DIGITAL TESTED 7 LED-TVs im Test (Vorschau)
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4.2010 August/September D: 3,99 € Österreich: 4,80 €, Schweiz: sfr 7,90, BeNeLux: 4,80 €, Italien: 5,60 €, Spanien: 5,60 €
IFA-TRENDS
2 FILME KOSTENLOS LEIHEN *
*Es können zwei beliebige Titel, wie z. B. „Shutter Island“ und „Alice im Wunderland“, geliehen werden. Es entsteht keine Vertragsbindung. Zur Wahl stehen die Blu-ray- oder die -DVD-Versionen..
SHUTTER
ISLAND
ALICE IM
WUNDERLAND
7
LED-TVs IM TEST
Besseres Bild und weniger Stromverbrauch!
Großer Vergleichstest von 32 bis 47 Zoll ab Seite 24
Heft im Heft:
+ 42 Filmtests!
BLU-RAY-PLAYER
WLAN, Streaming und mehr: Die
neue Mittelklasse im Test ab Seite 40
CAMCORDER
Vier brandneue Full-HD-Geräte
im Vergleichstest ab Seite 44
STEREO
Lautsprecher mit
Bändchenhochtönern
im Test ab Seite 54
Denon, Kenwood, Philips, Harman
HI-FI-ANLAGEN
Das leisten moderne Komplettsets
bis 800 Euro ab Seite 64
DVD-REKORDER
Das erste Modell mit Kabeltuner
und CI Plus ab Seite 38
WIESO FULL-HD? GARANTIEFRAGEN KINDERLEICHT
+ Wir Ungestört erklären Musik den Nutzen genießen: Bose Das QuietComfort sind die Unterschiede
15 + Full-HD-Projektor: Bose vereinfacht Mitsubishi den HC3800 Aufbau
des Heimkinos Seite
+
der vollen Auflösung Seite 90 zur Gewährleistung Seite 92
13
„Sony”, „make.believe”, „3D World Created by Sony” und deren Logos sind Marken oder eingetragene Marken der Sony Corporation.
adidas, das adidas-Logo und Jabulani sind Marken oder eingetragene Marken der adidas-Gruppe. Alle anderen Marken sind
eingetragene Marken ihrer jeweiligen Eigentümer.
Der Kick des Augenblicks.
Fußball in 3D.
Erleben Sie Ihr Team wie niemals zuvor. Die 3D-Welt von Sony macht Fußball so lebendig, dass
Sie mitten ins Spielgeschehen eintauchen. Angefangen bei unseren 3D-Kameras, die 2010 live
die FIFA Fußball-WM aufzeichnen, bis hin zu unseren FULL HD-3D-Fernsehern, die atemberaubende
Realität nach Hause liefern. Das ist Fußball auf technisch höchstem Niveau. Noch
mehr unvergleichlicher 3D-Genuss eröffnet sich Ihnen mit unseren 3D-Blu-ray Playern und der
PlayStation ® 3. Überzeugen Sie sich selbst auf sony.de/3D
Sicher kaufen – bei Ihrem
Sony Deutschland Partner.
Aus der Redaktion
Die Ruhe vor dem Sturm
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Die Fußball-WM ist gerade erst vorbei, die brütende Hitze bleibt
jedoch und jedes Jahr um diese Zeit befindet sich der Markt der
Unterhaltungselektronik eigentlich in einem Sommerloch. Mit jener
Flaute hat auch unsere Redaktion üblicherweise zu kämpfen: Die vierte
Ausgabe eines Jahres ist gleichzeitig auch die letzte vor der IFA, sodass
viele Hersteller mit der Vorstellung neuer Geräte warten und dann zum
Herbst ein Produktfeuerwerk loslassen. An dieser Stelle können wir Sie
aber direkt beruhigen, ein Sommerloch wird Sie in der aktuellen Ausgabe
nicht erwarten, im Gegenteil: Dadurch, dass die Anfang des Jahres und im
Frühjahr vorgestellten Produkte häppchenweise auf den Markt gebracht
wurden, können wir Ihnen auch in dieser „Sommerausgabe“ spannende
Themen präsentieren.
Als Highlight haben wir dieses Mal sieben Flachbildfernseher mit Edge-LED-Technik getestet. In den
Größen 32 bis 47 Zoll nahmen wir aktuelle Modelle unter die Lupe. Ob Sharps neuer Vierfarb-TV oder
Samsungs LED-LCD mit dimmbarer Kantenbeleuchtung – alle großen Hersteller sind Teil des Tests. Passend
dazu haben es zwei aktuelle Mittelklasse-Blu-ray-Player ins Heft geschafft, die eindrucksvoll unter
Beweis stellen, wo Blu-ray und Multimedia inzwischen angekommen sind. Der Sommer birgt aber nicht
nur seine Gefahren für die Unterhaltungselektronik, er bietet auch Faszination und Möglichkeiten für
Themen, die gerade in dieser Saison das Interesse der Konsumenten erregen. Was gibt es Schöneres als
die Momente seines Sommerurlaubs in bester Qualität festzuhalten? Gleich vier neue Full-HD-Camcorder
haben unsere Testlabore durchlaufen und lassen jeden Urlaub zum durchgestylten Hollywood-Film
werden. Schließlich haben wir auch im Audiobereich wieder spannende Themen für Sie im Programm.
Wissen Sie, was Bändchenhochtöner sind? Wenn nicht, wird Sie unser Test von vier kompakten Stereolautsprechern
dieser Gattung noch mehr interessieren.
Neben all den spannenden Tests haben wir bereits die vielversprechendsten Trends der IFA 2010 für Sie
zusammengefasst, die wir im nächsten Heft in Form neuer Produkte hoffentlich schon für Sie überprüft
haben werden. Mehr 3-D-Fernseher, neue Extras und weitere spannende Themen machen bereits Appetit
auf das letzte Quartal dieses Jahres. Bis dahin informieren Sie sich in dieser Ausgabe doch über die
Unterschiede zwischen Garantie und Gewährleistung und darüber, wieso die Full-HD-Auflösung in den
meisten Fällen überdimensioniert ist. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen in der Sommersonne!
Herzlichst,
Florian Kriegel,
Chefredakteur
P.S.: An dieser Stelle möchte ich noch die Chance wahrnehmen und mich als Chefredakteur der DIGITAL
TESTED bei Ihnen verabschieden. Mich erwarten neue berufliche sowie private Herausforderungen und
Sie erwartet bereits mein Nachfolger, der Sie zusammen mit der Redaktion weiterhin über spannende
und brandaktuelle Themen aus der Unterhaltungselektronik informieren wird. Vielen Dank für Ihr reges
Interesse und weiterhin viel Freude beim Lesen des Testmagazins für Heimkino, Video, Audio und
Blu-ray – der DIGITAL TESTED.
Schreiben Sie uns!
Ihre Fragen, Wünsche und Ideen schicken Sie bitte an:
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH
Redaktion DIGITAL TESTED
Lauchstädter Straße 20
04229 Leipzig
oder per E-Mail an: leserbriefe@digital-tested.de
INHALT
| 24
Edge-LED-LCDs für bessere Bilder
Dank der modernen LED-Hintergrundbeleuchtung werden Fernseher immer flacher und liefern immer bessere
Bilder. Wir haben sieben aktuelle Modelle von Toshiba, Sharp, Sony, Samsung, Philips, LG und Panasonic miteinander
verglichen
Aktuelles
06 Vorschau: Das sind die Trends der IFA 2010
10 Fit für 3-D und DLNA: Das Marantz-Line-up 2010
10 Eine für alle? GEZ-Haushaltsabgabe ab 2013 beschlossen
10 PS3: Sony zeigt Soundbar für seine Konsole
10 Neuer Kennzeichnungsstandard für HDMI-Kabel beschlossen
11 Aufnahmetalent: Samsungs BD-Player mit HD-Rekorder
11 Zum Jubiläum: Nubert erlässt die Versandkosten
11 Riesenplasma: 152-Zoll-Modell geht in Serie
13 Unify: Bose erleichtert den Heimkinoeinstieg und -aufbau
14 Erfolgreich: Der Gewinnerabend des Plus X Awards 2010
| 06
IFA-Trends 2010
3-D, LED und Vernetzung: Wir haben die Trends der größten
Messe für Unterhaltungselektronik für Sie aufgespürt
| 44
Mit aktuellen HD-Camcordern werden selbst Laien zu Filmproduzenten. Ein
immer besseres Bild und neue Features sorgen für langanhaltende Freude
Test
24 Edge-LEDs: Großer Vergleichstest brandneuer TV-Modelle mit LED
36 Spitzenbild: Panasonics Plasma TX-P42V20 im Praxistest
38 DVD-Rekorder: Das erste Gerät mit DVB-C und CI Plus geprüft
40 Vollausstattung: Blu-ray-Player von Samsung und Sony im Vergleich
44 Immer besser: Topaktuelle Full-HD-Camcorder für den Sommerurlaub
54 Ausnahmetalente: Kompakte Stereoboxen mit Bändchenhochtönern
62 Optimale Partner? Onkyos Vor- und Endstufen-Kombi im Praxistest
64 Hi-Fi kompakt: Vier Stereoanlangen zeigen, was sie können
| 13
Einfacher Aufbau
Bose stattet die Lifestyle-Serie mit dem neuen Unify-Konzept
aus und revolutioniert damit die Benutzerfreundlichkeit
| 54
Präzise Lautsprecher
Stereolautsprecher mit Bändchenhochtönern bieten verschiedene
Vorteile. Wir haben mehrere Modelle getestet
4
DIGITAL TESTED 4.2010
Bilder Titel: Canon, gfu, LG, Panasonic, Philips, Plus X Award, Quadral, Sony, Samsung, Sharp, Toshiba
Getestete Geräte
| 62
Viel Sound für wenig Geld
Die Vorstufe PR-SC 5507 und die Endstufe PA-MC 5500 von
Onkyo bringen eine Fülle an Ausstattung sowie satten Sound
Praxis
90 Full-HD: Wieso die Auflösung nicht immer
ausschlaggebend ist
92 Garantie gleich Gewährleistung? Wir
erklären Ihnen die Unterschiede
Seite Gerät
LED-LCD
26 Toshiba 46VL733G
27 Sharp LC-46LE820E
28 Sony KDL-46NX705
30 Samsung UE46C8790
31 Philips 32PFL8605K
32 Panasonic TX-L42V20
33 LG 47LE7500
Plasma
36 Panasonic TX-PL42V20
DVD-Rekorder
38 Panasonic DMR-EX93C
Blu-ray-Player
41 Sony BDP-S570
42 Samsung BD-C6500
Full-HD-Camcorder
45 Panasonic HDC-SD707
46 Sony HDR-CX350VE
48 JVC GZ-HM1
49 Canon legriaHF S200
Stereo-Regallautsprecher
55 Adam Audio Classic Compact Mk3
56 Swans M1 Monitor
57 Quadral Aurum Altan VIII
58 Piega Premium 1
Vorstufe
62 Onkyo PR-SC 5507
Endstufe
62 Onkyo PA-MC 5500
Stereoanlagen
65 Harman Kardon MAS 100
66 Kenwood K-1000
67 Philips MCD900
68 Denon D-F107
Full-HD ist zum Standard avanciert, doch wer
braucht die Fülle an Pixeln wirklich?
BLU-RAY TEST
Aktuelle Filmnews 74
Vorschau 75
Blu-ray Disc
#9 84
Adventureland 78
Alice im Wunderland 76
And Then Came Lola 78
Aviator 84
Bad Boys 77
Blood And Chocolate 82
Collateral 82
Das Grab der Ligeia 83
Das Kabinett des Dr. Parnassus 84
Das Urteil 82
Der Soldat James Ryan 77
Gamer 83
Gesetz der Rache 82
Green Zone 77
Great Rift 85
Invictus 82
Krieg der Welten 80
Kundun 85
Männer die auf Ziegen starren 80
Moonwalker 81
Percy Jackson – Diebe im Olymp 85
Predator 80
Smallville Staffel 8 81
Supernatural Staffel 1 85
The Girl Next Door 81
The Legend Of Goemon 85
The Open Road 85
Tombstone 81
Valentinstag 78
Verdammnis 83
Wenn Liebe so einfach wäre 78
DVD
Bright Star 88
Doctor Strange 88
Exterminators 88
Helen 86
In Love And War 87
Rose’s Song 88
The Open Road 86
Unser Universum 87
Unter Bauern 87
Up In The Air 86
Wrong Turn 3 88
Aus der Redaktion
3 Editorial
22 Aus dem Labor
71 Leserbriefe
72 Lexikon
94 Testübersicht
96 Fachhändlerverzeichnis
98 Nachgefragt/Vorschau/Impressum
Bilder Inhalt: Adam Audio, Bose, Canon, gfu, JVC, Loewe, Onkyo, Panasonic, Philips, Piega, Quadral, Sony, Swans WWW.DIGITAL-TESTED.DE 5
Aktuelles
DIE POTENZIELLEN HIGHLIGHTS DER IFA 2010
Moderne Trendsetter
Nachdem die letzte IFA einen imposanten Ausblick auf dieses Jahr geben konnte, sind Trends wie 3-D oder
ultraflache Fernseher längst Wirklichkeit geworden. 2010 setzt sich dieser Kurs fort und neue Entwicklungen
sowie neue Produkte sollen das Heimkinofeeling wiederholt aufleben lassen.
Alle Heimkinofans freuen sich im Jahr auf
mindestens zwei Termine. Das wäre zum
einen der Januar, wenn die CES in Las
Vegas ihre Pforten öffnet und zum Zweiten natürlich
Anfang September, wenn die Messe Berlin
zur größten Messe der Unterhaltungselektronik,
der IFA, lädt. Dass die IFA seit einigen Jahren versucht,
ihr Angebot zu erweitern und für sich neue
Horizonte zu entdecken, hat der klassischen
braunen Ware keinen Abbruch getan. Sie dominiert
immer noch die Messehallen, die dieses Jahr
sogar thematischen Zuwachs bekommen. Apples
Universum ist auch bei der IFA angekommen und
wird fortan in einer eigenen Themenwelt, der iZone,
sein Zuhause finden. Seitdem die Hersteller
von 2006 an jährlich neue Güter präsentieren,
hat die Vielfalt und Entwicklung neuer Produkte
etwas zugenommen. Zunächst mussten sich die
Hersteller auf den neuen Zyklus einstellen, doch
gerade weil sich die Unterhaltungselektronik teils
rasend schnell entwickelt, entschied man sich
für den jährlichen Rhythmus. Allerdings hat dies
auch seine Auswirkungen, wie die Fachpresse
letztes Jahr wieder feststellen konnte. Bahnbrechend
war vor allem eins: die nahezu finale
3-D-Technik. Nahezu deshalb, weil serienreife
Produkte Mangelware waren und die IFA 2009
dadurch vielmehr zu einer „Preview“ auf das
Frühjahr und den Sommer 2010 wurde. Doch die
Hersteller haben ihre Versprechen gehalten und
seit Beginn des Frühsommers hat der Kampf um
die Gunst der Käufer erneut begonnen.
3-D, 4-D, 5-D?
3-D wird auf der diesjährigen Messe erst richtig
in Fahrt kommen, denn während letztes Jahr
nahezu jeder namhafte Hersteller ein 3-D-Gerät
öffentlich oder hinter verschlossenen Türen
präsentierte, werden zumindest vier von ihnen,
nämlich Samsung, Sony, Panasonic und Philips,
serienreife Fernseher auf dem Markt haben. Die
Nachzügler werden sich dem Trend anschließen
und verschiedene Konzepte präsentieren. Sharp
hat bereits für Japan 3-D-TVs vorgestellt und
auch LG dürfte Fernseher mit dem neuen Seherlebnis
parat haben. Besonders gespannt sind
wir jedoch auf Toshibas Variante. Während es um
den Hersteller verhältnismäßig ruhig geworden
war, will man dieses Jahr durch neue Produkte
mit LED-Technik punkten. Das Highlight dürfte
jedoch der Cell-TV werden, der in Japan bereits
einige Zeit erhältlich ist. Ausgestattet mit den
rechenstarken Prozessoren der Playstation 3,
soll die speziell auf den europäischen Markt
abgestimmte Variante bahnbrechende Funktionen
bieten. Sei es die Echtzeit-Parallel-Darstellung
zahlreicher TV-Sender oder die aufwendige
Wandlung von 2-D-Material in 3-D, der Cell-TV
wird auf seine Art neue Maßstäbe setzen. Da die
Cell-Prozessoren jedoch auch verhältnismäßig
stromhungrig und teuer sind, wird das Gerät
nicht nur kostspielig, sondern wahrscheinlich
ebenfalls wieder einen kleinen Rückschritt in
Bezug auf den Stromverbrauch darstellen.
Mehr Licht
Neben 3-D, was aktuell ein großes Interesse auf
sich zieht und nicht zuletzt durch den spätestens
seit „Avatar“ losgetretenen 3-D-Kinotrend
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, IFA, Panasonic, Philips, Samsung, Toshiba
6 DIGITAL TESTED 4.2010
profitiert, werden auch „klassische“ Themen
viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wobei von
klassisch fast noch keine Rede sein kann, da
diese Trends erst seit wenigen Jahren aktuell
sind, doch gerade weil sich der Markt so schnell
entwickelt, hat sich diesbezüglich bereits eine
Kontinuität entwickelt. Bedenkt man, dass HDTV
erst seit 2005 ein langsam ernstzunehmendes
Thema wurde, aber bereits die Fußball-WM 2010
weltweit in HDTV ausgestrahlt und viele Spiele
sogar in 3-D produziert wurden, so ist das bezeichnend
für die rasante Entwicklungsfahrt.
„LED“ ist spätestens seit letztem Jahr in aller
Munde. Die kleinen Leuchtdioden begleiten uns
im Alltag nicht nur als grell leuchtende Autorücklichter,
sondern längst auch in Form ultraflacher
LCD-TVs. Während 2008 nur eine Handvoll Modelle
mit verschiedensten LED-Techniken verfügbar
war, haben einige Hersteller ihren Fokus
auf diese Art der Hintergrundbeleuchtung
gelegt. Samsung steht exemplarisch für diese
Entwicklung, schließlich ist der Hersteller auch
von Anfang an dabei, LEDs als Alternative zur
klassischen CCFL-Beleuchtung zu etablieren. Vor
Kurzem hat Samsung sein TV-Portfolio mit LED
deutlich aufgestockt. 2010 werden zahlreiche
Hersteller verstärkt LED-LCDs vorstellen. Dabei
konzentriert sich die Masse der Geräte auf die
sogenannte Edge-LED-Variante, bei der die Dioden
im Rand des Fernsehers verbaut sind. Der
Vorteil ist, dass eine drastisch reduzierte Bautiefe
realisiert werden kann.
Es gibt jedoch auch Nachteile im Vergleich zu
einer kompletten LED-Beleuchtung, bei der partielle
Gruppen an Dioden lokal gedimmt werden
können, um so einen optimalen Schwarzwert
und Kontrast zu erzielen. Über kurz oder lang
wird LED CCFL vermutlich ablösen. Bis dahin
müssen die Kapazitäten der LED-Herstellung
jedoch weiter erhöht werden, um somit die
weltweite Nachfrage zu stillen und die Kosten
zu senken.
Nachdem Edge-LED-LCDs die aktuelle TV-Entwicklung
beherrschen, werden vermutlich auch
wieder hochwertigere LED-Modelle mit vollflächiger
Hintergrundbeleuchtung zu sehen sein.
Diese werden sich weiterhin im Premiumsegment
ansiedeln. Um die Qualität und Vorzüge
weiter auszubauen, werden die Hersteller darüber
hinaus darauf bedacht sein, die Anzahl der
Dioden und somit auch die lokal dimmbaren
Sektionen zu erhöhen. Philips erhöhte 2009
die LED-Segmente von 128 auf 224 beim Modell
46PFL9704H, wobei jedes der Segmente neun
STATEMENT
Denon wird 100 und feiert dies
mit einer Weltpremiere
„In diesem Jahr feiert
Denon pünktlich zur
IFA seinen 100. Geburtstag.
Wir werden
dort mit der Einführung
unserer neuen
A100-Jubiläumsserie
eine Weltpremiere
feiern, wodurch für
Geschäftsführer Denon, uns die IFA eine ganz
Herr Gunter Kürten
besondere Bedeutung
erhält. Zudem spielt
die IFA auch in wirtschaftlicher Hinsicht
eine wichtige Rolle, da wir dort mit unseren
Handelspartnern das Saisongeschäft
vorbereiten.“
LEDs besitzt. Dieses Jahr werden viele Hersteller
außerdem versuchen, die Leistung der LEDs zu
erhöhen, um dadurch die Helligkeit hochzusetzen.
Im 3-D-Betrieb gehen durch den Einsatz
von Shutter-Brillen bis zu 80 Prozent an Helligkeit
verloren, wie wir in unseren Testlaboren
feststellten. Um auch in hellen Räumen einen
gleichbleibend hohen Bildeindruck zu gewährleisten,
muss dieser Verlust in den nächsten
Generationen reduziert werden. Letztlich werden
die gezeigten Fernseher durch verschiedene
technische Innovationen punkten.
Internet im Fernseher
Abseits der eigentlichen Technik der Geräte
wird sich ein Trend, der bereits auch andere
Gerätegruppen wie z. B. Blu-ray-Player erreicht
hat, weiter fortsetzen. Der Fernseher wird immer
mehr zum Mittelpunkt der Mediengestaltung in
den heimischen vier Wänden. Neue Funktionen,
mehr Onlineangebote und vermehrt speziell
an die Geräte angepasste Inhalte werden die
Funktionsvielfalt der Fernseher weiter erhöhen.
Passend dazu werden immer mehr TVs
WLAN-Module integriert haben, sodass trotz
mehr Features die Kabelflut im Wohnzimmer
überschaubar bleibt. Gleichzeitig wird Wert auf
Netzwerkstreaming gelegt, wodurch PC, TV und
Blu-ray-Player untereinander Audio-, Videound
Bilddaten austauschen können.
Medien sollen von jedem Gerät aus nutzbar
sein und hier müssen die Hersteller weiter
an der Kompatibilität und Unterstützung aller
Anzeige
Letztes Jahr feierten 3-D-Fernseher Premiere und auf
der IFA 2010 werden zahlreiche Modelle zu sehen sein
Dieses Jahr wird Philips eine nahezu finale Version
eines Cinema 21 : 9 mit 3-D-Unterstützung zeigen
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 7
Aktuelles
STATEMENT
Die IFA im Zeichen möglichst
flacher und großer TV-Geräte
Ralf Hansen, General
Manager Communica-
„Die IFA wird 2010 voll
im Zeichen möglichst
großer, möglichst
flacher TV-Geräte
mit möglichst raumfüllenden
Bildern in
3-D und einem dazu
passenden 3-D-
Klangerlebnis stehen.
Nachdem die ersten
3-D-TVs jetzt im Handel
stehen und die
Konsumenten auf breiter Front anziehen und
begeistern, wird die IFA DER Startschuss für
den breiten Abverkauf der Produkte vom
Handel an die Endkunden. Erste TV-Übertragungen
der French Open im Tennis von
Panasonic und Eurosport im Mai und einiger
WM-Spiele im Juni und Juli sowie neue 3-D-
Blu-rays und -Spiele werden den Trend ab
Herbst massiv verstärken.
Aber auch HDTV ist spätestens seit der WM
flächendeckend in Deutschland angekommen
und mit diesem Trend wird auch die
Aufzeichnung in HD an Bedeutung gewinnen.
Daher werden auch unsere BD-Rekorder,
nach wie vor die ersten und einzigen auf dem
deutschen Markt, starke Beachtung finden.
Zusätzlich ist die Vereinbarkeit von Elektronik
und Umwelt ein Thema, das die Besucher
immer stärker interessiert. „Saubere“
Fabriken und „grüne“ Produkte zeigen den
Weg auf.“
Nicht nur die Technik an sich steht im Vordergrund,
auch das Design der TVs wird immer wichtiger
wichtigen Medienformate arbeiten. Die kabellose
Vernetzung des Haushalts schreitet auch
in diesem Bereich weiter voran.
HD-Filme
Dass sich Blu-ray inzwischen etabliert hat, wird
niemand mehr bestreiten. Für HD-Fernseher gibt
es weiterhin keine qualitative Alternative zur
Blu-ray Disc. Die Player-Preise sind in den letzten
Monaten rapide gefallen und gleichzeitig ist
der Funktionsumfang der Geräte gestiegen. Für
nicht einmal 200 Euro bekommt der Käufer ein
Modell mit hoher Wiedergabequalität, Internetfunktionen
und Streaming-Möglichkeiten.
Deutlich mehr werden die neuen Geräte, die auf
der IFA zu sehen sein werden, kaum noch bieten
können. Die Unterstützung für 3-D-Blu-rays und
Gimmicks wie Sonys iPhone-Steuerung, werden
die Messehallen diesbezüglich bestimmen.
Ein Trend, der in den USA schon länger vorherrscht
und bei uns in Deutschland eher langsam
in die Gänge kommt, ist das sogenannte
Video-on-Demand (VoD). Über das Internet können
(HD-)Filme gemietet und abgerufen werden,
sodass ein Gang in die Videothek überflüssig
Zukunftsmusik? Nach Full-HD kommt Ultra High Definition.
Vor allem große Bilddiagonalen profitieren davon
wird. Das Angebot weitet sich aus und einige Hersteller
werden entsprechende Anbieter ins Boot
holen, um VoD auf ihren Geräten zu integrieren.
Dieser Art des Filmbezugs wird aller Voraussicht
nach die Zukunft gehören. Dank immer effizienter
arbeitender Codierungsverfahren wird bei
gleichbleibender Datenmenge eine höhere Bildqualität
erzielt. Blu-ray bleibt zwar technisch das
Maß aller Dinge, doch die Unterschiede werden,
bezieht man den Sitzabstand etc. noch ein, marginaler
werden. VoD setzt Breitbandinternetanschlüsse
voraus und wird die anderen Anbieter
ebenfalls vor neue Herausforderungen stellen,
denn wenn die Masse erst einmal diese Dienste
nutzt, dann werden die Kapazitäten bisheriger
Infrastrukturen schnell an ihre Grenzen stoßen.
Audiobranche
Während die Neuigkeiten und Trends im Videobereich
oft abschätzbar sind, fällt eine Einschätzung
im Audiosegment meist deutlich schwerer.
Die Hersteller von u. a. AV-Receivern werden ihre
neuen Modelle vorstellen, die anschlussseitig im
Großteil auf den aktuellen HDMI-Standard 1.4a
setzen werden. Geräte mit diesem Anschluss
Die Geschichte der IFA
4. Dezember 1924
Startschuss der „Großen Deutschen Funk-
Ausstellung“ mit 242 Ausstellern und 180 000
Besuchern auf 7 000 Quadratmetern Fläche.
Bis 1939
Berlin als Schauplatz der Messe, deren erstes
Kapitel mit der 16. Veranstaltung im Jahre
1939 endete.
1950, 1953 und 1955
Die Messe geht auf Wanderschaft und die
alljährlichen Funkausstellungen sind u. a. zu
Gast in Düsseldorf.
1957 und 1959
Weitere Städte werden Messeort für die IFA.
Die Funkausstellung findet in Frankfurt am
Main statt.
1961 und 1963
Mehrere Hunderttausend Besucher auf der Messe
in Berlin. Stereohörfunk und die Audio Compact
Cassette waren die Highlights.
1967
Willy Brandt startet mit einem Knopfdruck das
Zeitalter des Farbfernsehens am 25. August 1967 –
eines der Highlights der Messe.
1971
Die IFA kehrt nach Berlin zurück. 26 Aussteller
und 93 vertretene Firmen aus dem Ausland machen
die Messe zudem international.
1995
Die IFA wird zur „Multimedia-Messe“ und zu
einer umfassenden Leistungsschau der Unterhaltungselektronik.
2005
16 : 9-Breitbild- und Flachbildfernseher werden
immer mehr Standard und HDTV feiert
seine Europapremiere.
2006
Ab diesem Jahr findet die IFA jährlich statt. Ein
großes Highlight sind die Starts der HD-Medien
Blu-ray Disc und HD-DVD.
2008
Die IFA stellt zusätzlich weiße Ware, also
Haushaltsgeräte, aus und bietet so noch mehr
für die Besucher.
2009
Die ersten Vorserienmodelle von 3-D-Fernsehern
begeistern die Besucher und bieten ihnen
ein völlig neues Seherlebnis.
Produkthighlights der IFA
1979
COMPACT DISC
1981
STEREOTON IM FERN-
SEHEN
1985
VIDEO PROGRAM-
MING SYSTEM (VPS)
1987
RADIO DATA SYSTEM
(RDS)
1989
16 : 9-BREITBILD-
FERNSEHEN
1991
MINI DISC (MD)
1993
LASER-TV
1995
PLASMA-TVS, DIGI-
TALES FERNSEHEN (DVB)
1997
DIGITAL VERSATILE
DISC (DVD)
1999
HANDYS MIT INTERNET-
ZUGANG
2003
DVB-T-EINFÜHRUNG
2005
HDTV FEIERT EUROPA
PREMIERE
2006
BLU-RAY DISC (BD)
2009
3-D-FERNSEHEN FÜRS
WOHNZIMMER
8 DIGITAL TESTED 4.2010
8,8mm
Wird Blu-ray-Recording die Alternative zur Festplatte?
HD-Mitschnitte tragen dem TV-Angebot Rechnung
Dünner geht immer: Keine Zukunft, sondern schon Realität
– TVs werden immer dünner und hochwertiger
Dieser Riesenplasma ist keine Fotomontage, der 152-
Zoll-Koloss geht in Serienproduktion
unterstützen bislang noch nicht alle Möglichkeiten
des neuen Standards, wie z. B. den Netzwerkkanal.
Im Zuge der großen 3-D-Einführung
dieses Jahr werden die Firmen darauf bedacht
sein, auch ihren Anteil an 3-D zu leisten. Denn
obwohl dies in erster Linie ein „visuelles“ Thema
ist, so müssen AV-Receiver den gleichen Verbindungsstandard
unterstützen, um 3-D-Videosignale
überhaupt durchschleifen und vom Player
zum Fernseher schicken zu können. Gleichzeitig
wird vermutlich auch die Anzahl integrierter
HDMI-Eingänge weiter zunehmen. Selbst bei
Einsteigergeräten sind inzwischen drei bis vier
solcher digitalen Eingänge vorhanden und mehr
als sechs Eingänge wird ohnehin kaum ein Anwender
zu Hause nutzen können. Ein Trend,
der inzwischen auch bei den Audioprodukten
angekommen ist, sind Netzwerkfunktionen in
Form von Internetradios und Medienstreaming.
Hier haben aktuelle Modelle schon gut vorgelegt,
doch das Potenzial, diese Funktionen auch
in andere Hörzonen zu übertragen, ist enorm.
Eins zeigen alle bisher genannten Themen eindrucksvoll:
Sie alle lassen die verschiedenen
Gerätearten näher zusammenrücken und fast
jede Innovation und Idee kann bei Playern, Fernsehern
oder eben auch AV-Receivern umgesetzt
werden. Eine Firma wird im Zuge der IFA auch
ein großes Jubiläum zelebrieren: Denon wird
100 Jahre alt und hat für dieses Großereignis
einige Weltpremieren angekündigt. Man darf
also gespannt sein, wie sich die Audiobranche in
diesem Jahr auf der IFA präsentieren wird.
Gemeinsam sparen
Ein allumfassendes Thema wird auch in diesem
Jahr wieder das Energiesparen sein. Was uns im
alltäglichen Leben ohnehin ständig beschäftigt,
ist aufgrund verschiedener Gesetze und Regulierungen
auch für die Hersteller von Unterhaltungselektronik
auf der Prioritätenliste nach ganz
oben gestiegen. Die Einführung der u. a. von Kühlschränken
bekannten Energieklassifizierung, wie
z. B. A+, wird auch im Bereich der braunen Ware
eingeführt. Der Start war eigentlich schon für
2010 geplant, ist aufgrund weitreichender Kritik
aber auf 2011 verschoben worden. Doch die
Hersteller sind bereits gut gerüstet. Der Standby-Verbrauch
vieler Geräte ist bereits unter einem
Watt angekommen, viele Produkte verbrauchen
im Schnitt sogar nur noch 0,1 Watt. Und dank
neuer Technologien wie LED und Optimierungen
schreiten die Bemühungen weiter voran. Letztlich
verspricht die IFA 2010, eine erfolgreiche und aus
Produktsicht vielseitige Messe zu werden. Wir geben
unser Bestes, um Ihnen in den kommenden
zwei Ausgaben alle wichtigen Informationen und
bereits die ersten Tests der brandneuen Geräte
präsentieren zu können.
Florian Kriegel
STATEMENT
Der Cell-TV mit 3-D wird ein
Highlight der Messe
Sascha Lange, Marketingleiter
Toshiba
Consumer Products
„Von der IFA erhoffen
wir uns einen
weiteren Schub für
3-D. Die meisten
Hersteller werden
ihre Neuheiten dazu
auf der Messe vorstellen,
sodass sich
Verbraucher von
dem Erlebnis überzeugen
können, das
3-D in ihr Wohnzimmer
bringen kann. Der Toshiba-Cell-TV, den
wir auf der IFA vorstellen werden, bringt
alle Voraussetzungen dafür mit, ein Messehighlight
zu werden: Er ist die nächste
Generation eines High-Performance-TV,
der durch seine immense Rechenleistung
eine neue Qualität des Fernsehens ermöglicht.
Das problemlose Umrechnen von
2-D auf 3-D ist nur ein Beispiel dafür. Wir
hoffen, dass uns viele Verbraucher auf
unserem Stand besuchen werden, um sie
für diese großartige Innovation begeistern
zu können.“
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TELESTAR-DIGITAL GmbH
Julius-Saxler-Straße 3
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Aktuelles
Neue Logos für HDMI-Kabel
Bei mittlerweile fünf verschiedenen Versionen
von HDMI-Kabeln sind die Verbraucher
zunehmend verwirrter und der Überblick
fällt immer schwerer. Deshalb tritt jetzt eine
neue Kennzeichnungspflicht in Kraft, die
für Klarheit im Kabel-Wirrwarr sorgen soll.
Ab sofort muss auf der Verpackung und auf
dem Kabel selbst die jeweilige Version des
Kabels in Form eines Logos vermerkt sein.
Damit tritt eine Regelung in Kraft, die bereits
im November 2009 von der HDMI-Lizenzvergabeagentur
HDMI Licensing LLC auf den Weg
gebracht wurde. Auf jedem HDMI-Kabel ist
danach klar der Kabeltyp mit den Logos „HDMI
Standard“, „HDMI Standard with Ethernet“,
„HDMI Standard Automotive“, „HDMI High
Speed“ oder „HDMI High Speed with Ethernet“
anzugeben. Durch die Bezeichnungen soll
die Auswahl des geeigneten HDMI-Kabels erleichtert
werden, denn der Einsatzzweck wird
durch die Kennzeichnung offensichtlicher.
Dagegen gehören die Angaben zur Spezifikationsversion
bald der Vergangenheit an. Spätestens
ab November 2010 dürfen Versionsangaben
wie „Ver. 1.3a“ weder auf dem Kabel noch
auf der Verpackung oder zu Werbezwecken
gemacht werden. Dies ist darin begründet,
dass höhere Versionen in vielen Fällen zwar
eine höhere Leistungsfähigkeit suggerieren,
tatsächlich aber für den Konsumenten keinen
sicheren Rückschluss auf die Leistungscharakteristika
eines HDMI-Kabels zulassen. DS/MW
MARANTZ-PORTFOLIO FÜR 2010
Vorbereitet für 3-D
Marantz kündigte jüngst seine Produktpalette
für dieses Jahr an und selbstverständlich
können die neuen AV-Receiver dank der HDMI-
1.4-Schnittstelle 3-D-Bilder weiterleiten. Diese
können Sie etwa mit den neuen 3-D-fähigen
Blu-ray-Playern aus gleichem Hause zuspielen.
Bei den AV-Receivern bleibt der NR1501 weiterhin
im Programm und der neue NR1601
glänzt mit einem flachen Design und kann
3-D-Inhalte weiterleiten. Auch der SR7005 verarbeitet
3-D-Zuspielungen und verfügt über
sechs HDMI-1.4-Eingänge und zwei -Ausgänge.
Der AV-Receiver soll ein Kilowatt an Leistung
offerieren, kann Internetradios wiedergeben
und Musik von Ihrem Heimcomputer streamen.
Auch die Vor- und Endstufenkombinationen
bekommen Zuwachs, so wird die neue Vorstufe
namens AV7005 von zwei 140-Watt-Endstufen
mit den Bezeichnungen MM77055 (fünf Kanäle)
und MM7025 (zwei Kanäle) verstärkt. Bei
der Verbindung setzen die Endstufen unter
anderem auf den XLR-Standard. Die angekündigten
Blu-ray-Player UD5005 und UD7005
sind 3-D-ready; die plastische Bildausgabe
soll Ende 2010 per Firmware-Update nachgereicht
werden. Beide Player geben auch SACDs
wieder und sind DLNA-1.5-zertifiziert und somit
zur Medienwiedergabe über Ihr Netzwerk
geeignet. Der UD7005 ist zudem mit einem
Anchor-Bay-Videoprozessor ausgestattet und
konvertiert DVDs so hochwertig in die Full-HD-
Auflösung mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten. Weiterhin
kündigte Marantz einen sogenannten
Network Audio Player an, den NA7004, mit dem
Sie Musik über Ihr Netzwerk abrufen können;
die Formatvielfalt lässt mit WAV, FLAC, MP3,
AAC und WMA keine Wünsche
offen. Für Stereo-Enthusiasten
eignen sich der CD-Player
CD5004 und der Verstärker
PM5004. Die Receiver sollen
ab September erhältlich sein
und die Blu-ray-Player bereits
im August. Preise und
weitere Infos folgen auf der
kommenden IFA in Berlin. DS
Soundbar für die PS3
Hinter dem kryptischen Namen CECH-ZVS1 verbirgt
sich eine Soundbar von Sony für die Spielkonsole
Playstation 3 – diese kann selbstverständlich
auch mit anderen Wiedergabegeräten
genutzt werden. Über eine eigene Technologie
soll die Soundbar Surround-Sound erzeugen,
obwohl sie sich lediglich frontal vor Ihnen befindet.
Die Zuspielung erfolgt über einen optischen
Eingang, der den Ton digital entgegennimmt. Für
analoge Signale steht eine Cinch-Verbindung zur
Verfügung. Die Lautsprecher leisten an 6 Ohm
10 Watt, der passive Subwoofer verfügt über 15
Watt. Die kompatiblen Formate werden mit Dolby
Digital, DTS, MPEG-2 AAC und Linear PCM (zwei
Kanäle) angegeben. Über vier Soundmodi können
Sie den Klang Ihren Vorlieben anpassen und im
zusätzlich anwählbaren „Night Mode“ sollen Dialoge
auch bei geringen Lautstärken klar erklingen.
Die Soundbar lehnt sich im Design an das der
Playstation 3 an und soll im Herbst dieses Jahres
für 199 Euro in die Läden kommen.
DS
ABGABE PRO HAUSHALT STATT PRO GERÄT
GEZ-Gebühr weicht 2013 neuer Abgabe
Die Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz
und Baden-Württemberg, Kurt Beck und Stefan
Mappus, teilten jüngst in Berlin die Umstrukturierung
der GEZ-Gebühr mit. Ab 2013 soll jeder
Haushalt die neue Abgabe zahlen, unabhängig
davon, ob ein Fernseher im Haus steht oder
nicht. Die Höhe der Gebühr soll mit 17,98 Euro
nicht teurer ausfallen als die derzeitige. Die
öffentlich-rechtlichen Sender können also weiterhin
mit einem stabilen Gebührenaufkommen
von rund 7,3 Milliarden Euro pro Jahr rechnen.
Die Rundfunkkommission erhofft sich so eine
verlässlichere Finanzierung der Sender, denn
die GEZ-Gebühr wird häufig umgangen – in Zukunft
soll es so gut wie keine Befreiungen mehr
geben. Das Modell wurde im Mai vom Heidelberger
Professor Paul Kirchhof vorgestellt und
bis auf Die Linke stimmten alle Parteien zu. Die
Umstellung stellt
die Fernsehsender
einem Kultur- und
Bildungsgut gleich,
sie stehen damit auf
einer Stufe mit Schulen
und Theatern –
auch für diese Einrichtungen
muss
jeder zahlen. Bei Unternehmen wird die Abgabe
künftig pro Betriebsstätte fällig, gestaffelt nach
der Zahl der Mitarbeiter. Kleinbetriebe mit maximal
vier Mitarbeitern sollen etwa ein Drittel
des regulären Satzes zahlen; dies soll auch bei
Zweitwohnungen und Ferienappartements gelten.
Im Zuge der Reform werden die GEZ-Fahnder
abgeschafft, die maßgeblich für das schlechte
Image der Gebühreneinzugszentrale verantwortlich
sind. Die Zukunft der GEZ als Institution ist
noch offen, die FDP möchte sie ganz abschaffen,
die SPD sieht die Behörde als unabdingbar und
effektiv an.
DS
Bilder: GEZ, Marantz, Nubert, Panasonic, Samsung, Sony
10
DIGITAL TESTED 4.2010
mit
Gutschein
GUTSCHEINAKTION
ZWEI FILME KOSTENLOS LEIHEN
Alice im Wunderland
VÖ 22.7.
Die 19-jährige Alice, ein rebellischer Geist in
der viktorianischen Gesellschaft, soll heiraten.
Viel neugieriger als auf einen aristokratischen
Langweiler ist sie aber auf ein Kaninchen, das
sie nach Unterland lockt: ein unterirdisches
Wunderland mit seltsamen Geschöpfen, die
ein Ende der Schreckensherrschaft der Roten
Königin herbeisehnen. Nur Alice kann es einer
Prophezeiung zufolge herbeiführen, unterstützt
von ihren neuen Freunden (wie dem verrückten
Hutmacher), die wissen, was sie vergessen hat:
Alices Ankunft ist eine Rückkehr.
Shutter Island
US-Marshal Teddy Daniels landet 1954 mit seinem
Partner Chuck Aule inmitten eines Unwetters
auf der entlegenen Insel Shutter Island. Dort
ist aus dem Ashecliffe Hospital, einem Krankenhaus
für geisteskranke Schwerverbrecher, eine
Mörderin spurlos verschwunden. Schnell ist
Teddy klar, dass er keine Unterstützung von den
Ärzten zu erwarten hat: Offenbar will man ihn
auf falsche Fährten locken und als Schachfigur
in einem diabolischen Spiel instrumentalisieren.
Teddy setzt dennoch alles daran, das Geheimnis
der Insel zu entschlüsseln.
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Soweit hier nicht abweichend geregelt, gelten ergänzend die AGB der Netleih GmbH & Co.KG.
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 11
Aktuelles
Nubert bietet kostenfreien Versand an
Die schwäbische Lautsprechermanufaktur Nubert
startet anlässlich ihres 35. Jubiläums eine Sonderaktion:
Das Unternehmen erlässt derzeit allen
Kunden den Versand. Das verkündet der Hersteller
in einer aktuellen Pressemitteilung. Demnach
werden unter dem Motto „35 Jahre Nubert – versandkostenfrei
bis Woche 35“ alle Bestellungen
bis zum 5. September 2010 ohne die sonst übliche
Versandkostenbeteiligung verschickt. Das Unternehmen
will damit allen Interessenten die Gelegenheit
geben, verschiedene Produkte risikofrei
zu testen.
MG
152-Zoll-Plasma geht in Serie
Bisher war der größte Fernseher der Welt lediglich
auf Messen zu bestaunen. Panasonic will nun
seinen 152-Zoll-Plasma (3,8 Meter) mit einer 4K-
Auflösung mit 4 096 × 2 160 Bildpunkten in Serie
produzieren. Als Farbtiefe gibt der Hersteller je
Kanal 30 Bit an, genau wie bei der Auflösung
und der 3-D-Wiedergabe kommen Sie nur mit
der HDMI-1.4-Schnittstelle in den vollen Genuss
der technischen Spezifikationen. Das Gerät soll
ab Herbst erhältlich sein, vorerst aber nur in
den USA. Laut unbestätigten
Angaben soll das Display
rund eine halbe Million US-
Dollar kosten.
DS
SAMSUNGS BLU-RAY-HD-REKORDER MIT CI PLUS
Aufnahmetalente
Der koreanische Hersteller Samsung hat mit dem
BD-C8500 und dem BD-C8200 zwei Blu-ray-HD-
Rekorder mit einem Speicherplatz von 500 beziehungsweise
250 Gigabyte auf den Markt gebracht.
Die baugleichen Modelle sind Samsungs erste
Blu-ray-HD-Rekorder mit eingebautem DVB-T-/-C-
HD-Tuner und CI Plus. „Nutzer wollen volle Flexibilität
und die bieten wir ihnen mit unseren neuen
HD-Rekordern. Durch den integrierten DVB-T-/-C-
Tuner und CI Plus ermöglichen wir den komfortablen
Empfang ohne Set-Top-Box und die Aufnahme
von HD-Sendungen“, sagte Marc Azad, Product
Marketing Manager DAV bei Samsung. Egal ob
Blu-ray, DVD, AVCHD, DivX-HD, MKV, Dolby True
HD oder DTS-HD – die Rekorder beherrschen alle
wichtigen Formate. Wer Musikdateien über die
HD-Rekorder abspielen möchte, braucht nicht lange
nach dem gewünschten Song zu suchen: Die
Modelle greifen automatisch
auf den Onlineservice
von AMG (All
Music Guide) zu und
stellen die passenden Infos wie Titel oder Interpret
zur Verfügung. Auch ein optisches Highlight
bieten die HD-Rekorder: Ein Lichteffekt simuliert
das Blau der rotierenden Blu-ray Disc, die durch
ein Fenster in der perlschwarzen Oberfläche zu
sehen ist. Die Nutzer können zudem ihre selbst
gedrehten Filme auf die HD-Rekorder übertragen.
Möglich macht das Samsungs Vernetzungsfunktion
Allshare. Basierend auf dem DLNA-Standard
ermöglicht diese den unkomplizierten Austausch
von Inhalten im Heimnetzwerk. Auf Knopfdruck
verbindet sich so ein Samsung-Camcorder mit
dem HD-Rekorder – dank WLAN sogar kabellos.
Videos der besonderen Art hält Youtube bereit.
Die Clips können Nutzer ganz leicht auf dem
großen TV-Bildschirm genießen. Dazu greifen Sie
über die Internet@TV-Funktion des HD-Rekorders
auf die Samsung-Apps-Galerie zu und wählen aus
einem umfangreichen Angebot an Internetinhalten.
Der BD-C8500 und der BD-C8200 sind ab
sofort für 599 Euro beziehungsweise 499 Euro im
Handel erhältlich.
MG
Bezahlfernsehen auf dem iPad
Dank der Sport-App von Sky können Sie nun
auch mit Apples iPad die Sportsender des Pay-
TV-Anbieters sehen. Abonnenten haben Zugriff
auf alle Sportkanäle von Sky, der Onlinestream
„hinkt“ dem normalen Fernsehprogramm um
etwa 15 Sekunden hinterher. Der Menüpunkt
„Guide“ versorgt Sie mit einer Programmvorschau
und unter „Video Clips“ können Sie vergangene
Highlights abrufen. Die App ist ab sofort
kostenlos über iTunes erhältlich; für den vollen
Funktionsumfang benötigen Sie selbstredend
ein Sky-Abo.
DS/RP
Ist die Plasmatechnik die richtige
Wahl für die 3-D-Darstellung?
Eindeutig ja. Plasma hat technologisch
bedingte Vorteile gegenüber
LCD, die besonders deutlich bei
der Darstellung von 3-D-Inhalten
zur Geltung kommen. Dazu zählen
weniger Geisterbilder durch
schnellere Reaktionszeit und
insgesamt viel schärfere und natürlichere
Bilder. Panasonic hat
über zwei Jahre an Prototypen gearbeitet.
Der VT20 ist meiner Meinung nach
der beste Panasonic-Fernseher aller Zeiten.
INTERVIEW
„Der beste Panasonic-Fernseher aller Zeiten“
Starke Nachfrage nach 3-D-Fernsehern
Armando Romagnolo,
General Manager
Produktmarketing TV,
Panasonic
Das ist wie beim Fußball, ein einzelner
Spieler kann Spiele entscheiden,
aber eine WM wird nur mit
einem perfekten Team gewonnen.
Und das haben wir mit unseren
NeoPDP-Plasmas aufgestellt. Dazu
gehören ein neuartiger Phosphor,
dessen kleinere Partikel eine effektivere
Zündung erlauben, neue
Edelmischgase, ein zweistufiges
Zündungsverfahren sowie leistungsstärkere
Prozessoren. Da die
Plasmatechnologie noch sehr jung ist, gibt es
weiterhin große Einsparpotenziale.
IGITAL TESTED
www.digital-tested.de
LESERWAHL 4.2010
Panasonic TX-P50VT20
1. Platz
EINSTELLUNGSHILFEN
Allgemein
Colour-
Modus
THX
Management
aus
Kontrast 35 – 45 Erweitert (ISFcc): aus
Helligkeit 0
Intelligent Frame aus
Creation
Farbe 30 Eco-Modus ein
Schärfe 5 P-NR aus
Wieso verzichtet Panasonic auf eine 2-D-zu-
3-D-Wandlung?
Weil man bei der 2-D-zu-3-D-Wandlung erhebliche
Qualitätseinbußen bei der Bildqualität
machen muss. Unserer Meinung nach hat die
3-D-Technologie ein enormes Potenzial für einen
großen Markterfolg. Jedoch nur, wenn der
Endverbraucher von der Qualität auf den ersten
Blick überzeugt ist. Die künstliche Umwandlung
von 2-D- zu 3-D-Inhalten verursacht einfach zu
viele Fehler. Dies führt unweigerlich zu enttäuschenden
Bildeindrücken. Eine so fundamentale
Fernsehrevolution wie 3-D braucht jedoch
echte Begeisterung, um Erfolg zu haben.
Wie konnte der Stromverbrauch des neuen Plasmas
nochmals gesenkt werden?
Auf welche Funktion sind Sie besonders stolz?
