Tiroler Lösung nach Alpine-Konkurs - Basics Media
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WIRTSCHAFT<br />
2 28. 06. 2013 | Nr. 273<br />
WOCHENRÜCKBLICK<br />
Konjunktur-Placebo<br />
VON MARIAN KRÖLL<br />
Der Wahlkampf für die Nationalratswahlen im Herbst ist längst<br />
eröffnet. Da weicht man auch gerne einmal von steinigen Budgetpfaden<br />
ab, um beim Wähler gut Wetter zu machen. Rot und<br />
Schwarz übertrumpfen sich derzeit mit Konjunkturpaketen. VP-<br />
Vizekanzler Spindelegger will die Wirtschaft mit 100 Steuermillionen<br />
(wieder)beleben, sein Widerpart aus der roten Reichshälfte,<br />
SPÖ-Bundeskanzler Faymann, wirft im Kampf um die Wählergunst<br />
gar furchtlos den achtfachen Betrag in die Waagschale. Wer<br />
hofft oder fürchtet, dass der Austrokeynesianismus ein Comeback<br />
feiert, liegt jedenfalls daneben. Ob ausgabenneutral oder nicht,<br />
die mit Getöse präsentierten Konjunkturpakete sind so oder so<br />
nicht der große Wurf. Zum Vergleich: Österreichs Bauunternehmen<br />
erwirtschafteten 2010 mehr als 40 Milliarden Euro und erzielten<br />
eine Bruttowertschöpfung von 13,9 Milliarden Euro. Die<br />
Faymann‘sche Konjunkturspritze würde sich also bereits in einer<br />
Handvoll Ortsumfahrungen erschöpfen. Signa-Investor René<br />
Benko plant in Bozen ein Einkaufszentrum mit einem Investitionsvolumen<br />
von 180 Millionen Euro. Finanziert werden soll das<br />
etwas süßere SPÖ-Wahlzuckerl über einige, schwer seriös zu beziffernde<br />
und vor allem noch zu realisierende Einmaleffekte, die<br />
ÖVP würde sich mit einem „budgetneutralen“ Packerl begnügen.<br />
So oder so, es wird eine österreichische <strong>Lösung</strong> geben – einen<br />
halbseidenen Kompromiss, Konjunktur-Wahlzuckerl statt stringenter<br />
Konjunkturpolitik.<br />
m.kroell@echotirol.at<br />
Poly-Schüler im Bewerb<br />
Wettbewerb. Beim Bundeswettbewerb<br />
der Polytechnischen<br />
Schulen im Fachbereich Bautechnik<br />
zeigten 16 Teilnehmer<br />
am 13. Juni vor dem City Center<br />
in Wörgl, was bautechnisch<br />
in ihnen steckt. Aufgabe war,<br />
aus NF-Steinen ein Bauwerk zu<br />
mauern, inklusive Giebel und<br />
Fensteraussparung. Voraussetzung<br />
war der richtige Umgang<br />
mit der Maurerkelle, der Wasserwaage<br />
und dem Meterstab. Als<br />
Jury-Mitglied fungierte bei diesem<br />
Bundeswettbewerb Ausbildungsleiter<br />
Stephan Holzer von<br />
der Bauakademie Inns bruck.<br />
Sieger des Bundeswettbewerbs<br />
war Philipp Prutsch von der Polytechnischen<br />
Schule Kirchbach<br />
(Steiermark). Ihm folgten Peter<br />
Trager von der PTS Matrei in<br />
Osttirol und Christopher Kurz<br />
von der PTS Zwettl in Niederösterreich<br />
auf dem zweiten und<br />
dritten Rang. Janek Dornauer<br />
von der PTS Wörgl erzielte den<br />
vierten Platz.<br />
Kinder im Mittelpunkt<br />
130 Tagesmütter und -väter sind derzeit in Tirol im Einsatz, im September findet der<br />
nächste Ausbildungskurs statt. Der Beruf lässt sich optimal mit Familie vereinbaren.<br />
An die 700 Kinder werden<br />
aktuell in Tirol<br />
von insgesamt 130 Tagesmüttern<br />
des Vereins Aktion<br />
Tagesmütter betreut – Tendenz<br />
steigend. Insbesondere in Ballungszentren<br />
gibt es immer<br />
mehr Bedarf an dieser Form<br />
der Betreuung, die besondere<br />
Vorteile mit sich bringt, wie<br />
