele Fans wird der Abschluss der<br />

Saga aber wohl mit einem lachenden und<br />

einem weinenden Auge verbunden sein,<br />

denn nun steht die quälende Frage im Raum,<br />

was wohl mit dem beliebten Comichelden auf<br />

der großen Leinwand geschieht, wenn sich<br />

das Supergespann Nolan und Bale in Zukunft<br />

nach neuen Herausforderungen umschaut.<br />

<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> … continued?<br />

Aufgrund des großen Erfolgs wird das Franchise<br />

defi nitiv weitergeführt werden, keine<br />

Frage. Am wahrscheinlichsten scheint uns,<br />

dass nach dem immensen Einspielergebnis<br />

von Marvels „<strong>The</strong> Avengers“ auch der ewige<br />

Kontrahent DC Comics nun endlich versuchen<br />

wird, seine „Justice League“ generalstabsmäßig<br />

aufzuziehen, mit einzelnen Filmen Schritt<br />

für Schritt neue Figuren einzuführen, um dann<br />

in einem großen Crossover-Blockbuster letztendlich<br />

das gesamte Team rund um Superman,<br />

Batman, Wonder Woman und wie sie<br />

alle heißen zusammenzuführen. Daher wird<br />

der zukünftige Batman sicherlich in einem<br />

Gotham leben, das auch noch andere Superhelden<br />

beherbergt bzw. das den einen oder<br />

anderen Gastauftritt bekannter und beliebter<br />

Figuren aus dem reichhaltigen DC-Universum<br />

für uns Zuschauer bereithält.<br />

Da nun im Prinzip alles über die Entstehung<br />

des dunklen Ritters erzählt ist, dürfte dann<br />

auch wieder eine weitaus freiere Handlung im<br />

Mittelpunkt stehen – vielleicht eine, die sich<br />

an den ungemein erfolgreichen Videospielumsetzungen<br />

„Arkham Asylum“ und „Arkham<br />

City“ orientiert, oder an dem großartigen<br />

Batman hält die<br />

Welt in Atem<br />

Batman<br />

Animationsfilme<br />

Batmans<br />

Rückkehr<br />

Batman Forever Batman & Robin Batman Begins<br />

Batman – Under<br />

<strong>The</strong> Red Hood<br />

Batman –<br />

Gotham <strong>Knight</strong><br />

<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong><br />

Batman Of <strong>The</strong><br />

Future – Der Joker<br />

kommt zurück<br />

Batman/Superman –<br />

Apocalypse<br />

Batman –<br />

Year One<br />

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<strong>The</strong>ma<br />

<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />

Acht Jahre nach den Ereignissen von „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong>“ ist Batman (Christian Bale) zum gesuchten Verbrecher<br />

geworden. An seiner Seite agiert die undurchschaubare Diebin Catwoman (Anne Hathaway)<br />

Comic-Reboot „Batman & Robin: Batman Reborn“.<br />

In Letzterem übernimmt Batmans Sidekick<br />

Robin dessen Kostüm, da sich Bruce<br />

Wayne immer noch nicht von seinen<br />

Leiden erholt hat. Waynes Sohn Damian<br />

wiederum mimt den neuen<br />

Robin und macht – trotz einiger<br />

für ein packendes Drehbuch sicherlich<br />

höchst ergiebiger psychischer<br />

Probleme – seinem<br />

Vater alle Ehre. Vielleicht wird<br />

es aber auch die Rückbesinnung<br />

auf die ersten klassischen<br />

„Detective Comics“,<br />

denen Batman ursprünglich<br />

entstammt. Dann könnte<br />

der Capeträger zum ersten<br />

Mal in seiner langen Kinogeschichte<br />

einen echten<br />

Kriminalfall lösen, quasi<br />

als der wortkarge und<br />

einsame Film-noir-<br />

Detektiv, der er eigentlich<br />

mal war. Was<br />

auch passieren mag:<br />

Christopher Nolans<br />

düstere Trilogie wird<br />

genauso wie die beiden<br />

Tim-Burton-Filme stets einen festen Platz in den<br />

Herzen der Fans einnehmen. Ohne diesen visionären<br />

britischen Regisseur, der mit seinen fantastischen Filmen<br />

das Bild, das wir vom dunklen Rächer haben,<br />

auf immer geprägt hat, wäre die Welt der Comicverfi<br />

lmungen und auch das moderne Mainstream-Kino<br />

bedeutend ärmer. Daher gilt ihm der volle Dank aller<br />

Fans für seinen Mut, seine Ideen und seine seltene<br />

Fähigkeit, gleichermaßen aufregendes, bombastisches<br />

wie intelligentes Actionkino zu inszenieren. „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />

<strong>Knight</strong>“: Forever!<br />

Alter Ego: Bruce Wayne und Batman<br />

Abschließend wollen wir uns noch mit einer ganz besonderen<br />

Dreieckskonstellation beschäftigen, die „<strong>The</strong><br />

<strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ entscheidend prägen wird: Bane vs.<br />

Batman vs. Catwoman (?).<br />

Den Beginn macht die Fledermaus: Wofür stehen<br />

Bruce Wayne und Batman eigentlich genau? Wayne,<br />

der selbst aus einer Großindustriellen-Familie stammt,<br />

ist bis zum Tod seiner Eltern wohlbehütet und weit entfernt<br />

von jeglicher Armut aufgewachsen. Erst als sein<br />

Vater und seine Mutter bei einem Raubüberfall ermordet<br />

wurden, konfrontierte ihn das Schicksal mit der Bitterkeit<br />

des Lebens. Hinzu kam die Erkenntnis,<br />

dass es durchaus Menschen gibt, die gegen die<br />

allgemeingültigen Gesetze verstoßen. All sein<br />

Training und seine ganze Vorbereitung galten<br />

Der Batsuit<br />

Von Film zu Film erfuhr das Batman-Kostüm stetige Modifi kationen.<br />

Musste der dunkle Rächer in „Batman Begins“ noch seinen ganzen Oberkörper<br />

drehen, um zur Seite zu schauen, wurde ihm in „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong>“<br />

ein fl exibler Hals spendiert. In der speziell gepanzerten Hightech-Maske<br />

befi ndet sich ein Nachtsichtgerät, Kommunikationsequipment sowie die<br />

Sonarsicht, die über die Handys im Raum funktioniert. Zudem besitzt dieser<br />

Visor zahlreiche weitere Funktionen. An den Handschuhen befi nden<br />

sich neben der Fingerknöchelpanzerung, die Schlägen merklich Nachdruck<br />

verleiht, Klingen, die zusätzlich abgeschossen werden können. Der<br />

Torso des Kampfanzugs ist mittels Kevlar verstärkt und hält unter anderem<br />

wütenden Hundeangriffen, brutalen Schlägen und sogar Gewehrkugeln<br />

stand. Unter dem feuerfesten Cape kann bei speziellen Missionen<br />

zudem ein Paraglider installiert werden, mit dem sich Batman, ganz wie<br />

eine echte Fledermaus, auch fl iegend fortbewegen kann. Am markantesten<br />

ist allerdings der Batgürtel, dessen Schnalle einen robusten Enterhaken<br />

birgt und der in vielen kleinen Fächern überlebenswichtige Gadgets<br />

(wie zum Beispiel den beliebten „Batarang“) bereithält.<br />

Bilder: Warner Bros., Warner Home Video<br />

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<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong><br />

<strong>The</strong>ma<br />

Wie wird Gotham nach der Revolte aussehen? John Blake (J. Gordon-Levitt) ist aller<br />

Voraussicht nach ein wichtiger Bestandteil davon. Doch wo ist die Fledermaus?<br />

fortan der Bekämpfung einer großen inneren<br />

Angst. Der Angst vor jenen Menschen,<br />

die außerhalb des Gesetzes stehen und damit<br />

seine Weltordnung bedrohen. Das dunkle Geschöpf<br />

der Nacht verlangt daher mehr als alles andere nach<br />

der althergebrachten Ordnung der westlichen Welt. Indem<br />

Bruce Wayne sich seinen Traumata stellte (zu denen<br />

auch die Fledermaus-Phobie zählte), entwickelte<br />

sich ein Wesen in ihm, das alle Ängste konzentriert in<br />

sich vereint, um sie letztendlich in große Entschlossenheit<br />

und scheinbare Furchtlosigkeit zu verwandeln:<br />

Batman war geboren.<br />

Anders als bei den üblichen Superhelden basieren<br />

Bruce Waynes „Superkräfte“ vornehmlich auf seinem<br />

Geld bzw. auf der Technologie, die ihm sein höchstpersönlicher<br />

„Q“, Lucius Fox (Morgan Freeman),<br />

daraus zaubert. Ebenso wäre seine Martial-Arts-Ausbildung<br />

ohne Geld unmöglich gewesen, wobei sich<br />

zu diesem reinen Training natürlich auch noch seine<br />

praktischen Erfahrungen gesellen, die er in einem<br />

chinesischen Gefängnis („Batman Begins“) bzw. auf<br />

Gothams Straßen sammeln konnte. Letzteres ist beinahe<br />

das Einzige, was ihn mit der bodenständigen<br />

Bevölkerung vereint. Fakt ist jedoch, dass ein Fall des<br />

kapitalistischen Systems auch Batmans Macht beeinträchtigen<br />

würde. Das durch „Wayne Enterprises“ fi -<br />

nanzierte teure Equipment wäre nicht mehr tragbar.<br />

Sollte also Bruce seine Tätigkeit als Hüter der kapitalistischen<br />

Ordnung aufgeben, stellt sich im gleichen<br />

Moment die Frage, was dann aus der geldsaugenden<br />

„Vampirfl edermaus“ namens Batman werden würde.<br />

Gothams Fluch: Bane<br />

In der anderen Ecke des Ringes steht in „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />

<strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ Bruce Waynes muskulöser und hochintelligenter<br />

Kontrahent Bane. Wurde er in den Comics<br />

anfangs noch als lächerlich gekleideter Powercatcher<br />

dargestellt, erscheint er im neuen Nolan-Film eher wie<br />

ein berechnender Guerrillakrieger, ein genialer Stratege<br />

und Taktiker, der zu allem bereit ist. Zu Banes Charakteristik<br />

gehört, dass er, einmal losgelassen, nicht<br />

mehr zu stoppen ist, komme was wolle – er braucht<br />

nur die richtige Ideologie als Richtungsvorgabe und<br />

los geht’s! Unaufhaltsam, brutal und komplett ohne<br />

Notbremse. Im Gegensatz zum Anarchisten und Zufallsfetischisten<br />

Joker ist Bane also absolut durchstrukturiert,<br />

die Ordnung in Person. Sein Trumpf ist, dass er<br />

die Revolutionsbewegung an sich verkörpert und<br />

den Umschwung mit aller Macht herbeiführen<br />

möchte. Auch ihm wurde sein Schicksal<br />

schon früh in die Wiege gelegt, denn aufgrund<br />

der politisch-aktivistischen Tätigkeit<br />

seines Vaters und wegen des korrupten<br />

Regierungssystems, in dem er<br />

aufwuchs, lebte er seit seiner Geburt<br />

in Gefangenschaft. Während er die<br />

Gefängnisstrafe für seinen Vater<br />

absaß, widmete er sich seiner Bildung<br />

und trainierte seinen Körper<br />

bis zur Vollkommenheit. Das wiederum<br />

zog die Aufmerksamkeit<br />

der Wärter auf sich, die ihn zu<br />

einem Experiment mit der geheimnisvollen<br />

„Venom“-Droge<br />

bewegten. Bane überlebte<br />

den Versuch und sein Körper<br />

gewann immens an Stärke.<br />

Die einzige Voraussetzung<br />

war und ist, dass das Gift<br />

alle zwölf Stunden direkt in<br />

sein Hirn gepumpt werden<br />

muss, da es ansons ten zu<br />

unangenehmen Entzugserscheinungen<br />

kommt.<br />

Sein enormer Intellekt<br />

lässt ihn schließlich einen<br />

Plan ersinnen, der ihn<br />

den Gefängnismauern<br />

entkommen lässt.<br />

Wie ein Detektiv recherchiert<br />

er fortan gewissenhaft<br />

die wahre<br />

Identität seines großen<br />

Widersachers Batman,<br />

um ihm letztendlich<br />

die volle Strafe zukommen<br />

zu lassen: Angst,<br />

Entwurzelung und in<br />

letzter Konsequenz<br />

die unwiderrufl iche<br />

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<strong>The</strong>ma<br />

<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />

Night <strong>Rises</strong><br />

Bat-Talk: Die Gerüchteküche brodelt!<br />

Spoiler-Warnung!!! Die folgenden Zeilen könnten so manchen<br />

überraschenden Twist von „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ vorwegnehmen,<br />

sollten sich die hier geschilderten Gerüchte als wahr<br />

herausstellen. Daher – Lesen auf eigene Gefahr:<br />

- Da die Handlung u. a. auf der Comic-Miniserie „<strong>Knight</strong>fall“<br />

beruht, sieht es ganz so aus, als würde Bane der Fledermaus<br />

das Rückgrat brechen und Bruce Wayne fortan nur noch im<br />

Rollstuhl unterwegs sein.<br />

- Wird Batman einen neuen Anzug namens „Suit of Sorrows“<br />

erhalten, der ihn ständig an seine (neue) Rolle erinnert?<br />

- Ist Waynes Love-Interest Miranda Tate („Inception“-Schönheit<br />

Marion Cotillard) in Wirklichkeit Talia Al Ghul, Tochter<br />

des Untergrundbosses Ra‘s Al Ghul (Liam Neeson)?<br />

- Entfernt man die Buchstaben D-a-m-i-a-n aus dem Namen<br />

Miranda Tate verbleiben die Buchstaben R-A-T-T-E. Zufall?<br />

- Sollte Wayne tatsächlich querschnittsgelähmt sein, könnte<br />

ein anderer seinen Platz einnehmen. Der wahrscheinlichste<br />

Kandidat hierfür wäre unserer Meinung nach Jim Gordons<br />

Protegé John Blake (gespielt von Joseph Gordon-Levitt).<br />

- Wird Damian, Batmans und Talia Al Ghuls Sohn, einen Auftritt<br />

bekommen? Wird Commissioner Gordon sterben? Werden<br />

Catwoman und ihr Sidekick Holly Robinson womöglich<br />

eine lesbische Beziehung führen?<br />

Zerstörung seines Körpers. Mit<br />

Tom Hardy fand Nolan genau den<br />

richtigen Mann für diese Rolle, da er sowohl<br />

jede Menge physische als auch intellektuelle Präsenz<br />

ausstrahlt. Nach seiner markanten Hauptrolle im<br />

kultverdächtigen Nicolas-Winding-Refn-Film „Bronson“<br />

sowie weiteren Auftritten in Filmen wie<br />

„Inception“, „Das gibt Ärger“ und „Dame,<br />

König, As, Spion“ dürfte seine Performance<br />

als Bane das endgültige Karrieresprungbrett<br />

zum neuen Shootingstar sein.<br />

Der nächste Höhepunkt auf seinem<br />

rasanten Weg durch Hollywood steht<br />

mit George Millers Neuverfi lmung des<br />

Endzeitklassikers „Mad Max: Fury Road“<br />

bereits fest.<br />

Ihr eigener Boss: Catwoman<br />

Was braucht man auf jeden Fall, wenn<br />

ein weltbewegender Umschwung bevorsteht?<br />

Flexible Leute natürlich, die<br />

sich den neuen Bedingungen anpassen!<br />

Ohne sie wäre jede Revolution<br />

von vornherein zum Scheitern verurteilt.<br />

Katzen sind bekanntermaßen<br />

äußerst fl exibel und landen<br />

immer auf ihren Pfoten. Daher ist<br />

Catwoman wohl auch solch ein<br />

ausgesprochen faszinierendes<br />

Wesen, das sowohl jede Menge<br />

Sexappeal als auch komplette<br />

Unabhängigkeit ausstrahlt. Catwoman<br />

lässt sich weder von<br />

Batman einspannen noch vom allgemeinen System<br />

einschränken. Sie ist eine Diebin, die den<br />

dunklen Gesetzeshüter zwar von Zeit zu Zeit und<br />

ganz nach eigenem Gutdünken unterstützt, aber<br />

deshalb auch weiterhin ganz selbstverständlich<br />

nach ihrem persönlichen Kodex lebt. Ein ambivalenter<br />

Charakter, der generell für eine Art<br />

Umverteilung der Mittel bzw. das Gleichgewicht<br />

der Kräfte steht. In diesem Sinne passt sie ausgezeichnet<br />

in Christopher Nolans Konzept des<br />

fi nalen Films seiner Batman-Trilogie. Ihr Auftritt<br />

ist ganz nebenbei auch ein sicheres Indiz dafür,<br />

dass es sich bei Teil 3 defi nitiv und unwiderruflich<br />

um das Ende der Nolan-Adaption handelt,<br />

denn ein in sich abgeschlossenes Batman-Universum<br />

ist sicherlich weder ohne den Joker noch<br />

ohne Catwoman denkbar. Nach all den brillanten<br />

Onelinern, die sie bereits in den diversen Trailern<br />

zum Besten geben durfte und die sie zweifelsohne<br />

zu einem der Highlights des Films werden<br />

lassen, können Sie sicher sein, dass sie perfekt in<br />

die Handlung integriert wurde und nicht nur obligatorisches<br />

Beiwerk ist. Darüber hinaus könnte<br />

sich die gebürtige New Yorkerin Anne Hathaway<br />

als Glücksgriff für den Film herausstellen, da sie<br />

in ihrer Rolle als geschmeidige Femme fatale mit<br />

schnurrender Stimme und animalischen Instinkten<br />

vollkommen aufgeht und das<br />

peinliche<br />

„Catwoman“-Desaster mit Halle Berry<br />

endgültig in Vergessenheit<br />

geraten lassen wird.<br />

FALKO THEUNER,<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Wird das tatsächlich Christian Bales letzter Auftritt als Batman?<br />

Ein speziell gepanzertes Outfit hilft schon einmal gegen Bane<br />

Bilder: Planet Media, Warner, Warner Home Video<br />

22


Film<br />

John Carter<br />

Er springt wie ein Floh<br />

und kämpft gegen vierarmige<br />

Affen. Seite 24<br />

Coriolanus<br />

Ein kriegerischer<br />

Shakespeare im heutigen<br />

Rom. Seite 60<br />

Dame König As<br />

Spion<br />

Die Überbleibsel des<br />

Kalten Krieges und jede<br />

Menge Stars. Seite 71<br />

Bilder: KSM GmbH, Sony Pictures Home, Studiocanal<br />

Tiemo Weisenseel,<br />

Redakteur<br />

Die Filmwelt ist in Feierlaune!<br />

Universal Pictures zelebriert<br />

das 100-jährige Bestehen,<br />

James Bond wird stolze 50 und<br />

die Star-Trek-Gemeinde lässt<br />

die beliebte „Next Generation“-<br />

Crew zu ihrem 25-jährigen Jubiläum<br />

hochleben. Da wollen wir<br />

natürlich nicht hintenanstehen<br />

und feiern mit dieser Ausgabe<br />

ebenfalls einen kleinen Meilenstein<br />

in der noch jungen Geschichte unseres Magazins: Mit<br />

diesem Heft halten Sie sozusagen unsere „Silberne“ in den<br />

Händen, denn seit dem Startschuss vor mittlerweile über<br />

vier Jahren konnten wir Sie bereits 25-mal mit den interessantesten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuerscheinungen, den spannendsten<br />

Hintergrundthemen rund um Ihre Lieblingsfilme und den<br />

neuesten Entwicklungen im Hardware-Bereich des Home-<br />

Cinema versorgen. Dabei ist unsere Lust auf die hochauflösende<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Laufe der Jahre nur weiter gewachsen:<br />

Aus dem anfänglichen Luxusformat, das nur eine Handvoll<br />

ausgesuchter Produktionen zu bieten hatte, ist längst das<br />

Medium geworden, zu dem Filmliebhaber mit einem gewissen<br />

Anspruch an das Kinoerlebnis in den eigenen vier<br />

Wänden wie selbstverständlich greifen, da die Vielfalt inzwischen<br />

wirklich riesig geworden ist. Deshalb können Sie<br />

auch in Zukunft fest auf uns zählen, wenn es darum geht,<br />

Ihnen bei der Erweiterung Ihrer Filmsammlung kompetent<br />

zu helfen, Ihnen lohnende Geheimtipps aufzuzeigen und<br />

Sie zuverlässig vor Fehlkäufen zu bewahren!<br />

Underworld: Awakening<br />

Selene ist zurück und sie sucht ihren Hybrid-Freund Michael.<br />

Wer sich ihr in den Weg stellt, bekommt es mit ihren Knarren<br />

samt unendlichem Munitionsvorrat zu tun. In 3D sieht die düstere<br />

Welt sogar noch spektakulärer aus. Seite 28<br />

<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 23<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 23


Film<br />

Test des Monats<br />

Der Abstand von der Erde<br />

zum Mars beträgt, je<br />

nach Standort der Himmelskörper,<br />

über 55 Millionen<br />

Kilometer – eine<br />

lange Wegstrecke, vorausgesetzt,<br />

man bereist<br />

sie auf normale Weise …<br />

Science-Fiction<br />

OT: John Carter L: US J: 2012 V: Disney Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD HR 7.1 R: Andrew Stanton<br />

D: Taylor Kitsch, Lynn Collina, Willem Dafoe LZ: 132 min<br />

FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: nein.<br />

VÖ: 19.07.12 × 1 Extras: 6/10<br />

Bilder: Disney Home<br />

24


Test des Monats<br />

Film<br />

Sommer 1911: Für den damals zweifachen<br />

Familienvater und Gelegenheitsarbeiter Edgar<br />

Rice Burroughs sah das Leben nicht gerade rosig<br />

aus. Er hatte sich schon in mehreren Anstellungen<br />

unter anderem als Goldgräber, Eisenbahnpolizist<br />

und als Handelsvertreter versucht und ist an<br />

allem kläglich gescheitert. Zwar brachte ihm seine<br />

schriftstellerische Tätigkeit für das „All-Story“-<br />

Magazin auch nicht das große Geld ein, aber<br />

immerhin konnte er sich in den Fortsetzungsgeschichten<br />

ein wenig kreativ auslassen und kreierte<br />

neben dem Dschungelhelden Tarzan auch noch<br />

einen Bürgerkriegsveteranen namens John Carter,<br />

der sich auf dem Mars beweisen muss. Die Texte<br />

verfasste er bruchstückhaft und setzte die einzelnen<br />

Arbeitsblätter später zu einer vollständigen<br />

Geschichte zusammen.<br />

Burroughs, selber der Sohn eines Bürgerkriegsveteranen,<br />

gestaltete seinen Protagonisten John<br />

Carter als dunkelhaarigen Mittdreißiger, der Ende<br />

des 19. Jahrhunderts auf Seiten der Konföderierten<br />

kämpft und nach dem tragischen Tod seiner<br />

Familie zu einem lottrigen Tagelöhner wird. Auf<br />

der Suche nach Gold gerät er in einen Hinterhalt<br />

und fl üchtet sich in eine mysteriöse Höhle.<br />

Vor Ort tötet er einen fremden Angreifer, nimmt<br />

dessen Medaillon, spricht dem Fremden das<br />

Wörtchen „Barsoom“ nach und verlässt unerwarteterweise<br />

seine eigene sterbliche Hülle (und<br />

schon ergibt der gecoverte Arcade Fire-Song im<br />

Filmtrailer einen Sinn: „My Body Is A Cage“). Statt<br />

der Endgültigkeit des Todes erwartet Carter eine<br />

astrale Reise zum fernen Mars, auf dem er in seiner<br />

irdischen Gestalt und mit neuem Körper wieder<br />

erwacht. Mehr noch verleiht ihm die geringe<br />

Schwerkraft des roten Planeten neue<br />

Superkräfte. Logischerweise sind seine Muskeln<br />

noch auf die hohe Schwerkraft der Erde eingestellt,<br />

daher kann er wesentlich höher sowie weiter<br />

springen und sich natürlich auch schneller bewegen.<br />

Kaum ist er sich dieses Vorteils bewusst,<br />

trifft er auf grüne, groß gewachsene, Eingeborene<br />

mit vier Armen, die sogenannten Thark. Ähnlich<br />

wie bei den US-Soldaten und den Apachen sorgen<br />

hier die sprachlichen Barrieren für blanke<br />

Agressionen und Missverständnisse. Jedoch interveniert<br />

diesmal der Anführer der Wesen Tars<br />

Tarkas (Willem Dafoe) und steht dem fremden<br />

Eindringling offen gegenüber – vorausgesetzt<br />

John führt noch einmal seine außergewöhnliche<br />

Sprungnummer vor.<br />

<strong>The</strong> Art of JOHN CARTER<br />

Eines der schnellsten Lebewesen auf Barsoom:<br />

Der Calot ist der treue Begleiter John Carters<br />

Der Gesinnungswandel<br />

Was nun folgt, ist die Erforschung einer komplett<br />

fremden Welt. Je weiter sich Carter in der Gesellschaft<br />

der Tharks etabliert, desto stärker wird er<br />

auch in eine kriegerische Auseinandersetzung<br />

gezogen, an der mehrere Völker beteiligt sind.<br />

Zodangan und Helium, beides humanoide Rassen,<br />

kämpfen um die Vormacht über den sterbenden<br />

Planeten. Eine politisch motivierte Heirat<br />

zwischen Dejah Thoris (Lynn Collins) und dem<br />

Prinzen Sab Than (Dominic West) soll die Lage<br />

entspannen und für anhaltenden Frieden sorgen.<br />

Doch Dejah möchte lieber die geheimnisvolle<br />

Macht erforschen, die den Zodangans den<br />

entscheidenden Kriegsvorteil geben könnte. Da<br />

kommt ihr der Superkrieger John Carter wie gerufen.<br />

Wird sie ihn ausnutzen und als Waffe für ihre<br />

Zwecke benutzen? Oder ist ihr Interesse an dem<br />

langhaarigen Erdling anderer Natur?<br />

Ihre erste Begegnung wirkt ein bisschen so,<br />

als würde eine maskierte Leia aus „Star Wars: Episode<br />

VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ von einem<br />

sprunghaften Luke Skywalker gerettet werden.<br />

Dieser wiederum muss mit einiger Verwunderung<br />

feststellen, dass die zarte Maid ebenfalls sehr gut<br />

mit dem Schwert umzugehen weiß. Ein paar coole<br />

Sprüche beiderseits lockern die Situation auf<br />

und die Action kann weitergehen. Vermutlich<br />

stellt sich die „Star Wars“-Assoziation wegen der<br />

fantastischen Actionregie sowie des epochalen<br />

Soundtracks des „Avatar“-Komponisten Michael<br />

Giacchino ein, der sich offensichtlich von George<br />

Lucas’ berühmtem Science-Fiction-Märchen inspirieren<br />

ließ. Apropos „Avatar“: Wer nun denkt,<br />

„John Carter“ sei aufgrund seiner ähnlichen Handlung<br />

eine Nachahmung von James Camerons<br />

Mega-Blockbuster, der irrt. In Wirklichkeit dienten<br />

die „John Carter“-Geschichten als Ideenquelle<br />

für „Avatar“ und natür-<br />

Die Designs der Flugschiffe<br />

erinnern an die Insekten aus<br />

dem Anime „Nausicaä – Aus<br />

dem Tal der Winde“<br />

Thoats, die<br />

Reittiere der<br />

Tharks, können mit<br />

ihren acht Beinen weite<br />

Strecken zurücklegen<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 25


Film<br />

Test des Monats<br />

Bonus<br />

- Von Edgar Rice Burroughs‘<br />

Büchern zum Film (HD, 11 min.)<br />

- Zusätzliche Szenen mit<br />

Regiekommentar (HD, 19 min.)<br />

- Making-of: John Carter – 360<br />

Grad (HD, 34 min.)<br />

- Pannen auf Barsoom (HD, 2 min.)<br />

- AK von Regisseur und<br />

Produzenten<br />

Taylor Kitsch passt zur Rolle, doch wird es einen<br />

e<br />

„John Carter: <strong>The</strong> Gods Of Mars“ geben?<br />

Auch die Ausstattung ist vom Feinsten: Ganze<br />

1 800 Kostüme entwarf Mayes C. Rubeo<br />

lich begann die umfangreiche Produktion des<br />

Disney-Actioners noch lange bevor „Der Aufbruch<br />

nach Pandora“ überhaupt in die Kinos kam. Regisseur<br />

Andrew Stanton zitiert vielmehr aus anderen<br />

Science-Fiction-Klassikern wie etwa „Flash<br />

Gordon“, „Dune“ sowie „Star Wars“ und beweist<br />

damit, dass er seine Hausaufgaben gemacht hat.<br />

Zu seinem Stil gehören des Weiteren intelligente<br />

bis innovative Schnitttechniken, die gekonnt mit<br />

der Erwartungshaltung der Zuschauer spielen. So<br />

enden z. B. Carters abenteuerliche Fluchtversuche<br />

aus dem Verhörraum der Armee so abrupt, dass<br />

aus der zuvor so bierernsten Szene eine Komödie<br />

wird. Die modernen Jump Cuts tragen aber<br />

auch zum angenehmen Erzähltempo des Films<br />

bei und lassen solch kunstvollen Entwicklungen<br />

wie Carters ersten Schritten auf dem Mars genügend<br />

Freiraum, um sich in voller Pracht zu entfalten.<br />

Stanton ist es nicht zuletzt zu verdanken, dass<br />

die Anti-Kriegs- sowie die Umweltbotschaft ganz<br />

unaufdringlich durch die ambivalenten Charaktere<br />

vermittelt wird – hauptsächlich natürlich durch<br />

den Protagonisten selbst. John Carters Traumatisierung<br />

durch den Tod seiner Frau und seinen<br />

Kriegsdienst auf der Erde verleihen seinem Charakter<br />

nämlich nicht nur das Image des tragischen<br />

Helden, sondern motivieren zudem auch noch so<br />

gut wie alle seine Handlungen (Beschützen von<br />

Dejah Thoris, seine Abneigung gegen Autorität,<br />

etc.). Den Erdling dann auch noch in nur einem<br />

Film durch so gut wie alle Völker Barsooms zu<br />

führen, ohne dass es zu unübersichtlich wird, ist<br />

eine klare Meisterleistung. Mit der Rahmenhandlung<br />

auf der Erde erreicht das Gesamtwerk eine<br />

erzähltechnische Komplexität, die für Hollywoodfi<br />

lme eigentlich unüblich ist. Auch dass es keinen<br />

klaren Bösewicht gibt, sondern nur verschiedene<br />

Interessengebiete rückt den Film vom simplifi zierenden<br />

Gut-gegen-Böse-Schema weg.<br />

Barsoom!<br />

„John Carter – Zwischen zwei Welten“ gibt es als<br />

Einzel-Disc- oder auch als 3D-Version auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

Da uns die stereoskopische Fassung aufgrund<br />

der Aktualität des Titels nicht mehr rechtzeitig für<br />

den Test erreichte, konnten wir an dieser Stelle<br />

ausschließlich die Standard-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für Sie überprüfen.<br />

Dass aufgrund der vielen Green-Screen-<br />

Aufnahmen leichte Unschärfen bei den Konturen<br />

auftreten, kennt man ja bereits aus vielen anderen<br />

Big-Budget-Filmen dieser Art. Um dies zu kaschieren,<br />

fügte man dem gesamten Bild offensichtlich<br />

noch eine geringe Unschärfe hinzu. Der erhöhte<br />

Kontrast (hauptsächlich vor Green-Screens) und<br />

das künstliche Filmkorn verursachen also einen<br />

gewollten Retro-Look, der die computergenerierten<br />

Geschöpfe und Gebäude mit den weitestgehend<br />

natürlichen Kulissen sowie den Darstellern<br />

zu einem organischen Ganzen kombiniert.<br />

Der Nachteil daran liegt auf der Hand – die Brillanz<br />

leidet und die Dunkelfl ächen verblassen in<br />

einigen Szenen.<br />

nahezu mit den sepiafarbenen<br />

Hintergründen<br />

und das blaue <strong>Blu</strong>t der Barsoom-Bewohner<br />

hebt sich umso besser davon ab. Zusätzliche<br />

Lensfl airs sowie die gelegentliche (sehr<br />

milde eingesetzte) Ruckelkamera verbreiten<br />

eine authentische Atmosphäre.<br />

Letzten Endes tragen die Geräusche der Vehikel<br />

(Flugbikes, etc.) zu dem unverkennbaren<br />

Sternenkrieg-Feeling bei, dessen Umsetzung hier<br />

sogar besser gelungen scheint, als bei der neuen<br />

„Star Wars“-Trilogie (Episode I-III). Der famose<br />

Soundtrack tut sein Restliches. Erinnerungswürdige<br />

Audiomomente gibt es hauptsächlich an<br />

drei Stellen: Dem Arena-Kampf gegen die weißen<br />

Affen, der Luftschlacht zu Anfang und der<br />

kriegerischen Auseinandersetzung zwischen John<br />

Carter und den Tharks. Ansonsten tut sich der<br />

7.1-Soundmix nicht sonderlich hervor. In kleineren<br />

Dimensionen gedacht, dringt z. B. das Bellen<br />

von Carters treuem Woola-Begleiter genau aus<br />

der Richtung, in die das fl inke Tierchen gerade<br />

läuft. Im Bereich der Dynamik wurde ganze Arbeit<br />

geleistet, da sie das Geschehen trägt, ihm einer<br />

Steigerung unterzieht und den Zuschauer emotional<br />

glatt mitreißt. Der Subwoofer-Einsatz intensiviert<br />

die imposantesten Bilder angemessen.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7,5/10<br />

Nach „Wall-E“ beweist Andrew Stanton einmal mehr sein<br />

Verständnis für und ungemein großes Wissen über das<br />

Science-Fiction-Genre.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Das 250-Millionen-Dollar-Budget ist auch in den<br />

Spezialeffekten zu spüren<br />

John Williams lässt grüßen<br />

Details wie Sandstrukturen, Gesichtsfältchen und<br />

Massenszenen gibt es aber dennoch zuhauf,<br />

sodass die Scheibe auf jeden Fall ein Muss für<br />

Freunde visuell aufregenden Kinos ist. So eine lebendige<br />

und durchdachte Science-Fiction-Welt gab<br />

es schon lange nicht mehr. Ist das New York der<br />

Erde noch verregnet, trübe und mit einem kalten<br />

Blaustich versehen, strahlt der Mars in schönstem<br />

Rostlook. Die blasse Hautfarbe Carters verschmilzt<br />

Ton 9/10<br />

Das Bild ist bewusst auf Retro-Style getrimmt, was besonders bei<br />

Star Wars-Fans für einige heftig melancholische Gefühle sorgt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Wie eine Weltraumoper entpackt sich der Soundtrack in den<br />

epochalsten Szenen. Surround-Effekte wurden sehr gezielt eingesetzt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Disney Home<br />

26


Produziert von Sam Raimi, dem Regisseur<br />

von „Tanz der Teufel“ und „Spiderman“<br />

Exklusiv auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit<br />

erweiterten Episoden!<br />

Package Design © 2010 Starz Media, LLC. Alle Rechte vorbehalten. All Program Content © 2010 Starz Entertainment, LLC. Alle Rechte vorbehalten.<br />

© 2012 Twentieth Century Fox Home Entertainment LLC. Alle Rechte vorbehalten. TWENTIETH CENTURY FOX, FOX und deren Logos sind Warenzeichen der Twentieth Century Fox Film Corporation<br />

und ihrer zugehörigen Unternehmen. Vertrieb durch Twentieth Century Fox Home Entertainment Deutschland GmbH, Frankfurt/Main.<br />

www.fox.de


Film<br />

Blockbuster<br />

Bildreferenz<br />

Underworld Awaking 3D<br />

Tonreferenz<br />

Underworld Awaking 3D<br />

Underworld: Awakening 3D<br />

Action/Fantasy<br />

OT: Underworld: Awakening L: US J: 2012 V: Sony Pictures<br />

B: MVG, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-Proj.: JVC<br />

DLA-X30 2D-komp.: ja R: B. Stein, M. Mårlind D: K. Beckinsale,<br />

T. James, I. Eisley LZ: 88 min FSK: 16 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 12.07.12 × 1 Extras: 9/10<br />

Nachdem im Prequel „Underworld: Aufstand<br />

der Lykaner“ Rhona Mitra den Part der kämpfenden<br />

Protagonistin übernommen hatte, ist im<br />

vierten Teil nun wieder Kate Beckinsale am Start,<br />

um mit sichtlicher Eleganz durch das Fleisch der<br />

Lykaner zu schneiden.<br />

Nur wenige Monate nach der Handlung von<br />

„Underworld: Evolution“ entschließen sich Vampirin<br />

Selene (Kate Beckinsale) und der Hybrid<br />

Michael (ein CGI-Replikat von Scott Speedman)<br />

zur Flucht. Doch die Säuberungsaktion der Menschen<br />

hat bereits begonnen, und so kommt es<br />

wie es kommen muss: Noch bevor das Schiff des<br />

Liebespaares auslaufen kann, werden sie gestellt<br />

und durch eine heftige Explosion betäubt. Eine<br />

unbestimmte Zeit vergeht. Als Selene wieder<br />

die Augen öffnet, befi ndet sie sich kopfüber in<br />

einer Cryokammer, eisgekühlt und unbeweglich –<br />

noch. Mit großer Anstrengung entkommt Selene<br />

Detective ti Sebastian (Michael lEaly) versucht,<br />

hinter die verwirrenden Ereignisse zu steigen<br />

ihrem Eisgefängnis und fi ndet sich in einem<br />

Genlabor wieder, aus dem sie ebenfalls fl iehen<br />

kann. Draußen erkennt sie ihr Dilemma. 12 Jahre<br />

sind seit der letzten Erinnerung vergangen und<br />

die Menschheit hat fast sämtliche Kreaturen der<br />

Nacht ausgerottet. Selenes Reise in die Unterwelt<br />

der Kanalisation beginnt ziemlich Lykaner-lastig.<br />

Die Werwölfe sind hinter dem zweiten Versuchskaninchen<br />

aus dem Labor her, doch es handelt<br />

sich hierbei um ein mysteriöses Mädchen und<br />

nicht um den gesuchten Michael. Ähnlich wie in<br />

dem Kultfi lm „Aliens“ entwickelt sich zwischen<br />

ihr und Selene eine Mutter-Tochter-Beziehung,<br />

die den Motivator, und damit das Kernstück der<br />

restlichen, ermüdend einfachen Handlung bildet.<br />

Castlevania fürs Heimkino<br />

Das Set-Design bewegt sich zwischen Science-<br />

Fiction Horror à la „Dead Space“, Vampir-Ästhetik<br />

à la „Bloodraine“ und den schrottigen Großstadthintergründen<br />

à la „Batman“ (die Tim-Burton-<br />

Filme). Als eines der stimmungsvollsten Stilelemente<br />

tut sich das gern und oft eingesetzte<br />

Flackerlicht hervor. Kaputte Leuchtstoffröhren,<br />

strahlendes Mündungsfeuer und unklare Visionen<br />

sorgen beim Zuschauer für die nötige Spannung.<br />

Der Vorteil daran: Trotz Zwielicht-Stimmung bleiben<br />

viele Details bei vollständiger Schärfe sichtbar.<br />

Dennoch ist die Atmosphäre düster, was die<br />

teils computergenerierten, teils durch Mechatronik<br />

realisierten Lykaner ausreichend kaschiert. Bei<br />

so viel Düsternis fällt ein mittelmäßiger Schwarzwert<br />

(ein wohlbekanntes Manko der eingesetzten<br />

Red-Kamera) allerdings umso stärker auf. Interessant<br />

wird es bei der 3D-Darstellung des stereoskopisch<br />

erstellten Films. Obwohl die Grundtiefe<br />

in dunklen Sequenzen relativ bescheiden ausfällt,<br />

wirken die klaustrophobisch engen Kellergewölbe<br />

und -gänge vollkommen plastisch und natürlich.<br />

In einigen Zeitlupeneinstellungen befi nden sich<br />

tausende kleine Partikel in der Luft, die alle ihre eigene<br />

Ebene haben und somit eine äußerst beeindruckende<br />

3D-Erfahrung erzeugen. Unter freiem<br />

Himmel gerät die Tiefe allerdings ins Hintertreffen.<br />

3D-Spitzen fi nden sich z. B. in jenen Momenten,<br />

in denen Selene etwas in die Kamera wirft. Die<br />

Audiospur ist in ihrer 3D-Unterstützung erstklassig.<br />

Gewehrkugeln zischen von links nach rechts<br />

Ein neuer Vampir-Verbündeter? Verbündeter? David (<strong>The</strong>o<br />

James) kämpft an der Seite Selenes<br />

und die geschwungene Kettenpeitsche schlängelt<br />

sich förmlich um die Ohren. Viel Dynamik gibt es<br />

bei der pausenlosen Action nicht, weil auch der<br />

Ton in seiner lauten Offensivhaltung verharrt. Aus<br />

dem Bonusmaterial sticht der dreiteilige Anime-<br />

Kurzfi lm „Underworld: Ein nie enden wollender<br />

Krieg“ hervor. Ebenso lädt die Bild-in-Bild-Funktion<br />

zur Zweitbeschau des Filmes ein.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 5/10<br />

Ein handlungsfreier Film wie ein Videospiel, das nur aus Kämpfen<br />

besteht. Für „Underworld“-Fans aber eine gelungene Fortsetzung<br />

mit vielen Schauwerten.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 9,5/10<br />

Bei diesem Film steht die Form über dem Inhalt, daher sollte er<br />

ausschließlich in High-Defi nition geschaut werden.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Die Adrenalinspritze können Sie getrost liegen lassen, denn dieser<br />

angriff slustige Soundmix wird Sie aufs Äußerste fordern.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

3D 7,5/10<br />

Trotz Dunkelheit lohnt sich die stereoskopische Komponente hier,<br />

dank gezielt eingesetzter 3D-Spitzen und guter Grundräumlichkeit.<br />

3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />

2,5/4 2/3 2/2 1/2<br />

Bilder: Sony Pictures<br />

28


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Battleship<br />

Action/Science-Fiction<br />

OT: Battleship L: US J: 2012 V: Universal Pictures Home B:<br />

MPEG-4, 2.40 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Peter Berg D: Taylor<br />

Kitsch, Liam Neeson, Brooklyn Decker, Alexander Skarsgård,<br />

Rihanna LZ: 131 min FSK: 16 P: k. A W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 23.08.12 × 1 Extras: <strong>Vorschau</strong><br />

Es klingt beinahe wie ein Aprilscherz: Angestachelt<br />

vom enormen Erfolg der „Transformers“-<br />

Reihe, überlegte man in der Chefetage des<br />

amerikanischen Spielzeuggiganten Hasbro Ende<br />

2007, welche der hauseigenen Marken man<br />

denn noch möglichst profitabel auf die große<br />

Leinwand bringen könnte. Obwohl die offensichtlichen<br />

Kandidaten mit den „Transformers“<br />

und „G. I. Joe“ bereits bei Paramount untergebracht<br />

wurden, gelingt ein aufsehenerregender<br />

Deal mit Universal, der vier weitere Produktionen<br />

vorsieht, die direkt auf den Vorbildern aus dem<br />

Kinderzimmer basieren sollen und sich unter anderem<br />

mit den Brettspielklassikern des Konzerns<br />

befassen. Übriggeblieben von dieser kühnen<br />

Vision ist bis heute lediglich der Science-Fiction-<br />

Die Spezialeffekte, Explosionen und die Action<br />

sind wahrlich nicht von schlechten Eltern!<br />

Blockbuster „Battleship“, der in Grundzügen auf<br />

dem guten alten „Schiffe versenken“ basiert!<br />

Keine Gefangenen<br />

Der Film spaltete Publikum und Kritik beim Kinostart<br />

im April ähnlich vehement wie das offensichtliche<br />

Vorbild „Transformers“. Mit spektakulärer<br />

Action am laufenden Band und einer<br />

gelinde gesagt nur rudimentär vorhandenen<br />

Story (junger, draufgängerischer Offi zier der<br />

U. S. Navy wird bei einem Manöver im Pazifi k<br />

unvermittelt zur wichtigsten Figur im Kampf mit<br />

einer angreifenden außerirdischen Streitmacht)<br />

braucht es schon einiges an augenzwinkernder<br />

Ironie, um mit dieser Testosteron–geschwängerten<br />

und vor militärischem Pathos triefenden<br />

BrooklynDeckersorgtalsZukünftigevonTaylor<br />

Kitsch für den obligatorischen Schuss Romantik<br />

Effektorgie seinen Spaß zu haben. Ist dieser<br />

gewisse Punkt erst einmal überwunden (eine<br />

dem Film entsprechende und nicht auf wirkliche<br />

Science–Fiction hoffende Erwartungshaltung ist<br />

dabei klar von Vorteil!), dann bietet der über 200<br />

Millionen Dollar schwere Kinotanker zwei Stunden<br />

voller tricktechnisch sehr gefälliger und was<br />

die Explosionen angeht fast beispielloser Action.<br />

Mit der für den 23. August angekündigten <strong>Blu</strong>–<br />

<strong>ray</strong>–Edition holt man sich aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach ein audiovisuelles Highlight nach<br />

Hause, das die heimische Surround–Anlage<br />

bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit treiben<br />

könnte. Die genauen Testwerte reichen wir<br />

selbstverständlich nach.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Liam Neeson,<br />

Schauspieler<br />

„Ich genieße die körperliche Herausforderung“<br />

Im Interview mit „Battleship“–Star Liam Neeson,<br />

der sein Faible für Actionfi lme weiter kräftig auslebt<br />

Mister Neeson,<br />

sind Sie eigentlich<br />

nach all den Jahren<br />

immer noch gerne<br />

Schauspieler?<br />

Ich mag den Prozess<br />

des Filmemachens!<br />

Und ich liebe es, mit den Filmcrews zusammen<br />

zu sein: Dieses Familiengefühl mit den<br />

Bautenbildnern, den Beleuchtern, den Technikern.<br />

Ich mag auch die Schauspieler, aber<br />

ich mag das Team einfach mehr.<br />

Sie spielen auffällig oft Anführer–Typen,<br />

betrachten Sie sich selbst auch im wahren<br />

Leben als Alphatier?<br />

Nein, das glaube ich nicht. Ich bin überhaupt<br />

kein Anführer, aber es gefällt mir wirklich, solche<br />

Charaktere zu spielen.<br />

Stimmt es eigentlich, dass Sie mal im<br />

Gespräch für die Rolle als James Bond<br />

gewesen sind?<br />

Ja, das ist absolut richtig. Mir wurde die Rolle<br />

zwar nicht direkt angeboten, aber sie umgarnten<br />

mich schon eine Weile und wollten<br />

unbedingt, dass ich darüber nachdenke. Ich<br />

hätte es wirklich gerne für einen einzigen Film<br />

gemacht, aber das war leider nicht möglich.<br />

Man musste gleich für vier oder fünf Filme unterschreiben<br />

und quasi sein ganzes sonstiges<br />

schauspielerisches Leben aufgeben.<br />

In den letzten Jahren sind sie ja dennoch<br />

zu einer Art Actionstar geworden –<br />

mögen Sie diese Art von Rollen denn<br />

besonders?<br />

Ich mag einfach gute Drehbücher. Wenn jemand<br />

einen tollen Helden schreibt: prima!<br />

Aber auch jede andere sorgfältig und glaubwürdig<br />

ausgearbeitete Figur interessiert mich<br />

sehr. Aber es stimmt schon; wir haben ja<br />

gerade die Fortsetzung von „96 Hours“ abgedreht,<br />

und da gab es wieder jede Menge zu<br />

rennen und zu kämpfen.<br />

Hilft Ihnen ihre Vergangenheit als<br />

Boxer eigentlich beim sicherlich auch<br />

körperlich anstrengenden Prozess des<br />

Drehens?<br />

Ja, natürlich! Man muss einfach die körperliche<br />

Fitness auf einem bestimmten Level halten.<br />

Jeder Dreh erfordert ein gewisses Maß<br />

an Durchhaltevermögen. Aber ich genieße<br />

diese körperliche Herausforderung auch bis<br />

zu einem gewissen Grad!<br />

In „Battleship“ spielen Sie ja einen<br />

Vater, dem es davor graust, seine Tochter<br />

in die Hände eines anderen Mannes<br />

zu geben – können Sie das nachvollziehen?<br />

Klar, das kann ich schon verstehen. Man will<br />

seine Kinder einfach beschützen. Natürlich<br />

weiß ich nicht, wie es ist, ein Mädchen zu<br />

haben, aber ich weiß so einiges über Vaterschaft.<br />

Das ist sicherlich nicht ganz so einfach<br />

heutzutage; ich vermute, mit einem Jungen<br />

hat man es da doch eine Spur leichter.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Das Ziel fest vor Augen: Liam Neeson als<br />

kampferfahrener Admiral Shane in „Battleship“<br />

Bilder: Universal Pictures Home, Universal Pictures International<br />

30


Xxxx<br />

Film<br />

Moneyball<br />

Die Kunst<br />

zu gewinnen<br />

Sportdrama<br />

OT: Moneyball L: US J: 2012 V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Bennett Miller<br />

D: Brad Pitt, Jonah Hill, Philip Seymour Hoff man LZ: 134 min<br />

FSK: 0 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 21.06.12 × 1 Extras: 6/10<br />

Es ist ja immer so eine Sache mit amerikanischen<br />

Filmen, die sich um die Lieblingssportarten<br />

der Nation – sprich Football oder Baseball –<br />

drehen. Schon bei der Regelkunde wird es für den<br />

deutschen Zuschauer schwierig. Spätestens dann,<br />

wenn man die alles verzehrende Leidenschaft<br />

der Figuren für das Spiel nachvollziehen soll, ist<br />

meistens nur noch unverständiges Kopfschütteln<br />

angesagt. „Moneyball“ mit Superstar Brad Pitt<br />

gelingt es allerdings, einen auch ohne profunden<br />

Einblick in das hochkomplexe Baseball-Regel- und<br />

Statistikwerk zu fesseln, und das obwohl (oder<br />

gerade weil?) ein Großteil des Filmes gar nicht auf<br />

dem grünen Rasen spielt.<br />

Eine wahre Geschichte<br />

Der junge Wirtschaftswissenschaftler Peter Brand<br />

(Jonah Hill) bringt gehörig frischen Wind in die<br />

Strukturen des fi nanzschwachen Clubs der Oakland<br />

Athletics, als er mittels statistischer Analysen<br />

ein völlig neues, relativ günstiges und überraschend<br />

schlagkräftiges Team zusammenstellt, das<br />

all jene Spieler auf dem Markt umfasst, die aus<br />

ganz verschiedenen Gründen (z. B. eigenwillige<br />

Wurftechnik, schlechter Ruf, zu hohes Alter) durch<br />

das Raster der üblichen Talent-Scouts gefallen<br />

sind. Trotz heftiger Zweifel von allen Seiten gelingt<br />

dem scheinbar bunt zusammengewürfelten<br />

Haufen eine beispiellose Siegesserie, die das Außenseiter-Team<br />

schließlich bis in die Play-offs der<br />

Major League Baseball trägt.<br />

Der trotz seines eher trockenen Sujets unheimlich<br />

packende Film trumpft durchgängig mit guten Bildern<br />

und mehr als solider Technik auf. Das Detaillevel<br />

befi ndet sich auf einem sehr guten Niveau und<br />

verleiht vielen Einstellungen unzählige Feinheiten,<br />

die es zu entdecken gibt. Die präzise Defi nition<br />

der Kanten ist durch die klasse Schärfe zu jeder<br />

Zeit gegeben und gibt den Aufnahmen einen fast<br />

schon nüchternen Look, der durch die markanten<br />

Farben allerdings auch Natürlichkeit und Wärme<br />

nicht vermissen lässt. Die Soundkulisse setzt eher<br />

auf dramatisches Understatement, mit nur gelegentlichen<br />

Farbtupfern auf den hinteren Lautsprechern<br />

und deutlicher Bassunterstützung aus dem<br />

Subwoofer. Die kurzweiligen Beiträge im Bonusmaterial<br />

konzentrieren sich auf die realen Vorbilder<br />

der Geschichte und die Schwierigkeit, glaubwürdige<br />

Baseball-Action mit der Kamera einzufangen.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 8/10<br />

Dieser etwas andere Sportfi lm bringt einem das Spiel und das<br />

„Geschäftsmodell“ Baseball quasi von innen heraus näher und<br />

entwickelt dabei ein ungeahntes Unterhaltungspotenzial.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Kleine Probleme in schwierigen, schlecht ausgeleuchteten Szenen<br />

trüben den guten Gesamteindruck kaum.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 2/2 1,5/2<br />

Bilder: Sony Pictures Home<br />

Selbst ausgesprochene Sport-Muffel können mit<br />

„Moneyball“ ihren Spaß haben, vertrauen Sie uns!<br />

Ton 7/10<br />

Der überwiegend ruhige Mix unterstreicht die Tatsache, dass es sich<br />

hier eher um ein Drama als um einen sportiven Actionfi lm handelt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 31


Film<br />

Blockbuster<br />

J. Edgar<br />

Drama<br />

OT: J. Edgar L: US J: 2011 V: Warner Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DD 5.1 R: Regie: Clint Eastwood<br />

D: Leonardo DiCaprio, Judi Dench, Naomi Watts LZ: 137 min<br />

FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 25.05.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Ursprünglich wollte er sie heiraten, doch Helen Gandy (Naomy Watts) hegte offenbar keine Gefühle für<br />

ihn und lehnte ab. Dennoch blieb sie bis zum Ende seine treue Sekretärin und Verbündete<br />

Als Mitbegründer und Kopf des FBI war John<br />

Edgar Hoover durchaus bewusst, was es bedeutet,<br />

durchleuchtet zu werden. Er selbst achtete<br />

daher sehr darauf, sein eigenes Privatleben<br />

zu hüten, damit sein Ruf als Erzkonservativer vor<br />

der Öffentlichkeit aufrechterhalten bleibt. Daher<br />

erscheint es wie eine Ironie des Schicksals, dass<br />

Regie-Altmeister Clint Eastwood nun eine Film-<br />

Biografie schuf, die ebenjene Maske filmisch<br />

zum bröckeln bringt oder zumindest das weiter<br />

verbreitet, was diverse Historiker bereits in ihren<br />

Abhandlungen zu Hoover diskutierten. Unabhängig<br />

vom Wahrheitsgehalt der Geschichte<br />

liefert die äußerst ambivalente Persönlichkeit<br />

in jedem Fall eine interessante Grundlage für<br />

solch einen Film.<br />

Geheimnisträger<br />

Eastwoods Werk konzentriert sich hauptsächlich<br />

auf die Entwicklung Hoovers, fokussiert<br />

die wichtigsten Vorfälle aus 48 Jahren Amtszeit,<br />

in denen er unter sage und schreibe acht<br />

Wie immer führte Clint tEastwood mit ruhiger und<br />

besonnener Hand Regie<br />

Präsidenten diente. So beginnt das Drama mit<br />

einem auf alt getrimmten Leonardo DiCaprio<br />

in der Rolle des FBI-Chefs, der aus Publicity-<br />

Gründen seine eigene Biografi e in Auftrag gibt<br />

und dabei ein waches Auge auf sein Image<br />

hat. Innerhalb dieser Rahmenhandlung gibt es<br />

Rückblenden, z. B. in das Jahr 1919, in dem es<br />

einen Bombenanschlag auf Hoovers damaligen<br />

Arbeitgeber, den Anwalt Alexander Mitchell<br />

Palmer (Geoff Pierson) gab.<br />

Die Überreste der Explosion schockieren den<br />

jungen Angestellten dermaßen, dass der Vorfall<br />

seine spätere Entwicklung zum Hardliner entscheidend<br />

beeinfl usst. Auch das Verhältnis zu<br />

seiner Mutter sowie die missglückten Annäherungsversuche<br />

an Helen Gandy (Naomy Watts)<br />

fi nden Beachtung, zumal sie die wichtigsten<br />

weiblichen Einfl üsse seines Lebens waren.<br />

Eastwoods Drama bleibt dabei ausgesprochen<br />

menschlich, intelligent und unpathetisch. Es<br />

bewertet weder die positiven Einfl üsse Hoovers<br />

noch die negativen. Zu Hoovers großen Leistungen<br />

gehörte u. a. die wissenschaftlich fundierte<br />

Verbrechensbekämpfung im Allgemeinen sowie<br />

die Einführung von geordneten Fingerabdruck-<br />

Karteien im Speziellen. Ohne diese Systematisierung<br />

würden die Polizeibeamten vermutlich<br />

heute noch den Tatort bereinigen anstatt Spuren<br />

zu sichern. Diese Erneuerung des Polizeidienstes<br />

hatte allerdings auch ihren Preis.<br />

Genie und Wahnsinn<br />

Auf der anderen Seite der Medaille stehen unter<br />

anderem Hoovers wahnhafter Kampf gegen die<br />

„kommunistische Bedrohung“, sein angebliches<br />

Vorgehen gegen Menschenrechtler sowie die<br />

Anwendung illegaler Methoden. Natürlich war<br />

sich Hoover auch über die Medienwirksamkeit<br />

bewusst und nutzte solche Ergebnisse, wie die<br />

Verhaftung des Bankräubers John Dillinger oder<br />

die Aufl ösung der Lindbergh-Entführung, als<br />

groß angelegte Publicity für seine Organisation.<br />

Ebenso förderte er die Auftritte des FBI in fi k-<br />

tiven Filmen – ob ihm dieser gefallen hätte?<br />

Fenster zur Vergangenheit<br />

Die Filme Clint Eastwoods sind für ihren oft sehr<br />

düsteren Look bekannt, der mit seinem harten<br />

Kontrast und den (meist auf Grün und Braun)<br />

reduzierten Farben ein altertümliches Flair verbreitet.<br />

Das ist auch hier der Fall, wobei die<br />

jeweilige Einfärbung ein guter Indikator für die<br />

unterschiedlichen Zeitebenen ist.<br />

Die Gegenwartsebene der 1950er Jahre trägt<br />

zwar etwas mehr Farbe, ist aber dennoch alles<br />

andere als volltönig. Zudem existieren einige<br />

überbelichtete Sequenzen die den krassen<br />

Gegensatz zu den sonst sehr dunklen Bildern<br />

bilden. Für die Ohren gibt es ein glaubhaftes,<br />

dreidimensionales Klangambiente.<br />

Dieses nimmt zwar keine spektakulären Dimensionen<br />

an, gefällt aber durch den intelligenten<br />

Einsatz der Signalortung. Die übliche, stille<br />

Eastwood-Komposition für das Piano erfüllt<br />

ihren Zweck und vermenschlicht die tragische<br />

Figur Hoovers noch ein gutes Stück mehr. Ein<br />

18-minütiger Bonusbeitrag über die historische<br />

Person schildert die Recherche und die Arbeit<br />

am Drehbuch.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

Handwerklich solider Abriss über das Leben und Wirken einer der<br />

interessantesten Personen der Neuzeit, authentisch dargestellt<br />

durch Charaktermime Leonardo DiCaprio.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Verband dJ. Edgar Hoover (Leonardo DiCaprio) i und ddessen rechte Hand dClyde Tolson (Armie Hammer)<br />

mehr als nur Freundschaft?<br />

Bei Eastwoods markanter Bildstilistik erscheint alles immer wie<br />

gemalt, so als wäre die Vergangenheit ein konturreiches Gemälde.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 3/3 1/2 2/2<br />

