Taetigkeitsbericht 2012 - Amt für Raumentwicklung - Kanton Zürich
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Überblick und allgemeiner Geschäftsgang<br />
Die Archäologischen Zonen<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> sind<br />
nun auf dem GIS-Browser<br />
öffentlich einsehbar.<br />
260 im Berichtsjahr. Um die Grundlagen zu verbessern, wurde Anfang <strong>2012</strong> eine Revision der<br />
Archäologischen Zonenpläne sämtlicher Gemeinden in Angriff genommen. Überprüft werden<br />
vor allem die archäologischen Fundstellen innerhalb von Bauzonen. Auf Grund der inneren<br />
Verdichtung der Ortskerne ist ein besonderes Augenmerk auf diese Gebiete zu richten, wo<br />
namentlich Spuren der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Besiedlung, nicht selten aber auch<br />
römische Siedlungsreste zu erwarten sind. Durch die intensive Bautätigkeit der vergangenen<br />
Jahrzehnte sind zudem bestehende Archäologische Zonen zum Teil bereits weitgehend modern<br />
überbaut. Im Rahmen der Revision wird deshalb geprüft, ob angrenzende, noch nicht überbaute<br />
Gebiete neu als Archäologische Zonen ausgeschieden werden müssen, Zonen in vollständig<br />
überbauten Gebieten hingegen aufgehoben werden können.<br />
Von besonderer Relevanz waren Schutzabklärungen im Bereich der urgeschichtlichen<br />
Seeufersiedlungen <strong>Zürich</strong>-Mythenquai und <strong>Zürich</strong>-Seefeld (Dufourstrasse und Utoquai).<br />
Auslöser <strong>für</strong> die Bohrungen waren in zwei Fällen grossflächige Bauvorhaben, u.a. der «<strong>Zürich</strong><br />
Versicherungen», wo die Resultate in den Architekturwettbewerb eingebracht werden konnten.<br />
Angesichts der Bedeutung dieser Fundstellen ist der Schutz der Kulturschichten vordringlich.<br />
An verschiedenen Orten wurden geophysikalische Messungen durchgeführt. Zu nennen<br />
sind Prospektionen im Bereich der Nordtangente <strong>Zürich</strong> sowie des römischen Kastells von<br />
Pfäffikon-Irgenhausen und mutmasslichen Vicus von Obfelden-Lunnern. An all diesen Orten<br />
konnten Gebäudereste und andere Strukturen lokalisiert werden, was im Hinblick auf allfällige<br />
Schutzmassnahmen bzw. Rettungsgrabungen von Bedeutung ist.<br />
Mit der zweiten Etappe der Rettungsgrabung Geissberg/Gubrist auf dem Gemeindegebiet<br />
von Regensdorf konnte <strong>2012</strong> ein Projekt von 2009/10 fortgeführt werden. Es steht im<br />
Zusammenhang mit dem Ausbau der Nordtangente <strong>Zürich</strong> und wird deshalb durch das<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Strassen (ASTRA) finanziert. Erstaunlich ist die Vielfalt der Epochen, die auf dem<br />
Gelände ihre Spuren hinterlassen haben, sind doch die Jungsteinzeit, die Bronze- und Eisenzeit<br />
wie auch die römische Epoche vertreten. Von der Grabungskampagne <strong>2012</strong> ist die Entdeckung<br />
römischer Grabmonumente hervorzuheben. Für 2013 ist eine weitere Grabungskampagne<br />
vorgesehen. Kleinere Rettungsgrabungen betrafen Flächen in der Altstadt von Winterthur<br />
und im römischen Vicus von Oberwinterthur, wo kurz vor Weihnachten bei der Überwachung<br />
einer Baustelle noch unerwartet ein römischer Sodbrunnen mit interessantem Fundmaterial<br />
zum Vorschein kam. Der Fundmeldung eines ehrenamtlichen Mitarbeiters ist es zu verdanken,<br />
dass in Regensdorf-Watt ein bronzezeitlicher Scherbenteppich dokumentiert und geborgen<br />
werden konnte. Zu erwähnen sind Bauuntersuchungen an frühneuzeitlichen Häusern in Eglisau<br />
und Bülach, im Weiteren war die Feldarbeit <strong>2012</strong> durch zahlreiche kleine Grabungsprojekte,<br />
Sondierungen und Baubegleitungen geprägt. Neben der Planung und Durchführung der<br />
Radarbild von Strukturen im<br />
Vicus Obfelden-Lunnern.<br />
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