Karin Hofbauer, im Verein<br />
Aktion Tagesmütter zuständig<br />
für die Tagesmütter in Innsbruck<br />
und Innsbruck-Land,<br />
beschreibt. „Zum einen ist das<br />
Angebot sehr flexibel – die<br />
Betreuungszeiten orientieren<br />
sich an den Arbeitszeiten der<br />
Eltern. Tagesmütter betreuen<br />
zudem höchstens vier Kinder<br />
gleichzeitig und haben so auch<br />
Zeit und Raum, auf die individuellen<br />
Bedürfnisse der Kinder<br />
einzugehen.“ Außerdem<br />
haben die betreuten Kinder<br />
quasi „Familienanschluss“: Sie<br />
werden in die Familie der Tagesmutter,<br />
die meistens selbst<br />
auch Kinder hat, integriert und<br />
wachsen gemeinsam mit Kindern<br />
unterschiedlichen Alters<br />
auf. „Natürlich sind eigene<br />
Kinder keine Voraussetzung<br />
dafür, Tagesmutter werden zu<br />
können – wir bevorzugen aber<br />
natürlich Eltern, da sie durch<br />
die eigenen Kinder auch die<br />
notwendige Erfahrung mitbringen“,<br />
so Hofbauer. Liebe<br />
zu Kindern ist aber natürlich<br />
Karin Hofbauer: „Wir würden uns wünschen, dass die Betreuung durch<br />
Tagesmütter seitens des Landes noch stärkere Unterstützung findet.“<br />
eine Grundvoraussetzung, Organisationstalent,<br />
kindgerechte<br />
Wohnverhältnisse, Toleranz<br />
und Flexibilität sind neben<br />
einem Mindestalter von 21<br />
Jahren notwendig, um die Ausbildung<br />
zur Tagesmutter absolvieren<br />
zu können.<br />
Gerade wurden erneut 16<br />
Tagesmütter in die Praxis entlassen<br />
– der Verein organisiert<br />
regelmäßige Ausbildungen,<br />
hat dafür auch das Zertifikat<br />
des Familienministeriums erhalten.<br />
Im September startet<br />
der nächste Kurs: In 300 Unterrichtseinheiten<br />
über drei<br />
Monate lernen die angehenden<br />
Tagesmütter – und übrigens<br />
[Foto: Friedle]<br />
sind auch Tagesväter herzlich<br />
willkommen – alles Notwendige<br />
über Entwicklungspsychologie,<br />
Pädagogik, Gesundheit<br />
und Hygiene. Für die Teilnehmer<br />
des Kurses belaufen sich<br />
die Kosten auf 50 Euro (reine<br />
Materialkosten), finanziert<br />
wird die Ausbildung durch das<br />
AMS.<br />
Österreichweit sind die <strong>Tiroler</strong><br />
Tagesmütter diejenigen, die<br />
finanziell am besten abgesichert<br />
sind: Zu einem Grundgehalt<br />
von 260 Euro im Monat kommt<br />
noch das Betreuungsgeld dazu,<br />
das pro Kind und Stunde berechnet<br />
wird. Diese Beschäftigung<br />
bietet sich insbesondere<br />
für jene Frauen und Männer<br />
an, die selbst Kinder haben und<br />
Ressourcen frei haben, denn<br />
selten lassen sich Familie und<br />
Beruf so gut miteinander vereinen,<br />
wie mit dieser Tätigkeit.<br />
„Natürlich würden wir uns<br />
wünschen, dass diese Form der<br />
Betreuung seitens des Landes<br />
noch stärkere Unterstützung<br />
findet und damit mehr Anreize<br />
geschaffen werden“, sagt Hofbauer.<br />
Anreize für Eltern, die<br />
bezüglich der Betreuung ihrer<br />
Kinder freie Wahlmöglichkeit<br />
haben sollten – wobei Kosten<br />
dabei keinen Hinderungsgrund<br />
darstellen sollten.<br />
Das Gehalt der Tagesmütter<br />
und -väter hängt davon ab, wie<br />
viele Betreuungsstunden effektiv<br />
pro Monat anfallen. Der<br />
große Vorteil bei Tagesmüttern<br />
und -vätern liegt darin, dass<br />
so auch Eltern, die ansonsten<br />
