Deutsch (5.2 MB) - Nagra
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Findlinge<br />
B a u s tof f e<br />
Findlinge sind Naturbausteine<br />
besonderer Art. Aufgrund<br />
ihrer vorzüglichen<br />
Materialeigenschaften fielen<br />
viele Findlinge bereits im<br />
Mittelalter der regen Bautätigkeit<br />
zum Opfer. Historische<br />
Beispiele für Bauten<br />
mit Findlingen sind die Mörsburg<br />
bei Winterthur, ein<br />
Wohnturm aus dem 10. Jahrhundert<br />
mit 4,6 Meter dicken<br />
Mauern aus Findlingen, die<br />
Steinerburg (12. Jahrhundert)<br />
oberhalb des Dorfs Steinach<br />
(SG) mit massiven Mauern<br />
aus Findlingen oder der Hardturm<br />
(13. Jahrhundert) in der<br />
Stadt Zürich.<br />
Hardturm in Zürich<br />
Der Hardturm erhielt seinen Namen vom<br />
weitläufigen Eichenwald, dem Hard, der ihn zu<br />
seiner Bauzeit im 13. Jahrhundert umgab.<br />
Damals beherrschte der Wehrturm die einzige<br />
Limmatbrücke zwischen Zürich und Baden.<br />
Die über drei Meter dicken Mauern bestehen<br />
aus unbearbeiteten Findlingen. Der hohe<br />
Keller unter dem Eingangsgeschoss diente<br />
als Vorratsraum und zeitweise als Verlies für<br />
Gefangene. Heute wird der Wehrturm als<br />
Wohnhaus genutzt.<br />
Zeugen der Eiszeit<br />
Die vom Eis aus den Alpen herantransportierten und beim<br />
Abschmelzen liegen gebliebenen Gesteinsblöcke werden<br />
als Findlinge bezeichnet. Sie sind Zeugen der Vergletscherung<br />
in der Schweiz und geben Auskunft über das Herkunftsgebiet<br />
und die Ausdehnung der Gletscher.<br />
Hardturm. Foto:<br />
Kantonale<br />
Denkmalpflege<br />
(Fotoarchiv),<br />
Zürich.