Dezent und subtil verwendet die Tonspur 3D-Eff ekte auf<br />

intelligente Art und Weise um den Zuhörer hineinzuziehen.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 1/2 2/2<br />

Bilder: Warner Home<br />

32


Wie gut ist der<br />

Extended Cut?<br />

<strong>The</strong> Amazing<br />

Spider-Man,<br />

Der Hobbit,<br />

3D-Hoffnungen<br />

<strong>Knight</strong><br />

<strong>Dark</strong> <strong>The</strong><br />

„127 Hours“:<br />

Rasant und ergreifend<br />

Rasant und ergreifend<br />

Hours“:<br />

„127 Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 5/11<br />

DAS MAGAZIN FÜR HIGH-DEFINITION-FILME<br />

„Attack <strong>The</strong> Block“:<br />

Aliens vs. Gangs<br />

„M – Eine Stadt<br />

sucht einen Mörder“<br />

„M – Eine Stadt<br />

sucht einen Mörder“<br />

„72 Stunden:<br />

<strong>The</strong> Next Three Days“<br />

„72 Stunden:<br />

<strong>The</strong> Next Three Days“<br />

Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 2/12<br />

DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />

Aliens vs. Gangs<br />

Block“:<br />

<strong>The</strong> „Attack<br />

Lendenschurz-<br />

Brutalo: „Conan“<br />

Brutalo: „Conan“<br />

Lendenschurz-<br />

Die Kultserie in HD:<br />

„Star Trek – Next Generation“<br />

„Star Trek – Next Generation“<br />

HD: in Kultserie Die<br />

Natalie Portman: Schauspielerin in Höchstform +++ HD-Serien von „V“ bis<br />

„Sherlock<br />

k“<br />

II“ Winch „Largo Bond: für nkurrenz<br />

y<br />

Tests<br />

® -Gewinner<br />

erste Fakten zu<br />

„Django Unchained“<br />

Sein komplettes<br />

Werk auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />

Porträt im<br />

Tarantino<br />

Of<br />

Thrones<br />

Topserie:<br />

Game<br />

Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 6/11<br />

DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />

„Die Abenteuer von<br />

Tim und Struppi“<br />

Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 3/12<br />

DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN<br />

H Tim und Struppi“<br />

Abenteuer von<br />

„Die<br />

Für die Familie: „Wickie<br />

auf großer Fahrt“<br />

auf großer Fahrt“<br />

„Wickie<br />

Familie: die Für<br />

FILMGENUSS<br />

„Johnny English –<br />

jetzt erst recht“<br />

jetzt erst recht“<br />

– English „Johnny<br />

<strong>The</strong> Tempest<br />

Bildgewaltiges Epos<br />

DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />

„Source Code“:<br />

Explosive Zeitreise<br />

Explosive Zeitreise<br />

Code“:<br />

„Source<br />

Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 1/12<br />

„Der König der Löwen“:<br />

Erstmals in echtem 3D<br />

Erstmals in echtem 3D<br />

König der Löwen wen“:<br />

„Der<br />

„Jurassic Park<br />

Ultimate Trilogy“<br />

Ultimate Trilogy“<br />

Park<br />

„Jurassic Ich bestelle die angekreuzten Hefte<br />

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je Exemplar 5 Euro per Vorkasse:<br />

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Leipzig, BLZ: 8 60 200 86,<br />

Konto-Nr.: 357 721 300)<br />

Ihre Daten:<br />

Name<br />

Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon/E-Mail (für evtl. Rückfragen)<br />

Datum, Unterschrift<br />

Ausgabe verpasst?<br />

Macht nix, hier können Sie nachbestellen!<br />

Bear Grylls<br />

Überlebenskampf<br />

mal anders: „Worst-<br />

Case Scenario“<br />

WESTERN-<br />

SPECIAL<br />

Herr der Ringe<br />

Wie gut ist der<br />

Extended Cut?<br />

92 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />

92 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />

Ausgabe 5/2011<br />

PLANET DER AFFEN<br />

PREVOLUTION<br />

PREVOLUTION<br />

AFFEN<br />

DER PLANET<br />

Ausgabe 2/2012<br />

88<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Tests<br />

Oscar<br />

Ausgabe 6/2011<br />

„<strong>The</strong> King g‘s Speech h“ +++ Konk<br />

Gewinner<br />

RÜCKKEHR<br />

EINER LEGENDE:<br />

Die komplette Saga<br />

im großen Test<br />

Ausverkauft<br />

Oscar ® -Gewinner „<strong>The</strong> King‘s Speech“ +++ Konkurrenz für Bond: „Largo Winch II“<br />

Natalie Portman: Schauspielerin in Höchstform +++ HD-Serien von „V“ bis „Sherlock“<br />

Ausgabe 3/2012<br />

Preise im Wert von über<br />

50 000 Euro<br />

Mitmachen und gewinnen<br />

Das war 2011<br />

510 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />

auf einen Blick<br />

Blaue Weihnacht<br />

Die besten Filme<br />

zum Fest<br />

<strong>The</strong> Tempest<br />

Bildgewaltiges Epos<br />

nach Shakespeare<br />

85 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests: 85<br />

Shakespeare<br />

nach<br />

Ausgabe 1/2012<br />

Ausgabe 4/2012<br />

2008<br />

Bitte gewünschte Ausgabe(n) ankreuzen:<br />

5/2008<br />

6/2008<br />

2009<br />

1/2009<br />

3/2009<br />

4/2009<br />

6/2009<br />

2010<br />

1/2010<br />

2/2010<br />

3/2010<br />

5/2010<br />

6/2010<br />

2011<br />

1/2011<br />

2/2011<br />

3/2011<br />

4/2011<br />

5/2011<br />

2012<br />

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Auerbach Verlag<br />

und Infodienste GmbH<br />

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Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig<br />

Tel.: 03 41/1 49 55-13<br />

1/2012<br />

2/2012<br />

3/2012<br />

4/2012<br />

Preview:<br />

<strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />

<strong>Knight</strong><br />

<strong>Rises</strong><br />

3D-Hoffnungen<br />

Der Hobbit,<br />

<strong>The</strong> Amazing<br />

Spider-Man,<br />

Merida u. v. m.<br />

Kill <strong>The</strong> Boss<br />

Die fi ese Rache<br />

an fi esen Chefs<br />

95 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />

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drei Musketiere,<br />

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Game<br />

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Krieg der Götter,<br />

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Macintosh.<br />

<strong>Rises</strong>


Film<br />

Blockbuster<br />

Bildreferenz<br />

Die Reise zur geheimnisvollen Insel 3D<br />

Abenteuer/Familie<br />

OT: Journey 2: <strong>The</strong> Mysterious Island L: US J: 2012 V: Warner<br />

Home B: MVC, 1.78 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: JVC DLA-X30<br />

2D-komp.: Extra-Disc R: Br. Peyton D: D. Johnson, J. Hutcherson,<br />

V. Hudgens LZ: 94 min FSK: 6 P: 28 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 06.07.12 × 2 Extras: 5,5/10<br />

Ende des 19. Jahrhunderts trug der französische<br />

Schriftsteller Jules Verne mit seinen technokratischen<br />

Zukunfts- und Abenteuergeschichten<br />

zu einer ganz neuen Literaturgattung bei, die<br />

heute im Allgemeinen als Science-Fiction bekannt<br />

ist. In seinen „Voyages Extraordinaires“ schilderte<br />

er meist die Reise einer Menschengruppe<br />

zu den unerforschten Gebieten dieser Welt.<br />

Und da sich die Geschichten an ein jüngeres<br />

Publikum wendeten, waren die Hauptattraktionen<br />

nicht etwa komplizierte Charakterentwicklungen,<br />

sondern visionäre Erfindungen sowie<br />

unglaubliche Kreaturen.<br />

In diesem Sinne wird „Die Reise zur geheimnisvollen<br />

Insel“ der linearen Erzählweise Vernes<br />

völlig gerecht. Protagonist und einziges Bindeglied<br />

zum Vorgänger ist der Teenager Sean (Josh<br />

Hutcherson), der diesmal nicht mit seinem leiblichen<br />

Vater (damals gespielt von Brendan Fraser)<br />

Jules Verne gehört zu den beliebtesten Autoren abenteuerlicher Science-<br />

Fiction-Geschichten, die gerne aufgrund der außergewöhnlichen Motive<br />

fi lmisch umgesetzt werden. Nach dem qualitativ fragwürdigen „Die Reise<br />

zum Mittelpunkt der Erde“ setzt daher die zweite 3D-Verfi lmung dieser Art<br />

auf deutlich bessere Spezialeffekte.<br />

unterwegs ist. Stattdessen versucht sein Stiefvater<br />

Hank (Dwayne „<strong>The</strong> Rock“ Johnson) eine Vater-<br />

Sohn-Beziehung zu ihm aufzubauen – ein Unterfangen,<br />

das auf einige Hindernisse stößt. Der<br />

Auslöser der leider handlungsarm geratenen Geschichte<br />

ist der codierte Funkspruch von Seans<br />

Großvater, den der alte Navy Seal Hank natürlich<br />

sofort entschlüsselt. Schnell sind ein paar alte<br />

Bücher aus einer verstaubten Kiste gekramt, um<br />

dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Wofür<br />

Generationen fi ktiver Wissenschaftler ihr ganzes<br />

Leben bräuchten, benötigt dieses Supergespann<br />

gerade einmal 5 Minuten: Ganz klar, der Großvater<br />

referiert auf die drei Jugendbuchklassiker „Die<br />

„Batman“-Urgestein Michael Caine übernimmt die wenig vertrauenswürdige Führung vorbei an den<br />

sprichwörtlich mordsmäßig großen „<strong>The</strong>menpark“-Attraktionen, wie z. B. gigantischen Bienen<br />

Bilder: Warner Home<br />

34


Xxxx<br />

Film<br />

Luis Guzmàn spielt den trotteligen Piloten, der unter seiner tollpatschigen Fassade ein treu umsorgender<br />

Vater ist, auf den man zählen kann<br />

Schatzinsel“ (Robert Louis Stevenson), „Die<br />

geheimnisvolle Insel“ (Jules Verne) und „Gullivers<br />

Reisen“ (Jonathan Swift), die natürlich<br />

allesamt von ein und demselben Stück Land<br />

sprechen: Atlantis.<br />

Jules Verne in der Gegenwart<br />

Und tatsächlich sind die Erwartungen nicht zu<br />

hoch gesteckt, denn an besagtem Ort erwartet<br />

die Hobby-Abenteurer unsäglich großes<br />

Getier, jede Menge Gold sowie ein aktiver<br />

Vulkan, dessen Lava-Eruierungen im Dunkeln<br />

einfach phänomenal exotisch aussehen. Bevor<br />

sie aber das gelobte Land fi nden, treffen Sean<br />

und Hank noch auf den trotteligen Helikopterpiloten<br />

Gabato (Luis Guzmán), der dumm genug<br />

ist, die kleine Gruppe in die besagte Gefahrenzone<br />

über dem Pazifi k zu fl iegen. Mit ihm<br />

kommt auch dessen Tochter Kailani (Vanessa<br />

Hudgens) ins Spiel, die Sean auf der Stelle<br />

den Kopf verdreht. Einen Tornado später erwachen<br />

die Helden endlich am Bestimmungsort<br />

und werden mit allerlei unterhaltsamen Gefahren<br />

konfrontiert sowie mit einem komischen<br />

alten Kauz.<br />

Kurz vor zwölf<br />

Die visuellen Effekte der 3D-Abenteuertour sind<br />

aufgrund ihrer farbenreichen Natur eindeutige<br />

Trickfi lmelemente, die sich mit den Realaufnahmen<br />

nur schwerlich vereinbaren lassen. Im<br />

Gegensatz zu „Eine Reise zum Mittelpunkt der<br />

Erde“ sind diese aber detailreicher, besser designt<br />

und einfach schöner anzusehen. Ebenso<br />

ist der 3D-Effekt in so gut wie allen Szenen gelungen.<br />

Die seltenen Ausnahmen zeigen einen<br />

Dschungel mit Bäumen, die aus einem Pop-up-<br />

Buch stammen könnten. Eine weitere kleine<br />

Verfehlung ist das Festlegen einer zu geringen<br />

oder einer intentionslos hohen Tiefe, wie z. B.<br />

in einer Szene innerhalb der Nautilus. Größtenteils<br />

ist das Abenteuer aber vollkommen leicht<br />

verträglich und in 3D ein durchaus spannendes<br />

Familienerlebnis. Zugegeben, die kleineren<br />

Pop-out-Effekte, à la „Dwayne Johnson lässt<br />

Beeren von seiner Brustmuskulatur abprallen“<br />

zeugen von einer gewissen Selbstverliebtheit<br />

des Hauptdarstellers und Filmproduzenten. Ihre<br />

Wirkung ist aber dennoch so treffsicher wie der<br />

in die Kamera geschleuderte 3D-Speer. Technisch<br />

ist der Film eine wahre Augen- bzw. Ohrenweide,<br />

denn die überspitzte Trickfi lmästhetik erfreut<br />

mit satten grünen Dschungelkulissen und vollen<br />

Hauttönen, die trotz ihrer Strahlkraft nicht überröten.<br />

Das Zusammenspiel von Kontrast und Schärfe<br />

hat hier sein Optimum gefunden. In den dunklen<br />

Höhlen strauchelt die 3D-Version manchmal<br />

beim Schwarzwert. Hierbei handelt es sich aber<br />

nur um kleinere Kavaliersdelikte. Die Soundabmischung<br />

gestaltet sich ähnlich konsequent wie<br />

der 3D-Effekt. 5.1-Spitzen geleiten die großen<br />

Monster an der Kamera und somit am Ohr des<br />

Zuschauers vorbei. Die restliche Soundkulisse des<br />

Waldes setzt sich hauptsächlich aus Insektengeräuschen<br />

und Vogelgezwitscher zusammen, die<br />

subtil im Hintergrund verweilen. Über eine interaktive<br />

Inseltour lassen sich die einzelnen Drehorte<br />

noch einmal genauer erkunden. Die hier<br />

zu sehenden Filmbeiträge gibt es aber auch ganz<br />

ohne Interaktion. Ein paar verpatzte Szenen und<br />

nicht verwendete Einstellungen bilden den Rest<br />

des Bonuspakets.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 4/10<br />

Im Prinzip ist es ein simples „Duck Tales“-Abenteuer, das mehr<br />

oder weniger in die Realität geholt wurde und wie eine monströse<br />

<strong>The</strong>menparkattraktion unterhält. Ein inhaltsloser Familienspaß.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Die optische Präsentation erreicht ihre Parameter durch die<br />

Greenscreen-Aufnahmen im künstlich beleuchteten Studio.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Der Audiomix ist nicht aggressiv auf hörbare Räumlichkeit<br />

getrimmt und nutzt sein 5.1-Potenzial nur sehr gezielt aus.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

3D 6,5/10<br />

Der 3D-Eff ekt ist meistens angenehm und besitzt einige sehr nette<br />

Momente. Allerdings erscheint die Tiefendynamik intentionslos.<br />

3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />

2,5/4 2/3 1,5/2 0,5/2<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 35


Film<br />

Anspruch<br />

Eine dunkle Begierde<br />

Biopic/Drama<br />

OT: A Dangerous<br />

Method L: GB, DE, CA,<br />

CH J: 2011 V: Universal<br />

Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS 5.1, DTS-HD MA<br />

5.1 (engl.) R: David<br />

Cronenberg D: Michael<br />

Fassbender, Keira <strong>Knight</strong>ley, V. Mortensen<br />

LZ: 100 min FSK: 16 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 14.06.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Hört man den Namen David<br />

Cronenberg, dann assoziiert<br />

man unwillkürlich düstere Stoffe, abseitige<br />

Bilder und verstörende Ideen.<br />

All diese Attribute treffen im Prinzip<br />

auch auf seinen 2011er-Output<br />

„Eine dunkle Begierde“ zu – und<br />

doch ist es ein Streifen geworden,<br />

den man ihm in dieser Form nicht<br />

zugetraut hätte. Angesiedelt in der<br />

Ursprungszeit der Psychoanalyse zu<br />

Das Duell der Charakterköpfe der Psychoanalyse bestreiten Michael<br />

Fassbender (l.) und Viggo Mortensen mit großer Spiellaune und Intensität<br />

Beginn des 20. Jahrhunderts, entwirft<br />

der Film ein fesselndes Charakterporträt<br />

von Carl Gustav Jung, einem der<br />

Pioniere der damals noch umstrittenen<br />

neuen <strong>The</strong>rapieform. Durch<br />

die intensive Arbeit mit einer seiner<br />

Patientinnen (Keira <strong>Knight</strong>ley) und<br />

den regen Austausch mit Sigmund<br />

Freud (Viggo Mortensen) kommt<br />

man auch diesen Charakteren immer<br />

näher, sodass sich bald ein<br />

verhängnisvolles (Liebes-)Dreieck<br />

ergibt, das die ohnehin explosive<br />

Figurenkonstellation noch weiter verschärft.<br />

Michael Fassbenders extrem<br />

zurückgenommenes Spiel und seine<br />

wirklich frappierende Ähnlichkeit mit<br />

Jung entwickeln eine große Faszination.<br />

In Kombination mit dem<br />

immer forscher in die Untiefen<br />

der menschlichen Seele hinabsteigenden<br />

Plot ergibt sich ein auf den<br />

ersten Blick fast unscheinbarer Film,<br />

dessen inhaltliche Sprengkraft jedoch<br />

enorm ist. Im Nachhinein betrachtet<br />

wirkt er wie ein dunkler intellektueller<br />

Zwilling zu Cronenbergs<br />

bisherigem Schaffen, das sich<br />

ja – ganz im Geiste des klassischen<br />

Keira <strong>Knight</strong>ley stehen die historischen<br />

Rollen einfach zu gut!<br />

Genrefilms – immer auch der expliziten<br />

Darstellung der porträtierten<br />

Abgründe widmete.<br />

Auf technischer Seite erreicht die<br />

Veröffentlichung gute Werte; erwähnenswert<br />

ist das saubere und farblich<br />

homogene Bild, das die tolle<br />

Ausstattung der Produktion voll zur<br />

Geltung kommen lässt. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Strenge, aber fesselnde Charakterstudie aus<br />

den Anfangstagen der Psychoanalyse, mit der<br />

Cronenberg überrascht und überzeugt!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Small World<br />

Perfect World<br />

Drama<br />

Drama<br />

OT: Je N’ai Rien Oublié<br />

L: FR, DE J: 2010<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Bruno Chiche<br />

D: Gérard Depardieu,<br />

Alexandra Maria Lara,<br />

Nathalie Baye LZ: 99 min FSK: 6 P: 14 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 04.05.12 × 1 Extras: 6/10<br />

Auf Du und Du mit den Weltstars:<br />

Alexandra Maria Lara<br />

OT: A Perfect World<br />

L: US J: 1993<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DD 2.0 R: Clint<br />

Eastwood D: Clint<br />

Eastwood, Kevin<br />

Costner, Laura Dern<br />

LZ: 138 min FSK: 12 P: 9 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 22.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Ein Gangster auf der Flucht und ein<br />

Junge im Casper-Kostüm<br />

Wenn ein international erfolgreicher<br />

Bestseller mit einigen<br />

der gefragtesten europäischen<br />

Schauspieler der Gegenwart verfilmt<br />

wird, dann entsteht unter Umständen<br />

eine Erwartungshaltung, der der<br />

fertige Film nicht wirklich standhalten<br />

kann. So geschehen bei der<br />

Adaption von „Small World“, des<br />

preisgekrönten Debütromans des<br />

schweizerischen Werbefachmanns<br />

und Journalisten Martin Suter. Mit<br />

Gérard Depardieu und Alexandra<br />

Maria Lara in den Hauptrollen hat der<br />

Cast ein ungemein spannungsvolles<br />

Hauptdarstellerpärchen zu bieten,<br />

doch aufgrund so mancher Länge<br />

des Drehbuchs und einer etwas<br />

unglücklichen Fixierung auf die eher<br />

nebensächlichen Aspekte des Romans<br />

will der Funke nicht vollständig<br />

überspringen. Positiv aufgefallen ist<br />

uns die gut ausgearbeitete Tonspur,<br />

die mit vielen Details (brennendes<br />

Haus, Feuerwerk, Trubel und Musik<br />

auf Hochzeit) für eine glaubwürdige<br />

Soundkulisse sorgt.<br />

TW<br />

Film 6,5/10<br />

Liebenswertes Charakterporträt, jedoch mit<br />

einigen Ecken und Kanten zu viel, um zu einem<br />

wirklich runden und gelungenen Film zu werden.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Dass sich Clint Eastwood mit<br />

stillen, menschlichen Dramen<br />

besser auskennt als die meisten<br />

seiner Regiekollegen, dürfte allgemein<br />

bekannt sein. „Perfect World“<br />

gehört jedoch zu den rührendsten<br />

und tragischsten Geschichten, die<br />

der Altmeister jemals erzählte. Das<br />

bisschen Glück im Leben als aufflackernde<br />

Vater-Sohn-Beziehung darzustellen,<br />

grenzt an einem Geniestreich<br />

und wird durch die hervorragende<br />

Besetzung potenziert. Kevin<br />

Costner spielt den sympathischen,<br />

schuldbelasteten Entführer eines<br />

Jungen, dem er die ungeschönte, reale<br />

Welt zeigen will. So schnell, wie<br />

die Situation der Entführung vergessen<br />

ist, so rasch bricht das Gesetz<br />

in die „Familienidylle“ ein, und zwar<br />

in Form des von Eastwood selbst<br />

gespielten, ebenso sympathischen<br />

Polizisten Red Garnett. Das Bild wurde<br />

sauber für die HD-Präsentation<br />

umgesetzt, samt gutem Kontrast<br />

und angemessener Schärfe. Der<br />

Stereoton erfüllt seinen Zweck. FT<br />

Film 9/10<br />

Die Welt ist nicht perfekt, im Gegensatz zu<br />

diesem Evergreen unter den Dramen. Eine von<br />

Eastwoods besten Arbeiten. Unvergesslich!<br />

Technik 6/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 5/10<br />

Bilder: 20th Century Fox, Universal Pictures Home, Warner Home Video<br />

36


Xxxx<br />

Film<br />

Extrem laut und unglaublich nah<br />

Drama<br />

OT: Extremely Loud And Incredibly Close L: US J: 2011<br />

V: Warner Home Video B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DD 5.1, DTS-<br />

HD MA 5.1 (engl.) R: Stephen Daldry D: Thomas Horn, Max<br />

von Sydow LZ: 130 min FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 22.06.12 × 1 Extras: 7/10<br />

Schaut man sich die Speerspitzen der amerikanischen<br />

Literaturlandschaft der vergangenen<br />

Jahre an, dann muss man neidlos anerkennen,<br />

dass das Land der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten um die Jahrtausendwende eine<br />

beeindruckende Blüte an großen Romanen hervorgebracht<br />

hat. Zu nennen ist hier neben den<br />

etablierten Autoren (Phillip Roth, Paul Auster,<br />

Don DeLillo) vor allem die jüngere Generation<br />

um Jonathan Franzen, David Foster Wallace<br />

und Jonathan Safran Foer. Diesem gelang 2005<br />

mit „Extremely Loud And Incredibly Close“ das<br />

Kunststück, den vielleicht wichtigsten Roman<br />

zum <strong>The</strong>ma „11. September“ zu schreiben, ohne<br />

den Anschlag überhaupt in den Mittelpunkt<br />

zu stellen. Durch die durchdringenden blauen<br />

Augen des elfjährigen Oskar Schell, der seinen<br />

Vater in den Ruinen des World Trade Center<br />

verloren hat, spiegelt er die mannigfaltigen<br />

Verästelungen der Katastrophe im Seelenleben<br />

des Individuums wider. Ohne Anspruch auf<br />

Allgemeingültigkeit zu erheben, aber mit einer<br />

mitreißenden Emotionalität.<br />

Vom Roman zum Film<br />

Mit den Zuschauerlieblingen Tom Hanks und Sandra<br />

Bullock als liebevolle Eltern des kleinen Oskar sind<br />

die Nebenrollen des Films ideal besetzt. Doch der<br />

junge Thomas Horn stiehlt allen anderen mühelos<br />

die Schau – was auch dringend notwendig war, ist<br />

seine Figur doch das flirrend-pulsierende Zentrum<br />

der Geschichte, um das sich alles andere dreht.<br />

Dass man es hier mit einem absoluten Laiendarsteller<br />

zu tun hat, der vor dieser Produktion noch nie<br />

vor der Kamera gestanden hat, kann man besonders<br />

während der erschütternden Gefühlsausbrüche<br />

seiner zuweilen mit deutlich autistisch anmutenden<br />

Zügen ausgestatteten Figur kaum glauben.<br />

Das Bild, das die hochwertige und auch technisch<br />

absolut sehenswerte Produktion von New York<br />

einfängt, ist das einer ungebrochen lebendigen<br />

Metropole, voller kalter, schöner Farben, scharfkantiger<br />

Konturen und allgegenwärtigem Tumult.<br />

In ausgesuchten Momenten, die die Schlüsselstellen<br />

des Romans gekonnt auf den Punkt bringen,<br />

bricht die Sonne durch die Wolken, taucht<br />

alles in ein magisches, warmes Licht. Ein Spiel der<br />

Kontraste, inhaltlich wie visuell, das eine enorme<br />

Wirkung entfaltet.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 8/10<br />

Trotz des ernsten und dramatischen Hintergrunds ein absoluter<br />

Wohlfühlfi lm zum Entdecken und dann immer Wiedersehen!<br />

Großes Kino, das ganz von seinem kleinen Star lebt.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Toll komponierte Bilder, in technisch beinahe perfekter Qualität<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gebannt – ein richtiger Augenschmaus!<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

Der bisher völlig unbekannte Thomas Horn liefert<br />

eine schier unglaubliche Leistung ab<br />

Ton 8,5/10<br />

Die Millionenstadt des „Big Apple“ ist der eigentliche Star der<br />

Tonspur – hier kann man klangliche Details en masse entdecken.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 2/2 2/2<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 37


Film Anspruch<br />

NICOLAS<br />

NICOLAS WINDING REFN<br />

IM SPOTLIGHT<br />

ONLY GOD FORGIVES WALHALLA RISING<br />

38<br />

L’Enfant Sauvage, das wilde Kind – so nennen die Dänen ihren aufstrebenden Arthaus-Regisseur Nicolas Winding<br />

Refn. Wenn man seine Filme sieht, lässt sich tatsächlich eine latente Gewalt erkennen, die nur darauf wartet, sich in<br />

einem neuen Meisterwerk zu entladen.<br />

Spätestens seit dem spektakulär stylischen<br />

Arthaus-Drama „Drive“ ist Winding Refns unkonventioneller,<br />

vorrangig visueller Erzählstil bekannt<br />

wie ein bunter Hund. Seine Filme sind für<br />

den heutigen Hollywood-Apparat im Prinzip das,<br />

was Sergio Leones Spaghetti-Western in den<br />

1960ern waren. Ohne viele Worte zu verlieren,<br />

geht es um die Blicke, die Körpersprache und<br />

die inneren Prozesse, die der Zuschauer nur vermuten<br />

kann. Refns Helden sind also mindestens<br />

so cool wie Clint Eastwood. Und wenn sie doch<br />

einmal ein paar Worte verlieren, dann hallen diese<br />

wider, wie ein Donnerschlag. Auch das Stilmittel<br />

der expliziten Gewalt wird quantitativ sparsam<br />

gesät. Wenn sie jedoch ausbricht, dann in einer<br />

kurzen, unästhetisch nüchternen Szene, die stets<br />

einen faden Beigeschmack hinterlässt. Die Macht<br />

EAFEAR X<br />

der Worte nutzt der Drehbuchautor, Produzent<br />

und Regisseur als punktuell eingesetzte Waffen.<br />

Beispielsweise gibt es in seinem Wikinger-Epos<br />

„Walhalla Rising“ (2009) gerade einmal 120<br />

Dialo gzeilen. Dem von Mads Mikkelsen gespielten<br />

Protagonisten kommt hierbei kein einziges Wort<br />

über die Lippen.<br />

Der Berserker<br />

Ursprünglich standen die Weichen für Refns<br />

Filmkarriere nicht so gut. Beschaut man sich den<br />

extrem ruhigen Kopfmenschen in persona, mag<br />

man kaum glauben, dass er in jungen Jahren wegen<br />

eines Wutanfalls (er schleuderte einen Tisch<br />

gegen die Wand) von der American Academy Of<br />

Dramatic Arts fl og. Und auch die Ausbildung an<br />

der Danish Film School war nur von geringer Dauer.<br />

Erst die Ausstrahlung einer seiner Kurzfi lme<br />

lenkte die Aufmerksamkeit einiger Produzenten<br />

auf ihn, was ihm das Budget für seinen ersten<br />

Kinofi lm einbrachte. „Pusher“ (1996) war in vielerlei<br />

Hinsicht ein Sprungbrett für den zu dem<br />

Zeitpunkt gerade einmal 26-jährigen Winding<br />

Refn. Das schonungslose Drogendrama über die<br />

Kopenhagener Unterwelt kam bei der Kritik und<br />

auch beim Publikum gleichermaßen gut an und<br />

gilt heute zusammen mit seinen zwei Fortsetzungen<br />

als Kultwerk schlechthin. In Teil zwei spielt<br />

übrigens ein bis dato noch recht unbekannter<br />

Mads Mikkelsen die Hauptrolle, der sich während<br />

des Drehs mit dem Regisseur anfreundete. Nach<br />

dem medienkritischen „Bleeder“ (1999) und<br />

einer TV-Miniserie, widmete er sich einem seiner<br />

intensivsten, introvertiertesten Psychothriller.<br />

„Fear X“ gehört zu den weniger bekannten Werken<br />

des Regisseurs, trägt aber alle Ingredienzen<br />

eines echten Winding Refn. John Turturro spielt<br />

hier einen traumatisierten Kaufhauswächter, der<br />

unermüdlich nach dem Mörder seiner Frau sucht.<br />

Unzählige Abende schaut er alte Überwachungsvideos<br />

durch. Auf einigen von ihnen macht er Personen<br />

ausfi ndig, die ihm verdächtig erscheinen.<br />

Während des Schlafs suchen ihn zudem immer<br />

dieselben seltsamen Visionen heim, in denen er<br />

der verborgenen Wahrheit hinterherjagd. Als ihm<br />

eines Tages die verpixelte Aufnahme des wahren<br />

Täters gezeigt wird, beginnt für ihn eine stille, nervenaufreibende<br />

Reise zur Antwort auf die Frage<br />

nach dem „Warum?“.<br />

Mit „Bronson“ (siehe Ausgabe 2/2010) schuf<br />

Refn ein Bühnenstück, das sich locker mit Stanley<br />

Kubricks Beatnik-Meisterwerk „Uhrwerk Orange“<br />

(1971) vergleichen lässt. Dieser und die beiden<br />

folgenden Filme „Walhalla Rising“ (siehe Ausgabe<br />

01/11) und „Drive“ (siehe Ausgabe 03/12)<br />

feierten kompromisslose Kritikererfolge und markieren<br />

den Beginn von Nicolas Winding Refns Höhepunkt<br />

seiner Schaffensphase. Doch mit gerade<br />

einmal 41 Jahren hat er noch viel Zeit, seine außergewöhnliche<br />

Filmkunst zu betreiben. So hält er<br />

mit seinem Nachfolgeprojekt „Only God Forgives“<br />

(2012) an seinem derzeitigen Lieblingsdarsteller<br />

Ryan Gosling fest.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bilder: Sunfilm, Universum, Studiocanal, Porträt-Foto: (c) Filmfest München/Volker Rebhan


WINDING REF<br />

Anspruch<br />

IM SPOTLIGHT<br />

Film<br />

DRIVE BRONSON<br />

„SCHWEIGEN IST IMMER INTERESSANTER“<br />

Dass Nicolas Winding Refn kein Mann vieler Worte ist, bewies der Regisseur<br />

im Gespräch mit uns auf dem diesjährigen Münchener Filmfest. Was er auf<br />

seine ganz eigene ruhige Art sagte, erscheint jedoch intelligent, durchdacht<br />

und vollkommen ehrlich.<br />

Herr Winding Refn, während Ihre ganzen<br />

anderen Filme explizite Gewalt zeigen,<br />

arbeitet „Fear X“ ausschließlich mit Albträumen<br />

und abstrakten Bildern. Warum?<br />

Ich dachte wohl, dass dies sehr gut zum Film<br />

passen würde. Es ist nicht so, dass ich ständig<br />

Gründe für alles habe, was ich tue. Ich mache<br />

es einfach, solange es sich zu dem Zeitpunkt<br />

richtig anfühlt (lacht). Manchmal denke ich dann<br />

im Nachhinein darüber nach. Es gab viele Dinge<br />

bei „Fear X”, die mit Schwierigkeiten verbunden<br />

waren. Dennoch denke ich, dass es dem Film<br />

sehr gut tut, ganz ohne physische Handlungen<br />

auszukommen.<br />

Ihre letzten beiden Filme „Walhalla Rising”<br />

und „Drive” besitzen scheinbar den selben<br />

Typ von Anti-Held. Wieso sind beide Protagonisten<br />

so schweigsam?<br />

Weil Schweigen oftmals viel interessanter ist. Die<br />

Zuschauer werden auf diese Weise gezwungen,<br />

den Charakter wesentlich stärker zu interpretieren.<br />

Dadurch wird er zum „Enigma“, zum Mysterium.<br />

Es gibt viele Parallelen zwischen Einauge<br />

und dem Driver, weil sie beide Mysterien desselben<br />

Typus von Heldentum darstellen. Sie<br />

sind wie ultimative Formen der menschlichen<br />

Existenz.<br />

Sind Ihre Filme eine Antwort auf all jene<br />

Filme, die Worte und Gewalt inflationär<br />

verwenden?<br />

Ich bin in keinster Weise ein politischer Filmemacher,<br />

daher würde ich das verneinen. Aber ich<br />

überlasse diese Entscheidung den Filmexperten.<br />

Wie können Sie trotz Ihrer Farbenblindheit<br />

die Farben intentional in ihren Filmen einsetzen?<br />

Wenn man farbenblind ist, kann man nur spezifi<br />

sche Dinge sehen. Daher kann man nur mit<br />

einer blassen Farbpalette arbeiten. Und damit<br />

komme ich zurecht.<br />

Und was bedeutet Rot in Ihren Werken?<br />

Sie ist eine meiner Lieblingsfarben. Und sie ist<br />

sehr cinematisch.<br />

WINDING REF<br />

NICOLAS WINDING REFN<br />

Nach „Drive“ ist „Only God Forgives“ Ihre<br />

zweite Zusammenarbeit mit Ryan Gosling.<br />

Was ist so speziell an ihm?<br />

Er ist ein großartiges Ultra-Ego.<br />

BLU<br />

WEITERE BLU-RAYS<br />

BRONSON<br />

DRIVE<br />

Stimmt es, dass Sieinder<br />

in „Barbarella“-<br />

TV-Serie Regie<br />

führen werden?<br />

Das stimmt!<br />

Und was erwarten Sie sich von diesem<br />

Projekt?<br />

Ich habe noch nicht damit angefangen und muss<br />

es zuerst noch schreiben.<br />

Na gut, dann habe ich jetzt keine weiteren<br />

Fragen mehr.<br />

Cool! Ich bin übrigens ein riesiger <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fan<br />

und denke, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist die beste Sache der Welt.<br />

Und warum?<br />

Es ist einfach nur die coolste Sache. Ich habe<br />

vor kurzem meine erste <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht.<br />

Interessant, welcher Film ist es denn?<br />

Ich hatte mir ein altes Filmarchiv auf ebay ersteigert,<br />

weil ich so von Andy Milligan besessen war.<br />

Und ich fand darin einen Film, der nie von jemand<br />

anderem publiziert wurde. Ich ging also zu<br />

British Films und veröffentlichte und produzierte<br />

meine erste <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in Zusammenarbeit mit dem<br />

BFI (British Film Institute). Jetzt ist es das Projekt<br />

in meiner Laufbahn, auf das ich am meisten<br />

stolz bin. Und das gibt es nur auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Es heißt<br />

„Nightbirds“ (1970) und wurde im Flipside-Label<br />

(Dualformat: <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/DVD, Anm. d. Red.) veröffentlicht,<br />

was richtig cool ist.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

WALHALLA<br />

RISING<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 39


Film<br />

Anspruch<br />

Die eiserne Lady<br />

Biopic<br />

OT: <strong>The</strong> Iron Lady<br />

L: GB, FR J: 2011<br />

V: Concorde Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Phyllida Lloyd<br />

D: Meryl Streep, Jim<br />

Broadbent, Alexandra<br />

Roach LZ: 105 min FSK: 6 P: 15 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 19.07.12 × 1 Extras: 7,5/10<br />

Meryl Streep trägt den Film mit einer facettenreichen und überzeugenden<br />

Performance mühelos – das ist Schauspielerei auf höchstem Niveau<br />

Aus dem auffällig zweigeteilten<br />

Tenor der Zuschauermeinungen<br />

beim Kinostart wurde mehr<br />

als deutlich, dass vor allem die<br />

Erwartungshaltung, mit der man an<br />

dieses Biopic über die ehemalige<br />

britische Premierministerin Margaret<br />

Thatcher herangeht, darüber entscheiden<br />

dürfte, ob man mit „Die<br />

eiserne Lady“ einen gelungenen,<br />

oder eher enttäuschenden Filmabend<br />

verbringt. Erhofft man sich<br />

eine investigative und kritische Aufarbeitung<br />

der entscheidenden politischen<br />

Stationen dieser schillernden,<br />

aber auch höchst umstrittenen<br />

Figur der europäischen Geschichte,<br />

dann ist man hier ganz sicher im<br />

falschen Film. Kann man sich hingegen<br />

einlassen auf ein überraschend<br />

persönlich gefärbtes Porträt, das mit<br />

einer gewissen Altersmilde auf ausgewählte<br />

Schlaglichter eines öffentlichen<br />

und auch privaten Lebens<br />

voller Höhe- und Wendepunkte<br />

zurückschaut, dann kann einen die<br />

britische Produktion schnell in ihren<br />

Bann ziehen. Über Meryl Streeps<br />

herausragende Leistung ist dank<br />

ihres mittlerweile dritten Oscars ®<br />

als beste Schauspielerin des Jahres<br />

alles gesagt. Beachtlich auch die<br />

Performance von Alexandra Roach,<br />

die die Jugendjahre der späteren<br />

eisernen Lady mit ähnlich großer Intensität<br />

und Überzeugungskraft zum<br />

Leben erweckt. Die Filmemacher<br />

und nun natürlich auch die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

setzen auf ein stark entsättigtes Color-Grading,<br />

das für wirklich blasse<br />

Jim Broadbent ist als sympathischer<br />

Ehemann sehr amüsant<br />

Farben sorgt – ein Stil, an den man<br />

sich erst einmal gewöhnen muss.<br />

Dadurch, dass sich die restlichen<br />

Parameter (Schärfe, Schwarzwert,<br />

Kontrastverhältnis, Rauschverhalten)<br />

aber allesamt im guten bis sehr<br />

guten Bereich einpendeln, ergibt<br />

sich dennoch ein stimmiges und<br />

hochwertiges HD-Erlebnis. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Erstaunlich zärtliches Biopic einer streitbaren<br />

politischen Persönlichkeit, das erst durch Meryl<br />

Streeps vielseitige Leistung zum Ereignis wird.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Der talentierte Mr. Ripley Christiane F.<br />

Wir Kinder<br />

vom Bahnhof Zoo<br />

Krimi/Thriller<br />

Drama<br />

OT: <strong>The</strong> Talented Mr.<br />

Ripley L: US J: 1999<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Anthony Minghella<br />

D: Matt Damon,<br />

Gwyneth Paltrow, Jude<br />

Law LZ: 139 min FSK: 12 P: 15 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 03.05.12 × 1 Extras: 4/10<br />

John (M. Damon) würde alles dafür<br />

tun, jemand anderes zu werden<br />

OT: Christiane F. – Wir<br />

Kinder vom Bahnhof Zoo<br />

L: DE J: 1981<br />

V: Euro Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Uli Edel<br />

D: Nadja Brunckhorst,<br />

Thomas Haustein, David Bowie LZ: 131 min<br />

FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 10.05.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Christiane (N. Brunckhorst) rutscht<br />

immer mehr in den Drogensumpf<br />

Seiner schauspielerisch äußerst<br />

talentierten Hauptfigur John<br />

Ripley gab Anthony Minghella mit<br />

Matt Damon leider ein weit weniger<br />

talentiertes Gesicht. Die übrige<br />

prominente Besetzung und die<br />

spannend inszenierte Geschichte<br />

des Thrillers wissen jedoch durchaus<br />

zu unterhalten und in ihren<br />

Bann zu ziehen. John Ripley reist<br />

nach Italien um den Millionärssohn<br />

Dickie Greenleaf (Jude Law) zu<br />

dessen Familie nach Amerika zurückzuschicken.<br />

Doch das lockere<br />

High-Society-Leben fasziniert John<br />

derart, dass er alles dafür tun würde,<br />

um so zu werden wie Dickie.<br />

Die Optik des Films von 1999 wurde<br />

gründlich aufpoliert. Ein guter<br />

Kontrast und die natürlichen Farben<br />

fallen positiv auf, lediglich die Schärfe<br />

schwankt je nach Einstellung zwischen<br />

gut und mäßig. Der Sound ist<br />

ebenfalls solide, wenn auch recht<br />

frontlastig. Negativ wirkt auch der<br />

komprimierte Klang von Effekten<br />

und Stimmen.<br />

NR<br />

Film 7,5/10<br />

John Ripley verliert zwar durch seine Besetzung<br />

etwas an Reiz, schaff t es aber dennoch, den<br />

Zuschauer über lange Strecken zu faszinieren.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Die realistische Inszenierung,<br />

wie sich Natja Brunckhorst als<br />

Christiane F. in diesem Drama eine<br />

Drogenspritze setzt oder mit dem<br />

Kopf in eine völlig verdreckte Toilettenschüssel<br />

fällt, hat in den 1980er<br />

Jahren eine ganze Elterngeneration<br />

schockiert. Derartige Bilder wurden<br />

zuvor noch nie im Kino gezeigt. Das<br />

Tragische daran: Der Film beruht<br />

auf wahren Tatsachen. Spiegel-Reporter<br />

trafen bei ihren Recherchearbeiten<br />

über Beschaffungsprostitution<br />

in der Drogenszene die damals<br />

15-jährige Christiane Felscherinow<br />

und interviewten sie zu ihrer drogenreichen<br />

Lebensgeschichte. Aus<br />

Tonbandprotokollen entstand der<br />

Bestseller „Wir Kinder vom Bahnhof<br />

Zoo“, der 1981 von Regisseur Uli<br />

Edel verfilmt wurde. Das Bildmaterial<br />

des Dramas ist sehr düster<br />

gehalten. In dunklen Szenen ist ein<br />

starkes Filmkorn zu erkennen und<br />

Konturen gehen verloren. Trotz des<br />

hohen Alters überzeugt die Disc mit<br />

einem angenehmen Sound. LF<br />

Film 8/10<br />

Ein kritisches Drama, das auf wahren<br />

Begebenheiten beruht und in den 1980er<br />

Jahren für reichlich Furore sorgte.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Bilder: Concorde Home, Euro Video, Studiocanal<br />

40


Anspruch<br />

Film<br />

Der Mönch<br />

Thriller<br />

OT: Le Moine L: ES, FR J: 2011 V: Planet Media<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Dominik Moll<br />

D: Vincent Cassel, Déborah François LZ: 100 min FSK: 16<br />

P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 26.06.12 × 1 Extras: 4/10<br />

Gottesfurcht und Sittenhaftigkeit bestimmen<br />

das Leben des Kapuzinermönchs Ambrosius<br />

(Vincent Cassel). Schon der Prolog deutet<br />

sein festes Wertesystem an, das in seiner<br />

logischen Konsistenz unerschütterlich scheint.<br />

Als das Klos ter eines Tages den maskierten<br />

Valerio (Déborah François) als Novizen aufnimmt,<br />

gerät Ambrosius’ Weltsicht jedoch ins<br />

Wanken. Angeblich sei der Junge von einem<br />

Feuer gezeichnet, weshalb er seine verbrannte<br />

Haut vor der Sonne schützen muss. Weicht<br />

Ambrosius Valerios Fragen zu den Grauzonen<br />

der 10 Gebote zunächst aus, ist die Offenbarung<br />

über seine wahre Identität der klare Wendepunkt.<br />

Tatsächlich handelt es sich bei dem<br />

Novizen um eine junge Frau namens Mathilda,<br />

die, ähnlich wie Mephisto, den Protagonisten in<br />

Versuchung führt.<br />

Der giftige Biss eines Tausendfüßlers bringt den<br />

Mönch an den Rande des Todes. Valerio saugt<br />

ihm das Gift aus und erkauft sich so das Recht<br />

zu bleiben. Ihr wird nun die Zärtlichkeit ihres Angebeteten<br />

zuteil. Doch wo es kleine Vergehen<br />

gibt, sind größere nicht fern. Befreit von Sittenhaftigkeit<br />

schweift Ambrosius’ Blick durch die<br />

anreizenden Reihen der Frauen, darunter die<br />

minderjährige Antonia (Joséphine Japy), die ihn<br />

um Beistand am Krankenbett ihrer Mutter bittet.<br />

Sein unermessliches Verlangen und das größer<br />

werdende Misstrauen ihrer Mutter führen zum<br />

Eklat, der mörderische Ausmaße annimmt.<br />

Größer als „Faust“?<br />

Als der Autor Matthew Lewis den Schauerroman<br />

Ende des 18. Jahrhunderts veröffentlichte,<br />

galt „Der Mönch“ in kirchlichen Kreisen als<br />

ein Skandalwerk, das an Blasphemie grenzte.<br />

Hauptgrund war, dass die teufl ische Verführung<br />

hier andere Dimensionen annahm als etwa bei<br />

Goethes „Faust“, da die Darstellung von Sex<br />

und Gewalt expliziter, die Auswirkung auf das<br />

unschuldige Mädchen fataler, die Sünde größtmöglich<br />

ist. Außerdem stieß die Geste Elviras,<br />

ihrer Tochter nur eine entschärfte Version der<br />

Bibel auszuhändigen, auf einige Kritik seitens<br />

der Kirche, da es das Werk als ungeeignet für<br />

Kinder einstufte. Dominik Molls fi lmische Neuinterpretation<br />

des Stoffes bleibt der Vorlage<br />

weitestgehend treu, gestaltet sich aber zum<br />

Ende hin in dem Sinne als entschärft, dass sie<br />

besonders grausame oder anstößige Passagen<br />

nur andeutet und noch einen kleinen Hoffnungsschimmer<br />

für den Protagonisten übrig<br />

lässt – der Huldigung eines anderen Gottes.<br />

„Der Mönch“ spielt vorrangig bei Nacht, wobei<br />

sich hier kreidebleiche Figuren vor einem<br />

nachtblauen Hintergrund tummeln. Der Farbfi<br />

lter ist so stark, dass aus dem Schwarz ein<br />

Dunkelblau wurde. Die Bilder sind ziemlich<br />

scharf, weisen dafür aber auch ein starkes<br />

Rauschen auf. Am Tage legt sich ein milder<br />

Schleier aus weichem Licht über die warmen,<br />

freundlichen Farben.<br />

Räumlichkeit gibt es kaum, nur die Musik<br />

scheint auf die zusätzlichen Lautsprecher gelegt<br />

worden zu sein. Der Film ist insgesamt<br />

eher von ruhiger Natur, jedoch durchstoßen in<br />

besonders dramatischen Szenen kräftige Kompositionen<br />

die andächtige Mauer der Ruhe.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

„Der Mönch“ ist spannendes Arthaus-Kino in der Tradition von<br />

Goethes „Faust“. Durch seine fantasiereichen, kunstvollen Bilder<br />

erlangt es eine hohe, ästhetische Qualität.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Am Tage durchfl utet weiches Licht die Welt des Ambrosius, bei<br />

Nacht dominieren kalte Töne bzw. ein Blaustich das Geschehen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1/2 1,5/2<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Planet Media<br />

Wie weit wird sich Ambrosius (V. Cassel) von<br />

seinem christlich-frommen Weltbild entfernen?<br />

Valerio (Déborah hFrançois) zeigt tdem Mönch hdie<br />

Freuden der Leidenschaft<br />

Wenig Räumlichkeit aber eine gute Dynamik kennzeichnen die<br />

Audioabmischung des christlichen Dramas.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1/3 1,5/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 41


Film<br />

Anspruch<br />

Der Ruf der Wale<br />

Drama/Romanze<br />

OT: Big Miracle L: US,<br />

J: 2012 V: Universal<br />

Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1 R: Ken<br />

Kwapis D: Drew<br />

Barrymore, John<br />

Krasinksi, Kristen Bell<br />

LZ: 106 min FSK: 6 P: 17 Euro W-Cover:<br />

k. A.<br />

VÖ: 21.06.12 × 1 Extras: 4/10<br />

Militär und Ölbaron tüfteln gemeinsam<br />

an einer Lösung des Problems<br />

Das Schicksal zweier Grauwale<br />

erweckte in den späten 80er-<br />

Jahren ganz unerwartet die Aufmerksamkeit<br />

der weltweiten Medien.<br />

Die Meeresriesen waren auf<br />

ihrer Reise durch Alaskas Gewässer<br />

plötzlich unter eine riesige Eisdecke<br />

geraten und eingeschlossen<br />

worden. Ein wenige Meter breites<br />

und allmählich zufrierendes Eisloch<br />

diente ihnen als einzige Möglichkeit<br />

zum Auftauchen und Luftholen<br />

inmitten von kilometerweitem Eis.<br />

Diese wahre Geschichte und die<br />

anschließende kuriose Rettungsaktion<br />

nahm sich Regisseur Ken<br />

Kwapis zur Vorlage für sein Drama<br />

„Der Ruf der Wale“ und gab ihm<br />

mit hervorragenden Darstellern und<br />

etwas Humor und Gefühl einen<br />

stimmigen Rahmen.<br />

Während Kwapis es versteht, aus<br />

der kuriosen Retterallianz von Medien,<br />

Umweltaktivisten, Ölkonzern,<br />

Militär und Sowjetischem Eisbrecher<br />

ein amüsantes Spiel der Gegensätze<br />

zu gestalten, gelingen ihm<br />

die gelegentlichen Versuche, etwas<br />

Ernsthaftigkeit in die Handlung zu<br />

Die beeindruckenden sanften Riesen schweben in Lebensgefahr. Umweltaktivistein<br />

Rachel (D. Barrymore) will alles daran setzen, sie zu retten<br />

bringen, weniger gut. So wirkt beispielsweise<br />

der Nebenhandlungsstrang<br />

rund im die Ureinwohner ein<br />

wenig gezwungen.<br />

Angesichts der schneeweißen Szenerie<br />

wirkt sich der etwas zu starke<br />

Kontrast negativ auf die Bildqualität<br />

aus. Die helle Schneedecke mutiert<br />

zu einem texturlosen Weiß,<br />

dass nicht selten sogar ein wenig<br />

die Sehnerven reizt. Davon abgesehen<br />

gibt es an der Optik des<br />

Films jedoch nicht viel auszusetzen.<br />

Klanglich sorgen jedoch eine kaum<br />

genutzte Räumlichkeit und eine<br />

knapp mittelmäßige Soundqualität<br />

mit vernachlässigten Bässen für<br />

nur wenig Hörvergnügen. Immerhin<br />

kann die ansonsten gute Abmischung<br />

und eine stimmige Synchronisation<br />

überzeugen. NR<br />

Film 6,5/10<br />

Die wahre Geschichte unterhält vor allem durch<br />

ihre humoristischen Momente und die<br />

stimmige Besetzung.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Thirteen Days<br />

Touching Home<br />

Drama/Geschichte<br />

Drama/Sport<br />

OT: Thirteen Days<br />

L: US J: 2000<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS–HD MA 5.1<br />

R: Roger Donaldson<br />

D: Kevin Costner,<br />

Bruce Greenwood,<br />

Steven Culp LZ: 146 min FSK: 12 P: 15 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 03.05.12 × 1 Extras: 7,5/10<br />

Die Bedrohung der atomaren Katastrophe<br />

ist in jeder Szene zu spüren<br />

OT: Touching Home<br />

L: US J: 2008 V: KSM<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: L. Miller, N. Miller<br />

D: Ed Harris, Brad<br />

Dourif, Logan Miller,<br />

Noah Miller, James<br />

Carraway LZ: 112 min FSK: 6 P: 13 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 20.08.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Für den Traum vom Profi-Baseball<br />

fließt mächtig Schweiß<br />

Die titelgebenden 13 Tage beschreiben<br />

einen Zeitraum der<br />

Weltgeschichte im Jahre 1962, in<br />

dem sich der Kalte Krieg zwischen<br />

den USA und der Sowjetunion in<br />

seiner kritischsten Phase befand. Die<br />

Welt steht denkbar knapp vor dem<br />

Ausbruch eines atomaren Konflikts<br />

und höchstwahrscheinlich dem Beginn<br />

des dritten Weltkrieges. John F.<br />

Kennedy (Bruce Greenwood) sieht<br />

sich der schwierigsten Entscheidung<br />

seiner Präsidentschaft gegenüber:<br />

Soll er die geplante Stationierung<br />

russischer Raketen auf Kuba mit<br />

militärischen Mitteln verhindern und<br />

damit die direkte Konfrontation der<br />

beiden Supermächte heraufbeschwören?<br />

Der Film ist ein Volltreffer<br />

und eine klare Empfehlung für<br />

jeden, der ihn noch nicht kennt. Die<br />

Technik passt sich dem Inhalt, also<br />

den 1960er Jahren, mit einem leichten<br />

Grauschleier und sehr dezenten<br />

Farben an, dazu kommt ein deutliches<br />

Korn, das für HD-Genießer<br />

eher hinderlich ist.<br />

TW<br />

Film 8,5/10<br />

Ungemein packende und lebendige<br />

Geschichtsstunde mit Kevin Costner, die einem<br />

unweigerlich Gänsehaut beschert.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Zerplatzte Träume im Land der<br />

unbegrenzten Möglichkeiten, so<br />

könnte man „Touching Home“ auf<br />

den Punkt bringen. Das Bruderpaar<br />

Lane und Clint Winston muss sich<br />

mit dem Gedanken anfreunden,<br />

dass ein hartes, beschwerliches Leben<br />

im Dunstkreis ihres spielsüchtigen<br />

und alkoholkranken Vaters<br />

(Ed Harris) auf sie wartet, und nicht<br />

Ruhm und Ehre in der Major League<br />

Baseball, von der sie seit Kindesbeinen<br />

an träumen. Oder besteht<br />

vielleicht doch noch eine letzte<br />

Chance, sich diesen scheinbar zu<br />

großen Wunsch zu erfüllen?<br />

Logan und Noah Miller, die bei der<br />

Umsetzung ihres eigenen Drehbuchs<br />

auch gleich die Produktion,<br />

die Regie und die Hauptrollen übernahmen,<br />

gelang mit ihrem Debüt<br />

ein sympathischer Independent-<br />

Streifen. Das Ganze wird in ansehnlichen<br />

Bildern präsentiert, mit guter<br />

Schärfe und stimmigem Kontrast –<br />

dazu kommt ein klarer, zweckdienlicher<br />

Sound: Das passt! TW<br />

Film 6,5/10<br />

Wer ein Faible für Baseball und nicht ganz<br />

unproblematische Familiengeschichten hat, der<br />

kann hier durchaus zuschlagen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Universal Pictures Home, Studiocanal, KSM<br />

