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Der spanische Regisseur Calixto Bieito erzählt ... - Opernhaus Zürich

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Die Soldaten<br />

24<br />

Teamplayer, der seinen künstlerischen Partnern, Bühnenbildnerin<br />

Rebecca Ringst und Kostümbildner Ingo Krügler,<br />

mit denen er seit Jahren zusammenarbeitet, grosse Gestaltungsfreiheit<br />

lässt und viel Verantwortung übergibt. Werke,<br />

seien es Opern oder Dramen, beschreibt er nicht über ihre<br />

Struktur, sondern vielmehr als emotionale Landschaften<br />

oder Gedichte. <strong>Der</strong> <strong>Regisseur</strong> versteht sich als Menschenerzähler,<br />

der auf der Bühne vom Menschsein in all seinen<br />

Facetten berichten will. Dabei schaut er uns tief in die Seele<br />

und fördert auch das zu Tage, was wir doch so gut verdrängt<br />

hatten und gar nicht wissen wollten. Denn <strong>Bieito</strong> scheut sich<br />

nicht vor unseren inneren Abgründen, bizarren Phantasien<br />

und dunklen Träumen, weil sie für ihn zum Menschsein<br />

gehören. Sie gerade interessieren ihn, und das Theater ist<br />

für ihn der Ort, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen.<br />

Seine künstlerische Arbeit geht jedoch weit darüber<br />

hinaus: Mit aufklärerischem Furor zeigt er der heutigen Welt<br />

in seinen Inszenierungen, wie es um sie steht. Weil er (Musik-)Theater<br />

nur als Spiegel bzw. Antwort auf die aktuellen<br />

Er verortet die alten Geschichten<br />

radikal im ungeschönten Heute<br />

Verhältnisse begreifen kann, verortet er jede noch so alte<br />

Geschichte radikal im ungeschönten Heute. Für mich ist<br />

<strong>Bieito</strong> ein ausgesprochen politischer <strong>Regisseur</strong>, auch wenn<br />

er das selbst nie von sich behaupten würde. Und die erregten,<br />

sehr persönlichen Diskussionen, die sich während der<br />

Proben unter den Mitarbeitern oder nach den Aufführungen<br />

zwischen den Zuschauern entzünden, sind ein wichtiger<br />

Teil seiner Arbeit. <strong>Bieito</strong>s Theater lässt uns nicht kalt, es<br />

initiiert Prozesse und zeigt damit, dass der <strong>Regisseur</strong> mit<br />

seiner kraftvollen Theatersprache und seinen pointierten Interpretationen<br />

den wunden Nerv unserer Gesellschaft trifft.<br />

In einem Interview sagte <strong>Calixto</strong> <strong>Bieito</strong>: «Unsere einzige<br />

Religion heute ist Vergnügen und Geld. Damit werden<br />

die Menschen aber nur unzufrieden und unglücklich.<br />

Wenn wir die Spiritualität, die Kunst und die Liebe, die drei<br />

Grundlagen von Menschsein überhaupt, untergehen lassen:<br />

‹finita la comedia›. Wenn wir sie nicht mehr haben, sind wir<br />

nichts anderes als Affen.» •<br />

Bettina Auer ist Operndramaturgin und hat die Regiearbeiten<br />

von <strong>Calixto</strong> <strong>Bieito</strong> in vielen Produktionen begleitet<br />

Die Soldaten<br />

Oper in vier Akten von Bernd Alois Zimmermann (1918 –1970)<br />

Musikalische Leitung Marc Albrecht<br />

Inszenierung <strong>Calixto</strong> <strong>Bieito</strong><br />

Bühnenbild Rebecca Ringst<br />

Mitarbeit Bühnenbild Annett Hunger<br />

Kostüme Ingo Krügler<br />

Lichtgestaltung Franck Evin<br />

Video Sarah <strong>Der</strong>endinger<br />

Dramaturgie Beate Breidenbach<br />

Wesener Pavel Daniluk<br />

Marie, seine Tochter Susanne Elmark<br />

Charlotte, seine Tochter Julia Riley<br />

Weseners alte Mutter Cornelia Kallisch<br />

Stolzius Michael Kraus<br />

Stolzius' Mutter Hanna Schwarz<br />

Obrist Reinhard Mayr<br />

Desportes Peter Hoare<br />

Pirzel Michael Laurenz<br />

Eisenhardt Cheyene Davidson<br />

Haudy Yuriy Tsiple<br />

Mary Oliver Widmer<br />

1. junger Offizier Sunnyboy Dladla<br />

2. junger Offizier William Lombardi<br />

3. junger Offizier Carlos Nogueira<br />

Gräfin de la Roche Noëmi Nadelmann<br />

Junger Graf Dmitry Ivanchey<br />

Andalusierin / Madame Roux Beate Vollack<br />

3 Hauptleute Benjamin Mathis, Gerhard<br />

Nennemann, Karl-Heinz Waidele<br />

Betrunkener Offizier Elias Reichert<br />

Junger Fähnrich Benjamin Mathis<br />

Bedienter der Gräfin Wolfram Schneider-Lastin<br />

Soldaten-Chor Yves Brühwiler, Mateusz<br />

Niedzwiedzki, Fabian Jud,<br />

Philipp Hillebrand, Florian Weiss,<br />

Robert Michler, Michael Suter,<br />

Philippe Adam, Rajiv Satapati,<br />

Martin Zimmermann,<br />

Viktor Majzik, Joao Santos,<br />

Luca Bernard, Jonas Ehrler,<br />

Nenad Ivkovic, Samuel Klauser,<br />

Simon Locher, Elias Reichert<br />

Philharmonia <strong>Zürich</strong><br />

Statistenverein am<br />

<strong>Opernhaus</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Unterstützt von den<br />

Freunden der Oper <strong>Zürich</strong><br />

Premiere 22 September 2013<br />

Weitere Vorstellungen 26 Sep, 4, 8, 15, 19, 26 Okt 2013

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