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Dokument 1.pdf - BASt-Archiv - hbz

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21<br />

Dabei würde zwar die Leistungszahl von Wärmepumpenanlagen<br />

spürbar erhöht, der Kühlbetrieb<br />

wäre aber nicht möglich und als Rohrmaterial<br />

müsste aufgrund der höheren Drücke wesentlich<br />

teureres Kupferrohr o. Ä. verwendet werden.<br />

Leckagen wären bei diesem System durch Gasaustritte<br />

zudem wesentlich problematischer.<br />

3.3 Einflussfaktoren Anlagenbetrieb<br />

Grundsätzlich hat ein Großteil der Einflussfaktoren<br />

für die Planung auch wesentlichen Einfluss auf den<br />

Betrieb und somit die Betriebskosten einer Erdwärmeanlage,<br />

da nachträgliche Adaptierungen an den<br />

Anlageneigenschaften (Absorbertemperaturen in<br />

Abhängigkeit der Leistung und der Betriebsdauer)<br />

nicht mehr ohne weiteres möglich sind. Wesentliche<br />

Systementscheidungen mit deren Auswirkungen<br />

auf den Betrieb sowie sonstige betriebsbedingte<br />

Einflüsse sind:<br />

• Betriebsweise,<br />

• Lage der Erdwärmeabsorber,<br />

• Wärmeträger/Absorberflüssigkeit,<br />

• Wärmepumpen und Kältemaschinen.<br />

Generell haben Tunnelthermie-Anlagen einen sehr<br />

geringen Wartungsaufwand. Wie bei jeder Energieerzeugungsanlage<br />

kann aber auch hier durch nicht<br />

optimale Betriebsweisen und Fehleinstellungen ein<br />

unnötiger Mehraufwand an Betriebskosten entstehen.<br />

3.3.1 Betriebsweise<br />

Für günstige Betriebskosten sind Betriebstemperaturen<br />

für die Wärme- bzw. Kälteanlagen des Abnehmers<br />

erforderlich, welche nahe an den Absorbertemperaturen<br />

liegen, um möglichst wenig<br />

Fremdenergie zuführen zu müssen. Somit bieten<br />

sich insbesondere für die Wärmeverteilung beim<br />

Nutzer großflächige Wärmetauscher wie betonkernaktivierte<br />

Decken, Fußboden- oder Wandheizungen<br />

an. Zudem sollten im Idealfall sowohl Heizals<br />

auch Kühlbedarf innerhalb eines Betriebsjahres<br />

vorhanden sein.<br />

3.3.2 Lage der Erdwärmeabsorber<br />

Wie bereits in Kapitel 3.2.1 angegeben, hat die<br />

Lage der Erdwärmeabsorber einen wesentlichen<br />

Einfluss auf den Betrieb.<br />

Je weiter die Erdwärmeabsorber vom Nutzer entfernt<br />

sind, desto größer sind die Rohrreibungsverluste<br />

bei der Umwälzung des Wärmeträgers.<br />

Bei im Erdreich verlegten Sammelleitungen ergeben<br />

sich eventuell Energieverluste infolge Wärmeleitung<br />

an den Boden, wenn z. B. im Winter die Bodentemperatur<br />

geringer als die Absorbertemperatur<br />

ist. Es kann in der Übergangszeit durch die<br />

Sammelleitungen aber auch zu einer Energieaufnahme<br />

entlang des Leitungsweges kommen<br />

und somit die Absorberfläche vergrößert werden.<br />

Um aber einen thermischen Kurzschluss zwischen<br />

Vor- und Rücklauf der Sammelleitungen zu vermeiden,<br />

sollten diese entweder gedämmt oder in<br />

einem Abstand von mind. 50 cm im Boden verlegt<br />

werden.<br />

3.3.3 Wärmeträger/Absorberflüssigkeit<br />

In der Regel wird je nach erforderlicher Minimaltemperatur<br />

reines Wasser oder ein Gemisch aus<br />

Wasser und umweltverträglichen Frostschutzmitteln<br />

als Wärmeträger verwendet. Reines Wasser<br />

hat den Vorteil geringerer Kosten für die Anlagenbefüllung<br />

und geringerer Viskosität bei der Umwälzung<br />

des Wärmeträgers im Absorbersystem,<br />

wovon direkt der Energieaufwand für die Umwälzpumpen<br />

abhängt. Zudem ist bei reinem Wasser<br />

die spezifische Wärmekapazität größer.<br />

Der Anlagendruck sollte bei Betriebsbeginn öfter<br />

(z. B. jeden Monat), im weiteren Verlauf jährlich<br />

überprüft werden. Dabei ist auch auf eine gleichmäßige<br />

Durchströmung aller Kreise an den Verteilern<br />

zu achten, welche durch die Topmeter (Feinregulierventile<br />

mit Durchflussanzeige) sichtbar gemacht<br />

wird. Sind Kreise bei nachfolgenden Kontrollen<br />

schlechter durchströmt als zu Betriebsbeginn,<br />

kann dies an Ausgasungen und Luftblasenbildung<br />

in den Absorberkreisen liegen. Diese<br />

Kreise können bei Revisionen neuerlich einzeln<br />

entlüftet werden. Jedenfalls empfiehlt sich der<br />

Einbau von Entlüftern in den Sammelleitungen.<br />

Sollten Kreise ausfallen, was im laufenden Betrieb<br />

nur durch Verschmutzung oder Beschädigung<br />

von Absorberbauteilen passieren kann, können<br />

diese Kreise an den Verteilern abgeschlossen<br />

werden.<br />

Bei Gemischen von Wasser und Frostschutzmitteln<br />

sollte regelmäßig (z. B. alle 5 Jahre) der Gefrierpunkt<br />

überprüft werden, um Schäden an den<br />

Wärmetauschern der Wärmepumpen vorzubeugen.

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