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Praktikum Beobachtungsnetze<br />

Versuch D<br />

<strong>Mikronetz</strong><br />

(Wettervorhersage, Messungen und die Wirklichkeit)<br />

Radiosondenaufstieg in Payerne<br />

http://www.meteosuisse.admin.ch/web/fr/services/aviation/good_to_know/Radiosonden.html<br />

September 2013


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Ziele 1<br />

2 Fragen zur Vorbereitung aufs Kolloquium 2<br />

3 Theorie 2<br />

3.1 extratropische Zyklonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

3.1.1 Entstehung und Entwicklung einer Zyklone - Das Bergen Modell . 2<br />

3.1.2 Wetterverlauf beim Durchzug einer extratropischen Zyklone . . . 3<br />

3.2 Wetterkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

3.3 Radiosondierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3.3.1 Radiosonde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

4 Aufgaben 7<br />

4.1 Aufgabe 1: SkewT-logP-Diagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

4.2 Aufgabe 2: Wetterkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

4.3 Aufgabe 3: Wochenverlauf verschiedener Messsysteme/Relative Feuchte . 8<br />

4.4 Aufgabe 4: Radiosondierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

5 Anhang 9<br />

5.1 Psychrometerauswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

5.2 Sättigungsdampfdruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

5.3 Messgeräte der Meteostation auf dem CHN-Dach . . . . . . . . . . . . . 12<br />

i


1 Ziele<br />

Die Studenten sollen nach dem Versuch D in der Lage sein...<br />

• die Bildung und Entwicklung von Tiefdruckgebieten zu beschreiben.<br />

• Bodenwetterkarten zu lesen und interpretieren und Warmfronten, wie auch Kaltfronten<br />

zu unterscheiden.<br />

• SkewT-logP-Diagramme von Radiosondierungen zu lesen und zu interpretieren.<br />

• Die Einflüsse und Quellen für systematische Fehler auf lokale Messungen beurteilen<br />

zu können.<br />

1


2 Fragen zur Vorbereitung aufs Kolloquium<br />

1. Was sind die typischen Entwicklungsstadien einer Zyklone?<br />

2. Was versteht man unter einer Radiosondierung?<br />

3. Was sind typische Wettererscheinungen an der Kalt- bzw. Warmfront und im<br />

Warmsektor?<br />

3 Theorie<br />

3.1 extratropische Zyklonen<br />

Als extratropische Zyklonen werden Zyklonen der mittleren Breiten bezeichnet. Sie sind<br />

charakterisiert durch horizontale Temperatur- und Feuchtegradienten, die Bildung von<br />

Fronten und die Formation eines Tiefdruckgebietes.<br />

Zur Entstehung und Entwicklung einer extratropischen Zyklone gibt es mehrere Theorien.<br />

Im Rahmen dieses Praktikums wird die älteste und weitverbreitetste Theorie<br />

vorgestellt, welche in Bergen (Norwegen) entwickelt wurde.<br />

3.1.1 Entstehung und Entwicklung einer Zyklone - Das Bergen Modell<br />

Extratropische Zyklonen bilden sich entlang Frontalzonen, d.h. an Zonen, in denen<br />

zwei unterschiedliche Luftmassen aneinandergrenzen. Die Polarfront ist die dominierende<br />

Frontalzone für die Bildung der bei uns üblichen extratropischen Zyklonen.<br />

Dringen entlang der Polarfront (durch eine Störung) kalte Luftmassen nach Süden so<br />

entsteht zunächst eine kleine Deformation. Auf deren Vorderseite dringt warme Luft<br />

aus dem Süden nach Nordosten. Auf diesem Wege bilden sich eine Kaltfront und eine<br />

Warmfront aus. Solche jungen extratropischen Zyklonen weisen noch einen ausgeprägten<br />

