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Bürgermeister Heinz Hüppe - Stadt Hörstel

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13. November 2013<br />

Einbringungsrede des <strong>Bürgermeister</strong>s <strong>Heinz</strong> <strong>Hüppe</strong> zum Haushalt 2014<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

in der heutigen November-Ratssitzung legen der Kämmerer und ich Ihnen den Haushaltsplanentwurf<br />

für das Jahr 2014 vor. Aufgrund der rechtzeitig bekannten Rahmenbedingungen<br />

sind wir damit in der Lage, wie auch vom Gesetzgeber gefordert,<br />

den Haushalt noch im Dezember dieses Jahres verabschieden zu können. Damit haben<br />

wir zu Beginn des neuen Jahres eine finanzwirtschaftliche Basis auf der dann<br />

verlässlich gearbeitet werden kann.<br />

Der Gesamtergebnisplan für das Jahr 2014 sieht im Entwurf ein Defizit von 1,8 Mio.<br />

EUR vor. Damit ergibt sich gegenüber der Veranschlagung für das Jahr 2014 im diesjährigen<br />

Haushaltsplan eine negative Entwicklung von rd. 1 Mio. EUR. Die Erhöhung<br />

dieses Defizits ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Gewerbesteuererträge zurückzuführen.<br />

Diese bleiben, wie der Kämmerer bereits im letzten Finanzzwischenbericht<br />

dargestellt hat, erheblich hinter den Erwartungen zurück. Dieser Rückgang an<br />

Gewerbesteuereinnahmen, sofern er nicht in gleicher Höhe oder höher auf Landesebene<br />

eintritt, wird zwar durch die Schlüsselzuweisung kompensiert. Diese Kompensation<br />

erfolgt aber nicht im gleichen Jahr, sondern aufgrund der Systematik erst im<br />

darauffolgenden Jahr, so dass für das Jahr 2015 unter den vg. Rahmenbedingungen<br />

mit höheren Schlüsselzuweisungen zu rechnen ist. Festzustellen bleibt aber trotzdem,<br />

dass im Land Nordrhein-Westfalen eine Unterfinanzierung der kreisangehörigen Städte<br />

und Gemeinden vorliegt. Das Gemeindefinanzierungsgesetz regelt über den kommunalen<br />

Finanzausgleich eine Umverteilung von Mitteln in den kreisfreien Bereich.<br />

Die ursprünglich vorgenommene Erhöhung des Soziallastenansatzes ist nur leicht<br />

modifiziert worden. Letztendlich hat sich die finanzielle Situation einer großen Zahl<br />

kreisangehöriger Städte und Gemeinden aufgrund zurückgehender Schlüsselzuweisungen<br />

verschlechtert. Ich meine, dass das Festhalten an dem Indikator „Zahl der<br />

Bedarfsgemeinschaften“ für die Gewichtung des Soziallastenansatzes einer dringenden<br />

weiteren Überprüfung bedarf. Das Land und auch der Bund sind gefordert, alles<br />

dafür zu tun, dass die Kommunen wieder auf eine finanziell gesicherte Basis gestellt<br />

werden. Dass dies derzeit nicht erfolgt, haben wir, glaube ich, schon des Öfteren im<br />

Rat diskutiert. Aus diesen Diskussionen heraus erfolgten als Konsequenz die eingereichten<br />

Klagen gegen die Finanzausgleiche 2011, 2012 und 2013. Ohne eine gerechte<br />

Aufteilung der Finanzen im Land Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen auf<br />

Dauer nicht in der Lage, die notwendigen Aufgaben der Daseinsvorsorge zu erfüllen.


2<br />

Derzeit gilt zwar der Haushalt gem. § 75 Abs. 2 Satz 3 GO NRW bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong><br />

als ausgeglichen, da der Fehlbetrag von 1,8 Mio. EUR durch die Inanspruchnahme<br />

der Ausgleichsrücklage gedeckt werden kann. Auch die veranschlagten Fehlbeträge<br />

der Jahre 2015 und 2016 (in 2017 ist wieder ein Überschuss eingeplant) führen nicht<br />

dazu, dass der Bestand der Ausgleichsrücklage aufgezehrt wird und sich damit auch<br />

nicht im Rahmen des Finanzplanungszeitraumes die Gefahr einer Genehmigungspflicht<br />

