Dokument 1.pdf - BASt-Archiv - hbz
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Dabei würde zwar die Leistungszahl von Wärmepumpenanlagen<br />
spürbar erhöht, der Kühlbetrieb<br />
wäre aber nicht möglich und als Rohrmaterial<br />
müsste aufgrund der höheren Drücke wesentlich<br />
teureres Kupferrohr o. Ä. verwendet werden.<br />
Leckagen wären bei diesem System durch Gasaustritte<br />
zudem wesentlich problematischer.<br />
3.3 Einflussfaktoren Anlagenbetrieb<br />
Grundsätzlich hat ein Großteil der Einflussfaktoren<br />
für die Planung auch wesentlichen Einfluss auf den<br />
Betrieb und somit die Betriebskosten einer Erdwärmeanlage,<br />
da nachträgliche Adaptierungen an den<br />
Anlageneigenschaften (Absorbertemperaturen in<br />
Abhängigkeit der Leistung und der Betriebsdauer)<br />
nicht mehr ohne weiteres möglich sind. Wesentliche<br />
Systementscheidungen mit deren Auswirkungen<br />
auf den Betrieb sowie sonstige betriebsbedingte<br />
Einflüsse sind:<br />
• Betriebsweise,<br />
• Lage der Erdwärmeabsorber,<br />
• Wärmeträger/Absorberflüssigkeit,<br />
• Wärmepumpen und Kältemaschinen.<br />
Generell haben Tunnelthermie-Anlagen einen sehr<br />
geringen Wartungsaufwand. Wie bei jeder Energieerzeugungsanlage<br />
kann aber auch hier durch nicht<br />
optimale Betriebsweisen und Fehleinstellungen ein<br />
unnötiger Mehraufwand an Betriebskosten entstehen.<br />
3.3.1 Betriebsweise<br />
Für günstige Betriebskosten sind Betriebstemperaturen<br />
für die Wärme- bzw. Kälteanlagen des Abnehmers<br />
erforderlich, welche nahe an den Absorbertemperaturen<br />
liegen, um möglichst wenig<br />
Fremdenergie zuführen zu müssen. Somit bieten<br />
sich insbesondere für die Wärmeverteilung beim<br />
Nutzer großflächige Wärmetauscher wie betonkernaktivierte<br />
Decken, Fußboden- oder Wandheizungen<br />
an. Zudem sollten im Idealfall sowohl Heizals<br />
auch Kühlbedarf innerhalb eines Betriebsjahres<br />
vorhanden sein.<br />
3.3.2 Lage der Erdwärmeabsorber<br />
Wie bereits in Kapitel 3.2.1 angegeben, hat die<br />
Lage der Erdwärmeabsorber einen wesentlichen<br />
Einfluss auf den Betrieb.<br />
Je weiter die Erdwärmeabsorber vom Nutzer entfernt<br />
sind, desto größer sind die Rohrreibungsverluste<br />
bei der Umwälzung des Wärmeträgers.<br />
Bei im Erdreich verlegten Sammelleitungen ergeben<br />
sich eventuell Energieverluste infolge Wärmeleitung<br />
an den Boden, wenn z. B. im Winter die Bodentemperatur<br />
geringer als die Absorbertemperatur<br />
ist. Es kann in der Übergangszeit durch die<br />
Sammelleitungen aber auch zu einer Energieaufnahme<br />
entlang des Leitungsweges kommen<br />
und somit die Absorberfläche vergrößert werden.<br />
Um aber einen thermischen Kurzschluss zwischen<br />
Vor- und Rücklauf der Sammelleitungen zu vermeiden,<br />
sollten diese entweder gedämmt oder in<br />
einem Abstand von mind. 50 cm im Boden verlegt<br />
werden.<br />
3.3.3 Wärmeträger/Absorberflüssigkeit<br />
In der Regel wird je nach erforderlicher Minimaltemperatur<br />
reines Wasser oder ein Gemisch aus<br />
Wasser und umweltverträglichen Frostschutzmitteln<br />
als Wärmeträger verwendet. Reines Wasser<br />
hat den Vorteil geringerer Kosten für die Anlagenbefüllung<br />
und geringerer Viskosität bei der Umwälzung<br />
des Wärmeträgers im Absorbersystem,<br />
wovon direkt der Energieaufwand für die Umwälzpumpen<br />
abhängt. Zudem ist bei reinem Wasser<br />
die spezifische Wärmekapazität größer.<br />
Der Anlagendruck sollte bei Betriebsbeginn öfter<br />
(z. B. jeden Monat), im weiteren Verlauf jährlich<br />
überprüft werden. Dabei ist auch auf eine gleichmäßige<br />
Durchströmung aller Kreise an den Verteilern<br />
zu achten, welche durch die Topmeter (Feinregulierventile<br />
mit Durchflussanzeige) sichtbar gemacht<br />
wird. Sind Kreise bei nachfolgenden Kontrollen<br />
schlechter durchströmt als zu Betriebsbeginn,<br />
kann dies an Ausgasungen und Luftblasenbildung<br />
in den Absorberkreisen liegen. Diese<br />
Kreise können bei Revisionen neuerlich einzeln<br />
entlüftet werden. Jedenfalls empfiehlt sich der<br />
Einbau von Entlüftern in den Sammelleitungen.<br />
Sollten Kreise ausfallen, was im laufenden Betrieb<br />
nur durch Verschmutzung oder Beschädigung<br />
von Absorberbauteilen passieren kann, können<br />
diese Kreise an den Verteilern abgeschlossen<br />
werden.<br />
Bei Gemischen von Wasser und Frostschutzmitteln<br />
sollte regelmäßig (z. B. alle 5 Jahre) der Gefrierpunkt<br />
überprüft werden, um Schäden an den<br />
Wärmetauschern der Wärmepumpen vorzubeugen.