An erster Stelle steht da sicherlich die herausragende
Bildqualität. Denn neben der spannenden
3-D-Technologie verfügt die VT20-Serie
auch über das beste 2-D-Bild. Wir sind stolz
darauf, dass es ein wirklich kompletter Fernseher
ist, der absolut nichts vermissen lässt.
Ich persönlich schätze daneben noch die USB-
Aufnahmefunktion über eine externe Festplatte
und die Internetfunktion Viera Cast.
Kommen weitere 3-D-Geräte dieses Jahr?
Ja, wir werden das Sortiment ausweiten, um der
starken Nachfrage nach 3-D-Fernsehern Rechnung
zu tragen. Lassen Sie sich überraschen ...
Vielen Dank für das Gespräch.
12
DIGITAL TESTED 4.2010
LEICHTER HEIMKINOEINSTIEG MIT UNIFY VON BOSE
Schritt für Schritt zum Surround
Heimkinokomplettsysteme sollen ihren Nutzern ein fertiges Produkt liefern, das einfach zu installieren und von
jedermann bedienbar ist. Dass dies nicht der gängige Standard ist, haben die Entwickler von Bose erkannt und
das vielleicht benutzerfreundlichste System entwickelt.
Und wieder einmal hat es Bose geschafft,
ein innovatives Produkt auf den Markt
zu bringen, das wir in ähnlicher Art
wohl bald auch bei anderen Herstellern finden
werden. Mit der neuen Lifestyle-Serie um die
Königsklasse V-Class und den Einstiegsgeräten
der T-Class bietet Bose ein intelligentes 5.1-Surround-
Wiedergabesystem. Falls Ihnen Begriffe
wie „HDMI“ oder „Component“ unverständlich
sind, könnte dieses Set Ihres Rätsels Lösung
sein. Aus einer Liste mit über 26 Gerätebezeichnungen
wie „Blu-ray-Player“ oder „Playstation“
wählen Sie einfach Ihre vorhandenen Zuspieler
aus und das Bose Lifestyle zeigt Ihnen auf
dem Fernseher bildhaft, welches Kabel wohin
gehört. Zuvor bauen Sie das Lifestyle-System
mithilfe der Schritt-für-Schritt-Abfolge in der
Bedienungsanleitung auf. Praktisch: Die Kapitel
eins bis vier entsprechen den Nummerierungen
auf den Kartons. Die Aufbauanleitung verzichtet
auf sämtliche Fachbegriffe und veranschaulicht
die Installation lieber mit großen Bildern.
Ist das Modell aufgebaut und mit einem TV-
Bildschirm verbunden, übernimmt ab diesem
Punkt das On-Screen-Menü die weitere Führung.
Die praktischen Hilfestellungen beruhen auf
Boses patentierter Unify-Technologie. Auch die
Einbindung der Zuspielgeräte verläuft auf sehr
einfache Art und die Fernbedienungserkennung
anderer Geräte funktioniert problemlos. Über
den hauseigenen Signalgeber lassen sich alle
angeschlossenen Zuspieler steuern. Selbst bei
ausgeschaltetem TV-Bildschirm werden auf dem
zweizeiligen Display eingestellte Radiosender
und aktuell abgespielte Titel angezeigt.
Boses Lifestyle-System ist in vier unterschiedlichen
Versionen erhältlich, die sich je nach
Preiskategorie in der Anschlussvielfalt, den
Lautsprechern und der Fernbedienung unterscheiden.
Alle Modelle besitzen dafür die intelligente
Unify-Technologie und setzen auf dieselbe
nutzerfreundliche Bedienung. Das größte Set
der Lifestyle-Serie, das V35, ist für einen Preis
von 5 050 Euro erhältlich und verfügt über insgesamt
vier HDMI-Eingänge. Mit fünf analogen
Audioeingängen, zwei optischen und koaxialen
sowie zwei Component-Inputs setzt das V35
auf wahre Anschlussvielfalt. Für die digitale
Musikbibliothek liegt dem V35 sowie der nächstkleineren
Ausführung V25 (3 950 Euro) eine
iPod-Dockingstation bei. Die passende Verbindung
zu Boses Acoustimass tragen auch die
beiden kleineren Geschwister T20 (2 800 Euro)
und T10 (2 250 Euro). Dieser Subwoofer wird
mit dem Bedienmodul verbunden und versorgt
gleichzeitig die fünf kleinen Breitbandlautsprecher
mit ihrem Signal. Je nach System unterscheiden
sich die Lautsprecher in ihrer Art: Beim
Flaggschiff V35 kommen die Jewel Cubes zum
Einsatz, die Sets V25 und T20 wurden mit dem
Direct/Reflecting-Modell ausgestattet. Beide
haben gemein, dass sich die Doppelmembranen
der Font- und Surround-Speaker gegeneinander
eindrehen lassen. Während die eine Membran
auf den Hörer ausgerichtet ist, blickt die andere
in Richtung Seitenwand, um Raumreflexionen
zu verstärken. Klanglich gesehen schaffen es
die kleinen Würfel nicht, den ganz großen Kinosound
nach Hause zu bringen. Dafür bildet das
System einen guten räumlichen Surround-Klang
im Heimkino ab. Durch die geringe Größe der
Lautsprechermembran kommt es prinzipbedingt
zu einer Anhebung im Hochtonbereich.
Mit der neuen Lifestyle-Serie hat Bose ein Allin-one-Heimkinoset
entwickelt, das besonders
durch seine benutzerfreundliche Art sowohl
bei Aufbau als auch bei der Einrichtung glänzt.
Mit seinen vier verschiedenen Versionen ist für
jeden Anspruch das passende System dabei.
Torsten Pless
Trotz schicker Optik wurde der Hauptbedienzentrale
lediglich ein Plastikgehäuse spendiert
Das Komplettsystem des V35 besteht aus Acoustimass-
Modul und den fünf kleinen Jewel Cubes
Mit der Fernbedienung des V35 können Sie sämtliche
Peripheriegeräte sowie Ihren Fernseher steuern
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 13
Aktuelles
PLUS X: QUALITÄT, DESIGN UND INNOVATION
Award-Nacht im Zeichen des 3-D-Trends
Am Abend des 27. Mai fand die insgesamt siebte Verleihung des Plus X Awards statt und versammelte die
Topentscheider aus den Bereichen Consumer Electronics, Elektrogeräte, Medien sowie der Sport- und Lifestyle-Branche
im Congress-Centrum Nord der Koelnmesse.
Für das nötige Prestige und Vertrauen in
den Plus X Award sorgen nicht nur die
renommierten Markennamen. Auch die
versierten Medienpartner, zu denen u. a. die
beiden Zeitschriften DIGITAL TESTED und HD+TV
des Auerbach Verlags gehören, tragen dazu bei.
Vertreten ist selbstverständlich eine kompetente
Jury, bestehend aus Fachjournalisten und
Branchenpersönlichkeiten, wie z. B. Auerbach-
Verlag-Geschäftsführer Stefan Goedecke, der
seit 2009 Jurymitglied im Kompetenzpanel Unterhaltungselektronik
Audio und Video ist.
Stets am Puls der Zeit, wurde die spannende
Preisverleihung des weltweit größten Technologie-,
Sport- und Lifestyle-Contests in diesem
Jahr erstmals vollständig in 3-D HD produziert
und europaweit frei empfangbar ausgestrahlt.
Aus über 1 000 eingereichten Produkten konnte
nur knapp ein Drittel die hochkarätige Expertenjury
überzeugen. Die begehrten Plus-X-Award-
Siegel richten sich nach den Plus-X-Faktoren
Innovation, High Quality, Design, Bedienkomfort/Funktionalität,
Ergonomie sowie Ökologie
und wurden an die innovativsten 3-D-Flachbildschirme,
besonders bedienfreundliche
Blu-ray-Rekorder, vielseitig einsetzbare Multimedia-Smartphones
oder ökologische Waschvollautomaten
und extrem funktionelle Sportbekleidung
vergeben.
Die Auszeichnung „Most Innovative Brand of
the Year“ konnte Ralf Hansen von Panasonic als
einziger Hersteller gleich zweimal entgegennehmen.
Sowohl in der Kategorie „Fototechnologie“
als auch in der Sparte „Unterhaltungselektronik
Video“ wurde der Hersteller mit einer der massiven
Trophäen ausgezeichnet.
Florian Kriegel, Chefredakteur der DIGITAL
TESTED, überreichte einem gut gelaunten Jürgen
Imandt von Bose den Award „Most Innovative
Brand of the Year“ in der Kategorie „Unterhaltungselektronik
Audio“. Ebenfalls siegreich
waren alle drei nominierten Produktfamilien von
Metz. Auf dem Gebiet „Unterhaltungselektronik
Video“ erhielten die Modelle der Primus-Linie
jeweils eines der begehrten Siegel im Bereich
„High Quality“ und „Bedienkomfort“. Auch die
Modelle der Axio-Serie wurden für herausragenden
Bedienkomfort ausgezeichnet. In der
Kategorie „Unterhaltungselektronik Audio“ waren
die beiden Metz-Soundsysteme 100 und
80 erfolgreich und wurden für erstklassigen
Bedienkomfort ausgezeichnet. Mit dem Plus-
X-Award-Siegel „Bedienkomfort“ zeichnete die
Jury den Smart Titanium V2 der Schwarzwälder
Receiver-Spezialisten aus. Zu den glücklichen
Gewinnern des Abends zählte auch die Firma
Audiovox. Alle drei Marken des Hauses konnten
die Jury überzeugen und so erhielten die beiden
Produkte Magnat Interior 500 1A sowie Magnat
MC2 die Siegel „High Quality“ und „Bedienkomfort“.
Heco Metas XT 701 wurde mit den Plaketten
„Design“ und „High Qualitiy“ geehrt.
Die Marke Vantage, die sich zum ersten Mal
der renommierten Jury stellte, konnte mit dem
Vantage VT-1 neben dem begehrten Plus-X-
Award-Qualitätssiegel „HD-Satellitenreceiver
des Jahres“ auch in den Bereichen „High Quality“,
„Design“ und „Bedienkomfort“ punkten. Für
musikalische Unterhaltung während der Show
sorgte u. a. der bekannte britische Musiker
Roachford, der mit seiner souligen Akustik-Perfomance
die Anwesenden auf die anschließende
Party einstimmte. Bestens gelaunt fanden sich
im Anschluss Gäste und Preisträger zum gemeinsamen
Essen ein und ließen den Abend bei
einem Gläschen Wein und angeregtem Branchentalk
ausklingen.
Verena Rottmann
Jürgen Imandt von Bose war sichtlich stolz auf den
„Most Innovative Brand of the Year“-Award
Metz räumte gleich sieben Preise ab und Thomas Hey
(2. v. l.) präsentierte stolz die dazugehörigen Urkunden
Panasonic triumphierte und Ralf Hansen nahm gleich
zwei der Awards an diesem Abend entgegen
Bilder: Plus X Award
14 DIGITAL TESTED 4.2010
Die ausgezeichneten Technologie-Produkte des Plus X Award 2010 in DIGITAL TESTED:
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TOUCH-BEDIENUNG
Apple - iPad Telefunken - T9HD VESTEL - SKY All-in-one PC Medion - AKOYA P961x
Portabler Mediaplayer
COMPUTER/NOTEBOOK-ZUBEHÖR
Medion - AKOYA M9
Computer-Gehäuse
CHERRY - STRAIT
Wacom - Bamboo
Wacom - Bamboo Fun
HiSAVER - HiSAVER PC Version
Just Mobile - LazyCouch
AKG - GHS 1
Bose - SoundLink
Stromspar-Steckerleiste Laptop-Füße Gamer Headset Wireless Music System
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w
Aus dem Labor
Aktuelles aus dem Testlabor
Als kleine Vorschau auf unsere zahlreichen Gerätetests in dieser Ausgabe der DIGITAL TESTED haben wir auf dieser
Seite interessante Beobachtungen und die wichtigsten Informationen zusammengefasst. Eine Übersicht aller
getesteten Produkte finden Sie im Inhaltsverzeichnis.
In den letzten Wochen erleuchteten
zahlreiche LEDs unsere Testlabore,
denn ganze sieben LCDs mit LED-Kantenbeleuchtung
(Edge) mussten sich vor
unseren Testredakteuren beweisen. Vor nur
zwei Jahren sah dies noch ganz anders aus,
denn „LED-TVs“ waren eine absolute Seltenheit.
Die im hochpreisigen Segment angesiedelten
Geräte zeigten bereits, wo der
Weg hinführen würde. Damals wurde LED
vor allem als direkte Hintergrundbeleuchtung
eingesetzt, heute hat sich der Trend
eindeutig hin zu den ultraflachen Edge-LEDs
entwickelt. Wieso auch nicht? Die Hersteller
können diese günstiger produzieren und die
Verbraucher gleichzeitig mit schicken und
vor allem flachen Designs begeistern. Parallel
sinkt der Stromverbrauch, die Fernseher
werden leichter und haben darüber hinaus
einen immer größeren Funktionsumfang zu
bieten. Dies ist einer der Gründe, wieso ab
dieser Ausgabe ein neues Testprotokoll für
Flachbildfernseher – egal ob LCD, LED-LCD
oder Plasma – zum Einsatz kommt. Denn irgendwann
ist der Zeitpunkt gekommen, ab
dem zukunftsträchtige Trends zum Quasi-
Standard werden und wir die Messlatte für
neue Produkte höherstecken. Seien es HD-
Triple-Tuner, mehr HDMI-Eingänge, Netzwerkstreaming
und WLAN, die Fähigkeit,
3-D-Material darzustellen, oder einfach ein
deutlich gesenkter Stromverbrauch, all diese
Faktoren sind ab sofort im Testprotokoll
berücksichtigt. Und dann gibt es Fernseher,
die sogar über einige Kriterien hinausgehen.
Angenommen, ein Testgerät wartet
mit einem sensationell niedrigen Stromverbrauch
auf, so kann dieses Modell sogar Zusatzpunkte
abstauben. In diesem Fall wundern
Sie sich nicht über eine Punktangabe
wie „3+/3“. Diese sagt nur aus, dass unsere
strengen Richtlinien sogar deutlich unterboten
wurden, was wir natürlich würdigen
wollen. Da sich die Bewertungen dadurch
zum Teil etwas unterscheiden, werden wir
die nach den neuen Kriterien getesteten
Modelle entsprechend kennzeichnen.
Seltene Erscheinung
Neben interessanten Kandidaten aus dem
Videobereich haben zahlreiche Audiogeräte
unsere Testredaktion durchlaufen. Dieses
Mal lag das Augenmerk auf einer recht
seltenen Art von Hochtönern. Vier kompakte
Stereolautsprecherpaare mit Bändchenhochtönern
stellten ihre Vorzüge unter
Beweis. Nähere Informationen zum Unterschied
im Vergleich z. B. zu Varianten mit
Koaxialbauweise erhalten Sie in unserem
Test. Nachhaltig begeistern konnte unsere
Audioredaktion jedoch ein anderes Gerät.
Onkyos Vor-/Endstufen-Kombination beeindruckte
und enttäuschte zugleich: Während
die Vorstufe aus Preis-Leistungs-Sicht
kaum zu überbieten ist, was durch das
erstklassige Abschneiden unterstrichen
wird, kann die passende Endstufe die akustische
Qualität nicht ganz weiterführen.
Seit langer Zeit haben wir uns auch mal wieder
verschiedene Stereo-Kompaktanlagen
ins Labor geholt und die vier Kandidaten
könnten trotz gleicher Preisklasse gar nicht
unterschiedlicher sein. Ein Proband punktet
durch ein integriertes Einmesssystem, ein
anderer wiederum durch DVD-Wiedergabe.
Optisch konnte Philips‘ neue Anlage
mit den brandneuen Soundsphere-Boxen
überzeugen, deren außergewöhnliche Anordnung
der Hochtöner den sogenannten
Sweetspot deutlich erweitern soll. Ob dies
gelungen ist und wie die anderen 24 Testgeräte
in dieser Ausgabe abgeschnitten
haben, erfahren Sie auf den nun folgenden
Seiten. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen
und Entdecken!
FLORIAN KRIEGEL
Getestete Geräte
Seite Gerät Wertung
LED-LCD
26 Toshiba 46VL733G 71 %
27 Sharp LC-46LE820E 75 %
28 Sony KDL-46NX705 80 %
30 Samsung UE46C8790 85 %
31 Philips 32PFL8605 80 %
32 Panasonic TX-L42V20 82 %
33 LG 47LE7500 73 %
Plasma
36 Panasonic TX-P42V20 80 %
DVD-Rekorder
38 Panasonic DMR-EX93C 78 %
Blu-ray-Player
41 Sony BDP-S570 88 %
42 Samsung BD-C6500 88 %
Full-HD-Camcorder
45 Panasonic HDC-SD707 85 %
46 Sony HDR-CX350VE 71 %
48 JVC GZ-HM1 76 %
49 Canon Legeria HF S200 86 %
Stereo-Regallautsprecher
55 Adam Audio Classic Compact Mk3 90 %
56 Swans M1 Monitor 84 %
57 Quadral Aurum Atlan VIII 85 %
58 Piega Premium 1 85 %
Vorstufe
62 Onkyo PR-SC 5507 92 %
Endstufe
62 Onkyo PA-MC 5500 84 %
Stereoanlagen
65 Harman Kardon MAS 100 75 %
66 Kenwood K-1000 77 %
67 Philips MCD900 78 %
68 Denon D-F107 76 %
Bewertungsschlüssel
100–95 %: Referenzklasse
94–90 %: ausgezeichnet
89–85 %: sehr gut
84–70 %: g ut
69–55 %: befriedigend
54–40 %: ausreichend
39–0 %: mangelhaft
Bilder: Auerbach Verlag
22 DIGITAL TESTED 4.2010
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Test l Vergleichstest Edge-LED-LCDs
SIEBEN EDGE-LED-LCDS IM TEST
Die schlanken Stromsparer
Die LED-Beleuchtungstechnik manifestiert sich 2010 in der Edge-LED-Bauweise, bei der die
Leuchtdioden im Rahmen des Displays verbaut werden. So sind extrem schlanke Bautiefen möglich
und der Strombedarf wird auf ein Minimum reduziert. In ausführlichen Tests schildern wir
Ihnen, wie sich die aktuellen Modelle schlagen.
Toshiba 46VL733G 26
Sharp LC-46LE820E 27
Sony KDL-46NX705 28
Samsung UE46C8790 30
Philips 32PFL8605K 31
Panasonic TX-L42V20 32
LG 47LE7500 33
Lesen Sie hier
Mittlerweile sind
aktuelle Edge-LED-
LCDs dünner als ein
Bilderrahmen und
der Stromverbrauch
ist mehr als genügsam.
Neben tollen
Bildern überzeugen
die TVs auch mit Online-
und Multimedia-Fähigkeiten.
Dennis Schirrmacher
Bilder: Auerbach Verlag, LG, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Sony, Toshiba
24 DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Was muss ein Flachbildfernseher leisten,
damit er heutzutage richtig gut
ist? Die Antworten: Er sollte schlank
sein, knackige Bilder produzieren und wenig
Strom verbrauchen. Diese drei Punkte treffen bei
allen Testkandidaten zu und während der Zeit in
unserem Testlabor zeigten die Geräte jeweils ihre
individuellen Vorzüge, unsere Testredakteure
deckten aber auch die Nachteile der einzelnen
Modelle auf. Im Durchschnitt verbrauchen alle
getesteten Fernseher weniger als 100 Watt (W) –
ein Wert, an den in den Anfängen der Flachbildfernseherproduktion
nie zu denken war. Dies
ist der Beleuchtungstechnik über Leuchtdioden,
kurz LEDs, zu verdanken. Früher wurden
die Displays über Kaltkathodenröhren (CCFL)
hinterleuchtet, heute findet man diese Technik
nur noch in Einstiegsmodellen. Die sogenannte
Edge-LED-Technik ist aber nicht nur Strom sparend
und lässt extrem schlanke Bautiefen zu,
bei der Bilderzeugung weist sie auch Nachteile
auf. Denn da die energiesparenden Dioden nur
vom Rahmen aus strahlen und das Licht die Bildmitte
über Diffusorplatten erreicht, ist die Ausleuchtung
nicht optimal, was sich bei dunklen
Bildinhalten in hellen Flecken, die unregelmäßig
über den Bildschirm verteilt sind, äußert. Im Test
offenbarte sich ferner ein Nachteil der verbauten
LC-Panels: Nahezu bei allen Kandidaten ist der
Blickwinkel teils extrem eingeschränkt und Kopfbewegungen
werden mit ausbleichenden Farben
und milchigem Schwarz quittiert. Im Test untersuchten
wir selbstverständlich auch die Schärfe
der Displays, denn mit der Full-HD-Auflösung
nebst einer Zwischenbildberechnung* von 200
Hertz (Hz) versprechen die Hersteller viel, hier
trennt die Bildverarbeitung der einzelnen Displays
aber die Spreu vom Weizen.
Fernseher im 21. Jahrhundert können nicht mehr
nur Filme und Shows empfangen, mit allen Testkandidaten
haben Sie auch Zugriff auf Ihr Heimnetzwerk
und streamen so Ihre Musik-, Foto- und
Videosammlung direkt auf den Schirm oder
spielen die Medien von einem USB-Stick ab. Bis
auf eine Ausnahme sind Sie mit allen getesteten
Geräten auch im Internet unterwegs und greifen
auf das Videoportal Youtube, tagesaktuelle
Nachrichten und andere Dienste zu. Auf vielen
Fernbedienungen finden Sie zudem einen roten
Knopf, über den Sie Sendungen auf externe
Festplatten bannen oder zumindest das zeitversetzte
Fernsehen (Time-Shift) nutzen können; so
verpassen Sie garantiert keine Sendung mehr.
Das ist auch der verbauten CI-Plus-Schnittstelle
zu verdanken, die die Fernseher fast zu allen
Verschlüsselungsstandards kompatibel macht.
Und natürlich haben auch die verbauten Tuner
ihren Anteil, denn ein Großteil der Geräte verfügt
über sogenannte Triple-Tuner, die den digitalen
Empfang über Antenne, Kabel und Satellit erlauben.
Die Edge-LED-Garde von 2010 hat also
einiges zu bieten und unsere Testredakteure
sieben die einzelnen Vor- und Nachteile der
Testkandidaten aus. Wir wünschen Ihnen viel
Spaß beim Lesen und natürlich auch mit Ihrem
neuen Flachbildfernseher.
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 25
Test l Vergleichstest Edge-LED-LCDs
Max: 36,63 ˚C
Bis auf die obere LED-Leiste bewahrt der Toshiba
einen richtig kühlen Kopf
EINSTELLUNGSHILFEN
Modus Film Resolution+ Ein (Stufe 5)
Panelhelligkeit Je nach Wunsch
Active Vision
M100
Ein
Kontrast 100
Filmstabilisierung
Helligkeit –8 Farbtemperatur 5
Farbe 5 Rot-Offset 1
Farbton 0 Grün-Offset 0
Schärfe 12 Blau-Offset –1
3-D-
Farbmanagment
Aus Rot-Gain –5
Schwarz-Weiß-
Level
0 Grün-Gain 0
Gamma +10 Blau-Gain –3
Bei Bedarf
(Standard)
Wi-Fi und Stromersparnis sind die Schlagworte bei
Toshibas diesjährigen Modellen. Dabei hat sich der Hersteller
besonders beim Thema Ökologie Gedanken gemacht
Öko-Check
www.digitaltested.de
4.2010
gut
Toshiba
46VL733G
TESTERGEBNIS
sehr gut
SIEGER PREIS/LEISTUNG
4.2010
TOSHIBA 46VL733G
Wie bei den meisten modernen Flachbildfernsehern
verbaut Toshiba beim aktuellen Modell
einen Lichtsensor, der anhand des Umgebungslichts
die Helligkeit der Display-Hinterleuchtung
automatisch steuert. Jedoch birgt dieser Ökokomfort
eine Gefahr: Wird die Hinterleuchtung im
Vergleich zur Umgebungshelligkeit zu weit heruntergeregelt,
verblassen die Farben zusehends
und der empfundene Bildkontrast schwindet.
Dieser Umstand ist auch den Ingenieuren von
Toshiba bewusst, daher hat der Hersteller dem
VL733G eine besondere Option spendiert: Die
Lichtsensoreinstellungen ermöglichen die exakte
Abstimmung der Display-Helligkeit entsprechend
der Umgebungslichtsituation, passend
zum eigenen Geschmack. Der Leistungshunger
des VL733G pendelt dabei zwischen 60 und
maximal 130 W.
Weit weniger flexibel gestalten sich die Netzwerkfunktionalitäten
des Toshiba. Der VL733G ist
Mit den großen Tasten zappen
Sie ohne Probleme und alle
wichtigen Funktionen für den
Fernsehbetrieb sind schnell
erreichbar
Die Navigation geht dank des
Steuerkreuzes und der Tastenanordnung
gut von der Hand
zwar mit DLNA-Fähigkeiten ausgestattet, jedoch
müssen Sie Einschränkungen bei der Wahl der
Formate hinnehmen. Gerade einmal zwei Videocodecs,
ein Musik- und ein Fotoformat weiß der
Toshiba zu verarbeiten; diese können alternativ
auch über USB-Stick oder SD-Karte zugespielt
werden. Die Internetfunktionalität ist ebenfalls
noch sehr eingeschränkt. Bis auf die Nutzung des
Youtube-Dienstes lassen sich mit dem VL733G
keine weiteren Informationen aus dem Internet
abrufen. Löblicherweise liegt der WLAN-Adapter
gleich bei. Eine Möglichkeit, den blechernen
Klang des Fernsehers aufzubessern, ist die Verbindung
zu einem AV-Receiver über den Audiorückkanal
(Audio Return Channel*) der HDMI-1.4-
Schnittstelle. Auf der Empfängerseite haben wir
den Satellitentuner schmerzlich vermisst, dieser
ist der nächsthöheren Serie VL743 vorbehalten.
Seltsames lässt sich beim Common Interface
(CI) feststellen: Dieses ist zwar laut Herstellerangabe
für CI Plus geeignet, verweigerte aber im
Testlabor die Zusammenarbeit mit einem regulär
erhältlichen Modul.
Bessere Qualitäten beweist der VL733G bei
der Bildwiedergabe. Die Werkseinstellung enttäuscht
zwar, doch nach wenigen Handgriffen
im umfangreichen Bildmenü kann sich der
Toshiba gekonnt in Szene setzen. Besonders
die Funktion Resolution+ überzeugt, hier greift
das Gerät aktiv in die Bildschärfe ein und sorgt
für sauber getrennte Linien und Objektkanten,
ohne selbst in der höchsten Einstellung Doppelkonturen
zu erzeugen. Anders verhält es sich
bei der Bewegungsschärfe: Schnelle Bildinhalte
zeigen deutliche Nachzieher. Die integrierte
Dank des Audio Return Channels* schicken Sie den
Ton Ihres Fernsehers über HDMI an einen AV-Receiver
Im unteren Bereich steuern Sie
die Multimedia-Funktionen.
Bei Bedarf klappen Sie weitere
Zwischenbildberechnung* Active Vision M100
Elemente auf und bedienen so
eingebundene Geräte ERGEBNIS Gut
schafft hier kaum Abhilfe. Besser arbeitet die
Filmstabilisierung, die lediglich in höchster Stufe
Artefakte hervorruft. Wenig Beklagenswertes
gibt es bei der internen Bildverarbeitung. So
werden SD-Inhalte sauber auf die volle Pixelzahl
hochskaliert. Nur die Rauschreduktion zeigt sich
wenig intelligent und reduziert Details, ohne
Bildfehler auszumerzen. Weiterhin kämpft der
VL733G mit den typischen Problemen der Edge-
LED-Technologie: Die unregelmäßige Genauigkeit
der Ausleuchtung lässt das Bild leicht fleckig
erscheinen. Flaue Kontraste nehmen Sie aber nur
bei seitlicher Betrachtung wahr, das Bild bleicht
aus und ein sichtbarer Blauschimmer durchzieht
dunkle Bildbereiche. Grün- und Blautöne zeigen
leichte Abweichungen, das angebotene „3D-Farbmanagement“
bewirkt hier keine Verbesserung.
Toshibas VL733G bietet viele gute Ansätze, allerdings
stecken zahlreiche Funktionen noch in
den Anfängen. So erscheinen die Multimedia-
Funktionen durch den SD-Karteneinschub, die
USB-Schnittstelle und (Funk-)Netzwerkfähigkeit
auf dem Papier flexibel, die Auswahl an Dateiformaten
und Internetfunktionen ist in der Praxis
aber arg beschränkt. Lobenswert ist die beeinflussbare
Stromsparfunktion durch den Lichtsensor,
denn diese reduziert den Energieverbrauch
auf das richtige Maß und bewahrt zugleich
die Bildqualität.
71 %
26
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Max: 36,37 ˚C
Die LED-Leisten strahlen die meiste Wärme ab. Allgemein
ist die Temperatur moderat
EINSTELLUNGSHILFEN
AV-Modus Film R-Verst. (HI) 0
Hintergrundbeleuchtung
Je nach Wunsch G-Verst. (HI) 0
Kontrast 31 B-Verst. (HI) –4
Helligkeit 0 Gamma 0
Farbe +2
Rauschunterdrückung
Auto
Farbton 0 Fine Motion Aus
Schärfe +2 Film-Modus
Aus oder Fortgeschritten
Niedrig
Farbtemperatur Tief OPC
Je nach Wunsch
(Ein)
R-Verst. (LO) 0
Farbeinst. –
Farbton
Alle Werte 0
G-Verst. (LO) 0
Farbeinst. –
Sättigung
Alle Werte 0
B-Verst. (LO) +10 Farbeinst. – Wert Alle Werte 0
Sharps LED-LCD bietet ein tolles Design und eine sehr gute
Verarbeitung. Als einziges Testmodell spielt der Fernseher
Quicktime-Dateien über den USB-Eingang ab
Öko-Check
www.digitaltested.de
4.2010
gut
Sharp
LC-46LE820E
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
SHARP LC-46LE820E
Dass die Farbe Gelb bei Sharp nun aktiv Einzug in
die Bilderzeugung gefunden hat, lässt sich nach
Sichtung der ersten Bildsequenzen nicht mehr
abstreiten. Alle Objekte mit dieser Farbe sind mit
einer derartigen Dominanz im Bild vertreten, dass
die Blicke des Betrachters unweigerlich davon
angezogen werden. Demgegenüber erscheint die
Farbe Grün seltsam matt, zudem weisen Cyantöne
eine ungewöhnliche Färbung auf. Im Fernsehalltag
schlägt sich das z. B. auf die Naturdarstellung
nieder, die versprochene erhöhte Farbbrillanz wird
dadurch nicht erreicht. Das Bildmenü ist reichhaltig
gespickt mit allerlei Mitteln zur Justierung der
Wiedergabequalität, auf die verfälschten Farbtöne
nimmt dies aber nahezu keinen Einfluss.
Abseits der gewöhnungsbedürftigen Gelb- und
Gründarstellung weist der LE820 eine respektable
Vorkalibrierung auf. Hierbei empfiehlt es sich,
den AV-Modus „Film“ in Kombination mit der
Farbtemperatur „Tief“ zu wählen, denn damit ist
Die oberen Tasten sind für die
Time-Shift-Funktion zuständig.
Leider fallen sie etwas klein aus
Der Ziffernblock fällt groß genug
aus und im Fernsehalltag
schlägt sich die Fernbedienung
gut
Die Menüsteuerung geht einwandfrei
von der Hand. Hier
steuern Sie auch den Videotext
die Bildjustierung nahezu abgeschlossen. Nur
ein minimaler Blaustich und etwas ungesättigte
Farben trüben dann noch den Bildeindruck. Soll
die Audioausgabe über einen externen AV-Receiver
realisiert werden, kann auf die vorhandene
HDMI-1.4-Schnittstelle (Audio Return Channel*)
zurückgegriffen werden.
Das LC-Display des Sharp ist nur wenig blickwinkelstabil,
schon bei geringer Abweichung von der
Frontalposition wirkt das Bild aufgehellt. Seitlich
betrachtet offenbart sich auch die mäßige Ausleuchtungsgenauigkeit,
hervorgerufen durch die
Edge-LED-Technologie. Im Auslieferungszustand
zeigen sich Standbilder etwas unscharf, wird der
Schärferegler nur wenig beansprucht, erscheinen
feine Details jedoch klar umrissen. Wenig beeindruckend
fällt dagegen die Bewegungsschärfe
aus: In Testsequenzen zeigten sich Nachzieheffekte.
Gut gelöst ist die Trennung von Zwischenbildberechnung*
und Reduktion des Filmruckelns.
Sehenswert auch die interne Bildverarbeitung des
LE820: Der Vollbildkonverter leistet bei Video- und
Filminhalten ganze Arbeit und glättet diagonale
Linien bzw. reduziert auftretendes Bildflimmern.
Hinzu kommt eine optionale Rauschreduktion,
die minderwertige effektiv Signale aufzubereiten
weiß, ohne dabei die Bildschärfe zu verringern.
Der eingebaute Tuner kann neben analogen Fernsehsignalen
nur DVB-T und digitales Kabel verarbeiten.
Dafür wurde zukunftsorientiert an einen
CI-Plus-Einschub gedacht. Die Navigation durchs
TV-Programm funktioniert bequem über den übersichtlichen
elektronischen Programmführer (EPG)*
und sollte es einmal nötig sein, kann das laufende
Programm auch unterbrochen werden. Der Sharp
besitzt einen internen Speicher von acht Gigabyte
Größe, der in der Lage ist, je nach Signal bis zu
150 Minuten Programm zwischenzuspeichern und
dann zeitversetzt abzuspielen (Time-Shift). Dabei
Praktisch: Die Anschlüsse sind seitlich zugänglich;
das ist vor allem bei einer Wandmontage von Vorteil
ist auch Vor- und Zurückspulen erlaubt; wird der
Time-Shift-Modus beendet, werden die aufgenommenen
Daten aber unwiederbringlich gelöscht.
Beim Format der verschiedenen Multimedia-Dateien
zeigt sich das Sharp-Gerät flexibel, sogar
Apples Eigenformat Quicktime kann problemlos
wiedergegeben werden. Unter Einsatz des eingebauten
Lichtsensors begnügte sich der LE820
mit 70 W, bei voller Bildhelligkeit erhöht sich der
Verbrauch auf knapp das Doppelte. Dabei ist die
Helligkeitsregulierung durch den Sensor variabel
einstellbar. Sharps Mut zur Revolution zahlt sich
für den Endverbraucher noch nicht aus. Die erste
Generation der Vierfarbdisplays mit zusätzlichem
gelben Subpixel versteht es lediglich, diese Sekundärfarbe
in den Vordergrund zu rücken – von
einer natürlicheren Darstellung kann im jetzigen
Zustand noch keine Rede sein. Die beeindruckende
Bildbrillanz wird in hellen Räumen zudem durch
die extrem spiegelnde Frontscheibe untergraben,
wodurch der Kontrasteindruck geschmälert wird.
Trotzdem erhält der Sharp-Kunde ein Edge-LED-
LC-Display mit einem plastischen sowie scharfen
Bild, das wenig Strom verbraucht und mit einer
sehr guten Verarbeitung aufwartet.
ERGEBNIS
75 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 27
Test l Vergleichstest Edge-LED-LCDs
Max: 33,81 ˚C
Bis auf die LED-Leisten oben und unten gleichmäßige
sowie moderate Wärmeverteilung
EINSTELLUNGSHILFEN
Bildmodus Anwender Motionflow Standard
Hintergrundlicht Je nach Wunsch Schwarzkorrektur Aus
Kontrast 95
Verb. Kontrastanhebung
Aus
Helligkeit 45 Gamma 0
Farbe 50
Automatischer
Lichtbegrenzer
Je nach Wunsch
Farbton 0 Weißbetonung Aus
Der optional erhältliche Unterbau SU-46NX1 (249 Euro)
unterstreicht das Monolith-Design des Fernsehers. Auf
Wunsch können Sie diesen um bis zu sechs Grad neigen
Öko-Check
www.digitaltested.de
4.2010
gut
Sony
KDL-46NX705
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
Farbtemperatur Warm 2 Farbbrillanz Aus
Bildschärfe 6 Weißabgleich
Alle Werte 0 (alternativ
Rot-Gain –10,
Grün- Gain –5)
Dyn. Rauschunterdrückung
MPEG-Rauschunterdrückung
Aus (Hoch bei
Bildrauschen)
Aus (Hoch bei
Artefakten)
Energie sparen
Lichtsensor
Je nach Wunsch
Ein
SONY KDL-46NX705
Sonys aktueller LED-LCD konnte unsere Tester bereits
beim Auspacken überzeugen; der wahlweise
in Weiß oder Schwarz erhältliche Fernseher ist
eine Zierde in jedem modernen Wohnzimmer. Ein
Blick auf die Rückseite offenbart: Sony verzichtet
auf eine ultraflache Optik zugunsten von nahezu
unsichtbaren Anschlüssen und Kabelkanälen.
Ärgerlich ist hingegen, dass die Kabelabdeckungen
nur dem 200-Hz-Modell NX805 beiliegen.
Eine Besonderheit betrifft die Onlineanbindung:
Neben dem Netzwerkanschluss dürfen Sie auch
drahtlos mit dem integrierten Wi-Fi auf Internetangebote
zugreifen.
Im Inneren des Sony schlummern Digitaltuner für
alle Empfangswege inklusive der CI-Plus-Schnittstelle.
Die Bild-in-Bild-Funktion beschränkt sich
auf die Darstellung von TV-Inhalten und externen
Quellen; im Gegensatz zur Fensterposition und
-größe kann der Ton beliebig zugewiesen werden.
Der Sendersuchlauf geht komfortabel vonstatten,
Im oberen Bereich steuern Sie
die Medienwiedergabe. Die Tasten
muten etwas klein an
Die Menüsteuerung funktioniert
bestens, der Druckpunkt der
Tasten ist sehr angenehm
Im Fernsehalltag mach die Fernbedienung
eine sehr gute Figur
und alle wichtigen Funktionen
sind schnell erreichbar
Die Anschlüsse sind seitlich zugänglich, hier findet
auch das CI-Plus-Modul seinen Platz
dank Unterstützung von DiSEqC 1.0 können bis
zu vier LNBs gleichzeitig genutzt werden. Die
vorsortierte Kanalliste gefällt ebenso wie der
elektronische Programmführer, die Unterteilung
in Digital- und Satellitenprogramme verwirrt hingegen.
Bei der Multimedia-Wiedergabe bietet
Sony lediglich eine geringe Formatunterstützung,
ganz im Gegensatz zum Internetdienst Bravia
Internet Video: Von der Tagesschau über Koch-,
Fitness-, Mode- und Filmkanäle ist hier alles
vertreten. Neben den Videoinhalten in SD- und
HD-Qualität können Sie Infofenster während des
laufenden Betriebs einblenden und Nachrichten
oder Wettervorhersagen verfolgen.
Sony integrierte die Strom sparende LED-Beleuchtung
im oberen und unteren Rahmen, sämtliche
Leuchtdioden strahlen seitlich zum Bildmittelpunkt.
Während der Verbrauchsmessungen
zeigte sich der 46-Zoll-Fernseher genügsam: Je
nach Voreinstellung schwankt der Verbrauch zwischen
45 und 121 W. Die Ausleuchtung gelingt aber
nicht fehlerfrei – die linke untere Ecke schimmert
sichtbar heller als der Rest des Bildes. Dies stört
aber nur in den Abendstunden oder bei seitlicher
Betrachtung. Eine Abweichung von der Bildmitte
sollten Sie generell vermeiden, denn der Sony
zeigt ausbleichende Farben und schwindende
Kontraste. Optimal aufgestellt kann der Kontrasteindruck
jedoch überzeugen und mit angepasster
Hintergrundhelligkeit erzeugt das Gerät
ein tiefes Schwarz unter allen Lichtbedingungen.
Wir empfehlen Ihnen, den Fernseher nicht gegenüber
einer Fensterfront aufzustellen, denn
die robuste Kontrastfilterscheibe spiegelt die
Umgebung sichtbar. Lediglich ausreichend sind
die klanglichen Qualitäten: Trotz vergleichsweise
großzügiger Bautiefe klingt der Sony blechern
und neigt bei hohen Pegeln zum Übersteuern.
Ein externer AV-Receiver und separate Lautsprecher
schaffen Abhilfe, letztere werden durch
den HDMI-1.4-Anschluss mit Audiorückkanal
komfortabel gespeist.
Die Bildschärfe des Sony ist durch Kombination
einer äußerst präzisen Detailzeichnung und einer
sehr guten 100-Hz-Zwischenbildberechnung*
erstklassig, sodass HD-Inhalte in voller Brillanz
erstrahlen. Im Vergleich zur 200-Hz-Serie NX805
zeigen sich zwar geringe Unschärfen bei sich
schnell bewegenden Inhalten, dafür bleiben Sie
jedoch von farbigen Doppelkonturen verschont.
Sonys Technik namens Motionflow generiert in
Filmen weichere Bewegungen, die aber durchaus
natürlich wirken. Zudem sind Artefakte in der
Standardeinstellung nur selten sichtbar, sodass
auch Kinofilme davon profitieren. In den Abendstunden
können Sie den automatischen Lichtbegrenzer
bemühen, der vollflächig helle Bildinhalte
abschwächt und somit die Augenbelastung
verringert. Normale TV-Inhalte bereitet der Sony
in ansprechender Qualität auf: Kinofilme werden
flimmerfrei dargestellt und die Rauschreduktion
mindert Bildfehler. Das letzte Quäntchen Schärfe
vermag das Gerät aus SD-Inhalten aber nicht herauszuholen,
sodass eine externe Skalierung auf
die Full-HD-Auflösung durchaus Vorteile bringt.
ERGEBNIS
80 %
Gut
28
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
Anzeige
„BESESSEN?
OH JA, ABER NUR EIN BISSCHEN…“
DÜRFEN WIR VORSTELLEN: STEVE LILLYWHITE
– MUSIKPRODUZENT MIT EINEM FAIBLE FÜR BESONDERE TÖNE.
„Heute möchten wir Ihnen Steve Lillywhite
vorstellen, einen Musikproduzenten, dem es
nicht unbedingt darauf ankommt, den richtigen
Ton zu treffen. Genauer gesagt, sind es vor allem
musikalische Fehler und akustische Mängel, die er
auf der Suche nach dem perfekten Sound ins Visier
nimmt. Denn darin liegt für ihn der Unterschied
zwischen gut und spitze.
Der legendäre Produzent wegweisender Alben
erreichte seinen Durchbruch in den 1980er Jahren
mit U2. „Sie waren eine Punkband, die vor Energie
nur so strotzte. Wir alle waren jung und voller
Kreativität.“
Während Steve und die Band gerade mit dem Song
„I Will Follow“ bei den Aufnahmen des Debütalbums
von U2 experimentierten, stürmte Bono plötzlich
aus dem Studio und griff nach einer Flasche, die er
mit voller Wucht zerschmetterte. Der Boden wurde
von Tausenden kleiner Glassplitter bedeckt. Steve
zögerte keine Sekunde, und so gelang es ihm, den
Klang in all seiner Rohheit und Fülle mitzuschneiden.
Bonos spontane Aktion ist kurz vor dem Gesang auf
der Überleitung des Songs bei 2:13 Min. in ganzer
Klarheit zu hören.
Viele Künstler wie Steve sehen moderne Hifi-Systeme
für Zuhause als kritisch an, wenn es darum geht,
diese kleinen, aber bedeutsamen Geräusche perfekt
wiederzugeben: Anstatt zu limitieren, sollte die Musik
den gesamten Raum mit feinen Sounddetails ausfüllen
– eben solchen, wie sie von Soundprofis wie Steve
produziert werden. Hören Sie daher Ihre Musik mit
einem Hifi-System, das von Musikenthusiasten wie
Philips entwickelt wurde.
Von Philips erhalten Sie ein Hifi-Soundsystem erst,
wenn es zahlreiche Entwicklungsstufen durchlaufen
hat. Erst wenn unzählige Prototypen gefertigt wurden.
Erst wenn sich die Tonqualität auf Top-Niveau
befindet. Erst wenn in drei „Golden Ear“-Sitzungen
extrem erfahrene Tonspezialisten unzählige Hörtests
durchgeführt haben. Erst wenn das eleganteste Design
gefunden wurde. Erst wenn Philips überzeugt ist, Ihnen
den detailgetreusten Sound bieten zu können, ganz im
Sinne des Künstlers.
Mit einem Hifi-System von Philips können Sie sich wie
Steve im Studio fühlen und jede Glasscherbe hören,
jeden besonderen Ton und jedes noch so kleine
Detail: Ihnen wird nichts mehr entgehen.
Mehr über guten Sound finden Sie unter
www.philips.com/sound.
Die neuen Philips HiFi-Systeme mit
SoundSphere-Lautsprechern lassen Sie die
Emotionen eines Live-Konzerts erleben. Die
revolutionäre Architektur der Lautsprecher
ermöglicht ein intensiveres Sounderlebnis: Die
schwebend aufgehängten Hochtöner geben
den Klang in alle Richtungen ab, während
die Treiber der SoundSphere-Lautsprecher
Interferenzen minimieren, sodass die Musik
natürlich und authentisch wiedergegeben wird.
So wie sie aufgenommen wurde.
BEGEISTERT VON SOUND
Test l Vergleichstest Edge-LED-LCDs
Max: 39,49 ˚C
Die aus dem Rahmen strahlenden LEDs bilden mit der
linken Seite des Displays die wärmsten Punkte
EINSTELLUNGSHILFEN
Modus Film LED Motion Plus Kino
Hintergrundbel. Je nach Wunsch Farbtemperatur Warm 2
Kontrast 95
Helligkeit 44
Digitaler
Rauschfilter
MPEG-
Rauschfilter
Aus
Schärfe 20–40 HDMI-Schwarzanp. Gering
Aus (bei Artefakten
Auto)
Farbe 50 Filmmodus Auto 1
Farbton (G/R) G50/R5 Smart LED Standard
Das ultraflache Display (2,7 Zentimeter) wartet mit einer
Aluminiumblende und frei schwebenden Sensortasten
auf. Der Sensor für die 3-D-Synchronisierung ist integriert
Öko-Check
www.digitaltested.de
4.2010
sehr gut
Samsung
UE46C8790
TESTSIEGER
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
Schwarzton Aus 200 Hz Motion Plus Benutzerdefiniert
Optimalkontrast Aus
Unschärfeminderung
8
Schattendurchz. 0 Judder-Minderung Je nach Wunsch
Weißabgleich
R-Offset 23, R-Gain
20, B-Gain 23, Farbraum
Auto
weitere Werte 25
Hautton –5 Öko-Sensor Ein
SAMSUNG UE46C8790
Samsungs Edge-LED-LCD bietet nahezu alles,
was das Fernsehherz begehrt. Im schlanken
Gehäuse wurden alle Digitaltuner integriert und
die CI-Plus-Schnittstelle garantiert die volle
Kompatibilität. Der Fernseher nimmt Sat-Signale
von bis zu vier LNBs entgegen und steuert
sogar Drehanlagen (DiSEqC 1.2). Mittels einer
angeschlossenen USB-Festplatte dürfen Sie Programminhalte
pausieren oder aufzeichnen, dies
gelingt auch im ausgeschalteten Zustand (40 W).
Samsungs Fernseher erkannte im Test alle Datenträger,
einmal getätigte Aufnahmen können
aber nur am Aufnahmegerät abgespielt werden
und während der Aufzeichnung dürfen Sie
den Sender nicht wechseln. Medien spielen Sie
über USB oder Netzwerk zu; ein WLAN-Stick ist
optional erhältlich. Das Internetangebot reicht
vom Videoportal Youtube bis zum Onlineatlas
Google Maps. In Kombination mit einem 3-D-
Blu-ray-Player und passenden Brillen (nicht im
Große Buttons und automatische
Tastenbeleuchtung erleichtern
die Bedienung im Fernsehalltag
Anordnung und Druckpunkt der
Navigationstasten sind gewöhnungsbedürftig,
nach etwas
Eingewöhnungszeit geht aber
alles gut von der Hand
Auf Knopfdruck starten Sie in
3-D-Welten. Mit den unteren
Tasten steuern Sie die PVR- und
Lieferumfang enthalten) entflohen wir in dreidimensionale
Welten. Unser Ausflug wurde leider
durch Doppelkonturen getrübt. Zumindest bei
der Formatunterstützung sowie Bildhelligkeit
kann Samsung punkten: Kein anderer 3-D-Fernseher
zeigt sich so flexibel und leuchtstark
im 3-D-Betrieb. Mittels einer 3-D-Konvertierung
dürfen Sie sämtliche Quellen in die dritte Dimension
befördern, was besonders bei Sport- und
Videospielinhalten überzeugt.
In Sachen Bildqualität ist der UE46C8790 top
und im Test konnten wir mit etwas Feintuning
weder eine fleckige Ausleuchtung noch bläulich
schimmernde Schwarzbereiche ausmachen. Die
im oberen und unteren Rahmenbereich angebrachten
LEDs stimmen die Helligkeit in einzelnen
Segmenten auf den Bildinhalt ab, wobei die
automatische Steuerung ohne jegliche Verzögerung
arbeitet und einen exzellenten Kontrasteindruck
generiert. Helle Bildanteile büßen dabei
zwar an Brillanz ein, doch die automatische
Dimmung findet immer den richtigen Mittelweg.
Die Kontrastfilterscheibe schluckt einfallendes
Licht effizient und durch die großen Lichtreserven
sowie die automatische LED-Steuerung
präsentiert sich der Samsung bei Tageslicht
ebenso souverän wie unter Heimkinobedingungen.
In der Farbdarstellung neigt er gerade
bei Hauttönen zur leichten Magentafärbung; dies
konnten wir jedoch in Windeseile dank flexibler
Bildregler beheben und dem Samsung natürliche
Farbtöne entlocken. SD-Bildsignale werden
von der Bildverarbeitung ansprechend auf HD-
Niveau umgerechnet, wobei Videosequenzen
mit einer Kantenglättung versehen werden und
Bis auf HDMI- und USB-Kabel müssen sämtliche Stecker
mittels Adapterkabel angeschlossen werden
Filmzuspielungen flimmerfrei ablaufen. Die zuschaltbare
Multimedia-Funktionen
Rauschreduktion wertet schlechtes ERGEBNIS Sehr gut
Bildmaterial sichtbar auf. Die Achillesferse des
Fernsehers ist die starke Blickwinkelabhängig-
85 %
keit: Abseits der frontalen Sitzposition bleichen
Farben aus, das Bild wirkt milchig und der gute
Kontrasteindruck geht vollkommen verloren. Bei
der Aufstellung sollten Sie unbedingt die sichtbare
Spiegelung der Scheibe berücksichtigen.
