Dokument 1.pdf - BASt-Archiv - hbz
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faktoren für jedes Projekt einzeln untersucht und<br />
bewertet werden sollten. Die Komplexität der Zusammenhänge<br />
erlaubt kaum eine „checklistenartige“<br />
Planung, sondern bedingt eine Gesamtschau<br />
der Randbedingungen mit einem Abwägen maßgebender<br />
positiver und negativer Auswirkungen von<br />
Systementscheidungen.<br />
3.2.1 Nutzer der Erdwärmeanlage<br />
Prinzipiell können betriebsinterne Nutzungsszenarien<br />
und externe Nutzungsszenarien unterschieden<br />
werden.<br />
Interne Nutzungsszenarien umfassen:<br />
• - Klimatisierung (Beheizung, Kühlung) von Betriebsgebäuden,<br />
• - Straßenenteisung im Bereich von Tunnelportalen,<br />
Rampen, Brücken etc.<br />
Externe Nutzungsszenarien umfassen:<br />
• - Gebäudeklimatisierung (Heizung, Kühlung),<br />
• - Industrieprozesse,<br />
• - Enteisung von Gehsteigen und nicht innerbetrieblichen<br />
Straßen.<br />
Aus hydraulischer und thermischer Sicht ist anzumerken,<br />
dass Abnehmer in der unmittelbaren Umgebung<br />
der Tunnelthermie-Anlage situiert sein sollten.<br />
Es ist empfehlenswert, nach Identifizierung externer<br />
Nutzungsszenarien potenzielle Abnehmer/<br />
Kunden möglichst frühzeitig zu kontaktieren und<br />
vertragsrechtliche Rahmenbedingungen zu definieren.<br />
In diesem Planungsstadium kann der Nutzer<br />
noch in den Planungsprozess mit eingebunden<br />
werden, was wiederum zur Optimierung der Tunnelthermie-Anlage<br />
beiträgt.<br />
3.2.2 Lage der Erdwärmeanlage<br />
Die Erdwärmeanlage sollte möglichst nahe am Nutzersystem<br />
liegen, um lange Leitungswege zu vermeiden.<br />
Die Leitungswege sollten je nach Anlagengröße<br />
wenige 100 m (empfohlen max. 500 m) nicht<br />
überschreiten, da die Leitungskosten (Grabungsund<br />
Verlegearbeiten) in die Errichtungskosten eingehen<br />
und somit die Amortisationszeit sowie die<br />
Betriebskosten durch Leitungsverluste (Rohrrei-<br />
Bild 5: Einflussfaktoren für eine wirtschaftliche Erdwärmeplanung und -nutzung