Ausgabe 288 Januar Teil 1 - Frauenstein im Erzgebirge
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Liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />
A usgabe <strong>288</strong> / 20. D ezem ber 2013 A m tsblatt<br />
der Abreißkalender ist dünn geworden. Es ist nur noch kurze Zeit, dann feiern wir Weihnachten und stehen an der<br />
Schwelle zu einem neuen Jahr. Dies ist die Zeit der Besinnung, aber auch die Zeit, um rückblickend auf das alte<br />
Jahr zu schauen und einen Ausblick auf das neue Jahr zu wagen. Eine neue Jahreszahl, ein neuer Kalender: Da<br />
stellt sich leicht der Eindruck ein, dass auch ganz neue Chancen und Möglichkeiten vor uns liegen. Und dennoch:<br />
Ein Jahreswechsel ist keine wirkliche Zäsur. Aber davon auszugehen, Dinge neu in die Hand nehmen zu können,<br />
gibt Zuversicht und eröffnet Perspektiven.<br />
Wer etwas bewegen will, braucht ein Ziel vor Augen. Muss nach Wegen suchen. An die eigenen Fähigkeiten und<br />
die eigene Kraft glauben. Sich etwas von der Zukunft versprechen. „Ich denke viel an die Zukunft“, bekannte<br />
einmal der Filmkomiker Woody Allen, „weil das der Ort ist, wo ich den Rest meines Lebens verbringen werde“.<br />
Da es uns nicht egal sein kann, wie wir den Rest unseres Lebens verbringen werden, müssen die Verantwortlichen<br />
in Politik und Verwaltung, die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Vereine und ihre Mitglieder vielfältige<br />
Anstrengungen unternehmen, um unser Stadtgebiet zukunftsfähig zu machen und die erreichte Lebensqualität<br />
nicht nur zu bewahren, sondern möglichst zu steigern.<br />
Eine große Hürde haben wir <strong>im</strong> abgelaufenen Jahr genommen. In Zusammenarbeit mit der Stadtentwicklungs<br />
GmbH aus Dresden wurde ein Konzept zur Entwicklung bzw. Anpassung der vorhandenen Infrastruktur erarbeitet,<br />
das die Sächsische Aufbaubank <strong>im</strong> Rahmen des Bund-Länder-Förderprogramms „Kleinere Städte und Gemeinden“<br />
genehmigte und deren Umsetzung nun mit einer Summe von 2,4 Mio. Euro in den nächsten fünf Jahren fördert.<br />
Für insgesamt 3,6 Mio. Euro sollen die Grundschule umgebaut und erweitert, die <strong>Frauenstein</strong>er Kindertagesstätte<br />
saniert, könnten das Landambulatorium in ein Feuerwehrdepot umgestaltet, Verwaltungsgebäude aufgewertet<br />
sowie Straßen und Wege gemacht werden. Langfristig soll <strong>Frauenstein</strong> als Grundzentrum in der Region etabliert<br />
werden. Um all diese Maßnahmen neben dem „normalen“ Haushalt und dem bisherigen Investitionsplan<br />
finanziell abzusichern, haben Verwaltung und Stadtrat ein freiwilliges Haushaltssicherungskonzept vorgelegt.<br />
Schließlich gilt es einen Mehrbetrag von etwa 1,2 Mio. Euro aufzubringen. Und dazu muss jeder seinen Beitrag<br />
leisten. Mit gutem Beispiel gehen Politik und Verwaltung voran. Im künftigen Stadtrat werden statt wie bisher 15<br />
nur noch 14 Stadtvertreter sitzen. Auch in den Ortschaftsräten werden sich weniger Gewählte um die Belange der<br />
Bürger sorgen: In den Stadtteilen Burkersdorf, <strong>Frauenstein</strong> und Nassau wird sich die Zahl von sieben auf fünf<br />
Vertreter reduzieren; in den kleineren Stadtteilen Dittersbach und Kleinbobritzsch von fünf auf drei. Darüber<br />
hinaus werden Stadt- und Ortschaftsräte ein geringeres Sitzungsentgelt erhalten. In der Verwaltung soll Personal<br />
abgebaut werden. Da es sich aber um eine Gemeinschaftsaufgabe handelt, werden wir auch Sie, liebe<br />
Bürgerinnen und Bürger, zur Kasse bitten müssen. Die Grundsteuer ist in den vergangenen acht Jahren mit<br />
konstanter Bemessungsgrundlage und unverändertem Hebesatz für die Menschen und die Unternehmen <strong>im</strong><br />
Stadtgebiet eine stabile Größe gewesen. Um dennoch die zusätzliche finanzielle Last aus der Umsetzung des<br />
Entwicklungskonzeptes zu stemmen, werden wir ab 01. <strong>Januar</strong> 2014 die Hebesätze anheben. Die Anpassungen<br />
sind unter den öffentlichen Bekanntmachungen in diesem Stadtanzeiger abgedruckt. Beispielhaft bedeutet das<br />
für ein Einfamilienhaus mit normalem Standard und in Abhängigkeit des Baujahres ein Mehrbeitrag von etwa<br />
einem Euro pro Monat.<br />
Auch an unseren Touristen wird der Kraftakt auf Grund von Mehrausgaben in diesem Bereich nicht spurlos<br />
vorüber gehen. Die Kurtaxe wird ab 01. <strong>Januar</strong> 2014 von bisher 0,50 Euro auf einen Euro ansteigen, der<br />
Eintrittspreis für das Museum incl. Burg wird sich <strong>im</strong> Durchschnitt um einen Euro erhöhen. Für uns ist es<br />
entscheidend, dass jeder seinen Beitrag leistet. Schließlich geht es darum, das <strong>Frauenstein</strong>er Stadtgebiet als<br />
Grundzentrum mit der Region zu verknüpfen.<br />
Neben der Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes und der Beantragung der Förderung stand das Juni-<br />
Hochwasser und die Beseitigung seiner Schäden <strong>im</strong> Mittelpunkt unserer Bemühungen. Für insgesamt 2,8 Mio.<br />
Euro werden jetzt in 22 Einzelmaßnahmen entstandene Schäden beseitigt. Hauptsächlich wird der schwer<br />
geschädigte Stadtteil Kleinbobritzsch von diesen Maßnahmen profitieren. Aber auch in Nassau an der Ölmühle<br />
wird ab dem kommenden Jahr endlich die Bahnbrücke in Zusammenarbeit mit der Landestalsperrenverwaltung<br />
erweitert. Mein herzlicher Dank geht noch einmal ausdrücklich an alle Helfer, vor allem an die Kameraden der<br />
Freiwilligen Feuerwehren.<br />
Neben vielen kulturellen Höhepunkten war in diesem Jahr wieder einmal das grenzüberschreitende Kindertheater-Projekt<br />
ein sehr positives Highlight. In diesem Jahr galt es für die 16 deutschen und tschechischen Kinder<br />
während des zweiwöchigen Theaterferiencamps auf dem Kastanienhof Reichenau die Abenteuer von „Pippi auf<br />
hoher See“ auf die Bühne zu bringen.