Die Schärfeabbildung weiß nicht restlos zu begeistern:
Mit niedrigem Schärferegler wirkt das
Bild zu weich, bei mittlerer Schärfeintensität
neigt der Samsung zur starken Überschärfung.
Es fehlt eine punktuelle Regulierung, die lediglich
feine Konturen hervorhebt. In Bewegung
bleibt der Schärfeeindruck erhalten, die 200-Hz-
Bildverarbeitung reduziert effizient Nachzieher,
tendiert aber zur Artefaktbildung. Praktisch: Kinofilme
können mit weicheren Bewegungsphasen
dargestellt werden, die Justierung erfolgt dabei
unabhängig von der Unschärfeminderung. Im
Gegensatz zum letzten Jahr legte Samsung auch
Wert auf die Tonqualität, der UE46C8790 erreicht
trotz geringerer Bautiefe mindestens das befriedigende
Klangniveau der Edge-LED-Konkurrenz.
Über eine automatische Lautstärkeregulierung
halten Sie dynamikstarke Kinofilmsoundtracks
im Zaum und dank HDMI-1.4-Anschluss leiten
Sie Tondaten des Fernsehers ohne zusätzliche
optische Kabel zum AV-Receiver.
30
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Max: 46,41 ˚C
Trotz geringem Stromverbrauch heizt sich der
32PFL8605K ziemlich auf
EINSTELLUNGSHILFEN
Smart-Bild
Kino
Kontrast 100
Rauschunterdrückung
Personalisiertes-
Farbweiß
Helligkeit 50 Perfect Pixel HD
Farbe 50 Gamma 3
Schärfe 2 Lichtsensor Ein
Je nach Bedarf
Rot 125, Grün 110,
Blau 70
Alles Aus bis auf
100 Hz Clear LCD
Dank Ambilight erstrahlen die Seitenteile des 32PFL8605K
passend zum Bildinhalt; neuerdings können Sie in den Einstellungen
auch die Farbe Ihrer Wand angeben
Öko-Check
www.digitaltested.de
4.2010
gut
Philips
32PFL8605K
TESTERGEBNIS
befriedigend
PREIS/LEISTUNG
4.2010
PHILIPS 32PFL8605K
Nach dem Auspacken fällt als Erstes das
Fehlen einer ausführlichen Anleitung auf.
Einmal eingeschaltet nimmt Sie der Philips
32PFL8605K aber gleich an die Hand und
geleitet selbst unerfahrene Besitzer sicher
durch den gesamten Einrichtungsprozess.
Nach dem Abschluss können Sie sogar die
vorgenommenen Ton- und Bildeinstellungen
anhand eines Musikstückes sowie HD-Trailers
bewerten, die Daten sind im Gerät gespeichert.
Auch nach der Einrichtung lässt
Sie der 32PFL8605K nicht im Stich, denn die
Bedienungsanleitung ist im Gerät integriert
und in Form einer ausführlichen Hilfefunktion
jederzeit verfügbar.
Bei den Bildeinstellungen empfehlen wir den
Kinomodus, die Werte kommen einer neutralen
Darstellung am nächsten. Die Voreinstellungen
beim Farbweiß beeinflussen die
Die ovale Form ist
gewöhnungsbedürftig,
die Fernbedienung
liegt aber gut in der
Hand. Über den Button
Home“ greifen Sie auf
das Menü zu
Das Hauptbedienelement
ist doppelt
belegt, während des
Tests stiftete das oft
Verwirrung
Die Tasten haben einen
angenehmen Druckpunkt
und die Fernbedienung
ist auf ein
Minimum reduziert
Farbtemperatur, sind aber nicht optimal und
die Bilder haben je nach Auswahl einen Rotoder
Blaustich. Hier empfehlen wir die „Personalisierte
Farbweiß“-Vorgabe und mit etwas
Geschick an den Reglern (siehe Einstellungshilfen)
erstrahlen die Bilder des Philips neutral.
Auch in dunklen Bildinhalten konnten wir
keinen Blauschimmer ausmachen. Bis auf eine
leichte Verschiebung bei der Sekundärfarbe
Cyan überzeugen die Farben, hier sind die Voreinstellungen
optimal. Die Ausleuchtung fällt
für einen Edge-LED-LCD überraschend gleichmäßig
aus, Philips hat die Beleuchtungstechnik
gut im Griff. Der Kontrast kann hingegen
nicht überzeugen, der schlechte Schwarzwert
bildet in diesem Fall den Flaschenhals. Über
die Einstellung „Dynamische Hintergrundbeleuchtung“
können Sie den Wert verbessern,
gleichzeitg wird aber auch die Leuchtkraft von
Weiß nach unten reguliert. Alternativ können
Sie für einen besseren Schwarzwert in den
Abendstunden auch den Kontrast manuell herunterregeln.
Bei der Aufstellung sollten Sie
unbedingt die stark spiegelnde Frontscheibe
beachten. Mit aktiviertem Lichtsensor wird die
Leuchtkraft den Lichtverhältnissen angepasst
und im dunklen Heimkino maßen wir einen
Verbrauch von rund 60 W, bei voller Leuchtkraft
kratzt der Philips an der 100-W-Marke.
Der Blickwinkel ist sehr stabil und die Farben
bleichen selbst bei seitlicher Betrachtung nicht
aus. Wie für Philips typisch arbeitet die 100-
Hz-Zwischenbildberechnung* auf hohem Niveau
und bildet sogar schnellste Bewegungen
scharf ab. Erstmals arbeitet die Bewegungsglättung
getrennt von der Zwischenbildberechnung*,
Erstere produziert jedoch bereits in der
niedrigsten Stufe Artefakte. Der 32PFL8605K
verfügt über jeweils einen DVB-C-, DVB-S- und
Die Verwendung eines Komponentenkabels schränkt
die Wandmontage ein, denn die Stecker stehen vor
DVB-T-Tuner nebst CI-Plus-Schnittstelle. Der
Empfang der privaten HD-Sender (RTL HD und
Co.) ist somit gesichert und Kabel-Deutschland-Kunden
können ebenfalls auf einen externen
Receiver verzichten. Philips’ LED-LCD
macht nicht nur im TV-Alltag eine gute Figur,
auch die Multimedia-Unterstützung überzeugt
auf ganzer Linie; über einen USB-Stick spielten
wir sogar einen Film im MKV-Container (MPEG-
4 AVC) in Full-HD-Auflösung ab. Auch beim
Streaming über den DLNA-Standard war uns
mit dem PC-Streaming-Client TVersity eine Zuspielung
von HD-Material möglich, leider kam
es bei Filmen mit 24 Bildern pro Sekunde zu
Rucklern. Blu-rays stellt der 32PFL8605K aber
stets perfekt dar. Auf die Internetfunktionen
können Sie mit einem separat erhältlichen
WLAN-Adapter sogar kabellos zugreifen und
hier zeigt der 32PFL8605K erneut, was er
kann. Neben Nachrichtendiensten und vielen
anderen Anwendungen greifen Sie auf Youtube
Videos zu oder surfen mit dem intergrierten
Browser. Abgesehen vom Kontrastverhältnis
überzeugt die neue 8000er-Serie bei der Bildqualität
und zeigt, was ein Fernseher im Jahr
2010 alles kann.
ERGEBNIS
80 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 31
Test l Vergleichstest Edge-LED-LCDs
Max: 44,00 ˚C
Der TX-L42V20 heizt sich im Betrieb sehr auf; oben
und unten sieht man die LED-Leisten strahlen
EINSTELLUNGSHILFEN
Panasonics TX-L42V20 wartet mit großzügiger Ausstattung
und guter Bildqualität auf. Dank beigelegtem WLAN-
Adapter gehen Sie kabellos ins Netz
Öko-Check
www.digitaltested.de
4.2010
gut
Panasonic
TX-L42V20
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
Modus
True Cinema
Colour-Management
Aus
Kontrast 35–55 P-NR Aus
Helligkeit 0 Gamma
2.2 (helle Räume),
2.4 (dunkle
Räume)
Farbe 30
Intelligent Frame
Creation
Je nach Wunsch
Schärfe 4
Erweiterte
Schärfe
Mittel
Farbton Warm Eco-Modus Ein
PANASONIC TX-L42V20
Über das griffige Steuerkreuz
manövrieren Sie durch die Menüs
und greifen auf die Multimedia-
und Internetfunktionen zu
Die Tasten haben einen angenehmen
Druckpunkt und das
Zappen geht gut von der Hand
An Ausstattung mangelt es dem LED-LCD nicht:
Panasonic integriert alle digitalen Tuner und
CI Plus, sodass externe Boxen für Kabel- oder
Satellitenprogramme entfallen. Dank DiSEqC-
Unterstützung in der Version 1.0 lassen sich
vier LNBs gleichzeitig betreiben und die Unicable-Kompatibilität
erleichtert den Umstieg von
einer Kabel- zur Satelliteninstallation. Über die
USB-Eingänge lassen sich externe Festplatten
anschließen, um Inhalte mitzuschneiden (im
Stand-by-Modus 27 W) oder zu pausieren. Die
Aufnahmeprogrammierung können Sie per EPG*
oder über eine Timer-Programmierung durchführen,
während der Aufnahme ist jedoch kein
Programmwechsel möglich und sämtliche aufgezeichneten
Daten lassen sich nur am eigenen
Gerät abspielen. Unser Testgerät zeigte sich
außerdem wählerisch bei der Registrierung der
Festplatten. Über den Netzwerkanschluss können
Sie auf Multimedia-Dateien Ihres Computers
zugreifen, wobei der Verzicht auf gängige
Video- und Musikstandards kaum Spielräume
lässt. Über den USB- und SD-Eingang dürfen
Sie zusätzlich neben MPEG-2- und JPEG- auch
MP3-, AAC-, Xvid- und AVCHD-Dateien abspielen.
Die Foto- und Videodarstellung gelingt flott
und ruckelfrei. Inhalte des Panasonic-Viera-
Cast-Portals erreichen Sie über einen Internetzugang,
die Plattform überzeugt mit vielfältigen
Videoangeboten von Tagesschau bis
Youtube. Dem Fernseher liegt darüber hinaus
ein etwas klobiger WLAN-USB-Stick bei, sodass
die Internetverbindung drahtlos hergestellt
werden kann.
Die Bildqualität des LED-LCDs weiß insbesondere
dann zu beeindrucken, wenn man etwas seitlich
auf den Fernseher blickt. Im Gegensatz zu
vielen Mitbewerbern bleibt der gute Bildeindruck
vollständig erhalten. Die Farbdarstellung gelingt
in der Voreinstellung „True Cinema“ durchweg
neutral, einzig bei der zu kühlen Farbtemperatur
mussten wir im Expertenmenü nachregeln. Zu
beachten ist, dass die Hintergrundbeleuchtung
des Panasonic-TVs durch den Kontrastregler
beeinflusst wird, im Stromsparmodus regelt der
Fernseher die Leuchtkraft mittels Lichtsensor
automatisch. Bei den Kontrastmessungen kann
Panasonic kaum punkten: Durch eine bläuliche
Schwarzdarstellung sowie eine dezente Aufhellung
in dunklen Bereichen fällt der Maximalkontrast
im Vergleich zur Konkurrenz spärlich
aus. Die Kontrastfilterscheibe ist einer der großen
Pluspunkte des LED-LCDs: Sie ist nahezu
spiegelfrei und schluckt einfallendes Licht effizient,
sodass der subjektive Kontrasteindruck
An Anschlüssen fehlt es nicht, Sie können den Ton
auch über den optischen Ausgang ausgeben
Im unteren Drittel steuern Sie
sowohl die Medienwiedergabe
als auch die PVR-Funktionen.
gesteigert wird.
Leider sind die Tasten etwas
klein geraten ERGEBNIS Gut
Panasonics LED-LCD zeigt sämtliche Inhalte
in beeindruckender Klarheit – die Bildverarbeitung
schärft behutsam Konturen nach und
arbeitet feinste Details heraus. In Bewegung
nimmt die Bildschärfe hingegen ab: Panasonic
gibt zwar 200 Hz an, doch die Bildverarbeitung
ist lediglich eine Kombination aus einer 100-Hz-
Bildberechnung und ein- und ausgeschalteten
LED-Elementen (Backlight-Blinking*). Die beste
Bewegtbildschärfe erreicht der Fernseher nur,
wenn die Zwischenbildberechnung* Intelligent
Frame Creation eingesetzt wird. Neben einer Eingabeverzögerung
erzeugt diese aber Artefakte
und sollte deshalb je nach Bildsignal deaktiviert
werden. HDTV-Quellen stellt der Panasonic
mustergültig und auf Wunsch pixelgenau dar,
doch auch Videoinhalte in Standardauflösung
wissen zu überzeugen. Die Skalierung auf die
zwei Millionen Bildpunkte des Fernsehers klappt
fehlerfrei. Filme sollten Sie dagegen immer in
Vollbildern zuspielen, sonst zeigen sich flimmernde
Konturen. Auch die Rauschreduktion
dürfte effizienter eingreifen. Bei der Tonqualität
liefert der LED-LCD eine befriedigende Leistung,
der starke Fokus auf Sprachverständlichkeit
sowie die indirekte Abstrahlung nach unten
mindern die musikalische Qualität. Über den
HDMI-1.4-Anschluss lassen sich die Tondaten
zum Verstärker leiten (Audio Return Channel*).
82 %
32
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Max: 34,63 ˚C
Die im Rahmen verbauten LEDs strahlen die meiste
Wärme ab; die Gesamttemperatur ist stets vertretbar
EINSTELLUNGSHILFEN
Bildmodus isf ccc Expert 1 Experteneinstellungen
Beleuchtung Je nach Wunsch Dyn. Kontrast Aus
Kontrast 100
Aus (bei
Bedarf Mittel)
Rauschunterdrückung
Helligkeit 50 Echtes Kino Aus
H.-Schärfe 60 Schwarzwert Tief
H.-Schärfe 60 Farbskala Automatisch
Schärfe +2
Konturenverstärkung
Tief
Farbe 50 Farbtemperatur Warm
Tint 0 Gamma 2.2
Tru Motion
Benutzer Judder: 0
Blur: 5
Kontrast R/G/B 0/15/0
LED Local
Dimming
Aus Helligkeit R/G/B 0/-5/0
LGs 47LE7500 ist nicht nur flach, sondern beeindruckte
auch mit der besten Medienwiedergabe im Test. Wir konnten
selbst Full-HD-Material über DLNA streamen
Öko-Check
www.digitaltested.de
4.2010
gut
LG
47LE7500
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
LG 47LE7500
Der flache LG bietet eine Multimedia-Unterstützung,
wie man sie von kaum einem anderen
Hersteller kennt. Während des Tests haben
wir erfolgreich eine ganze Reihe von verschiedenen
Multimedia-Formaten sowohl über USB
als auch einen DLNA-zertifizierten Server via
Netzwerk zugespielt; der Zugriff ist auch über
einen separat erhältlichen WLAN-Adapter möglich.
Dabei wurde unser Staunen immer größer:
Der LG verarbeitet nahezu alle Videocodecs,
egal ob es sich um Formate wie MPEG-2 und
Xvid oder Videocontainer wie MKV handelte.
Selbst proprietäre Formate wie Apples Quicktime
oder Windows Media Video wurden klaglos
abgespielt, und das in voller HD-Auflösung
nebst Mehrkanalton. Einzig DTS-Tonspuren
konnten nicht wiedergegeben werden. Der LG
verfügt zudem über einige wenige Internetfunktionen,
darunter auch die Möglichkeit, bei
der Onlinevideothek Maxdome Filme zu leihen.
Die Fernbedienung ist durch die
Beleuchtung bestens für den
Heimkinoeinsatz geeignet. Im
oberen Feld steuern Sie weiterhin
die alltäglichen Fernsehfunktionen
Der Druckpunkt der Navigationstasten
ist nicht optimal, so
rutscht man öfter auf falsche
Knöpfe. Neben der Menüsteuerung
greifen Sie auch auf die
Internetfunktionen zu
In diesem Bereich steuern Sie
die üppigen Multimedia-Funktionen
und aktivieren Videotext
sowie Untertitel
Leider stehen die Anschlüsse bis zu einem halben
Zentimeter vor, schwierig für eine Wandmontage
Wer nicht auf das Video-on-Demand-Angebot
zurückgreifen will, kann sich unter anderem
an der Clipvielfalt des bekannten Youtube-
Service erfreuen.
Im Automatikmodus justiert der Fernseher die
Bildparameter anhand des Bildinhaltes und
dimmt bei dunklen Szenen entsprechend die
LED-Hintergrundbeleuchtung. Zusätzlich analysiert
der integrierte Lichtsensor das Umgebungslicht
im Raum und dimmt gegebenenfalls
die Leuchtkraft. Dadurch soll neben einer optimalen
Bildqualität Strom gespart werden.
Leider reagiert die Dimmung zu träge, um im
Praxisbetrieb zu überzeugen. Der Lichtsensor
ist wiederum zu empfindlich und quittiert bereits
kleinste Veränderungen mit einer sichtbaren
Leuchtkraftregulierung. Ein optimales
Bild erreicht man im Kinomodus. Dieser zeigt
durchweg ausgewogene Farben und eine nahezu
neutrale Farbtemperatur. Im Expertenmodus
gibt der LE7500 noch einige Funktionen mehr
preis, die in den anderen Modi nicht zur Verfügung
stehen. Hierzu gehört zum Beispiel eine
sehr gut arbeitende Linien- und Konturennachschärfung,
die sogar zwischen horizontalen
und vertikalen Linien unterscheidet. Die 100-
Hz-Bildberechnung vermag es hingegen nicht,
Unschärfen bei schnellen Bewegungen gekonnt
zu minimieren – der Bildeindruck erscheint immer
etwas weich und Artefakte trüben den Sehgenuss.
Auffällig gut ist die Blickwinkelstabilität:
Selbst bei etwas größerer Abweichung von
der Frontalposition bleiben die Farben neutral.
Aus dieser Position erkennt man jedoch die
ungenaue Ausleuchtung der Bildfläche, hervorgerufen
von den im Rahmen verbauten LEDs.
Diese wirkt sich negativ auf den Kontrast aus,
der ferner durch einen dürftigen Schwarzwert
nicht über das Mittelmaß hinauskommt. Abschließend
betrachtet zeigt der LE7500 einige
gute Ansätze in Richtung eines ausgewogenen
Multitalents für das Wohnzimmer. Diese werden
auf einem nahezu perfekt kalibrierbaren
Display präsentiert, das zusätzlich eine große
Blickwinkelstabilität besitzt, jedoch ungenau
ausgeleuchtet ist und nur einen mittelmäßigen
Kontrast bietet. Auf der anderen Seite gibt
es Nachholbedarf bei der Verarbeitung: Der
LG ist zwar sehr flach, jedoch stehen auf der
Rückseite die Anschlüsse teilweise einen halben
Zentimeter aus dem Gehäuse hervor, das
auf Druck sogar nachgibt. Auf der Vorderseite
macht sich die spiegelnde Frontscheibe negativ
bemerkbar, die in helleren Umgebungen
das Licht nur unzureichend absorbiert. In Sachen
Klang rangiert der LG ebenfalls am Ende
unseres Vergleichstests: Blecherne Töne und
Gehäuseresonanzen bei höheren Lautstärken
lassen den Ruf nach einer Stereoanlage immer
lauter werden. Somit ist LGs LE7500 kein Universaltalent,
sondern punktet vorrangig durch
die flexible Bildjustierung, den stabilen Blickwinkel
und vielfältige Multimedia-Optionen –
eine nach wie vor einzigartige Kombination in
dieser Preisklasse.
ERGEBNIS
73 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 33
Test l Vergleichstest Edge-LED-LCDs
AUSSTATTUNG
Testsieger
Allgemein
Hersteller Samsung Panasonic Philips Sony Sharp
Modell UE46C8790 TX-L42V20 32PFL8605K KDL-46NX705 LC-46LE820E
Preis/Straßenpreis 2 799 Euro/– 1 499 Euro/– 1 399 Euro/1 099 Euro 1 399 Euro/– 1 999 Euro/1 700 Euro
Maße B/H/T 109,2 × 72,4 × 2,7 cm 103,4 × 69,8 × 3,9 cm 77,9 × 53,2 × 4,4 cm 112,7 × 74,8 × 6,4 cm 112,7 × 78,5 × 3,9 cm
Gewicht 19,1 kg 21,5 kg 15,5 kg 27,8 kg 30 kg
Informationen www.samsung.de www.panasonic.de www.philips.de www.sony.de www.sharp.de
Anschlüsse
Eingänge
Ausgänge
HDMI
Scart
PC
S-Video
HDMI
Sonstige Ethernet, WLAN (extern), USB, CI-Plus-Slot Ethernet, WLAN (extern), USB, CI-Plus-Slot Ethernet, WLAN (extern),SD-Slot,
USB, CI-Plus-Slot
Scart
PC
S-Video
HDMI
Scart
PC
S-Video
HDMI
Scart
PC
S-Video
Ethernet, WLAN, USB, CI-Plus-Slot
HDMI
Komponente
Komponente
Komponente
Komponente
Komponente
Scart
PC
S-Video
Ethernet, USB, CI-Plus-Slot
Merkmale
DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / / / / / / / / / /
Bild-in-Bild-Darstellung
EPG Einzel-/Multikanal / / / / /
„HD ready“/1 080p / / / / /
TV-Typ LED-LCD LED-LCD LED-LCD LED-LCD LED-LCD
Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel
Entspiegelte Frontscheibe kontrastoptimiert, spiegelnd kontrastoptimiert, leicht spiegelnd leicht kontrastoptimiert, stark spiegelnd kontrastoptimiert, spiegelnd kontrastoptimiert, stark spiegelnd
Seitenverhältnis (HDMI) frei wählbar frei wählbar frei wählbar frei wählbar frei wählbar
Sonstiges 3-D, DLNA, HDMI 1.4 (ARC), PVR-ready DLNA, HDMI 1.4 (ARC), PVR-ready DLNA, HDMI 1.4 (ARC) DLNA, HDMI 1.4 (ARC) DLNA, HDMI 1.4 (ARC), Time-Shift
Betrieb
Bildformate 480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p 480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p 480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p 480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p 480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p
100/120 Hertz
Leuchtkraft 150 – 342 cd/m 2 95 – 351 cd/m 2 98 – 418 cd/m 2 65 – 350 cd/m 2 5 – 450 cd/m 2
Schwarzwert 0,09 – 0,03 cd/m 2 0,4 – 0,08 cd/m 2 0,21 – 0,15 cd/m 2 0,09 – 0,03 cd/m 2 0,12 – 0,04 cd/m 2
Gleichmäßigkeit der
sehr gut sehr gut, aber fleckig sehr gut gut, aber fleckig gut, aber fleckig
Ausleuchtung
120 Grad: ausreichend
120 Grad: gut
120 Grad: gut
120 Grad: ausreichend
120 Grad: ausreichend
Kontrastverlust Blickwinkel
150 Grad: ausreichend
150 Grad: gut
150 Grad: gut
150 Grad: ausreichend
150 Grad: ausreichend
Energiekosten/Jahr 28,71 Euro/Jahr 24,80 Euro/Jahr 23,79 Euro/Jahr 23,40 Euro/Jahr 25,63 Euro/Jahr
Handhabung und Verarbeitung
Fernbedienung gut gut gut gut gut
Bedienungsanleitung gut gut gut gut sehr gut
Vorteile/Nachteile
Vorteile · 3-D
· Ausleuchtung und Kontrast
· Personal Video Recorder (PVR)
· Kontrastfilterscheibe
· HDMI 1.4 mit Audio Return Channel*
· Personal Video Recorder (PVR)
· Ambilight
· Schärfe bei Bewegtbild
· Blickwinkel
· Zwischenbildberechnung*
· HDMI 1.4 mit Audio Return Channel*
· Design
· Medienwiedergabe
· HDMI 1.4 mit Audio Return Channel*
· Time-Shift
Nachteile · Blickwinkel · Kontrast nicht optimal
· mäßige Ausleuchtungsgenauigkeit
· Zwischenbildberechnung*
· Kontrast nicht optimal
· Schwarzwert
· Blickwinkel · Blickwinkel
· vierte Primärfarbe mehr schlecht
als recht
BEWERTUNG
Installation sehr gut 8,5/10 gut 7,5/10 gut 8/10 gut 8/10 sehr gut 8,5/10
Benutzerfreundlichkeit gut 10/14 ausgezeichnet 13/14 gut 10,5/14 gut 10,5/14 befriedigend 9,5/14
Stand-by:
0,1 W
Stand-by:
0,1 W
Stand-by:
0,0 W
Stand-by:
0,1 W
Stand-by:
0,1 W
Stromverbrauch
Betrieb:
65–175 W 3+/3 Betrieb:
55–120 W 3+/3 Betrieb:
62–107 W 3+/3 Betrieb:
45–121 W 3+/3 Betrieb: 60–130 W 3+/3
Ausstattung ausgezeichnet 31/33,5 gut 27,5/33,5 gut 28/33,5 gut 27,5/33,5 gut 25/33,5
Wiedergabequalität
Kontrastumfang 700 : 1–4 500 : 1 7,5/10 600 : 1–1 400 : 1 6/10 800 : 1–1 100 : 1 6/10 700 : 1–3 500 : 1 7/10 700 : 1–3 500 : 1 6,5/10
Farbdeckung
In diesem Diagramm müssen
alle Farben auf den vorgegebenen
Punkten liegen. Befinden sie sich
innerhalb des Farbdreiecks, sind
die Farben ungesättigt, liegen
sie außerhalb, sind die Farben
übersättigt.
Farbtemperatur
Neutrale Farbdarstellung
ohne Übersättigung
Neutrale Farbdarstellung, auch
bei seitlicher Sitzposition
Nahezu neutrale Farbdarstellung
auch bei seitlicher Sitzposition
Neutrale Farbtemperatur
bei frontaler Sitzposition
Gelbtöne mit starker
Übersättigung
Die mittlere Linie symbolisiert die
Vorgabe von 6 500 Kelvin. Befinden
sich Farben über dieser Norm,
färbt sich das Bild in der entsprechenden
Farbe. Links befinden sich
die Schwarzbereiche, rechts die
Weißbereiche – dazwischen alle
Graustufen.
Neutrale Farbtemperatur bei
frontaler Betrachtung 10/10
Bei dunklen Bildinhalten
sichtbarer Blauschimmer 9/10
Neutrale Farbtemperatur
in allen Bildbereichen 9/10
Blauschimmer in
dunklen Bildbereichen 9/10
Neutrale Farbtemperatur
bei frontaler Betrachtung 9/10
Bildschärfe sehr gut 8,5/10 ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10 gut 8/10
Bild-/Tonverarbeitung gut 4/5 gut 3,5/5 gut 3,5/5 gut 3,5/5 gut 4/5
Sehtest gut 7,5/10 gut 8/10 gut 8/10 gut 7/10 befriedigend 6,5/10
Bildqualität gut 37,5/45 gut 35,5/45 gut 35,5/45 gut 35,5/45 gut 34/45
Gesamt 87 von 102,5 Punkten 83,5 von 102,5 Punkten 82 von 102,5 Punkten 81,5 von 102,5 Punkten 77 von 102,5 Punkten
Preis/Leistung gut gut befriedigend gut gut
ERGEBNIS Sehr gut Gut Gut Gut Gut
85 % 82 % 80 % 80 % 75 %
34 DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
HDMI
LG
47LE7500
Sieger Preis/Leistung
Toshiba
46VL733G
1 899 Euro/1 499 Euro 1 599 Euro/1 079 Euro
112,8 × 75,8 × 3,4 cm 114 × 75,6 × 4,9 cm
Scart
PC
26,2 kg 22,5 kg
www.lg.de
S-Video
Ethernet, WLAN (optional), USB,
Digital Audio Out, CI-Plus-Slot
HDMI
Komponente
Komponente
Scart
www.toshiba.de
PC
S-Video
Ethernet, WLAN, USB,
CI-Plus-Slot, Subwoofer-Ausgang
/ / / /
LED-LCD
/ /
/ /
LED-LCD
1 920 × 1 080 Pixel 1 920 × 1 080 Pixel
stark spiegelnd
frei wählbar
DLNA
480i/p, 576i/p, 720p, 1 080i/p
kontrastoptimiert, spiegelnd
frei wählbar
DLNA, HDMI 1.4 (ARC)
480i/p, 576i/p, 720p, 1 080i/p
112 – 373 cd/m 2 41 – 371 cd/m 2
0,16 – 0,02 cd/m 2 0,17 – 0,01 cd/m 2
gut, aber fleckig
sehr gut, aber fleckig
120 Grad: gut
120 Grad: befriedigend
150 Grad: gut
150 Grad: ausreichend
38,51 Euro/Jahr 26,47 Euro/Jahr
gut
gut
· Multimedia-Wiedergabe
· DLNA-Streaming
· große Blickwinkelunabhängigkeit
· schlechte Zwischenbildberechnung*
· mäßige Ausleuchtungsgenauigkeit
· Schwarzwert
Stand-by:
Betrieb:
befriedigend
sehr gut
· Lichtsensor konfigurierbar
· HDMI 1.4 mit Audio Return Channel*
- günstig
· Ausleuchtung
· Multimedia-Fähigkeiten
· CI Plus im Test fehlerhaft
gut 7/10 gut 7,5/10
gut 11/14 befriedigend 9,5/14
0,1 W
Stand-by:
0,1 W
55–120 W 3+/3 Betrieb:
58–130 W 3+/3
befriedigend 22/33,5 befriedigend 21/33,5
600 : 1–1 400 : 1 6/10 700 : 1–3 500 : 1 6,5/10
Fazit
An der Spitze liefern sich der Samsung
UE46C8790 und der Panasonic TX-L42V20 ein
knappes Rennen und der Samsung heimst am
Ende den Testsieg dank der guten Ausleuchtung
und dem knackigen Kontrast ein. Dies
erreicht er durch ein intelligentes Verfahren,
das einzelne LED-Gruppen in Echtzeit in der
Helligkeit beeinflusst. Im Test konnten wir
anders als bei den Mitbewerbern keine fleckige
Ausleuchtung erkennen und auch dunkle
Bildinhalte wirken weder aufgehellt noch
blaustichig. Samsung hebt somit die Edge-
LED-Technik auf die nächste Stufe. Beim
Blickwinkel konnte hingegen der Panasonic
punkten, auch der Philips 32PFL8605K und
der LG 47LE7500 überzeugten hier, Letzterer
konnte auch in puncto Multimedia-Wiedergabe
und Streaming Erfolge verzeichnen.
Bei den anderen Modellen reichen bereits
kleinste Abweichungen von der frontalen
Sitzposition aus: Farben wirken flau und
der Kontrast bricht ein. Bei der Bildschärfe
trennt sich erneut die Spreu vom Weizen und
Panasonic punktet abermals, zumindest bei
statischen Bildinhalten: Der LED-LCD hebt
selbst feinste Details hervor. Bei schnellen
Bewegungen stach aber die Zwischenbildberechnung*
des Samsung die des
Panasonic aus. Auch Sonys KDL-46NX705
muss an dieser Stelle erwähnt werden, denn
die 100-Hz-Bildverarbeitung hat uns sichtlich
beeindruckt und lässt selbst manche
Modelle mit 200 Hz alt aussehen.
Flache Fernseher klingen in der Regel auch
flach, hier überraschte uns Samsung erneut
und die Klangqualität reicht trotz der geringen
Bautiefe durchaus für einen Fernsehabend
aus.
Für Fernsehjunkies machen Panasonic,
Samsung, Philips und Sony die beste Figur,
denn sie verfügen über jeweils einen digitalen
Tuner für den Empfang über Antenne,
Kabel und Satellit. Die CI-Plus-Schnittstelle
macht sie überdies mit allen Standards
kompatibel, diese ist auch in allen anderen
getesteten Geräten integriert. Die Modelle
von Samsung und Panasonic bieten sich
zudem als Personal Video Recorder (PVR) an
und nehmen Inhalte auf externe Festplatten
auf. Der Sharp verfügt über einen internen
Speicher und offeriert zumindest noch zeitversetztes
Fernsehen (Time-Shift).
Über eine Kontrastfilterscheibe sollen
Fernsehbilder auch tagsüber noch brillant
wirken. Wie sich im Test herausstellte, gehen
aber nicht alle Konzepte auf. So nutzt
Samsung eine wenig stabile Kunststoffoberfläche,
die einfallendes Licht jedoch effizienter
schluckt als die des Panasonic.
Dieser wies aber wiederum die geringste
Spiegelung im Test auf. Leider spiegeln
die Scheiben teils extrem, was Sie in der
Aufstellung einschränkt. Sharps LED-LCD
spiegelte einfallendes Licht so stark, dass
der Bildkontrast spürbar einbrach. Auch
die Frontscheibe des Philips spiegelt
stark, dafür punktet das Modell mit einer
hochwertigen Verarbeitung.
Eins haben alle Kandidaten noch gemeinsam:
Im Betrieb verbrauchen Sie im Schnitt
nicht mehr als 100 W. Bei Toshiba und Sharp
können Sie zudem den Lichtsensor exakt
abstimmen. Am Ende heimste der Toshiba
46VL733G den Preis-Leistungs-Sieg ein,
denn der 46-Zoll-LED-LCD wechselt für knapp
über 1 000 Euro den Besitzer und bietet für
den Preis eine gute Bildqualität. Im Vergleich
zum Testsieger und dessen Bildern sieht der
Toshiba aber kein Land und auch in Sachen
Ausstattung zieht er klar den Kürzeren, denn
der Samsung unterstützt außerdem als einziges
Gerät im Testfeld die 3-D-Darstellung.
Die dafür nötigen Brillen müssen Sie aber
separat erwerben (90 bis 120 Euro).
Christian Hill, Dennis Schirrmacher,
Christian Trozinski
Im Kinomodus weitestgehend neutrale Primärund
Sekundärfarben
Leichte Übersättigung der Blau-,
Grün- und Gelbtöne
Edge-LED-Beleuchtung in Flachbildfernsehern
Herkömmliche LCD-Fernseher nutzen
Leuchtstoffröhren (CCFL) zur Lichterzeugung,
die hinter dem LCD-Panel und
Farbfilter über die gesamte Bildfläche angeordnet
sind. Die Bautiefe ist dementsprechend
hoch und technisch bedingt
kann die Hintergrundbeleuchtung nicht
vollkommen heruntergedimmt werden. So
wirkt Schwarz oft milchig und der Kontrast
ist nicht optimal. Darüber hinaus verbraucht
die Beleuchtungsart mehr Strom.
Neutrale Farbtemperatur
über alle Helligkeitsbereiche 10/10
Sichtbarer Blauschimmer
im Schwarz 9/10
gut 8/10 gut 8/10
befriedigend 3/5 gut 4/5
gut 7,5/10 gut 7/10
gut 34,5/45 gut 34,5/45
74,5 von 102,5 Punkten 72,5 von 102,5 Punkten
gut
sehr gut
Gut
73 % 71 %
Gut
Moderne LED-LCDs nutzen Leuchtdioden
zur Lichterzeugung. Bei den von uns getesteten
Modellen handelt es sich um
Edge-LED-LCDs – die Leuchtdioden sind
nur im Randbereich des Displays installiert
und strahlen seitlich über Diffusorplatten
zur Bildmitte. Dies hat meist eine fleckige
Ausleuchtung zur Folge, Leistungsaufnahme
und Bautiefe werden dagegen auf ein
Minimum reduziert.
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 35
Test l Plasma Panasonic TX-P42V20E
Max: 43,91 ˚C
Der Schirm erhitzt sich gleichmäßig auf eine Temperatur
von rund 44 Grad Celsius
EINSTELLUNGSHILFEN
Modus THX Schärfe 5
Kontrast
Je nach Wunsch
Colour-
Management
Aus
Helligkeit 0 Eco-Modus Ein
Farbe 30 P-Nr Aus
Plasma-typisch beeindruckt der V20E mit einem
exzellenten Schwarzwert und knackigen Kontrasten
Öko-Check
www.digitaltested.de
4.2010
gut
Panasonic
TX-P42V20E
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
PANASONIC TX-P42V20E
Echtes Schwarz
Kinofilme wirken auf dem V20E besonders authentisch, aber auch beim
Fernsehen lässt der Plasma keine Wünsche offen – dank der PVR-Funktion
können Sie sogar Sendungen aufzeichnen.
Zu den Tugenden von Plasmafernsehern
gehören eine hervorragende Bewegtbildschärfe,
ein von allen Positionen stabiler
Blickwinkel und ein satter Kontrast dank des tiefen
Schwarz. Panasonics TX-P42V20E erfüllt alle
Kriterien und beseitigt zudem das Bildflimmern,
das aufgrund der impulsartigen Bilderzeugung
vor allem bei gleichfarbigen Flächen, wie etwa
einem blauen Himmel, noch bei den Vorjahresmodellen
auftauchte.
Kaum aufgestellt, müssen Sie in den Bildeinstellungen
lediglich den THX-Modus aktivieren, womit
die Kalibrierung auch schon abgeschlossen
ist. Bilder erscheinen dann unverfälscht auf dem
Schirm, genau so, wie sie produziert wurden.
Obwohl die Farbtemperatur schwankt, generiert
der V20E über alle Helligkeitsbereiche hinweg
eine durchweg neutrale Farbtemperatur ohne
Farbstich, die wie für Plasmas typisch aus allen
Blickwinkeln natürlich erscheint. Der Farbraum
ist optimal voreingestellt, lediglich Grün- und
Cyantöne strahlen etwas zu dominant. Die Ausleuchtung
ist nahezu perfekt und ein exzellenter
Schwarzwert generiert knackige Kontraste. Bei
Tageslicht macht sich aber die technisch bedingt
reduzierte Leuchtkraft negativ bemerkbar
und bei direkt einfallendem Sonnenlicht ist der
Kontrasteindruck nur noch befriedigend; daran
kann auch die Kontrastfilterscheibe nur wenig
ändern. Über den Audio Return Channel* (ARC)
der HDMI-1.4-Schnittstelle können Sie den Klang
des Fernsehers über ein HDMI-Kabel an einen
AV-Receiver schicken, eine separate optische
4.2010
Leitung entfällt. Der Stromverbrauch pendelt
sich im Alltagsbetrieb bei rund 200 Watt (W) ein,
der Lichtsensor regelt die Leuchtkraft des Bildschirms,
die Energieeinsparung fällt mit rund
zehn Prozent allerdings sehr gering aus. Die
rückseitig verbauten Lüfter sind im Betrieb nicht
hörbar, empfindliche Ohren könnte das Zirpen
des Netzteils stören, das bei hellen Bildinhalten
vermehrt auftritt.
Dank je eines DVB-T-, DVB-C- und DVB-S-Tuners
stehen Ihnen alle Empfangswege offen. Die integrierte
CI-Plus-Schnittstelle entschlüsselt die
privaten HD-Sender (Pro Sieben HD und Co.) und
auch Kabel-Deutschland-Kunden können dank
der Schnittstelle auf einen externen Receiver verzichten.
Über den USB-Anschluss können Sie TV-
Sendungen aufzeichnen und Inhalte zeitversetzt
(Time-Shift) anschauen. Bei CI-Plus-Inhalten
funktioniert aufgrund der Restriktionen der Sendeanstalten
nur Letzteres. Im Test wurde leider
lediglich eine von drei Festplatten erkannt und
Aufnahmen können aufgrund einer Verschlüsselung
nur am gleichen Gerät wiedergegeben
werden. Während einer Aufnahme erhöht sich der
Verbrauch im Stand-by-Modus auf 24 W.
Panasonics TX-P42V20E beeindruckt mit knackigen
Bildern und macht vor allem im abgedunkelten
Heimkino eine richtig gute Figur. Die Ausstattung
lässt im Fernsehalltag keine Wünsche
offen und darüber hinaus können Sie mit dem
mitgelieferten WLAN-Adapter sogar kabellos auf
die Internetangebote zugreifen.
Dennis Schirrmacher
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Modell
Preis/Straßenpreis
Maße B/H/T
Gewicht
Informationen
Anschlüsse
Eingänge
Ausgänge
Sonstige
HDMI
Komponente
Panasonic
TX-P42V20E
1 599 Euro/1 449 Euro
103,5 × 65,6 × 8,5 cm
24 kg
www.panasonic.de
Scart
PC
S-Video
Ethernet, WLAN (extern, beiliegend),
USB, SD-Slot, CI-Plus-Slot
Merkmale
DVB-T-/-C/-S-Tuner / /
Bild-in-Bild-Darstellung
EPG Einzel-/Multikanal /
„HD ready“/1 080p /
TV-Typ
Plasma
Auflösung
1 920 × 1080 Pixel
Entspiegelte Frontscheibe
kontrastoptimiert, nicht spiegelnd
Seitenverhältnis (HDMI)
frei wählbar
Sonstiges
DLNA, HDMI 1.4 (ARC)
Betrieb
Bildformate
480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p
100/120 Hertz
Leuchtkraft 40 – 286 cd/m 2
Schwarzwert 0,08 – 0,02 cd/m 2
Gleichmäßigkeit der
ausgezeichnet
Ausleuchtung
120 Grad: sehr gut
Kontrastverlust Blickwinkel
150 Grad: sehr gut
Energiekosten/Jahr
54,91 Euro/Jahr
Handhabung und Verarbeitung
Fernbedienung
gut
Bedienungsanleitung
gut
Vorteile/Nachteile
Vorteile
· Kontrast
· Bewegtbildschärfe
· PVR-Funktionen
Nachteile
· Stromaufnahme
· Multimedia-Unterstützung
eingeschränkt
BEWERTUNG
Installation befriedigend 6,5/10
Benutzerfreundlichkeit gut 10/14
Stand-by:
0,2 W
Stromverbrauch
Betrieb: 175–390 W 1/3
Ausstattung gut 27,5/33,5
Wiedergabequalität
Farbdeckung/Farbtemparatur ausgezeichnet 9/10
Kontrastumfang 500 : 1–8000 : 1 9/10
Bildschärfe ausgezeichnet 9/10
Bild-/Tonverarbeitung gut 3,5/5
Sehtest sehr gut 8,5/10
Bildqualität sehr gut 39/45
Gesamt
83 von 102,5 Punkten
Preis/Leistung
gut
ERGEBNIS
81 %
Gut
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic
36
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
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HDMI-Kabel 5 m
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HEIMKINO · VIDEO · AUDIO · FILM
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Straße, Hausnummer
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Ort
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Daten für die Zahlung per Kreditkarte:
Daten für die Zahlung per Bankeinzug:
Bitte wählen:
HDMI-Kabel 5m
(ohne Zuzahlung)
oder
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(zzgl. 14,90 ¤ Zuzahlung)
Bitte einsenden an:
Auerbach Verlag
und Infodienste GmbH
Lauchstädter Straße 20
04229 Leipzig
Name des Karteninhabers
Kartennummer
Kontoinhaber
oder per Fax an:
0341 14955-11
Kartenprüfnummer
Kontonummer
Gültigkeit der Karte
Bankleitzahl
Geldinstitut
Visa Mastercard American Express
Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von 2 Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig per Post oder Fax widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag der Absendung (Poststempel genügt).
oder schnell im Internet:
www.auerbach-verlag.de/abo
Datum, Unterschrift
Einfach ausschneiden, ausfüllen und per Fax an 0341 14955-11 oder mit der Post senden.
Test l Panasonic DMR-EX93C DVD Recorder
Der Panasonic-Rekorder verfügt über je einen analogen, digitalen und DVB-T-Tuner und brennt die Aufnahmen
von seiner integrierten Festplatte auf alle gängigen DVD-Speichermedien
Öko-Check
www.digitaltested.de
4.2010
gut
Panasonic
DMR-EX93C
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
PANASONIC DMR-EX93C
SD-Festplattenrekorder fürs Kabel
Wenn es um das Thema PVR im Kabelnetz geht, sind die Aussichten momentan recht trübe. Der sprichwörtliche
Silberstreif am Horizont erscheint nun jedoch in Form des Panasonic DMR-EX93C, eines Rekorders mit
Festplatte, der dank CI-Plus-Schnittstelle optimal für den digitalen Kabelanschluss vorbereitet ist.
Das deutsche Kabelnetz liegt in den
Händen vieler Anbieter, unter denen
Kabel Deutschland (KDG) zweifelsohne
der größte ist. Nur die öffentlich-rechtlichen
Programme von ARD und ZDF sind bundesweit
unverschlüsselt in den Kabelnetzen zu empfangen.
Für alle anderen frei empfangbaren
privaten Programme – auch über Satellit –
gilt: ohne Smartcard kein Empfang, denn die
Übertragung erfolgt verschlüsselt. Ein echter
Festplattenreceiver fehlt leider im Angebot von
Kabel Deutschland. Im Mai 2010 führte KDG ein
zertifiziertes CI-Plus-Modul ein, das (zunächst)
in modernen Fernsehern mit DVB-C-Empfangseinheit
und passendem CI-Plus-Schacht den
Betrieb mit der Kabel-Deutschland-Smartcard
ermöglicht, die zur Anzeige der verschlüsselten
Die Programmwahltasten sind
im oberen Bereich zu finden.
Die Taste „Input Select“ schaltet
zwischen Fernsehempfang,
DVD-Player und externem
Speichern um
Um das Steuerkreuz sind die
Buttons für die Einstellungen
angeordnet. Die grüne Taste
„Guide“ ruft den elektronischen
Programmführer auf
Alle Knöpfe rund um den Videoschnitt
Ihrer Aufnahmen sind
im unteren Bereich gruppiert.
Auch die Taste für die Sofortaufnahme
befindet sich hier
privaten TV-Kanäle notwendig ist. Doch nicht
nur diese TV-Geräte lassen sich mit einem CI-
Plus-Modul zum Fernsehempfang bewegen, mit
dem Panasonic DMR-EX93C ist das erste Standalone-Gerät
im Testlabor eingetroffen.
Neuland beschritten
Der Panasonic verfügt über einen integrierten
Dual-Tuner (DVB-C/-T), eine eingebaute 250 Gigabyte
(GB) fassende Festplatte sowie ein DVD-
Laufwerk, das die Aufzeichnung der Sendungen
auf DVD erlaubt. Ein SD-Karten- sowie ein USB-
2.0-Anschluss vervollständigen das Angebot
an Speichermedien. Allein diese Vielfalt lässt
den Panasonic extrem interessant erscheinen.
Das Gerät ist ferner für Pay-TV bzw. den Einsatz
mit dem digitalen Kabelanschluss vorbereitet.
Auf der Rückseite befindet sich eine CI-Plus-
Schnittstelle, in die das CI-Plus-Modul von
Kabel Deutschland eingesteckt werden kann. Im
Test funktionierte alles einwandfrei. Zu beachten
ist jedoch, dass das Modul bei der ersten
Inbetriebnahme eingeschoben werden muss,
während der Rekorder bereits eingeschaltet und
ein Kanal gewählt ist. Der Steckplatz nimmt
auch übliche CI-Module auf, etwa Alphacrypt.
Im Moment sehen Sky-Abonnenten sprichwörtlich
schwarz, denn der Pay-TV-Anbieter schaltet
seine Kanäle bei der Nutzung des CI-Plus-Moduls
nicht frei. Die Pakete können daher nicht
auf die Smartcard gebucht werden. Mit einem
passenden CI-Modul (etwa Alphacrypt) sehen
Sie auch das Bezahlfernsehen von Sky auf dem
Panasonic DMR-EX93C. Erst im Laufe des Jahres
wird von Sky ein eigenes CI-Plus-Modul erwartet.
Das Gerät ist in Hi-Fi-Maßen ausgeführt, die
Verarbeitung sehr hochwertig. Ein Frontdisplay
Max: 34,02 ˚C
Der Panasonic besitzt keine Lüftungsöffnungen. Die
Wärme der Technik wird über einen Lüfter abgeführt
zeigt Sendernummer und im Falle der DVD-Wiedergabe
die Informationen zu Kapitel und Laufzeit
an. Unter der Frontklappe befinden sich die
wichtigsten Steuertasten, der USB-Steckplatz
und SD-Card-Leser.
Auf dem Messtisch macht der Panasonic eine
gute Figur: Die Tuner-Empfindlichkeit liegt bei
–68,2 Dezibel Milliwatt. Die Bildqualität am Video-Screen-Analyzer
zeigte ein durchwachsenes
Bild: Weißbeleg, Helligkeits- und Farbrauschen
waren ungenügend. Die Überprüfung der HDMI-
Konformität am Astro-Messempfänger bescheinigte
hingegen einwandfreie Ergebnisse.
Die Installation
Unser fabrikneuer HDD-Rekorder präsentierte
sich nach dem Einschalten als Engländer: Die
Menüsprache musste noch auf Deutsch umgestellt
werden. Der erste Kanalsuchlauf – wir
wählten den Schnellsuchlauf – war nach etwa
zehn Minuten abgeschlossen. Alle TV-Sender
und Radiostationen (inklusive der von unserer
Kabelkopfstation zusätzlich zu den KDG-Sendern
eingespeisten) wurden fehlerfrei und voll-
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic
38
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
AUSSTATTUNG
Einzel- und Mehrkanalansicht sind vorhanden. Die
Informationen werden sehr schnell geladen
ständig gefunden. Die Programmliste zeigt sich
vorsortiert und ist mit den wichtigsten deutschsprachigen
Kanälen versehen. Die HD-Ausgaben
von Das Erste und ZDF finden sich erst auf den
Programmplätzen 34 und 35. Die Bildausgabe
über den HDMI-Ausgang stellten wir sogleich auf
720p ein, daneben ist alternativ 1 080p möglich.
Ein sehr guter Hochskalierer ist im Chroma-Prozessor
integriert. Er rechnet nicht nur alle Bildinhalte
der digitalen TV-Kanäle auf, sondern sorgt
auch bei DVD-Wiedergabe, Videodateien und
Bildern für die beste Bildqualität. Am Fernseher
war leider nur ein direkter Anschluss möglich.
