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2 Motivation<br />

Moderne Flugtriebwerke weisen ein hohes Maß technischer Reife auf. Verschiedene Aspekte wie<br />

Größe, Gewicht, thermodynamischer Wirkungsgrad, mechanische Robustheit und nicht zuletzt<br />

die Kosten für Anschaffung und Wartung sind entsprechend den Kundenanforderungen aufeinander<br />

abgestimmt. Signifikante Verbesserungen lassen sich nur noch mit hohem Aufwand<br />

erzielen. Dabei muss die Interaktion der verschiedenen Komponenten und Disziplinen berücksichtigt<br />

werden. Oftmals ist es nicht akzeptabel, für Verbesserungen eines Aspektes Nachteile<br />

bei einem anderen in Kauf zu nehmen. So würde beispielsweise der Wert einer Technologie<br />

zur Steigerung des thermodynamischen Wirkungsgrades gemindert, wenn durch sie engere Fertigungstoleranzen<br />

und entsprechend erhöhte Kosten notwendig würden. Gute Aussichten auf<br />

Verwendung im Triebwerk haben daher Technologien, die neben ihrer eigentlichen Funktion<br />

möglichst geringe Auswirkungen auf andere Komponenten oder Aspekte haben.<br />

Grundsätzlich können zur weiteren Verbesserung von Flugtriebwerken zwei Wege beschritten<br />

werden: Die weitere Verbesserung der einzelnen Komponenten oder die Einführung neuer Konzepte.<br />

Die großen Hersteller arbeiten an beiden Möglichkeiten, um den jeweils inhärenten Verbesserungspotenzialen,<br />

Zeitskalen und Entwicklungsrisiken Rechnung zu tragen. Neue Konzepte<br />

beinhalten aufgrund der noch nicht vorhandenen Entwicklungserfahrungen ein erhöhtes Risiko.<br />

Dieser Weg ist daher als eine langfristig angelegte Strategie zu betrachten. Kurz- oder mittelfristig<br />

gibt es keine Alternative zu weiteren Anstrengungen, die einzelnen Komponenten weiter zu<br />

verbessern.<br />

Die Aerodynamik des Verdichters ist für die korrekte Funktion eines Flugtriebwerkes von hoher<br />

Bedeutung. Der thermodynamische Kreisprozess ist auf einen stabilen Verdichterbetrieb angewiesen.<br />

Ist dies nicht der Fall und tritt Verdichterpumpen oder rotierender Strömungsabriss auf,<br />

so drohen Schubverlust und Beschädigungen am Triebwerk. Der Wirkungsgrad des Verdichters<br />

ist ebenfalls von hoher Relevanz. Bei einer Steigerung sinkt zum einen der schubspezifische<br />

Kraftstoffverbrauch, zum anderen sinkt die Arbeitslinie im Verdichterkennfeld. Letzteres ist bedingt<br />

durch das bei stationären Betriebszuständen zwischen Verdichter und Turbine herrschende<br />

Leistungs- und Drehzahlgleichgewicht sowie der bei konstanter spezifischer Arbeit des Kreisprozesses<br />

und erhöhtem Verdichterwirkungsgrad niedriger ausfallenden abgefragten spezifischen<br />

Arbeit der Turbine. Eine niedrigere Arbeitslinie bedeutet bei gleicher Lage der Pumpgrenze eine<br />

Erhöhung des Pumpgrenzabstandes und damit eine verbesserte Stabilität des Verdichters.<br />

Im Großteil der heute zugelassenen Turbofantriebwerke für Mittel- und Langstreckenflugzeuge<br />

wird die Verdichtungsaufgabe von mehreren Axialverdichtern übernommen. Bei kleineren Kerntriebwerken<br />

ist auch der Einsatz von Radialverdichtern denkbar, aber aufgrund des höheren<br />

Wirkungsgrades bei den zur Schuberzeugung notwendigen hohen Massendurchsätzen ist in der<br />

Regel ein mehrstufiger Axialverdichter zu bevorzugen. Zur aerodynamischen Auslegung von Verdichtern<br />

wird starker Gebrauch von numerischen Berechnungsmethoden gemacht. Neben den<br />

weiterhin gebräuchlichen eindimensionalen Vorauslegungsmethoden und den zweidimensionalen<br />

Mehrschnittverfahren werden dreidimensionale RANS-CFD-Verfahren angewendet. Zusätzlich<br />

existiert ein Trend, zur Erledigung gewisser Teilaufgaben automatisierte Auslegungsverfahren<br />

einzusetzen. Durch die Kopplung von Software zur Geometrieerzeugung und zur Simulation<br />

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