42


Anspruch<br />

Film<br />

Die Prinzessin von Montpensier<br />

Drama/History<br />

OT: La Princess de<br />

Montpensier<br />

L: FR, D J: 2010<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Bertrand Tavernier<br />

D: Mélanie Thierry,<br />

Lambert Wilson, Gaspard Ulliel LZ: 140 min<br />

FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 21.06.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Maries Ehemann (G. Leprince-<br />

Ringuet, rechts) ist rasent<br />

Seit jeher gehört Maries (M. Thierry) Herz dem verwegenen Herzog Henri de<br />

Guise (G. Ulliel). Dennoch muss sie einen anderen heiraten<br />

Frankreich in der Mitte des 16.<br />

Jahrhunderts. In der frühen Neuzeit<br />

hält man noch nicht viel davon,<br />

Hochzeiten aus Liebe zu begehen.<br />

Auch der Vater der jungen und<br />

wunderschönen Marie de Mézières<br />

(Mélanie Thierry) sieht in der Hochzeit<br />

andere Zwecke und obwohl ihr<br />

Herz seit langem dem Herzog Henri<br />

de Guise (Gaspard Ulliel) gehört,<br />

wird Marie aus vorwiegend geschäftlichen<br />

Gründen dem Fürsten<br />

Philippe de Montpensier (Grégoire<br />

Leprince-Ringuet) versprochen. Marie<br />

fügt sich notgedrungen, entwickelt<br />

sich aber allmählich zu einer<br />

starken, vielverehrten Frau, die nicht<br />

scheut, auch einmal eigene Wege<br />

zu gehen – ganz zum Missfallen<br />

ihres Ehegatten.<br />

Der wunderbar authentisch inszenierte<br />

Kostümfilm zeigt zum einen<br />

die wohl düsterste Episode der<br />

französischen Geschichte mit Krieg,<br />

Mord und Unterdrückung und<br />

schafft es gleichzeitig in ihr die tragische<br />

Liebesgeschichte einer jungen<br />

Adligen zu integrieren. Sowohl<br />

die engagiert agierenden Schauspieler<br />

als auch die ausgefeilte<br />

Dramaturgie hinterlassen einen äußerst<br />

runden und natürlichen Eindruck,<br />

der vor allem Freunde von<br />

Historienfilmen begeistern wird.<br />

Auch optisch zeigt sich der Film<br />

von einer sehr natürlichen Seite.<br />

Warme, klare Farben und ein guter<br />

Kontrast werden nur gelegentlich<br />

von leichten Unschärfen getrübt.<br />

Klanglich hingegen zeigt sich der<br />

Film weniger charmant. Wenn<br />

Schwertklingen blechern aufeinander<br />

scheppern und Hufgetrappel<br />

klingt, als würde es direkt aus der<br />

Konserve stammen, dann wirken<br />

die Soundeffekte gelegentlich unfreiwillig<br />

komisch. Immerhin wurde<br />

beim Soundtrack und bei der Synchronisation<br />

Wert auf einen stimmigen<br />

Klang gelegt.<br />

NR<br />

Film 8/10<br />

Mit viel Feinsinn verbindet der Film eine<br />

tragische Romanze mit den gesellschaftlichen<br />

Dilemmata einer düsteren Epoche.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Mein liebster Alptraum<br />

Titanic<br />

Komödie<br />

Drama<br />

OT: Mon Pire<br />

Cauchemar<br />

L: FR, BE J: 2011<br />

V: Concorde Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Anne Fontaine<br />

D: Isabelle Huppert,<br />

Benoît Poelvoorde LZ: 100 min FSK: 12<br />

P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.06.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Stinkstiefel Patrick (B. Poelvoorde)<br />

in der üblichen Schleimerpose<br />

OT: Titanic L: GB, US,<br />

CA J: 2012 V: Universal<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Jon Jones<br />

D: Peter MacDonald,<br />

Mary Maloney,<br />

Antonio Magro, Perdita<br />

Weeks LZ: 180 min FSK: 12 P: 20 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 18.05.12 × 2 Extras: 7,5/10<br />

Was sagt der Mann? a)Eisberg voraus!<br />

b)Schiff sinkt! c)Waaaaah!<br />

Bilder: Concorde Home, Studiocanal, Universal<br />

Gegensätze ziehen sich an? Die<br />

Vermutung, dass die intellektuelle<br />

Kunsthändlerin Agathe (Isabelle<br />

Huppert) irgendwann aus ihrer elitären<br />

Welt ausbrechen wird, rückt bei<br />

der Vorstellung des plumpen und<br />

mittellosen Grobians Patrick (Benoît<br />

Poelvoorde) in solch weite Ferne,<br />

dass eine Versöhnung der beiden<br />

am Ende völlig ausgeschlossen und<br />

unglaubwürdig erscheint. Dieser Zustand<br />

verflüchtigt sich auch nicht,<br />

obwohl sich die beiden über ihre<br />

Söhne zumindest in einem Punkt<br />

annähern. Daher bleibt es bei der<br />

ein oder anderen sympathischen Situation,<br />

dem nüchtern distanzierten<br />

Flair sowie dem Fehlen eines übermäßigen<br />

Lacherfolges. Um Kunst<br />

handelt es sich bei der visuellen<br />

Präsentation zwar nicht, die gute<br />

Schärfe und die warmen Farbtöne<br />

sorgen allerdings für eine heimelige<br />

HD-Stimmung. Der flache Ton zeigt<br />

keine Ambitionen, das Publikum<br />

zusätzlich zu fesseln. Genrebedingt<br />

ist dies aber zu verkraften. FT<br />

Film 6/10<br />

Kein „Die anonymen Romantiker“. Am ehesten<br />

eignet sich der Vergleich mit der 70er-Jahre-<br />

Serie „Männerwirtschaft“, nur nüchterner.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Der Untergang der Titanic ist<br />

der Inbegriff eines Desaster-<br />

Szenarios, das die Menschen die<br />

letzten 100 Jahre sowohl faszinierte<br />

als auch in blanken Schrecken<br />

versetzte. Seit James Camerons<br />

Kassenschlager von 1997 gibt es<br />

außerdem auch noch eine weitere<br />

Komponente, die sich im kulturellen<br />

Kollektivgedächtnis eingebürgert<br />

hat: die Romantik. Seit der „Königder-Welt-Nummer“<br />

verursacht das<br />

Schiffsunglück eine wohlig schöne<br />

Traurigkeit. ITVs hochwertig produzierter<br />

TV-Zweiteiler greift dieses<br />

Gefühl noch einmal auf, ohne sich<br />

dabei schwerpunktmäßig auf nur ein<br />

Paar zu konzentrieren. Hier stehen<br />

mehrere Charaktere im Mittelpunkt,<br />

aus deren Perspektive der Überlebenskampf<br />

geschildert und das<br />

Unglück dramatisiert wird. Dank der<br />

perfekten Ausstattung entsteht eine<br />

angenehm dichte Atmosphäre. Und<br />

das bei einer Technik, die alle Anforderungen<br />

an solch ein TV-Projekt<br />

erfüllt, inklusive Bonus-Doku. FT<br />

Film 6/10<br />

Das Konzept, das Drama einmal aus Sicht der<br />

Oberklasse, einmal aus Sicht der Unterschicht<br />

zu zeigen, geht ausgesprochen gut auf.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 43


Film<br />

Science-Fiction<br />

2012 ist wirklich das Jahr der Jubiläen! Nicht nur James Bond und die großen Studios der Filmwelt feiern runde Geburtstage,<br />

auch eine der absoluten Institutionen im Bereich der Science-Fiction-Serien ist mit dabei. „Star Trek – <strong>The</strong><br />

Next Generation“ wird ein Vierteljahrhundert: Wir gratulieren!<br />

Bilder: Paramount Home<br />

44


Science-Fiction<br />

Film<br />

Episodenguide<br />

Auf diese 26 Episoden können Sie sich<br />

in der Box von Jahr eins freuen! Besonders<br />

gelungene, kuriose oder für den weiteren Verlauf<br />

der Serie entscheidende Folgen haben wir mit<br />

einem kurzen Kommentar versehen.<br />

Disc 1:<br />

• Der Mächtige/Mission Farpoint (Der Pilotfi lm,<br />

mit dem alles begann. Zwar noch etwas zahm<br />

und behäbig, aber dennoch kultig ohne Ende!)<br />

• Gedankengift<br />

• Der Ehrenkodex<br />

Auge in Auge mit einem der schlitzohrigsten Gegenspieler, den die TV-Science-Fiction jemals hervorgebracht<br />

hat: Captain Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) trifft auf den mächtigen „Q“ (John de Lancie)<br />

Disc 2:<br />

• Der Wächter (Der Erstkontakt mit den Ferengi!)<br />

• Der Reisende (Eric Menyuks erster Auftritt als<br />

mysteriöser Reisender, der für Wil Wheaton alias<br />

Fähnrich Wesley Crusher ganz eigene Pläne hat.)<br />

• Die geheimnisvolle Kraft<br />

• Das Gesetz der Edo<br />

• Die Schlacht um Maxia (Als die Ferengi erneut<br />

auf den Plan treten, wird ein dunkler Teil von<br />

Picards Vergangenheit enthüllt.)<br />

Disc 3:<br />

• Rikers Versuchung (Nicht der beste, aber<br />

sicher einer der skurrilsten Auftritte von John<br />

„Q“ de Lancie.)<br />

• Die Frau seiner Träume<br />

• Der große Abschied (Das Holodeck rückt zum<br />

ersten Mal so richtig in den Mittelpunkt, als die<br />

Gangster einer Kriminalgeschichte plötzlich<br />

scharf schießen.)<br />

• Das Duplikat (Lore, Datas diabolischer Zwilling,<br />

wird zur ernsthaften Bedrohung für das Schiff.)<br />

• Planet Angel One<br />

Auch die Spezialeffekte profitieren von der Generalüberholung in HD und wirken nun zumindest etwas<br />

zeitgemäßer. Der nostalgische Charme der Serie geht darüber aber glücklicherweise nie verloren<br />

Das hätte sich „Star Trek“-Schöpfer Gene<br />

Roddenberry bestimmt auch nicht träumen<br />

lassen, dass aus seinem Lieblingsprojekt einmal<br />

solch ein weltweites Phänomen werden würde.<br />

Die eher bescheidenen und holprigen Anfänge<br />

mit „Raumschiff Enterprise“ in den Jahren 1966<br />

bis 1969 sind heute unbestritten Kult, bedeuteten<br />

wegen zunächst schwacher Quoten aber<br />

auch beinahe schon das Aus für ein ganzes<br />

Universum an Ideen und Figuren, das aus dieser<br />

Keimzelle der ersten Serie später noch entstehen<br />

sollte. Nur der außergewöhnlichen Begeisterung<br />

der Fans, die Captain Kirk und Co. mittels konzertierter<br />

Briefaktionen an den produzierenden Sender<br />

NBC mehrfach vor dem Ende bewahrten, ist<br />

es zu verdanken, dass es überhaupt weiterging<br />

mit der Marke. Durch die permanente Wiederholung<br />

der Episoden des Originals in den 1970er<br />

Jahren konnte „Star Trek“ dann allmählich den<br />

Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad erlangen, der<br />

nötig ist, um zu einem Franchise aufzusteigen,<br />

das mittlerweile fünf komplette Fernsehserien,<br />

einen Zeichentrickableger, elf erfolgreiche Kinofilme<br />

und eine schier unüberschaubare Vielfalt<br />

an Büchern, Comics, Computer- und Brettspielen<br />

sowie weiteres Merchandising jeglicher Couleur<br />

hervorgebracht hat.<br />

Die nächste Generation<br />

War der erste Versuch einer Neuaufl age im TV<br />

Mitte der 1970er Jahre noch gescheitert (das als<br />

„Phase 2“ betitelte Projekt lassen Fans übrigens<br />

gerade im Netz als tolle Webisodes auferstehen),<br />

schien die Zeit 1987 endlich reif, eine neue Crew<br />

in einem brandneuen Schiff in noch fantastischere<br />

Abenteuer in den Weiten des Alls starten<br />

zu lassen. Unter dem Kommando von Captain<br />

Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) brach die Besatzung<br />

der nigelnagelneuen „Enterprise-D“ am<br />

28. September 1987 im Pilotfi lm „Encounter At<br />

Farpoint“ (in Deutschland bei der Erstausstrahlung<br />

im ZDF aufgesplittet in die Pilotepisoden<br />

Disc 4:<br />

• 11001001<br />

• Die Entscheidung des Admirals<br />

• Die Sorge der Aldeaner<br />

• Ein Planet wehrt sich<br />

• Prüfungen (Wesley stellt sich der jährlichen Aufnahmeprüfung<br />

an der Sternenfl otten-Akademie –<br />

schon wieder eine Wil-Wheaton-Folge, trotzdem<br />

wahnsinnig gut!)<br />

Disc 5:<br />

• Worfs Brüder (Worfs tragische Familiengeschichte<br />

wird beleuchtet.)<br />

• Die Waffenhändler<br />

• Die Seuche<br />

• Die schwarze Seele (Eine der schwächsten<br />

Episoden überhaupt, in der die mit ihrer Rolle<br />

unzufriedene Denise Crosby als Tasha Yar auf<br />

eigenen Wunsch ihren Serientod von den Machern<br />

spendiert bekam.)<br />

• Begegnung mit der Vergangenheit (Einer der<br />

ersten Zeitreise-Plots – immer ein großer, wenn<br />

auch gänzlich unlogischer Spaß!)<br />

Disc 6:<br />

• Die Verschwörung<br />

• Die neutrale Zone (Im Finale von Jahr eins<br />

schwelt der Konfl ikt mit den Romulanern, die in<br />

Zukunft zu den zwielichtigsten Völkern der Serie<br />

werden sollten, immer heftiger.)<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 45


Film<br />

Science-Fiction<br />

„Der Mächtige“ und „Mission Farpoint“) auf, um<br />

wieder mutig dorthin vorzudringen „wo noch nie<br />

ein Mensch zuvor gewesen ist“. Über insgesamt<br />

sieben Staffeln und 178 Episoden wurde die ca.<br />

80 Jahre nach der Handlung des Originals angesiedelte<br />

Serie zu einer einzigen Erfolgsgeschichte,<br />

auch weil die Macher und Drehbuchautoren<br />

das Kunststück schafften, sich von Jahr zu Jahr<br />

entscheidend weiterzuentwickeln. In kürzester<br />

Das Bonusmaterial<br />

Diese sehenswerten Extras erwarten Sie auf<br />

den sechs <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s der ersten Jahresstaffel:<br />

Disc 1:<br />

• Unter Spannung! „<strong>The</strong> Next Generation“ erreicht<br />

neue Höhen!<br />

• Das „Star Trek: <strong>The</strong> Next Generation“-Archiv:<br />

Der Anfang<br />

Disc 2–5:<br />

• Episodic Promos (Originalvorschauen für jede<br />

Episode aus den 1980er Jahren – einfach kultig!)<br />

Disc 6:<br />

• Sardate Revisited: Der Ursprung von Star Trek:<br />

<strong>The</strong> Next Generation in HD<br />

(Teil 1: Beginn; Teil 2: Start;<br />

Teil 3: Die fortwährende Mission)<br />

• Logbucheinträge<br />

(Der Anfang; Ausgewählte Analysen der Crew;<br />

Die Erschaff ung einer Legende; Unvergessliche<br />

Missionen)<br />

• Gag-Reel<br />

Zeit gewannen all die vielen Charaktere solch ein<br />

genaues und schlüssiges Profi l, dass sie einem<br />

regelrecht ans Herz wuchsen.<br />

Ein eigenes Profil<br />

Die anfangs noch stark am Konzept des Originals<br />

ausgerichteten Storys (jede Woche eine neue<br />

außerirdische Begegnung, die innerhalb der dreiviertel<br />

Stunde Sendezeit abgehakt werden musste)<br />

wurden schrittweise erweitert durch größere<br />

Handlungsbögen und Motive, die sich über mehrere<br />

Folgen oder sogar gesamte Staffeln erstreckten.<br />

So wurde beispielsweise die raue und kriegerische<br />

und bei den Fans schon immer beliebte<br />

Welt der Klingonen ausführlich erforscht, nicht<br />

zuletzt durch den genialen Einfall der Macher,<br />

mit der Figur des Worf (Michael Dorn) einen Vertreter<br />

dieses ehemaligen Erzfeindes der Föderation<br />

der Planeten auf dem Flaggschiff der Sternenfl<br />

otte als Brückenoffi zier zu installieren. Mächtige<br />

neue Gegner wie die Borg wurden erzähltechnisch<br />

geschickt zur ständigen Bedrohung und<br />

zu regelmäßig wiederkehrenden Antagonisten<br />

eines Formats aufgebaut, das sich von seinem<br />

berühmten Vorbild schon bald völlig emanzipiert<br />

hatte. Mit wiederkehrenden Gaststars, wie dem<br />

beinahe allmächtigen „Q“ (John de Lancie) oder<br />

der geheimnisvollen Guinan (Whoopi Goldberg),<br />

die weit mehr als nur eine weise Barkeeperin ist,<br />

wurde der reguläre Cast ideal ergänzt und das<br />

Gefühl, in dieser eigentlich so fremden Parallelwelt<br />

ganz zu Hause zu sein, wurde mit jeder<br />

neuen Folge stärker und stärker.<br />

Figuren, die Geschichte schrieben<br />

Entscheidenden Anteil an der großen Beliebtheit<br />

der Serie haben ganz sicher die fantastische<br />

Figurenkonstellation und der großartige<br />

Cast, der die Rollen von Anfang an mit Leben<br />

erfüllte. Ganz vorn in der Beliebtheit der Fans<br />

steht bis heute neben dem ebenso autoritären<br />

wie väterlich-freundschaftlichen Captain oder<br />

dem charmant-souveränen ersten Offi zier William<br />

T. Riker (Jonathan Frakes) natürlich der<br />

Androide Data (Brent Spiner). Auch wenn das<br />

Konzept des menschenähnlichen Roboters einer<br />

der Archetypen der Science-Fiction ist: Das<br />

Wagnis, solch eine emotional äußerst schwierige<br />

Figur in einer Mainstream-TV-Produktion auf ein<br />

altersmäßig breit gefächertes Familienpublikum<br />

loszulassen, sollte man nicht unterschätzen. Das<br />

Risiko lohnte sich jedenfalls vollkommen, denn<br />

Datas unverwüstliche Suche nach der Menschlichkeit<br />

in ihm selbst (mit der er seinen Kollegen<br />

nicht selten eine Lehrstunde darin erteilt, was es<br />

tatsächlich heißt, ein Mensch zu sein), sein zum<br />

Schreien komisches Unverständnis gegenüber<br />

jeglicher Art von Humor und sein unschätzbarer<br />

Wert als physisch und psychisch herausragender<br />

Bestandteil der Besatzung machten ihn in Windeseile<br />

zu einem der prägenden Gesichter der<br />

„Next Generation“.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kollektion<br />

Pünktlich zum silbernen Jubiläum der Serie beginnt<br />

Warner in diesem Sommer mit der Veröffentlichung<br />

aller sieben Staffeln auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

Season eins ist mit allen 25 Episoden (26, wenn<br />

man den Pilotfi lm als Doppelfolge zählt) ab<br />

dem 26. Juli überall erhältlich. Kurze Zeit später<br />

wird dann ab 20. August beim Online-Retailer<br />

Amazon auch die exklusive Collector‘s Edition im<br />

Steelbook verfügbar sein.<br />

Schaut man sich die aktuell wieder einmal im<br />

Free-TV laufenden Episoden an, dann kann man<br />

kaum glauben, dass aus diesem ausgeblichenen<br />

Einheitsbrei (die Filmaufnahmen wurden damals<br />

unter erheblichem Qualitätsverlust auf Video ko-<br />

Bilder: Paramount Home<br />

46


Science-Fiction<br />

Film<br />

Das weckt Erinnerungen, nicht wahr? Die Brücke der Enterprise-D ist das Epizentrum der Serie und<br />

scheint einem nach ein paar Episoden bald so vertraut wie das eigene Wohnzimmer<br />

Collector’s Edition<br />

Kurz nach dem regulären Release erscheint am 20. August die exklusiv<br />

bei Amazon erhältliche Collector‘s Edition der 1. Staffel im Steelbook,<br />

die einen ca. 5 Zentimeter großen Kommunikator-Pin als Gimmick<br />

beinhalten wird. Alle weiteren Staffeln werden in dieser Sammlerauflage<br />

je einen weiteren Pin bieten, für die man als stolzer Besitzer aller<br />

sieben Jahresstaffeln dann eine passende Sammlerbox bekommt.<br />

Mit Gaststars wie Whoopi Goldberg stieß die<br />

Serie in neue Beliebtheitsdimensionen vor<br />

piert und erst dann zusammengeschnitten) auch<br />

nur annähernd HD-Qualität generiert werden<br />

konnte. Genaugenommen war das auch nicht<br />

möglich, handelt es sich hier doch um einen<br />

kompletten Neuschnitt jeder einzelnen Folge, für<br />

den das Original-Filmmaterial verwendet wurde,<br />

das seit 25 Jahren in lichtgeschützter und trockener<br />

Umgebung unterirdisch gelagert wurde.<br />

Diese ursprünglichen Negative wurden gereinigt<br />

und stabilisiert, die Farben korrigiert – das Ergebnis<br />

ist bestes hochaufl ösendes Bildmaterial, das<br />

die Farben, die Effekte und die Details in einer<br />

nicht für möglich gehaltenen Qualität erstrahlen<br />

lässt (vgl. Sie dazu auch das Interview mit<br />

Craig Weiss, dem Kreativdirektor bei CBS Digital,<br />

in Ausgabe 2/2012 auf Seite 68).<br />

Die Extras der BD<br />

Das aus sechs Discs bestehende Set kommt<br />

mit jeder Menge exklusivem Bonusmaterial,<br />

das unter anderem Einblicke in das originale<br />

Archivmaterial gibt und amüsante missglückte<br />

Szenen von den Dreharbeiten ans Tageslicht<br />

bringt. Der Prozess, wie die Experten die kompletten<br />

Folgen aufwendig restaurierten, wird in<br />

interessanten Featurettes anschaulich gemacht.<br />

Interviews und Behind-the-Scenes-Beiträge dürfen<br />

natürlich nicht fehlen – außerdem berichten<br />

Mike und Denise Okuda, die seit Jahren in den<br />

unterschiedlichsten Bereichen bei den verschiedensten<br />

„Star Trek“-Inkarnationen tätig sind und<br />

das Projekt von Anfang an begleitet haben, von<br />

ihren Erfahrungen und den Stunden über Stunden<br />

an Arbeit, die in der schicken Neuedition in<br />

HD stecken.<br />

Kaufen oder nicht?<br />

Objektiv betrachtet hat die Auftaktstaffel noch mit<br />

so mancher Kinderkrankheit zu kämpfen, doch<br />

die Anfänge einer der besten Science-Fiction-<br />

Serien aller Zeiten muss man einfach gesehen<br />

haben. Falls es also tatsächlich jemanden geben<br />

sollte, an dem dieser Meilenstein der Fernsehgeschichte<br />

bisher vorübergegangen ist: Schlagen<br />

Sie zu, Sie werden es nicht bereuen! Wissen sollte<br />

man einfach, dass auf jede tolle Folge (die vor<br />

allem inhaltlich auch nach heutigen Standards oft<br />

noch mühelos bestehen kann) mindestens eine<br />

durchschnittliche bzw. schlechte kommt, die man<br />

sich eher aus nostalgischen Gründen beziehungsweise<br />

wegen der Chronologie der Ereignisse anschaut.<br />

Die High-Defi nition-Generalüberholung<br />

gibt einem so oder so den allerbesten Grund,<br />

sich die bekannten Geschichten in bildtechnisch<br />

nie dagewesener Qualität (noch einmal) zu Gemüte<br />

zu führen, und die umfangreichen Bonusfeatures<br />

sorgen auch nach dem Ende der Staffel<br />

noch für viel Spaß und Unterhaltung. Alles in<br />

allem also ein wirklich gelungenes Paket für alle<br />

Serienliebhaber, Science-Fiction-Freunde, leidenschaftliche<br />

Trekker und die, die es noch werden<br />

wollen. Bleibt uns nur zu sagen: Happy Birthday,<br />

„Star Trek – <strong>The</strong> Next Generation“!<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

S<br />

Vor allem der Detailgrad und die Strahlkraft der<br />

Farben profitiert von der HD-Neubearbeitung<br />

Science-Fiction-Serie<br />

OT: Star Trek: TNG – Season 1 L: US J: 1987 V: Paramount<br />

Home B: MPEG-4, 1.33 : 1 T: DD 2.0, DTS-HD MA 7.1 (engl.)<br />

R: Corey Allen, Paul Lynch u. a. D: P. Stewart, J. Frakes, B.<br />

Spiner LZ: 26 × 45 min, FSK: 12 P: 70 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 26.07.12 × 6 Extras: 8/10<br />

Vergleicht man die Qualität der Neuaufl age mit der gewohnten<br />

TV-Ausstrahlung des Videomaterials, bleibt einem tatsächlich die<br />

Luft weg, was die Experten von CBS Digital hier geleistet haben.<br />

Vergleicht man allerdings die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s mit dem aktuellen<br />

HD-Standard, fällt ein sehr deutliches Rauschverhalten besonders<br />

in den zahlreichen Szenen auf der Brücke oder bei großen, hell<br />

erleuchteten Flächen negativ auf. Der ganz große Wurf ist es also in<br />

dieser ersten Staff el noch nicht geworden – für die nächsten Boxen<br />

besteht da durchaus noch etwas Spielraum nach oben.<br />

Film 7,5/10<br />

Trotz einiger Ausfälle zeigt schon die erste Staff el das riesige<br />

Potenzial, das in diesem Serienkonzept schlummerte. Die<br />

HD-Auff rischung tut ihr Übriges, sodass man gerne mit abhebt!<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 5/10<br />

Die Erwartungen waren groß und wurden größtenteils erfüllt –<br />

wenn da nicht dieses verfl ixte und störende Rauschen wäre!<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />

Leider muss man auf die tolle Surround-Version auf Deutsch<br />

verzichten – also ruhig mal ein Ohr beim Original riskieren!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

1,5/3 1/3 1,5/2 1/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 47


Film<br />

Komödie<br />

Das gibt Ärger<br />

Romantik/Komödie<br />

Der Womanizer nervt sie so lange, bis sie<br />

miteinander ausgehen, und plötzlich ist sie<br />

sich nicht mehr sicher, was sie überhaupt will.<br />

Film ist kurzweilig, witzig, aber insgesamt doch<br />

um einiges seelenloser als die ähnlich gelagerte<br />

Genrekonkurrenz à la „<strong>Knight</strong> And Day“.<br />

OT: This Means War L: US J: 2012 V: 20th Century Fox<br />

Home B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />

R: McG D: Reese Witherspoon, Chris Pine, Tom Hardy<br />

LZ: 99 min/104 min FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 06.07.12 × 1 Extras: 5/10<br />

Das Wort „Ärger“ im Titel ist eine Untertreibung,<br />

die selbst Lügenbaron Münchhausen<br />

die Schamesröte ins Gesicht treiben<br />

würde. Es stimmt zwar, dass eine komplexe<br />

Dreiecksbeziehung meistens ärgerlich endet –<br />

was Regisseur McG („Terminator: Die<br />

Erlösung“) hier inszeniert, ist aber eindeutig<br />

Krieg. Zunächst sind alle drei Hauptcharaktere<br />

unglücklich. Obwohl die Produkttesterin Lauren<br />

(Reese Witherspoon) beruflich große Erfolge<br />

feiern kann, ist ihr Liebesleben so lahm wie<br />

eine Schnecke. Aber wozu gibt’s Freunde, die<br />

auch vor lächerlichen Dating-Portal-Einträgen<br />

nicht zurückschrecken? Prompt meldet sich<br />

daraufhin ein potenzieller Anwärter für eine<br />

Partnerschaft: Tuck (Tom Hardy) ist gut aussehend,<br />

sozial, sportlich, intelligent – ein echter<br />

Reisebegleiter von Format. Es läuft also alles<br />

bestens, zumindest so lange, bis der smarte<br />

Frank Foster (Chris Pine) Laurens Weg kreuzt.<br />

Eine Ménage-à-trois mit ordentlich Action und Dynamit in<br />

der Hinterhand: „Das gibt Ärger“ haut auf den Putz!<br />

Zwei Typen, eine Lady<br />

So weit, so gut. So weit, so normal. Dummerweise<br />

sind Frank und Tuck befreundet, weil sie<br />

schon seit Jahren im gleichen Büro arbeiten.<br />

Ihr Arbeitgeber: die CIA. Weil sie nun beide<br />

dieselbe Frau daten und gewissermaßen ihr<br />

persönliches Glück vom Erfolg ihrer privaten<br />

„Mission“ abhängt, nutzen sie das gesamte Arsenal<br />

ihrer Agentenfähigkeiten, Überwachungsmethoden<br />

und Waffen, um das Herz ihrer<br />

Traumfrau sprichwörtlich im Sturm zu erobern.<br />

Regisseur McG, der die romantische Komödie<br />

offensichtlich im Stile von „Mr. & Mrs. Smith“<br />

oder auch „True Lies“ inszenieren wollte, baut<br />

hierbei hauptsächlich auf handfeste Action<br />

samt hohem Gag-Faktor. Die zweite Zutat sind<br />

glaubhafte, gefrustete Charaktere, die nach<br />

dem ultimativen Glück suchen und es scheinbar<br />

auch bekommen. Ein Doppeldate mit zwei<br />

Superagenten – diese romantische Vorstellung<br />

lässt vermutlich jede Frau jubeln. Und trotzdem<br />

bleiben die männlichen Rollen weitestgehend<br />

am Boden, sodass sich auch der eine<br />

oder andere Zuschauer mit einem von beiden<br />

identifi zieren kann. Wie schon bei McGs Kinoerstling<br />

„Terminator: Die Erlösung“ fehlt aber<br />

auch diesem Film eine Seele, was an der Abwesenheit<br />

jeglichen Gefühls festzumachen ist.<br />

Eine gewisse Sympathie macht sich zwar breit,<br />

letzten Endes bleibt aber auch der Zuschauer<br />

völlig unentschlossen, welche Pärchen-Konstellation<br />

ihm am besten gefällt. Mehr noch: Es ist<br />

einem völlig egal, wie die Sache endet. Schade<br />

eigentlich, denn mit einer besser ausgebauten<br />

Freundschaft zwischen den sich streitenden<br />

Agenten würden die Auseinandersetzungen<br />

wesentlich brenzliger rüberkommen. Ebenso<br />

erscheinen Til Schweigers Auftritte als brandgefährlicher<br />

Gangster wie ein nettes Handlungsvehikel<br />

am Rande. Eine Bedrohung von<br />

außen muss natürlich sein, ansonsten könnten<br />

die beiden Helden ja nicht vor den Augen ihrer<br />

Angebeteten wetteifern und zeigen, was sie so<br />

alles draufhaben. Lange Rede, kurzer Sinn: Der<br />

Ein Frauenfilm?<br />

Von der Technik her tendiert „Das gibt Ärger“<br />

verstärkt zu einem „weiblichen“ Look mit weichem<br />

Kontrast, ohne harte Kanten sowie mit<br />

übersättigten Farben. Ein leichtes Rauschen<br />

fügt wiederum etwas mehr Härte hinzu bzw.<br />

wirkt dem sanften Ton entgegen. Die Schärfe<br />

wird von dieser Art von Konturlosigkeit und<br />

Körnigkeit nur geringfügig beeinfl usst, weshalb<br />

das Bild insgesamt knapp über der Norm<br />

schwebt. Schon die einleitende Melodie verrät,<br />

dass es sich um eine offensive 5.1-Abmischung<br />

handelt. Im Zusammenspiel mit den<br />

Soundeffekten, einer ansprechenden Dynamik,<br />

dem ausgereizten Soundspektrum und der<br />

perfekten Dialogverständlichkeit ergibt sich ein<br />

Hörgenuss der gehobenen Art. Im Menü haben<br />

Sie übrigens die Wahl zwischen der normalen<br />

Kinofassung und der erweiterten Version. In der<br />

Bonusabteilung warten alternative Enden, ein<br />

alternativer Anfang, entfallene Szenen, ein Gag-<br />

Reel und eine Szene zum Junggesellinnenabschied<br />

von Laurens Freundin Trish auf Sie.<br />

Der Audiokommentar ist praktischerweise in<br />

beiden Filmversionen anwählbar.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 6/10<br />

Das gibt keinen Ärger für die Käufer dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, denn der<br />

Kampf zwischen den zwei Topagenten ist kurzweilig und durch -<br />

aus spaßig.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Visuelle Hauptmerkmale sind die übersättigten Farben, der weiche<br />

Kontrast und das leichte Bildrauschen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Das Soundbild ist ganz klar auf Action ausgerichtet, kratzt allerdings nicht<br />

an den großen Soundhighlights des Genres. Muss es aber auch nicht.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

48


Komödie<br />

Film<br />

Bilder: Warner Home<br />

Police Academy 1 & 2<br />

Komödie<br />

OT: Police Academy<br />

L: US J: 1984/1985<br />

V: Warner Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 1.0<br />

R: Hugh Wilson, Jerry<br />

Paris D: Steve<br />

Guttenberg, Kim<br />

Cattrall, Bibba Smith LZ: 96/87 min FSK: 16<br />

P: 21 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 22.06.12 × 1 Extras: 6/10<br />

Hmmm, lecker Deo! Zed ist einer<br />

der neuen Charaktere in Teil 2<br />

Was für eine schräge Truppe! Und da sieht man es mal wieder – solange die<br />

Gemeinschaft zusammenhält, wird jede Schwierigkeit gemeistert<br />

Wer kennt sie nicht, die bunt<br />

gemischte Kadettentruppe,<br />

die sich für keinen schlüpfrigen<br />

Scherz zu schade ist?<br />

Wenn Mahoney (Steve Guttenberg),<br />

Tackleberry (Dravid Graf),<br />

Hightower (Bubba Smith) und Co.<br />

gegen die Marotten des Stinkstiefels<br />

Lieutenant Harris (G. W. Bailey)<br />

ziehen, bleibt kein Auge trocken.<br />

Während Jones (Michael Winslow)<br />

die Geräusche eines festgetretenen<br />

Hundehaufens imitiert, zeigt sich<br />

der Rest der Truppe von der gut bestückten<br />

Drill-Inspektorin Callahan<br />

(Leslie Easterbook) beeindruckt.<br />

Und das ganze Chaos nur, weil die<br />

Regierung nun einfach jeden an<br />

die Polizeiakademie lässt. Durch<br />

seinen immensen Erfolg brachte es<br />

der Kultfilm auf sage und schreibe<br />

sechs weitere Kinofortsetzungen<br />

sowie eine Zeichentrick- und eine<br />

Realserie fürs Fernsehen. Teil 2 der<br />

Kinoreihe finden Sie ebenfalls auf<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, sodass Sie den ersten<br />

echten Fall der Kadetten in strahlendem<br />

High Definition miterleben<br />

können. Mit dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bekommen<br />

Sie also noch die volle Ladung<br />

der charmanten und oftmals<br />

spitzbübigen Komödien ab – eine<br />

echte Lachkur für (fast) die ganze<br />

Familie. Über die Schärfe und den<br />

Schwarzwert lässt sich nicht meckern.<br />

Das Bildrauschen glänzt mit<br />

seiner angenehm unaufdringlichen<br />

Art. Farblich könnte das Ganze noch<br />

kräftiger sein und auch der Kontrast<br />

zeigt sich insgesamt eher zurückhaltend.<br />

Von der Audioseite her hat<br />

sich nicht viel getan. Der deutsche<br />

Mono-Track ist kaum für Heimkinos<br />

ausgelegt. Als Bonus gibt es auf<br />

jeder Scheibe je einen Filmbeitrag<br />

zu den Dreharbeiten. Auf der ersten<br />

Disc ist außerdem noch ein Audiokommentar<br />

enthalten.<br />

FT<br />

Film 8/10<br />

Zwei der besten Komödienklassiker der 1980er<br />

Jahre. So viele talentierte Komödianten auf<br />

einen Haufen bedeuten ultimativen Spaß.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 5/10 Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 49


Film<br />

Komödie<br />

Human Traffic<br />

Tragikomödie<br />

OT: Human Traffi c<br />

L: GB J: 1999<br />

V: S u n fi l m B: MPEG–4,<br />

1.85:1 T: DTS–HD MA<br />

7.1 R: Justin Kerrigan<br />

D: John Simm, Loraine<br />

Pilkington, Shaun<br />

Parkes, Carl Cox<br />

LZ: 99 min FSK: 18 P: 10 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 09.08.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Alter! Danny Dyer spielt den sympathischen<br />

Dealer von nebenan<br />

Nur die Briten sind verrückt<br />

genug, um einen Rave filmisch<br />

korrekt darstellen zu können.<br />

Neben „Trainspotting“ und<br />

der legendären Rave-Folge der<br />

Serie „Spaced“ schaffte es bislang<br />

nur „Human Traffic“, der<br />

Party-Szene der 1990er gerecht<br />

zu werden. Dreh- und Angelpunkt<br />

sind hauptsächlich drei Charaktere:<br />

Der sexuell paranoide Jip<br />

(John Simm), seine coole „Schwester“<br />

Lulu (Lorraine Pilkington)<br />

und der musikfanatische Koop<br />

(Shaun Parkes). Als Kinder der<br />

Techno-und Hip-Hop-Generation<br />

schwirren sie durchs Cardiffer<br />

Club-Leben, philosophieren über<br />

ihr (Sex-) Leben, ihre unerreichten<br />

Träume und verdrängen ihren<br />

depressiven, bitteren Alltag mit<br />

Rauschmitteln und anderen Dingen.<br />

Der Humor ist unbestreitbar<br />

anarchistisch, rüde und verdammt<br />

ehrlich, was ihn so unglaublich<br />

sympathisch macht. Irrwitzige, kreative<br />

und zum Schreien komische<br />

Einschübe von Gedankengängen<br />

verbildlichen die infantile Innenwelt<br />

Jip und Koop (J. Simm und S. Parkes) sind in Partylaune und wollen von<br />

ihrem Alltag die nächsten 48 Stunden erst einmal nichts mehr wissen<br />

der Jugendlichen, die zwar an der<br />

Schwelle des Erwachsenseins stehen,<br />

sich aber dennoch mit Händen<br />

und Füßen gegen das Joch der<br />

Arbeit und alles, was damit zusammenhängt,<br />

wehren. Das Wochenende<br />

ist heilig, denn dann heißt es<br />

wieder „Clubbing-Time“! Passend<br />

zum musikalischen <strong>The</strong>ma experimentiert<br />

auch der Sound mit allerlei<br />

7. 1-Spielereien, wie etwa das<br />

Schmatzen der Burger-Kundschaft<br />

oder das roboterartige Surren der<br />

mechanischen Bedienung, an der<br />

die Kamera vorbei fährt. Ansonsten<br />

ist der Soundmix bis auf die gute<br />

Dynamik relativ unspektakulär. Das<br />

Bild sieht aus, wie aus den 1990er<br />

Jahren – körnig, überbelichtet, mit<br />

verringerter Farbsättigung und nur<br />

manchmal voller Schärfe. FT<br />

Film 7,5/10<br />

Authentisch, rasant und klasse! Wer<br />

„Trainspotting“ und Co. mag, sollte sich diesen<br />

Kultfi lm unbedingt auch noch reinziehen.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Goon<br />

Kein Film<br />

für Pussys<br />

Drama/Komödie<br />

OT: Goon<br />

L: US, CA J: 2011<br />

V: WVG Medien<br />

B: MPEG–4, 1.78 : 1<br />

T: DTS–HD MA 5.1<br />

R: Michael Dowse<br />

D: Seann William Scott<br />

LZ: 92 min FSK: 16<br />

P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Jeder Mensch hat mindestens eine<br />

Fähigkeit, die ihn zu etwas<br />

besonderem macht. Bei Doug Glatt<br />

(„American Pie“-Star Seann William<br />

Scott) ist es sein Dickkopf, den er<br />

schmerzlos gegen den behelmten<br />

Schädel eines wütenden Hockeyspielers<br />

donnern kann. Dougs stahlharte<br />

Fäuste und nasenbrechende<br />

Kampfgebärden machen ihn zum<br />

lokalen Hockey-Helden, dessen<br />

Karriere auf dem Eis gerade erst<br />

begonnen hat. Doch unter seiner<br />

harten Schale steckt ein mordsmäßig<br />

weiches Herz, dass das Drama<br />

um seine Flamme Eva (Alison Pill)<br />

entfacht. Nach dem grobschlächtigen<br />

Komödienteil ist dies eine mehr<br />

Geständnisse Confessions<br />

Of A Dangerous Mind<br />

Tragikomödie<br />

OT: Confession of a<br />

Dangerous Mind<br />

L: US, DE, CA J: 2002<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG–4, 2.40 : 1<br />

T: DTS–HD MA 5.1<br />

R: George Clooney<br />

D: Sam Rockwell, Drew<br />

Barrymore, Maggie Gyllenhaal LZ: 114 min<br />

FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

In die Fresse? In die Fresse! Goon<br />

begrüßt sein Vorbild<br />

VÖ: 03.05.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Allroundtalent Clooney mischt das<br />

Filmgeschäft in allen Bereichen auf<br />

A<br />

als willkommene Abwechslung. Die ls George Clooney vor mittlerweile<br />

zehn Jahren sein Regie-<br />

mitreißenden Rausch der Sinne,<br />

Kaufmann inszeniert Clooney einen<br />

Eishockeyspiele erfreuen sich guter<br />

Schärfe, auch wenn der Detailgrad<br />

noch im Normalbereich bleibt. Beim<br />

Ton enttäuscht die fehlende Räumlichkeit,<br />

da sich Sportevents ja förmlich<br />

hierfür anbieten. Die Brachialität<br />

der aufeinanderprallenden Spieler<br />

debüt „Confessions Of A Dangerous<br />

Mind“ vorlegte, war die Filmwelt<br />

mehr als gespannt, ob einer<br />

der Top-Schauspieler der Branche<br />

den Schritt hinter die Kamera genauso<br />

souverän gestalten würde,<br />

in dem sich Fakt und Fiktion zunehmend<br />

vermischen. Mittels hörenswertem<br />

Audiokommentar und<br />

einigen guten Extrabeiträgen kann<br />

man anschließend durchaus versuchen,<br />

der wahren Geschichte auf<br />

sticht dennoch positiv hervor. FT wie seine Arbeit im Scheinwerferlicht.<br />

den Grund zu gehen.<br />

TW<br />

Film 7/10<br />

Die auf Tatsachen beruhen-<br />

de Lebensbeichte des notorischen<br />

Film 8/10<br />

Verurteilen Sie „Goon“ nicht zu früh als simple<br />

Wildes und überbordendes Regiedebüt von<br />

Schürzenjägers und angeblichen<br />

Teenie-Komödie. Der Film hat noch ganz<br />

George Clooney, irgendwo zwischen Biografi e,<br />

andere, tiefgründig emotionale Qualitäten. CIA-Agenten Chuck Barris beantwortete<br />

Münchhauseniade und Groteske.<br />

Technik 7,5/10<br />

dann gleich im ersten An-<br />

lauf alle Fragen. Mit Sam Rockwell<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10 als Leading Man und einem vor Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10 Ideen nur so übersprudelnden<br />

Drehbuch des brillanten Charlie<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: WVG Medien, Studiocanal, Sunfilm<br />

50


Komödie<br />

Film<br />

Kein Sex ist auch keine Lösung<br />

Romantikkomödie<br />

OT: Kein Sex ist auch<br />

keine Lösung L: DE<br />

J: 2011 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Torsten Wacker<br />

D: Stephan Luca,<br />

Marleen Lohse,<br />

Corinna Harfouch LZ: 109 min FSK: 12<br />

P: 13 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 28.06.12 × 1 Extras: 4/10<br />

Sogar Collien Fernandes hat einen<br />

kurzen Auftritt in der Komödie<br />

Das Rezept für eine Romantikkomödie<br />

ist recht simpel:<br />

Man nehme einen Macho mit Bindungsangst<br />

und eine Frau, die ihm<br />

gehörig den Kopf verdreht. Das<br />

Ganze würze man mit einer handvoll<br />

witziger Nebencharaktere und<br />

einer Prise Humor. Fertig ist eine<br />

Komödie, die sich trotz starker Konkurrenz<br />

wie „Breaking Dawn“ auf<br />

Platz 6 der Kinocharts behaupten<br />

konnte. „Kein Sex ist auch keine<br />

Lösung“ ist eine filmische Adaption<br />

des gleichnamigen Bestseller-<br />

Romans von Mia Morgowski. Der<br />

Streifen handelt von dem Werbekaufmann<br />

Tom (Stephan Luca),<br />

der eine ganz einfache Regel beherzigt:<br />

Niemals öfter als drei Mal<br />

mit ein und derselben Frau ins Bett<br />

zu gehen! Als jedoch seine neue<br />

Kollegin Elisa (Marleen Lohse) in<br />

sein Leben tritt, wird der Spieß<br />

umgedreht. Kurzerhand verliebt er<br />

sich in den hübschen Rotschopf<br />

und würde alles tun, um ihr Herz<br />

zu erobern. Aber auch Toms beste<br />

Freunde haben mit Problemen<br />

in der Liebe zu kämpfen. Seine<br />

Was macht denn die Frau immer noch in meinem Bett? Ehe sie auf komische<br />

Gedanken kommt, sollte ich sie schleunigst aus meiner Wohnung jagen<br />

Mitbewohnerin Paule, die auf St.<br />

Pauli steht, verknallt sich in einen<br />

Spießer und verwandelt sich<br />

plötzlich vom Nerd in eine echte<br />

Lady. Kumpel Luke entwickelt leidenschaftliche<br />

Gefühle für Toms<br />

junggebliebene Mutter und Freund<br />

Vince glaubt, dass seine Frau fremd<br />

geht. Wie schon in der Vorlage<br />

sind die Charaktere der Protagonisten<br />

sehr klischeehaft angelegt<br />

und dieses „Schubladen“-Gehabe<br />

kann leider auch nicht durch den<br />

Cast wettgemacht werden. Visuell<br />

überzeugt der Streifen durch eine<br />

gute Bildqualität. Nur in wenigen<br />

Sequenzen fängt die Schärfe an<br />

zu schwächeln. Enttäuschend hingegen<br />

ist die Sprachausgabe über<br />

den Center-Lautsprecher, die sehr<br />

blechern ist.<br />

LF<br />

Film 5/10<br />

In Torsten Wackers Komödie hat sein<br />

Protagonist Tom mit allerlei Irrungen und<br />

Wirrungen in Sachen Liebe zu kämpfen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Die Tuschs<br />

Komödie<br />

Mit Karacho<br />

nach Monaco!<br />

OT: Les Tuche L: FR<br />

J: 2011 V: S u n fi l m<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1<br />

R: Oliver Baroux<br />

D: Jean-Paul Rouve,<br />

Isabelle Nanty, Théo<br />

Fernandez LZ: 94 min<br />

FSK: 0 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />

Die große Sause<br />

Komödie<br />

OT: La Grande<br />

Vadrouille L: FR, GB<br />

J: 1966 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Gérard Oury<br />

D: Louis de Funès,<br />

Bourvil, Terry-Thomas<br />

LZ: 124 min FSK: 6 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 05.07.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Kein Geld und trotzdem glücklich!<br />

Doch ein Gewinn ändert alles...<br />

VÖ: 05.07.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Man kann das Lachen förmlich hören:<br />

De Funès in seinem Element<br />

Bilder: Studiocanal, Sunfilm<br />

Die Flodders auf Französisch<br />

– das ist die Familie Tusch!<br />

Von ihren Nachbarn werden sie<br />

als gesellschaftsunfähig gehalten.<br />

Selbst Sohnemann Donald (Théo<br />

Fernandez) ist der Meinung, dass<br />

seine Verwandtschaft Aliens sind,<br />

die auf einem fremden Planeten<br />

wohnen. Alles ändert sich, als Mutter<br />

Cathy (Isabelle Nanty) 100 Millionen<br />

Euro im Lotto gewinnt und die<br />

gesamte Sippschaft nach Monaco<br />

aufbricht, um dort ein neues Leben<br />

zu beginnen. Doch trotz Millionengewinn<br />

lassen sich liebgewonnene<br />

Gewohnheiten nicht so einfach ablegen<br />

– daher ist der Ärger mit der<br />

High-Society Monacos vorprogrammiert.<br />

Die Komödie über die proletarische<br />

Familie fängt gut an, wird<br />

jedoch durch unlogische Schnitte<br />

mit der Zeit sehr langatmig. Visuell<br />

wirkt das Bild durch eine starke<br />

Filmkörnung und zu hohem Kontrast<br />

etwas verwaschen und blass.<br />

Der deutsche Sound klingt blechern<br />

und ist teilweise asynchron. LF<br />

Film 5,5/10<br />

Die französische Antwort auf die<br />

niederländische Kultfamilie „Die Flodders“.<br />

Allerdings wirken die Tuschs stark gekünstelt.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 7/10<br />

Entweder man liebt ihn, oder man<br />

hasst ihn: Am Humor der hyperaktiven<br />

Quasselstrippe Louis de<br />

Funès scheiden sich seit jeher die<br />

Geister. In „Die große Sause“ aus<br />

dem Jahre 1966, als sich seine<br />

Karriere gerade auf dem Höhepunkt<br />

befand, gibt er den (gewohnt zappeligen)<br />

Dirigenten Stanislas Lefort, der<br />

sich mit drei notgelandeten Briten<br />

durch das von den Deutschen besetzte<br />

Paris des Zweiten Weltkriegs<br />

schlagen muss. Die Komik entsteht<br />

hier aus den Verständigungsschwierigkeiten<br />

und den kulturellen Unterschieden<br />

zwischen den Charakteren,<br />

die in den Synchronfassungen<br />

von 1975 und 2009 wunderbar<br />

nachempfunden werden können.<br />

Alternativ kann man auch auf das<br />

komplett deutsche Original zurückgreifen<br />

– durch die verschiedenen<br />

Tonspuren hat man die Qual der<br />

Wahl. Schade ist, dass es außer einer<br />

Fotogalerie und den Original-Kinoplakaten<br />

aus den 1970er Jahren<br />

keine interessanten Extras gibt. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Das babylonische Sprachengewirr und die<br />

typische Show von Louis de Funès ergeben eine<br />

hektische Komödie mit einem speziellen Humor.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 51


Film<br />

Komödie<br />

BEST EXOTIC<br />

MARIGOLD<br />

HOTEL<br />

Willkommen im Best Exotic Marigold Hotel, dem vielleicht nicht neuesten,<br />

nicht exklusivsten, aber unter Garantie herzlichsten Hotel von ganz Indien!<br />

Erleben Sie unvergessliche Momente bei uns, lernen Sie neue Leute kennen,<br />

neue Horizonte – die Zeit wird Ihnen garantiert wie im Fluge vergehen!<br />

Tragikomödie<br />

OT: <strong>The</strong> Best Exotic Marigold Hotel L: GB J: 2011 V: 20th<br />

Century Fox Home B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.) R: John Madden D: J. Dench, B. Nighy,<br />

T. Wilkinson LZ: 124 min FSK: 0 P: 17 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 13.07.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Ab und zu gibt es sie noch: die reinrassigen<br />

Überraschungshits auf der großen Leinwand,<br />

Filme mit eher bescheidenem Budget, die wie<br />

aus dem Nichts auftauchen und vornehmlich<br />

durch Mundpropaganda einen regelrechten Siegeszug<br />

rund um die Welt antreten. So geschehen<br />

bei der englischen Produktion „Best Exotic Marigold<br />

Hotel“, die mit über 120 Millionen Dollar ein<br />

Einspielergebnis an den Kinokassen erzielte, das<br />

eine vergleichsweise kleine Produktion wie diese<br />

unter normalen Umständen eigentlich nicht erreichen<br />

kann. Mit den Trümpfen einer durch die<br />

Bank begeisternden Besetzung (mit der ersten<br />

Garde britischer Schauspieltalente, u. a. Dame<br />

Judi Dench, Bill Nighy und Tom Wilkinson) und<br />

einer leichtfüßigen, menschlichen, zart-melancholischen,<br />

doch am Ende auch großen Mut<br />

machenden Geschichte, gelingt Regisseur John<br />

Madden (dessen großer Wurf „Shakespeare In<br />

Love“ inzwischen auch schon ein paar Jährchen<br />

zurückliegt) ein ganz wunderbarer Blick auf den<br />

Herbst des Lebens.<br />

Leben heißt Lieben<br />

Das titelgebende Hotel haben sich ein paar<br />

ganz unterschiedliche Senioren aus dem Verei-<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

52


Komödie<br />

Film<br />

nigten Königreich nämlich als exklusiven (und<br />

erstaunlich preiswerten) Altersruhesitz auserkoren.<br />

Kaum angekommen im fernen Mumbai,<br />

erweist sich das Haus allerdings als ein Schatten<br />

seiner goldenen Vergangenheit. Nach dem ersten<br />

Schock stürzen sich die rüstigen Senioren<br />

aber immer mutiger ins „Abenteuer Indien“ und<br />

entdecken dabei, jeder auf seine eigene Weise,<br />

dass auch im Alter noch so mancher überwältigende<br />

Glücksmoment warten kann, wenn man<br />

mit freiem und offenem Blick durch die Welt<br />

geht. Im Grunde sind all ihre Lebensgeschichten<br />

auch Liebesgeschichten, auf die eine oder<br />

andere Weise. Am berührendsten sicher die<br />

Episode um Tom Wilkinson, der eben noch die<br />

Geschicke einer großen Firma in England leitete,<br />

nur um im nächsten Moment eine lebenslange<br />

Schuld im indischen Hinterland zu begleichen,<br />

wo er als junger Mann den größten Fehler seines<br />

Lebens begangen hat. Wie hier mit großer<br />

Souveränität durch alle Handlungsstränge hinweg<br />

die Balance zwischen bester Unterhaltung,<br />

leichtfüßigem Witz und bittersüßen Momenten<br />

gehalten wird, macht die besondere Qualität<br />

dieses Streifens aus.<br />

Mutiges Farbenspiel<br />

Wenn Sie die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> einlegen, lassen Sie sich<br />

nicht abschrecken von den zuerst noch in monotonem<br />

Braun, Grün und Grau gehaltenen Bildern<br />

in England (hier wirken auch die Gesichter<br />

noch ziemlich blass). Kaum in Indien angekommen,<br />

erwartet einen eine sehr warme Farbigkeit:<br />

Gelb-, Orange- und Safran-Töne gewinnen dort<br />

die Oberhand und lassen die Optik insgesamt<br />

deutlich gewinnen. Mit einem satten Schwarzwert<br />

und zwar vorhandenem, aber weitgehend unauffälligem<br />

Korn ergibt sich ein lebendiges Kinobild<br />

mit Charakter.<br />

Die deutsche DTS-5.1.-Tonspur setzt an passenden<br />

Stellen kleine, aber feine Surround-Akzente,<br />

ohne den sehr Story-gebundenen Charakter<br />

der Produktion jemals infrage zu stellen.<br />

Die vier Bonusbeiträge der Extras sind sehr kurz<br />

gehalten und wirken so eher als kleine Appetithäppchen<br />

für den eigentlichen Film denn als<br />

ernsthafte Informationsquelle, um das Gesehene<br />

weiter zu vertiefen.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 8,5/10<br />

Ein Ausnahmefi lm in der aktuellen Kinolandschaft, der mit<br />

großartigen Schauspielern eine warmherzige und durch und durch<br />

liebenswerte Geschichte erzählt.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Wie entscheidend die richtige Farbtemperatur für die Stimmung<br />

eines Films sein kann, lässt sich hier exemplarisch begutachten.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Das geschäftige Indien bietet auch einem Story-basierten Film wie<br />

diesem Gelegenheit für so manches akustische Schmankerl.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

„Die Schauspielerei schüchtert mich immer noch ein“<br />

Im Gespräch mit Bill Nighy, britischer Schauspieler und Hauptdarsteller in „Best Exotic Marigold Hotel“<br />

