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Die Sektion in Aktion!<br />

2 I 2013<br />

Hochtourengruppe<br />

Ein Interview mit<br />

Christoph Heer<br />

Die Ferne lockt:<br />

Reisebericht über Indien<br />

Der „verfluchte“ Berg<br />

Für Genießer ein<br />

unvergessliches Erlebnis<br />

DAVON: 2/13


Foto: Jutta Peters<br />

Willst du dich am<br />

Ganzen erquicken,<br />

so musst du das<br />

Ganze im<br />

Kleinsten erblicken!<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

DAVON berichten wir:<br />

Sektion <strong>Aachen</strong> des Deutschen Alpenvereins e.V.<br />

Vorstand<br />

Hütten und Wege<br />

Naturschutz<br />

Organisation<br />

Geschäftsstelle<br />

Römerstr. 41-43, 52064 <strong>Aachen</strong><br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Adressen der Sektion <strong>Aachen</strong> 2<br />

Vorwort 3<br />

Hochtouren:<br />

Mont Maudit, der verfluchte Berg 4<br />

Jugend<br />

Öffentlichkeitsarbeit & Service<br />

geöffnet donnerstags 16-20 Uhr<br />

Tel: 0241 / 4014387<br />

Fax: 0241 / 4014388<br />

E-Mail: info@dav-aachen.de<br />

www.dav-aachen.de<br />

Markus Koslowski ,<br />

Helga Palmisano, Martina Wernerus<br />

Impressum<br />

Erlebnisse machen das Leben bunt. Die Sektion stellt mit ihren Aktivitäten<br />

für Familien mit kleinen und größeren Kindern, für Jugendliche,<br />

für Erwachsene im besten Alter und darüber hinaus eine Palette mit<br />

vielen Möglichkeiten dar, mit anderen in den Bergen und der Natur<br />

unterwegs zu sein.<br />

Gerade die Hochtourengruppe war vor über 20 Jahren der Motor<br />

aus dem das heute umfangreiche Kursangebot von einigen wenigen<br />

Fachübungsleitern entwickelt worden ist. In einem Interview stellt sich<br />

ihr Leiter Christoph Heer unseren Fragen. Was die Gruppe in ihrem<br />

diesjährigen Sommercamp unterhalb des Großvenediger erlebt hat,<br />

Interview mit Christoph Herr 7<br />

In den Hohen Tauern<br />

Sommercamp der Hochtourengruppe 8<br />

Fernreise:<br />

Indien in einem Zug 10<br />

Nordamerika:<br />

Im Banne des Captains 14<br />

Familiengruppe:<br />

<strong>Aachen</strong>er Alpenhütte 17<br />

Ausbildung<br />

erfahrt Ihr auf den Seiten 8 und 9.<br />

Wir möchten Euch eine bunte Mischung aus Sommer – der ja sicher<br />

Wandern:<br />

Antipasti und alte Wege 18<br />

Das Mairatal im Piemont<br />

Gruppen<br />

Sport- und Wettkampfklettern<br />

jetzt schon geplant wird – und Winter – der hoffentlich jetzt genossen<br />

wird – mit diesem Heft bieten. Winterliche Hitze in Indien und<br />

Ehrenwert:<br />

DAV beim Tag der Vereine 21<br />

sommerliches Frieren am Mont Maudit, kulinares Genusswandern in<br />

Italien und Skitouren in Graubünden – für jeden ist etwas dabei! Und<br />

Skitouren:<br />

Medelser Hütte 22<br />

bei einem Blick in die Schmökerecke auf Seite 30 und 31 entdeckt Ihr<br />

vielleicht noch eine Geschenkidee oder auch eigene Tourenvorschläge.<br />

Die Vielzahl der Artikel konnten wir nur unterbringen indem wir<br />

Jugend:<br />

Boulder Landesmeisterschaften<br />

Kids Cup<br />

24<br />

26<br />

NRW Combi Cup 2013 27<br />

erstmalig das Heft auf 36 Seiten erweiterten. 4 Seiten mehr Lesevergnügen.<br />

Brauchtum:<br />

St. Martin und die Gänse 28<br />

Viel Spaß und wunderschöne Feier- und Festtage<br />

Nachgeschlagen:<br />

Bibliothek 30<br />

www.dav-aachen.de<br />

http://www.facebook.com/pages/<br />

Sektion-<strong>Aachen</strong>-im-DAV/<br />

wünscht Euch für das Redaktionsteam,<br />

Dirk Emmerich<br />

Schaut mal:<br />

Sektionsfenster<br />

Dutch Mountain Film Festival # 4 33<br />

Verein:<br />

Neue Mitgliederbeiträge 34<br />

Buntes:<br />

Quiz 35<br />

Buntes Brett 36<br />

2<br />

DAVON: 2/13 DAVON: 2/13<br />

3<br />

3


Hochtour<br />

Mont Blanc Mont Maudit Mont Blanc du Tacul Biwak Bivouac de la Fourche<br />

Text und Fotos:<br />

Horst Wernerus<br />

Mont Maudit<br />

der verfluchte Berg 4465m<br />

Der verfluchte Berg“, ja so heißt der<br />

Mont Maudit ins Deutsche übersetzt.<br />

Es ist jener Berg, der noch im Sommer 2012<br />

Schlagzeilen durch ein tragisches Lawinenunglück<br />

auf seiner Nordseite gemacht<br />

hat. So oft bestiegen wird sein Gipfel nicht,<br />

aber der Aufstieg auf den Mont Blanc von<br />

der Cosmiques-Hütte aus folgt ein großes<br />

Stück weit diesem Weg. Und so tummelt<br />

sich auf diesem Streckenabschnitt an der<br />

Nordseite des Berges täglich eine größere<br />

Anzahl von Berggängern. Einsamkeit<br />

wird man hier nicht finden. Nähert man<br />

sich dem Mont Maudit aber von der Südseite,<br />

ist einem eine tolle Hochtour abseits der<br />

Massen gewiss. Die Route über den Kuffnergrat,<br />

auch als Tour-Ronde-Grat bekannt,<br />

wurde bereits 1887 erstbestiegen und stellt<br />

eine sehr abwechslungsreiche, lange und<br />

lohnenswerte Grattour auf den Gipfel dar.<br />

Mit dem Eisrückgang ist aus der früher<br />

überwiegenden Eistour mittlerweile eine<br />

gute Mixtour mit vielen Felspassagen geworden.<br />

Die technischen Schwierigkeiten<br />

sind zwar nicht besonders hoch, doch darf<br />

die Tour nicht unterschätzt werden. Eis bis<br />

55 Grad und auch im Fels geht es in den<br />

3. Grad, vielleicht auch mal bis in den 4.<br />

Grad. Gepaart mit der Ausgesetztheit des<br />

Grates, der Länge und der Höhe, in der<br />

man sich bewegt, sollte man den Schwierigkeiten<br />

mit einer gewissen Souveränität<br />

und Ausdauer begegnen können.<br />

Der Mont Maudit ist ein sehr schöner<br />

Gipfel im Schatten des Mont Blanc. Sein<br />

spitzer Felsaufbau reckt sich wie eine freche<br />

Nase, steil gegen den Himmel und ist<br />

von allen Seiten gut zu erkennen. Verglichen<br />

mit den Heerschaften von Menschen,<br />

die sich fast täglich Richtung Mont Blanc<br />

bewegen, ist es am Kuffnergrat eher einsam.<br />

Man hat sogar gute Möglichkeiten,<br />

die ganze Tour, den ganzen Berg für sich<br />

alleine zu haben. Ja, es ist nicht der Mont<br />

Blanc, dafür ist es Bergsteigen an einem<br />

wunderschönen Berg über eine tolle Route,<br />

so wie ich es liebe.<br />

Und mit dieser Liebe für etwas weniger<br />

begangene Gipfel war ich wohl nicht alleine.<br />

Lydia hatte mich im Frühjahr auf<br />

diese Tour aufmerksam gemacht und wir<br />

Kuffnergrat - Eine Traum - Hochtour<br />

abseits der Massen, abseits der<br />

ausgetretenen Pfade, und doch in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft zum<br />