des Haushaltes ergibt. Letztendlich müsste der Finanzrahmen für die Städte<br />

und Gemeinden aber so ausgestaltet sein, dass ein Gestaltungsspielraum verbleibt<br />

und erst recht die notwendigen gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen der Daseinsvorsorge<br />

erfüllt werden können. Sinnvolle Arbeit im Rat, aber auch in der Verwaltung,<br />

ist letztendlich nur dann gegeben, wenn auch ein gewisser Gestaltungsspielraum<br />

aufgrund der finanziellen Basis vorhanden ist. Mit diesem Gestaltungsspielraum<br />

kann eine <strong>Stadt</strong> auch im Sinne der Bürgerinnen und Bürger weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Der Gesamtfinanzplan für die Jahre 2012 – 2017 stellt sich positiver dar. Zum Ausgleich<br />

des Finanzplans ist zwar im Jahre 2014 die Inanspruchnahme von liquiden Mitteln<br />

in Höhe von 1.460.000 EUR erforderlich. Unter Berücksichtigung, dass der Bestand<br />

der liquiden Mittel sich zum 01.01.2013 auf rd. 7.442.000 EUR belief, nach Abzug<br />

der Ermächtigungsübertragung in 2013 sich noch ein Bestand von 4.268.000<br />

EUR ergibt, ist es nicht notwendig, dass dieses finanzielle Minus in 2014 durch Kreditaufnahmen<br />

gedeckt werden muss. Somit ist für das Jahr 2014 und auch für die<br />

folgenden Jahre, die einen positiven Saldo ausweisen, eine Kreditaufnahme nicht<br />

erforderlich. Nach der Veranschlagung wird sich zum 31.12.2017 ein Bestand an liquiden<br />

Mitteln von 5.548.000 EUR ergeben. Zu berücksichtigen ist hierbei, und ich<br />

finde dies ist eine positive Entwicklung, dass in dieser Summe 1.305.000 EUR zweckgebunden<br />

für die Errichtung der Gesamtschule enthalten sind. Aufgrund der liquiden<br />

Mittel ist auch damit zu rechnen, dass im Jahr 2014 die Liquidität der <strong>Stadt</strong>kasse immer<br />

vorhanden ist. Es ist somit davon auszugehen, dass Kassenkredite nicht aufgenommen<br />

werden müssen. Die Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen, also<br />

der Schuldenstand, vermindern sich zum 01.01.2014 auf rd. 9 Mio. und zum<br />

31.12.2014 auf rd. 8,3 Mio. Bis zum 31.12.2017 wird sich unter Berücksichtigung der<br />

Tilgung der Schuldenstand voraussichtlich auf rd. 6 Mio. EUR = 300 EUR je Einwohner<br />

verringern.<br />

Eine Veränderung des geplanten Schuldenstands wird aber sicherlich dadurch eintreten,<br />

wenn Kreditaufnahmen für die nachstehenden Maßnahmen erforderlich sind:<br />

- Bauliche Erweiterung der Gesamtschule<br />

- Gründung von <strong>Stadt</strong>werken und Rückkauf der Netze<br />

- Ankauf von Flächen auf dem ehem. Flugplatzgelände in <strong>Hörstel</strong>-Dreierwalde


3<br />

Die im Etatentwurf für das Jahr 2014 veranschlagte Summe der Investitionen beläuft<br />

sich auf 6.119.500 EUR. Im Vergleich zu der im Jahr 2013 veranschlagten Summe<br />

ergibt sich damit eine Steigerung von 1,7 Mio. EUR. Diese nicht unerhebliche Steigerung<br />

ist im Wesentlichen auf den Kauf der Grünen Halle in Riesenbeck mit 1.591.000<br />

EUR zurückzuführen. Dieser Kauf erfolgt aber finanziell neutral. Letztendlich sind wie<br />

in jedem Jahr insbesondere für die öffentliche Abwasserbeseitigung und für das Produkt<br />

„Gemeindestraßen“ wesentliche Beträge für alle <strong>Stadt</strong>teile veranschlagt worden.<br />

Hierbei handelt es sich um die Finanzierung der Maßnahmen, die in der Regel bereits<br />

im Rat behandelt und beschlossen wurden. Daneben stehen größere Beträge für das<br />

Produkt „Liegenschaftsverwaltung“, also für den Grunderwerb von Wohnbaugelände<br />

und Industrie- und Gewerbegebiete, zur Verfügung. Weiterhin sind nicht unerhebliche<br />