Mr. Nighy, wenn Sie so zurückdenken:<br />

Was hat Sie an dieser Geschichte gereizt?<br />

Nun, ich mag das Drehbuch und habe mich<br />

in den vergangenen Jahren immer mal wieder<br />

damit beschäftigt. Ich mag auch meine<br />

Rolle sehr, meinen Charakter – und das ist<br />

jetzt wirklich kein reines PR-Gerede. Er ist<br />

einfach ein aufrechter Mann, der versucht,<br />

immer das Richtige zu machen. Außerdem<br />

spielt Judi Dench mit und ich liebe es einfach,<br />

mit ihr zusammen zu sein und vor<br />

allem, mit ihr zu Schauspielern. Sie ist einfach<br />

großartig und – nebenbei gesagt –<br />

auch noch zum Schreien komisch.<br />

Was würden Sie sagen, macht der Film<br />

mit dem Publikum?<br />

Ich hoffe einfach, dass sich die Leute nach<br />

dem Film ein bisschen besser fühlen, als<br />

vorher. Und ich hoffe, dass man jede Menge<br />

Momente hat, in denen man lächeln und<br />

schmunzeln muss, weil man eine Situation<br />

plötzlich wiedererkennt. Es geht um ganz<br />

universelle <strong>The</strong>men: Liebe, Altern, Freundschaft;<br />

der Film ist witzig, ganz gewiss, aber<br />

mit einem ernsthaften Unterton.<br />

Sie machen einen sehr entspannten<br />

Eindruck – macht Ihnen ihr Beruf nicht<br />

manchmal auch ein wenig Angst?<br />

In der Tat: Die Schauspielerei schüchtert<br />

mich immer noch ein. Das ist inzwischen<br />

natürlich ein wenig besser geworden,<br />

aber auf der Bühne gibt es immer noch<br />

Momente, in denen ich mich einfach<br />

schrecklich fühle und äußerst zerstörerische<br />

Gedanken hege. Mein Glück ist es, dass ich<br />

nach außen hin immer entspannt und ruhig<br />

wirke – aber mehr ist es eben auch nicht:<br />

nur Glück!<br />

Und was mögen Sie am meisten daran?<br />

Ich mag die Kunst, etwas so klingen zu<br />

lassen, als ob es mir gerade in diesem<br />

Moment eingefallen wäre, als ob ich diese<br />

Worte noch nie zuvor gehört hätte. Das mag<br />

nach nichts Besonderem klingen, aber wenn<br />

man das so ausgiebig wie ein Schauspieler<br />

macht, dann wird das leicht zur Sucht. Im<br />

gleichen Moment muss es ja immer noch<br />

dramatisch sein und den Zuschauer erreichen<br />

– es muss einfach „klick“ machen. Ich<br />

liebe es wirklich, diese besondere<br />

Balance auszuloten.<br />

Wie war es eigentlich, im exotischen<br />

Indien zu drehen?<br />

Das war schon eine ganz neue Erfahrung,<br />

ich war ja vorher noch nie dort gewesen. Sie<br />

machen jede Menge Filme in Bombay und<br />

haben auch eine sehr erfolgreiche Filmhochschule.<br />

Viele der jungen Leute bei diesem<br />

Film waren Absolventen von dort, die uns<br />

halfen und die einfach einen Film machen<br />

wollten. Alles in allem war es einfacher, als<br />

ich es mir vorgestellt hatte. Ich dachte, die<br />

Hitze würde mich umbringen, aber es war<br />

dann doch nicht so schlimm, auch, weil wir<br />

sehr effi zient arbeiteten. John Madden ist<br />

einfach fantastisch, ich würde jederzeit wieder<br />

mit ihm drehen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 53


Film<br />

Familie<br />

Lucky Trouble – Der Trainer will heiraten<br />

Komödie<br />

OT: Vykrutasy L: RU<br />

J: 2011 V: Lighthouse<br />

B: MPEG-2, 2.35 : 1<br />

T: DD 5.1 R: Levan<br />

Gabriadze D: Milla<br />

Jovovich, Konstantin<br />

Khabenskiy, Ivan<br />

Urgant LZ: 101 min<br />

FSK: 6 P: 11 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 08.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Slawa (Konstantin Khabenskiy)<br />

ist erfolglos als Schriftsteller und<br />

wünscht sich nichts sehnlicher, als<br />

endlich auf die große Liebe zu treffen.<br />

Prompt wird ihm der Wunsch<br />

erfüllt. Beim Gang über die Straße<br />

erfasst ihn das Auto der wunderschönen<br />

Nadya (Milla Jovovich),<br />

die ihn ins Krankenhaus bringt und<br />

sich eine wunderschöne Woche<br />

später mit ihm verlobt. Eigentlich<br />

So schnell kann’s gehen – gerade eben noch total unbekannt und wenige<br />

Tage später verlobt mit Heiratsplänen<br />

steht dem Glück nun nichts mehr<br />

im Wege, doch Kolotilov muss noch<br />

einmal kurz zurück in seine Heimatstadt,<br />

um seinen Job zu kündigen<br />

und den ganzen Papierkram<br />

zu erledigen. Auf dem Weg zum<br />

Bahnhof gerät er in eine öffentliche<br />

Sportveranstaltung, bei der er irrtümlicherweise<br />

für den Fußballtrainer<br />

einer Schulmannschaft gehalten<br />

wird. Während die zauberhafte<br />

Nadya bereits auf dem Hochzeitsbankett<br />

wartet, muss er nun versuchen,<br />

die ihm aufgehalsten Kinder<br />

schnellstmöglich loszuwerden. Und<br />

das gestaltet sich schwieriger, als<br />

erwartet. Kunterbunter Romantik-<br />

Kitsch ist ein Spezialgebiet, das<br />

besonders die russischen Filmemacher<br />

beherrschen. Aber keine<br />

Sorge, „Lucky Trouble“ fügt sich<br />

seinem Schicksal nicht nur, es nutzt<br />

diese Unterhaltungssparte geschickt<br />

aus, um mit herzlicher Komik echte<br />

Glücksgefühle zu erzeugen. Und<br />

was könnte dabei behilflicher sein,<br />

als eine freundliche, glasklare Bon-<br />

Bon-Optik mit warmen Farbtönen,<br />

generösem Kontrast und null<br />

Milla Jovovich in ihrem ersten muttersprachlichen<br />

Film<br />

Bildrauschen? Ein ebenso fröhlicher<br />

Soundtrack samt lukrativem 5.1-Audiomix.<br />

Einziger Nachteil ist, dass<br />

die Tonspur für Surround-Systeme<br />

viel zu leise eingepegelt ist, weshalb<br />

Sie einen potenten Verstärker<br />

benötigen. Extras gibt es zwar keine,<br />

dafür hält der Abspann ein paar<br />

witzige Outtakes bereit. FT<br />

Film 6/10<br />

Frech, wild und quietschfi del jagt Ihnen diese<br />

Komödie ungefi lterte Glücksgefühle in den Leib –<br />

vorausgesetzt, Sie haben keine Kitsch-Phobie.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Ra.One<br />

Science-Fiction<br />

OT: Ra.One L: IN, US<br />

J: 2011 V: Rapid Eye<br />

Movies B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Anubhav Sinha<br />

D: Shah Rukh Khan,<br />

Kareena Kapoor, Arjun<br />

Rampal LZ: 155 min<br />

FSK: 12 P: 20 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 01.06.12 × 1 Extras: 3/10<br />

Der Anzug zwickt ein wenig in der<br />

Leistengegend<br />

Sie sind ein waschechter Shah-<br />

Rukh-Khan-Fan? Dann können<br />

Sie Ihr Idol in „Ra.One“ gleich in<br />

einer Doppelrolle als liebenden-<br />

Familienvater und beschützenden<br />

Superhelden bestaunen. „Ra.One“<br />

erzählt die Geschichte von dem<br />

Computerspiel-Designer Shekhar<br />

(Shah Rukh Khan), der im Gegensatz<br />

zu seinen Kreationen den<br />

typischen Anti-Helden verkörpert. Er<br />

geht Prügeleien stets aus dem Weg<br />

und tappt von einem Fettnäpfchen<br />

ins nächste. Als Shekhar jedoch die<br />

Chance bekommt, ein neues Spiel<br />

zu entwickeln, greift er die Idee<br />

seines Sohnes Prateek auf und<br />

erschafft Ra.One, einen echten Superschurken.<br />

Dieser kann nur durch<br />

seinen Gegenspieler G.One besiegt<br />

werden, der Shekhar zum Verwechseln<br />

ähnlich sieht. Doch das Spiel<br />

gerät außer Kontrolle, als Ra.One<br />

(Arjun Rampal) der digitalen Welt<br />

entschlüpft und Jagd nach seinem<br />

größtem Gegner macht – Lucifer,<br />

Prateeks Spielername. Shekhar tritt<br />

gegen Ra.One als Beschützer seiner<br />

Familie entgegen und stirbt dabei.<br />

Shah Rukh Khan ist in seiner Rolle eines Computerspiel-Designers alles<br />

andere als ein Held. Dennoch liebt ihn seine Frau Sonia ohne Kompromisse<br />

Von nun an sind Prateek und seine<br />

Mutter auf sich allein gestellt. „Ra.<br />

One“ ist der erste Science-Fiction-<br />

Streifen des Bollywoodstars Shah<br />

Rukh Khan. Khan versuchte einen<br />

hochmodernen indischen Film zu<br />

schaffen, der mit Hollywoodmaßstäben<br />

mithalten kann. Die hohen Investitionskosten<br />

haben sich gelohnt.<br />

„Ra.One“ ist ein Film, den man sich<br />

an einem gemütlichen Filmabend<br />

anschauen kann. Schon optisch besticht<br />

die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit einem hochwertigen,<br />

limitierten Silberschuber.<br />

Das Bildmaterial wird jedoch von<br />

einem starken Filmkorn bestimmt.<br />

Dafür überzeugt der Sound mit<br />

einer hohen Qualität, die Popcorn-<br />

Kino verspricht. Viele Soundeffekte<br />

sorgen für eine abwechslungsreiche<br />

Klangkulisse.<br />

LF<br />

Film 6/10<br />

Der Erste Science-Fiction-Film mit Shah Rukh<br />

Khan in der Hauptrolle überzeugt mit<br />

grandiosen Spezialeff ekten und Tanznummern.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 10/10<br />

Bilder: Lighthouse, Rapid Eye Movies<br />

54


Animation<br />

Film<br />

Die Muppets<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Die Muppets<br />

Familienfilm<br />

(Regisseur James Bobin und „How I Met Your<br />

Mother“-Star Jason Segel) entstand dann tatsächlich<br />

ein Script und schließlich ein Film, der<br />

sämtliche Erwartungen bei Weitem übertraf.<br />

Bilder: Disney Home<br />

OT: <strong>The</strong> Muppets L: US J: 2011 V: Disney Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD HR 7.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

R: James Bobin D: Jason Segel, Amy Adams, Chris Cooper<br />

LZ: 103 min FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 24.05.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Nach über zehn Jahren Sendepause kehrten<br />

die Muppets Anfang des Jahres mit einem<br />

richtigen Volltreffer auf die große Leinwand<br />

zurück. Schon die wie wild im Internet kursierenden<br />

Fake-Trailer, in denen man unter anderem<br />

„Green Lantern“, „Verblendung“ und das<br />

gesamte Genre der Romantic-Comedies auf die<br />

Schippe nahm, weckten eine große Vorfreude<br />

auf die Rückkehr der pelzigen Puppen. Unter der<br />

Ägide zweier bekennender Muppets-Maniacs<br />

Alte Tugenden und neue Qualitäten<br />

Es geht um eine große Reunion der plüschigen<br />

Rasselbande, deren Mitglieder inzwischen über<br />

die ganze Welt verstreut sind, um die lebensverändernde<br />

Inspiration, die in einem scheinbar<br />

unerreichbaren Traum stecken kann, und um<br />

die unverbrüchliche Kraft der Freundschaft, die<br />

über sämtliche Grenzen von Zeit und Ort hinweg<br />

Menschen und Muppets verbindet. Fans<br />

der ersten Stunde könnten vielleicht bemängeln,<br />

dass in dieser familienfreundlichen Disney-Neuaufl<br />

age vom wilden, anarchischen Treiben von<br />

einst nicht mehr allzu viel übrig geblieben ist –<br />

doch auch die Muppets sind nun mal älter und<br />

vielleicht auch ein wenig weiser geworden, und<br />

die eher versöhnlichen Töne haben ohne Zweifel<br />

ihren ganz eigenen, nostalgischen Charme.<br />

Einfach ein Film, dem man nicht böse sein kann,<br />

und mit dem Sie ganz im Gegenteil jede Menge<br />

Spaß haben werden.<br />

Muppetastische <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>!<br />

Rein technisch gesehen gibt es ebenfalls kaum<br />

etwas zu meckern. Optisch erwartet Sie ein<br />

farbenprächtiger Augenschmaus beinahe ohne<br />

jeden Makel, der die unglaublich lebensfrohe<br />

und kindlich-naive Welt der Muppets in jeder<br />

einzelnen Einstellung in bester High-Defi nition-<br />

Qualität zum Leben erweckt. Für den aufwendigen<br />

Luxus, dass all die schwungvollen Lieder,<br />

die die Handlung aufl ockern,<br />

vollständig übersetzt<br />

und neu eingesungen<br />

wurden,<br />

muss man mit<br />

dem etwas<br />

irritierenden<br />

Umstand bezahlen,<br />

dass<br />

die Songs nicht<br />

mehr lippensynchron<br />

sind, was<br />

einem bei den ge-<br />

Zwei wie Pech und Schwefel: Muppet-Neuling<br />

Walter und sein „Zwillingsbruder“ Gary (J. Segel)<br />

sungenen Passagen weitaus deutlicher auffällt,<br />

als bei einer ganz normalen Synchronisation.<br />

Im Original haben die Musical-Einlagen zudem<br />

eine Spur mehr Witz und Pepp: Trauen<br />

Sie sich also ruhig einmal an die englische<br />

Tonspur heran, spätestens dann beim zweiten<br />

Durchlauf! Qualitativ bieten beide Versionen<br />

eine wirklich hervorragende Signalverteilung,<br />

die die unzähligen akustischen Feinheiten<br />

exakt im Raum verorten. Auch der generelle<br />

Surround-Eindruck ist immer gegeben. Bei<br />

den guten Extras fi nden Sie übrigens auch eine<br />

komplette Sammlung aller im Vorfeld produzierten<br />

Trailer-Parodien. Unbedingt anschauen,<br />

es lohnt sich!<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 8,5/10<br />

Viel liebenswerter, besser oder erfolgreicher kann man einem<br />

totgeglaubten Franchise wohl kaum Leben einhauchen – wir<br />

freuen uns schon jetzt so richtig auf die Fortsetzung!<br />

Technik 9/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Pralle Farben, tolle Schärfe, makelloser Transfer – diese Muppets<br />

sehen frischer aus als jemals zuvor.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

Genauso lebendig wie der Film zeigt sich die aufwendig gestaltete<br />

Tonspur. Aufdrehen und Spaß haben!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 55


Film<br />

Animation<br />

<strong>The</strong> Beatles: Yellow Submarine<br />

Musical/Animation<br />

OT: Yellow Submarine<br />

L: GB J: 1968 V: EMI<br />

B: MPEG-4, 1.66 : 1<br />

T: DD 5.1, DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.)<br />

R: George Dunning<br />

D: Paul McCartney,<br />

John Lennon, George<br />

Harrison, Ringo Starr LZ: 90 min FSK: 6<br />

P: 21 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 01.06.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Die Beatles schufen eine Popkultur-Bewegung<br />

sondergleichen,<br />

deren Auswirkungen noch in<br />

der heutigen Musik zu spüren sind.<br />

Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere<br />

entstand mit „Yellow Submarine“<br />

eine der psychedelischsten Collagen<br />

aus Fotografien, Bildern und Animation,<br />

in der die Beatles ihre eigene<br />

Bandhistorie reflektieren. In dem<br />

filmischen Musical belagern blaue<br />

Der Begriff „Video-Kunst-Collage“ ist zwar nicht allzu leicht auszusprechen,<br />

beschreibt aber das vorliegende Meisterwerk am treffendsten<br />

Monster das friedfertige Pepperland<br />

und rauben ihm jegliche Freude an<br />

der Musik. Für die Beatles ist das<br />

natürlich kein Problem, denn mit<br />

ihren größten Hits (z. B. „All You<br />

Need Is Love“, „Lucy In <strong>The</strong> Sky<br />

With Diamonds“, „All <strong>The</strong> Lonely<br />

People“) befreien sie das Land von<br />

jeglichem Trübsinn und bringen wieder<br />

Farbe ins Spiel. Der Film von<br />

1968 wurde für den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Start in<br />

4K-Auflösung neu abgetastet und<br />

komplett restauriert. Zusammen mit<br />

dem hochwertigen Digipack, dem<br />

Booklet (inklusive Vorwort von Pixar-<br />

Chef John Lasseter), den Stickern<br />

und den Foliendrucken ergibt sich<br />

ein Sammlerstück, das sich kein<br />

Beatles-Fan entgehen lassen darf.<br />

Für alle Skeptiker sei gesagt, dass<br />

die 5.1-Neuabmischung unter der<br />

Aufsicht der verbliebenen Beatles<br />

geschehen ist. So griff man auf die<br />

originalen, vierspurigen Aufnahmebänder<br />

zurück, um für alle 15 Songs<br />

echten Rundumklang zu schaffen.<br />

Alternativ liegt auch eine Stereo-spur<br />

vor. Egal, wofür Sie sich entscheiden,<br />

jede Musikperformance klingt einzig-<br />

Unschwer zu erkennen: Die vier<br />

Zeichentrick-Beatles<br />

artig und noch frischer als am ersten<br />

Tag. Im Gegensatz zu den stumpfen,<br />

veralteten Dialogen könnten die<br />

Songs kaum klarer wiedergegeben<br />

werden. Explizite Surround-Effekte<br />

bereichern die stimmungsvollen Musikeinlagen<br />

enorm und erwecken<br />

die wilden 1960er Jahre erneut<br />

zum Leben.<br />

FT<br />

Film 8/10<br />

Was für ein Klassiker der Musikgeschichte! Wir<br />

sind begeistert von dem aufgefrischten Look<br />

und dem einzigartigen Klang.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

.hack//Quantum<br />

Asterix – Operation Hinkelstein<br />

Anime/Fantasy<br />

Animation<br />

OT: .hack//Quantum<br />

L: JP J: 2010 V: I-On<br />

B: MPEG-4, 1.78:1<br />

T: DTS-HD HR 5.1<br />

R: Masaki Tachibana<br />

D: Lara Woodhull,<br />

Anastasia Munoz, Kara<br />

Edwards LZ: 72 min<br />

FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Sadamotos Design wird durch die<br />

klare HD-Linienführung potenziert<br />

OT: Astérix Et Le Coup<br />

Du Menhir L: DE, FR<br />

J: 1989 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Philippe Grimond<br />

D: Jürgen von der<br />

Lippe, Günter Strack,<br />

Leo Bardischewski LZ: 80 min FSK: 0 P: 15<br />

Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 21.06.12 × 1 Extras: 3/10<br />

Hupps! Da hat Obelix wohl den<br />

Falschen getroffen<br />

Die fantastischen MMORPG-<br />

Welten des erfolgreichen<br />

Anime-Franchise „.hack“ zeichnen<br />

sich durch eine unvergleichlich<br />

hohe Animationsqualität und<br />

Design vielfalt aus, die Genre-Fans<br />

zu schätzen wissen. Wenn sich die<br />

jungen Filmheldinnen von ihrem<br />

grauen Schulalltag verabschieden,<br />

um ein wenig in der fantastisch<br />

bunten Videospielwelt abzuhängen,<br />

dann entwickeln sich daraus meist<br />

epische Fantasy-Abenteuer. Neben<br />

riesigen Bossdrachen und schwertschwingenden<br />

Gegnern halten<br />

diese auch noch recht verquickte<br />

Dramen bereit, die für die Helden<br />

sogar im wahrsten Sinne des<br />

Wortes lebensbedrohlich werden.<br />

Von dem häufig eingesetzten weichen<br />

Licht und den blassen Farben<br />

der Alltagswelt wird hauptsächlich<br />

der Kontrast beeinflusst. In der<br />

Fantasy-Welt kommt zudem jeder<br />

Pinselstrich, die glasklaren Konturen<br />

und jedes Detail zum Tragen, ein<br />

Fest für die Sinne!<br />

FT<br />

Film 6,5/10<br />

Viel Witz, Freundschaft und Drachen – für<br />

Fantasy-Freunde ist „.hack“ genau das, was Sie<br />

im Anime-Sektor schon immer gesucht haben.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 6/10<br />

Beim Teutates, da hat es doch<br />

wieder eine Asterix-Verfilmung<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> geschafft! „Operation<br />

Hinkelstein“ aus dem Jahre 1989<br />

basiert auf den Comics „Der Seher“<br />

und „Der Kampf der Häuptlinge“.<br />

Obelix wollte den Dorfdruiden Miraculix<br />

eigentlich nur vor einer Gruppe<br />

Römern beschützen: Allerdings hat<br />

er bei seiner Rettungsaktion Miraculix<br />

anstatt die Legionäre mit einem<br />

Hinkelstein beworfen und getroffen.<br />

Der Druide hat den Unfall zwar<br />

überlebt, jedoch dabei sein Gedächtnis<br />

verloren. Zudem erscheint<br />

im Dorf auch noch ein Hochstapler<br />

und bindet den Bewohnern einen<br />

gehörigen Bären auf. Doch Asterix<br />

lässt sich nicht täuschen. In puncto<br />

Technik macht die Disc trotz des<br />

hohen Alters des Filmmaterials eine<br />

gute Figur: Das Bild ist klar und<br />

weist nur wenige Schmutzpartikel<br />

auf. Allerdings ist der Sound nur in<br />

Stereo abgemischt und kann somit<br />

nicht mit Raum- und Klangeffekten<br />

auftrumpfen.<br />

LF<br />

Film 6/10<br />

„Asterix – Operation Hinkelstein“ ist ein<br />

absoluter Zeichentrick-Klassiker und gehört in<br />

jede gute Asterix-und-Obelix-Sammlung.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Bilder: EMI, I-On, Studiocanal<br />

56


Animation<br />

Film<br />

Appleseed XIII Vol. 1<br />

Science-Fiction/Anime<br />

OT: Appleseed L: JP J: 2011 V: Universum B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 R: Takayuki Hamana S: k. A. LZ:<br />

4 × 23 min FSK: 12 P: 23 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 15.06.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Mit gerade einmal 25 Jahren veröffentlichte<br />

das Zeichentalent Masamune Shirow<br />

(„Dominion Tank Police“, „Ghost In <strong>The</strong> Shell“)<br />

den Manga „Appleseed“, der durch seine enorm<br />

dichte Science-Fiction-Atmosphäre zu einem<br />

Kultphänomen der japanischen Popkultur wurde.<br />

Dieses Phänomen hat sich so stark verwurzelt,<br />

dass es auch 27 Jahre danach noch immer in<br />

Spielen, Filmen und TV-Serien aufgegriffen wird.<br />

Der jüngste Ableger davon ist die vorliegende Serie,<br />

die wie der Kinofilm „Appleseed Ex Machina“<br />

(2007) mit der Cel-Shading-Animationstechnologie<br />

verwirklicht wurde. Der Clou daran: Die<br />

gemalten Hintergründe fusionieren voll und ganz<br />

mit den computergenerierten Figuren, was ein<br />

filigranes, organisches Aussehen bewirkt. Bis auf<br />

einige Ausnahmen erscheint die Animation des<br />

Produktionsstudios I.G inzwischen auch weniger<br />

hölzern als bei den Vorgängerprojekten, ganz<br />

lässt sich der Videospiellook aber immer noch<br />

nicht verleugnen.<br />

Die Handlung spielt in der fernen Zukunft, in<br />

der die Welt mehr denn je von langjährigen<br />

Kriegen gezeichnet ist. Ganze Landstriche sind<br />

entvölkert und durch die Verwüstung komplett<br />

unbewohnbar. Im starken Kontrast dazu steht die<br />

amerikanische Metropole Olympus, die mit ihren<br />

menschlichen Bewohnern und Bioroiden (genetisch<br />

modifi zierte Personen) als utopisches Sozialexperiment<br />

inszeniert wird. So müssen sich die<br />

beiden Protagonisten, die Expolizistin Deunan<br />

sowie ihr entstellter Partner und ehemaliger<br />

Lebensgefährte Briareos, erst noch in Olympus<br />

einleben, um die Tage in der Ödnis hinter sich zu<br />

lassen. Doch auch hier wartet ein unerbittlicher<br />

Kampf auf sie.<br />

tailreichen Figuren, die mit liebevoll schattierten<br />

Texturen aufwarten und vor den sorgsam erstellten<br />

Hintergründen in vollem Glanz erstrahlen.<br />

Hier schlägt nicht nur das Otaku-Herz höher,<br />

auch alle anderen Animationsfans fi nden hier,<br />

wonach sie suchen. Die großen Farbfl ächen<br />

entwickeln ein visuelles Wohlbefi nden und stehen<br />

im Einklang mit den sparsam, aber effektiv<br />

eingesetzten Oberfl ächenstrukturen sowie den<br />

Rendering-Elementen.<br />

Robostimmen<br />

Der Ton hingegen zeigt sich gerade bei den Synchronstimmen<br />

von seiner weniger schönen Seite.<br />

Jene klingen verzerrt und blechern, was die<br />

verlustfreie Tonspur schon fast hinfällig macht.<br />

Gemessen an gängigen Kinoproduktionen kann<br />

„Appleseed“ im Audiobereich also nicht mithalten.<br />

Vergleicht man es jedoch mit anderen<br />

Anime-Veröffentlichungen, dann nimmt es auch<br />

von der Abmischung her ein solides Mittelfeld<br />

ein. Als Bonus wurde jeder Folge ein zehnminütiges<br />

Featurette über die Produktion der Serie<br />

spendiert. In insgesamt drei Volumes, die jeweils<br />

vier bis fünf Episoden enthalten, veröffentlicht<br />

Universum die komplette 13-teilige Serie auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Hiervon sind die ersten beiden<br />

Volumes bereits im Handel erhältlich, während<br />

die fi nale Box am 17. August erscheint.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bilder: Universum Home<br />

Die Cel-Shading-Grafik lSh fikist ein guter Kompromiss<br />

zwischen Zeichnung und CGI-Animation<br />

Das Figurendesign i des Manga-Stars Masamune<br />

Shirow ist unverkennbar<br />

Lösung in der Technik<br />

Der große Vorteil des Serienformats ist offensichtlich,<br />

denn nur hier können sich die Charaktere<br />

in Ruhe entwickeln, um genau die Ambivalenz<br />

zu erhalten, die den Manga so beliebt<br />

gemacht hat. Sozialkritik und Action fi nden im<br />

stetigen Wechsel statt, während sich die visuellen<br />

Eindrücke in ihrer Anime-Ästhetik kontinuierlich<br />

übertreffen. Optische Nachteile manifestieren<br />

sich besonders an den teils verpixelten bzw.<br />

von Klötzchenbildung gezeichneten Konturen.<br />

Zudem gibt es Szenen, in denen die Figurenanimation<br />

ruckelt und sich unerklärlicherweise<br />

verlangsamt. Dies wiederum bewirkt die zusätzliche<br />

Steifheit einiger Bewegungen, die ohnehin<br />

schon hölzern wirkten. Der Genuss wiederum<br />

setzt mit den grandiosen Designs ein, den de-<br />

Film 7/10<br />

Masamune Shirows legendären Science-Fiction-Klassiker gibt<br />

es nun endlich in der Form, die sich die Fans immer gewünscht<br />

haben.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Leichte Treppchenbildung an den Konturen ist der einzige<br />

Negativfaktor des ansonsten farbenfrohen, sterilen Bildes.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 2,5/3 3/2 1,5/2<br />

Die blechernen Stimmen passen zwar zu den Cyborgs, nicht aber<br />

zu den menschlicheren Gestalten. Alles andere ist immerhin solide.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

1,5/3 2/3 1/2 1/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 57


Film<br />

Thriller<br />

Black Gold<br />

Epos/Drama<br />

OT:Black Gold L: FR, IT J: 2011 V: Universal<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Jean-Jacques<br />

Annaud D: Mark Strong, Antonio Banderas, Freida Pinto<br />

LZ: 130 min FSK: 12 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 14.06.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Die Wüstenszenarien sind malerisch und episch angelegt, überschatten jedoch nie die (simplifizierten)<br />

politischen Hintergründe bzw. den Clinch zwischen Konservatismus und dem Einzug des Westens<br />

Jean-Jaques Annauds Wüstenepos beginnt<br />

mit exotischer Musik, die sich mit nicht<br />

minder exotischen Dünenbildern vermengt:<br />

Zwei Kriegsherren begegnen sich nach einer<br />

Entscheidungsschlacht, um langfristigen Frieden<br />

zu schließen. Der eine, Emir Nesib (Antonio<br />

Banderas), ist ein gewiefter Geschäftsmann,<br />

liberal und modern. Der andere, Sultan Amar<br />

(Mark Strong), ein konservativer Fundamentalist,<br />

seinem Glauben und seiner Ideologie verpflichtet.<br />

Da Amar offenbar unterlag, muss er seine<br />

beiden Söhne als Sicherheit an Nesib geben.<br />

Fortan sollen sie als Friedensbande zwischen<br />

den Völkern dienen.<br />

Der zuvor umkämpfte Gelbe Gürtel (ein scheinbar<br />

wertloses Stück Wüste) wird zur neutralen<br />

Zone erklärt, die niemandem gehört. Jahre später<br />

sind die Söhne Ali (Riz Ahmed) und Auda<br />

(Tahar Rahim) erwachsen geworden und werden<br />

Zeuge des Einflusses der westlichen Welt.<br />

Eine texanische Ölfirma hat im Territorium des<br />

Gelben Gürtels schwarzen Schiefer entdeckt<br />

Antonio Banderas’ Performance als profitorientierter<br />

Emir ist verhalten, aber glaubhaft<br />

und vermutet dort riesige Erdölvorkommen –<br />

ein Ereignis, das die komplette Landesgeschichte<br />

umkrempeln wird. Nesib sieht darin die Erlösung<br />

von der Armut. Probleme wie Hungersnot,<br />

schlechte medizinische Versorgung und<br />

Bildungsmangel scheinen der Vergangen heit<br />

anzugehören. Nun muss er nur noch Amar umstimmen,<br />

damit sie die Früchte des neutralen<br />

Landes ernten können. Doch das ist leichter<br />

gesagt als getan, denn dieser hält weiterhin<br />

an der vor Gott getroffenen Vereinbarung fest.<br />

Die einzige Hoffnung für eine versöhnliche<br />

Zukunft des Landes sind die beiden Söhne<br />

Amars, für die Nesib eine ganz besondere Rolle<br />

ersonnen hat.<br />

Einzug des Westens<br />

Es soll ein Film sein, der zwar Hollywood-Qualität<br />

besitzt, was die Erzählweise, die Darstellung<br />

und die Ausstattung angeht, zugleich soll<br />

er aber auch die arabische Kultur respektieren.<br />

Ist es ihm gelungen? In Anbetracht der ambivalenten<br />

Darstellung beider Seiten kann man dem<br />

bedingungslos zustimmen. Es gibt keinen raffgierigen<br />

oder gottesfürchtigen Bösewicht, die<br />

Charaktere bleiben weitestgehend ambivalent.<br />

Trotzdem funktioniert das Drama, was es seinen<br />

jungen Protagonisten verdankt.<br />

Streitet sich die Väter-Generation um ein Stück<br />

Land, geht es den Söhnen Amars und der Tochter<br />

Nesibs um ganz andere Dinge. Sie bewegen<br />

sich innerhalb dieses kriegerischen Rahmens,<br />

versuchen, die politischen Machtspielchen zu<br />

durchschauen und die Geschicke durch ihr Einwirken<br />

zu lenken. Wegen der romantischen Beziehung<br />

zwischen dem belesenen Prinzen Auda<br />

und seiner Kindheitsfreundin Prinzessin Leyla<br />

(Freida Pinto) vergisst man zeitweise, dass die<br />

Geschichte auf der wahren Kulturwende in den<br />

1930ern beruht. Es sind die kleinen Schicksale,<br />

die hier bewegen. Schicksale, die von den großen<br />

Umwälzungen und dem Kampf zwischen<br />

Tradition und Moderne beeinflusst werden, von<br />

denen Hans Rueschs Roman „Der schwarze<br />

Durst“ (1957) berichtet.<br />

Flirrende Hitze<br />

Die heißen Wüstenszenerien wurden orange<br />

stilisiert und weisen der Form halber auch eine<br />

leichte Überbelichtung auf. Wenn der Schwarzwert<br />

dadurch abfällt, reduziert sich auch der<br />

Kontrast geringfügig. Trotz erheblicher Schärfe<br />

stellt sich kaum Bildrauschen ein. Besonders<br />

die weiten Panoramen mit ihren computergenerierten<br />

Palästen profitieren von den glasklaren<br />

Kanten und satten Farben. Letztere sind<br />

der arabischen Szenerie entsprechend etwas<br />

wärmer gehalten als normal. Der klassische<br />

Abenteuerscore von „Avatar“-Komponist James<br />

Horner trägt das Drama unbekümmert in den<br />

Unterhaltungsbereich, gibt ihm die arabische<br />

Note, die es erwartungsgemäß benötigt, und<br />

transformiert den politischen Zwist in ein für das<br />

Mainstream-Publikum erträgliches Wüstenmärchen.<br />

Räumlichkeit und Dynamik kommen nie<br />

übermäßig zum Einsatz, sind aber im angemessenen<br />

Umfang vorhanden, sodass besonders<br />

Audas finale Odyssee mit allerlei kriegerischem<br />

Pomp geschmückt ist.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

Ein (fast) Hollywood-typisches Abenteuerepos vor historischem<br />

Hintergrund und mit einer spannenden Entwicklung, das<br />

glücklicherweise gänzlich ohne Bösewicht auskommt.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Von echter Romantik ist in diesem morgenländischen Polit-Drama nur wenig zu spüren. Dennoch<br />

stimmt die Chemie zwischen Freida Pinto und Tahar Rahim<br />

Bis auf einige kleinere Kontrastschwächen und die farblichen<br />

Stilverfremdungen lässt sich an dem Bild rein gar nichts aussetzen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Von romantisch bis kriegerisch ist hier alles vertreten. Dank des<br />

dynamischen, epischen Scores erhält der Film seine exotische Seele.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Universal<br />

58


Die ganze Welt der<br />

Unterhaltungselektronik<br />

Die besten TVs für das Wohn- und Schlafzimmer im großen Vergleichstest: Diese 32-Zoll-Geräte<br />

machen überall eine gute Figur! 8 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player von der Einstiegs- bis Profiklasse auf dem<br />

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Ausgabe 4.2012<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> | DVD | Kino | Multimedia<br />

Eine Beilage der<br />

MELANCHOLIA<br />

Seite 52<br />

35<br />

Filme<br />

im Test<br />

SHERLOCK – STAFFEL 2<br />

Die neuen Folgen des Krimi-Hits Seite 47<br />

TEST DES MONATS<br />

Der Kultfilm des Kinojahres<br />

2011 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: „Drive“ S. 45<br />

HEIMKINOEINBLICKE<br />

Diese Titel sollten Sie im<br />

Auge behalten! S. 57<br />

HAPPY FEET 2<br />

Heft im Heft:<br />

35 aktuelle Filme im Test<br />

Seite 53<br />

VIDEOSPIELAUSBLICKE<br />

„Watch Dogs“ und „Wii U“:<br />

Die Zukunft des Mediums? S. 58<br />

21.06.12 10:38<br />

HEIMKINO ∙ VIDEO ∙ AUDIO ∙ BLU-RAY<br />

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Film<br />

Thriller<br />

empfiehlt<br />

Coriolanus<br />

Ralph Fiennes, seines Zeichens mehrfach Oscar ® -<br />

nominierter Schauspieler und Hauptdarsteller einiger<br />

der wichtigsten Filme unserer Zeit, wagt sich nun mit<br />

„Coriolanus“ erstmals auf den Regiestuhl. Ist ihm<br />

der Sprung geglückt?<br />

Die Macht der Medien<br />

Martius kehrt siegreich nach Rom zurück, verwendet<br />

seine Narben als Orden, seine neu erlangte<br />

Ehre als Eintrittskarte ins Konsulat und den ihm<br />

verliehenen Namen „Coriolanus“ als Aushängeschild<br />

für seine Sache.<br />

Vor dem Volke kann er jedoch keine Antrittsrede<br />

halten und auch sonst verläuft der Kontakt zur<br />

Allgemeinheit eher in negativen Bahnen. Seine<br />

Profession liegt im Kämpfen, nicht im Reden. An<br />

dieser Stelle nutzt Regisseur Fiennes geschickt die<br />

von ihm gewählte Jetzt-Zeit aus, bringt die modernen<br />

Medien ein und lässt die Öffentlichkeit<br />

während eines Polit-Talks im Fernsehen gegen<br />

Martius stimmen. Da sich die Aufnahmen im Stile<br />

eines Nachrichtenbeitrages verkaufen, bezieht<br />

sich die Kritik offenbar besonders auf diese Form<br />

der Stimmungsmache, aber auch die Institution<br />

des Soldatentums kommt hier nicht ungeschoren<br />

davon. Wenn Vanessa Redgrave in ihrer Rolle als<br />

Mutter des Martius mal wieder ihren Nationalstolz<br />

heraushängen lässt, um sich dann später reuig<br />

das Ergebnis ihrer militanten Erziehung anzuschauen<br />

– wenn Coriolanus’ Sohn lieber Kriegsspielen<br />

nachgeht anstatt dem Lernen, dann wird<br />

deutlich, wie sich der Protagonist überhaupt zu<br />

diesem bemitleidenswerten Außenseiter entwickeln<br />

konnte.<br />

Was soll ein patriotischer Soldat wie Martius von<br />

solch einer undankbaren Geste halten? Wie verhält<br />

sich jemand, der von denen verbannt wird,<br />

für die er sein Leben riskierte? Das schreit ganz<br />

klar nach Rache. Seines Lebens überdrüssig sucht<br />

Coriolanus nun in den gegnerischen Reihen nach<br />

Unterstützung. Wie ein verstoßenes Raubtier<br />

begibt er sich in die Höhle seines schlimmsten<br />

Feindes. Anders als vor dem Volk gelingt es Cori-<br />

Shakespeare-Drama, das zwei Erzfeinde<br />

E in e-Dra<br />

gegenen ein<br />

ganzes Volk antreten lässt, ist für<br />

ein<br />

Regiedebüt wahrlich keine schlechte Wahl.<br />

Es dann n auch noch in die<br />

Gegenwart zu versetzen,<br />

mag<br />

auf<br />

den nersten e<br />

Blick befremdlich<br />

wirken, ist<br />

in diesem Kontext aber ein kleiner,<br />

wenn n auch<br />

nicht ganz neuer Geniestreich.<br />

Schon<br />

Michael Almereydas „Hamlet“ (2000)<br />

mit<br />

Ethan<br />

Hawke<br />

und Julia Stiles in den<br />

Hauptrollen zeigte, dass<br />

moderne, glänzende<br />

Häuserschluchten, schluc<br />

hten,<br />

Primal Scream und Shakes-<br />

peare<br />

einfach hervorragend rr<br />

zueinander pas-<br />

sen. Auch<br />

Baz Luhrmans rasantes „Romeo<br />

und Julia“ (1996) verwob die Bilder der<br />

Moderne e mit<br />

der<br />

melodischen Sprache<br />

des<br />

Dramenmeisters ers<br />

erfolgreich. Hauptgrund<br />

für das Gelingen n war dort ebenfalls<br />

hauptsächlich h der<br />

poppige pig<br />

Soundtrack. Ralph<br />

Fiennes nes Shakespeare-Epos ear<br />

e-E<br />

po<br />

hingegen schlägt<br />

da schon einen<br />

en ganz anderen, militanteren<br />

Ton<br />

an, als<br />

die vorher r genannten „leichten“<br />

Dramen. „Coriolanus“ olanu<br />

ist<br />

vorrangig auf Maskulinität,<br />

Patriotismus ismus<br />

und<br />

die Frage nach der<br />

Rolle le des Soldaten bedacht, daher beginnt die<br />

Geschichte cht<br />

e<br />

mit einem<br />

em Aufstand in einem fiktiven<br />

Rom<br />

der rNeuz<br />

Neuzeit.<br />

eit<br />

Action/Drama/Thriller<br />

OT: Coriolanus L: GB J: 2012 V: KSM B: MPEG-4, 2.35 : 1 T:<br />

DTS-HD MA 5.1 R: Ralph Fiennes D: Ralph Fiennes, Gerard<br />

Butler, Vanessa Redgrave, Jessica Chastain LZ: 123 min FSK:<br />

16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 16.07.12 × 1 Extras: 8/10<br />

Zuerst kommt mt das<br />

Fressen<br />

e<br />

Das Volk<br />

Roms ist<br />

aufgebracht: Die Lebensmittelknappheit<br />

eit treibt tdie<br />

Bürger r auf die Straße und<br />

hetzt sie<br />

gegen<br />

gen<br />

den scheinbaren Verursacher der<br />

ungerechten en Verteilung e<br />

– General Caius Martius<br />

(Ralph<br />

Fiennes). es). Als<br />

er<br />

sich der rasenden Men-<br />

ge<br />

stellt, lt, kann<br />

er seine<br />

Missgunst sg nicht verber-<br />

gen. .A<br />

Anstatt t zu schlichten, chten,<br />

kritisiert er die Wankelmütigkeit<br />

ei<br />

des sP<br />

Pöbels, die ein und dieselbe<br />

Person<br />

sowohl ohl lz<br />

zum<br />

Helden als auch zum<br />

Feind<br />

des<br />

Volkes machen kann. Mit<br />

seiner kurzen Ansprache<br />

nimmt mt<br />

er das <strong>The</strong>ma<br />

des<br />

Films vorweg, drängt<br />

die<br />

Demonstranten bru-<br />

tal zurück und verursacht<br />

einen<br />

en<br />

unaufhaltsamen<br />

Mediensturm<br />

gegen<br />

sich selbst. Die Sprache<br />

der Gewalt beherrscht<br />

er gut, denn<br />

das Soldatentum<br />

liegt ihm im <strong>Blu</strong>t. Er<br />

dient seinem Land<br />

und erhofft sich<br />

dadurch Anerkennung,<br />

Ehre und Ruhm – so die <strong>The</strong>orie. Tatsächlich<br />

gelingt ihm die Verteidigung der Stadt Coriolis<br />

durch blinde Wut, Kampfeslust und Angstlosigkeit.<br />

Nach einem harten und blutigen Schusswechsel<br />

stehen sich Martius und der Volsker-Führer<br />

Aufi dius (Gerard Butler) Auge in Auge gegenüber,<br />

um die Schlacht in einem fairen Messerkampf zu<br />

entscheiden. Das endgültige Finale der Auseinandersetzung<br />

wird jedoch von einer Detonation verhindert,<br />

die beide Parteien auseinanderreißt.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, KSM<br />

60


Thriller<br />

Film<br />

Der Krieg wird im ersten Drittel des Films beeindruckend und beängstigend zur Schau gestellt und<br />

fundiert den zweifelhaften Charakter des Martius<br />

Voller Wollust gibt sich Martius (Ralph Fiennes)<br />

dem Kampfgeschehen hin<br />

olanus beim Feldherren Tullus Aufi dius Gehör zu<br />

erlangen. Mehr noch, gesteht dieser ihm obendrein<br />

seine tiefste Zuneigung. Nun ziehen sie gemeinsam<br />

in den Krieg, um Rom zu entzünden.<br />

Action? Drama!<br />

Die Geschichte von dem Mann, der vom Beschützer<br />

zum Zerstörer wird, ist eine der mächtigsten<br />

und zugleich auch fatalsten, die je William<br />

Shakespeares Feder entsprungen ist – also der<br />

ideale Zündstoff für eine dramaturgisch extreme<br />

Inszenierung. Die Verlagerung in die Gegenwart<br />

schüttet weiteres Öl ins Feuer und macht das<br />

Werk authentisch und nachvollziehbar. In die<br />

genau entgegengesetzte Richtung arbeitet die<br />

Shakespearsche Sprache, die originalgetreu von<br />

dem Werk übernommen wurde. Passen sich<br />

die meisten Dialogsequenzen organisch an das<br />

Geschehen an, wirken die Ausnahmen gestelzt<br />

und wie kleine Fremdkörper. Besonders Tullus’<br />

„Liebesbekundung“ gegenüber Coriolanus ist an<br />

<strong>The</strong>atralik kaum noch zu überbieten (was aber sicherlich<br />

auch an Butlers sentimentaler Erinnerung<br />

an seinen ersten Darstellerjob in dem Bühnen-<br />

Stück „Coriolanus“ liegt). Krieg und Häuserkampf<br />

gibt es vorrangig im ersten Filmdrittel zu sehen,<br />

das Martius in seinem Element zeigt, auch wenn<br />

er hie und da mal einen Zivilisten abballert. Für<br />

das Verständnis sind die explosiven Kriegsszenarien<br />

absolut vonnöten, denn nur so ist der Charakter<br />

des Protagonisten zu erklären, der ohne sein<br />

Schlachtgetümmel und ohne Feind ein Nichts<br />

wäre. Fiennes hassverzerrte Mimik und die homoerotische<br />

Komponente innerhalb des Militärs<br />

kreieren das sorgfältig entworfene Bild eines Antihelden,<br />

der sich seine eigene Kriegswelt schafft.<br />

Dieser wird zum bemitleidenswerten Spielball<br />

der politischen Mächte und verliert dabei, ohne<br />

es zu merken, alles, was ihn zum Mitglied einer<br />

Gesellschaft machen könnte. Es ist schon überraschend<br />

wie gut diese Farce funktioniert, führt sie<br />

doch alle Dinge vor Augen, für die man im Krieg<br />

sein Leben riskieren würde. Nur dass Coriolanus’<br />

viel gerühmte Ehre gerade durch sein treues Soldatentum<br />

zum Luftschloss wird.<br />

Vom Mann zum Drachen<br />

Staubig und blass wie ein hart umkämpftes Krisengebiet<br />

präsentiert sich die Bildqualität. Auf<br />

den ersten Blick lässt der stilisierte B-Movie-Look<br />

von den farbarmen Motiven auf das triste, emotionslose<br />

Leben des Martius schließen. Die Krönung<br />

all dessen ist natürlich sein leuchtend rotes,<br />

blutüberströmtes Gesicht, als er den Trümmern<br />

eines „gesäuberten“ Hauses entsteigt. Im Friedensgebiet<br />

des zivilisierten Roms weitet sich das<br />

Die Mutter lehrte ihn Nationalstolz l und Ehrgefühl,<br />

hl<br />

nun erkennt sie das Monster, das vor ihr steht<br />

Farbspektrum ein wenig aus und lässt noch ein<br />

paar wärmere, feminine Töne durchscheinen. In<br />

der rauen Männerwelt hingegen ordnet sich alles<br />

dem matten Olivgrün der Militäruniformen unter.<br />

Seine Trümpfe spielt der Audiomix vorrangig in<br />

den Kriegsszenarien aus. Jene sind ausreichend<br />

schockierend, aber auch nicht so pompös angelegt,<br />

dass sie den Zuhörer bedrohen. Den größten<br />

Teil nehmen aber die Dialoge ein, die halb gesungenen<br />

Wortwechsel, deren Synchronisation sicherlich<br />

alles andere als einfach gewesen ist. Udo<br />

Schenk und Tobias Kluckert leisteten hier e norm<br />

gute Arbeit, sodass das Kräftemessen auch im<br />

Deutschen funktioniert. Die Stars ließen sich für<br />

den Bonusbereich der Disc bereitwillig interviewen,<br />

sodass sage und schreibe 73 Minuten Material<br />

voller Eindrücke zusammengekommen sind.<br />

Eine halbstündige Doku und eine B-Roll lassen<br />

kaum noch Fragen offen.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

<strong>Blu</strong>t, Rom, Rache – Butler und Fiennes in einem mörderischen<br />

Spiel, das Sie allein durch die ungewöhnliche Kombination und die<br />

markanten Bilder nachdenklich stimmen wird.<br />

Technik 6/10<br />

Bildqualität 5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Feind oder Freund? Tullus Aufidius liebt und hasst zugleich seinen Widersacher, weshalb er den Kampf<br />

auf einer undurchschaubaren, intriganten Ebene fortführt. Wer wird gewinnen? Wer verlieren?<br />

Gänzlich ohne jeden visuellen Appeal kämpft sich Coriolanus<br />

durch Gegner und Worte. Der staubig-militante Look ist gewollt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1/3 2/3 1/2 1/2<br />

Ein Lob an die Sprecher. Auch der Surround-Sound stimmt an den<br />

richtigen Stellen. Wirklich klanglich attraktiv ist’s trotzdem nicht.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 61


Film<br />

Thriller<br />

Safe House<br />

Action<br />

OT: Safe House L: US<br />

J: 2012 V: Universal<br />

Home B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Daniel Espinosa<br />

D: Denzel Washington,<br />

Ryan Reynolds, Vera<br />

Farmiga LZ: 115 min<br />

FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 05.07.12 × 1 Extras: 4/10<br />

Denzel Washington ist als cleverer<br />

Bösewicht durchaus überzeugend<br />

Für sein Hollywood-Debüt holte<br />

sich Regisseur Daniel Espinosa<br />

gleich zwei Hollywood-Größen als<br />

Hauptdarsteller ins Boot. Dass eine<br />

namhafte Besetzung jedoch nicht<br />

gleich einen großartigen Film ergibt,<br />

wird in „Safe House“ mehr<br />

als deutlich.<br />

Der junge CIA-Agent Matt (Ryan<br />

Reynolds) wird aus seinem tristen<br />

Arbeitsalltag gerissen, als einer<br />

der meistgesuchten Verbrecher<br />

der Welt, Tobin Frost (Denzel<br />

Washington), in dem von Matt<br />

verwalteten „Safe House“ untergebracht<br />

werden soll. Mitten während<br />

eines Verhörs stürmen jedoch bewaffnete<br />

Männer das Gebäude und<br />

zwingen Matt zur gemeinsamen<br />

Flucht mit dem Schwerverbrecher.<br />

Was tut man, wenn das völlig uninspirierte<br />

Drehbuch eine vorhersehbare,<br />

unlogische und laue Story<br />

bietet? Richtig, man ergänzt die flachen<br />

Dialoge einfach durch sinnlose<br />

Action. So zumindest dachte<br />

wohl Espinosa und nutzte all sein<br />

inszenatorisches Geschick für gefühlte<br />

tausend Actionsequenzen,<br />

Matt (Ryan Reynolds) verwaltet und überwacht gelangweilt sein „Safe<br />

House“, doch mit dem neuen „Gast“ läuft plötzlich alles aus dem Ruder<br />

die jede für sich zwar enorm beeindrucken,<br />

aber auf einen zweistündigen<br />

Film gebündelt einfach<br />

nur noch anstrengend wirken. Auch<br />

wenn Washington und Reynolds<br />

durch tolles Schauspiel punkten,<br />

gehen die beiden Hollywood-<br />

Größen bei solch einer Effekthascherei<br />

beinahe unter. Auch bei<br />

der Optik scheint Espinosa Stilistik<br />

über Qualität zu stellen. So ergeben<br />

sich durch den zu hohen Kontrast<br />

und Ruckelkamera immer wieder<br />

Unschärfen. Ganz anders verhält<br />

es sich beim Ton, der den Actionsequenzen<br />

perfekt die gewünschte<br />

Wirkung verleiht. Volle, grollende<br />

Bässe und Schüsse, die quer durch<br />

den Raum surren, verstärken den<br />

gewaltigen Effekt von Gefechtsund<br />

Verfolgungsszenen. NR<br />

Film 4,5/10<br />

Pure Eff ekthascherei mit einer lauen Alibistory<br />

und unterforderten Darstellern. Wer es gerne<br />

simpel und chaotisch mag, ist hier richtig.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 9/10<br />

Rampart<br />

Thriller<br />

Cop außer<br />

Kontrolle<br />

OT: Rampart L: US<br />

J: 2011 V: Ascot Elite<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Oren Moverman<br />

D: Woody Harrelson,<br />

Steve Buscemi, Ben<br />

Foster LZ: 108 min<br />

FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 07.08.12 × 1 Extras: 4/10<br />

Mit „Rampart“ erwartet den Zuschauer<br />

nicht nur ein Cop-<br />

Drama, sondern vielmehr eine<br />

Art Charakterstudie mit Woody<br />

Harrelson im Quasi-Alleingang. Als<br />

brutaler und alkoholabhängiger Cop<br />

wird er nach einem gewalttätigen<br />

Übergriff auf einen Bürger zur Zielscheibe<br />

einer Hetzkampagne gegen<br />

den korrupten Polizeiapparat. Aus<br />

dem Dienst entlassen, nimmt er die<br />

Gerechtigkeit in die eigenen Hände.<br />

Harrelson weiß in seiner Rolle<br />

durchaus zu überzeugen, kann aber<br />

angesichts des sehr schematisch<br />

gezeichneten Charakters nicht sein<br />

volles Potenzial ausschöpfen –<br />

echte Höhepunkte ergeben sich<br />

Ton 7,5/10 machte Thriller setzt auf farblich<br />

deutlich entsättigte Bilder, die fast<br />

Pakt der Rache<br />

Action/Thriller<br />

OT: Seeking Justice<br />

L: US J: 2011<br />

V: Universum<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Roger Donaldson<br />

D: Nicolas Cage,<br />

January Jones, Guy<br />

Pearce LZ: 105 min FSK: 16 P: 15 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

Ein brutaler Ausraster macht den<br />

Cop zur Zielscheibe der Medien VÖ: 01.06.12 × 1 Extras: 2,5/10<br />

D<br />

dadurch selten. L. A. präsentiert sich ie Prämisse klingt spannend<br />

in einer typisch warmen und entweder<br />

und vielversprechend: Nachdem<br />

leicht überbelichteten oder<br />

etwas düsteren Optik. Der Sound<br />

präsentiert sich besonders in Klubund<br />

Unterweltszenen äußerst abwechslungsreich<br />

und mit guter Frequenzbreite,<br />

bleibt aber ansonsten<br />

Laura („Mad Men“-Star January<br />

Jones) vergewaltig wurde, bekommt<br />

ihr Mann Will (Nicolas Cage) von<br />

einer zwielichtigen Organisation das<br />

Angebot, dass der Täter ausfindig<br />

gemacht und mit aller Konsequenz<br />

eher hintergründig.<br />

NR bestraft wird. Doch wie so oft im<br />

Film 6,5/10<br />

Leben ist nichts umsonst, und der<br />

Preis, den das Paar für diesen Deal<br />

Dem Cop-Drama fehlt es an einem guten<br />

auf Leben und Tod bezahlen muss,<br />

Spannungsbogen. Die Story wirkt zwar<br />

authentisch, aber nicht sonderlich innovativ. ist hoch: Will soll nun seinerseits<br />

Technik 7/10<br />

zum Erfüllungsgehilfen für einen<br />

Racheakt werden …<br />

Bild 7/10 Der spannende und routiniert ge-<br />

Das Unglück bricht völlig unerwartet<br />

ins Leben – die Reaktion ist Rache<br />

ohne nennenswerte Schwächen<br />

daherkommen. Da die Handlung<br />

überwiegend nachts spielt, gibt es<br />

lediglich Probleme mit zu intensiven<br />

Schwarzfl ächen und einer generell<br />

eher sparsamen Ausleuchtung der<br />

Szenerie. Die Alibi-Bonusabteilung<br />

hätte man tiefgängiger und liebevoller<br />

gestalten können.<br />

TW<br />

Film 7/10<br />

Eine moralisch hochinteressante Grundidee,<br />

die spannend und professionell umgesetzt<br />

wurde, wird zu einem Thriller mit Köpfchen!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Bilder: Ascot Elite, Universal Home, Universum<br />

62


Thriller<br />

Film<br />

Assault – Anschlag bei Nacht<br />

Thriller<br />

OT: Assault On Precinct 13 L: US J: 1976 V: Capelight<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DD 2.0 (Mono), DTS-HD MA 5.1<br />

R: John Carpenter D: Laurie Zimmer, Austin Stoker,<br />

Darwin Joston LZ: 91 min FSK: 16 P: 22 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.05.12 × 3 Extras: 7/10<br />