Mont Blanc.<br />

Vallée Blanche<br />

Aig. du Plan<br />

Foto: Lydia Hilgers<br />

entwickelten die Idee, sie gemeinsam in<br />

die Tat umzusetzen. Das zur Verfügung<br />

stehende Zeitfenster war knapp und die<br />

einzige gemeinsame Möglichkeit reduzierte<br />

sich auf 3,5 Tage (Do. bis So. mittag)<br />

im August.<br />

Müde …<br />

Lydia war bereits seit über einer Woche<br />

in den Bergen unterwegs und bestens akklimatisiert.<br />

Ich selbst bin ein paar Tage<br />

vorher ins Wallis gefahren und habe die<br />

Zeit genutzt, um meine Anpassung zu<br />

verbessern. Der Wetterbericht bröckelte<br />

etwas und das Zeitfenster reduzierte sich<br />

erneut. Es blieben noch Do. und Fr., dann<br />

sollte eine Gewitterfront nach Chamonix<br />

rollen. Schön, dass Lydia so flexibel war.<br />

Der Treffpunkt wurde auf Mittwoch vorverlegt<br />

und ich war froh am Abend, kurz<br />

vor Chamonix, in ein glückliches, müdes<br />

und grinsendes Gesicht von ihr blicken<br />

zu dürfen. In einer kurzen „Beichte“ offerierte<br />

sie mir, dass sie heute noch vom Rif.<br />

Carrel am Matterhorn gestartet ist, selbiges<br />

über den Liongrat hinauf und Hörnligrat<br />

hinunter, solo überschritten hat…<br />

und deshalb – und nur deshalb – ein ganz<br />

kleines bißchen müde wäre.<br />

Die Tour …<br />

Unsere Sachen haben wir schnell gepackt<br />

und am nächsten Morgen geht es mit dem<br />

ersten Bus durch den Mont Blanc Tunnel.<br />

Von dort mit der Seilbahn hinauf auf<br />

3375m. Am Endpunkt liegt das Ref. Torino,<br />

welches zurzeit durch die Modernisierung<br />

der Seilbahn in eine gigantische Hochgebirgsbaustelle<br />

verwandelt wurde. Im Getummel<br />

von vielen Menschen ziehen wir<br />

die Steigeisen an und ziehen angeseilt hinaus<br />

auf den Gletscher. Bereits nach 100m<br />

habe ich das Gefühl, in eine neue Welt<br />

einzutauchen. Der Lärm, die Menschen,<br />

alles schlagartig weg und die Schönheit der<br />

Berge rückt in den Vordergrund. Der Mont<br />

Maudit und der Kuffnergrat liegen in ihrer<br />

vollen Pracht vor uns. Wir ziehen still und<br />

zufrieden in das Gletscherbecken Vallée<br />

Blanche der Randkluft entgegen. Von dort<br />

führt uns ein erster steiler Aufstieg hinauf<br />

zum Beginn des Kuffnergrates, an dessen<br />

abgewandter Seite das Bivouac de la Fourche<br />

auf etwa 3682m steht, welches das Ziel<br />

für den heutigen Tag ist. Der Bergschrund<br />

ist kurz und steil. Das anschließende steile<br />

Firnfeld fängt an aufzuweichen und mit<br />

der Anstrengung kommen bei mir die<br />

ersten Schweißperlchen. Es dauert nicht<br />

lange und wir erreichen weiter oben über<br />

die Felsen das Biwak.<br />

Das Biwak, ein Bau aus Holz und Blech,<br />

liegt hoch am Grat und ist auf einer kleinen<br />

Plattform in die steilen Felsen gebaut.<br />

Brenva Gletscher, Brenva Flanke und Mont<br />

Blanc liegen eindrucksvoll vor uns. Es ist<br />

einsam hier oben, erst später am Tag werden<br />

noch zwei französische Bergsteiger<br />

das Biwak erreichen. Die Schachtel strahlt<br />

einen urigen Charakter aus und bietet etwa<br />

12 Personen Platz. Ein paar Decken hat es,<br />

ansonsten nichts – bis auf das ein oder andere<br />

Überbleibsel irgendwelcher Vorgänger.<br />

Es dauert nicht lange, bis der mitgebrachte<br />

Kocher den Schnee geschmolzen<br />

hat, und wir zufrieden die erste Tasse Tee<br />

trinken. Begleitet von einem traumhaften<br />

Bergpanorama entgleiten wir früh auf<br />

dem harten und staubigen Lager in die<br />

Träume der Nacht.<br />

Der Wecker klingelt gegen 4 Uhr morgens<br />

und obwohl Lydia und ich noch nie zuvor<br />

eine gemeinsame Tour in den Bergen unternommen<br />

haben, spulen wir nicht nur<br />

das Morgenprogramm in einer fast wortlosen<br />

Routine ab, als wären wir bereits ein<br />

über Jahre eingespieltes Team. Alles geht<br />

sehr zügig. Rasch verschwindet ein kurzes<br />

Frühstück in uns, Kocher und Ausrüstung<br />

im Rucksack und im Schein der Stirnlampe<br />

machen wir uns auf den Grat. Die Luft<br />

ist herrlich, das Wetter hervorragend. Wir<br />

steigen, wir klettern, wir genießen die Stille,<br />

wir halten inne. Der Blick zurück nach<br />

Osten, dort wo gerade die Sonne aufgeht<br />

und dieses Spiel zwischen einem feuerrotem<br />

Himmel und den Schattenrissen der<br />

schroffen Berge erzeugt, ist erneut atemberaubend.<br />

Wir genießen jede Sekunde,<br />

jeden Blick, jeden Meter. Einfach Bergsteigen,<br />

- einfach traumhaft.<br />

Wir kommen zügig voran. Nur für eine<br />

kurze Seillänge direkt hinter der Biwakschachtel<br />

benötigen wir das Seil. Seitdem<br />

steigen wir seilfrei. Eis- und Felspassagen<br />

wechseln sich ab und geben der Tour einen<br />

abwechslungsreichen und spannenden<br />

Charakter. Mit etwas Instinkt ist der<br />

richtige Weg durch die zerrissenen Felspassagen<br />

und über scharfe Firngrate gut<br />

zu finden. Er orientiert sich immer an<br />

der logischen Linie des teilweise breiten<br />

Hauptgrates. Haken sucht man in der Route<br />

vergebens.<br />

Das Geschenk..<br />

Die Sonne gewinnt rasch an Höhe und<br />

leuchtet die Landschaft immer wieder neu<br />

aus. Dieser Live-Lichtbilder-Vortrag, den<br />

uns die Natur hier bietet, nehmen wir mit<br />

grenzenloser Freude und Demut auf – ein<br />

riesen Geschenk.<br />

4 DAVON: 1/13 DAVON: 1/13<br />

DAVON: 2/13 DAVON: 2/13 5


Hochtour<br />

Interview<br />

?<br />

Christoph Heer<br />

DAVON fragt:<br />

Um die Hochtourengruppe den Lesern von DAVON<br />

vorzustellen, führte Hans Graffenberger<br />

mit Christoph Heer folgendes Gespräch.<br />

Kurz vor dem Erreichen des Biwaks<br />

Kurz vor 11 Uhr erreichen wir den Gipfel.<br />

Es ist warm und fast windstill. Wir grinsen<br />

und strahlen im 360 Grad Panorama.<br />

Ein Stück weiter unten schauen wir auf die<br />

ausgetretene Spur, welche von der Cosmiques-Hütte,<br />

vorbei am Mont Blanc de Tacul,<br />

hinauf auf den Hauptgifel des Mont<br />

Blanc führt. Auf dieser Spur kann man<br />

nicht mehr von Bergeinsamkeit sprechen.<br />

Umso deutlicher ist unser Glücksempfinden,<br />

den ganzen Kuffnergrat und auch den<br />

Gipfel des Mont Maudit in völliger Ruhe<br />

alleine genießen zu dürfen. Der „verfluchte<br />

Berg“ zeigt uns seine schönsten Seiten.<br />

Wir verweilen noch einige Zeit hier oben,<br />

bis wir uns dann doch von diesem schönen<br />

Fleckchen lossagen können. Entlang<br />

der Spuren geht es steil in die Nordflanke<br />

hinunter, am Mont Blanc du Tacul vorbei<br />

und es dauert nicht allzu lange, da haben<br />

wir den Gletscherboden am Col du Midi<br />

erreicht. Der Gegenanstieg zur Aig. du<br />

Midi ist nochmal anstrengend, aber dann<br />

rauschen wir bereits mit der Seilbahn hinunter<br />

nach Chamonix. Eine andere Welt<br />

hat uns wieder.<br />

Zwischen Randkluft und Biwakschachtel<br />

Kuffnergrat - lang und abwechslungsreich<br />

Landkarte:<br />

IGN 1:25.000, Blatt 3630 ET Chamonix.<br />

Ausrüstung: Pickel, Steigeisen,<br />

Seil (40 m), 3 Eisschrauben, 4 Expressschlingen,<br />

Bandschlingen, evtl. 2 – 3 Friends.<br />

Höhendifferenzen ca.:<br />

Rifugio Torino – Mont Maudit: 100 m Abstieg,<br />

1150 m Aufstieg (ab Biwak ca.800 m)<br />

Mont Maudit – Aiguille du Midi: 950 m<br />

Abstieg, 300 m Aufstieg.<br />

Schwierigkeiten: III/IV / D / Eis 55°<br />

Gehzeiten: 2½ Std. Ref. Torino bis<br />

zum Bivouac de la Fourche<br />

6 – 7 Std. für den Grat (vom Biwak aus)<br />

3 Std. Abstieg mit Gegenanstieg zur Aig.<br />

du Midi<br />

Buchtipp: Die Gipfel des Montblanc.<br />

Die schönsten Routen in allen Schwierigkeitsgraden,<br />

BLV Verlag<br />

Durchgeführt:<br />

Lydia Hilgers, Horst Wernerus 22/23.<br />

August 2013<br />

unten: Die Gipfelnadel des Maudit ist zum Greifen nahe<br />

Zu einer zahlenmäßig großen Aktionsgruppe<br />

unserer Sektion gehören<br />

die Bergsteiger der Hochtourengruppe<br />

(HTG). Gegründet wurde sie 1992 von einigen<br />

Aktiven, die damals bereits unserer<br />

Sektion angehörten. Mit der ersten Tour<br />

ging es im gleichen Jahr 10 Tage quer durch<br />

die Ötztaler Gletscherlandschaft. Dieses<br />

gelungene Unternehmen sprach sich in<br />

der Sektion und auch unter Studenten der<br />

<strong>Aachen</strong>er TH sehr schnell herum, so dass<br />

unsere Gruppe innerhalb der folgenden<br />

Jahre zahlenmäßig stark anwuchs. Organisiert<br />

wurde die HTG damals von Joachim<br />

Opitz, der die Leitung an Norbert und<br />

dieser später an Christoph Heer übergab.<br />

Hans: Welche Aktivitäten werden in der<br />

HTG ausgeübt? Und wie oft?<br />

Christoph: Wir organisieren Hochtouren<br />

in den Alpen und gelegentlich in außereuropäischen<br />

Hochgebirgen ( zum Beispiel<br />

Himalaya, Karakorum, Anden, Kilimandscharo),<br />

Fels-Klettern (vor allem in der<br />

Eifel, am Maastal in Belgien, den Ardennen<br />

sowie in Kelmis oder in Pepinster). Zum<br />

Hallenklettern gibt es Verabredungen in<br />

der Regel mittwochs abends in Gulpen.<br />

Auch die Teilnahme an ein- und mehrtägigen<br />

Wanderungen in der Eifel, im <strong>Aachen</strong>er<br />

Umland, in Holland und Belgien<br />

oder Luxemburg ist bei uns sehr beliebt.<br />

Im Winter steht eine mehrtägige Skitour in<br />

den Alpen und manchmal Eisklettern auf<br />

unserem Programm. Alljährlich finden<br />

verschiedene Camps statt: neben dem erwähnten<br />

Skitourencamp, ein Klettercamp<br />

im Frühjahr meist im Mittelgebirge und<br />

ein Sommercamp in den Alpen.<br />

Hans: Wer kann an den Aktivitäten<br />

teil nehmen ?<br />

Christoph: Jeder, der auf Grund seiner Erfahrung<br />

und Kondition für die jeweiligen<br />

Foto: Hans Graffenberger<br />

Christoph ist seit 1977 Mitglied unserer<br />

Sektion und ein erfahrener Bergsteiger. Er<br />

hat viele Regionen der Alpen erwandert,<br />

viele Gipfel und Gletscher erstiegen, läuft<br />

Ski und klettert im Fels und in der Halle.<br />

Er hat an Expeditionen in außereuropäische<br />

Regionen wie Nepal und Tansania/<br />

Kenia (Besteigung des Kilimandscharo)<br />

teilgenommen oder in eigener Planung<br />

durchgeführt.<br />

Aktivitäten geeignet ist.<br />

Hans: Wer plant die Aktivitäten?<br />

Christoph: Aus der Gruppe heraus kommen<br />

von Einzelnen Vorschläge, die nach<br />

Diskussion realisiert werden. Zur Planung<br />

mehrtägiger Veranstaltungen gehört die<br />

Wahl und Vorstellung eines geeigneten<br />

Zielgebietes, Suchen einer Unterkunft und<br />

Führen der Teilnehmerliste. Einzelheiten<br />

werden in gemeinsamen Vorbesprechungen<br />

abgesprochen.<br />

Hans: Wie werden die Mitglieder über Veranstaltungen<br />

der HTG informiert?<br />

Christoph: Ich führe eine Liste der Gruppenmitglieder<br />

mit Mail-Verteiler, über<br />

den ich alle Mitglieder über geplante Aktivitäten<br />

informiere. Wer konkrete Aktivitäten<br />

(Klettern, Wandern) innerhalb der<br />

HTG vorschlagen möchte, kann dies über<br />

mich gerne tun.<br />

Hans: Sind die HTG-Mitglieder zur Teilnahme<br />

an den Aktivitäten verpflichtet?<br />

Christoph: Niemand ist zur Teilnahme an<br />

geplanten Veranstaltungen verpflichtet.<br />

Hans: Wie viele Mitglieder hat die HTG?<br />

Christoph: Zur Zeit sind 131 Mitglieder in<br />

der Liste verzeichnet. Die Liste derjenigen<br />

Mitglieder, die der Weitergabe ihrer Daten<br />

zugestimmt haben, wird genau an diese<br />

Personen versandt. Das erleichtert die direkte<br />

Kommunikation untereinander.<br />

Hans: Müssen die HTG-Mitglieder außer<br />

den jährlichen DAV-Beiträgen weitere Gebühren<br />

entrichten?<br />

Christoph: Nein! Es gibt keine zusätzlichen<br />

Gebühren. Kosten, die durch die Aktivitäten<br />

entstehen, werden auf die Teilnehmer<br />

umgelegt.<br />

Hans: Bei wem können sich Interessenten<br />

melden?<br />

Christoph: Bei mir. (cheer@t-online.de,<br />

Tel. 02471 990081 ) Außerdem treffen wir<br />

uns an jedem 2. Montag der Monate Oktober<br />

bis Juni um 19:30 Uhr in der Gaststätte<br />

„Kapellchen“ in Burtscheid, Malmedyer<br />

Str. 17. Zu diesen Treffen sind alle Interessierten<br />

(nicht nur HTG-Mitglieder!)<br />

herzlich eingeladen.<br />

Hans: Ist die HTG im Internet präsent?<br />

Christoph: Ja, und zwar auf der Internetseite<br />

www.dav-aachen.de f Aktivitäten<br />

f Hochtourengruppe, allerdings<br />

komme ich manchmal aus Zeitgründen<br />

nicht dazu, diese Seite immer rechtzeitig<br />

!<br />

zu aktualisieren. Wenn jemand bereit wäre,<br />

diese Aufgabe zu übernehmen, wäre ich<br />

sehr dankbar.<br />

Hans: Danke für dieses Gespräch. Ich hoffe,<br />

dass diese Informationen viele Mitglieder<br />

unserer Sektion auf die unterschiedlichen<br />

Aktivitäten der HTG neugierig machen<br />

werden.<br />

6<br />

DAVON: 2/13<br />

7


Klettern<br />

Unsere Aktionen beschränkten sich aber<br />

bei weitem nicht nur auf diese beiden Gipfel.<br />

Hinzu kamen die Rote Säule mit Klet-<br />

Hochtouren-<br />

Gruppe<br />

In den Hohen Tauern<br />

Aufstieg am Firngrat des Großvenedigers<br />

Unsere Seilschaft auf dem Großglockner<br />

Auf dem Gipfel des Großvenedigers Seilschaften am Gipfel des Großvenedigers Auf dem Lasörling-Gipfel.<br />

Das Sommercamp 2013 der Hochtourengruppe<br />

Ein Sommercamp der Superlative war<br />

es mal wieder! In den 14 Tagen des<br />

Juli „stimmte“ alles: die Landschaft, die<br />

Unterkunft, das Wetter, und ganz besonders:<br />

unsere Gruppe. Unser Quartier bestand<br />

aus einem alten innen umgebauten<br />

Bauernhaus und einem Blockhaus auf<br />

dem gleichen Grundstück der Familie<br />

Kranebitter mit „Familienanschluss“ in<br />

Virgen/Osttirol am Fuß der Venediger-<br />

Gruppe. Unsere Wirtsleute Nicole und<br />

Johannes betreuten uns, kochten für uns<br />

und halfen auch bei allen Problemen die<br />

in unserer Gruppe gelegentlich auftauchten.<br />

Zu jedem Zimmer gehörte eine Nasszelle<br />

mit Dusche und WC. Im Blockhaus<br />

befand sich sogar eine Sauna, die wir<br />

aber nicht benutzten, da unsere täglichen<br />

Touren ausreichend schweißtreibend waren.<br />

Gipfel, Gletscher, Schluchten,<br />

Klettersteige und Wanderwege . . .<br />

Die erste Wanderung, die zum „Warmlaufen“<br />

diente, führte uns ins Umbaltal,<br />

die Verlängerung des Virgentals. Hier<br />

donnert der Iselbach in vielen Kaskaden<br />

ins Tal. Von links und rechts kommen<br />

aus den Höhen viele rauschende Wasserfälle<br />

dazu. Dirk und Wolli ließen es<br />

sich nicht nehmen,<br />

mal kurz ins eiskalte<br />

Wasser des Isels zu<br />

steigen.<br />

Schon am nächsten<br />

Tag bildeten wir zwei<br />

Vierer-Seilschaften,<br />

um den Großvenediger<br />

zu besteigen. Es<br />

ging vom Tauernhaus<br />

hoch auf die Neue<br />

Prager Hütte, die uns als Nachtquartier<br />

diente. Früh am nächsten Morgen startete<br />

dann unser erstes Abenteuer über<br />

den Schlatenkees mit seinen Querspalten.<br />

Der Gletscher begann gleich oberhalb<br />

der Hütte. Nachdem wir alles technische<br />

Gerät angelegt hatten, kam jemand auf<br />

die Idee, doch zuerst mal eine Übung in<br />

„Spaltenbergung“ durchzuführen. Was<br />

dann folgte, war filmreif! Der Chronist<br />

war froh, dass dies nur eine Übung war.<br />

Eigentlich machten wir gar nicht wirklich<br />

alles falsch; schließlich wurde der „abgestürzte“<br />

Christoph „gerettet“. Aber die<br />

vielen Diskussionen…jeder von uns gab<br />

ständig gute Ratschläge, so dass die ganze<br />

Angelegenheit ziemlich chaotisch ablief.<br />

Um es kurz zu machen: alle Spalten wurden<br />

beim Auf- und späteren Abstieg ohne<br />

Absturz umgangen oder übersprungen.<br />

Nach einem Balancierakt über den ausgesetzten<br />

Firngrat erreichten beide Seilschaften<br />

den 3660 m hohen Gipfel bei<br />

herrlichem Wetter. Die Abstiegszeit konnten<br />

wir von der Johannishütte aus mit<br />

Hilfe eines Taxis auf einen Tag begrenzen.<br />

Abenteuer am Großglockner<br />

mit Bänderanriss und Gipsbein . . .<br />

Der zweite Höhepunkt unseres Sommercamps<br />

war die Besteigung des Großglockners<br />

(3798 m) mit einer Vierer-Seilschaft.<br />

Es ging von der Stüdlhütte aus über den<br />

Luisengrat. Das war keine technisch<br />

schwierige, aber sehr lange und anstrengende<br />

Kletterei. Die haben alle Vier gut<br />

überstanden. Um ehrlich zu sein, nicht so<br />

ganz. Der Großglockner forderte seinen<br />

Tribut. Christoph verklemmte kurz vor<br />

dem Gipfel seinen Fuß derart in einem<br />

Riss, dass durch Verdrehung bei einem<br />

Sturz ein sehr schmerzhafter Bänderanriss<br />

die Folge war. Trotzdem schaffte er<br />

auf Stöcken den ganzen Rückweg ohne<br />

Fremdhilfe. Ergänzend sei noch vermerkt,<br />

dass dieser Berg ein paar Tage später<br />

ein zweites „Opfer“ von einem unserer<br />

Bergsteiger verlangte. Hans Knauf, der<br />

mit einem Bergführer den Gipfel bestieg,<br />

knickte mit dem Fuß beim Abstieg um<br />

und musste sich wegen eines Bänderanrisses<br />

sein Bein in Gips legen lassen.<br />

tersteig, die Kreuzspitze,<br />

der Lasörling<br />

sowie die Blauspitze<br />

über den sehr „knackigen“<br />

Klettersteig.<br />

Einige Ziele lagen in<br />

den Lienzer Dolomiten:<br />

der Adrenalin-<br />

Klettersteig an der<br />

Galitzenklamm und<br />

der Klettersteig auf<br />

den Seekofel. Eine<br />

Kletterei mit 7 Seillängen<br />

auf die Kleine<br />

Gamswiesenspitze<br />

war auch dabei.<br />

Auf dem Hochsteingipfel<br />

Gewandert wurde auch in der Lasörling-<br />

Gruppe südlich vom Virgental. Hier befinden<br />

sich zwei bewirtschaftete Hütten<br />

unserer Gastfamilie: die Wetter-kreuzhütte<br />

und die Zupalseehütte.<br />

Was gab es sonst noch in den 14 Tagen?<br />

Ach ja, eine Raftingfahrt auf dem Iselbach<br />

und eine Moutainbiketour – und ein erfrischendes<br />

Schwimmen im naheliegenden<br />

Freibad von Virgen... H<br />

Sabine und Marion auf dem Seekofel<br />

8 DAVON: 2/13<br />

DAVON: 2/13<br />

Unsere fast komplette Gruppe vor dem Blockhaus<br />

Text: Hans Graffenberger<br />

Fotos: Hans Graffenberger,<br />

Christoph Heer<br />

Über den Klettersteig haben wir die Blauspitze erreicht<br />

9


Fernreise<br />

Lotusblume: Sinnbild für Reinheit, Treue, Schöpferkraft und Erleuchtung<br />

Junge Mutter in Mumbai<br />

Indien in einem Zug!<br />

skeptischer Blick<br />

„Ich kenne keinen, der gesund<br />

wieder zurück gekommen<br />

ist!“, „Lass´ niemals<br />

deine Freundin aus den Augen!“,<br />

„Überleg´, was du<br />

deiner Leber mit den ganzen<br />

Impfungen antust!“ Solche<br />

gut gemeinten Unkenrufe<br />

hallten noch in unseren Köpfen<br />

als wir gemütlich im ICE<br />

zum Frankfurter Flughafen<br />

brausten, um einen Teil des<br />

riesigen Landes mit seinen<br />

1,2 Milliarden Menschen<br />

kennenzulernen. Schließlich<br />

ist jeder sechster Mensch auf<br />

der Erde ein Inder. Aber wie<br />

das so mit den Erfahrungen<br />

ist: man muss sie selbst machen!<br />

Einzig die Idee, Indien<br />

mit dem Fahrrad zu erkunden,<br />

hatten wir wieder fallen<br />

gelassen. Zum Glück!<br />

Es rumpelt leicht und vertraut – vor<br />

mir schnurren 32 schwere mit rostigen,<br />

verfilzten Gittern abgeschirmte Ventilatoren<br />

von der Decke. Mein Sitznachbar<br />

schaut interessiert auf meine Tagebucheintragungen.<br />

Als ich wegen der unsauberen<br />

Schrift versichere, dass dies nicht<br />

Mayalyam sei, sondern „a kind of german<br />

writing“, lächelt er und wackelt mit dem<br />

Kopf. Englisch könne er auch schreiben.<br />

Mit offenen Türen und vergitterten Fenstern<br />

zockeln wir durch eine grandios<br />

grüne Landschaft und werden vom friedlichen<br />

und immer freundlich entspannten<br />

Zugpersonal mit allem versorgt: Kaffee,<br />

Tee, Wasser, komplett gekochte Gerichte,<br />

süßes Gebäck – alles kommt mit eigenem<br />

Träger frisch aus dem Küchenwagon. Und<br />

der hat sogar ein einzelnes Abteil, in dem<br />

nur Zwiebeln geschält werden.<br />

Die Strecke von Kochin nach Varkala soll<br />

vier Stunden dauern für den Preis von<br />

zwei Euro für zwei Personen! Das Eisenbahnnetz<br />

ist sehr gut ausgebaut – dank<br />

der britischen Kolonialherrschaft, die<br />

erst vor 66 Jahren geendet hat. In der airconditioned-class<br />

ist es wesentlich teurer<br />

und je nach Preis hat man die Wahl zwischen<br />

Kühlschrank- und Kühltruhentemperatur.<br />

„Are you Christian?“, fragt mich<br />

ein älterer Herr freundlich, der auf dem<br />

inzwischen freien Platz gegenüber sitzt.<br />

Er selbst gehört zur Minderheit der Christen,<br />

die landesweit nur 13% ausmachen.<br />

80 % sind Hinduisten; Muslime und einige<br />

andere Religionen stellen den Rest, wobei<br />

je nach Bundesstaat und Küstenlage oder<br />

Lage im Landesinneren die Anteile sehr<br />

stark schwanken. Sowieso sind die Bundesstaaten<br />

mit ihren eigenen Sprachen<br />

und Schriften fast noch unterschiedlicher<br />

als in Europa die ganzer Länder. Die<br />

Verständigung in Indien läuft grenzüberschreitend<br />

in Englisch oder Hindi. Mein<br />

Gegenüber strahlt weiter. „Many German<br />

are so hard minded”, sagt er, „but you both<br />

are looking so open with an open hard. I<br />

feel the grace!” Ja, Indien hatte uns schon<br />

gepackt!<br />

Von Frankfurt über Bahrain und Mumbai<br />

(dem ehemaligen Bombay) landeten wir<br />

als backpacker nach 27 Stunden in Kochin.<br />

Zugegeben, durch den Ausdruck backpacker<br />

fühle ich mich zwar 20 Jahre jünger,<br />

doch in der Realität komme ich ermattet<br />

wieder sehr schnell an, als ich in sengender<br />

Hitze in Kochin auf den Stadtbus warte.<br />

Elefantensegen im<br />

unterirdischenTempel<br />

Ein paar Tage später rollen wir am späten<br />

Abend in Madurai ein. Der Sonnenbrand<br />

löst immer noch prickelnde Erinnerungen<br />

an die phantastischen Wellen und das herrliche<br />

Wasser Varkalas aus. Vor dem Bahnhof<br />

liegen Menschen wie in einem Flüchtlingslager,<br />

in jedem dunklen Winkel hockt<br />

eine Gestalt. Unverkennbar sind wir nun<br />

nicht mehr in Kerala, einem der reichsten<br />

Bundesstaaten, sondern in Tamil Nadu, einem<br />

wesentlich ärmeren, angekommen.<br />

Mit der Rikscha geht’s zum reservierten<br />

Hotel, das einen tollen Blick auf die Tempelanlage<br />

haben soll. Hat es auch, wie<br />

wir nach endlosen bürokratischen Anmeldeformalitäten<br />

feststellen. Auf dem<br />

Dach ist noch eine Party im Gange; die<br />

spontane Einladung einer jungen Britin<br />

lehnen wir mit rotgeäderten Augen ab.<br />

Anscheinend sehen wir doch aus wie<br />

Mitte 20! Aber der Abend hatte auch<br />

für uns noch eine Überraschung, denn<br />

als ich mich voller Vorfreude unter<br />

die Dusche stelle, merke ich, dass die<br />

Armaturen fehlen. Kein Problem, es<br />

gibt ja die noch einen Wasserhahn,<br />

mit dem der Eimer für die Klospülung<br />

gefüllt wird. Birgit sieht das allerdings<br />

ganz anders und ist schon unterwegs<br />

zur Rezeption sechs Stockwerke tiefer.<br />

Schließlich haben wir unser Nachbarzimmer<br />

erobert, mit Duscharmatur, die nach<br />

einigem Quietschen sogar Wasser preisgibt.<br />

Und wer in Indien duscht, setzt das<br />

Klo und das Bad gleich mit unter Wasser.<br />

Dass diese Dusche wohl auch länger nicht<br />

in Betrieb gewesen ist, zeigt eine Abordnung<br />

einiger Schaben, die sich aus dem<br />

offenen Bodenabfluss gegen das Wasser<br />

auf die Kacheln kämpft. Verstärktes Aufdrehen<br />

des Wasserhahns bewirkt nur, dass<br />

nun ihre großen Artgenossen erscheinen.<br />

Birgit verriegelt an diesem Abend die Badezimmertür<br />

von außen!<br />

Noch benommen von der letzten Nacht<br />

und der enormen Schwüle machen wir<br />

uns zum Minakshi-Tempel auf, einer der<br />

größten in Südindien mit einer Grundfläche<br />

von sechs Hektar, die das gesamte<br />

Stadtzentrum dominiert. Ihre zwölf phantastischen<br />

Türme sind mit tausenden Figuren<br />

geschmückt, die die hinduistische<br />

Götterwelt darstellen. In gewölbeartigen,<br />

riesigen Gängen werden die verschiedenen<br />

Gottheiten als Granitstatuen dargestellt<br />

und verehrt. Es ist relativ kühl – draußen<br />

sind es jetzt 41 Grad im Schatten -, Musik<br />

erschallt und wird von den Granitwänden<br />

verstärkt. Ab und zu zieht eine Gruppe<br />

Priester, erkennbar an den orangefarbenen<br />

lunghis, mit eiligen Schritten vorbei<br />

– meist mit einem qualmenden Topf und<br />

klingenden Klangschalen. In der Mitte der<br />

Anlage ist ein großes Bassin angelegt, an<br />

dessen Treppenstufen wir uns entspannt<br />

hinsetzen. Ich zünde zwei Öllämpchen<br />

an und stelle sie vor die tanzende Göttin<br />

Shiva. Ein Führer drängt sich uns auf und<br />

nach einer Weile geben wir nach und lassen<br />

uns für eine Stunde den Tempel und<br />

seine Symbolik erläutern. Faszinierender<br />

als die Fakten ist jedoch die Stimmung<br />

in dieser riesigen Anlage, die das religiöse<br />

Leben der Hindus widerspiegelt. Ein<br />

ständiges Kommen und Gehen, Anbeten<br />

einer bestimmten Gottheit, Bemalen einer<br />

Figur, kurzes Beten mit Hinwerfen, Kniebeugen,<br />

Ohrenziehen und Betupfen<br />

der eigenen Stirn mit rotem Staub für<br />

Wohlstand, gelbem für Weisheit und<br />

weißem für Reinheit, und schon geht es<br />

wieder nach draußen. Jeder auf seine<br />

Art und Intensität, alle barfuss und mit<br />

großer innerer Ruhe.<br />

Wir flüchten vor der Hitze ins Hochland,<br />

denn auch in den schwül-heißen<br />

Nächten finden wir kaum Erholung,<br />

und pendeln zwischen Dusche und<br />

Wasserflasche hin und her – manchmal<br />

auch Oropax-gedämpft. Nach einem<br />

scharfen Frühstück auf Bananenblättern<br />

dröhnt unter lautem Gehupe<br />

der Linienbus durch die verstopften<br />

10 DAVON: 2/13 DAVON: 2/13<br />

11


Fernreise<br />

Elefantenfamilie am Periyar-Stausee Katakali: ein faszinierendes Theater, das nur von Männern gespielt wird. Offenes Zugabteil der 2nd sleeper-class - an Schlaf war nicht zu denken. Spice-Garden im tropischen Mittelgebirge Keralas<br />

