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7.2.5: 1-Phenylazo-2-naphthol

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7. Substitutionen an Aromaten und Heterocyclen www.ioc-praktikum.de<br />

<strong>7.2.5</strong> Azokupplung von Benzoldiazoniumchlorid mit 2-Naphthol zu 1-<strong>Phenylazo</strong>-2-<br />

<strong>naphthol</strong> (5)<br />

Cl<br />

Cl<br />

NH 3<br />

N 2<br />

N<br />

OH<br />

N<br />

NaNO 2<br />

OH<br />

5<br />

C 6<br />

H 8<br />

ClN<br />

(129.6)<br />

NaNO 2<br />

(69.0)<br />

C 6<br />

H 5<br />

ClN 2<br />

(140.5)<br />

C 10<br />

H 8<br />

O<br />

(144.2)<br />

C 16<br />

H 12<br />

N 2<br />

O<br />

(248.3)<br />

Arbeitsmethoden: Umkristallisation<br />

Chemikalien<br />

Anilinhydrochlorid<br />

2-Naphthol<br />

Natriumnitrit<br />

Konz. Salzsäure<br />

Ethanol<br />

Krebserregend, giftig.<br />

Schmp. 122–123 °C.<br />

Giftig, brandfördernd.<br />

38proz., d = 1.19 g/ml. Verursacht schwere Verätzungen. Sofort mit viel Wasser<br />

abspülen.<br />

Sdp. 78 °C, d = 0.79 g/ml; Dampfdruck bei 20 °C: 97 hPa.<br />

Durchführung<br />

Vor Beginn Betriebsanweisung erstellen.<br />

In einem angeklammerten 100-ml-Erlenmeyerkolben mit Innenthermometer<br />

werden 25 g Eis, 10 ml Wasser und 5 ml konz. Salzsäure vorgelegt.<br />

Dazu gibt man 22.0 mmol (2.85 g) Anilinhydrochlorid. Unter Eiskühlung<br />

und Rühren lässt man langsam eine Lösung von 22.0 mmol (1.52 g)<br />

Natriumnitrit in 6 ml Wasser zutropfen. Die Temperatur soll unter 5 °C<br />

bleiben.<br />

In einem angeklammerten 250-ml-Erlenmeyerkolben löst man 20.0 mmol<br />

(2.88 g) 2-Naphthol in 80 ml 1 M Natronlauge. Unter Rühren und<br />

Eiskühlung gibt man die zuvor bereitete, kalte Benzoldiazoniumsalz-<br />

Lösung portionsweise zu.<br />

Isolierung und Reinigung<br />

Der orangefarbene Niederschlag wird abgesaugt (Mutterlauge →E 1 ). Man<br />

bestimme Ausbeute und Schmelzpunkt des Rohprodukts.<br />

Zur Umkristallisation prüfe man folgende Lösungsmittel und protokolliere<br />

die Löslichkeiten:<br />

Aceton (Sdp. 56 °C, DK 20.7) → E 2<br />

Wasser (Sdp. 100 °C, DK 78.5) → E 3<br />

Ethanol (Sdp. 78 °C, DK 24.3) → E 2<br />

Das Rohprodukt wird aus Ethanol umkristallisiert (Mutterlauge → E 2 ).<br />

Man bestimme Ausbeute und Schmelzpunkt des Reinprodukts. Ausbeute<br />

an 5: 80–90%, Schmp. 134 °C, rote, metallisch glänzende Nadeln.<br />

Versuch <strong>7.2.5</strong>, Rev. 1.0 1


7. Substitutionen an Aromaten und Heterocyclen www.ioc-praktikum.de<br />

Hinweise zur Entsorgung (E)<br />

E 1 : Wässrige, saure Lösung: Neutralisation → Entsorgung (H 2 O mit RHal/Halogenid).<br />

E 2 : Mutterlaugen der Umkristallisation → Entsorgung (RH).<br />

E 3 : Wässrige Mutterlauge → Entsorgung (H 2 O mit RH).<br />

Auswertung des Versuchs<br />

1 H-NMR-Spektrum von 5 (300 MHz, CDCl 3 ): δ = 6.84 (1 H), 7.29 (1 H); 7.37 (1 H), 7.41–7.61 (4 H), 7.62–<br />

7.77 (3 H), 8.52 (1 H), 16.24 (1 H).<br />

8.5 8.0 7.5 7.0<br />

16.0 14.0<br />

12.0<br />

10.0 8.0 6.0 4.0<br />

2.0 [ppm] 0.0<br />

13 C-NMR Spektrum von 5 (300 MHz, CDCl 3 ): δ = 118.54 (CH), 121.73 (CH), 124.89 (CH), 125.73 (CH),<br />

127.38 (CH), 128.05 (C), 128.63 (CH), 128.88 (CH), 129.60 (CH), 130.04 (C), 133.58 (C), 140.14 (CH), 144.66<br />

(C), 172.16 (C).<br />

LM<br />

180 160 140<br />

IR-Spektrum von 5 (KBr):<br />

100<br />

120<br />

100 80<br />

60 40 20 [ppm] 0<br />

T [%]<br />

50<br />

3430<br />

3035<br />

3060<br />

1620<br />

1660<br />

1500<br />

0<br />

~<br />

4000 3000 2000 1500 1000 ν [cm -1 ]<br />

Versuch <strong>7.2.5</strong>, Rev. 1.0 2


7. Substitutionen an Aromaten und Heterocyclen www.ioc-praktikum.de<br />

UV-Spektrum von 5 (Ethanol):<br />

λ max (ε) = 410 nm (12850), 480 (1050).<br />

350 400 450 500 600<br />

10 5 cm -1<br />

ε<br />

10 4<br />

10 3<br />

30000 25000 20000<br />

15000<br />

* Formulieren Sie den zu 5 führenden Reaktionsmechanismus.<br />

Weitere denkbare Reaktionsprodukte:<br />

OH<br />

OH<br />

N<br />

N<br />

N<br />

N<br />

N N OH<br />

N<br />

N<br />

A B C<br />

* Mit welchen spektroskopischen Daten lassen sich A–C ausschließen?<br />

* Diskutieren Sie die denkbaren Reaktionsmechanismen (mit den σ-Komplexen als Zwischenstufen).<br />

Literatur, allgemeine Anwendbarkeit der Methode<br />

Die Azokupplung ist eine allgemein anwendbare Methode zur Darstellung von Azofarbstoffen. Die Kupplungskomponente<br />

muss aber durch Donor-Substituenten aktiviert sein, damit die Kupplungsreaktion bereits bei<br />

tieferer Temperatur (geringe Stabilität des Diazoniumsalzes) ablaufen kann. Durch unterschiedliche Substituenten<br />

und weitgehende Variation der aromatischen Reste können Farbstoffe nahezu aller Farbnuancen<br />

hergestellt werden.<br />

Versuch <strong>7.2.5</strong>, Rev. 1.0 3

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