Gerichtsbezirk Horn - upload.wikimedia....
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A ltenburg<br />
Die damals zerstörten Bauten wurden wiederhergestellt, 1430 abermals durch Hussiten vernichtet und<br />
eine auch urkundlich nachweisbare Bautätigkeit zieht sich durch das ganze Jahrhundert, ohne daß es<br />
möglich wäre, ihre Phasen im einzelnen nachzuweisen. Eine Rekonziliierung von Stift und Kirche<br />
erfolgte am 20. Juli 1437; daran schließen sich fortdauernd Reparaturen, die durch Ablässe<br />
(14. Dezember 1447 ad reparationein et conservationem dictarum ecclesiae altarium et capellarum, caUeumque libroritm<br />
et alionun ornamentorum pro divino cultu inibi necessariorum usw.)<br />
gefördert werden. 1467 kommt es abermals zu einer Zerstörung Altenburgs durch Viktorin, den Sohn<br />
König Georgs von Podiebrad; weitere Schäden erlitt es durch die Scharen König Matthias’ Corvinus.<br />
Abt Paul Khren (1448— 1488) stellte die Heiligen-Geist-Kapelle im Konvente her. Am 14. August 1494<br />
wurde der rückwärtige Teil des Klosters rekonziliiert und die in diesem Teile befindlichen drei Altäre<br />
der Kirche benediziert. Noch unter Abt Gallus 1519— 1552 wird das Kloster gelegentlich einer Schätzung<br />
ein Steinhaufen genannt.<br />
Aus dieser gotischen Bauzeit stammt die Kirche, deren nähere Datierung infolge der barocken Umwandlung<br />
trotz einiger vorhandener alter Ansichten nicht möglich ist. Das Langhaus, aus dessen Fassade<br />
der quadratische Turm vortritt, überragt an Höhe und Breite den Chor, der wie das Langhaus mit<br />
dreimal abgestuften Strebepfeilern besetzt ist; Stellung und Form des Dachreiters schwanken in den<br />
Abbildungen.<br />
Daß im XVI. Jh. eine besonders eifrige Kunsttätigkeit nicht zu verzeichnen ist, versteht sich nach der<br />
allgemeinen Kulturlage von selbst; von allen Seiten von eifrigen protestantischen Landständen umgeben,<br />
materiell und moralisch geschwächt, hieß es vorderhand die bare Existenz verteidigen, zu Bauten blieben<br />
kaum Mittel und Lust übrig. Nur der auf Fig. 290 sichtbare zweistöckige Laubengang im Südflügel,<br />
der jetzt auf ein kürzeres Stück reduziert ist, dürfte einem gelegentlichen Bau um die Mitte des XVI. Jhs.<br />
seine Entstehung verdanken. Ebensowenig bedeutend ist der unter Abt Kaspar Hoffmann (1583— 1589)<br />
durchgeführte Bau einer Abtwohnung, die sich rechts und links vom Einfahrtsturme befunden haben<br />
soll. Erst Abt Thomas Ziener (1600— 1618), der von Melk postuliert worden war, ist wieder ein Bauherr<br />
größeren Stils: Maro monasterium cinxit, chomm fieri fecit et alia aedificia cum novo molendino<br />
vestutate collapsa instauravit heißt es auf seinem Porträt, seine Schöpfungen erwiesen sich als dauerhafte,<br />
denn die Befestigungsmauern um das Kloster bestehen zum Teil noch, ebenso die Gebäude der<br />
malerisch gelegenen Rauschermühle, mit den charakteristischen Gewölben der sich auflösenden Spätgotik<br />
und Spuren ornamentaler Sgraffiti.<br />
Mit Abt Benedikt Leiß (1648— 1658) begann der große, barocke Umbau des Klosters, das unter ihm<br />
seinen nachmaligen Umfang ungefähr erreichte. Die durch den Maurermeister Bartholomä Lukas von<br />
Waidhofen durchgeführte Barockisierung der Kirche (Kontrakt von 1651) wurde durch den Brand vom<br />
3. Mai 1652 unterbrochen, aber danach weitergeführt. Daran schlossen sich laut Kontrakt vom 8. April 1654<br />
die Renovierung der alten und der neuen Sakristei sowie des Chores, der Ausbau des neuen Stockes<br />
von der Abtei bis zum neuen Zimmer und die Aufführung eines Saales über dem neugewölbten Kuhstalle.<br />
1656 und 1657 werden eine Reihe von Zimmern und Nebenbauten aufgeführt, die in dem<br />
Kontrakte genauer bezeichnet werden. Hand in Hand damit wird auch an der Ausstattung der Kirche<br />
gearbeitet; am 17. Mai 1655 wird mit Matthaeus Lab in Wien ein Kontrakt über Vergoldung der Kanzel<br />
geschlossen; er erhielt 50 fl., zwei Metzen Weizen, drei Eimer Wein, die Offizierskost und täglich einen<br />
Achtering Wein. Am 10. Mai 1657 wurde von dem Wiener Goldschmiede Georg Schlaucher eine Monstranze<br />
gekauft.<br />
Umfassender und nachhaltiger war die Tätigkeit des Abtes Maurus Boxler (1658— 1681), der wie sein<br />
Vorgänger in erster Linie den Waidhofner Maurermeister Bartholomäus Lukas beschäftigt. Schon am<br />
11. April 1660 schließt er mit ihm folgenden Kontrakt:<br />
Heunt dato den 11. Aprilis 1660 haben .... Herr Prelatli mit Mr. Bartholome Lticas Maunnaistern von Waidthoven,<br />
dis albereith im Convent neuangefangenen Stöcklis wegen, in Beysein Herrn Michael Longin Alters Statt-Cammerers<br />
von besagten Waidthoven, nachfolgende Dignus geschlossen,<br />
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