Straßen. Ziel ist Kumuli im Periyar Nationalpark<br />

& Tigerreservat. Fünf Stunden<br />

für 137 Kilometer; das wäre ja locker mit<br />

dem Rad zuschaffen, denken wir. Stimmt,<br />

aber mit dem Bus wird auch ein echtes<br />

Abenteuer draus! Der schiebt sich wie<br />

ein Dampfer durch den Verkehr, drängt<br />

alles beiseite, Autos, Radfahrer, Rikschas;<br />

und alles mit etwas gleicher PS-Zahl wird<br />

durch das Tauziehen der stärkeren Nerven<br />

entschieden.<br />

Tigerpirsch im Dschungel<br />

Geschlaucht von der Busfahrt sammeln<br />

wir unsere Energie und besuchen noch am<br />

Abend das Tanztheater Kathakali. Genauso<br />

beeindruckend wie die Unmittelbarkeit<br />

der Busfahrt und das direkte Erleben der<br />

Menschen, die uns offen und neugierig<br />

aber sehr respektvoll entgegentreten, ist<br />

die Darstellung verschiedener Typen in<br />

Mimik und Gestik. Nach dem Schminken<br />

und Kostümieren, dem wir zuschauen<br />

können, werden vor dem eigentlichen<br />

Stück die verschiedenen Gefühle demonstriert<br />

und mit Klangschalen und Trommeln<br />

untermalt. Langsam habe ich den<br />

Eindruck etwas von der Kultur und den<br />

Menschen aufzunehmen und vielleicht<br />

mit dem Herzen zu begreifen.<br />

Dank der Höhe von über tausend Metern<br />

sind wir durch die kühle Nacht gut ausgeschlafen<br />

und ziehen nun mit bloodsucker-<br />

Baumwollgamaschen über den Socken<br />

und begleitet von unserem Nationalpark-<br />

Führer los auf der Suche nach kleinen und<br />

großen Lebewesen. Die Kleinen kommen<br />

zuerst: stachelige Echsen, Schwarzadler,<br />

Reiher und von den Großen gibt’s immerhin<br />

Spuren: Elefantendung groß wie<br />

Kegelkugeln, Grabespuren eines Bären,<br />

Furchen von Warzenschweinen. Ein Bisonschädel<br />

liegt als Trophäe eines Tigers<br />

auf einem Stein, für Besucher schön drapiert.<br />

30 – 40 Bengaltiger treiben sich hier<br />

im Reservat herum, das auch eine Nutzung<br />

für Menschen einschließt. Einige andere<br />

Wanderer machen uns auf Elefantengeräusche<br />

aufmerksam. Wir stöbern durch<br />

Unterholz und entdecken tatsächlich zwei<br />

dunkle Schatten: eine Mutter mit ihrem<br />

Jungen. Ein dumpfes Röhren signalisiert,<br />

dass sie uns als Feind erkannt hat und in<br />

Abwehrposition geht. Wir ziehen uns zurück.<br />

Über die trockenen Uferböschungen<br />

eines nahen Sees machen wir uns auf den<br />

Rückweg bis unser Führer uns zu sich heran<br />

winkt und bedeutet bei ihm zu bleiben.<br />

Und tatsächlich trotten 100 Meter vor uns<br />

zwei Weibchen mit einem Jungen aus dem<br />

Gebüsch, furchen die Erde auf und pudern<br />

sich den Rücken mit rotem Staub. Wir bleiben<br />

fasziniert stehen, während eine andere<br />

Gruppe hinter uns in den nahen Wald eilt.<br />

Unser Führer winkt uns hektisch zu sich<br />

heran, während wir da stehen, staunen und<br />

fotografieren. Da drehen sich die Elefanten<br />

mit dem Baby in der Mitte frontal zu uns<br />

und fixieren uns. Birgit fotografiert immer<br />

noch. Jetzt wird’s auch mir zu brenzlig und<br />

mahne zur Eile. Im Laufschritt stolpern<br />

wir ins Gebüsch.<br />

Mumbai – eine andere Welt!<br />

Die letzten Tage wollen wir Mumbai entdecken.<br />

Ob wir für die sechstgrößte Stadt<br />

der Erde mit 28 Millionen Einwohnern<br />

vorbereitet sind, wird sich zeigen. Im<br />

vollbesetzten Flugzeug döse ich am späten<br />

Abend vor mich hin, verschlafe fast<br />

den Kaffee, der hier zu irdischen Preisen<br />

serviert wird, und bin hellwach als ich das<br />

endlose Lichtermeer im Landeanflug sehe.<br />

Das Flugzeug müsste fast die Dächer<br />

abgedeckt haben, so dicht brausen wir<br />

darüber. Im Taxi geht’s die 30 Kilometer<br />

zum eigentlichen Zentrum nur durch dicht<br />

bebaute Straßen vorbei an schrecklich viel<br />

Elend; Erwachsene, Kleinkinder schlafen<br />

auf der Straße zwischen Lastwagen. Sie<br />

sind im Grau-Braun des Unrats kaum<br />

zu erkennen. Von den Verkaufsständen<br />

sind die Billigwaren weggeräumt, um<br />

Platz zum Schlafen zu haben. Auf Motorhauben,<br />

in Hauseingängen, überall liegen<br />

Menschen, die wir schemenhaft erst<br />

beim zweiten Hinschauen erkennen. Eine<br />

unheimliche menschenunwürdige Atmosphäre;<br />

die Bilder brennen sich ein.<br />

Am nächsten Tag wird uns mulmig, als<br />

wir mit Danish, unserem Guide von realitytoursandtravel,<br />

einer indischen NGO,<br />

das größte Slum Asiens ansteuern. In Dharavi<br />

leben fast zwei Mio Menschen dicht<br />

gedrängt auf drei bis vier Quadratkilometern.<br />

Sie entsorgen für ganz Mumbai den<br />

Müll, der noch nicht im Rinnstein verbrannt<br />

wurde und den sich die schwarzgrauen<br />

Krähen noch nicht geschnappt<br />

haben. Vor allem Hartplastik wird zersägt,<br />

zerschreddert, sortiert und wieder<br />

zum Verkauf aufbereitet. In jeder kleinen<br />

Parzelle wird konzentriert gearbeitet. Es<br />

wird getöpfert, Fässer werden ausgebrannt<br />

und wieder lackiert, Fladen ausgewalzt<br />

und getrocknet als Crispys sogar bis nach<br />

England verkauft. Die Produktivität ist<br />

enorm und die meisten kommen aus allen<br />

Teilen Indiens, um hier Geld zu verdienen.<br />

Ein hartes Leben in der Enge. Wir gehen<br />

durch Gassen, die so schmal sind und oben<br />

mit Kabeln und Müll geschlossen<br />

sind, dass es<br />

stockdunkel wird. Eine<br />

Ratte huscht über den<br />

Weg. Als wir in die Sonne<br />

treten, stehen wir vor<br />

einem großen, qualmenden<br />

Müllhaufen auf dem<br />

ein kleiner Junge hockt.<br />

Kinder stochern herum.<br />

Die Menschen wirken<br />

ernst, aber zufrieden.<br />

Das entspannte Lachen<br />

Indiens aber fehlt. Wir<br />

sind tief bewegt über<br />

die Zustände und den<br />

großen Zusammenhalt<br />

dieser Menschen<br />

auf engstem Raum. Die<br />

Umsiedlungsvorhaben der Regierung in<br />

eigens errichtete Wohnblocks haben sie<br />

boykottiert und sind wieder zurückgezogen.<br />

Danish ist sichtlich erschüttert, als er<br />

hört, dass in Deutschland Obdachlose auf<br />

der Straße befürchten müssen von anderen<br />

Obdachlosen ausgeraubt zu werden.<br />

Beeindruckt von diesem kleinen Ausschnitt<br />

Indiens und seinen Menschen,<br />

ihrer Neugier und Höflichkeit und all den<br />

Gegensätzen machen wir uns über Bahrain<br />

auf den Heimweg. Dort fängt sich Birgit<br />

endlich das ein, was wir schon den ganzen<br />

Urlaub vermeiden wollten: eine Magen-<br />

Darm-Infektion durch unsauberes Essen<br />

im Hotel. Hätten wir uns doch wieder etwas<br />

frisch von der Straße geholt! H<br />

Text und Fotos: Dirk Emmerich<br />

Saris machen das Leben bunt.<br />

Reisedaten:<br />

Unsere Reisezeit für den Süden war mit<br />

Anfang April schon fast zu spät; besser ist<br />

es zwischen Oktober und März zu reisen.<br />

Die Temperaturen sind angenehm und man<br />

befindet sich in der Regel etwas außerhalb<br />

der extremen Regenphasen.<br />

Zu beachten ist, dass für Indien ein Visum<br />

erforderlich ist und dass je nach Gebiet eine<br />

Menge Impfungen nötig sind.<br />

Webadressen:<br />

Sehr hilfreich und umfassend ist:<br />

http://www.indienaktuell.de/indien-info/<br />

Buchtipps:<br />

Indien – Der Süden; Stephan Loose<br />

Travelhandbücher ISBN: 978377016708;<br />

DuMont Reiseverlag<br />

(unsere Reisebibel: alle Tips waren prima;<br />

Adressen und Telefonnummern stimmten;<br />

sehr zu empfehlen!)<br />

Letzte Versorgung vor der langen Fahrt.<br />

12 DAVON: 2/13<br />

DAVON: 2/13<br />

13 13<br />

Neugierige Dorfkinder


Kletter-Abenteuer<br />

Im April 2013 bestiegen der<br />

18-jährige Philipp Peters<br />

und sein 57-jähriger Vater<br />

Alex eine der höchsten und<br />

anspruchsvollen Kletterwände<br />

der Welt:<br />

Den El Capitan, im Yosemite<br />

National Park, Kalifornien.<br />

Test und Fotos:<br />

Alex am Ausstieg Alex in Seillänge 4<br />

Text und<br />

Fotos<br />

Alexander<br />

Peters<br />

Im Banne<br />

des Captains<br />

The Great Roof<br />

re Brötchen zu backen, da der El Captain<br />

und besonders die „Nose Route“, die wir<br />

ins Auge gefasst hatten, Techniken erforderte,<br />

die in Europa durch das Freiklettern<br />

verdrängt wurden. Allem Voraus war es<br />

das Technische Klettern in Trittleitern und<br />

die weniger verbreitete Form des Risskletterns<br />

inklusive des Platzierens moderner<br />

Sicherungen. Davon lies ich mich jedoch<br />

nicht abschrecken und erwiderte, dass all<br />

dies kein Problem sein würde.<br />

Doch Hochmut kommt vor dem Fall, und<br />

so musste ich es dann am eigenen Leib erfahren.<br />

Als wir uns ein paar Stunden später<br />

an einem kleineren Felsen mit Routen<br />

im fünften Schwierigkeitsgrad probieren<br />

wollten, musste ich feststellen, was es<br />

bedeutet, Risse mit eigenen Sicherungsmitteln<br />

zu klettern. Das verklemmen der<br />

Hände im Riss tut ausgesprochen weh und<br />

die mentale Belastung ist um einiges höher<br />

als beim Klettern in Bohrhaken, da man<br />

sich nie zu 100% sicher sein kann, dass das<br />

selbst platzierte Sicherungsgerät auch hält.<br />

Schnell musste ich akzeptieren, dass mein<br />

Vater Recht hatte. Es war Zeit zu üben. So<br />

verbrachten wir den Rest unserer Reise damit,<br />

kleinere Wände in Yosemite zu besteigen<br />

und unsere Risstechnik so gut es ging<br />

Eine Surreale Reise<br />

durch die größte<br />

Granitwand Nordamerikas<br />

Als wir zum ersten Mal in den Yosemite<br />

National Park im Norden Kaliforniens<br />

fuhren, stockte uns der Atem.<br />

Über uns ragten enorme, vom Gletscher<br />

geschliffene Granit-Wände, die an ihrer<br />

Schönheit und gigantischer Größe alles<br />

übertrafen, was ich bis jetzt in meinem<br />

Leben sah. Von einem über dem Tal liegenden<br />

Aussichtspunkt sah man Wände<br />

wie den Sentinel Rock, der in seiner Form<br />

und Farbe einem düsteren Grabstein ähnelte.<br />

Weiter hinten die Royal Arches, gigantische<br />

Granit-Torbögen, die golden im<br />

Sonnenlicht schienen. Am Ende des Tals<br />

dann der Half Dome, eine Halbkugel, die<br />

über dem hinteren Tal wacht und auch das<br />

Wappen der Outdoor Firma „The North<br />

Face“ schmückt. Doch eine Wand stellte<br />

alles in den Schatten. Mit einer Höhe von<br />

bis zu 900 Metern thronte über ganz Yosemite<br />

der El Captain, die größte freistehende<br />

Granitwand der Erde.<br />

Naiv, wie ich zu der Zeit war, und besonders<br />

motiviert von dem Film der Deutschen Extremkletterer<br />

Alexander und Thomas Huber<br />

“Am Limit“, fragte ich natürlich sofort<br />

meinen Seilpartner und Vater Alex, wann<br />

wir uns dieser Wand denn widmen würden.<br />

Doch Alex empfahl mir, lieber kleinezu<br />

verbessern. Anschließend verließen wir<br />

Yosemite, jedoch mit dem Wunsch, wieder<br />

zu kommen, und die prächtige El Capitan-<br />

Wand durch die Nose Route zu klettern.<br />

Die Geschichte der Nose<br />

Über die Zeit der Vorbereitung für die<br />

Nose fragten mich viele meiner Freunde,<br />

warum diese Route so besonders sei und<br />

warum wir so fokussiert auf genau diese<br />

Linie waren,insbesondere, weil es neben<br />

ihr noch mindestens 40 andere Routen an<br />

der Wand gibt. Was die Nose so besonders<br />

macht, ist jedoch nicht nur die perfekte<br />

Linie mitten durch die Wand, sondern<br />

auch die Geschichte der ersten Begehung<br />

und die Innovation, die diese Route dem<br />

Klettern brachte. Bis zu der Besteigung<br />

der Nose, schien die Wand des El Captain<br />

unbezwingbar. Alle Kletterer zu der Zeit<br />

behaupteten, dass die Wand zu lang wäre<br />

und es keine klare Linie geben würde, der<br />

man folgen könnte. Alle bis auf einen. Der<br />

US Amerikaner Warren Harding, nicht<br />

zu verwechseln mit dem US-Präsidenten<br />

Warren J. Harding, setzte sich die Idee in<br />

den Kopf, diese Wand zu durchsteigen und<br />

alles zu geben, was nötig wäre, diese Wand<br />

zu bezwingen. Er war es auch, der das<br />

Klettern mit Fixseilen einführte, welche<br />

dazu dienten, eine konstante Versorgung<br />

der kletternden Seilschaft mit Lebensmitteln,<br />

Wasser und Material von der Basis, in<br />

diesem Fall dem Boden, zu gewährleisten.<br />

Aber Harding revolutionierte nicht nur<br />

die Logistik. Er und seine Seilpartner<br />

führten mutige Seilmanöver durch und<br />

entwickelten dabei auch neues Material,<br />

wie zum Beispiel den „Stove Piton“. In der<br />

achten Seillänge geriet Harding an eine<br />

nicht überwindbare Passage: einen langen<br />

Riss, der in seiner Breite grösser als die<br />

Faust eines erwachsenen Mannes war und<br />

bei weitem grösser als die zu der Zeit üblichen<br />

Haken. Harding musste umkehren<br />

und eine Lösung finden. Er demontierte<br />

die eisernen Standbeine eines Holzofens<br />

und hämmerte sie mehrmals in den Riss<br />

und zog sich daran hoch, um Höhe zu gewinnen.<br />

Am 12. November 1958, mehr als<br />

ein Jahr nach dem ersten Versuch, stand<br />

Harding dann endlich auf der Spitze des<br />

El Captain. Am Ende benötigte er 4 Versuche,<br />

diese Wand zu durchsteigen und<br />

verbrachte 45 Tage in der Wand. Somit<br />

war das „Big Wall“-Klettern geboren.<br />

„Big Wall“, bedeutet in der Fachsprache,<br />

dass die meisten Kletterer mehr als einen<br />

Tag brauchen, um eine solche Route zu<br />

durchsteigen.<br />

Die Vorbereitung<br />

Die meisten Mannschaften, die den El<br />

Captain versuchen, scheitern im unteren<br />

Drittel der Wand, wenn sie feststellen,<br />

dass sie den Herausforderungen eines<br />

Durchstiegs nicht gewachsen sind. Um<br />

schnell voran zu kommen, muss man souverän<br />

die glatten Risse im 7ten und 8ten<br />

Schwierigkeitsgrad durch Finger- und<br />

Handklemmtechniken klettern können<br />

und sich mit mobilen Sicherungsgeräten<br />

auskennen. Darüber hinaus muss man mit<br />

Trittleitern und Jumars routiniert umgehen,<br />

und genug Kondition haben, um die<br />

Biwak-Ausrüstung, das Wasser und Proviant<br />

für mehrere Tage schnell über die<br />

1000m-hohe Wand zu schleppen.<br />

Mit diesem Wissen, kehrten wir dann ein<br />

Jahr später zurück ins Yosemite Valley und<br />

bereiteten uns dort auf die Wand vor. Dazu<br />

gehörte insbesondere ein intensives Training<br />

im Rissklettern. Darunter haben wir<br />

dann auch zahlreiche Klassiker wie den<br />

Riss „Separate Reality“, der eine seiner<br />

ersten Wiederholungen durch die deutsche<br />

Kletterlegende Wolfgang Guellich<br />

sah und sich im oberen achten Schwierigkeitsgrad<br />

befindet, geklettert. Außerdem<br />

kletterten wir mehrere Male die ersten<br />

zehn Seillängen der Nose, um unsere<br />

Routine im Bauen von Standplätzen und<br />

im technischen Klettern zu verbessern.<br />

Nachdem wir das Basistraining abgeschlossen<br />

hatten, steigerten wir unsere<br />

Vorbereitungen, indem wir die Südwand<br />

von Washington Column, einer kürzeren<br />

Big Wall Route in einem anderen Teil des<br />

Yosemite Tals probierten. Beim ersten<br />

Versuch, diese Wand zu klettern, trat jedoch<br />

eine unvorhersehbare Komplikation<br />

auf. Nachdem sogenannten „Haulen“, das<br />

Hochziehen unserer Biwak-Ausrüstung in<br />

einem Rucksack, welcher an einem separaten<br />

Seil befestigt ist, bekam Alex einen<br />

Hexenschuss, und wir mussten unseren<br />

Versuch abbrechen. Nach mehreren Tagen<br />

der Erholung waren wir jedoch zurück und<br />

schossen auch diese Route ab. Nun füllten<br />

wir uns fit für den Durchstieg.<br />

Der Durchstieg<br />

Unser Plan war, die Wand mit zwei Biwaks<br />

zu klettern: einmal auf dem so genannten<br />

El Cap Tower, einer 5m*2m Meter großen<br />

Plattform auf 450 Metern Höhe, und ein<br />

zweites Mal im Camp V, einem winzigen<br />

3m*2m Meter Band, 250 Meter höher.<br />

Mitte April ging es dann los. Mit 35 kg<br />

an Klettermaterial, Seilen, Karabinern,<br />

Klemmkeilen und Cams plus weiteren 45<br />

kg bestehend aus 25 Liter Wasser, Nahrung<br />

für vier Tage, Biwak-Ausrüstung<br />

und warmer Kleidung, machten wir uns<br />

auf den Weg zum El Captain. Am ersten<br />

Tag, einem Donnerstag, kletterten wir die<br />

ersten 7 der insgesamt 32 Seillängen der<br />

Route und deponierten das Biwak-Material<br />

an einem hängenden Standplatz, 250m<br />

hoch über der Basis. Danach seilten wir<br />

uns ab, ließen aber die Seile hängen, um<br />

am nächsten Tag das Weiterklettern so<br />

schnell wie möglich fortzusetzen.<br />

Nach einer letzten Nacht im Camping stie-<br />

14<br />

DAVON: 2/13 DAVON: 2/13<br />

Philipp und Alex unter dem El Captain<br />

15


Kletter-Abenteuer<br />

Dank den Hütern der<br />

Anton Renk Hütte im<br />

Oberinntal bei Ried<br />

Familiengruppe<br />

800m bis zum Boden<br />

Am Samstag begannen wir den Tag mit<br />

dem legendären “King Swing”, einer 30<br />

Meter Pendeltraverse. Hier wird man<br />

zuerst von der Boot Flake 20 Meter abgelassen<br />

und fängt dann an, nach links<br />

und rechts an der Wand entlangzulaufen.<br />

Dieses Tarzan-Spiel geht dann solange,<br />

bis man an den in 30 Meter Entfernung<br />

liegenden Riss kommt und sich mit den<br />

Fingerspitzen hält. Das Herumschwingen<br />

am Seil macht an sich schon Spaß, jedoch<br />

nicht am frühen Morgen, mit 500 Meter<br />

Luft unter den Füßen auf einer komplett<br />

glatten Wand. Zwei Seillängen später<br />

wartete dann das nächste prominente<br />

Hindernis: The Great Roof. Das 20 Meter<br />

Dach, unter welchem man an einem Riss<br />

traversiert, gilt als die spektakulärste Seillänge<br />

der Route. Jedoch ist diese Seillänge<br />

auch eine der anspruchsvollsten, weshalb<br />

ich dann prompt die Trittleiter auspackte<br />

und mich technisch durch den überhängenden<br />

Riss durcharbeitete. Dabei schien<br />

das Klettern sich vom Sport eher in eine<br />

Tätigkeit der Handwerker zu verändern,<br />

da man sich nur von einer selbstgeleggen<br />

wir am Freitagmorgen auf die fixierten<br />

Seile empor. Um ca. 7 Uhr begannen wir,<br />

vom Hochpunkt des vorigen Tages weiter<br />

zu klettern. Ich übernahm die Führung<br />

beim Klettern, welche ich auch bis zum<br />

Ende der kompletten Route behielt. Um 14<br />

Uhr kamen wir dann am El Captain Tower,<br />

unserem Biwakplatz für die Nacht an. Da<br />

wir jedoch noch mehrere Stunden Licht<br />

hatten, beschlossen wir, noch die nächsten<br />

zwei Seillängen zu fixieren, damit wir am<br />

nächsten Tag einen schnelleren Start hinlegen<br />

konnten. So durfte ich nochmal eine<br />

Nachmittagsschicht einlegen und mich<br />

durch den Texas Flake schieben. Dieser 60-<br />

80 cm breite Kamin befindet sich in der<br />

Mitte der Wand und bildet sich zwischen<br />

einer Schuppe, welche die Form des Bundesstaates<br />

Texas hat, und der eigentlichen<br />

El Captain Wand. Laut Kletterführer ist<br />

diese Seillänge mit 5+ bewertet und die<br />

leichteste der ganzen Route. Für uns aber<br />

stellte sich diese Seillänge als die wahre<br />

Herausforderung der Route heraus, da sie<br />

keinen Sicherungspunkt hat und mit einer<br />

sehr ungewohnten Technik geklettert<br />

wird, in der man die Knie gegen eine Seite<br />

der Wand presst, während die Füße auf der<br />

anderen Seite des Schachtes an der Wand<br />

positioniert werden. Von dort fängt man<br />

an, sich diesen Schacht hoch zu robben.<br />

Von der Spitze der<br />

Texas Falke, ging<br />

es dann auch noch<br />

auf die Boot Flake,<br />

eine Scheibe Granit<br />

in der Form eines<br />

Stiefel, welche geheimnisvoll<br />

auf der<br />

Wand klebt. Unser<br />

Hochpunkt lag jetzt<br />

Philipp auf dem El Cap Tower<br />

bei 500 Meter über dem Boden. Wir seilten<br />

uns zurück zum El Cap Tower ab, fixierten<br />

die Seile zwischen Ständen und verbrachten<br />

dort die Nacht.<br />

ten Sicherung zur nächsten bewegte. 1,5<br />

Stunden später, war dann aber auch diese<br />

Seillänge Geschichte. Nach weiteren drei<br />

harten Seillängen kamen wir zu unserem<br />

letzten Biwak, um von dort den Sonnenuntergang<br />

zu bewundern. Die Nacht im<br />

Camp V, war unbeschreiblich. Die Sterne<br />

schimmerten am Firmament und die Granitplatten<br />

schienen silbrig im Mondlicht.<br />

Es schien mir wie in einem Traum.<br />

Am nächsten Morgen gab es dann ein gemütliches<br />

Frühstück mit Bageln und Müsliriegeln.<br />

Es war Sonntagmorgen, das Wetter<br />

war perfekt. Wir hatten nur noch acht<br />

Seillängen bis zum Top.Warum sollten wir<br />

uns beeilen? Um 8 Uhr machten wir uns<br />

wieder an die Arbeit. Erneut musste ich<br />

die Trittleiter auspacken, um einige überhängende<br />

Risse klettern zu können. Am<br />

Nachmittag standen wir dann schmutzig,<br />

aber glücklich nach 3 Tagen des vertikalen<br />

Lebens auf dem Gipfel des El Captain,<br />

genossen die Aussicht, erfreuten uns daran,<br />

endlich wieder frei gehen zu können,<br />

ohne an der Leine gehalten zu sein, und<br />

beschlossen noch eine Nacht auf dem Top<br />

zu verbringen, um diese einzigartige Atmosphäre<br />

zu genießen. Am nächsten Morgen<br />

stiegen wir dann ab, lümmelten uns<br />

auf den Wiesen im Tal herum und begannen<br />

mit der Planung für unser nächstes<br />

Abenteuer.<br />

H<br />

Der El Capitan ist ein etwa 1.000 Meter<br />

hoher Monolith im Yosemite-Nationalpark<br />

im US-Bundesstaat Kalifornien.<br />

Sein Gipfel liegt auf einer Höhe von<br />

2.307 Metern über dem Meeresspiegel,<br />

seine bis zu 1.000 Meter hohen Felswände<br />

machen ihn zu einem Anziehungspunkt<br />

für Freikletterer, siehe:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/El_Capitan_<br />

(Kalifornien).<br />

Verlauf der Route:<br />

16<br />

1. El Cap Tower;<br />

2. King Swing;<br />

Buchtipp: Chris McNamaara und Chris<br />

3. Great Roof;<br />

Van Leuven, Yosemite Big Walls, DAVON: 3rd Edition,<br />

Supertopo, 2011<br />

2/13<br />

4. Camp V<br />

DAVON: 2/13<br />

Die Familiengruppe vor der Anton Renk Hütte<br />

Pause beim Abstieg von der Zirmessptize<br />

<strong>Aachen</strong>er Alpenhütte:<br />

84 Jahre und Top in Form<br />

In Österreich über dem Oberinntal steht<br />

auf 2261 Metern eine alte Hütten-Dame:<br />

Die Anton Renk Hütte. Erbaut wurde sie<br />

1926 und ist heute eine der letzten Selbst-<br />

Versorger-Hütten der Alpen. In traumhafter<br />

Lage, ist sie nicht mit dem Auto<br />

zu erreichen, bietet eiskaltes, fließendes<br />

Wasser draußen am Brunnen, verfügt<br />

über eine Freiluftplumpstoilette und besitzt<br />

ein mit selbst gehacktem Feuerholz<br />

zu bestückendes Koch-, Back- Heiz-Wunder.<br />

Fit gehalten wird die alte Dame von<br />

einem Hüttenwart, der sie repariert und<br />

aufhübscht, wenn es nötig ist. Der Hüter<br />

der Hütte heißt heute Peter Zöhrer. Bei seinen<br />

Pflege- und Wartungsarbeiten wird<br />

Peter von seiner Irmgard unterstützt. 2011<br />

löste er Hermann Seiler als Hüttenwart ab.<br />

Hermann und seine Frau Hildegard haben<br />

über 39 Jahre viel Energie in die Erhaltung<br />

dieser Alpenhütte investiert und mit der<br />

Empfehlung von Peter Zöhrer als Nachfolger<br />

ist sicher gestellt, dass wir weiterhin<br />

die alte Dame in bestem Zustand besuchen<br />

können.<br />

Wir, drei Familien mit sechs Erwachsenen<br />

und sechs Kindern haben uns im Juli 2013<br />

zum wiederholten Male vorgenommen, eine<br />

Woche auf der Hütte zu verbringen. Vor<br />

dem Aufstieg muss der Schlüssel bei Peter<br />

Zöhrer abgeholt werden – erste Anrufe bezüglich<br />

der Organisation Schlüsselüber-<br />

gabe. Unverhofft kommen alle Familien<br />

früher in Ried an und möchten auch sofort<br />

starten. Nächste Anrufe bei Peter Zöhrer.<br />

Unser Hüttenwart flexibel und freundlich<br />

übergibt uns vorzeitig den Schlüssel und<br />

ermöglicht einen frühen Aufstieg. Wir<br />

starten von Bichli mit Rucksack, Schlafsack<br />

und Proviant Richtung Anton Renk<br />

Hütte. Der Weg erscheint uns Flachlandtirolern<br />

steil und holprig – aber schöön.<br />

Wir schwitzen schon nach den ersten 100<br />

Metern. Vorbei an Moos bewachsenen<br />

Bäumen und bunten Blumenwiesen sehen<br />

wir nach einer Stunden hinter einer Wegbiegung<br />

die ersehnte Hütte, die oberhalb<br />

des Wasserfalls stolz auf einer Felskante<br />

thront.<br />

Nach dem letzten steilen Anstieg stürzen<br />

wir in die Hütte und nehmen diese<br />

in Beschlag. Die Kinder übernehmen die<br />

Wasserversorgung, die Väter heizen den<br />

Ofen ein und die Mütter inspizieren alle<br />

Zimmer. Überrascht stellen sie fest, dass<br />

die Hütte noch hübscher geworden ist:<br />

Gardinen und Bänke haben einen neuen<br />

Look bekommen und im Westen eine neue<br />

Sonnenuntergangs-Bank. Hier können<br />

wir die letzten Sonnenstrahlen am Abend<br />

sitzend genießen. Zur großen Freude unsere<br />

Kinder wollen wir dieses Jahr auch den<br />

‚Hütten eigenen‘ Klettergarten erobern.<br />

Doch wo sind die Klettergurte? Oh weh<br />

... zwei weitere Anruf bei Peter<br />

Zöhrer. Der gute Mann, immer<br />

noch freundlich, brachte<br />

uns am selben Tag zu Fuß die<br />

Schlüssel für den Raum, in<br />

dem die Gurte lagen. Welch ein<br />

Service!!! Weitere fünf Anrufe<br />

sollten noch folgen - uns war es<br />

ein wenig peinlich, Peter Zöhrer<br />

jedoch blieb immer noch<br />

freundlich.<br />

Auch im Jahr davor Jahr hat er all unsere<br />

Anrufe geduldig ertragen, war immer<br />

sofort persönlich zur Stelle. Als Ben beim<br />

Spielen an der Hütte ausrutschte und sich<br />

verletzte bot er an, den Jungen nach unten<br />

zu tragen. - Zum Glück war das dann doch<br />

nicht nötig.<br />

Peter Zöhrer sorgt sich aber nicht nur um<br />

die Gäste, sondern auch um die gute alte<br />

schöne Hütte. Die gleiche Sorgfalt, die Peter<br />

Zöhrer der alten Dame entgegenbringt,<br />

erwartet er auch von den Gästen. Und<br />

wurde beim Verlassen der Hütte der Vorraum<br />

nicht sorgfältig gekehrt oder nicht<br />

ausreichend Feuerholz gehackt, ist sicher,<br />

dass beim nächsten Besuch ein deutlicher<br />

Hinweis im Hüttenbuch steht... Der beste<br />

Weg sicher zu stellen, dass die alte Hütten-<br />

Dame noch lange Jahre in Form bleibt und<br />

viele Besucher begrüßen kann. H<br />

17<br />

Text:<br />

Barbara Reisner,<br />

Susanne Blumbach<br />

Fotos:<br />

Simon Koppelmann,<br />

Uli Tscharntke<br />

Christan Arlt<br />

Peter Zöhrer,<br />

Hüttenwart der<br />

Anton-Renkt-<br />

Hütte


Wandern<br />

Dies ist nur die Vorspeise! Altes Dorf vor traumhafter Bergkulisse Frühlingsbote Enzian<br />