Warmsektor, d.h. einen grossen, mit subtropischer Warmluft angefüllten Bereich zwischen<br />

der Kalt- und Warmfront auf. Aufgrund der vorherrschenden Westwinde in den mittleren<br />

Breiten bewegt sich die neu entstandene extratropische Zyklone typischer Weise<br />

nach Osten.<br />

Während der weiteren Entwicklung der extratropischen Zyklone gleitet die subtropische<br />

Warmluft aufgrund ihrer geringeren Dichte auf der polaren Kaltluftmasse auf, während<br />

sich die Kaltluft genau umgekehrt wie ein Keil unter die Warmluft schiebt und diese<br />

vom Boden abhebt. Da die Kaltfront stets rascher vorankommt als die Warmfront, wird<br />

der Warmsektor stets verkleinert. Schliesslich holt die Kaltfront die Warmfront ein.<br />

Den Vorgang des Zusammenschliessens der zwei Fronten (welcher im inneren der extratropischen<br />

Zyklone beginnt), bezeichnet man als Okklusion. Abhängig von der Temperatur<br />

der Luftmassen vor der Warmfront wird zwischen einer Kaltfrontokklusion und<br />

einer Warmfrontokklusion unterschieden. Ist die Luft vor der Warmfront wärmer als die<br />

hinter der Kaltfront, so findet eine Kaltfrontokklusion statt, bei der beide Luftmassen<br />

(die der Warmfront und davor) von der Kaltluft angehoben werden. Ist die Luft vor der<br />

2


Abbildung 3.1: Schematische Darstellung der Entwicklung einer extratropischen Zyklone, von<br />

der Anfangsstörung bis zur Okklusion. Die Linie mit dem Dreieck neben dem Halbkreis stellt<br />

die Okklusionsfront dar, die Linie mit den Dreiecken/Halbkreisen die Kalt- bzw. Warmfront.<br />

Warmfront kälter als die hinter der Kaltfront, so schiebt sich die Luftmasse der Kaltfront<br />

zwischen die der Warmfront und der kühlen Luft vor der Warmfront.<br />

Im Endstadium einer Zyklone, ist das ehemalige Tiefdruckgebiet am Boden im wesentlichen<br />

mit Kaltluft angefüllt und in der Höhe ist zunächst noch ein Wirbel zu erkennen.<br />

Die Schematische Darstellung des Lebenszyklus einer extratropischen Zyklone ist in Abbildung<br />

3.1 dargestellt.<br />

3.1.2 Wetterverlauf beim Durchzug einer extratropischen Zyklone<br />

Extratropische Zyklonen beeinflussen mit ihrer Unbeständigkeit weitgehend das Wetter<br />

in Mitteleuropa. In Abbildung 3.2 ist der Wetterverlauf beim Durchzug einer extratropsichen<br />

Zyklone dargestellt. In der obersten Abbildung sieht man die Lage der Fronten<br />

sowie die Niederschlagverteilung. In der mittleren Abbildung ist ein Vertikalschnitt einer<br />

extratropischen Zyklone mit der Warm- und Kaltfront, sowie der damit verbundenen<br />

Bewölkung dargestellt. Der unterste Teil zeigt die Entwicklung der Temperatur und des<br />

Luftdrucks beim Durchzug einer extratropischen Zyklone.<br />

An der Warmfront gleitet die leichtere warme Luft auf den kälteren Luftmassen langsam<br />

auf. Aufgrund des gemässigten vertikalen Aufstieges der Luftmassen bilden sich Schichtwolken.<br />

Zunächst bildet sich Nimbusstratus, welcher lang anhaltenden Landregen (Nieselregen)<br />

mit sich bringt. Gleitet die Warmluft weiter auf, so bilden sich Altostratus (keine<br />

Niederschlagsbildung mehr) und noch höher in der Atmosphäre Cirruswolken (pure Eiswolken).<br />

