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Forschungsinfrastrukturen in den Geisteswissenschaften 249<br />

Geistes- und Kulturwissenschaften irgendwo in der Mitte der Big Data anzufinden.<br />

Die Frage der Forschungsinfrastrukturen ist also nicht, ob, sondern wie<br />

man das geisteswissenschaftliche Forschungsmaterial zusammenbringt. In<br />

DARIAH-EU glauben wir, dass man sich hier auf das Arbeiten mit dem Material<br />

konzentrieren muss. DARIAH-EU baut auf der These auf, dass die Art<br />

und Weise des Arbeitens mit solchem digitalen Material nicht unbedingt so<br />

unterschiedlich sein muss, wie die Namen von immer neuen Subdisziplinen<br />

der Geisteswissenschaften zu suggerieren vermögen, weil es eben um digitale<br />

Methoden geht und wir daher beschränkt sind auf das, was Computer zu<br />

leisten vermögen.<br />

Es geht also bei Projekten wie DARIAH-EU auch darum, neue Formen<br />

des Zusammenarbeitens zwischen Informatik und Geisteswissenschaften zu<br />

schaffen. Die Geisteswissenschaften (wie übrigens alle Wissenschaften) sind<br />

schon immer Meister der interdisziplinären Arbeit gewesen. Im Englischen<br />

hat man dafür mit Communities of Practice einen schönen Begriff gefunden:<br />

also – frei übersetzt – Leute, die gemeinsam etwas machen wollen oder gemeinsam<br />

arbeiten wollen. An diesen werden sich Projekte zur digitalen Forschungsinfrastruktur<br />

orientieren müssen und ihnen helfen, eigene neue Methoden<br />

zu entwickeln.<br />

Eine entsprechende Forschungsinfrastruktur ist eine Herausforderung und<br />

eine eigene Wissenschaft für sich. Ein Vergleich zu klassischen technischen<br />

Infrastrukturen ist nicht einfach. Eine digitale Forschungsinfrastruktur ist<br />

keine Straße oder Autobahn, weil sie nie fertig ist, sondern sich immer nur<br />

von einem „stable release“ zur nächsten Überraschung weiterarbeiten muss.<br />

Man muss also organisatorisch flexibel sein und keine Straßen zementieren,<br />

sondern Dienste um Communities herum entwickeln.<br />

Um diese Community-Dienste einzubetten, benötigt man ein flexibles organisatorisches<br />

Modell. DARIAH-EU hat ein solches Organisationsmodell<br />

entwickelt, das gleichzeitig zur paneuropäischen Zusammenarbeit verpflichtet.<br />

Das Kernstück von DARIAH-EU bilden die virtuellen Kompetenzzentren<br />

(Virtual Competency Centres, VCCs). Jedes ist an Themen ausgerichtet, die<br />

unserer langjährigen Erfahrung nach zur Unterstützung der digitalen Geistesund<br />

Kulturwissenschaften unbedingt dazugehören.<br />

Da ist einerseits das VCC e-Infrastructure, sozusagen das technische Herz<br />

von DARIAH-EU. Die Abteilung Forschung & Entwicklung der SUB Göttingen<br />

hat während der Vorbereitungsphase wesentlich zur Konzeption der<br />

technischen Basisinfrastruktur beigetragen, z.B. wurden erste Versionen des

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