Text:<br />

Katia Gladitz<br />

Fotos:<br />

Brigitte Balser<br />

Antipasti<br />

und alte Wege<br />

Blick auf unser erstes Etappenziel Elva<br />

Das fing ja gut an! 3°, Wolken, Regen,<br />

Schnee auf den Höhen... Ende<br />

Mai hatten wir uns einen italienischeren<br />

Empfang im Mairatal gewünscht. Doch<br />

die einzigatige Atmosphäre im „Centro<br />

Culturale Borgata San Martino“ und Dagmars<br />

Secco vom Familienweingut ließen<br />

keinen Raum für schlechte Stimmung.<br />

Als uns Maria Schneider und ihre guten<br />

Geister schließlich mit einem köstlichen<br />

5-Gänge Menü verwöhnten, war die Welt<br />

wieder vollkommen in Ordnung.<br />

Danach ging es im doppelten Sinne nur<br />

aufwärts: Der Wetterfrosch irrte. Der<br />

nächste Morgen begrüßte uns mit einem<br />

herrlichen Vollmond zum Sonnenaufgang<br />

bei blauem Himmel. Nach einem leckeren<br />

Frühstück mit selbstgemachtem Müsli<br />

und Marmelade stiegen wir gut gerüstet<br />

hinauf zu einem der typischen Weiler,<br />

die mit alten Steinhäusern, windschiefen<br />

Schornsteinen, kleinen Gässchen und Torbögen<br />

begeistern. Für den ersten Tag hatte<br />

Norbert eine kleine feine Einstiegstour geplant.<br />

So konnten wir unsere Gelenke ganz<br />

geruhsam aufs Wandern einstellen und<br />

auch in aller Ruhe die imposante Landschaft<br />

mit den in diesem Jahr noch gut<br />

schneebedeckten Bergen, Nadel-Wäldern<br />

und Frühlings-Blumenwiesen genießen.<br />

Auch für eine Pause auf einer der Wiesen<br />

blieb genügend Zeit. Leider erschnupperten<br />

wir den Schnittlauch neben uns<br />

erst, als die Brote schon gegessen waren.<br />

Derweil schüttelten die Italiener, die zum<br />

Sonntagsfestessen nach Elva düsten, doch<br />

etwas ungläubig die Köpfe über unseren<br />

Plan, 1 Woche ‚a piedi‘ (zu Fuss) und mit<br />

einem Rucksack mit allem Nötigen von Ort<br />

zu Ort zu wandern.<br />

Die Pioniere<br />

Vor 20 Jahren hat eine kleine Schar von<br />

Enthusiasten die Percorsi occitani durch<br />

das Mairatal geplant, angelegt, markiert<br />

und Posto-Tappa-Unterkünfte für Tagesetappen<br />

gesucht und eingerichtet. Von<br />

vielen belächelt nutzten sie dabei das<br />

vorhandene Netz alter Verbindungswege.<br />

Und allen Unkenrufen zum Trotz gibt es<br />

diesen Weg mit 14Etappen glücklicherweise<br />

noch heute. Der Mairaweg steht<br />

keinesfalls in Konkurrenz zum GTA<br />

(Grande Traversata delle Alpi), der mit<br />

einigen Etappen ebenfalls durch das Tal<br />

führt. Drei derPioniere konnten wir auf<br />

unserer Tour kennenlernen. Da ist zum<br />

einen Maria Schneider, eine Kölnerin, die<br />

das Kulturzentrum in San Martino leitet,<br />

von dem aus wir gestartet waren. Ihr<br />

Eine Wanderung durch<br />

das Mairatal im Piemont<br />

Mann Andrea und seine Verdienste um<br />

das Tal sind auch 9 Jahre nach seinem sehr<br />

frühen Tod nicht vergessen. Matteo, jetzt<br />

82 Jahre alt, schwärmt noch heute von<br />

seinem besten Freund Andrea, ihren gemeinsamen<br />

Ideen und den Anfängen. Ein<br />

bisschen Wehmut schwang wohl in seinen<br />

Erzählungen mit über neueste Initiativen<br />

oder auch über die MountainBiker, die<br />

nun ebenfalls das Tal für sich entdecken.<br />

Er selbst hat sich vor 20 Jahren noch an<br />

den Anbau der Genepi-Pflanzen gewagt,<br />

aus dem der für das Piemont gleichnamige<br />

typische Likör hergestellt wird. Einen<br />

solchen leckeren Tropfen spendierte er<br />

uns zur Abrundung eines – wie immerausgezeichneten<br />

mehrgängigen Abendessens.<br />

Und dann ist da noch Ronaldo. Er<br />

führt das Refugio in Chialvetta, sammelt<br />

nebenbei alte landwirtschaftliche Geräte<br />

und Kuriositäten aus dem Haushalt, die<br />

er in einem kleinen Museum ausstellt.<br />

Abends schwingt er gar selbst den Kochlöffel<br />

am Herd, um seine Gäste mit hausgemachter<br />

Pasta zu verwöhnen. Bei ihnen<br />

allen und auch allen anderen hatten wir<br />

stets das Gefühl, als gute Freunde herzlich<br />

willkommen zu sein.<br />

Durch die Täler<br />

Zurück zu Elva: Der kleine Ort ist von vielen<br />

Punkten eines Maira-Seitentals dank seines<br />

hohen Kirchturms gut auszumachen.<br />

Die weißen Grabsteine im angeschlossenen<br />

Friedhof standen in herrlichem Kontrast<br />

zum frischen Grün des Rasens mit<br />

seinen gelben Butterblumen. Das Innere<br />

der Kirche birgt einen richtigen Schatz:<br />

Wunderschöne Wandfresken von Hans<br />

Clemer, gut erhalten, farbenprächtig, obwohl<br />

sie bereits Ende des 16.Jahrhunderts<br />

gemalt wurden. Beeindruckend war dort<br />

zudem eine Wandtafel, die alle Pfarrer<br />

seit der Kirchengründung verzeichnet.<br />

Ausreichend Platz für die kommenden<br />

Generationen ist vorgesehen! Interessiert<br />

schauten wir uns trotz unseres sprachlichen<br />

Mankos Fotos und Briefe an, die von<br />

jungen Männern des Ortes stammten, die<br />

es im Weltkrieg bis weit nach Russland<br />

verschlagen hatte.<br />

Für die Wandertour , die am nächsten<br />

Tag über einen Pass ins nächste Seitental<br />

führen sollte, plante Norbert kurzerhand<br />

um. In diesem Jahr hielt sich der Schnee<br />

vor allem auf den Nordseiten erheblich<br />

länger als sonst. Nach einem Aufstieg bis<br />

auf gut 200m Höhe, bei dem der Weg letztendlich<br />

unter einer großen Schneefläche<br />

verschwand, mussten wir leider wieder absteigen.<br />

Die Alternativ-Route führte zwar<br />

nicht mehr so in die Höhe, faszinierte uns<br />

auf Grund der Schönheit der Landschaft<br />

jedoch mindestens genauso. Die Lärchen<br />

mit ihren frischen grünen und samtigweichen<br />

Nadeln sowie rötlichen kleinen<br />

Zapfen bildeten einen wunderbaren Kontrast<br />

zum Schnee-Weiß der Berggipfel und<br />

zum tiefen Blau eines fast wolkenlosen<br />

Himmels. Gelb und violett sowie das Blau<br />

des Enzian waren hier die vorherrschenden<br />

Blumenfarben des Frühlings. Dazu<br />

kamen blühende Obstbäume mit weißroten<br />

Blüten.<br />

Einen gut aussehenden Italiener trafen<br />

wir später beim Al Chersogno-Agriturismo<br />

in Prazzo. Am liebsten wären wir<br />

nach unserer Tagestour seiner Einladung<br />

auf einen Kaffee gefolgt. So konnten wir<br />

uns diese tolle Herberge mit nett eingerichteten<br />

Zimmern nur kurz anschauen<br />

und bald stiegen wir weiter abwärts über<br />

die Wiesen. Den Espresso und Capuccino<br />

bekamen wir dann noch, nämlich in dem<br />

kleinen Restaurant mit bunter Fassade„La<br />

Tano di Grich“ (= die Höhle der Grillen),<br />

das gut mit der ebenfalls farbenprächtigen<br />

gegenüberliegenden Kirche harmonierte.<br />

Zur Unterkunft fuhr uns der Besitzer mit<br />

seinem Auto. Unsere Zimmer lagen im<br />

Haus oberhalb der Kuhställe. Der typische<br />

Duft hing überall im Haus. Zum Abendessen<br />

wurden wir erneut abgeholt und auch<br />

wieder vom Sohn des Hauses zurückgefahren.<br />

Was für ein Service!<br />

Der nächste Tag erfreute uns morgens mit<br />

etwas Nebel, später mit Wäldern und vielen<br />

verschiedenen Grüntonen und kleinen,<br />

teilweise verlassenen Weilern mit einigen<br />

Häusern und ihren typischen Holzbalkonen,<br />

ineinander verschachtelten Ziegeldächern<br />

und häufig einem Wasserbächlein,<br />

das lustig abwärts plätscherte. Uns<br />

erscheinen diese Orte heute urig und ein<br />

gutes Fotomotiv. Damals mussten viele<br />

Bewohner nach Turin und in andere große<br />

Städte zum Broterwerb ziehen. Auf den<br />

jetzt bewaldeten Berghängen gab es einst<br />

auch Weinberge und auf winzigen Feldern<br />

wurde Getreide angebaut. Wie viel Mühe<br />

muss es bereitet haben, das Land von<br />

den Steinen zu befreien und den Boden<br />

vorzubereiten. Die Steine wurden direkt<br />

als Wegbegrenzung oder als Schutzmäuerchen<br />

aufgeschichtet. Große Gräser und<br />

Blumenwiesen verdecken nun die früher<br />

kultivierten Flächen. Wir mussten nun<br />

wieder stärker auf den Weg achten, schon<br />

mal einen kleinen Bach überqueren und<br />

bald ging es aufwärts zur Punta Culour<br />

auf gut 2000m. Dieser Pass empfing uns<br />

mit Nebel, später gar mit Regen und neben<br />

einem Altschneefeld trotzten kleine<br />

lilafarbene Krokusse dem Wetter. Nach<br />

dem Abstieg auf der anderen Seite waren<br />

alle müde. Zum Glück gibt es im Tal den<br />

Sherpabus! Einfach anrufen und in einem<br />

bunten Sprachmix aus französisch, spanisch<br />

und englisch bestellten Tina und<br />

Dagmar einen Kleinbus für uns sieben.<br />

15 Minuten später saßen wir schon darin<br />

und fuhren zu unserem Zielort Campo<br />

Base. Nach so einem Tag freuten sich alle<br />

auf etwas Warmes: hier gab es statt einer<br />

heißen Schokolade einen warmen Schokoladenpudding<br />

zum Löffeln direkt aus der<br />

Tasse. Darauf folgte die warme Dusche,<br />

bevor die ein oder andere Blase versorgt<br />

wurde. Ein Tages-Höhepunkt war wie immer<br />

das gemeinsame Essen, bei dem es<br />

stets viel zu lachen gab.<br />

Ein bunter Wettermix<br />

Am nächsten Tag holten wir das entgangene<br />

Wegstück bei schönstem Wetter nach.<br />

Nun hatten wir mehr Zeit und schöneres<br />

Licht zum Gucken, Stehenbleiben und<br />

Genießen. Wir stiegen hinab nach Ponte<br />

Maira und im kleinen Hotel Mistral tranken<br />

wir einen Cappuccino, zu dem uns die<br />

Wirtin leckeren Aprikosenkuchen spendierte.<br />

Später verpassten wir leider den<br />

richtigen Abzweig nach Frere und mussten<br />

ganz unromantisch ein Stückchen Straße<br />

entlangwandern. In Gheit mit seinen<br />

18 DAVON: 2/13 DAVON: 2/13<br />

19


Wandern<br />

Ehrenwert<br />

Frühling im Mairatal Windzerzaust auf dem Costa Chiagga Typische Kleine Dorfkirche<br />

