Textes - Akademie für Leseförderung Niedersachsen
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Netzwerk <strong>für</strong> Deutsch als Zweit- und<br />
Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und<br />
Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
Berufsbildende Schulen Hildesheim<br />
06.02.2014 Susanne Oppermann 1
Netzwerk <strong>für</strong> Deutsch als Zweit- und<br />
Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und<br />
Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
Berufsbildende Schulen Hildesheim<br />
BBS Hildesheim<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
Susanne<br />
Oppermann<br />
- 5 BEK (Bau-/Farb-/Holztechnik, Körperpflege, - Deutschlehrerin BEK + BVJ-A<br />
LM-Handwerk und Gastronomie)<br />
- Sprachlernkoordinatorin<br />
- DaZNet-Schule, DSD 1-Modellschule - DaZNet-Moderatorin BBS<br />
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06.02.2014 Susanne Oppermann 2
Netzwerk <strong>für</strong> Deutsch als Zweit- und<br />
Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und<br />
Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
Berufsbildende Schulen Hildesheim<br />
Fachtexte lesen und verstehen in der BEK - was erwartet Sie?<br />
• Lesen in der BEK – curriculare Vorgaben<br />
• Lesekompetenz nach PISA<br />
• Faktoren Verstehensprobleme<br />
• Lesestrategien<br />
• Leseprinzipien<br />
• Verständnisprobleme bei Fachtexten<br />
• Verstehensprobleme von Migranten<br />
• Textanpassung<br />
• Didaktisieren von Fachtexten<br />
Arbeitsphase<br />
• durchgängige Sprachbildung<br />
• Thesen zur <strong>Leseförderung</strong><br />
Leisen Vortrag<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 3
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Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und<br />
Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
Berufsbildende Schulen Hildesheim<br />
Rahmenrichtlinien Deutsch/Kommunikation in der BEK<br />
(Januar 2010)<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 4
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Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und<br />
Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
Berufsbildende Schulen Hildesheim<br />
Lesen - mit Texten und Medien umgehen<br />
Zielformulierung der Rahmenrichtlinien<br />
a) Die Schülerinnen und Schüler kennen Lesetechniken und Strategien<br />
zum Leseverstehen und wenden sie an.<br />
b) Sie entnehmen aus Sach- und Gebrauchstexten Informationen.<br />
…<br />
Rahmenrichtlinien Deutsch /Kom. BEK<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 5
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DaZ-Projektteam<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
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Kerncurricula Hauptschule Klasse 9<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 6
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Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
Berufsbildende Schulen Hildesheim<br />
PISA-Ergebnisse Lesekompetenz (2000)<br />
Eklatante Schwächen in der Lesekompetenz von Jugendlichen schockierten!!!<br />
10 % der 15-Jährigen erreichen noch nicht einmal die 1. Lesekompetenzstufe.<br />
( Sie können aus einem Text i. d. R. keine Informationen entnehmen.)<br />
Nur 11 % dieser SuS werden von ihren Lehrkräften als schwache Leser eingeschätzt.<br />
13 % erreichen nur die 1. Lesekompetenzstufe.<br />
( Sie können sich durch Überschriften/Druckkonventionen einen Eindruck vom<br />
Texthauptgedanken verschaffen und explizit genannten Informationen entnehmen.)<br />
Nur 4 % dieser SuS werden von ihren Lehrkräften als schwache Leser eingeschätzt.<br />
Bei den schwachen Lesern gibt es<br />
überdurchschnittlich viele Schüler mit Migrationshintergrund!<br />
In keinem Land ist die Lesekompetenz<br />
der Schüler mit Migrationshintergrund so schlecht wie in Deutschland.<br />
Artelt et al. 2001 S. 116 - 120, Schaffner et al. 2004 S. 102 – 103<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 7
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Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und<br />
Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
Berufsbildende Schulen Hildesheim<br />
PISA und Lesekompetenz<br />
-> Lesekompetenz ist mehr als einfach nur lesen zu können!<br />
„Unter Lesekompetenz versteht PISA die Fähigkeit, geschriebene Texte<br />
unterschiedlicher Art in ihren Aussagen, ihren Absichten und ihrer formalen Struktur zu<br />
verstehen und in einen größeren (…) Zusammenhang einordnen sowie in der Lage zu<br />
sein, Texte <strong>für</strong> verschiedene Zwecke sachgerecht zu nutzen.“<br />
PISA unterscheidet dabei verschiedene Textsorten (nicht nur Fließtexte, auch Tabelle<br />
