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7 Stand der Forschung<br />

Zwei der bekannten Methoden zur Sekundärströmungskontrolle in Axialverdichtern sind aktuell<br />

nicht oder nur in Ausnahmefällen in Serientriebwerken zu finden: Endwandkonturierung<br />

und Gehäusestrukturierung. Aus diesem Grund und weil es sich hierbei um das Kernthema der<br />

vorliegenden Arbeit handelt, soll hier ein Überblick über den Stand der Forschung dieser beiden<br />

Technologien gegeben werden.<br />

7.1 Endwandkonturierung<br />

Seit geraumer Zeit ist bekannt, dass die Geometrie von Nabe und Gehäuse einen bedeutenden<br />

Auslegungsparameter von axialen Turbomaschinen darstellt. Daher wird sie bereits bei der Vorauslegung<br />

berücksichtigt. Sowohl eindimensionale Mittelschnittverfahren als auch 2D-Stromlinienkrümmungsverfahren<br />

werden dazu benutzt, die Naben- und Gehäuseradien in den Eintrittsund<br />

Austrittsebenen der einzelnen Schaufelreihen bereits in einem möglichst frühen Stadium<br />

des Auslegungsprozesses innerhalb einer gewissen Bandbreite festzulegen. Einhergehend mit<br />

der verstärkten Nutzung von 3D-Berechnungsverfahren zeichnet sich in den letzten Jahren eine<br />

zusätzliche Entwicklung ab. Anstatt einen möglichst glatten Verlauf der Annuluskontur anzustreben<br />

und in erster Linie die Radien in den Schaufeleintritts- und -austrittseben zu betrachten,<br />

rückt zunehmend auch die Formgebung innerhalb der Schaufelpassage in den Fokus. Wird diese<br />

bei annähernd gleich bleibenden Eckpunkten der Schaufelreihe verändert, so werden oft die<br />

Begriffe „Konturierung“ oder „Profilierung“ verwendet. Dies gilt sowohl für den rotationssymmetrischen<br />

Fall als auch für den Fall einer nicht-achsensymmetrischen Annuluskontur. Diese beiden<br />

Konturierungsvarianten werden auch als 2D- bzw. 3D-Profilierung bezeichnet. Da bei den in dieser<br />

Arbeit vorgestellten 3D-Profilierungen alle Passagen einer konturierten Schaufelreihe gleich<br />

aussehen, handelt es sich zwar genau genommen um eine periodisch achsensymmetrische Formgebung.<br />

Um konsistent mit der vorhandenen Literatur zu sein, wird jedoch für diese Variante<br />

die Bezeichnung „nicht-achsensymmetrisch“ verwendet.<br />

Nicht-achsensymmetrische Endwandkonturierung wurde zunächst in Axialturbinen eingesetzt,<br />

die erste Anwendung in Verdichtern erfolgte einige Jahre später. In den folgenden Abschnitten<br />

wird ein Überblick über den Stand der Forschung mit einem Fokus auf den Verdichterbereich gegeben.<br />

Unter anderem soll dies dazu dienen, die dieser Arbeit zugrunde liegende Fragestellung<br />

und Methodik besser einordnen zu können.<br />

7.1.1 Einfluss der Endwandgeometrie auf das Strömungsfeld<br />

Grundsätzlich wird eine Konturierung zur Modifikation der statischen Druckverteilung in Wandnähe<br />

eingesetzt. Unter der Annahme, dass die Strömung nahe der Wand nahezu parallel zu<br />

dieser verläuft, lässt sich der Einfluss der Wandgeometrie auf das lokale Strömungsfeld in erster<br />

Näherung über die Stromlinienkrümmung beschreiben [21]. Diese Annahme ist zwar für den<br />

Fall eines wandnahen Ablösegebietes oder sehr plötzlicher Geometrieänderungen nicht gerechtfertigt<br />

und daher für die detaillierte Auslegung einer Konturierung untauglich. Sie ermöglicht<br />

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