keiner Tätigkeit <strong>nach</strong>gehen<br />
könnten, einen Beruf ausüben<br />
können und damit einen Zuverdienst<br />
haben. „Aufgrund<br />
der steigenden Nachfrage<br />
brauchen wir dringend mehr<br />
Tagesmütter und -väter, vor allem<br />
in Innsbruck“, so Hofbauer,<br />
die selbst jahrelang Tagesmutter<br />
war und <strong>nach</strong> wie vor<br />
innigen Kontakt zu ihren Zöglingen<br />
hat. Denn das ist wohl<br />
das größte Plus dieses Berufs:<br />
dass er Freundschaften für ein<br />
Leben lang schafft.<br />
Nachhaltig für<br />
Gesundheit sorgen<br />
Der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
wird in<br />
der TILAK hoher Stellwenwert<br />
beigemessen. Neben zahlreichen<br />
Angeboten wie einer<br />
betriebsärztlichen Betreuung,<br />
verschiedenen Therapieangeboten,<br />
Raucherentwöhnung<br />
u.v.a. wurden zahlreiche<br />
Projekte initiiert, wie Marita<br />
Kreutzer, Abteilungsleiterin<br />
MitarbeiterInnenservice & Soziales<br />
der TILAK, erklärt. Das<br />
umfassendeste ist das Projekt<br />
„Puls – Gesundes Arbeiten in<br />
der TILAK“. „Im Mittelpunkt<br />
steht dabei das <strong>nach</strong>haltige<br />
Bemühen um die gesundheitsfördernde<br />
Gestaltung<br />
von Strukturen und Prozessen<br />
in der TILAK“, so Kreutzer.<br />
Schwerpunkte liegen in den<br />
Bereichen gesundes Führen,<br />
altersgerechtes Arbeiten, psychosomatische<br />
Gesundheit<br />
sowie Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf.<br />
Ein weiteres Projekt des<br />
LKH Natters erreichte im<br />
Audit „LEBENSWELTEN –<br />
Arbeit – Familie – Freizeit im<br />
Gleichklang“ des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft,<br />
Familie und Jugend bereits<br />
die Grundzertifizierung. „Mit<br />
diesem Instrument sollen familienbewusste<br />
Maßnahmen<br />
entwickelt und umgesetzt<br />
werden, um eine Balance<br />
zwischen Unternehmensinteressen<br />
und den Mitarbeiterbedürfnissen<br />
zu erreichen“<br />
sagt Kreutzer.<br />
Aus diesen Projekten heraus<br />
werden gemeinsam mit<br />
sozialen Einrichtungen und<br />
Institutionen Unterstützungsmaßnahmen<br />
erarbeitet, die<br />
unternehmensweit Einsatz finden<br />
werden. Unter anderem<br />
sind spezielle Serviceleistungen<br />
für pflegende Angehörige<br />
bzw. Familien geplant.<br />
Im September 2011 ist<br />
die TILAK dem ONGKG<br />
(Österreichisches Netzwerk<br />
Gesundheitsfördernder<br />
Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen)<br />
beigetreten.<br />
Damit verpflichtet sich<br />
das Unternehmen, gesundheitsfördernde<br />
Maßnahmen<br />
für PatientInnen, MitarbeiterInnen<br />
und für die Region<br />
anzubieten. Kürzlich wurde<br />
Marita Kreutzer in den Vorstand<br />
des ONGKG berufen.<br />
Im September 2014 wird dann<br />
die Jahreskonferenz aller gesundheitsfördernder<br />
Krankenhäuser<br />
Österreichs erstmals<br />
in der TILAK stattfinden. <br />
Vorsorge auf<br />
Spitzen-Niveau<br />
„G‘sund im Krankenhaus“ nennt sich das Programm, das<br />
MitarbeiterInnen der TILAK eine umfangreiche Gesundenuntersuchung<br />
kostenfrei möglich macht – auf SpitzensportNiveau.<br />
Die Belastungsergometrie ist ein Bestandteil der umfangreichen<br />
Gesundenuntersuchung, die MitarbeiterInnen der<br />
TILAK in Anspruch nehmen können.<br />
Nicht jeder kann<br />
SpitzensportlerIn<br />
