Vorschau Fruehjahr 2014 - Edition Nautilus

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Dagny – wenn du noch einmal das Leben von vorne anfangen solltest … Ich würde nicht noch einmal anfangen, denkt Dagny. Das Jahr ohne Gnade ist ein hochmoderner Roman, ergreifend und aktuell in dem Versuch, ein verlorenes Leben doch noch zu verstehen und zu retten. Franz Jung erzählt vom letzten Lebensjahr seiner Tochter Dagny, die 1945 unter ungeklärten Umständen in der Psychiatrie in Wien starb, Jungs Überzeugung zufolge ein Opfer der Euthanasie. Mit schonungsloser Offenheit und großem Einfühlungsvermögen erzählt Jung das Schicksal seiner Tochter, stellt es aber in den verheerenden Kontext der Geschichte. Ein erschütternder Bericht über eine Vater- Tochter-Beziehung. Franz Jung schrieb diesen Roman 1946 in Italien, nach der Flucht und Rückkehr aus dem KZ Bozen, und nur ein Jahr nach dem Tod seiner Tochter. Annett Gröschner, Autorin, Journalistin und Jung-Kennerin, hat dieser Neuauflage ein Vorwort beigegeben. Franz Jung DAS JAHR OHNE GNADE Roman Neuausgabe Mit einem Vorwort von Annett Gröschner Gebunden, 224 Seiten ca. € (D) 16,90 ISBN 978-3-89401-782-8 Franz Jung, 1888 in Neiße, Oberschlesien, geboren. Börsenjournalist, Bohémien, Expressionist, Wirtschaftsanalytiker und revolutionärer Aktivist. Mitinitiator der Dada-Bewegung, Teilnahme an den revolutionären Kämpfen nach 1918. In der frühen Sowjetunion als Organisator der Hungerhilfe sowie im Wirtschaftssektor tätig. Nach 1933 von den Nazis verhaftet, illegale Tätigkeit in Genf, Wien und Budapest. 1944 Flucht nach Italien. 1947 Emigration in die USA, Ende der fünfziger Jahre Rückkehr nach Europa. Veröffentlicht 1961 die legendäre Autobiografie Der Weg nach unten. Franz Jung stirbt 1963 in Stuttgart. Warengruppe: 1110 Auslieferung: 26. Februar 2014 14
Chronik + + + 40 Jahre Edition Nautilus + + + Kleine Chronik + + + 40 Jahre Edition Nautilus + + + Am 1. April 2014 feiern wir unser vierzigstes Jubiläum (gezählt vom Eintrag ins Handelsregister)! Damit haben wir das im Grundgesetz für den Bundespräsidenten festgelegte Mindestalter erreicht, offenbar also ein Alter, das eine gewisse Reife erwarten lässt. Da ist Gelegenheit, Bilanz zu ziehen: In 40 Jahren hat die Edition Nautilus fast 900 Titel publiziert, davon sind derzeit immerhin 345 noch lieferbar. Wir haben 63 Bände der »Kleinen Bücherei für Hand und Kopf« gemacht, 14 Bände der Franz Jung Werkausgabe, 19 Bände der Krimireihe »Kaliber .64«, 9 Ausgaben des Literarischen Taschenkalenders, 31 Nummern der Revolte! und stolze 220 Nummern der Aktion (in 80 Ausgaben) sowie, »same procedure as every year«, sieben Variationen von Dinner for One. Wir haben drei Verlagsumzüge, 37 Frankfurter und etwa ein Dutzend Leipziger Buchmessen sowie diverse Gerichtsprozesse hinter uns, natürlich auch einige Wechsel im Verlagskollektiv. Wir wurden mit drei Verlagspreisen und unsere Autorinnen und Autoren mit ungezählten Buchpreisen ausgezeichnet – nur der große aus Stockholm war bisher noch nicht dabei, wurde aber bereits prophezeit. Einzig die Anzahl der Druckfehler in unseren Büchern wurde nicht dokumentiert, wir erhoffen diese noch im dreistelligen Bereich. Zweimal allerdings ist bereits einer auf den Buchumschlag gelangt – wer diese findet, bekommt einen vergriffenen Titel seiner Wahl aus dem Archiv geschenkt! Anlässlich unseres Jubiläums haben wir auch unser Vorschau- und Werbemittelarchiv durchstöbert, Vergessenes wieder zutage gefördert, in Erinnerungen geschwelgt und über frühere Radikalität gestaunt. Dabei hätten wir wissen müssen, »daß die guten Sachen immer unten liegen. Immer.