Beträge für den Brandschutz (Neuanschaffung von Folgefahrzeugen und Umbau<br />

bzw. Erweiterung oder Neubau von Feuerwehrgerätehäusern) veranschlagt. Festzustellen<br />

bleibt, dass gegenüber dem vorjährigen Investitionsprogramm für das Jahr<br />

2014 keine Maßnahmen herausgenommen wurden. Eine Reihe von Maßnahmen sind<br />

zusätzlich aufgrund von Notwendigkeiten in den Etatentwurf 2014 aufgenommen<br />

worden. Auch über diese Maßnahmen wurde bereits im Rat diskutiert bzw. beschlossen.<br />

Lassen Sie mich nun zu einigen weiteren Positionen im Etatentwurf Stellung nehmen:<br />

Die Personal- und Pensionsaufwendungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> belaufen sich für 2014<br />

auf netto rd. 5.747.000 EUR. Im Vergleich zum Vorjahresansatz ergibt sich damit<br />

eine Steigerung von 139.000 EUR (= 2,47 %). Einkalkuliert wurde dabei eine Tariferhöhung<br />

von 3 % bei den tariflich Beschäftigten und für die Beamten eine durchschnittliche<br />

Besoldungserhöhung von 2,5 %. Aufgrund der Aufwandsentwicklung in<br />

2013 ist weiterhin eine notwendige Erhöhung der Beihilfeumlage für Versorgungsempfänger<br />

um 0,5 % erforderlich. In diesem Zusammenhang sei auf den Stellenplan<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> hingewiesen. Bei den Beamtenstellen tritt eine Verringerung von 23<br />

auf 21 Stellen ein, dafür bei den tariflichen Stellen eine Erhöhung von 96 auf 97 Stellen.<br />

Diese Veränderungen sind in erster Linie auf Umschichtungen zwischen Beamten-<br />

und tariflichen Stellen zurückzuführen.<br />

Zu den Steuern und zu den allgemeinen Zuweisungen und Umlagen ist festzustellen,<br />

dass die Grundsteuer A mit 148.000 EUR veranschlagt wurde. Der bisherige Hebesatz<br />

von 209 % soll in unveränderter Höhe bestehen bleiben. Bei der Grundsteuer B wurde<br />

ebenfalls ein unveränderter Hebesatz von 413 % zugrunde gelegt. Der Ansatz<br />

wurde mit 2,7 Mio. EUR kalkuliert. Zur Gewerbesteuer bleibt festzustellen, dass, wie<br />

bereits gesagt, nach den guten Ergebnissen der vergangenen Jahre das Aufkommen<br />

bereits in 2013 deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Für das Jahr 2014<br />

wurde bei einem unveränderten Hebesatz von 411 % der Ansatz auf 7 Mio. EUR


4<br />

festgesetzt. Wie sich das Aufkommen gerade bei der Gewerbesteuer im nächsten<br />

Jahr entwickelt, ist äußerst schwer zu kalkulieren. Dies gilt auch für die folgenden<br />

Jahre. Somit wurde die Erhöhung bei der Gewerbesteuer vorsichtig kalkuliert. Es<br />

wurde lediglich eine jährliche Steigerung von 2 % angesetzt. Die Orientierungsdaten<br />

des Landes sehen für die Jahre 2015 – 2017 3,1 %, 3,0 % und 2,9 % vor. Der Gemeindeanteil<br />

an der Einkommensteuer wurde für das Jahr 2014 mit 6.540.000 EUR<br />

veranschlagt. Auch hier wurde eine vorsichtigere Steigerung gegenüber den Orientierungsdaten<br />

des Landes vorgenommen und lediglich 4 % berücksichtigt. Der Gemeindeanteil<br />

an der Umsatzsteuer beträgt für das Jahr 2014 618.000 EUR aufgrund der<br />

Ergebnisse der Mai-Steuerschätzung. Bezüglich der Schlüsselzuweisungen erhält aufgrund<br />

der ersten Proberechnung zu den Eckdaten der Landesregierung zum Gemeindefinanzierungsgesetz<br />

2014 die <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> in 2014 Schlüsselzuweisungen in Höhe<br />

von 1.475.000 EUR. Gegenüber dem Jahr 2013 bedeutet dies Mehreinnahmen von<br />

265.000 EUR. Ursachen dafür sind, dass sich die Steuerkraftmesszahl der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Hörstel</strong> zur landesdurchschnittlichen Steigerung von 5,6 % lediglich um 4,85 % erhöht<br />

hat und verschiedene Anpassungen im GFG-Entwurf vorgenommen wurden,<br />

insbesondere die leichte Absenkung der Gewichtung des Soziallastenansatzes von<br />

