Deutsch (5.2 MB) - Nagra
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Hohlräume im Untergrund<br />
H o h l r ä u m e i m U n tergr u n d<br />
Fast alle Höhlen der Schweiz liegen in den kalkreichen<br />
Gebieten des Helvetikums und des<br />
Juras. Sie entstanden durch Auslaugung von<br />
Gestein. Wasser fliesst durch Kalkstein unterirdisch<br />
entlang von Klüften und Schichtgrenzen<br />
ab. Dabei wird der Kalkstein aufgelöst und<br />
Hohlräume entstehen. Diese können weit verzweigte<br />
Höhlensysteme bilden. Andere Höhlentypen<br />
sind bei uns selten.<br />
hohe Anforderungen an das Gestein. Bestehende<br />
Tunnels, Stollen und Kavernen sind meist ungeeignet,<br />
da bei ihrem Bau andere Anforderungen<br />
als für Tiefenlager gestellt wurden.<br />
Für Verkehrstunnel kann man sich das Gestein<br />
nicht aussuchen. Man muss diejenigen Gesteine<br />
durchqueren, die «auf dem Weg» liegen. Dies<br />
gilt auch für Wasserstollen und Kavernen des<br />
Militärs. Sie werden dort gebaut, wo man sie<br />
braucht. Beim Tunnelbau stellen unerwartete<br />
Gesteine und Wassereinbrüche die Ingenieure<br />
und Mineure oft vor grossen Herausforderungen.<br />
Daher ist der Tunnelbau bis heute, trotz<br />
grosser Fortschritte bei der Vorerkundung der<br />
Gesteine, nicht ins letzte Detail planbar.<br />
Geologische Tiefenlager sind nach Überzeugung<br />
vieler Experten die sicherste Lösung zur<br />
Lagerung von Schadstoffen wie radioaktiven<br />
Abfällen. Für die Tiefenlager stellt man sehr<br />
Schöne Sinterformationen im Bärenschacht (BE) in 1000 Meter<br />
Tiefe. Tropfsteine stehen als Symbol für langsame Veränderungen<br />
im Untergrund, sie wachsen bis höchstens einen Millimeter pro<br />
Jahr. Foto: Arniko Böke, Basel.