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Ausbildung Existenzanalytische Psychotherapie - GES Schweiz

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<strong>Ausbildung</strong> <strong>Existenzanalytische</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />

Die Gesellschaft für Existenzanalyse <strong>Schweiz</strong>, kurz <strong>GES</strong>, ist ein gemeinnütziger,<br />

wissenschaftlicher Verein mit dem Ziel, das existenzanalytische Menschenbild weiter<br />

zu entwickeln und zu verbreiten. Der Verein hat das Ziel, die praktische Anwendung<br />

in <strong>Psychotherapie</strong>, Pädagogik, Seelsorge, Sozialarbeit sowie im Management zu fördern<br />

und bietet die folgenden <strong>Ausbildung</strong>en an:<br />

• existenzanalytische <strong>Psychotherapie</strong><br />

• existenzanalytische Beratung, Begleitung und Logotherapie<br />

Existenzanalyse und Logotherapie wurden in den 1930er-Jahren von Viktor E. Frankl<br />

begründet. Das Ziel existenzanalytischer <strong>Psychotherapie</strong> und Beratung ist, mit innerer<br />

Zustimmung handeln und leben zu können (Authentizität). Die Existenzanalyse ist<br />

als phänomenologisch-personale <strong>Psychotherapie</strong> auf ein freies Erleben, auf authentische<br />

Stellungnahmen und auf einen eigenverantwortlichen Umgang mit dem eigenen<br />

Leben und der Welt ausgerichtet. Sie kommt bei psychosozialen, psychosomatischen<br />

und psychisch bedingten Erlebens- und Verhaltensstörungen zur Anwendung.<br />

Logotherapie ist eine sinnorientierte Beratungs- und Behandlungsmethode. Sie gibt<br />

Anleitung und Hilfestellung bei der Suche nach Sinn. Unter Sinn versteht die Logotherapie<br />

die wertvollste Möglichkeit, die sich einem Menschen in jeder einzelnen Situation<br />

bietet.<br />

Ablauf der <strong>Ausbildung</strong><br />

Die Grundausbildung als erster <strong>Ausbildung</strong>sabschnitt hat den thematischen Schwerpunkt<br />

in der Vermittlung der existenzanalytischen Anthropologie, den personalen<br />

Grundmotivationen und der Phänomenologie. Dabei geht es um die Fragen nach<br />

dem Wesen des Menschseins und des Personseins, wie auch um die Auswirkungen<br />

und Symptome existentiellen Scheiterns. Die inhaltliche Vermittlung geht parallel mit<br />

der selbsterfahrerischen Persönlichkeitsbildung und Existenzerhellung. Neben der<br />

Persönlichkeitsentwicklung hat die eigene Existenzerhellung das Ziel, die biographische<br />

Existenz in ihrem Gewordensein und mit ihren Möglichkeiten zu verstehen. Die<br />

beruflich-praktische Relevanz des Grundkurses liegt im Bereich der Prophylaxe, der<br />

Lebenshilfe, der Krisenintervention, der stützenden <strong>Psychotherapie</strong> und der Motivationsprobleme.<br />

Der zweite Abschnitt der <strong>Ausbildung</strong>, der klinische Teil, hat das inhaltliche Ziel, Diagnostik,<br />

Psychogenese, Psychopathologie und Phänomenologie klinischer Störungen,<br />

Nosologie und Therapie der einzelnen Bilder zu vermitteln. In der Selbsterfahrung<br />

geht es in diesem Abschnitt zusätzlich darum, anhand der klinischen Bilder, ihrer<br />

Phänomenologie und Psychodynamik die relevanten Eigenanteile aufzuspüren,<br />

zu erkennen und zu bearbeiten. Selbsterfahrung und Reflexion der Verzerrungen,<br />

wie sie in den klinischen Bildern zum Ausdruck kommen, sollen zu einem vertieften<br />

Verstehen anthropologischer und existentieller Grundgegebenheiten aus existenzanalytischer<br />

Sicht führen.<br />

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Im dritten Abschnitt (Supervisionsteil) geht es um die Fundierung der selbständigen<br />

Arbeit. Es geht in diesem Abschnitt weniger um das Lernen von Neuem als um dessen<br />

Übung und Konsolidierung durch Austausch und Rückmeldung. Durch die Teilnahme<br />

an wissenschaftlichen Veranstaltungen der <strong>GES</strong> soll die Vertrautheit mit neuen<br />

Entwicklungen geschaffen, sowie die aktive Teilnahme an diesen angeregt werden.<br />

Methoden<br />

Die Inhalte werden zum grössten Teil selbsterfahrerisch (induktiv) erarbeitet und<br />

dann durch Referate und Diskussionen ergänzt und mittels Falldarstellungen illustriert.<br />

