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der Blattspitze [146]. Shabbir und Adamczyk erstellten eine Bilanzanalyse und kamen zu dem<br />

Schluss, dass die radiale Umverteilung axialen Impulses der maßgebliche Mechanismus ist<br />

[142]. Spätere Studien von Legras et al. bauten darauf auf und erweiterten die Bilanzanalyse<br />

auf instationäre Strömungsfelder, die eine Anwendung der Methode auf umfangsdiskrete CT<br />

zulassen sollen [145, 158]. Für Axialnuten formulierte Seitz einige Wirkmechanismen [112]:<br />

1. Verringerung der lokalen Verblockung durch Entnahme impulsarmen Fluids innerhalb der<br />

Schaufelpassage. Die Menge sollte unterhalb von 1 % des Hauptmassenstromes liegen.<br />

2. Wiedereinbringung stromauf der Entnahmestelle, möglichst entgegen der Rotordrehrichtung.<br />

Dadurch ergibt sich eine Energetisierung der Wandgrenzschicht und eine Erhöhung<br />

des Totaldruckes im Relativsystem.<br />

3. Zusätzlich sollte sich durch das rezirkulierte Fluid eine Verringerung des Inzidenzwinkels<br />

an der Rotorspitze ergeben.<br />

Ferner gibt es Hinweise, dass Resonanzeffekte bei umfangsdiskreten CT eine nicht zu vernachlässigende<br />

Rolle spielen [106]. Ein Großteil der Aussagen über die Interaktion von Verdichter<br />

und Gehäusestrukturierung beruht auf der Analyse numerischer Modelle, für die zuvor<br />

durch Abgleich mit Messdaten ein gewisses Maß an Validierung durchgeführt wurde. Dies ist<br />

in Anbetracht der komplexen Strömungstopologie, der schweren Zugänglichkeit und des demzufolge<br />

zur experimentellen Analyse notwendigen hohen Aufwandes nicht überraschend. Aus<br />

den gleichen Gründen konnte allerdings nicht abschließend geklärt werden, wie gut die numerischen<br />

Modelle die tatsächlichen Strömungsvorgänge im Blattspitzenbereich abbilden. Erwähnt<br />

werden sollen an dieser Stelle daher die Arbeiten von Müller et al. [126] sowie Voges<br />

et al. [127, 134], die mit Hilfe von PIV und schnellen Drucksensoren den Einfluss jeweils eines<br />

Umfangs- und Axialnuten-CT auf den transsonischen Verdichterrotor „TUD Rotor 1“ untersuchten.<br />

7.2.3 Auslegung<br />

Wie in Abschnitt 7.2.2 ausgeführt, haben bestimmte Eigenschaften sowohl des Rotors als auch<br />

der Gehäusestrukturierung einen Einfluss auf Stabilität und Wirkungsgrad des Verdichters. Zur<br />

erfolgreichen Auslegung einer Gehäusestrukturierung für einen gegebenen, in der Regel mehrstufigen<br />

Verdichter ist also das Gesamtsystem aus CT und Verdichter zu betrachten. Zur Positionierung<br />

des CT muss zunächst die pumpauslösende Stufe und ihr Versagensmechanismus<br />

identifiziert werden [107]. Dies ist keine triviale Aufgabe, weil sich sowohl Ort als auch Instabilitätsmechanismus<br />

mit dem Betriebspunkt als auch mit dem Alter des Verdichters und damit<br />

einhergehenden Verschleißerscheinungen ändern können. Einige Einflussgrößen sind die Drehzahl,<br />

die Eintrittsbedingungen, die Stellung der variablen Leitschaufeln und die Spalthöhe. Ein<br />

Betrieb unter diesen Rahmenbedingungen muss nicht notwendigerweise zu einer Reduzierung<br />

der Wirksamkeit der Gehäusestrukturierung führen: Madden und West präsentierten einen Fan,<br />

dessen Pumpgrenze sich nur für den Fall eines durch Siebe gestörten Eintrittsprofils durch ein<br />

Axialnuten-CT signifikant erhöhen ließ [128].<br />

Falls die Verdichtergeometrie noch nicht festgelegt ist, besteht die Möglichkeit, den Verdichter<br />

so auszulegen, dass eine möglichst hohe Sensitivität gegenüber CT erreicht wird. Nach dem<br />

Wissenstand des Autors existieren jedoch aktuell keine festen Auslegungskriterien, die mit Sicherheit<br />

zu einem durch CT positiv beeinflussbaren Rotor führen. Es können lediglich einige<br />

34 7. Stand der Forschung

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