Traumhafte Fernsicht<br />

schmucken Häusern konnten wir in die<br />

Natur zurückkehren und alte Wiesenwege<br />

entlang spazieren. In Chialvetta auf knapp<br />

1500m wurde es schnell kühl, nachdem die<br />

Sonne hinter den Bergen verschwunden<br />

war. Hier verwöhnte uns Pionier Ronaldo<br />

mit Brennessel-Pasta und einem bunten<br />

Mix aus verschiedenen Gemüsesorten.<br />

Abends schneite es gar leicht und morgens<br />

zeigte das Thermometer nach einer<br />

sternenklaren Nacht Temperaturen kurz<br />

über dem Gefrierpunkt an. Auf den Bergen<br />

war frischer Puderzuckerschnee gefallen.<br />

Schon am Vortag stand im Prinzip fest,<br />

dass es mal wieder nichts mit der Pass-<br />

Überschreitung werden würde. So liefen<br />

wir uns halt talabwärts warm. Die Mai-<br />

Sonne trug ebenfalls dazu bei, dass der<br />

Rauhreif auf den Wiesen bald verschwand.<br />

Große Wiesen mit weißen Narzissen sowie<br />

viele kleine und und wilde Orchideenarten<br />

lockten stets aufs Neue auf ein Foto. In<br />

Prazzo kauften wir im kleinen Dorfladen<br />

Obst und handgefertigte Kekse sowie Käse<br />

ein, die wir an Ort und Stelle probierten.<br />

Beim Aufstieg bot sich immer wieder die<br />

Gelegenheit, die Wanderroute der vergangenen<br />

Tage aus der Ferne auszumachen.<br />

Oben am Pass erwartete uns gar ein kleiner<br />

Hagelschauer. Wir konnten uns und unsere<br />

Rucksäcke schützen. Die wilden Birnbäume<br />

traf dieser Minischnee-Schauer sicher<br />

um einiges härter. Und immer wieder<br />

passierten wir herrliche Blumenwiesen<br />

voller gelber und blauer Veilchen, weißer<br />

Pusteblumen, gelber Sumpfdotterblumen.<br />

Die Hunde auf den vereinzelt bewohnten<br />

Gehöften begrüßten und begleiteten uns<br />

noch lange lautstark mit ihrem Gebell. Im<br />

Etappenort Marmora-Vernetti ist rund um<br />

den ehemaligen Dorfplatz und -brunnen<br />

ist eine noble Herberge in die alten und nun<br />

rekonstruierten Steinhäuser eingezogen.<br />

Wir empfanden sie wohl ein wenig zu überdekoriert.<br />

Und eine Videoüberwachung<br />

hatten wir bis dato auch nirgends gesehen.<br />

Ein Schweizer, der dort fast das ganze Jahr<br />

lebt und die Gäste berät, gab uns gute Tipps<br />

für die folgenden Wanderetappen. Trotzdem<br />

waren wir dann froh, im unserer Meinung<br />

nach etwas gemütlicheren „La Marmu“<br />

zu übernachten. Es gab erst einmal<br />

etwas Verwirrung, ob wir denn überhaupt<br />

angemeldet waren. Dann ging jedoch alles<br />

klar und wir genossen erneut einen lustigen<br />

Abend bei exzellentem Essen und eine<br />

geruhsame Nacht in komfortablen Betten.<br />

Der nächste Tag begann bei blauem Himmel<br />

nach einem stärkenden Müsli gleich<br />

mit einem Aufstieg. Oben blies dann ein<br />

kühleres Lüftchen und dunkle Wolken waren<br />

aufgezogen, die in der Ferne bereits<br />

Regen brachten. Wir wurden zum Glück<br />

davon verschont und konnten auf dem mit<br />

2156m höchsten Punkt unserer Tour am<br />

Costa Chiagga mit windzerzausten Haaren<br />

Gipfelfotos knipsen. In dieser Höhe sah<br />

es bei weitem noch nicht nach Frühjahr<br />

aus: nur ein paar kleine<br />

Krokusse wagten<br />

sich schon heraus. Die<br />

Bäume trugen gerade<br />

eben erst die Ansätze<br />

von Knospen und auch<br />

wir stiefelten durch<br />

Schnee. Abwärts nach<br />

Palent wurde nun die<br />

ganze Aufmerksamkeit<br />

gebraucht. Steil<br />

durch die Wiesen<br />

rutschten wir teilweise<br />

abwärts, umrundeten<br />

einen knorrigen alten<br />

Baum und waren froh, dass die Wege<br />

trocken blieben. Nur 5 Einwohner leben<br />

heute noch in dem kleinen Ort und es ist<br />

hauptsächlich Matteo und seiner Frau Virginia<br />

zu verdanken, dass die Häuser wieder<br />

in Ordnung gebracht werden. Eine kleine<br />

Stichstrasse endet direkt vor dem Weiler<br />

und somit ist auch die Versorgung des Rifugios<br />

gut möglich. Eine Österreicherin,<br />

die mit uns zu Gast war, konnte perfekt<br />

italienisch und sie gab uns netterweise<br />

kurze Zusammenfassungen von den Erzählungen<br />

des Hausherren. Es war schade,<br />

dass wir uns nicht direkt mit ihm unterhalten<br />

konnten. Morgens wurde dann in der<br />

Küche schon die Lasagne für die nächsten<br />

Gäste vorbereitet. Das sah echt lecker aus.<br />

Wir stärkten uns zum Frühstück mit Brot<br />

und selbstgemachter Waldbeermarmelade<br />

und dann starteten wir bereits zu unserer<br />

letzten Wanderetappe. Diese führte durch<br />

den Weiler Maurengo, über die steinerne<br />

Napoleon-Bogenbrücke wieder hinauf<br />

auf der anderen Talseite mit intensiv gelb<br />

leuchtenden Ginsterbüschen zu weiteren<br />

Ortschaften. Eine Pause legten wir an der<br />

Kirche San Peyra ein, zu der angeblich<br />

alle Bewohner dieses Talabschnitts den<br />

gleichlangen Fußweg haben. Es war nun<br />

auch merklich wärmer geworden. Ein laues<br />

Lüftchen wehte durch das Tal und wir<br />

hatten die Sommer-Wandersachen ausgepackt.<br />

Ein wenig Verlaufen gehörte zum<br />

Abschluss ebenfalls dazu und dann sahen<br />

wir schon die Dächer des Kulturzentrums<br />

in San Martino. Auf der sonnigen Terrasse<br />

verplauderten wir einen angenehmen<br />

Nachmittag. Das Dinner war wiederum<br />

vorzüglich: Salat, Mangoldflan mit etwas<br />

Fenchel, Pasta mit Bärlauch, Hühnchen<br />

mit allerlei Gemüse, Haselnusseis mit<br />

Amaretti und dazu ein süffiger Rotwein.<br />

Am nächsten Tag hieß es dann leider Abschied<br />

nehmen. Wir waren uns am Ende<br />

alle einig: hier sind wir nicht das letzte Mal<br />

gewesen. Die Kombination aus einzigartiger<br />

Bergwelt, netten Leuten und herzlicher<br />

Gastfreundschaft sowie ausgezeichnetem<br />

Essen lassen eine Tour im Mairatal zu etwas<br />

besonderem werden. H<br />

www.infovallemaira.eu/<br />

www.vallemaira.de<br />

www.borgata-sanmartino.eu/<br />

20 DAVON: 2/13<br />

21 21<br />

Postkartenmotiv<br />

Auch Kaiser Karl steht auf DAV<br />

Die Sektion präsentierte sich beim Tag der Vereine am 6. Oktober<br />

Der Kletterturm vor dem Rathaus<br />

war eine echte Attraktion beim<br />

diesjährigen Tag der Vereine. Die Idee,<br />

damit auf die Arbeit unserer Sektion aufmerksam<br />

zu machen, war ein Volltreffer.<br />

So konnte man die grüne Fahne schon<br />

von weitem sehen und wer sich traute,<br />

dem Rathaus-Dach ein gutes Stück näher<br />

kommen.<br />

Zahlreiche aktive Mitglieder haben über<br />

den Tag verteilt am Stand Dienst getan.<br />

Auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön<br />

an alle, die ihren Sonntag dafür<br />

eingesetzt haben, den <strong>Aachen</strong>ern zu zeigen,<br />

dass wir ein sehr lebendiger Verein<br />

sind, der für alle Altersstufen attraktive<br />

Betätigungs-Möglichkeiten bietet. Bei<br />

dem es aber auch Spaß macht, sich ehrenamtlich<br />

einzubringen. Das war unschwer<br />

zu erkennen, denn ausgestattet<br />

mit leuchtend grünen Kappen, waren die<br />

vielen Aktiven deutlich zu erkennen.<br />

So war für jeden Interessierten schnell ein<br />

Ansprechpartner zu finden.<br />

Text: Brigitte Balser<br />

Fotos: Brigitte Balser,<br />

Christian Arlt<br />

Schnupperklettern und Informationen<br />

vor historischer Kulisse


Skitouren<br />

Purer Genuss in der Abfahrt auf dem Gletscher da Plattas<br />

Frische Brise unterhalb von Piz Valdraus mit Blick in die Greina<br />

Text und Fotos:<br />

Horst Wernerus<br />

Medelser Hütte<br />

Besuch in der schönsten Fuorcla der Schweiz<br />

Die Berge der Medelser Gruppe stehen<br />

mitten in Graubünden, genauer<br />

gesagt in der Surselva, jener wunderschönen<br />

Gegend, die vom Tal bis zu den hohen<br />

Gipfeln immer für jeden etwas zu bieten<br />

hat. Es ist hier nicht so rau wie an den hohen<br />

Bergen der Westalpen und doch bietet<br />

das Gebiet einiges für den anspruchvollen<br />

Skibergsteiger, der den Genuss in den<br />

Vordergrund stellt. Die Gipfel erreichen<br />

Höhen bis etwa 3200 Meter und die Länge<br />

der Touren kann man sich zwischen drei<br />

und etwa sieben Stunden wunderbar zusammenstellen.<br />

Die Mitnahme von Seil<br />

und Gurt ist empfehlenswert, auch wenn<br />

der Gletscher wenig zerrissen ist und<br />

mehr einem riesigen Schneefeld gleicht.<br />

Die eine oder andere Spalte hat es dann<br />

aber doch …<br />

Idealer Ausgangspunkt für Genießer ist<br />

die Medelser Hütte. Es gibt Leute die sagen,<br />

die Medelser Hütte liegt in der schönsten<br />

Fuorcla der Schweiz. Ob dies so ist, kann<br />

ich nicht beurteilen, aber es ist wirklich<br />

sehr schön dort oben. Nicht nur die Lage<br />

und Aussicht, nein auch die Hütte selbst.<br />

Die Hütte wurde 2006 erweitert. Der neue<br />

Anbau passt sich gut an den Altbestand<br />

an. Letzterer ist in weiten Teilen erhalten<br />

geblieben und ein Großteil des alten<br />

Flairs ist immer noch vorhanden. Ich mag<br />

die alte Stube und den alten Küchenteil.<br />

Das ist eine gemütliche Hütte! Und dann<br />

sind da noch Barbara und Michael, welche<br />

einen sowohl kulinarisch als auch mit<br />

einer herzlichen Gastfreundschaft nach<br />

allen Regeln der Kunst verwöhnen. Einen<br />

besonderen Hinweis verdient die kleine<br />

aber feine „Kuchentheke“. Eine lange<br />

Tradition auf der Medelser Hütte, welche<br />

die beiden noch ein Stückchen perfekter<br />

machen. Das Gebiet und die Hütte – für<br />

Genießer ein Muss.<br />

Je nach Verhältnissen und Tempo dauert<br />

der Aufstieg zur Hütte etwas 4-5 Stunden.<br />

Wir müssen spuren. In den letzten Tagen<br />

hat es Neuschnee gegeben und seit dem<br />

ist noch niemand aufgestiegen. Die steilen<br />

Hänge kurz vor der Hütte haben sich<br />

mit der Sonne des Tages selber entladen.<br />

Die abgeglittenen Schneemassen liegen in<br />

Knollen am Fuße der Hänge und stellen so<br />

keine große Gefahr mehr dar. Die Sonne<br />

steht bereits tief als wir von Barbara und<br />

Michael herzlich auf der Hütte begrüßt<br />

werden.<br />

Gut 3 ½ Tage haben wir jetzt noch Zeit.<br />

Übermorgen wird eine Kaltfront durchziehen,<br />

ansonsten ist Sonne angesagt.<br />

Der Lawinenlagebericht meldet leicht<br />

angespannte Verhältnisse, was zu dem<br />

frischen Schnee in den Hängen passt. Ein<br />

wenig Umsicht oder auch mal Verzicht auf<br />

den ein oder anderen Hang ist angesagt.<br />

Die nächsten Tage sind grandios. Die Hütte<br />

und das Gebiet sind fast menschenleer<br />

und wir haben ganze Berge und Talkessel<br />

für uns alleine. Gestartet wird von<br />

der schönsten Fuorcla immer mit einer<br />

Abfahrt. Entweder geht es nach Westen,<br />

von wo aus man die Gipfel der Medelser<br />

Gruppe erreichen kann, oder nach Osten,<br />

von wo aus man die Berge der Greina besteigen<br />

kann. Wir starten mit der Abfahrt<br />

nach Westen und arbeiten uns durch das<br />

steile, enge Rinnensystem hinauf auf den<br />

Medelser Gletscher, wo sich alles öffnet<br />

und weit wird. Oben vom Piz Medel 3211m<br />

reicht der Blick weit nach Süden ins Tessin<br />

und bis nach Italien. Hinter uns unsere<br />

einsame Aufstiegspur, sonst nichts. Die<br />

Hänge vom Gletscherplateau hinunter<br />

ins Tal bieten idealen Abfahrtsgenuss,<br />

mit jedem Schwung quietschen wir vor<br />

Freude. Auf dem Weg zum Piz Uffiern<br />

begleitet uns die angekündigte Kaltfront<br />

und etwas Schneefall. Unsere Freude trübt<br />

es nicht. Mit Karte und Kompass finden<br />

wir sowohl das Skidepot in Gipfelnähe, als<br />

auch zur Hütte zurück und somit natürlich<br />

auch zum Kuchen …<br />

Am nächsten Morgen starten wir nach<br />

Osten zu Piz Valdraus 3096m. Die Kaltfront<br />

von gestern hat die Temperatur auf<br />

fast minus 20 Grad gedrückt. Es geht ein<br />

verdammt kalter Wind an der Fuorcla. In<br />

einer tollen Lichtstimmung des mehr und<br />

mehr aufklarenden Morgenhimmels rauschen<br />

wir hinunter in das Val Lavaz ….<br />

Anfangs führt der Aufstieg durch das<br />

eher tief eingeschnittene Tal mit den<br />

Resten des Gletscher da Lavaz. Die Berge<br />

erheben sich steil zu beiden Seiten. Je<br />

weiter man sich dem Übergang nähert,<br />

umso offener wird das Gelände. Mit dem<br />

Erreichen der Lücke an Punkt 2853m ändert<br />

sich der Blick schlagartig. Die lange<br />

versperrte Sicht nach Süden ist frei und<br />

die Greina sowie die Berge der Länta tauchen<br />

unvermittelt vor uns auf. Wir gehen<br />

weiter und schwenken hinter der Lücke<br />

nach Norden, um dem Gipfel des Valdraus<br />

noch etwas näher zu kommen, doch bald<br />

müssen wir einsehen, dass wir den Gipfel<br />

bei diesen Verhältnissen nicht erreichen<br />

werden. Wind und Neuschnee haben<br />

hier oben der Schneedecke eine schwer<br />

berechenbare Konsistenz gegeben. Die<br />

Hänge kurz vor dem Gipfel sind steil und<br />

mächtig, wir kehren um. Der Rückweg ist<br />

noch lang und gut gelaunt geht es durch<br />

weite Hänge über die Lücke zurück in<br />

das unten immer schattiger werdende<br />

Tal. Schattig ist es hier unten wirklich<br />

heftig, man könnte auch einfach sagen,<br />

es ist saukalt. Die Felle müssen noch mal<br />

unter die Ski, was bei den Temperaturen<br />

anfängt problematisch zu werden. Der<br />

Kleber haftet bei der extremen Kälte nur<br />

noch sehr schwach, und nur mit viel Reiben<br />

bleiben die Felle dann doch noch am<br />

Ski kleben. Die 300 Höhenmeter Gegenanstieg<br />

zur Hütte brauchen seine Zeit,<br />

aber wir wissen, der Kuchen, der wartet<br />

auf uns …<br />

Es kommt die Zeit für den Abschied. Mit<br />

der ersten Morgendämmerung lassen<br />

wir die Medelser Hütte und die vielleicht<br />

schönste Fuorcla der Schweiz hinter uns.<br />

Wir wollen nicht einfach ins Tal abfahren,<br />

sondern noch Richtung Piz Cristallina<br />

steigen und schauen, wie weit wir in<br />

der uns zur Verfügung stehenden Zeit<br />

kommen. Vor allem wollen hier uns die<br />

herrliche Abfahrt, oben über den Gletscher,<br />

dann vorbei an der Davos la Buora<br />

bis hinunter zur Alp Sura nicht entgehen<br />

lassen. Die Aussicht auf 1000 Höhenmeter<br />

Abfahrt im schönsten Pulverschnee treiben<br />

uns an. Wir queren im Aufstieg die<br />

Gletscherbecken am Piz Medel und Piz<br />

Uffiern und erreichen die Fuorcla östlich<br />

des Piz Cristallina. Der Übergang ist gar<br />

nicht so trivial und kurz dahinter sagt uns<br />