Mit einem zwischengeschalteten High-End-AV-
Receiver von Onkyo konnten wir dem DMR-
EX93C kein Bild entlocken.
Mit dem Panasonic sollten Sie bestens für das
digitale HDTV-Zeitalter gerüstet sein. Doch
rechnet das Gerät intern die HD-Inhalte auf
SD-Niveau herab und skaliert sie mithilfe des
Chroma-Prozessors wieder hoch. Entsprechend
enttäuschend ist die Bildqualität bei HDTV-
Kanälen. Im Vergleich zu anderen DVB-C-Receivern,
wie etwa der Dreambox DM 8000HD oder
dem Kathrein UFC-960C, zieht der DMR-EX93C
den Kürzeren. Das HD-Bild ist leicht verrauscht,
teilweise sind Doppelkonturen zu erkennen,
das gesamte Bild wirkt matschig und unscharf.
Ebenso ist das Bildschirmmenü bei Weitem
nicht so knackig wie das des von uns bereits
getesteten DVB-S2-Rekorders DMR-BS750. War
eine Video-DVD eingelegt oder eine SD-Karte mit
Fotos eingesteckt, erschienen die Inhalte scharf
und konturenfrei auf dem Schirm.
Bedienung
Angefangen von der Fernbedienung über das
übersichtliche Menü bis hin zu den schnellen
Reaktionszeiten macht fernsehen mit dem
Panasonic DMR-EX93C Spaß. Der Signalgeber
ist hervorragend gestaltet, das Menü schlicht
designt. Alle wichtigen Funktionen sind enthalten
und, da diese weniger oft genutzt werden,
hinter einem separaten Menüpunkt verborgen.
Der elektronische Programmführer (EPG)* wird
im Hintergrund automatisch aktualisiert. Die Programmdaten
stehen sofort bereit und werden
nicht umständlich beim Senderaufruf geladen.
Das Bildschirmmenü (OSD) des Panasonic ist gut
strukturiert, die Bedienung gelingt problemlos
Die Umschaltzeiten liegen bei HD-Kanälen bzw.
verschlüsselten Sendern mit CI-Plus-Modul bei
etwa zwei Sekunden (s), bei SD-Sendern bei
weniger als 1,5 s.
Digitaler Rekorder
Die eingebaute Festplatte mit einer Größe von
250 GB reicht für bis zu 110 Stunden Aufnahmen.
Eine Serienfunktion ist enthalten. Anhand mehrerer
Qualitätsstufen lässt sich das Bildniveau
beeinflussen. Die Sendungen werden in der Medienbibliothek
des Panasonic abgelegt und stehen
nach einem Druck auf die Taste „Direct Navigator“
zur Wiedergabe bereit. Die Aufnahmen lassen
sich direkt über den EPG*, per Showview oder Direkteingabe
programmieren. Fernsehsendungen
können auf Festplatte aufgenommen und auf DVD
gesichert werden, sodass eine Wiedergabe auch
von üblichen DVD- und Blu-ray-Playern möglich
ist. Selbstverständlich gibt der DMR-EX93C ebenfalls
Video-DVDs wieder und skaliert sie auf bis zu
1 080p. Die Qualität kann überzeugen und steht
gängigen DVD-Playern in nichts nach.
Die Aufnahmen werden auf der Festplatte gespeichert
und können mithilfe der eingebauten
Videoschnittfunktionen individuell bearbeitet
werden. Das Schneiden, Kürzen und Zusammenfügen
der Aufnahmen sowie das Setzen von
Kapitelmarken ist möglich, ebenso das Umbenennen
der Aufnahmen für das längere Speichern
auf der Festplatte und Brennen auf DVD.
Grundsätzlich gut
Panasonic macht es Kabel-Kunden leicht: ein
Festplattenrekorder für das Netz von Kabel
Deutschland, der ohne Hacks und Tricks eingesetzt
werden kann. Einfach das CI-Plus-Modul
ordern und digitales Fernsehen genießen. Die
Bedienung ist hervorragend, die Funktionsvielfalt
überzeugend. Der Videoschnitt und das
Brennen auf DVD sind sehr gut gelöst. Enttäuschend
ist die Ausgabequalität der HD-Sender.
Das interne Umskalieren von HD auf SD sorgt
nicht für das beste Bild. Ansonsten ist der Panasonic
DMR-EX93C ein sehr gutes multifunktionales
Gerät für den digitalen Kabelempfang mit
„Kabel Digital Home“.
Thomas Köhre
Aufgeräumt präsentiert sich die breit gezogene Rückseite. Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend, der
Lüfter kaum wahrnehmbar. Der CI-Plus-Schacht ist hier ebenfalls versteckt
Allgemein
Hersteller
Modell
Preis/Straßenpreis
Maße B/H/T
Gewicht
Informationen
Anschlüsse
HDMI
Scart
Cinch
Panasonic
DMR-EX93C
499 Euro/430 Euro
43 × 5,9 × 28,6 cm
3,5 kg
www.panasonic.de
S-Video
Optisch
In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out
digitales Video / / / / /
RGB / / / / /
YUV / / / / /
FBAS / / / / /
S-Video / / / / /
digitales Audio / / / / /
analoges Audio / / / / /
USB/Ethernet/
/ / /
Firewire/SATA
Video-Signalarten
576p, 720p, 1080i, 1080p
Anzahl Tuner 1
Antennenausgänge 1
Wiedergabe
DVD Video/Audio/SACD / /
Blu-ray
CD Video/Audio /
DivX
Bilder CD/MP3 /
Aufnahme
Blu-ray Disc
DVD-R/-RW /
DVD+R/+RW /
Merkmale
Display LED/LCD /
Festplattenkapazität
250 GB
16 : 9-Umschaltung
EPG*
Showview-
Programmsystem
Aufnahme
5
Qualitätsstufen
Aufnahmetimer/
/
Time-Shift
Besonderheiten
zwei Aufnahmen parallel, Viera Link,
SD-Kartenleser, Lüfter
BEWERTUNG
Praxis
Installation gut 25/30
Bedienung gut 49,5/59
Stand-by:
0,4 W
Stromverbrauch
Betrieb:
21 W 2/2
Ausstattung befriedigend 33/48
Wiedergabequalität
Messdiagramme
Anhand der Kurven können Sie
erkennen, wie gut der Receiver
das Bildmaterial an den jeweiligen
Ausgängen auflöst. Optimal
ist dabei eine Gerade durch den
Nullpunkt.
RGB
YUV
FBAS
Weißbeleg
Helligkeitsrauschen
Farbrauschen
2 db/nom
0 db/nom
–2 db/nom
–4 db/nom
1 MHz
2 MHz 3 MHz 4 MHz 5 MHz
Anhand der Messkurve ist ein Absacken
ab ca. drei Megahertz festzustellen
724,7 mV
61,2 dB
53,6 dB
Sauberkeit hell/dunkel 98,2 %
Graustufenlinearität 98 %
Farbabweichung
0,3 deg
Bildqualität gut 38/50
Tonqualität ausgezeichnet 4,5/5
Gesamt
150 von 192 Punkten
Preis/Leistung
gut
ERGEBNIS
78 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 39
Test l Vergleichstest Mittelklasse-Blu-ray-Player
Sony BDP-S570 41
Samsung BD-C6500 42
SAMSUNGS UND SONYS BLU-RAY-PLAYER IM TEST
Erwachsene Mittelklasse
Bereits ab rund 200 Euro ist die neue Mittelklasse der Blu-ray-Player zu haben. Eine Fülle an Features erwartet
den Anwender. Konkurrenz kommt dabei aus den eigenen Reihen, denn schon die Einstiegsgeräte haben
einiges zu bieten. Können sich die teureren Player noch absetzen?
Erinnern wir uns rund zwei Jahre zurück.
Die ersten Blu-ray-Player wurden bereits
durch einen oder mehrere Nachfolger abgelöst,
konnten aber noch nicht wirklich überzeugen.
Bis auf die Blu-ray-Wiedergabe hatten
die Geräte meist auch noch nicht viel zu bieten,
doch zu dieser Zeit waren wir froh, wenn die
Discs problemlos abgespielt wurden und die
Ladezeiten die Dauer, in der man sich einen
Kaffee kochen kann, nicht mehr überstieg. Doch
die anfänglichen Problemchen, die das Format
hatte, haben die Entwickler kontinuierlich beseitigen
können und die inzwischen x-te Generation
Blu-ray-Hardware zeigt die Evolution des Formats
sehr eindrucksvoll auf.
In diesem Jahr haben alle Hersteller einen weiteren
Sprung geschafft: WLAN wird von nahezu
allen Geräten zumindest unterstützt oder ist
gar in den z. B. hier getesteten Playern bereits
verbaut und die Blu-ray-Wiedergabe scheint angesichts
der Fülle an Extrafeatures eine nette Beigabe
geworden zu sein. Doch gerade hier sind die
Fortschritte gegenüber den ersten Generationen
besonders beeindruckend. Benötigten die Spieler
vor einigen Jahren noch deutlich über eine,
teilweise sogar über zwei Minuten für den Ladevorgang,
so konnte Sonys BDP-S570 den erst kürzlich
aufgestellten Rekord brechen. Nicht einmal
mehr eine halbe Minute muss sich der Zuschauer
bei aufwendigen Blu-rays, also welchen mit technisch
anspruchsvollen Extras, gedulden. Fast alle
Anbieter offerieren darüber hinaus Zusatzinhalte
von diversen Onlineportalen, die den Mehrwert
eines Players deutlich steigern. Media-Streaming,
Sonys iPhone-Steuerung oder Samsungs verspieltes
Design stärken diesen Eindruck weiter.
Preislich ist die Mittelklasse noch stärker an die
Einsteigergeräte herangerückt, die Unterschiede
betragen je nach Modell um die 100 Euro. Und
angesichts der reichhaltig ausgestatteten Geräte
um 150 Euro stellen sich viele Verbraucher die
Frage, ob der Mehrpreis überhaupt gerechtfertigt
ist. Wir meinen ja, denn alleine ein integriertes
WLAN-Modul spart die Investition in die optional
angebotenen WLAN-Sticks, die außerdem keinen
optischen Optimalzustand darstellen. Der Sony
konnte darüber hinaus durch verkürzte Ladezeiten
punkten, während Samsungs C6500 den
für viele Anwender immer noch interessanten
Mehrkanalausgang bereitstellt. Doch lesen Sie
selbst, was die beiden Testprobanden alles zu
bieten haben.
Lesen Sie hier
WLAN, Netzwerkstreaming,
Videoportale
und benutzerfreundliche
Features
haben beide Modelle
im Test zu bieten. Eins
ist klar: Blu-ray-Player
sind erwachsener
denn je und bringen
Multimedialität ins
Wohnzimmer.
Florian Kriegel
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung, Sony, Stock.xchng
40 DIGITAL TESTED 4.2010
Eine elegante Chromleiste ziert die Front des Players. Trotz
des verbauten Lüfters ist das Gerät im Betrieb sehr leise
SONY BDP-S570
Im oberen Teil des Signalgebers
lassen sich Grundfunktionen
des angeschlossenen Fernsehers
steuern
Die Navigation gelingt dank
einer aufgeräumten Mitte problemlos
und intuitiv
Die wichtigsten Funktionen zur
Steuerung sind unten positioniert
und könnten u. U. etwas
größer sein
Öko-Check
www.digitaltested.de
4.2010
sehr gut
Sony
BDP-S570
TESTSIEGER
sehr gut
SIEGER PREIS/LEISTUNG
4.2010
Sonys diesjährige Produktpalette an Blu-ray-
Playern erhält mit dem BDP-S570 ein starkes
Mittelfeld, denn für rund 230 Euro vereint das
Gerät nahezu alle denkbaren Features, die
kaum noch Wünsche offen lassen. Optisch
unterscheidet sich der Player nur in geringem
Maße von den anderen Modellen: Nur die Ausmaße
und eine dezente verchromte Leiste an
der Vorderseite lassen eine Aufwertung erkennen.
Doch was hat das Innere zu bieten? Während
die kleineren Vertreter zum Teil Features
wie verbautes WLAN oder 3-D-Unterstützung
vermissen lassen, hat der S570 diese Extras
direkt mit an Bord. Integriertes WLAN, 3-D-Wiedergabe
und auch das Streamen von Mediendateien
via DLNA hat der Spieler von Haus aus
zu bieten. Die Anschlussbestückung ist solide,
bietet u. a. einen koaxialen und optischen Digitalausgang
sowie zwei USB-Eingänge, lässt
aber einen analogen Mehrkanalausgang vermissen,
den später ein passendes Oberklassemodell
jedoch haben wird.
Ein Highlight, abseits der eigentlichen Bluray-Wiedergabe,
ist Sonys Bravia Internet Video,
mit dem sich diverse Onlinevideodienste
nutzen lassen. Als einziger Anbieter haben
die Geräte von Sony exklusive Zugriffe auf
Videobeiträge des DFB und der FIFA, sogar die
Berliner Symphoniker sind im reichhaltigen
Angebot vertreten. Die Navigation innerhalb
der Dienste ist intuitiv und an die Bedienung
des Player-Menüs, welches bereits in der
Playstation 3 zum Einsatz kommt, angelehnt.
Das Netzwerkstreaming funktionierte im Praxistest
kinderleicht und über die einzelnen
Menüpunkte „Fotos“, „Audio“ und „Video“
ließen sich diverse Formate abrufen. Das Media-Streaming
arbeitete natürlich auch über
angeschlossene USB-Sticks und -Festplatten.
Der S570 spielt als aktuell eher noch exotisches
Format sogar MKV-Dateien ab. Des Weiteren
besinnt sich Sony wieder auf das eigens entwickelte
SACD-Format, das zwar ein Nischendasein
fristet, mit den neuen Playern aber zumindest
auf der Wiedergabegeräteseite einen
Aufwind erhält. Wir meinen: Sehr schön, denn
so lassen sich die mehrkanaligen Discs auch
mit günstigeren Geräten wieder abspielen. Eine
weitere praktische Funktion ist die Anbindung
an die Mediendatenbank Gracenote. Ist das
Gerät mit dem Internet verbunden, ruft es
passende Informationen zur eingelegten Disc,
wie einer Audio-CD oder Blu-ray, ab und zeigt
sowohl Cover als auch Textinformationen an.
Von der Nutzung des optionalen Schnellstartmodus,
der deutlich mehr Strom verbraucht,
raten wir ab, der Player ist auch so in rund 13
Sekunden (s) einsatzbereit und sehr schnell für
Eingaben zu haben. Diese können sogar über
einen iPod Touch oder ein iPhone passieren,
denn mittels WLAN und einer kostenlosen Applikation
kann der Spieler mit diesen Geräten
kommunizieren. Ansonsten fällt die Bedienung
über die mitgelieferte Fernbedienung sehr
leicht. Dem nächsthöheren Modell könnte man
jedoch eine aus Materialsicht etwas aufwendigere
Variante spendieren.
Schon der zuletzt getestete BDP-S370 konnte
uns mit seinen kurzen Ladezeiten absolut
überzeugen, doch der S570 setzt noch mal eins
drauf und trumpft mit der bis dato schnellsten
Ladezeit unserer Testdisc „Independence Day“
auf. Gerade einmal 27 s benötigt der Player
zum Einlesen. Für viele weniger komplexe Blurays
braucht das Gerät entsprechend weniger
Zeit – klasse!
Auch visuell kann das Gebotene überzeugen.
Bei der Wiedergabe von Blu-rays zeigte der
Sony ein knackscharfes Bild mit feinen Details
und einer ausgewogenen Bildruhe. Die anderen
Parameter überzeugten im Test gleichfalls.
Während der Wiedergabe lassen sich
einige Informationen anzeigen, darunter das
aktuell genutzte Tonformat. 3-D-Discs spielte
der Sony anstandslos ab, im Set-up ist 3-D
unspektakulär, aber dafür bedienerfreundlich
eingebettet. Neben „Aus“ oder „Auto“ lässt
Max: 35,38 ˚C
Der Lüfter des Players arbeitet nur bei hohen Innentemperaturen,
die kaum erreicht werden
Zwei dezente 3-D-Einstellungen im Setup bestätigen
die Wiedergabemöglichkeit für 3-D-Blu-rays
Das Highlight des Sony-eigenen Videoportals sind
die exklusiven Inhalte des DFB und der FIFA
sich noch die verwendete Bilddiagonale einstellen.
Beim Hochskalieren von Standardmaterial
zeigte der S570 ebenfalls gute Ergebnisse.
Diese lassen sich manuell nur bedingt beeinflussen.
Neben den Sony-klassischen Parametern
„Dunkler Raum“ und „Heller Raum“
können noch drei verschiedene Rauschreduktionsmethoden
eingestellt werden. Das
Ergebnis ist zwar relativ dezent, dafür aber
fehlerfrei sichtbar. Vor allem bei der Vollbildwandlung
zeigt sich der Player souverän und
bietet mit die beste Autoerkennung am Markt.
Die Tonmessung zeigte durchschnittliche bis
gute Werte. Während der Wiedergabe über
den Analogausgang maßen wir etwas erhöhte
Werte der harmonischen Verzerrungen.
Über den HDMI-Ausgang waren nur leicht
erhöhte Verzerrungen bei niedrigen Pegeln
erkennbar, ansonsten gab der Player eine
tadellose Vorstellung.
Sonys BDP-S570 bietet für das Geld eine äußerst
reichhaltige Ausstattung, die v. a. durch
die gute Benutzerführung punkten kann. Wer
keinen Mehrkanalausgang benötigt, dafür aber
Wert auf 3-D, WLAN und weitere Extras legt,
liegt mit diesem Modell genau richtig.
ERGEBNIS
Sehr gut
88 %
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 41
Test l Vergleichstest Mittelklasse-Blu-ray-Player
Dank der Alu-Optik wirkt das Gerät sehr elegant. Die
Rückseite zeigt: Auf einen Lüfter wurde verzichtet
SAMSUNG BD-C6500
Mit dem 300 Euro teuren BD-C6500 präsentiert
Samsung sein aktuelles Topmodell, das im
Gegensatz zum C6900 jedoch keine 3-D-Wiedergabe
zu bieten hat. Ansonsten fallen die
Unterschiede marginal aus. Optisch besticht
der Spieler durch klare Linien und eine sehr
edel gestaltete Front. Während das Display mittig
hervorsticht, befinden sich links und rechts
von ihm Kunststoffblenden mit Alu-Optik. Die
Laufwerksblende fährt nach unten, sobald die
Schublade geöffnet wurde. Grundfunktionen
sind über Touch-Sensoren aufrufbar und oben
erstreckt sich eine schwarze Kunststoffplatte
mit einem blau leuchtenden Blu-ray-Logo.
Optisch wirkt das alles sehr durchdacht und
schick, die Materialauswahl hätte bei einem
Preis von rund 300 Euro aber einen Tick exquisiter
sein können. Die Ausstattung kann
sich jedoch sehen lassen: Neben integriertem
WLAN besitzt das Gerät auch einen 7.1-Mehrkanalausgang
und einen dezent versteckten
USB-Fronteingang.
Seit diesem Jahr integriert Samsung das von
den TVs bekannte Internet@TV auch in seine
Blu-ray-Player. Mit diesem Onlineportal ist es
möglich, zahlreiche Video- und Internetdienste
zu nutzen. Aktuelle Highlights sind die neue
Google-Maps- und Facebook-Applikation. Doch
auch Videos über Youtube oder kurzweilige
Mini-Spiele lassen sich aufrufen. Praktisch: Im
Hauptmenü können eigene Lieblingsanwendungen
abgelegt werden, was einen schnellen
Zugriff ermöglicht. Media-Streaming ist auch
beim C6500 ein großes Thema. Neben der
Große Zahlen machen die Bedienung
einfach und die farbliche
Markierung erleichtert die
Orientierung
Die Primärtasten sind aus fluoreszierendem
Kunststoff gefertigt
und leuchten im Dunkeln
Die Internetfunktion lässt sich
mit einer eigenen Taste aufrufen,
ebenso ermöglicht „Fullscreen“
das Ausblenden von
Cinemascope-Balken
Öko-Check
www.digitaltested.de
4.2010
sehr gut
Samsung
BD-C6500
TESTERGEBNIS
sehr gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
Max: 45,40 ˚C
Das Gerät kommt ohne einen Lüfter aus und erhitzt
sich im Bereich der Elektronik auf ein humanes Niveau
Das integrierte Internet@TV erlaubt den Zugriff auf
zahlreiche Internetangebote verschiedener Anbieter
Die äußere Eleganz setzt sich im Innern fort: Die Menüs
sind sehr schick und aufgeräumt
Möglichkeit, zahlreiche Formate, darunter auch
MKV, über USB abspielen zu können, besteht
auch die Option, Dateien im heimischen Netzwerk
zu streamen. Die moderne Oberfläche
erleichtert die Navigation und bietet hübsche,
veränderbare Designs. Im Test war die Verzögerung
bis zur Wiedergabe, die abhängig vom
Netzwerk ist, sehr moderat.
Einen Strom fressenden Schnellstartmodus
bietet der Samsung nicht, denn schon nach gut
zehn Sekunden ist das Gerät einsatzbereit. Das
Handling über die übersichtlich strukturierte
und sauber verarbeitete Fernbedienung ging
gut vonstatten, allerdings sind die Druckpunkte
der Hauptfunktionen nicht befriedigend. Mehrmaliges
Drücken ließ die Play-Taste sogar im
Gehäuse verharren. Auch gab es bei der Eingabe
leichte Verzögerungen bis der Player diese
berücksichtigte – Hektiker sollten daher etwas
Geduld mitbringen. Ansonsten ist die gefühlte
Geschwindigkeit aber gut, auch die Laufwerkslade
öffnet sehr rasch. Ein Pluspunkt ist das
konsequent durchgesetzte moderne Design der
Menüs, das auch bei den Anzeigen während der
Wiedergabe umgesetzt wurde.
Nachdem der 3-D-Player C6900 durch sehr
schnelle Ladezeiten begeisterte, waren wir auf
die Ergebnisse des kleineren 2-D-Bruders gespannt.
Erstaunlicherweise benötigte das Gerät
satte 47 s für unsere „Independence Day“-
Blu-ray, was ein Rückschritt ist. Da sich die
Technik kaum unterscheidet, dürfte Samsung
diesen Makel aber durch ein späteres Firmware-Update
aus der Welt schaffen können.
DVDs wurden hingegen blitzschnell eingelesen.
Leider machte unser Testgerät beim Laden
von Blu-rays ein störendes hochfrequentes
Geräusch, das bei der Wiedergabe dann jedoch
verstummte.
In Sachen Wiedergabequalität gibt sich das
Samsung-Gerät keine Blöße, schon in der
Grundeinstellung zeichnet es ein scharfes und
ruhiges Bild. Übrigens muss der 24p*-Modus
im Menü manuell aktiviert werden. Im Betrieb
kann man das Bild manuell justieren und Parameter
wie Schärfe, Kontrast und Rauschreduzierung
verstellen. So lassen sich je nach Material
durchaus verbesserte Ergebnisse erzielen.
Bei der DVD-Wiedergabe erreichte der C6500
ebenfalls ein gutes Niveau: Das Hochskalieren
hebt die Qualität von Standardmaterial sichtbar
an und auch hier lassen sich durch den Videoequalizer
individuelle Einstellungen vornehmen.
Der Vollbildkonverter leistete gute Arbeit.
Bei unserer Testdisc „Die Mumie“ zeigte das
Gerät jedoch immer wieder leicht zitternde
Bildteile. Praktisch: Mit der Taste „Fullscreen“
lassen sich Cinemascope-Filme aufzoomen und
somit die schwarzen Balken umgehen.
Die Audiosektion überzeugte durch saubere
Messwerte vor allem im Digitalbereich über
den HDMI-Ausgang. Beim Decodieren von HD-
Tonspuren liefert der Player sehr gute Übersprechungswerte
und keine Phasenabweichungen,
beim Analogausgang zeigen sich jedoch kleine
Differenzen. Pegelabweichungen sorgen dafür,
dass das Surround-Bild etwas beeinträchtigt
wird. Hier muss gegebenfalls am AV-Receiver
nachjustiert werden. Mittels eines Firmware-
Updates ließe sich dieser kleine Makel jedoch
auch direkt im Gerät beheben.
Das Angebot an BD-Playern ist reichhaltig geworden
und Samsung ist am Markt gut aufgestellt.
Der BD-C6500 positioniert sich im
Mittelklassesegment und kann durch seine
reichhaltige Ausstattung und moderne Optik
punkten. Wer Blu-ray-Wiedergabe und multimediale
Möglichkeiten haben will, ist mit
diesem Modell sehr gut bedient.
ERGEBNIS
Sehr gut
88 %
42
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Fazit
Was der Käufer heutzutage für einen
Straßenpreis von rund 200 Euro
bekommt, ist schon beachtlich. Sowohl
der BDP-S570 von Sony als auch
Samsungs BD-C6500 konnten in der
Praxis überzeugen. Dabei gehört die
reine Blu-ray-Wiedergabe fast schon
zum Unspektakulärsten, was die Geräte
zu bieten haben. Die Zusatzfunktionen
sind in den Fokus gerückt und stellen
die eigentlichen Stärken der Spieler
dar. Denn Blu-rays abspielen können
sie alle. Wo liegen also die Unterschiede
der beiden Probanden? Sonys
S570 kostet rund 70 Euro weniger als
der Samsung, hat anschlusstechnisch
aber auch weniger zu bieten. So fehlt
ein Mehrkanalausgang, den wiederum
der Samsung sogar als 7.1-Variante
zur Verfügung stellt. Sony unterstützt
dagegen ein nettes Gimmick, die Steuerung
über ein iPhone oder ein iPod
Touch, was vor allem für Technikenthusiasten
eine nette Spielerei ist. WLAN
ist bei beiden Playern Standard, das
freut uns besonders, da die kabellose
Vernetzung auch im Heimkino voranschreitet.
Beide Module funken dabei
im neuesten n-Standard, bieten aber
natürlich weiterhin den klassischen
Ethernet-Anschluss. Außerdem bringen
beide Player die firmeneigenen Internetfunktionen
mit, die sich wiederum
in den Konzepten unterscheiden, beide
für sich sind aber schlüssig und benutzerfreundlich
umgesetzt. Samsung
setzt auf ein eigenständiges Portal mit
Wieso lädt eine Blu-ray länger als eine DVD?
Die Blu-ray (BD) ist äußerlich kaum
von der DVD zu unterscheiden und
auch inhaltlich sollte sich für die Anwender
augenscheinlich nichts ändern,
denn letztlich handelt es sich
auch bei der BD „nur“ um ein Medium,
auf dem ein Film samt Zusatzinformationen
gespeichert ist. Aus
Anwendersicht hat sich jedoch viel
geändert, denn die Interaktion und
Vielfalt wurde mit der BD deutlich
gesteigert. So legen sich die Menüs
z. B. über den laufenden Film oder
während der Wiedergabe lassen sich,
je nach Disc, Bild-in-Bild-Kommentare
einblenden. Darüber hinaus sorgen interaktive
Spiele für Abwechslung. Auf
der Blu-ray Disc kommt eine komplexe
Während der Filmwiedergabe lassen sich
Zusatzinformationen einblenden
zahlreichen Anwendungen, zu denen
auch Mini-Spiele gehören, während
Sony vor allem durch seine exklusiven
Fußballinhalte punkten möchte.
Sonys Angebote sind wiederum in die
intuitive Menüstruktur eingebettet.
Letztlich sind die Player auch in Bezug
auf die Wiedergabequalität fast gleichauf.
Der Sony versteht es jedoch noch
etwas besser, DVDs in Vollbilder zu
wandeln, wobei der Samsung eine individuellere
Anpassung des Bildes erlaubt.
Der einzige wirklich erkennbare
Vorteil des BDP-S570 sind die rasanten
Ladezeiten. Samsung wird jedoch die
Möglichkeit haben, die Ladezeiten des
BD-C6500 durch ein Firmware-Update
zu verbessern. Welchen Player also
kaufen? Diese Frage zu beantworten,
fällt aufgrund der genannten Fakten
nicht leicht. Im Endeffekt machen Sie
mit beiden Modellen nichts falsch.
Sind Sie eher der Samsung-Typ, auch
in Bezug auf das Design, treffen Sie mit
dem BD-C6500 die richtige Wahl. Bevorzugen
Sie lieber dezentes Auftreten
in Form des neuen Monolith-Designs,
kamen schon mit der Bedienung einer
Playstation 3 gut zurecht und favorisieren
eine schnelle Reaktionszeit, dann
werden Sie mit dem BDP-S570 Ihre
Freude haben. Weiterer Vorteil: Sollten
Sie planen, in naher Zukunft einen
3-D-TV anzuschaffen, können Sie mit
Sonys Spieler die passenden 3-D-Blurays
abspielen.
Florian Kriegel
Programmiersprache namens BD-Java
zum Einsatz. Dies macht eine Umsetzung
deutlich aufwendiger und die
Arbeit für die BD-Player komplexer.
Denn bevor die Disc wiedergegeben
werden kann, muss, je nach enthaltenen
Extras, ihre Struktur eingelesen
werden. Der Player lädt teilweise
viele tausende Programmierzeilen
und speichert diese in einem internen
Speicher zwischen. Dadurch kommen
längere Ladezeiten zum Tragen, die
inzwischen aber deutlich reduziert
werden konnten. Dennoch: Während
DVDs in teils weniger als zehn Sekunden
geladen werden, beträgt die Wartezeit
komplexer Discs immer noch
das Drei- bis Sechsfache.
BD-Java ermöglicht auch die Umsetzung
interaktiver Mini-Spiele
AUSSTATTUNG
Testsieger
Sieger Preis/Leistung
Allgemein
Hersteller Sony Samsung
Modell BDP-S570 BD-C6500
Preis/Straßenpreis 229 Euro/– 299 Euro/230 Euro
Maße B/H/T 43 × 3,6 × 20,6 cm 43 × 4,3 × 22,3 cm
Gewicht 2 kg 1,7 kg
Informationen www.sony.de www.samsung.de
Anschlüsse
digitales Video
RGB
YUV
FBAS
S-Video
HDMI
Scart
Cinch
digitales Audio (koaxial/optisch) / /
Netzwerk (Ethernet/WLAN) / /
Sonstige 2 × USB, Stereo-Cinch-Ausgang Netzwerk, 1 × USB, 7.1-Ausgang
Formate
Blu-ray/ 3-D-Blu-ray / /
BD-R/BD-RE / /
DVD-Video/-Audio/SACD / / / /
DVD-R/DVD-RW / /
CD-R/CD-RW / /
SVCD/VCD / /
DivX/MPEG-4/AVCHD / / / /
MP3/WMA / /
JPEG/Picture-CD / /
Sonstiges
BD Profile 2.0 (BD-Live)/1.1 / /
DD True HD/DTS-HD (HR)/(MA) / / (und Bitstream) / / (und Bitstream)
Layer-Wechsel bei DVD unsichtbar unsichtbar
Ladezeiten (Blu-ray BD-J) 27 s 47 s
Energiekosten/Jahr 4,17 Euro/Jahr 3,55 Euro/Jahr
Vorteile/Nachteile
Vorteile
· SACD-Wiedergabe
· optische Details
· sehr schnelle Ladezeiten
· Bravia Internet Video und DLNA
· Internet@TV und DLNA
· guter Video-EQ
Nachteile
· schwacher Video-EQ
· kein fester 24p*-Modus mehr
· kleine Schwächen beim De-Interlacing
· leichte Eingabeverzögerung
HDMI-Messung
In der Abbildung ist zu sehen, wie
10 %
10 %
mit dem sinkenden Ausgangspegel
des BD-Players das Verhältnis
1 %
1 %
0,2 %
0,2 %
der harmonischen Verzerrungen
0,05 %
0,05 %
und das Rauschen ansteigen.
0,01 %
0,01 %
Dabei ist der Wert der Treppenstufe
rechts außen bei einem Wert
von –110 dB ermittelt.
0,001 %
0,0002 %
0,001 %
0,0002 %
0,00005 %
0,00005 %
0,00001 %
0,00001 %
5.1-Signal
Analogmessung
Die Abbildung zeigt das Verhältnis
der harmonischen Verzerrungen,
gemessen über den gesamten
Frequenzbereich der analogen
Ausgänge.
Mehrkanal Analog
S-Video
0dB –22 dB –44 dB –66 dB –88 dB –110dB
Der Sony zeigt ein gutmütiges Verhältnis im Anstieg
der Verzerrungen bei sinkenden Pegeln
10 %
5 %
2 %
0,5 %
0,2 %
0,05 %
0,02 %
0,005 %
0,002 %
20Hz
100Hz 300Hz 1k 2k 5k
Bei Sony sind die Verzerrungen am analogen
Ausgang geringfügig aber unhörbar erhöht
20k
HDMI
Scart
Cinch
S-Video
0dB –22 dB –44 dB –66 dB –88 dB –110dB
Bei Samsung steigen die Verzerrungen mit sinkendem
Pegel etwas stärker aber unhörbar an
10 %
5 %
2 %
0,5 %
0,2 %
0,05 %
0,02 %
0,005 %
0,002 %
20Hz
100Hz 300Hz 1k 2k 5k
Der Samsung hat eine leichte Erhöhung der Verzerrungen
im Bassbereich und ist sonst sehr gut
BEWERTUNG
Praxis
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 17/20 sehr gut 17,5/20
Stand-by:
0,1 W
Stand-by:
0,1 W
Stromverbrauch
Betrieb:
14,3 W 3/3 Betrieb:
12,1 W 3/3
Ausstattung ausgezeichnet 20/22 sehr gut 19/22
Farbwiedergabe ausgezeichnet 7/7 ausgezeichnet 7/7
Skalierung ausgezeichnet 7/7 ausgezeichnet 7/7
Vollbildkonvertierung sehr gut 6/7 sehr gut 6/7
Bildverbesserer befriedigend 2,5/4 befriedigend 2,5/4
Bildqualität ausgezeichnet 22,5/25 ausgezeichnet 22,5/25
Tonqualität sehr gut 13/15 sehr gut 13/15
Gesamt 72,5 von 82 Punkten 72 von 82 Punkten
Preis/Leistung sehr gut sehr gut
ERGEBNIS Sehr gut Sehr gut
88 % 88 %
20k
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 43
Test l Full-HD-Camcorder bis 1 200 Euro
VIER MODELLE IM TEST
Feintuning
Full-HD-Aufnahmen sind spätestens seit diesem Jahr mit ultrakompakten
Camcordern möglich und somit schon für wenig Geld zu
bekommen. Doch die Entwicklung bleibt nicht stehen und so weiß
sich auch die obere Mittelklasse im Bereich von 1 000 Euro mit neuen
Möglichkeiten von der günstigen Konkurrenz abzusetzen.
Lesen Sie hier
Superweitwinkel,
erweiterte Bildstabilisation
und 50p: Wir
zeigen Ihnen, welche
Möglichkeiten
dem ambitionierten
Freizeitfilmer mit aktuellen
Full-HD-Camcordern
in der 1 000-
Euro-Klasse zur
Verfügung stehen.
Christian Hill
Panasonic HDC-SD707 45
Sony HDR-CX350V 46
JVC GZ-HM1 48
Canon Legria HF S200 49
Der lang ersehnte Sommer ist da. Strahlende
Sonne und die Urlaubszeit bieten
sowohl Hobbyfilmern als auch ambitionierten
Kameramännern wieder optimale
Bedingungen, um das eine oder andere kleine
Kunstwerk auf das digitale Zelluloid zu bannen.
Doch gerade szenische Filmer und Perfektionisten
unter den Urlaubsproduzenten wollen ihr
Material von guten Geräten aufgezeichnet wissen.
Hier punkten die 1 000-Euro-Modelle nicht
nur mit einer reichhaltigen Anzahl an manuellen
Funktionen, auch in den Details der Ausstattung
hebt sich die obere Mittelklasse von der ultrakompakten
Konkurrenz ab. Und dies war auch
nötig, denn Full-HD-Aufnahmen sind mittlerweile
für weit unter 300 Euro zu haben.
Da es an der maximalen Auflösung aufgrund bestehender
Standards bisweilen nichts zu rütteln
gibt, mussten die Hersteller an anderen Stellen
einen weiter machen Entwicklungsschritt und
sorgen damit bei Freizeitfilmern für einiges Aufhorchen.
Die erste gute Nachricht wird vor allem
die Handkameraspezialisten erfreuen: Erstmals
wird der Weitwinkel schon in der Grundausstattung
einiger Geräte Einzug halten. Panasonic
setzt dabei auf den vom Kleinbildformat bekannten
gemäßigten Weitwinkel von 35 Millimetern
(mm), während Sony im äußerst kompakten
Gehäuse der CX350V ein Objektiv mit sogar
knapp unter 30 mm (29,8 mm bei 16 : 9-Filmaufnahmen)
unterbringt. Damit dürften beide
Hersteller den Hobbyfilmern endlich Gehör geschenkt
haben. Wie sich dieser Schritt auf die
Praxis auswirkt, wird der Test zeigen.
Eine Grenze der ganz anderen Art hat Panasonic
mit seinem neuen Modell SD707 überschritten.
Erstmals sind mit diesem Camcorder Aufnahmen
im Format 1080/50p möglich. Dieses liefert
nicht nur schärfere Bilder, sondern sprengt auch
die Grenzen des von Panasonic in Zusammenarbeit
mit Sony selbst entwickelten AVCHD-
Formats, das die Möglichkeit von Aufnahmen
mit 50 Vollbildern und der damit verbundenen
erhöhten Bitrate nicht vorsieht.
Zusätzlich lassen wir noch die aktuellen Modelle
von Canon und JVC in den Ring steigen, die vor
allem durch vielfältige manuelle Funktionen
überzeugen wollen. Diese vier Kontrahenten ringen
mit ihren individuellen Vorzügen in unserem
Testlabor um die vorderen Plätze und somit
auch um die Gunst der Kreativen, die in diesem
Jahr etwas mehr als nur einen kurzen Schnappschuss
machen wollen.
Bilder: Auerbach Verlag, Canon, JVC, Panasonic, Sony
44
DIGITAL TESTED 4.2010
Der Labortest zeigt die hohe Farbtreue des
Panasonic, nur Rot und Blau sind leicht verschoben
Panasonics HDC-SD707 der Mittelklasse glänzt mit vielen manuellen Funktionen und
Surround-Mikrofon
sehr gut
Panasonic
HDC-SD707
TESTERGEBNIS
sehr gut
SIEGER PREIS/LEISTUNG
4.2010
PANASONIC HDC-SD707
Bei erster Betrachtung wirkt der Panasonic relativ
groß und solide. Stellt man ihn neben
vergleichbare Modelle, wird der Verdacht auch
bestätigt, denn der Camcorder ist in seinem
Äußeren etwas ausladender und schwerer als
Konkurrenzmodelle. Dies mag auch an dem
herausziehbaren elektronischen Sucher liegen.
Des Weiteren fällt dem Betrachter sofort das
multifunktionale Fokusrad auf.
Das Display des SD707 kann mit gelungener
Helligkeit und Farbwiedergabe überzeugen und
weiß auch große Blickwinkelveränderungen zu
verzeihen. Die dargebotenen Informationen sind
übersichtlich angeordnet und, wenn sinnvoll,
mit numerischen Werten versehen. Am unteren
Bildrand befinden sich Schnellzugriffe, die sich
je nach gewähltem Modus anpassen und auch
ausblenden lassen. Leider kann man nicht alle
Funktionen über den Touchscreen bedienen,
sodass allzu oft auf die im Display-Rahmen befindlichen
Zusatztasten zurückgegriffen werden
muss. Panasonic hat der SD707 weder einen
internen Speicher gegönnt noch eine passende
Speicherkarte beigelegt. So ist man gezwungen,
auf eigene Bestände zurückzugreifen oder eine
SD-Karte nachzukaufen. Ist dieses Manko behoben,
kann man auch gleich sorglos loslegen,
denn neben dem normalen Automatikmodus
Die Fernbedienung gehört
in dieser Geräteklasse
mittlerweile zur Standardausstattung
Dank des Navigationskreuzes
lässt sich die
Kamera auch im Präsentationsmodus
bequem steuern
Mehr Bild: Panasonic setzt ebenso wie Sony in diesem
Jahr auf ein Weitwinkelobjektiv
Die Gegenlichtkompensation vermag auch Details im
Schatten ansprechend hervorzuheben
staffiert Panasonic das Gerät mit der bereits
bekannten intelligenten Automatik aus. Diese
funktioniert in der Praxis nahezu optimal und
auch die integrierte Gesichtserkennung leistet
sich keine Schnitzer. Unterstützt wird man
außerdem von einem leistungsfähigen Bildstabilisator.
Richtig Spaß haben Fortgeschrittene im manuellen
Modus: Hier kommt auch das multifunktionale
Fokusrad richtig zum Einsatz. Durch
eine Extrataste aktiviert, können alle manuellen
Funktionen mittels Schnellzugriff auf dem
Touchscreen angewählt werden. Die Einstellung
über das Display gestaltet sich dabei recht
einfach und direkt. Hier kann das Fokusrad all
seine Vorteile ausspielen und erweist sich dabei
als sehr praktischl. Mit an Bord sind ebenfalls
einige Hilfsfunktionen, so glänzt beispielsweise
die Fokushilfe mit einem Zoom-Ausschnitt. Zuschaltbar
sind weiterhin Hilfsraster, Zebra zur
Kontrolle der Überbelichtung, ein Histogramm
und auch eine punktuelle Helligkeitsmessung.
Somit bleiben im manuellen Modus nicht viele
Wünsche offen.
Die mit all dieser Funktionsvielfalt entstandenen
Werke überzeugen von Anfang an. Das Bild
bleibt konstant frei von Artefakten. Auch die
Farben machen einen realistischen Eindruck.
Das Highlight ist der 50p-Aufnahmemodus, der
Panasonic eine Alleinstellung auf dem Markt
verschafft. Der Modus erhöht die Bildqualität
sowie Schärfe und sorgt für mehr Plastizität in
den Aufnahmen. Bei Low-Light-Aufnahmen profitiert
die SD707 von ihrem 3-fach-Sensor sowie
dem lichtstarken Objektiv und bleibt selbst bei
sehr wenig Licht farbtreu. Faszinierend ist die
aberwitzige Schärfe, die diese Kamera erreicht.
Im Labortest kann man zwar eine minimale
künstliche Nachschärfung feststellen, aber nach
subjektivem Eindruck und den erreichten Testwerten
braucht der Panasonic-Camcorder den
Vergleich mit Kameras aus diesem Preissegment
nicht zu scheuen. Der aufgenommene Ton lässt
ebenfalls wenig zu wünschen übrig. Die manuelle
Justierung des Mikrofons ist sehr komfortabel
gelöst und zeigt auf dem Display einen Pegel für
jedes einzelne Mikrofon. Die Aufnahmen sind im
Frequenzbereich durchgängig stabil, fallen aber
im Hochtonbereich ab.
Panasonics HDC-SD707 ist ein nahezu rundum
gelungener AVCHD-Camcorder, der sich nur
wenige Schwächen leistet. Die Zielgruppe ist
dabei durchaus breit gefächert, denn Anfänger
und Freizeitaktivisten werden dank intelligenter
Automatik genauso bedient wie Fortgeschrittene
und Ambitionierte, die sich über die hohe
Flexibilität in den manuellen Funktionen
freuen können. Das Bild ist sehr farbtreu und
dank der guten Bildstabilisation und des 50p-
Aufnahmemodus gestochen scharf. Zu den
wichtigsten Mankos zählt der fehlende interne
Speicher. In diesem Punkt empfiehlt es sich,
nach den Schwestermodellen HDC-TM700 oder
HDC-HS700 zu greifen, welche bereits mit integriertem
Speicher (Flash bzw. HDD) ausgestattet
und nur unwesentlich teurer sind.
ERGEBNIS
Sehr gut
85 %
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft WWW.DIGITAL-TESTED.DE 45
Test l Full-HD-Camcorder bis 1 200 Euro
Ein leichter Blauüberschuss und ungesättigte Farben
sorgen für etwas dunklere Bilder
Puristisches Design gepaart mit puristischer Ausstattung: Sonys Lösung für Freizeitfilmer
gut
Sony
HDR-CX350V
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
SONY HDR-CX350V
Der CX350V ist in allen Ausmaßen den anderen
Vertretern der Klasse voraus und mit gerade
einmal 360 Gramm inklusive Akku ein wahres
Leichtgewicht. Auch rein äußerlich gibt es wenig
zu entdecken. Die Anzahl der Bedienelemente
beschränkt sich auf ein Minimum. Auffällig jedoch
ist das GPS-Logo, das nicht zu übersehen
auf dem Gehäuse prangt. Dem Kenner verrät
dies sofort, dass Sony die immer beliebter
werdende Geotagging*-Funktion integriert hat.
Damit ist es möglich, bei aktiviertem GPS-Empfänger
die genaue Position des Kameramanns,
der die Aufnahme getätigt hat, zu bestimmen.
So kann man sich über das Abfragen der Koordinaten
in einem geeigneten Kartensystem
den genauen Ursprungsort der Szene wieder in
Erinnerung rufen. Sonys CX350V ist die einzige
Kamera im Testfeld, die diese Funktion mitbringt.
Das liegt vor allen Dingen auch daran,
dass dieses Element eher auf Freizeit- als auf
semiprofessionelle Filmer zielt. Die Sparte der
ehrgeizigen Filmer steht aber auch nicht unbedingt
im Fokus von Sony.
Was der puristische Anblick des Geräts schon
erahnen lässt, bestätigt sich bei Benutzung:
Die Beeinflussung der Aufnahme ist nur sehr
An das Modell angepasst:
Die Fernbedienung ist
auf die Grundfunktionen
reduziert
Die Bedienelemente liegen
angenehm weit auseinander
und lassen sich gut
betätigen
eingeschränkt möglich. Im Automatikmodus
ist die Steuerung auf rudimentäre Funktionen,
wie Aufnahmequalität oder die Gesichtserkennung
inklusive Lächelerkennung, beschränkt.
Was Schärfe, Helligkeit oder Farbtemperatur
angeht, ist man dem Verhalten der Kamera
ausgeliefert. Auch der manuelle Modus kann als
solcher kaum bezeichnet werden. Funktionen
wie Blende oder Shutter sucht man vergebens.
Die Regulierung der Helligkeit und Sättigung der
Farben müssen ebenfalls dem Gerät überlassen
werden. Allein der Gain lässt sich einstellen,
allerdings, wie bei Sony schon gewohnt, ohne
jegliche Angabe von numerischen Werten.
Beim Weißabgleich beschränkt sich die Auswahl
auf den Automatikmodus, zwei Voreinstellungen
für Innen- und Außenaufnahmen sowie
den manuellen Abgleich. Dagegen setzt Sony
eine mittlere Auswahl von Szenenprogrammen
und eines der wenigen Highlights: die Punktmessung
mittels Fingerdruck auf das Display.
Dabei stellen sich Fokus und Belichtung auf
das Objekt ein, das auf dem Touchscreen angewählt
wird. Sony überlässt dem Kameramann
dabei die Wahl, ob jeweils nur ein oder beide
Parameter gleichzeitig angepasst werden. Das
gestaltet das Filmen intuitiver und ermöglicht
auch Amateuren leicht, gestalterische Elemente
wie Tiefenschärfeverlagerungen in ihr Werk einfließen
zu lassen. Vom manuellen Fokus sei an
dieser Stelle aber abgeraten, denn die CX350V
bietet keinerlei Fokushilfe wie Zoom oder Peak
und die Regulierung über den Touchscreen entbehrt
jeglicher Genauigkeit.
Das von der Sony aufgenommene Filmmaterial
ist flüssig und zeigt selbst bei Szenen mit
Schwenks oder Zoom keine Kompressionsfehler.
Die Farben wirken etwas dunkel, kommen
der Natur aber sehr nah. Bei genauerer Betrachtung
fällt eine beständige Unschärfe im Bild
auf. Diese bestätigt sich auch im Labor, wo der
CX350V im Schärfetest teils mittelmäßige Werte
Spaßfunktion für multimediale Globetrotter: der integrierte
GPS-Empfänger
Unschärfen offenbaren sich auch aufgrund des fehlenden
Progressivmodus bei bewegten Bildern
bescheinigt werden müssen. So richtig punkten
kann die Kamera mit ihrer Dynamik. Sony hat
den bereits aus anderen hauseigenen Modellen
bekannten Exmor-Chip verbaut, der auch in extrem
dunklen Situationen gute Ergebnisse zeigt.
Sony braucht sich in diesem Bereich keinesfalls
hinter Konkurrenzmodellen zu verstecken.
Erscheinungsbild und Ausstattung der CX350V
machen keinen Hehl daraus: Dies ist ein reiner
Freizeitcamcorder, dessen Ausstattungsdetails
auch konsequent darauf zugeschnitten sind.
Spaß bereiten dabei zusätzliche Features wie
die Gesichtserkennung, der GPS-Empfänger
und die Punktmessung mittels Touchscreen.
Die Aufnahmequalität in Bild und Ton kann
man durchweg als gut bezeichnen, nur die
schwächelnde Schärfe sorgt hier für Minuspunkte.
Derjenige, der ohne große Einarbeitung
seinen Urlaub in HD-Qualität dokumentieren
will, ist mit dieser Kamera gut beraten.
Experimentierfreudige sollten nach anderen
Modellen Ausschau halten.
ERGEBNIS
71 %
Gut
46
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
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Test l Full-HD-Camcorder bis 1 200 Euro
Das Farbdiagramm bestätigt die subjektiv überzogen
wirkenden Farben
JVC bietet bei der GZ-HM1 für diese Klasse ungewöhnlich viele äußere Bedienelemente
gut
JVC
GZ-HM1
TESTERGEBNIS
befriedigend
PREIS/LEISTUNG
4.2010
JVC GZ-HM1
JVCs Vertreter der 1 000-Euro-Klasse will vor
allen Dingen ambitionierte Freizeitfilmer ansprechen,
die gerne die Kontrolle über das Aufnahmeverhalten
der Kamera haben wollen. Dabei
hat JVC darauf geachtet, dass die manuellen
Funktionen schnell erreicht werden können.
Dazu sind abgesehen von einem Stellrad für
Fokus und Helligkeit neben dem Objektiv noch
zusätzlich Schnellzugriffstasten für Blende und
Verschlusszeit sowie ein frei mit einer Funktion
belegbarer Zusatzknopf angebracht.