«, denn so schrieb Frank Witzel 1978 in Stille Tage in Cliché. Aus dem Fundus haben wir für Kopffüßler-Freunde die folgende Chronik erstellt: 1971: Publikation des ersten Hefts der Zeitschrift MaD durch Lutz Schulenburg und Pierre Gallissaires. In einem Rückblick von 1975 wird es später heißen: »Als wir 1971 mit der Produktion des ersten Heftes der Zeitschrift MaD begannen, dachten wir nicht im Entferntesten daran, dass sich hieraus ein Verlag entwickeln sollte. Die Zeitschrift MaD sollte den Antiautoritären Material in der Auseinandersetzung mit den diversen Strömungen des autoritären Sozialismus liefern und andererseits zu deren Programmfindung beitragen.« 1972: Hanna Mittelstädt macht aus dem Herausgeber- Duo ein Trio. Das älteste erhaltene Verlagsdokument ist ein Manifest gegen jede staatliche Kultur anlässlich der dokumenta 5: »Die DOKU- MENTA ist ein Teil der Versuche der Herrschenden, ihre spektakuläre Warengesellschaft vor ihrem Untergang zu retten.« (2012, 40 Jahre später und entsprechend altersmilde, stellen wir trotzdem stolz unsere Autorin Etel Adnan auf der dOCUMENTA 13 vor.) 1973: Die Zeitschrift MaD wird in Revolte! umbenannt und MaD (Materialien, Analysen, Dokumente) nun zum Signum des Verlags. 1974: 1. April: Eintrag ins Hamburger Handelsregister. 1975: Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Hamburg eröffnet ein Ermittlungsverfahren gegen »Frau – Fräulein – Herrn Schulenburg«, dem vorgeworfen wird, »im Jahr 1975 durch Verbreiten von Schriften zu einer rechtswidrigen Tat aufgefordert zu haben, indem Sie als presserechtlich Verantwortlicher die Druckschrift MaD- Flugschrift Nr. 11 ›Vom Wilden Streik zur Generalisierten Selbstverwaltung‹ Pierre Gallissaires und Hanna Mittelstädt beim Übersetzen, 1976 verbreitet haben.« Der Verleger reagiert mit einem Rundschreiben: Die Beschlagnahme durch die Behörden wurde zwar angeordnet, konnte aber nicht durchgeführt und musste schließlich wieder aufgehoben werden, »da die Bürokratie sich vollkommen in ihren verbürokratisierten Seilen verstrickt hat und ihre eigenen Termine überschritt (§ 16 des Hamburger Pressegesetzes).« Rekuperation einmal andersherum: Im nächsten Katalog benutzte der MaD-Verlag das Faksimile des Schreibens der Staatsanwaltschaft als Werbung für das inkriminierte Buch! 1976: Im MadDogs, dem Publikationskatalog des Verlags, wird folgendes Credo veröffentlicht: »Für uns geht es weder darum, dem Aktualitätsfetischismus zu huldigen, noch um diese puritanische Trennung zwischen herkömmlichen poetischen und politischen Texten zu vollziehen, sondern durch die Gesamtheit unserer Publikationen Gegenwart und utopischen Inhalt der Revolution zu propagieren. (...) Unser Anspruch – sowohl in unserer Aktion als revolutionäre Individuen als auch als 15
Seite 1 und 2: 40 Jahre Edition Nautilus Frühjahr
Seite 3 und 4: Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen i
Seite 5 und 6: Interview mit Hans Platzgumer ren m
Seite 7 und 8: »Hans Platzgumers neuer Roman pack
Seite 9 und 10: Der unnachahmliche Ambjørnsen-Soun
Seite 11 und 12: Vier verkrachte Bankräuber und ihr
Seite 13: Ein Thriller über die unentwirrbar
Seite 17 und 18: s + + + Kleine Chronik + + + 40 Jah
Seite 19 und 20: »Franz Jung impressed me deeply. W
Seite 21 und 22: 50. Jahrestag des Attentatsversuchs
Seite 23 und 24: Ein stiller Putsch: wie die Bundesw
Seite 25 und 26: »Die Ordnung des Profanen hat sich
Seite 27 und 28: Pressestimmen zu einigen unserer ak
Seite 29 und 30: Verzeichnis lieferbarer Titel .....
Seite 31 und 32: Verlag, Vertretungen, Auslieferunge

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