die Uhr, dass es nun höchste Zeit für den<br />

Weg ins Tal wird. Schließlich müssen wir<br />

noch zurück bis nach <strong>Aachen</strong>. Die Abfahrt<br />

wird zum Rausch der Sinne. Endlos weite<br />

Pulverschneehänge in optimaler Genuss-<br />

Neigung. Abwechselnd fliegt uns im Abfahrtsrausch<br />

entweder die Lunge aus dem<br />

Körper oder es drohen die Oberschenkel<br />

zu platzen. In den Verschnaufpausen<br />

die herrliche Berglandschaft und unsere<br />

Spuren zu begutachten, beflügelt unser<br />

Glücksgefühl. Kurz vor dem Talboden<br />

heißt es noch einmal gut aufpassen. Die<br />

Hänge werden deutlich steiler und der Mix<br />

aus Neuschnee, Wind und markantem<br />

Temperaturanstieg erfordert eine umsichtige<br />

Verhaltensweise. Wir entscheiden uns<br />

für einen Hang am Rande der Moräne und<br />

fahren einzeln ab. Mit dem Erreichen des<br />

Talbodens weicht die kurze Anspannung<br />

und fünf Gesichter grinsen um die Wette.<br />

Durchgeführt Karneval 2012<br />

Andrea Dworschak, Georg Mennicken,<br />

Ralph Esser, Norbert Balser,<br />

Horst Wernerus<br />

Beste Jahreszeit März - April<br />

22<br />

DAVON: 2/13 DAVON: 2/13<br />

23


Bouldern<br />

Linus Eck Helen Arands Alina Zimolong<br />

Boulder- Landesmeisterschaft<br />

28.9.2013 in <strong>Aachen</strong><br />

Am 28.9. fanden in der Moove Boulderhalle<br />

die offene Qualifikation als<br />

auch das Finale der Boulder-Landesmeisterschaft<br />

statt, die unsere Sektion zum<br />

zweiten Mal ausrichteten.<br />

Nach sehr langer Vorbereitungszeit hatte<br />

ich für den Tag der Tage 26 freiwillige,<br />

motivierte Helfer am Start und das den<br />

ganzen langen Tag!<br />

Das Team der Moove um Stephan und Ilse<br />

Hilgers sorgten wieder ausgezeichnet für<br />

das leibliche Wohl der Teilnehmer. Vielen<br />

Dank liebe Ilse, es war immer sehr lecker.<br />

Am 27.9 reisten 2 nationale Routenbauer<br />

an, die eigentlich dafür zuständig waren,<br />

die „Quali“- und Finalboulder zu schrauben.<br />

Da sich dies im Laufe des Abends,<br />

Lothar und ich waren ab16.30 Uhr vor Ort,<br />

schwieriger erwies als gedacht, wurden<br />

sie noch von Lothar, Peter, André, Gary<br />

und Kevin tatkräftig unterstützt. Der Tag<br />

endete für uns mitten in der Nacht, da waren<br />

die Routenbauer aber noch tätig.<br />

Um 5.45 Uhr klingelte der Wecker. 7.15<br />

Uhr fuhr unser Auto wieder Richtung<br />

Moove.<br />

Es hatten sich über 70 Starter, davon 14<br />

Kids der Wettkampfgruppe, angemeldet.<br />

Die Qualizeit betrug 4 Stunden, wobei<br />

man sah, dass bei vielen Wettkämpfern<br />

ein bis mehrere Fragezeichen in vielen<br />

Boulderproblemen über den Köpfen<br />

schwebten. Nach Ende der Qualizeit und<br />

der Auswertung durch einen super Ergebnisdienst,<br />

Klaus Hogrebe und Marcel<br />

Braun, gab unser Hauptschiedsrichter<br />

Markus Zöll die Namen der Athleten bekannt,<br />

die sich für die Finalrunde qualifiziert<br />

hatten. Und siehe da, auch aus unserer<br />

Wettkampfgruppe haben sich einige<br />

Kids den Finalplatz gesichert.<br />

Jetzt lag es an den bezahlten Routenbauern,<br />

den Athleten schwierige Probleme zu<br />

stellen, um so deutliche Platzierungen in<br />

den einzelnen Altersklassen zubekommen.<br />

Hierbei überraschte der Nachwuchs<br />

mit tollen Ergebnissen (siehe Tabelle).<br />

Die Tagessiegerehrung übernahm unser 1.<br />

Vorsitzender Norbert Balser. Die Gesamtsiegerehrung<br />

ließ sich unser Landesvorsitzender<br />

Sebastian Balaresque nicht nehmen,<br />

er reiste eigens dafür nach <strong>Aachen</strong>.<br />

Zum guten Schluss wollen wir uns noch<br />

einmal bei unseren vielen treuen(!) Helfern<br />

(Freunde, Sektionsmitglieder, Eltern<br />

u.v.m.) und bei dem Team der Moove<br />

ganz herzlich bedanken. Ihr seid immer<br />

da, wenn es heißt: in <strong>Aachen</strong> ist wieder<br />

Wettkampf. Auch dir Stevie vielen Dank,<br />

dass du uns wieder dein Heiligtum zur<br />

Verfügung gestellt hast. Ohne euch alle<br />

wäre es nicht möglich gewesen, so einen<br />

tollen Wettkampf zu organisieren und auszurichten!<br />

DANKE<br />

Text: Alexandra Braun<br />

Fotos: Hans Graffenberger<br />

Platzierungsliste der<br />

<strong>Aachen</strong>er Wettkämpfer<br />

Herren:<br />

Lars Bell 6<br />

Valentin Münz 19<br />

Tobias Hagen 27<br />

Tilman Gaber 30<br />

Damen:<br />

Eva Lotte Knospe 7<br />

Kerstin Blech 10<br />

männl. Jugend B:<br />

Yannick Flohé 1<br />

Linus Eck 2<br />

Linus Meusel 10<br />

Julian Eck 11<br />

Philipp Lentzen 11<br />

Jannick Haugrund 15<br />

weibl. Jugend B:<br />

Alina Zimolomg 2<br />

Helen Arends 4<br />

Mareike Zimolong 12<br />

Julia Vescan 13<br />

Miriam Vescan 14<br />

Greta Zumbe 15<br />

Alpenvereinsmitglieder<br />

erhalten<br />

Rabatt!<br />

10%<br />

24 DAVON: 2/13 DAVON: 1/13 2/13<br />

25


Bouldern<br />

Jugend<br />

Greta Zumbe Jasmin Haugrund Greta Zumbe<br />

Der helle Wahnsinn:<br />

Der Kids Cup 2013 in <strong>Aachen</strong><br />

Montag, 22.4.13:<br />

92 Kinder angemeldet, ok geht ja.<br />

Mittwoch, 24.4.13: 105 Kinder angemeldet,<br />

ok jetzt wird’s eng.<br />

Donnerstag, 25.4.13:<br />

118 Kinder angemeldet, puh hoffentlich<br />

platzt die Halle nicht aus allen Nähten.<br />

Freitag, 26.4.13, 20.30 Uhr:<br />

Auweia, 133 Kids haben sich für den<br />

Öcher Kids Cup angemeldet.<br />

WO SOLLEN DIE ALLE HIN????<br />

Jochen und sein Routenbauerteam haben<br />

schon gute Vorarbeit beim Routen und<br />

Boulderschrauben geleistet. Abends ging<br />

es in die heiße Testphase. Dazu hatten<br />

wir unsere „großen Kids“, die schon auf<br />

Deutschland-Ebene starten, und die, die<br />

schon zu alt für den Kids Cup sind, als<br />

Routen und Bouldertester eingespannt.<br />

Hier und da wurden noch ein paar kleine<br />

Veränderungen vorgenommen.<br />

Alles war (natürlich) wie immer bestens<br />

vorbereitet. Samstagmorgen punkt 10<br />

Uhr standen unsere vielen fleißigen Helfer<br />

in der Halle. Pünktlich um 11.30 Uhr<br />

fiel der Startschuss für die 8-13 jährigen<br />

kletterwütigen Kids. Es war ein Gewusel<br />

in der Halle, einfach herrlich. Jeder der<br />

125! teilnehmenden Kids hatte in 3 Routen,<br />

4 Boulder und einer Speedroute seine<br />

persönliche Herausforderung zu lösen.<br />

Im Bistro unserer Kletterhalle wurden die<br />

wartenden Eltern, Opas und Omas mit<br />

leckeren Brötchen, Kaffee etc. verwöhnt.<br />

Für 16.30 Uhr war das Wettkampfende<br />

von unserem Schiedsrichter Markus Zöll<br />

angesetzt. 16.28 Uhr: Alle 125 Kids haben<br />

ihre Aufgabe erledigt und die Laufkarte<br />

abgegeben. So konnten wir äußerst<br />

pünktlich, dank eines perfekten Ergebnisdienstes<br />

von Klaus und Marcel, mit<br />

der Siegerehrung beginnen. Es war ein<br />

toller und auch für die Sektion <strong>Aachen</strong><br />

ein erfolgreicher Wettkampf.<br />

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals<br />

bei Jochen, Lars, dem Bistro-Team<br />

und meinen vielen, vielen Helfern bedanken.<br />

Es hat sehr viel Spaß gemacht und<br />

ich hoffe alle sind auch im nächsten Jahr<br />

wieder dabei.<br />

Text: Alexandra Braun<br />

Julia Vescan<br />

Alina Zimolong<br />

NRW Kombi-Cup 2013<br />

aus der Sicht einer Athletin<br />

Am 4.5 2013 trafen wir uns noch ein<br />

bisschen verschlafen früh morgens<br />

an der Kletterhalle, um gemeinsam im<br />

Teambus nach Mülheim zufahren. Trotz<br />

allgemeiner Müdigkeit hatte die letzte<br />

Reihe im Bus sehr viel Spaß, so dass alle<br />

anderen sich ab und zu genervt nach<br />

uns umdrehten. Als Helen jedoch mit<br />

ihrem Fuß im Vordersitz stecken blieb,<br />

konnten sich auch die anderen nicht<br />

mehr vor Lachen halten. Kurz danach<br />

kamen wir auch schon im Neoliet Mülheim<br />

an. Nach einer etwas verspäteten<br />

Begrüßung und Einweisung durch den<br />

Hauptschiedsrichter konnte es endlich<br />

um 10.45 Uhr losgehen. Ab da galt es 5<br />

Boulder und 3 Routen zu knacken und die<br />

anderen Teilnehmer in 2 Speedrouten an<br />

Geschwindigkeit zu unterbieten. Als erstes<br />

kletterte ich die erste der drei Routen<br />

und erreichte locker den Topgriff. Danach<br />

versuchte ich mich an den ersten beiden<br />

Bouldern, die ich ebenfalls locker toppen<br />

konnte. Nach einer kurzen Pause, in der<br />

ich überlegte, wie ich meine mögliche Blamage<br />

verhindere, ich war noch nie gut im<br />

Speed, raffte ich mich zur ersten Speedroute<br />

auf. In der ich mit 18 Sekunden<br />

noch nicht einmal die schlechteste war.<br />

Allen war anzusehen, dass Speed nicht<br />

die Lieblingskategorie an diesem Wettkampftag<br />

war. Zudem hatte man in der<br />

ersten Speedroute eine zu große Auswahl<br />

an Griffen, wodurch man langsamer war.<br />

Das war in der zweiten Speedroute besser<br />

geregelt, da konnte man einfach von Griff<br />

zu Griff springen. Nach den beiden Speedrouten<br />

begab ich mich wieder zu den<br />

Bouldern. Ich muss sagen, dass ich die<br />

letzten beiden Kletterrouten, bei denen<br />

man viel Kraft benötigte, zuerst mied, da<br />

eine eigentlich gute Kletterin schon bei<br />

Zone 70 herausgefallen war, und die letzte<br />

Route der Ausschreibung nach eine 9 sein<br />

sollte. Den dritten Boulder toppte ich erst<br />

im dritten Versuch, da die Kante, die man<br />

mitbenutzen musste, vom Schweiß der<br />

vorherigen Kletterer sehr glitschig geworden<br />

war. Danach versuchte ich noch den<br />

vierten und fünften Boulder. Den vierten<br />

schaffte ich wie die meisten bis Zone 30.<br />

Der fünfte Boulder erwies sich als unmöglich.<br />

Sowohl in der weibl. Jugend A als<br />

auch bei den Damen konnte keiner auch<br />

nur Zone 10 erreichen. Nachdem ich nun<br />

alle Boulder, Speedrouten und die erste<br />

Kletterroute hinter mir hatte, konnte ich<br />

Route 2 und 3 nicht länger aufschieben.<br />

Worin mich mein Trainer Lothar auch<br />

bekräftigte. Da ich aber den ganzen Tag<br />

noch nichts gegessen hatte, was man bei<br />

Wettkämpfen oft vergisst, wurden die<br />

letzten beiden Routen für mich zur Zitterpartie.<br />

In der zweiten Route erreichte<br />

ich Zone 70 und in der dritten Route Zone<br />

40, obwohl ich in beiden Roten- laut<br />

Lothar- weitaus mehr hätte erreichen<br />

können. Hier wurde noch einmal bestätigt,<br />

was unsere Trainerin Alex uns immer<br />

versucht einzutrichtern: „ Wenn ihr<br />

nichts esst, verlässt euch die Kraft!“ Nach<br />

4 Stunden Kletterzeit war der Wettkampf<br />

schließlich zu Ende und Stefan Hogrebe<br />

und Marcel Braun begaben sich an den<br />

Ergebnisdienst. Bei der anschließenden<br />

Siegerehrung standen 8 von 20 <strong>Aachen</strong>ern<br />

und insgesamt 61 Teilnehmern auf dem<br />

Siegerpodest, was ein sehr gutes Ergebnis<br />

war. Ich kletterte mich in der weiblichen<br />

Jugend A auf den 2. Platz, wobei mir nur<br />

30 Punkte zu Platz 1 fehlten. Bei Alina,<br />

einer weiteren <strong>Aachen</strong>erin, die in der<br />

weiblichen Jugend B startete, war es noch<br />

knapper. Ihr fehlten gerade mal 5 Punkte<br />

zum ersten Platz. Als wir die Medaillen<br />

überreicht bekamen, wunderte ich mich<br />

über die Italienfarben auf dem Medaillenband.<br />

Helen konnte sich das auch nicht<br />

erklären und dann mussten wir zu unserem<br />

Beschämen und unter Alex Gelächter<br />

feststellen, dass Grün-Weiß-Rot ja auch<br />

die Farben von NRW sind. Nach diesem<br />

erfolgreichen Wettkampftag fuhren wir<br />

schließlich alle gut gelaunt wieder nach<br />

Hause.<br />

Text : Anna Schaffeldt<br />

Klettern an<br />

den Ith-Felsen<br />

… wie 8 Tage auf knapp<br />

2 Tage zusammen schrumpfen<br />

Für das diesjährige Klettercamp hatte<br />

Joachim den Ith ausgesucht. Als Zeitraum<br />

war die Woche vom 25. Mai bis zum 2. Juni<br />

vorgesehen. Der Ith ist ein Höhenzug,<br />

der sich im Weser-Leine-Gebiet befindet.<br />

Die Felsengruppe besteht im wesentlichen<br />

aus Jura-Kalkgestein, z.T. Dolomit. Ein Teil<br />

dieser Felsen ist zum Klettern freigegeben.<br />

Die Jugendherberge in Bodenwerder war<br />

unser Quartier . Von hier sind viele Felsen<br />

mit kurzen Anfahrten zu erreichen.<br />

Wer konnte bei der Terminplanung ahnen,<br />

dass aus den vorgesehenen 7 Klettertagen<br />

nur knapp 2 Tage zum Klettern übrig blieben?<br />

Als unser Anreisetermin kurz bevor<br />

stand, war klar, dass wegen des regnerischen<br />

Wetters an Klettern nicht zu denken<br />

war. Es war die Zeit der Hochwasserkatastrophen<br />

im östlichen Teil Deutschlands.<br />

So reisten wir alle 4 Tage später an und hatten<br />

insofern Glück, dass sich der Himmel<br />

einen Tag nach der Ankunft etwas aufhellte<br />

und die Felsen schnell trockneten. Dieser<br />

Tag (Fronleichnam) wurde dann auch sehr<br />

intensiv zum Klettern genutzt.<br />

Am folgenden Tag wollte niemand in dem<br />

wieder einsetzenden Regen klettern. Wir<br />

machten eine Wanderung über aufgeweichte<br />

Wege und besuchten schließlich das<br />

Münchhausen-Museum in Bodenwerder.<br />

Da die Wetterprognose weiterhin nicht<br />

mehr zum Klettern motivierte, reisten die<br />

ersten von uns bereits am Samstag früh ab.<br />

Ein paar Unentwegte nutzten die Regenpausen<br />

noch für ein paar Routen am Fels.<br />

26<br />

DAVON: 2/13<br />

DAVON: 2/13<br />

Bericht und Foto:<br />

Hans Graffenberger<br />

27<br />

Yannick Flohé


Brauchtum<br />

ERFAHRUNG, QUALITÄT, KOMPETENZ AM BERG.<br />

(Foto: Hansi Heckmair)<br />

St.Martin<br />

und<br />

die Gänse<br />

Ein Treffen mit unseren<br />

„ganz alten Bergfreunden“<br />

Text: Dorothee Arlt, Fotos Christian Arlt<br />

28<br />

Leo Bourceau und seine Frau Ilse haben<br />

diese Gruppe einige Jahre mit<br />

viel Herz betreut. In der letzten Zeit war<br />

es leider um unsere Senioren recht still<br />

geworden. So kam der Gedanke auf, dass<br />

man doch mal wieder ein Treffen planen<br />

müsste.<br />

Es war im November 2012, und in dieser<br />

dunklen Jahreszeit sollte der Anlass auf<br />

alle Fälle positiv sein. Warum nicht ein<br />

„Martinsgans-Essen“ arrangieren? Diesen<br />

Brauch gibt es in vielen Gegenden<br />

und die Geschichte um St. Martin ist<br />

wahrscheinlich den meisten bekannt: Die<br />

Gänse hatten durch ihr lautes Geschnatter<br />

St. Martins Versteck verraten. Er wollte<br />