Das klingt zunächst gut und lässt den szenischen
Filmemacher aufhorchen, jedoch finden
sich in der alltäglichen Benutzung schnell
Einschränkungen, die den semiprofessionellen
Filmspaß wieder schmälern. So können Helligkeit,
Belichtungszeit und Blende nicht gleichzeitig
geregelt werden, wodurch sich der Kameramann
auf eine Art des künstlerischen Eingriffs
in das Bild beschränken muss. Zudem können
nur vier feste Blendenwerte im Bereich zwischen
2,8 bis 5,6 gewählt werden, die dafür jedoch
im gesamten Zoom-Bereich zur Verfügung stehen.
Überraschend ist ebenfalls, dass sich der
vorhandene Fokusassistent nicht automatisch
einschaltet. Stattdessen muss dieses Hilfswerkzeug
erst umständlich über das Hauptmenü
oder die frei belegbare Taste aktiviert werden.
Dabei ist der Fokusassistent ein sehr wichtiges
Umgekehrte Verhältnisse:
mittelgroßer Camcorder –
winzige Fernbedienung
Die Bedienelemente konzentrieren
sich allein auf
wesentliche Aufnahmefunktionen
Instrument im Filmalltag mit der GZ-HM1, denn
JVC hat an der Qualität des Displays gespart –
dessen Auflösung ist zu gering und somit bei der
Beurteilung der Schärfe nur wenig hilfreich. Eine
weitere Eigenheit besteht darin, dass der japanische
Hersteller als einer der wenigen keinen
Touchscreen zur Verfügung stellt. Zum Einsatz
kommt die Lasertouch-Bedienung (eine Eigenentwicklung
von JVC). Diese ist gewöhnungsbedürftig
und erschwert den schnellen Zugriff auf
Menüfunktionen. Zudem verzeiht das Display
kaum Abweichungen vom direkten Blickwinkel;
der Kontrast und die Farben verändern sich zum
Teil bis zur Unkenntlichkeit des Bildes, wenn
das Auge des Betrachters nicht frontal darauf
blickt. Ist dies jedoch der Fall, so nimmt es eine
Vielzahl an Informationen über den aktuellen
Zustand der Kamera wahr, eine Übersicht, die einen
Vergleich mit Konkurrenzprodukten keinesfalls
zu scheuen braucht. Neben Standards wie
Timecode oder Akkufüllstand findet sich zum
Beispiel auch eine permanente Schallpegelanzeige,
sodass auf eine mögliche Übersteuerung
des Tons sofort reagiert werden kann.
Die GZ-HM1 nimmt nur Zweikanalton auf. Dieser
kann sich jedoch hören lassen, das ganze
Frequenzspektrum scheint gut von den Mikrofonen
mitgeschnitten zu werden. Allein ganz
hohe Töne sind nur abgeschwächt in die Aufnahme
integriert. Hervorragend ist ebenfalls
die Bildschärfe – die im Testlabor erreichten
Messwerte haben Rekordniveau und auch bei
der Sichtung des Materials gefällt die durchweg
scharfe Aufnahme. Ebenfalls angenehm
ist die schnelle Reaktionszeit und relative Treffgenauigkeit
des Autofokus. Kommt kein Stativ
zum Einsatz, greift die zweigleisig agierende
Bildstabilisation. Im Weitwinkelbereich nutzt
die Kameraelektronik zusätzlich die Größe des
CMOS-Sensors*, um das Bild stabiler wirken zu
lassen. Punktabzüge gibt es hingegen bei der
Farbaufnahme. Farben wirken übersättigt und
unnatürlich. Dieser Umstand ist jedoch schon
von früheren Modellen bekannt. Eine bessere
Kleiner Helfer: Das Multifunktionsrad verändert die
Aufnahmeparameter im manuellen Modus
Das Objektiv zeigt trotz fehlendem Weitwinkel leichte
Verzerrungen im Randbereich
Figur hingegen macht die GZ-HM1 bei Aufnahmen
mit schwachem Umgebungslicht. Damit
diese rauschfreier und heller gelingen, haben
die Ingenieure von JVC die Leiterbahnen des
CMOS-Sensors* hinter die optischen Elemente
verlegt und somit eine höhere Lichtempfindlichkeit
erreicht. In der Praxis ist das Ergebnis
überzeugend und zeigt sehr gute Aufnahmen
im Low-Light-Bereich. JVC hat mit der GZ-HM1
einen soliden Full-HD-Camcorder vorgelegt, der
vor allem ambitionierte Filmer ansprechen will.
Diese werden die schnellen Zugriffsmöglichkeiten
auf die manuellen Funktionen zu schätzen
wissen, auch wenn damit Einschränkungen
verbunden sind. Die Filme geraten dank der
Technik mit der JVC stets scharf, nur an den
Farbtönen sollte der Hersteller noch Korrekturen
vornehmen. Trotzdem kann der geneigte
Kameramann lange Spaß an der JVC GZ-HM1
haben, nicht zuletzt wegen des mit 64 Gigabyte
sehr üppigen Speichers und der hervorragend
langen Akkulaufzeit.
ERGEBNIS
76 %
Gut
48
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Der CMOS-Sensor* trifft die Farben nahezu auf den
Punkt genau
Der große hochauflösende Touchscreen setzt neue Maßstäbe in Sachen Benutzerfreundlichkeit
sehr gut
Canon
Legria HF S200
TESTSIEGER
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
CANON LEGRIA HF S200
Auch Canon will in Sachen Weiterentwicklung
des eigenen Camcorder-Portfolios nicht nachstehen
und hat seinen Mittelklasseboliden
einige Neuerungen im Vergleich zum Vorjahr
spendiert. Und die Bezeichnung Bolide trifft
es auf den Punkt, denn in puncto Größe und
Gewicht schlägt die HF S200 die Konkurrenz im
Testfeld. Dies hat jedoch auch seine Gründe: So
verbaut Canon einen CMOS-Sensor*, der mit einer
Größe von 1/2,6 Zoll nahezu professionelle
Ausmaße annimmt. Dies erfordert natürlich eine
entsprechende Gehäusegröße und ebenfalls
eine passende Optik. Jene entspricht weitestgehend
der des Vorjahresmodells und besitzt
keinen Weitwinkel. Die Flexibilität in Bezug auf
den Bildausschnitt wird außerdem durch den
10-fach-Zoom zusätzlich eingeschränkt. Großer
Vorteil der Optik ist ihre hohe Lichtausbeute,
welche dem Camcorder ein sehr gutes Low-
Light-Verhalten verschafft.
Neu bei der HF S200 hingegen ist der Touchscreen.
Nachdem sich das Vorschaudisplay
längst als aktives Bedienelement bei Camcordern
durchgesetzt hat, springt nun auch Canon
auf den Zug auf und setzt dabei gleichermaßen
neue Maßstäbe. Durch das Weglassen
der Bedienelemente am Display-Rand konnte
der japanische Hersteller den Bildschirm auf
eine Größe von 3,5 Zoll Bilddiagonale anwachsen
lassen. Hinzu kommt eine mit 922 000
Pixeln wahnwitzig hohe Auflösung. Größe und
Kleiner kompakter Fernauslöser
für das Selbstporträt
unterwegs
Canon verzichtet auf zahlreiche
Funktionselemente,
auch weil sich vieles über
den Touchscreen besser
bedient
Auflösungsvermögen sorgen dafür, dass trotz
der üblichen Zustandsinformationen genügend
Platz auf dem Display ist, um das Aufnahmegeschehen
gut im Auge zu behalten und
gleichzeitig die Schärfe des Bildes beurteilen
zu können. Dabei erlaubt der Bildschirm auch
von der Frontalsicht abweichende Blickwinkel,
eine etwas weniger spiegelnde Scheibe würde
diesen Umstand jedoch noch mehr verbessern.
Großartig gelungen ist ebenfalls die Steuerung
der Kamerafunktionen über den Touchscreen.
Canon orientiert sich hierbei an anderen modernen
Geräten, die ebenso mit berührungsempfindlichen
Bildschirmen gesteuert werden. So
kann sich der Filmer mittels Fingergesten durch
das Menü bewegen, durch Antippen Funktionen
aktivieren und mit einem Wisch in die gewollte
Richtung einen Wert auf einer vorher aktivierten
Skala verändern. Das ganze Bedienkonzept
funktioniert intuitiv und nach ein bisschen Einarbeitungszeit
macht das Handhaben der Kamera
richtig Spaß. Der Touchscreen reagiert präzise
und direkt auf Eingaben, jedoch empfiehlt
es sich, im Menü die Schriftgröße auf „Groß“
zu setzen, da sonst das gezielte Anwählen von
Menüpunkten erschwert wird.
Der Bildschirm ist nicht das einzige Bedienelement
der HF S200. Neben dem Objektiv befindet
sich das bekannte multifunktionale Fokusrad,
mit dem sich unter anderem die manuellen Funktionen
des Camcorders steuern lassen. Auch
deren Konzept ist von vorherigen Modellen bekannt.
So verzichtet Canon auf eine vollkommen
manuelle Steuerung der Aufnahme und stellt
stattdessen einen Blenden- bzw. Verschlussvorwahlmodus
bereit. Den meisten Anwendern
werden diese Möglichkeiten jedoch ausreichen.
Zudem bietet Canon dem ambitionierten Benutzer
eine Vielzahl von Hilfsfunktionen an. Neben
automatischen Korrekturen wie z. B. einer Gain-
Kontrolle und einem Mikrofon-Limiter gibt es
noch professionelle Hilfsmittel wie Fokushilfe
oder Zebra, das die überbelichteten Bildanteile
hervorhebt. Das Ergebnis der Aufnahmen kann
Kein interner Speicher, dafür jedoch ein doppelter
Speicherkarteneinschub
Eine hohe Schärfe und Farbtreue sorgen stets für ein
ausgewogenes, detailliertes Bild
sich – wie bei Canon gewohnt – sehen lassen.
Die Schärfe ist durchweg sehr gut, obwohl bei
manchen Mustern die Kantentrennung nicht
ganz perfekt gelingt. Umso makelloser werden
die Farben von der HF S200 eingefangen.
Diese wirken sehr natürlich und nicht übersättigt,
zeigen jedoch trotzdem kraftvolle Präsenz.
Abgerundet wird die Aufnahmequalität
durch die rauscharme und im Frequenzgang
ausbalancierte Tonmischung des integrierten
Stereomikrofons.
Die Canon Legria HF S200 ist ein sehr ausgewogener
Camcorder, der sowohl semiprofessionelle
als auch freizeitorientierte Filmer
anspricht. Letztere können dank intelligenter
Automatiken, wie z. B. dem schnell und präzise
nachführenden Autofokus, einfach bedenkenlos
auf die Szene ihrer Wahl halten. Ambitionierte
Filmer werden den voll manuellen Modus
und den Weitwinkel vermissen. Beide erhalten
jedoch ein kompromisslos gutes Bild, das durch
gute Schärfe und brillante Farben überzeugt.
ERGEBNIS
Sehr gut
86 %
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
49
Aufgeschraubt
5
2
3
3
3
1
4
6
Aufgeschraubt: AV-Vorstufe Onkyo PR-SC5507
1 DSPs
Auf der oberen Platine befinden sich mehrere
DSPs (Digitaler Signal Prozessor) von Texas
Instruments. Ihre Aufgabe ist die Aufbereitung
der Audiosignale für die Surround-Formate.
Der große DSP von Analog Devices berechnet
die Ergebnisse der Einmessung und übernimmt
weitere Funktionen der Klangsteuerung. Der
gesamte Aufbau erfolgte in SMD-Technik.
2 Videoprozessor
Für die Videoverarbeitung zeichnet ein Reon-
VX-Prozessor mit HQV-Technologie von Silicon
Optix verantwortlich. Dieser verarbeitet die
eingehenden Bildsignale und kann diese auf
Wunsch, z.B. in Bezug auf Schärfe oder Kontrast,
nachbearbeiten. Des Weiteren skaliert
er Standardmaterial auf HD-Auflösung mit bis
zu 1 08op hoch.
3 Stromversorgung
Aufwendige Netzteiltechnik, die aus drei getrennten Netzteilen
besteht, versorgt den analogen Audioteil, den
digitalen Audiobereich und den Videobereich getrennt
voneinander. Der analoge Audioteil wird von einem Ring-
4 Anschlüsse
Sämtliche Anschlüsse der AV-Vorstufe sind vergoldet.
Ein Großteil der Verbindungen sind Cinch-Stecker, wozu
u.a. ein analoger Mehrkanaleingang gehört. Rechts sind
HDMI-Anschlüsse von der Rückseite zu sehen. Diese
sind direkt auf der Videoplatine verlötet.
6 Audioplatinen
Die Audioplatinen sind bestückt mit speziellen Kondensatoren,
das sind die roten im rechten Bild, und hochwertigen
DA-Wandlern von Burr-Brown. Der gesamte schaltungstechnische
Aufwand ist zum Teil auf engstem Raum
untergebracht, um die Signalwege kurz zu halten. Das
rechte Bild zeigt einen Blick auf das Etagendesign der
verschiedenen Platinen übereinander.
kerntrafo versorgt. Dabei kommen mehrere Kondensatoren,
wie unten in der Bildmitte, zum Einsatz. Rechts sind
die massiven Kupferstromschienen zu sehen, die für die
Verteilung der Betriebsspannung verantwortlich sind.
5 Radiotuner
Selbst ein analoger Radiotuner ist mit an Board. Die
empfindliche Empfängerelektronik ist in dem silbernen
Kasten untergebracht, im Bild rechts. Er bietet den
bekannten UKW-Empfang und ist auch dem seltenen
Mittelwellenempfang gewachsen.
Test l Full-HD-Camcorder bis 1 200 Euro
AUSSTATTUNG Testsieger Sieger Preis/Leistung
Allgemein
Hersteller Canon Panasonic JVC Sony
Modell Legria HF S200 HDC-SD707 GZ-HM1 HDR-CX350VE
Typ Full-HD-Camcorder Full-HD-Camcorder Full-HD-Camcorder Full-HD-Camcorder
Preis/Straßenpreis 999 Euro/800 Euro 999 Euro/780 Euro 1 149 Euro/980 Euro 999 Euro/750 Euro
Größe (B/H/T) 7,5 × 7,4 × 14 cm 6,6 × 6,9 × 13,8 cm 6,7 × 7,2 × 13,5 cm 5,2 × 6,4 × 12,5 cm
Gewicht 470 g 375 g 400 g 310 g
Farben Schwarz Schwarz, Silber Silber Schwarz, Violett
Informationen www.canon.de www.panasonic.de jdl.jvc-europe.com www.sony.de
Anschlüsse
HDMI
S-Video
USB
HDMI
Ausgänge
Sonstige
Merkmale
Aufnahmemedium 2 × SDHC SDXC intern Flash 64 GB, SDHC intern Flash 32 GB, MS Pro, SDHC
Aufzeichnungsformat AVCHD AVCHD AVCHD AVCHD
Auflösungen 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel
Vollbildaufzeichnung (25p) (50p)
x. v. Color
Akkulaufzeit (gemessen) 88 min 120 min 189 min 124 min
max. Aufnahmedauer 12 h 15 min 100 min 8 h 21 min 3 h 45 min
Fernbedienung
Optik
Bildwandlertyp CMOS 3-fach-CMOS CMOS CMOS
Bildwandlergröße 1/2,6 Zoll 1/4,1 Zoll 1/2,33 Zoll 1/4 Zoll
Chipauflösung (Bruttopixel) 6 010 000 Pixel 3 050 000 × 3 Pixel 5 650 000 Pixel 2 650 000 Pixel
Fotoauflösung (max.) 8 Megapixel 14,2 Megapixel 10 Megapixel 7,1 Megapixel
optischer Zoom 10 × 12 × 10 × 12 ×
Ausstattung
Sucher elektronisch
Fokusrad
Bildstabilisator (Typ) optisch und elektronisch optisch und elektronisch optisch und elektronisch optisch und elektronisch
Blitz
Zubehörschuh
Display
Touchscreen
Größe 3,5 Zoll 3,0 Zoll 2,8 Zoll 2,7 Zoll
Pixelzahl 922 000 Pixel 230 400 Pixel 207 000 Pixel 230 400 Pixel
Format 16 : 9 16 : 9 16 : 9 16 : 9
Funktionen
Zebra
Fokushilfe (mit Peak-Funktion) (mit Peak-Funktion) (mit Peak-Funktion)
5.1-Audio
Nachtmodus
Sonstiges
Gesichtserkennung- und verfolgung, Langzeitautomatik,
visuelle Mikrofonpegeleinstellung, Zeitraffer, High-Speed-Aufnahme (Foto und Punktmessung Fokus/Belichtung, Gesichtserweiterte
Blitzeffekte, Gesichtserfassung mit Wiedererkennung, Video), Nachtmodus (Super Low Lux),
und Lächelerkennung, automatische
Bildstabilisierung
intelligente Programmautomatik
50p-Ausgabe und Audioprocessing
High-Speed-Aufnahme, Geotagging*
Manuelle Einstellungen
Weißabgleich
Blende
Verschluss
Fokus
Vorteile/Nachteile
Vorteile
· großer Touchscreen
· Progessive-Modus (25p)
· sehr gute Bildstabilisierung
· 50p-Modus
· Weitwinkel
· 5.1-Aufnahme
· lange Akkulaufzeit
· großer Speicher
· Bedienelemente für manuelle Funktionen
· kompaktes Design
· GPS-Empfänger
· großer Weitwinkel
Nachteile
· geringer Weitwinkel
· kurze Akkulaufzeit
· kein interner Speicher
· geringe Display-Auflösung
· übersättigte Farben
· geringer Weitwinkel
· kaum manuelle Funktionen
· geringe Display-Auflösung
BEWERTUNG
Praxis
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 10,5/12 gut 9,5/12 befriedigend 8/12 ausgezeichnet 11/12
Ausstattung sehr gut 21/25 gut 20/25 gut 18/25 befriedigend 16/25
Funktionen ausgezeichnet 25,5/28 sehr gut 24,5/28 gut 21/28 befriedigend 17/28
Bildqualität sehr gut 29/35 sehr gut 31/35 gut 28/35 gut 27/35
Gesamt 86 von 100 Punkten 85 von 100 Punkten 76 von 100 Punkten 71 von 100 Punkten
Preis/Leistung gut sehr gut befriedigend gut
ERGEBNIS Sehr gut Sehr gut Gut Gut
86 % 85 % 76 % 71 %
S-Video
USB
HDMI
S-Video
USB
HDMI
Komponente
Komponente
Komponente
Komponente
S-Video
USB
52
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
Fazit
Nachdem in Sachen Auflösung und Bitrate bei
den AVCHD-Camcordern langsam die Grenzen
erreicht sind, gilt es für die Hersteller, bei
anderen Ausstattungsdetails die Entwicklung
voranzutreiben, um sich von der Masse der Produkte
abzuheben. Solche Schritte wurden von
Modell zu Modell anders oder auch gar nicht
vorgenommen. So blieb beim Camcorder von
JVC weitestgehend alles beim Alten, nur wenig
hat sich im Vergleich zum Vorjahresmodell
geändert. Trotzdem konnte sich der GZ-HM1
gegenüber dem Konkurrenten von Sony auf
dem dritten Platz behaupten. Dies liegt jedoch
vor allem an der reichhaltigen Ausstattung mit
manuellen Funktionen, die der geneigte Filmer
beim CX350V von Sony zumeist vergeblich
sucht. Dieser Camcorder ist hauptsächlich auf
eine freizeitorientierte Kundschaft ausgerichtet.
Das wird auch durch die Integration solcher
Spaßfunktionen wie Geotagging* belegt,
welche der Sony-Camcorder als einziger im
Testfeld beherrscht. Mit dieser Funktion kann
der Filmer die gerade getätigte Aufnahme mit
den entsprechenden GPS-Daten versehen und
später mit geeignetem Kartenmaterial wieder
verorten. Zusätzlich wartet der Sony mit einem
gut reagierenden Touchscreen auf, was dem
JVC-Modell auch in diesem Jahr verwehrt blieb.
Der japanische Hersteller vertraut bei der Steuerung
der Gerätefunktionen immer noch auf die
Eigenentwicklung „Lasertouch“ (berührungsempfindliche
Bedienelemente neben dem Display).
Dafür finden sich am JVC-Gehäuse erfreulich
viele Knöpfe für einen direkten Zugriff auf
bestimmte Features. Zudem glänzt der GZ-HM1
mit deutlich mehr Zusatz- und Hilfsfunktionen,
was den entscheidenden Bewertungsvorteil
einbrachte. In Sachen Bildschärfe sind beide
gleichauf, nur bei der Farbtreue hat Sony die
Nase vorn.
Eine vor allem für Handkamerafilmer erfreuliche
Nachricht ist, dass die diesjährigen Modelle
endlich den erhofften Weitwinkel schon
in der Grundausstattung mitbringen. Hier
setzt Sony die Messlatte hoch an, denn der
CX350V erreicht einen Wert von knapp unter
30 mm, der aber beim Einsatz der erweiterten
Bildstabilisation wieder eingebüßt wird. Dies
passiert beim Panasonic-Modell mit seinem
35-mm-Weitwinkel nicht, was vor allem dem
großen 3-fach-CMOS-Sensor* zuzuschreiben
ist. Panasonic setzt außerdem auch auf dem
Gebiet der Vollbildaufnahme neue Maßstäbe:
Der SD707 kann 50 Vollbilder bei einer Bitrate
von 28 Megabit pro Sekunde aufnehmen, obwohl
dies eigentlich die Grenzen des AVCHD-
Standards sprengt. Bei der Bildschärfe und
-qualität setzt dies natürlich Maßstäbe, jedoch
gibt es bis jetzt kein Wiedergabegerät, das
diesen Aufnahmen gewachsen ist, und man
benötigt schon eine ziemlich potente Rechenleistung,
um die Filme ruckelfrei wiedergeben,
geschweige denn schneiden zu können. Hier
bleibt abzuwarten, inwiefern der AVCHD-Standard
erweitert wird und eine entsprechende
Unterstützung erfolgt.
Darüber hinaus zeigt der Panasonic eine durchweg
sehr gute Bildqualität, vor allem die Bildschärfe
erreicht im Labor wahnwitzig hohe Werte.
Der Konkurrent von Canon kann hier nicht
ganz mithalten, jedoch weiß der HF S200 auf
ganz andere Weise zu überzeugen. Dabei sticht
die innovative Bedienung über den (in diesem
Jahr bei Canon erstmalig zum Einsatz kommenden)
hochauflösenden Touchscreen heraus: Mit
Fingergesten navigiert es sich zielsicher durch
die reichhaltig mit Funktionen gespickten Kameramenüs.
Stabil zeigen sich auch die getätigten
Aufnahmen, denn Canon besitzt den besten
Bildstabilisator im Testfeld. Hinzu kommt ein
allzeit sehenswertes Ergebnis bei der Bildqualität.
Der HF S200 überzeugt damit auf der
ganzen Linie und konnte sich somit dank seiner
umfangreichen Ausstattung und exzellenten Benutzerfreundlichkeit
knapp vor dem großen Konkurrenten
SD707 von Panasonic durchsetzen.
Christian Hill
Anzeige
Test l Vergleichstest Kompaktlautsprecher
SWANS, QUADRAL, ADAM AUDIO UND PIEGA IM TEST
Der Klang der Bändchen
Für die einen ist es der seidene Faden, an dem alles hängt, für uns ist
es diesmal ein Bändchen aus einem elektrisch leitenden Werkstoff,
das dem Klang zu höherer Auflösung verhelfen soll. Ein Konzept, vier
Wege zur Lösung, mit welchem Vorteil?
Adam Audio Classic Compact Mk3 Seite 55
Swans M1 Monitor Seite 56
Quadral Aurum Altan VIII Seite 57
Piega Premium 1 Seite 58
Lesen Sie hier
… wie sich vier renommierte
Vertreter
einer eigenen
Wiedergabekultur
im Bereich der Kompaktlautsprecher
gegeneinander behaupten.
Weiterhin
wollen wir Ihnen den
Reiz der Bändchenhochtöner
zeigen.
Jens Voigt
Ein weiteres Mal haben wir uns dem Thema
Kompaktlautsprecher gewidmet, denn
unserer Meinung nach ist noch zu wenig
Aufklärungsarbeit um den wichtigsten Teil der
Signalkette geleistet worden. In unserem neuen
Vergleichstest haben wir für Sie eine eigene Liga
von Lautsprechern auf den Prüfstand gestellt
Verallgemeinert ausgedrückt lassen sich alle
vier Kandidaten als Vertreter der Bändchenhochtöner
bezeichnen, auch wenn jeder Hersteller
einen anderen konstruktiven Weg oder Zulieferer
genommen hat. Das grundlegende Prinzip
ist ähnlich und dadurch sind die Geräte auch
miteinander vergleichbar. Einen weiteren Punkt
haben alle Mitbewerber gemeinsam: Da es sich
nicht um Hochtöner mit Kalotten handelt, ist hier
das sonst übliche Kolbenprinzip nicht vorhanden.
Denn bei diesem ist im Allgemeinen eine
starke Abhängigkeit der Membrangeschwindigkeit
und der daraus resultierenden angeregten
Luftgeschwindigkeit vorrangig. Die Hochtöner
in den von uns getesteten Regallautsprechern
sind bei der Übertragung der elektrischen Hochtonschwingungen
in die Schwingungen der Luft
weitaus effizienter. Ein geschätzter Entwickler
in diesem Bereich sagte zu den sich daraus
ergebenden klanglichen Eigenschaften in einem
Vortrag auf einer der vergangenen Tonmeistertagungen:
„Entscheiden Sie sich, in welcher
Reihe Sie beim Konzert sitzen möchten.“ Eine
interessante Ansage, die nicht zu Unrecht zum
Nachdenken anregt. Eine schnellere ungebremste
Übertragung – damit ist eine besonders
getreue Wiedergabe mittlerer und hoher Töne
anhand dieser Hochtöner gemeint – entspricht
in einem übertragenen Sinne auch einem Näher-dran-Sein
am klanglichen Geschehen, also
am Instrument. Es liegt demnach wirklich an
Ihnen, wo Sie gern Platz nehmen beim „großen
Konzert“. Machen Sie doch einmal beim Händler
Ihres Vertrauens einen Vergleichstest und
entscheiden Sie selbst, ob Ihnen die größere
Auswahl an klanglichen Informationen genehm
ist, oder ob ein zurückhaltender, weniger Ihre
Aufmerksamkeit kitzelnder Klangeindruck, der
mitunter auch seine Berechtigung hat, viel eher
etwas für Sie ist. Wir testen, welcher der vier
renommierten Bewerber mit seinem Gesamtkonzept
in der 2-Wege-Kompaktlautsprecher-
Klasse am meisten überzeugen kann und wünschen
Ihnen beim Lesen unseres Vergleichstests
viel Vergnügen.
Bilder: Adam Audio, Auerbach Verlag, Piega, Quadral, Stock.xchng, Swans
54 DIGITAL TESTED 4.2010
Links: Erkennbar die Wabenstruktur der Membran, des Tiefmitteltöners. Rechts oben: Ein Blick auf das Anschlussfeld. Darunter: Die Lamellen
des X-Art-Hochtöners
ausgezeichnet
Adam Audio
Classic Compact Mk3
TESTSIEGER
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
Adam Audio Classic Compact Mk3
Ein Blick in das Innere zeigt eine sehr gute Dämmung
und den kraftvollen Antrieb des Tiefmitteltöners
Vom Berliner Studioprofi Adam Audio haben wir
den Lautsprecher Classic Compact Mk3 in das
Testfeld aufgenommen, der mit einem Paarpreis
von 2 000 Euro antritt. Das äußere Erscheinungsbild
ist geprägt von abgeschrägten Kanten und
gerundeten Ecken des mit Echtholzfurnier belegten
Gehäuses. Dem Trend gemäß ist auch eine
schwarze Klavierlackvariante erhältlich. Eine
saubere Verarbeitung, in die passgenau der Tiefmitteltöner,
der Hochtöner und die Reflexöffnung
eingelassen sind, überzeugte im Test. Auch die
Chassis zeigen sich makellos. Auf der Rückseite
befindet sich eine verschraubte Metallplatte, die
die Bi-Amping*-fähigen, isolierten und massiven
Anschlüsse trägt. Direkt hinter dieser Metallabdeckung
befindet sich die Frequenzweiche der
Compact Mk3. Bei der Aktivvariante sitzt hinter
der Abdeckung die Verstärkerelektronik.
Eine Besonderheit ist der neue X-Art-Hochtöner,
seine Membran besteht aus einer lamellenförmig
gefalteten Folie. Die sich je nach anliegendem
Signal öffnenden und schließenden
Lamellen setzen damit Luft in Bewegung – es
entsteht Schall. Die wirksame Fläche dieser gefalteten
Folie ist um ein Vielfaches größer, dynamikfähiger
und belastbarer als ein üblicher
Kalottenhochtöner.
Auch der 186 Millimeter (mm) große Tiefmitteltöner
birgt Spezielles: Das Membranmaterial
wird Hexacone genannt. Aufgebaut ist er aus
einer Sandwich-Membran aus Nomexwaben
(den Bienenwaben entlehnt) mit einer beidseitigen
Kevlarbeschichtung. Die klanglichen
Vorteile liegen in einem sehr linearen Übertragungsverhalten
und einer hohen Dämpfung
von ungewünschten Partialschwingungen. Eine
besonders getreue und nicht überzogene
Reproduktion von Bässen und Tiefmitten ist
das Ziel des Aufwandes. Da wird es auch völlig
belanglos, dass der Antrieb konventionell
erfolgt. Dafür scheint eine hohe Belastbarkeit
möglich, denn eine Polkernöffnung sorgt für
eine zusätzliche Schwingspulenbelüftung. Der
Compact Mk3 ist nicht magnetisch abgeschirmt,
was aber in Zeiten von neuen Bildschirmen nicht
so tragisch ist. Im Programm von Adam Audio
befinden sich alle Lautsprechervarianten, die
für den Aufbau eines Surround-Sets nötig sind –
und das mit einem gleichbleibenden Klangcharakter.
Die akustischen Gehäuseeigenschaften
sind tadellos: Wir konnten weder ausgeprägte
Gehäuseresonanzen noch schwingende Seitenwände
feststellen. Im Inneren entdeckten wir
neben der beeindruckenden Dicke der Gehäusewände
zusätzlich aufgebrachte Streben und fest
angebrachtes Dämmmaterial.
Wie klingt ein Platz in den ersten Reihen eines
Konzertes? Für E-Gitarren wünschten wir uns
etwas mehr Kraft im Sound, dafür klangen sie
nie aufdringlich. Die gute Impulstreue macht mit
Schlagzeug und Naturgeräuschen einen besonders
hohen Eindruck, da die X-Art-Hochtöner eine
wunderbare Ortung auf der Stereobasis erzielen.
Bei unserer in Tests beliebten Sopranistin
mit Orgelbegleitung war eine detailreiche und
ausgezeichnete Artikulation der Singstimme ohne
Schärfen in den S-Lauten und Konsonanten
zu vernehmen. Dies gab ihr eine Leichtigkeit,
mit der sie klar gezeichnet über dem druckvollen
Orgelton schwebte. Das beeindruckte
uns genauso wie das dynamische Spiel eines
Steinway-Flügels, der mit hoher Grundtonstabilität
und Obertonreichtum in jeder gespielten
Lage überzeugte. Dieser Lautsprecher zeigt ein
hohes Maß an Neutralität, das er bei der Reproduktion
eines Cembalo-Präludiums zeigen
konnte. Auch hier hörten wir Professionalität
mit einer weder zu kühlen, sezierenden noch
übertriebenen, warm färbenden, auf falsche
Intimität bauenden Klangcharakteristik –
wahrhaft ehrlich! So auch die Dramatik in der
Wagner-Ouvertüre „Der fliegende Holländer“ zu
erfahren. Der feindynamische Detailreichtum
spiegelte sich schon im hintergründigen Grummeln
der Pauken und dem dezenten Streicherpizzicato
wider. Gekrönt wurde das Ganze von
den frischen Klangfarben der Streicher und dem
heroisch-schmetternden Glanz der Bläser, die
ohne Schärfen intonierten und damit für eine
ausgeglichene tonale Balance sorgten. Und das
auf einer akustischen Bühne, die mit der perfekten
Abbildung der räumlichen Dimensionen
des Orchesters brillierte, der es nur ein wenig
an der Grobdynamik eines Standlautsprechers
fehlte. Ein Lautsprecher, der jedem Anspruch
gerecht erscheint!
ERGEBNIS
Ausgezeichnet
90 %
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: a usgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %:
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 55
Test l Vergleichstest Kompaktlautsprecher mit Bändchenhochtönern
Links: Die farblich auffällige Membran des Tiefmitteltöners mit der fest stehenden Phasennase. Rechts oben: Das Bi-Amping*-Anschlussterminal.
Darunter: Hinter diesem Aufbau verbirgt sich das empfindliche Bändchen
gut
Swans
M1 Monitor
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
Swans M1 Monitor
Das amerikanisch-asiatische Unternehmen
Swans stellt die verschiedensten Arten von Lautsprechern
in unterschiedlichen Preisklassen
her. Wir haben in unser Testfeld den Kompaktlautsprecher
M1 Monitor aufgenommen, der mit
einem Paarpreis von 1 400 Euro zu Buche schlägt.
Der erste Anblick ist sehr beeindruckend: Die Seitenwände
bestehen aus massiver Kirsche, die an
allen Ecken und Kanten sauber gerundet und verarbeitet
sind. Aufsehen erregend ist die Frontgestaltung
mit dem Hochtonmagnetostat und dem
Tiefmitteltöner, dessen auffällige gelbe Membran
die Blicke auf sich zieht. Auf den zweiten Blick
erkennt man, dass die Front mit schwarzem Leder
bespannt wurde, dahinter befindet sich, wie
bei der Rückwand, ein Fasergemisch. Ebenjene
Rückwand wird dominiert von der strömungsoptimierten
Reflexöffnung und den sehr massiven
Bi-Amping*-fähigen Anschlussterminals, die für
fast alle Anschlussarten geeignet sind. Nur mit
Kabelschuhen könnte es Probleme geben, denn
hier passen nur sehr große Modelle.
Der Tiefmitteltöner, dessen Membran aus einem
Papier-Kevlarfaser-Gemisch besteht, profitiert
Im Inneren sieht man eine wirkungsvolle Dämmung, außen
steht der magnetisch geschirmte Tiefmitteltöner
von der guten Dämpfung von Papier und der Stabilität
von Kevlar. Damit sind gute Bedingungen
für die impulstreue und resonanzarme Wiedergabe
geschaffen. Ergänzt werden die Qualitäten
von einer langlebigen Gummisicke, die für einen
größeren Hub ausgelegt erscheint, und einer fest
stehenden Phasennase. Die angegebene Größe
von 153 mm bezieht sich auf den sehr stabilen
Kunstofflautsprecherkorb, er gibt dem Chassis
einen festen Sitz im Gehäuse. Genau betrachtet
handelt es sich um einen 120-mm-Tiefmitteltöner,
der mit dem nahen Sitz zum Hochtöner einer
Punktschallquelle angenähert ist.
Der neodymgetriebene Hochtonmagnetostat
besteht, verkürzt zusammengefasst, aus einer
auf Kaptonfolie aufgebrachten Aluminiumleiterbahn,
die von den Signalen der Musik durchflossen
wird. Die dabei entstehenden Schwingungen
werden als Schall durch die etwas eigenwillig
geformte Schallöffnung ausgegeben. Diese hat
einen großen Einfluss auf das Abstrahlverhalten
und auch auf den Frequenzgang. Es ergibt sich
eine geringere Bündelung der hohen Frequenzen
in der horizontalen Ebene, wodurch sich das
Rundstrahlverhalten sehr verbessert. In der vertikalen
Ebene soll eine stärkere Bündelung entstehen,
die in gewünschtem Maße erreicht wird.
Damit werden die klanglichen Beeinflussungen
im Zusammenspiel mit dem Tieftöner und den
Gehäusereflexionen geringer gehalten.
Die akustischen Eigenschaften des Gehäuses
sind sehr gut. Wir konnten keinerlei ausgeprägte
Resonanzen oder gar schwingende Seitenwände
feststellen. Verantwortlich dafür ist u. a.
das massive Gehäusematerial mit der inneren
Kantenverstrebung und dem ausreichenden
Dämmmaterial. Der klangliche Eindruck, den der
Swans M1 hinterlässt, ist geprägt von einer hervorragenden
Auflösung der informationsreichen
Mitten. Der nicht so fulminant ausfallende Tieftonbereich
bietet damit nämlich kaum Maskierungseffekte
in anderen Frequenzbereichen. Es
ergibt sich auf der anderen Seite eine gebremste
Dynamikfähigkeit bei Tiefmitten und Bass, doch
dafür bietet sich ein straffer Klangeindruck in
diesen Bereichen, den wir in verschiedenen
orchestralen Werken wohlwollend wahrnahmen.
Bei der Wiedergabe rockiger E-Gitarren fehlt
dann aber ein kerniger und druckvoller Klangeindruck
und bei Gesangsstimmen kann zuweilen
die helle Darstellung von Konsonanten und S-
Lauten etwas irritieren. Dafür ist der Hang zum
Aufspüren von Intonationsschwächen wie für
Monitore typisch ausgeprägt.
Nun sind dies keine Nachteile, denn die räumliche
Auflösung erreicht im Bereich der mittleren
Frequenzen ein Höchstmaß. Die Ouvertüre „Der
fliegende Holländer“ wurde in einer sehr gut erfassbaren
Breite und Tiefe der akustischen Bühne
dargestellt. Die tonale Balance zwischen den
Streichern und den glanzvoll schmetternden Bläsern
zeigte sich in einem erfreulichen Verhältnis.
Auch die entfernt grummelnden Pauken waren in
dem detailreichen und aufgeräumten Klangbild
erfassbar. Naturtypische Geräusche, sei es eine
Grille oder das Plätschern von Regentropfen, waren
ebenfalls mit einem hellen Charakter versehen,
der auch beim Klang eines Cembalos etwas
den neutralen Anspruch minderte. Die Swans bewältigen
hohe Lautstärken mit eingeschränktem
Spektrum, sind aber für den kontemplativen
Hörgenuss viel besser geeignet.
ERGEBNIS
84 %
Gut
56
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Links: Die spezielle Altima-Membran des Tiefmitteltöners. Rechts oben: Das Anschlussfeld mit den mitgelieferten Kabelbrücken. Darunter:
Der massive Schutz für das empfindliche Bändchen des Hochtöners
sehr gut
Quadral
Aurum Altan VIII
TESTERGEBNIS
sehr gut
4.2010
SIEGER PREIS/LEISTUNG
Quadral Aurum Altan VIII
Von dem bekannten Hannoveraner Hersteller
Quadral haben wir den Aurum Altan VIII in den
Test aufgenommen. Er ist in der Glanzlackversion
für einen Paarpreis von 1 400 Euro erhältlich und
zeigt sich mit einer rundherum sauberen Verarbeitung:
wohlwollend gerundete Ecken und Kanten
in einem Design, das von einer abgesetzten
Bodenplatte getragen wird. Die 2-Wege-Bassreflex-Konstruktion
trägt ihre strömungsoptimierte
Öffnung auf der Rückseite, genauso wie die
anschlussfreudigen, isolierten und Bi-Amping*-
fähigen Lautsprecherterminals, an denen die
Kabelschuhe beliebter Anbieter wie auch große
Kabelquerschnitte ihren Anschluss finden.
Die Vorderseite wird beherrscht vom Design
des magnetostatischen Bändchenhochtöners,
dessen gesteigerter Wirkungsgrad von der
Kraft des Magnetfeldes der vier stabförmigen
Neodymmagneten angetrieben wird. Eine sehr
dünne und damit massearme Membran bildet
das schallemittierende Element, wenn sie von
einem elektrischen Strom im Pulse der Musik
durchflossen und damit bewegt wird. Für die
Übertragung des Tiefmittelton es sorgt ein 150-
Effiziente innere Dämmung, audiophile Verkabelung
und ein Tiefmitteltöner mit Neodymmagnet als Antrieb
mm-Chassis, dessen Membran aus drei Leichtmetallen
besteht. Aluminium, Titan und Magnesium
wurden dazu vereint, um als sogenannte
Altima-Membran ein sauberes Schwingungsverhalten
zu erreichen. Dabei wird das Ausmaß
unkontrollierbarer Teilschwingungen der Membran
stark unterdrückt und die Eigenresonanz der
Membran auf verschiedene Materialresonanzen
verteilt, mit dem Ziel, Impulsfreudigkeit, Transparenz
und Neutralität der Wiedergabe zu erreichen.
Damit die Kraft des Neodymantriebes
auch ohne unnötige Kompression umgesetzt
werden kann, verfügt der Tiefmitteltöner über
eine langlebige Gummisicke, die makellos in den
massiven Lautsprecherkorb eingeklebt ist.
So tadellos zeigt sich die gesamte Erscheinung
der Chassis, gleichermaßen sieht es mit der Verarbeitung
des Gehäuses aus. Die Lautsprecher
sind sauber in seine Vorderseite eingelassen,
wie auch die vier Öffnungen, die die Lautsprecherabdeckung
aufnehmen. Ein akustisch
resonanzarmes und stabiles Gehäuse bildet
die Grundlage der Altan VIII. Es waren für uns
keinerlei Schwingungen auf den Seitenwänden
feststellbar, was für deren sehr große Materialstärke
spricht. Um unerwünschte stehende Wellen
zu bedämpfen, ist in das Innere Dämmmaterial
eingebracht worden, und eine hochwertige
Verkabelung sowie ausgesuchte Bauteile für die
Frequenzweiche schaffen Voraussetzungen, die
sich hören lassen können.
Ein warmer Grundklang bestimmt das Gesamtbild
der Aurum. Es besteht kein Ansatz eines
sezierenden Verhaltens. Was uns auffiel, war
der besonders druckvolle Donner in unserem
Gewitterregen-Klangbeispiel. Die Spritzigkeit
der Regentropfen schien etwas zu den höchsten
Frequenzen verschoben, doch der insgesamt
warme Eindruck gab selbst dem Zirpen einer
Grille einen angenehmen, nicht schrillen Klang.
Auch dieser Lautsprecher ist Teil einer Serie, die
sich sehr gut zum Surround-Set ausbauen lässt.
Für moderne Musiksparten reproduziert der
Altan VIII gleichfalls sehr interessante klangliche
Ergebnisse: E-Gitarren wirkten nicht aufdringlich
oder gar aggressiv.
Auch Nylonsaiten bekamen einen warmen,
seidigen Grundklang, bei dem das Geräusch
des Anzupfens nicht überzogen schien. Unsere
Sopranistin mit Orgelbegleitung schien etwas
tiefer im Raum abgebildet, als wir es bisher
kannten, auch war ihre Artikulation der S-Laute
auffälliger. Dafür bildete der druckvolle Orgelton
ein stabiles Fundament. In weiteren Tests kam
es zuweilen zu leichten Überbetonungen der
Konsonanten in Sing- und Sprechstimme. Was
auf der einen Seite zu begrüßen ist, kann an
anderer Stelle fehlen.
So wünschten wir uns manchen Bass und tiefmittigen
Impuls etwas straffer in der Ausführung
und auch einen Hauch mehr Präsenz in der Detailauflösung,
dagegen war das Vermögen zur
Reproduktion grober Dynamikstufen sehr gut. In
der Ouvertüre „Der fliegende Holländer“ war die
akustische Bühne des Orchesters in der Breite
sehr gut gestaffelt, in der Tiefe wünschten wir
uns ein wenig mehr Abbildungstreue. Dafür war
die tonale Balance der dezent gedeckten Klangfarben
der Streicher und Bläser ohne Tadel.
Es bleibt zu erwähnen, dass ein durchgängig
gleichmäßiger Klangcharakter zu erkennen ist,
der nicht auf Effekthascherei abzielt.
ERGEBNIS
Sehr gut
85 %
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 57
Test l Vergleichstest Kompaktlautsprecher mit Bändchenhochtönern
Links: Die Gummisicke des Tiefmitteltöners verspricht einen großen linearen Hub. Rechts oben: Ein einfaches, aber hochwertiges Anschlussterminal.
Darunter: Die strukturgeprägte Aluminiumfolie des Hochtöners
sehr gut
Piega
Premium 1
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
Piega Premium 1
Ein Schweizer Vertreter der Bändchen-Kultur
ist der Lautsprecherhersteller Piega. Mit dem
Modell Premium 1, das zu einem Paarpreis von
1 700 Euro erhältlich ist, steht uns ein interessanter
Kompaktlautsprecher zur Verfügung. Am
auffälligsten ist sicherlich das Gehäuse, denn
dieses besteht aus einer gebürsteten Aluminiumoberfläche,
die aufwendig aus einem Aluminiumblock
zum Strang gepresst wurde. Eine
besondere Eigenschaft dieses Materials ist seine
hohe Steifheit. Die in Schwarz oder Silber verfügbaren
Ausführungen haben eine Gehäuseform
mit antiparallelen Seitenwänden. Eine sehr gute
Wahl, weil dadurch stehende Wellen im Inneren
des Gehäuses eine geringere Chance haben, auf
den Klang einzuwirken.
Rein äußerlich betrachtet sind die Oberflächen
mit der beinahe sprichwörtlichen Schweizer Präzision
gearbeitet. Die Rundungen verlaufen sanft
und die Öffnungen für die Lautsprecher haben
sauber gefräste Kanten, genauso wie die wenigen
Vertiefungen, die sich am Korpus befinden.
Dieser 2-Wege-Bassreflex-Kompaktlautsprecher
beherbergt auf seiner Rückseite zwei kleinere
Diese Ansicht zeigt die präzise Verarbeitung des Gehäuseausschnittes
für den geschirmten Tiefmitteltöner
Reflexöffnungen und ein Gewinde mit Schraube
für eine praktische Wandhalterung, falls Sie aus
dem Piega-Programm ein Surround-Set bauen
möchten. Dort finden sich ebenso die griffigen
WBT-Lautsprecherterminals, die Bananensteckern,
Kabelschuhen und Kabeln einen sicheren
Halt bieten. Spikes sind nicht vorgesehen, dafür
ist eine fein gelochte Abdeckung aus Metall zum
Schutz der Lautsprecher unkompliziert und ohne
sichtbare Halterungen zu befestigen.
Auf der Vorderseite ist ein LDR-Hochtonbändchen
(Linear Drive Ribbon) eingebaut, das sich
in direkter Nachbarschaft zu dem MDS-Tiefmitteltöner
(Maximum Displacement Suspension
System) mit 130 mm Durchmesser befindet.
Das Bändchen besteht aus einer hauchdünnen,
massearmen Aluminiumfolie-Membran, deren
Oberfläche eine Strukturprägung besitzt und
diesem damit eine höhere Stabilität sowie Impulsfreudigkeit
verleiht. Die Folie ist an vier
Punkten aufgehängt und steht unter keinerlei
mechanischer Spannung. Auch bei diesem System
sorgt das Anlegen einer Signalspannung an
der Folie für eine Schallerzeugung. Zum Antrieb
wird ein Magnetfeld mit hocheffektivem Neodymium
erzeugt. Das Ergebnis ist ein dynamisch
und thermisch leistungsfähiges Hochtonsystem
mit einer großen wirksamen Fläche. Der
MDS-Tiefmitteltöner ist in seiner Technologie
so ausgerichtet, dass er große, lineare Membranhübe
bei tiefen Frequenzen erlaubt. Die sehr
verwindungssteife Membran gestattet im Bereich
der Wiedergabe, also den kritischen mittleren
Frequenzen des Hörspektrums, eine möglichst
neutrale Reproduktion.
Die akustischen Eigenschaften des Gehäuses
zeigten geringe Ansätze von Schwingungseffekten
auf den Seitenwänden, die zwar nicht ausgeprägt,
aber bei Bass- und tiefmittigen Impulsen
mechanisch spürbar waren. Der klangliche Eindruck
ist geprägt von lebendiger Spielfreude, bei
modernen Produktionen findet sich der Ansatz zu
überzeugend-druckvollen Bässen und kernigen
E-Gitarren. Stellvertretend für alle Instrumente
empfanden wir die Wiedergabe von Cembalo und
Flügel mit einem warmen Timbre belegt. Dieses
zeigte sich im Fall der Wagner-Ouvertüre „Der
fliegende Holländer“ etwas zuungunsten der
Streichergruppen gegenüber den Bläsern, da es
zu einer leichten Ortungsunschärfe führte.
Die dynamische Dramatik konnte sich erkennbar
aufbauen und mit fast ausgeglichener tonaler
Balance sowie warmen Klangfarben genauso
gefallen wie die Darstellung der Instrumentaldetails
in der Feindynamik, ohne dabei sezierend
zu sein. Breite und Tiefe der akustischen
Bühne waren gut bis sehr gut zu erkennen.
Ein beachtlicher Druck im Orgelton ließ unsere
Sopranistin nicht ganz so frei schweben, da
die Luftigkeit ihrer Artikulation zwischen gut
bis sehr gut schwankte, weil ihre Zeichnung im
Klangbild zeitweise etwas diffus wirkte. S-Laute
und Konsonanten hatten eine leicht stärkere
Betonung und sorgten damit für eine sehr gute
Verständlichkeit. Atmosphärische Geräusche
konnten nicht völlig den Anspruch auf realistische
Reproduktion erheben: Was der Grille
einen körperlichen Ton gibt, färbt den Klang
eines plätschernden Sommerregens. Diese kleinen
Eigenheiten geben dem Lautsprecher Piega
Premium 1 eigenen Charme sowie Esprit und
erwecken das Interesse des Hörers.
