Vorschau Fruehjahr 2014 - Edition Nautilus

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Herausgeber – ist es, die Trennung zwischen Idee und
subjektiver Situation aufzuheben, um die Einheit der Individuen
mit sich selbst und
ihrer Utopie herzustellen,
damit das geschichtliche
Ziel, der ganze Mensch, sich
entfalten kann. Von dieser
Aufgabe werden uns auch
nicht jene Aktenschrate abbringen,
die die teutonischen
Amtsstuben bevölkern.
Vielmehr zeigen sie
uns, dass Büchermachen
bzw. die radikale Kopftätigkeit
letzten Endes doch jene
Bombe der Bomben ist, die eine chloroformierte Gesellschaft
in Schweißausbrüche treibt.«
1977: Verlagsadresse aus einer Anzeige: »MaD Verlag /
205 Hamburg 80 / Hassestr. 22 / Spezialitäten: Unverkäufliches.«
1978: Der Verlag gibt eine Mitteilung an den Buchhandel
heraus:
»Wir sind im Moment nicht in der Lage, unseren schon
fertiggestellten Verlagskatalog auszuliefern, nicht nur,
weil er neben der Druckmaschine liegt, sondern weil
der Williams-Verlag zur Zeit eine einstweilige Verfügung
gegen uns angestrengt hat, die die Unterlassung
der Bezeichnung MaD – Verlag Lutz Schulenburg bewirken
soll. Er sieht in dem Signum
MaD eine Verwechslungsgefahr
mit der von ihm
verlegten Zeitschrift ›Deutsches
MAD‹, bei der es sich
angeblich um eine satirische
Zeitschrift handeln
soll. Wenn dies stimmt, was
wir bestreiten, dann scheint
der Verleger ein sehr humorvoller
Mensch zu sein.
Glaubt er doch im Ernst daran,
wir würden ähnliche
Scherze verlegen. Aber anscheinend fürchtet dieser
Herr zu Recht, dass er ein so idiotisches Publikum herangezüchtet
hat, das nicht zwischen seinem Blödikum
und unseren politisch-literarischen Publikationen zu unterscheiden
vermag.
Sobald diese Affäre ihre abschließende Gerichtsverhandlung
hinter sich hat, werden wir entweder unter unserem
alten Signum weitermachen oder unter der Bezeichnung
‚EDITION NAUTILUS’. Selbstredend bleibt
alles beim alten.
Wir hoffen, dass diese provisorische Liste auch ihre
Zwecke erfüllt. Mit jahreszeitlich bedingten wärmsten
Grüßen für den ..... Verlag Lutz Schulenburg.«
Lutz Schulenburg, Hanna Mittelstädt, Frank Witzel und Thorwald Proll
in einer Pause der Schallplattenaufnahme »Bananenrepublik«, 1978
So erscheinen die komplett ins Deutsche übersetzten
Ausgaben der Zeitschriften der Situationisten in zwei
Bänden: Band 1, 1976, im MaD-Verlag, Band 2, 1977, in
der Edition Nautilus.
1978: Hanna Mittelstädt geht mit den Autoren Uli Becker
und Frank Witzel im verlagseigenen orangefarbenen Lada
Kombi auf die Tournee »Deutschland im Handstreich«,
von November bis Dezember: 28 Lesungen in
vier Wochen mit der einzigen im Verlag je produzierten
Schallplatte Bananenrepublik. Poesie & Geräusche zur
gesellschaftlichen Wirklichkeit. Thorwald Proll hat kurz
vorher abgesagt, Lutz Schulenburg hält die Stellung im
Verlag.
1980: In der als Literatür herausgegebenen Vorschau
heißt es: »Das Frühjahr beginnt für uns mit einem alten
Bekannten im neuen Gewand. Wir haben uns entschlossen,
der Flugschrift Reihe ein neues Aussehen und eine
speziellere Zuordnung zu geben. Lag der Schwerpunkt
schon immer auf Aktualität, so wird diese jetzt noch verstärkt.
Die Flugschrift Reihe ist von nun an gänzlich politischen
Auf- und Seitenrissen, Kommentaren und Pamphleten
vorbehalten. Das ganze zum sogenannten
Taschenbuchpreis und im gelben Umschlag. Die Dokumentation
Das Ende der Schule und Guy Debords Konstruktion
von Situationen eröffnen die Reihe.«
Im selben Jahr Gründung
des Imprints »Nemo Press«
bei Nautilus, geleitet von
Hanna Mittelstädt. Angestrebte
Spezialität: Verkäufliches.
Im selben Jahr: Konrad
Singer reist erstmals als
Vertreter für Nautilus im Gebiet
Nord – es folgen bis zur
Rente noch 66 weitere Reisen!
1981: Beginn der Franz Jung
Werkausgabe mit Band 1
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