nicht Bischof von Tours werden und hatte<br />

sich bei Ihnen versteckt. Wir wissen, dass<br />

es ihm nichts genutzt hat, denn er wurde<br />

trotzdem ins Bischofsamt berufen“. Sollte<br />

selbst noch nach Jahrhunderten dieser<br />

Brauch eine Bestrafung für diese weißen<br />

Vögel sein?<br />

Zu unserer Freude kamen 22 ehemalige<br />

und noch aktive Wanderfreunde zu die-<br />

sem Treffen ins Forsthaus Weiden. Es kam<br />

schnell zu lebhaftem Gedankenaustauch,<br />

so, als hätte man sich noch vor kurzem<br />

gesehen. Die gemeinsamen Wanderungen<br />

in der Eifel und Umgebung und die sehr<br />

beliebten Wanderwochen im Hoch- und<br />

Mittelgebirge waren die Themen. Etliche<br />

schwärmten von der Wanderwoche im<br />

Oktober 1998 auf der Schwäbischen Alp –<br />

Bad Urach -, wo die Gruppe eine sagenhaft<br />

schöne Herbstfärbung erlebte.<br />

Auch unser 1. Vorsitzender – Norbert Balser<br />

– hatte es sich, trotz wahrscheinlich<br />

enger Termine, nicht nehmen lassen, an<br />

diesem Essen teilzunehmen, zur Freude<br />

von denen, die weniger Gelegenheit haben,<br />

ihn kennen zu lernen.<br />

Nach dem Essen wollte man wieder mal<br />

gemeinsam unterwegs sein. Es bildeten<br />

sich zwei Gruppen für eine kürzere und<br />

eine längere Wanderung, und im herbstlich<br />

bunten Wald kam trotz einiger Nebelschwaden,<br />

jeder auf seine Kosten. Selbst<br />

unsere 90 jährige Grete Schaaf war nicht<br />

zu bremsen. „ Dafür habe ich doch extra<br />

meinen Stock mitgebracht“ war ihr Kommentar.<br />

Nach der „frischen Luft“ klang der Tag in<br />

gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen<br />

aus. In guter Stimmung verabschiedete<br />

man sich mit dem Wunsch, doch dieses<br />

Martinsgans-Essen 2013 zu wiederholen.<br />

DIE BERGE SIND UNSER ZUHAUSE. ZU JEDER ZEIT.<br />

Mehr als ein Gefühl: Daheim sein<br />

heißt für uns, die schönsten Momente<br />

gemeinsam geniessen.<br />

Beratung und Buchung:<br />

DAV Summit Club GmbH – Bergsteigerschule des Deutschen Alpenvereins<br />

Am Perlacher Forst 186 – 81545 München – Deutschland<br />

Telefon +49 89 64240-0 | info@dav-summit-club.de | www.dav-summit-club.de<br />

DAVON: 2/13 DAVON: 2/13<br />

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29


Bibliothek<br />

Schmöker<br />

Ecke<br />

Liebe Freunde<br />

unserer Bibliothek, liebe Mitglieder<br />

Zu Beginn unserer Buchvorstellungen gibt es diesmal<br />

eine Bergmonographie und einen Band über<br />

das Naturerleben in Schutzgebieten, zum Schmökern<br />

für lange und kalte Winterabende.<br />

Damit jeder Urlaub unfallfrei gelingt, dürfen<br />

Lehrschriften nicht fehlen, davon gibt es vier. Den<br />

Kletterern ans Herz zu legen ist der Band „Aus der<br />

Kletterhalle nach draußen“.<br />

Für die eher kurzen Trips gibt es kulturträchtige<br />

Reiseführer für Nordrhein-Westfalen, Holland und<br />

Deutschland.<br />

Auch ein Kochbuch ist wieder dabei sowie Wanderund<br />

ein Trekkingführer.<br />

Wir wünschen euch eine schöne weiße Wintersaison<br />

und ein aktionsreiches Frühjahr 2014.<br />

Euer Bibliotheksteam<br />

Marlis und Winfried Walter und Walter Ponten<br />

Lesestoff für den Winter<br />

Precht, Albert<br />

Nach oben. Nach oben.<br />

Nach oben.<br />

Schlüsselmomente aus<br />

tausend Erstbegehungen<br />

Verlag Anton Pustet,<br />

Salzburg<br />

www.pustet.at<br />

1. Auflage 2013; 160 S.:<br />

25,00 €<br />

ISBN 978-3-7025-0706-0<br />

Albert Precht hat in<br />

den vergangenen vierzig Jahren durch seine<br />

Erstbesteigungen bestochen: Im Stil, in der Zahl<br />

(weit über 1000!) und in ihrer Schwierigkeit<br />

sind sie ohne Vergleich. Ausgehend von seiner<br />

Felsenheimat Hochkönig hat er seine<br />

Kletterkunst in den Oman, nach Jordanien,<br />

Südafrika, Südamerika und Griechenland getragen<br />

und dabei großartige Routen hinterlassen.<br />

Zitat: Reinhold Messner<br />

30<br />

Schwab, Sebastian u.a.<br />

Das Paradies auf Erden?<br />

Der soziale und kulturelle Wert<br />

von alpinen Wildnisgebieten<br />

am Beispiel des Val Grande-<br />

Nationalparks im Piemont<br />

Bristol-Schriftenreihe 35<br />

Hauptverlag Bern, Stuttgart,<br />

Wien<br />

www.haupt.ch<br />

1. Auflage 2012; 147 S.;<br />

34,90 €<br />

ISBN 978-3-258-07781-9<br />

Vor dem Hintergrund Wahrnehmung<br />

und Wert von Natur und Landschaft<br />

zu untersuchen, wurden Hüttenbücher<br />

aus dem Val Grande-Nationalpark (piemontesische<br />

Alpen, Italien) als mögliche<br />

Informationsquelle untersucht. Die analysierten<br />

Einträge zeigen die Bandbreite<br />

der sozialen und kulturellen Bedeutungen<br />

des Schutzgebietes auf und ermöglichen<br />

tief greifende Einblicke darin, wie Natur,<br />

Landschaft und die «Wildnis» des Val<br />

Grande-Nationalparks wahrgenommen<br />

werden<br />

Lehrschriften:<br />

Rieke – Th. Küpper – C. M. Muth (Hrsg.)<br />

Moderne Reisemedizin<br />

Handbuch für Ärzte, Apotheker, Reisende.<br />

Unter Mitarbeit zahlreicher Fachautoren<br />

Gentner Verlag, Stuttgart<br />

2. Auflage 2013; 880 S.; 65.-€<br />

ISBN 978-3-87247-75<br />

Die methodische und didaktische Struktur<br />

wurde in der 2. Auflage weiter verfeinert.<br />

Sämtliche Daten und Fakten wurden<br />

aktualisiert. Zahlreiche neue Kapitel<br />

wie Innere Medizin unterwegs, Sportler<br />

auf Reisen, Segeln, Raumfahrttourismus,<br />

Pest, Geomedizin, Geologische Risiken,<br />

Gewalt und Kriminalität, Arktis- und<br />

Antarktisstationen u.a. wurden aufgenommen.<br />

Das Werk wendet sich primär an Ärzte,<br />

aber auch an Apotheker, Verantwortliche<br />

im Tourismus- und Verkehrssektor sowie<br />

an beruflich und privat Reisende.<br />

Müssig, Petra<br />

Berggenuss statt Höhenangst<br />

Paul Pietsch Verlage, Stuttgart<br />

www.paul-pietsch-verlage.de<br />

1. Auflage 2011; 127 S.; 14,95 €<br />

ISBN 978-3-613-50671-8<br />

Berge bieten vielfältige Freizeit- und<br />

Sportmöglichkeiten in faszinierender<br />

Umgebung. Doch was, wenn man den Blick<br />

ins Tal nicht genießen kann, weil einem die<br />

Angst vor der Höhe im Nacken sitzt? Dieses<br />

Buch liefert fundiertes Hintergrundwissen<br />

zu biologischen und körperlichen Ursachen<br />

von Höhenangst und zeigt, wie sich mentale<br />

Blockaden im Bergsport lösen lassen.<br />

Zahlreiche Tipps machen es zu einem<br />

kompakten Ratgeber für alle Bergsportler,<br />

die ihre Ängste überwinden wollen – für<br />

uneingeschränkten Berggenuss!<br />

Muff, A. und Engelhardt, H.<br />

Erlebnispädagogik und Spiritualität<br />

52 Anregungen für die Gruppenarbeit<br />

Ernst Reinhardt Verlag, München<br />

www.reinhardt-verlag.de<br />

2. überarbeitete und erw. Auflage 2013;<br />

190 S.; 24,90 €<br />

ISBN 978-3-497-02397-4<br />

Flüsse und Berge, Meere und Wüsten regen<br />

Menschen seit jeher dazu an, über sich,<br />

über Gott und die Welt oder Spiritualität<br />

im Allgemeinen nachzudenken. Auch<br />

heute sind viele Menschen auf der Suche<br />

nach der inneren Mitte, nach einem spirituellen<br />

Lebensgrund.<br />

Die Autoren, beide Erlebnispädagogen<br />

mit langjähriger Erfahrung in der Jugendund<br />

Erwachsenenbildung, geben über 50<br />

Anregungen zum Naturerleben und zur<br />

spirituellen Spurensuche. Ausführliche<br />

Anleitungen mit praktischen Hinweisen,<br />

zahlreiche Erfahrungsberichte und Fotos veranschaulichen<br />

die vorgestellten Szenarien.<br />

Huber, Alexander und Mailänder, Nicholas<br />

Der Weg nach draußen<br />

Aus der Halle ins Gebirge –<br />

Ein Kletterlehrbuch<br />

Verlag Berg & Tal Heinrich Bauregger,<br />

München, www.bergundtal-verlag.de<br />

Auflage 2011; 192 S.; 22,90 €<br />

ISBN 978-3-939499-11-4<br />

Die meisten Kletterer erlernen ihren Sport<br />

heute in der Halle. Beim Wunsch auch draußen<br />

zu klettern überwiegen oft Bedenken.<br />

Der „Weg nach draußen“ weist als erstes<br />

Buch den Weg von der Kletterhalle ins<br />

Hochgebirge und macht damit den Weg für<br />

Hallenkletterer frei.<br />

Mit Alexander Huber und Nicholas<br />

Mailänder haben sich zwei der erfahrensten<br />

deutschen Kletterer zusammen<br />

getan, um ihr Wissen weiterzugeben. Die<br />

Inhalte beschränken sich auf das wirklich<br />

Notwendige. Auch Fortgeschrittene finden<br />

brandheiße Praxistipps, die man in anderen<br />

Lehrbüchern vergeblich sucht.<br />

Wördehoff, Martin<br />

Mountainbike<br />

Freeride – Tour – Bikepark –Downhill<br />

Paul Pietsch Verlage, Stuttgart<br />

www.paul-pietsch-verlage.de<br />

1. Auflage 2010; 176 S.; 19,95 €<br />

ISBN 978-3-613-50621-3<br />

Mountainbiken ist Kult und sein Fun-Faktor<br />

geradezu legendär. Wie selbst fortgeschrittene<br />

MTB-Ritter Spaß, Sicherheit und<br />

Fahrkönnen weiter optimieren können,<br />

zeigt dieses Buch. Detailliert beschreibt<br />

es die physischen und psychischen Seiten<br />

des Mountainbikens. Es erklärt alle<br />

Fahrtechniken und Fahrtaktiken, um gerade<br />

in anspruchsvollem Gelände schnell und<br />

sicher unterwegs zu ein. Mit den sechs<br />

„Goldenen Regeln“ der MTB-Fahrtechnik.<br />

Reiseführer:<br />

Stöcker, Detlef<br />

Ein perfektes Wochenende<br />

in Deutschland, Genusswandern,<br />

Biketouren, Kanufahren, Wintertouren<br />

Paul Pietsch Verlage, Stuttgart<br />

www.paul-pietsch-verlage.de<br />

1. Auflage 2012; 160 S.; 19,95 €<br />

ISBN 978-3-613-50676-3<br />

Wer heute draußen aktiv ist und seine<br />

Freizeit in der Natur verbringt, verbindet in<br />

der Regel verschiedene Aktivitäten miteinander.<br />

Der typische »Outdoorer« klettert,<br />

wandert, fährt Mountainbike oder Kanu<br />

und interessiert sich für zahlreiche weitere<br />

Outdoor-Sportarten. Dieser Activity-Guide<br />

bedient die vielschichtigen Reisebedürfnisse<br />

der Zielgruppe und ist damit der ideale<br />

Begleiter für ein »perfektes outdoor-<br />

Wochenende«:<br />

Diepstraten, Monika<br />

Hollands Küste mit Kindern<br />

400 spannende Aktivitäten für<br />

Ferien und Freizeit<br />

pmv Peter Meyer Verlag, Frankfurt<br />

www.PeterMeyerVerlag.de<br />

1. Auflage 2012; 256 S.; 16,00 €<br />

ISBN 978-3-89859-439-4<br />

Für Kinder von 3 bis 13 Jahren gilt: nicht<br />

nur im Sand spielen oder im Meer baden,<br />

sondern auch bei ungünstigem Wetter aktiv<br />

sein.<br />

Von den Inseln und der Wattenmeerküste<br />

im Norden bis hinunter nach Zeeland gibt<br />

es so viel zu entdecken. Mühlen, Käsereien,<br />

Abendteuer- und Freizeitparks und Tipps<br />

für kleine Naturforscher.<br />

Brauer, C. und Müller, M. (Hrsg.)<br />

Gscheitgut<br />

Franken isst besser<br />

Michael Müller Verlag, Erlangen<br />

www.michael-mueller-verlag.de<br />

1. Auflage 2011; 300 S.; 19,80 €<br />

ISBN 978-3-89853-673-7<br />

Die Fränkische Schweiz ist ein Klettereldorado,<br />

wohin es Kletterer unserer<br />

Sektion immer wieder hinzieht. Sie hat auch<br />

eine hervorragende Küche!<br />

Dieses Kochbuch soll dazu anregen, neben<br />

dem Klettern die Gaumenfreuden nicht<br />

zu kurz kommen zu lassen. Sei es in den<br />

Gasthäusern der Region oder in den Selbstversorgerhütten,<br />

wo die Rezepte, vor allem<br />

an Regentagen, ausprobiert werden können.<br />

Unser NRW<br />

Reiseführer zu Kultur- und Naturdenkmälern<br />

NRW-Stiftung (Hrsg.), Düsseldorf<br />

Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege<br />

www.nrw-stiftung.de<br />

www.klartext-verlag.de<br />

1. Auflage 2011; 8-bändige<br />

Gesamtausgabe im Schuber; 1.400 S.;<br />

59,00 €<br />

Einzelbände je 9,20 €<br />

ISBN 978-3-8375-<br />

Eifel / <strong>Aachen</strong> 0618-1<br />

Köln-Bonner Bucht 0619-8<br />

Bergisches Land / Siebengebirge 0617-4<br />

Sieger- und Sauerland 0624-2<br />

Niederrhein 0620-4<br />

Ruhrgebiet 0623-5<br />

Münsterland 0621-1<br />

Ostwestfalen-Lippe 0622-8<br />

Zum 25-jährigen Bestehen der NRW-<br />

Stiftung erschienen:<br />

Im Mittelpunkt dieser Reiseführer stehen<br />

die von der NRW-Stiftung geförderten<br />

Kultur- und Naturprojekte. Die nach<br />

Regionen des Landes gegliederte Buchreihe<br />

informiert über Bau- und Bodendenkmäler,<br />

Ausstellungen, Sammlungen, Museen,<br />

Naturschutzgebiete und schützenswerte<br />

Landschaften.<br />

Wander- und ein Fernwanderführer<br />

Wagner, G. und Jessen, P.<br />

Winterwanderungen 21 wildromantische<br />

Touren zwischen Eifel und Bergischem<br />

Land<br />

J.P. Bachem Verlag, Köln<br />

www.bachem.de/verlag<br />

1. Auflage 2012; 192 S.; 14,95 €<br />

ISBN 978-3-7616-2630-6<br />

Dieses Buch stellt eine Auswahl der<br />

schönsten Wintertouren zwischen Eifel<br />

und Bergischem Land vor und gibt Tipps<br />

zu ausgezeichneten Schneewanderungen<br />

im Mittelgebirge und reizvollen Fernsicht-<br />

Routen am Rande des Rheintals.<br />

Winterservice für Skifahrer und Rodler;<br />

Tipps zu Weihnachtsmärkten und Einkehrmöglichkeiten.<br />

Sequentz, Peter<br />

Das Oberbergische Land<br />

Die 21 schönsten Wanderungen zwischen<br />

Wupper und Agger<br />

J.P Bachem Verlag, Köln<br />

www.bachem.de/verlag<br />

1. Auflage 2013; 192 S.; 14,95 €<br />

ISBN 978-3-7616-2632-0<br />

In geologischen Begriffen ist das Oberbergische<br />

Land Teil des rheinischen<br />

Schiefergebirges. Grauwacke-Sandstein-<br />

Erbe des tropischen Meeres, das hier vor<br />

400 Millionen Jahren existierte.<br />

In der Reihe „Tippeltouren“ heißt es Erlebtes<br />

und Erfahrenes genussvoll zu verbinden.<br />

Vielfach nehmen die Touren Bezug aufeinander:<br />

thematisch und geschichtlich oder<br />

auch im Hinblick auf ihren Streckenverlauf.<br />

Oft werden die Touren ergänzt und erweitert<br />

zu einer langen Tour.<br />

Hetz, Siegfried<br />

Erlebnis Salzburger Land Band 5<br />

Tennengau<br />

Verlag Anton Pustet, Salzburg<br />

www.pustet.at<br />

1. Auflage 2013; 175 S.; 21,00 €<br />

ISBN 978-3-7025-0686-5<br />

In dieser Reihe sind schon der<br />

Flachgau, Pinzgau, Lungau und<br />

Pongau vorgestellt worden. Im<br />

letzten Band dieser Reihe werden<br />

45 Touren im Tennengau dargestellt.<br />

Das außergewöhnliche am Tennengau<br />

ist der landschaftliche Kontrast zwischen<br />

dem lieblichen Salzburger Becken und der<br />

schroff bizarren Gebirgswelt der Nördlichen<br />

Kalkalpen.<br />

Rosenwirth, M. und W.<br />

Die schönsten Wanderungen<br />

– Adamello Presanella<br />