15,3 Punkten auf 13,85 Punkte.<br />

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Haushalts der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> lag in Bezug auf die<br />

Kreisumlage lediglich das Eckdatenschreiben des Landrats zum Entwurf des Kreishaushalts<br />

2014 vor. Nach diesem Eckdatenschreiben plant der Kreis einen Hebesatz<br />

zur allgemeinen Kreisumlage von 33,2 %, somit in Höhe des Vorjahres. Trotzdem<br />

ergibt sich bei diesem gleich bleibenden Hebesatz aufgrund der gestiegenen Umlagegrundlagen<br />

für den Kreis Steinfurt insgesamt ein Mitnahmeeffekt von 8,7 Mio.<br />

EUR. Dies bedeutet gegenüber dem Zahlbetrag der Kreisumlage des Vorjahres eine<br />

Steigerung von fast 6 %. Meiner Ansicht nach müsste vor dem Hintergrund des<br />

Rücksichtnahmegebotes des § 9 der Kreisordnung und der immer weiter auseinanderdriftenden<br />

Finanzlage des Kreises einerseits und der meisten der 24 Städten und<br />

Gemeinden andererseits eine deutlich niedrigere Steigerungsrate veranschlagt werden.<br />

Basis für den Hebesatz der Kreisumlage ist allerdings unter anderem ein mit<br />

16,4 % gleich bleibender Hebesatz der Landschaftsverbandsumlage. Nach ersten<br />

Einschätzungen kann aber damit gerechnet werden, dass dieser Hebesatz niedriger<br />

festgesetzt wird, und der Kreis hat für diesen Fall angekündigt, die eigenen Verbesserungen<br />

an die Städte und Gemeinden weiterzugeben. Aus diesem Grunde wurde<br />

bei der Aufstellung des Etats der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> lediglich ein Kreisumlagehebesatz von<br />

32,7 % kalkuliert. Damit ergibt sich für die <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> eine zu zahlende allgemeine<br />

Kreisumlage im Jahr 2014 von 6.085.000 EUR. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr<br />

eine Erhöhung von 273.000 EUR, die - wie schon gesagt - auf die gestiegene Umlagegrundlage<br />

zurückzuführen ist.


5<br />

Hinsichtlich der Jugendamtsumlage sieht das Eckdatenschreiben zum Entwurf des<br />

Kreishaushalts einen Hebesatz von 19,4 % vor, im Vorjahr 22,1 %. Für die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Hörstel</strong> ergibt sich dadurch eine Verminderung von 313.000 EUR. Dies ist die Folge<br />

des deutlich verminderten Zuschussbetrags auf Kreisebene.<br />

Ich denke, mit dem Entwurf des Etats 2014 und den darin veranschlagten Auszahlungen<br />

für Investitionstätigkeiten von 6.119.500 EUR werden wir die positive Entwicklung<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> fortsetzen. Bei sich im Laufe des kommenden Jahres möglicherweise<br />

ergebenden veränderten Rahmenbedingungen und evtl. notwendig werdenden<br />

zusätzlichen Investitionen ist eine Anpassung vorzunehmen. Dies sollte auch<br />

aufgrund der noch gesunden Basis des Eigenkapitals und der Ausgleichsrücklage wie<br />

in der Vergangenheit möglich sein. Für die Jahre 2015 – 2017 sind die jetzt zu übersehenen<br />

Investitionen veranschlagt worden, aber bei entsprechender Notwendigkeit<br />

ist in den jeweiligen Haushaltsplänen eine Anpassung vorzunehmen.<br />

Meine Damen und Herren, ich möchte nun wie in den vergangenen Jahren Ihr<br />

Augenmerk auf einige Schwerpunkte unserer Arbeit im kommenden Jahr 2014 richten:<br />

1. Schulentwicklung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong><br />

In diesem Jahr haben wir gemeinsam, und mit großer Übereinstimmung, die Gesamtschule<br />

bei uns in der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> auf den Weg gebracht. An dieser Stelle bedanke<br />

ich mich herzlich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz zur Errichtung der Gesamtschule.<br />

