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3 Aufgabenstellung und Vorgehensweise<br />
Mit aktuellen Verfahren ausgelegte Axialverdichter erreichen in der Regel hohe Wirkungsgradund<br />
Stabilitätswerte. Ein Grund dafür ist in der dreidimensionalen Schaufelgestaltung zu sehen,<br />
welche zur Reduktion der durch Sekundärströmungseffekte hervorgerufenen unerwünschten<br />
Strömungserscheinungen beiträgt. Die der vorliegenden Arbeit zugrunde liegende Fragestellung<br />
ist, ob bei solchen Verdichtern durch die Anwendung zusätzlicher Methoden zur Sekundärströmungsbeeinflussung<br />
weitere Verbesserungen erzielt werden können. Dazu wurden zwei<br />
passive Methoden ausgewählt, für die eine Modifikation der Annulusgeometrie das zentrale<br />
Charakteristikum darstellt. An den Naben von Rotoren und spaltlosen Endwänden von Statoren<br />
bietet sich eine Konturierung an. Die Anwendung von nicht-achsensymmetrischer Endwandkonturierung<br />
in Axialverdichtern ist im Gegensatz zur rotationssymmetrischen Variante erst seit<br />
kurzer Zeit Gegenstand von Untersuchungen. Diese im Turbinenbereich bereits weit verbreitete<br />
Technologie zielt in erster Linie auf eine Verbesserung des Wirkungsgrades. Eine gesteigerte<br />
Stabilität des Verdichters soll über eine Gehäusestrukturierung erreicht werden. Bei der Auswahl<br />
der Bauform soll neben einem mindestens gleich bleibendem Wirkungsgrad auch eine<br />
möglichst einfache Geometrie und gute Integrierbarkeit in das bestehende Auslegungssystem<br />
beachtet werden.<br />
Ein für eine Hochdruckverdichter-Frontstufe repräsentativer transsonischen Verdichter sollte als<br />
zentrales Vehikel für die vorliegende Studie dienen. Zunächst wurde dieser 1,5-stufige Verdichter<br />
entsprechend aktueller Bewertungskriterien und Verfahren ausgelegt. Dann wurden Rotor<br />
und Stator mit nicht-achsensymmetrischer Endwandkonturierung ausgestattet. Der Verdichter<br />
wurde gebaut und im Prüfstand des Fachgebietes für Gasturbinen und Luft- und Raumfahrtantriebe<br />
der TU Darmstadt getestet. Sowohl aus konstruktiven als auch aus Kostengründen<br />
war es hinsichtlich der Konturierung nicht möglich, innerhalb der Projektdauer Vergleichsmessungen<br />
mit dieser und ohne diese Technologie durchzuführen. Die hier vorgestellten, aus<br />
der ersten Auslegungsphase für den getesteten Verdichter abgeleiteten weiteren Konturierungs-<br />
Untersuchungen sind daher ausschließlich numerisch durchgeführt worden. Bei einer solchen,<br />
überwiegend auf Simulationen beruhenden Studie sind Aussagen über die Güte der Modellierung<br />
von hoher Relevanz. Daher ist ein Abgleich zwischen den vorliegenden experimentellen<br />
Ergebnissen und den entsprechenden Simulationen unverzichtbar.<br />
Die Arbeit ist wie folgt strukturiert: Zunächst werden die zum Verständnis der Ergebnisse<br />
notwendigen Grundlagen erläutert. Dieser als Teil II betitelte Abschnitt enthält sowohl einige<br />
Aspekte der relevanten Sekundärströmungen, eine Übersicht der gängigen Methoden zur<br />
Strömungskontrolle als auch den aktuellen Stand der Forschung bei Endwandkonturierung und<br />
Gehäusestrukturierung. In Teil III werden die verwendeten numerischen und experimentellen<br />
Methoden beschrieben. Dieser Teil beinhaltet auch die Beschreibung des zentralen Verdichters,<br />
einige Details zu seiner Auslegung und den Vergleich zwischen CFD und Experiment. Ferner<br />
werden die für die weiterführenden Untersuchungen herangezogenen Verdichter vorgestellt.<br />
Nach erfolgtem Abgleich mit dem Experiment werden in Teil IV die verschiedenen Aspekte der<br />
Endwandkonturierung besprochen. Die Untersuchungen zur Gehäusestrukturierung sind in Teil<br />
V zusammengefasst.<br />
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