Erlebnisbericht von Dastan Jalilov - Institut für Politische ...
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2012<br />
HamMUN 2012<br />
Hamburg Model United Nations<br />
6. – 9. Dezember 2012<br />
Teilnahmebericht<br />
<strong>Dastan</strong> <strong>Jalilov</strong><br />
Leibniz Universität Hannover | Politikwissenschaft (MA)<br />
30.01.2013
V<br />
om 6. bis zum 9. Dezember 2012<br />
nahmen wir, 12 Studenten, an der<br />
jährlich stattfindenden Simulation<br />
HamMUN (Hamburg Model United<br />
Nations) teil. Die Teilnahme wurde im Rahmen<br />
des Seminars am <strong>Institut</strong> für <strong>Politische</strong><br />
Wissenschaft der Leibniz Universität Hannover<br />
ermöglicht. Über drei Tage wurde die Arbeit<br />
der Vereinten Nationen simuliert. Das<br />
HamMUN ist die umfangreichste UNO-<br />
Simulation in Deutschland. Die Veranstalter<br />
und die Teilnehmer sind hauptsächlich Studierende<br />
<strong>von</strong> verschiedenen deutschen, aber<br />
auch aus ausländischen Hochschulen. Die<br />
Simulation ermöglicht jungen Menschen, einen<br />
Einblick in die Arbeit <strong>von</strong> Diplomaten zu<br />
gewinnen.<br />
Hinter der Teilnahme an der Simulation steckt<br />
intensive Vorarbeit. Die Vorbereitung für<br />
HamMUN begann schon in Hannover in einem<br />
Seminar, das <strong>von</strong> Studierenden für Studierende<br />
unter der Begleitung <strong>von</strong> PD Dr. Jutta Joachim<br />
im WS 12/13 angeboten wurde. Unsere<br />
jungen Dozenten, Marvin Tarek Grosse und<br />
Mosche Orth, haben das Seminar mitgestaltet<br />
und geleitet. Zunächst haben wir im Seminar<br />
die Gründungsgeschichte der Vereinten Nationen<br />
behandelt und anschließend einzelne<br />
<strong>Institut</strong>ionen der internationalen Organisation<br />
analysiert. Die Seminarteilnehmer hielten<br />
Referate zu unterschiedlichen Themen. Ich<br />
habe beispielsweise über die Vorgeschichte<br />
der Vereinten Nationen berichtet. Die Seminarsprache<br />
war Englisch, da die offizielle<br />
Sprache <strong>von</strong> UNO-Simulationen meistens Englisch<br />
ist.<br />
Was mich am meisten am Seminar interessiert<br />
hat, war die Möglichkeit, Theorie und Praxis<br />
zu verbinden. Die gezielte Vorbereitung für<br />
die UNO-Simulation war nicht nur eine fachspezifische,<br />
sondern auch eine persönliche<br />
Herausforderung. Denn jede Studentin / jeder<br />
Student musste bei der HamMUN einen <strong>von</strong><br />
vielen UNO-Mitgliedstaaten auswählen und<br />
als Delegierter diesen Staat in den jeweiligen<br />
Gremien vertreten. Ich selbst habe in der Generalversammlung<br />
der Vereinten Nationen<br />
Frankreich repräsentiert.<br />
D<br />
ie fachliche Herausforderung bestand<br />
darin, dass man sich in den angegebenen<br />
Themen sehr gut auskennen<br />
musste. Es galt, zu den diskutierten Sachverhalten<br />
fachliche Interpretationen und kompetente<br />
Expertise zu entwickeln und das in englischer<br />
Sprache. Die sogenannten „study guides“<br />
gaben hierbei eine Orientierung für die<br />
Vorbereitung der Simulation.<br />
Das HamMUN hat auch persönliche Fertigkeiten<br />
ziemlich herausgefordert. In den Gremien-<br />
Sitzungen waren die Delegierten aufgefordert,<br />
ihre Position mündlich vorzutragen. „Leicht<br />
gesagt, schwer getan“ – in Situationen, wo<br />
man sich zum Beispiel in der Generalversammlung<br />
vor etwa 60 Teilnehmern frei, fließend,<br />
strukturiert und mit fachlichem Jargon<br />
artikuliert soll, fällt dies auch einem erfahrenen<br />
Redner nicht leicht. Ich habe persönlich<br />
viel gelernt und es sehr genossen.<br />
S<br />
ehr realitätsnah wurden über das Wochenende<br />
in den simulierten UNO-<br />
Organen themenspezifische Resolutionen,<br />
Beschlüsse und gegebenenfalls auch<br />
Sanktionen beschlossen. Die in den Gremien<br />
zu behandelten Themen waren auf der Webseite<br />
des HamMUN vor der Veranstaltung<br />
bekannt gegeben. Ein sogenanntes „position<br />
paper“, ein ein- bis zweiseitiges Resümee zum<br />
Standpunkt des zu vertretenden Landes über<br />
das jeweilige Thema, war etwa zwei Wochen<br />
vor HamMUN einzureichen. Die eingereichten<br />
besten „position papers“ wurden mit einem<br />
Zertifikat ausgezeichnet. Für mich war es<br />
überraschend und zugleich erfreulich, so ein<br />
Zertifikat für mein Resümee erhalten zu dürfen.<br />
Von unserem Seminar wurden noch zwei<br />
weitere Kommilitonen ausgezeichnet.<br />
Einige erfahrene Teilnehmer haben bereits<br />
vor der Simulation Entwürfe für Resolutionen<br />
vorbereitet und diese mitgebracht. Dies hat<br />
für sie das Engagement am Geschehen wesentlich<br />
erleichtert und zugleicht ermöglicht,
in der Runde besser zu „glänzen“ – schließlich<br />
besteht die Arbeit <strong>von</strong> Diplomaten im Wesentlichen<br />
im repräsentablen Erscheinen und<br />
überzeugender Haltung. Wenn auch zum Anfang<br />
der Veranstaltung vieles künstlich und<br />
vorgespielt aussah, waren wir schon am zweiten<br />
Tag sehr intensiv in unseren Rollen als<br />
Diplomaten eingespielt. Zum Ende des Geschehens<br />
war es offensichtlich, wie die Delegierten<br />
für „ihre“ Länder fieberten, wenn auch<br />
der Vertreter Chinas (Gerhard J.) einen deutschen<br />
Namen hatte. Genau dieses Gefühl<br />
wollte ich erspüren und würde jedem Studenten<br />
der Politikwissenschaft empfehlen, so<br />
eine Erfahrung zu erleben. Genau dafür hat<br />
sich der ganze zeitliche Aufwand für HamMUN<br />
gelohnt!<br />
Marvin Tarek Grosse<br />
Mosche Orth<br />
* * *<br />
Mehr zum Thema: http://hammun.de/<br />
* * *<br />
Gangnam-Style-GA<br />
General Assembly HamMUN