Bauliche Änderungen werden in den kommenden Jahren für die Gesamtschule<br />

erforderlich sein. Aus diesem Grunde haben wir in der heutigen nichtöffentlichen<br />

Sitzung ein Architektenteam für diese Maßnahmen ausgewählt. Die notwendigen<br />

Mittel für die erforderlichen Baumaßnahmen sind in Zukunft soweit wie finanziell<br />

möglich anzusammeln. Sofern aber Baumaßnahmen vorzeitig, wie im Jahr 2013, erforderlich<br />

sind, sind diese aus den liquiden Mitteln der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> zu finanzieren.<br />

Ich hoffe, dass auch unter Berücksichtigung der Entwicklung in den Nachbarkommunen<br />

die Anmeldezahlen für unsere Gesamtschule stabil bleiben und die Anmeldungen<br />

auch so erfolgen, dass in einigen Jahren eine stabile und gute Oberstufe an unserer<br />

Gesamtschule errichtet werden kann. Nicht außer Acht lassen dürfen wir aber dabei<br />

den Betrieb unserer Haupt- und Realschule. Beide Schulen erwarten und können es<br />

auch verlangen, dass weiterhin eine optimale Unterstützung der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> erfolgt.<br />

Das gleiche gilt letztendlich auch für unsere Grundschulen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong>. Derzeit<br />

sind alle 5 Grundschulen stabil. Wie sich dies in einigen Jahren darstellt bleibt<br />

abzuwarten, insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt der Umsetzung der Inklusion.


6<br />

2. Rückkauf der Netze<br />

In der heutigen nichtöffentlichen Sitzung haben wir uns unter der großen Überschrift<br />

"Rückkauf der Netze" mit den ersten Schritten zur Gründung eigener <strong>Stadt</strong>werke<br />

auseinandergesetzt. Um diese <strong>Stadt</strong>werke zu gründen ist es notwendig, dass die beteiligten<br />

7 Städte und Gemeinden strategische Partner finden. Diese Auswahl ist bei<br />

uns heute in der nichtöffentlichen Sitzung erfolgt. Trotz der schwierigen Thematik ist<br />

es bisher gelungen, alle 7 Städte und Gemeinden zusammenzubringen und die notwendigen<br />

Beschlüsse in diesen Städten und Gemeinden zu fassen. Ich bin davon<br />

überzeugt, dass wir auch in Zukunft erfolgreich interkommunal zusammenarbeiten,<br />

um dann zu einem schlagkräftigen <strong>Stadt</strong>werk im Tecklenburger Land zu kommen.<br />

Die Gründung von <strong>Stadt</strong>werken, der Verkauf von Gas und Strom und der angestrebte<br />

Rückkauf der Netze wird, davon bin ich überzeugt, zu mehr finanziellen Spielräumen<br />

führen, auch wenn wir einen Rückkauf über Kredite finanzieren müssen. Mittelfristig<br />

kann ich mir vorstellen, dass der Tätigkeitsbereich der zu gründenden <strong>Stadt</strong>werke<br />

über den bis jetzt skizzierten Aufgabenbereich hinausgeht. Hier kann z. B. über die<br />

Übernahme der Aufgaben der Schmutz- und Regenwasserkanalisation, der Wasserversorgung,<br />

aber auch über die Breitbandversorgung der Bevölkerung nachgedacht<br />

werden. Ich bin der Überzeugung, dass es richtiger ist, wenn die Breitbandversorgung,<br />

die Versorgung mit Glasfaserkabel, in kommunaler Hand liegt und die Kommunen<br />

und damit die Bevölkerung nicht von einzelnen Anbietern abhängig sind.<br />

3. Schaffung von Windparks<br />

Gerade in diesem Jahr ist intensiv über die Schaffung von Windvorrangzonen diskutiert<br />

worden. Nach den derzeitigen Planungen sind zwei bzw. drei Windvorrangzonen<br />

in Riesenbeck und derzeit eine in Dreierwalde vorgesehen. Die Ausweisung dieser<br />

Windvorrangzonen, in denen Bürgerwindparks entstehen sollen und müssen, ist bisher<br />

von der <strong>Stadt</strong>, aber auch vom Kreis Steinfurt, wesentlich unterstützt worden.<br />

Letztendlich kann diese Ausweisung im Rahmen eines Flächennutzungsplanes aber<br />

nur dann erfolgen, wenn auch der Regionalplan geändert bzw. neu aufgestellt wurde.<br />

