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Dokument 1.pdf - BASt-Archiv - hbz

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Montagezeit eingeplant werden. Günstig sind möglichst<br />

große, in einem Stück herzustellende Bodenplattenabschnitte<br />

(siehe Bild 16).<br />

Für weiterführende Informationen zu Energiebodenplatten<br />

wird an dieser Stelle auf den Schlussbericht<br />

zum Forschungsprojekt der <strong>BASt</strong> „Anwendung<br />

der Geothermie in Straßentunneln“ [18], Kapitel<br />

3.1.2.4 verwiesen.<br />

• Energiebrunnen<br />

Bei zahlreichen Tunnelprojekten werden Brunnen<br />

zur Absenkung des Grundwasserspiegels benötigt.<br />

Diese meist temporären Maßnahmen können auch<br />

zur Heizung und/oder Kühlung benachbarter Bauwerke<br />

genutzt werden, und zwar sowohl temporär<br />

als auch permanent.<br />

Derartige Energiebrunnen können begleitend zu<br />

Tunnelbauwerken realisiert werden. Da sich der<br />

Schwerpunkt dieses Forschungsprojektes allerdings<br />

auf die Nutzung der Erdwärme mittels Massivabsorbertechnologie<br />

bezieht, wird im Folgenden auf Energiebrunnen<br />

nicht näher eingegangen.<br />

Der Bauablauf einer Erdwärmeanlage im Tunnelbau<br />

richtet sich weitgehend nach der Tunnelbauweise.<br />

Generell ist es von Vorteil, wenn die Absorberanlage<br />

in möglichst wenigen Arbeitsschritten unabhängig<br />

von anderen Bautätigkeiten hergestellt<br />

und bis zur Betriebsaufnahme gut geschützt werden<br />

kann, um Beschädigungen vorzubeugen.<br />

Grundsätzlich kann die Herstellung einer Erdwärmeanlage<br />

in mehrere Bauphasen gegliedert werden,<br />

wobei darauf zu achten ist, dass die diesbezüglichen<br />

Arbeiten möglichst im selben Takt wie die<br />

sonst üblichen Tunnelbauarbeiten (z. B. Betonieren<br />

der Innenschale) erfolgen.<br />

3.2.8 Betriebsweise<br />

In unseren Breitengraden und bei den vorherrschenden<br />

Temperaturen im Erdreich bzw. der Tunnelluft<br />

seichtliegender Straßentunnels sind sowohl<br />

reiner Heizbetrieb, reiner Kühlbetrieb als auch der<br />

saisonal wechselnde Heiz- und Kühlbetrieb technisch<br />

realisierbar. Je höher jedoch die Nutzungsdauer<br />

im Jahr (Jahresbetriebsstunden) und damit<br />

die Jahressumme aus entzogener und abgegebener<br />

Wärme ist, desto geringer wird die Amortisationszeit<br />

der Anlage.<br />

Maschinell vorgetriebene Tunnel<br />

• Energietübbing<br />

Der Energietübbing (Bild 11) wurde von den Firmen<br />

Ed. Züblin AG und Rehau AG + Co sowie parallel<br />

dazu auch von den PSP Beratenden Ingenieuren<br />

entwickelt. Damit kann nun auch aus maschinell<br />

vorgetriebenen Tunneln, bei denen Betonfertigteile<br />

(Tübbinge) als Tunnelschale verwendet werden,<br />

Erdwärme entzogen werden. Nach bereits erfolgten<br />

Labor- und Feldversuchen wurde nun erstmalig<br />

beim Eisenbahntunnel Jenbach im Tiroler Unterinntal<br />

eine Tunnellänge von 54 m mit Energietübbingen<br />

ausgestattet, um den nahe gelegenen Bauhof<br />

der Gemeinde Jenbach mit Wärme aus dem<br />

Tunnel bzw. Erdreich zu versorgen [33].<br />

Für weiterführende Informationen zum Energietübbing<br />

wird an dieser Stelle auf den Schlussbericht<br />

zum Forschungsprojekt der <strong>BASt</strong> „Anwendung der<br />

Geothermie in Straßentunneln“ [18], Kapitel 3.3.1<br />

verwiesen.<br />

3.2.7 Bauablauf<br />

3.2.9 Art des Wärmeentzuges/Wärmeträgers<br />

Um die in den Bauteilen gespeicherte Wärme nutzen<br />

zu können, müssen Absorberleitungen in diese<br />

verlegt werden. Physikalisch günstig wäre eine<br />

dichte Verlegung sehr dünner Leitungen (Kapillarrohre)<br />

in vielen Lagen, was jedoch aus mechanischen,<br />

verlegetechnischen und auch wirtschaftlichen<br />

Gründen nicht möglich ist. Als Absorberrohre<br />

werden deshalb in der Praxis fast ausschließlich<br />

PE-HD-Rohre mit einem Querschnitt von 25 x<br />

2,3 mm bzw. 32 x 2,9 mm (Außendurchmesser x<br />

Wandstärke) verwendet, da diese einen guten<br />

Kompromiss aus Verlegbarkeit, Kosten/lfm und<br />

Druckverlust durch die Rohrströmung aufweisen.<br />

Als Wärmeträger kann entweder reines Wasser<br />

oder ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmitteln<br />

verwendet werden. Dabei ist besonders auf die<br />

Umweltverträglichkeit zu achten, da der Anlageninhalt<br />

oft mehrere tausend Liter beträgt. Hier bieten<br />

sich 1,2-Propylenglycol als Frostschutzmittel an.<br />

Das Frostschutz-Wasser-Gemisch hat eine etwas<br />

höhere Zähigkeit als reines Wasser, was bei der<br />

Dimensionierung der Umwälzpumpe und deren<br />

Stromverbrauch zu beachten ist.<br />

Denkbar wäre auch die Anwendung der Direktverdampfung<br />

von Kältemitteln im Absorbersystem.

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