ERGEBNIS
Sehr gut
85 %
58
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
AUSSTATTUNG Testsieger Sieger Preis/Leistung
Allgemein
Hersteller Adam Audio Piega Quadral Swans
Modell Classic Compact Mk3 Premium 1 Aurum Altan VIII M1 Monitor
Paarpreis/Straßenpreis 2000 Euro/– 1 700 Euro/– 1 400 Euro/– 1 400 Euro/–
Informationen www.adam-audio.com/de www.piega.ch www.aurumspeakers.com www.swans-europe.eu
Maße und Gewicht
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht 44 × 23 × 29 cm; 11 kg 31 × 19 × 21 cm; 7 kg 40,5 × 22,2 × 34,55 cm; 12,6 kg 33 × 21 × 27,6 cm; 8,6 kg
Anzahl Lautsprecher 2 2 2 2
Erhältliche Farben
Walnuss, Kirsche, Klavierlackoptik Aluminium Silber oder Schwarz eloxiert versch. Echtholzfurniere, Hochglanz
Echtholz Kirsche
Schwarz
Schwarz od. Weiß/ Wunsch-RAL-Farben
TECHNISCHE DATEN
Regallautsprecher
Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv
Bauform
Bassreflex mit Öffnung auf Vorderseite
Bassreflex mit zwei Öffnungen auf
Rückseite
Bassreflex mit Öffnungen auf
Rückseite
Bassreflex mit Öffnung auf der
Rückseite
Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 4 Ohm 6 Ohm
Frequenzgang nach
38 – 50000 Hz 40 – 50000 Hz 38 – 65000 Hz 53 – 40 000 Hz +/– 3 dB
Herstellerangaben
Empfohlene Verstärkerleistung
des Herstellers
30 – 150 W 20 – 150 W 30 – 120 W 10 – 100 W
Kennschalldruck nach
Angabe/gemessen
Vorteile/Nachteile
Vorteile
87 dB/85 dB @ 4 Ohm/
2 Vrms (1 W/1 m)
· impulstreuer, lebendiger Klang mit
großer tonaler Ausgeglichenheit
· Bi-Amping*-fähig
· sehr gut verarbeitete Gehäusekonstruktion
· lebendiger Klang
· straffe Basskonturen
· sehr gute Feindynamik
89 dB/85 dB @ 4 Ohm/
2 Vrms (1 W/1 m)
87 dB/87 dB @ 4 Ohm/
2 Vrms (1 W/1 m)
· warmer Grundklang mit Reserven für
Dynamik
· sehr gute räumliche Wiedergabe
· Bi-Amping*-fähig
86 dB/86,5 dB @ 8 Ohm/
2,83 Vrms (1 W/1 m)
· sehr gutes räumliches Auflösungsvermögen
· Bi-Amping*-fähig
· Verarbeitung und Materialauswahl
Nachteile · keine Spikes vorgesehen · leichte Färbungen in den Tiefmitten
· kein Bi-Amping*/-wiring
· leichte Überbetonungen im Präsenzbereich
· etwas schlanker Bassbereich
· keine Spikes vorgesehen
· keine Spikes vorgesehen
· keine Spikes vorgesehen
Eignungsempfehlung befriedigend gut sehr gut
Rock und Pop
Instrumental und Gesang
Heimkino
Klangtreue
In der nebenstehenden Grafik sehen Sie den von uns
gemessenen Frequenzgang.
6 dB
6 dB
6 dB
6 dB
0 dB
0 dB
0 dB
0 dB
–6 dB
–6 dB
–6 dB
–6 dB
Subwoofer
30 Hz
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz
Ein durchweg sauberer Frequenzgang
ohne nennenswerte Abweichungen
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz
Piega zeigt in den unteren Tiefmitten eine leichte
Anhebung, die sich im Klang wiederfindet
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz
Der sonst sehr ausgeglichene Frequenzgang
ist in den Tiefmitten etwas unlinear
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz
Bei Swans fallen die Tiefmitten und Bässe
etwas ab. Leicht unausgeglichen in den Mitten
BEWERTUNG
Bässe sehr gut 10/12 gut 9,5/12 gut 9/12 befriedigend 8/12
Mitten sehr gut 10/12 gut 9/12 gut 9,5/12 sehr gut 10,5/12
Höhen sehr gut 10/12 sehr gut 10/12 gut 9,5/12 gut 9,5/12
Räumlichkeit sehr gut 10,5/12 gut 9,5/12 sehr gut 10/12 sehr gut 10,5/12
Neutralität sehr gut 11/12 gut 9,5/12 gut 9/12 gut 9/12
Lebendigkeit/Impulstreue ausgezeichnet 10/11 gut 9/11 gut 9/11 sehr gut 9,5/11
Dynamikverhalten sehr gut 9,5/11 sehr gut 9,5/11 gut 9/11 befriedigend 7/11
Wiedergabequalität sehr gut 70/82 gut 66/82 gut 65/82 gut 64/82
Ausstattung/Verarbeitung gut 7/9 gut 7/9 sehr gut 8/9 gut 7/9
Benutzerfreundlichkeit ausgezeichnet 9/9 ausgezeichnet 9/9 sehr gut 8/9 sehr gut 8/9
Zwischenwertung 86 von 100 Punkten 82 von 100 Punkten 81 von 100 Punkten 79 von 100 Punkten
Konstruktion – Materialeinsatz +4 +3 +4 +5
Gesamt 90 von 100 Punkten 85 von 100 Punkten 85 von 100 Punkten 84 von 100 Punkten
Preis/Leistung gut gut sehr gut gut
ERGEBNIS Ausgezeichnet Sehr gut Sehr gut Gut
90 % 85 % 85 % 84 %
Näher am Geschehen? Die Vorteile von Bändchenhochtönern
Mit zunehmender Frequenz der Luftschwingung
in Bezug auf den Hochtonbereich,
nimmt auch die Dämpfung dieser zu. Dem
liegen mehrere physikalische Vorgänge zugrunde.
Ein für alle nachvollziehbarer Effekt
ist, dass mit zunehmender Entfernung
zum Klangkörper ein dumpferer Eindruck
entsteht. In einer Entfernung von fünf
Metern zu den Instrumentalisten werden
Sie ein brillanteres, präsenz- und obertonreicheres
Klangerlebnis erfahren als in
einem Abstand von 20 oder mehr Metern.
Mit der Verwendung von im Wirkungsgrad
stark optimierten Bändchenhochtönern
wird diesem Phänomen durch eine besonders
schnelle und damit impulsfreudigere
Wiedergabe entgegengewirkt – denn Dynamikfähigkeit
und thermische Belastbarkeit
sind in dem Bereich der höchsten Frequenzen
größer als bei Hochtonkalotten.
Damit wird der physikalischen Luftschalldämpfung
etwas entgegengesetzt, sodass
Sie im Vergleich zu einem gängigen Kalottenhochtöner
den Eindruck haben können,
näher am Geschehen zu sein, zumindest
was die Übertragung schwacher Obertonanteile
betrifft.
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 59
Test l Vergleichstest Kompaktlautsprecher mit Bändchenhochtönern
Fazit
Es ist wie immer im Leben: Jeder wählt für sich
das, was am besten zu ihm und seinen Gewohnheiten
passt. Glauben Sie uns, so ist es auch
bei Lautsprechern, oder nach welchen Kriterien
suchten Sie Ihr letztes Auto aus? Unsere Kandidaten
im Testfeld haben im Großen und Ganzen
gezeigt, dass es in der Klasse der Kompaktlautsprecher
mit Bändchenhochtöner keinen gibt, der
einen echten Nachteil gegenüber den anderen
Mitbewerbern zeigt.
Es gibt einen Probanden, der sich ganz klar an
die Spitze gesetzt hat, und das ist der Classic
Compact Mk3 von Adam Audio. Sein klangliches
Auftreten hat uns in allen Disziplinen am meisten
überzeugt. Durchweg sehr gute Ergebnisse
in Bezug auf die klanglichen Eigenschaften
in Kombination mit einem konsequent umgesetzten
konstruktiven Aufwand führten zum
Prädikat „ausgezeichnet“. Eine ausgeglichene
Neutralität in Verbindung mit Transparenz und
Impulsfreude bei der Wiedergabe, die sich in
einem konturierten Bassbereich mit leichten
Abstrichen in der Tiefe des Bassfundamentes
zeigte, kennzeichnet den Mk3-Lautsprecher.
Letzteres ist jedoch der Baugröße in Rechnung
zu stellen. Trotzdem kann der Mk3 mit einem
der ausgeglichensten Verhältnisse zwischen
Grob- und Feindynamik in Einheit mit einer realitätsnahen
Abbildung der akustischen Bühne
aufwarten, sodass diese Auszeichnung durchaus
verdient ist. So war im Testfeld bei dieser
Hochtönerbauart (gefaltetes Bändchen) eine der
realsten Reproduktionen der wichtigen S-Laute
und Konsonanten der menschlichen Stimme
vorhanden. Eine der schwersten Disziplinen,
denn kein Klang des Alltags ist uns vertrauter.
Die Summe der Leistungen erzeugte immer eine
emotionale Anregung, egal um welches Programmmaterial
es sich handelte.
Den zweiten Platz teilen sich mit einem „Sehr
gut“ der Quadral Aurum Altan VIII und der Piega
Premium 1. Auch wenn diese beiden in den einzelnen
Disziplinen abweichende Bewertungen
erhielten, ist die Summe der Eindrücke auf gleichem
Niveau. Beide eint eine unterschiedliche
Interpretation der Gewichtung in der Hochtonwiedergabe,
die sich an der Gesangsstimme
messen lassen muss. Piega lag hier einen Hauch
vor Quadral. Der Ausgleich ergab sich in der
eindrucksvolleren Wiedergabe der räumlichen
Tiefe und der Abbildung der Mittenfrequenzen
bei Quadral. Dafür war bei Piega die Konturierung
im Bass überzeugender als der durch die
Baugröße bedingte Tiefgang desselben. Aus
diesem Fakt ergibt sich ein weiterer Vorteil in der
allgemeinen Wiedergabequalität.
Wo Licht ist, ist auch Schatten: Das geringere
Volumen der Piega verbunden mit dem
kleineren Tiefmittelton-Chassis konnte in grobdynamischen
Attacken nicht gegen die mächtige
Basis der Quadral-Speaker anstehen, der Ausgleich
fand sich dann wieder in der Feindynamik.
Beide Kompaktlautsprecher sind in der Lage,
Ihnen je nach musikalischem Geschmack das
Erlebnis zu bieten, das mit Sicherheit gefällt.
Die Klangcharakteristik ist schwer zu verkennen
– man bleibt sich treu, und das ist gut so.
Auf dem dritten Platz, der nur knapp an einem
„Sehr gut“ vorbeiging und damit das Prädikat
„gut“ erhält, findet sich ein alter Bekannter.
Der Swans M1 Monitor macht seinem Namen
ganz besonders Ehre. Seine große Disziplin
ist nämlich die schonungslose Wiedergabe der
mittleren Frequenzen unseres Hörbereiches mit
zum Teil frappierenden Details, gewürzt durch
den Übertragungsbereich des Hochtöners. Obwohl
der Tiefgang des Basses durch die Baugröße
bedingt in unserem Testfeld am geringsten
ausfiel, waren Kontur und Informationen stets
wahrnehmbar. Dies tat vor allem der exzessiven
Abbildung der räumlichen Tiefe und Breite einer
akustischen Bühne keinen Abbruch.
Mit Vergnügen reproduziert der M1 bei geringen
Lautstärken sämtliche Inhalte verdeckungsfrei
und ist wahrlich ein Monitor – im positiven Sinne.
Sie können in Instrumentalwerken und bei Gesang
kleinste Intonationsschwächen erkennen
oder einfach nur zuhören – es wird immer ein
interessantes Vergnügen bleiben. Was den M1
nun von den anderen Bewerbern absetzt, ist die
schon genannte geringere Bassausbeute und
damit auch eine gebremste Grobdynamik, die in
keinem Verhältnis zur sehr guten Feindynamik
steht. Eine tendenziell helle Klangabstimmung
führt mitunter gegenüber den höher platzierten
Kandidaten zu einer stärkeren Betonung im Präsenzbereich
und damit zu Überbetonungen.
Halten Sie es wie mit dem Autokauf, schauen Sie
bei Ihrem Hi-Fi-Händler vorbei und machen Sie
mit dem Modell der Vorauswahl einen musikalischen
Hörvergleich. Es lohnt sich.
Jens Voigt
Hochtöner-Spezial
Prinzip des X-Art-Hochtöners Akustisch wirksame Fläche Kalottenhochtöner im Detail
Magnet
Bild 1. Kalotte
Magnet
Sicke
Folie in
Lamellenform
Bild 2. Bändchen
Magnet
stromdurchflossene
Spule
Kalottenmembran
Durch die Leiterbahnen der lamellenförmig gefalteten
Folie fließt ein Musiksignal, es kommt
unter der Einwirkung des Magnetfeldes zu folgendem
Effekt: Die einzelnen Falten öffnen
und schließen sich durch den Einfluss des
Musiksignals. Es wird Luft eingesogen und ausgestoßen.
Die hohe Geschwindigkeitsänderung
der Luftbewegung und damit der Schallimpulse
erfolgt viermal so schnell wie bei Kalottenhochtönern
nach dem Kolbenprinzip, die nur eine
einfache Umsetzung bieten.
Das Bild 1 zeigt eine 25-Millimeter-Hochtonkalotte,
so wie sie sehr häufig in Lautsprecherkonstruktionen
verwendet wird. Es ist zu erkennen,
dass die akustisch wirksame Fläche, um Luft in
Bewegung zu setzen, viel kleiner ist als z. B. bei
einem X-Art Hochtöner, wie er in seiner ungefalteten
Bauform in Bild 2 zu sehen ist. In der
gefalteten Form ist die Schallaustrittsöffnung
nur optisch viel kleiner und vergleichbar mit
dem Kalottenhochtöner. Hohe Belastbarkeit
und dynamischer Klang sind die Vorteile.
Der Kalottenhochtöner nach dem Kolbenprinzip
bietet eine 1 : 1-Umsetzung des elektrischen
Signales in Schall. Die vom Musiksignal durchflossene
Spule bewegt sich im Magnetfeld der
Magneten und treibt damit direkt die in der
Sicke eingespannte Kalottenmembran an. Die
Membranbewegung steht mit der Luftschallentstehung
in Wechselwirkung. Prinzipbedingt
neigen Kalotten zu höheren Frequenzen hin zu
einer Dynamikbegrenzung. Auch die Belastbarkeit
hat Grenzen, hinzu kommen Resonanzen.
Bilder: Adam Audio, Auerbach Verlag
60
DIGITAL TESTED 4.2010
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Test l Vor-/Endstufen-Kombi Onkyo PR-SC 5507/PA-MC 5500
Max: 44,63 ˚C
Der AV-Controller bleibt auch nach längerem Einsatz
kühl, lediglich der Videochipbereich erwärmt sich
Im oberen Teil des Bildes ist der massive Block der Mehrkanalendstufe
zu erkennen, darunter die aufgeräumte Ansicht der Vorstufe
ausgezeichnet
Onkyo
PR-SC 5507 (AV-Vorstufe)
TESTERGEBNIS
sehr gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
gut
Onkyo
PA-MC 5500 (AV-Endstufe)
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
Der Screenshot zeigt das Ergebnis der Einmessung,
mit der Bestimmung des Lautsprecherabstandes
DAS SURROUND-SOUND-DUETT AUS VOR- UND ENDSTUFEN
Onkyo macht Ernst
Nachdem Onkyo schon einmal Anlauf nahm, neben den All-in-one-Lösungen seiner AV-Receiver einen flexibel
nutzbaren AV-Controller anzubieten, kommt nun der glücklichste Wurf aus dem Werk in unseren Hörraum.
Seien Sie gespannt auf die Vor-/Endstufen-Kombination!
Mit dem AV-Netzwerk-Controller PR-
SC 5507, wie Onkyo seine neue
Heimkinosteuerzentrale nennt, ist
ein ernst zu nehmendes Gerät mit THX Ultra 2
Plus am Markt. Es vereint eine hohe Anzahl von
Anschlüssen in allen digitalen und analogen
Formaten. Selbst Ihren Computer mit VGA-Ausgang
können Sie anschließen und auf HDMI
ausgeben. Hinzu kommt eine rundum hochwertige
Verarbeitung mit sinnvollen Details und
In diesem Teil der Fernbedienung
sind die Quellen- und die
Zonenwahl untergebracht. Eine
dezente grüne Hinterleuchtung
der Tasten bestätigt die Anwahl
Der mittlere Teil dient ganz
klassisch der Navigation im
Menü und der Steuerung der
häufigsten Funktionen. Eine
Laufwerkssteuerung ist ebenfalls
integriert
Der untere Teil ermöglicht den
Zugriff auf die Klangaufbereitungsprogramme
und den
gewohnten Zehnerblock
die audiophile Unterstützung aller zurzeit möglichen
Surround-Formate: Neben zahlreichen
THX-Features, wie der Ansteuerung von zwei
Subwoofern, wird auch Audyssey MultEQ XT zur
Einmessung und DSX mit zusätzlichen Präsenzkanälen
bereitgestellt, die auch von dem implementierten
Dolby Pro Logic IIz geboten werden.
Zur Ausgabe an die analoge Außenwelt stehen
neben Chinch symmetrische XLR-Anschlüsse
zur Verfügung. Weiterhin lassen sich bis zu
drei Zonen mit der jeweiligen Subwoofer- und
Bildausgabe von separaten Quellen beschallen.
Über den Universalport wird eine optionale Dockingstation
für den iPod angeboten, der sich
bequem mit der multifunktionalen und lernfähigen
Fernbedienung steuern lässt. Der Netzwerkanschluss
ermöglicht mit eigenem Webinterface
auf Knopfdruck einen unkomplizierten
und schnellen Zugriff auf das Internetradio, wie
beispielsweise den vorinstallierten vTuner oder
Last.fm. Darüber hinaus gibt es Audiostreaming-
Möglichkeiten mit dem Windows Mediaplayer
11 sowie der Windows-7-Zertifizierung und den
damit verbundenen Audioformaten. Weitere Zugriffsoptionen
auf noch mehr Musik bieten sich
über die beiden USB-Anschlüsse; ausgelesen
wird in den bekannten Formaten. Ein „Music
Optimizer“ hauchte sogar müde klingenden,
stark datenreduzierten Musiken mehr Leben
ein. Und die Dolby-Volume-Funktion – zum Ausgleich
von Lautstärkeschwankungen – erreichte
in unserem Test überzeugendere Ergebnisse als
mit Audyssey.
Für die Ausgabe an die analoge Welt werden
hochwertige 32-Bit/192-Kilohertz-DA-Wandler
von Burr-Brown, die sogar eine direkte Ausgabe
von DSD-Signalen der SACD ermöglichen,
verwendet. Das Schaltungsdesign ist klanglich
und messtechnisch auf einem sehr guten Niveau.
Die zahlreichen Signalprozessoren und
die Jitterkorrektur für digitale Eingangssignale
unterstützen nachhaltig die Klanggewalt, die
sich aus den DSP*-Programmen für Surroundund
Stereoanwendungen ergibt. Ein weiterer
positiver Punkt ist das Resultat der Einmessung,
das sich von den uns bisher bekannten Ergebnissen
der Audyssey-Einmessung unterschied.
Diese war weitaus linearer und weniger auf einen
basslastigen Effekt ausgelegt. Das Herz der
Videosektion des Onkyo PR-SC 5507 bildet ein
HQV-Reon-VX-Chip, der sowohl digitale als auch
analoge Zuspielungen auf die Full-HD-Auflösung
(1 920 × 1 080 Bildpunkte) skaliert und dies mit
hoher Qualität. Das De-Interlacing von 50- bzw.
60-Hertz-Material meisterte das Gerät ebenso
wie unsere anspruchsvollsten Testsequenzen.
Dabei erkennt der Onkyo die Zuspielung von
Video- sowie Filmmaterial automatisch und so-
Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo
62
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
gar 1 080i-Material war keine Hürde.
Mit der Edge-Enhancement-Funktion
lässt sich die Kantenschärfe spürbar
erhöhen, leider bilden sich bereits in
der mittleren Stufe Doppelkonturen.
Neben dem De-Interlacing hat uns
auch die Rauschunterdrückung beeindruckt.
Der Technik gelingt es,
Rauschen effizient zu entfernen,
ohne dass das Bild dabei an Plastizität
verliert. Damit tatsächlich
jede Zuspielung optimal aussieht,
können Sie diese über umfangreiche
Parameter wie etwa Helligkeit und
Kontrast Ihren Wünschen entsprechend
anpassen. Die Videoabteilung
des Onkyo PR-SC 5507 lässt bei uns
keine Wünsche offen.
Mit der AV-Endstufe PA-MC 5500
hat Onkyo eine Mehrkanalendstufe
im Programm, die die ideale Ergänzung
zur AV-Vorstufe PR-SC 5507
darstellt. Das Erscheinungsbild ist
spartanisch, das Gerät robust verarbeitet.
Die gebotene Funktionalität,
die sich mit dem PA-MC 5500 erschließt,
ist nicht nur für Surround
interessant: Das sparsam mit Bedienelementen
bestückte Gerät, ist
mit einer THX-Ultra-2-Zertifizierung
versehen. Auf der Vorderseite sind
je zwei Schalter und Status-LEDs
vorhanden. Die Rückseite dagegen
ist aufwendiger bestückt und beherbergt
für jeden der neun Verstärkerkanäle
einen umschaltbaren
Eingang, wobei Sie die Wahl zwischen
XLR- oder Chinch-Anschluss
haben. Jeweils direkt unter diesen
Anschlüssen befindet sich ein Paar
Schraubklemmen, die ebenso vergoldet
sind wie die Eingänge. An
diesen Lautsprecherterminals findet
fast alles einen festen Halt,
lediglich starke Kabelquerschnitte
sind beschwerlich zu befestigen.
Ein 12-Volt-Triggersignal-Eingang
dient zum systemabhängigen Einund
Ausschalten vom AV-Controller
aus und die Stromlieferfähigkeit
der Endstufen kann zwischen vier
und sechs Ohm umgestellt werden.
Ein anderer Schalter sorgt für die
Aktivierung eines zeitabhängigen
Stand-by-Modus. Die Wide-Range-
Amplifier-Technologie wird schon
seit Längerem in AV-Receivern von
Onkyo eingesetzt. Sie reagiert innerhalb
kürzester Zeit auf den
wechselnden Strombedarf, der angeschlossenen
Lautsprecher. Dank
der aufwendigen und parallel arbeitenden
Gegentaktverstärkung,
die mit geringer Gegenkopplung
agiert, ist die Schaltung in der Lage,
dem Anstieg von Verzerrungen
sehr lange zu widerstehen. Die Verstärker
liefern gleichzeitig enorme
Leistungen. Verantwortlich dafür
sind ein hochstromfähiges Netzteil,
Kupferstromschienen und volldiskrete
Schaltungen in den Kanälen.
Ein kleiner Nachteil der hohen Packungsdichte
der Leistungselektronik
ist das Übersprechen der Kanäle
ineinander; es könnte etwas
besser sein.
Der Klangeindruck der beiden
Geräte im Zusammenspiel ist für
Surround um ein Vielfaches besser
als bei einer All-in-one-Lösung
als AV-Receiver. Ein klanglich sehr
entspanntes, ruhiges und gutes
räumliches Erlebnis wird geboten,
das in der Verbindung aus AV-Controller
mit einer anderen Endstufe
ein noch weitaus räumlicheres und
lebendigeres Erlebnis lieferte. Mit
der Onkyo-Endstufe war zumindest
eine plastische Darstellung von Bewegungsabläufen
mit einer fast sehr
guten tonalen Balance vorhanden,
die nie zur Härte neigte und eine
wohlige Grundwärme im Klangbild
aufwies. Gepaart mit der Impulsfreudigkeit
des Gespanns wurden
so wirklich aufwühlende Momente
erzeugt. Und genau das ist es, was
ein Heimkinoerlebnis perfekt macht.
Dies sind Attribute, die sich auch
auf den vorzüglichen Stereogenuss
übertragen lassen und lediglich eine
gewisse Enge in der Breite der
akustischen Bühne erkennen ließen.
Etwas mehr Glanz im Klang der Endstufe
wäre wünschenswert, denn so
entsteht eine leichte Nüchternheit.
Jens Voigt und Dennis Schirrmacher
AUSSTATTUNG AV-Vorstufe AV-Endstufe
Allgemein
Hersteller Onkyo Onkyo
Modell PR-SC 5507 PA-MC 5500
Preis/Straßenpreis 1 799 Euro/1 600 Euro 1 799 Euro/1 600 Euro
Maße B/H/T 43,5 × 20 × 45,5 cm 43,5 × 20 × 46 cm
Gewicht 14 kg 23 kg
Informationen www.onkyo.de www.onkyo.de
Anschlüsse
HDMI
dig. Audio
koaxial
dig. Audio
optisch
analoges
Audio
Cinch
XLR
Komponente
Lautsprecher
Eingänge 8 11 9 9
Ausgänge 17 9
sonstige Anschlüsse iPod, USB, LAN, VGA 12-V-Trigger-Eingang
Datenschnittstellen
RS-232*
FEATURES
Klangregelung
Lautsprecher-Setup
Einmessautomatik
Mehrzonenunterstützung
Upscaling/Vollbildkonvertierung
HD-Audio
Pro Logic IIz/Audyssey DSX /
Mehrkanalausgangsleistung
220 Watt an 6 Ohm
Messdaten
Frequenzgangabweichung
+/– 0,087 dB +/– 0,013 dB
Pure-Audio-Modus
Frequenzgangabweichung
+/– 0,088 dB
Stereomodus (EQ aus)
SNR bei –20dB HDMI-Strecke
86 dB
SNR bei –20dB Analogstrecke 85 dB 86 dB
Übersprechen HDMI-Strecke
–72 dB
Übersprechen Analogstrecke –74 dB –58 dB
Verstärkerleistung Stereo
118 Watt
(1 % THD an 8 Ohm)
Raumkorrektur
In den Diagrammen sehen Sie,
welche Auswirkungen die Raumkorrektureinmessungen
haben.
Da wir auf eine größere zeitliche
Mittelung verzichtet haben, sehen
diese Kurven teilweise so zerklüftet
aus. Achten Sie bitte auf die
Stellen im Frequenzbereich, an denen
sich Senken und Anhebungen
ergeben. Dies führt zu deutlich
wahrnehmbaren Einflüssen.
linker Frontkanal bei aktiver
Lautsprechereinmessung
ohne Lautsprechereinmessung
Mehrkanalleistung
Die Mehrkanalleistung wird
gleichzeitig an allen 7 Hauptkanälen
ermittelt. Sie wird an einer
Last von 8 Ohm, bei einem 1 kHz
Sinus-Dauerton, bis zur Erreichung
von 1 % THD, erfasst.
8 dB
4 dB
0 dB
–4 dB
–8 dB
–12 dB
30 Hz
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz
Leichte Präsenzanhebung und Betonung der Tiefmitten,
ist das Ergebnis der Einmessung
1000W
500W
200W
100W
50W
20W
10W
5W
2W
0 W
0 W
0 W
0 W
0 W
0 W
0 W
Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5 Kanal 6 Kanal 7
8 dB
4 dB
0 dB
–4 dB
–8 dB
–12 dB
1000W
500W
200W
100W
50W
20W
10W
5W
2W
30 Hz
118,2 W
–
–
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz
115,5 W
118,4 W
117,5 W
117,3 W
118,6 W
115,6 W
Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5 Kanal 6 Kanal 7
BEWERTUNG
Audio
Leistungsstabilität sehr gut 8,5/10
Audiobandbreite ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10
Übersprechdämpfung ausgezeichnet 6/6 mangelhaft 1/6
Neutralität ausgezeichnet 5,5/6 ausgezeichnet 5,5/6
Dynamik ausgezeichnet 5,5/6 ausgezeichnet 5,5/6
Basswiedergabe ausgezeichnet 5,5/6 ausgezeichnet 5,5/6
Mittenwiedergabe ausgezeichnet 5,5/6 ausgezeichnet 5,5/6
Höhenwiedergabe ausgezeichnet 5,5/6 ausgezeichnet 5,5/6
Qualität Equalizer sehr gut 5/6
Qualität Mehrkanalaufbereitung ausgezeichnet 6/6
Videoverarbeitung
Skalierung ausgezeichnet 6,5/7
Vollbildkonvertierung ausgezeichnet 7/7
Bildnachbearbeitung ausgezeichnet 7/7
Wiedergabequalität ausgezeichnet 74/79 sehr gut 45/56
Bedienung/Installation ausgezeichnet 30/32 ausgezeichnet 17/18
Auf der linken Seite ist der AV-Controller mit seinen Ein- und Ausgängen im Vergleich
zur AV-Endstufe auf der rechten Seite des Bildes, zu sehen
Ausstattung/Verarbeitung sehr gut 57/65 sehr gut 36/43
Gesamt 161 von 176 Punkten 98,5 von 117 Punkten
Preis/Leistung sehr gut gut
ERGEBNIS Ausgezeichnet Gut
92 % 84 %
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 63
Test l Vergleichstest Stereoanlagen
VIER KOMPAKTANLAGEN BIS 800 EURO IM TEST
Kleine Maße, großer Klang
Waren Stereoanlagen vor einigen Jahren noch recht groß und hatten
einen nur geringen Funktionsumfang, hat sich seitdem einiges getan.
Im Vergleichstest müssen sich vier aktuelle Geräte behaupten und
zeigen, dass sie neben CD- und Radiowiedergabe noch mehr zu
bieten haben.
Lesen Sie hier
Vier Kompaktanlagen
der Preiskategorie
um 800 Euro
traten zum großen
Vergleich an, um zu
beweisen, was in ihnen
steckt. Die Unterschiede
liegen vor
allem im Detail und
ließen den Vergleich
zum Kopf-an-Kopf-
Rennen werden.
Torsten Pless
Harman Kardon MAS 100 Seite 65
Kenwood K-1000 Seite 66
Philips MCD900 Seite 67
Denon D-F107 Seite 68
Das eigene Multimedia-Zimmer muss
nicht zwangsläufig aus großen Standlautsprechern
und dem neuesten Audioreceiver
bestehen. Für reinen Stereogenuss
gibt es durchaus auch günstigere und vor allem
kleinere Alternativen. Platzsparende Geräte sind
in kleineren Räumen nicht nur optisch, sondern
oftmals auch klanglich vorzuziehen. Ein ausgewachsener
Standlautsprecher in Kombination
mit einem Subwoofer kann in engem Umfeld
seine Bassgewalt nämlich niemals richtig ausspielen,
was in einem unzureichenden Klangerlebnis
endet. Alternativen müssen also her –
und das ohne Funktionseinschränkungen. Was
wäre da naheliegender als eine Kompaktanlage,
bestehend aus Receiver und Player im MiniFormat
samt kompakten Regallautsprechern? Für
den einen sind sie ein preiswerter Einstieg in
die Multimedia-Welt und andere nutzen sie als
Zweitanlage, um weitere Zimmer zu beschallen.
Aktuelle Kompaktanlagen sind nur einen
Bruchteil so groß wie noch vor einigen Jahren
und trumpfen zudem mit Anschlüssen und Funktionen
auf, die sie zum zentralen Media-Player
Ihres Multimedia-Raums werden lassen. Ob als
reiner CD-Stereoplayer, in Verbindung mit einem
Schallplattenspieler, als Ersatz für die Fernseherlautsprecher,
als DNS-fähiges UKW-Radio
oder direkt an einen Blu-ray-Player angeschlossen:
In allen Lagen werden die Testkandidaten
Herr der Situation. Lediglich in ihren Feinheiten
unterscheiden sie sich voneinander, was sich
in den einzelnen Ausstattungsmerkmalen bemerkbar
macht und den individuellen Charakter
der Geräte definiert. Während die einen Testkandidaten
mit USB-Anschlüssen aufwarten, um
mobile Musikdatenbanken wiederzugeben, und
andere über einen RS-232*-Anschluss verfügen,
um Firmware-Updates aufzuspielen, trumpft ein
Proband sogar mit DVD-Abspielmöglichkeit und
HDMI-Anschluss auf. Ein anderes Testmodell
bringt gleich ein komplettes Raumeinmesssystem
mit und ein weiteres verfügt über ein LCD-
Farbdisplay. Sie werden feststellen, dass für
jeden Einsatzzweck ein passendes Modell dabei
ist. Auch wenn es nicht das eine perfekte Gerät
gibt, spielen alle getesteten Hi-Fi-Anlagen doch
auf einem hohen Level, was Sie ebenfalls im Testergebnis
erkennen können. Wir wünschen Ihnen
nun ein erkenntniskritisches Lesen unseres
Vergleichstests und viel Erfolg dabei, die für Sie
geeignete Kompaktanlage zu finden.
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Harman Kardon, Kenwood, Philips
64
DIGITAL TESTED 4.2010
gut
Harman Kardon
MAS 100
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
Der Hochtöner wurde in einen Waveguide verbaut,
um dessen Schalldruck noch zu verstärken
Harman Kardons MAS 100 nutzt zwar nur ein Modul zur Display-Anzeige, dieses ist dafür aber mit einem schicken
Touchscreen ausgestattet
HARMAN KARDON MAS 100
Harman Kardon schickt mit der MAS 100 eine
Kompaktanlage für 799 Euro ins Rennen. Das
vierteilige Komplettsystem besteht aus einer
Endstufe, einem CD-Player mit UKW-Empfänger
und zwei Regallautsprechern. Das Gehäuse in
Klavierlackoptik punktet mit ausgezeichneter
Verarbeitungsqualität, die geschwungenen Kanten
runden das Gesamtbild ab. Der CD-Player
stellt gleichzeitig die Steuerzentrale des Systems
dar. Trotz seines kleinen Gehäuses befinden sich
auf dessen Rückseite eine Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten.
Auf digitaler Ebene werden uns
genügend verlustfreie Übertragungswege zur
Verfügung gestellt, um beispielsweise den Ton
eines Flachbildfernsehers aufzuwerten. Besonders
lobenswert ist der analoge, von manchen
Herstellern längst vergessene Phonoeingang,
Das obere Drittel der Fernbedienung
bietet nicht nur den
direkten Zugriff auf die Eingangsquellenauswahl,
sondern
ebenfalls die Anwahl des Settings-Menüs,
unten rechts
Das mittlere Bedienfeld ist den
Abspielfunktionen vorbehalten
Lautstärkensteuerung, Ordneranwahl
und direkte Titelanwahl
finden im unteren Feld ihren
Platz
der es Ihnen erlaubt, im digitalen Zeitalter wieder
einen Schallplattenspieler in Ihr Hi-Fi-System zu
integrieren. Gleich zwei USB-Anschlüsse hält
die MAS 100 parat, einen an der Gehäuseseite
und einen am rückseitigen Panel. USB-Sticks im
FAT32-Format und MP3-Player wurden problemlos
erkannt, bei externen Festplatten mit höherer
Stromaufnahme hat das System hingegen seine
Probleme. Ein Manko ist für uns die fehlende
Netzwerkschnittstelle: Zwar bietet das Gerät einen
RS-232*-C-Anschluss für Firmware-Updates,
aber Internetradios oder ähnliche Streamings
vom PC lassen sich darüber nicht abspielen.
Über das im Lieferumfang enthaltene Flachbandkabel
überträgt der Player die Audiodaten an den
Verstärker und dieser versorgt den Player dafür
mit Strom.
Wie die Kompaktanlage präsentiert sich auch die
Fernbedienung in schlichtem Schwarz. Alle wichtigen
Funktionen sind übersichtlich angeordnet
und schnell anwählbar. Die Standardwiedergabefunktionen
lassen sich aber ebenfalls direkt
am Gerät bedienen, und das optisch schick und
komfortabel via Touchscreen. Das Display ist
aufgeräumt, die Menüführung logisch und die
Schrift deutlich zu erkennen. Komplettiert wird
das Set durch seine Lautsprecher. Die beiden
knapp 27 Zentimeter (cm) hohen Speaker sind
nach dem 2-Wege-Bassreflex-Prinzip aufgebaut,
die 25 Millimeter (mm) große Hochtonkalotte ist
in einen schalldruckverstärkenden Waveguide
eingelassen. Aus wabenverstärktem Verbundwerkstoff
wurde die 130 mm große Tiefmittelton-
Kalotte gefertigt. Das Bassreflexrohr, das den
Lautsprechern zusätzlichen Tiefgang verleiht,
befindet sich auf der Gehäuserückseite über
dem Anschlussfeld. Bei Inbetriebnahme erfolgt
ein kurzes Bereitschaftssignal, während auf
dem Display die zuletzt wiedergegebene Eingangsquelle
angezeigt wird. Im Menü „Settings“
unter „Speaker Setup“ befindet sich der Zugriff
auf Höhen und Bässe, die den Frequenzgang
von minus bis plus zehn Dezibel anheben beziehungsweise
absenken. Der Equalizer arbeitet
überraschend gut und ist ein nützliches Werkzeug,
um die eine oder andere klangliche Schwäche
auszugleichen. Beim Hörtest fiel sofort eine
starke Überhöhung des Bassbereichs auf, die
sich bis in die unteren Mitten hindurchzog. Dafür
fehlte es den Präsenzen ein wenig an Spritzigkeit.
Insgesamt macht die Harman Kardon MAS
100 einen etwas leblosen Eindruck. Auch in der
räumlichen Tiefe konnte das System nicht richtig
überzeugen. Der unausgeglichenen tonalen Balance
lässt sich aber im „Speaker Setup“-Menü
entgegenwirken, indem man die Bässe etwas
zurücknimmt und dafür einige Höhen hinzugibt.
Dann stellt sich ein ausgeglichenerer Klang mit
schöner Ortbarkeit in der Stereobreite ein.
Harman Kardon liefert mit der MAS ein
mehr als solides Produkt ab, das durch seine
schlichte Eleganz überzeugt und als einziger
Testkandidat mit einem Touchscreen
aufwartet. Dank vielfältiger Anschlüsse kann
über die beiden USB-Buchsen bequem auf
die mobile Musikbibliothek zugegriffen. Für
die Zukunft würden wir uns aber noch eine
Netzwerkintegration wünschen.
ERGEBNIS
75 78 %
Gut
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 65
Test l Vergleichstest Stereoanlagen
gut
Kenwood
K-1000
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
Das Display des Kenwood-Receivers zeigt die aktuelle Eingangsquelle samt ihrer Sample-Rate an. Darunter
wird die Aktivität des Supreme-EX Modes dargestellt
Die Hochtonkalotte liegt etwas tiefer im Gehäuse,
damit hohe und tiefe Frequenzen zeitgleich abstrahlen
KENWOOD K-1000
Im oberen Bedienfeld befinden
sich die Klangbeeinflusser. Flat,
Tone, RoomEQ und Sound-Preset
liegen zur Direktanwahl auf
Die Receiver-Fernbedienung
übernimmt auch die Player-
Abspielfunktionen, wodurch
der zweite Signalgeber
abgelöst wird
Die eigentlichen Wiedergabefunktionen
befinden sich auf der
Player-Fernbedienung
Die Titeldirektwahl können Sie
am bequemsten über diese
Fernbedienung vornehmen
Der japanische Unterhaltungselektronik-Hersteller
Kenwood präsentiert mit der K-1000 eine
Kompaktanlage mit Funktionen, die wir eher
von AV-Receivern gewohnt waren. Die Verarbeitung
der 799 Euro teuren Kompaktanlage ist
äußerst sauber, die einrastenden Drehregler
sind angenehm groß und die Standardmäßigen-
Lautsprecheranschlüsse von guter Qualität. Den
Geräten wurde jeweils ein angenehm lesbares
Display spendiert, auf dem bei CD-Wiedergabe
die Sample-Rate und der CD-Text angezeigt werden.
Trotz des großzügigen Anschlussangebots
vermissen wir eine USB-Buchse für die mobile
Musikwiedergabe, eine Netzwerkschnittstelle
für Internetradios sowie eine Firmware-Update-
Möglichkeit. Auf analogem Weg können Sie
über den System-Control-Anschluss Steuersignale
vom Verstärker an den Player senden,
wodurch eine der beiden Fernbedienungen entfällt.
Richtig – Kenwood liefert sowohl für den
Verstärker als auch für den Player eine separate
Fernbedienung im Mini-Format. Die beiden
Lautsprecher in 2-Wege-Bassreflex-Konstruktion
sind mit einer 25-mm-Hochtonkalotte und
einem 120-mm-Konustieftöner ausgestattet. Die
Front der Gehäuse ist leicht angeschrägt und
der Hochtöner in einen Waveguide eingelassen.
Bei Musikwiedergabe ist ein leichtes Gehäusedurchschwingen
bemerkbar, wodurch etwas an
Energie verloren geht. Die vergoldeten Single-
Wiring-Anschlüsse sind hingegen von sehr guter
Verarbeitungsqualität.
Eher bekannt von AV-Receivern, bietet der
Kenwood zahlreiche Eingriffsmöglichkeiten in
die Audiowiedergabe und nimmt mit dem beiliegenden
Messmikrofon sogar eine automatische
Raumanpassung vor. Unser Klangeindruck ohne
automatische Einmessung war jedoch eindeutig
linearer. Nach der Messung wurde der
Frequenzbereich in den unteren Mitten angehoben,
wodurch ein eher dumpfes Klangbild
entstand. Positiv erwähnt werden muss allerdings
die Absenkung des Präsenzbereiches,
der von Haus aus etwas überbetont ist. Auch
wenn die Einmessung bei uns nicht gerade für
einen ausgeglicheneren Klang sorgte, hat sie für
akustisch unzureichend optimierte Räume definitiv
ihre Daseinsberechtigung. Wer dem Klang
seine ganz persönliche Note verleihen möchte,
kann dies mit dem umfangreichen und gut klingenden
Equalizer tun. Dabei lässt sich auf die
Frequenzbereiche um 100 Hertz (Hz), drei und
zehn Kilohertz Einfluss nehmen. Zur automatischen
Aufwertung des Hochtonbereiches bietet
Kenwood seinen Supreme-EX-Modus an. Dieser
soll den verlustbehaftet komprimierten Audiodateien
AAC, MP3 und WMA wieder zu mehr
Detailauflösung verhelfen. Noch klangbeeinflussender
sind die mitgelieferten Soundpresets,
die je nach Geschmacksempfinden zu spürbaren
Ergebnissen führen können. Für die späten
Abendstunden bietet die K-1000-Kompaktanlage
den hauseigenen Clear A Mode an. Der Modus
arbeitet wie ein dynamischer Equalizer und hebt
bei leisem Betrieb Bässe und Höhen automatisch
an. Dies funktioniert zwar gut, lässt den
Präsenzbereich für unseren Geschmack aber etwas
zu spitz erklingen. Bei purer Tonwiedergabe
präsentiert sich das Komplettsystem mit einer
angenehmen Zurückhaltung und einem hellen
Klangbild. Letzteres äußert sich vor allem in
einer starken Konsonantenüberzeichnung. Eine
ausgeprägte Detailtreue ist hingegen gegeben,
genauso wie eine gute räumliche Abbildung
sowohl in Breite als auch Tiefe.
Mit umfangreichen DSP*-Funktionen und einer
automatischen Raumeinmessung präsentiert
sich die Kenwood-K-1000-Kompaktanlage und
bietet damit großen Klang aus kleinem Gehäuse.
Besonders wenn es darum geht, verschiedenste
Musikdateitypen klanglich aufzuwerten, spielt
das System seine Stärken aus. Eine Erweiterung
der Wiedergabeformate um freie Codecs wie
FLAC und Ogg Vorbis sowie eine USB-Integration
würden das Gerät zusätzlich veredeln.
ERGEBNIS
77 %
Gut
66
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
gut
Philips
MCD900
TESTSIEGER
gut
PREIS/LEISTUNG
4.2010
Der Hochtöner der beiden SoundSphere-Lautsprecher
befindet sich direkt über dem Gehäuse
Mit ihrem einzigartigen Gehäusekonzept, dem LCD-Farbdisplay und der DVD-Wiedergabe kombiniert Philips
außergewöhnliches Design mit innovativer Technik
PHILIPS MCD900
Eingangsquellenwahl sowie Settings-
und Disc-Menü befinden
sich im oberen Drittel
Display-Navigation, Lautstärkeregelung
und Wiedergabefunktionen
finden in der Mitte der
Fernbedienung ihren Platz
Sonderfunktionen bei DVD-Wiedergabe,
wie z. B. Zoom, Angle
und Untertitel, lassen sich im
untersten Feld finden
Bei der Kompaktanlage MCD900 erkennt man
auf den ersten Blick, dass Philips versucht, die
volle Design-Punktzahl zu erhalten. Mit den
geschwungenen Gehäusen von Verstärker und
Player, der futuristischen Form der Lautsprecher
und dem großen LCD-Farbdisplay auf dem Receiver
hat man dies zweifelsohne auch erreicht.
Das Komplettsystem für einen Preis von 700
Euro erhältlich und ist die einzige Kompaktanlage
in unserem Test, die DVDs wiedergeben kann.
Zur digitalen Bild- und Tonübertragung wurde
dem Gerät ein HDMI-Ausgang spendiert. Für all
diejenigen, die noch über einen herkömmlichen
Röhrenfernseher verfügen, bietet sich der Component-Ausgang
zur analogen Bildausgabe an.
Schade ist der Fakt, dass Philips auf sämtliche
digitalen Eingänge für die optische oder koaxiale
Signalübertragung verzichtet hat. Lobenswert
hingegen ist die rückseitige USB-Buchse,
über die sich Musikdateien in den aktuell gängigsten
komprimierten Formaten MP3, AAC,
WMA, FLAC und Ogg Vorbis wiedergeben lassen.
Weiterhin dient der Anschluss als Schnittstelle
für Firmware-Updates. Beim Anschließen eines
Fernsehgerätes präsentierte sich uns eine übersichtliche
Menüführung. Bei DVD-Wiedergabe
lässt sich das Bild mit Presets wie „Kräftig“ und
„Cool“ aufwerten oder unter dem Punkt „Persönlich“
an den eigenen Geschmack anpassen.
Trennt man das Fernsehgerät von der HDMI- oder
Component-Verbindung, wird das LCD-Display
auf der Receiver-Oberseite aktiviert. Auf dessen
Startseite können die optisch ansprechend dargestellten
Eingangsquellen ausgewählt werden.
Das Menü lässt sich benutzerfreundlich direkt
am Gerät mit den aufgelegten Buttons bedienen.
Da die Form des Displays etwas an einen
liegenden iPod Touch erinnert, ist man gewillt,
auch dieses per Touchscreen zu bedienen. Eine
Funktion, die für zukünftige Updates sicherlich
interessant wäre. Komplettiert werden Receiver
und DVD-Player von den beiden SoundSphere-
Lautsprechern. Die massiven Aluminiumgehäuse
der beiden 35 cm hohen Boxen haben optisch
einen gewissen Charakter und verringern
zugleich ein ungewolltes Durchschwingen der
Gehäuse. Ungewöhnlich ist die Chassis-Anordnung,
beide befinden sich auf der Oberseite des
Gehäuses. Der 130 mm große Tieftöner strahlt
dabei komplett nach oben ab, während der
darüber frei hängende 38-mm-Hochtöner direkt
nach vorn abstrahlt. Tatsächlich macht sich das
starke Gehäuse auch in einem äußerst kraftvollen
Klang bemerkbar. Für unsere Begriffe
ist dies sogar etwas zu viel des Guten, da der
Gesamtklang durch eine starke Bassfärbung
geprägt ist. Bei einem Rocktitel klang die Snare
schön knackig und die Gitarren hatten einen
etwas schlankeren, dafür kernigeren Charakter.
Die S-Laut-Überzeichnung ist dafür besonders
bei moderner, stark komprimierter Musik sehr
auffällig. Dem lässt sich jedoch durch den eingebauten
Equalizer etwas entgegenwirken. Wer
sich nicht selbst an den manuellen Klangeinstellungen
ausprobieren will, dem wird mit den vorgefertigten
Presets bereits eine große Auswahl
an die Hand gegeben. So bietet der Musikmodus
Klangvoreinstellungen für Rock, Klassik, Jazz,
während der 3-D-Modus den Audiosignalen mit
Presets wie „Kirche“ oder „Arena“ zusätzlichen
Hall hinzufügt. Zwar machen die DSP*-basierten
Voreinstellungen viel Spaß beim Ausprobieren,
sie passen aber nicht immer zu jeder Situation.
Unserer Meinung nach sollten Sie auf jeden
Fall einmal den Direct-Modus ausprobieren, der
die Musik komplett unverfälscht direkt von
der CD oder DVD abgreift und originalgetreu
wiedergibt. Der Philips MCD9000 hält eine Vielzahl
an Einstellungsmöglichkeiten der Klangund
Bildaufwertung für Sie bereit. Besonders
gefallen hat uns die Möglichkeit, DVDs via HDMI
wiedergeben zu können. Das Display rundet das
Gesamtbild dieser Stylischen Kompaktanlage
ab und wäre nur noch mit einem Touchscreen
zu überbieten.
ERGEBNIS
78 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 67
Test l Vergleichstest Stereoanlagen
Während der Receiver den aktuellen USB-Wiedergabemodus anzeigt, werden auf dem
Player die ID3-Tags der MP3s dargestellt
gut
Denon
D-F107
TESTERGEBNIS
sehr gut
SIEGER PREIS/LEISTUNG
4.2010
Die Basswiedergabe der Regallautsprecher lässt sich
über den Receiver mit einem Subwoofer erweitern
DENON D-F107
Denons vierteilige Kompaktanlage nennt sich
D-F107 und ist für einen Preis von 649 Euro
erhältlich. Player und Receiver bestehen aus
edlem Aluminium mit jeweils einem zweizeiligen
Display, das bei MP3-Wiedergabe deren
ID3-Tags anschaulich wiedergibt. Der vorderseitig
aufgelegte USB-Anschluss erkennt sowohl
USB-Sticks als auch externe Festplatten im
FAT32-Format. Eine Besonderheit besteht darin,
dass die USB-Buchse den Namen „Made for
iPod“ tragen darf. Wer seine Musikbibliothek
auf dem iPod gespeichert hat, kann diese mit
einem passenden USB-Kabel über die Schnittstelle
wiedergeben lassen. Alle anderen MP3-
Player können sich über den auf der Receiver-
Front aufgelegten Portable-In freuen, einem
3,5-mm-Klinkeneingang. Der Receiver erhält
Die Fernbedienung bietet viel
Platz, um alle wichtigen Funktionen
unterzubringen. Das obere
Drittel wird von der Titeldirektwahl
ausgefüllt
Die Eingangsquellen liegen
nicht als Direktwahl auf. Angewählt
werden diese über den
Source-Button
Der untere Teil dient vorrangig
der Ordnernavigation
sein Signal über den analogen Line-Ausgang
des CD-Players. Eine digitale Verbindung wäre
jedoch die klanglich attraktivere Lösungen.
