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UNICEF_FS_Fluechtlingskinder in Liberia_2013

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INFORMATION<br />

der s<strong>in</strong>d chronisch mangelernährt, auch die<br />

Müttersterblichkeitsrate ist mit 770 Todesfällen<br />

auf 100 000 Lebendgeburten sehr hoch.<br />

Flüchtl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong>der aus der Elfenbe<strong>in</strong>küste<br />

f<strong>in</strong>den Schutz <strong>in</strong> <strong>Liberia</strong><br />

Die Situation der liberianischen Bevölkerung<br />

wurde durch die Flüchtl<strong>in</strong>gskrise <strong>in</strong> der Elfenbe<strong>in</strong>küste<br />

verschärft. Im Zuge der Unruhen<br />

während der umstrittenen Präsidentschaftswahl<br />

im Dezember 2010 s<strong>in</strong>d bis Mai 2011 etwa<br />

200 000 Menschen <strong>in</strong>s Nachbarland <strong>Liberia</strong><br />

geflüchtet. Gemäss Schätzungen des Uno-<br />

Flüchtl<strong>in</strong>gshilfswerks UNHCR leben aktuell<br />

noch immer 58 484 ivorische Flüchtl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong><br />

<strong>Liberia</strong> – davon s<strong>in</strong>d 54 Prozent oder 31 581<br />

K<strong>in</strong>der unter 17 Jahren. Die Hälfte der<br />

Flüchtl<strong>in</strong>ge lebt <strong>in</strong> vier Flüchtl<strong>in</strong>gslagern entlang<br />

der Grenze. Die andere Hälfte der Flüchtl<strong>in</strong>ge<br />

lebt <strong>in</strong> 200 liberianischen Geme<strong>in</strong>den,<br />

den sogenannten «host communities», <strong>in</strong> vier<br />

Verwaltungsbezirken – darunter s<strong>in</strong>d 15 000<br />

K<strong>in</strong>der. Die liberianischen Bewohner<strong>in</strong>nen und<br />

Bewohner stehen der Aufnahme von Flüchtl<strong>in</strong>gen<br />

grundsätzlich offen gegenüber und<br />

versuchen, sie so gut wie möglich <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>schaft<br />

zu <strong>in</strong>tegrieren. Sie sehen die<br />

Flüchtl<strong>in</strong>ge als «Nachbarn», sprechen sie doch<br />

denselben Dialekt und entstammen oft auch<br />

derselben Ethnie. Obwohl sich das westafrikanische<br />

Land selbst noch nicht vom Bürgerkrieg<br />

erholt hat, ist die liberianische Regierung fest<br />

entschlossen, ke<strong>in</strong>e Flüchtl<strong>in</strong>ge zurückzuschicken.<br />

Das Leben <strong>in</strong> den «host communities»<br />

als grosse Herausforderung<br />

Die Aufnahme von Flüchtl<strong>in</strong>gen stellt die<br />

«host communities» vor grosse Herausforderungen.<br />

Der Wiederaufbau <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em von<br />

Bürgerkrieg gezeichneten Land braucht Zeit,<br />

und so ist es nicht verwunderlich, dass <strong>in</strong>sbesondere<br />

das Gesundheitssystem grosse Lücken<br />

aufweist. Besonders betroffen s<strong>in</strong>d die ländlichen<br />

Gegenden entlang der Grenze zur Elfenbe<strong>in</strong>küste.<br />

Der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen<br />

ist schwierig, es gibt zudem wenig<br />

qualifiziertes Gesundheitspersonal. Weiter<br />

haben die vier Verwaltungsbezirke e<strong>in</strong>e ungenügende<br />

Ernährungslage und s<strong>in</strong>d von Hilfe<br />

abhängig. Schon vor der Flüchtl<strong>in</strong>gskrise hatten<br />

nur 4 Prozent der Bevölkerung <strong>in</strong> den vier<br />

Verwaltungsbezirken Zugang zu sanitären<br />

Anlagen und der Zugang zu sauberem Wasser<br />

war nicht gewährleistet, die E<strong>in</strong>schulungsrate<br />

lag bei nur 50 Prozent. Auch werden die Bed<strong>in</strong>gungen<br />

durch die klimatischen Gegebenheiten<br />

erschwert, zumal während der Regenzeit<br />

ganze Dörfer von der Umwelt abgeschnitten<br />

s<strong>in</strong>d. Unter den Flüchtl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong>dern s<strong>in</strong>d noch<br />