Der selbsterfahrerische Austausch von persönlichen Erfahrungen, Umgangsweisen<br />

und Ansichten zu den theoretischen Inhalten gibt diesen eine besondere Plastizität<br />

und fördert den eigenen, emotionalen Zugang.<br />

Grossgruppengespräche, Kleingruppengespräche, Einzelgespräche mit den Ausbildnerinnen<br />

und Ausbildnern und Supervision der praktischen Tätigkeit sowie ständige<br />

Lektüre der Fachliteratur und ihre Diskussion sind die Mittel, mit denen der Austausch<br />

in der <strong>Ausbildung</strong> stattfindet.<br />

Die Übung für psychotherapeutischen Umgang findet durch den Gruppenprozess<br />

und die genannten Formen des Austausches statt, sowie durch Rollenspiele, Therapievignetten<br />

und Falldarstellungen. Die gesamte Zeit der <strong>Ausbildung</strong> soll kontinuierlich<br />

von Einzelgesprächen begleitet sein. Die Einzelgespräche dienen der Erarbeitung<br />

existentiell-biographischer Grundfragen, sowie der Aufarbeitung der persönlichen<br />

Umsetzung der Seminarinhalte und Gruppenprozesse.<br />

Inhalte und Themen der <strong>Ausbildung</strong><br />

• Einführung und Grundlagen der Existenzanalyse<br />

• Motivationstheorie<br />

• Person und Selbst<br />

• Sinnlehre<br />

• Phänomenologie<br />

• Therapeutische Beziehung und Dialog<br />

• Angst und ihre Krankheitsformen<br />

• Depression<br />

• Persönlichkeitsstörungen<br />

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Elemente der <strong>Ausbildung</strong> im Überblick<br />

Das Studienprogramm des theoretischen Teils umfasst 470 Stunden und gliedert<br />

sich folgendermassen:<br />

• Theorie der gesunden und der psychopathologischen Persönlichkeitsentwicklung<br />

100 Stunden<br />

• Methodik und Technik (inkl. Fortbildung 60 Stunden) 130 Stunden<br />

• Persönlichkeits- und Interaktionstheorien 100 Stunden (existentielle Motivation)<br />

50 Stunden<br />

• Psychotherapeutische Literatur (4 Stunden pro 6-Tage-Einheit) 40 Stunden<br />

• Literaturstudien für Abschlussarbeit 50 Stunden<br />

• Einzelselbsterfahrung 100 Einzelsitzungen à 50 Minuten<br />

• Supervision: Für den Abschluss der <strong>Ausbildung</strong> braucht es Einzel- und<br />

Gruppensupervision von sechs Therapieverläufen, die mehrfach zu supervidieren<br />

sind, sowie fünf Themensupervisionen. Die Gruppensupervisionen<br />

finden in kleinen Gruppen bis zu vier Personen statt.<br />

Anerkennung<br />

In der <strong>Schweiz</strong> ist die <strong>Ausbildung</strong> von der Charta für <strong>Psychotherapie</strong> sowie von der<br />

<strong>Schweiz</strong>erischen Gesellschaft für Psychiatrie und <strong>Psychotherapie</strong> SGPP für die psychotherapeutische<br />

Weiterbildung im Rahmen des Weiterbildungsprogramms für den<br />

Facharzt Psychiatrie und <strong>Psychotherapie</strong> anerkannt. Im Besonderen ist aber die Zulassung<br />

von allen Absolventen mit den kantonalen Behörden eigenverantwortlich zu<br />

klären.<br />

Gesamtkosten<br />

Die <strong>Ausbildung</strong>skosten stellen sich folgendermassen zusammen.<br />

Kurskosten<br />

Einzelselbsterfahrung<br />

Einzelsupervision<br />

Gruppensupervision<br />

ca. CHF 14'500.-<br />

ca. CHF 14'000.-<br />

ca. CHF 14'000.-<br />

ca. CHF 10'200.- bis13’500.-<br />

Total (in 5 bis 6 Jahren):<br />

ca. CHF 53'000.-<br />

Aufnahmebedingungen<br />

Grundsätzlich sind in der <strong>Schweiz</strong> Ärztinnen und Ärzte sowie Psychologinnen und<br />

Psychologen zur <strong>Ausbildung</strong> zugelassen. Bei anderen Hochschulabschlüssen bedarf<br />

es eines Informationsgesprächs mit der <strong>Ausbildung</strong>sleitung.<br />

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Informationen<br />

Informationsveranstaltungen zur <strong>Ausbildung</strong> finden regelmässig statt. Die Termine<br />

und ausführlichere Informationen, unter anderem zum nächsten <strong>Ausbildung</strong>sbeginn,<br />

sind auf der Homepage der <strong>GES</strong> www.existenzanalyse.ch ersichtlich.<br />

Kontakt und Anmeldung<br />

Lic. phil. Brigitte Heitger-Giger, Mezenerweg 12, 3013 Bern<br />

Tel: 031 332 42 05<br />

brigitte.heitger@bluewin.ch<br />

www.existenzanalyse.ch <br />

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