So kann man das Kommen einer Warmfront anhand von Westen aufziehenden<br />

und sich verdichtender Cirruswolken erkennen.<br />

Im anschliessenden Warmsektor kann es zunächst zu einem Auflösen der Wolkendecke<br />

und einem damit verbunden Temperaturanstieg kommen. Während der Warmsektor<br />

durchzieht, sind keine markanten Wettererscheinungen zu beobachten.<br />

3


Die folgende Kaltfront ist durch einen deutlichen Temperaturrückgang um einige Grad<br />

gekennzeichnet. Durch das rapide Anheben der wärmeren Luft an der Kaltfront können<br />

hochreichende Konvektionswolken (Cumulus, oder Cumulusnimbus) entstehen. Ein<br />

Kaltfrontendurchzug ist daher durch starke Schauerregenfälle mit grossen Tropfen und<br />

teilweise auch Hagelbildung gekennzeichnet. Die Heftigkeit dieser Wettererscheinungen<br />

hängt allerdings stark vom Temperaturprofil und dem Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre<br />

ab. So sind Kaltfrontendurchzüge im Winter in der Regel gemässigter als im<br />

Sommer (Wie können Sie das erklären?). Nach dem Durchzug einer Kaltfront, im sogenannten<br />

Kaltsektor, ist die Luft meist klar mit vereinzelter Cumulusbewölkung.<br />

Abbildung 3.2: Schematische Darstellung des Wetterverlaufes beim Durchzug einer extratropischen<br />

Zyklone.<br />

3.2 Wetterkarten<br />

Die Felder der meteorologischen Variablen (z.B. Temperatur, Druck, Niederschlag, usw.)<br />

werden auf Wetterkarten dargestellt. Es gibt Analyse- und Vorhersagekarten. Sie sind<br />

immer mit einer Zeitangabe versehen (meist koordinierte Weltzeit (UTC); diese ist eine<br />

Stunde hinter der mitteleuropäischen Zeitzone (MEZ), bzw. zwei Stunden hinter der<br />

Sommerzeit), die über den Zeitpunkt der Beobachtungen oder der Gültigkeit der prog-<br />

4


nostizierten Variablen Auskunft gibt. Bodenwetterkarten enthalten drei Arten von Eintragungen:<br />

• Isobaren: Linien gleichen Luftdrucks. Die Bodendruckangaben sind immer auf<br />

Meeresniveau reduziert, damit sie direkt miteinander vergleichbar sind. In der<br />

Schweiz wird der Luftdruck an Stationen bis 750 m ü. M. auf Meereshöhe reduziert.<br />

Bei höher gelegenen Stationen wird hingegen auf das nächstfolgende Standardniveau<br />

reduziert (z.B. 850 hPa). Dadurch wird der Interpolationsfehler reduziert.<br />

Die Form der Isobaren erlaubt es, Hoch und Tiefdruckgebiete zu unterscheiden.<br />

Auch Richtung und Stärke des geostrophischen Windes am Erdboden kann man<br />

sich aus dem Verlauf der Drängung der Isobaren vorstellen.<br />

• Fronten: Fronten sind Gebiete, in denen der Gradient der Lufttemperatur deutlich<br />

grösser ist als in der Umgebung. Die in den Wetterkarten eingezeichneten Linien<br />

bezeichnen dann das Maximum dieser Gradienten.<br />

• Stationsmeldungen: Meldungen der einzelnen Wetterstationen über das vorherrschende<br />

Wetter, wie z.B. den Luftdruck, Temperatur, Taupunkt, Windrichtung und Geschwindigkeit,<br />

Bedeckungsgrad und Art der Bewölkung (Siehe Abbildung 3.3). Somit kann man<br />

anhand der Stationsmeldungen, die für die Fronten typischen Merkmale auf der<br />

Wetterkarte erkennen.<br />

Abbildung 3.3: Stationskreis mit Erklärungen zu den verschiedenen Zahlen und Zeichen<br />