Fällt John Carpenters Name, kommen einem<br />

stets zwei Dinge in den Sinn: „Halloween“<br />

(1978) und „Die Klapperschlange“ (1981).<br />

Aber auch schon in seinem Frühwerk, dem Belagerungsthriller<br />

„Assault – Anschlag bei Nacht“<br />

(1976), ist die typische Carpenter-Handschrift<br />

unverkennbar. Die Tötung sechs junger Gang-<br />

Mitglieder ruft mehrere Untergrundbosse auf<br />

den Plan, die einen unheimlichen <strong>Blu</strong>tpakt<br />

schließen. Bis zu ihrem Tod soll Los Angeles bluten<br />

und die Macht der Polizei eingedämmt werden.<br />

Blankes Chaos beginnt mit der heruntergekurbelten<br />

Scheibe eines fahrenden Autos, aus<br />

dem die Mündung eines Scharfschützengewehrs<br />

ragt. Am Abzug ein Killer, der sein nächstes Opfer<br />

willkürlich in der Zivilbevölkerung sucht. Plötzlich<br />

schlägt er dort zu, wo es am meisten wehtut.<br />

Ein Mädchen und ein Eisverkäufer liegen tot auf<br />

der Straße. Der Vater des Mädchens verfolgt<br />

und erschießt den Täter. Letzten Endes führt<br />

sie der Pfad der Rache zu einer Polizeistation,<br />

die Schauplatz und Brennpunkt eines eskalierenden<br />

Bürgerkriegs werden soll. Bevor jedoch<br />

der große Angriff erfolgt, muss noch ein letzter<br />

„Spieler“ in Position gebracht werden: ein Gefangenentransport<br />

mit drei Schwerverbrechern, die<br />

zum Todestrakt gebracht werden sollen. Kaum<br />

an der Station angekommen, bricht die Hölle<br />

über sie herein, die aus den ungleichen Parteien<br />

ein zwielichtiges Team formt. Doch können sie<br />

der brutalen Belagerung standhalten?<br />

Eine heiße Nacht voller Hass<br />

Mittendrin in dieser Handlung pulsiert John<br />

Carpenters höchsteigene Musikkomposition, ein<br />

ebenso linearer wie markanter Synthie-Soundtrack,<br />

der schon für sich genommen einen eigenen<br />

Charakter entfaltet. Ruhig und kontrolliert<br />

lässt er das Chaos walten. Menschen verlieren<br />

von einem Augenblick zum nächsten allen<br />

Grund, sich innerhalb des Gesetzes zu bewegen,<br />

morden aus Rache oder Angst. Wenn man<br />

es nicht besser wüsste, könnte man von einem<br />

Zombiestreifen sprechen, bei dem die Belagerer<br />

zwar keine Untoten sind, aber trotzdem einen<br />

ähnlichen Zustand der Bedrängnis erzeugen.<br />

Wichtig ist hierbei das Sozialexperiment, das sich<br />

innerhalb der Barrikaden abspielt.<br />

Capelights limitierte Erstaufl age des Kultfi lms<br />

bietet alles, was sich ein Fan wünscht. Sie beinhaltet<br />

eine großartig designte Digibook-Verpackung,<br />

ein 24-seitiges Booklet mit Abbildungen<br />

der Artworks und Filmplakate, ein Carpenter-<br />

Interview sowie Hintergrundinfos zu den Restaurationsarbeiten.<br />

Auf einer Bonusdisc wartet<br />

eine 54-minütige Dokumentation „Do You<br />

Remember Laurie Zimmer?“. Der Film selbst ist<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und DVD in der Box enthalten. Von<br />

der Restauration zehren vor allem die Szenen<br />

am Tage, deren Schärfe, Kontrast und Farbbrillanz<br />

sehr gut aufgefrischt werden konnten.<br />

<strong>Blu</strong>t und Schweiß<br />

In den häufi geren Nachtsequenzen minimiert<br />

sich das Farbspektrum größtenteils auf bräunliche<br />

Orangetöne (besonders innerhalb der Polizeistation)<br />

und die Schärfe kann nur noch als<br />

mittelmäßig bezeichnet werden.<br />

Der Schwarzwert zeigt sich ziemlich milchig,<br />

während die Dunkelfl ächen fast das ganze Bild<br />

einnehmen. Im Vergleich zum Originalmaterial<br />

wird an dieser Stelle allerdings auch die hohe<br />

Qualität der Restauration deutlich, denn trotz<br />

des starken Rauschens treten keine störenden<br />

Elemente im Bild auf. Die tonale Präsentation<br />

setzt sich aus einem überarbeiteten Original-2.0-Mono-Track,<br />

einem modernisierten DTS-<br />

HD-MA-5.1-Track, einer reinen Musikspur sowie<br />

einem Audiokommentar zusammen. Sie haben<br />

also die Qual der Wahl. Selbstverständlich bietet<br />

die Scheibe auch das musikalisch anders abgemischte<br />

englische Original in einer 2.0- sowie<br />

5.1-Version an.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

Solch stylishe und schön aufgemachte Sonderedition sieht man<br />

selten. Wer also etwas für Carpenters atmosphärischen Kultthriller<br />

übrighat, sollte unbedingt zuschlagen.<br />

Technik 4,5/10<br />

Bild 4,5/10<br />

Ton 5/10<br />

Bilder: Capelight<br />

Im Belagerungszustand müssen die Leute zusammenhalten. Doch kann man einem Todeszellenkandidaten<br />

wie Napoleon Wilson (Darwin Joston) wirklich trauen?<br />

Besonders die Tagsequenzen gefallen, während die dunklen<br />

Passagen des Films sicherlich schwierig zu bearbeiten waren.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1/3 1,5/3 1/2 1/2<br />

Carpenters Synthesizer-Musik verleiht dem Film seine stimmungsvolle<br />

Dichte und drückt ihm den Stempel des Regisseurs auf.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1/3 1/2 1/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 63


Film<br />

Thriller<br />

Special Forces<br />

Action/Drama<br />

OT: Forces Spéciales<br />

L: FR J: 2011<br />

V: Universum<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Stéphane Rybojad<br />

D: Diane Kruger,<br />

Djimon Hounsou,<br />

Benoît Magimel LZ: 109 min FSK: 16 P: 16<br />

Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 11.05.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Ihr Beruf bringt die Journalistin Elsa<br />

(D. Kruger) in Lebensgefahr<br />

Als die französische Aufklärungsjournalistin<br />

Elsa (Diane Kruger)<br />

in Afghanistan von einer Gruppe<br />

Taliban entführt wird, sendet die<br />

französische Regierung eine Eliteeinheit<br />

zu ihrer Befreiung. Da bei<br />

der Rettungsaktion jedoch die Funkgeräte<br />

der Soldaten verloren gehen,<br />

müssen sie sich auf eigene Faust<br />

in sicheres Territorium vorkämpfen,<br />

um Elsa vor den gnadenlosen Glaubenskriegern<br />

zu beschützen. Die<br />

Rollen von Gut und Böse hat Regisseur<br />

Stéphane Rybojad dabei ganz<br />

stereotyp verteilt: Heroisch, selbstlos<br />

und aufopfernd fügen sich die<br />

Soldaten ihrem Auftrag, während<br />

die gnadenlosen, grausamen und<br />

scheinbar unermüdlichen Taliban<br />

ihnen immer wieder in die Quere<br />

kommen. Neben dieser schwarzweiß<br />

gezeichneten, flachen Handlung<br />

fallen auch einige Logikfehler<br />

negativ auf. Umso erstaunlicher<br />

ist es, dass der Film es dennoch<br />

schafft, den Zuschauer mitzureißen<br />

und zu unterhalten. Das ist vor<br />

allem den gut gezeichneten Hauptcharakteren<br />

und den Darstellern<br />

Ein eingefleischtes Team: Die Männer der Eliteeinheit sind nicht nur Kollegen,<br />

sondern auch Freunde. Ihr Auftrag bringt jedoch alle an ihre Grenzen<br />

zu verdanken, die den Zuschauer<br />

mit viel Emotion und Sympathie<br />

für sich einnehmen. Die hervorragende<br />

Kameraarbeit sorgt an vielen<br />

Stellen für zusätzliche Dynamik<br />

und Dramatik.<br />

Ebenfalls aufwertend für die Wirkung<br />

des Films ist das wunderbar<br />

scharfe Bild. Die kahle und schroffe<br />

afghanische Landschaft kommt<br />

durch eine blasse, kühle und leicht<br />

grünstichige Farbgestaltung sowie<br />

beeindruckende Totalen zur Geltung.<br />

Der Sound leistet sich lediglich<br />

bei der Synchronisation größere<br />

Schwächen. Die deutschen<br />

Stimmen wirken künstlich und<br />

insgesamt nicht stimmig. Dynamik<br />

und Räumlichkeit gleichen dies jedoch<br />

besonderes in den Gefechtsszenen<br />

wieder aus.<br />

NR<br />

Film 6/10<br />

Angesichts des unausgereiften Drehbuchs<br />

verliert der Film an Wirkung. Darsteller und<br />

Kamera können da nur noch wenig retten.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Intruders<br />

Catch.44<br />

Der ganz<br />

große Coup<br />

Horror/Thriller<br />

Action/Drama<br />

OT: Intruders L: ES,<br />

US, GB J: 2011<br />

V: Universal Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS 5.1 R: Juan<br />

Carlos Fresnadillo<br />

D: Clive Owen, Carice<br />

Van Houten, Ella<br />

Purnell LZ: 100 min FSK: 16 P: 19 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 24.05.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Vati, da ist ein Gesichtsdieb in<br />

meinem Zimmer<br />

OT: Catch.44 L: US<br />

J: 2011 V: Universum<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Aaron Harvey<br />

D: Malin Akerman,<br />

Bruce Willis, Michael<br />

Rosenbaum LZ: 94 min<br />

FSK: 16 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 13.07.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Bruce Willis in einer kleinen, aber<br />

extrem auffälligen Rolle!<br />

Zwei Geschichten, ein Zusammenhang:<br />

Das „Schattengesicht“<br />

sucht zwei Kinder heim, die scheinbar<br />

nichts miteinander zu tun haben,<br />

und versucht sie ihrer Konterfeis zu<br />

berauben. Ständig zwischen Realität<br />

und kindlicher Fantasie pendelnd,<br />

versucht John Farrow (Clive Owen)<br />

daher, seine Tochter vor den scheinbaren<br />

Halluzinationen zu bewahren.<br />

Doch ein folgenschwerer Unfall auf<br />

seiner Baustelle verursacht auch bei<br />

ihm schwere Albträume. Die Frage<br />

nach der Echtheit des unheimlichen<br />

Wesens erinnert an die von Guillermo<br />

del Toro produzierten Horrorfilme<br />

à la „Das Waisenhaus“ und „Don’t<br />

Be Afraid Of <strong>The</strong> <strong>Dark</strong>“. Malerische<br />

Albtraumbilder und düs teres Ambiente<br />

stellen den Kontrast vor<br />

immense Herausforderungen. Die<br />

großen Dunkelflächen verstecken<br />

den Gesichtslosen nur sporadisch,<br />

sodass seine CGI-Herkunft leider ersichtlich<br />

ist. Der vorsichtige, bedrohliche<br />

Anstieg der Musik unterstützt<br />

die unheimlichsten Szenen. FT<br />

Film 6,5/10<br />

Ein schönes Exemplar für Freunde<br />

psychologisch aufgeladener Gruselthriller. Was<br />

ist Wahrheit, was Fiktion?<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 8/10<br />

Schaut man sich die Verpackung<br />

und den Kurzinhalt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

an, dann bekommt man unweigerlich<br />

den Eindruck, es hier mit<br />

einem stylishen „Pulp Fiction“-Klon<br />

zu tun zu haben, der die Coolness,<br />

die Intelligenz und die stilprägende<br />

Optik des großen Vorbildes<br />

mehr als nur zitiert. Inhaltlich dreht<br />

sich alles um einen schiefgelaufenen<br />

Drogen deal, den drei heiße<br />

Gangster-Bräute (u. a. „Watchmen“-<br />

Schönheit Malin Akerman) für ihren<br />

Boss Mel (Bruce Willis) erledigen<br />

sollen. Aus dem missglückten Job<br />

entwickelt sich ein undurchsichtiges<br />

Katz-und-Maus-Spiel, bei dem jeder<br />

seine eigene Haut retten will und<br />

keiner dem anderen auch nur einen<br />

Zentimeter über den Weg traut.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist ein echter Hingucker<br />

und begeistert mit brillanten Bildern<br />

voller Schärfe und Details. Auch der<br />

Sound weiß – besonders in den<br />

dynamischen und räumlich breit<br />

aufgestellten Actionszenen – richtig<br />

zu überzeugen.<br />

TW<br />

Film 6/10<br />

Etwas krampfhaft auf cool getrimmter<br />

Gangster-Film, der seine Vorbilder nie so ganz<br />

erreicht und leider im Mittelmaß steckenbleibt.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Bilder: Universal Home, Universum<br />

64


Thriller<br />

Film<br />

<strong>The</strong> Million Dollar Hotel<br />

Melodram/Thriller<br />

OT: <strong>The</strong> Million Dollar<br />

Hotel L: US J: 2000<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Wim Wenders<br />

D: Jeremy Davies,<br />

Milla Jovovich, Mel<br />

Gibson LZ: 122 min FSK: 12 P: 15 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 19.07.12 × 1 Extras: 9/10<br />

Jeremy Davies‘ tragischer Spurt<br />

über das Hoteldach ist legendär<br />

Das Leben ist ganz wunderbar –<br />

diese letzten Gedanken gehen<br />

dem fallenden Tom (Jeremy Davies)<br />

durch den Kopf, kurz bevor er auf<br />

den Asphalt trifft. Seine Geschichte<br />

ist eine bittersüße Ode an die<br />

Liebe. Zugleich ist es aber auch<br />

ein düsterer Thriller, in dem Mel<br />

Gibson in der Rolle eines überkorrekten<br />

FBI-Ermittlers einen Mord<br />

aufdecken muss. Verpackt ist das<br />

Ganze als komödiantisches Kuriositätenkabinett<br />

oder besser gesagt<br />

als Entdeckungsreise durch ein Obdachlosenheim<br />

voller gescheiterter<br />

Existenzen. Und Tom ist mittendrin,<br />

als gute Seele des „Million Dollar<br />

Hotel“. Er besitzt die Unschuld eines<br />

Kindes und sein Herz pocht nur<br />

noch für die gefallene Eloise (Milla<br />

Jovovich). Diese fühlt sich von seinen<br />

zaghaft-schüchternen Annäherungsversuchen<br />

zwar geschmeichelt,<br />

sie selbst schirmt sich aber völlig von<br />

ihrer Umwelt ab, so als würde sie<br />

gar nicht existieren. Wim Wenders’<br />

oft verkanntes Meisterwerk gehört<br />

neben „Himmel über Berlin“ und<br />

„Paris, Texas“ zu den besten Filmen,<br />

Toms (J. Davis) reine Liebe und die glückliche Zeit, die sie miteinander teilen,<br />

holt Eloise (M. Jovovich) schrittweise wieder in die Welt der Lebenden<br />

die der 66-jährige Regisseur je gemacht<br />

hat. Die wunderbare Entstehungsgeschichte<br />

des Films und des<br />

U2-Soundtracks (einzusehen im Bonusfilm<br />

„A One-Dollar-Diary“) untermauert<br />

die besondere Atmosphäre<br />

am Filmset, die über den Film direkt<br />

zu den Zuschauern transportiert<br />

wird. Der technische Transfer des<br />

modernen Klassikers auf das High-<br />

Definition-Format ist fraglos geglückt,<br />

denn außer zeitweise minimalen<br />

Einbußen beim Schwarzwert sind<br />

die Kontraste fast durchgängig voll.<br />

Konturen erfahren meistens geringfügige<br />

Verwischungen, diese Unschärfen<br />

sind aber kaum der Rede<br />

wert. Toms inneren Monologe und<br />

der sagenhafte Soundtrack hören<br />

sich auch im 24p-Modus nahezu<br />

unverzerrt an.<br />

FT<br />

Film 9/10<br />

Für Wenders’ Großstadtmärchen gibt es ganz<br />

klar eine Gänsehautgarantie, die sich aus den<br />

tragisch-witzig-romantischen Momenten speist.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6/10<br />

Blood Work<br />

Texas Killing Fields<br />

Thriller<br />

Thriller<br />

OT: Blood Work<br />

L: US J: 2002<br />

V: Warner Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DD 5.1 R: Clint<br />

Eastwood D: Clint<br />

Eastwood, Angelica<br />

Huston, Jeff Daniels<br />

LZ: 110 min FSK: 16 P: 10 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 22.06.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Terry (C. Eastwood) und Jasper (J.<br />

Daniels) im Gespräch<br />

OT: Texas Killing Fields<br />

L: US J: 2011 V: Ascot<br />

Elite B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Ami Canaan<br />

Mann D: Sam<br />

Worthington, Jeff rey<br />

Dean Morgan, Chloe<br />

Moretz LZ: 105 min FSK: 16 P: 17 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 10.07.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Auf der Jagd nach dem Killer im<br />

Sumpf des Todes<br />

Bilder: Studiocanal, Warner Home<br />

Auf der Jagd nach einem Serienkiller<br />

erleidet FBI-Profiler Terry<br />

McCaleb (Clint Eastwood) einen<br />

schweren Herzschlag. Nach der Organtransplantation<br />

sucht ihn die<br />

Schwester der Spenderin auf, um<br />

seine Dienste als Privatermittler in<br />

Anspruch zu nehmen. Jene wurde<br />

während eines Überfalls scheinbar<br />

im Affekt erschossen. Doch es steckt<br />

noch mehr dahinter, wie Terry bald<br />

herausfinden muss. Und die Lösung<br />

liegt in seinem <strong>Blu</strong>t. Wie dies funktioniert,<br />

ist ein spannender und kreativer<br />

Handlungsbogen, weshalb der<br />

Film seine fesselnde Qualität hauptsächlich<br />

der großartigen Drehbuchadaption<br />

von Michael Connellys<br />

(„Der Mandant“) Romanvorlage<br />

verdankt. Aber auch der sympathische<br />

Hauptcharakter trägt viel zur<br />

Stimmung bei. Er wurde also exzellent<br />

von Clint Eastwood umgesetzt.<br />

Bild und Ton sind durchschnittlich,<br />

die Farben ein wenig matt.<br />

Ansons ten bietet das Drama nur<br />

spärliche Musik.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Routiniertes Werk von Altmeister Eastwood,<br />

der hier eine sympathische Version des Dirty<br />

Harry mimt. Wohl also eher ein Clean Terry.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Im Sumpf nahe von Texas City<br />

tauchen seit Jahren Menschenleichen<br />

auf. Von den Einheimischen<br />

erhält er daher den Beinamen<br />

„<strong>The</strong> Killing Fields“. Da der New<br />

Yorker Cop Brian Heigh (Jeffrey<br />

Dean Morgan) seinen Blick nicht<br />

mehr von den grausamen Morden<br />

abwenden kann, überschreitet er<br />

seinen Zuständigkeitsbereich und<br />

führt zusammen mit seinem Parner<br />

Souder (Sam Worthington) Ermittlungen<br />

auf eigene Faust durch. Drückende<br />

Stimmung und bedrohliche<br />

Momente gibt es zuhauf in diesem<br />

gnadenlosen Thriller von Michael<br />

Manns Tochter Ami Canaan. Daher<br />

schießen sich auch die Musik und<br />

das harte Bild komplett darauf ein.<br />

Für den Zuschauer gibt es keine<br />

Möglichkeit, der beklemmenden<br />

Atmosphäre zu entkommen, denn<br />

Filmkorn und Kontrastspitzen führen<br />

die Bildstilistik an. Grollendes<br />

Gewitter und dunkle Gitarrenriffs<br />

lassen ein typisch „Mann’sches“<br />

Gefühl entstehen.<br />

FT<br />

Film 6/10<br />

Die Schwere der Michael-Mann-Filme ist auch<br />

im Werk seiner Tochter zu spüren. Größtes Plus<br />

ist die Dichte der Atmosphäre.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 65


Film<br />

Thriller<br />

Metropia<br />

Science-Fiction/Animation<br />

OT: Metropia L: SW J: 2009 V: Capelight B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1 R: Tarik Saleh D: Vincent Gallo, Alexander<br />

Skarsgård, Udo Kier LZ: 85 min FSK: 12 P: 18 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 08.06.12 × 1 Extras: 4/10<br />

Der außergewöhnliche Einsatz von realer Fotografie, die digital verfremdet und animiert wurde, erzeugt<br />

einen nie da gewesenen Filmstil<br />

Die Zukunft nach hder Energiekrise i sieht grau und<br />

verregnet aus<br />

Was ist das nur mit diesen merkwürdig<br />

erwachsenen Animationsfilmen, die eine<br />

verfremdete, düstere Zukunftswelt präsentieren?<br />

Sie kleben wie verzerrte Albträume in den<br />

eigenen Hirnwindungen, gefallen durch ihre beklemmende<br />

Atmosphäre und schaffen ein ganz<br />

eigenes, bittersüßes Wohlbefinden. Eigentlich<br />

ist es absurd, dass Filme wie „Renaissance“, „A<br />

Scanner <strong>Dark</strong>ly“ oder auch „Metropia“ Freunde<br />

anspruchsvoller Science-Fiction so sehr in den<br />

Bann ziehen, zeigen sie doch allesamt depressiv<br />

stimmende Zukunftsvisionen. Aber gerade diese<br />

Dystopien stimulieren die Fantasie scheinbar<br />

aufs Äußerste, zumal die pessimistische Weltsicht<br />

weitaus realistischer wirkt als jeglicher<br />

strahlende Utopie-Gedanke. Zudem schwingt<br />

in jedem dieser Filme eine deutliche Sozialkritik<br />

mit, die sich auf die Gegenwart bezieht. „Metropia“<br />

greift hierbei den Gedanken der unvermeidlichen<br />

Ölverknappung auf, tilgt sämtliche<br />

Privatfahrzeuge von der Welt und macht die<br />

U-Bahn, auch Metro genannt, zum Massenbeförderungsmittel<br />

Nummer eins. Und zwar weltweit,<br />

denn das unterirdische Schienennetz verbindet<br />

die Menschen selbst interkontinental. Durch<br />

diese Notwendigkeit (alternative Fahrzeuge sind<br />

verboten) kann der Beförderungskonzern nicht<br />

nur die Preispolitik beliebig bestimmen. Ihm<br />

obliegt es auch, den morgendlichen Zeitraum<br />

aller pendelnden Arbeiter mit Werbung zu füllen.<br />

Matrix-Momente<br />

Aber auch die Überwachung und Kontrolle der<br />

inzwischen komplett gläsernen Menschen hat<br />

eine völlig neue Dimension angenommen.<br />

Roger (Vincent Gallo) ist ein typischer Außenseiter,<br />

der sich nur ungern beeinfl ussen lässt.<br />

Durch seine Arbeit in einem Callcenter kennt<br />

er sich bestens mit der Materie aus. Statt mit<br />

der U-Bahn bestreitet er seinen Arbeitsweg<br />

verbotenerweise mit dem Fahrrad. Und auch in<br />

seiner Kollegenschaft vermutet er das Denunziantentum.<br />

Angeheizt wird die Paranoia aber vor<br />

allem von der fremden Stimme in seinem Kopf.<br />

Jene scheint von außen zu ihm zu sprechen,<br />

ihm bei Bedarf neue Produkte einzureden und<br />

auch sonst einen Lebensweg vorzugeben, der<br />

aus ihm einen perfekten Konsumenten macht.<br />

Als er eines Tages dann doch einmal die Metro<br />

nutzt, begegnet er dem Shampoo-Model Nina,<br />

das ihm (wie einst Trinity in „Matrix“) scheinbar<br />

die übergroßen Augen öffnet. Doch was steckt<br />

wirklich hinter dem verführerischen Verhalten<br />

der Widerstandskämpferin? Und was genau hat<br />

es mit dem ominösen Shampoo auf sich?<br />

Die auf einer Idee des schwedischen Regisseurs<br />

Tarik Saleh basierende Geschichte präsentiert<br />

eine außergewöhnliche Animationstechnik,<br />

bei der Fotografi en digital verändert<br />

und animiert wurden. Die daraus entstandenen<br />

Bilder sind dermaßen scharf und detailreich,<br />

dass sich eine große Bilddiagonale mehr als<br />

lohnt. Extrem fl üssige Bewegungen gibt es<br />

hier zuhauf, jene wirken aber manchmal auch<br />

scherenschnittartig und träge. Für die düstere<br />

Stimmung des Films ist dieser Grafi kstil jedoch<br />

brillant, zumal der Zuschauer unweigerlich an<br />

alte Terry-Gilliam-Klassiker wie etwa die fi ebertraumartige<br />

Dystopie „Brazil“ oder auch das<br />

rauschhafte „Fear And Loathing In Las Vegas“<br />

erinnert wird.<br />

Endzeitstimmung<br />

Die minimale Mimik und die grauen, mit Regenwolken<br />

verhangenen Schauplätze verbreiten<br />

eine drückende Stimmung, die sich mit<br />

den spannenden, oft verqueren Situationen<br />

des Antihelden Roger vermengen. Seine<br />

scheinbar zunehmende Schizophrenie wird<br />

durch die Audiopräsentation dahingehend unterstützt,<br />

dass die Stimme in seinem Kopf aus<br />

den unterschiedlichsten Richtungen kommt.<br />

Genauso verhält es sich mit den Alltagsgeräuschen<br />

in der trostlosen Großstadt, die sich<br />

lautstärketechnisch vom plätschernden Dauerregen<br />

bis hin zum unerträglichen Publikumsgegröle<br />

während der Abschiebungsshow erstrecken.<br />

Die tonale Plastizität wird durch gezielt<br />

eingesetzte, genau ortbare Signale erreicht.<br />

„Metropia“ gibt es im Übrigen auch als limitierte<br />

Sonderaufl age im Steelbook.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 6/10<br />

Als beklemmende Vision einer werbe- und kapitalgetriebenen<br />

Gesellschaft, die sich selber die Freude am Leben nimmt, strahlt<br />

„Metropia“ von der ersten Sekunde an eine dichte Atmosphäre aus.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 9/10<br />

Welches Spiel ltreibt ibtdie attraktive Nina (Juliette Lewis) mit itdem ahnungslosen Roger (Vincent tGallo)?<br />

Sie ist das Model für das Shampoo, das der Wirtschaft den Zugang zum menschlichen Geist erlaubt<br />

Jede Einstellung ist ein hochaufl ösendes Kunstwerk an sich und<br />

beeindruckt mit unzähligen Bilddetails und surrealer Abstraktion.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 1/2 2/2<br />

Dezent, subtil, aber nie öde baut das Sounddesign auf eine<br />

drückende Atmosphäre und erreicht sein Ziel ohne Frage.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Capelight<br />

66


Starkes Duo –<br />

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Film<br />

Thriller<br />

<strong>The</strong> Good Doctor – Tödliche Behandlung<br />

Drama/Thriller<br />

OT: <strong>The</strong> Good Doctor<br />

L: US J: 2011 V: Koch<br />

Media B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Lance Daly<br />

D: Orlando Bloom,<br />

Michael Pena, Taraji P.<br />

Henson LZ: 97 min<br />

FSK: 16 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 27.07.12 × 1 Extras: 2/10<br />

In Diane (Riley Keough) sieht Martin seine<br />

Chance, sich als Arzt zu beweisen<br />

Ob als ausdrucksloser Waldelf<br />

oder als Möchtegern-Pirat –<br />

bis dato wurde Orlando Bloom<br />

nicht selten von seinen Schauspielkollegen<br />

gnadenlos an die Wand<br />

gespielt. 2011 bot sich ihm mit<br />

dem von ihm produzierten Thriller<br />

„<strong>The</strong> Good Doctor“ die Chance, in<br />

einer Hauptrolle zu zeigen, dass in<br />

ihm mehr steckt als lediglich eine<br />

attraktive Nebenrolle. Martin Blake<br />

(Orlando Bloom) ist ein junger<br />

britischer Arzt, der gerade seine<br />

Facharztausbildung in einem kalifornischen<br />

Krankenhaus beginnt.<br />

Dort kämpft er aus den falschen<br />

Gründen und mit allen verfügbaren<br />

Mitteln darum, ein guter<br />

Doktor zu werden. Tatsächlich gibt<br />

Bloom dem jungen fehlgeleiteten<br />

Arzt ein überaus glaubwürdiges<br />

Gesicht. Dies liegt nicht zuletzt daran,<br />

dass der Charakter des introvertierten<br />

Briten exakt auf Blooms<br />

recht tönerner Mimik abgestimmt<br />

ist. So ist der Zuschauer anfangs<br />

von dem etwas unbeholfenen und<br />

undurchschaubaren Hauptcharakter<br />

fasziniert und schließlich erstaunt<br />

als dessen wahres Gesicht<br />

mehr und mehr zum Vorschein<br />

kommt. Diese Faszination ebbt<br />

jedoch ab, als Entscheidungen und<br />

Handlungen zunehmend wahnhaft<br />

und für den Zuschauer schwer<br />

nachvollziehbar werden. Nach einigen<br />

brenzligen und durchaus<br />

spannenden Situationen folgt das<br />

ernüchternde Ende, das den Zuschauer<br />

mit einem unbestimmten<br />

Gefühl der Unvollkommenheit<br />

entlässt. Die Optik des Films lässt<br />

ebenfalls einiges zu wünschen<br />

übrig und präsentiert sich ähnlich<br />

labil, wie sein Hauptcharakter.<br />

Während Detailaufnahmen<br />

mit einer hervorragenden Schärfe<br />

glänzen, wird der Zuschauer von<br />

den restlichen Bildern eher unbeeindruckt<br />

bis enttäuscht sein. Die<br />

überwiegend sterile, kalte Farbgestaltung<br />

und der zu hohe Kontrast<br />

können zwar noch der Stilistik des<br />

Films zugeschrieben werden, doch<br />

gelegentliche Unschärfen und ein<br />

stetes Bildrauschen wirken einfach<br />

störend. Etwas besser, aber ebenfalls<br />

nicht überragend zeigt sich<br />

Martin Blake (O. Bloom) ist talentiert,<br />

introvertiert und ehrgeizig<br />

der Sound. Ein gut genutztes Frequenzspektrum<br />

und eine hervorragende<br />

Synchronisation werten den<br />

Film auf. Etwas mehr klangliche<br />

Dynamik und eine bessere Ausnutzung<br />

des Surround-Sounds hätten<br />

der Spannung und Brisanz der<br />

Handlung zusätzlichen Nachdruck<br />

verleihen können.<br />

NR<br />

Film 7/10<br />

Bloom zeigt sich zwar nicht von einer völlig<br />

neuen Seite, kann aber als junger frustrierter<br />

Arzt überzeugen und faszinieren.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 7/10<br />

Hard Candy<br />

Hara-Kiri 3D<br />

Tod eines<br />

Samurai<br />

Thriller<br />

Samurai-Drama<br />

OT: Hard Candy L: US<br />

J: 2005 V: Senator<br />

Home B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: David Slade<br />

D: Ellen Page, Patrick<br />

Wilson, Sandra Oh<br />

LZ: 104 min FSK: 18 P:<br />

16 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.05.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />

In der 14-jährigen Hayley steckt<br />

mehr als man zunächst vermutet<br />

OT: Ichimei L: JP<br />

J: 2012 V: Ascot-Elite<br />

B: MVC, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-Proj.: JVC<br />

DLA-X30 2D-komp.: ja<br />

R: Takashi Miike<br />

D: Eita, Kôji Yakusho,<br />

Ebizô Ichikawa, Hikari Mitsushima LZ:<br />

128 min FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 22.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Mit seinem Holzschwert will er<br />

niemanden töten<br />

Hard Candy“ ist alles andere als<br />

leichte Kost – soviel sei vorweggenommen.<br />

Das höchst brisante<br />

<strong>The</strong>ma der Pädophilie wird nicht<br />

nur mit jeder Menge Gewalt aufgegriffen,<br />

sondern zusätzlich mit dem<br />

ebenso heiklen <strong>The</strong>ma der Selbstjustiz<br />

verknüpft. Bei dieser moralisch<br />

fraglichen Mischung macht<br />

David Slade jedoch durch seinen<br />

fast surrealen Stil in jeder Szene<br />

deutlich, dass es sich lediglich um<br />

eine Art Gedankenspiel handelt. Er<br />

vertauscht nicht nur die Rollen von<br />

Opfer und Täter, sondern macht<br />

nebenbei den Zuschauer selbst<br />

zum Voyeur. Obwohl die unstete<br />

Handkamera für beeindruckenden<br />

Realismus sorgt, erzeugen der hohe<br />

Kontrast und der ständige Wechsel<br />

von sterilen und warmen Farben<br />

eine eher surreale Atmosphäre.<br />

Der Sound präsentiert sich solide.<br />

Während der Soundtrack die Stimmungen<br />

des Films hervorragend<br />

trägt, bleibt der Surround-Klang weitestgehend<br />

ungenutzt. NR<br />

Film 8/10<br />

„Kinderschänder müsste man....“ – Mit „Hard<br />

Candy“ baut David Slade um diesen Gedanken<br />

herum einen kammerspielartigen Thriller auf.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Ein noch nicht einmal 20-jähriger<br />

Jüngling wird aus Prinzip zum<br />

rituellen Selbstmord gezwungen.<br />

Erst nach der grausamen Hara-kiri-<br />

Sequenz erfährt der Zuschauer die<br />

Vorgeschichte des Opfers und begibt<br />

sich an der Seite des Ziehvaters<br />

auf eine humanistische Suche nach<br />

dem Ehrbegriff.<br />

Mit „Hara-Kiri – Tod eines Samurai“<br />

übertraf sich Kultregisseur und<br />

Genre-Fachmann Takashi Miike<br />

selbst. Nicht nur, dass er mit dem<br />

naiven Ehrbegriff gründlich aufräumt,<br />

er singt auch noch ein Loblied<br />

auf das menschliche Leben. In<br />

Form eines Schuldspiegels inszeniert<br />

Miike ein erfrischend anderes<br />

Rachedrama, in dem die physische<br />

Gewalt durch zerstörte Ehrbarkeitssymbole<br />

ersetzt wird. Hoher Kontrast<br />

und scharfe Kanten machen<br />

die natürliche 3D-Wirkung zum<br />

Genuss. Jene muss nur mit einigen<br />

dunklen Szenarien kämpfen. FT<br />

Film 8,5/10<br />

Was soll man sagen … ein Meisterwerk! Takashi<br />

Miike ist ohne Zweifel der Akira Kurosawa<br />

unserer Zeit. Ein Muss für den Genre-Fan.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6/10<br />

3D 7/10<br />

Bilder: Ascot-Elite, Koch Media, Senator Home<br />

68


Thriller<br />

Film<br />

Ghost Rider – Spirit Of Vengeance 3D<br />

Comicverfilmung<br />

OT: Ghost Rider –<br />

Spirit Of Vengeance<br />

L: US J: 2012<br />

V: Universum B: MVC,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 2D-komp.: ja<br />

3D-Proj.: JVC DLA-X30<br />

R: M. Neveldine, B.<br />

Taylor D: N. Cage, I. Elba, LZ: 95 min<br />

FSK: 12 P: 22 Euro W-Cover: ja<br />

Ein knallharter Biker mit einem Teenager im Schlepptau, den er vor noch böseren Buben schützen muss … Das<br />

erinnert unweigerlich an „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“<br />

VÖ: 10.08.12 × 1 Extras: 6/10<br />

Was passiert, wenn die Geldgeber<br />

auf Teufel komm raus<br />

einen 3D-„Ghost Rider“ wollen,<br />

der sich für Teenager eignet, und<br />

dafür ein Anarcho-Regieduo wie<br />

Mark Neveldine und Brian Taylor<br />

(„Crank“, „Gamer“) engagieren?<br />

Genau das! So deutlich, wie man<br />

der neuen „Ghost Rider“-Verfilmung<br />

ansieht, was daraus hätte<br />

werden können, so traurig ist das<br />

familienfreundliche Ergebnis. Aufgrund<br />

ihres rasanten Kamerastils<br />

verzichteten sie kurzerhand auf<br />

natives 3D, da es derzeit noch kein<br />

3D-Kamera system gibt, das sich<br />

dermaßen aggressiv durch die Gegend<br />

reißen lässt. Für die stereoskopische<br />

Komponente bedeutete<br />

dies den Tod, denn das konvertierte<br />

Bild erzeugt keinerlei glaubhafte<br />

Tiefe. Das Gute daran: Neveldine<br />

und Taylor sind ihrem Filmstil<br />

treu geblieben. Die Geschichte<br />

ist simpel: Ex-Stunt-Fahrer Johnny<br />

(Nicolas Cage) aktiviert erstmals<br />

absichtlich den Dämon in sich, um<br />

einen mysteriösen Jungen vor den<br />

Fängen des Teufels zu retten. Mit<br />

dem Rückzug der Protagonisten<br />

zu einem geheimen Orden erfährt<br />

der Film nicht nur visuell einen<br />

kompletten Moduswechsel. Der<br />

von den „Crank“-Regisseuren so<br />

geliebte, superscharfe und kontrastiv<br />

überspitzte Look wird in dem<br />

heiligen Refugium der Mönche<br />

gegen ein butterweiches, überbelichtetes<br />

Etwas eingetauscht, das<br />

ebenso jeglicher Gewalt in der<br />

Kameraführung entsagt. Der Ton ist<br />

klasse abgemischt und lässt hauptsächlich<br />

in der Räumlichkeit etwas<br />

zu wünschen übrig. Die akkurate<br />

Signalortung einiger Geräuschquellen<br />

(z. B. das Motorrad des Riders)<br />

reißt an dieser Stelle das Niveau<br />

wieder nach oben.<br />

FT<br />

Film 5/10<br />

Innovativ und rasant gefi lmt, wie wir es von<br />

Neveldine und Taylor kennen. „Nur“ die<br />

Handlung ist nichtig. Schade!<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8/10<br />

3D 3/10<br />

Ein riskanter Plan<br />

Bilder: Concorde Home, Universum<br />

Thriller<br />

OT: Man On A Ledge<br />

L: US J: 2012<br />

V: Concorde Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Asger Leth<br />

D: Sam Worthington,<br />

Anthony Macie, Jamie<br />

Bell LZ: 102 min FSK: 12 P: 14 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 19.07.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Nicht abrutschen, Sam, wir haben<br />

noch über 90 Minuten<br />

Sobald Nick (Sam Worthington)<br />

all seine Fingerabdrücke im Hotelzimmer<br />

verwischt hat und auf<br />

den Fenstersims klettert, befällt den<br />

Zuschauer unweigerlich das Gefühl,<br />

er sähe die erste Episode der TV-<br />

Serie „Prison Break“. Hinter der vermeintlichen<br />

Verzweiflungstat steckt<br />

nämlich ein hochkomplexer Plan,<br />

der seine Unschuld beweisen soll.<br />

Eine Rückblende zeigt die Flucht des<br />

Gefängnisinsassen während der Beerdigung<br />

seines Vaters. Parallel dazu<br />

entwickelt sich die gegenwärtige<br />

Verhandlung auf dem Fenstersims<br />

zu einem Katz-und-Maus-Spiel, bei<br />

dem die Polizeipsychologin Lydia<br />

Mercer (Elizabeth Banks) hinter die<br />

Wahrheit eines Diamantenraubs<br />

kommen muss. Und genau an der<br />

Stelle geht Asger Leths Thriller die<br />

Luft aus, denn die Spannung des lokal<br />

gebundenen Selbstmorddramas<br />

aufrechtzuerhalten, fällt ihm trotz<br />

der vielen Nebenhandlungen und<br />

Rückblenden nicht immer leicht. So<br />

scheint von Anfang an klar, dass Nick<br />

eigentlich gern weiterleben möchte,<br />

und auch Lydia Mercers Charakter<br />

Ups! Jetzt isser weg, der Schlüssel … Spaß beiseite – natürlich ist gerade etwas<br />

unheimlich Dramatisches passiert, das wir Ihnen nicht verraten wollen<br />

kommt gänzlich vertrauenswürdig<br />

rüber. Nichtsdestotrotz gibt es die<br />

bereits angedeuteten Parallelen zu<br />

„Prison Break“, die Sie über die<br />

vollen 102 Minuten Laufzeit bei Laune<br />

halten. Technisch gesehen zeigt<br />

der Film keine Schwächen. Leichtes<br />

Korn, starke Konturen, überbelichtete,<br />

kalte Bilder und eine tolle Schärfe<br />

bedienen die Augen mit sauberen<br />

Bildern. Über unterschiedliche Farbcodes<br />

bleibt die Trennung der Zeitebenen<br />

nachvollziehbar. Zum exquisiten<br />

Ton lässt sich einzig anmerken,<br />

dass die Surround-Einstreuungen<br />

sehr subtil untergebracht wurden.<br />

Ansonsten ist das hörbare Arrangement<br />

der Action- und Ruhephasen<br />

rundum gelungen.<br />

FT<br />

Film 6/10<br />

Im Subtext des drohenden Sturzes sind die<br />

Nebenhandlungen und Rückblicke eine<br />

lukrative Abwechslung zum Hauptgeschehen.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 9/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 69


Film<br />

Thriller<br />

Sisters’ Hood<br />

Drama<br />

W-Cover: ja<br />

OT: Sket L: GB J: 2011<br />

V: S u n fi l m B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

7.1 R: Nirpal Bhogal<br />

D: Aimee Kelly, Emma<br />

Hartley-Miller, Riann<br />

Steele LZ: 83 min<br />

FSK: 16 P: 15 Euro<br />

VÖ: 09.08.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Kayla (A. Kelly) fühlt sich zu Danielle<br />

(E. Hartley-Miller) hingezogen<br />

Die<br />

Mädchengang<br />

Londons Randgebiete sind gefährlich<br />

für kleine Mädchen wie<br />

Kayla (Aimee Kelly). Als sie eines<br />

Tages von zwei Halbstarken angepöbelt<br />

wird, kommt ihr die Bande<br />

von Danielle (Emma Hartley-Miller)<br />

zu Hilfe und prügelt die Jungs<br />

besinnungslos. Seit dem Tod ihrer<br />

Mutter lebt Kayla bei ihrer älteren<br />

Schwester. Da sie ihren Vater nie<br />

kennengelernt hat, fehlen ihr die<br />

männlichen Bezugspersonen fast<br />

gänzlich. Umso stärker fühlt sie<br />

sich von Danielles Mädchengang<br />

angezogen, die sich gegen jede Autorität<br />

stellt. Während sie bei ihren<br />

neuen Freunden abhängt, wird ihre<br />

Schwester von dem Drogendealer<br />

Trey (Ashley Walters) überwältigt<br />

und nahezu erdrosselt. Angestiftet<br />

durch die wütende Kayla sinnen<br />

Danielle und ihre Freundinnen<br />

nach Rache. Ähnlich der fesselnden<br />

Milieustudie „Hooligans“ gerät<br />

die Protagonistin immer weiter in<br />

die Spirale der Gewalt. Doch auch<br />

unter der rauen Schale der Gruppe<br />

verbergen sich menschliche<br />

Einzelschicksale, die Kayla nach<br />

Auch Mädchen können zuschlagen, besonders, wenn sie so eine tragischbrutale<br />

Vergangenheit haben wie diese hier<br />

und nach aufdeckt. Das macht<br />

sie so lange, bis sich ein dramatisches<br />

Großstadtpuzzle auftut,<br />

dem sich niemand entziehen kann.<br />

Die Epilepsie-Warnung vor dem<br />

Film bezieht sich hauptsächlich auf<br />

den fl ackernden Vorspann und die<br />

Discoszenen, also weniger auf extreme<br />

Farbmuster, die aufgrund der<br />

stilisierten Großstadtblässe sowieso<br />

nicht so intensiv wären.<br />

Die immense Kantenschärfe und<br />

der fast immer akkurate Kontrast<br />

unterstreichen die trostlosen,<br />

modernen Motive. Echtes Ghetto-Flair<br />

verbreiten die energetischen<br />

Hip-Hop-Einblendungen<br />

der Audiospur, die das gezeigte<br />

London in ein zusätzliches Zwielicht<br />

tauchen. Echte 7.1-Momente gibt<br />

es keine.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Sieht aus wie ein Noel-Clarke-Film, ist aber<br />

keiner. Stattdessen handelt es sich um ein<br />

durchstrukturiertes „Hooligans“ auf weiblich.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

<strong>The</strong> Zero Hour<br />

Snow White<br />

Drama<br />

Horror<br />

OT: La Hora Cero<br />

L: VE J: 2010<br />

V: Senator B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Diego Velasco<br />

D: Zapata 666,<br />

Amanda Key, Erich<br />

Wildpret LZ: 102 min<br />

FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.06.12 × 1 Extras: 5/10<br />

Wenn der Killer Leben rettet, wird<br />

er zum Heiligen<br />

OT: Snow White: A<br />

Deadly Summer<br />

L: US J: 2012 V: Koch<br />

Media B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: David DeCoteau<br />

D: Shanley Caswell,<br />

Maureen McCormick,<br />

Eric Roberts LZ: 83 min FSK: 16 P: 13 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.05.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Nein, in „Snow White“ kommen<br />

keine Vampire vor<br />

Viel bekommt man vom venezolanischen<br />

Kino hierzulande<br />

nicht zu sehen. Wenn dann doch<br />

etwas über den Atlantik schwappt,<br />

dann muss es wohl in gewisser<br />

Hinsicht Erfolg versprechend sein.<br />

Diego Velascos Geiseldrama „<strong>The</strong><br />

Zero Hour“ ist immerhin im Handlungsansatz<br />

hochinteressant, denn<br />

einen gefürchteten Bandenchef, der<br />

während eines Ärztestreiks mit Gewalt<br />

medizinische Hilfe fordert, sieht<br />

man nicht alle Tage. Mit einigen Längen<br />

und sinnlosen Gewaltszenen<br />

erzählt, hätte die Handlung prima in<br />

einen Kurzfilm gepasst, weshalb das<br />

Drama in den jetzigen 102 Minuten<br />

sein Pulver schnell verschießt und<br />

damit deutlich an Anziehungskraft<br />

verliert. Trotz ordentlicher Parameter<br />

stechen der unreine Videolook der<br />

überbelichteten Aufnahmen sowie<br />

einige Fokusfehler heraus. Klangtechnisch<br />

wirkt alles gut, abgesehen<br />

von der weitestgehend unspektakulären<br />

5.1-Abmischung sowie der<br />

schlechten Synchronisation. FT<br />

Film 5/10<br />

Herausragende Idee, mittelmäßige Umsetzung.<br />

Mit ein wenig fi lmischem Feingefühl wäre<br />

hieraus großes Spannungskino geworden.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Ein Trend zeichnet sich in diesem<br />

Jahr besonders stark ab – und<br />

zwar „Schneewittchen“-Adaptionen.<br />

Während man sich bei den Verfilmungen<br />

„Spieglein Spieglein“ und<br />

„Snow White And <strong>The</strong> Huntsman“<br />

noch streiten kann, welche von<br />

beiden die bessere ist, handelt es<br />

sich bei „Snow White“ von Regisseur<br />

David DeCoteau eindeutig<br />

um einen TV-Film. Shanley Caswell<br />

spielt die Teenagerin Snow, die<br />

ihre neue Stiefmutter Eve nicht<br />

ausstehen kann. Sie buhlt bei ihrem<br />

Vater um Aufmerksamkeit. Doch<br />

als sie hierbei eines Tages zu weit<br />

geht, schieben sie ihre Eltern in<br />

ein Bootcamp ab. Kaum dort angekommen,<br />

wird ein Camp-Bewohner<br />

nach dem anderen umgebracht.<br />

Sämtliche Nachtszenen scheinen<br />

bei Tageslicht (im Wackelkamera-<br />

Stil) gedreht und im Nachhinein<br />

verfremdet worden zu sein. Die<br />

akustische Untermalung des Horrorstreifens<br />

geschieht mit für Märchen<br />

untypischer Thriller-Musik. LF<br />

Film 4/10<br />

Regisseur David DeCoteauist ist bekannt für<br />

seine B-Movies. Wer diese Art von Trash mag,<br />

ist mit „Snow White“ bestens beraten.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Koch Media, Senator, Sunfilm<br />

70


Thriller<br />

Film<br />

Dame, König, As, Spion<br />

Bilder: Studiocanal<br />

Thriller<br />

OT: Tinke Tailor Soldier Spy L: F, GB J: 2011 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2,35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Tomas Alfredson<br />

D: Gary Oldman, Benedict Cumberbatch, Tom Hardy, Colin<br />

Firth LZ: 127 min FSK: 12 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 09.08.12 × 1 Extras: 6/10<br />

Anfang der 1970er Jahre hat der britische<br />

Geheimdienst einen Fehlschlag zu verkraften<br />

– auf der Suche nach einem Maulwurf in<br />

der eigenen Führungsspitze misslingt ein Einsatz<br />

in Ungarn, der die Identität des Doppelagenten<br />

aufdecken sollte. Der Geheimdienstchef Control<br />

(John Hurt) muss seinen Hut nehmen und nimmt<br />

seinen Vertrauten George Smiley (Gary Oldman)<br />

gleich mit. Dieser wird durch den zuständigen Minister<br />

beauftragt, die Suche nach dem Maulwurf<br />

wieder aufzunehmen, und ein mehr als doppelbödiges<br />

Katz-und-Maus-Spiel beginnt.<br />

Ganz selten verlegt tSmiley seine Suche nach hdem<br />

Maulwurf auch mal an die frische Luft<br />

Leises Knistern<br />

Wenn der schwedische Regisseur Tomas<br />

Alfredson („So fi nster die Nacht“) und der Thriller-Autor<br />

und Spezialist für das Geheimdienst-<br />

Beamtentum John LeCarré, gleichermaßen die<br />

Paten eines Agentenfi lmes sind, war hier alles<br />

andere als ein James-Bond-Verschnitt zu erwarten.<br />

Insofern mag der Film durchaus polarisieren.<br />

Während dem einen zu wenig passieren mag,<br />

alles zu dröge und unnötig verwickelt erscheint,<br />

fi ndet der andere die ruhige und hintergründige<br />

Art des Films vielleicht als dessen große Stärke.<br />

Und genau das ist Alfredson hoch anzurechnen –<br />

dass er die schon in seinem ersten Film dramaturgisch<br />

geschickt eingesetzte Tristesse und<br />

Kargheit von Drehort und Dialog auch hier ins<br />

Spiel bringt. Insofern gelingt ihm beim Blick auf<br />

den „inner circle“ des Geheimdienstes ein äußerst<br />

stimmiges Bild der leisen Machtspiele und<br />

banalen Abgründe im Leben der Protagonisten.<br />

Geheimdienstarbeit in Zeiten des Kalten Krieges,<br />

bebildert mit Stockwerken voller Akten, stur protokollierenden<br />

Telefonistinnen und gelangweilt<br />

teetrinkenden Staatssekretären, und mitten drin<br />

ein überzeugend agierender Gary Oldman. Sein<br />

George Smiley passt zu den vergilbten Tapeten,<br />

gefüllten Aschenbechern und grauen Häuserfassaden<br />

wie die Faust aufs Auge. Die Mischung<br />

aus klarem analytischem Verstand und Anfl ügen<br />

von Lebensunfähigkeit, aus professioneller Kälte<br />

und privater Hilfl osigkeit prägt die Grundstimmung<br />

des gesamten Films. Beinahe genial ist in<br />

dieser Hinsicht die (entfallene) Szene, in der sich<br />

Smiley mit Schürze und ohne Worte ein Spiegelei<br />

brät, während im Radio „Hell Raiser“ von<br />

<strong>The</strong> Sweet läuft. Überhaupt stimmt der Cast in<br />

diesem Film, auch wenn, wie in vielen Buchverfi<br />

lmungen, die durchaus wichtigen und charaktergeprägten<br />

Nebenstränge wenig Platz für ihre<br />

fi lmische Präsentation bekommen.<br />

Starkes Rauschen<br />

Die Technik des Films passt sich dem Charakter<br />

seines Inhaltes an. Bewusst wird mit entsättigten<br />

und reduzierten Farben gearbeitet, zudem liegt<br />

über dem ganzen Film ein starkes Bildrauschen.<br />

Immerhin behält das digital aufgenommene<br />

Bild trotzdem seinen Detailreichtum und auch<br />

die Schärfe enttäuscht nicht. Zudem kann auch<br />

die Kameraführung voll überzeugen. Es wird fast<br />

fehlerfrei und mit viel Hintersinn fokussiert, nur<br />

in ganz wenigen Szenen gibt es Bewegungsunschärfen.<br />

Der Kontrast ist in Ordnung, der<br />

Schwarzwert zeigt dagegen dann doch die eine<br />

oder andere Schwäche. Die Audioabmischung<br />

Aktuelle Schauspieler-Prominenz i auf dem drögen<br />

Geheimdienst-Set aus den 70ern<br />

verdient ausgesprochen hohe Noten, auch wenn<br />

dieser Film per se alles andere als eine Abfolge<br />

von Effektfeuerwerken ist. Aber gerade in den<br />

ruhigen Szenen können sehr klar von einander<br />

getrennte Geräusche einen hohen Grad an<br />

Räumlichkeit vermitteln. Die Dynamik ist perfekt,<br />

die Synchronisation äußerst stimmig und auch<br />

der Score passt sich gut ein.<br />

Die Bonusabteilung ist vom Umfang her mit etwas<br />

über einer Stunde zwar recht überschaubar,<br />

aber dafür sind die umfangreichen Interviews<br />

sehr interessant und man fi ndet neben kurzen<br />

Featurettes und entfallenen Szenen auch einen<br />

Audiokommentar von Hauptdarstellern und Regisseur<br />

auf der Scheibe.<br />

UWE FUNK<br />

Film 8,5/10<br />

Trocken und hintergründig inszenierter Agententhriller. Ein klasse<br />

aufspielender Gary Oldman auf Maulwurfsuche unter britischen<br />

Geheimdienstbeamten.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Passend zur Stimmung des Plots: Entfärbte, düstere und<br />

verrauschte Bilder bei minimalem Verlust an Details und Schärfe.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2,5/3 1,5/2 1/2<br />

Sehr sauber abgemischt, auch in den vielen ruhigen Szenen<br />

entsteht eine stimmungsvolle Räumlichkeit.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 2/2 1,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 71


Film<br />

Serie<br />

Camelot<br />

Abenteuer/Serie<br />

(1. Staffel)<br />

OT: Camelot<br />

L: US, GB J: 2011<br />

V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Ciaran Donnelly<br />

D: Eva Green, Jamie<br />

Campbell Bower,<br />

Joseph Fiennes LZ: ca. 10 × 49 min FSK: 16<br />

P: 26 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 08.06.12 × 2 Extras: 3/10<br />

Guinevere ginge eher als König<br />

durch als der Knabe neben ihr<br />

Mittelalter-Serien liegen gerade<br />

schwer im Trend. Die besten<br />

Beispiele hierfür sind Dauerbrenner<br />

wie „Game Of Thrones“, „Merlin –<br />

Die neuen Abenteuer“ sowie<br />

„Borgia“. Aber auch „Die Tudors“<br />

kam relativ gut beim Publikum an,<br />

sodass sich Produzent Michael Hirst<br />

ein Herz fasste und zusammen<br />

mit Chris Chibnall ein neues, wenn<br />

auch sehr ähnliches Serienkonzept<br />

entwarf. Ein Konzept, das ebenso<br />

einen milchbubihaften, sehr jungen<br />

König als Dreh- und Angelpunkt der<br />

Handlung vorsieht. Und natürlich<br />

dürfen die nackten Tatsachen nicht<br />

fehlen, denn „Sex sells“! Doch halt,<br />

man sollte die um die Artus-Sage<br />

rotierende Serie nicht gleich als<br />

simplen Teil einer Modeerscheinung<br />

betrachten. Wie so oft offenbart ein<br />

prüfender Blick manche Qualitäten,<br />

die bei einigen Darstellern wie z. B.<br />

Joseph Fiennes (als Merlin) und Eva<br />

Green (als Morgan) beginnen und<br />

sich über die tollen Landschaftsaufnahmen,<br />

die glamouröse Ausstattung<br />

sowie die atmosphärische<br />

Musik fortsetzen. Schade, dass<br />

Eva Green ist der große Lichtblick dieser Serie, da sie ihrem zwielichtigen<br />

Charakter Morgan etwas Sympathisches, aber auch Gefährliches verleiht<br />

ausgerechnet Hauptdarsteller Jamie<br />

Campbell Bower seiner Rolle kaum<br />

gerecht wird. Da sich die Serie auf<br />

die Entwicklung des jungen Königs<br />

Arthur zum Herrscher konzentriert,<br />

ist sein jugendliches Äußeres nicht<br />

zwingend das Problem. Vielmehr<br />

liegt es an den wenigen sympathischen<br />

Zügen, die seine Figur verkörpert.<br />

Eine zweite Staffel wurde<br />

bislang noch nicht angekündigt. Die<br />

Technik hingegen ist bis auf einen<br />

schwachen Schwarzwert herausragend,<br />

schönere Landschaftsaufnahmen<br />

gibt es auch bei „Game Of<br />

Thrones“ nicht zu bewundern, so<br />

scharf und detailliert sind Arthurs<br />

Ausflüge. Beim Ton hat man im<br />

Serienbereich schon Besseres gehört,<br />

dennoch sind Abmischung<br />

und Klangqualität ohne Makel. FT<br />

Film 6/10<br />

Ideal für einen regnerischen Sonntagnachmittag,<br />

wenn einem die andere Serienkost bereits<br />

ausgegangen ist.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

True Blood<br />

Robin Hood<br />

(4. Staffel) (Staffel 1.2)<br />

Fantasy-Serie<br />

Abenteuer/Serie<br />

OT: True Blood –<br />

Season 4 L: US J: 2011<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS 2.0 R: Michael<br />

Lehmann, Scott Winant<br />

u. a. D: Anna Paquin,<br />

Stephen Moyer, Sam<br />

Trammell LZ: 12 × 57 min FSK: 16 P: 30<br />

Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 08.06.12 × 5 Extras: 8,5/10<br />

Warum so eingeschnappt? Jahr vier<br />

ist kein Hit, aber auch nicht übel!<br />

OT: Robin Hood<br />

L: GB J: 2006<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Grame Harper<br />

D: Jonas Armstrong,<br />

Harry Lloyd, Lucy<br />

Griffi ths LZ: 7 × 44 min FSK: 12 P: 23 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.05.12 × 2 Extras: 6/10<br />