und Diagramme), typische Anwendungssituationen und verschiedene Leseaufgaben<br />
zu verschiedenen Aspekten des Textverständnisses.<br />
Deutsches PISA-Konsortium 2001, S. 23<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 8
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Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
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Walter-Gropius-Schule<br />
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Faktoren <strong>für</strong> Verstehensprobleme<br />
1. Motivation und Interesse fehlen<br />
SuS-gemäße Texte wählen, SuS an der Auswahl beteiligen<br />
2. Vorwissen nicht ausreichend<br />
spezifisches Vorwissen muss aktiviert oder erworben werden<br />
3. Sprachliche Komplexität überfordert<br />
Gegenstand des Deutschunterrichts (z. B. komplizierte Satzstrukturen)<br />
4. Basale Lesekompetenz und Lesegeläufigkeit zu gering<br />
spezielle Fördermaßnahmen<br />
Initiative zur Lesekompetenzförderung S. 15<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 9
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Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
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Leseübung<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 10
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Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und<br />
Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
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Leseflüssigkeit<br />
Die Leseflüssigkeit ist <strong>für</strong> das Gesamtverständnis von zentraler Bedeutung.<br />
Ab etwa 100 WpM kann ein narrativer Text verstehend gelesen werden<br />
(bei nicht mehr als 5 Fehlern auf 100 Wörtern). Ein routinierter Leser liest<br />
ca. 250 WpM.<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 11
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Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und<br />
Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
Berufsbildende Schulen Hildesheim<br />
Verbesserung des Textverstehens<br />
Förderung<br />
basaler<br />
Lesefertigkeiten<br />
Textentlastung<br />
Anpassung des<br />
Lesers durch<br />
Förderung der<br />
Lesekompetenzen<br />
Förderung<br />
der Lesegeläufigkeit<br />
Anpassung des<br />
<strong>Textes</strong> an die<br />
Lesekompetenzen<br />
Textkürzung<br />
Förderung von<br />
Lesestrategien<br />
Alternativtext<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 12
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Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und<br />
Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
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Lesestrategien<br />
• „mentale Werkzeuge“, um Verstehensanforderungen von Texten<br />
vor, während und nach der Leseaktivität<br />
sowohl kognitiv als auch metakognitiv zu unterstützen<br />
• Handlungspläne, die helfen, einen Text gut zu verstehen<br />
• werden von Bildungsstandards gefordert<br />
• müssen in unterschiedlichen Fächern über Jahrgangsstufen hinaus<br />
angewendet werden, um erfolgreich zu sein<br />
Rosebrock/Nix 2006:59, Initiative Lesekompetenzförderung S. 16<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 13
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Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
Berufsbildende Schulen Hildesheim<br />
Lesestrategien – zeitliche Abfolge<br />
Vor dem Lesen<br />
- Aktivieren von Vorwissen<br />
- Erwartung formulieren<br />
- Überblick verschaffen …<br />
Während des Lesens<br />
- Text mit dem Bild lesen (vergleichende Text-Bild-Analyse)<br />
- farborientiert markieren<br />
- Randbemerkungen an den Text schreiben<br />
- Notieren von Stichwörtern<br />
- Schlüsselwörter suchen<br />
- Einteilung in Sinnabschnitte<br />
- Zwischenüberschriften formulieren<br />
- Klärung unbekannter Wörter/Textpassagen …<br />
Nach dem Lesen<br />
- Fragen zum Text beantworten<br />
- Fragen an den Text stellen und durch Partner beantworten lassen<br />
- Text expandieren (durch Beispiele, Erläuterungen, Skizzen etc.)<br />
- Zusammenfassung des Gesamttextes<br />
- Übertragung in nichtlinearen Text (Tabelle, Struktur-/Prozessdiagramm, Mindmap, Graph etc.)<br />
- Verschiedene Texte zum Thema vergleichen<br />
Initiative Lesekompetenzförderung S. 17, Studienseminar Koblenz S. 18-24<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 14
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Lesenavigator<br />
www.bildungsserver.berlin-brandenburg.de<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 15
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Planungsraster<br />
Leseverstehen<br />
(Neugebauer IIK)<br />
Neugebauer Version 22.04.09<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 16