In Abbildung 3.4 ist als Beispiel die Bodenwetterkarte vom 24. August 2013, 18 UTC<br />

dargestellt. Abgebildet ist ein Tiefdruckgebiet mit dem Zentrum über Nordfrankreich mit<br />

seiner Warm- und Kaltfront, wobei nahe des Zentrums bereits eine Okklusion vorhanden<br />

ist. Die Kaltfront zieht sich vom Okklusionspunkt über Mitteleuropa und sorgt für<br />

regnerisches Wetter.<br />

5


Abbildung 3.4: Bodenwetterkarte vom 24. August 2013, 18 UTC.<br />

3.3 Radiosondierungen<br />

3.3.1 Radiosonde<br />

Radiosonden werden zur Bestimmung der aktuellen vertikalen Schichtung der Atmosphäre<br />

verwendet. Auch im Zeitalter der numerischen Modellierung zur Wettervorhersage<br />

sind diese unerlässlich zur Modellinitialisierung.<br />

Im Allgemeinen werden bei einem Sondenaufstieg mindestens Temperatur und Taupunkttemperatur,<br />

sowie der Druck als die am einfachsten messbare Höhenkoordinate gemessen.<br />

Radiosonden der neueren Generation sind zusäzlich mit einem GPS ausgerüstet welches<br />

die Bestimmung der Windrichtung aus der Sondenaufstiegslinie ermöglicht. Manche<br />

Sonden verfügen auch über Messinstrumente, welche die chemische Zusammensetzung<br />

der Luft (insbesondere in der Stratosphäre) messen können.<br />

Um eine sinnvolle Auswertung der Daten zu ermöglichen wird die Mehrheit der Radiosondierungen<br />

weltweit zur gleichen Zeit durchgeführt. So werden die meisten Sonden<br />

zweimal täglich um 12 Uhr UTC und 00 Uhr UTC gestartet. Eine Sonde mit verschiedenen<br />

Sensoren (siehe Abb. 3.5 wird zu diesem Zweck an einen mit Wasserstoff gefüllten<br />

Ballon angebracht, welcher bis zu einer Höhe von 30 bis 35 Kilometer über Grund aufsteigt.<br />

In etwa dieser Höhe platzt der Ballon und die Sonde fällt, gebremst durch einen<br />

Fallschirm, auf die Erdoberfläche zurück.<br />

6


Abbildung 3.5: Inhalt der Radiosonde: Messinstrumente für Temperatur, Feuchte und GPS-<br />

Position (zur Bestimmung von Druck und Wind), Telemetrie-Elektronik zum Senden der Daten,<br />

sowie der Sender-Empfänger selbst und Batterie. Quelle: MeteoSchweiz.ch.<br />

4 Aufgaben<br />

Aufgabe 1 bezieht sich auf den morgens durchgeführten Radiosondenaufstieg und wird<br />

gemeinsam durchgeführt. Aufgaben 2-4 werden selbständig in Zweier- oder Dreiergruppen<br />

durchgeführt. Am Ende des Tages stellt jede Gruppe ihre Aufgabe in 5-10 Min vor.<br />

Hierbei sollte jeder etwa gleich lang zu Wort kommen.<br />

4.1 Aufgabe 1: SkewT-logP-Diagramm<br />

Übertrage die gemessene Sondierung in ein SkewT-logP-Diagram. Was bedeutet der ausgeprägte<br />

Knick in der Temperaturkurve und was erwartet ihr in der Atmosphäre, wenn<br />

die zwei Temperaturkurven (Temperatur und Taupunkttemperatur) nahe beieinanderliegen?<br />

Bestimmt das LCL, LFC und LNB der Sondierung. Was könnt ihr über die Stabilität<br />

der Atmosphäre zum heutigen Zeitpunkt aussagen?<br />

4.2 Aufgabe 2: Wetterkarten<br />

a) Bestimmt mithilfe der erhaltenen 14 Wetterkarten das Wetter in der Schweiz in<br />

dieser Zeitperiode. Erklärt die Entwicklung der Druckgebiete und ihr Einfluss auf<br />

das Wetter in der Schweiz.<br />

b) Wählt ein ’interessantes’ Wetterphänomen, z.B. einen Frontendurchgang, anhand<br />

