Sicher und gesund: - IHK Fulda
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Aus der <strong>IHK</strong>-Arbeit<br />
Die Entwicklung<br />
Europas<br />
Börsenexperte Dirk Müller auf<br />
dem <strong>Fulda</strong>er Wirtschaftstag<br />
„Europa quo vadis? Die neue Welt ist dezentral“,<br />
unter diesem Titel beleuchtet „Mr. Dax“ Dirk Müller,<br />
wie es mit Europa gut weitergehen kann.<br />
Herr Müller, worum geht es in Ihrem<br />
Vortrag auf dem Wirtschaftstag?<br />
Zentrales Thema ist die Zukunft<br />
Europas. Wie können wir uns<br />
sinnvoll organisieren? Wie können wir erfolgreich<br />
wirtschaftlich zusammenarbeiten? Was<br />
bedeuten die Entwicklungen für den Mittelstand?<br />
Ich liefere Impulse auf die Frage: Wie ist<br />
es möglich, unsere Probleme in Vorteile zu verwandeln,<br />
ohne die Welt neu zu erfinden, <strong>und</strong><br />
ich bin fest überzeugt: Durch Veränderungen an<br />
nur wenigen Stellschrauben ist bereits sehr viel<br />
zum Besseren hin zu erreichen.<br />
Ganz wichtig ist das Verständnis, dass wir uns<br />
von einer zentralistisch organisierten zu einer<br />
dezentral strukturierten Welt verändern. Das<br />
gilt für die politische Landschaft ebenso wie für<br />
die Energiepolitik <strong>und</strong> die Unternehmen.<br />
Was heißt das konkret?<br />
In der Informationspolitik hatten wir bis vor<br />
Kurzem noch wenige Sender. Heute haben wir<br />
Billionen von Informationserzeugern, die in<br />
einem dezentral organisierten Netzwerk ihre<br />
Informationen teilen. Diese Explosion wäre in<br />
einem zentral organisierten System gar nicht<br />
möglich gewesen.<br />
Die gleiche Entwicklung erleben wir in der<br />
Energieerzeugung. Ursprünglich gab es ein<br />
Stromkraftwerk, das die Energie zu den Verbrauchern<br />
brachte. Heute entstehen Millionen<br />
Kraftwerke auf den Dächern <strong>und</strong> in den Gärten<br />
der Bevölkerung. Und das gerade im Aufbau<br />
befindliche Smart Grid, also die intelligente<br />
Energieverteilung, wird diesen Markt<br />
noch weiter revolutionieren.<br />
Millionen von Stromerzeugern werden die<br />
Energie in einer Art „Energienet“ teilen. Ähnliche<br />
Entwicklungen beobachten wir auch in<br />
Dirk Müller<br />
der politischen Arbeit. Auch hier wird die dezentrale<br />
Organisation zunehmend wichtiger.<br />
Welche Bedeutung haben die Entwicklungen für<br />
Unternehmer?<br />
Auch sie müssen verstehen, dass die Zeiten<br />
zentraler Organisation ihrem Ende entgegengehen.<br />
Das Rennen werden Firmen machen,<br />
denen es gelingt, sich dezentral zu vernetzen.<br />
Ich muss nicht jede Abteilung im Haus haben.<br />
Ich muss nur jederzeit Zugriff auf sie haben,<br />
auch wenn sie vielleicht ein eigenes Unterneh-<br />
Dirk Müller wird oft als „das Gesicht der Börse“ bezeichnet. Nach Abitur <strong>und</strong> einer Bankausbildung<br />
begann seine Karriere 1992 an der Frankfurter Börse. Zunächst arbeitete er als<br />
Rentenhändler für verschiedene Unternehmen, bevor er 1998 amtlich vereidigter Kursmaklerstellvertreter<br />
<strong>und</strong> später Skontroführer wurde. Müller ist gefragter Experte bei Presse <strong>und</strong><br />
Fernsehen. Sein erstes Buch (2009) über die Weltfinanzkrise Crashkurs stand monatelang auf<br />
der Spiegelbestsellerliste. Sein zweites Buch (2011) Cashkurs – ein umfassender Finanzratgeber<br />
für Einsteiger <strong>und</strong> Fortgeschrittene – schaffte es bereits kurz nach Erscheinen sogar auf<br />
Platz 1. Gerade ist sein neuestes Werk „Showdown – Der Kampf um Europa <strong>und</strong> unser Geld“<br />
erschienen, das Ergebnis jahrelanger Recherchen, die den Atem stocken lassen.<br />
Auf seinem Finanzinformationsportal www.cashkurs.com berichtet Dirk Müller über die<br />
wichtigsten Geschehnisse <strong>und</strong> Entwicklungen aus Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Finanzen. Im täglichen<br />
Morgenvideo leuchtet er Hintergründe aus, schätzt Risiken <strong>und</strong> Chancen ein, berät<br />
<strong>und</strong> analysiert – unabhängig <strong>und</strong> für jeden verständlich.<br />
28 Wirtschaft Region <strong>Fulda</strong> 05/2013