Ein sehr interessantes Detail des Receivers ist
sein Monoausgang, der das zusammengerechnete
Signal des linken und rechten Kanals trägt.
Dieser ist dafür vorgesehen, das Audiosignal
an einen weiteren Verstärker, oder einen aktiven
Subwoofer zu übertragen. Damit lässt
sich die zweikanalige Kompaktanlage zu einem
2.1-System erweitern. Die beiden knapp 30 cm
hohen 2-Wege-Bassreflex-Boxen glänzen durch
eine saubere Verarbeitung mit abgerundeten
Seitenflächen in stabilen, kaum durchschwingenden
Gehäusen. Erreicht wird dies durch eine
Querverstrebung im Inneren des Gehäuses, die
selbst in manch teureren Lautsprechern nicht zu
finden ist. Die kreisrunde Öffnung auf der Rückseite
des jeweiligen Lautsprechergehäuses ist
das Bassreflexrohr, das die Tieftonwiedergabe
erweitert. Wem die tieffrequente Abstrahlung
der beiden Regallautsprecher zu mächtig sein
sollte, der kann sich der beiden im Lieferumfang
enthaltenen Schaumstoffverschlüsse bedienen.
Die Fernbedienung der Kompaktanlage
fällt mit ihren 22 cm recht groß aus und gleicht
damit eher der eines ausgewachsenen AV-Receivers.
Auch wenn alle wichtigen Funktionen
in ihren Ebenen sinnvoll nebeneinander liegen,
hätte man diese sicherlich platzsparender
anordnen können.
Im Hörtest waren wir doch etwas überrascht
über die klanglichen Eigenschaften des Kompaktsystems.
Um es gleich vorwegzunehmen:
Einem Standlautsprecher können die beiden
SC-F107, was den Tiefgang angeht, natürlich
keine Konkurrenz machen. Die Mittenwiedergabe
ist dafür im Source-Direct-Modus schön
linear und die 25 mm große Hochtonkalotte stellt
feine Details gut dar. Auch die räumliche Breite
und Tiefe wissen zu überzeugen. Um den tieffrequenten
Anteil der beiden Regallautsprecher
zu erweitern, stehen uns drei Möglichkeiten zur
Verfügung. Zum einen ist das die Erweiterung
des Systems um einen Subwoofer über den Mono-Out-Ausgang.
Dies führt je nach Qualität des
Subwoofers zu sehr guten Ergebnissen. Wer sich
kein zusätzliches Gerät in seinen Hörraum stellen
will, kann ebenso auf den des eingebauten
2-Band-Equalizer zurückgreifen und die Bässe
bei 100 Hz um bis zu acht Dezibel anheben. Dies
sollte jedoch eher für leichtere Geschmacksanpassungen
genutzt werden. Als letzte und noch
drastischere Variante dient Denons S. B. D. (Super
Dynamic Bass Control). Der dynamische
Equalizer soll den Bassanteil selbst bei geringer
Lautstärke stets linear halten. Im Praxistest hob
das System auch bei höherer Lautstärke die
100-Hz-Marke zu stark an, sodass das S. B. D.
eher für Freunde drückender Basswellen bei Tag
und Nacht geeignet ist.
Mit der D-F107 hat Denon eine Kompaktanlage
auf dem Markt, die besonders durch ihre Anschluss-
und Erweiterungsmöglichkeiten glänzt.
Der USB-Anschluss mit iPod-Wiedergabe-Funktion
und der rückseitige Pre-Out zur Integration
eines Subwoofers lassen die Kompaktanlage
zum echten Multitalent werden.
ERGEBNIS
76 78 %
Gut
68
DIGITAL TESTED 4.2010
Fazit
Im Vergleich der Stereokompaktanlagen hinterließen
die Testkandidaten einen guten Eindruck.
Alle ähneln sich in ihrer Grundausstattung
und unterscheiden sich letztendlich nur
im Detail. Mit knappem Punktevorsprung setzte
sich die Philips-MCD900-Kompaktanlage durch
und stellte sich damit als Testsieger heraus.
Sie überzeugte uns durch ihre vielfältigen Anschlussmöglichkeiten,
ihre benutzerfreundliche
Bedienung und durch die unzähligen
Klangpresets. Einen großen Pluspunkt konnte
sie ebenfalls durch den integrierten DVD-Player
samt HDMI-Schnittstelle verzeichnen.
Dicht gefolgt von Kenwood, Denon und Harman
Kardon wurde es für die Philips aber noch mal
richtig eng. Während die Kenwood mit ihrer
Anschlussvielfalt glänzte und uns mit einem
automatischen Raumeinmesssystem überraschte,
stellte Denon dieses Mal den Preis-
Leistungs-Sieger. Wieder sind dabei die kleinen
Details entscheidend. So lässt sich über
den USB-Anschluss an Denons Kompaktanlage
auch ein iPod anschließen, während für alle
weiteren MP3-Player ein extra Portable-In zur
Verfügung steht. Die bezüglich der Frequenz
sehr ausgeglichenen Lautsprecher lassen sich
klanglich sogar noch durch einen Subwoofer
erweitern, dafür bietet die Kompaktanlage einen
gesonderten Pre-Out-Anschluss an. Aber
auch Harman Kardons MAS 100 braucht sich
nicht zu verstecken. Für einen ebenfalls recht
günstigen Preis liegt die Kompaktanlage nur
ganz knapp hinter ihren Mitbewerbern. Mit
den umfangreichen RDS-Radiofunktionen hat
Harman Kardon in diesem Punkt sogar die
Nase vorn. Als einziger Testkandidat trat die
Kompaktanlage mit einem Touchscreen-Display
an, weshalb wir dieses gleich bei den
anderen vermissten. Klanglich spielten die vier
Testkandidaten ebenfalls in derselben Liga:
Alle Geräte haben leichte Schwächen in ihrer
Basswiedergabe, was auf die Größe der Regallautsprecher
zurückzuführen ist. Im Mitten-
und Hochtonbereich spielen sie hingegen
ihre Stärken aus, die sich meist in einer guten
Lokalisation bei der räumlichen Wiedergabe
äußern. Lediglich die Kenwood hatte einen
etwas überzeichneten Präsenzbereich. Dieser
ließ sich jedoch gut durch den fein zeichnenden
Equalizer ausgleichen. Auch die Klangpresets
der Kompaktanlagen wussten zu überzeugen
und werden sicherlich für einige imposante
Hörstunden sorgen. Im Allgemeinen würden
wir jedoch den Direct-Modus empfehlen, der
sämtliche Klangregelungen umgeht und den
alle Testkandidaten anbieten. Unsere vier Kompaktanlagen
lieferten sich ein äußerst knappes
Rennen, was auch an der Bewertung erkennbar
ist. Kaufentscheidend sind dieses Mal die kleinen
Details, die die Kompaktanlagen zu Ihrem
ganz persönlichen Gewinner werden lassen.
Torsten Pless
Phonoeingang
Der Phonoeingang, der sich in letzter Zeit wieder
öfter an AV-Receivern und Stereoanlagen
finden lässt, ist ein nicht lineares Anschlussfeld,
das zur Pegel- und Frequenzanpassung
eines Schallplattenspielers benötigt wird. Je
nach Ausgangsspannung des verbauten Tonabnehmersystems
am Plattenspieler wird bei
diesem zwischen MC (Moving Coil) oder MM
(Moving Magnet) unterschieden. Plattenspieler
mit MC-Ausgang liefern eine Ausgangsspannung
von 0,1–0,5 Millivolt (mV), während
MM-Ausgänge zwischen zwei und fünf Millivolt
ausgeben. Da ein normaler Hochpegeleingang
(Aux, Line, Tape etc.) zwischen 100 und 500 mV
erwartet, wird der spezielle hochempfindliche
Vorverstärker namens Phonoeingang benötigt.
Falls ein Receiver nicht über solch einen
Eingang verfügt, wird ein externer Phono-EntzerrVorverstärker
zwischen Plattenspieler und
Hochpegeleingang benötigt.
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Anschlüsse: HDMI1.3, YPbPr, Audio/Video, 3x RCA, SPDIF
www.homecast.de
Test l Vergleichstest Stereoanlagen
AUSSTATTUNG Testsieger Sieger Preis/Leistung
Allgemein
Hersteller Philips Kenwood Denon Harman Kardon
Modell MCD900 K-1000 D-F107 MAS 100
Preis/Straßenpreis 799 Euro/749 Euro 799 Euro/649 Euro 649 Euro/599 Euro 799 Euro/666 Euro
Maße B/H/T (Receiver) 251 × 133 × 251 cm 270 × 99 × 318 cm 250 × 82 × 283 cm 240 × 90 × 240 mm
Maße B/H/T (Player) 251 × 69 × 251 cm 270 × 99 × 296 cm 250 × 82 × 260 cm 240 × 90 × 240 mm
Maße B/H/T (Lautsprecher) 175 × 354 × 202 cm 168 × 305 × 270 cm 182 × 296 × 237 cm 181 × 272 × 196 mm
Gewicht Gesamtsystem 12,5 kg 19,1 kg 16,1 kg 13,1 kg
Informationen www.philips.de www.kenwood.de www.denon.eu www.harmankardon.com
Anschlüsse
HDMI
dig. Audio
koaxial
dig. Audio
optisch
analoges
Audio
HDMI
dig. Audio
koaxial
Eingänge
Ausgänge
Phono-Eingang
sonstige Anschlüsse CVBS Video Out Room EQ Mic In, System Control Portable-In, Pre-Out, System Connector The Bridge II
Datenschnittstellen USB – USB RS-232*, 2 × USB
FEATURES
dig. Audio
optisch
analoges
Audio
HDMI
dig. Audio
koaxial
dig. Audio
optisch
analoges
Audio
HDMI
Komponente
Komponente
Komponente
Komponente
dig. Audio
koaxial
dig. Audio
optisch
analoges
Audio
Kompaktanlagen
CD-Wiedergabe
DVD-/Blu-ray-Wiedergabe
CD-R-/CD-RW-Wiedergabe
Besondere Audioformate ( FLAC, Ogg, WMA)
Online-Musikdienst-Unterstützung
Mp3-Wiedergabe
ID3-Tags
Radiofunktionen
UKW-Radio
DAB
DAB Plus
RDS
Onlineradio
Vorteile/Nachteile
Vorteile
· DVD-Wiedergabe
· automatische Raumeinmessung
· USB-Anschluss mit iPod-Wiedergabe
· zwei USB-Schnittstellen
· Design mit LCD-Display
· gut klingender Equalizer
· Pre-Out-Anschluss für Subwoofer-
· Receiver mit Touchscreen
· Bild- und Tonpresets
· Klangpresets
Erweiterung
· guter Equalizer
Nachteile
· keine digitalen Eingänge
· keine Firmware-Updates möglich
· analoge Verbindung zwischen Player
· komplizierte Ordnerstruktur
· S-Laut-Überzeichnung
· überbetonter Präsenzbereich
und Receiver
· überzogener Bassbereich
TECHNISCHE DATEN
Lautsprecher
Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv
Bauform geschlossene Form Bassreflex mit Öffnung auf Rückseite Bassreflex mit Öffnung auf Rückseite Bassreflex mit Öffnung auf Rückseite
Impedanz 8 Ohm 6 Ohm 6 Ohm 8 Ohm
Frequenzgang nach Herstellerangaben 45 – 20000 Hz +/–3 dB 48 – 45 000 Hz +/–3 dB k. A. 60 – 25000 Hz +/–3 dB
Klangtreue
In der nebenstehenden Grafik sehen Sie den von uns
gemessenen Frequenzgang.
6 dB
0 dB
–6 dB
6 dB
0 dB
–6 dB
6 dB
0 dB
–6 dB
6 dB
0 dB
–6 dB
30 Hz
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz
30 Hz
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz
30 Hz
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz
30 Hz
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz
Frequenzgang
Bis 10 kHz verläuft der Frequenzgang relativ
linear und steigt dann langsam an
Der blaue Frequenzverlauf mit Anhebung der Tiefmitten
zeigt das System nach seiner Einmessung
Ein ausgeglichener Frequenzverlauf,
der ab 200 Hz langsam abfällt
Die starke Anhebung der höchsten
Frequenzen ab 16 kHz ist sehr auffällig
BEWERTUNG
Audio
Neutralität befriedigend 5,5/10 gut 8/10 gut 7/10 befriedigend 6,5/10
Pegelfestigkeit/Dynamik gut 8/10 ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10
Basswiedergabe gut 7/10 gut 7/10 gut 7/10 gut 7/10
Mittenwiedergabe sehr gut 8,5/10 gut 8/10 gut 8/10 gut 8/10
Höhenwiedergabe gut 7,5/10 befriedigend 6/10 gut 8/10 gut 8/10
akustische Qualität der Lautsprecher gut 8/10 gut 8/10 gut 8/10 befriedigend 6/10
Klangregelung sehr gut 8/9 sehr gut 8/9 gut 7/9 ausreichend 4/9
Benutzerfreundlichkeit ausgezeichnet 30/32 ausgezeichnet 29/32 gut 26/32 gut 26/32
Ausstattung gut 34/48 befriedigend 31/48 befriedigend 33/48 gut 37/48
Wiedergabequalität gut 52,5/69 gut 54/69 gut 54/69 gut 48,5/69
Sonstiges gut 6/8 sehr gut 7/8 gut 6/8 gut 6/8
Gesamt 122,5 von 157 Punkten 121 von 157 Punkten 119 von 157 Punkten 117,5 von 157 Punkten
Preis/Leistung gut gut sehr gut gut
ERGEBNIS Gut Gut Gut Gut
78 % 77 % 76 % 75 %
70
DIGITAL TESTED 4.2010
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
Leserbriefe
Aus Stereo wird Surround
HD-Tonformate
Full-HD nötig?
Leider verfügt Nintendos Wii-Konsole über keinen
digitalen Ausgang. Ein Freund erzählte mir
aber nun, dass die Konsole trotzdem Surround-
Sound ausgeben kann. Können Sie mir das
erläutern?
M. Bode
Bei Nintendos Wii haben Sie die Möglichkeit,
den Sound in Stereo per Chinch-Kabel auszugeben.
Leiten Sie das Audiosignal so an einen
AV-Receiver weiter, können Sie über die Aktivierung
von Dolby Pro Logic II 5.1-Surround-Sound
genießen. Bei nahezu allen Wii-Spielen wird die
Stereospur nämlich mit Richtungsinformationen
versehen und der AV-Receiver kann daraus den
Raumklang generieren. Das Surround-Erlebnis
wirkt sehr natürlich, wobei diskrete Verfahren
(hier wird jeder Kanal einzeln angesteuert, beispielsweise
Dolby Digital 5.1) einen höheren
Dynamikumfang und eine sauberere Kanaltrennung
aufweisen. Das Stereo-Surround-Erlebnis
finden Sie übrigens auch auf vielen Musik-CDs
und bei Fernsehsendungen.
Bei der Blu-ray Disc spricht man ja neben dem
hochauflösenden Bild auch von HD-Tonformaten.
Worum handelt es sich dabei und klingen Blurays
besser als DVDs mit Dolby Digital?
U. Petersen
DTS-HD Master Audio und Dolby True HD werden
verlustfrei komprimiert. Die Komprimierung bei
den Vorgängerformaten war immer verlustbehaftet
und ging auf Kosten der Klangtreue. Die
HD-Formate finden Sie ausschließlich auf der Bluray
Disc; für die Wiedergabe brauchen Sie einen
geeigneten AV-Receiver oder Blu-ray-Player mit
integriertem Decoder. Das Vorhandensein einer
HD-Tonspur impliziert aber nicht automatisch
einen besseren Sound, so spielen Abmischung
und Qualität der Aufnahme sowie das Potenzial
Ihres Wiedergabe-Equipments eine große Rolle.
Verfügen Sie über hochwertige Lautsprecher und
Verstärker, erwartet Sie ein klareres und dynamischeres
Klangerlebnis als auf der DVD.
Camcorder macht schlechte Fotos
Ich möchte mir einen LCD-TV mit 32 Zoll kaufen
und sitze rund zwei Meter vom Display entfernt.
Nun frage ich mich, ob die Full-HD-Auflösung in
meinem Wohnzimmer Sinn macht.
Bodo H.
Bei der gewünschten Bilddiagonale und dem
genannten Betrachtungsabstand verschenken
Sie das Potenzial Ihres neuen Fernsehers, denn
das Auflösungsvermögen unserer Augen ist begrenzt
und nimmt feine Details auf Entfernung
nur noch begrentzt war. Lesen Sie hierzu auch
den ausführlichen Artikel ab S. 90 in dieser
Ausgabe der DIGITAL TESTED.
Strombedarf im Wandel der Zeit
In der letzten Ausgabe las ich mit großem
Interesse Ihren Überblick der Strom sparendsten
Fernseher. Nun frage ich mich, wie die
Hersteller es über die Jahre geschafft haben,
selbst bei 46-Zoll-LCDs den Stromverbrauch im
Durchschnitt unter 100 Watt zu halten.
I. Launert
Bilder: Dolby, Toshiba
Ein Großteil der Stereoproduktionen enthält zusätzliche
Richtungsinformationen für Surround-Sound
RTL SD/HD auf einer Frequenz?
Bei meinem digitalen Satellitenreceiver ist mir
aufgefallen, dass ARD HD und ZDF HD simultan
zum SD-Betrieb der Sender ausgestrahlt
werden. Nun frage ich mich, wie RTL und Co.
in Bezug auf die HD-/SD-Ausstrahlung verfahren,
denn bei meinem Receiver gibt es nur
eine Frequenz, auf der RTL sendet. Strahlt der
Sender etwa die HD- und SD-Variante auf einer
Frequenz bzw. auf einem Transponder aus?
W. Rosam
Wahrscheinlich haben Sie bei Ihrem Gerät seit
dem 1. November 2009 keinen Sendersuchlauf
mehr durchgeführt, denn an diesem Tag gingen
RTL HD und Vox HD über Astras HD-Plus-
Plattform auf Sendung. Beide senden auf der
Frequenz 10 832 horizontal mit SR 2 200 und
FEC 5/6. Die SD-Varianten der Sender empfangen
Sie hingegen auf der Frequenz 12 188
horizontal mit SR 27 500 und FEC 3/4. Eine
parallele Übertragung beider Versionen würde
die Kapazität eines Transponders sprengen,
denn HD-Sender benötigen mehr als doppelt
so viel Datenratenkapazität als ein Sender mit
Standardauflösung. Der sogenannte Simulcast-
Betrieb wird auch bis auf Weiteres beibehalten
denn so ist sichergestellt, dass wirklich jeder
die Programme empfangen kann.
Ich habe mir einen Camcorder mit Full-HD-Auflösung
gekauft. Mit den Videoaufnahmen bin
ich sehr zufrieden, nur ist die Auflösung von
geschossenen Fotos sehr bescheiden. Woran
liegt das?
U. Kamp
Ihr Camcorder zeichnet Videos mit 1 920 × 1 080
Bildpunkten auf, was einer Auflösung von zwei
Megapixeln entspricht. Abhängig vom Camcorder
werden höhere Auflösungen lediglich interpoliert,
was bei Ihrem Gerät aller Wahrscheinlichkeit
nach der Fall sein wird. Die Bildqualität
hängt also von der Sensorgröße und der internen
Bildverarbeitung ab. Einige Camcorder arbeiten
mit mehreren CMOS-Sensoren und bieten
eine bessere Qualität bei Fotos, können aber mit
einer Spiegelreflexkamera nicht mithalten.
Was ist ein Sweetspot?
Im Audiobereich läuft mir immer wieder der
Begriff des Sweetspots über den Weg. Können
Sie mir diesen näher erläutern und erklären,
welchen Einfluss er auf den Musikgenuss hat?
A. Ludwig
Ein Sweetspot beschreibt den optimalen Hörbereich.
Befinden Sie sich in der Mitte zwischen
zwei Lautsprechern, entfaltet der Stereoeffekt
seine beste Wirkung. Der Sweetspot ist meist
klein bemessen, schon geringe Abweichungen
von der Mitte verfälschen den Eindruck. Im
Heimkinobereich verkompliziert sich das Ganze
mit zunehmender Boxenanzahl. Sie sollten bei
Ihrem AV-Receiver darauf achten, die Entfernung
zu den Lautsprechern und deren Pegel
optimal einzustellen, sonst kommt es zu Verfälschungen.
In erste Linie sorgt bei LCDs die LED-Beleuchtung
für den moderaten Strombedarf. Vor allem
die Edge-LED-Bauweise tut der Stromrechnung
gut, denn hier werden lediglich einige wenige
LEDs im Rahmen des Displays verbaut. Auch der
mittlerweile in nahezu allen Modellen eingesetzte
Lichtsensor drosselt den Verbrauch, denn
er regelt die Leuchtkraft des Displays abhängig
vom Umgebungslicht. Im dunklen Raum kann
sich der Stromverbrauch eines 46-Zoll-Displays
so bei rund 60 Watt einpendeln. Am effektivsten
arbeitet der Sensor, wenn Sie diesen konfigurieren
können, denn bei manchen Modellen dimmt
er so weit herunter, dass der Kontrast leidet.
Diese Möglichkeit bieten etwa die aktuellen
Modelle von Sharp und Toshiba an.
Für moderaten Stromverbrauch verfügt Toshibas
46VL733G über einen konfigurierbaren Lichtsensor
Schreiben Sie uns!
Ihre Fragen schicken Sie bitte an:
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH
Redaktion DIGITAL TESTED
Lauchstädter Straße 20,
04229 Leipzig
oder per E-Mail an:
leserbriefe@digital-tested.de
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 71
Lexikon
Was macht eine Vor- und Endstufe?
Vorstufe Onkyo PR-SC 5507
HDMI-CEC
CEC steht für Consumer Electronics Control und ermöglicht
die Steuerung einiger Grundfunktionen
externer über HDMI verbundener Geräte wie zum
Beispiel Blu-ray-Player. Die Unterstützung ist von
Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und wird meist
mit markeneigenen Namen benannt, etwa Viera Link
bei Panasonic.
Eine Vorstufe bereitet das Signal auf die
eigentliche Verstärkung vor und bündelt angeschlossene
Geräte; hier wählen Sie die abzuspielende
Quelle aus. Bei der Vorbereitung
wird die Zuspielung etwa in der Impedanz und
dem Pegel angepasst. Auch nehmen Sie hier
alle klangrelevanten Einstellungen, wie etwa
EQ-Anpassung und Autoeinmessung, vor und
Endstufe Onkyo PA-MC 5500
stellen die gewünschte Lautstärke ein. Die
oben abgebildete Vorstufe von Onkyo mutet
von außen wie ein AV-Receiver an, nur eben
ohne Endstufe. Die externe Endstufe ist der
eigentliche Leistungsverstärker und schickt
das verstärkte Signal an den Lastwiderstand;
sie warten in der Regel nur mit einem
Power-Knopf auf.
Audio Return Channel
Dabei handelt es sich um einen Rückkanal, der über
die HDMI-1.4-Schnittstelle realisiert wird. So übertragen
Sie über das HDMI-Kabel das Bild zu Ihrem Fernseher
und im gleichen Maße den Ton des TVs zurück
an den AV-Receiver, eine separate optische Leitung
entfällt damit.
Zwischenbildberechnung
Aufgrund der Bilderzeugung ist die Reaktionszeit von
LC-Displays nicht optimal und Bewegungen werden
unscharf dargestellt; sie wirken verwischt. Die 100-/
200-Hertz-Zwischenbildberechnung errechnet künstliche
Bilder, die das Reaktionsdefizit ausgleichen.
Backlight Blinking
Dieses Verfahren erhöht bei LED-LCDs die Schärfe
bei schnellen Bewegungen. Dafür werden die LEDs in
festen Intervallen vollständig ausgeschaltet.
Geotagging
Wird ein digitales Bild mit Koordinaten versehen,
spricht man von Geo-Imaging. Geeignete Kameras
sind dafür mit einem GPS-Sensor versehen. Das Geotagging
beschreibt wiederum die Einbettung des Bildes
in einen digitalen Atlas, etwa Google Earth, dabei
wird es automatisch an der richtigen Stelle platziert.
24 p
Kinofilme werden mit 24 Vollbildern je Sekunde (fps)
gedreht. Damit der Bildeindruck nicht flackert, vervielfacht
ein sogenanntes Malteserkreuz die Bildwiederholrate
im Kino; 96 ist hier eine gängige Zahl. Auf der
Blu-ray Disc liegen Filme auch mit 24 fps vor, Flachbildfernseher
verarbeiten diese dann intern ebenfalls
auf ein Vielfaches. Einige Geräte konvertieren das
Signal aber intern auf 60 Hertz, was in Bildrucklern
während der Wiedergabe resultiert.
Bi-Amping
Dieses Verfahren trennt einzelne Frequenzbereiche
bereits nach der Vorstufe und spielt diese dann getrennt
einzelnen Endstufen zu. So können Hoch-/
Mitteltonbereich und Tieftonbereich separat bedient
werden. Dabei ist es absolut notwendig, auf gleiche
Endstufen zu setzen, da unterschiedliche Geräte unterschiedliche
Phasenlagen aufweisen.
Vollverstärker und Vor- und Endstufenkombis
haben jeweils ihre Vor- und Nachteile. So
ist mit Letzteren etwa das Bi-Amping (siehe
Lexikon rechts) möglich und wenn sich etwa
neue Soundstandards etablieren, wie neue
Surround-Formate, müssten Sie nur die Vorstufe
austauschen; bei einem Bedarf an mehr
Leistung wird einfach die Endstufe ausgetauscht.
Die getrennte Anschaffung lässt Sie
also flexibler agieren.
So funkionieren Blende und Weitwinkel in Ihrem Fotoapparat/Camcorder
Blende
Diese meist mechanische Vorrichtung regelt
die Intensität des Lichtdurchlasses. Die Blende
befindet sich dafür im Objektiv und öffnet und
schließt sich, um den Lichteinfall zu regulieren,
und beeinflusst so die Stärke der Belichtung des
Films. Im gleichen Maße wird auch die Schärfentiefe
angepasst. Dabei verschieben sich
kreisförmig angeordnete Lamellen ineinander
bzw. auseinander. Je größer die Blendenzahl
ist, desto weniger Licht wird durchgelassen, die
Blende ist in diesem Fall nur leicht geöffnet. Bei
einer hohen Blendenzahl wird auch die Tiefenschärfe
erhöht. Das perfekte Bild ergibt sich so
bei jeden Lichtverhältnissen in Kombination
mit der richtigen Belichtungszeit.
Weitwinkel
Dabei handelt es sich um ein Objektiv,
dessen Bildwinkel größer ist, als der des
menschlichen Auges. Im Gegensatz zu
einem Normalobjektiv verkleinert ein Weitwinkel
bei gleichem Abstand den Maßstab
der aufzunehmenden Szenerie und
es passt mehr auf das Bild. Dies ist mit
einer großen Schärfentiefe verbunden. Der
größere Blickwinkel geht dabei mit einer
kürzeren Brennweite. Günstige Weitwinkelobjektive
weisen aufgrund der Konstruktionsart
nur eine geringe Lichtstärke
auf. Lichtstarke Weitwinkelobjektive sind
aufwendig herzustellen und dementsprechend
kostspielig.
Neodymmagneten
Neodym ist ein chemisches Element und wird für
die Herstellung stärkster Magnete benutzt. Neben
Festplatten kommen diese auch bei hochwertigen
Lautsprechern zum Einsatz; dabei weisen sie weniger
Gewicht und eine höhere Feldstärke auf als herkömmliche
Ferritmagnete.
CMOS-Sensor
Diese Sensoren sind lichtempfindlich und geben proportional
zu einfallendem Licht Signale aus, sie finden
etwa zur Bildaufzeichnung in vielen Camcordern ihren
Einsatz. Der Chip kann zudem eine Belichtungskontrolle
oder Kontrastkorrektur durchführen.
RS-232
Dabei handelt es sich um eine serielle Schnittstelle
zur sequenziellen Datenübertragung. Etwa bei AV-
Receivern können Sie über den Anschluss Firmware-
Updates zuspielen. Heutzutage spielt die Schnittstelle
aber eine immer kleinere Rolle und wird durch Ethernet-
und USB-Buchsen verdrängt.
DSP
Digitale Signalprozessoren kommen beispielsweise in
AV-Receivern zum Einsatz und sind dort etwa für die
Steuerung eines Equalizers zuständig. Sie berechnen
aber auch Raumklangeffekte, die die akustischen
Gegebenheiten einer Örtlichkeit, etwa eines Stadions,
simulieren.
EPG
Der Electronic Program Guide bezeichnet eine elektronische
Programmzeitschrift, die die Sender als Zusatzangebot
mit ausstrahlen. Einige Hersteller gehen bei
dem Angebot Kooperationen ein, sodass die Inhalte
redaktionell aufbereitet werden. Aus dem EPG können
Sie je nach Gerät auch Aufnahmen programmieren.
72
DIGITAL TESTED 4.2010
4.2010 x.2010 August/September Monat/Monat
42 Filme im Test
ALICE IM WUNDERLAND Seite 76
GREEN ZONE
PREDATOR
MÄNNER DIE AUF ZIEGEN STARREN
77 80 80
Blu-ray-Test
Bonus oder nicht Bonus
Wer kennt das nicht: Man hat gerade
den frisch erstandenen Lieblingsfilm
zum ersten Mal in den eigenen
vier Wänden angeschaut, fühlt sich gut unterhalten
und hat nun Lust, ein wenig hinter die Kulissen
zu blicken und durch das Bonusmaterial
noch tiefer in den Film einzutauchen. Oftmals
ist die Enttäuschung dann groß, wenn einen
außer ein paar lieblos zusammengewürfelten
geschnittenen Szenen und der obligatorischen
Trailer-Show nur gähnende Leere empfängt. Es
ist schon paradox, da hat man mit dem Medium
Blu-ray endlich ein wahres Speichermonster zur
Verfügung, das die größten und neuesten Filme
in bestechender Bild- und Soundqualität von der
großen Leinwand ins heimische Wohnzimmer
transportiert, und doch scheint die Entwicklung
in Sachen innovatives Bonusmaterial bedenklich
zu stagnieren. Viele Produktionen geben
sich mit kurzen, nichtssagenden Making-ofs zufrieden
und nutzen die vielfältigen interaktiven
Möglichkeiten des Mediums in keiner Weise aus.
James Camerons Megablockbuster „Avatar“
schoss gar den Vogel ab und kam gänzlich ohne
Extras in den Handel, als zahlender Kunde kann
Ansprechende Verpackung und prall gefüllter Inhalt,
eine Kombination, die man leider viel zu selten findet
Auch Jungspund Percy Jackson zeigt, wie es gehen
könnte, mit gut designten Extras und Triple-Pack
man sich da einfach nur verschaukelt vorkommen.
Die gängige Praxis der Labels, ihre großen
Zugpferde in regelmäßigen Abständen wieder
und wieder in immer neuen Versionen auf den
Markt zu werfen und dabei ab und zu mal ein
neues Bonusfeature freizugeben, schien eigentlich
ein Relikt aus den Anfangstagen der DVD,
doch genau dieses fragwürdige „Geschäftsmodell“
scheint man hier mit zukünftigen Special-
Editions, Extended-Versions und 3-D-Blu-rays
wieder aufleben lassen zu wollen.
Dass es auch anders geht, beweisen Beispiele
wie die unlängst erschienene Blu-ray von Steven
Spielbergs „Minority Report“: Hier bekommt
man die kompletten Extras der DVD-Version
(weit über eine Stunde) und obendrauf 100 Minuten
brandneues Material in High Definition,
das ist echter Mehrwert fürs Geld und sicher
auch ein schlagendes Kaufargument. In diesem
Monat schnürt 20th Century Fox mit „Percy
Jackson“ ein attraktives Paket: Die Blu-ray bietet
abwechslungsreiche und innovative Features,
dazu gibt’s die DVD-Variante und die Digital Copy
gleich ohne Aufpreis dazu. Also: Bonus oder
nicht Bonus? Für den Käufer keine Frage. TW
Blu-ray- und DVD-Charts aus der Redaktion
Top 10 Blu-rays der Redaktion
1 Alice im Wunderland
2 Up In The Air
3 Adventureland
4 Invictus
5 Männer die auf Ziegen starren
6 The Legend Of Goemon
7 The Girl Next Door
8 Wenn Liebe so einfach wäre
9 Green Zone
10 Smallville (Staffel 8)
Top 10 DVDs der Redaktion
1 Up In The Air
2 Adventureland
3 Helen
4 Bright Star
5 Alice im Wunderland
6 Percy Jackson
7 The L-Word (Staffel 6)
8 In Love And War
9 Gesetz der Rache
10 Gamer
Zurück in die Zukunft
Am 24. Juni war es endlich so weit, nach
beinahe sieben Jahren Pause feierte die
neueste „Futurama“-Staffel endlich auf
Comedy Central USA Premiere. Die von
Simpsons-Erfinder Matt Groening geschaffene
wilde Mischung aus Science-
Fiction und Anarcho-Comedy erfreut sich
seit Jahren großer Beliebtheit bei der
Fangemeinde. Nachdem vier exklusiv für
den DVD-Markt produzierte Filme kommerziell
recht erfolgreich waren, kehren
Bender, Leela, Fry und Co. nun ganz regulär
auf die TV-Bildschirme zurück.
Kampf der Titanen
Gerade noch auf der großen Leinwand
und schon bald in unseren Heimkinos:
Bereits am 10. August kann man sich das
monströse Fantasy- und Actionspektakel
„Kampf der Titanen“ nach Hause holen.
Mit „Avatar“-Star Sam Worthington als
muskelbepacktem Perseus in der Hauptrolle
und einer kompromisslos auf Action
getrimmten Story ist gute Popcorn-Unterhaltung
garantiert.
Feiertag für Losties
Alle „Lost“-Fans sollten sich den 24.
August unbedingt vormerken. Eine der
innovativsten und spannendsten TV-Serien
der letzten Jahre ist zu Ende und
feiert mit der finalen sechsten Staffel
auf Blu-ray und DVD eine würdige Abschiedsparty.
Wer also nicht bis zur deutschen
TV-Ausstrahlung warten will, um
auch die letzten Geheimnisse der mysteriösen
Insel zu erfahren, dem sei der
Import empfohlen.
Herzogs neuester Streich
Für alle Freunde des anspruchsvollen
Films dürfte „Bad Lieutenant – Cop ohne
Gewissen“ einen Blick wert sein. Der letzte
Kinofilm des deutschen Ausnahmeregisseurs
Werner Herzog vereint Nicholas
Cage, Eva Mendes und Val Kilmer in einer
vertrackten Kriminalstory, die mehr und
mehr zum Charakterstück gerät und besonders
Nicholas Cage zu wahrer Höchstform
auflaufen lässt. Der Film erscheint
am 27. August auf DVD und BD.
So testet DIGITAL TESTED DVDs und Blu-rays
Bild
Die DVD oder Blu-ray wird nicht nur am klassischen Fernseher
geprüft, sondern auch über einen HDTV-Beamer auf
einer Leinwand mit einer Bilddiagonale von 3,35 Meter. Wir
prüfen wiederum fünf Kategorien, wobei jeweils maximal
zwei Punkte zu erreichen sind. Insgesamt kann die Disc
im Bildtest also zehn Punkte erhalten. DIGITAL TESTED
achtet auf „Kontrast“ und „Schärfe“, „Nachzieheffekte/
Artefakte“ (also Ruckler, Standbilder, digitale Fehler,
doppelte Konturen), „Farbdarstellung“ (feine Farbabstufungen
sollten zur Geltung kommen) und „Schwarzwert“
(d. h. am Fernseher wird getestet, wie tief das Schwarz in
dunklen Szenen wirklich ist).
Ton
Wir prüfen Tonformat und Klang, wobei nicht gemessen,
sondern gehört wird. Schließlich geht es
beim Thema Heimkino um den Spaß am Erlebnis.
Dabei berücksichtigen wir in jedem Fall die Originalmischung
eines Films. Zum Testen ziehen wir jeweils die
deutsche Tonspur und die Originalsprache heran. Die
Disc muss sich in fünf Kategorien bewähren: Je zwei
Punkte sind maximal zu erreichen bei „Tonformat“,
„Raumklang/Raumtiefe“, „Rauschen“, „Dynamik“
(Erleben wir beim Test einen lebendigen Ton, der die
Lautsprecher entsprechend der Filmhandlung belastet?)
und „Verständlichkeit der Dialoge“.
Extras
DVDs und Blu-rays machen viel Spaß, weil sie Zusatzmaterial
mit einem echten Mehrwert enthalten. Wir prüfen,
ob ein Booklet vorhanden ist und bewerten die „Gestaltung
des Menüs“. Maximal zwei Punkte sind hierbei zu
erreichen, wenn es animiert ist oder sonstige Besonderheiten
aufweist. Der „Umfang des Bonusmaterials“
wird ebenfalls mit maximal zwei Punkten bewertet. Beim
„Inhalt“ achtet die Redaktion darauf, ob das Material interessant
und vielschichtig ist, dann gibt es zwei Punkte.
Zudem honorieren wir das Fehlen von „Werbung“. Hier
gibt es Punktabzug, wenn das Bonusmaterial lediglich
aus Werbung für diesen oder andere Filme besteht.
Bilder: 20th Century Fox
74
DIGITAL TESTED 4.2010
VORSCHAU JULI 2010
Battle In Seattle
Land/Jahr/Genre: US/2007/Drama
Vertrieb: KSM GmbH
Bildformat: 1.85 : 1
12. 7.
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Stuart Townsend
Laufzeit: 99 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 12. Juli 2010
Armored
15. 7.
15. 7.
15. 7.
15. 7.
16.7.
16. 7.
16. 7.
22. 7.
22. 7.
23. 7.
29. 7.
30. 7.
Land/Jahr/Genre: US/2009/Action
Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Nimrod Antal
Laufzeit: 88 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 15. Juli 2010
Ausgequetscht
Land/Jahr/Genre: US/2009/Komödie
Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment
Bildformat: 2.40 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Mike Judge
Laufzeit: 92 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 15. Juli 2010
Karate Kid
Land/Jahr/Genre: US/1984/Action
Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment
Bildformat: 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
John G. Avildsen
Laufzeit: 127 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 15. Juli 2010
Zeiten ändern dich
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Biopic
Vertrieb: Constantin Film
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD HR 5.1
Regie:
Uli Edel
Laufzeit: 92 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 15. Juli 2010
Evangelion 1.11 – You Are (Not) Alone
Land/Jahr/Genre: JP/2007/Anime
Vertrieb: Universum Film
Bildformat: 1.85 : 1
Tonformat: Dolby True HD 5.1 (deutsch, jap.)
Regie:
Hideaki Anno
Laufzeit: 100 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 16. Juli 2010
Insomnia – Schlaflos
Land/Jahr/Genre: US/2002/Thriller
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie:
Christopher Nolan
Laufzeit: 118 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 16. Juli 2010
Percy Jackson – Diebe im Olymp
Land/Jahr/Genre: US, CA/2010/Fantasy
Vertrieb: 20th Century Fox Home Ent.
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie:
Chris Columbus
Laufzeit: 119 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 16. Juli 2010
#9
Land/Jahr/Genre: US/2009/Animation
Vertrieb: Universal Pictures Home Ent.
Bildformat: 1.85 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie:
Shane Acker
Laufzeit: 79 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 22. Juli 2010
Alice im Wunderland
Land/Jahr/Genre: US/2010/Fantasy
Vertrieb: Walt Disney Studios Home Ent.
Bildformat: 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD HR 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie:
Tim Burton
Laufzeit: 108 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 22. Juli 2010
Lieber verliebt
Land/Jahr/Genre: US/2009/Komödie
Vertrieb: Universum Film
Bildformat: 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Bart Freundlich
Laufzeit: 95 min
FSK:
ab 6 Jahren
Veröffentlichung: 23. Juli 2010
Green Zone
Land/Jahr/Genre: US, UK/2009/Action
Vertrieb: Universal Pictures Home Ent.
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie:
Paul Greengrass
Laufzeit: 114 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 29. Juli 2010
Blind Side – Die große Chance
Land/Jahr/Genre: US/2009/Drama
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
John Lee Hancock
Laufzeit: 128 min
FSK:
ab 6 Jahren
Veröffentlichung: 30. Juli 2010
VORSCHAU AUGUST 2010
Ausnahmesituation
5. 8.
5. 8.
5. 8.
5. 8.
5. 8.
5. 8.
10. 8.
19.8.
19. 8.
20. 8.
26.8.
27.8.
27. 8.
Land/Jahr/Genre: US/2010/Drama
Vertrieb: Concorde Home Entertainment
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Tom Vaughan
Laufzeit: 105 min
FSK:
ab 0 Jahren
Veröffentlichung: 5. August 2010
Der Duft der Frauen
Land/Jahr/Genre: US/1992/Drama
Vertrieb: Universal Pictures Home Ent.
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS 2.0, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie:
Martin Brest
Laufzeit: 156 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 5. August 2010
Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall ...
Land/Jahr/Genre: US, UK, FR/2010/Komödie
Vertrieb: Universal Pictures Home Ent.
Bildformat: 2.40 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie:
Susanna White
Laufzeit: 109 min
FSK:
ab 0 Jahren
Veröffentlichung: 5. August 2010
Helden der Nacht – We Own The Night
Land/Jahr/Genre: US/2009/Drama
Vertrieb: Universal Pictures Home Ent.
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie:
James Gray
Laufzeit: 117 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 5. August 2010
Männer die auf Ziegen starren
Land/Jahr/Genre: US/2009/Satire
Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Grant Heslov
Laufzeit: 94 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 5. August 2010
Shutter Island
Land/Jahr/Genre: US/2010/Thriller
Vertrieb: Concorde Home Entertainment
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Martin Scorsese
Laufzeit: 138 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 5. August 2010
Kampf der Titanen
Land/Jahr/Genre: US/2010/Fantasy
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie:
Louis Leterrier
Laufzeit: 106 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 10. August 2010
An Education
Land/Jahr/Genre: UK/2009/Drama
Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Lone Scherfig
Laufzeit: 100 min
FSK:
ab 0 Jahren
Veröffentlichung: 19. August 2010
In meinem Himmel
Land/Jahr/Genre: US/2009/Drama
Vertrieb: Paramount Home Entertainment
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie:
Peter Jackson
Laufzeit: 153 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 19. August 2010
Rec 2
Land/Jahr/Genre: ES/2009/Horror
Vertrieb: Universum Film
Bildformat: 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie:
Jaume Balagueró, Paco Plaza
Laufzeit: 84 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 20. August 2010
The Book Of Eli
Land/Jahr/Genre: US/2010/Action
Vertrieb: Universal Pictures Home Ent.
Bildformat: 2.40 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Albert Hughes, Allen Hughes
Laufzeit: 117 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 26. August 2010
Zweiohrküken
Land/Jahr/Genre: DE/2009/Romantikkomödie
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: Dolby True HD 5.1 (deutsch, russ.)
Regie:
Til Schweiger
Laufzeit: 124 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 27. August 2010
Cop Out – Geladen und entsichert
Land/Jahr/Genre: US/2010/Komödie
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: 2.40 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie:
Kevin Smith
Laufzeit: 110 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 27. August 2010
VORCHAU SEPTEMBER 2010
Das Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest
2. 9.
2. 9.
3. 9.
3. 9.
3. 9.
9. 9.
10. 9.
10. 9.
16. 9.
16. 9.
17. 9.
17. 9.
24. 9.
Land/Jahr/Genre: US/2009/Krimi
Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Antoine Fuqua
Laufzeit: 132 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 2. September 2010
Das Bildnis des Dorian Gray
Land/Jahr/Genre: UK/2009/Drama
Vertrieb: Concorde Home Entertainment
Bildformat: 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Oliver Parker
Laufzeit: 112 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 2. September 2010
Black Hawk Down
Land/Jahr/Genre: US/2001/Action
Vertrieb: Universum Film
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Regie:
Ridley Scott
Laufzeit: 138 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 3. September 2010
Collateral Damage
Land/Jahr/Genre: US/2002/Action
Vertrieb: Universum Film
Bildformat: 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie:
Andrew Davis
Laufzeit: 109 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 3. September 2010
From Paris With Love
Land/Jahr/Genre: FR/2010/Actionthriller
Vertrieb: Universum Film
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Pierre Morel
Laufzeit: 93 min
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: 3. September 2010
Friendship
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Komödie
Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie:
Markus Goller
Laufzeit: 108 min
FSK:
ab 6 Jahren
Veröffentlichung: 9. September 2010
Couchgeflüster
Land/Jahr/Genre: US/2005/Komödie
Vertrieb: Universum Film
Bildformat: 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie:
Ben Younger
Laufzeit: 105 min
FSK:
ab 0 Jahren
Veröffentlichung: 10. September 2010
Der Klang des Herzens
Land/Jahr/Genre: US/2007/Romantik
Vertrieb: Universum Film
Bildformat: 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie:
Kirsten Sheridan
Laufzeit: 113 min
FSK:
ab 6 Jahren
Veröffentlichung: 10. September 2010
Date Night – Gangster für eine Nacht
Land/Jahr/Genre: US/2010/Komödie
Vertrieb: 20th Century Fox Home Ent.
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie:
Shawn Levy
Laufzeit: 101 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 16. September 2010
Der Ghostwriter
Land/Jahr/Genre: US/2009/Thriller
Vertrieb: Arthaus
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Roman Polanski
Laufzeit: 128 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 16. September 2010
Der fantastische Mr. Fox
Land/Jahr/Genre: US/2009/ Tr i c k fi l m
Vertrieb: 20th Century Fox Home Ent.
Bildformat: 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie:
Wes Anderson
Laufzeit: 87 min
FSK:
ab 6 Jahren
Veröffentlichung: 17. September 2010
Der Pianist
Land/Jahr/Genre: DE, FR, UK, PO/2002/Drama
Vertrieb: Universum Film
Bildformat: 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Roman Polanski
Laufzeit: 150 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 17. September 2010
Young Victoria
Land/Jahr/Genre: UK, US/2009/Historienfilm
Vertrieb: Capelight Pictures
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)
Regie:
Jean-Marc Vallée
Laufzeit: 105 min
FSK:
ab 12 Jahren
Veröffentlichung: 24. September 2010
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 75
Blu-ray-Test
Alice im Wunderland
Handlung: Missverstanden als zauberhaftes Märchen
oder gar „Avatar“-Nachfolger enttäuschte Tim Burtons
„Alice im Wunderland“ die Erwartungshaltung vieler
Kinogänger. Doch wie macht sich das aufwendige Stück
eigentlich unter dem naheliegenderen Aspekt einer
Fantasy-Literaturverfilmung?
Tim Burton war schon immer ein Querkopf unter Hollywoods
großen Filmemachern. Seine unverwechselbare
Handschrift, die meist viele morbide Gothic-Elemente,
Skurrilitäten, Schnörkel und Streifen enthält, grenzt ihn
von seinen Kollegen ab. Auch „Alice im Wunderland“
weist all diese Aspekte auf, nur eben auf eine dezentere
Art und Weise, die sich unter einem Mainstream-konformeren
Konzept à la Disney verbirgt. Den Film im
Burtonschen Filmschaffen einzuordnen, fällt dennoch
sehr leicht. So erzählt er wie üblich die Geschichte
eines Außenseiters, der Abstand von der Gesellschaft
nimmt und im Absonderlichen nach einer Erholung vom
Alltag sucht. Alice (Mia Wasikowska) soll heiraten, kann
ihren Missmut jedoch nicht in Worte fassen und folgt
stattdessen einem weißen Karnickel in seinen Bau.
Dort entdeckt sie einen fast vergessenen Zugang zu
einer Welt, die sie in ihrer Kindheit (aka Lewis Carrolls
Originalgeschichte) schon einmal besucht hatte. Seit
ihrem letzten Abenteuer ist allerdings einiges passiert.
Die Herzkönigin stahl ihrer Schwester die Krone und
gewann damit die Macht über das ganze Wunderland.
Seitdem suchen die Bewohner offenbar nach der
„echten“ Alice, damit sie eine von der Raupe Absolom
aufgestellte Prophezeiung erfüllen kann. Doch ist Alice
wirklich die Richtige, um den Lindwurm Jabberwocky
zu töten? Natürlich dürfen auch die anderen bekannten
Figuren aus Carrolls reichhaltigem Kreaturenpanoptikum
nicht fehlen. Von dem Herzbuben verfolgt, trifft
Originaltitel: Alice in Wonderland US 2010
Genre: Fantasy
Vertrieb: Disney Home
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD HR 5.1
Regie: Tim Burton
Darsteller: Johnny Depp,
Helena Bonham Carter
Laufzeit: 108 min
FSK: ab 12 Jahren
Preis: 27 Euro
Starttermin: 22. Juli 2010
Filmwertung 7,5/10
Kein wirklicher Grund für einen Futterwacker. Dennoch eine solide
Realverfilmung des „Alice“-Stoffs mit wirklich schön designten
Kreaturen.
Bildqualität 8/10
Der Film ist so künstlich, dass an jeder Ecke Verfremdungen vorherrschen.
Die Folge: Manchmal unnatürlicher Kontrast und oft weiches
Licht und Nebelschwaden.
Tonqualität 9/10
Ein zauberhafter Mix mit vielen akustischen Kleinheiten, die es zu
entdecken gilt. Danny Elfmans Score besitzt den von ihm gewohnten
Ohrwurmfaktor.
Bonusmaterial 4/10
Uns würde es nicht wundern, wenn das volle Bonuspaket erst mit
der 3-D-Blu-ray kommt. Die Verpackung der Drei-Disc-Version sieht
dennoch sehr edel aus, fehlt nur noch das Booklet.
„Probier mal!“ Die Weiße Königin (Anne Hathaway)
lässt Alice von ihrer ganz speziellen Kreation kosten
Alice (Mia Wasikowska) folgt dem weißen Karnickel
durch den Bau ins kunterbunte Wunderland
sie auf die geisterhafte Grinsekatze, die das Mädchen
zum verrückten Hutmacher führt, einem Außenseiter,
der nach wie vor die Teeparty zu Ehren ihres Nichtgeburtstages
abhält.