7


von 3 bis 4 Wetterkarten. Findet eine geignete Station auf der Wetterkarte und<br />

beschreibt die zeitliche Entwicklung vor Ort.<br />

4.3 Aufgabe 3: Wochenverlauf verschiedener Messsysteme und<br />

Berechnung der relativen Feuchte<br />

a) i) Analysiert und vergleicht die Daten der folgenden Messungen:<br />

∗ Werte der Maximum- und Minimumthermometer an allen drei Standorten<br />

der Wetterhäuschen rund um das CHN.<br />

∗ Temperaturverlauf auf den Wochenstreifen des Thermohygrographs, sowie<br />

die Trocken- und Feuchttemperatur an den drei Standorten.<br />

∗ Daten der automatischen Meteomessungen auf dem CHN-Dach.<br />

ii) Beschreibt die Messkurven zuerst allgemein und erklärt sie aufgrund von Wetterkarten<br />

(z.B.: Sieht man den Frontdurchgang oder den Niederschlag in den<br />

Kurven?).<br />

iii) Beschreibt anschliessend die insgesamt drei Standorte der Messstationen in<br />

Bezug auf z.Bsp. Bodenbeschaffenheit, Exposition bzgl. Wind und Sonne,<br />

Einfluss von Schattenwurf und feuchtem Boden in der Umgebung usw. Sieht<br />

man diese Unterschiede auch in den Daten (Temperatur und Feuchte)? Sind<br />

die Standortunterschiede unterschiedlich wichtig bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen<br />

(z.Bsp. Bewölkung)?<br />

vi) Unterschiede in den Messverfahren und deren Genauigkeit? Welche Unterschiede<br />

in den Daten sind eher auf Ungenauigkeiten in den Daten denn auf<br />

wirkliche Lageunterschiede zurückzuführen?<br />

b) Bestimmt die relative Feuchte an den drei Wetterhäuschen. Vergleicht die erhaltenen<br />

Werte der Feuchte mit den Messungen der Meteostation auf dem CHN-Dach<br />

(http://www.iac.ethz.ch/research/meteostation/chn).<br />

4.4 Aufgabe 4: Radiosondierungen<br />

a) Ihr habt zwei Mal 7 Karten erhalten, die SkewT-logP-Diagramme verschiedener<br />

Sondierungen und den Ort der Sondierung angeben. Versucht die zueinander<br />

gehörenden Karten zu finden. Wählt anschliessend auf<br />

http://weather.uwyo.edu/upperair/sounding.html drei unterschiedliche Gebiete aus<br />

(z. B Wüste, Arktis und Regenwald) und vergleicht die Skew-T Diagramme miteinander.<br />

Welche Unterschiede fallen auf?<br />

b) Welche Variablen werden von der Radiosonde gemessen und welche berechnet?<br />

Welche Phänomene aus Wetterkarte/ Vorhersage/ eigene Beobachtung können<br />

auch im Radiosondenprofil ausgemacht werden?<br />

8


5 Anhang<br />

5.1 Psychrometerauswertung<br />

Aus abgelesener Trocken- und Feuchtetemperatur kann der herrschende Dampfdruck<br />

und damit die relative Feuchte wie folgt errechnet werden:<br />

e = e ′ s − α(T − T f )p (1)<br />

r = e<br />

e s<br />

e gesuchter Dampfdruck (hPa)<br />

e s<br />

e ′ s<br />

Sättigungsdampfdruck über Wasser bei der Temperatur des trockenen Thermometers<br />