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5 Leseprinzipien nach Leisen<br />
1. Eigenständige Auseinandersetzung mit dem Text<br />
2. Verstehensinseln<br />
3. Zyklische Bearbeitung<br />
4. Leseprodukt<br />
5. Anschluss- und Begleitkommunikation<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 17
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DaZ-Projektteam<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
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Verbesserung des Textverstehens<br />
Förderung<br />
basaler<br />
Lesefertigkeiten<br />
Textkürzung<br />
Anpassung des<br />
Lesers durch<br />
Förderung der<br />
Lesekompetenzen<br />
Förderung<br />
der Lesegeläufigkeit<br />
Anpassung des<br />
<strong>Textes</strong> an die<br />
Lesekompetenzen<br />
Textentlastung<br />
Förderung von<br />
Lesestrategien<br />
Alternativtext<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 18
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Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und<br />
Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
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Exkurs: Leseprobleme von Migranten<br />
beim Umgang mit (Fach-)Texten<br />
geringerer Wortschatz<br />
Interferenzen der Erst- und Zweitsprache auf der Wortschatzebene<br />
Komposita, Verben mit Vorsilben, substantivierte Infinitive …<br />
komplexe und verschachtelte Sätze<br />
geringe Vertrautheit mit Bildungssprache<br />
geringere Lesegeschwindigkeit, langsameres Textverstehen<br />
überfordernder Textumfang<br />
einzubringendes Vorwissen und kulturelles Wissen oft zu gering<br />
mangelndes Selbstbewusstsein, laut vorzulesen oder frei über den Text zu sprechen<br />
geringere Lesemotivation/-freude in DaZ<br />
Schüler mit Migrationshintergrund können Lesehilfen und –strategien nicht ausreichend nutzen,<br />
weil sie bereits vorher „stolpern“.<br />
Vorentlastungen und zusätzliche Vorübungen unterstützen das Leseverstehen!<br />
Studienseminar Koblenz S. 29<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 19
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Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und<br />
Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
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Was macht das Lesen von Fachtexten so schwer<br />
– wo kann entlastet werden?<br />
Fachtexte<br />
fachliche<br />
Inhalte<br />
(fach-)sprachliche<br />
Gestaltung<br />
Fachwissen<br />
Empraxie<br />
Wortebene<br />
(morphologische<br />
Probleme)<br />
Satzebene<br />
(syntaktische<br />
Probleme)<br />
Textebene<br />
(textuelle<br />
Probleme)<br />
Nichtlineare<br />
Texte<br />
(Tabellen,<br />
Grafiken etc.)<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 20
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Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
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Wie können Fachtexte entlastet werden?<br />
1. Inhaltliche Entlastung<br />
• Vorwissen aktivieren<br />
• Erfahrungswelt der Leser einbeziehen<br />
• Überflüssiges streichen<br />
• Beispiele ergänzen<br />
2. Visuelle Hilfen<br />
• Veränderung des Druckbildes (Schriftart, Schriftgrad, Fettdruck, Farbdruck farbige Unterlegung,<br />
Unterstreichung, Zeilenabstand, kurze Zeilen, Flattersatz …)<br />
• Gliederungen (Zeilennummerierung, Nummerierungen/Aufzählungszeichen ... )<br />
• Visualisierung (Fotos, grafische Symbole, Zeichnungen, Skizzen …)<br />
• Sinnabschnitte<br />
• Zwischenüberschriften<br />
• Sinneinheiten eines Satzes bestimmen Zeilenende<br />
• Strukturskizzen, Ablaufdiagramme etc. Schünemann S. 162<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 21
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Anregungen <strong>für</strong> die Textentlastung<br />
3. Sprachliche Vereinfachungen<br />
• Kurze Wörter, Sätze, Texte<br />
• Eindeutige Begriffe verwenden<br />
• Proformen durch ihre Bezugsausdrücke ersetzen<br />
• Sätze vereinfachen (Parataxe einfacher als Hypotaxe)<br />
• Wiederholungen einbauen/Redundanz<br />
• Fachbegriffe „schonend“ einführen<br />
• Randbemerkungen<br />
• Wortlisten/Glossaren bereitstellen<br />
• Nachschlagewerke bereithalten (Bildwörterbücher, Wörterbücher, Lexika)<br />
• Online-Hilfen nutzen<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 22
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15 Empfehlungen <strong>für</strong> die Konstruktion<br />
eines vereinfachten Alternativtextes (nach Leisen)<br />
1. Leser unmittelbar ansprechen<br />
2. Fragehaltung erzeugen<br />
3. Programmvorschau geben<br />
4. Erklärungen einschieben (mit d. h., z. B. etc.)<br />
5. Kurze Sätze bilden, Parataxe einfacher als Hypotaxe<br />