Nach dem derzeitigen Stand ist damit frühestens Ende 2014 zu rechnen.<br />

Die Ausweisung dieser Zonen macht es für die <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> aber auch erforderlich,<br />

Abstimmungsgepräche mit den Kommunen Saerbeck und Emsdetten zu führen, da<br />

diese ebenfalls an deren Nordgrenze, also zur Grenze unserer geplanten Windvorrangzonen,<br />

Windparks errichten wollen. Hier muss eine gegenseitige<br />

Rücksichtsnahme erfolgen. Weiterhin können Windvorrangzonen und damit die Errichtung<br />

von Windkraftanlagen nicht dazu führen, dass es zu erheblichen Beeinträchtigungen<br />

der Bevölkerung kommt. Ein Ausgleich zwischen den Betreibern der Zonen<br />

und der möglicherweise beeinträchtigten Bevölkerung ist herzustellen. Falls es, aus<br />

welchen Gründen auch immer, nicht gelingen sollte Windvorrangzonen auszuweisen,<br />

ist es aufgrund der Gesetzeslage und der Rechtsprechung möglich, einzelne Wind-


7<br />

kraftanlagen im <strong>Stadt</strong>gebiet zu errichten, sofern Beeinträchtigungen, gleich welcher<br />

Art, von diesen Anlagen nicht ausgehen. Damit würde es zu einer "Verspargelung"<br />

bei uns im <strong>Stadt</strong>gebiet kommen. Aus diesen Gründen müssen wir alles daran setzen,<br />

diese Windvorrangzonen im Rahmen der Flächennutzungsplanung festzuschreiben.<br />

4. Entwicklung des ehem. Flugplatzes in Dreierwalde/Forensik<br />

Das Verfahren für die Errichtung einer forensischen Klinik ist eingeleitet worden. Das<br />

Einvernehmen dazu hat der Rat nicht erteilt. Zunächst ist abzuwarten wie das Land<br />

sich weiter verhält. Sobald ein rechtskräftiger Vorbescheid bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> eingeht<br />

ist zu prüfen, auch mit dem von uns beauftragten Rechtsanwalt Dr. Janning, ob<br />

gegen diesen Bescheid Klage erhoben wird oder nicht. Die vorgesehene Errichtung<br />

einer forensischen Klinik bei uns in der <strong>Stadt</strong> führt zu einer großen Belastung der Bevölkerung.<br />

Eine Verhinderung dieser Klinik wäre, glaube ich, für alle Beteiligten wünschenswert.<br />

Falls dies aber nicht gelingt, muss parteiübergreifend, auch zusammen<br />

mit der Bürgerinitiative, daran gearbeitet werden, die Belastung für die <strong>Stadt</strong> möglichst<br />

gering zu halten, auf eine große Sicherheit der Klinik hinzuarbeiten und zu einem<br />

intensiven Informationsaustausch zwischen Errichter, Betreiber der Klinik und<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> zu kommen. Eine dieser Möglichkeiten ist die Mitarbeit im vorgesehenen<br />

Planungsbeirat der Klinik. Hier sollte parteiübergreifend mit der Bevölkerung<br />

und mit Einrichtungen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger<br />

gearbeitet werden.<br />

Der Rat unserer <strong>Stadt</strong> hat an das Büro ASS einen Auftrag vergeben, eine mögliche<br />

Entwicklung und Nutzung der übrigen ehem. Flugplatzflächen zu untersuchen und<br />

vorzuschlagen. Herr Hamerla und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an<br />

diesem Projekt. In den bisherigen Gesprächen zeigt sich aber, dass zum einen die<br />

BIMA nicht gewillt ist, die gesamte Fläche des Flugplatzes zu veräußern. Nach wie<br />

vor will man zumindest einen großen Teil der Start- und Landebahn renaturieren, um<br />

dadurch Ausgleichsmaßnahmen für Bundes- und Landesprojekte zu schaffen.<br />

Schwierigkeiten bereitet zum anderen auch der Naturschutz aufgrund der auf dem<br />

ehem. Flurplatzgelände vorhandenen Pflanzen und Vogelarten. Dieser Naturschutz,<br />

so zeigt sich, wird die mögliche Entwicklung, zumindest in Teilen, stark behindern,<br />

wenn nicht sogar verhindern. Trotzdem muss es möglich sein, Betriebe bzw. Einrichtungen<br />

auf dem Flugplatz anzusiedeln, denn es ist nicht zu vermitteln, dass eine forensische<br />

Klinik errichtet werden kann, andere Einrichtungen und Unternehmungen<br />

aber nicht.<br />

5. Baulandentwicklung<br />

Nach dem Entwurf des Regionalplans für den Bereich der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> sind für alle<br />

<strong>Stadt</strong>teile gewisse Flächen für die Ausweisung von Bauland vorgesehen. Die Größe<br />

dieser Ausweisung basiert auf eine geringe positive Bevölkerungsentwicklung bzw.