Wird Marian den Falschen heiraten?<br />

Oder wird sie Robin treu bleiben?<br />

Runde vier bei „True Blood“. Als<br />

ob man mit rachsüchtigen Vampiren,<br />

aggressiven Werwölfen (bzw.<br />

Werpanthern) und übersinnlichmedial<br />

begabten Schönheiten nicht<br />

schon genug zu tun hätte, bringen<br />

die Macher in der mittlerweile<br />

vierten Jahresstaffel auch noch die<br />

Zauberei an den Start: Ein mysteriöser<br />

Hexenzirkel sucht das ehemals<br />

beschauliche Bon Temps heim<br />

und sorgt für mächtig Wirbel. Damit<br />

platzt das Figurenarsenal so langsam<br />

wirklich aus allen Nähten – man<br />

schaue sich nur mal das interaktive<br />

Archiv „True Blood Lines“ im Bonusmaterial<br />

an. Als Neuling den Überblick<br />

zu behalten, ist da schlichtweg<br />

unmöglich, und selbst für alte Hasen,<br />

die von Anfang an dabei sind,<br />

nicht immer ganz einfach. Die Qualität<br />

der Box ist gewohnt gut: Mit dem<br />

bekannten Pappschuber passt sie<br />

sich nahtlos in die Sammlung ein.<br />

An Bild und Ton hat man wenig verändert,<br />

das markante Korn ist immer<br />

noch präsent.<br />

TW<br />

Film 7/10<br />

„True Blood“ am Scheideweg: Die Hexen kamen<br />

nicht bei allen Fans gut an. Mehr Konzentration<br />

auf die Hauptfi guren wäre wünschenswert.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Die Folgen 7 bis 13 der ersten<br />

Serienstaffel steigern die<br />

Machtanwandlungen des Sheriffs<br />

von Nottingham. Erhöhte Abgaben<br />

zwingen die Bevölkerung zu<br />

heftigem Widerstand. Nottinghams<br />

Schergen wiederum greifen hart<br />

durch und bringen Missgunst und<br />

Leid über das Land. Mit der bevorstehenden<br />

Ankunft des Königs rückt<br />

zudem Marians (Lucy Griffiths)<br />

Vermählung mit dem Fiesling Guy<br />

of Gisborne (Richard Armitage)<br />

näher. Der Fortgang der Serie lässt<br />

Robin und Co. dem Zuschauer zunehmend<br />

ans Herz wachsen. Trotz<br />

der Einfachheit und Linearität der<br />

Handlung sowie der teils unglaubwürdigen<br />

Darstellungsformen der<br />

Action, besitzt die Serie also einen<br />

klaren Sympathiefaktor. Viele Folgen<br />

präsentieren eine unterkühlte<br />

Farbsignatur, dunkle Gemäuer hingegen<br />

werden ausschließlich durch<br />

das warme Licht der Fackeln erhellt.<br />

Dezente Waldgeräusche werten<br />

den 5.1-Mix auf.<br />

FT<br />

Film 6,5/10<br />

Das Team um Robin Hood wird einem<br />

zunehmend sympathischer, sodass die<br />

Abenteuer das passende Fundament besitzen.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: Polyband, Universum, Warner Home Video<br />

72


Serie<br />

Film<br />

Shameless<br />

Drama/Komödie<br />

(1. Staffel)<br />

OT: Shameless<br />

L: US J: 2010<br />

V: Warner Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 2.0 R: John<br />

Wells, Paul Abbott<br />

D: William H. Macy,<br />

Emmy Rossum, Justin<br />

Chatwin LZ: 595 min FSK: 16 P: 44 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 06.07.12 × 2 Extras: 4,5/10<br />

Shameless – schamlos. Das ist<br />

wohl die treffendste Beschreibung<br />

für die Familie Gallagher.<br />

Frank (William H. Macy) und seine<br />

sechs Kinder müssen als Familie in<br />

der Unterschicht über die Runden<br />

kommen, was sich vor allem dann<br />

sehr schwierig gestaltet, wenn der<br />

Familienvater seine Kinder nur fast<br />

so sehr liebt wie den Alkohol, die<br />

Frauen und seinen illegalen Scheck<br />

Fiona (E. Rossum) hält die Familie Gallagher am Laufen und wird von Freunden<br />

und Nachbarn unterstützt, so auch von ihrem Freund Steve (J. Chatwin)<br />

von der Sozialfürsorge. Und so<br />

muss die älteste Tochter Fiona<br />

(Emmy Rossum) die Führung übernehmen<br />

und die Familie am Laufen<br />

halten. Das gelingt meist nicht<br />

nur äußerst kreativ, einfallsreich<br />

und kriminell, sondern gleichzeitig<br />

auch noch mit jeder Menge Spaß.<br />

Gewürzt und abgerundet mit der<br />

richtigen Portion Drama, Gefühl<br />

und Sex ergibt sich daraus eine<br />

äußerst unterhaltsame und mitreißende<br />

Serie, die mit Sicherheit<br />

nicht jedermanns Geschmack treffen,<br />

aber dennoch einige große<br />

Gallagher-Fans hervorbringen wird.<br />

Unglaublich überzeugend und<br />

ebenso amüsant wie bestürzend<br />

ist die darstellerische Leistung<br />

von William H. Macy als alkoholkranker,<br />

nichtsnutziger und völlig<br />

überforderter Familienvater. Auch<br />

die restlichen Gallagher-Darsteller<br />

nehmen den Zuschauer mit reichlich<br />

Authentizität und Charme für<br />

sich ein.<br />

Hinzu kommt eine wirklich schöne<br />

Optik, die mit einer wunderbaren<br />

Schärfe, einem guten Kontrast und<br />

Die Gallaghers: schamlos, chaotisch<br />

und einfach sympathisch<br />

stilistischer Farbgestaltung den<br />

Gesamteindruck der Serie abrundet.<br />

Besonders die dramatischen<br />

Momente werden von einem<br />

sehr stimmungsvollen Soundtrack<br />

unterstützt und auch der restliche<br />

Klang bietet bis auf den stereobedingten<br />

Mangel an Räumlichkeit<br />

keinen Grund zur Kritik. NR<br />

Film 9/10<br />

Schamlos stellen die Gallaghers mit reichlich<br />

schwarzem Humor, Dramatik und Gefühl die<br />

Realität von Sucht und Armut zur Schau.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Spartacus – Blood And Sand<br />

(1. Staffel)<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Warner Home<br />

Serie<br />

OT: Spartacus: Blood &<br />

Sand L: US J: 2010<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DD 5.1<br />

R: Steven S. De<strong>Knight</strong><br />

D: Lucy Lawless, Andy<br />

Whitfi eld, Peter<br />

Mensah LZ: 13 × 55 min FSK: 18 P: 49 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 06.07.12 × 4 Extras: 6,5/10<br />

Blood And Sex … ach nein, Sand<br />

war ja die zweite Komponente<br />

Zack Snyders „300“ hat es vorgemacht<br />

und nun gibt es die<br />

massiven Zeitlupenmassaker zwischen<br />

testosterongebeutelten Superkriegern<br />

auch in Serienform,<br />

zumindest was den visuellen Stil<br />

angeht. In insgesamt 13 Episoden,<br />

die je 55 Minuten umfassen, wird<br />

die Geschichte des Aufstandes an<br />

einer römischen Gladiatorenschule<br />

bis zum historischen Event der Sklavenbefreiung<br />

erzählt. Viel Gehaltvolles<br />

passiert in dieser Zeitspanne<br />

eigentlich nicht, weshalb der Protagonist<br />

Spartacus (hier noch vom<br />

2011 verstorbenen Andy Whitfield<br />

gespielt) viele blutige Kämpfe,<br />

so einige dünne Dialoge und ein<br />

klassisches Drama um seine Frau<br />

durchleben muss, bevor der Übergang<br />

zur zweiten Staffel angedeutet<br />

wird. Platz für nackte Tatsachen<br />

wurde diesem Circus Maximus<br />

ebenfalls eingeräumt, weshalb sich<br />

im Übrigen männliche „Xena“-Fans<br />

auf ein paar freizügigere Momente<br />

der inzwischen über 40-jährigen<br />

Lucy Lawless freuen dürfen. Der<br />

größte Pluspunkt der Serie liegt<br />

Eine zweite Staffel wurde bereits im TV ausgestrahlt und die Prequel-Serie<br />

„Spartacus: Gods Of <strong>The</strong> Arena“ gibt es ab dem 14. September auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

eindeutig bei der Technik. Durch die<br />

künstliche Studiobedingung vor den<br />

Greenscreens und die hochaktuelle<br />

Kameratechnologie ist die (sehr<br />

sterile) Optik schlicht und ergreifend<br />

atemberaubend. Kontrast und<br />

Schärfe erreichen eine regelrechte<br />

Perfektion. Die Farben sind wie in<br />

„300“ fast monochrom, je nach<br />

Ambiente entweder extrem warm<br />

oder völlig unterkühlt. Das seichte<br />

Bildrauschen bleibt dezent im Hintergrund.<br />

Außer bei der Räumlichkeit<br />

trifft es auch der Ton ganz<br />

gut. Das Verhältnis zwischen den<br />

Effektebenen, der Musik und den<br />

Dialogen ist ausgeglichen, während<br />

die Dynamik den unmenschlichen<br />

Actionszenen, in denen Körpermassen<br />

aufeinander prallen, den<br />

nötigen Energieschub verleiht. FT<br />

Film 6,5/10<br />

Spannende Cliff hanger geben der Serie ihren<br />

Weiterschauwert. Metzeleien und Klischee -<br />

dialoge machen sie zum modernen „Herkules“.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 73


Film<br />

Serie<br />

Sherlock<br />

Thriller-Serie<br />

(2. Staffel)<br />

OT: Sherlock<br />

L: GB J: 2012<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Paul McGuigan<br />

D: Benedict<br />

Cumberbatch, Martin<br />

Freeman LZ: 3 × 90 min FSK: 12 P: 21 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 29.05.12 × 2 Extras: 5/10<br />

Mit Lara Pulver kommt sogar eine<br />

Prise Erotik ins „Sherlock“-Universum<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Sherlock (2. Staffel)<br />

Endlich ist sie da, die zweite<br />

Staffel des Holmes der Neuzeit,<br />

und mit ihr die drei berühmtesten<br />

Fälle des Meisterdetektivs mit leichten<br />

Modifikationen: „Ein Skandal in<br />

Belgravia“, „Die Hunde von Baskerville“<br />

sowie „Der Reichenbachfall“.<br />

Ähnlich der ersten Staffel sind alle<br />

Folgen in sich abgeschlossene, cineastische<br />

Erlebnisse, die sich von<br />

der Liebe, über die Angst bis zum<br />

Tod je einem existenziellen <strong>The</strong>ma<br />

widmen. Folge eins präsentiert die<br />

einzige Frau, die Sherlock (Benedict<br />

Cumberbatch) je um ihren kleinen<br />

Finger wickeln konnte: Irene Adler<br />

(Lara Pulver) ist mit allen Wassern<br />

gewaschen, sozusagen ein verbrecherisches<br />

Genie, das spielend an<br />

Holmes IQ heranreicht. Als Domina<br />

hat sie außerdem noch ganz andere<br />

Qualitäten, die dem Meisterdetektiv<br />

den Zugang zu seiner sonst so unfehlbaren<br />

Logik verwehren. Ein urkomischer<br />

Kampf der Geschlechter,<br />

der so viel Spaß macht, wie noch<br />

keine Folge zuvor! Die Baskerville-<br />

Hunde der zweiten Episode spielen<br />

wiederum mit Holmes verborgenen<br />

Benedict Cumberbatch und Martin Freeman knüpfen nahtlos an die famose<br />

erste Staffel an und sorgen als gewitzte Spürnasen für beste Unterhaltung<br />

Ängsten – in der letzten Folge<br />

wartet erneut Jim Moriarty (Andrew<br />

Scott) auf seinen Lieblingswidersacher,<br />

um ihn in jedweder Hinsicht<br />

„abstürzen“ zu lassen. Insgesamt<br />

ein äußerst wendungsreiches Staffelfinale,<br />

dessen Ende das Warten<br />

auf die dritte Season fast unerträglich<br />

macht.<br />

Der große Erfolg der ersten Season<br />

trägt offenbar Früchte, die sich nur<br />

positiv auf die vorliegenden Episoden<br />

auswirken. Es gibt mehr stimmungsvolle<br />

Kameraspielereien,<br />

mehr analoge Spezialeffekte und<br />

natürlich herausragende Geschichten,<br />

die mit allergrößtem Respekt<br />

vor Arthur Conan Doyles berühmter<br />

Vorlage und mit genau dem richtigen<br />

Sinn für Tempo und Spannung<br />

modernisiert wurden. FT<br />

Film 10/10<br />

Sie wollen eine Steigerung zur fast perfekten<br />

ersten Staff el? Hier ist sie! Rasanter,<br />

intelligenter und schlagfertiger als jemals zuvor.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Doctor Who (Staffel 5.2)<br />

Breaking Bad (4. Staffel)<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

de Ende der Welt an – Spannung<br />

takulären Finale nähert. An der für<br />

Ton<br />

und Witz sind also garantiert. Wie bei<br />

eine Serie hohen Bildqualität hat<br />

Ton 8/10<br />

Science-Fiction/Serie<br />

OT: Doctor Who<br />

L: GB J: 2012<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA5.1<br />

R: Jonny Campbell u. a.<br />

D: Matt Smith, Karen<br />

Gillan LZ: 6 × 47 min<br />

FSK: 12 P: 29 Euro W-Cover: nein<br />

Thriller-Serie<br />

OT: Breaking Bad<br />

L: US J: 2011<br />

V: Sony Pictures<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1<br />

R: Vince Gilligan u. a.<br />

D: Bryan Cranston,<br />

Aaron Paul, Anna<br />

Gunn LZ: 13 × 47 min FSK: 16 P: 30 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

Breaking Bad (4. Staffel)<br />

VÖ: 29.05.12 × 3 Extras: 8,5/10<br />

Ganz gleich in welcher Epoche:<br />

Doctor Who schaut nach dem Rechten VÖ: 06.06.12 × 1 Extras: 6/10<br />

Jeder hat sein Kreuz zu tragen, speziell<br />

im knallharten Drogenmilieu<br />

T E<br />

eil zwei der fünften „Doctor der Vorgängerbox sind Bild und Ton s ist schon interessant, wie viele sich im Vergleich zu den Vorgänger-<br />

Who“-Staffel kommt ebenfalls als für eine Serie äußerst ansehnlich. Staffeln ein krebskranker Protagonist<br />

Seasons nicht viel verändert, außer,<br />

Fanedition auf den Markt. Mitsamt<br />

dem Booklet (ein Führer durchs<br />

„Whoniverse“) und einer Bonusdisc<br />

macht das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set eine richtig<br />

gute Figur. Da dürfen sich Science-<br />

Fiction Fans auf unbeschwerten<br />

Die CGI-Monster stechen aufgrund<br />

ihrer sterilen Natur und wegen des<br />

künstlich wirkenden Renderings<br />

nach wie vor aus den scharfen Realaufnahmen<br />

heraus. Bildrauschen<br />

gibt es besonders in dunkleren Szenen<br />

überleben kann, wenn seine<br />

Serie Erfolg hat. Innerhalb der letzten<br />

drei Staffeln (die es ebenfalls<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt) durchlebte der<br />

Chemiker Walt eine extreme Wandlung<br />

zum ausgebufften Gangster.<br />

dass der Kontrast nun mehr Details<br />

zulässt, in seiner übermäßigen<br />

Intensität also etwas heruntergefahren<br />

wurde. Die Farben schwanken<br />

zwischen überbelichtet kalt und<br />

übersättigt warm, je nachdem, wo<br />

Serien-Luxus freuen. Das Highlight<br />

zu „bewundern“.<br />

FT Hauptdarsteller Bryan Cranston, der die Handlung gerade spielt. FT<br />

der insgesamt sechs Episoden dürfte<br />

ein Treffen mit dem zu seiner Zeit<br />

Bad“ sogar mitproduziert, hat hier<br />

seit der vierten Staffel „Breaking<br />

Film 8,5/10<br />

Film 9/10<br />

Es hat seinen Grund, warum so viele britische<br />

Bryan Cranston erreicht mit der Darstellung des<br />

erfolglosen Maler Vincent van Gogh<br />

seine Paraderolle gefunden. Staffel<br />

Stars in „Doctor Who“ auftreten. Auf der Insel<br />

zwiegespaltenen Chemielehrers den<br />

(Tony Curran) sein. Dessen Bild gehört der Doctor zum Pfl ichtprogramm. vier ist übrigens die ereignisreichste,<br />

Meistergrad als Schauspieler.<br />

da sich der Psychokrieg zwi-<br />

kündigt nämlich die Zerstörung von<br />

Technik 7/10<br />

Doctor Whos (Matt Smith) Zeitmaschine<br />

schen Walt und Drogenboss Gus<br />

Technik 8,5/10<br />

sowie das kurz bevorstehen-<br />

Bild 7/10 (Giancarlo Esposito) seinem spek-<br />

Bild<br />

9/10<br />

Bilder: Polyband, Sony Pictures<br />

74


Serie<br />

Film<br />

Sanctuary – Wächter der Kreaturen<br />

Bilder: Koch Media<br />

Fantasy/Serie<br />

OT: Sanctuary L: CA J: 2008 V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Martin Wood u. a.<br />

D: Amanda Tapping, Robin Dunne, Christopher Heyerdahl<br />

LZ: 592 min FSK: 16 P: 25 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 8/10<br />

Es gibt sie wirklich, Monster und Mutanten,<br />

die nichts anderes sind als missverstandene<br />

Kreaturen. Gentechnolgie, Umweltverschmutzung<br />

oder einfach nur die Launen der Natur haben die<br />

unterschiedlichsten Wesen hervorgebracht, die<br />

der Mensch in seiner Ignoranz einfach nur als abnormal<br />

klassifiziert. Ausnahmen wie Doktor Helen<br />

Magnus (Amanda Tapping aus der Serie „Stargate –<br />

SG1“) und ihr Sanctuarium-Team sind daher selten.<br />

Jene haben es sich zur Aufgabe gemacht, die<br />

Kuriositäten des Lebens ausfindig zu machen, zu<br />

erforschen und ihnen eine Zufluchtsmöglichkeit<br />

zu bieten. Ähnlich wie bei den „X-Men“ versammeln<br />

sich in Magnus’ Schloss alle möglichen<br />

Wesen, die sich vor dem Unverständnis der Menschen<br />

fürchten und denen es nichts ausmacht,<br />

vom Wissenschaftsteam begutachtet zu werden.<br />

Um die Räumlichkeiten weiter zu füllen, begeben<br />

sich die Forscher an die ungewöhnlichsten Plätze,<br />

Das Team um Dr. Magnus (A. Tapping) setzt sich<br />

auch mal aus gefährlichen Individuen zusammen<br />

an denen merkwürdige Vorkommnisse bezeugt<br />

wurden. Während ihrer Arbeit treffen sie u. a.<br />

auf gefährliche Riesenschlangen, Vampire oder<br />

Elementarwesen – quasi ein Panoptikum, was<br />

allein schon ausreichen könnte, um die Zuschauer<br />

bei Laune zu halten. Im Mittelpunkt steht aber<br />

vor allem die Problembewältigung, mit der sich<br />

Kriminal-Psychologe Dr. Will Zimmermann (Robin<br />

Dunne ) herumschlagen muss. Feingefühl und Mut<br />

sind seine größten Waffen. Manchmal gehört aber<br />

auch eine große Portion Glück sowie ein durchschlagkräftiger<br />

Bigfoot (Christopher Heyerdahl)<br />

dazu, der Lebensgefahr zu entkommen.<br />

Willkommen im neuen Zuhause<br />

Die Serie des „Stargate“-Schöpfers Damian<br />

Kindler baut auf bewährte Konzepte, wie z. B.<br />

dem Monster der Woche, einem bebrillten<br />

Sympathieträger als Identifi kationsfi gur (irgendwelche<br />

Assoziationen zu Dr. Daniel Jackson aus<br />

„Stargate“ oder zu Harry Potter?) sowie einer<br />

geheimnisvollen, scheinbar über den Dingen<br />

stehenden Protagonistin. Einige Motive wirken,<br />

als wären sie direkt einem X-Men-Comic entsprungen<br />

(z. B. der Mutantenjunge in der Kanalisation),<br />

ebenso wie einige Rollen innerhalb der<br />

Gruppe. Demnach trägt „Sanctuary“ einige sehr<br />

positive Züge in sich, die auch die Superhelden-<br />

Comic-Serie so beliebt machte. <strong>The</strong>men wie<br />

Toleranz vor Andersartigem und Gleichheit vor<br />

dem Gesetz sind hier der Regelfall. Aber auch<br />

die Frage nach der Hilfe bzw. der Heilung steht<br />

im Raum. Wer sagt eigentlich, dass es besser<br />

sei, fremdartige Kreaturen menschenähnlich zu<br />

machen oder sie gar wegzusperren, nur weil sie<br />

nicht in das menschliche Gesellschaftssystem<br />

passen? Aus einiger Entfernung betrachtet ist die<br />

Inszenierung sowie die Dialogregie tatsächlich an<br />

die Simplizität amerikanischer Heldencomics angelehnt.<br />

Hierdurch und wegen der permanenten<br />

Greenscreen-Aufnahmen (viele der Schauplätze<br />

sind am Computer entstanden, insbesondere<br />

das Sanctuarium) entrückt die Serie der Realität<br />

des Zuschauers. Sie siedelt sich ganz klar<br />

in einer theatralischen Fantasy-Welt an, die nur<br />

in Grundsätzen der Gegenwartswelt von heute<br />

entspricht. Das Publikum muss also zunächst die<br />

Videospielwelt à la „Van Helsing“ akzeptieren, bevor<br />

es sich entspannt den Abenteuern mit nicht<br />

minder künstlichen Kreaturen hingeben kann. Ist<br />

diese Hürde bewältigt, so lullen einen die Episoden<br />

mit zahlreichen Beziehungskonstrukten und<br />

gefährlichen Situationen ein.<br />

Künstliche Welt<br />

Als Folge der mannigfaltigen Greenscreen-Aufnahmen<br />

sind die Konturen der Figuren meist<br />

verwaschen und das Kontrastverhältnis erscheint<br />

durch das Kunstlicht niedriger als bei den Realaufnahmen.<br />

Das Bildrauschen ist szenenabhängig,<br />

in den meisten Fällen aber nahezu abwesend.<br />

Folgt die Kamera den Protagonisten<br />

in den Untergrund tritt das Rauschen hingegen<br />

stark hervor. Die Farben werden nicht immer<br />

natürlich wiedergegeben, was an den häufi gen<br />

Verfremdungen und Anpassungen liegt. Für die<br />

Ohren gibt es einen angenehmen Audiomix mit<br />

ein paar kleineren Effekten, aber ohne überladene<br />

Actionmomente. Die Dynamik leistet keine<br />

Höhenfl üge und auch der Klang nutzt nicht das<br />

volle Soundspektrum aus. Alles in allem also ein<br />

angemessenes Stück Technik für eine Fernsehserie.<br />

Alle bisherigen drei Staffeln kommen am<br />

29. Juni als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auf den deutschen Markt und<br />

bieten hohe Qualitätsstandards was Aufmachung<br />

und Bonus-Präsentation (z. B. Staffel eins mit weit<br />

über 2 Stunden Extras) angeht.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 6/10<br />

Von den Kreaturen und Monstern her kann alles in dieser Serie<br />

passieren, die jeweiligen Dramen hingegen bleiben milde,<br />

altbewährte Kost.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Die CGI-Gebilde wirken schärfer, zehren also von der höheren<br />

Aufl ösung. Kontrast und Farben wirken zu schwach.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Es ist der klassische, frontlastige Audiomix für TV-Serien, der<br />

darüber hinaus ein paar kleinere Eff ekte vermittelt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1/3 1/2 1,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 75


Film<br />

50 Jahre James Bond<br />

50 Jahre Bond:<br />

Der Countdown läuft: Am 1. November fällt in unseren Kinos der Startschuss für Bond<br />

Nummer 23 – „Skyfall“. Warum der Film lange auf der Kippe stand und was uns im mittlerweile<br />

dritten Auftrag von Daniel Craig erwarten könnte, erfahren Sie bereits hier und jetzt!<br />

76


50 Jahre James Bond Film<br />

Wie man sieht, lässt es auch der neueste Teil der Reihe wieder ordentlich krachen. Und damit Bond<br />

seine geliebte Walther gegen solch großkalibriges Gerät tauscht, muss schon einiges passieren!<br />

Das ist ja gerade noch mal gut gegangen für<br />

den berühmtesten Geheimagenten der Welt:<br />

Noch vor zwei Jahren schien es alles andere<br />

als sicher, dass „007“ passend zum 50-jährigen<br />

Kinojubiläum der Reihe 2012 sein nächstes Leinwandabenteuer<br />

bestreiten würde. Die Produktion<br />

stand für volle zwölf Monate still, da die hauptverantwortlichen<br />

Metro-Goldwyn-Mayer-Studios<br />

kurz vor dem Bankrott waren und nur durch<br />

eine aufwendige und radikale Umstrukturierung<br />

gerettet werden konnten. Die traditionsreiche<br />

englische Filmschmiede Eon Productions, die<br />

sich seit „James Bond jagt Dr. No“ im Jahre 1962<br />

ausschließlich der Produktion der 007-Reihe<br />

widmet, trieb den Streifen nach dieser unfreiwilligen<br />

Zwangspause wieder kräftig voran. Das<br />

inzwischen offiziell unter dem Namen „Skyfall“<br />

gehandelte Projekt firmierte nun unter der Ägide<br />

von MGM, Sony Pictures sowie Columbia Pictures<br />

Industries und stand mit einem garantierten Budget<br />

von 150 Millionen Dollar (ein Viertel weniger<br />

als der direkte Vorgänger „Ein Quantum Trost“)<br />

wieder auf sicheren Beinen. Jetzt bleibt nur zu<br />

hoffen, dass die Ergebnisse an den Kinokassen<br />

ähnlich zuverlässig sind wie in der Vergangenheit,<br />

und die Zukunft des smarten und toughen MI6-<br />

Agenten ist endgültig gesichert!<br />

Die magische 23: Skyfall<br />

Die Dreharbeiten zu „Skyfall“ begannen am 7. November<br />

2011. Locations, die für die Außendrehs<br />

ausgesucht wurden, umfassten – ganz in der<br />

kosmopolitischen Tradition des Franchise – unter<br />

anderem London, Istanbul und Shanghai. Regisseur<br />

Sam Mendes, dessen eher vom klassischen<br />

Filmdrama kommender Inszenierungsstil für viel<br />

frischen Wind im Bond-Universum sorgen dürfte,<br />

bringt gleich seinen Stammkomponisten Thomas<br />

Newman mit an Bord, mit dem er schon bei<br />

„Jarhead“, „Road To Perdition“ und seinem Opus<br />

magnum „American Beauty“ erfolgreich zusammengearbeitet<br />

hat. Auch das ist eine willkommene<br />

neue Farbe, die „Skyfall“ sicherlich bereichern und<br />

zu einem etwas anderen Bond machen dürfte.<br />

Dennoch muss niemand Angst haben, dass die<br />

Action und das Geheimagenten-Flair zu kurz kommen:<br />

An den Grundfesten, die James Bond ausmachen,<br />

wird nicht gerüttelt, das machte spätestens<br />

der erste, sehr gelungene Teaser-Trailer klar.<br />

Als besonderes Bonbon zum 50. Geburtstag wird<br />

„Skyfall“ im Übrigen der erste Bond sein, von<br />

dem eine spezielle IMAX-Version angefertigt wird.<br />

Dabei wird das abgedrehte Material noch einmal<br />

digital remastered, um den hohen Standards der<br />

IMAX-Kinos in Sachen Bildformat und Qualität in<br />

vollem Umfang zu entsprechen.<br />

Ihr Auftrag, 007!<br />

Stärker als je zuvor üben sich die Macher, Schauspieler<br />

und Geldgeber in Sachen Story in Geheimniskrämerei.<br />

Kaum ein bestätigtes Detail<br />

über die Handlung von „Skyfall“ drang bisher<br />

an die Öffentlichkeit – dafür treiben die<br />

Spekulationen im Internet und die leidenschaftlichen<br />

Diskussionen in den Fan-<br />

Foren die schönsten Blüten. Als sicher gilt<br />

bisher nur, dass Judi Dench bei ihrem mittlerweile<br />

siebten Auftritt als MI6-Chefi n „M“<br />

eine ganz entscheidende Rolle zukommt:<br />

Die Schatten ihrer Vergangenheit holen sie<br />

ein, gefährden die Zukunft des britischen<br />

Geheimdienstes und stellen ihr Verhältnis zu<br />

ihrem „Lieblingsagenten“ 007 auf eine harte<br />

Zerreißprobe. Erstmals seit dem Einstieg von<br />

Daniel Craig gibt es wieder einen echten „Q“<br />

(Ben Wishaw), der die Speerspitze des MI6 mit<br />

allerlei nützlichen Gadgets versorgt, die ihm im<br />

Kampf gegen seine Widersacher behilfl ich sein<br />

könnten. Der große Gegenspieler in „Skyfall“ wird<br />

auf den klangvollen Namen Raoul Silva hören<br />

und wurde mit dem spanischen Superstar Javier<br />

Bardem sowohl prominent als auch schauspielerisch<br />

äußerst vielversprechend besetzt.<br />

Freund oder Feind?<br />

Weitere neue Charaktere sind Ralph Fiennes<br />

als Gareth Mallory (dessen Rolle als Dienstaufsichtsbeamter,<br />

der beim MI6 nach dem Rechten<br />

sehen soll, sich verdächtig nach dem üblichen<br />

Doppelagenten anhört, der früher oder später<br />

sein wahres Gesicht offenbart und die Seiten<br />

wechselt) sowie „Bond-Girl“ Naomie Harris als<br />

Junior-Agentin Eve, die in einem engen Lehrer-<br />

Schüler-Verhältnis zu 007 zu stehen scheint<br />

(was den üblichen Ausfl ug ins Schlafzimmer<br />

allerdings keinesfalls ausschließen dürfte).<br />

Sie sehen also: Für genügend Konfl iktpotenzial,<br />

Bedrohungen und Reibungspunkte unter<br />

den spannenden Charakteren ist im Skript von<br />

„Skyfall“ schon einmal bestens gesorgt. Jetzt bitte<br />

nur noch jede Menge zünftige Action und Verfolgungsjagden,<br />

atemberaubende Schleicheinlagen<br />

und die herrlich düstere Grundstimmung des<br />

Teasers über die gesamte Laufzeit (inklusive staubtrockener<br />

Humoreinlagen natürlich!) durchgehalten<br />

– und uns erwartet ein weiterer Volltreffer in<br />

der langen und ruhmreichen Kinokarriere von Ian<br />

Flemings zeitlosem Geniestreich. Auf die nächsten<br />

50 Jahre, Mister Bond!<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Sony Pictures<br />

Dame Judi Dench könnte als Geheimdienstchefin „M“ die große Überraschung<br />

des Filmes werden – wird es ihr letzter Auftritt werden?<br />

„Klappe, die erste, und ... Action!“ – Daniel Craig hat bei den Dreharbeiten<br />

zu seinem dritten Bond immer noch sichtlich Spaß an seiner Aufgabe<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 77


Film<br />

Retro<br />

Vier im roten Kreis<br />

Thriller<br />

OT: Le Cercle Rouge L:<br />

FR, IT J: 1970<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Jean-Pierre Melville<br />

D: Alain Delon, Gian<br />

Maria Volonté, Yves<br />

Montand LZ: 140 min FSK: 16 P: 20 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 03.05.12 × 1 Extras: 8,5/10<br />

Die Polizei ist dem flüchtigen Mörder<br />

Vogel auf der Spur<br />

Die Studiocanal-Collection hat<br />

es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

einige der besten, schönsten und<br />

anspruchsvollsten Meisterwerke der<br />

Filmgeschichte neu einzuscannen,<br />

Bild und Ton digital zu überarbeiten<br />

und in dieser Collection auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu veröffentlichen. Einer<br />

dieser Klassiker ist Jean-Pierre Melvilles<br />

Gangster-Thriller „Vier im roten<br />

Kreis“ von 1970, der aktuell nun<br />

auch Bestandteil der <strong>Blu</strong>-Cinemathek-Reihe<br />

geworden ist. Wie üblich<br />

geht es ums große Geld und um<br />

mehrere Verbrecher, die ein Stück<br />

vom großen Kuchen abhaben wollen.<br />

Dreh- und Angelpunkt ist der<br />

Kleinganove Corey (Alain Delon),<br />

der einen Juwelendiebstahl plant<br />

und diesen mit einigen dubiosen<br />

Gestalten wie dem Mörder Vogel<br />

(Gian Maria Volonté) und dem<br />

Scharfschützen Jansen (Yves Montand)<br />

durchzieht. Das besondere<br />

an diesem Film sind die wenigen<br />

Dialoge sowie die Tatsache, dass<br />

die Musik ausschließlich aus Primärquellen<br />

stammt. Der Zuschauer bekommt<br />

also nur das zu hören, was<br />

Ex-Cop und Scharfschütze Jansen (Yves Montand) hat Schwierigkeiten mit<br />

dem Alkohol, der unter anderem seine Zielgenauigkeit beeinflusst<br />

auch die Filmfiguren wahrnehmen.<br />

Wird Musik eingeblendet, so ist die<br />

Band in der Szenerie enthalten,<br />

was eine interessante Form des<br />

Realismus erzeugt. Mit einem weitestgehend<br />

sauberen Bild kann die<br />

Restauration als geglückt bezeichnet<br />

werden. Das über 40 Jahre alte Material<br />

hat eine angemessene Schärfe,<br />

einen tiefen Schwarzwert mit<br />

gutem Kontrast und nur gelegentlichem<br />

Bildrauschen in dunkleren<br />

Szenen. Die Farben besitzen eine<br />

Tendenz zum Braunen und sind<br />

auch sonst getrübt. Das sorgfältig<br />

zusammen geführte Bonusmaterial<br />

ist ein großes Plus für die Scheibe.<br />

Ob 21-minütige Einführung, 76-minütiges<br />

Making-of oder die 3 Videokommentare<br />

– jeder Beitrag führt<br />

Sie näher ans Werk heran. FT<br />

Film 7/10<br />

Ein Gangster-Trio vor einem Coup. Möge der<br />

Zufall über das Gelingen entscheiden, eine der<br />

größten Inszenierungs-Mythen überhaupt.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 4/10<br />

Die Seven-Ups<br />

Beim Sterben<br />

ist jeder<br />

der Erste<br />

Thriller<br />

Abenteuer/Drama/Horror<br />

OT: <strong>The</strong> Seven-Ups<br />

L: US J: 1973<br />

V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 1.0<br />

R: Philip D‘Antoni<br />

D: Roy Scheider, Tony<br />

Lo Bianco, Jerry Leon<br />

LZ: 103 min FSK: 16 P: 13 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 08.06.12 × 1 Extras: 2,5/10<br />

Roy Scheider als zwielichtiger Leiter<br />

der Seven-Ups-Spezial-Einheit<br />

OT: Deliverance<br />

L: US J: 1972<br />

V: Warner Home Video<br />

B: VC-1, 2.40 : 1<br />

T: Dolby Digital 1.0,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

R: John Boorman<br />

D: Jon Voight, Burt<br />

Reynolds, Ned Beatty LZ: 109 min FSK: 16<br />

P: 16 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 22.06.12 × 1 Extras: 7/10<br />

Die Ruhe vor dem Sturm: Burt Reynolds<br />

machte der Film zum Star<br />

Roy Scheider kennen die meisten<br />

noch aus „Der weiße Hai“. Dass<br />

er aber in einer Art „Mission Impossible“<br />

mitspielte, ist nur wenigen<br />

bekannt. Als Teamleiter einer speziellen<br />

Polizeiabteilung sucht er in<br />

„Die Seven-Ups“ nach dem Mörder<br />

seines Kollegen und schreckt dabei<br />

auch nicht vor dreckigen Methoden<br />

zurück. Obwohl er im Fahrwasser<br />

der damaligen Agentenserien<br />

schwimmt, merkt man dem Film die<br />

von Regisseur Philip D‘Antoni verschuldete<br />

Unbeholfenheit deutlich<br />

an. Nahezu jede Musikeinblendung<br />

suggeriert eine atemlose Spannung,<br />

auch, wenn eigentlich gar nichts<br />

passiert. Dennoch gibt es einige<br />

unverkennbare Inspirationen aus<br />

Filmen wie „Bullit“ und „<strong>The</strong> French<br />

Connection“, die D’Antoni im Übrigen<br />

mitproduzierte.<br />

Dem über 40 Jahre alten Bild kann<br />

man sein enormes Rauschen und<br />

die blassen Farben vorwerfen, der<br />

Mono-Sound hat zudem auch<br />

schon bessere Tage erlebt. FT<br />

Film 6/10<br />

Klassischer Cop-Thriller, gute Besetzung und<br />

verzeihbare Anfängerfehler. An bekanntere<br />

Genrevertreter reicht er trotzdem nicht heran.<br />

Technik 3/10<br />

Bild 4/10<br />

Ton 2/10<br />

Vier Männer stürzen sich ins<br />

Abenteuer und wollen per Kanu<br />

den reißenden Chattooga-Fluss an<br />

der amerikanischen Ostküste hinunterfahren.<br />

Bei einem Zwischenstopp<br />

fallen sie zwei aggressiven Hinterwäldlern<br />

in die Hände: Die Situation<br />

gerät außer Kontrolle, es kommt zu<br />

einer drastischen Vergewaltigung,<br />

zum Totschlag in Notwehr. John<br />

Boormans packende Aussteigerballade<br />

von 1972 hat bis heute nichts<br />

von ihrer schockierenden Wirkung<br />

verloren. Wie aus einem männlichnaiven<br />

„Zurück-zur-Natur“-Impuls<br />

hier auf einen Schlag der nackte<br />

Kampf ums Überleben wird, ist<br />

schlichtweg meisterhaft gespielt<br />

und inszeniert. In der eigens für die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> produzierten Dokumentation<br />

„Die Darsteller erinnern sich“<br />

kommen Burt Reynolds, Jon Voight<br />

und seine Mitstreiter ausführlich<br />

zu Wort und lassen einen ähnlich<br />

wie der gute Audiokommentar tief<br />

eintauchen in die Entstehungsgeschichte<br />

des Films.<br />

TW<br />

Film 8/10<br />

Der Urvater des „Hillbilly-Horrors“ lehrt einen<br />

auch heute noch mühelos das Fürchten: Selten<br />

war das Hinterland der USA so unheimlich!<br />

Technik 4,5/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 4/10<br />

Bilder: Koch Media, Studiocanal, Warner Home Video<br />

78


Retro<br />

Film<br />

Forever Marilyn<br />

Klassiker<br />

OT: Marilyn Monroe<br />

Collection L: US<br />

J: 1950 – 1961<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home B: Diverse<br />

T: Diverse R: H.<br />

Hawks, B. Wilder u. a.<br />

D: Marilyn Monroe,<br />

Jack Lemmon, Clark Gable LZ: 755 min FSK:<br />

16 P: 52 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 20.07.12 × 7 Extras: 4/10<br />

Mit ihrem einzigartigen Sexappeal<br />

wird Monroe schnell zu einer Ikone<br />

Pünktlich zum 50. Todestag von<br />

Marilyn Monroe veröffentlicht<br />

20th Century Fox Home eine <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Sammelkollektion<br />

mit sieben<br />

Filmen des Superstars. Darunter<br />

fünf Titel, die zum ersten Mal auf<br />

dem HD-Medium zu sehen sind.<br />

Noch heute gilt Marilyn Monroe<br />

durch ihren einzigartigen Sexappeal<br />

als Popikone, Kultfigur und Filmlegende,<br />

sodass sie verdientermaßen<br />

schon zu Lebzeiten den Status<br />

eines Weltstars genießen durfte.<br />

Die Kollektion enthält die beiden<br />

Musicals „Blondinen bevorzugt“<br />

und „Rhythmus im <strong>Blu</strong>t“, den Western<br />

„Fluss ohne Wiederkehr“ sowie<br />

die wunderbar amüsanten Komödien<br />

„Wie angelt man sich einen<br />

Millionär?“ und „Das verflixte 7.<br />

Jahr“. Selbstverständlich befindet<br />

sich in der Box auch der Klassiker<br />

unter den Lustspielfilmen „Manche<br />

mögen’s heiß“, in dem Monroe<br />

an der Seite von Tony Curtis und<br />

Jack Lemmon spielt und ihr bekanntestes<br />

Lied „I Wanna Be Loved<br />

By You“ zum Besten gibt. Last,<br />

but not least darf natürlich ihr<br />

Die hübsche Blondine konnte auch zauberhaft singen. Die meisten ihrer<br />

Songs gelten heute als Evergreens<br />

letzter vollendeter Film „Misfits –<br />

Nicht gesellschaftsfähig“ in der<br />

Sammlung nicht fehlen, in dem<br />

sie noch einmal ihr großes schauspielerisches<br />

Können unter Beweis<br />

stellen konnte, bevor sie 1962 verstarb.<br />

Sämtliche Monroe-Klassiker<br />

sind mit formidabler Musik unterlegt,<br />

die heutzutage als Evergreens<br />

gelten. Die Dialoge sind gut verständlich<br />

auf die Front abgemischt,<br />

während bei den Musical-Passagen<br />

auch die hinteren Lautsprecher für<br />

die wohlige Räumlichkeit sorgen.<br />

Das hohe Alter von über 50 Jahren<br />

hört und sieht man den Streifen,<br />

die zum Großteil im Cinemascope-<br />

Verfahren gedreht wurden, kaum<br />

an. Allerdings könnten die warmen<br />

Brauntöne in einigen Szenen etwas<br />

mehr Kontrast vertragen. LF<br />

Film 8/10<br />

Alle Filme der Popikone, Kultfi gur und Filmlegende<br />

in einer Box. Wer ein echter Marilyn-<br />

Monroe-Fan ist, wird diese Box lieben!<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Gestern, heute & morgen<br />

Charade<br />

Drama/Romanze<br />

Krimikomödie<br />

OT: Ieri, Oggi, Domani<br />

L: IT, FR J: 1963<br />

V: Marlo Media GmbH<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Vittorio De Sica<br />

D: Sophia Loren,<br />

Marcello Mastroianni,<br />

Lino Mattera LZ: 119 min FSK: 12 P: 9 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 01.06.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Sophia Loren hoch drei: Die schöne<br />

Römerin glänzt in einer Dreifachrolle<br />

OT: Charade L: US<br />

J: 1963 V: Concorde<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />

2.0 R: Stanley Donen<br />

D: Audrey Hepburn,<br />

Cary Grant, Walter<br />

Matthau LZ: 114 min<br />

FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 19.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Cary Grant und Audrey Hepburn<br />

harmonieren einfach prächtig<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Concorde Home, Marlo Media GmbH<br />

Eines der Traumpaare der<br />

1960er Jahre, Sophia Loren<br />

und Marcello Mastroianni, brilliert<br />

in diesem romantischen Drama von<br />

Vittorio De Sica. Für „Gestern, heute<br />

und morgen“ erhielt er seinen zweiten<br />

Oscar ® , diesmal für den besten<br />

fremdsprachigen Film des Jahres<br />

1963. In drei nicht näher miteinander<br />

verknüpften Episoden wird die<br />

Rolle der Frau in drei unterschiedlichen<br />

Zeitepochen der italienischen<br />

Geschichte gezeigt. Da gibt es z. B.<br />

die junge Adelina, die einer Gefängnisstrafe<br />

aufgrund ihrer Schulden<br />

nur dann entgehen kann, wenn sie<br />

möglichst schnell schwanger wird –<br />

was ihren Ehemann doch unter<br />

enormen Erwartungsdruck setzt.<br />

Die anderen Episoden setzen den<br />

Schwerpunkt auf den Widerstreit<br />

zwischen Enthaltsamkeit und Lust,<br />

zwischen Geld und Idealen. Alle drei<br />

profitieren dabei von der grandiosen<br />

Chemie zwischen den Hauptdarstellern.<br />

Sehr schade daher, dass die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> technisch durchfällt. TW<br />

Film 7/10<br />

Früher Episodenfi lm mit einem wunderbaren<br />

Hauptdarstellerpärchen, der – abgesehen vom<br />

Bildmaterial – frisch und unverbraucht wirkt.<br />

Technik 3,5/10<br />

Bild 3,5/10<br />

Ton 4/10<br />

Allein die funkensprühenden Dialoge<br />

zwischen der bezaubernden<br />

Audrey Hepburn und dem wie<br />

immer smarten Cary Grant würden<br />

reichen, um diesen 1960er-Jahre-<br />

Klassiker auch heute noch direkt<br />

ins Herz zu schließen. Doch man<br />

bekommt obendrauf eine wirklich<br />

spritzige, intelligente und anspruchsvoll-vertrackte<br />

Krimistory, die einen<br />

beim erstmaligen Anschauen ziemlich<br />

auf Trab hält und auch beim<br />

Wiedersehen noch so einige Details<br />

offenbart, die den Film in seiner<br />

komplexen Struktur noch gelungener<br />

erscheinen lassen. Der Zahn der<br />

Zeit hat leider deutlich am Zelluloid<br />

genagt: Die Großaufnahmen der<br />

Gesichter scheinen für das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Release zwar deutlich aufgehübscht,<br />

ansonsten zeigen sich aber häufig<br />

Probleme mit Verunreinigungen<br />

des Materials und dem aggressiven<br />

Korn. Die Komplikationen mit der<br />

fehlerhaften Synchronisation bei der<br />

Erstpressung wurden inzwischen<br />

vollständig ausgeräumt. TW<br />

Film 8/10<br />

Wunderbar nostalgischer Krimispaß mit<br />

überraschend hohem Tempo und genialen<br />

Einfällen: ein unsterblicher Klassiker!<br />

Technik 4,5/10<br />

Bild 4,5/10<br />

Ton 4,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 79


Film<br />

Special Interest<br />

Patagonien 3D<br />

Naturdokumentation<br />

OT: Patagonien L: DE<br />

J: 2012 V: KSM<br />

B: MVC, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

2D-komp.: ja verw.<br />

3D-Proj.: JVC DLA-X30<br />

R: Norbert Vander<br />

S: k. A. LZ: 53 min<br />

FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 16.07.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Es gibt nichts romantischeres als<br />

Wale im Sonnenuntergang<br />

Es ist die Wiege des Tangos,<br />

der Geburtsort Diego Maradonas<br />

und die größte Fundstelle von<br />

Dinosaurierfossilien der Erde: Patagonien.<br />

Kein Wunder also, weshalb<br />

gerade dieser Teil Südamerikas als<br />

Tourismusmagnet schlechthin gilt.<br />

Und das obwohl ein Großteil des<br />

Landes aus kargen Ebenen besteht.<br />

So reist das Produktionsteam<br />

von KSMs Doku-Reihe „Auf den<br />

Spuren von …“ immer an der<br />

Küste entlang beginnend mit der<br />

argentinischen Hauptstadt Buenos<br />

Aires bis hin zur tierreichen Inselgruppe<br />

Cabo Dos Bahias. (Der<br />

separat erhältliche 2. Teil führt dann<br />

übrigens von diesem Startpunkt<br />

aus bis zum Darwin’s Rock.) Auf<br />

dem langen Weg imponiert die<br />

Doku mit vielfältigen malerischen<br />

Einstellungen, die die Flora und<br />

Fauna repräsentativ darstellen und<br />

die Erkenntnisse Charles Darwins<br />

vermitteln. In Begleitung angenehmer<br />

Entspannungsmusik tischen<br />

die weiten Panoramen detailreiche<br />

Naturaufnahmen auf, die neben<br />

Pinguinen, Seeelefanten und<br />

Vor der Küste Patagoniens floriert das Leben – ob Darwin hier auch gebadet<br />

haben mag? Wer weiß!<br />

Guacos auch einige Meeresbewohner<br />

wie die Glattwale zeigen. Dankenswerterweise<br />

berücksichtigten<br />

die Kameramänner den 3D-Aspekt<br />

bei diesem Film und führten ausschließlich<br />

Standaufnahmen oder<br />

ausgesprochen weiche Schwenks<br />

durch. Auch beim Schnitt verläuft<br />

alles augenschonend – die Sprünge<br />

zwischen der Tiefenausdehnung<br />

sind so gut gewählt, dass Ihnen der<br />

Übergang nur selten auffällt. Und ja,<br />

es gibt sie, die 3D-Spitzen, bei denen<br />

ein Ast der Leinwand entragt.<br />

Trotz einiger trüber Lichtverhältnisse<br />

wirken die Farben stets kräftig und<br />

es kommt nur selten zur Untersättigung.<br />

Kontur- und Detailsschärfe<br />

tun ihr Übriges.<br />

FT<br />

Film 7,5/10<br />

Ausgesprochen professionell und ansehnlich<br />

erschließt „Patagonien 3D“ die Flora und<br />

Fauna, die Darwin erforscht haben muss.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

3D 7,5/10<br />

Buena Vista Social Club<br />

Die Königin der Erdmännchen<br />

Musikdokumentation<br />

Familie<br />

OT: Buena Vista Social<br />

Club L: DE, GB, FR, US<br />

J: 1999 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Wim Wenders<br />

D: Compay Segundo,<br />

Ibrahim Ferrer, Omara<br />

Portuondo LZ: 101 min FSK: 0 P: 16 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 19.07.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Ein Leben ohne Musik ist für diese<br />

beiden unvorstellbar<br />

OT: Meerkat Manor:<br />

<strong>The</strong> Story Begins L: US<br />

J: 2008 V: S u n fi l m<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1<br />

R: Chris Barker, Mike<br />

Slee D: Whoopi<br />

Goldberg LZ: 76 min<br />

FSK: 6 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 05.07.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Die nur 30 Zentimeter großen Tiere<br />

erleben eine Menge Abenteuer<br />

Im Jahre 1998 reiste Regisseur<br />

Wim Wenders mit einem recht<br />

überschaubaren Filmteam nach<br />

Kuba, um dort die legendären Auftritte<br />

von Musikern wie Compay Segundo,<br />

Ibrahim Ferrer und Omara<br />

Portuondo auf Band festzuhalten.<br />

Doch anstatt einer konventionellen<br />

Dokumentation ist vielmehr eine<br />

liebenswerte Hommage an die kubanische<br />

Son-Musik herausgekommen,<br />

die Zuschauer und Kritiker<br />

gleichermaßen begeistert. Der Film<br />

erzählt die eindrucksvolle Lebensgeschichte<br />

der Musiker und porträtiert<br />

die kubanische Hauptstadt<br />

Havanna, die trotz ihrer teilweise<br />

verfallenen Häuserfassaden von<br />

ihren einzigartigen Bewohnern belebt<br />

wird. Dabei ist ein deutlicher<br />

visueller Qualitätsunterschied zwischen<br />

den Straßen- und Studioaufnahmen<br />

zu sehen. Ein wichtigstes<br />

Gestaltungsmittel stellt die Filmmusik<br />

dar, die weitgehend ohne Störgeräusche<br />

im räumlichen 5.1-Mix<br />

abgemischt wurde.<br />

LF<br />

Film 7,5/10<br />

Eine eindrucksvolle Dokumentation, die nicht<br />

nur die kubanischen Musiker, sondern auch ein<br />

außergewöhnliches Land porträtiert.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Mit „Die Königin der Erdmänchen“<br />

schufen Chris Barker<br />

und Mike Slee eine Art Prequel zu<br />

ihrer BBC-Serie „Und täglich grüßt<br />

das Erdmännchen“. Darin reißt der<br />

Zuschauer zu den Anfängen der<br />

10-jährigen Forschungen rund um<br />

16 Erdmännchenfamilie mitten<br />

in die Kalahari und zur Geburt<br />

des kleinen Erdmädchens „Blümchen“,<br />

das sich zu einer bedeutenden<br />

Anführerin entwickeln wird.<br />

Auf sehr familien- und vor allem<br />

kindgerechte Weise und mit interessanten<br />

sowie unterhaltsamen<br />

Aufnahmen wird der informative<br />

Charakter der Dokumentation in<br />

eine mitreißende, wenn auch etwas<br />

konstruiert wirkende Geschichte<br />

verpackt. Während Nahaufnahmen<br />

wunderbrar scharf und detailreich<br />

wirken, machen sich in Totalen<br />

verschwommene Konturen und<br />

verblasste Farben bemerkbar. Der<br />

stark komprimierte und hohle Klang<br />

wird durch einen wirkungsvollen<br />

7.1-Sound kompensiert. NR<br />

Film 7/10<br />

Das Prequel zur BBC-Serie bietet neben seinem<br />

Informationsgehalt auch spannende und<br />

spaßige Familienunterhaltung.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Bilder: KSM, Studiocanal, Sunfilm<br />

80


Special Interest<br />

Film<br />

Das Great Barrier Reef<br />

Naturdokumentation<br />

W-Cover: nein<br />

OT: <strong>The</strong> Great Barrier<br />

Reef L: GB J: 2012<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: James Brickell<br />

S: k. A. LZ: 3 × 50 min<br />

FSK: 0 P: 20 Euro<br />

VÖ: 19.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Das Great Barrier Reef ist in reich<br />

gedeckter Tisch für alle<br />

Die Welt ist groß und hält viele<br />

Überraschungen bereit, die man<br />

sich nicht einmal in seinen kühnsten<br />

Träumen vorstellen könnte. Gerade<br />

die reiche Tierwelt des Great<br />

Barrier Reef vor der australischen<br />

Küste zeigt die enorme Vielseitigkeit<br />

von Mutter Natur, sowohl was die<br />

Schönheiten als auch die Kuriositäten<br />

anbelangt. Die vorliegende<br />

Doku erforscht daher die Unterwasser-<br />

sowie die Landgebiete des<br />

größten Korallenriffs der Erde und<br />

zeigt spektakuläre Entwicklungen<br />

auf, die die unterschiedlichen Wesen<br />

im Laufe der Zeit durchlebten.<br />

So wird zum Beispiel deutlich gemacht,<br />

dass die rhythmisch wallenden<br />

Polypen im Wasser von<br />

Kleinst-Algen bewachsen sind, die<br />

ihnen im Rahmen einer Symbiose<br />

Nährstoffe zuführen. Je tiefer es<br />

unters Wasser geht, des to kurioser<br />

und einzigartiger geben sich die<br />

Kreaturen. Kegelschnecken, die mit<br />

ihrem gewaltigen Riechorgan ihre<br />

schlafende Beute erschnuppern,<br />

oder Eingeweidefische, die sich im<br />

Inneren einer Seegurke verstecken,<br />

Haie sind mitunter die interessantesten und effizientesten Jäger der Welt.<br />

Sie existieren in dieser Form schon seit Millionen von Jahren<br />

sind nur ein paar Beispiele, die Sie<br />

verblüffen werden. Aber auch solche<br />

Naturschauspiele wie die abenteuerliche<br />

Reise der Meeresschildkröte<br />

haben ihren Platz in der dreiteiligen,<br />

hochqualitativen Dokureihe der<br />

BBC. Dass sie aus dem Jahre 2012<br />

stammt, erkennt man an der modernen<br />

Kameratechnologie, die selbst<br />

unter Wasser klarste Bilder einfing.<br />

Auch die Aufnahmen des Mikrokosmos<br />

der Algen oder die surrealen<br />

Perspektiven in den Brutstätten der<br />

Meeresschildkröten sind mehr als<br />

gelungen. Bis auf den Schwarzwert<br />

sowie den Detailgrad schrammen<br />

jedoch sämtliche Werte an der Referenz<br />

knapp vorbei und überlassen<br />

solchen Dokus wie „Frozen Planet“<br />

den HD-Thron. Der Stereoklang ist<br />

sauber umgesetzt.<br />

FT<br />

Film 8,5/10<br />

Einfach toll, dass es immer noch neue,<br />

faszinierende Naturspektakel gibt, die sich<br />

besonders in High Defi nition lohnen.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 4/10<br />

Wunderwelt Erde<br />

Bilder: Polyband<br />

Naturdokumentation<br />

OT: Mutant Planet<br />

L: US J: 2011<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Masahiro<br />