über 1000 von ihren Eltern getrennt, zudem<br />

s<strong>in</strong>d sie und auch die liberianischen K<strong>in</strong>der den<br />

Risiken von Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt.<br />

Hilfe ist notwendig<br />

Der Flüchtl<strong>in</strong>gsstrom hatte weitreichende Konsequenzen<br />

und stellt zusätzlich zur bereits sehr<br />

limitierten Sozialversorgung und zu den Ressourcen<br />

der «host communities» e<strong>in</strong>e grosse<br />

Belastung dar. Die existierenden Strukturen<br />

genügten schon den Bedürfnissen der liberianischen<br />

Bevölkerung nicht. So ist beispielsweise<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Gesundheitsstation, welche normalerweise<br />

e<strong>in</strong>e Bevölkerung von 5000 Personen<br />

betreute, mit der Zuwanderung von Flüchtl<strong>in</strong>gen<br />

neu für 10 000 Personen zuständig. Darunter<br />

leiden sowohl die Flüchtl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong>der als<br />

auch die liberianischen K<strong>in</strong>der.<br />

<strong>UNICEF</strong>, andere Uno-Organisationen sowie<br />

ausführende Partner unterstützen deshalb die<br />

Regierung <strong>Liberia</strong>s dar<strong>in</strong>, humanitäre Hilfe<br />

sowohl für die über 25 000 ivorischen<br />

Flüchtl<strong>in</strong>ge als auch für die liberianische<br />

Bevölkerung (140 000 Personen) <strong>in</strong> den «host<br />

communities» zu leisten, <strong>in</strong>sbesondere für<br />

vulnerable K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den Bereichen Gesundheit,<br />

Ernährung, Wasser und Hygiene, Bildung<br />

und K<strong>in</strong>derschutz. Die Flüchtl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong>der aus<br />

der Elfenbe<strong>in</strong>küste sollen <strong>in</strong> die liberianischen<br />

Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert sowie die e<strong>in</strong>heimischen<br />

K<strong>in</strong>der und ihre Familien gestärkt werden.<br />

So hilft <strong>UNICEF</strong><br />

Ziel ist e<strong>in</strong> verbesserter Zugang zu grundlegenden<br />

Gesundheitsdiensten für K<strong>in</strong>der und<br />

schwangere Frauen <strong>in</strong> den vier Verwaltungsbezirken.<br />

<strong>UNICEF</strong> konzentriert sich auf die<br />

E<strong>in</strong>richtung von ambulanten und stationären<br />

Gesundheitsdiensten. Die Organisation stellt<br />

sicher, dass Kl<strong>in</strong>iken mit Medikamenten und<br />

wichtigen mediz<strong>in</strong>ischen Instrumenten versorgt,<br />

K<strong>in</strong>der und schwangere Frauen mediz<strong>in</strong>isch<br />

untersucht und betreut werden. Zudem<br />

werden Impfstoffe gegen Masern und Polio<br />

bereitgestellt und regelmässige Impfkampa-<br />

<strong>Liberia</strong><br />

Fläche: 97 079 km²<br />

Hauptstadt: Monrovia<br />

E<strong>in</strong>wohnerzahl: 3 476 608<br />

Davon fast die Hälfte K<strong>in</strong>der<br />

unter 17 Jahren<br />

Lebenserwartung: 57 Jahre<br />

Brutto<strong>in</strong>landsprodukt<br />

pro Kopf: 240 US-$<br />

K<strong>in</strong>dersterblichkeit:<br />

78 K<strong>in</strong>der von 1000 sterben<br />

vor ihrem 5. Lebensjahr

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