Pinzolo, Tione, Edolo, Adamello-Höhenweg<br />

Athesia Verlag, Bozen<br />

www.athesiabuch.it<br />

Auflage 2011; 168 S.; 14,90 €<br />

ISBN 978-88-8266-725-2<br />

Gleisende Firnfelder, einsame Täler, verträumte<br />

Bergseen. So präsentiert sich dieses<br />

Bergland am Südrand der Alpen. Genuss-<br />

Wanderern bietet dieses vielfältige Gebirge<br />

traumhafte Ziele. Die Grenze zwischen dem<br />

Trentino und der Lombardei führt quer<br />

durch dieses Hochgebirge und über seine<br />

bedeutendsten Gipfel. In beiden Regionen<br />

ist es durch einen Naturpark geschützt<br />

und bildet mit der Ortlergruppe das größte<br />

zusammenhangende Schutzgebiet der<br />

Alpen.<br />

Raffalt, Herbert<br />

Tauernhöhenweg<br />

Bildband<br />

Verlag Anton Pustet, Salzburg<br />

www.pustet.at<br />

Auflage 2013; 160 S.; 25,00 €<br />

ISBN 978-3-7025-0705-3<br />

Eine Reise über die schönsten und höchsten<br />

Gipfel Österreichs. Ein hochalpiner<br />

Weitwanderweg der Superlative ist<br />

der Tauernhöhenweg, der die Gipfel<br />

von Ankogel, Schareck, Sonnblick,<br />

Großvenediger und Großglockner verbindet.<br />

Der Tauernhöhenweg<br />

von seinem idyllischen<br />

Ursprung in den Seckauer<br />

Alpen – über Gipfel,<br />

durch Wälder, vorbei<br />

an Bergseen und ins<br />

hochalpine Gelände der<br />

Dreitausender – bis zu<br />

seinem Ende bei den<br />

Krimmler Wasserfällen.<br />

31


Neue Vortragsreihe!<br />

Sektionsfenster<br />

Im Rahmen der Vortragsreihe „Sektionsfenster“ hatten wir zur<br />

Teilnahme an einem Wettbewerb aufgerufen. Wir bedanken<br />

uns bei allen Teilnehmenden für ihre Einsendungen. Wir haben<br />

interessante Vorträge ausgewählt, aus denen das Publium den<br />

Siegervortrag wählen kann. Die Termine für die Vortragsabende<br />

stehen fest. Die Räumlichkeiten geben wir in bälde bekannt.<br />

13.01.14 Gabriele Reiners:<br />

Expedition zum Putha Hiunchuli (7246m, Nepal)<br />

Der westlichste Gipfel der Dhaulagiri-Gruppe, der Putha Hiunchuli,<br />

oft auch als Dhaulagiri VII bezeichnet, liegt im ehemaligen tibetischen<br />

Fürstentum Dolpo, welches sich bis heute seine kulturelle<br />

Eigenständigkeit weitgehend bewahrt hat. Nach der Anreise mittels<br />

zweier Inlandsflügen von Kathmandu nach Juphal, führte eine einwöchige<br />

anspruchsvolle Trekkingtour durch großartige und einsame<br />

Landschaften zum Basislager. Von hier aus erfolgte der Anstieg von<br />

Norden über 3 einzurichtende Hochlager. In 1954 erstbegangen, ist<br />

der Putha Hiunchuli bis heute aufgrund seiner abgeschiedenen Lage<br />

im Dolpo ein relativ selten bestiegener Berg.<br />

10.03.14 Walter Frink:<br />

1. Vortrag: Der Lechweg –125 atemberaubende<br />

Wanderkilometer von der Quelle bis zum Fall<br />

An der Quelle des Lech nahe des Formarinsees im österreichischen<br />

Bundesland Vorarlberg begleiten wir den Lech bis hin zum Lechfall<br />

in Füssen im Ostallgäu. Neben der größten Steinbock-Kolonie<br />

Europas erwarten den Wanderer die längste Fußgängerhängebrücke<br />

Österreichs, ein Wasserfall, der jedes Jahr neu entspringt und natürlich<br />

die bayrischen Königsschlösser.<br />

Der Weg führt uns durch drei Regionen und zwei Länder. So wie<br />

der Lech die Regionen, durch die er fließt, geprägt hat, so prägt er<br />

auch den, der ihn über die 125km Länge begleitet. Ein einzigartiges<br />

Naturerlebnis, die Hauptrolle „der Lech“, die Kulisse „die Berge“.<br />

2. Vortrag Norbert Balser (außer Konkurrenz) Das Mairatal<br />

Der vergessene Schatz der Westalpen.<br />

Lassen Sie sich mitnehmen auf eine Wochenwanderung durch das<br />

Mairatal. Das im Südwesten des Piemont, an der Grenze zu Frankreich<br />

gelegene Mairatal ist eine vergessene Gegend der Westalpen.<br />

Verlassene Weiler, lichte Wälder, weite Weiden prägen das Bild. Da<br />

immer weniger bewirtschaftet, verwandeln sich Äcker in Weideland,<br />

Weideland verbuscht, verbuschtes Land waldet ein. Von dieser<br />

Kulturlandschaft, welche sich die Natur zurückholt, geht eine besondere<br />

Faszination aus. In den Etappenorten sind originelle einfache<br />

Unterkünfte (posti tappa) eingerichtet, die Halbpension mit häufig<br />

vorzüglichem Essen der lokalen Küche anbieten.<br />

28.04.14 Irmtrude Frink<br />

1. Vortrag Das Taubertal<br />

Eine Wanderung durch die deutsche Geschichte<br />

Der Panoramaweg Taubertal mit seiner Länge von 133 km beginnt in<br />

der mittelalterlichen Stadt Rothenburg. Von dort schlängelt sich der<br />

Weg durch liebliche Weinberge und bezaubernde Fachwerkstädte<br />

wie Creglingen, Bad Mergentheim oder Tauberbischofsheim.<br />

Die Burgruine in Wertheim ist eine der größten Steinburgen<br />

Süddeutschlands. Mit fantastischen Blicken ins Maintal geht es in<br />

Richtung Freudenberger Wald zur Freudenburg. Nach 440 Stufen<br />

Abstieg ist das Ziel in Freudenberg am Main erreicht.<br />

2. Vortrag Gabriele Reiners : Reise nach Chile/Bolivien<br />

mit 6000m hohen Gipfelzielen<br />

Die Hochebene im Dreiländereck Bolivien-Peru-Chile beeindruckt<br />

durch eine scheinbar endlose Weite, die von schneebedeckten<br />

Vulkanen, Seen und einer vielfältigen Tierwelt geprägt ist. Den<br />

Grenzkamm zwischen Chile und Bolivien bildet die Cordillera<br />

Occidental mit den bekannten über 6000m hohen Gipfeln Acotango,<br />

Parinacota und Sajama. Bilder von den Märkten in der quirligen<br />

Metropole La Paz und ein finaler Abstecher zum Huayna Potosi in der<br />

Cordillera Real runden die Impressionen der Reise ab.<br />

Dutch Mountain<br />

Film Festival # 4<br />

8. Februar 2013<br />

Das Dutch Mountain Film Festival zeigt<br />

spannende Filme rund um die „Berge“.<br />

Dazu gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm<br />

mit Ausstellungen, sportlichen<br />

Aktivitäten, Lesungen, Multimediapräsentationen<br />

und einem Nachmittagsprogramm<br />

speziell für Kinder<br />

Das DMFF hebt sich ab von anderen Film-Festivals,<br />

denn es richtet den Fokus auf künstlerische<br />

Produktionen von jungen Talenten.<br />

Zur vierten Auflage des Festivals werden erstmalig<br />

Preise in unterschiedlichen Kategorien<br />

vergeben.<br />

Warum engagiert sich die Sektion<br />

<strong>Aachen</strong> im Rahmen des DMFF?<br />

Als Sektion im Grenzgebiet fehlt uns das<br />

„Hinterland“. Wo sonst eine Kooperation<br />

zwischen den Sektionen selbstverständlich<br />

ist, tun wir uns schwer, euregionale Kooperationen<br />

mit Bergsportinteressierten in Belgien<br />

oder den Niederlanden zu etablieren.<br />

Wir unterstützen dieses Projekt mit dem<br />

Multimediavortrag „Wanderung zum Fuß<br />

des K2“ von Horst Wernerus, den er im Rahmenprogramm<br />

zeigen wird.<br />

Warum lohnt es sich, das DMFF zu<br />

besuchen?<br />

„Auch wenn viele Filme, wie in den Niederlanden<br />

üblich, mit Originalton präsentiert<br />

werden, zeigt die originelle Auswahl, dass<br />

gut inszenierte Bilder mehr sagen, als viele<br />

Worte.“ Norbert Balser<br />

Im Januar wird das DMFF mit einer Preview-<br />

Veranstaltung zu Gast in <strong>Aachen</strong> sein.<br />

Details dazu werden demnächst zusammen<br />

mit den Programm-Highlights auf der DAV-<br />

Homepage nachzulesen sein.<br />

Das vollständige<br />

Programm und<br />

Tickets gibt es<br />

unter:<br />

www.dmff.eu<br />

Schaut mal:<br />

DAVON: 2/13 DAVON: 2/13<br />

33


Verein<br />

Liebe Mitglieder,<br />

›<br />

Tolle Preise<br />

zu gewinnen!<br />

aufgepickt: Buntes Brett<br />

Geschäftsstelle<br />

Öffnungszeiten:<br />

Jeden Donnerstag von 16.00 – 20.00 Uhr.<br />

Die Geschäftsstelle ist am 2.Januar und am 27. Februar 2014<br />

(Fettdonnerstag) geschlossen.<br />

wie Sie dem Bericht über die Mitgliederversammlung<br />

im letzten Heft entnehmen konnten,<br />

haben wir beschlossen, die Mitgliedsbeiträge<br />

ab 2014 anzupassen.<br />

Da wir in den nächsten Wochen diese neuen<br />

Beiträge über Lastschriftverfahren einziehen<br />

werden, möchte wir die Gelegenheit nutzen,<br />

Ihnen in Kürze die Beweggründe für die Beitragsanpassung<br />

zu erläutern.<br />

Auslöser für die Beitragsanpassung war die<br />

Entscheidung aller Sektionen im DAV, den<br />

Verbandsbeitrag zu erhöhen. Der Verbandsbeitrag<br />

ist der Teil Ihres Beitrages, den wir<br />

an den Bundesverband abführen. Dieser hat<br />

in den nächsten Jahren einen höheren Finanzbedarf,<br />

um ausreichende Mittel für die Sanierung<br />

der Alpenhütten bzw. den Bau von Kletteranlagen<br />

in den Sektionen zur Verfügung zu<br />

stellen. Des Weiteren sind einige Projekte zur<br />

Stärkung der Jugendarbeit, des Naturschutzes<br />

und der Ausbildung geplant, für die zusätzlich<br />

Mittel notwendig sind.<br />

Der Verbandsbeitrag wird beim Vollbeitrag<br />

um +2,96 €, beim ermäßigten Beitrag um<br />

+1,78 € und beim Beitrag für Kinder/Jugendliche<br />

um +0,89 € erhöht.<br />

In den letzten Jahren hat sich unsere Sektion<br />

im Sportkletterbereich, bei der Jugend und<br />

bei den Serviceangeboten der Geschäftsstelle<br />

finanziell stark engagiert. Dies möchten wir<br />

gerne fortsetzen und weitere Ideen verwirklichen.<br />

Hierzu braucht die Sektion zusätzlichen<br />

finanziellen Spielraum.<br />

Daher hat die Mitgliederversammlung der<br />

Sektion <strong>Aachen</strong> auf Vorschlag des Vorstandes<br />

beschlossen, die Beiträge wie folgt zu erhöhen:<br />

Vollbeitrag:<br />

von 55 auf 60 Euro€<br />

Ermäßigter Beitrag: von 37 auf 40 Euro€<br />

Kinder und Jugendliche: von 15 auf 16 Euro<br />

C-Mitglieder:<br />

von 15 auf 16 Euro€<br />

Wir hoffen, dass die Entscheidung der Mitgliederversammlung<br />

auch für Sie nachvollziehbar<br />

ist.<br />

Der Vorstand der Sektion <strong>Aachen</strong><br />

3<br />

14<br />

1<br />

13<br />

4<br />

8<br />

2<br />

5<br />

11<br />

6<br />

9<br />

10<br />

12<br />

7<br />

1. Aufstiegshilfe für Winter- und zunehmend auch Sommersportler<br />

2. Wappen des Deutschen Alpenvereins<br />

3. Beliebtes Hüttengetränk<br />

4. Halbautomatisches Sicherungsgerät für’s Sportklettern<br />

5. Kletterhalle in <strong>Aachen</strong><br />

6. Gestein der Nordalpen<br />

7. „Ewiges Eis“ der Alpen<br />

8. Übernachtung im Freien<br />

9. Möglichkeit, eine Klettertour nachher wieder runterzukommen<br />

10. Täglich grüßendes Nagetier<br />

11. Höchster Berg der Alpen<br />

12. Jugendorganisation des Deutschen Alpenvereins (Abkürzung)<br />

13. Markierung des höchsten Punktes auf dem Berg<br />

14. Alpenhütte der Sektion <strong>Aachen</strong><br />

Schicke das Lösungswort bis zum 20. Dezember 2013 per Mail an :<br />

quiz@dav-aachen.de.<br />

Bitte gib deinen vollen Namen und deine Anschrift mit an und<br />

nenne uns außerdem deinen Wunschgewinn. Es werden insgesamt<br />

3 Gewinner ausgelost.<br />

Preis A: Mammut Smart (Sicherungsgerät)<br />

Preis B: Victorinox Mountaineer Taschenmesser<br />

Preis C: Stirnlampe Petzl Tikka2<br />

Einladung<br />

Der Vorstand der Sektion <strong>Aachen</strong> lädt<br />

alle Mitglieder zur ordentlichen Mitgliederversammlung<br />

am 4. April um 19:30 Uhr<br />

in die Kurpark Terrassen,<br />

Dammstr. 40,<br />

52066 <strong>Aachen</strong>-Burtscheid ein.<br />

Skitourentestival:<br />

Am Sonntag den 09. Februar 2014 werden wir im Sauerland im<br />

Skikarussell Winterberg bei „Möppis Hütte“ einen Skitourentest<br />

veranstalten. Getestet werden können Tourenschuh und Tourenski von<br />

Dynafit, Scarpa, Völkl, K2, Dynastar, Scott…<br />

Stattfinden wird die Veranstaltung auf jeden Fall, da uns ein Teil der<br />

beschneiten Piste zur Verfügung steht.<br />

Des Weiteren werden Workshops, zu denen sich die Teilnehmer anmelden<br />

können, von der Firma Ortovox, LVS Geräte, und von der Firma ABS,<br />

Airbagrucksäcke, angeboten.<br />

Für Tourenanfänger veranstaltet Dynafit Einsteigerworkshops<br />

Zu der Veranstaltung als auch zu den Workshops ist eine Anmeldung<br />

erforderlich.<br />

Nähere Informationen auf unserer Homepage<br />

Anschrift:<br />

Römerstr. 41/43, 52064 <strong>Aachen</strong> ,<br />

Tel. 0241/ 4014387 oder 20082<br />

Änderungsmeldungen wie Adressen-, Namens-, Bank- u. Kontoänderungen<br />

bitte direkt an die Geschäftsstelle und nicht nach München<br />

melden. So wird gewährleistet, daß die DAV-Zeitschrift, die Sektionsmeldungen<br />

u. die Mitgliedsausweise ohne Verzug zugestellt werden können<br />

und der Bankeinzug des Mitgliedsbeitrages ohne zusätzliche Kosten gewährleistet<br />

ist. Eventuell anfallende Bankgebühren,wegen Nichtausführbarkeit<br />

der Abbuchung, müssen leider an die Mitglieder weitergegeben<br />

werden.<br />

Kündigungen der Mitgliedschaft sind schriftlich bis spätestens<br />

30. September an die Sektion zu richten.<br />

Mitgliederausweis: Gültig bis Ende Februar des folgenden Jahres.<br />

Die Mitglieder aus dem benachbarten Ausland überweisen ihren Jahresbeitrag<br />

bitte bis zum 31.1. des Folgejahres unaufgefordert an das Konto:<br />

IBAN: DE21 3905 0000 0015 0007 71 , SWIFT- BIC: AACSDE 33<br />

Sektionsbibliothek<br />

Die Sektionsbibliothek befindet sich in der Geschäftsstelle<br />

und steht allen Mitgliedern zur Verfügung.<br />

Öffnungszeiten: Donnerstags von 16.00 – 20.00 Uhr<br />

Führer, Karten, alpine Literatur: Wandern, Klettern,<br />

Hochtouren, Wasser- und Wintersport, Lehrschriften zu<br />

allen alpinen Sportarten, Bildbände, Jahrbücher, Monographien,<br />

Biographien, Reiseberichte und Belletristik.<br />

Zeitschriften: „Bergsteiger“, „Klettern“, „Berg und Steigen“,<br />

„Outdoor“ können eingesehen bzw. für 3 Wochen<br />

(neu) kostenlos ausgeliehen werden. Bei einer längeren<br />

Ausleihe werden pro Stück und Woche 50 Cent erhoben.<br />

Der Medienbestand im Internet:<br />

www.dav-aachen.de service bibliothek<br />

Alpenvereinsjahrbuch -<br />

Bestellung unter DAV-Shop<br />

www.dav-shop.de<br />

e-mail:dav-shop@alpenverein.de<br />

Winterraumschlüssel<br />

können gegen eine Kaution<br />

von 50 für 4 Wochen in der<br />

Geschäftsstelle ausgeliehen<br />

werden.<br />

Teilnahmebedingungen:<br />

Teilnehmen können alle Mitglieder der Sektion <strong>Aachen</strong>. Bitte nur eine<br />

Einsendung pro Person. Deine Daten werden nicht an Dritte weitergegeben<br />

und nach dem Gewinnspiel wieder gelöscht.<br />

Hannah, Maya, Frank, Tobi und Jan (Jugend 1)<br />

34 DAVON: 2/13 DAVON: 2/13<br />

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