sein – am Institut<br />
für Sport-, Alpinmedizin<br />
und Gesundheitstourismus<br />
(ISAG) im LKH Natters kann<br />
man sich aber so fühlen, als<br />
wäre man einer: Hier werden<br />
seit letztem Jahr die Untersuchungen<br />
im Rahmen des<br />
Programms „G`sund im<br />
Krankenhaus“ (GIK) durchgeführt:<br />
Jede/r TILAK-Mitarbeiter/in<br />
kann im Rahmen<br />
dieses Programms eine<br />
stark erweiterte Gesundenuntersuchung<br />
in Anspruch<br />
nehmen – kostenlos und<br />
während der Dienstzeit. Die<br />
Untersuchungen, die dabei<br />
durchgefüphrt werden, sind<br />
sehr umfangreich und unterscheiden<br />
sich kaum von<br />
dem Angebot für SpitzensportlerInnen<br />
– denn auch<br />
die nehmen den Service am<br />
ISAG zahlreich in Anspruch.<br />
Durchgeführt werden im<br />
Rahmen der Untersuchung<br />
dabei Blut- und Harn-Labortests,<br />
ein Ruhe-EKG,<br />
eine Spirometrie und eine<br />
Belastungs-Ergometrie.<br />
Ein ausführlicher Arztbrief<br />
schlüsselt die Ergebnisse<br />
auf und gibt im Fall<br />
Informationen unter:<br />
ISAG am LKH Natters<br />
In der Stille 20<br />
6161 Natters<br />
Tel.: 0512-504-23450<br />
www.isag.tilak.at<br />
des Falles weitere Handlungsempfehlungen<br />
– sei<br />
es ein Trainingscoaching<br />
für Bewegungswillige, das<br />
natürlich eine individuell<br />
zugeschnittene Beratung<br />
in Hinblick auf geeignete<br />
Sportarten inkludiert, sei es<br />
eine weitere Abklärung, falls<br />
Ergebnisse Auffälligkeiten<br />
zeigen. Manches kann<br />
direkt am ISAG abgeklärt<br />
werden, anderes erfordert<br />
unter Umständen die Über-<br />
weisung zu Spezialist Innen.<br />
„Da wir hier in Natters angesiedelt<br />
sind, arbeiten wir<br />
natürlich sehr eng mit dem<br />
LKH zusammen“, erläutert<br />
Professor Wolfgang Schobersberger,<br />
Direktor des<br />
ISAG. Diese Form der betrieblichen<br />
Gesundheitsvorsorge<br />
findet regen Ankang<br />
– aber natürlich will man<br />
noch mehr erreichen: „Im<br />
Vollausbau möchten wir<br />
bis zu 500 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter pro Jahr in<br />
das Programm involvieren.“<br />
Abgesehen von den<br />
TILAK-MitarbeiterInnen werden<br />
am ISAG jährlich an die<br />
2000 Ergometrien durchgeführt,<br />
zu den Stammkund-<br />
Innen zählen die <strong>Alpine</strong>n<br />
des ÖSV, SportlerInnen aus<br />
dem Bereich Snowboard<br />
und Skicross sowie der<br />
Mountainbike-Olympiakader,<br />
die Fußballer des FC<br />
Wacker Innsbruck und BehindertensportlerInnen.<br />
Und<br />
natürlich können auch ambitionierte<br />
Hobbysportler-<br />
Innen oder solche, die es<br />
werden wollen, das umfangreiche<br />
Angebot in Anspruch<br />
nehmen. <br />
Tilak im Porträt…<br />
Die TILAK (<strong>Tiroler</strong> Landeskrankenanstalten GmbH) umfasst die<br />
Landeskrankenhäuser Innsbruck, Hall, Hochzirl und Natters sowie<br />
die Landes-Pflegeklinik Tirol und das Ausbildungszentrum West<br />
(azw). Das Unternehmen beschäftigt aktuell 7663 MitarbeiterInnen<br />
und ist somit der größte Arbeitgeber Westösterreichs. Die<br />
Berufsvielfalt reicht von ÄrztInnen, PflegemitarbeiterInnen und<br />
TherapeutInnen über KöchInnen und HandwerkerInnen bis hin zu<br />
PhysikerInnen und MedizintechnikerInnen.<br />
Weitere Infos zur TILAK und zu offenen Stellen: www.tilak.at