8<br />

auf einen Rückgang der Bevölkerung. Tatsächlich zeigt sich aber bei uns in der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Hörstel</strong>, dass die Nachfrage nach Bauland groß ist. Dies wird dazu führen, dass bereits<br />

in den nächsten Jahren nach dem Entwurf des Regionalplans für die <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong><br />

kein neues Bauland mehr zur Verfügung steht. Hier muss gegengesteuert werden.<br />

Ich halte es nach wie vor für sinnvoll um unserer <strong>Stadt</strong> jung zu halten, Baugebiete in<br />

allen <strong>Stadt</strong>teilen auszuweisen. Dass dies sinnvoll ist, zeigt meiner Ansicht nach die<br />

große Nachfrage nach Bauplätzen auch unter Berücksichtigung, dass bisher kein bzw.<br />

nur ein geringer Leerstand von Wohnhäusern in der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> zu verzeichnen ist.<br />

Nur wenn unsere <strong>Stadt</strong> jung bleibt und sich positiv auch bevölkerungsmäßig entwickelt,<br />

ist es möglich, die vorhandene Infrastruktur, und hiermit meine ich nicht Straßen<br />

und Wege, sondern Kindergärten, Schulen, Versorgungseinrichtungen, Lebensmittelmärkte<br />

usw., zu erhalten.<br />

Lassen Sie mich zum Schluss meiner Ausführungen noch auf einige wenige aktuelle<br />

Entwicklungen eingehen.<br />

Errichtung von Feuerwehrhausumbau bzw. von Feuerwehrhäusern in<br />

Bevergern und Dreierwalde<br />

Der Umbau bzw. der Neubau von Feuerwehrhäusern in Bevergern und Dreierwalde<br />

ist bereits seit Längerem bei uns im Rat in der Diskussion. Wir werden seitens der<br />

Verwaltung in der Dezember-Ratssitzung eine Sitzungsvorlage vorlegen, nach der<br />

dann die Entscheidung getroffen werden kann, ob für Dreierwalde ein Neubau oder<br />

ein Erweiterungsbau vorgenommen werden soll. Das gleiche gilt mit zeitlichem Verzug<br />

dann auch für das Feuerwehrhaus in Bevergern.<br />

Seniorenheim<br />

Im <strong>Stadt</strong>teil Bevergern wurde in diesem Jahr ein Seniorenheim einschl. Seniorentreff<br />

und Bewegungshalle errichtet. Für den <strong>Stadt</strong>teil Dreierwalde laufen seit langem Gespräche<br />

zur Errichtung eines Seniorenheimes. Ich hoffe, dass die planungs- und genehmigungsrechtlichen<br />

Hindernisse, die sich immer wieder aufgetan haben, in einigen<br />

Wochen erledigen werden, so dass der Bau des Seniorenheimes durch einen privaten<br />

Träger erfolgen kann.<br />

Alte Birgter Schule<br />

Wie ich in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses bereits mitgeteilt habe,<br />

wird es nicht möglich sein, dass zusammen mit dem DRK-Ortsverein Riesenbeck und<br />

dem DRK-Kreisverband die Alte Birgter Schule umgebaut werden kann. Hier muss<br />

nunmehr nach neuen Lösungen gesucht werden. Insbesondere ist aber dabei auch<br />

Rücksicht auf den DRK-Ortsverein Riesenbeck zu nehmen. Auch dieser Ortsverein<br />

muss eine entsprechende arbeitsgerechte Unterkunft finden. Gemeinsam mit dem


9<br />

DRK-Ortsverein sollte hier nach Lösungen gesucht werden. Bis dahin, so hoffe ich,<br />

kann das DRK im Gebäude der Alten Schulte Birgte weiter arbeiten.<br />

Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang auch ein herzliches Dankeschön an das<br />

