Prof. Dr. Heinz Schirp: "Wie 'lernt' unser Gehirn?" - Iserlohn
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<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Heinz</strong> <strong>Schirp</strong> Handout zum Vortrag (2)<br />
II. Neuronale Plastizität<br />
Unser <strong>Gehirn</strong> ist neuroplastisch; es lernt und entwickelt sich durch die Auseinandersetzung<br />
mit der Umwelt. Vier „Modi“ neuroplastischer Veränderung, die beim Lernen eine<br />
besondere Rolle spielen sind:<br />
„Expanding“: Bestehende neuronale Netze werden erweitert und mit anderen<br />
Netzstrukturen verbunden.<br />
<br />
„Tuning“: Es werden neue Zusammenhänge hergestellt; auf der Grundlage basaler<br />
Kenntnisse und Wissensbestände entstehen neue Einsichten und Verstehensprozesse.<br />
(Emergenz);.<br />
„Re-Constructing“: Alte kognitive und emotive Routinen, Einstellungen und<br />
Handlungsstrategien werden durch neue, bessere Muster ersetzt.<br />
„Pruning“: Neuronale Potentiale bilden sich zurück, Verbindungen und Zugänge<br />
zu Wissensbeständen verkümmern, „überwuchern“, werden etwa von konkurrierenden<br />
Verarbeitungsprozessen und deren Ergebnisse überlagert.<br />
Unser <strong>Gehirn</strong> ist neuroplastisch! Durch die Auseinandersetzung<br />
mit seiner Umwelt wird es zunehmend differenzierter<br />
und leistungsfähiger. Es ist dabei darauf angewiesen, dass<br />
bestehende sensorische Bahnungen und neuronale Netze<br />
genutzt und durch neue Kontexte ausgeweitet werden.