Drogen Die Risiken kennen - Barmer GEK
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wird. Aber Eltern und alle, die mit Kindern<br />
und Jugendlichen zusammenkommen,<br />
können viel dafür tun, dass Kinder zu<br />
gesunden und unabhängigen Persönlichkeiten<br />
heranwachsen. <strong>Die</strong> Erziehung zur<br />
Unabhängigkeit beginnt im Kleinkindalter.<br />
Zwei Dinge sind besonders wichtig: Ein<br />
gutes Selbstwertgefühl und eine stabile<br />
Persönlichkeit sind der beste Schutz gegen<br />
Abhängigkeit. Kinder brauchen die Unterstützung<br />
ihrer Eltern, um beides entwickeln<br />
zu können. Nur wenn sie sich geliebt,<br />
anerkannt und geborgen fühlen, können<br />
sie lernen, sich selbst ernst zu nehmen und<br />
ihr Leben aktiv zu gestalten.<br />
Besonders wichtig für die Suchtvorbeugung<br />
ist zudem das Vorbild der Eltern und<br />
anderer Erwachsener. Gewohnheitsmäßiger<br />
Alkoholkonsum, z. B. beim Essen oder Fernsehen,<br />
verankert in Kindern die Überzeugung,<br />
Alkohol gehöre zum Leben von<br />
Erwachsenen dazu. Trinken Eltern z. B. um<br />
Ärger und Wut, Stress oder Trauer besser<br />
ertragen zu können, wird diese „Lösung“<br />
von den Kindern gelernt. Eltern, die selbst<br />
maßvoll und verantwortungsvoll mit Alkohol<br />
umgehen und ihn nicht gebrauchen,<br />
um mit Problemen besser umgehen zu<br />
können, tragen viel zur Vorbeugung einer<br />
Alkoholgefährdung ihrer Kinder bei. Gleiches<br />
gilt für das Rauchen. Ein rauchfreies<br />
Elternhaus legt einen wichtigen Grundstein<br />
dafür, dass die Kinder später ebenfalls<br />
nicht anfangen zu rauchen.<br />
Alle Präventionsbemühungen, die das Verhalten<br />
der einzelnen Person beeinflussen<br />
sollen, werden unter dem Begriff Verhaltensprävention<br />
zusammengefasst. Neben<br />
der Stärkung der Persönlichkeit, bedeutet<br />
Prävention die Schaffung von Rahmenbedingungen,<br />
die den <strong>Drogen</strong>konsum<br />
erschweren.<br />
<strong>Die</strong>se Maßnahmen werden der „Verhältnisprävention“<br />
zugerechnet.<br />
Im Bereich der illegalen <strong>Drogen</strong> sind hier<br />
natürlich zuerst die gesetzlichen und polizeilichen<br />
Maßnahmen zu nennen, mit<br />
denen versucht wird, den Handel und<br />
Gebrauch dieser <strong>Drogen</strong> zu verhindern.<br />
Hinsichtlich der legalen <strong>Drogen</strong> warfen Kritiker<br />
der Politik lange vor, zu freizügig zu<br />
sein. Hier wurden in den letzten Jahren,<br />
insbesondere im Bereich der Tabakprävention,<br />
die Weichen neu gestellt. Tabakwaren<br />
wurden auch über Steuern deutlich verteuert.<br />
Seit September 2007 ist das Mindestalter<br />
für den Verkauf von Tabakwaren auf<br />
18 Jahre angehoben worden. Unter 18-Jährigen<br />
ist seitdem auch das Rauchen – das<br />
gilt auch für das Rauchen von Wasserpfeifen<br />
– in der Öffentlichkeit verboten. <strong>Die</strong><br />
Zigarettenautomaten wurden mittlerweile<br />
auf die Bezahlung mit Chipkarten<br />
um gestellt. Ein nächster Schritt wird die<br />
Einführung von Mindestpackungsgrößen<br />
sein. So soll verhindert werden, dass junge<br />
Menschen Packungen mit nur wenigen<br />
Zigaretten zu einem geringen Preis kaufen.<br />
Auch beim Thema Alkohol werden seit<br />
einigen Jahren vermehrt Anstrengungen<br />
unternommen, über die Regeln eines risikoarmen<br />
Konsums aufzuklären.<br />
Früherkennung<br />
Neben der Suchtvorbeugung ist die Früherkennung<br />
von Abhängigkeitsproblemen<br />
besonders wichtig. Denn auch für Suchterkrankungen<br />
gilt: Je früher die Krankheit<br />
erkannt wird, desto besser sind die Chancen<br />
auf eine schnelle und vollständige Heilung.<br />
Oft ist dies schwierig, da die Anzeichen<br />
(Symptome) für eine Suchtgefähr-