Film: Aus der Sicht eines Produzenten erscheint es
fast logisch, dass man Johnny Depp und den Rest der
„Burton-Familie“ gleich mit einkauft, wenn man Tim
Burton als Regisseur engagiert. Für Depp und Burton
ist dies schon die siebente Zusammenarbeit, für Helena
Bonham Carter die sechste, und auch die beiden
Urgesteine Christopher Lee und Michael Gough liehen
den Wunderland-Figuren ihre Stimme. Das dynamische
Duo Burton/Depp arbeitete für den Hutmacher eine tragische
Hintergrundgeschichte über den Verlust seiner
Familie aus – der eigentliche Grund, warum der Hutmacher
als zweiter Held agiert. Während der Regisseur
die extrem vergrößerten Augen mit ins Spiel brachte,
ersann Depp Details wie die durch giftigen Quecksilberleim
verfärbten Haare und Finger. Ebenso geht die
gespaltene Persönlichkeit auf seine Kappe. Sobald der
Hutmacher an die schmerzende Vergangenheit denkt,
erhält er einen wütenden, schottischen Akzent, den
sich Depp zunächst antrainieren musste. Schon 2008
waren alle Liveaufnahmen im Kasten, die Zeit bis zur
Veröffentlichung Anfang dieses Jahres wurde „nur“
noch für die Postproduktion aufgewendet.
Blu-ray: Wer die Blu-ray besitzt, kann sich die einzelnen
Phasen der zahlreichen Effekte in einem von
insgesamt drei kleinen Hinter-den-Kulissen-Berichten
anschauen. Die anderen beiden Bonusfilmchen konzentrieren
sich auf den Hutmacher und Alice. Und das
war’s dann auch schon mit den Extras. Ganz recht,
die deutsche Fassung wird nur mit drei Features abgespeist,
die ebenso auf der DVD enthalten sind. Die
weiteren acht Blu-ray-exklusiven Beiträge sind leider
nur der US-Scheibe vorenthalten, die zwar weltweit abspielbar
ist, dafür aber keine deutsche Tonspur enthält.
Die audiovisuellen Parameter können sich absolut sehen
lassen. Durch den exzessiven Einsatz von kunterbunten
Computergrafiken bewegen sich Schärfe und
Kontrast fast immer im oberen Bereich. Bei einem Grafik-Overkill
wie diesem erscheint es fast überflüssig,
auf die extremen Farbverfremdungen hinzuweisen. So
kommt es durch das verfremdete Schwarz zu mehreren
Kontrasteinbrüchen, insbesondere die Szenen am
Hof der weißen Königin sind davon betroffen. Für die
Atmosphäre sind das weiche Licht und der ständige
Nebel Gold wert, die Schärfe wird dadurch heruntergeschraubt.
Leider ist es nun auch so, dass die visuellen
Effekte stets mit „Avatar“ verglichen werden – und
hier ist die Zusammenstellung von Realaufnahmen
und Computergrafiken nicht so organisch wie in James
Camerons Blockbuster. Über das Sounddesign lässt
sich weniger streiten. Wie eine Erweiterung der Leinwand
führt die Akustik das Geschehen fort, indem alles
Ausgeblendete hörbar bleibt. Der Streit zwischen der
Haselmaus und dem durchgedrehten Karnickel ist also
durchgängig präsent, auch wenn sich die Kamera auf
den Hutmacher konzentriert. Mixt die weiße Königin
ihren widerlichen Trank, rumort auch dort der verwirrte
Genosse in der Küche herum (vermutlich ist das Langohr
den ganzen Film über zu hören). Wenn schon keine
3-D-Fassung auf Blu-ray, dann wenigstens ordentlichen
Rundumsound – umherfliegende Tassen lassen Sie
förmlich in Deckung gehen.
FT
Kurzfazit
„Alice im Wunderland“ besitzt nicht ganz die technische Finesse
der „Avatar“-Blu-ray, fährt aber vermutlich eine ähnliche Verkaufsstrategie
bezüglich des Bonusmaterials.
Die Bilder sind ein designtechnisches Meisterwerk aus Realdarstellern und CGI-Elementen. Helena Bonham Carter
verpasste man einen kleinen Körper mit Riesenkopf – wie passend für eine Königin, die das Köpfen liebt
Bilder: Disney Home
76
DIGITAL TESTED 4.2010
Green Zone
Handlung: 2003: Die ganze Welt steht noch unter dem
Schock des 11. September und Amerika erklärt dem
Terror den Krieg. Roy Miller (Matt Damon) und sein Team
sollen im Irak nach Massenvernichtungswaffen suchen,
ein Auftrag oberster Priorität, denn jene sind auch der
Grund für das Eindringen der US-Armee in ein fremdes
Land. Jedoch finden die Militärs in keinem der vermuteten
Verstecke Spuren einer ABC-Waffe, weshalb Miller
alsbald auf den Trichter kommt, seine Mission könnte
lediglich als Rechtfertigung dienen, um politische Kontrolle
über das Land zu gewinnen.
Film: Paul Greengrass und Matt Damon zusammen
ergeben ganz automatisch Jason Bourne. Dementsprechend
liegt auch die Erwartungshaltung an „Green
Zone“ klar bei exzessivem Handkameraeinsatz und
pseudorealistischer Action, auch wenn beides seit „Das
Bourne Ultimatum“ (2007) eigentlich aus der Mode
Matt Damon kämpft mal wieder gegen die konservative
Staatsgewalt – diesmal allerdings mit einer Ideologie
gekommen sein müsste. Der Zuschauer sieht desillusionierte
Soldaten, die ihrer ursprünglichen Motivation
beraubt werden. Sie finden heraus, dass sie keinesfalls
der Sicherheit ihres Landes dienen, und dass der wahre
Grund für ihren Irak-Einsatz nicht mit ihrer eigenen
Moralvorstellung übereinstimmt. Was Greengrass mit
Jason Bournes expliziter Sinnfrage bezüglich seines
mörderischen Vorgehens andeutete, bringt er in diesem
Film vollends zum Vorschein, ohne die Actionkomponente
zu vernachlässigen.
Blu-ray: Neben den Wackeleien spiegelt sich der authentische
Dokustil in der Bildqualität wider. Sämtliche
positiven Faktoren stecken in den tageshellen Aufnahmen.
An diesen klaren und kontrastreichen Sequenzen
gibt es kaum etwas auszusetzen, außer vielleicht die
teils matschige Farbkomposition. Ins andere Extrem
geht das VC-1-codierte Bild sobald die Dunkelheit hereinbricht
oder die Szenerie in düstere Lagerhallen verlegt
wird. Und nein, das extreme Rauschen sowie der
minderwertige Kontrast haben nichts mit radioaktiven
Massenvernichtungswaffen zu tun. Das Verharren auf
Handkameras bewirkt an einigen Stellen ein Abfallen
des Schwarzwerts. Woanders geraten die Dunkelflächen
zu groß. So flexibel wie sich die Kamera bewegt,
gestaltet sich auch der Rundumsound ähnlich einer
binauralen Tonaufnahme. Das Ergebnis klingt vielleicht
nicht ganz so extrem, aber die permanente Projektion
eines Raumes bewegt sich mit der Kamera mit.
Gefechtssituationen erlangen dadurch eine beängstigende
Qualität.
FT
Originaltitel: Green Zone ES, US, FR, GB 2010
Genre: Actionthriller
Vertrieb: Universal
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1
Regie: Paul Greengrass
Darsteller: Matt Damon, Greg Kinnear,
Brendan Gleeson
Laufzeit: 114 min
FSK: ab 16 Jahren
Preis: 18 Euro
Starttermin: 29. Juli 2010
Filmwertung 7/10
„Green Zone“ wirkt wie eine greengrassche Kopie der letzten beiden
„Bourne“-Teile, Wackelkamera, Hauptdarsteller und dynamisch-lineare
Handlung inbegriffen.
Bildqualität 7/10
Der Handkameraeinsatz hat ausschließlich in dunklen Sequenzen
extremes Bildrauschen und Kontrastschwächen zur Folge. Ansonsten
sind die Parameter überdurchschnittlich.
Tonqualität 10/10
Überzeugt das Bild nicht auf ganzer Linie, so holt der bombastische
Actionsound so einiges raus. Seien Sie gewiss, dass die Klangkulisse
Sie mit ins Geschehen reißen wird.
Bonusmaterial 7/10
Kommentar und über Bild-in-Bild eingespieltes Hintergrundmaterial
sind wie bei Universal-Scheiben üblich mithilfe der komfortablen U-
Control-Funktion einblendbar.
Kurzfazit
Der Film propagiert das Bild eines modernen, Sinn hinterfragenden
Soldaten und bietet zudem solide Actionkost à la „Bourne Ultimatum“,
warum eigentlich nicht?
Der Soldat James Ryan
Handlung: Nachdem Captain
John Miller (Tom Hanks) die
Hölle von Omaha Beach überstanden
hat, bekommt er einen
außergewöhnlichen Auftrag:
Mit einer Handvoll Männer soll
er im von Deutschen nur so
wimmelnden Frankreich einen
einzelnen Soldaten ausfindig
machen. Dessen drei Brüder sind innerhalb kürzester
Zeit gefallen, weshalb man der trauernden Mutter nun
zumindest noch einen ihrer Söhne wohlbehalten zurück
in die Heimat schicken will.
Film: Berühmte erste Male – für viele Filmliebhaber
zählt wohl auch jener Moment dazu, in dem man Steven
Spielbergs Version von der Landung der Alliierten in der
Normandie erstmals auf der Leinwand erlebt hat. Allein
diese Eingangssequenz verleiht „Saving Private Ryan“
(so der stärkere, weil treffendere Originaltitel) einen Platz
unter den wichtigsten Antikriegsfilmen überhaupt. Die
Auf eindrückliche und schonungslose Weise seziert
Regisseur Steven Spielberg die Schrecken des Krieges
schiere Wucht dieser chaotischen Bilderflut brennt sich
unauslöschlich ins Gedächtnis, transportiert den Wahnsinn
des D-Days und des Zweiten Weltkriegs so unmittelbar
und schockierend wie kein Film zuvor oder danach. Dass
die eigentliche Geschichte um die symbolträchtige, aber
dennoch fragwürdige Rettungsaktion dieses unglaubliche
Niveau nicht durchgängig halten kann, ist zu verschmerzen
– am Ende entsteht dennoch ein beeindruckendes Panorama
vom Kampf der Amerikaner für eine freie Welt.
Blu-ray: Aus der Flut der derzeitigen Veröffentlichungen
ragt „Der Soldat James Ryan“ schon allein aufgrund
seiner unbestrittenen Klasse heraus – die Umsetzung
auf Blu-ray unterstreicht diesen Ausnahmestatus noch.
Janusz Kaminskis spektakuläre Bilder wirken intensiver
denn je, sind dynamisch und kontrastreich und verlieren
dennoch nicht ihren ganz speziellen dreckigen
Look. Besonders die Aufnahmen der Handkamera wissen
zu begeistern: typisch verwackelt und doch gestochen
scharf, ein Paradoxon, das erst die Blu-ray möglich
macht. Der Sound ist schlichtweg spektakulär, Räumlichkeit,
Signalortung und Dynamik bewegen sich auf
Referenzniveau, sowohl bei der englischen als auch der
deutschen Tonspur. Ein qualitativer Unterschied zwischen
den unterschiedlichen Audiocodecs ist praktisch nicht
auszumachen. Der Film erscheint standesgemäß in einer
2-Disc-Ausgabe, es gibt also Bonusmaterial satt. TW
Originaltitel: Saving Private Ryan US 1998
Genre: Antikriegsfilm
Vertrieb: Paramount Home
Film 9/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 8/10
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Regie: Steven Spielberg
Ton 8,5/10
Darsteller: Tom Hanks,
Matt Damon,
Bonus 8/10
Tom Sizemore
Laufzeit: 169 min
Einer der überzeugendsten Antikriegsfilme der letzten
Jahre mit einer der denkwürdigsten Szenen der
FSK: ab 16 Jahren
Filmgeschichte ist endlich in High-Def zu haben.
Starttermin: erhältlich
Bad Boys
Tatort Miami: Das ungleiche
Polizistenduo Mike (Will
Smith) und Marcus (Martin
Lawrence) muss eines Morgens
feststellen, dass eigens
von ihnen beschlagnahmtes
Heroin im Wert von 100 Millionen
Dollar aus der Asservatenkammer
gestohlen wurde.
Nun gilt es, den Stoff unter allen Umständen wiederzubeschaffen,
ansonsten wird ihre Abteilung unwiderruflich
geschlossen. Michael Bays actiongeladenes Neunziger-
Jahre-Buddy-Movie ist nichts anderes als Kult. Grandios
besetzt spielt „Bad Boys“ derart ungeniert mit gängigen
Genreklischees, dass die pausenlose Over-the-Top-Action
und der übertriebene Einsatz von Explosionen,
Schlägereien und Schusswechseln einfach nur noch cool
ist. Zudem ist die Interaktion zwischen den Hauptdarstellern
zu jeder Sekunde lustig. Allerdings ist die Originaltonspur
zu bevorzugen, da in der deutschen Synchronisation
einiges an Humor auf der Strecke bleibt. In puncto
Bild stört der stellenweise mangelhafte Kontrastwert,
welcher dunkle Szenen etwas verdirbt. Ansonsten kann
besonders die Farbdarstellung punkten, sehr warm und
gesättigt präsentiert sich das Bild. Als Extra gibt es unter
anderem eine Doku über die Spezialeffekte. JL
Originaltitel: Bad Boys US 1995
Genre: Action
Film
Vertrieb: Sony Pictures Home
8/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 7/10
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Michael Bay
Ton 8/10
Darsteller: Will Smith,
Martin Lawrence,
Bonus 5/10
Téa Leoni
Laufzeit: 118 min
Endlich gibt’s die bösen Jungs mit der frechen
Schnauze auf Blu-ray zu sehen – Martin Lawrence
FSK: ab 18 Jahren
und Will Smith sind die Götter des Buddy-Movies.
Starttermin: erhältlich
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 77
Blu-ray-Test
Adventureland
Die späten 1980er: Statt auf
einer aufregenden Europatour
muss James (Jesse
Eisenberg) den Sommer als
Aushilfskraft in einem Vergnügungspark
verbringen. Auf
den ersten Blick keine rosigen
Aussichten, dennoch steht ihm
die schönste Zeit des Lebens
bevor, inklusive der ersten echten Liebe: Em (Kristen
Stewart), eine frustrierte Anwaltstochter, die insgeheim
jedoch mit dem reiferen Mike (Ryan Reynolds) anbandelt.
Dem Film ist leicht anzumerken, wie sehr Autor und
Regisseur Greg Mottola („Superbad“) seine eigenen
Jugenderfahrungen darin verarbeitet. Durch die stimmige
Chemie zwischen „Zombieland“-Feigling Jesse
Eisenberg und „Twilight“-Beauty Kristen Stewart erwachen
sowohl tragische als auch Glücksmomente zum Leben.
Vielleicht ist es aber auch der fulminante 1980er-Jahre-
Soundtrack, der den Zuschauer so melancholisch stimmt.
Bildrauschen, überbordender Kontrast und eine manchmal
unsaubere Fokussierung passen zum Look. Viel passiert
beim 5.1-Sound nicht. Die Frontabmischung ist gut, während
sich hinten nur ganz leise Musik und gegebenenfalls
Stimmgewirr abzeichnen. Die Szenen lassen sich Soundtrack-orientiert
anwählen.
FT
Wenn Liebe so einfach wäre
Handlung: Jane (Meryl Streep)
hat eine Affäre mit Jake (Alec
Baldwin) – so weit nichts
Besonderes, könnte man
meinen. Wenn da nicht das
pikante Detail wäre, dass die
beiden sich bereits ihr halbes
Leben lang kennen, drei erwachsene
Kinder miteinander
haben und seit über zehn Jahren in Scheidung leben.
Als dann noch der von der Liebe enttäuschte Adam
(Steve Martin) auf den Plan tritt, ist das Liebeschaos
perfekt: Jane sieht sich plötzlich heftig umworben
von ihrem neu für sie entflammten Exmann und dem
sympathischen Adam, genießt diesen zweiten Frühling
in vollen Zügen und hat doch alle Hände voll zu tun,
ihre Gefühle einzuordnen und nicht die Kontrolle über
ihr plötzlich so aufregendes (Liebes-)Leben zu verlieren.
Film: Schaut man sich die Filmografie von Nancy Meyers
in den letzten zehn Jahren an, dann kommt man aus dem
Staunen gar nicht mehr heraus: Sie inszenierte „Was
Frauen wollen“, „Was das Herz begehrt“ und „Liebe
braucht keine Ferien“ – die Messlatte für ihren neuesten
Film lag also entsprechend hoch. Doch „Wenn Liebe so
einfach wäre“ überzeugt auf der ganzen Linie, ist ein herrlich
romantischer und überraschend komischer Film über
eine starke Frau in den besten Jahren. Das ganz große
Plus dieser Produktion ist das überragende Ensemble:
Steve Martin ist unumstritten einer der begnadetsten
Komiker auf diesem Planeten, was man von Alec Baldwin
nicht unbedingt auf den ersten Blick behaupten würde,
zugegeben. Doch wer die beiden gemeinsam bei der
Oscarverleihung 2010 gesehen hat, weiß, dass in diesem
ungleichen Paar ein ungeahntes Comedy-Potenzial steckt.
Das stellen sie – im Zusammenspiel mit der prächtig
aufgelegten Meryl Streep – auch in diesem grundsympathischen
Film das eine oder andere Mal unter Beweis.
Blu-ray: Die technische Umsetzung des Films ist weitgehend
gelungen: Das Bild bietet gehobenen Blu-ray-
Durchschnitt mit kräftigen natürlichen Farben und einem
zumeist guten Schärfegrad. Die deutsche Tonspur enttäuscht
etwas, bringt die zahlreichen Dialoge zwar klar
und deutlich rüber, lässt die beschwingte Musik von Hans
Zimmer aber leider nicht so richtig strahlen. Als Bonus
finden sich ein routiniertes Making-of in High Definition
sowie ein Audiokommentar der Macher.
TW
Originaltitel: Adventureland US 2009
Genre: Tragikomödie
Vertrieb: Walt Disney Home
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD
MA 5.1 (engl.)
Regie: Greg Mottola
Darsteller: Jesse Eisenberg,
Kristen Stewart
Laufzeit: 107 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: erhältlich
Film 8/10
Bild 6/10
Ton 6,5/10
Bonus 4,5/10
Bittersüß und humorvoll erzählt Greg Mottola von
der Trostlosigkeit eines Ferienjobs und der hoffnungsvollen
Schönheit kleiner Momente.
Meryl Streep und Alec Baldwin erleben im Herbst des
Lebens einen turbulenten Frühling der Liebe
Originaltitel: It’s Complicated US 2009
Genre: Komödie
Vertrieb: Universal
Film 7,5/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1 Bild 7,5/10
Tonformat: DTS 5.1
Regie: Nancy Meyers
Ton 6,5/10
Darsteller: Meryl Streep,
Alec Baldwin,
Bonus 5,5/10
Steve Martin
Laufzeit: 120 min
Was für ein Spaß: Das Dream-Team Streep, Baldwin
und Martin beschert uns zwei Stunden lang Witz,
FSK: ab 0 Jahren
Romantik und Situationskomik in Perfektion.
Starttermin: erhältlich
Valentinstag
Handlung und Film: Das Rezept
schien so einfach wie
genial: Man engagiert ein
gutes Dutzend der angesagtesten
und beliebtesten Hollywood-Stars
(u. a. Jessica
Alba, Ashton Kutcher, Jennifer
Garner, Jamie Foxx), garniert
diesen Traumcast mit ein paar
aufstrebenden Talenten für die junge Zielgruppe (Taylor
Lautner, Taylor Swift) und einigen unvergessenen Leinwandlegenden
(Shirley MacLaine, Kathy Bates), um auch
wirklich alle Altersklassen ins Kino zu locken. Dann gibt
man das Projekt in die erfahrenen Hände von Romantic-
Comedy-Guru Garry Marshall (u. a. „Pretty Woman“) und
lässt diese Ansammlung von schauspielerischem Talent
in einem locker-leichten Episodenfilm rund um die mannigfaltigen
Facetten der Liebe aufeinanderprallen. Da
kann doch eigentlich gar nichts mehr schiefgehen, möchte
man meinen. Doch weit gefehlt! Die banalen Geschichten
Jessica Biel ist nur eines der vielen Highlights aus der
mit Stars nur so gespickten Besetzung
laufen uninspiriert nebeneinander her, kaum einem der
zahlreichen Paare nimmt man ihre Gefühle füreinander
wirklich ab. Schon bald hat man den Eindruck, einen Film
zu sehen, der ähnlich kalkuliert wie der Valentinstag nur
den Zuckerguss der Liebe auszuschlachten sucht, ein
pappsüßes Stück Cremetorte, von dem man bald genug
hat, obwohl es noch nicht einmal halb aufgegessen ist.
Auch der Knackpunkt eines gelungenen Episodenfilms –
das kunstvolle Finale, in dem alle Fäden der Handlung
zusammenlaufen und einen gemeinsamen, größeren Sinn
ergeben – bleibt hier blass und unbefriedigend.
Blu-ray: Eine Produktion mit einem solch verschwenderischen
Staraufgebot sollte die Damen und Herren
Schauspieler natürlich auch ins rechte Licht setzen. Und
das gelingt der Blu-ray fast ohne Abstriche. Der Großstadtdschungel
von Los Angeles wird in all seiner Vielfalt
abgebildet, klare Konturen und gute Kontraste formen
präzise Kulissen und detailreiche Nahaufnahmen der
Schauspieler. Die Soundabteilung bleibt hinter diesem
hohen Standard zurück, die Dialoge sind etwas zu leise
abgemischt, bleiben eher flach und seltsam unvoluminös,
auf ausgeprägten Raumklang wartet man leider vergebens.
Als Bonus bekommt der Zuschauer eine gute Auswahl an
hochauflösenden Extras, unter anderem zahlreiche entfernte
Szenen sowie einige amüsante Gedanken der Stars
zum Thema „Valentinstag und die Folgen“. TW
Originaltitel: Valentine’s Day US 2010
Genre: Romantikkomödie
Vertrieb: Warner Home Video
Film 6/10
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1 Bild 8/10
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA
5.1 (engl.)
Ton 6/10
Regie: Garry Marshall
Darsteller: Julia Roberts,
Bonus 6/10
Jessica Alba
Laufzeit: 125 min
Eine unglaubliche Star-Riege in einem bunten, aber
oberflächlichen Reigen um den Tag der Blumenverkäufer
… pardon, den Tag der Liebe natürlich.
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: erhältlich
And Then Came Lola
Eine Frau im Wettlauf gegen
die Zeit, die innerhalb von
30 Minuten zu ihrer Liebsten
gelangen muss – was natürlich
weder im ersten noch im
zweiten „Durchlauf“ gelingt,
weshalb alles zum dritten
Mal auf Anfang gestellt wird.
Lässt man die völlig misslungene
Anbiederung an Tom Tykwers Geniestreich „Lola
rennt“ einmal beiseite (Grundidee, Comicsequenzen,
Musik als Taktgeber für die Bilder), dann punktet diese
locker-leichte Geschichte um die Liebesbeziehung
zweier junger Frauen in San Francisco als wirklich sympathischer
L-Film. Die Darstellerinnen wirken frisch
und authentisch, man kauft ihnen ihre Leidenschaft
für das Leben und füreinander jederzeit ab, die wenigen
heißen Szenen knistern ordentlich. Die Blu-ray
weiß trotz der deutlichen Independent-Herkunft des
Films zu überzeugen, wartet mit einem passablen
Bild und gutem, dynamischem Sound auf, der den
tollen Soundtrack druckvoll und direkt transportiert.
Die Extrasektion ist gefüllt mit Aufnahmen vom Set,
spontanen Interviews von Cast und Crew, und bietet
einen unterhaltsamen Bild-in-Bild-Kommentar des
kompletten Teams.
TW
Originaltitel: And Then Came Lola US 2009
Genre: Romantikkomödie/
Drama
Film 6,5/10
Vertrieb: Pro-Fun Media Bild 6/10
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 Ton 5,5/10
Regie: Ellen Seidler
Darsteller: Ashleigh Sumner,
Bonus 5/10
Jill Bennett
Laufzeit: 70 min
Kurzweiliges Independent-Kino rund um das Lieben
und Leben starker und unabhängiger Frauen
FSK: ab 12 Jahren
in den Lichtern der Großstadt.
Starttermin: erhältlich
Bilder: Pro-Fun Media, Universal, Walt Disney Home, Warner Home Video
78
DIGITAL TESTED 4.2010
Blu-ray-Test
Predator – Ultimate Hunter Edition
Seit Anfang Juli schockt Robert
Rodriguez’ und Nimród Antals
„Predators“ die Kinogemeinde
erneut mit den unsichtbaren
Hobbyjägern aus dem All. Den
Ursprung des Science-Fiction-Mythos
begründete „Stirb
Langsam“-Regisseur John
McTiernan 1987, als er Arnold
Schwarzenegger im Dschungel von New Mexico erstmals
mit einem Predator konfrontierte. Das unerwartete Auftreten
einer fremden Spezies brachte dem Film seinen
Kultstatus ein. Hierzulande wurde „Predator“ wegen
einiger rüder Gewaltszenen indiziert und war seitdem
nur in gekürzter Fassung zu sehen. Mit dem Kinostart
des neuen Films ließ Fox den Titel jedoch erneut prüfen,
und siehe da, nun kommt die 107 Minuten lange
Originalfassung mit einem FSK-16-Logo in den Handel.
Fans der Reihe dürfte dies freuen, zumal Fox den Titel
mit einem umfangreichen Bonusbouquet ins Rennen
schickt. Das überarbeitete Bild weist kein Rauschen auf,
bietet an einigen Stellen sogar gute Schärfen und weiß
dank aufgefrischter, wenn auch sehr voller Farben zu
gefallen. Zusätzliche rückwärtige Soundelemente wie
Kanonenfeuer überspielen die mäßige Räumlichkeit, die
Soundqualität kämpft zudem mit fehlenden Tiefen. FT
Originaltitel: Predator US 1987
Genre: Krieg/Horror
Vertrieb: 20th Century Fox
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD
MA 5.1 (engl.)
Regie: John McTiernan
Darsteller: Arnold
Schwarzenegger
Laufzeit: 107 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: erhältlich
Film 7,5/10
Bild 6/10
Ton 4/10
Bonus 6/10
Endlich gibt es auch in Deutschland den vollständigen
„Predator“-Klassiker, und das mit einem
vollauf geglückten Remastering in High Definition.
Krieg der Welten
Handlung: Tom Cruise spielt in
dieser düsteren Endzeitvision
den geschiedenen Familienvater
Ray Ferrier, dessen ohnehin
kompliziertes Leben eines
Morgens völlig aus den Fugen
gerät. Er steht plötzlich turmhohen
dreibeinigen Maschinen
gegenüber (die berühmten
„Tripods“), die seine gesamte Nachbarschaft in einem
wahren Special-Effects-Gewitter in handliches Kleinholz
verwandeln. Also schnappt er sich seine beiden Kinder
und macht sich auf die atemlose Flucht vor den Aliens.
Film: H. G. Wells’ 1898 veröffentlichte visionäre Geschichte
von einer außerirdischen Invasion ist einer
der Science-Fiction-Archetypen. Die Radioversion von
1938 sorgte der Legende nach für panische Reaktionen
bei einigen Zuhörern, die die als Quasi-Livebericht gestaltete
Produktion für bare Münze nahmen und so zu
einem unvergessenen Stück Hörfunkgeschichte werden
Während die Welt um ihn herum im Chaos versinkt,
versucht Tom Cruise verzeifelt, seine Familie zu retten
ließen. Ähnlich spektakuläre Zuschauerreaktionen bei
der Premiere von Steven Spielbergs Verfilmung aus dem
Jahre 2005 sind zwar nicht überliefert, das Release auf
Blu-ray ist für Science-Fiction-Fans mit einer Vorliebe für
High Definition aber allemal interessant. Zwar werden ein
paar Katastrophenfilm-Klischees zu viel verbraten, der
Wert von Familie und Zusammenhalt wird ein wenig zu
überschwänglich gefeiert, aber alles in allem bleibt es
sehr solide Unterhaltung.
Blu-ray: Das Bild von „Krieg der Welten“ rief aufgrund
des absichtlich grobkörnigen und verrauschten Looks
(„Bleach-Bypass-Effekt“) von Anfang an höchst unterschiedliche
Reaktionen hervor – der Blu-ray-Transfer
findet einen überzeugenden Kompromiss zwischen diesem
Markenzeichen und einem angemessenen High-
Definition-Niveau. Warum man sich beim Ton allerdings
für eine neue Dolby-Digital-Spur entschieden hat und
auf den exzellenten DTS-Mix der DVD verzichtete, bleibt
schleierhaft. Bei der Sprachauswahl sollten Sie also am
besten zur englischen Originalfassung greifen: Was die
Toningenieure hier an Surround-Effekten und Explosions-
Bombast inszenieren sorgt wirklich für Begeisterung im
Heimkino. Die umfangreiche Extrasektion bietet exakt
den Inhalt der Bonus-Disc der DVD-Version, also leider
keine neuen Features und auch nichts in HD-Qualität. Inhaltlich
bleiben aber so gut wie keine Wünsche offen. TW
Originaltitel: War Of The Worlds US 2005
Genre: xxxx Science-Fiction
Vertrieb: xxx Paramount Home
Film 6,5/10 0/10
Bildformat: xxxx MPEG-4, 1.85 : 1
Bild 7/10 0/10
Tonformat: xxxxx Dolby Digital 5.1
Regie: xxxx Steven Spielberg
Ton 8,5/10 0/10
Darsteller: xxxxxx Tom Cruise,
xxxxx Dakota Fanning,
Bonus 8/10 0/10
xxxxx Miranda Otto
00 XxxxxxxOr si bla faccumsan ut adignit ing eriure
Laufzeit: 116 min
Tom Cruise auf der Flucht vor zerstörungswütigen
eugiatuer Marsianern: bla Mit adipit dieser vel Disc ute kann facilit man autat. die At eigene ipit
FSK:
ab 00 12 Jahren
augiam Surround-Anlage aut vercidunt einmal at, commy wirklich nit, ausreizen. quat ad dui bla
Starttermin: xxxx erhältlich
Männer die auf Ziegen starren
Handlung: Insgeheim wünscht sich doch jeder, sein
Gegenüber mit der sogenannten Blitzaugentechnik
beeinflussen zu können oder damit zumindest eine
altersschwache Ziege dahinzuraffen. Bei den Jedis
funktioniert’s ja schließlich auch, weshalb sollte George
Clooney, Jeff Bridges und Kevin Spacey diese Fähigkeit
verborgen bleiben? Dem Daily-Telegram-Journalisten
Bob Wilton (Ewan McGregor) ist die ganze Sache
jedenfalls nicht geheuer. Nach der schmerzhaften Trennung
von seiner Frau folgt er der unglaublichen Story
über das „First Earth Battalion“ bis in den Irakkrieg.
Film: Witzig sind vor allem die Anspielungen zu Ewan
McGregors Obi-Wan-Kenobi-Auftritten in den neueren
„Star Wars“-Episoden – so kann es sich Clooneys
Charakter nicht verkneifen, ständig den Jedi in ihm
wecken zu wollen. Die Hollywood-Größen leisten ganze
Arbeit, was den Spagat zwischen ernstzunehmenden
Egal ob er die Hände oben hat oder nicht, ein Psychosoldat
ist immer gefährlich, ebenso wie ein Jedi
Charakteren und humorvollen Comicfiguren angeht.
Man ist sich eigentlich nie sicher, wie ernst sie sich
und ihre Situation gerade nehmen. Generell übt die
Satire nur bedingt ihre komödiantische Funktion aus.
Die einzelnen Exkurse in die anekdotenreiche Vergangenheit
amüsieren zwar, tragen aber kaum Bezüge zur
Rahmenhandlung, weshalb die Gesamtheit wie eine
willkürliche Zusammenstellung abstruser Militärgeschichten
wirkt.
Blu-ray: New-Age-Bewegung hin oder her, der Film
kommt komplett ohne psychedelische Farbmuster aus
und kann dementsprechend auch relativ einfach in
die Schublade erdfarben Streifen gepackt werden. Die
rigorose Sättigung überzeugt dennoch, besonders in
den Nicht-Wüstenszenen präsentieren sich auch mal
volle Farben unterschiedlichster Art. Kontrast und
Schärfe befinden sich szenenabhängig auf sehr hohem
bis mittlerem Niveau. Körnung ist übrigens nicht
wahrnehmbar, weshalb die detailreichen und scharfen
Sequenzen, insbesondere die Close-ups, sehr gut
rüberkommen. Ewan McGregors Synchronstimme ertönt
regelmäßig aus dem Center des heimischen 5.1-
Systems. Alles was aus seiner Perspektive berichtet
wird, die Eindrücke und das Befinden, wird ähnlich
wie im Buch kommentiert und ausgewertet. Bilokale
Ablenkungen gibt es daher kaum, gelegentlich fallen
Schüsse oder pustet etwas Wüstenwind dreidimensional
durch die Gegend. Ansonsten bleibt die Musikuntermalung
spärlich, der Einsatz von Atmo-Sounds
nur Ausnahme.
FT
Originaltitel: Men Who Stare At Goats US/UK 2009
Genre: Militär-Satire
Vertrieb: Kinowelt
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Grant Heslov
Darsteller: George Clooney, Jeff
Bridges, Ewan McGregor
Laufzeit: 93 min
FSK: ab 12 Jahren
Preis: 19 Euro
Starttermin: 5. August 2010
Filmwertung 7/10
Gefallen Ihnen Filme wie „Der Informant“ und „Burn After Reading“?
Wenn ja, dann ist „Männer die auf Ziegen starren“ genau das Richtige
für Sie.
Bildqualität 7,5/10
In der Wüste überbelichtet, im Gefängnis sehr düster mit hohem
Kontrast. Einige wenige Unschärfen schützen vor George Clooneys
Hypnoseversuchen.
Tonqualität 7/10
Nichts Überwältigendes, für eine Komödie wie diese aber völlig
ausreichend. Ein paar Knalleffekte hier und da würzen das Ganze zur
Zufriedenheit des Zuschauers.
Bonusmaterial 5/10
Am interessantesten ist der HD-Beitrag über das echte „First Earth
Battalion“ samt der Interviews mit den Ex-Mitgliedern dieser Einheit.
Für unseren Geschmack kommen die Stars des Films jedoch zu kurz.
Kurzfazit
Schon allein wegen des hohen Stargehalts lohnt sich der Film und
die Technik ist ebenfalls solide. Erwarten Sie allerdings keine Komödie,
bei der Sie sich totlachen können.
Bilder: 20th Century Fox, Kinowelt, Paramount Home
80
DIGITAL TESTED 4.2010
The Girl Next Door
Matthew (Emile Hirsch) gehört
nicht gerade zu den beliebtesten
Jungs an seiner Highschool.
Er will aus seinem
spießigen Dasein ausbrechen,
traut sich aber nicht, Grenzen
zu überschreiten. Das ändert
sich, als die hübsche Blondine
Danielle (Elisha Cuthbert)
ins Nachbarhaus zieht. Sie zeigt ihm ganz neue Seiten
des Lebens und beide kommen sich näher. Doch dann
erfährt Matthew, dass Danielle in Wahrheit Pornodarstellerin
ist ... Wer denkt, dass die Story der Teeniekomödie
von Regisseur Luke Greenfield („Animal – Das Tier im
Manne“) schnell erzählt ist, wird von „The Girl Next Door“
überrascht sein. Sobald sich ein Handlungsstrang dem
Ende zuneigt, entwickeln sich neue Probleme, die von
Matthew und seinen Freunden gelöst werden müssen.
Das Bildmaterial zeichnet sich durch eine solide Grundschärfe
aus. Nur in helleren Sequenzen ist eine starke
Filmkörnung zu sehen und der Kontrast der Einstellungen
nimmt etwas ab. Der DTS-Sound ist von guter Qualität,
allerdings sehr stark auf die Front abgemischt. Nur für
wenige Effekte werden die hinteren Boxen genutzt. Als
Bonus gibt es Extraszenen und einen unterhaltsamen
Aufklärungsfilm aus den 1960er Jahren.
LF
Originaltitel: The Girl Next Door US 2004
Genre: Komödie
Vertrieb: 20th Century Fox
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1
Regie: Luke Greenfield
Darsteller: Elisha Cuthbert,
Emile Hirsch,
Timothy Olyphant
Laufzeit: 110 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: erhältlich
Film 7/10
Bild 7,5/10
Ton 8,5/10
Bonus 4,5/10
Ein typischer Coming-of-Age-Film, in dem Jugendliche
sich gegen Autoritäten auflehnen und ihre
Identität finden.
Smallville – Staffel 8
Handlung und Film: Kaum ist
das Finale der achten Staffel im
deutschen Free-TV Geschichte,
kann man sich die kompletten
22 Folgen auch schon hochauflösend
nach Hause holen.
In dieser Season scheint
„Smallville“ nun endgültig erwachsen
geworden zu sein: Clark
Kent (Tom Welling) ist angehender Journalist in Metropolis,
bildet ein dynamisches Reporterduo mit Lois Lane (Erica
Durance) und rettet als blau und rot gewandeter Superheld
regelmäßig die Welt. Das bekannte und beliebte Setting
aus den Comics ist endlich erreicht. Dazu gibt es gleich
zwei neue Gegenspieler, die beide durch Komplexität und
Undurchschaubarkeit glänzen – wer hier Freund, wer Feind
ist, bleibt lange im Unklaren, als Tess Mercer und Davis
Bloome (aka. Doomsday) die Bühne betreten.
Die Bedenken im Vorfeld waren groß, als bekannt wurde,
dass zwei der beliebtesten Figuren in diesem Jahr nicht
Lois und Clark – das dynamische Duo und Traumpaar
in spe ist wieder voll in seinem Element
mehr dabei sein würden. Michael Rosenbaum als Lex
Luthor und Kristin Kreuk alias Lana Lang sind zweifelsohne
zwei der prägenden Gesichter des Franchise.
Würde sich die Serie ohne sie überhaupt noch nach
„Smallville“ anfühlen? Die Antwort ist ein ganz klares
„Ja“, zumal Kristin Kreuk Mitte der Staffel für fünf starke
Folgen zurückkehrt und sowohl ihrer Figur als auch ihrer
Beziehung zu Clark eine neue, aufregende und tragische
Richtung geben darf.
Blu-ray: Wie die meisten aktuellen Serien in den Staaten
wird auch „Smallville“ komplett in HD produziert – ideale
Voraussetzungen also für ein späteres Release auf Bluray.
Der erste Eindruck lässt einen dann auch eher an
einen Kinofilm denken als an eine Fernsehproduktion:
Tolle, leuchtende Farben, gute Schärfe und kleinste
Details bei den immer wiederkehrenden Luftaufnahmen
machen einfach Spaß. Die Umsetzung des Sounds kann
dieses uneingeschränkte Heimkinoniveau nicht halten;
zumindest, wenn man die nur durchschnittliche deutsche
Tonspur hört. Zusätzlich zu entfallenen Szenen von acht
Episoden gibt es als Bonus auf der letzten Disc zwei Dokumentationen
in HD. Besonders die 20 Minuten über die
erste Regiearbeit von Schauspielerin Allison Mack (alias
Chloe) bieten einen sehr schönen Einblick in den aufwendigen
und hochprofessionellen Entstehungsprozess einer
kompletten „Smallville“-Folge.
TW
Originaltitel: Smallville – Season 8 US 2008 – 09
Genre: Comic/Action
Vertrieb: Warner Home
Film 7,5/10
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1 Bild 7,5/10
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Regie: Rick Rosenthal u. a.
Ton 6/10
Darsteller: Tom Welling,
Erica Durance,
Bonus 6,5/10
Kristin Kreuk
Laufzeit: 933 min
Starke Season einer der langlebigsten Serien der
letzten Jahre: Guter Spannungsbogen, vielseitige
FSK: ab 12 Jahren
Bösewichte, dazu ein wenig Romantik und Comedy.
Starttermin: erhältlich
Moonwalker
Würde man sich „Moonwalker“
ohne den Kontext Michael
Jackson anschauen und ihn
nach herkömmlichen Maßstäben
bewerten wollen, dann
müsste das Urteil geradezu
vernichtend ausfallen. Doch
dieser quietschbunten Popkuriosität,
die 1988 kurz vor
dem Höhepunkt der Jackson-Mania in die Kinos kam,
kann man einfach nicht richtig böse sein – weil man sie
so überhaupt nicht ernst nehmen kann. Geboten wird
eine wilde Nummernrevue, mit viel Gesang und tollen
Choreografien, immer wieder unterbrochen von hanebüchenen
Story-Schnipseln, die vorne und hinten keinen
Sinn ergeben. Am Ende glaubt man, einen überlangen
Videoclip gesehen zu haben, in perfekt trashiger 1980er-
Jahre-Ästhetik. Fans wird es freuen, dass vor allem die
Liveaufnahmen sichtbar und hörbar vom Blu-ray-Format
profitieren. Klare, scharfe Bilder und eine gute räumliche
Einbindung des begeisterten Publikums verbreiten echte
Konzertatmosphäre und werten die Neuauflage deutlich
auf. Nach Bonusmaterial sucht man leider vergebens, eine
Videografie hätte sich hier doch förmlich aufgedrängt.
Immerhin bekommt man ein Booklet mit einigen ganz
hübschen Fotos des King of Pop.
TW
Originaltitel: Moonwalker US 1988
Genre: Musikfilm
Vertrieb: Warner Home
Film 5/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Bild 5,5/10
Regie: Jerry Kramer
Ton 7/10
Darsteller: Michael Jackson,
Joe Pesci,
Bonus 1,5/10
Sean Lennon
Laufzeit: 93 min
Einer der buntesten, skurrilsten und verrücktesten
Musikfilme überhaupt in einer technisch
FSK: ab 12 Jahren
durchaus gelungenen Neuauflage.
Starttermin: erhältlich
Tombstone
Handlung: Wyatt Earp und Doc
Holliday, das sind klangvolle
Namen, die jedem Western-
Liebhaber ein wissendes Lächeln
aufs Gesicht zaubern. In
„Tombstone“ aus dem Jahre
1993 wird ihre Geschichte ein
weiteres Mal erzählt. Wyatt
Earp (Kurt Russell) und seine
Brüder im legendären Duell mit der verwegenen Bande der
„Cowboys“ – die legendäre Schießerei am O. K. Corral –
es geht um nichts anderes als die Vorherrschaft im beschaulichen
Städtchen Tombstone. Wobei die Grenzen
zwischen Gut und Böse hier durchaus etwas durchlässiger
sind als in früheren, klassischen Verfilmungen
und damit näher dran an den tatsächlichen historischen
Begebenheiten.
Film: Eigentlich hat dieser Film alles, was man braucht:
eine klassische Geschichte aus der Hochzeit des Wilden
Westens, eine wirklich überzeugende Ausstattung und
Als Männer noch Männer waren: vier Brüder auf dem
Weg zur entscheidenden Schlacht
durchweg tolle Schauspieler. Doch irgendwie will der Funke
nie so ganz überspringen, man wartet die ganze Zeit
vergeblich auf den Moment, in dem einen die Geschichte
wirklich mitreißt, das Schicksal der Figuren einen tatsächlich
etwas angeht. Woran das liegt, ist schwer auszumachen
– vielleicht lässt sich das Drehbuch mit seinen
opulenten zwei Stunden für den im Grunde simplen und
bekannten Plot einfach ein wenig zu viel Zeit. Auf der
künstlerischen Seite sticht besonders Val Kilmer hervor.
Seine Darstellung des spielsüchtigen Doc Holliday, der
dem Opium und dem Alkohol in rauen Mengen frönt und
dessen Colt genauso locker sitzt wie sein Mundwerk, ist
einfach umwerfend.
Blu-ray: Die technische Umsetzung des etwas in die Jahre
gekommenen Western-Epos ist solide. Das Bild wird oft
von düsteren Brauntönen dominiert und ist generell
etwas sparsam ausgeleuchtet, was den Detailreichtum
immer wieder beeinträchtigt. Totalen wirken oftmals
leicht verschwommen und von dezentem Bildrauschen
beeinträchtigt – Nahaufnahmen erscheinen dagegen bedeutend
schärfer. Die Soundabteilung gefällt mit guter Signalortung
und einer kraftvoll-dynamischen Abmischung,
die die zahlreichen Schießereien lebendig in Szene setzt.
Lediglich die maue Auslastung der hinteren Surround-
Kanäle fällt hier negativ ins Gewicht. Bei den Extras gibt’s
ein gelungenes und recht ausführliches Making-of. TW
Originaltitel: Tombstone US 1993
Genre: Western
Vertrieb: Walt Disney Home
Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 6/10
Tonformat: DTS 5.1
Regie: George P. Cosmatos
Ton 6,5/10
Darsteller: Kurt Russell,
Val Kilmer,
Bonus 4,5/10
Michael Biehn
Laufzeit: 130 min
Opulentes Western-Epos mit großartigen Schauspielern
und authentischer Ausstattung, das hierzulande
zu Unrecht etwas untergegangen ist.
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: erhältlich
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 81
Blu-ray-Test
Das Urteil – Jeder ist käuflich
„Das Urteil“ setzt auf dieselben
Elemente wie die meisten
seiner Vorgänger, schafft es
aber erneut, von vorne bis hinten
spannend zu unterhalten.
Im Mittelpunkt steht ein Geschworenengericht,
das über
Schuld oder Unschuld eines
Waffenherstellers bei einem
Amoklauf entscheiden muss. Der Fall ist von entscheidender
Bedeutung für die amerikanische Waffenlobby,
die aus diesem Grund alles daran setzt, das Urteil durch
Manipulation der Geschworenen für sich zu entscheiden.
Die alten Freunde Dustin Hoffmann und Gene Hackman
mimen die überaus charismatischen Gegenspieler des
gewichtigen Schlagabtausches. Unterstützt wird die hohe
darstellerische Präsenz zusätzlich durch John Cusack
und Rachel Weisz als zwielichtiges Geschworenenpärchen.
Der nicht mehr ganz neue Gerichtsthriller kann
sich auch auf Blu-ray sehen lassen. Ein sauberes, rauscharmes
Bild mit guten Kontrasten sowie ordentlicher
Bewegt- und Detailschärfe überzeugen. Die DTS-Tonspur
kommt frontlastig, aber detailliert und mit annehmbarer
Dynamik daher, was für das Genre allerdings völlig ausreicht.
Im Bonusteil gibt es ein 12-minütiges Making-of
sowie ein halbes Dutzend weiterer Featurettes in SD. TL
Originaltitel: Runaway Jury US 2003
Genre: Justizthriller
Vertrieb: 20th Century Fox
Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 8/10
Tonformat: DTS 5.1
Regie: Gary Fleder
Ton 7/10
Darsteller: John Cusack,
Gene Hackman,
Bonus 5/10
Dustin Hoffman
Laufzeit: 122 min
Solide Technik, die hochwertige Darstellerriege
und ein spannender Plot machen „Das Urteil“ zum
FSK: ab 12 Jahren
sehenswerten Grisham-Blu-ray-Erlebnis.
Starttermin: erhältlich
Gesetz der Rache
Mit „Gesetz der Rache“ liefert
Regisseur F. Gary Gray nach
„The Italian Job“ und „Be
Cool“ einen regelrechten Actionreißer
ab – in den Hauptrollen
Jamie Foxx und der für
Filme dieser Art geradezu
prädestinierte Gerard Butler.
Clyde Sheltons Familie wird
bei einem Raubüberfall grausam ermordet, während
er dabei zusehen muss. Die beiden Täter werden gefasst,
allerdings erhalten sie nicht die gerechte Strafe,
die ihnen aus Sheltons Sicht zusteht, weshalb er sich
dazu berufen fühlt, das Gesetz in die eigenen Hände
zu nehmen. Was folgt, ist ein Rachefeldzug biblischen
Ausmaßes: Grays Actionthriller präsentiert sich weitaus
gewalttätiger und blutiger als seine vorherigen Werke.
Gerard Butler spielt den gebrochenen Ehemann subtil
und überzeugend, wohingegen Jamie Foxx’ Version des
Staatsanwaltes sehr emotionslos und statisch wirkt.
Das Bild besticht durch seine urban-kühle Farbgebung,
Kontrastschwächen und undifferenzierte Schwarzflächen
trüben den guten Eindruck allerdings etwas. Die
Tonspur ist leider eine Spur zu dumpf geraten; die Extras
punkten durch einige aufschlussreiche Featurettes mit
einer Gesamtlaufzeit von knapp einer Stunde. JL
Originaltitel: Law Abiding Citizen US 2009
Genre: Thriller
Vertrieb: Constantin Film
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD HR 5.1
Regie: F. Gary Gray
Darsteller: Gerard Butler,
Jamie Foxx,
Colm Meaney
Laufzeit: 108 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: erhältlich
Film 6,5/10
Bild 7/10
Ton 6/10
Bonus 5/10
Gerard Butler auf einem kompromisslosen Rachefeldzug
voller Action und Gewalt, der stellenweise
etwas übers Ziel hinausschießt.
Blood And Chocolate
„Blood And Chocolate“ ist
eine klassische Geschichte
Marke „Boy meets Girl“, mit
dem klitzekleinen Hindernis,
dass Vivian (Agnes Bruckner)
sich des Nachts schon mal
in einen ausgewachsenen
Werwolf verwandelt, was für
frisch Verliebte natürlich so
einige Probleme mit sich bringt. Zu allem Überfluss ist
sie auch noch dem Anführer ihrer Rasse versprochen; bis
zum Happy End ist es also ein weiter, actionreicher und
manchmal auch recht blutiger Weg. Dieses Sammelsurium
aus bekannten und bewährten Zutaten des Genres
kombiniert eine Prise „Ginger Snaps“ mit ein wenig
„Underworld“, dazu einen Schuss „American Werewolf“
und viel Herzschmerz wie in „Twilight“. Eben „Blut und
Schokolade“, in einem kühl kalkulierten aber alles andere
als innovativen Mix. Die zahlreichen Nachtszenen
verschwimmen teilweise durch einen zu geringen Kontrast
zu einem milchigen Einheitsbrei, das geht spürbar
auf Kosten der Atmosphäre. Die Stimmen der Akteure
sind extrem leise abgemischt, was der Dynamik der
Actionszenen in Maßen zugute kommt – die räumliche