Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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I HINTERGRUND UND EINFÜHRUNG<br />
men limitiert (Nilsson et al. 2006; Nilsson et al. 2008) und führen deshalb häufig ebenfalls zu<br />
fehlerhaften Speziesidentifizierungen. Ferner ist zu berücksichtigen, dass viele Arten der<br />
anamorphen schwarzen Hefen erst in den letzten zehn Jahren beschrieben wurden (de Hoog et<br />
al. 2011a) und vorhandene Sequenzdaten in öffentlichen Datenbanken dahingehend nicht aktualisiert<br />
wurden.<br />
Um die Zusammensetzung der Biofilme und den Eintragspfad der verursachenden Spezies in<br />
weiterführenden Untersuchungen sicher aufklären zu können, war es daher nötig, zunächst<br />
grundlegend eine verlässliche Methode zur Identifizierung schwarzer Hefen aus der Familie<br />
der Herpotrichiellaceae zu entwickeln.<br />
Das Kapitel II dieser Arbeit beschreibt die Entwicklung eines molekularbiologischen Spezifizierungsverfahrens<br />
für askomyzetale schwarze Hefen auf Basis geringfügiger Sequenzunterschiede<br />
innerhalb eines 27-50 bp langen Teilsegments der Internal-Transcribed-Spacer-2-<br />
Region (ITS2) der ribosomalen DNA, das im Folgenden als „Barcode-Identifier“ bezeichnet<br />
wird. Dieser „Barcode-Identifier“ wurde in allen nachfolgenden Untersuchungen zur Identifizierung<br />
von Herpotrichiellaceae eingesetzt, erlaubt dabei allerdings nicht, quantitative Aussagen<br />
zur Zusammensetzung der Biofilme zu treffen.<br />
I.2.2<br />
Mykologische Analyse der dunkel pigmentierten Biofilme<br />
Die Identifizierung kulturell gewonnener Stämme allein erlaubt noch keine quantitative Aussage<br />
über die für die Biofilmbildung verantwortlichen Pilzspezies, da es sich bei diesen möglicherweise<br />
auch um auf Kulturmedium schlecht wachsende oder nicht kultivierbare Organismen<br />
handeln könnte. So können z. B. verschiedene Pilzisolate aus einem Biofilm gewonnen<br />
werden, ohne dass notwendigerweise der Organismus, der die unerwünschte Massenentwicklung<br />
verursacht hat, isoliert werden kann, da er quantitativ nicht im Vordergrund steht.<br />
Deshalb wurde in dieser Arbeit, zusätzlich zu einem klassischen kulturell-selektiven Verfahren<br />
unter Verwendung von Sabouraud Glukose Agar (SGA) und Erythritol-Chloramphenicol-<br />
Agar (ECA), erstmalig ein semi-quantitativer, metagenomischer Pyrosequencing-Ansatz zur<br />
Klärung der Zusammensetzung von Biofilmen angewendet, der den Vorteil bietet kulturunabhängig<br />
zu sein.<br />
Ähnliche Pyrosequencing-Ansätze zur Ermittlung der Diversität von Pilzgemeinschaften<br />
wurden in den letzten Jahren bereits in unterschiedlichen Lebensräumen durchgeführt. Kapitel<br />
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