Hayakawa, Brant<br />

Backlund, Satoshi<br />

Okabe S: k. A. LZ: 6 × 45 min FSK: 0 P: 20<br />

Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Die Motive sowie Bilder der Doku<br />

sind top und hochinteressant<br />

Warum haben Giraffen eigentlich so lange Hälse? Sind diese Folge einer<br />

Mutation, um besser an die Hauptnahrung in den Wipfeln zu gelangen?<br />

Wussten Sie schon? Pflanzen<br />

und Tiere beobachten<br />

einander – ständig! Sie passen<br />

sich wechselseitig aneinander an<br />

und verändern sich fortwährend.<br />

Und das machen sie so lange, bis<br />

sich ihre Überlebensstrategie als<br />

effizient und optimal herausstellt.<br />

Während sich die Menschen ihre<br />

Kulturentwicklung hierfür zurechtlegen<br />

und dadurch schneller auf<br />

Veränderungen reagieren können<br />

als andere Tierarten, verlässt sich<br />

ein Großteil der Natur auf Mutationen.<br />

Auf diese Weise kommt es in<br />

den unterschiedlichsten Regionen<br />

der Erde zu Kuriositäten und natürlichen<br />

Kreisläufen, die uns einfach<br />

nur staunen lassen: Da wäre z. B.<br />

der langnasige Honigbeutler, dessen<br />

Name von seinen überdimensionalen<br />

Hoden herrührt. Wenn dann<br />

auch noch eine fleischfressende<br />

Schnecke einen zuckenden Regenwurm<br />

wie eine Spaghetti in sich<br />

aufsaugt, fragt man sich schnell,<br />

welch überraschendes Naturschauspiel<br />

wohl als Nächstes gezeigt<br />

wird. In sechs 43-minütigen Episoden<br />

bewegt sich „Wunderwelt Erde“<br />

durch verschiedene Ökosysteme<br />

wie etwa Neuseeland, Australien<br />

und Madagaskar. Wie bei vielen<br />

Dokus des Discovery Channels wurden<br />

auch hier ein sehr rasanter<br />

Schnitt sowie eine stürmische Kameraführung<br />

angewandt. Ebenso<br />

scheint die überdeutliche (leider<br />

verzerrte) Kommentatorenstimme<br />

zur Senderphilosophie zu gehören.<br />

Die Bildqualität schwankt je<br />

nach Aufnahme und scheint unter<br />

der Umwandlung der Halbbilder zu<br />

Vollbildern gelitten zu haben. Davon<br />

ist die Kantenschärfe betroffen und<br />

auch der Kontrast der spektakulären<br />

Motive und Aufnahmen könnte<br />

ausgefeilter sein. Bei der Brillanz<br />

der Farben wurde offenbar noch<br />

etwas nachgeholfen.<br />

FT<br />

Film 8/10<br />

Ein Planet voller Mutanten – das ist die Erde. An<br />

ausgefallenen Ideen und spektakulären Bildern<br />

mangelt es der Doku nicht.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 3/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 81


Film<br />

Special Interest<br />

Terra Mare 2<br />

Naturdokumentation<br />

OT: Terra Mare 2<br />

L: DE J: 2012<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Christina Karliczek<br />

D: Thomas Behrend,<br />

Ute Margreff, Florian<br />

Graner LZ: 6 × 44 min FSK: 0 P: 26 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 27.04.12 × 2 Extras: 0,5/10<br />

Die Fortsetzung der 2007 erschienenen<br />

DVD-Box „Terra<br />

Mare“ präsentiert sechs brandneue<br />

Unterwasser-Dokumentationen<br />

(mit einer Lauflänge von<br />

je 44 Minuten) auf insgesamt<br />

zwei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s. Dabei werden<br />

hauptsächlich die Exkursionen<br />

des Unterwasser-Kameramannes<br />

Thomas Behrend gezeigt, die ihn<br />

ausgehend vom Mittelmeer unter<br />

Sieht aus wie in einer Jules-Verne-Verfilmung und ist auch nur eine Computergrafik<br />

zur Veranschaulichung – Glück gehabt, Pottwal!<br />

anderem bis vor die kalifornische<br />

Küste führen. Aber auch Tierfilmer<br />

Florian Graner macht sich auf die<br />

Suche nach den Giganten des<br />

Ozeans, während die Delfinflüsterin<br />

Ute Margreff vor der Küste<br />

Irlands mit ihren hochintelligenten<br />

Tümmler-Freunden planscht.<br />

Egal ob Seekühe, Mönchsrobben<br />

oder Mondfische, die Tierfilmer<br />

gehen stets mit hohem Sachverstand<br />

an die Arbeit und spüren<br />

bei größtem Respekt vor der Natur<br />

durchaus seltene Exemplare<br />

der Unterwasser-Tierwelt auf. Der<br />

glasklare Videolook hilft bei der virtuellen<br />

Erkundung der Weltmeere.<br />

Aufgrund der Farbkomprimierung<br />

weist das Bild in dunkleren Teilen<br />

jedoch oft Banding-Effekte bzw.<br />

eine zu grobe Farbtrennung auf.<br />

Zudem ist die Sättigung ein wenig<br />

unter der natürlichen Neutralität<br />

angesiedelt. Sehr schön ist aber<br />

der ständige Wechsel zwischen<br />

der dokumentierten Forschung des<br />

sympathischen Filmteams und den<br />

letztendlichen Filmaufnahmen, die<br />

sehr nahe an die Tiere heran-<br />

Mondfische gibt es an vielen Orten,<br />

dennoch sind sie selten<br />

gehen. Die lineare beziehungsweise<br />

undynamische Audiospur<br />

bemüht sich genrebedingt hauptsächlich<br />

um die Verständlichkeit<br />

des Kommentars anstatt um den<br />

Rundum klang der Musik und der<br />

Geräusche. Die ansehnliche Verpackung<br />

macht das fehlende Bonus -<br />

material wett.<br />

FT<br />

Film 6,5/10<br />

Sympathische Entdeckungsreise mit Unterwasser-<br />

Spezialist Thomas Behrend und seiner Crew.<br />

Werden sie die gesuchten Tierarten fi nden?<br />

Technik 5,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 4,5/10<br />

Abenteuer Afrika 3D<br />

Dokumentation<br />

OT: 3D Safari: Africa<br />

L: US J: 2011<br />

V: Polyband<br />

B: MVC, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-Proj: JVC<br />

DLA-X70 2D-komp.: ja<br />

R: David Keane LZ:<br />

87 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: nein<br />

Die Reise der Dinosaurier<br />

Dokumentation<br />

OT: March Of <strong>The</strong><br />

Dinosaurs L: US<br />

J: 2011 V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Matthew Thompson<br />

S: Stephen Fry, Simon<br />

Kerr LZ: 87 min FSK: 6<br />

P: 14 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Der König der Tiere (hier die Königinnen)<br />

darf natürlich nicht fehlen<br />

VÖ: 13.04.12 × 1 Extras: 4/10<br />

Die Qualität der CGI-Animationen<br />

kann sich durchaus sehen lassen<br />

Mit dieser kurzweiligen und hochwertig<br />

gefi lmten Naturdoku begibt<br />

man sich auf eine interessante<br />

Reise durch Kenia, Tansania und<br />

Uganda. Unterwegs in den Weiten<br />

der Serengeti begegnet man den sogenannten<br />

Big Five, wenn man sich<br />

auf Safari begibt: Elefanten, Löwen,<br />

Leoparden, Büffel und Nashörner<br />

strahlen in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet<br />

und in stellenweise<br />

beeindruckender räumlicher Staffelung<br />

eine große Faszination aus.<br />

Überhaupt weiß die in nativem 3D<br />

produzierte Scheibe zu überzeugen:<br />

Die Grundtiefe ist permanent vorhanden<br />

und wird in ausgewählten<br />

Einstellungen wirkungsvoll gesteigert,<br />

sodass sich ein abwechslungsreicher,<br />

räumlicher und doch nie anstrengender<br />

3D-Effekt ergibt. Das fehlende<br />

Bonusmaterial wird durch die für eine<br />

Dokumentation wirklich ausladende<br />

Laufzeit von eineinhalb Stunden beinahe<br />

wieder wettgemacht. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Unterhaltsame Safari quer durch die Weiten<br />

der Serengeti, die durch den starken 3D-Eff ekt<br />

noch einmal deutlich an Schauwerten gewinnt.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6,5/10<br />

3D 8/10<br />

In dieser CGI-animierten TV-Produktion<br />

begleitet man den jungen<br />

Edmontosaurus Scar auf seinem gefahrvollen<br />

Weg von den eisigen Weiten<br />

des Nordpols in den milderen<br />

Süden des vorzeitlichen Kontinents<br />

Pangäa. Die riesigen Pflanzenfresser<br />

seiner Herde müssen sich dabei<br />

nicht nur des rauen Klimas, sondern<br />

vor allem unzähliger fleischfressender<br />

Räuber erwehren, die es auf die<br />

Kleinen und Schwachen abgesehen<br />

haben. Unsere Erde vor 70 Millionen<br />

Jahren und ihre gigantischen<br />

Bewohner werden dabei in netter<br />

CGI-Qualität zum Leben erweckt, die<br />

mit dem, was man inzwischen in Sachen<br />

Computeranimation aus dem<br />

Kino kennt, natürlich nicht mithalten<br />

kann. Für eine Doku geht dies aber<br />

völlig in Ordnung. Erfreulich ist der<br />

wirklich sehr gute Surround-Sound,<br />

der in bester 5.1-Qualität die Welt<br />

der Dinosaurier auch akustisch erfahrbar<br />

macht. Leider hat der deutsche<br />

Kommentar mit einer gewissen<br />

Eintönigkeit zu kämpfen. TW<br />

Film 7/10<br />

Gut gemachter und wirklich unterhaltsamer<br />

Ausfl ug in die Ära der Dinosaurier, bei dem<br />

auch einiges an Faktenwissen vermittelt wird.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: Polyband<br />

82


Special Interest<br />

Film<br />

Faszination Korallenriff 3D Jäger<br />

und Gejagte<br />

Naturdokumentation<br />

OT: Faszination<br />

Korallenriff L: DE<br />

J: 2012 V: KSM<br />

B: MVC, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-Proj.: X JVC<br />

DLA-X30 2D-komp.: ja<br />

R: k. A. S: Christian<br />

Steyer LZ: 53 min FSK: 0 P: 18 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 18.06.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Nur die besten Strategien überleben – egal ob Schwarm, der die Jäger irritiert,<br />

oder der Fisch mit dem kräftigsten Unterkiefer zum Muschelknacken<br />

Die „Meerespolizei“ verhindert<br />

übermäßiges Populationswachstum<br />

Teil 3 der „Faszination Korallenriff“-Reihe<br />

widmet sich explizit<br />

dem <strong>The</strong>ma des Jagens. Doch keine<br />

Sorge, trotz des gefährlich klingenden<br />

Titels ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vollkommen<br />

familientauglich. Sie können<br />

sich also vollkommen entspannt<br />

zurück lehnen und die von Christian<br />

Steyer („Elefant, Tiger & Co.“) kommentierte<br />

3D-Dokumentation genießen.<br />

Schwerelos gleiten die schnittigen<br />

Haiarten durch das Wasser<br />

und zeigen, warum sie seit Jahrtausenden<br />

solch effiziente Jäger sind.<br />

Doch auch die Gegenseite der Jäger<br />

ist in ihrer evolutionären Entwicklung<br />

nicht stehen geblieben und hat<br />

verschiedene Schutzmechanismen<br />

entwickelt, um den Jagdmethoden<br />

ihrer Feinde zu entgehen. Und so<br />

gestaltet sich das Wechselspiel der<br />

Anpassungen zu einem regelrechten<br />

Wettlauf. Der 3D-Effekt ist wie beim<br />

Vorgänger „Fremde Welten unter<br />

Wasser“ recht gelungen. Die Tiefe<br />

ist durchgängig angenehm und wird<br />

durch die zahllosen Wasserpartikel<br />

unterstützt. Bei den Fischschwärmen<br />

könnten die Tiefenebenen noch minimal<br />

differenzierter sein, insgesamt<br />

wirkt das 3D-Bild aber völlig natürlich<br />

und ausgeglichen. Organisch<br />

gliedert sich auch die Musik ein, die<br />

sich jeder Situation geschmeidig anpasst.<br />

Seien es Klänge aus fremden<br />

Welten oder der bedrohlich, tieffrequente<br />

Bass (sobald der Hai die<br />

Bühne betritt) – die Musik und der<br />

grandiose Kommentar ziehen den<br />

Zuschauer komplett ins bunte Unterwassertreiben.<br />

Apropos Farben, jene<br />

sind aufgrund des natürlich bedingt<br />

trüben Wassers nicht ganz so kräftig<br />

und verschwimmen oft konturlos zu<br />

einem Einheitsbrei.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Für Fans fachgerecht erklärter Unterwasserwelten<br />

ist diese 3D-Doku eine kleine<br />

Entdeckung.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

3D 8/10<br />

Wunder des Universums<br />

Der Regenwald 3D<br />

Dokumentation<br />

Naturdokumentation<br />

OT: Wonders Of <strong>The</strong><br />

Universe L: GB<br />

J: 2011 V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Stephen Cooter<br />

S: Brian Cox<br />

LZ: 4 × 50 min FSK: 0<br />

P: 20 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Die Computervisualisierungen<br />

verdeutlichen das Erzählte<br />

OT: Secret Life Of <strong>The</strong><br />

Rainforest L: US<br />

J: 2011 V: KSM<br />

B: MVC, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-Proj.: JVC<br />

DLA-X30 2D-komp.: ja<br />

R: Julian Thomas<br />

S: k. A. LZ: 52 min FSK: 0 P: 19 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 16.07.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Welches wissenschaftliche Geheimnis<br />

verbirgt dieser Affe?<br />

Bilder: KSM, Polyband<br />

In vier Episoden zu je 48 Minuten<br />

vermittelt die BBC-Dokumention<br />

Basiswissen zu den Phänomenen<br />

des Universums. Wie schafft es der<br />

Mensch, die mineralische Zusammensetzung<br />

von Sternen zu erforschen,<br />

die weiter entfernt liegen,<br />

als je eine Sonde gereist ist? Mit<br />

Hilfe des Farbspektrums des Lichts,<br />

das die jeweilige Sonne aussendet,<br />

können sich Wissenschaftler ein<br />

Bild von den unerreichbaren Himmelskörpern<br />

machen.<br />

Aber auch vergangenen Ereignissen<br />

wird nachgegangen, wie etwa<br />

der Urknalltheorie, die mithilfe<br />

von computergenerierten Grafiken<br />

verbildlicht wird. Der physikalische<br />

Crash-Kurs über Phänomene des<br />

Universums wird anschaulich abgehalten<br />

und weckt die Neugier<br />

auf die Fragen nach dem „Wohin“<br />

und dem „Woher“. Audiovisuell<br />

liefert die Doku ein gutes<br />

Standardmaß ab, das sehr viel<br />

Wert auf Nachvollziehbarkeit und<br />

Zweckmäßigkeit legt.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Nichts, was man nicht schon gesehen hätte,<br />

dennoch ein gutes Standardwerk, um das<br />

Universum näher kennenzulernen.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Auf Colorado Island in Panama<br />

entdecken Forscher in dieser<br />

Doku außergewöhnliche Entwicklungen<br />

und Verhaltensweisen bei<br />

Pflanzen und Tieren. Ob Ameisen<br />

im Gleitflug oder Bäume, die<br />

sich um die knappe Ressource<br />

Licht streiten, die Kreativität der<br />

auf der Insel beheimateten „Strategen“<br />

kennt keine Grenzen. Der<br />

Film besteht sowohl aus gänzlich<br />

flachen als auch aus sehr tiefen 3D-<br />

Aufnahmen, die räumlicher kaum<br />

sein könnten. Das hat damit zu tun,<br />

dass der Kameramann mit dem 3D-<br />

Equipment z. B. kaum auf Bäume<br />

klettern kann. Daher unterscheidet<br />

sich die grafische Qualität je nach<br />

eingesetzter Kamera immens. Sämtliche<br />

3D-Aufnahmen besitzen eine<br />

optimale Schärfe, einen perfekten<br />

Kontrast und volle Farben. Die alternativen<br />

Aufnahmen wiederum wirken<br />

im Gegensatz dazu verwaschen<br />

und weniger brillant.<br />

FT<br />

Film 7,5/10<br />

Extrem interessant, informativ und witzig kommentiert<br />

begleitet die Doku die merkwürdigsten Wesen<br />

im Regenwald bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

3D 7,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 83


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Klassik<br />

In dieser Ausgabe kehren große Namen der klassischen<br />

Musik ins <strong>Blu</strong>Note-Café ein. Epochenübergreifend porträtieren<br />

wir Kompositionen von Anton Bruckner, Nikolai<br />

Rimsky-Korsakov, Ludwig van Beethoven und Dimitri<br />

Shostakovich, die durch ihre zeitlosen Kompositionen<br />

und wunderbaren Klänge das Heimkino im Handumdrehen<br />

zu Ihrem ganz privaten Konzertsaal werden lassen.<br />

Von Lydia Fischer und Tiemo Weisenseel<br />

Bilder: iStockphoto/compucow, Naxos, Stock.xchng<br />

84


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

Daniel Barenboim –<br />

Mozart : Last 8 Piano Concertos<br />

Daniel Barenboim ist – ohne Frage<br />

– ein Dirigent und Pianist<br />

von Weltruhm. Schon früh wurde<br />

sein musikalisches Talent entdeckt<br />

und bereits im Alter von nur sieben<br />

Jahren gab er sein erstes Konzert in<br />

Buenos Aires. Mit 13 Jahren erhielt<br />

er an der Accademia di Santa Cecillia<br />

in Rom sein Diplom als jüngster Meisterkursschüler<br />

aller Zeiten. Dabei<br />

beschränkte sich sein künstlerisches<br />

Schaffen nicht auf das Klavierspiel,<br />

sondern er beherrschte mehr und<br />

mehr auch meisterhaft die Kunst,<br />

den Taktstock zu schwingen. London,<br />

Paris, New York, Berlin – sie hatten<br />

ihn alle! Die wichtigsten und bekanntesten<br />

Orchester der Welt haben<br />

ihre Klangqualität vom Maestro vervollkommnen<br />

lassen. Als besonders<br />

legendär gelten die Einspielungen<br />

von Mozarts Klavierkonzerten Nr.<br />

20–27 mit den Berliner Philharmonikern<br />

in den Jahren 1988 und 1989.<br />

Barenboim wird der Herausforderung<br />

dieser anspruchsvollen Mozart-<br />

Werke problemlos gerecht: Leicht und<br />

leidenschaftlich zugleich saust er mit<br />

filigranem Fingerspiel über die Tastatur<br />

des Konzertflügels und zieht<br />

die Zuhörerschaft von Beginn<br />

an in seinen Bann. Dabei<br />

hat er alle Virtuosen des<br />

Orchesters stets im<br />

Blick und hält sie<br />

mit schwungvollen<br />

Bewegungen<br />

im Rhythmus. Übrigens<br />

befanden sich in der damaligen Formation<br />

der Berliner Philharmoniker<br />

auch weitere berühmte Musiker<br />

– Größen wie Toru Yasunaga, Leon<br />

Spierer, Karl Leister und Gerd Seifert.<br />

Dieses großartige und musikalisch<br />

nahezu einzigartige Event wurde<br />

unter der Regie von George Moorse,<br />

Jean- Pierre Ponnelle und Klaas<br />

Rusticus für das HD-Medium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

neu aufbereitet. Dafür wurden die<br />

Originalaufnahmen im 35-Millimeter-<br />

Format aufwendig digital restauriert.<br />

Trotz größter Sorgfalt beim Remastern<br />

ist das hohe Alter dem Filmmaterial<br />

anzusehen: Eine leichte<br />

Filmkörnung bestimmt das Bild.<br />

Dafür überzeugt die Disc mit einer<br />

soliden Grundschärfe; Artefakte<br />

wie Schmutzpartikel oder<br />

Bildrauschen sind nicht vorhanden.<br />

Der Sound überzeugt durch eine so<br />

kraftvolle Dynamik, wie sie selten<br />

bei Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s zu hören ist. Dies<br />

entschädigt auch dafür, dass keine<br />

Tonspur mit mehreren Kanälen,<br />

sondern einzig ein unkomprimierter<br />

Linear-PCM-2.0-Mix vorliegt.<br />

Allerdings gibt es außer<br />

der fehlenden Räumlichkeit<br />

bei der Tonqualität<br />

nichts zu beanstanden.<br />

Als Zugabe liegt<br />

der Disc der<br />

zum Film gehörige<br />

g<br />

Trailer bei.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de w<br />

| 5.2012 85


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Claudio Abbado – Bruckner: Symphony No. 5<br />

Könnte man sich die Idealbesetzung<br />

für ein mitreißendes und qualitativ<br />

herausragendes symphonisches<br />

Konzert wünschen, dann kämen den<br />

meisten deutschsprachigen Klassikfreunden<br />

zurzeit wohl Sir Simon<br />

Rattle mit seinen Berlinern, Christian<br />

Thielemann in Dresden und vielleicht<br />

noch Claudio Abbado mit dem von<br />

ihm ins Leben gerufenen Luzerner<br />

Festival Orchester in den Sinn. Letztere<br />

Kombination kann man mit Anton<br />

Bruckners fünfter Symphonie auf einer<br />

frisch erschienenen Aufnahme aus<br />

dem Hause Naxos erleben: Das ist die<br />

Crème de la Crème der Klassikwelt,<br />

ein Eliteorchester voller potenzieller<br />

Solisten, das die besten Köpfe der<br />

Orchesterszene einmal im Jahr unter<br />

einem der einflussreichsten Dirigenten<br />

unserer Zeit vereint. Mitgeschnitten<br />

an zwei Abenden im August 2011 in<br />

der Konzerthalle zu Luzern, erwartet<br />

einen ein fast 80-minütiges Mammutwerk<br />

voller majestätischer <strong>The</strong>men<br />

und kontrapunktischer Strenge, das<br />

durchaus Konzentration, Hingabe und<br />

Sitzfleisch vom Zuhörer verlangt, ihn<br />

aber auch mit einem reichen und bleibenden<br />

Kunsterlebnis belohnt. Entstanden<br />

in den Jahren 1873 bis 1875,<br />

entfaltet die Fünfte des tiefgläubigen<br />

Österreichers insgesamt einen getragenen,<br />

geradezu ernsten Charakter –<br />

drei der vier Sätze sind überwiegend<br />

mit dem Tempo „Adagio“, also<br />

„langsam und ruhig“, überschrieben.<br />

Die dynamische Bandbreite des abgebildeten<br />

Klangraums ist fast schon zu<br />

groß: Wenn zu Beginn der Introduktion<br />

die dahingehauchten Streicher-<br />

Pizzikati eher zu ahnen als zu hören<br />

sind, dann muss man die Lautstärke<br />

schon beträchtlich aufziehen. Damit<br />

definiert man natürlich die späteren<br />

mächtigen Fortissimo-Stellen entsprechend,<br />

denn der alte Leitsatz für symphonische<br />

CD-Aufnahmen („Wer beim<br />

Forte leiser stellt, hat das Piano zu<br />

laut gehört!“) gilt auch auf der akustisch<br />

noch feiner aufgelösten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

unvermindert weiter. Ungewöhnlich<br />

ist, dass die fünfkanalige Master-Audio-Spur<br />

hier als erste Option noch<br />

vor der im Klassikbereich gewöhnlich<br />

bevorzugten Stereo-PCM-Version abgelegt<br />

wurde: Ein deutlicher Hinweis<br />

darauf, wie sehr die Macher von ihrer<br />

formidabel gelungenen Surround-Variante<br />

überzeugt sind.<br />

Beethoven: Piano Concerto No. 5/<br />

Rimsky-Korsakov: Scheherazade<br />

Ludwig van Beethoven gilt als Vollender<br />

der Wiener Klassik und<br />

Wegbereiter der Romantik; der russische<br />

Komponist Nikolai Rimsky-<br />

Korsakov hingegen als Schöpfer musikalisch-szenischer<br />

Märchen. Trotz<br />

dieser Unterschiede vermag es der<br />

lettische Dirigent Andris Nelsons,<br />

Stücke dieser beiden Meister zu vereinen<br />

und eine sowohl dramatische<br />

als auch epische Aufführung zu konzipieren.<br />

In Zusammenarbeit mit dem<br />

israelisch-amerikanischen Pianisten<br />

Yefim Bronfman, einem der gefragtesten<br />

Klaviervirtuosen der Welt, bringt<br />

er die altbewährten Musikstücke zu<br />

neuem Klang. Als Ort für diese einzigartige<br />

Inszenierung wurde das alljährliche<br />

Luzern Festival ausgewählt.<br />

Ge meinsam mit dem Amsterdamer<br />

Sinfonieklangkörper Concertgebouw<br />

Orchester führte Andris Nelsons<br />

Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 und<br />

Rimsky-Korsakovs Scheherazade auf.<br />

Das lettische Energiebündel Nelsons<br />

begeistert durch seine Leichtigkeit<br />

und Spielfreude nicht nur die Orchestermitglieder,<br />

sondern auch das Publikum,<br />

sowohl im Konzertsaal als auch<br />

zu Hause vor dem Bildschirm. Die<br />

besondere Note erhält dieses herausragende<br />

musikalische Ereignis jedoch<br />

durch die einzigartige Virtuosität von<br />

Yefim Bronfman, der mit seinem kraftvollen<br />

Klavierspiel und seiner improvisatorischen<br />

Sensibilität Beethovens<br />

und Rimsky-Korsakovs Kompositionen<br />

eine eigene Note verleiht.<br />

Technisch gesehen entspricht die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> dem Standard: Das Bild ist<br />

klar und besticht durch seine solide<br />

Grundschärfe, lässt aber kaum Details<br />

erkennen. Dafür überzeugt der<br />

Ton mit einer ansprechenden Qualität:<br />

Der Klang des Orchesters ist sauber<br />

abgemischt und weist keinerlei<br />

Störgeräusche auf. Flöten, Streicher,<br />

Hörner und das Piano erklingen allerdings<br />

gleichmäßig im Raum verteilt<br />

aus den Lautsprechern, sodass<br />

keine echte Konzertatmosphäre entsteht.<br />

Das tut dem Filmgenuss jedoch<br />

insofern keinen Abbruch, als allein<br />

die Performance von Nelsons und<br />

Bronfman jeden Euro wert ist. Bonusmaterial<br />

für die Ohren ist auf der Disc<br />

leider nicht enthalten.<br />

Bilder: Naxos, Stock.xchng<br />

86


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

Andris Nelsons – Shostakovich: Symphony No. 8<br />

Mag sein, dass die Musiker des<br />

königlich-niederländischen<br />

Concertgebouw Orchestra mit der impulsiven<br />

Art des jungen lettischen<br />

Gastdirigenten und Gipfelstürmers<br />

Andris Nelsons besonders gut zurechtkommen<br />

(sein Landsmann und<br />

Mentor Mariss Jansons ist bereits<br />

seit acht Jahren Chefdirigent des renommierten<br />

Ensembles): Das Zusammenspiel<br />

zwischen dem Mann am<br />

Pult und „seinem Instrument“, also<br />

dem Orchester selbst, funktioniert<br />

auch bei diesem Konzert fast mühelos<br />

und selbstverständlich – Grundvoraussetzung<br />

für eine gelungene<br />

und eigenständige Aufführung. Auf<br />

dem Programmzettel dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

stehen mit Richard Wagners furioser<br />

„Rienzi“-Ouvertüre, dem expressiven<br />

„Tanz der sieben Schleier“ aus<br />

Richard Strauss’ „Salome“ sowie der<br />

gleichermaßen verrätselten wie aufwühlenden<br />

achten Symphonie von<br />

Dimitri Shostakovich drei Werke,<br />

wie sie unterschiedlicher kaum sein<br />

könnten. Seine Stärken spielt Nelsons<br />

besonders beim lautmalerischen<br />

Programm-Musik-Feuerwerk aus<br />

der „Salome“ aus – ein Stück ganz<br />

nach dem feurigen Gusto des Gewinners<br />

des Echo Klassik Award für den<br />

bes ten Dirigenten des Jahres 2011.<br />

Der Aufnahme kommt hier speziell<br />

der packende Surround-Sound zugute,<br />

der einen das Live-Konzerterlebnis<br />

in all seinen breit aufgefächerten Facetten<br />

aufregend genau nachempfinden<br />

lässt. Die Rundumvariante emanzipiert<br />

sich mehr und mehr und ist<br />

inzwischen in sämtlichen Belangen<br />

(Authentizität, Direktheit, Glaubwürdigkeit<br />

des Orchesterklangs) zur<br />

ernsthaften Alternative zur puristischen<br />

Stereoversion geworden, die<br />

weiterhin zuverlässig das akustische<br />

Pendant zur althergebrachten Stereo-<br />

CD bietet. Wo noch Luft nach oben besteht,<br />

ist die exakte Signalortung der<br />

verschiedenen Instrumentengruppen:<br />

Eine wirklich genaue Zuordnung (zum<br />

Beispiel der hohen Streicher deutlich<br />

nach links und der tiefen unüberhörbar<br />

nach rechts) ist nur mit viel<br />

Fantasie möglich. Im Vergleich mit<br />

anderen aktuellen Veröffentlichungen<br />

fällt das leicht körnige und unruhige<br />

Bild mit seinen dezent verwaschenen<br />

Konturen in großen Totalen des Orchesters<br />

leider etwas ab.<br />

Daniel Barenboim –<br />

Mozart: Last 8 Piano<br />

Concertos<br />

Claudio Abbado –<br />

Bruckner: Symphony No. 5<br />

Beethoven: Piano<br />

Concerto No. 5/Rimsky-<br />

Korsakov: Scheherazade<br />

Andris Nelsons –<br />

Shostakovic: Symphony<br />

No. 8<br />

OT: Daniel Barenboim –<br />

Mozart Last 8 Piano<br />

Concertos L: DE J: 1988/89<br />

G: Klassik V: Euro Arts/Naxos<br />

B: MPEG-2, 1.78 : 1 T: LPCM<br />

2.0 R: George Moorse,<br />

Jean-Pierre Ponnelle<br />

M: Daniel Barenboim, Toru<br />

Yasunaga LZ: 256 min FSK: 0 P: 31 Euro W-Cover: ja<br />

OT: Claudio Abbado –<br />

Bruckner: Symphony<br />

No. 5 L: CH J: 2011<br />

G: Klassik V: Naxos<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1, PCM<br />

2.0 R: Michael Haefl iger<br />

M: Claudio Abbado<br />

LZ: 81 min FSK: 0 P: 35 Euro W-Cover: nein<br />

OT: Beethoven: Piano<br />

Concerto No. 5/Rimsky-<br />

Korsakov: Scheherazade<br />

L: CH J: 2011 G: Klassik<br />

V: C Major/Naxos B:<br />

MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD<br />

MA 5.1, LPCM 2.0 R: Ute<br />

Feudel M: Yefi m Bronfman<br />

LZ: 110 min FSK: 0 P: 36 Euro W-Cover: ja<br />

OT: Andris Nelsons –<br />

Shostakovich: Symphony<br />

No. 8 L: CH J: 2011<br />

G: Klassik V: Naxos<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1, PCM<br />

2.0 R: Nuno Pereira<br />

M: Andris Nelsons<br />

LZ: 100 min FSK: 0 P: 36 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 14.05.12 × 1 Extras: 1/10<br />

VÖ: 07.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

VÖ: 07.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

VÖ: 07.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Film 8/10<br />

Film 8,5/10<br />

Film 8/10<br />

Film 9/10<br />

Leicht und leidenschaftlich zugleich – Daniel<br />

Barenboim zieht seine Zuhörerschaft in den<br />

Bann. Ein Muss für jede gute Klassiksammlung!<br />

Makellose Aufzeichnung von Bruckners<br />

„Glaubenssinfonie“, die das Liveerlebnis per<br />

Surround beinahe perfekt reproduzieren kann.<br />

Das lettische Energiebündel Andris Nelsons<br />

begeistert durch seine Leichtigkeit und<br />

Spielfreude zu Hause vor dem Bildschirm.<br />

Ein gewagtes und abwechslungsreiches<br />

Konzertprogramm, mitreißend interpretiert von<br />

Andris Nelsons und einem Weltklasseorchester.<br />

Technik 6,5/10<br />

Technik 8,5/10<br />

Technik 7/10<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 6/10<br />

Bild 8/10<br />

Bild 7/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Ton 9/10<br />

Ton 7/10<br />

Ton 9/10<br />

– Piano Concerto No. 20<br />

in D minor, K 466<br />

– Piano Concerto No. 21<br />

in C major, K 467<br />

– Piano Concerto No. 22<br />

in E flat major, K 482<br />

– Piano Concerto No. 23<br />

in A major, K 488<br />

– Piano Concerto No. 24<br />

in C minor, K 491<br />

– Piano Concerto No. 25<br />

in C major, K 503<br />

– Symphony No. 5 in B flat<br />

major, WAB 105<br />

– Beethoven Overture to<br />

„<strong>The</strong> Ruins Of Athens“ Op. 113<br />

– Beethoven Concerto for Piano<br />

No. 5 in E flat major<br />

Op. 73 „Emperor“<br />

– Chopin Etude in F major<br />

Op. 10/8<br />

– Rimsky-Korsakov<br />

Scheherazade Op. 35<br />

– Dvorák Slavonic Dance in<br />

A flat major Op. 46/3<br />

– Wagner Ouverture to<br />

„Rienzi“<br />

– Strauss Dance of the<br />

Seven Veils from „Salome“<br />

– Shostakovich Symphony<br />

No. 8 in C minor<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 87


Film<br />

Minitests<br />

Chinese zum Mitnehmen<br />

Der Gott des Gemetzels<br />

King Of Devil’s Island<br />

OT: Un Cuento Chino L: AR, ES J: 2011 G: Tragikomödie<br />

V: Ascot Elite Home B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: S. Borensztein D: Ricardo Darín, Ignacio Huang,<br />

Muriel Santa LZ: 94 min FSK: 12 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />

OT: Carnage L: FR, DE, PO, ES J: 2011 G: Kammerspiel<br />

V: Constantin Highlight B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD HR<br />

5.0 R: Roman Polanski D: Jodie Foster, Kate Winslet,<br />

Christoph Waltz LZ: 80 min FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

OT: Kongen Av Bastøy L: NO, FR, SE, PL J: 2010 G: Drama<br />

V: Alive B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Marius<br />

Holst D: Stellan Skarsgård, Benjamin Helstad, Kristoffer<br />

Joner LZ: 117 min FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 08.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Diverse Publikumspreise auf internationalen Festivals<br />

deuten schon an, dass „Chinese zum Mitnehmen“<br />

ein echter Film für den Zuschauer ist. Die<br />

gutherzige Story dreht sich um den jungen Chinesen<br />

Jun (Ignacio Huang), der ohne ein Wort Spanisch zu<br />

sprechen in Argentinien auf der Suche nach seinem<br />

Onkel ist und dabei ziemlich verloren wäre, wenn<br />

ihm der anfangs noch ausgesprochen griesgrämige<br />

Eisenwarenhändler Roberto (Ricardo Darín) nicht<br />

im Laufe des Films tatkräftig unter die Arme greifen<br />

würde. Die etwas angegrauten Farben trüben diesen<br />

leichtfüßigen Filmspaß nicht zu sehr, da die sonstigen<br />

Bildparameter in Ordnung sind.<br />

TW<br />

Film 7/10<br />

VÖ: 10.05.12 × 1 Extras: 3/10<br />

Roman Polanskis Verfi lmung des am Broadway seit<br />

Jahren erfolgreichen Stückes „Carnage“ schlug bei<br />

Kinostart beachtliche Wellen für einen Film, der<br />

knappe eineinhalb Stunden das Streitgespräch zweier<br />

Elternpaare zeigt, das sich oberfl ächlich um eine<br />

Rauferei ihrer halbwüchsigen Söhne dreht, zwischen<br />

den Zeilen aber die fundamentalen Gegensätze<br />

ihrer Weltsichten bloßlegt. Gleich in der ersten Einstellung<br />

im Park wird deutlich, dass die Bilder mit<br />

einem unruhigen Korn zu kämpfen haben, das sich<br />

gelegentlich unangenehm in Erinnerung ruft. Dank<br />

der übrigen, gut ausgeleuchteten Studioaufnahmen<br />

halten sich die Probleme aber in Grenzen. TW<br />

Film 8/10<br />

VÖ: 27.07.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Im Winter des Jahres 1915 wird der rebellische<br />

Erling (Benjamin Helstad) auf die berüchtigte<br />

Gefängnisinsel Bastøy vor den Toren von Oslo<br />

gebracht. Mit seiner stolzen und unnachgiebigen<br />

Art entwickelt er sich schnell zum Anführer der<br />

jugendlichen Strafgefangenen, die sich mehr und<br />

mehr gegen das brutale Regime von Anstaltsleiter<br />

Hakon (Stellan Skarsgård) aufl ehnen. Die mitreißende<br />

Geschichte, die sich fast wie eine düstere<br />

Version des „Club der toten Dichter“ anfühlt,<br />

basiert auf wahren Begebenheiten. Das tosende<br />

Meer, das die Insel einschließt, wird in überzeugendem<br />

Surround wiedergegeben.<br />

TW<br />

Film 8/10<br />

Sympathischer Gute-Laune-Film, der einen liebevoll-naiven Blick<br />

auf das Beste aus zwei Welten wirft und einem mit diesem<br />

Culture-Clash der anderen Art ein Lächeln ins Herz zaubert.<br />

<strong>The</strong>ater triff t Kino: Dank des fantastischen Ensembles wird der<br />

harmlose Kaff eeplausch schnell zur aufreibenden und mitreißenden<br />

Konfrontation mit den entscheidenden Fragen des Daseins.<br />

Atmosphärisch unheimlich dichter Film, der das repressive Klima<br />

auf der Gefängnisinsel glaubhaft transportiert und mit seinen<br />

tollen Jungdarstellern zu begeistern weiß.<br />

Technik 7/10<br />

Technik 6,5/10<br />

Technik 8/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Ton 6/10<br />

Ton 8/10<br />

14 Schwerter<br />

Boogie<br />

Die Borgias – Sex. Macht. Mord. Amen.<br />

OT: Legendary Amazons L: HK J: 2011 G: Abenteuer<br />

V: Splendid B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R:<br />

Frankie Chan D: Xiao Ming Yu, Richie Ren, Cecilia Cheung,<br />

Liu Xiaoqing LZ: 108 min FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

OT: Boogie L: AR, MX J: 2012 G: Animation V: Schröder<br />

Media B: MPEG-4, 1.77 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Gustavo<br />

Cova S: k. A. LZ: 86 min FSK: 18 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

OT: <strong>The</strong> Borgias L: IE, CA, HU J: 2011 G: Drama V: Paramount<br />

Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: N. Jordan u. a.<br />

D: Jeromy Irons, Francois Arnaud, Holliday Grainger<br />

LZ: 9 × 52 min FSK: 16 P: 35 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Hong-Kong-Kitsch hoch 10 bietet dieses aktuelle<br />

Remake zum Shaw-Brothers-Original „<strong>The</strong> 14 Amazons“<br />

aus den 1970er Jahren. Das Budget wurde für<br />

sehr viel Pathos, unpassende Zeichentrick-Effekte<br />

und ein Großaufgebot an Darstellern verbrannt<br />

und sich so sehr in seiner Kung-Fu-Hampelei verliert,<br />

das vom sicherlich vorhandenen darstellerrischen<br />

Können nicht mehr viel übrigbleibt. Sucht<br />

man also nach einem Klischee-überladenen Martial-Arts-<br />

bzw. Kriegsstreifen mit kampferprobten<br />

Chinesinnen, dann kann man ruhig einen Blick riskieren.<br />

Das teils sehr gute, teils unterdurchschnittliche<br />

Bild zeigt sich wankelmütig.<br />

FT<br />

Film 3/10<br />

Krieger und Kriegerinnen tummeln sich in diesem unfreiwillig<br />

komischen, übertrieben theatralischen Kung-Fu-Gemetzel.<br />

Dadurch erscheint es wie eine Verballhornung des Heroentums.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

VÖ: 26.04.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Ziemlich unglaublich, dieser Animationsfi lm: Auftragskiller<br />

Boogie ballert sich rücksichtslos durch die<br />

Reihen seiner Feinde, hinterlässt dabei eine blutige<br />

Spur der Verwüstung und so manches gebrochene<br />

Frauenherz. Ein Fest der Gewalt, des Zynismus, des<br />

schlechten Geschmacks – doch das alles präsentiert<br />

in einer derart stylishen Kombination aus neonbunten<br />

CGI-Effekten und handgezeichneten Elementen,<br />

dass es visuell fasziniert und in seiner grenzenlosen<br />

Übersteigerung fast schon wieder Spaß macht!<br />

Etwas unklar bleibt, für welche Zielgruppe das gedacht<br />

sein soll – schade ist auch, dass die Synchronisation<br />

alles andere als perfekt ist.<br />

TW<br />

Film 6/10<br />

Kompromisslose Adult-Animation, die mit einem hohen Grad<br />

an Gewalt auff ällt und einigermaßen gut unterhält. Die FSK-<br />

Einstufung sollte man allerdings unbedingt ernst nehmen!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6,5/10<br />

VÖ: 10.05.12 × 3 Extras: 4/10<br />

Als inoffi zieller „Tudors“-Nachfolger erzählt „Die<br />

Borgias“ mit reichlich Gewalt, Sex und Fiktion von<br />

einer der skandalösesten Familien der Kirchengeschichte.<br />

Rodrigo Borgia erkauft sich das heilige<br />

Amt des Papstes und verteidigt es mit allen Mitteln.<br />

Sogar seine Kinder missbraucht er als politische<br />

Werkzeuge. Auch wenn es an historischer<br />

Genauigkeit mangelt, ist Unterhaltung in jeder<br />

Folge garantiert. Aufwendige Kulissen und warme,<br />

düstere Farben prägen die Optik der Serie. Der<br />

Sound macht mit der hervorragender Synchronisation<br />

und genrebedingt wenig klanglicher Abwechslung<br />

einen insgesamt runden Eindruck. NR<br />

Film 6,5/10<br />

Vor allem Fans der „Tudors“ werden mit dem bewährten Konzept<br />

von Dramatik, Gewalt und Sex ihre Freude haben. Tiefgang sollte<br />

der Zuschauer jedoch nicht erwarten.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Alive, Ascot Elite Home, Constantin, Paramount Home, Schröder Media, Splendid<br />

88


Minitests<br />

Film<br />

<strong>The</strong> Take – Zwei Jahrzehnte in der Mafia<br />

<strong>The</strong> Hunter<br />

Atmen<br />

OT: <strong>The</strong> Take L: GB J: 2009 G: Gangster-Drama<br />

V: Koch Media B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: David Drury D: Tom Hardy, Shaun Evans, Charlotte<br />

Riley LZ: 173 min FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

OT: <strong>The</strong> Hunter L: AU J: 2010 G: Thriller V: Ascot Elite<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Daniel Nettheim<br />

D: Willem Dafoe, Sam Neill, Frances O’Connor<br />

LZ: 102 min FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

OT: Atmen L: AT J: 2011 G: Sozialdrama V: Thimfi lm<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Karl Markovics<br />

D: Thomas Schubert, Karin Lischka, Georg Friedrich<br />

LZ: 94 min FSK: 12 P: 20 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.05.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Bevor Tom Hardy mit „<strong>The</strong> <strong>Dark</strong> <strong>Knight</strong> <strong>Rises</strong>“ endgültig<br />

in die vorderste Riege Hollywoods vorstößt,<br />

können Sie ihn in dieser britischen Miniserie (die<br />

hier als dreistündiger Megafi lm vorliegt) noch<br />

einmal in einer seiner früheren Rollen als kompromisslosen<br />

Gangster Freddie Jackson erleben.<br />

Mit regelmäßigen Zeitsprüngen entsteht hier eine<br />

Chronik seines Lebens, die seinen Werdegang von<br />

1984 bis in die Nullerjahre mit großer Intensität abhandelt.<br />

Das alles wird in glatten, sauberen Bildern<br />

präsentiert, die mit entsättigten Farben den zeitlichen<br />

Abstand des Geschehens abbilden und für<br />

eine TV-Produktion ein hohes Niveau erreichen. TW<br />

Film 7,5/10<br />

VÖ: 24.07.12 × 1 Extras: 3/10<br />

„<strong>The</strong> Hunter“ leidet zwar ein wenig unter seinem<br />

knappen Budget und einer unschlüssigen Handlung,<br />

doch für jeden, der einen Blick in Willem<br />

Dafoes Facettenreichtum erhaschen will, ist dieser<br />

Film Pfl ichtprogramm. Der eigenbrötlerische Profi<br />

jäger Martin David (Willem Dafoe) begibt sich<br />

auf die Spur des Tasmanischen Tigers. Bei seiner<br />

Gastfamilie entdeckt er an sich eine ganz neue<br />

Seite und wächst zunehmend in die ungewohnte<br />

Rolle des Ersatzvaters. Wer nicht gerade einen packenden<br />

Thriller erwartet und sich von einer etwas<br />

eintönigen und kontrastarmen Optik nicht stören<br />

lässt, der wird an dem Film Gefallen fi nden. NR<br />

Film 6,5/10<br />

VÖ: 26.04.12 × 1 Extras: 5/10<br />

Der österreichische Kandidat für die Oscar ® -<br />

Verleihung 2012 ist ein raues, wortkarges, zuweilen<br />

bewusst sperriges Sozialdrama. Die fi ebrige Suche<br />

eines jugendlichen Straftäters nach seinem Platz<br />

im Leben wird dabei punktuell aufgelockert vom<br />

typisch österreichischen, deftig-makabren Humor,<br />

den speziell Josef Hader in den letzten Jahren fi l-<br />

misch zu einer neuen Blüte gebracht hat. Bild und<br />

Ton bewegen sich auf einem guten Level, wobei<br />

vor allem die überraschend ausgeprägte Signalortung<br />

von Geräuschquellen sowie der atmosphärische<br />

Score überzeugen können. Letzterer kann in<br />

den Extras auch separat angehört werden. TW<br />

Film 7/10<br />

Epische Gangster-Ballade, die für alle Freunde von „Der Pate“,<br />

„Goodfellas“ und Co. mehr als nur einen fl üchtigen Blick wert sein<br />

dürfte. Tom Hardy zeigte schon hier, was in ihm steckt.<br />

Ein durchaus interessantes Leinwanddebüt von Daniel Nettheim,<br />

das mit seiner prominenten Besetzung und einer überaus<br />

sehenswerten Dafoe-Charakterstudie punktet.<br />

Beachtliches Regiedebüt von Schauspieler Karl Markovics, der<br />

ohne Rücksicht auf jegliche Mainstream-Tauglichkeit seine eigene<br />

Geschichte mit den dafür geeignetsten fi lmischen Mitteln erzählt.<br />

Technik 8,5/10<br />

Technik 7/10<br />

Technik 7/10<br />

Bild 9/10<br />

Bild 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Future X-Cops<br />

Die Lottokönige (1. Staffel)<br />

Wuji – Die Meister des Schwertes<br />

OT: Mei Loi Ging Chaat L: HK J: 2010 G: Science-Fiction<br />

V: Eurovideo B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Jing Wong D: Andy Lau, Bingbing Fan, Siu-Wong Fan<br />

LZ: 100 min FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

OT: Die Lottokönige L: DE J: 2012 G: Komödie V: Edel<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Dominic Müller<br />

D: Waldemar Kobus, Oliver Wnuk, Sandra Borgmann<br />

LZ: 6 × 29 min FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

OT: Zhao Shi Gu Rr L: HK J: 2010 G: Drama V: Koch<br />

Media B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Chen<br />

Kaige D: Xueqi Wang, Bingbing Fan, Xiaoming Huang<br />

LZ: 128 min FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

Bilder: Ascot Elite, Auerbach Verlag, Eurovideo, Koch Media, Thimfilm<br />

VÖ: 12.07.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Man kreuze die tierischen Cyborg-Endgegner<br />

aus „Mega Man“ mit der tragischen Heldenstory<br />

von „Robocop“ und schon erhält man vorliegenden<br />

C-Movie-Klassiker. Dass sich Hongkong-Star<br />

Andy Lau für den regietechnischen Amoklauf Jing<br />

Wongs („City Hunter“) prostituiert, wird seiner<br />

Karriere nicht gerade guttun. Quasi als Krönung<br />

wurde der deutschen Version seines Helden auch<br />

noch eine Schlumpf-Stimme verpasst, die sich<br />

perfekt in den katastrophalen Audiomix (zu laute,<br />

undynamische Musik, zu leise Effekte) einfügt. Einzig<br />

das Bild sieht in seiner partiellen Sterilität der<br />

CGI-Zukunftswelt meist ganz passabel aus. FT<br />

Film 2/10<br />

Sollte dies etwa eine Realverfi lmung des Videospiels „Mega-Man<br />

X“ werden? Selbst für extrem kitschigen Trash ist dies ein<br />

inszenatorisches Desaster.<br />

Technik 4,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 2/10<br />

VÖ: 01.06.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Klischees und Klamauk – das erwartet den Zuschauer<br />

mit der WDR-Serie „Die Lottokönige“.<br />

Wenn eine kleinbürgerliche Familie ganz plötzlich<br />

mit einem 12-Millionen-Lottogewinn konfrontiert<br />

wird und auf Anraten eines Psychologen versucht,<br />

sich trotz des Geldes nichts anmerken zu lassen,<br />

dann sind Probleme vorprogrammiert. Dabei bieten<br />

„Die Lottokönige“ jedoch kaum Szenarien, die<br />

sich der Zuschauer nicht auch selbst ausdenken<br />

könnte. Immerhin: Die technische Seite der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

präsentiert sich sehenswert. Das überraschend<br />

natürliche und klare Bild sowie ein runder Klang<br />

übertreffen sogar die Erwartungen.<br />

NR<br />

Film 4,5/10<br />

Klamaukige deutsche Abendunterhaltung mit reichlich Klischees<br />

und nur wenigen kreativen oder innovativen Ansätzen. Freunde<br />

deutschter Comedy können jedoch einen Blick riskieren.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 4/10<br />

Nach dem eher romantischen „Wuji – Die Reiter der<br />

Winde“ schuf Regisseur Chen Kaige ein vielschichtiges<br />

Polit- und Rachedrama klassischer Art. Nach<br />

einer sehr ausgeklügelten Intrige ist der neugeborene<br />

Königssohn der Einzige, der das Attentat seines<br />

Onkels überlebt. Der Arzt, der ihn aufnimmt, vertauscht<br />

ihn mit seinem eigenen Sohn und bereitet<br />

ihn auf seine Rückkehr vor. Ist der Film sowohl inhaltlich<br />

als auch ausstattungstechnisch absolut sehenswert,<br />

beleidigen der ausgemergelte Kontrast,<br />

die matschigen Farben sowie die nicht zufriedenstellende<br />

Schärfe die Augen. Ebenso klingt der verzerrte<br />

Ton wie aus einem alten Samurai-Film. FT<br />

Film 8/10<br />

Es gibt selten Filme, deren dargestellte Intrigen so glaubhaft sind,<br />

dass das Gegengewicht der Aufopferung umso schwerer lastet.<br />

Intelligent erzählt und gut dargestellt.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 89


Service<br />

Leserbriefe<br />

Leserbriefe<br />

Rückgaberecht geschnittener Filme<br />

Mein Recht als Käufer: Kann ich Filme, die schwammiges Terrain. Ein Rückgabeversuch kann<br />

sehr stark geschnitten sind, im Fachhandel aber nicht schaden, vielleicht ist ja der jeweilige<br />

umtauschen? Selbst dann, wenn es auf der Einzelhändler kulant genug. In den meisten Fällen<br />

sind solche Aktionen aber nicht von Erfolg<br />

Hülle keinen Hinweis darauf gibt?<br />

THOMAS DITTBERNER gekrönt, weshalb wir generell bei besonders risikobehafteten<br />

Titeln dazu raten, sich online oder<br />

Die große Frage ist hier, ob es sich um mangelhafte<br />

Ware handelt, die auf jeden Fall umren.<br />

Wir versuchen natürlich bei der Recherche<br />

in Fach<strong>magazin</strong>en wie dem unsrigen zu informiegetauscht<br />

werden kann. Steht kein Hinweis auf zu den Artikeln auf dem Laufenden zu bleiben,<br />

der Hülle, dem Werbeplakat oder etwas in dieser<br />

Art, dann ist das unserer Meinung nach sehr welche nun erscheinen<br />

welche Schnittfassungen es am Markt gibt, und<br />

wird.<br />

Viele Tests<br />

Ich bin nun schon seit fast drei Jahren<br />

Abonnent Ihres Magazins und von jeder<br />

Ausgabe aufs Neue begeistert. Vor allem<br />

die steigende Anzahl der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests verblüfft<br />

mich. In diesem Zusammenhang würde<br />

mich brennend interessieren, wie schnell<br />

und wie viele Testberichte ein einzelner<br />

Redakteur verfasst. Machen Sie weiter so!<br />

MARCUS WOIDE<br />

Jeder Redakteur nimmt sich so viel Zeit wie nötig<br />

für einen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Test, wobei die Filme meist<br />

zuhause geschaut werden. Die Technik wiederum<br />

wird einheitlich nach einem festen Schema<br />

in unserem Verlagsheimkino überprüft, was je<br />

nach Bonusumfang und Problemdichte zeitlich<br />

variiert. Wenn Sie die einzelnen Ausgaben durchblättern,<br />

werden Sie feststellen, dass die Testanzahl<br />

pro Redakteur variiert. Das hängt von den<br />

Zuständigkeiten für Specials, von den Außenterminen,<br />

Sonderprojekten etc. ab. Sie sehen also,<br />

dass sich hier nichts so einfach pauschalisieren<br />

lässt, selbst wenn es nur um die Quantität geht.<br />

Thomas Dittberner schickte uns dieses Foto von seinem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-begeisterten Kater Anton<br />

Zu unkritisch?<br />

Ich bin im Jahr 2009 durch einen Bekannten Zu den unkritischen Äußerungen zähle ich die<br />

auf euer Heft aufmerksam geworden. Kurze häufig noch immer nicht vorhandene verlustfreie<br />

Tonspur in HD, keine Neuabtastung des<br />

Zeit später wurde ich Abonnent eurer Zeitschrift.<br />

Ich fand die Form und den Inhalt des Bildes, fehlende Originaltonspur in Deutsch<br />

Heftes zu der damaligen Zeit sehr informativ, und fehlendes Bonusmaterial vor allem bei<br />

wobei ich das „alte“ Testsystem ehrlich gesagt Katalogtiteln.<br />

besser fand. Somit verfolge ich schon längere<br />

RICHARD SCHMID<br />

Zeit das Magazin und möchte euch mitteilen,<br />

dass ich mit den aktuellen Inhalten eigentlich Gutes 3D wird immer ein interessantes <strong>The</strong>ma für<br />

nicht mehr wirklich zufrieden bin. Euer Heft uns bleiben. Und natürlich versuchen wir, so viele<br />

äußert sich oft nicht kritisch genug zu diesem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Besprechungen wie möglich unterzubringen,<br />

wobei die Auswahl der Titel u. a. auch von<br />

Nachfolgemedium, geschweige denn zum<br />

neuen Nachfolgemedium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D, das in der Pünktlichkeit der Rezensionsmuster abhängt.<br />

meinen Augen kein Mensch braucht. Dieses Da die 3D-Scheiben sich in den Faktoren Bild<br />

Medium wird zu sehr gehyped und ist meiner und Ton oftmals nicht von den 2D-Versionen unterscheiden,<br />

beinhaltet der Test einer 3D-Version<br />

Meinung nach eine Abzocke an den Verbraucher.<br />

Mittlerweile boykottiere ich 3D-Filme im Prinzip auch den Test der 2D-Fassung. Unsere<br />

Technikkritik bezieht sich stets auf das, was<br />

im Kino, da ich leider nicht die Option habe,<br />

zwischen 2D und 3D zu wählen. Zu Lasten dieses<br />

Mediums gehen auch eure Testseiten, die Das keine deutsche Lossless-Tonspur enthalten<br />

wir während des Screenings hören und sehen.<br />

sich immer mehr mit den 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s füllen. ist, erkennen Sie in dem Infokasten. Und natürlich<br />

wird es auch stets technisch schlechte oder<br />

Von vielen 2D-Neuerscheinungen vermisse ich<br />

dagegen einen Testbericht, egal ob Erstauflage<br />

oder Wiederveröffentlichung. Ich plädiere herausstechendsten Negativpunkte in unseren<br />

unausgereifte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s geben, weshalb wir die<br />

hier eíndeutig zu einer Abgrenzung, beispielsweise<br />

in Form eines eigenen Heftes.<br />

Bewertungen erteilen.<br />

Texten erwähnen bzw. in solchen Fällen, schlechte<br />

Korrekturen Heft 4/12<br />

100 Jahre Universal, Seite 15<br />

Die 8-teilige Classic-Monster-Collection von<br />

Universal erscheint nun am 04. Oktober im<br />

Rahmen der 100-Jahr-Feier, anstatt wie im<br />

Heft angegeben am 31. Mai. Zudem wird die<br />

Reihe unabhängig von der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Reihe „Jahr<br />

100 Film“ veröffentlicht (dies war nur bei<br />

der DVD-Reihe der Fall). Durch die verwirrende<br />

Veröffentlichungsstruktur und einen<br />

Kommunikationsfehler mit der Pressestelle<br />

von Universal haben wir hier das Datum des<br />

DVD-Erscheinungstermins genannt.<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />

schicken Sie bitte an:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />

Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

oder einfach per E-Mail:<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Über einen Besuch in unserem Forum auf<br />

blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

würden wir uns ebenfalls freuen.<br />

Die Redaktion behält sich die sinngemäße Kürzung der<br />

Zuschriften vor. Die abgedruckten Leserbriefe müssen<br />

nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Bilder: ...<br />

90


Technik<br />

Denon<br />

DBT-1713UD<br />

Das Universalwiedergabegerät<br />

spielt alles ab,<br />

was Sie ihm geben.<br />

Seite 92<br />

Panasonic<br />

DMP-BBT01<br />

Interessante Form und<br />

perfekte Ausstattung machen<br />

diesen Player zum<br />

Blickfang. Seite 93<br />

Bilder: Denon, Panasonic, Philips<br />

Falko <strong>The</strong>uner,<br />

Chef vom Dienst<br />

Ganze 25 Ausgaben<br />

BLU-RAY MAGAZIN – das<br />

sind über vier Jahre rund um<br />

die <strong>The</strong>men Film und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