(Abb. 5.2 und 5.1)<br />

Sättigungsdampfdruck über Wasser oder Eis bei der Temperatur des feuchten<br />

Thermometers (Abb. 5.2 und 5.1)<br />

α Psychrometerkonstante: α = 6.45∗10 −4 K −1 bei Wasser am feuchten Thermometer,<br />

α = 5.7 ∗ 10 −4 K −1 bei Eis<br />

T Temperatur des trockenen Thermometers<br />

T f<br />

Temperatur des feuchten Thermometers<br />

p Luftdruck<br />

r relative Feuchte<br />

9


5.2 Sättigungsdampfdruck<br />

Abbildung 5.1: Tabelle zur Bestimmung des Sättigungsdampfdrucks aus der Temperatur.<br />

Lesebeispiel: bei T = −1.9°C kann der Partialdruck des Wassers in der Luft maximal 5.31 hPa<br />

betragen, bzw. 5.21 hPa falls Eis in der Nähe ist.<br />

10


Abbildung 5.2: Sättigungsdampfdruck als Funktion der Temperatur<br />

11


5.3 Messgeräte der Meteostation auf dem CHN-Dach<br />

Thermo-Hygrometer<br />

Die Temperaturmessung erfolgt mittels eines Kupfer-Konstantan-Thermoelements. Die<br />

Luftfeuchtigkeit wird mittels eines Taupunktspiegels gemessen. Dabei wird ein Spiegel<br />

im Hygrometer abgekühlt bis sich Feuchtigkeit auf seiner Oberfläche durch Kondensation<br />

niederschlägt. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich mittels dieser Taupunkttemperatur präzise<br />

ermitteln. Das Gerät misst alle 10 Minuten während 40 Sekunden etwa 10 Einzelwerte<br />

der Lufttemperatur und der Taupunkttemperatur. Daraus wird ein Mittelwert berechnet<br />

und mit der Standartabweichung wird die Qualität der Messung kontrolliert. Störeinflüsse<br />

durch Nässe, Strahlung, Vereisung, Wind werden weitgehend unterdrückt. Der<br />

Taupunktspiegel wird durch eine automatisch gesteuerte mechanische Vorrichtung gereinigt.<br />

Des Weiteren wird zwischen Eis- und Wasserbelag auf dem Spiegel unterschieden<br />

und entsprechend in der Berechnung der relativen Luftfeuchtigkeit berücksichtigt.<br />

Technische Daten<br />

Messbereich Lufttemperatur -50°C bis +50°C<br />

Messbereich Taupunkt -60°C bis +50°C<br />

Auflösung der Temperaturwerte<br />

0.1 K<br />

Auflösung der relativen Feuchte 0.1%<br />

2-Komponenten-Windmesser<br />

Der 2-Komponenten-Windmesser erfasst die Windkomponenten Ost und Nord zur Bestimmung<br />

der interessierenden Winddaten in der Horizontalebene. Der Windmesser ist<br />

gegen Blitz- und Überspannungseinwirkungen geschützt.<br />

Technische Daten<br />

Auflösung<br />

0.01 m/s<br />

Ansprechwindgeschwindigkeit 0.1m/s<br />

Genauigkeit 3%<br />

12


Niederschlagsmesser (Pluviometer)<br />

Der Pluviometer ist beheizt wodurch fester Niederschlag (Schnee, etc.) geschmolzen wird.<br />

Das Messsystem basiert auf einer Wippvorrichtung. Diese Wippe mit bekanntem Volumen<br />

füllt sich bei Niederschlag und entleert sich, sobald sie gefüllt ist, automatisch<br />

durch eine Kippbewegung. Durch die Anzahl der Kippbewegungen pro Zeiteinheit wird<br />

die Niederschlagsmenge bestimmt.<br />

Technische Daten<br />

Genauigkeit ±2%<br />

Auffangfläche<br />

200 cm 2 /WMO-Norm<br />

Einsatzbereich Temperaturen 0...+70°C (frostsicher bis -20°C)<br />

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