6. Ausdruck dem mündlichen Sprachgebrauch anlehnen<br />
7. Unnötigen Ausdruckswechsel vermeiden/bei denselben Begriffen bleiben<br />
8. Schwierige Wörter und Aussagen in den Folgesätzen wiederholen<br />
9. Beispiele aus dem Erfahrungsbereich des Lesers einbauen<br />
10. Argumente an bekannte Sachverhalte anlehnen<br />
11. Ergänzende Details an den Schluss stellen<br />
12. Durch Bilder unterstützen<br />
13. Rhetorische Fragen zum Mitdenken stellen<br />
14. Text klar gliedern<br />
15. Zur Ausgangsfrage zurückkehren<br />
Studienseminar Koblenz S. 104<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 23
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Didaktisieren von Texten <strong>für</strong> die <strong>Leseförderung</strong><br />
1. Die Texte werden auf sprachliche Schwierigkeiten hin analysiert und bei Bedarf<br />
sprachlich vorentlastet.<br />
2. SuS lernen Lesestrategien kennen und wenden sie bei der Textarbeit an.<br />
3. Die SuS werden mit eindeutig formulierten Aufträgen durch den Text geleitet.<br />
4. Der Schwierigkeitsgrad der Aufträge steigt langsam an.<br />
5. Auch schwache Leser haben immer Erfolge.<br />
6. Starke Leser werden durch anspruchsvolle Aufgaben final gefordert.<br />
7. So kann binnendifferenzierte <strong>Leseförderung</strong> umgesetzt werden.<br />
8. Einzelarbeit mit Texten bekommt einen festen Ort im Unterricht.<br />
9. Selbständiges Leseverstehen wird gefördert.<br />
10. Unterschiedliches Weltwissen aller SuS wird berücksichtigt bzw. ergänzt.<br />
Heterogene Lerngruppen erfordern didaktisierte Lerntexte,<br />
die binnendifferenzierte Lernförderung ermöglichen.<br />
Voli-<strong>Leseförderung</strong><br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 24
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Beispiel didaktisierter Text „Hühnereier als Zutat“<br />
Gast, Barbara; Gau-Gallo, Regine: Didaktisierter Text „Hühnerei als Zutat“<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 25
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Beispiel didaktisierter Text - Leseaufgaben<br />
Gast, Barbara; Gau-Gallo, Regine: Didaktisierter Text „Hühnerei als Zutat“<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 26
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<strong>Leseförderung</strong> in allen Fächern –<br />
sprachsensibler Fachunterricht – durchgängige Sprachbildung<br />
„Wie?! Jetzt soll ich mich in Fachtheorie auch noch um<br />
das Lesen kümmern? Was soll ich hier denn sonst noch<br />
alles machen? Ich bin doch kein Deutschlehrer!!!“<br />
„Die Rolle, die dem jeweiligen Unterrichtsfach bei der Förderung von<br />
Lesekompetenz zukommt, soll nicht als extracurriculare Aktivität<br />
verstanden werden. Es kommt vielmehr darauf an, die <strong>Leseförderung</strong> so in<br />
den Unterricht zu integrieren, dass sie – basierend auf den Materialien und<br />
Anforderung der Fächer – zum Teil des Unterrichtsgeschehens wird. (…)<br />
Die <strong>Leseförderung</strong> in den Fächern dient also letztendlich dem fachlichen<br />
Lernen.“<br />
Artelt 2008:20<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 27
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Thesen zur <strong>Leseförderung</strong><br />
1. Lesen ist die Basiskompetenz lebenslangen Lernens und der Schlüssel <strong>für</strong> Erfolg oder<br />
Misserfolg im Leben.<br />
2. Förderung von Lesekompetenz ist ein zentraler Bildungsauftrag von Schule.<br />
3. <strong>Leseförderung</strong> fördert nicht nur das Lesen, sondern auch das Lernen.<br />
4. Ein Fachtext muss vor seinem Einsatz auf seine sprachlichen Schwierigkeiten hin<br />
durchgesehen und einer didaktischen Analyse unterzogen werden.<br />
5. „Ein einfacher Text ist nicht zwingend ein guter Text.“ (Leisen)<br />
6. „Jede Vereinfachung wird mit didaktischen Nachteilen erkauft.“ (Leisen)<br />
7. Der Deutschunterricht hat bei der <strong>Leseförderung</strong> sowohl Vorreiter- als auch<br />
Servicefunktion.<br />
8. Unterricht muss sich in allen Fächern mehr Zeit zum Lesen und vergleichsweise<br />
langsamen Erarbeiten eines <strong>Textes</strong> nehmen.<br />
9. „Sprachförderung im Fach ist nicht alles,<br />
aber ohne Sprachförderung im Fach ist alles nichts.“ (Leisen)<br />
06.02.2013 Susanne Oppermann 28
Netzwerk <strong>für</strong> Deutsch als Zweit- und<br />
Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und<br />
Interkulturelle Kompetenz in <strong>Niedersachsen</strong><br />
DaZ-Projektteam<br />
Walter-Gropius-Schule<br />
Berufsbildende Schulen Hildesheim<br />
Ich danke Ihnen <strong>für</strong> Ihr<br />
Interesse an unserer<br />
Fortbildung und<br />
wünsche viel Erfolg bei<br />
der <strong>Leseförderung</strong> in<br />
Ihrer BEK!<br />
06.02.2014 Susanne Oppermann 29