Als ich 2006 meinen ersten<br />

Artikel für das Schwester<strong>magazin</strong><br />

HD+TV schrieb, da steckte<br />

die blaue Scheibe gerade noch<br />

in den Kinderschuhen bzw. in<br />

der Entwicklungsphase. High<br />

Definition war damals ein Spartenthema,<br />

das nur schwerlich auf ganze 100 Seiten zu<br />

bringen war. Kurze Zeit darauf war es genau umgekehrt.<br />

Es begann die aufregende Phase, in der wir kaum wussten,<br />

mit welchen HD-Aufklärungsartikeln wir Sie als Nächstes<br />

beglücken sollten. Besonders wichtig war natürlich der<br />

Formatkrieg zwischen HD DVD und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, den wir für<br />

die Leser kontinuierlich mitverfolgten. Im Januar 2008 war<br />

es dann so weit: Warner Bros. verkündete, HD-Filme nur<br />

noch auf dem blauen Format publizieren zu wollen, was<br />

das Schicksal der roten Scheibe besiegelte. Ironischerweise<br />

saß ich an diesem schicksalhaften Tag in einem<br />

von Toshiba, also der HD-DVD-Fraktion, gecharterten<br />

Presse-Bus, der auf dem Paramount-Gelände im verregneten<br />

Hollywood stand. Das war schon ein merkwürdiges<br />

Gefühl, die Niederlage um mich herum zu spüren und<br />

gleichzeitig aber auch über die Konsequenzen des<br />

Ganzen nachzudenken. Kurze Zeit später wurde das BLU-<br />

RAY MAGAZIN geboren, als wäre es das Logischste auf der<br />

Welt. Für uns stand außer Frage, dass das Medium zu dem<br />

Standard werden würde, für den die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> heute steht.<br />

Daher waren wir auch die Ersten, die den Schritt auf den<br />

Zeitschriftenmarkt wagten. Wir mussten eben nur noch<br />

weitere Aufklärungsarbeit leisten, damit die Allgemeinheit<br />

überhaupt etwas mit dem Begriff „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>“ anfangen<br />

konnte und sie als Weiterentwicklung der in die Jahre gekommenen<br />

DVD erkannte. Dank Ihrer Treue, liebe Leser,<br />

und Ihrem Bedürfnis nach höchster Qualität versorgen wir<br />

Sie auch heute noch mit vielen regelmäßigen Tests und<br />

Spezialartikeln, die sich der Suche nach dem höchsten<br />

audiovisuellen und inhaltlichen Filmgenuss widmen.<br />

Player für alle<br />

Gelegenheiten<br />

Neben dem Philips BDP7700 mit starkem Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis fi nden Sie auf den kommenden Seiten zwei<br />

weitere topaktuelle Geräte im Expertentest. Seite 92 ff.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 91


Technik<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Ausgezeichnet<br />

Denon DBT-1713UD<br />

Purist mit Onlinedraht<br />

Denons edler High-End-Player ist nicht unbedingt ein perfekter Internetunterhalter, weiß jedoch heute schon mit<br />

den Streamingmöglichkeiten von morgen umzugehen.<br />

Denon bezeichnet seine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player nach<br />

eigener Firmenphilosophie als Universalwiedergabegeräte,<br />

und diese Betitelung ist nicht<br />

ungerechtfertigt. So kann der DBT-1713UD neben<br />

handelsüblichen Kaufmedien auch solche<br />

Exoten wie Super Audio CD (SACD) und DVD<br />

Audio wiedergeben – Formate, welche audiophile<br />

Kunden aufhorchen lassen. Zusätzlich<br />

räumt der Hersteller den neuen digitalen Vertriebswegen<br />

ein großes Betätigungsfeld ein. Im<br />

Hauptmenü prangen mit Youtube, Netflix und<br />

Vudu drei der größten Online videoplattformen<br />

als Direktlink auf der Oberfläche. Netflix und<br />

Vudu zählen in den USA zu den größten Onlinevideotheken.<br />

Beide sind bisher nicht in<br />

Zukunftssicherheit:<br />

Direktzugriffe für die<br />

Streamingangebote<br />

von Youtube, Netflix<br />

und VUDU<br />

Selbstleuchtende und<br />

übersichtliche Navigationssektion<br />

–<br />

praktisch in der<br />

Bedienung<br />

Vorbildlich: Für fast<br />

alle Parameter gibt es<br />

Direktwahltasten<br />

Deutschland vertreten, doch sollte es so weit<br />

sein, werden Besitzer des DBT-1713UD zu den<br />

ersten Nutzern gehören, welche vom Start weg<br />

dabei sein können. Bis dahin können Sie die äußerst<br />

gelungene Youtube-Oberfläche oder eben<br />

das Streaming per DLNA über das Heimnetzwerk<br />

nutzen. Einziger Wermutstropfen ist die<br />

fehlende Unterstützung von Funknetzen. Es ist<br />

weder ein WLAN-Modul integriert noch gibt es<br />

die Möglichkeit, über einen WLAN-USB-Dongle<br />

die Funktion nachzurüsten.<br />

Denon konzentriert sich aufs Detail. Trotz der<br />

vielseitigen Ausrichtung bei der Wiedergabe<br />

verschiedener Medien ist der DBT-1713UD kein<br />

universeller Schnittstellenlieferant. Im Gegenteil:<br />

Denon beschränkt sich im Anschlussfeld<br />

auf der Gehäuserückseite nur auf das Nötigste.<br />

Sowohl Video als auch Audio werden per<br />

HDMI-Schnittstelle ausgegeben. Lediglich ein<br />

Stereo-Cinch-Ausgang für die analoge Soundausgabe<br />

ist vorhanden. Darüber hinaus sind ein<br />

Netzwerkanschluss und eine Remote-Sektion<br />

für Multiroom-Lösungen im Schnittstellenensemble<br />

zu fi nden; an der Gehäusefront werden<br />

die Anschlüsse durch einen USB-Slot komplettiert.<br />

Das Gerät ist folglich voll und ganz als<br />

Bestandteil einer Einzelkomponenten-Anlage<br />

konzipiert. Doch so puristisch sich der vollkommen<br />

aus Metall gefertigte Player von außen<br />

gibt, so hochwertig geht es im Gehäuseinneren<br />

zu. Die Aufbereitung von Film und Video durch<br />

die interne Bildverarbeitung zählt zum Besten,<br />

was zurzeit auf dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Markt zu<br />

bekommen ist. Egal in welcher Aufl ösung Sie<br />

den DBT-1713UD mit Bilddaten speisen –<br />

der Grafi kchip konvertiert es nahezu artefaktfrei<br />

in die Full-HD-Aufl ösung. Hinzu kommt eine<br />

exzellente Vollbildkonvertierung, die nur in Extremfällen<br />

aus dem Takt gerät. Vervollständigt<br />

wird das Paket durch einen umfangreichen<br />

Video-EQ, der mit fünf persönlichen Speicherplätzen<br />

für eigene Bildprofi le daherkommt. Der<br />

DBT-1713UD ist eins mit seiner Umwelt. Denon<br />

folgt dem allgemeinen Trend zur Energieeinsparung<br />

und präsentiert mit 11 bis 13 Watt (W)<br />

im Alltagsbetrieb und einem neuen, nahezu<br />

keinen Strom einfordernden Stand-by-Modus<br />

ein insgesamt sehr sparsames Gerät. Doch der<br />

Hersteller geht im übertragenen Sinne noch einen<br />

Schritt weiter und reduziert zusätzlich die<br />

Lärmverschmutzung im Haushalt. Das neu konzipierte<br />

Laufwerk des DBT-1713UD ist nicht nur<br />

äußerst schnell beim Datenauslesen, sondern<br />

ist durch die vibrationshemmende Aufhängung<br />

und eine spezielle Verkapselung so gut wie geräuschlos<br />

im Betrieb. Das wird vor allem den<br />

audiophilen Kunden freuen, der seine hochqualitativen<br />

Aufnahmen (das Gerät unterstützt im<br />

Übrigen auch 2-Kanal-FLAC-Dateien) ungestört<br />

genießen kann.<br />

CHRISTIAN HILL<br />

Austattung<br />

Hersteller Denon<br />

Modell<br />

DBT-1713UD<br />

Preis (UVP) 499 Euro<br />

Info<br />

www.denon.de<br />

Maße (B/H/T) 43,5 × 10,8 × 29,6 cm<br />

Typ<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Gewicht<br />

4,9 kg<br />

Formate<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE<br />

DVD-Video/-Audio/-R/-RW/+R/+RW<br />

CD-Audio/-R/-RW/SACD<br />

3D-fähig<br />

ja<br />

Technik<br />

Ausstattung 9/10<br />

Bedienung 10/10<br />

Wiedergabe 9/10<br />

Gesamt<br />

Hohe Qualität von innen wie von außen: Beim DBT-1713UD triff t<br />

dezentes, stabiles Design auf hochwertige Signalverarbeitung von<br />

Video und Audio – eine perfekte Heimkinoergänzung.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Panasonic, Stock.xchng<br />

92


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Technik<br />

Sehr gut<br />

Panasonic DMP-BBT01<br />

Leistungsstärke im neuen Gewand<br />

Panasonic versucht in diesem Jahr, die eigene <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Klasse neu zu defi nieren – mit auffälligem Design<br />

und ausschließlich digitaler Ausrichtung.<br />

Panasonic beweist mit dem Äußeren des<br />

DMP-BBT01 viel Mut und Kreativität. Der<br />

Hersteller trennt sich demnach komplett von<br />

gängigen Standards wie Maßen, Form und<br />

Aufstellung und würzt das Konzept mit ein paar<br />

besonderen Extras. So gestaltet der Hersteller<br />

seinen neuesten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Spross als quadratisches<br />

Universal-Heimkinowerkzeug, das nicht<br />

im Rack oder Fernsehschrank verschwinden<br />

möchte, sondern präsentiert werden will. Passend<br />

dazu ermöglicht Panasonic vier verschiedene<br />

Aufstellungsvarianten, angefangen beim<br />

klassischen fl achen Stand bis hin zur komplett<br />

aufrechten Positionierung. Mithilfe eines speziellen<br />

Standfußes (im Lieferumfang enthalten)<br />

kann der DMP-BBT01 auch aufsehenerregend<br />

in schräg nach oben gerichteter Stellung aufgestellt<br />

werden, wodurch das Designgerät wie ein<br />

startendes Ufo wirkt.<br />

So aufregend der Player auch wirkt – Panasonic<br />

hat sich den Ausbruch aus den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-<br />

Normen durch ein paar kleine Nachteile erkauft.<br />

Das neueartige<br />

Bedienkonzept<br />

mit<br />

Touchbedienfeld<br />

ist<br />

gewöhnungsbedürftig,<br />

erlernt sich<br />

aber schnell<br />

Be Bedarf<br />

kann das Tastenhilfsfeld<br />

auf dem<br />

Fernseher<br />

eingeblendet<br />

werden<br />

Die äußerst kompakten Maße erfordern ein<br />

Slot-In-Laufwerk statt der klassischen Schublade.<br />

Dadurch sind während des Betriebes<br />

jederzeit Laufwerksgeräusche zu vernehmen,<br />

wobei sich die Lautstärke gegenüber älteren<br />

Geräten und Konkurrenzprodukten mit Slot-<br />

In-Laufwerk eher in Grenzen hält. Trotzdem<br />

droht durch den ständig offenen Laufwerksschacht<br />

eine schleichende Verschmutzung des<br />

Geräteinneren – dessen Reinigung gestaltet<br />

sich schwer. Des Weiteren beschränkt sich die<br />

Anzahl der Anschlüsse auf das Nötigste und<br />

der DMP-BBT01 versteht sich ausschließlich<br />

auf die digitale Weitergabe jeglicher Bild- und<br />

Tondaten. Zudem existiert kein herkömmliches<br />

Informationsdisplay, nur ein paar farbige LEDs<br />

signalisieren verschiedene Statusmeldungen<br />

des Gerätes. Darüber hinaus passte das Netzteil<br />

nicht mehr in die Konstruktion und wurde dementsprechend<br />

nach außen verlagert. Trotzdem<br />

hat es Panasonic mal wieder geschafft, mit 6 bis<br />

8 W im aktiven Betrieb eine neue Bestmarke im<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Bereich aufzustellen.<br />

Die grafi sche Oberfl äche des Players erscheint<br />

im modernen und freundlich-bunten Design<br />

und lässt sich für verschiedene Nutzer individualisieren.<br />

Erhalten geblieben ist das letztjährige<br />

Bedienkonzept, das eine Navigation<br />

in die richtige Richtung durch einen einzigen<br />

Tas tendruck ermöglicht. Hinzu gesellt sich eine<br />

neuartige Fernbedienung, die, von einigen wenigen<br />

Tas ten abgesehen, eine Steuerung per<br />

Touch-Bedien feld vorsieht. Smartphone-Besitzer<br />

werden die Bedienung mit Wischgesten<br />

und gezielten Klicks auf der berührungssensitiven<br />

Oberfl äche schnell verinnerlichen, doch<br />

auch Laien kommen in der Regel schnell mit<br />

dem Konzept zurecht. Natürlich verfügt der<br />

DMP-BBT01 auch über diverse Internetfunktionen<br />

und Multimediadateien werden über das<br />

Heimnetzwerk gestreamt. In letzterem Bereich<br />

unterstützt das Gerät auch die Wiedergabe<br />

von Qualitätsformaten wie etwa FLAC. Für eine<br />

einfache Kommunikation ist WLAN bereits ab<br />

Werk integriert.<br />

Trotz der kompakten Maße hat es Panasonic<br />

nicht versäumt, die neueste Generation des<br />

hauseigenen Videoprozessors zu integrieren.<br />

Im Heimkinoalltag erwartet Sie demnach eine<br />

gewohnt hohe Bildqualität, sowohl bei SD-<br />

Quellen als auch bei der Wiedergabe von <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

Discs. Vollbildkonvertierung und Skalierung<br />

leis ten sich nur wenige Aussetzer. Sollten Sie<br />

mit dem Bild noch nicht zufrieden sein, hilft Ihnen<br />

der umfangreiche Video-EQ inklusive des<br />

eigenen Nutzerprofi ls bei der Nachbesserung.<br />

Somit rechtfertigt das Designerstück auch in<br />

Sachen Wiedergabequalität den erhöhten Kaufpreis<br />

und offenbart sich in allen Bereichen als<br />

echter Hingucker.<br />

CHRISTIAN HILL<br />

Austattung<br />

Hersteller Panasonic<br />

Modell<br />

DMP-BBT01<br />

Preis (UVP) 299 Euro<br />

Info<br />

www.panasonic.de<br />

Maße (B/H/T) 17,9 × 2,7 × 17,9 cm<br />

Typ<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Gewicht<br />

0,9 kg<br />

Formate<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE<br />

DVD-Video/-R/-RW/+R/+RW<br />

CD-Audio/-R/-RW<br />

3D-fähig<br />

ja<br />

Technik<br />

Ausstattung 10/10<br />

Bedienung 8/10<br />

Wiedergabe 8,5/10<br />

Gesamt<br />

Der DMP-BBT01 vereint ein außergewöhnliches Designkonzept mit<br />

hoher Qualität in Bild und Ton und glänzt nebenbei mit<br />

Vollausstattung. Das Gerät spricht damit nicht nur Individualisten an.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 93


Technik<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Ausgezeichnet<br />

Philips BDP7700<br />

Die Mittelklasse-Referenz<br />

Vollausstattung, sehr gutes Handling und eine kraftvolle interne Bildverarbeitung: Dies sind die Eckpunkte, mit<br />

denen Philips zum moderaten Preis einen Volltreffer landet.<br />

Die Ingenieure von Philips haben bei der<br />

Entwicklung des BDP7700 Feintuning betrieben<br />

und der Fokus schien dabei vor allem<br />

auf der Geschwindigkeit zu liegen. So startet das<br />

Gerät äußerst flott und ist auch sonst sehr reaktionsfreudig.<br />

Philips-Fans wird der Geschwindigkeitszuwachs<br />

am ehesten auffallen, war die ruckelnde<br />

Navigation durch die Menüs doch einer<br />

der Hauptkritikpunkte bei früheren Modellen.<br />

Doch nun scheint ein Hardware-Update Abhilfe<br />

geschaffen zu haben. Passend zum Systemupdate<br />

gibt es ein paar dezente Neuerungen<br />

in der Bedienoberfläche. Das Hauptmenü ist<br />

wie gewohnt schlicht und übersichtlich, erst<br />

beim Überfahren der einzelnen Menüpunkte<br />

werden Sie von den kurzen farbigen Animationen<br />

angenehm überrascht sein. Vorteil: Sie<br />

können jederzeit die aktiven von den inaktiven<br />

Menüpunkten unterscheiden.<br />

CinemaPerfect HD verleiht den Bildern mehr<br />

Brillanz. Damit dies funktioniert, wurden die<br />

Grafi kleistung im Inneren und die zur Bildver-<br />

Nach der ovalen<br />

Fernbedienung in<br />

Anlehnung an die<br />

Philips-TVs, kehrt der<br />

Hersteller nun zur<br />

klassischen Variante<br />

zurück<br />

Alle nötigen Tasten<br />

sind vorhanden und<br />

auf dem handlichen<br />

Signalgeber stets gut<br />

zu erreichen<br />

besserung nötigen Algorithmen aufgepeppt.<br />

Für die schnelle Bildanpassung stehen aussagekräftige<br />

Voreinstellungen bereit, welche von<br />

„Kino“ bis „dynamisch“ jeweils die passende<br />

Bildcharakteristik parat hat. Perfektionisten werden<br />

sich jedoch des benutzerdefi nierten Profi ls<br />

bedienen. Dabei kann nicht nur auf Standardwerte<br />

wie Kontrast und Sättigung Einfl uss genommen<br />

werden, auch Rauschreduktion oder<br />

Detailverbesserung können präzise in mehreren<br />

Stufen feinjustiert werden. Beim Punkt Detailverbesserung<br />

sollte jedoch Fingerspitzengefühl<br />

bewiesen werden, denn der Algorithmus kann<br />

besonders bei HD-Material für eine Überschärfung<br />

sorgen. Beim Entrauschen von minderwertigem<br />

Material zeigt CinemaPerfect HD seine<br />

Leistungsfähigkeit. Flächen werden sehr gut geglättet,<br />

ohne dass strukturierte Objekte zu sehr<br />

weichgezeichnet werden. Die Detailverbesserung<br />

arbeitet unterdessen feine Strukturen<br />

und Linien besser heraus, während die potente<br />

Skalierung effektiv und nahezu artefaktfrei vergrößert<br />

und wenig Probleme mit der Farbtrennung<br />

hat. Doch will die Vollbildkonvertierung<br />

bei Videomaterial nicht so richtig klappen. Auf<br />

Filmbasis weiß die interne Bildverarbeitung zwar<br />

jegliche Kanten zu glätten und auftretendes<br />

Flimmern zu eliminieren, doch Videomaterial<br />

erscheint nur wenig verändert auf der Bildfl ä-<br />

che. Zusätzlich wird die Rechenleistung genutzt,<br />

um auf Wunsch eine Echtzeitkonvertierung von<br />

2D-Bildern oder -Videos in die dritte Dimension<br />

vorzunehmen. Leider hat Philips im Nachgang<br />

vergessen, eine Korrektur von diversen 3D-Parametern<br />

anzubieten.<br />

Beim BDP7700 hat Philips mit vollen Händen<br />

aus der Ausstattungsfülle geschöpft und an<br />

viele Details gedacht. Im Anschlussfeld fi ndet<br />

sich z. B. auch ein Mehrkanalaudioausgang,<br />

der ein 7.1-Lautsprechersystem mit Klang versorgen<br />

kann. Abseits der Lautsprechereinheit<br />

zeigt sich das Schnittstellenensemble vollständig.<br />

Neben Standards wie HDMI oder Ethernet<br />

sind mit zwei USB- und einem SD-Anschluss<br />

auch kleine Massenspeicher willkommen. Die<br />

USB-Schnittstelle nimmt überdies Eingabehilfen<br />

wie Tastatur und Maus an. Die Nutzung<br />

der Net-TV-Oberfl äche wird dadurch wesentlich<br />

vereinfacht. Neu und bisher einzigartig ist<br />

die Tatsache, dass kostenpfl ichtige Angebote<br />

im Net-TV-Bereich problemlos per Onlinebezahldienst<br />

Paypal erworben werden können –<br />

ein Beispiel, das Schule machen sollte. Als<br />

i-Tüpfelchen steht für die komplette Netzkommunikation<br />

– auch für das mittlerweile<br />

standardgemäße Streaming von Multimediainhalten<br />

über das Heimnetzwerk – ab Werk ein<br />

integrierter WLAN-Adapter zur Verfügung. Damit<br />

sollten im Bereich der Ausstattung keine<br />

Wünsche offenbleiben.<br />

CHRISTIAN HILL<br />

Austattung<br />

Hersteller Philips<br />

Modell<br />

BDP7700<br />

Preis (UVP) 199 Euro<br />

Info<br />

www.philips.de<br />

Maße (B/H/T) 49 × 8,7 × 31 cm<br />

Typ<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Payer<br />

Gewicht<br />

2,3 kg<br />

Formate<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-ROM/-R/-RE<br />

DVD-Video/-R/-RW/+R/+RW<br />

CD-Audio/-R/-RW<br />

3D-fähig<br />

ja<br />

Technik<br />

Ausstattung 10/10<br />

Bedienung 9/10<br />

Wiedergabe 8,5/10<br />

Gesamt<br />

Mit dem BDP7700 ist Philips ein überzeugender <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player mit<br />

Vollausstattung im klassischen Gewand gelungen und garantiert<br />

mit CinemaPerfect HD bei Blockbustern eine sehr gute Bildqualität.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Philips, Stock.xchng<br />

94


Heimkino-Top-10<br />

Service<br />

Heimkino-Top-10 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Ihre Heimkinoanlage schluckt nur das technisch Beste, was der Markt zu bieten hat? Kein Problem, unsere<br />

Top Ten hilft Ihnen bei der Auswahl. Jetzt neu: Mit den besten Scheiben aus dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Bereich.<br />

Bildreferenz<br />

Tonreferenz<br />

Top-Extras<br />

3D-Referenz<br />

1<br />

Avatar Extended Collector’s Edition<br />

L: US J: 2009<br />

G: Fantasy/<br />

Science-Fiction V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 178 min FSK: 12<br />

VÖ: 11/2010<br />

Tron: Legacy<br />

1<br />

2012<br />

L: US, CA J: 2009 G:<br />

Katastrophenfi lm V:<br />

Sony Pictures LZ:<br />

157 min FSK: 12<br />

VÖ: 3/2010<br />

Peter Gabriel – New Blood 3D<br />

1<br />

Alien Anthology – Limited Egg Edition<br />

L: US, GB J: 1979–1997<br />

G: Science-Fiction<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home LZ: 968 min<br />

FSK: 16 VÖ: 12/2008<br />

Der Herr der Ringe (Extended Edition)<br />

1<br />

Avatar 3D<br />

L: US J: 2009 G:<br />

Fantasy/Science-<br />

Fiction V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 162 min FSK: 12<br />

VÖ: 11/2010<br />

Disneys Eine Weihnachtsgeschichte 3D<br />

2<br />

L: US J: 2010<br />

G: Science-Fiction<br />

V: Disney Home<br />

LZ: 125 min FSK: 12<br />

VÖ: 6/2011<br />

2<br />

L: GB J: 2011 G: Musik<br />

V: Eagle Records LZ:<br />

129 min FSK: 0<br />

VÖ: 10/2011<br />

2<br />

L: US J: 2001–2003<br />

G: Fantasy V: Warner<br />

Home Video LZ:<br />

716 min FSK: 16<br />

VÖ: 6/2011<br />

2<br />

L: US J: 2009 G:<br />

Animation V: Disney<br />

Home LZ: 95 min FSK:<br />

12 VÖ: 11/2010<br />

3<br />

4<br />

Baraka<br />

Happy Feet 2<br />

L: US J: 1992<br />

G: Dokumentation<br />

V: Alive LZ: 97 min<br />

FSK: 0 VÖ: 12/2008<br />

L: AU J: 2011 G:<br />

Abenteuer/Animation<br />

V: Warner Home<br />

Video LZ: 99 min<br />

FSK: 0 VÖ: 4/2012<br />

Die Abenteuer von Tim und Struppi<br />

3<br />

4<br />

Phil Collins – Going Back<br />

L: US J: 2010 G: Musik<br />

V: Edel Music LZ:<br />

98 min FSK: 0 VÖ:<br />

10/2010<br />

<strong>Blu</strong>e Man Group – How To Be A Megastar<br />

Crossroads<br />

L: US J: 2008 G:<br />

Alternative/Rock<br />

V: Warner Music<br />

LZ: 88 min FSK: 0<br />

VÖ: 12/2009<br />

3<br />

4<br />

Star Wars: <strong>The</strong> Complete Saga I–VI<br />

L: US J: 1977–2005<br />

G: Science-Fiction/<br />

Märchen V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 805 min FSK: 12<br />

VÖ: 9/2011<br />

Apocalypse Now<br />

L: US J: 1979 G:<br />

Antikriegsdrama V:<br />

Kinowelt Home LZ:<br />

147 min/196 min<br />

(Redux) FSK: 16<br />

VÖ: 6/2011<br />

Die Tim Burton Collection<br />

3<br />

4<br />

Rio 3D<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Animation V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 96 min FSK: 0<br />

VÖ: 9/2011<br />

Die Legende der Wächter 3D<br />

L: US, AU J: 2010 G:<br />

Animation V: Warner<br />

Home Video LZ:<br />

97 min FSK: 12<br />

VÖ: 2/2011<br />

Step Up 3D (Premium Edition)<br />

5<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Abenteuer/Animation<br />

V: Sony Pictures Home<br />

LZ: 107 min FSK: 6<br />

VÖ: 3/2012<br />

5<br />

L: US J: 2010 G:<br />

Country-Rock V: Rhino<br />

LZ: 280 min FSK: 0<br />

VÖ: 11/2010<br />

5<br />

L: US J: 1985 G:<br />

Diverse V: Warner<br />

Home LZ: 849 min<br />

FSK: 16 VÖ: 4/2012<br />

5<br />

L: US J: 2010 G:<br />

Tanzfi lm V: Constantin<br />

Film LZ: 106 min FSK:<br />

6 VÖ: 2/2011<br />

Underworld: Awakening<br />

Mission: Impossible – Phantom Protokoll<br />

Zurück in die Zukunft Anniversary Collection<br />

Mein Freund, der Delfin 3D<br />

6<br />

L: US J: 2012 G:<br />

Fantasy V: Sony<br />

Pictures Home LZ:<br />

88 min FSK: 16<br />

VÖ: 7/2012<br />

6<br />

L: US J: 2011 G: Action<br />

V: Paramount Home<br />

LZ: 133 min FSK: 12<br />

VÖ: 5/2012<br />

6<br />

L: US J: 1985–1990<br />

G: Familienfi lm/Action<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home LZ: 342 min<br />

FSK: 12 VÖ: 10/2010<br />

6<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Familiendrama V:<br />

Warner Home Video<br />

LZ: 113 min FSK: 0<br />

VÖ: 5/2012<br />

7<br />

8<br />

Drive<br />

Frozen Planet<br />

Toy Story 3<br />

L: US J: 2011 G: Drama<br />

V: Universum LZ:<br />

100 min FSK: 18<br />

VÖ: 6/2012<br />

L: GB J: 2011 G:<br />

Naturdokumentation<br />

V: Polyband LZ:<br />

7 × 48 min FSK: 0<br />

VÖ: 3/2012<br />

7<br />

8<br />

Iron Man<br />

L: US J: 2008 G:<br />

Comicverfi lmung V:<br />

Concorde Home LZ:<br />

126 min FSK: 12<br />

VÖ: 10/2008<br />

Terminator – Die Erlösung<br />

L: US, DE, GB, IT J:<br />

2009 G: Action/<br />

Science-Fiction V:<br />

Sony Pictures Home<br />

LZ: 117 min FSK: 16<br />

VÖ: 11/2009<br />

Kung Fu Panda<br />

7<br />

8<br />

Star Trek I–VI Original Motion Picture Collection<br />

Game Of Thrones<br />

Boardwalk Empire<br />

L: US J: 1979–1991<br />

G: Science-Fiction<br />

V: Paramount Home<br />

LZ: 683 min FSK: 12<br />

VÖ: 4/2009<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Fantasy-Serie V:<br />

Warner Home Video<br />

LZ: 10 × 56 min FSK:<br />

16 VÖ: 3/2012<br />

7<br />

8<br />

Pina 3D<br />

Bugs! 3D<br />

L: DE, FR, GB J: 2011<br />

G: K u n s t fi l m /<br />

Dokumentation V:<br />

Warner Home Video<br />

LZ: 103 min FSK: 12<br />

VÖ: 9/2011<br />

L: GB J: 2003 G:<br />

Dokumentation V:<br />

Ascot Elite Home<br />

LZ: 40 min FSK: 0<br />

VÖ: 8/2011<br />

Cirque Du Soleil – Journey Of Man 3D<br />

9<br />

L: US J: 2010 G:<br />

Animation V: Disney<br />

Home LZ: 103 min<br />

FSK: 0 VÖ: 12/2010<br />

9<br />

L: US J: 2008 G:<br />

Animation V:<br />

Paramount Home<br />

LZ: 92 min FSK: 6<br />

VÖ: 11/2008<br />

9<br />

L: US J: 2011 G: Drama<br />

V: Warner Home<br />

Video LZ: 12 × 52 min<br />

FSK: 16 VÖ: 2/2012<br />

9<br />

L: US J: 2000 G:<br />

Artistik/Drama V:<br />

Sony Pictures Home<br />

LZ: 39 min FSK: 6<br />

VÖ: 6/2011<br />

Rango<br />

Inception<br />

<strong>The</strong> Rocky Horror Picture Show (Cinedition)<br />

Der König der Löwen 3D<br />

10<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Animation V:<br />

Paramount Home<br />

LZ: 108 min FSK: 6<br />

VÖ: 8/2011<br />

10<br />

L: US, UK J: 2010<br />

G: Thriller V: Warner<br />

Home Video LZ:<br />

148 min FSK: 16<br />

VÖ: 12/2010<br />

10<br />

L: GB, US J: 1975 G:<br />

Musical V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 100 min FSK: 12<br />

VÖ: 11/2010<br />

10<br />

L: US J: 1994 G:<br />

Animation V: Disney<br />

Home LZ: 88 min<br />

FSK: 0 VÖ: 11/2011<br />

Empfehlungen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 95


Service<br />

Neuerscheinungen August/September<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuerscheinungen*<br />

August 2012<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

2.<br />

Familie,<br />

Fünf Freunde<br />

Constantin Film<br />

Komödie,<br />

Offroad<br />

Paramount<br />

Home<br />

Pinocchio<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Pocahontas<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Pocahontas 2<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Pocahontas/<br />

Pocahontas 2<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Tarzan<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

3.<br />

Horror,<br />

ATM – Tödliche Falle<br />

Universum<br />

Fünf Perlen<br />

Drama,<br />

Koch Media<br />

Kull, der Eroberer<br />

Fantasy,<br />

Koch Media<br />

<strong>The</strong> Lady –<br />

Ein geteiltes Herz<br />

Drama,<br />

Universum<br />

<strong>The</strong> Music<br />

Never Stopped<br />

Drama,<br />

Universum<br />

She Wants Me<br />

Komödie,<br />

Capelight<br />

Fantasy,<br />

Zorn der Titanen Warner Home<br />

Video<br />

Fantasy,<br />

Zorn der Titanen 3D Warner Home<br />

Video<br />

7. Rampart –<br />

Cop außer Kontrolle<br />

Thriller,<br />

Ascot Elite<br />

Soldiers Of Fortune<br />

Action,<br />

Ascot Elite<br />

Vamperifica –<br />

Blood Sucks<br />

Horror,<br />

Ascot Elite<br />

Vamperifica –<br />

Blood Sucks 3D<br />

Horror,<br />

Ascot Elite<br />

Woman <strong>Knight</strong><br />

Drama,<br />

Ascot Elite<br />

Woman <strong>Knight</strong> 3D<br />

Drama,<br />

Ascot Elite<br />

9. Alraune – Die Wurzel<br />

des Grauens<br />

Horror,<br />

Sunfi lm<br />

Bloodfighter Of<br />

<strong>The</strong> Underworld<br />

Action,<br />

Eurovideo<br />

Dame König As Spion<br />

(Limited Edition)<br />

Thriller,<br />

Studiocanal<br />

Eddie – <strong>The</strong><br />

Sleepwalking Cannibal<br />

Horror,<br />

Eurovideo<br />

Der Eissturm<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Die Frau in Schwarz<br />

Horror,<br />

Concorde Home<br />

Freiwild – Zum<br />

Abschuss freigegeben<br />

Thriller,<br />

Sunfi lm<br />

Good Will Hunting<br />

(Special Edition)<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Die Hai Box<br />

(3 Discs)<br />

Horror,<br />

Sunfi lm<br />

Haywire –<br />

Trau’ keinem<br />

Action,<br />

Concorde Home<br />

Homo Faber<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Human Traffic – Die<br />

Nacht ist nicht genug<br />

Komödie,<br />

Sunfi lm<br />

August 2012<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

9. Die Insel am<br />

Ende der Zeit<br />

Abenteuer,<br />

Eurovideo<br />

Jagd auf einen<br />

Unsichtbaren<br />

Fantasy,<br />

Eurovideo<br />

Jonas<br />

Komödie,<br />

Eurovideo<br />

Kesselschlacht in<br />

der Normandie<br />

Drama,<br />

Schröder Media<br />

Pakt der Bestien 2<br />

Abenteuer,<br />

Eurovideo<br />

Pi<br />

Science-Fiction,<br />

Studiocanal<br />

Sisters’ Hood –<br />

Die Mädchen-Gang<br />

Thriller,<br />

Sunfilm<br />

Sisters’ Hood – Die<br />

Mädchen-Gang 3D<br />

Thriller,<br />

Sunfilm<br />

Total Recall (Digital<br />

Science-Fiction,<br />

Remastered, Ultimate<br />

Studiocanal<br />

Rekall Edition)<br />

Tristan & Isolde<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Unsere Welt<br />

Dokumentation,<br />

Sunfilm<br />

Weiblich, tödlich<br />

sucht ... – Wer ist<br />

Carrie?<br />

10. Ghost Rider: Spirit<br />

Of Vengeance<br />

Ghost Rider: Spirit<br />

Of Vengeance 3D<br />

Oktopusse – Genies<br />

aus der Tiefsee 3D<br />

Panic Button<br />

Playback<br />

Viva Riva! – Zu<br />

viel ist nie genug<br />

16.<br />

Bad Ass<br />

Hugo Cabret<br />

Hugo Cabret 3D<br />

Die Piraten! –<br />

Ein Haufen merkwürdiger<br />

Typen<br />

Die Piraten! –<br />

Ein Haufen merkwürdiger<br />

Typen 3D<br />

Strings – Fäden<br />

des Schicksals<br />

Strings – Fäden<br />

des Schicksals 3D<br />

Türkisch für Anfänger<br />

Der weiße Hai<br />

(Steelbook)<br />

17. Appleseed XIII<br />

(3. Staffel)<br />

Chronicle – Wozu<br />

bist du fähig?<br />

Der perfekte Ex<br />

18.<br />

Adrenalin Rush<br />

Adrenalin Rush 3D<br />

Thriller,<br />

Sunfilm<br />

Fantasy,<br />

Universum<br />

Fantasy,<br />

Universum<br />

Dokumentation,<br />

KSM<br />

Horror,<br />

Intergroove<br />

Horror,<br />

Universum<br />

Thriller,<br />

Alive<br />

Action,<br />

Universal Home<br />

Fantasy,<br />

Paramount Home<br />

Fantasy,<br />

Paramount Home<br />

Animation,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Animation,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Animation,<br />

3L<br />

Animation,<br />

3L<br />

Komödie,<br />

Constantin Film<br />

Horror,<br />

Universal Home<br />

Animation,<br />

Universum<br />

Science-Fiction,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Komödie,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Komödie,<br />

Ascot Elite<br />

Komödie,<br />

Ascot Elite<br />

August 2012<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

18.<br />

Western,<br />

Dawn Rider<br />

Koch Media<br />

<strong>The</strong> Incident<br />

Horror,<br />

Koch Media<br />

Love Birds –<br />

Ente gut alles gut<br />

Komödie,<br />

Koch Media<br />

Red Nights<br />

Horror,<br />

Koch Media<br />

20. Dive – Im Reich der<br />

wilden Haie 3D<br />

Dokumentation,<br />

KSM<br />

Faszination Galapagos –<br />

Südamerika 3D<br />

Dokumentation,<br />

KSM<br />

<strong>Knight</strong>s Of Blood<br />

Abenteuer,<br />

KSM<br />

<strong>Knight</strong>s Of Blood 3D<br />

Abenteuer,<br />

KSM<br />

Naturparadiese<br />

Afrikas<br />

Dokumentation,<br />

KSM<br />

Patagonien – Auf<br />

den Spuren von ...<br />

Dokumentation,<br />

Charles Darwin: Von<br />

KSM<br />

Buenos Aires bis<br />

Cabo dos Bahias 3D<br />

Patagonien – Auf<br />

den Spuren von ...<br />

Charles Darwin:<br />

Von Camarones bis<br />

Darwins Rock 3D<br />

Space Prey – Der<br />

Kopfgeldjäger 3D<br />

Torchwood:<br />

Miracle Day<br />

21.<br />

Red Dog<br />

Sector 7<br />

Sector 7 3D<br />

Take Shelter –<br />

Ein Sturm zieht auf<br />

Die Unsichtbare<br />

White Collar<br />

Hooligan<br />

23.<br />

Africa Safari<br />

Alien Trespass<br />

Alien Trespass 3D<br />

Battle NY – Day 2<br />

Battleship<br />

Battleship (Steelbook)<br />

Frankenstein 2 –<br />

Das Monster erwacht<br />

Im Auftrag des<br />

Teufels 2<br />

Jurassic Predator<br />

Dokumentation,<br />

KSM<br />

Science-Fiction,<br />

KSM<br />

Serie,<br />

Polyband<br />

Komödie,<br />

Ascot Elite<br />

Horror,<br />

Ascot Elite<br />

Horror,<br />

Ascot Elite<br />

Drama,<br />

Ascot Elite<br />

Drama,<br />

Ascot Elite<br />

Drama,<br />

Ascot Elite<br />

Dokumentation,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Science-Fiction,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Science-Fiction,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Science-Fiction,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Science-Fiction,<br />

Universal Home<br />

Science-Fiction,<br />

Universal Home<br />

Horror,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Horror,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Horror,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

August 2012<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

23.<br />

Jurassic Predator 3D<br />

Horror,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Killer Expendables<br />

Thriller,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Klaus Kinski/Werner<br />

Herzog Edition<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Die Kriegsprinzessin<br />

Abenteuer,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Horror,<br />

Recreator – Du<br />

DTP<br />

wirst repliziert<br />

Entertainment<br />

Recreator – Du<br />

wirst repliziert 3D<br />

Redemption<br />

Die Reise zum Mond<br />

Reykjavik –<br />

Rotterdam<br />

Spezialeinheit<br />

Ostfront<br />

Weather Wars<br />

Weather Wars 3D<br />

24. Auf den Schwingen<br />

des Todes<br />

Bad Behaviour<br />

Born 2 Die<br />

Coffin – Lebendig<br />

begraben<br />

Don – <strong>The</strong><br />

King Is Back<br />

Extreme Rage<br />

Halt auf freier Strecke<br />

Machine Gun<br />

Preacher<br />

New Jack City<br />

Om Shanti Om<br />

Planet des Lebens –<br />

Die komplette Serie<br />

(2 Discs)<br />

Romeo Must Die<br />

Shaft<br />

Singin’ In <strong>The</strong> Rain<br />

Singin’ In <strong>The</strong> Rain<br />

(Ultimate Collector’s<br />

Edition)<br />

Horror,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Western,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Science-Fiction,<br />

Studiocanal<br />

Thriller,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Schröder Media<br />

Science-Fiction,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Science-Fiction,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Action,<br />

Koch Media<br />

Thriller,<br />

Lighthouse Home<br />

Entertainment<br />

Action,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Horror,<br />

Lighthouse Home<br />

Entertainment<br />

Action,<br />

Alive<br />

Thriller<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Drama,<br />

Alive<br />

Drama,<br />

Universum<br />

Action,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Komödie,<br />

Alive<br />

Dokumentation,<br />

Polyband<br />

Action,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Thriller,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Musik,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Musik,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Bilder: Concorde Home, Paramount Home, Studiocanal, Universal Home, Universum, Warner Home Video<br />

96


Neuerscheinungen August/September<br />

Service<br />

August 2012<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

24. Das Wunder<br />

der Natur<br />

Zettl<br />

29. Fire Ants 3D –<br />

Die unbesiegbare<br />

Armee 3D<br />

Paranormal<br />

Incident Box<br />

Und weg<br />

bist Du<br />

30. American Pie 1–3/<br />

American Pie:<br />

Das Klassentreffen<br />

American Pie:<br />

Das Klassentreffen<br />

American Pie:<br />

Das Klassentreffen<br />

(Limited Collector’s Box)<br />

Der Club der<br />

toten Dichter<br />

Gefährten<br />

Die Tribute von<br />

Panem – <strong>The</strong><br />

Hunger Games<br />

(Special Edition)<br />

31. 100 Jahre Titanic –<br />

Die 3D Dokumentation<br />

Alice im<br />

Wunderland<br />

Alone In <strong>The</strong><br />

<strong>Dark</strong> 2 3D<br />

Die Alpen von oben:<br />

Die Nordalpen<br />

Die Alpen von oben:<br />

Die Südalpen<br />

Anton Corbijn Inside<br />

Out/Control<br />

Der blaue Engel<br />

(Remastered)<br />

Blood-C: <strong>The</strong> Series –<br />

(1. Staffel, Teil 1–3)<br />

<strong>The</strong> Final Storm 3D<br />

Fischen Impossible –<br />

Eine tierische<br />

Rettungsaktion<br />

Hard Ride To Hell<br />

Der Junge mit dem<br />

Fahrrad<br />

Last Bullet –<br />

Showdown der<br />

Auftragskiller<br />

<strong>The</strong> Lucky One – Für<br />

immer der Deine<br />

National Geographic –<br />

Yellowstone – Norbert<br />

Rosing<br />

One Piece – Strong<br />

World<br />

Osombie<br />

Roadkill<br />

Roadkill 3D<br />

Robin Hood<br />

(2. Staffel, Teil 2)<br />

Sexy Beast<br />

Terminator<br />

(Steelbook)<br />

Der Vietnamkrieg –<br />

Trauma einer<br />

Generation<br />

<strong>The</strong> Viral Factor<br />

Wir kaufen einen Zoo<br />

Dokumentation,<br />

Universum<br />

Komödie,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Dokumentation,<br />

Lighthouse Home<br />

Entertainment<br />

Horror,<br />

Lighthouse Home<br />

Entertainment<br />

Drama,<br />

Lighthouse Home<br />

Entertainment<br />

Komödie,<br />

Universal Home<br />

Komödie,<br />

Universal Home<br />

Komödie,<br />

Universal Home<br />

Drama,<br />

Disney Home<br />

Drama,<br />

Disney Home<br />

Science-Fiction,<br />

Studiocanal<br />

Dokumentation,<br />

WVG<br />

Fantasy,<br />

Polyband<br />

Horror,<br />

Splendid<br />

Dokumentation,<br />

Polyband<br />

Dokumentation,<br />

Polyband<br />

Drama,<br />

Capelight<br />

Klassiker,<br />

Universum<br />

Animation,<br />

Splendid<br />

Thriller,<br />

Splendid<br />

Animation,<br />

Splendid<br />

Thriller,<br />

Splendid<br />

Drama,<br />

Alive<br />

Action,<br />

Splendid<br />

Drama,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Dokumentation,<br />

WVG<br />

Animation,<br />

Kazé<br />

Horror,<br />

Splendid<br />

Horror,<br />

Splendid<br />

Horror,<br />

Splendid<br />

Serie,<br />

Polyband<br />

Komödie,<br />

Senator<br />

Science-Fiction,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Dokumentation,<br />

WVG<br />

Thriller,<br />

Splendid<br />

Komödie,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

September 2012<br />

Tag Filmtitel 3D 4.<br />

4.<br />

Komödie,<br />

Juan Of <strong>The</strong> Dead<br />

Ascot Elite<br />

Alyce – Außer<br />

Kontrolle<br />

Thriller,<br />

Sunfilm<br />

Bounty Hunters<br />

Action,<br />

Schröder Media<br />

Casino Jack<br />

Komödie,<br />

Studiocanal<br />

Einmal ist keinmal<br />

Komödie,<br />

Concorde Home<br />

Glück<br />

Drama,<br />

Concorde Home<br />

Der jüngste Tag – Das<br />

Ende der Menschheit<br />

Science-Fiction,<br />

Sunfilm<br />

Kinder des Zorns:<br />

Genesis – Der Anfang<br />

Horror,<br />

Sunfilm<br />

Der letzte Atemzug<br />

Thriller,<br />

Schröder Media<br />

Männer<br />

Komödie,<br />

Paramount Home<br />

Nix zu verhaften<br />

Komödie,<br />

Sunfilm<br />

Nix zu verhaften 3D<br />

Komödie,<br />

Sunfilm<br />

La Soga – Wir wurden<br />

alle unschuldig geboren<br />

Drama,<br />

Sunfilm<br />

Die Sonne, die uns<br />

täuscht – Der Exodus<br />

Drama,<br />

Sunfilm<br />

7. 50/50 – Freunde<br />

fürs (Über)Leben<br />

Komödie,<br />

Universum<br />

Butterfly Effect<br />

Thriller,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Heat<br />

Thriller,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Drama,<br />

Martha Marcy<br />

20th Century<br />

May Marlene<br />

Fox Home<br />

13.<br />

Miss Undercover/<br />

Miss Undercover 2<br />

Practical Magic – Zauberhafte<br />

Schwestern/<br />

Die Hexen von Eastwick<br />

Project X<br />

(Extended Cut)<br />

Reine Nervensache/<br />

Reine Nervensache 2<br />

Die schrillen Vier auf<br />

Achse/Hilfe, die Amis<br />

kommen<br />

Sherlock Holmes:<br />

Spiel im Schatten<br />

(Premium Collection)<br />

Spione wie wir/<br />

Caddyshack<br />

Sucker Punch (Premium<br />

Collection)<br />

<strong>The</strong> Town – Stadt<br />

ohne Gnade (Premium<br />

Collection)<br />

Ziemlich beste<br />

Freunde<br />

Ziemlich beste<br />

Freunde (Special Edition)<br />

Ziemlich beste<br />

Freunde (Fan Edition)<br />

21 Jump Street<br />

Fastest<br />

Im Reich der<br />

Raubkatzen<br />

Marvel’s <strong>The</strong><br />

Avengers<br />

Marvel’s <strong>The</strong><br />

Avengers 3D<br />

Mein Freund Harvey<br />

(Jahr 100 Film)<br />

Shame<br />

Superheroes – Voll<br />

echte Superhelden<br />

Die ultimative Bourne<br />

Collection<br />

Komödie,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Fantasy,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Komödie,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Komödie,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Komödie,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Thriller,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Komödie,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Fantasy,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Thriller,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Komödie,<br />

Senator<br />

Komödie,<br />

Senator<br />

Komödie,<br />

Senator<br />

Komödie,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Sport,<br />

Universal Home<br />

Dokumentation, on,<br />

Disney Home<br />

Science-Fiction, n,<br />

Disney Home<br />

Science-Fiction, n,<br />

Disney Home<br />

Komödie,<br />

Universal Home<br />

Drama,<br />

Prokino<br />

Dokumentation, on,<br />

Eurovideo<br />

Action,<br />

Universal Home<br />

Tagesaktuelle Informationen zu diesen und<br />

5 000 weiteren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s fi nden Sie online unter<br />

www.blu-<strong>ray</strong>.digitalfernsehen.de<br />

in unserer großen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Datenbank!<br />

September 2012<br />

Tag Filmtitel 3D 4.<br />

13.<br />

Drama,<br />

Valentina’s Tango<br />

Eurovideo<br />

Die vierte Macht<br />

Thriller,<br />

Universal Home<br />

Familie,<br />

Yoko<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

14. Spartacus: Gods Of<br />

<strong>The</strong> Arena – Die<br />

komplette Season<br />

Serie,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Titanic<br />

Drama,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Titanic 3D<br />

Drama,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Tomboy<br />

Drama,<br />

Alive<br />

18.<br />

Action,<br />

Agent Hamilton<br />

Ascot Elite<br />

20.<br />

Abenteuer,<br />

<strong>Dark</strong> Stone<br />

Universal Home<br />

Nathalie küsst<br />

Romantik,<br />

Concorde Home<br />

21.<br />

Batman: <strong>The</strong> <strong>Dark</strong><br />

<strong>Knight</strong> Returns, Teil 1<br />

Dämon<br />

<strong>Dark</strong> Shadows<br />

Freddy vs. Jason<br />

<strong>The</strong> Grey –<br />

Unter Wölfen<br />

Headhunters<br />

Im Auftrag des<br />

Teufels<br />

Die Königin der<br />

Verdammten<br />

Die Morde von<br />

Snowtown<br />

Our Day Will Come<br />

Das Versteck<br />

24. James Bond – Bond<br />

50: Die Jubiläums-<br />

Collection<br />

25. Airborne – Come Die<br />

With Me<br />

Breathless<br />

Grave Encounters<br />

27.<br />

101 Dalmatiner<br />

101 Dalmatiner – Teil<br />

2: Auf kleinen Pfoten<br />

zum großen Star!<br />

101 Dalmatiner/101<br />

Dalmatiner – Teil 2:<br />

Auf kleinen Pfoten<br />

zum großen Star!<br />

Abraham Lincoln<br />

vs. Zombies<br />

Abraham Lincoln<br />

vs. Zombies 3D<br />

Aristocats<br />

(Special Edition)<br />

Bernard & Bianca –<br />

Die Mäusepolizei/<br />

Bernard & Bianca im<br />

Känguruhland<br />

Bernard & Bianca im<br />

Känguruhland<br />

Animation,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Thriller,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Komödie,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Horror,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Thriller,<br />

Universum<br />

Thriller,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Thriller,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Horror,<br />

Warner<br />

Home Video<br />

Thriller,<br />

Universum<br />

Drama,<br />

Universum<br />

Komödie,<br />

Universum<br />

Action,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Thriller,<br />

Ascot Elite<br />

Thriller,<br />

Ascot Elite<br />

Horror,<br />

Ascot Elite<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Horror,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Horror,<br />

DTP<br />

Entertainment<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

September 2012<br />

Tag Filmtitel 3D 4.<br />

27.<br />

Animation,<br />

Cinderella<br />

Disney Home<br />

Cinderella/Cinderella<br />

II – Träume werden<br />

wahr/Cinderella III –<br />

Wahre Liebe siegt<br />

Cinderella II – Träume<br />

werden wahr/<br />

Cinderella III – Wahre<br />

Liebe siegt<br />

Dead Set<br />

Detention – Nachsitzen<br />

kann tödlich sein<br />

Hitchcock-Collection<br />

(14 Discs)<br />

Indiana Jones – <strong>The</strong><br />

Complete Adventures<br />

Moonrise Kingdom<br />

Die Nacht der<br />

Zombies<br />

Plötzlich Prinzessin<br />

Collection<br />

Resident Evil:<br />

Damnation<br />

<strong>The</strong> Sword Identity<br />

28. Amok – Columbine<br />

School Massacre<br />

Cherry Bomb<br />

Cherry Bomb 3D<br />

Cleanskin – Bis<br />

zum Anschlag<br />

<strong>Dark</strong> Tide<br />

Doomsday Book – Tag<br />

des Jüngsten Gerichts<br />

Full Metal Alchemist –<br />

<strong>The</strong> Sacred Star Of Milos<br />

Die Geschichte der<br />

Welt – Vom Urknall<br />

bis heute 3D<br />

Gone<br />

Hesher – Der Rebell<br />

Restitution – Rache<br />

kennt kein Erbarmen<br />

Robotropolis<br />

Romance & Cigarettes<br />

Tim und Struppi –<br />

Die komplette Serie<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Horror,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Horror,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Thriller,<br />

Universal Home<br />

Abenteuer,<br />

Paramount<br />

Home<br />

Komödie,<br />

Universal Home<br />

Horror,<br />

Schröder Media<br />

Komödie,<br />

Disney Home<br />

Animation,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Abenteuer,<br />

Universal Home<br />

Drama,<br />

Splendid<br />

Thriller,<br />

Splendid<br />

Thriller,<br />

Splendid<br />

Thriller,<br />

WVG<br />

Thriller,<br />

WVG<br />

Science-Fiction,<br />

Splendid<br />

Animation,<br />

Splendid<br />

Dokumentation,<br />

WVG<br />

Thriller,<br />

Splendid<br />

Drama,<br />

Koch Media<br />

Thriller,<br />

Koch Media<br />

Science-Fiction,<br />

Koch Media<br />

Romantik,<br />

Koch Media<br />

Animation,<br />

Universum<br />

* Auswahl, vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen<br />

Empfehlungen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 97


<strong>Vorschau</strong><br />

<strong>The</strong>ma<br />

6/2012<br />

Nächstes Heft:<br />

21. September 2012<br />

Impressum<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Uwe Funk (UF)<br />

Chef vom Dienst:<br />

Falko <strong>The</strong>uner (FT)<br />

Redaktion:<br />

Lydia Fischer (LF), Christian Hill (CH),<br />

Nele Reiber (NR), Tiemo Weisenseel (TW)<br />

Grafikdesign:<br />

<strong>The</strong>rèse Herold, Tobias Heymann,<br />

Stefan Kretzschmar, Katharina<br />

Schreckenbach (Leitung),<br />

Kim Trank, Annemarie Votrubec<br />

Ziemlich beste Freunde<br />

Vom Indie-Film zum Kassenschlager und Feel-Good-Movie des Jahres. Diese Komödie brachte bislang<br />

über 8 Millionen deutsche Kinobesucher zum Lachen und soll nun auch zum Heimkino-Phänomen<br />

werden. Wir erforschen die Wurzeln dieser tiefgehenden Freundschaft zum Publikum.<br />

Film<br />

„Indiana Jones“: Schlapphut, Bullenpeitsche,<br />

„Junior!“, „Das gehört in ein Museum!“<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />

DIGITAL FERNSEHEN<br />

www.digitalfernsehen.de<br />

Das Magazin berichtet<br />

aktuell über die Entwicklung<br />

des Digital-TV und<br />

gibt hilfreiche Tipps für<br />

den Umstieg.<br />

DIGITAL TESTED<br />

www.digitaltested.de<br />

Informationen,<br />

Workshops und<br />

Testberichte zu den<br />

neusten Multimedia-<br />

Komponenten.<br />

„Marvel’s <strong>The</strong> Avengers“: Wiekönnten wir diese<br />

Helden nicht thematisieren?<br />

„American Pie –Das Klassentreffen“: Eine ne Hommage an den ersten<br />

gelunge-<br />

Teil<br />

„James Bond Collection“: 50 Jahre Agenten-Action<br />

und eine Mega-Collection auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

HD+TV<br />

www.hdplustv.de<br />

HD+TV ist der hochwertige<br />

Ratgeber für Audio,<br />

Video und Heimkino.<br />

Bilder: Paramount Home, 20th Century Fox Home, Disney Home, Universal Home, Senator<br />

Produktbetreuung:<br />

Mathias Kübler, Eva Ramezanzadeh,<br />

Verena Rottmann (Leitung)<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Anzeigen:<br />

Denise Göhler, Simone Läßig, Franziska<br />

Lipus, Benjamin Mächler, Carsten Philipp<br />

(Leitung)<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

anzeigen@av.de<br />

Abonnenten:<br />

Romy Winkler<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

abo@av.de<br />

Vertrieb:<br />

IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />

53340 Meckenheim<br />

ISSN: 1866-9417<br />

Einzelpreis Deutschland: 4,50 Euro<br />

Einzelpreis EU: 4,90 Euro<br />

Einzelpreis Schweiz: 8,70 CHF<br />

Jahresabo Deutschland: 24,90 Euro<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />

Kassel<br />

© 2012 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />

GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />

und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />

Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />

ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />

dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />

Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />

des Autors oder des Verlags für die Richtigkeit,<br />

Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />

kann. Insbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />

für eventuelle Schäden oder Konsequenzen,<br />

die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />

Inhalte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt, mit<br />

diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales<br />

Recht zu verstoßen, noch die Haftung für Materialien<br />

auszuschließen, für die nach diesem Recht die Haftung<br />

nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />

Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />

Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />

Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />

der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />

Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />

Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />

Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />

und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />

daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

98


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TM, ® & © by Paramount Pictures. All Rights Reserved. Änderungen vorbehalten.

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