Ehrenamt bei uns in der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> richten. Mit unserer Ehrenamtskarte können<br />

wir nur ein kleines Zeichen setzen. Letztendlich hängt aber das Leben in einer <strong>Stadt</strong><br />

auch wesentlich von der Arbeit der ehrenamtlichen Einrichtungen und Vereine ab.<br />

Wenn ich sehe, wie viel Leistungen die Menschen im Ehrenamt erbringen, freut mich<br />

dies. Hier denke ich z. B., wie bereits erwähnt, an die DRK-Ortsvereine und an die<br />

Sportvereine, die dann auch immer wieder bereit sind mit der <strong>Stadt</strong> <strong>Hörstel</strong> aufgrund<br />

von finanziellen neuen Gegebenheiten nach neuen Lösungen zu suchen und aktiv<br />

intensiv an diesen Lösungen mitarbeiten. Hochachtung verdient auch bei den Sportvereinen<br />

der eigene Einsatz für die zur Verfügung gestellten Sportanlagen und die<br />

Erweiterung dieser Sportanlagen.<br />

Mein Dank gilt den vielen Menschen, die in Vereinen oder Gruppen für die <strong>Stadt</strong>, für<br />

die Gemeinschaft der Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich arbeiten.<br />

Hinweisen möchte ich in Bezug auf das Ehrenamt auch auf Jubiläen, die wir im<br />

nächsten Jahr feiern können. Hier handelt es sich zum einen um das Jubiläum des<br />

Fördervereins Kloster Gravenhorst, aber auch um das Jubiläum des Verkehrsvereins.<br />

Auch diese Jubiläen sollten wir seitens des Rates und der Verwaltung positiv begleiten.<br />

Meine Damen und Herren,<br />

mit dem heute vorgelegten Etatentwurf 2014 erhalten Sie einen Haushaltsplanentwurf<br />

der <strong>Stadt</strong>, der eine Vielzahl von Maßnahmen für das kommende Jahr vorsieht.<br />

Damit werden wir die positive Entwicklung der <strong>Stadt</strong> fortführen. Es muss aber auch<br />

berücksichtigt werden, dass es finanzielle Defizite im Jahr 2014 und auch in den<br />

kommenden Jahren geben wird und wir unsere Haushaltspolitik nur im Rahmen der<br />

finanziellen Möglichkeiten betreiben können. Dass wir heute die finanziellen Möglichkeiten<br />

wie dargestellt haben, verdanken wir der guten wirtschaftlichen Lage der<br />

<strong>Stadt</strong> und unserer Region. Konjunktur vollzieht sich, so habe ich es einmal gelernt, in<br />

Wellenbewegungen. Wenn die Konjunktur wieder abschwächen sollte, werden wir<br />

auch unsere Maßnahmen und Vorhaben erneut einschränken müssen. Ich bin aber<br />

sehr zuversichtlich, dass wir auch in Zukunft zum Wohl der <strong>Stadt</strong> und unserer Bevölkerung<br />

arbeiten können. Dabei müssen wir aber diese Arbeit auch unter dem Gesichtspunkt<br />

der zukünftigen finanziellen Möglichkeiten sehen. Zum Schluss möchte<br />

ich an dieser Stelle die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der <strong>Stadt</strong> loben, die bei<br />

der Vielzahl der Projekte, die geschultert wurden und die auch immer noch umgesetzt<br />

werden müssen, große Motivation gezeigt haben und die sich intensiv für diese


10<br />

Projekte eingesetzt haben. Dieser Einsatz wird auch für 2014 weiterhin notwendig<br />

sein und ich bin mir sicher, auch weiterhin erbracht werden. 2014 wird aber für die<br />

Verwaltung ein etwas schwierigeres Jahr, da wir, wie bereits abzusehen ist, größere<br />

personelle Veränderungen vor uns haben. Aber auch mit neuen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern werden wir die Arbeit im nächsten Jahr und auch in Zukunft meistern.<br />

Meine Damen und Herren,<br />

ich wünsche Ihnen für die Beratungen des Haushaltsplanentwurfes 2014 viel Erfolg.<br />

Wir werden Ihnen bei den Beratungen in den Fraktionen, in den Ausschüssen und im<br />

Rat gern zur Verfügung stehen.<br />

Mein Dank gilt zum Abschluss insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

der Kämmerei für die Aufstellung des Etatentwurfs, an deren Spitze Herrn Peters.<br />

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

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